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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 27 – Wiedersehen!

Phase 27 – Wiedersehen!
 

„Da sind wir!“, Isahra hielt vor dem großen See an, der außerhalb der Stadtmauern von Elephantine lag. Sie waren einige Kilometer von Elephantine entfernt und der Nasser - See lockte mit seinem klaren blauen Wasser.

Atemu war außer Atem, da Isa ihn regelrecht mitgeschleift hatte und er keine Zeit gehabt hatte sich mal kurz zu entspannen.

„Wollten wir nicht genau nach Elephantine?“, japste Atemu und lies sich in den Sand fallen.

„Nein… Das war nur die Richtungsvorgabe. Hier ist es eh viel Schöner!“, gab Isa zurück und setzte sich auf seinen Bauch.

„Was wird das?“, fragte Atemu nach, der sich soweit aufrappelte, das er sitzen konnte und Isa in seinen Schoß rutschte.

Als Antwort bekam er erstmal einen leidenschaftlichen Kuss: „Wir haben noch Zeit, bis deine Überraschung eintrifft, so ein oder zwei Tage…“

„Hört sich an als hättest du was kommen lassen“, stellte Atemu fest und legte seine Arme um ihre Hüfte. Aber er fragte nicht weiter nach. Eigentlich war er nicht so neugierig darauf, denn die Tatsache, dass sie noch warten mussten, hieß auch, dass sie sich ausruhen konnten. Sie waren alleine und Isa würde sicher nicht nach Elephantine wollen. Hier am grünen Rand des Sees war es unter den Palmen kühl und sie hatten eigentlich alles was sie brauchten.

„So ist es auch. Aber ich glaub uns fällt noch was ein um uns die Zeit bis dahin zu vertreiben, oder?“, ihre Hände fuhren unter seinen Leinenmantel und streiften ihn ab. Er störte sie, da sie Atemu lieber ohne dieses Ding sah und für das, was sie vorhatte, war der Mantel einfach nur im Weg.

„Denk ich auch, aber du willst doch nicht die ganze Zeit…“

„Nein, nicht ununterbrochen!“, unterbrach sie ihn und küsste ihn nochmals: „Aber du musst noch sehr überschüssige Energie loswerden, nicht?“

„Ja… schon, in sechs Monaten sammelt sich einiges an, aber… kann es sein, das sich bei dir auch immer mehr Energie aufbaut?“, fragte er nach. Er hatte bemerkt, dass Isa sich irgendwie verändert hatte, seit sie sich auf ihn eingelassen hatte. Das war nicht so ungewöhnlich, da sich Verliebte immer anders verhielten, aber bei ihr was das Anderes. Isa ging nicht mehr jeden Mittag in die Sonne, sondern blieb bei ihm Schatten. Aber anstatt sich dadurch geschwächt zu fühlen, wirkte Isa frischer als davor. Gerade nach der Nacht, wenn sie mit geschlafen hatte, war sie voller Tatenkraft und ihre Magie schien nicht darunter zu leiden. Im Gegenteil, die hatte Atemu, auf seinen Wunsch hin, gezeigt was sie konnte.

„Jaah….“, Isa lehnte sich ein wenig zurück und stieß gehen seine angewinkelten Beine: „Ich hab doch mal gesagt das ich immer dachte, das sie Sonne meine Kraftquelle ist…“

„Ich erinnere mich. Du hast gesagt das sie dich immer wieder aufhält oder so was. Allerdings gehst du weniger in die pralle Sonne als bisher.“

„Tja… ich hab herausgefunden, das noch was anders gibt… Etwas das du mir gegeben hast“, meinte Isa und lächelte ein wenig verschmitzt.

Atemu zog eine Augenbraue hoch und dachte nach. Sie hatte schon mal eine Andeutung gemacht, oder sogar schon zweimal? Immer nachdem er mit ihr intim gewesen war: „Du willst aber nicht sagen, das meine Triebe dafür verantwortlich sind, dass du die Sonne nicht mehr so dringend brauchst , oder?“

„Hm…“ Isa kratzte sich am Hinterkopf, grinste gespielt unwissend und stand dann von ihm auf: „Wer weiß…“

„Bitte?“, Ati sprang auf die Beine und ging ihr nach: „Das ist dein Ernst oder was? Intimverkehr gibt dir doch… Du schwitzt doch immer alles gleich wieder raus…“ Er wusste, dass er sich seltsam anhörte, aber was war denn nicht seltsam an ihr und sie hatte doch selbst gesagt, dass sie ihn der Sonne nicht schwitzte, da ihr Körper diese Hitze in magische Kraft umwandelte. Also war das doch dann so, dass wenn sie ins Schwitzen kam, ihre Kraft verlieren musste und nicht verstärken.

Isa sah zu Boden und dachte kurz nach: „Aber so in der Art ist es. Weißt du, seit du mich berührt hast, spüre ich diese neuartige Kraft in mir. Und immer, wenn ich deinen Armen liege, kann ich spüren, dass sie größer wird. Was es ist weiß ich nicht, aber ich weiß, dass sie von dir kommt. Aber das war nicht immer so… Erst als ich angefangen habe deine Gefühle zu erwidern, war es da. Das Erste Mal war es kaum spürbar und je mehr du mich in deinen Bann gezogen hast, desto mehr spürte ich es. Ich kenn mich selbst nicht so gut, wie ich dachte, denn ich bin mir sicher, dass es gegenseitiger Liebe bedarf, damit ich mich von den Strahlen der Sonne langsam lösen kann.“ Sie sah ihn unsicher an. Sie hatte es ihm nicht gesagt, weil sie nicht wusste wie er darauf reagieren würde. Er konnte sie jetzt hassen, wenn er es nicht richtig verstand.

