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Internatsabenteuer und die ganz große Liebe

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Auf ins Internat

Internatsabenteuer und die ganz große Liebe
 


 


 

Kapitel 1: Auf ins Internat
 


 


 

Es war Sommer, und ein zeimlich heißer dazu. Zwei Mädchen, die sich ziemlich ähnlich sahen, lagen draußen auf einer großen Wiese. Im Hintergrund konnte man ein großes weißes Haus erkennen. Diese beiden Mädchen waren, wie man vielleicht schon vermutete Zwillinge. "Was denkst du? Ob dieses Internat wirklich das richtige für uns ist?", fragte die Jüngere. "Ich denke schon. Mum war immerhin auch auf diesem Internat und sie ging gern dorthin", antwortete die Ältere. "Schade, dass unsere alte Schule nur Mädchen bis 15 aufnimmt" "Ja, das ist schade, aber ich bin mir sicher, dass wir auch dort gut zurechtkommen werden, denkst du nicht auch, Caren?", fragte ihre Schwester. "Ja, ich glaube, du hast Recht", antwortete die Angesprochene.
 

"Na also, wir werden morgen zum Bahnhof gehen und da wird sich schon jemand finden, der uns weiterhelfen kann", sagte Noel lächelnd. "Ja, auf in ein neues Abenteuer" Ihre Schwester streckte ihre Faust in den Himmel. "Wir sollten noch unsere Sachen packen, immerhin haben wir morgen früh kaum Zeit, also komm" Noel stand auf und lief schon Richtung Haus. "Hey, warte doch mal auf mich, Noel!", rief Caren und sprang auf. Die Blauhaarige war bereits lachend im Haus verschwunden.
 

Kurz darauf waren die beiden Schwestern dabei ihre Koffer zu packen. Bald stapelten sich vor dem Treppenabsatz, der nach unten führte, unzählige Koffer, Taschen und Tüten, alles vollgepackt mit ihren Klamotten und anderem Kram.

Noel stand prüfend vor dem Berg von Gepäck. "Ich frage mich, wie wir das alles tragen sollen", sagte sie skeptisch. "Das frage ich mich allerdings auch" Ihre Schwester trat neben sie und musterte ebenfalls die Koffer. "Naja, das schaffen wir schon irgendwie, hauptsache es ist jetzt alles verstaut", sagte Noel lächelnd. "Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir was vergessen haben", murmelte Caren leise. "Ach du! Dieses Gefühl hast du doch immer", lachte Noel und stieß sie spielerisch an. "Aber du, du bist doch genauso" Caren warf einen Seitenblick auf ihre Schwester. "Wir sind nicht umsonst Zwillinge", grinste diese. In diesem Moment rief ihre Mutter sie zum Essen. Sie lächelten sich noch einmal an, bevor sie dann nach unten in die Küche gingen.
 

Am nächsten Morgen standen die Zwillinge schon sehr früh auf, immerhin mussten sie um neun am Bahnhof sein. Sie hatten die Koffer schon im Auto verstaut und waren startklar. Caren stand vor dem Spiegel in ihrem Zimmer und betrachtete sich kritisch. Die Schuluniform sah schon mal nicht schlecht aus.

Ein marineblauer Rock und ein weißes T - shirt. Dazu gab es noch eine marineblaue Jacke, die sie aber aufgrund des Wetters in ihren Koffer gepackt hatte. Sie drehte sich nach allen Seiten und war insgesamt zufrieden. Plötzlich kam Noel hereingestürmt. "Kommst du? Mum und Dad warten mit dem Auto", sagte sie hastig. Caren warf einen Blick auf die Uhr. "Auch du meine Güte! Ich habe die Zeit vergessen!", rief sie aus. Schnell zog sie noch einmal ihr T - shirt zurecht und eilte dann mit ihrer Schwester nach draußen, wo ihre Eltern schon mit dem Auto auf sie warteten.

Sie waren kaum eingestiegen, als ihr Vater auch schon losfuhr.
 

Eine halbe Stunde später kamen sie am Bahnhof an. Es war jetzt 10 Minuten vor neun. Ihre Mutter stieg mit ihnen aus und half ihnen, die Koffer aus dem Auto zu holen. Dann verabschiedeten sie sich von ihrem Vater und folgten ihrer Mutter auf den Bahnsteig. Sofort fiel den beiden auf, das sich unzählige Mädchen und Jungen in der gleichen Schuluniform, wie sie sie trugen, dort tummelten. Suchend schauten sie sich um, ob nicht irgendwo ein Lehrer auf sie zukam, der sie davon in Kenntnis setzen würde, welchen Klassen sie nun angehörten.

Da kam auch schon eine junge Frau auf sie zu und musterte sie. Dann glitt ihr Blick über die Liste,die sie in ihrer Hand hielt. Als sie die Namen gefunden hatte, blickte sie auf und lächelte die Zwillinge an. "Hallo, ihr seit also die Hanasaki - Zwillinge. Ich freue mich, euch an unserem Internat willkommen zu heißen. Mein Name ist Kurenai Yuhhi, ich bin die Klassenlehrerin der 10 b, der Klasse, der du angehören wirst, Caren. Noel, du gehörst zur Klasse 10 a, das ist die Klasse von Anko Mitarashi", sagte Kurenai lächelnd.
 

"Was?! Noel und ich werden nicht zusammen in einer Klasse sein?!", rief Caren entsetzt. Kurenai sah noch einmal auf ihre Liste, dann schüttelte sie langsam den Kopf. "Leider nicht, tut mir Leid", sagte sie. Die Zwillinge sahen sich mit traurigen Blicken an. "Ach kommt, ihr beiden. Ihr seht euch doch in den Pausen und beim Essen. Außerdem teilt ihr euch bestimmt ein Zimmer", sagte ihre Mutter aufmunternd. "Na wenigstens etwas" Der Sarkasmus triefte nur so aus Noels Stimme. "Das schafft ihr schon, aber entschuldigt meine Süßen, ich muss jetzt los, ich habe noch ein wichtiges Kundengespräch", sagte Mrs. Hanasaki. "Mach´s gut, Mum. Wir werden dir regelmäßig schreiben", sagten die beiden. "Ich wünsche euch viel Spaß, und macht mir keine Schande" Ihre Mutter zwinkerte ihnen zu. Sie drückte jede der beiden noch mal kurz an sich, bevor sie sich zum Gehen wandte und kurz darauf wieder ins Auto stieg, dass dann davon fuhr.
 

Caren und Noel standen nun alleine auf dem Bahnsteig und kamen sich ziemlich verloren vor. "So ihr, beiden, vielleicht sollte ich euch mal noch Noels Klassenlehrerin vorstellen", sagte Kurenai lächelnd. Sie schaute sich kurz um und winkte dann eine schwarzhaarige Frau zu sich herüber. "Hey, Kurenai, was gibts denn so wichtiges?", fragte sie. "Ich möchte dir eine deiner neuen Schülerinnen vorstellen. Das ist Noel Hanasaki und ihre Zwillingschwester Caren, die bei mir in die Klasse gehen wird", stellte Kurenai die beiden vor. "Freut mich euch kennenzulernen, Mädchen, leider habe ich ganz wenig Zeit, ich muss dahinten noch etwas klären. Vielleicht übergibst du die beiden an Serina. Sie wird ihnen sicherlich helfen, ihr Gepäck zu verstauen", sagte Anko. "In Ordnung. Kommt mit ihr beiden", sagte Kurenai und winkte die Zwillinge hinter sich her.
 

