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Ayashi - Der Weg zur Wahrheit

(überarbeitet)
von

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Doch natürlich antwortete ihm niemand. Tenseiga schwieg weiter. Natürlich erfuhr er nicht, woran es lag, dass er Rins Leben nicht retten konnte. Natürlich sagte ihm niemand, warum das Mädchen hatte sterben müssen.

„Vergebt mir, Sesshoumaru-Sama. Ich war bei ihr und trotzdem…“ meinte Kohaku traurig und blieb neben Rin sitzen.

Sesshoumaru interessierte sich nicht für die Worte des Jungen. Er gab ihm nicht die Schuld an Rins Tod. Es war einfach nicht Kohakus Schuld, dessen war sich Sesshoumaru sicher, doch er konnte keine tröstenden Worte für den Jungen finden, auch wenn er noch sehr nach ihnen gesucht hätte.

Nein, in ihm herrschten seine eigenen Gedanken – und die setzten ihm zu. Es war allein seine – Sesshoumarus – Schuld, dass Rin tot war. Niemals hätte er Rin mit sich nehmen dürfen. Niemals hätte er sie dieser Gefahr aussetzen dürften.

Und dennoch: Wie oft hatte er es getan? Wie oft war sie wegen ihm in Gefahr gewesen? Wie oft hatte Naraku versucht, Rin als Waffe gegen ihn, Sesshoumaru, zu verwenden?

Er hatte Rin nicht nur einmal gerettet, ja, doch mit welchem Recht hatte er sie mit sich genommen, als er sie das erste Mal von den Toten zurückgeholt hatte, nachdem sie von wilden Wölfen zerfleischt worden war? Hatte ihm diese Tat etwa das Recht gegeben, ihr Leben immer wieder einem Risiko auszusetzen?

Wie hatte er so blind sein können und… die Augen davor verschließen können, dass das sterbliche Mädchen in einem Dorf der Menschen am besten aufgehoben war? Er war sich sicher, dass er ein Dorf oder eine Familie gefunden hätte, wenn er eine gesucht hätte. Eine Familie, die das Mädchen aufgenommen hätte.

Rin könnte noch am Leben sein, wenn er nicht wäre.

Nein. Kohaku hatte keine Schuld. Er allein trug die Schuld an Rins Tod. Niemand sonst, das wusste er nur zu gut – und es schmerzte unglaublich und raubte ihm beinahe den Verstand.

Plötzlich näherte sich ein bedrohliches Geräusch aus der Düsternis und in ihr bewegte sich etwas. Obwohl Sesshoumaru Kohakus alarmiertem und angstvollem Blick aufmerksam folgte und ebenfalls in die Ferne spähte, erkannte er zu spät, worum es sich handelte:

Es war die Dunkelheit selbst, die schwarze, undurchdringliche Dunkelheit, die sich bewegte, sich ausbreitete und schließlich über die legte, sodass Sesshoumaru nichts mehr sehen konnte.

Als sich das Dunkel wieder etwas lichtete und schließlich verschwunden war, war Rins kleiner Körper mit ihr verschwunden. Die Dunkelheit hatte sie mit sich fortgerissen.

„Nein!“ schoss es Sesshoumaru nur durch den Kopf.

Er konnte das nicht akzeptieren! Er würde das nicht akzeptieren!

Sesshoumaru nahm sofort die Verfolgung auf, doch er konnte sich nicht selbst täuschen. So entschlossen er auch war, Rin zurückzuholen, so musste er sich doch fragen, was er eigentlich tat. Glaubte er im Ernst, Jagd auf die Dunkelheit machen zu können? Hatte er Hoffnung, den Tod selbst zu fangen? Wenn Tenseiga jetzt schon schwieg, dann war es doch vergebens…

Trotzdem schien er keine andere Wahl zu haben und diesem inneren Drang folgen zu müssen. Er wollte keine andere Wahl haben. Es ging um Rin, und wenn es auch nur irgendwie eine noch so kleine Chance gab, das Mädchen zu retten, dann würde er sie wahrnehmen.