„Ist das der Grund, warum du mich nicht mehr…?“

„Nein!“, Isa seufzte, sie hatte befürchtete das es nicht richtig bei ihm ankam: „Ich liebe dich, darum hab ich nachgegeben, das ist wirklich der einzige Grund. Ich will mit dir zusammen sein und das andere ist eine Nebenwirkung, nichts weiter.“

„Nicht mehr aus den Augen lässt“, beendete Atemu seine Satz doch noch. Er hatte nicht dran gezweifelt, dass er sie nun doch noch erobert hatte. Isa liebte ihn, dass wusste er einfach und er hatte sie schon verstanden gehabt, aber es war süß, wie sie ihn jetzt anstarrte und ein peinliches Rot ihn ihrem Gesicht stand.

„Was soll das denn heißen?“, wollte Isa wissen, die ihn nicht folgen konnte. Diese Frage war so unerwartet gekommen und hatte nicht ihren Befürchtungen zu tun, er ging ja auch gar nicht weiter darauf ein.

„Seit du meine Geliebte bist, siehst du mich viel öfter an, als früher und sobald andere Reisende unseren Weg kreuzen, weichst du nicht mehr von meiner Seite, als hättest du Angst, dass ich dich jetzt noch verlassen würde“, erklärte Atemu.

„Ich bin eifersüchtig, wenn dir eine Andere nachsieht“, räumte Isa ohne weiteres ein: „Aber was hat das mit dem Thema zu tun?“

„Gar nichts, ich wollte es wissen und noch was“, Atemu lächelte sie an und hob sie dann an so hoch, das sie sich mit den Händen auf seinen Schultern aufschützen konnte: „Ich vertrau dir.“

Isa sah auf ihn hinunter und beugte sich dann zu ihm, dann küsste sie ihn sanft: „Dann ist es okay für dich, das ich deine Liebe in mir …“

„Dummerchen, solange du meine Gefühle ehrlich und aufrichtig erwiderst, lieg ich dir zu Füssen“, fiel er ihr ins Wort und lächelte sie an: „Wenn dir meine Liebe so helfen kann, dann freu ich mich doch. Dann läufst du immer zu mir, wenn’s dir schlecht geht.“

„Idiot!“, gab Isa zurück und merkte das er sie wieder absetzte und innig küsste. Ihre Augen fielen ihr ganz automatisch zu. Seine rechte Hand wanderte über ihre Hüfte, ihren Rücken hinauf unter ihr Top, die andere Hand nach unten, unter ihr Hüfttuch…
 

„Da ist die Barke…“, Isa setzte sich auf und sah die königliche Barke einige hundert Meter von ihrem Lagerplatz entfernt ankern. Sie war jetzt seit zwei Tagen mit Atemu am Nasser-See und hatte sich richtig entspannen können. Sie waren zwar immer wieder von vorbei Reisenden gesehen worden, aber die hatten sich dann doch nicht genährt, da Horus sie abgeschreckt hatte. Der Wolf passte darauf auf, das Ati und Isa nicht gestört wurden.

„Welche Barke?“, Atemu gähnte und setzte sich verschlafen auf. Er rieb sich ein Auge und küsste Isa auf die nackte Schulter. Sie waren Beide unbekleidet und hatten ein wenig in der Mittagssonne gedöst. Ein schönes, ruhiges und angenehmes Leben für den Kronprinzen, vor allem, weil er seine Geliebte bei sich wusste, die sich ihm nicht mehr verweigerte.

Isa sah zu ihm und küsste ihn sanft: „Die Barke deines Vaters.“

„Meines Vaters?“, Ati runzelte die Stirn: „Warum ist die hier?“

„Weil ich dachte, das es schön wäre, wenn du deinen Vater, deine Geschwister und deine Stiefmütter wieder sehen würdest. Seit gut sieben Monaten hast du deine Lieben nicht mehr sehen können“, erklärte Isahra ihm.

Atemu war im ersten Moment sprachlos. Er hatte nicht damit gerechnet das er seine Familie sehen durfte bevor das Jahr zu Ende war, aber sie waren da: „Darf ich wirklich?“

„Ja, es ist deine Belohnung dafür, das du in der letzten Zeit so brav warst.“, nickte Isa sanft und hielt Atemu fest, der schon los wollte: „Aber bitte, zieh dir was an. Ich liebe diesen Anblick zwar, aber deine Familie wird schon genug geschockt sein, das du jetzt so braungebrannt bist.“

„Oh… stimmt“, Atemu griff sich den erstbesten Schurz. Das dieser schon Flecken hatte, die nicht mehr raus gingen war ihm egal. Immerhin war er schon gewohnt und diese einfachen Schurze waren bequem. Atemu band sich den Schurz um und sah zu Isa die sich zwar anzog, aber nicht ganz so aufgeregt wie er. Sie ließ sich alle Zeit der Welt.