Kurz darauf blieben sie stehen und Kurenai ging zu einer Gruppe von Mädchen, die wohl einige Jahre älter waren, als Caren und Noel. "Hallo, Serina, hättest du mal kurz Zeit? Die beiden Mädchen dadrüben sind neu und du könntest ihnen helfen ihr Gepäck in den Zug zu bringen", sagte Kurenai. "Klar, überhaupt kein Problem. Shiori, hilfst du mir?", fragte das angesprochene Mädchen. Die Schwarzhaarige neben ihr nickte. Kurenai führte sie daraufhin zu den Zwillingen. "Das hier sind Serina und Shiori. Sie werden euch helfen euer Gepäck in den Zug zu laden und sie werden sich ein wenig um euch kümmern, bis wir im Internat angekommen sind", sagte Kurenai. Caren und Noel nickten. Kurenai lächelte ihnen nochmal zu und verschwand dann, um noch einige neue Schüler auf ihrer Liste abzuhaken. "Hallo, ihr beiden. Ich bin Serina, ich bin die Tochter der Direktorin. Wenn ihr erlaubt, werden wir uns ein wenig um euch kümmern", sagte die größere von den beiden. Sie hatte lange blonde Haare und braune Augen und schien nett zu sein. "Und ich bin Shiori, ich bin die Tochter von Anko, die Lehrerin der 10 a, die habt ihr bestimmt schon kennengelernt", sagte das schwarzhaarige Mädchen neben Serina lächelnd. Ihre Haare waren ebenfalls lang, dafür aber pechschwarz und ihre Augen waren grün, sie wirkten beinahe schlangenartig. Trotzdem schien sie nett zu sein. "Wie heißt ihr?", fragte Serina dann. "Wir sind Caren und Noel", sagte Caren und deutete erst auf sich, dann auf ihre Schwester. "Gut, Caren und Noel, dann folgt uns, wir werden erst mal euer Gepäck in den Zug bringen, er wird sowieso gleich losfahren", sagte Shiori lächelnd. Die beiden Älteren gingen voran und die Zwillinge folgten ihnen.
 

Kurze Zeit später standen die vier Mädchen im Zug und waren auf der Suche nach einem Abteil. Ganz hinten im Zug fanden sie endlich eins, das ganz leer war. "So, da oben auf der Gepäckablage könnt ihr eure Koffer ablegen" Serina deutete auf die Fächer über den Sitzpolstern. "Vielen Dank", sagten die Zwillinge. Die beiden älteren Mädchen halfen ihnen noch die schweren Koffer auf die Ablagen zu hieven, dann wandten sie sich zum Gehen. "Tut uns Leid, aber wir müssen unsere Koffer auch noch reinbringen, wir wünschen euch eine angenehme Zugfahrt. In der Schule werden wir uns sicher wieder begegnen", sagte Shiori lächelnd. Die Zwillinge erwiderten das Lächeln und nickten ihnen zu. Im nächsten Augenblick waren die beiden Mädchen auch schon verschwunden.
 

Noel ließ sich aufatmend in das Sitzpolster sinken. Caren ließ sich langsam auf der Sitzbank ihr gegenüber nieder. "Ich finde das sowas von gemein. Was fällt denen ein, uns in verschiedene Klassen zu stecken?!", regte die Jüngere sich auf. "Was können wir schon dagegen tun? Wir müssen es so nehmen, wie es ist. Ich finde es auch nicht richtig, aber wir können nichts machen. Hoffentlich kommen wir wenigstens zusammen in einen Schlafsaal", sagte Noel und schaute aus dem Fenster. "Wehe nicht, dann werde ich mich beschweren", sagte Caren sauer. "Warten wir´s ab", sagte Noel und lächelte ihrer Schwester aufmunternd zu. Die erwiderte das Lächeln schwach.
 

Mit einem plötzlichen Ruck setzte sich der Zug in Bewegung und bald hatten sie die etwas düstere Bahnhofshalle hinter sich gelassen. Jetzt zogen saftige grüne Landschaften an den Fenstern vorbei. Die Zwillinge hatten seit Beginn der Fahrt geschwiegen und es vorgezogen aus dem Fenster zu starren. Doch plötzlich wurde die Stille unterbrochen, als ihre Abteiltür zaghaft aufgeschoben wurde und ein Mädchen mit rotbraunen Haaren ihren Kopf hereinstreckte. "Entschuldigung, ist bei euch noch frei? Der übrige Zug ist voll", sagte sie leise. "Natürlich, komm rein", sagte Noel freundlich. "Danke" Das Mädchen lächelte und schob sich nun ganz durch die Tür. Auch Caren begrüßte sie freundlich und nachdem die Neue ihren Koffer auf der Gepäckablage verstaut hatte, setzte sie sich neben Noel.

"Ich bin Seirra, Seirra Kinomoto. Ich bin neu auf dem Internat. Und wer seid ihr?", fragte die Rothaarige. "Ich bin Noel Hanasaki", sagte die Ältere, dann deutete sie auf Caren, "und das ist meine jüngere Zwillingschwester, Caren."

"Ihr seid Zwillinge? Das hatte ich mir gedacht. Ihr seht euch wirklich verdammt ähnlich", sagte Seirra und schaute zwischen den beiden hin und her. Die beiden Mädchen konnten über Seirras prüfenden Blick nur lachen.
 

Nach fünf Stunden Zugfahrt kamen sie an einem kleinen Bahnhof an. Die unzähligen Schüler stiegen, beladen mit ihren schweren Koffern, aus dem Zug und liefen auf einen kleinen runden Platz, wo schon fünf Busse standen, die sie zum Internat bringen würden. Seirra hatte sich inzwischen ein bisschen mit den Zwillingen angefreundet und wie sich herausstellte, würde sie in Carens Klasse gehen. Nun standen die drei Mädchen etwas hilflos am Rand und wussten nicht so recht, was sie tun sollten. Doch da kam Kurenai, die sich durch die Schülermenge kämpfte, auf sie zu. "Da seid ihr ja. Bringt euer Gepäck in die Busse und steigt dann ein. Wir werden jetzt direkt zum Internat fahren, bis wir ankommen dauert es eine halbe Stunde. Also los, Beeilung" Kurenai drängte sie Richtung Busse. Dort angekommen verstauten sie die Koffer im Gepäckraum und stiegen dann ein.
 

Kurz darauf fuhren sie Richtung Internat. Im Bus, in dem auch die drei Mädchen saßen, ging alles drunter und drüber. Alle redeten durcheinander und man konnte kaum sein eigenes Wort verstehen. Doch nachdem sie schon die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, wurde es zusehends ruhiger. "Wieso ist es auf einmal so still?", fragte Seirra verwundert. "Ich weiß nicht" Noel schaute sich fragend um. "Da, seht doch mal, da drüben auf den Felsen. Denkt ihr, dass das die Schule ist?" Caren zeigte aus dem Fenster. Seirra und Noel schauten ebenfalls aus dem Fenster. Schräg gegenüber, auf hohen Felsen, lag ein riesiges Gebäude aus weißem Stein. Es sah beinahe wie ein Schloss aus, am Ende jeder Gebäudeseite ragte ein kleiner Turm in die Höhe, unten an den Klippen brach sich das Meer in der Brandung. "Sieht ja toll aus", hauchte Seirra ehrfürchtig. "Hier werden wir uns bestimmt wohl fühlen, nicht wahr, Noel?" grinste Caren ihre Schwester an. Die nickte bloß. Im nächsten Moment war das Schulgebäude hinter der nächsten Kurve verschwunden.
 

