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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 28 – Tage im Kreis der Familie

Phase 28 – Tage im Kreis der Familie
 

Teje hatte Chephren auf dem Weg getroffen und war nun am Lagerplatz von Isahra und Atemu. Die Pferde grasten unter den Palmen und der Wolf war nicht zu sehen. Horus war jagen gegangen und Isahra saß neben einem Haufen Holz, den sie für die Nacht brauchte.

Sie sah auf den See, der untergehenden Sonne zu und schien gedankenverloren zu sein.

Teje schluckte im ersten Moment, dass Isa schön sein musste hatte sie gewusst, aber dieses Mädchen, war schöner als sie gedacht hatte und sie war eine Prinzessin.

„Was willst du?“, fragte Isa ohne aufzusehen. Sie hatte Teje natürlich bemerkt, war aber nicht sehr erfreut, dass dieses Mädchen gekommen war. Sie musste nachdenken. Nachdem Cheph ihr von Tepis Schwangerschaft erzählt hatte, musste etwas gesehen, dass das Kind verschwinden ließ. Dieses Kind könnte Atemu auf dem Weg zum Thron in die Quere kommen, da Ramoses dann schon einen Nachfolger hatte, während Atemu noch eine Gemahlin suchte.

„Ich… Verzeiht die Störung Herrin!“, Teje kniete sich nieder.

„Lass den Blödsinn ich bin eine Priesterin, keine Königin. Was willst du von mir?“, Isa sah zu ihr und musterte sie.

„Ich wegen … Ich bin hier, weil ihr eurer Mutter…“

„Das geht dich nichts an!“, unterbrach Isa sie und stand auf, dann zog sie Teje auf die Beine: „Und hört auf mich wie irgendwas Hochrangiges zu behandeln, ich nicht sicher nicht viel älter als du, wen ich das überhaupt sein sollte.“

Teje starrte sie an, das war doch nicht möglich: „Ih… Du sagst das Gleiche wie den Bruder…“

„Wundert mich nicht. Wir sind uns in Vielem sehr ähnlich. Hat meine Mutter dich geschickt?“, winkte Isa ab.

„Nein… Ich bin aus eigenem Willen hier. Ich verstehe nicht, warum du deine Mutter nicht sehen willst. Du hast sie noch nie gesehen und jetzt ist sie in der Nähe. Du müsstest nur hin gehen. Ich versteh nicht, warum du das nicht tust.“

„Ich will sie nicht sehen!“, erwiderte Isa kühl.

„Warum denn?“, fragte Teje nach: „Sie hat dich geboren, dir das Leben geschenkt und dich immer bedingungslos geliebt. Königin Ahmea kann nichts dafür, das ihr ihr genommen wurdet. Sie ist die Frau, die ein Teil von dir ist. Eine Familie ist doch wichtig im Leben. Ein Ort an dem immer zurückkann.“

Isa sah an ihr vorbei: „Das mag für dich so sein.“

„Was?“, Teje riss die Augen auf.

„Meine Mutter lebt nicht in meiner Welt. Was bringt es mir, sie zu treffen? Ich hab keine Lust ihre Fragen zu beantworten. Mein Leben läuft in anderen Bahnen und ich habe nicht vor mich meiner Mutter zu zeigen. Alles zu seiner Zeit. Sie braucht mich nicht zu kennen und damit ist die Sache erledigt“, gab Isa zurück.

„Herrin… Eure Mutter würde euch aber zumindest so gerne kurz sehen“, meinte Teje.

„Aber ich sie nicht. Und was ich will, ist mir wichtiger, als das was sie will. Wer bist du überhaupt?“, winkte Isa leichtfertig ab.

„Oh! Ich bin Teje!“, stellte sich Teje vor.

„Du bist Seths Freundin?“, Isahra starrte sie einen Moment lang an.

„Was?“, wollte Teje verunsichert wissen.

„Wer hätte gedacht, das Seth niedliche süße Mädchen mag? Ich dachte er bevorzugt stille, geheimnisvolle Frauen“, schmunzelte Isa sie an: „Aber Atemu hat schon gesagt, das du niedlich seiest.“

„Der Kronprinz?“, Teje wurde rot: „Ich wusste nicht das ich ihm aufgefallen bin.“

„Hm…“, Isa beherrschte sich, denn fast hätte sie gesagt, das sie falsch lag, aber so gemein wollte sie nicht sein: „Wie auch immer. Am Besten du gehst zurück zu deinem Schatz. Das Bett wird ihm sonst nur zu kalt, wen du nicht da bist.“

Jetzt wurde Teje purpurrot: „Ich bin hier, weil ich Königin Ahmeas Ärztin bin, nicht weil ich mit Seth …“

Isa legte den Kopf schief: „In diesem Fall ist das doch Dasselbe. Wie dem auch sei. Ich würde es begrüßen, denn du auf die Barke zurückgehst.“ Es war auch schon so dämmrig, dass man die Barke nicht mehr sehen konnte, nur die Fackeln erhellten das königliche Schiff.

„Ich soll hier bleiben, wenn es dunkel ist…“, meinte Teje kleinlaut.

„Was? Wer hat das gesagt?“, wollte Isa wissen.

„Seth… Er macht sich sorgen, dass mir was zustoßen könnte“, erklärte Teje.

„Nein… Warum immer ich?“, ärgerte sich Isa und hielt sich den Kopf.