„Willst du nicht gehen? Sie warten sicher schon auf dich.“

„Kommst du nicht mit?“, wunderte sich Atemu.

„Nein…“, Isa drehte sich zu ihm und umarmte ihn: „Das ist dein Geschenk. Zwei Tage, ab jetzt, hast du mit deiner Familie. Nutze die Zeit, ich warte auf dich.“

„Meinst du? Warum eigentlich? Du bist doch jetzt meine Geliebte und das wird offiziell, wenn ich es meinem Vater sage. Es gibt nichts, was du fürchten müsstest und du ich wollte, das du meine Stiefmütter kennen lernst“, wandte Atemu ein.

„Ein ander Mal, ja? Ich denke, dass du auch etwas erfahren wirst, dass du nicht gedacht hättest. Ich bin in der Nähe, aber ich komm nicht mit. Jetzt geh schon, ich lauf dir nicht weg und wir haben Zeit“, verneinte Isa und küsste ihn noch mal mit Zunge, dann trat sie einen Schritt zurück.

„Na gut, ich komm heute Nacht zurück…“, seufzte Atemu mit dem Wissen, dass es keinen Sinn hatte sie weiter zu bitten.
 

„Ist das hier schön!“, Mana stand mit Teje und Tepi an der Rehling und sah auf den See hinaus. Sie war noch nie hier gewesen und wollte am Liebsten in den See springen.

„Du hast Recht. Der See ist wunderschön. Was meint ihr Prinzessin?“, Teje sah zu Tepi, die ungewöhnlich still war. Mana duzte sie ja, aber Tepi nicht.

„Ja…“, winkte Tepi ab. Sie wäre am Liebsten nicht mitgekommen. Chephren hatte ihr zugesetzt und den Trank hatte sie auch nicht getrunken. Daher war Tepi immer unter seiner Beobachtung, wenn sie allein war. Aber sie konnte es auch Keinem sagen. Sie hatte ihren Verlobten verraten und trug das Kind eines Anderen. Eines Mannes der sie, wie sie glaubte, wirklich liebte.

„Was meint ihr? Gehen wir dann schwimmen?“, fragte Mana fröhlich nach.

„Ich muss erst die Königin ersuchen, mir dafür Zeit zu geben“, wandte Teje ein.

„Ich rede mit Ahmea, sie wird sicher nichts dagegen haben, oder willst du lieber zu Seth?“, grinste Mana sie an.

„Hör auf damit!“, Teje war rot angelaufen. Sie war zwar jetzt Seths Freundin, aber das Mana sich immer darüber lustig machte, musste doch nicht sein. Immerhin war es schon schwer genug, dass alle ihr immer wieder Ratschläge gaben, die sie gar nicht haben wollte. Seth war natürlich auch mitgekommen, um Atemu zu treffen.

„Was denn? Immerhin ist es doch schön, wenn man jemanden hat. Wenn Mahado nicht schon wieder arbeiten müsste, hätte ich ihn gezwungen mitzukommen. Er wollte Atemu auch wieder sehen und was macht Papa? Er schickt ihn nach El-Charga um dort alles zu überprüfen“, seufzte Mana, die es endlich geschafft hatte, Mahado ihre Liebe zu gestehen. Aber noch hielt Mahado sie ein wenig auf Abstand, da er sie ein wenig dafür bestrafen wollte, dass sie ihn so lange nichts gesagt hatte.

„Das verstehe ich doch, aber leider ist es so. Prinzessin Tepi, ihr freut euch doch sicher euren Verlobten wieder zu sehen, oder nicht?“, lächelte Teje Tepi an. Sie kannte Tepi nicht sehr gut, aber auch wenn die wusste, das Ramoses sich mit Tepi abgeben hatte, so hoffe die herzensgute Teje doch noch, das Tepi ihren Fehler rechzeitig erkennen würde. Das Tepi schwanger war, hatte Chephren niemanden gesagt, noch nicht. Isa und Ati würden es von ihm erfahren.

„Mein Verlobter?“, Tepi sah zu Teje und Mana: „Ich kenne ihn nicht und ich mag ihn auch nicht mehr. Was ist denn an ihm so toll?“

„Was redest du denn da?“, mischte sich Namo ein, der sich immer nur da aufhielt wo viele Menschen waren, oder ganz weit weg von Rami.

„Die Wahrheit!“, bockte Tepi.

„Du bist auf Rami reingefallen, das ist aber auch schon alles!“, fauchte Mana sauer.

„Mana…!“, Namo sah sie an: „Beruhige dich doch.“

„Warum denn? Ich hab gedacht das Tepi …“, weiter kam Mana nicht da sich Ramoses zu den Vieren gesellte.

„Was ist denn Mana?“

„Nichts du … Mistkerl!“, schnaubte Mana und drehte sich demonstrativ weg.

„Ach komm schon, liebste Schwester…“, Ramoses umarmte Mana und drückte sie an sich: „Ich bin dein Bruder, du solltest nicht immer so gemein zu mir sein.“

„Lass mich los! Ich hasse dich!“, schrie Mana und damit zog die Aufmerksamkeit aller auf sich, die auf der Barke waren.

Wie auf Kommando waren dann auch schon Chephren und Seth zur Stelle und auch Nefert und Ahmea sahen sich nach ihnen um.