Sie fuhren noch 10 Minuten, ehe die Busse zum Stehen kamen und alle ausstiegen, um ihre Koffer zu holen. "Die Neuen kommen bitte zu mir, ich werde sie in ihre Schlafsäle einteilen", rief Kurenai durch den Lärm. Noel, Caren und Seirra holten ihre Koffer und kämpften sich dann durch die Menge, bis sie vor Kurenai standen. Neben den drei Mädchen gab es noch zwei Jungen und 4 weitere Mädchen. Ansonsten schienen alles "alte Hasen" zu sein. "Gut, das sind alle. Ihr neun seid also die Neuen. Ich werde euch jetzt in eure Schlafsäle einteilen. In jedem Raum schlafen 7 Leute. Also, in Saal 1 ist schon mal keiner von euch. Saal 2 ebenfalls nicht. Saal 3, dazu gehört ihr beiden, Kankuro und Kaito. Ihr teilt euch diesen Raum mit Sasuke Uchiha, Naruto Uzumaki, Neji Hyuga, Shikamaru Nara und Kiba Inuzuka. So, bei Saal 4, 5, 6 und 7, ist niemand von euch betroffen. Saal 8, Caren und Noel Hanasaki, Seirra Kinomoto, Coco Minazuki, Luchia Nanami, Rina Toin und Hanon Hosho, na bitte, dass sind doch hier unsere neuen Mädels. Dann könnt ihr euch ja gleich besser kennenlernen. Dann geht jetzt in eure Schlafsäle und packt eure Koffer aus", sagte Kurenai. "Aber woher sollen wir denn wissen, wo wir hin müssen?", fragte das Mädchen, das Coco hieß. "Keine Sorge, Asuka, meine Tochter wird euch hinführen. Sie müsste eigentlich schon in der Eingangshalle auf euch warten. Also kommt" Kurenai gab ihnen mit einem Winken zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten. Sie taten, wie ihnen geheißen und folgten Kurenai die Steinstufen zu dem großen Eichenportal hinauf.
 

In der Eingangshalle wartete bereits ein Mädchen auf sie. Sie hatte lange braune Haare und rote Augen, sie war unverwechselbar die Tochter von Kurenai. Caren und Noel erkannten sie wieder. Sie hatte am Morgen schon bei der kleinen Gruppe um Serina und Shiori gestanden. "Hallo, Mum. Ich nehme an,dass das die Neuen sind", sagte sie lächelnd. "Ja, genau, zeig ihnen bitte ihre Schlafsäle" Dann wandte sie Kurenai noch einmal an die Neuen. "Ihr habt jetzt 5 Stunden Zeit um euch auf dem Gelände umzusehen und eure Koffer auszupacken und alles einzurichten. Um sieben Uhr gibt es Abendessen und um elf Uhr ist Bettruhe. Normalerweise ist allerdings schon um zehn Uhr Bettruhe, das gilt ab morgen." Die Neuankömmlinge nickten. "Gut, da ihr jetzt Bescheid wisst, würde ich vorschlagen, dass ich euch eure Schlafsäle zeige. Folgt mir", sagte Asuka gut gelaunt. Der Rest folgte ihr.
 

Wenige Minuten später hatten sie die beiden Jungs abgesetzt und Asuka führte nun die 7 Mädchen zu ihrem Schlafsaal. Dort angekommen zeigte sie ihnen kurz den Raum und verschwand dann, um in ihren eigenen Saal zu gehen und ihre Koffer auszupacken. Die Mädchen gingen etwas weiter in den Raum hinein. Schließlich ergriff die Blauhaarige, deren Name Hanon war, das Wort. "Hier wären wir also, na dann auf gute Zusammenarbeit", lachte sie in die Runde. Sofort konnte man auch ein Lächeln auf den Gesichtern der anderen sehen. Das schien ja lustig zu werden. "Wir wär´s, wenn wir uns erst mal Betten aussuchen", schlug Coco vor. "Eine gute Idee," stimmte die Grünhaarige, Rina zu. An der Stirnseite befanden sich 7 Betten, die sehr gemütlich und einladend aussahen. Schnell hatte jede von ihnen ein Bett gefunden und nun waren alle damit beschäftigt, ihre Koffer auszupacken.
 

Als sie nach einer Stunde damit fertig waren meldete sich die andere Blonde, Luchia zu Wort. "Was ist kommt ihr mit? Wir könnten uns das Gelände ansehen" "Klar warum nicht", stimmten die anderen zu. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, um das Schulgebäude zu erkunden. Allein für das Gebäude brauchten sie drei Stunden und die Gartenanlagen, sowie das Schwimmbad, das oberhalb einer Meeresbucht lag waren nicht viel kleiner, als die Schule selbst. Um halb sieben schaute eine von ihnen zum ersten Mal nach langer Zeit auf die Uhr. "Hey, Leute, es ist schon halb sieben. Ich glaube, wir müssen uns so langsam für´s Essen fertig machen", sagte Rina. "Ja, schnell", stimmte Coco zu und lief schon mal voraus, die anderen rannten ihr kurz danach hinterher.
 

Eine halbe Stunde später war es dann Zeit zum Essen. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, machten sich die 7 Mädchen auf den Weg nach unten, in den riesigen Speisesaal, der jetzt schon fast überfüllt war. Suchend liefen sie durch die Reihen und schauten sich nach einem freien Platz um. "Da drüben ist noch frei", sagte Luchia plötzlich. Alle drehten ihre Köpfe in die Richtung, in die Luchia zeigte. Und tatsächlich an einem der vielen langen Tische war noch Platz. Schnell liefen sie auf den Tisch zu und ließen sich auf die leeren Plätze fallen. "Ist ja ziemlich voll hier", stellte Seirra fest. "Das ist immer so, man versteht meistens sein eigenes Wort nicht." Ein blondes Mädchen, das neben Seirra saß, hatte sich zu ihr umgedreht. "Du scheinst schon länger hier zu sein", sagte Noel. "Ja, ich bin jetzt schon das dritte Jahr hier. Aber ihr scheint neu zu sein, hm?", fragte die Blonde grinsend. "Ja, das sind wir", bestätigte Hanon. "Dann wünsche ich euch mal einen guten Start, ihr werdet sicherlich viel Spaß haben, bei uns wird es nie langweilig." Immer noch zierte ein breites Grinsen das Gesicht der Blonden. Da mischte sich ein weiteres Mädchen ein. "Ino, jag den Neuen nicht schon wieder Angst ein", sagte sie und packte ihre Freundin an der Schulter. "Das tu ich doch gar nicht, Sakura", sagte diese. "Das kann man bei dir nie wissen", lachte die Rosahaarige neben Ino. "Ach, da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin Ino Yamanaka, ich bin 15 Jahre alt und gehe in die Klasse 9 c", rasselte Ino herunter. "Und ich bin Sakura Haruno, ich bin auch 15 und gehe ebenfalls in die Klasse 9 c", sagte ihre Freundin. Danach stellten sich auch noch vier andere Mädchen vor, die ebenfalls zum Freundeskreis der beiden gehörten. Diese vier weiteren Mädchen hießen Hinata, die eher schüchtern zu sein schien, Tenten, die sehr temperamentvoll wirkte, Kin, die einen fröhlichen Eindruck machte und Temari, die vom gleichen Blut wie Tenten zu sein schien. Auch die 7 Neuankömmlinge stellten sich vor, bevor es plötzlich ruhiger im Saal wurde.
 

Vorne, am Lehrertisch, der an der Stirnseite stand, erhob sich eine Frau mit blonden Haaren, die wohl die Direktorin zu sein schien. "Oh mann, jetzt kommt Tsunades alljährliche Eröffnungsrede", sagte Temari gelangweilt. "Sie kann sie schon beinahe auswendig", lachte Kin leise. "Ich bitte um eure Aufmerksamkeit", ertönte die laute Stimme der Blonden. Alle Köpfe wandten sich nun ihr zu. "Ich heiße euch alle herzlich willkommen zu einem weiteren Jahr auf unserer Schule. Ich hoffe, eure Ferien waren angenehm, doch nun ist es vorbei mit Faulenzen und diesem ganzen Kram, ab jetzt heißt es wieder....arbeiten! Ich erwarte nicht, dass ihr als Musterschüler dasteht, aber ihr solltet zumindest versuchen, einigermaßen gute Leistungen zu erzielen. Jeder von euch kennt unser Motto: Tut etwas für die Schule, dann tut die Schule auch etwas für euch. Ich möchte mich auch gar nicht mit sinnlosem Gerede aufhalten, als abschließendes Wort heiße ich unsere neuen Schüler und Schülerinnen willkommen. Ich wünsche euch einen guten Start und dass ihr hier eine schöne Zeit verleben werdet. Aber nun genug der langen Vorreden, lasst es euch schmecken, danke für eure Aufmerksamkeit." Tsunade setzte sich wieder.
 