„Störe ich dich denn?“, fragte Teje nach.

„Nur wenn du weiterhin über meine Mutter redest“, gab Isa zurück und begann das Feuer vorzubreiten. Sie stapelte einige Holzscheit und zündelte sie dann so an, das Teje nicht sehen konnte, wie sie das machte.

„Gut… aber eine Familie ist doch was tolles und wenn ihr denn Kronprinzen heiratetet, dann ist das sie eine Zusammenführung der Familien…“ strahlte Teje vor sich hin.

„Bitte?“, Isa sah zu ihr: „Ich soll was?“

„Kronprinz Atemu hat so was angedeutet. Er liebt dich und daher dachte ich, dass du anstatt Tepi, Königin werden wirst. Er hat richtig geschwärmt von dir und seine Augen leuchteten als er deinen Namen sagte“, erinnerte sich Teje, die Atemu immer mal wieder beobachtet hatte. Sie hatte sich gefreut dass er Tepis Untreue nicht so genau genommen hatte.

„Ich hab Atemu gesagt, das ich ihn verlasse, wenn wir Theben erreichen. Ich denke nicht, dass er mich zur Frau bekommt“, stutzte Isa ein wenig. Hatte Atemu das vergessen oder wollte er einfach nur vergessen?

„Oh… ich dachte das alles gut wird und alle …“ Teje sah sie an: „Liebt ihr den Prinzen denn nicht? Er hörte sich so sicher an, was seine Liebe betrifft.“

„Das ist bei mir keine Frage der Liebe. Ich liebe ihn schon, aber das heißt nicht, dass ich ihn auch gleich heiraten muss. Atemu bedeutet mir sehr viel, aber ich spiele ihm nichts vor. Es wird keine Familienzusammenführung geben und mein Bruder ist auch dabei seine Aufbruchspläne zu schmieden“, seufzte Isa und sah in die Flammen. Sie sagte das zwar, aber sie war sich nicht mehr sicher, ob sie das wirklich noch konnte: „Du solltest schlafen. Morgen kommt sicher ein langer Tag.“

„Aber…

„Ich werde dir keine Antworten mehr geben“, fiel Isa ihr ins Wort und legte sich auf den Rücken. Eigentlich hatte sie sich gefreut alleine zu sein. Chephren war weg und sie wollte ihre Ruhe haben, aber diese Teje war jetzt da und hatte sie ziemlich genervt.

Teje gab sich geschlagen. Alleine die Art wie Isa sprach zeigte ihr, das es nicht sinnvoll war mit ihr zu diskutieren. Irgendwie fand sie das Isahra einfach nur stur war und sich sicher nichts von ihr nie was sagen lassen würde im Gegenteil. Je mehr Teje jetzt sagen würde, je mehr würde Isa sicher bocken und dicht machen. Sie kam ihr zwar komisch vor, aber nicht im Negativen, denn irgendwie war Teje der Meinung, dass Isa sehr nett sein musste, wenn der Kronprinz sie so sehr mochte.

Die Nacht schritt fort und Atemu kam wie versprochen zurück. Er beachtete Teje nicht weiter, da diese ohnehin auf der anderen Seite des Feuers schlief. Ati hatte noch viele Fragen beantworten müssen und auch hatten seine Geschwister im viel zu erzählen zu gehabt. Aber jetzt wollte er ein wenig Ruhe, daher war es gut, dass er jetzt wieder bei ihr war. Er setzte sich neben Isa, die mit dem Rücken zu ihm lag, und strich ihr die Haare von der Schulter auf den Rücken.

„Hm?“, Isa öffnete die Augen und drehte sich zu ihm um.

„Hab ich dich geweckt?“, fragte Atemu nach.

„Nein… Ich hab auf dich gewartet und bin dabei eingedöst“, sie richtete sich ein wenig auf und lächelte leicht.

„Wirklich?“, Atemu fuhr ihr sanft durch die Haare und küsste sie dann.

„Ja… ich hab dich lang nicht gesehen und du hast versprochen das du wieder kommst“, Isa lehnte sich an ihn: „Und wie war’s?“

„Schön, alle waren da und ich konnte Einiges klären. Chephren hat es dir sicher schon gesagt, oder?“, erkundigte sich Ati und streichelte ihr über die Schulter.

„Ja… du hast die Verlobung gelöst… Glaubst du das es die richtige Entscheidung? Immerhin ist Tepi noch von deiner Mutter ausgesucht worden. Alle haben sie als deine nächste Frau gesehen. Jetzt hat Ramoses sie und wird sie für sich benutzen“, wandte Isahra ein.

„Möglich, aber meine Mutter hätte nichts dagegen. Wenn sie mich wirklich so liebte, wie immer gesagt wird, dann würde sie es verstehen. Und was ihren Stand angeht, so bin ich mir sicher, das du mit ihr durchaus mithalten kannst. Du hättest es mir sagen sollen, dass deine Mutter mich aufgezogen hat“, erwiderte Atemu und sah sie an.

„Warum denn? Hätte das denn irgendwas geändert?“, fragte Isa nach: „Zudem ist Ahmea für mich nicht wirklich meine Mutter. Sie hat mich geboren, aber ihre Liebe galt dir…“

„Nur weil du und Cheph ihr weggenommen worden seid!“, unterbrach Ati sie.