„Was ist denn los?“, Amunhotep quetschte sich zwischen Seth und Chephren durch.

Mutanch folgte ihm und sah zu Rami: „Liebst du jetzt Mana?“

„Ich liebe Mana und dich auch, meine Kleine! Ihr seid meine Schwestern“, nickte Ramoses und ließ Mana los. Dass er nun die ungeteilte Aufmerksamkeit aller hatte, gefiel, aber der Anlass ließ zu wünschen übrig.

„Du sollst deine Schwester nicht immer ärgern“, sagte Nefert zu ihrem Sohn und wandt sich dann wieder Ahmea zu.

„Natürlich Mutter…“, grummelte Rami und schritt selbstsicher durch seine Familie hindurch.

Mana schnitt ihm eine Grimasse hinterher, aber das bekam Rami eh nicht mit.

„Hat er dir was getan?“, fragte Seth seine Cousine.

„Nein, alles okay. Er ist nicht so blöd sich an mir zu vergreifen…“, meinte Mana und sah zu Tepi. Sie schüttelte den Kopf und sagte dann: „Ich kündige dir die Freundschaft, Tepi. Ich kann nicht mit ansehen wie meine Freundinnen sich auf meinen verlogenen Bruder einlassen und sich damit selbst schaden.“

„Mana…“ Tepi seufzte: „Wie du willst…“

„Der Kronprinz kommt!“, ertönte die Stimme eines der Ruderer und schlagartig gerieten alle auf der Barke in Bewegung.

Akunumkanon und Akunadin kamen unter ihrem Baldachin heraus und auch Nefert und Ahmea erhoben sich von ihren Kissen.

Kurz darauf hörte man jemanden auf dem Steg und Atemu kam zum Vorschein.

„Atemu!“ Mana und Mut waren die Ersten die auf ihn zustürmten und ihn schon fast umrannten. Die Beiden umarmten ihn übermütig und drückten ihm fast sie Luft ab.

„Ist ja gut…“, japste Atemu lachend nach Luft.

„Lasst ihn doch Luft holen!“, mischte sich Akunumkanon ein, der gehofft hatte, das Vorrecht der Begrüßung seines Erbens zu bekommen, aber seine Töchter kamen ihm zuvor.

„Jaah!“, quäkte Mut gehorsam und auch Mana ließ ihn los: „Tsuldigung.“

„Ist schon okay“, lächelte Atemu und sah dann zu seinem Vater, der auf ihn zukam.

„Ich freue mich dich wieder zu sehen, mein Sohn“, erwiderte Akunumkanon und umarmte seinen Sohn. Der alte Pharao war sehr glücklich ihn wieder zu sehen.

„Vater…!“, Atemu erwiderte die Umarmung. Dann wandte er sich seinen Steifmüttern zu die ihn ebenfalls fest umarmen mussten. Danach kamen seine anderen Geschwister dran, vor allem Namo wollte ihn nicht mehr loslassen.

„Ich hab dich so vermisst!“

„Namo…“, Atemu wuschelte ihm durch die Haare. Dass sein Halbbruder ihn so sehr liebte, hatte er noch gar nicht gewusst. Dann begrüßte Ati noch Seth, Chephren und seinen Onkel. Doch nun kam Tepi an die Reihe. Sie hatte brav gewartet und Atemu hatte auch Ramoses noch nicht begrüßt.

„Tepi, wie geht es dir?!“, fragte Atemu kühl.

„Es geht mir gut, mein Prinz. Ich hoffe eure Reise ist erfolgreich“, Tepi verneigte sich tief.

„Bist du sicher, dass du mein Bruder bist. Du siehst aus wie der letzte Bauer aus dem Delta“, stichelte Ramoses über Atemus einfach Erscheinung. Bis jetzt hatte noch Keiner was gesagt, da sie erstmal alle froh waren ihn zu sehen, aber Rami hatte es nicht mehr zurückhalten können. Immerhin war das wieder ein Grund für ihn über Atemu herziehen zu können, ohne das man ihm was nachsagen konnte.

„Ich weiß nicht, aber ich finde es nicht so schlecht, einfach angezogen zu sein“, zuckte Atemu mit den Schultern und sah zu seinem Halbbruder.

„Den Fetzen um deine Hüften meine ich nicht, ich meine deine Haut, Bruderherz. Du könntest glatt als Kupferstaue verkauft werden.“

„Damit wäre ich mehr wert als du“, gab Atemu zurück.

Rami stockte, was war dass denn? Er hatte Atemu keine Retourkutsche zugetraut.

Chephren grinste: „Isa hat dich wohl ziemlich getritst nicht?“

„Ja, kann man sagen. Dafür fehlen mir jetzt nie mehr die Worte“, stimmte Ati zu und wandte sich wieder an Tepi: „Tepi, mir kam zu Ohren das du dich… nun ja… meinem Bruder sehr verbunden fühlst.“

Tepi schluckte, dass es bis zu Atemu vorgedrungen war, hatte sie nicht erwartet. Sie sah zu Chephren und schnaubte: „Ramoses ist bald mein Schwager. Ich finde es gut, wenn ich mich mit ihm beschäftige, vor allem, weil er euer Wesir werden wird, mein baldiger Gemahl.“

„Ich glaube nicht, dass ich die Verlobung mit dir, noch aufrecht erhalten werde“, widersprach Atemu ernst und sah zu seinem Vater, der die Stirn runzelte.