Er würde Rin nicht dem Tod überlassen. Koste es, was es wolle! Und wenn er den Wächter der Unterwelt selbst töten musste!

Rin musste wieder leben.
 

Sesshoumaru ging unbeirrt weiter durch die Unterwelt. Rins Geruchs war stärker geworden, somit wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Das Angebot seiner Mutter, die Unterwelt zu verlassen, indem er das Trugbild ihres Palastes betrat, hatte er ausgeschlagen. Es kümmerte ihn nicht, dass sie ihm vorhergesagt hatte, dass er niemals in der Lage sein würde, das Totenreich zu verlassen, sollte er diese Gelegenheit nicht ergreifen. Es ging nicht um ihn.

Kohaku hatte er die Möglichkeit gegeben, aber selbst der Junge hatte sich dafür entschieden, mit Sesshoumaru zu kommen, und weiter nach Rin zu suchen.

Inzwischen vermutete Sesshoumaru, dass er den Grund dafür kannte, aus dem Kohaku noch am Leben war. Der Juwelensplitter musste ihn auf irgendeine Art und Weise beschützen. Doch das konnte er nicht einmal mit Gewissheit sagen.

Nun tauchte vor Sesshoumaru und Kohaku ein dunkler Kreis auf, dessen Rand von einem flammend roten Schein umgeben war. Sesshoumaru drängte zügig nach vorne, da er nun ganz deutlich den Geruch des Todes wahrnehmen konnte, der immer stärker wurde und heftig und ungestüm gegen die empfindlichen Sinne des Youkai stieß. Ein unvermittelt aufgekommener Wind, dessen Ursprung Sesshoumaru nicht ausmachen konnte, verstärkte sein unbehagliches Gefühl, genauso sehr wie das Ungetüm, das vor ihm aufgetaucht war und in seiner rechten Klaue Rins leblosen Körper umklammert hielt.

„Rin!“ rief Kohaku, während Sesshoumaru versuchte, sich einen Reim daraus zu machen, was er sah:

Das Ungetüm. Rin. Den Kreis mit den umgebenden Flammen. Ein riesiger Berg von Leichen. Mehrere Berge eigentlich, die überall verteilt waren.

„Ich vermute, das ist der Wächter der Unterwelt.“ entgegnete er, worauf sich das Ungeheuer bewegte.

Ein Strudel im Kreis öffnete sich, und saugte viele der Leichen in sich auf. Sie betraten wohl endgültig die Unterwelt, wenn sie dort hindurch gezogen wurden, vermutete Sesshoumaru, gerade als Kohaku von einer starken Böe erfasst wurde. Sesshoumaru riss ihn zurück und setzte ihn unsanft wieder auf den Boden.

„Bereite mir keine unnötigen Schwierigkeiten. Ich kann mich nicht davon ablenken lassen, für deine Sicherheit zu sorgen.“ sagte der Youkai und heftete seinen Blick auf das Ungetüm.

Er würde nicht zulassen, dass Rin dasselbe Schicksal erlitt wie die anderen Leichen. Sie würde nicht eingesaugt werden! Und diesen Wächter… würde er töten. Vielleicht würde Rin dann wieder zum Leben zu erwecken sein.

Entschlossen zog Sesshoumaru Tenseiga, schnellte hervor und zerteilte den Wächter der Unterwelt in der Mitte vom Scheitel bis zur Körpermitte. Das Wesen fiel mit einem ächzenden und grollenden Schrei auseinander, ließ Rin aus seiner krallenbesetzten Klaue fallen, sodass Sesshoumaru sie in der Luft mit seinem linken Arm auffing und gemeinsam mit ihr auf festem Boden landete.
 

Es war still. Der Wind hatte sich gelegt. Um ihn und Rin türmten sich immer noch die Leichen, doch sie wurden nicht mehr eingesaugt. Der Strudel war geschlossen. Er hatte den Wächter besiegt. Das Leben konnte nun in Rin zurückkehren.

„Rin, wach’auf!“ bat Sesshoumaru. „Rin!“ wiederholte er etwas lauter, doch es blieb still.