„Ich weiß, aber es ist okay für mich. Meine Mutter gab dir genug Liebe für zwei und hat dich immerzu geliebt. Auch wenn ich jetzt zu ihr gehe, ändert das für mich nichts. Ich geb ihr nicht die Schuld dran, dass es so gekommen ist. Es ist gut wie es ist und wenn ich es dir gesagt hätte, dann hätte sich unsere Beziehung auch anderes entwickelt. Du hättest du gleich darauf gesetzt, dass ich als deine Stiefschwester dir gehöre und das wollte ich einfach vermeiden. So stand zwischen uns nichts. Ich hab es auch immer verdrängt, wenn ich ehrlich bin. Ich wollte dich unvoreingenommen kennen lernen“, erklärte Isa ihm und sah ihn unsicher an: „Ist es denn so schlimm?“

„Nein… Ich versteh dich. Vielleicht war es besser und ich hätte wirklich drauf gesetzt meine Stiefschwester für mich haben zu können. Außerdem weiß ich jetzt, dass deine Gefühle ehrlich sind und nicht auf Unterwürfig… Aua!“, Atemu zuckte, das ihre ihn gekniffen hatte.

„Muss dieses Thema denn wirklich sein? Ich hatte gedacht, dass du was Anderes im Sinn hast…“, Isa zog eine Schnute: „Und was heißt hier unterwürfig?“

„Das kann ich dir zeigen.“ grinste Atemu und drückte mit dem Rücken in den Sand: „Und schon bist du unten.“

„HAHA!“, meinte Isa, zog ihn aber zu sich und küsste ihn leidenschaftlich: „Aber mehr wird’s heute nicht… Die Kleine könnte wach werden“, seufzte Isa: „Dann sollte sie uns nicht in flagrante erwischen…“

„Mist…!“ Atemu verleitete Isa trotzdem zu einem Zungenkuss und legte sich auf sie: „Dann bleibst beim Küssen… Ich werde es überleben.“

„Braver Junge…“

Teje drehte sich vom Feuer weg. Sie war wach geworden, hatte sich aber nichts anmerken lassen. Sie seufzte, irgendwie war sie schon ein wenig neidisch. Sie hatte zwar gewusst, das Seth nicht der liebevollste Mensch war, aber das der Kronprinz so liebevoll mit Isa umging brachte ihren Neid zum Vorschein. Sie würde Seth aber nicht ändern können, nur darauf hoffen, dass sie mit der Zeit auch so ein inniges Verhältnis aufbauen konnte.
 

„Isa?“, Atemu machte die Augen auf, aber er war alleine, na ja, Teje schlief in der Nähe, aber Isahra war nicht da. Er war noch mit ihr eingeschlafen, wie so oft hatte sie halb auf ihm gelegen und seine Brust geküsst, bevor sie eingeschlafen war.

Verschlafen richtete sich Atemu auf und streckte sich gähnend.

„Wah!“, Teje schreckte auf, setzte sich auf ihre Knie und verneigte sich: „Ich hoffe ihr gabt gut geruht, mein ehrenwerter Prinz!“

„HM? Oh ja… schon… was ist denn los mit dir?“, wunderte sich Atemu.

„Ich erweise euch Respekt…“, meinte Teje verwirrt.

„Ach ja… daran muss ich mich erst wieder gewöhnen“, lachte Atemu: „Du weißt nicht zufällig wo Isa abgeblieben ist, oder?“

„Doch. Sie wollte mit diesem Wolf was machen… jagen oder so was…“, erinnerte sich Teje. „Ihr braucht nicht auf sie zu warten, sondern könnt auf die Barke zu eurem Vater gehen.“

„Okay…“ Atemu sprang auf die Beide: „Wenn sie das so haben will, dann sei es so…“ Ohne das Atemu es merkte sah er sich noch mal nach Isahra um. Das war das erste Mal das er im Freien aufwachte und sie nicht in der Nähe war. Ein seltsames Gefühl…

„Mein Prinz, darf ich euch eine Frage stellen?“, wollte Teje wissen.

„Sicher!“, Atemu lächelte Teje an.

„Also… Warum wollt ihr, dass sie Königin wird? Isahra meinte, dass sie nicht vorhätte eure Frau zu werden“, meinte Teje leicht schüchtern.

„Ich weiß warum sie das gesagt hat und ich weiß auch, dass ich das ändern kann. Isa ist da ein wenig eigen, aber so schwer ist das nicht. Mach dir da keine Gedanken, Teje. Isahra wird meine erste und einzige Königliche Gemahlin werden“, lächelte Atemu sie an: „Ich brauch nur noch Zeit ihren Vater zu überreden…“

„Ihren Vater? Kennt ihr ihn denn?“, wunderte sich Teje nicht wenig.

„Ja und nein. Ich weiß wer er ist und das er Isa nicht freigeben wird, den ich ihm nichts dafür bieten kann. Es müsste etwas sein, das selbst einen Gott dazu bringt, dir sein wertvollstes Gut zu überlassen“, dachte Atemu nach. Er konnte ja nicht sagen, dass Ra Isas Vater war, aber so in etwa würde es sicher gehen.

„Ich will nichts sagen, aber ein Gott hat doch alles was er will und braucht. Was könnte man ihm denn anbieten?“, Teje schien immer verwirrter zu sein.