„Was meinst du mein Sohn.“

„Ich meine und bin mir sicher, dass mir die Wahrheit zu Ohren kam. Tepi hat sich nur mit meinem Bruder getroffen, sondern sich ihm hingegeben. Ich weigere mich eine Frau zu heiraten, die im Bett meines Bruders war, obwohl sie schon wusste, dass sie meine Frau werden soll“, erklärte Atemu ernst.

„Von wem hast du denn diesen Unsinn?“, fragte Rami empört nach. Das hatte er auch noch nicht erwartet, aber es kam ihm gar nicht so ungelegen.

„Mahado hat es mir gesagt und Chephren hat es immer wieder in seinen Nachrichten geschrieben. Ich habe Einige von ihnen gelesen und wenn ich mich so umsehe, denke ich das Mana, Seth und Namo es ebenfalls bestätigen werden.“

„Ist das wahr?“, fragte Nefert schon leicht sauer und ihr Blick durchbohrte Ramoses.

„Es ist…“

„Die Wahrheit!“, unterbrach Rami Tepi, die sich rausreden wollte: „Ich hab nicht damit gerechnet das es so schnell rauskommt. Mein Plan war eigentlich das Tepi Atemu heiratet und ich meinen Bruder dann töte. Dann hätte ich durch Tepi die Krone erhalten.“

„Was?“, Ahmea sah ihn perplex an.

„Ein guter Witz!“, lachte Akunadin los, der das falsche Spiel mitspielen wollte um seine Neffen zu helfen.

„Danke Onkel. Natürlich wollte ich es Atemu rechtzeitig sagen, dass ich mich in Tepi verliebt habe und das noch vor eurer Hochzeit. Ich habe ehrliche Absichten. Du weißt doch, das ich ihr schon von Anfang an nachgestellt habe!“, klärte Ramoses auf.

„Das ist es also. Du hast dich in Tohors Tochter verliebt…“, Akunumkanon sah zu Atemu: „Ich weiß nicht was ich sagen soll…“

„Aber ich. Vater löse die Verbindung und lass die Beiden heiraten. Es stört mich nicht, da ich keine Gefühle für Tepi hege. Ich kenne sie nicht und wenn mein Bruder sie glücklich machen kann, dann soll es so sein. Sein Glück liegt mir am Herzen und auch wenn ich dadurch den letzten Wunsch meiner Mutter missachte, so bin ich mir sicher, dass sie mir nicht böse sein würde. Immerhin ist Tepi nicht die, die ich liebe. Ich würde auch gerne selbst wählen und bitte dich, mir bei meiner Wahl zu vertrauen“, bat Atemu und verbeugte sich standesgemäß vor seinem Vater. Er wollte die Chance nutzen, Tepi los zu werden und erst dann das Wiedersehen feiern und sich der Fragen der Anderen stellen.

Akunumkanon sah zu seinen Frauen: „Meine Lieben, Atemu ist auch Euer Sohn. Ich denke, dass es eine gute Idee ist, ihn selbst wählen zu lassen. Aber mich stört, das er Keine wählen wird, die königliches Blut besitzt.“

„Mein Liebster, ich denke das Atemu beliebt genug ist, um das Bluterbe nicht braucht. Er weiß was er tut!“, dachte Nefert nach.

„Das denke ich auch. Er hat viel gelernt, aber du, mein Geliebter Gemahl, kannst es morgen noch entscheiden. Lasst uns doch feiern!“, stimmte Ahmea zu, sie sich fiebrig umsah.

„Einverstanden. Atemu, ich entscheide morgen. Lasst uns Essen, du musst ausgehungert sein. Du bist so schlank geworden, aber kräftig. Aber diese Narbe…!“, der Pharao sah sie Narbe der Löwenkrallen auf der Schulter seines Sohnes. Sie waren nicht mehr allzu gut zu sehen, aber die, die noch zu sehen waren, würden Atemu immer an die Begegnung mit dem Löwen erinnern: „Wie konnte das passieren?“

„Ein Unfall und Selbstüberschätzung. Es war eine wichtige Erfahrung für mich“, lächelte Atemu freundlich.

„Komm mein Sohn! Lass uns deine Kleider wechseln. Ich habe dir eine Auswahl mitgebracht!“, schlug Nefert vor und bemerkte das Ahmea immer noch in alle möglichen Richtungen sah: „Was ist denn?“

„Hä? Ach… Ich dachte Atemu ist nicht alleine…“, meinte Ahmea.

„Isahra kommt nicht. Sie wollte nicht und es hätte keinen Sinn gehabt sie überreden zu wollen“, erklärte Atemu: „Sie meinte, das sie erst meine Mütter kennen lernen will, wenn das Jahr vorüber ist.“

„Oh…“, Ahmea seufzte und sah zu Chephren. Sie wartete bis Nefert mit Atemu unter Deck war, erst dann sagte sie etwas: „Warum will sie mich nicht sehen? Ich bin ihre Mutter!“

„Meine Schwester ist nun mal so, ich muss das respektieren und du auch, Ahmea. Isahra hat sicher ihre Gründe und ich kenne sie nicht, aber an ihrer Stelle würde ich das auch tun“, antwortete Chephren und wandte der königlichen Familie den Rücken zu.