Rin rührte sich immer noch nicht. Sie war immer noch kalt und starr und von der Hand des Todes ergriffen, die sie nicht loslassen wollte.

Sesshoumaru bewegte sich ebenfalls nicht. Das konnte doch nicht sein! Er hatte den Wächter der Unterwelt getötet! Warum wachte dann also Rin nicht auf? Sollte es… nicht möglich sein? Konnte es…

„Sie kann nicht gerettet werden?“ dachte er.

Sesshoumaru ließ Tenseiga aus seiner Hand gleiten. Die Klinge des Schwertes bohrte sich in den erdigen Boden und blieb stecken, doch es war ihm egal.

„Ich kann sie nicht retten?“ fragte er sich stumm. „Wieder nicht? Habe ich wieder versagt? Habe ich wieder jemanden nicht geschützt, den ich schützen wollte? Jemanden, der sich auf meinen Schutz verließ? Habe ich wieder jemandem dem Tod bereitet?“

Sesshoumaru musste einen verzweifelten Aufschrei mit aller Willenskraft zurückhalten. Erst Ayashi. Nun Rin, die seinen Schutz noch viel nötiger gehabt hatte. Er hatte Rins Leben einmal gerettet – und es wäre seine verdammte Pflicht gewesen, dies immer und immer wieder zu tun. Doch nun… hatte er sie getötet.

Er schüttelte den Kopf und behielt Rin im Arm. Fassungslos blickte er auf sie hinunter, warf aber einen kurzen Blick auf Tenseiga und murmelte den Namen seines Schwertes. Es war ihm noch nie in seinem gesamten Leben so unwichtig erschienen. Was sollte das alles überhaupt? Das Schwert… Tenseiga. Das Erbe seines Vaters.

„Ich ließ für dieses … Ding… in meiner Hand sterben.“ dachte er und stellte dann für sich in Gedanken fest: „Nichts könnte jemals den Verlust von Rins Leben wert sein!“

Nichts. Niemals. Sesshoumaru drückte Rins kraftlosen und leblosen Körper an seinen und presste fest die Zähne zusammen, um den Schmerz stumm ertragen zu können.

„Vergib’ mir, Rin.“ bat er sie in Gedanken. „Es tut mir leid. Vergib’ mir.“ wiederholte er und spürte mit jeder Faser seines Körpers, dass er es so meinte.

Plötzlich antwortete Tenseiga seiner Verzweiflung. Es schwang. Es pulsierte. Licht bildete sich um die Waffe, doch es schien aus ihr selbst zu entstehen und die Klinge zu durchdringen. Kleine Lichtpunkte schwebten von ihr aus und schwirrten um die Klinge und den Griff, breiteten sich langsam etwas weiter aus. Bewegung kam in die Leichen, als würden sie vom Schwert angezogen werden. Sie streckten ihre Hände nach Tenseiga aus.

Sesshoumaru schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sie alle sehnten sich also danach, erlöst zu werden? Von ihren Schmerzen. Von ihrem Leid. Von ihrem Kummer.

Langsam kniete er sich mit Rin auf dem Arm zu Boden, griff nach seinem Schwert, zog es aus dem Boden und entfesselte die Macht des Schwertes, die er so rein und glänzend noch niemals zuvor gespürt hatte.

Er wusste nicht genau, was mit dem Schwert geschehen war, dass es sich so gebärdete, doch er stellte fest, dass es auf eine Veränderung in seinem Besitzer reagierte, der nun etwas tat, was er die vergangenen Jahre für unmöglich gehalten hatte:

Er teilte Tenseigas heilende, erlösende Macht mit denen, die sich so sehr nach ihr sehnten, und das einfach nur, weil er sie ihnen gewähren wollte, obwohl er selbst keinen Vorteil davon hatte.
 

Ajisai beobachtete die Wandlung ihres Sohnes durch den Meido-Seki und wunderte sich sehr über ihn. Er hatte nicht nur jede Hilfe ausgeschlagen, die sie ihm angeboten hatte, sondern hatte das Mädchen über alles andere gestellt, das er vorher für so wichtig erachtet hatte. Nur so hatte er also Tenseigas wahre und volle Kraft entfesseln können.