„Das muss ich raus finden. Wenn ich das schaffe, dann wird Isa meine Frau, wenn nicht, seh ich sie nie wieder. Wir sind da!“, stellte Ati fest. Sie waren natürlich losgelaufen und jetzt wieder an der Barke des Pharaos.

Akunumkanon saß an Deck und schein schon auf Atemu zu warten.

„Vater, ich wünsche euch einen guten Morgen!“, Atemu verneigte sich leicht.

„Dir auch mein Sohn. Setz dich bitte, ich habe etwas mit dir zu besprechen“, Akunumkanon wies auf den Stuhl, der ihm gegenüber stand und wartete bis Atemu saß.

„Was gibt es Vater?“, wunderte sich Atemu, der Teje schon hinter einem Baldachin verschwinden sah.

„Ich habe nachgedacht, wegen Tepi. Es ehrt dich, dass du sie Ramoses überlassen willst. Aber dadurch könntest du Probleme haben. Immerhin, ist Tepi die vorbestimmte Königin und Einige könnten sich gegen dich stellen, wenn du sie nicht heiratest. Ramoses dagegen werden sie auf den Thron heben wollen, da er Arisis Wunsch erfüllt. Es ist gefährlich wenn du Tepi nicht zu deiner Frau machst.“

„Ich weiß, dass ich ein Risiko eingehe, aber Tepi ist keine Schwester von mir. Sie ist meine Cousine und ich liebe sie einfach nicht. Isahra ist Ahmeas Tochter und daher meine Stiefschwester. Sie steht mir also eigentlich noch näher als Tepi. Meine Mutter konnte bei ihrem Tod nicht wissen, was alles passieren würde. Ich seh nicht ein, das ich mein Leben nach ihrem Wunsch gestalten soll, nur weil sie so früh gestorben ist Sie hat es ohne Zweifel mein Bestes gewollt, aber sie wusste nicht das meine Tante sterben und Tepi nicht im Palast und in meiner Nähe groß werden würde. Sie hatte andere Umstände erdacht. Ihre Entscheidung für Tepi traf sie ohne sie zu kennen und wenn sie Tepi kennen würde, würde die Tepi nie aussuchen. Sie hat nichts, was sie als Königin qualifizieren würde. Und sie hat mich betrogen. Es würde mich diskriminieren, wenn ich die Frau heirate, die mich betrogen und hintergangen hat“, erwiderte Atemu ernst.

„Das stimmt schon… aber…“

„Vater, ich liebe Isahra und wenn ich eine Frau auf den Thron lasse und mit ihr Kinder haben soll, dann mit ihr. Ich werde mich weigern Tepi als Gemahlin anzunehmen und sie in mein Bett zu lassen. Sie ist und bleibt eine Verräterin am mir und der Krone Ägyptens. Ich dulde nicht, das Tepi zu Ramoses geht und dann zu mir kommt. Denn das wird sie tun und es wird ihr den Kopf kosten und mein Ansehen ruinieren. Ich lass mich lieber auf ein Kräftemessen mit Ramoses ein, als mich so bloßstellen zu lassen“, unterbrach Atemus seinen Vater. Akunumkanon nickte langsam und trank von seinem Wasser, das er auf dem Tisch stehen hatte: „Dann sei es so, ich hebe die Verlobung zwischen dir und Tepi auf und werde sie Ramoses zur Frau geben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Isahra die Richtige ist, an deiner Seite zu herrschen. Sie ist zwar Ahmeas Tochter, aber auch nur eine kleine Priesterin, als deine zweite Gemahlin wäre das kein Problem, aber als Große Königliche Gemahlin ist das zu wenig. Du musst verstehen, dass man von dir erwartet entweder königliches Blut zu heiraten oder andere Königslinien. Du kannst viele Frauen haben und ich denke, dass du dir eine Prinzessin aus Nubien, Phönizien, Punt oder einem anderen verbündeten Land holen solltest und sie zur Königin machen.“

„Das geht nicht…“, widersprach Atemu ernst.

„Warum den? Du bist mein Nachfolger und da hast du das Recht mehr als eine Frau zu haben, das hab ich ja auch“, wunderte sich Akunumkanon.

„Ich habe vor nur Eine zu heiraten. Und Isahra wird niemals zustimmen, meine Frau zu werden, wenn ich noch eine andere Frau habe. Sie muss mich schon mit meinem Amt teilen und wenn dann auch noch eine zweite Frau ins Spiel kommt ist das zu viel. Ich würde diese andere Frau auch niemals aufsuchen. Ich hab mich entscheiden und ich werde mich durchsetzen. Mit oder ohne deine Zustimmung, das liegt in deiner Hand“, Atemu stand auf und sah seinen Vater ernst an. „Ich weiß, das ich mich gegen viele Regeln auflehne, aber wenn ich nicht mal nur die Frau bekomme, die ich will, brauch ich auch kein Pharao werden.“

„Setz dich…“, der alte Pharao seufzte und hob beschwichtigend die Hand: „Ich kann dich verstehen. Aber du hast auch Verantwortung gegenüber dem Volk.“

„Du hast Ahmea auch zur ersten Gemahlin und zur mächtigsten Frau gemacht, obwohl sie nichts weiter als eine unwichtige Tempeltänzerin war. Sie hatte sogar schon Kinder und du weißt nicht von wem. Ich lass mir in diese Entscheidung nicht reinreden. Ich weiß genau was ich tue und das ich die einzige richtige Wahl treffe. Vertrau mir doch einfach und du wirst sehen, dass es richtig ist.“

„Streitet ihr schon?“, Nefert kam an Deck und lächelte ihren Stiefsohn und ihren Gatten an.