„Wo willst du hin?“, wunderte sich Seth.

„Wenn Isa nicht kommt, dann geh ich zu ihr. Sie wartet sicher schon auf mich“, winkte Cheph und sprang über die Rehling ins Wasser.

Ahmea sah ihm nach… Am Liebsten wäre sie ihrem Sohn hinterher, aber sie hatte das Gefühl, das es keinen Sinn hatte. Sie musste sich wohl gedulden und durfte sich nicht verplappern.
 

„Isa!“, Chephren hatte seine Schwester gefunden und wurde von Horus auch gleich angesprungen.

Der Wolf schleckte ihn ab und rannte wie verrückt um seine Beine und wollte gestreichelt werden, was Chephren auch gleich tat.

„Na mein Großer…“

„Cheph!“, Isahra kam auf ihn zu und lächelte, dann umarmte sie ihren Zwillingsbruder: „Tut das gut dich zu sehen.“

„Das wollte ich auch gerade sagen. Ich hab dich richtig vermisst, Schwesterchen. In der Residenz ist so langweilig. Aber lass sich mal ansehen“, Chephren lächelte sie an und Isa drehte sich einmal um sich Selbst und sah ihn dann direkt an. Sie kannte ihren Bruder und wusste das er was ahnte.

„Du hast ein kleines Bäuchen bekommen!“, sage sie und setzte sich hin.

„Ich weiß…“, grinste Chephren, aber das Essen in der Residenz ist eben immer so gut und da ich nicht mehr viel Bewegung habe, ist das nicht verwunderlich. Aber du hast leider keins…“

„Ha ha ha…“, erwiderte Isa kühl: „Da fällt mir ein, was erlaubst dir eigentlich Atemu Tipps zu geben wie er mich rumkriegen kann?“

„Hm… Ich weiß, dass du ihn magst und er tut dir gut. Du strahlst richtig. Man sieht dir an, dass du glücklich bist. Ich hab mir gedacht, das Atemu der Richtige für dich sein könnte, aber ich kenn dich auch. Komm schon, ich fand es gut ihm zu helfen und offenbar hast du dich doch von ihm überzeugen lassen. Dass er dir gefällt, hab ich schon im Delta gemerkt. Du wärst niemals zu ihm gegangen, wenn er dir nicht gefallen hätte. Es war nur fair ihm zu helfen, du bist so stur, wie unser Vater“, erklärte Chephren: „Außerdem liebst du ihn.“

Isa sah ihn an: „Ja, das tu ich mittlerweile wirklich. Ich weiß nicht wie er das geschafft hat, aber er ist jetzt ein Teil meines Herzens. Ich liebe ihn… Aber was ist mit Arai?“

„Arai ist wer weiß wo. Aber ich hab ein Treffen mit ihr, wenn du und Atemu in Theben ankommt. Ich werde dich dann verlassen…“, räumte Chephren ein.

„Das dachte ich mir. Arai und du… Ihr wollt schon von Anfang an was voneinander. Ich hab damit gerechnet, dass der Tag kommt. Aber versprich mir, das du mich einmal im Jahr besuchen kommst, ja? Du bist mein Bruder und als solchen liebe ich dich. Ich freu mich für dich, das du endlich mit Arai zusammen bist, das habt ihr Beide verdient.“

„Was ist mit dir? Bleibst du in Theben?“, fragte Chephren.

„Ich denke nicht. Du kennst doch mein Leben… Vater lässt mich nicht gehen und ich glaube nicht daran das Atemu einen Weg findet, mir die Sterblichkeit zu geben. Ich mag ihn lieben, aber genau darum will ich nicht bei ihm bleiben, wenn ich nicht älter werde und am Ende sterben kann. Hätte ich die Lebensspanne der Menschen, würde ich bei ihm bleiben, aber ihn streben sehen zu müssen, würde ich nicht verkraften. Er würde mein Herz mit sich nehmen und ich würde dann nur noch ein Sklave der Götter sein und tun was Vater verlangt. Aber glücklich würde ich nie mehr sein“, seufzte Isa und lehnte dich an eine der Palmen: „Ich hab alles versucht, aber Vater will einfach nicht.“

„Und wenn du schwanger wirst?“, dachte Chephren nach.

„Schwanger?“, Isahra starrte ihn an: „Bist du verrückt? Am Ende nimmt er mir mein Kind noch weg. Ich will auch nicht ein Kind bekommen, das nur aus diesem Grund gezeugt wird. Wenn ich ein Kind bekommen sollte, dann nur, weil ich verliebt bin und ihm auch eine Zukunft bieten kann. Außerdem bin ich erst siebzehn.“

„Nicht mehr lang. In zwei Wochen werden wir achtzehn!“, wandte Chephren ein.

„Ja und? Cheph, was willst du von mir hören? Ich bin in ihn verliebt und das hat allein geschafft. Er war immer da und ich lass ihm auch freie Hand. Ich werd auch langsam süchtig nach ihm und seinen Berührungen. Ich erkenn mich selbst nicht mehr, seit ich ihn kenne. Ich hab mich verändert und eine Person mehr in meinem Leben, der ich bedingungslos vertrauen kann. Ich dachte immer das es außer dir und Arai keinen mehr gibt…“

„Das ist gut, dann brauch ich mir also keine Sorgen zu machen. Er findet den Weg um dich von Vater befreien, denn seine Liebe, muss einfach stärker sein. Du verdienst dieses Glück und ich denke auch, dass Ägypten sich freuen würde, wenn du an Atemus Seite, auf dem Thron der Königin sitzt“, meinte er ziemlich ernst.