Er war ein bemerkenswerter Youkai, musste sie zugeben. Dennoch ließ sich Ajisai nichts von ihrer Verwunderung anmerken und verdrängte einen Anflug von mütterlichem Stolz auf den Youkai, den sie so wenig kannte. Der kleine Dämon irritierte sie bereits genug, da brauchte sie ihm nun nicht auch noch ihre Gefühle zu zeigen.

Schließlich erklang Sesshoumarus Stimme, der die Technik der Meido Zangetsuha benutzte, um die Unterwelt zu verlassen. Bald erschien er mit seinen zwei Begleitern und trat durch die größer gewordene Öffnung.

„Sesshoumaru-Sama!“ rief der Krötendämon erfreut, was Ajisai völlig ignorierte.

„Du bist zurückgekehrt.“ stellte sie nur fest.

Sesshoumaru sagte nichts, sondern bettete das tote Mädchen auf das Polster des Throns, erhob sich dann wieder und blickte seine Mutter an. Yaken kletterte zu Rin und setzte sich neben sie, während Sesshoumaru sie immer wieder aus den Augenwinkeln anblickte.

„Wo liegt das Problem, Sesshoumaru?“ fragte Ajisai. „Du siehst bedrückt aus.“ Als Sesshoumaru nichts erwiderte, fügte sie hinzu: „Tenseiga ist stärker geworden, wie du es wolltest, und der Zugang zum Pfad in die Unterwelt hat sich geweitet. Solltest du dich jetzt nicht freuen?“

„Wusstest du, dass das mit Rin geschehen würde?“ wollte Sesshoumaru wissen, ohne auf ihre Bemerkungen einzugehen.

„Du hast Tenseiga schon einmal benutzt, um das Mädchen wiederzubeleben, nicht wahr?“ wollte sie wissen, doch wieder sagte er nichts. „Tenseiga kann ein Wesen nur ein einziges Mal von den Toten zurückholen. Nicht öfter.“ fuhr sie fort.

Sesshoumaru zuckte unmerklich zusammen. Daran lag es also. Er hatte Rin schon einmal vor dem Tod gerettet, indem er sie ihm im Nachhinein entrissen hatte. Doch wie hatte er wissen sollen? Er hatte über Tenseiga so vieles – eigentlich alles – erst später erfahren. Ja, er hatte immer erst zu spät erfahren, welche Möglichkeiten und Grenzen Tenseiga hatte.

„Das ist doch nur selbstverständlich. Ein Leben ist nur als eine begrenzte Zeit vorgesehen. Das macht es ja gerade so wertvoll. Es ist keine Belanglosigkeit, die du beliebig oft retten oder verlängern kannst.“ fuhr Ajisai fort. „Sesshoumaru, hältst du dich etwa für einen Gott? Glaubtest du, du müsstest den Tod nicht fürchten, so lange du Tenseiga in den Händen hältst? Du musstest endlich den Wunsch, das Leben eines geliebten Wesens zu retten, kennen lernen, aber auch das Leid und die Angst, die den Verlust begleiten.“

Ayashi. Hatte er nicht genug unter ihrem Verlust gelitten, um Leid wirklich zu kennen?

„Leid und Angst.“ wiederholte er die Worte seiner Mutter in Gedanken.

Sesshoumaru war bisher der Meinung gewesen, dass das so war. Was hätte er in dieser Hinsicht noch lernen sollen? Leid und Trauer kannte er wirklich. Und auch den Wunsch, jemanden, den er liebte, zu schützen.

Oder? Er gäbe auch nun noch alles darum, Ayashi wieder zurückzuholen. Und auch Rin. Doch meinte seine Mutter das auch wirklich mit ihren Worten? Jahrelang hatte er nach Ayashis Tod niemanden mehr an sich heran gelassen, sodass es ihn auch nicht schmerzen würde, sollte derjenige oder diejenige wieder aus seinem Leben treten.

Rin hatte das geändert. Rin hatte von Anfang an hinter seine Fassade geschaut und sich nicht von seiner Kälte beeindrucken lassen. So hatte sie Stück für Stück einen Platz tief in seinem Inneren für sich beansprucht.