„Er hört mir nicht zu… und weiß alles besser…“, winkte Akunumkanon ab.

„Das ist doch normal, dass sich Väter und Söhne schreiten. Das Thema ist im Moment auch sehr präsent. Atemu, ich weiß das du nicht auf deinen Vater hören willst, aber es ist wichtig. Isahra ist einfach nicht …“

„Ich hab mehr als sieben Monate mit ihr verbraucht! Was wisst ihr denn schon über sie? Du bist ja nicht mal in der Lage in Erfahrung zu bringen, wer Isahras und Chephrens Vater ist! Du würdest mit Freuden zustimmen, wenn du es wüsstest. Aber ich kann auch warten, bis der Thron an mich übergeht oder ich nehm sie einfach zur Frau und stell dich in fünf Monaten vor vollendete Tatsachen“, Atemu wandte sich einfach ab und verließ wieder die Barke.

Akunumkanon sah ihm nach.

„Mein Liebster…“, Nefert umarmte ihren Mann: „Ich weiß das du Arisis Wunsch erfüllen willst, aber Ahmea ist doch jetzt die erste Königin. Sie hat auch ein Mitspracherecht und ich doch auch. Wenn sie Ahmeas Tochter ist, dann ist es vielleicht nicht schlecht. Atemu ist ein guter Junge und er ist klug genug um zu wissen, dass er tut. Und er hat doch recht. Ahmea war auch eine Tänzerin du damit unter Isahras Stand.“

„Das ist was Anderes. Arisis war gestorben und ich kannte Ahmea da schon mehr als ein Jahr.

„Wirklich… Mein lieber Gatte, Atemu kennt Isa jetzt seit sieben Monaten und sie war ununterbrochen bei ihm. So gut und so lang kann sich Keiner verstellen. Wenn mein Sohn eine Frau hat, muss Atemu auch Eine haben, wenn du ihn wirklich als Erben einsetzen willst. Deine beiden Söhne sind Rivalen, auch wenn du das nicht sehen willst. Rami will den Thron für sich und Atemu ist dein ausgesuchter Erbe. Sie sind Beide angesehen und haben gute Vorraussetzungen Pharao zu werden. Ich denke, dass nach deinem Tod ein kleiner Machtkrieg losgeht, den du nicht verhindern kannst. Die erste Gemahlin deiner Söhne und ihre nächsten Vertrauten werden den Ausschlag geben.“

„Darum soll Atemu eine Frau nehmen, die mächtig ist. Eine Prinzessin, die ihr ganzes Land hinter sich hat“, wandte Akunumkanon ein.

„Das ist nicht richtig und du weißt das auch. Atemu braucht keine Prinzessin, er braucht eine Frau, die ihm helfen kann. Wenn er Isahra als diese Frau anerkennt, dann erfüll ihm den Wunsch. Ich bin mir sicher, dass er nicht aus dem Bauch heraus handelt. Du hast selbst gesagt, dass sie Götter sie ausgesucht haben. Das muss doch auch bedeuten, dass sie eine gefestigte Persönlichkeit hat und einen starken Willen. Ich weiß, dass es schwer ist, aber Isahra ist eine Prinzessin, wenn man es genau nimmt“, widersprach Nefert und sah ihren Mann an: „Lass es dir noch mal durch den Kopf gehen und jetzt lass uns den Tag genießen. Morgen Mittag müssen wir uns wieder trennen.“
 

„Ati…“, Mana sah ihren Halbbruder mit großen Augen an. Sie waren alle am Ufer des Sees oder schon im See. Das Wetter lud zum Schwimmen ein, aber Atemu schien ein wenig abwesend zu sein.

„Was ist denn?“, wollte Atemu wissen.

„Du bist so ruhig… Ich meine, willst du nicht mehr mit uns reden?“, fragte Mana nach. Sie stand mit Atemu im See, so dass das Wasser bis über ihre Bäuche ging.

„Ich denke nach…“, winkte Atemu ab.

„Über was denn?“, mischte sich auch noch Namo ein.

„Über Tepi und Ramoses… Tepi scheint anderes zu sein. Nicht mehr so fröhlich und ausgelassen, wie im Delta“, erklärte Atemu seinen Eindruck. Das war ihm schon gestern aufgefallen und dazu wirkte Tepi sehr bedrückt.

„Stimmt schon, aber wir alle reden nicht mehr mit ihr“, zuckte Mana mit den Schultern.

„Warum das denn?“, wunderte sich Atemu schon ein wenig.

„Weil sie Ramoses dir vorgezogen hat. Unser Bruder ist eine richtige Schlange geworden. Du müsstest mal sehen, was er alles getan hat, während wir nicht da waren. Er ist ständig bei Onkel Akunadin und lernt das Wesirhandwerk. Er tut so, als würde er es unbedingt tun müssen, damit er dich auch ja gut unterstützen kann. Sein Ehrgeiz ist wirklich übertreiben und selbst in seiner Freizeit ist er immer bei unserem Onkel oder bei Tepi. Unter uns… Ich hab eine der Ärztinnen gesprochen und sie meinte das Tepi schwanger ist. Aber ich solle es Niemanden sagen“, dachte Namo nach.