Wenige Minuten später hörte man nur noch das laute Klirren von Tellern. "Hey, in welche Klassen geht ihr eigentlich?", fragte Tenten nach einer Weile. "Wir gehen alle in die 10.", antwortete Caren. "Ah, ihr seid ein Jahr höher als wir", sagte Ino. Die anderen nickten. "Nur dumm, dass man mich und Caren getrennt hat", sagte Noel resigniert. "Die haben euch getrennt, obwohl ihr Zwillinge seid?", fragte Temari erstaunt. "Ja, leider, das werde ich ihnen so schnell nicht verzeihen", sagte die Jüngere mit finsetrem Gesichtsausdruck. "Keine Sorge, sie wird schon niemanden erschießen", sagte Noel lachend, als sie die Blicke der anderen bemerkte. "Dann ist ja gut", lachte Kin.
 

Noch eine ganze Weile saßen die Mädchen im Speisesaal. Doch schließlich war das Essen beendet und die Schülermenge strömte hinaus, bevor sie sich in der Eingangshalle verlor. "Es ist erst acht Uhr. Was könnten wir noch machen?", fragte Sakura in die Runde. "Fragen wir doch mal Hinata, was schlägst du vor?" Tenten wandte sich an ihre Freundin, die sich bis jetzt eher ruhig verhalten hatte. "Naja...ähm..v - vielleicht könnten...könnten wir n - noch in den G - Gemeinschaftsraum gehen", sagte sie nervös. "Eine gute Idee, kommt mit", sagte Tenten sofort und zog Hinata hinter sich her. Die anderen schauten ihnen erst ein bisschen verdutzt nach, bevor sie ihnen schließlich folgten.
 

Fünf Minuten später hatte es sich jede in einem der gemütlichen Sessel des Gemeinschaftsraums gemütlich gemacht. Sie redeten über alle mögliche Dinge, Interessen, Hobbies und vieles mehr. Plötzlich sog Sakura scharf die Luft ein. "Was ist denn los?", fragte Rina. "Ich weiß nicht..." Ino war auch etwas ratlos. "Sakura was ist?", fragte Temari. Sakura war nicht im Stande ihr zu antworten, sie zeigte lediglich in eine Richtung. In einem Sessel genau ihnen gegenüber saß ein Junge, er musste ungefähr in Sakuras Alter sein. Seine Haare waren pechschwarz, das war aber das einzige, das man erkennen konnte, da er mit dem Rücken zu ihnen saß. "Ach, jetzt weiß ich was los ist." Kin verdrehte leicht die Augen. Sie deutete mit ihrem Daumen über ihre Schulter und flüsterte dann zu den anderen. "Das da hinten, das ist Sasuke Uchiha, er ist der Schwarm aller Mädchen an dieser Schule und Sakura ist total verknallt in ihn." Sie grinste die anderen wissend an. "Ahhh, deshalb diese Reaktion", sagte Hanon grinsend. Sakura hatte Inos Hand umklammert und konnte ihren Blick einfach nicht von Sasuke wenden.
 

"Na, schaust du wieder meinem Bruder hinterher?", fragte plötzlich eine Stimme hinter Sakura. Die zuckte erschrocken zusammen. Mit einem wütendem Funkeln in den Augen drehte sie sich zu der Person um. "Mann, Itachi, erschreck mich doch nicht so! Wehe er hat dich gehört, dann.." Sakura hob warnend einen Finger. "Was dann? Ich dachte du stehst auf ihn, also stell dich nicht so an", sagte Itachi grinsend. "Ja, und am Schluss hat er einen falschen Eindruck von mir, nur weil du deine verdammte Klappe nicht halten kannst", fauchte Sakura den Älteren an. "Reg dich doch nicht so auf, Süße. Wenn es mit Sasuke nicht klappt, hast du immer noch mich." Itachi konnte gerade noch einem Kissen ausweichen, das Sakura nach ihm warf. Lachend verschwand er um die Ecke. Ino schaute ihm verträumt hinterher. Noel war das nicht entgangen, sie schaute zu Kin, die darauf nur nickte. "Du hast es richtig gedeutet, Ino ist in Itachi verliebt", grinste sie. Noel konnte darüber auch nicht mehr als grinsen.
 

Um viertel vor elf, verabschiedeten sich die Mädchen voneinander und dann machten sie sich auf den Weg zu ihren Schlafsälen. Dort angekommen, machten sie sich bettfertig und ließen sich dann erst mal auf ihre Betten fallen. "Morgen haben wir zum Glück noch keinen Unterricht", sagte Luchia glücklich. "Stimmt, morgen bekommen wir erst mal unsere Stundenpläne", sagte Seirra. "Wer ist eigentlich in der 10 a von euch?", fragte Noel. Coco, Rina und Luchia hoben die Hand. "Dann bin ich ja wenigstens nicht alleine", seufzte Noel. "Ich glaube, dieser Kaito ist auch noch in unserer Klasse", überlegte Coco. "Werden wir ja dann sehen", sagte Rina. "Und ihr? Seid ihr in der 10 b?", fragte Caren an Seirra und Hanon gewandt. Die beiden nickten. "Und Kankuro ist auch noch bei uns", fügte Hanon hinzu. "Das kann ja was werden." Caren schlüpfte unter ihre Decke und kuschelte sich in die Kissen. Rina schaute auf die Uhr. "Oh, es ist schon fünf Minuten nach elf, kann ich das Licht ausmachen, Mädels?", fragte die Grünhaarige. Einstimmiges Gemurmel war die Antwort darauf. Also stand Rina auf und machte das Licht aus. Dann schlüpfte sie selbst ins Bett. "Gute Nacht", sagte sie leise. "Nacht", antworteten die anderen müde.
 

Kurze Zeit später waren alle eingeschlafen. Sie bekamen nicht mehr mit, als Kurenai nachsehen kam, ob sie auch wirklich schliefen. Eine Stunde später lag das ganze Internat in tiefem Schlaf.
 

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So, das war das erste Kappi

Ich hoffe es hat euch gefallen^^

Wäre schön, wenn ihr ein paar Kommis hinterlassen würdet^^

Bis dann
 

Haku_2910

Der erste Tag

Kapitel 2: Der erste Tag
 


 


 

Am nächsten Morgen wachte Hanon als Erste auf. Sie setzte sich auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Dann sah sie sich in ihrem Zimmer um, doch die anderen schliefen noch tief und fest. Sie schaute auf den Wecker auf ihrem Nachttisch und stellte fest, dass die anderen mal langsam aufstehen mussten, wenn sie noch rechtzeitig zum Frühstück kommen wollten. Sie gähnte noch einmal und stand dann entgültig auf.
 

Dann ging sie zu Luchias Bett, um diese zu wecken. "Hey, Luchia, aufstehen", rief sie leise und rüttelte leicht an der Schulter der Blonden. Doch die murmelte nur etwas vor sich hin und drehte sich auf die andere Seite. "Hey, du sollst aufstehen! Oder willst du das Frühstück verpassen?" Luchia öffnete verschlafen die Augen. "Wie spät isses denn überhaupt?", nuschelte sie. "Es ist schon fast zu spät, also steh endlich auf", grinste die Blauhaarige und zog ihr die Decke weg. Schließlich stand Luchia auf und gemeinsam weckten sie die anderen; alle, bis auf Noel.
 