„Dein Vater sagte, Tenseiga sei ein Schwert, um zu heilen. Du kannst es zwar als Waffe führen, aber du musst das Leben wertschätzen und ein mitfühlendes Herz haben, wenn du deine Feinde zurückschlägst. Das ist das, was für den erforderlich ist, der Tenseiga führt und die Techniken anwendet. Tenseiga ist ein Schwert, das einhundert Leben retten kann, während es gleichzeitig seine Feinde in die Unterwelt schicken kann.“ erklärte Ajisai und warf einen Blick auf Sesshoumarus dämonischen Begleiter, als Sesshoumaru nichts sagte. „Kleiner Dämon, weinst du?“ fragte sie erstaunt.

„Sesshoumaru-Sama würde seinem Wesen nach niemals Tränen vergießen, also werde ich das an seiner statt tun.“ gab der Krötendämon unter Tränen zurück.

„Du bist traurig, Sesshoumaru?“ wollte Ajisai wissen und wandte sich wieder Sesshoumaru zu, doch ihr Sohn blickte sie nur an, während seine Züge keinen einzigen seiner Gedanken verrieten.
 

Ajisai zögerte einen Moment, als überlege sie, was sie tun oder sagen solle. Dann nahm sie ihre Kette ab, trat zu Rin und legte ihr diese um. Der Stein leuchtete auf und verbreitete eine weiße Energie, die hell erstrahlte und Rin umgab.

„Das Licht…“ sagte Kohaku.

„Es ist das Leben des kleinen Mädchens, das in der Unterwelt zurückgelassen wurde.“ erklärte Ajisai, während Sesshoumaru beobachtete, was weiter geschah, doch das Licht verschwand bald wieder.

Und dann geschah das Unglaubliche: Rin öffnete langsam die Augen. Sesshoumaru glaubte, er sehe nicht richtig. Er glaubte zu träumen.

„Rin!“ riefen sowohl Kohaku als auch Yaken.

Rin hustete und ihr Husten riss Sesshoumaru aus seiner beobachtenden Starre. Er kniete sich zu ihr hinab, legte seine Hand an ihren Kopf und streichelte ihre Wange. Rin legte ihre Hand auf seine, und als sie seinen Namen murmelte und seine Hand drückte, lächelte Sesshoumaru flüchtig.

„Jetzt ist alles wieder in Ordnung.“ versicherte er zärtlich.

„Ja.“ entgegnete das Mädchen leise.

Yaken wandte sich an Ajisai, doch Sesshoumaru hörte ihrem Gespräch nicht zu. Stattdessen half er Rin auf und brach bald mit seinen Begleitern auf.

Rin war gerettet worden, und auch wenn er seiner Mutter nicht selbst danken würde, da sie seinen Schützling immerhin wissentlich der Gefahr ausgesetzt hatte, so wusste er, dass er ihr im Stillen sehr dankbar war. Ajisai hatte keine Veranlassung gehabt, dem Mädchen das Leben zurückzugeben – und doch hatte sie es wegen ihm, ihrem Sohn, getan.

Dass Rin am Leben war und bald wieder fröhlich um ihn herum springen und lachen würde, erfüllte Sesshoumaru tief in seinem Inneren mit einem unglaublich großen Glücksgefühl.

Dennoch erkannte er in diesem Moment, dass er früher oder später seine Konsequenzen aus diesen Geschehnissen ziehen musste. Irgendwann würde es einen Abschied von Rin geben müssen, da ihr Platz einfach nicht bei ihm war.

Wenn der Kampf gegen Naraku vorbei war, sollte es soweit sein, entschloss er bei sich. Dann sollte sie das weitaus ungefährlichere Leben bei den Menschen kennen lernen, das sie kennen musste, damit sie sich später vielleicht selbst entscheiden konnte, wo sie leben wollte.

Sesshoumaru wusste, dass er Rin diese Entscheidung nicht nehmen durfte, indem er sie zu lange bei sich behielt, bis sie gar nicht mehr zurückkehren konnte.



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