„Was?!“, Mana riss ihre Augen auf: „Ist das wahr?“

„Ja, sie ist eine der Hebammen von unserer Mutter gewesen. Sie mag mich und ich hab gefragt, ob sie was weiß, da Tepi sich immer öfters in der Früh übergeben hat. Allerdings muss es Ramis Kind sein, da sie erst im dritten Monat ist“, erinnerte sich Anknamon weiter.

„Wenn das wahr ist, dann bin ich Rami in die Falle gegangen…“, Atemu fuhr sich durch die Haare und musste das erstmal verdauen.

„Wir meinst du das?“, wollte Mana wissen.

„Ramoses steuert einen Machtkampf um den Thron der beiden Länder an. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Ramoses ist der Ältere, dann hat er die Frau, die meine Mutter als Königin wollte und auch noch einen Nachfolger. Ich dagegen hab nur den Titel, weil man Vater es will und das Blut von Vater und der ersten Königin. Die Lager werden sich wohl schneller spalten als wir alle denken, wenn ich nicht bald nachziehe“, ärgerte sich Atemu schon sehr. Er hatte gewusst, dass er Ramoses einen Vorteil überlassen würde, wenn er ihm Tepi abtrat, aber dass sie schon sein Kind trug, war ihm nicht bewusst gewesen. Er musste sich was einfallen lassen und da er im Moment nicht in der Residenz war, konnte er Ramoses nicht übertrumpfen, nur darauf vertrauen, dass sein Vater ihn als Kronprinz beibehielt und seine Meinung nicht mehr änderte.

„Was willst du denn machen?“, wollte Namo wissen: „Du bist nicht da und bist auf dieser Reise. Auch wenn du viel lernst, könnte dein Wissen auch als Wesir von nutzen sein.“

„Ich weiß, aber ich hab keine andere Wahl, oder? Vater hat gesagt, ein Jahr und wenn ich nicht folge leiste, dann wird sich auch negativ auswirken. Die Verlobung zu lösen, war also ein Fehler der Rami jetzt zugute kommt…“

„Das glaub ich nicht. Es würde dir immer noch negativ ausgelegt werden, wenn du eine Frau hast, die sich von deinem Bruder flachlegen lässt. Es ist sicher besser so, zudem Tepi ist so langweilig. Nicht mal richtig Lesen, Schreiben und Rechnen kann sie. Von einer Königin erwarte ich was anderes“, erwiderte Namo.

„Das stimmt. Wir stehen hinter dir und noch ist Vater am Leben und du hast noch Zeit. Wenn du erstmal auch offiziell verheiratest bist, dann sieht die Sache auch anders aus. Am Besten du beendest deine Reise und wir sorgen dafür dass Ramis Einfluss nicht mehr größer wird. Noch bist du der der Beliebteste unter den Prinzen und du wirst es bleiben. Tepi ist nicht sehr beliebt, weil sie auch nichts dazu sagt, das Rami ständig auch noch Andere in sein Bett holt. Er ist wahllos bei seinen Bettgeschichten und keiner weißt ihn zu Recht. Mutter will es nicht sehen und Vater hat nie genug Zeit. Aber die, die es wissen sind gegen ihn. Du hast deine ganze Familie hinter dir, das muss doch was wert sein!“

„Mana!“, Atemu wuschelte ihr durch die Haare: „Lieb von dir, aber das ist jetzt etwas, das Rami und mich betrifft. Zur Not werde ich Isa fragen, ob ich ihren Vater offiziell benennen darf. Das müsste mir einen Vorteil bringen.“

„Wer ist ihr Vater?“ wollte Namo wissen.

„Das darf ich euch nicht sagen. Ich hab`s ihr versprochen und ich halte mich lieber daran. Sie könnte sonst noch dazu übergehen mich zu hassen, weil ich ihr Geheimnis verraten habe“, winkte Atemu ab und tauchte unter. Das Wasser klärte seine Gedanken und als er auftauchte, sah er Tepi sie in die Richtung seines Lagerplatzes ging. Offenbar wollte sie zu Isahra.
 

Tepi wollte wirklich zu ihrer Freundin. Irgendwie hoffe sie, dass Isa sie verstehen würde. Chephren war so Anders und sie hatte schon zu Hathor gebetet das Isahra ihr helfen konnte.

„Isa!“, Tepi winkte ihrer Freundin zu, die im Sand lag und sich sie Sonne auf den Bauch scheinen ließ.

„Tepi… Was verschafft mir die Ehre?“, Isa sah nicht zu ihr und machte auch gar nicht die Augen auf. Das Tepi kommen würde, hatte sie geahnt. Zu wem sollte sie auch sonst kommen, wenn Chephren ihr zusetzte?

„Ich wollte dich sehen und dich was fragen“, Tepi setzte sich neben Isahra und atmete tief durch: „Warum sagt Chephren das…“

„Er hat doch Recht. Ramoses ist als Pharao nie und nimmer geeignet. Du, meine Liebe, gibst ihm alle Trümpfe in die Hand. Ich hab gedacht, dass du ihn nicht leiden kannst. Im Delta hast du alles getan um ihn nicht sehen müssen“, Isa richtete sich auf und sah sie an.