„Das ist Tepis Platz.“

„Nein, nicht mehr. Atemu hat eben die Verlobung gelöst.“

„Wirklich?“, Isa sah auf: „Er hat es wirklich getan?“

„Ja, das hat er und wenn du mich fragst, dann hat er die Absicht, dich auf ihren Platz zu holen. Er ist dein Schicksal, das musst du doch inzwischen gemerkt haben. Vertrau ihm und lass es auf dich zukommen. Rede nicht mehr davon ihn zu verlassen. Das würde der Arme nicht mehr verkraften können.“
 

„Ati! Deine Haut ist so schön braun!“, Mut kuschelte sich an Atemu und sah zu ihm auf.

„Danke… aber was machst du da?“, Atemu sah zu seiner kleinen Schwester. Er hatte sich wieder seine Prinzentracht angezogen und mit Gold bekleidet. Auch die Krone hatte er wieder auf deinem Kopf. Es war besser im Moment sich anzupassen, dass es sicher seltsam aussehen würde, wenn er in einem schmutzigen Schurz dasitzen würde. Die Soldaten standen auf ihren Posten und die Mitglieder der königlichen Familie hatten Atemu während des Essens ausgefragt. Nun ja, alle bis auf Tepi, die sich still heilt und auch Teje, die neben Seth saß, sagte keinen Ton, wenn sie nicht angesprochen wurde. Chephren war noch nicht zurück, aber das wunderte Atemu nicht. Er war Isas Zwillingsbruder und sie hatten sich genauso viel zu erzählen, wie er seiner Familie.

„Ich bin jetzt elf und studiere in Karnak, damit ich klug werde. Hast du nicht Lust eine kluge Frau zu heiraten?“, grinste sie ihn an.

Atemu sah sie an: „Doch hab ich, aber ich hab sie leider schon gefunden, tut mir leid Mut, aber sie ist in meinem Alter und du bist mir zu jung.“

„Mist…“, ärgerte sich Mutanch.

„Von wem redest du?“, fragte Nefert ein wenig verwirrt.

„Er meint seine momentane Leibgarde Isahra, nicht?“, feixte Ramoses ihn an: „Ein kleiner Bauerntrampel und Manieren hat die Kleine auch nicht.“

„Bist du ihr nicht auch nachgestiegen?“, wandte Seth ein und sah Rami an.

„Ja und? Sie was eben ganz hübsch. Aber nachdem ich Chephren kenne, kann sie ja nichts Gescheites sein. Immerhin ist sie seine Zwillingsschwester. Und ein wenig gutes Aussehen ist nun wirklich nicht genug um sich richtig zu verlieben“, gab Ramoses zurück.

„Nur weil du bei ihr niemals landen konntest und sie dich kalt und deutlich in deine Schranken verwiesen hat, musst du nicht auf ihr rumreiten!“, mischte sich Namo ein: „Im Gegensatz zu Tepi, hättest du dir an ihr die Zähne ausgebissen. Wenn ich mich recht entsinne, konnte sie dich auch niemals leiden.“

„Na na… jetzt ist aber genug“, wandte Akunadin ein: „Sie scheint zumindest keinen Anstand zu haben, wenn die nicht herkommt.“

„Ich habe gelernt, dass Isas Endscheidungen immer gut überlegt sind. Zudem ist es nicht notwenig, mich hier zu bewachen. Also lass ihr diese Freiheit. Es geht auch niemanden was an, was sie tut“, sagte Atemu plötzlich und sah zu Ahmea: „Mutter, was ist denn mit dir?“

„Nichts! Aber ich hatte mich gefreut Chephrens Schwester kennen zu lernen. Immerhin ist sie ununterbrochen bei dir und so wie du im Moment von ihr redest, bin ich neugierig geworden“, lächelte Ahmea leicht irritiert vor sich hin.

„Tja, Sie ist nun mal so. Atemu, sag mal, wo war es denn bis jetzt am Schönsten?“, wechselte Mana das Thema.

„Wo? Ich weiß nicht… Es ist überall recht schön gewesen… na ja, die Wüstenwanderungen weniger…“, dachte Atemu nach und sein Blick viel auf Teje, die mit gesenktem Kopf neben Seth saß: „Was ist denn mit dir? Du bist so still.“

„Hä?“, Teje schreckte auf: „Also ich… ähm… ja… also…“ Sie brachte keinen Satz heraus.

„Teje…“, Seth sah sie von der Seite her an: „Du kannst frei sprechen. Wir sind unter uns.“

„Aber das geht nicht, Seth! Er ist der Thronerbe der beiden Länder und ich kenne ihn kaum. Ich hab noch nie mit ihm gesprochen und ich hab Angst ihn zu beleidigen, wenn ich was Falsches sage…“, nuschelte Teje vor sich hin. Das konnte sie einfach nicht, auch wenn sie sich ihn Seths Nähe wohl fühlte, war es was anderes den Kronprinzen anzusprechen und ihn womöglich noch zu beleidigen.