Deren Zwillingsschwester stand neben ihrem Bett und versuchte verzweifelt, sie wach zu bekommen. Doch Noel drehte sich immer wieder weg. Die übrigen sechs Mädchen zogen sich an, dann versuchten sie erneut die Blauhaarige zu wecken, doch wieder ohne Erfolg. Nach einer Weile meinte Seirra:" Komm, Caren. Lassen wir sie schlafen, sonst kommen wir noch alle zu spät zum Frühstück." "Na gut", gab sich die Lilahaarige geschlagen und gemeinsam gingen die sechs Mädchen nach unten in den Speisesaal, um dort zu frühstücken.
 

Eine halbe Stunde später wachte auch Noel endlich mal auf und bemerkte auch sofort, dass sie zu spät war. Schnell sprang sie aus dem Bett und zog sich in Windeseile an. Danach verließ sie ihr Zimmer und lief Richtung Kunstsäle, da sie wusste, dass das der schnellere Weg war. Den Gang entlang rennden bemerkte sie nicht, dass ihr ein blonder, junger Mann entgegenkam, der in Gedanken versunken war. Sie sah ihn erst im letzten Moment, doch da war es schon zu spät und sie rannte in ihn rein. Von der Wucht des Aufpralls wurden beide von den Füßen gerissen und landeten unsanft auf dem Fußboden.
 

"Auu.... oh, es tut mir Leid", nuschelte sie und schaute auf den Boden. Der junge Mann richtete sich langsam ein Stück auf und rieb sich das schmerzende Hinterteil. "Schon okay, war ja bestimmt nicht mit Absicht", meinte er. Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Noel konnte es deutlich erkennen, auch wenn er immer noch auf den Boden schaute. Dann schauten beide gleichzeitig auf und für einen Augenblick schien eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen zu bestehen, die nicht mit Worten zu beschreiben war.
 

Noels Herz fing in ihrer Brust an, schneller zu schlagen und auch der Blonde fühlte etwas, was er vorher noch nie gefühlt hatte. "Ich...naja...ich wollte...ähm...ich hab verschlafen und....äh wollte mich beeilen", begann Noel. "Also...ähm..schon okay. Wie...äh...heißt du?"

"Noel Hanasaki, ich bin neu an der Schule und du?", antwortete sie, wie aus der Pistole geschossen.

"Ich bin Deidara. Ich gehöre bereits zur Oberstufe."

Die beiden schauten sich noch eine Weile an, die ihnen allerdings wie Stunden vorkam. Dann stand Noel auf und meinte:" Also...ähm...ich sollte jetzt losgehen, sonst verpasse ich noch das Frühstück und meine Freundinnen warten auch schon."

"Okay, ich hoffe, wir sehen uns mal wieder", sagte Deidara, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. "Ja, das hoffe ich auch." Mit diesen Worten lief Noel Richtung Speisesaal, drehte sich dann aber noch einmal um, winkte dem Blonden und rannte dann los.
 

Deidara blieb noch auf dem Boden sitzen und dachte über das eben Geschehene nach. Plötzlich riss ihn eine, ihm vertraute, Stimme aus seinen Gedanken. "Hey, Dei, was machst du da auf dem Boden?"

Der Angesprochene schaute auf. "Ach....nicht so wichtig, Ita", sagte er, während er aufstand.
 

Atemlos kam Noel in dem überfüllten Speisesaal an. Sie trat in die riesige Halle und schaute sich fragend um, bis sie schließlich ihre Schwester und ihre neuen Freundinnen an einem Tisch erblickte. Die Blauhaarige ging auf sie zu und setzte sich dann neben ihre Schwester. "Hey, ihr", sagte sie und blickte in die Runde. "Na, du Langschläfer? Ausgeschlafen?" fragte Rina grinsend und schaufelte sich Ei in den Mund.
 

"Warum habt ihr mich nicht geweckt?", fragte Noel, während sie ebenfalls anfing etwas zu essen. "Das haben wir eine viertel Stunde lang versucht, aber du wolltest einfach nicht aufwachen", gab Luchia lachend zurück. "Oh....", murmelte Noel verlegen. "Ist doch jetzt egal, Hauptsache, du bist jetzt da", sagte Coco und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. Die anderen lächelten.
 

Nach dem Frühstück gingen sie wieder nach oben in ihren Schlafsaal. "Was könnten wir machen? Wir haben noch den ganzen Tag vor uns", sagte Hanon und schaute fragend in die Runde. "Keine Ahnung" Seirra war ratlos. "Ich habe eine Idee", meldete sich Caren zu Wort. "Spuck es schon aus", drängte Luchia. "Wie wär´s, wenn wir ein wenig draußen spazieren gehen? Es ist schönes Wetter und wir hätten bis zum Mittagessen eine Beschäftigung", sagte die Lilahaarige. "Ja, ich finde, dass ist eine gute Idee, was meint ihr?" Rina wandte sich an die anderen. Die nickten zustimmend. Also machten sie sich auf den Weg.
 

Draußen angekommen beschlossen sie erst einmal durch die Gartenanlagen zu spazieren. Gemütlich liefen sie die schmalen, mit Kieselsteinen bestreuten, Gehwege entlang. "Hey, ihr!", rief plötzlich jemand zu ihnen herüber. Verwirrt drehten sie ihre Köpfe zur rechten Seite. Dort saß ein Mädchen auf dem Schoß eines Jungen, der an einem Baum lehnte. Caren und Noel erkannten sie wieder. Es war Serina. Die Zwillinge gingen auf sie zu, dicht gefolgt von den anderen. "Ich wusste doch, dass wir uns wieder sehen werden", begrüßte Serina sie lächelnd. Die sechs Mädchen erwiderten ihr Lächeln. "Gefällt es euch bei uns?", fragte Serina dann. "Ja, es ist sehr schön hier", sagte Noel. "Freut mich, dass es euch gefällt. Ich nehme an, dass ihr sechs zusammen in einem Schlafsaal seid, oder?", fragte die Blonde. "Das stimmt", bestätigte Caren lächelnd. "Na, ihr scheint euch ja auch schon recht gut zu verstehen", stellte Serina fest. "Das könnte man so sagen", sagte Rina lachend. "Darf ich euch meinen Freund, Sasori vorstellen" Serina deutete auf den Jungen, auf dessen Schoß sie saß. "Hallo, Leute", sagte er freundlich. "Hallo, freut uns, dich kennen zu lernen", riefen alle im Chor. "Ich hatte mir schon gedacht, dass das dein Freund ist", sagte Noel lächelnd. "Wir sind schon seit zwei Jahren zusammen", sagte Sasori und zog Serina näher an sich. "Und er hat sich noch nicht geändert", lachte diese, während sie sich an ihn schmiegte.
 

"Dann gehörst du bestimmt auch zur Oberstufe, oder?", fragte Hanon. "Richtig, ich gehe mit Serina in eine Klasse", sagte Sasori. "Mal was anderes....wo bleiben eigentlich die anderen?", fragte Serina. "Ich habe keine Ahnung....Itachi und Deidara sollten eigentlich schon längst hier sein", sagte Sasori nachdenklich. Noel wurde hellhörig. "Hast du gerade Deidara gesagt?", fragte sie noch einmal nach. "Ja, wieso?", fragte Sasori. "Ach nur so", sagte Noel hastig. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf ihre Wangen. "Alles okay, Noel?" Caren schaute sie etwas verwirrt an. "Natürlich, was sollte denn nicht in Ordnung sein", sagte die Ältere schnell. "Kennst du diesen Deidara?", wollte ihre Schwester wissen. "Naja...nicht direkt", sagte Noel leise und scharrte verlegen mit dem Fuß auf dem Kiesweg. Caren sagte darauf nichts mehr, sie konnte sich schon denken, warum ihre Schwester so reagiert hatte. Irgendetwas musste zwischen ihr und diesem gewissen Deidara passiert sein. Serinas Stimme riss alle wieder aus ihren Gedanken. "Bleibt doch bei uns. Dann könnt ihr unsere Freunde kennenlernen und wir könnten euch ein bisschen über die Schule und die Lehrer erzählen", schlug die Blonde vor. "Ja, warum nicht", sagte Coco. Die anderen stimmten ebenfalls zu. Also ließen sich alle im weichen Gras nieder.
 