„Ich hab mich geirrt! Ramoses ist nicht ganz so schlimm, wie ich gedacht hatte. Als Chephren mich verlassen hatte, war ich einsam und er hat mich aufgefangen. Er hat mich zu nichts gezwungen, sondern war einfach nett zu mir. Er ist so nett und ich liebe ihn jetzt. Du hast mir doch auch immer geholfen…“

„Tepi, wann willst du erwachsen werden? Ich helf dir nicht mehr. Du tust was du willst und machst dir keine Gedanken über die Folgen. Atemu ist von den Göttern ausgewählt worden, Ägypten in eine neue Richtung zu lenken, aber dazu muss er Pharao sein. Deinetwegen kommt es zum Machtkampf und einer wird sterben. Aber Atemu wird es nicht sein“, Isahra sah Tepi kühl an.

„Ist das eine Drohung?“

„Nein, eine Prophezeiung! Und dein Kind… Tepi es ist ein Zweckkind. Ramoses ist dir nicht mal jetzt treu, der liebt dich nicht wirklich und wenn du erstmal seine Frau bist und euer Kind da ist, dann wird er dich kaum noch aufsuchen. Wenn er den Thron wirklich bekommen sollte, bist du nutzlos für ihn, deine Haare mag er toll finden, aber auch daran wird er irgendwann das Interesse verlieren. Du bist naiv und leichtgläubig. Tu dir den einen Gefallen und lass die Finger von ihm“, wandte Isa ein und stand auf.

„Ach ja? Warum sollte ich? Du hast doch auch was mit Atemu angefangen, oder nicht? Er ist auch nicht frei gewesen und das war euch Beiden auch ziemlich gleich!“, fuhr Tepi sie an.

Isahra schüttelte den Kopf: „Ich glaube das du vergisst, das dieser Fall anderes liegt. Atemu hätte dich zur Frau genommen und ich bin offiziell seine Geliebte. Damit hätten wir Beide uns abfinden müssen. Er kann mehr Frauen haben, dir, wenn du Königin geworden wärst, wäre ein zweiter Mann nicht gestattet und es ist Hochverrat, was du da gemacht hast. Versuch nicht mir den Fehler unterschreiben. Ich hab mich gegen ihn gewehrt und du warst es, die mich an ihrer Stelle zu ihm geschickt hat! Wie du es drehst und wendest, du kommst nicht mehr von deinem Nagelbrett runter.“

„Das ist nicht fair! Ich will auch eine glückliche Familie und ihr alle lügt doch nur immer! Ramoses wird mich und unser Kind glücklich machen! Er wird Pharao und für uns da sein…“

„Du hast sie wirklich nicht alle. Ist dir nicht aufgefallen, das Akunumkanon kaum Zeit für seine Familie hat? Er ist ständig beschäftigt und seine Frauen wohnen in einem extra Haus im Residenzhof. Ramoses wird keine Zeit haben und du wirst das hinnehmen müssen und zum Nächsten rennen“, unterbrach Isahra ihre Freundin. Es war doch wirklich unglaublich was Tepi sich da immer wieder zu Recht spinnte.

„Aber … das ist nicht wahr! Und wenn doch, dann würde es bei Atemu genauso ablaufen. Du wirst ihn auch nicht sehen und …“

„Ich werde nicht in Theben bleiben. Ich bringe Atemu in die Residenz und werde dann gehen. Und noch was, ich wäre in der der Lage ihm bei den Geschäften zu helfen und ihm was abzunehmen. Du weiß nich nicht mal was der unterschied zwischen Nubien und Punt ist. Du kannst nichts und bist schwach. Tepi, ich hab dich gern, aber du bist und bleibst einfach nur einfältig. Geh zurück und versuch Ramoses an dich zu binden, aber dein Kind wird nicht leben“, Isahra seufzte und ließ Tepi dann alleine. Tepi konnte zwar nicht wissen, dass sie alles ausgelöst hatte, aber wenn das Jahr von Atemus Reise vorbei würde sie es feststellen. Sie mochte sich auf ihr Kind freuen, aber Isahra hatte die Ahnung, dass ihr Vater und ihre anderen göttlichen Verwandten Tepi hart bestrafen würden. Noch konnte sie sich retten und ihr Kind aufgeben, aber Tepi würde nicht hören.
 

„Atemu!“, Ramoses ging zu seinem Halbbruder, der auf der Barke im Schatten saß und sich ein wenig ausruhte. Heute würden sie schon wieder Abschied nehmen müssen, aber Atemu genoss es wieder ein wenig Luxus zu haben und das Essen war auch besser als er es in Erinnerung gehabt hatte. Das Wasser war wieder kristallklar und mehrfach gefiltert. Bier und Wein waren auch ganz anderes im Geschmack als das, was er immer in den Schenken und den Bauerhäusern bekommen hatte. Aber Ati wusste auch, das dieser Luxus seinen Preis hatte. Noch hatte er Ruhe aber diese Ruhe würde er nicht mehr genießen können, wenn er erstmal wieder Theben erreicht hatte. Schon als er noch zu Hause gewesen war, hatte er nicht viel Zeit für sich gehabt. Ihm wurde jetzt so richtig klar, dass er in der Residenz niemals lange alleine gewesen war. Immer war jemand da gewesen oder Atemu war im Unterricht, auf dem Übungsplatz, beim Essen oder bei Sitzungen. Dieses einfache Leben würde er vermissen und noch was fehlte ihm… Isahra war nicht in seiner Nähe. Und wenn er nicht bald eine Antwort finden würde, dann würde er sie verlieren.