„Hm…“, Akunadin schüttelte den Kopf. Er fand das Teje als Freundin seines Sohnes eine Fehlbesetzung war. Gut, vom Stand her, war sie genau richtig, ihr Vater war wohlhabend und ein Freund des Pharaos, sie war klug und hatte eine Arbeit im Palast, dann redete sie nur, wenn sie aufgefordert wurde, aber Teje was seiner Meinung nach, zu schüchtern.

„Das ist doch nicht ganz so schlimm. Du kannst mich nicht beleidigen, wenn du immer ehrlich bist“, lächelte Atemu Teje zu: „Weißt du, ich bin jetzt so lange unterwegs, das ich Vieles gewohnt bin. Trau dich ruhig was zu sagen, wenn du es willst.“

„Das versuch ich ihr schon seit Wochen beizubringen, aber sie will mir nicht glauben…“, Seth seufzte: „Was ist denn mit dir?“

„Ich… Ich denke nach…“, meinte Teje: „Über dieses Mädchen. Ich verstehe nicht, dass sie nicht kommt. Ich hab gedacht, das sie unbedingt kommen will…“

„Warum sollte Isa denn kommen?“, wunderte sich Amun, der vergessen hatte, dass Isa auch seine Schwester war.

„Nicht Jeder ist wie du“, sagte Mana: „Nicht jeder ist heiß darauf das Königshaus kennen zu lernen.“ Sie alle mussten aufpassen, dass sie sich nicht verrieten aber Ramoses dachte schon darüber nach Isa auffliegen zu lassen.

„Chephren ist doch auch nicht anderes…“

„Aber er war bei der Königin. Jeden Tag!“, wandte Teje ein.

„Warum war Chephren bei dir?“, wunderte Atemu dem wieder ein fiel was Mahado gesagt hatte: „Und da wir beim Thema sind, warum hast du, mein Vater, Chephren an >Sohnes Statt< angenommen?“

„Chephren ist… nun…“

Teje stand plötzlich auf und ging von der Barke.

„Teje!“, Seth lief zu ihr und hielt sie am Ende des Stegs ein: „Was ist denn?“

„Ich muss das wissen! Ich muss mit Isa reden. Du siehst doch, dass die Königin sie unbedingt sehen will! Lass es mich zumindest versuchen, ja?“, bat Teje und sah ihn an.

„Versprich dir nicht zuviel davon, Teje. Sie wird nicht kommen…“, wandte Seth ein.

„Ist mir gleich! Einen Versuch ist es sicher wert“, schüttelte sich Teje.

„Also gut. Chephren ist vorhin in diese Richtung gegangen. Wenn es dunkel wird, bevor du zurück bist, bleibst du bei ihr. Nicht das dir noch was passiert“, seufzte Seth.

„Ja!“, nickte Teje, küsste ihn noch mal schnell und rannte dann los. Es war schon spät und die Sonne würde sicher bald untergehen.

„Was ist los?“, fragte Atemu nochmals nach. Das Ganze wurde immer schräger und das man ihm etwas verheimlichte war nicht mehr von der Hand zu weisen.

„Also… Atemu, Isa will nicht, dass du es weißt…“, meinte Namo leise.

„Was denn?“, Atemu stellte den Becher ab und sah in die Runde.

„Das sie deine Schwester ist. Isahra und Chephren sind die Kinder von Ahmea, die sie bekam, bevor sie unseren Vater kennen lernte“, sagte Ramoses und sah Atemu genau an. Aber der verzog keine Miene, sondern sah zu seiner Steifmutter.

„Ist das wahr? Isahra ist deine Tochter?“

„Ja… Chephren ist mein Sohn, daher muss Isa meine Tochter sein. Sie Namen stimmen auch und das Alter.“

„Ati, tut uns leid, das wir nichts gesagt haben, aber sie…“

„Mana, ist gut. Dass Isa gerne etwas vor mir geheim hält weiß ich doch. Ahmea, Isahra ist ein toller Mensch und ich wünsche mir dass du sie bald sehen wirst. Ich rede später mit ihr, Teje wird nicht viel Erfolg haben“, Atemu fuhr sich durch die Haare. Das hätte sie ihm doch nun wirklich sagen können. Oder vielleicht war es wirklich besser gewesen. Er hatte Anspruch auf seine Schwestern, wenn er sie wollte und so hatte Isa ihn ein wenig länger hinhalten können.

„Wie später?“, fragte Rami verdutzt nach.

„Bleibst du nicht hier? Auf der Barke ist ein Bett für dich!“, stimmte Mana mit ein.

„Nein, Ich schlaf bei Isa und komm dann morgen früh wieder. Wenn nut ihren Leib über uns Spannt und Ra verschluckt hat, geh ich zu ihr“, winkte Atemu ab: „Die Vorfreude auf das Bett heb ich mir noch fünf Monate auf.“
 

~ Phase 27 End ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kari-Asakura
2015-11-24T16:22:28+00:00 24.11.2015 17:22
Yaaayy >.<
Es geht weiter :)
Super toll wie immer und die Geschichte wird immer interessanter.. Beste Stelle war der Streit mit Chehpren, Tepi und Ramoses und dann noch der passende Abgang dazu.. Mega :o *Daumen hoch*



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