Zehn Minuten später gesellten sich auch die anderen der Oberstufe zu ihnen. Wie es der Zufall wollte, saß Noel genau neben Deidara und sie traute sich nicht ihn anzusehen. "Schön, dich wieder zu sehen", flüsterte er nach einer Weile. "J - ja....f - finde ich a -auch", stammelte sie verlegen vor sich hin. Dann ergriff, zu Noels Erleichterung, Serina das Wort. "Wir scheinen nun ja endlich vollzählig zu sein. Also, wie ihr sicher schon gesehen habt, haben sich ein paar Zehntklässler zu uns gesellt. Ich würde also vorschlagen, dass wir uns erst einmal vorstellen und ihnen danach ein wenig über das Internat und die Lehrer erzählen", sagte sie. Der Reste nickte zustimmend. "Gut, dann stellen wir uns erst mal vor. Caren und Noel kennen mich ja schon. Aber für euch anderen, ich bin Serina und die Tochter der Direktorin" "Du bist die Tochter von Tsunade?", unterbrach Coco sie. Serina nickte. "Dann dürfen wir uns in deiner Gegenwart wohl gar nichts erlauben oder?", fragte Hanon vorsichtig. "Ach was, ich werde niemanden wegen Kleinigkeiten verpetzen. Ich verpetze nie jemanden", sagte sie. "Das ist ja sehr beruhigend", sagte Luchia grinsend. "Was gibt es noch zu erzählen...ich gehöre zur Oberstufe und bin eben mit dieser ganzen Meute hier in einer Klasse...."
 

So stellten sich alle vor und am Ende kannten sie neben Serina und Sasori noch Kabuto, Itachi, den sie am Vorabend schon gesehen hatten, Deidara, der in irgendeiner Verbindung mit Noel zu stehen schien, Shiori, die die Zwillinge schon am Bahnhof kennenlernten, Yuri und Rika, die ebenfalls Zwillinge und die Töchter von Kakashi und Nikora waren und Asuka, die Tochter von Kurenai, die sie am Vortag zu ihren Schlafsälen geführt hatte.
 

Dann begannen die älteren Schülern von den Lehrern zu erzählen. "Was habt ihr morgen früh in der ersten Stunde?", fragte Asuka. "Mathe", antwortete Rina. "Ahhh, dann viel Spaß mit meinem Vater", grinste Shiori. "Ich gebe euch einen guten Tipp, wenn ihr euch gut mit Orochimaru haltet, immer mitarbeitet, nicht zu spät kommt und niemals die Hausaufgaben vergesst, dann werdet ihr keine Probleme mit ihm haben" Yuri hatte wissend einen Zeigefinger erhoben. "So schlimm ist er auch wieder nicht", meldete sich Shiori zu Wort. "Du kannst aber nicht bestreiten, dass dein Vater nicht streng ist", gab Rika zurück. "Schon, aber du musst auch bedenken, mit was für Typen er es manchmal zu tun hat, da muss er eben zu solchen Maßnahmen greifen", antwortete die Schwarhaarige. "Wir wollen doch jetzt nicht diskutieren, oder?", ging Serina dazwischen. "Schon okay", gab Rika nach.
 

"Wen bekommen wir in Englisch?", fragte Caren. "Englisch wird von Zabuza, Asukas Vater, unterrichtet. Mit ihm werdet ihr sicher keine Probleme haben. Bei den meisten Schülern ist er sehr beliebt", sagte Kabuto. "Welche Lehrer gibt es denn noch?", fragte Luchia, zog die Knie an ihren Körper heran und umschloss diese mit ihren Armen.
 

Noel hörte den anderen schon gar nicht mehr richtig zu. Sie saß gedankenversunken im Gras und spielte nervös mit ihren Haaren herum. Allein der Gedanke daran, dass der Blonde einfach nur neben ihr saß, ließ ihr Herz schneller schlagen. Plötzlich tippte jemand sie an der Schulter an. Erschrocken zuckte sie zusammen, bevor sie ihren Kopf zur Seite drehte. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, als sie in Deidaras hellblaue Augen sah. "W - was ist d - denn?", brachte sie mit Mühe heraus. "Naja... hättest du v - vielleicht Lust ein bisschen mit mir spazieren zu gehen? Wenn du noch irgendwelche Fragen bezüglich der Schule hast, kannst du sie mir ja stellen", sagte er leise. Noel überlegte kurz, sie warf einen Blick auf ihre Schwester, die wie die anderen auch, den Älteren zuzuhören schien. Dann nickte sie, während sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen stahl. So unauffällig wie möglich standen die beiden auf, liefen auf den Kiesweg und entfernten sich dann von der Gruppe. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, da keiner so recht wusste, was er sagen sollte.
 

Bei den anderen hatte Caren inzwischen bemerkt, wie ihre Schwester mit dem Blonden verschwunden war und dachte sich ihren Teil. "Hey, Caren. Hast du gesehen, wie Noel mit diesem Deidara verschwunden ist?", fragte Seirra und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Jetzt wissen wir auch, warum sie beim Frühstück so aufgedreht war", erwiderte die Lilahaarige lachend.
 

Die Stille, die zwischen Noel und Deidara herrschte wurde jäh unterbrochen, als die Blauhaarige plötzlich niesen musste. "Gesundheit", meinte der Blonde und lächelte. "Danke, dabei bin ich nicht mal krank. Heißt es nicht, dass über einen geredet wird, wenn man niesen muss?"

"Stimmt, so heißt es. Das ist ein alter Aberglaube, aber vielleicht ist ja doch was Wahres dran. Froh darüber, dass das Eis zwischen ihnen endlich gebrochen war, redeten sie die ganze Zeit über dies und das, während sie gemütlich über das Schulgelände spazierten.
 

Nach ungefähr einer Stunde schaute Noel auf die Uhr. "Ach du meine Güte! Es ist fast Mittag, die anderen warten bestimmt schon auf mich!", rief sie entsetzt aus. "Ich muss auch zu den anderen, wir sind im Speisesaal verabredet", sagte Deidara. "Es war wirklich schön, mit dir spazieren zu gehen." Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf Noels Wangen. °Mann, ist die süß...°, dachte Deidara und musste sich beherrschen, sie nicht in seine Arme zu ziehen und sie verlangend zu küssen. Moment, an was dachte er da überhaupt? Solche Empfindungen hatte er doch noch nie einem Mädchen gegenüber verspürt. Aber das hier mit Noel war etwas völlig Neues für ihn.

"Also..dann....ähm..ich muss dann mal..", sagte Noel verlegen. "Warte, Noel", sagte Deidara schnell und packte sie am Handgelenk. "W - was ist denn noch?" Die Blauhaarige starrte ihn erwartungsvoll an. "Naja...hast du heute Mittag etwas Bestimmtes vor?", fragte er betont beiläufig. "Eigentlich nicht", sagte sie nach kurzem Überlegen. "Naja..hättest du eventuell Lust heute Mittag etwas mit mir zu unternehmen?", fragte Deidara leise. Noels Herz fing schon wieder an, schneller zu schlagen. "J - ja, sehr gern", sagte sie, nicht ohne erneut zu erröten. "Gut, dann treffen wir uns um 14.30 Uhr am Haupeingang der Schule", sagte der Blonde. "Einverstanden", gab die Blauhaarige zurück. "Dann bis später." Deidara beugte sich leicht zu ihr herunter und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. Noel erstarrte. "Bis später", sagte er lächelnd. "J - ja, b - bis s - später." Sie war kaum im Stande etwas zu sagen. Deidara richtete sich wieder auf, lächelte sie noch einmal an und verschwand dann Richtung Schulgebäude. Noel machte sich wenige Minuten später ebenfalls auf den Weg zurück zur Schule.
 