„Rami… was willst du?“, Ati sah seinen Bruder verwirrt an. Bis jetzt hatten sie nicht viele Worte gewechselt und es konnte nichts Gutes heißen, das Ramoses so ungezwungen auf ihm zukam.

„Ich bin dein Bruder…“, begann Rami: „Und ich muss mich bei dir bedanken. Immerhin gibt’s du mir Tepi und ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.“

„Du mir?“, Ati sah ihn an: „Du heuchelst doch nur. Hör auf damit.“

„Das ist nicht wahr, wer setzt dir denn solche Flausen in den Kopf? Ich liebe dich, das solltest du wissen! Immerhin haben wir vor deiner Reise alles zusammen gemacht. Wie kommst du nur darauf, das ich dir in den Rücken fallen würde?“, entrüstete sich Ramoses verlogen. Es passte ihm nicht, das Atemu so auf ihn reagierte, er hatte lange genug gebraucht um sich die Freundschaft seines Halbbruders zu erschlichen. Aber wirklich hassen war dann doch übertreiben, da Rami im Moment eindeutig im Vorteil war.

„Ich hab immer gehofft, dass du dich änderst, aber im Grunde willst du doch nur die Krone der beiden Länder, nicht? Also bin ich dir im Weg. Ich hab nachgedacht und die Nachrichten aus der Residenz waren aufschlussreicher als du denkst. Ramoses, warum hast du nie gesagt, das dir der Thron so wichtig ist? Ich hätte in dir überlassen, aber jetzt kämpfe ich um mein Recht. Du hast Tepi und damit die auserwählte Königin, die meine Mutter wollte. Das wird dir aber nicht reichen, Rami.“

„Warum? Der halbe Hofstaat steht bereits hinter mir und Keiner versteht diese Reise. Alle sagen das Vater spinnt.“

„Amun und die anderen Götter der Neunheit, haben mich auf diesen Weg geschickt und ich werde ihn bis zum Ende gehen. Ich hab inzwischen viel gelernt, was unser Land betrifft. Ich halte diese Reise inzwischen für sinnvoll. Die Menschen leisten Arbeit die wir beide nicht kennen. Ich denke, dass ich noch die Baustellen sehen will. Die Arbeiter, die mit ihren Händen unsere Grabstätten bauen, doch das wird dich wohl weniger interessieren“, wandte Atemu ein: „Meinen Glückwunsch übrigens, Vatersein ist sicher was Schönes. Ich hoffe das dein Kind gesund auf die Welt kommt.“

„Was?“, Ramoses starrte ihn an: „Hat Chephren etwa gepetzt?“

„Spielt doch keine Rolle, wenn ich es vorher erfahren hätte, hätte ich anderes gehandelt, aber so wirst du Tepi bald offiziell zur Frau bekommen. Hast du mir noch was zu sagen?“, Atemu stand von der Rehling auf und streckte sich.

Ramoses musste erstmal noch tief durchatmeten, dann fand er seine Sprache wieder: „Ich wollte wissen ob du nicht Lust auf einen Übungskampf hast. Du bist sicher im Trainingsrückstand. Mit deiner Kleinen wirst du sicher nicht kämpfen können. Aber noch was: Wenn du einen Machtkampf willst, soll es so sein. Wir werden ja sehen, wer am Ende auf dem Thron sitzt und ihn für sich beansprucht. Du bist nicht da und ich hab alle Zeit, die ich brauche um jeden in der Residenz dazu zu kriegen, mir die Krone zu geben. Vater wird das nicht mehr mitbekommen, da er dann ohnehin schon Tod ist. Wer von uns beiden wird wohl heilige Mundöffnung durchführen und damit der Nachfolger sein?“, Ramoses sah Atemu herausfordernd an: „Ich werde mein Erbe antreten!“

„Dein Erbe?“, fragte Atemu nach: „Es ist Meines. Ich bin der…“

Atemu wurde von einem aufgeregten Gebell unterbrochen. Horus rannte auf die Barke und sprang Atemu an.

„Was ist denn?“, Atemu sah den Wolf verwirrt an. Das war ungewöhnlich.

„Der ist nur tollwütig, das ist alles!“, lachte Rami sich einen ab.

Chephren war durch das Gebell wach geworden: „Horus…“

„Was ist denn los?“, Atemu sah Horus nach, der ein Stück auf den Steg rannte und ihn dann anbellte.

„Wir sollten wohl mitkommen….“, stellte Chephren fest.

„Kann sein, aber…“

„Isahra….“, Chephren war der Erste der Horus nachrannte und Atemu folgte ihm dann auf dem Fuß.

Die Beiden hatte das ungute Gefühl gepackt, dass war mit ihr war. Horus war doch eigentlich immer brav und würde sich niemals ohne Grund so aufführen. Er war doch eigentlich bei Isahra gewesen und wenn er jetzt so von der Rolle war, dann musste was passiert sein. Alle anderen waren bei der Barke und so kam auch nur Isahra in Frage.

Horus rannte tatsächlich in Richtig des Lagers und der Wolf schien so aufgeregt, das es nur was mit Isa zutun haben konnte. Aber was war mit ihr?
 

~ Phase 28 End ~



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