Nach ungefähr 10 Minuten kam sie im Speisesaal an, wo die anderen bereits auf sie warteten. "Hey, Leute. Tut mir echt Leid, dass ich so spät dran bin", meinte sie und ließ sich auf einen leeren Platz neben Caren fallen. "Ach schon okay, war es wenigstens schön, mit Deidara so völlig ungestört zu sein?", fragte Luchia grinsend. "I - ihr h - habt also doch etwas gemerkt?", fragte Noel leicht entsetzt. "Naja, früher oder später mussten wir es ja bemerken", sagte Rina. "Sag schon, wie wars?", drängte Hanon. "Naja...es war...wirklich schön...", sagte Noel zögernd. "Wisst ihr, was ich glaube, Mädels? Unsere Noel hat sich in Deidara verknallt", grinste Coco. "Ach was, ihr spinnt doch. Nur weil ich mit ihm spazieren gegangen bin, heißt dass noch lange nicht, dass ich ihn liebe...er ist einfach nur.....naja...nett", sagte sie verlegen. "Klar, und weil du nicht in ihn verliebt bist, gehst du auch mit ihm spazieren und kommst deshalb später zum Mittagessen", sagte Seirra und verdrehte die Augen. "Wer geht mit wem spazieren?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
 

Die 7 Mädchen drehten sich um, hinter ihnen stand Ino mit einem Tablett in der Hand. "Ah, hallo, Ino. Komm setz dich doch zu uns", meinte Caren und klopfte mit ihrer Hand auf den freien Platz rechts von ihr. Dieses Angebot nahm die Blonde gerne an und so gesellte sie sich zu ihnen. Kurz darauf folgten auch Sakura, Kin, Hinata, Tenten und Temari. "Also, jetzt erzählt doch mal. Wer ging mit wem spazieren und ist deswegen zu spät gekommen?", wiederholte Ino ihre Frage von vorhin. "Noel ist zu spät gekommen. Sie ist mit Deidara spazieren gegangen", sagte Hanon und blickte zu der anderen Blauhaarigen hinüber. Die errötete leicht und wandte ihren Blick ab. "Aha! Da hast du dir ja einen interessanten jungen Mann herausgesucht, Noel", sagte Ino grinsend. Noel schaute wieder hoch und direkt in Inos blaue Augen. "Wie meinst du das?", fragte sie. "Jeder weiß, dass Deidara eigentlich eher verschlossen ist. Er ist zwar sehr gut mit Sasori, Itachi und Kabuto befreundet, aber eigentlich ist er völlig in sich gekehrt und vertieft sich lieber in seine Bücher als mal auf eine Party zu gehen. Er liebt die Ruhe und die Natur und niemand weiß genau, was er gerade denkt oder fühlt. Außerdem war er noch nie verliebt und hat jedes Mädchen, dass ihn um ein Date gebeten hatte, abblitzen lassen", erzählte Sakura. "Wow....das hatte ich jetzt nicht erwartet", murmelte Noel. "Aber vielleicht ist das ja bei dir anders. Vielleicht wirst du diejenige sein, die endlich sein Herz öffnen wird. Es heißt, dass er eine schreckliche Vergangenheit hat und keiner außer Itachi weiß, was ihm als Kind widerfahren ist. Aber Itachi verrät natürlich nichts", erzählte Temari weiter. "Komisch, vorhin wirkte er irgendwie glücklich...", sagte Noel nachdenklich. "Deidara möchte niemandem zur Last fallen und deshalb versucht er meistens zu lächeln und fröhlich zu sein, aber Itachi durchschaut ihn immer", sagte Tenten. "Schrecklich.....", sagte Seirra leise. "Hast du schon mal genau in seine Augen gesehen?", fragte Kin. Noel überlegte kurz. "Ja, wieso?", fragte sie dann. "Was siehst du in seinen Augen?", fragte Hinata.

°Worauf will sie hinaus?° Noel dachte angestrengt nach. Plötzlich fiel er etwas ein. Vorhin, als sie schweigend nebeneinander hergelaufen waren, hatte sie zufällig einen Blick in sein Gesicht geworfen. Als sie seine Augen gesehen hatte, fühlte sie irgendwie Traurigkeit in sich aufsteigen. Diese hellblauen Augen waren von Schmerz, Trauer und grenzenloser Verletztheit erfüllt gewesen. "Ja, ich weiß, was du meinst", sagte Noel leise. "Vielleicht kannst du das schaffen, was schon viele andere vor dir versucht haben", sagte Ino. "Er scheint sie auf jeden Fall gern zu haben", warf Luchia ein. "Das ist doch schon mal ein Anfang. Versuche nach und nach näher an ihn heranzukommen, ich bin mir sicher, irgendwann wird er dir das anvertrauen, was sein Herz so schwer zu belasten scheint." Tenten hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt. Noel nickte nur.
 

Nach dem Essen verabschiedeten sich die 7 Mädchen von den anderen und beschlossen dann, in ihren Schlafsaal zu gehen. Auf dem Weg dorthin rannte plötzlich ein kleiner weißer Hund an ihnen vorbei. Kurz danach hörte man eine aufgeregte Jungenstimme. "Hey, Akamaru! Bleib sofort stehen!", rief der braunhaarige Junge dem Hund hinterher. Der kläffte nur vergnügt und rannte weiter. Gerade wollte der Junge auch an ihnen vorbeirennen, als Rina ihn aufhielt. "Hey, ist das dein Hund?" Der Junge blieb stehen. "Ja, wieso fragst du?" "Wenn er dir gehört, warum haut er dann vor dir ab?", fragte Seirra. "Er liebt es wegzurennen und ich kann ihn dann immer einfangen und unter Umständen krieg ich dann auch noch Anschiss von der Direktorin, weil ich ihn eigentlich nicht frei im Gebäude rumlaufen lassen darf", sagte er missmutig. "Sollen wir dir helfen, ihn einzufangen?", fragte Coco. "Das wäre echt nett von euch. Ich bin übrigens Kiba und wer seid ihr? Ich hab euch hier noch nie gesehen, seit ihr die Neuen?", fragte er. Die Mädchen nickten. Dann stellten sie sich vor, bevor sie Kiba halfen, Akamaru wieder einzufangen.
 

Nach einer halben Stunde hatten sie es endlich geschafft, diesen kleinen Reißteufel von Hund einzufangen. "Vielen Dank, Mädels. Wenn ihr mir nicht geholfen hättet, würde ich wahrscheinlich immer noch hinter ihm herrennen", sagte Kiba dankbar. "Ach schon okay", meinte Hanon grinsend. Kiba bedankte sich noch mal und verschwand dann den Gang hinunter. Die Mädchen setzten ihren Weg zu ihrem Schlafsaal fort.
 

Um 14.25 Uhr zog sich Noel ihre Schuhe an und wollte den Schlafsaal verlassen, als sie von ihrer Schwester aufgehalten wurde. "Wohin gehst du?", fragte sie. "Ich bin verabredet", sagte Noel und vermied es, Caren anzusehen. Die anderen blickten interessiert von ihren Beschäftigungen auf und schauten zu den Zwillingen herüber. "Bist du etwa mit Deidara verabredet?", fragte Seirra. Noel nickte kaum merklich. "War ja klar, vielleicht kannst du sein Geheimnis wirklich herausfinden, wenn ihr euch näher kommt", überlegte Rina. "Ich sollte ihn auf keinen Fall drängen, wenn er es mir erzählen will, dann wird er das schon irgendwann tun", sagte Noel. "Schon klar, ich wollte damit nicht sagen, dass du ihn direkt danach fragen sollst", sagte Rina. "Das weiß ich doch", sagte Noel lächelnd, "wir sehen uns dann später."

"Bis später", sagten auch die anderen. Noel verließ den Schlafsaal und machte sich schnell auf den Weg zum Haupteingang des Internats.
 

Deidara wartete schon auf sie. "Hey, Noel. Da bist du ja", begrüßte er sie freundlich. "Hallo, Deidara. Entschuldige, aber meine Schwester und die anderen haben mich noch aufgehalten", enschuldigte sie sich. "Schon okay", meinte der Blonde lächelnd. °Dieses Lächeln.....ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es nicht echt sein soll....Was ist nur mit ihm passiert°, dachte Noel während sie ihn mit einem beinahe mitleidigen Blick anschaute. "Hast du irgendwas?" Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Was?! Oh, äh nein, es ist alles okay", sagte sie schnell. "Gut, dann lass uns losgehen", meinte Deidara lächelnd, nahm ihre Hand und zog sie mit sich.

"Wohin gehen wir eigentlich?", fragte sie nach einer Weile. "In den Wald, ich möchte dir dort etwas zeigen", sagte er und lächelte geheimnisvoll. Noel stellte keine weiteren Fragen, sondern beschloss einfach, sich überraschen zu lassen und ihm zu folgen.
 

Die anderen saßen immer noch in ihrem Zimmer und jeder ging seiner eigenen Beschäftigung nach. Plötzlich stand Seirra auf. "Hey, Leute, was dagegen, wenn ich ein bisschen nach draußen gehe?", fragte sie und ging zur Tür. "Was machst du denn draußen?", wollte Rina wissen. "Ach, ich möchte unten an dem kleinen Strand ein wenig spazieren gehen", sagte Seirra. °Ob sie uns irgendetwas verheimlicht?°, überlegte die Grünhaarige. Eine peinliche Stille war eingetreten, die Luchia schließlich unterbrach. "In Ordnung, wir sehen uns dann später, Seirra", sagte sie lächelnd. "Ja, bis später." Seirra war froh, dass Luchia die Situation gerettet hatte. Schnell verließ sie das Schulgebäude und machte sich auf den Weg zum Strand.
 

Dort angekommen ließ sie sich erst einmal im weichen Sand nieder. "Hoffentlich hat Rina nicht gemerkt, dass ich ihnen etwas verheimliche", murmelte sie vor sich hin. Der sanfte Wind spielte mit ihren Haaren und irgendwie hatte er eine beruhigende Wirkung auf Seirra. Plötzlich erweckte etwas ihre Aufmerksamkeit, dass sich nicht weit von ihr ebenfalls im Sand niederließ. Sie drehte sich zur Seite und erkannte einen Jungen, der gedankenverloren auf das Meer hinausstarrte. °Was macht er alleine hier unten?° Ohne wirklich zu wissen, was sie tat, stand Seirra auf und ging auf den rothaarigen Jungen zu. "Hallo", sagte sie leise. Er gab ihr keine Antwort, sondern starrte sie nur aus seinen kalten grünen Augen an. Seirra schreckte kurz zurück, fasste sich dann aber wieder. "Ähm...was machst du alleine hier?", fragte sie weiter. "Was geht dich das an? Dasselbe könnte ich dich fragen", sagte er kalt und abweisend. °Wie kann ein Mensch nur so eine Kälte ausstrahlen?° Seirra wurde aufeinmal ein wenig kalt und sie überlegte sich, ob sie nicht einfach abhauen sollte, aber irgendetwas hielt sie davon zurück. "Ich bin Seirra und wer bist du?", fragte sie vorsichtig. "Mein Name ist Gaara", sagte er nach einer Weile. "Bist du oft hier?", fragte sie weiter. "Lass mich endlich in Ruhe! Du bist genauso wie alle anderen, nutzlos und schwach." Abschätzend glitt sein Blick über sie, während er aufstand.

"A - aber....du kennst mich doch gar nicht....", stammelte Seirra ein wenig hilflos. "Verschwinde, und lass mich in Ruhe. Ich hasse Leute wie dich, ich hasse jeden, mir bedeutet niemand etwas und am allerwenigsten bedeuten mir schwache Menschen wie du etwas." Er hatte dies mit so viel Kälte in der Stimme gesagt, dass Seirra bei jedem seiner Worte zusammengezuckt war. Ohne ein weiteres Wort ließ er sie stehen und lief zurück Richtung Schule.
 

Seirra stand noch einige Minuten da. Sie fühlte Tränen in sich aufsteigen. Wie kam dieser Typ dazu, sie so zu beleidigen, obwohl er sie nicht einmal kannte. Ein leises Schluchzen entrang sich ihrer Kehle und wurde ungehört vom Wind davon getragen. Sie konnte ihre Traurigkeit nicht länger zurückhalten und jetzt liefen ihr doch unzählige Tränen über die Wangen. °So ein Idiot!° Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg, aber es kamen immer wieder neue hinterher. Sie drehte sich zum Meer um und lief auf das Ufer zu. Langsam setzte sie einen Fuß ins Wasser. Die sanften Fluten umspielten ihre Schuhe. Dann sprang sie einfach ins Wasser und tauchte unter. Augenblicklich verwandelten sich ihre Beine in einen orangenen Fischschwanz. Das war es, was sie den anderen nicht sagen konnte. Sie konnte ihnen nicht sagen, dass sie die Prinzessin des Indischen Ozeans war. Sie konnte ihr Geheimnis mit niemandem teilen. Sie schwamm wieder zur Oberfläche und stützte sich mit den Armen auf einem Felsen ab. "Es ist nicht leicht, dieses Geheimnis mit sich herum zu tragen", seufzte sie und ließ dabei ihre Flossen durchs Wasser gleiten. Was sie nicht wusste war, dass jemand ihr Geheimnis durchschaut hatte. Es war Rina. Sie war ihr heimlich gefolgt und hatte sie von den Klippen aus beobachtet. °So ist das also....Seirra ist auch eine von uns...°, dachte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Nach einem letzten Blick auf Seirra machte sich Rina auf den Weg zurück zu ihrem Schlafsaal.
 

Noel und Deidara waren inzwischen im Wald. Zielstrebig lief er den schmalen Weg entlang. "Willst du mir immer noch nicht sagen, wo es hingeht?", fragte Noel und sah ihn an. Er schüttelte den Kopf. "Noch nicht, aber wir sind bald da, hab noch ein klein wenig Geduld", sagte Deidara lächelnd. "Na schön." Noel lächelte zurück. Eine ganze Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Plötzlich spürte Noel, wie er ihr sanft einen Arm um die Schulter legte und sie dann näher zu sich heranzog. Schon wieder schoss ihr die Röte in die Wangen und ihr Herz fing schneller an zu schlagen. °Wie schafft er es nur, mich immer wieder so durcheinander zu bringen?°, fragte sie sich im Stillen.
 

"Wir sind da", sagte er plötzlich. Noel hob ihren Blick und ließ ihn über die Landschaft schweifen. Vor ihr lag eine wunderschöne Waldlichtung und in der Mitte lag ein See, dessen Oberfläche durch die Sonnenstrahlen glitzerte. Alles schien so friedlich hier zu sein. "Wow", murmelte sie beeindruckt. "Gefällt es dir?", fragte Deidara leise. Noel nickte nur. "Das hier ist mein Lieblingsplatz. Ich komme oft hierher, um nachzudenken. Hier kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, hier stört mich niemand und ich liebe diese Ruhe, die hier herrscht", sagte er und sah verträumt auf den See. Noel hatte seinen Worten wie gebannt gelauscht. °Es stimmt also, was Sakura erzählt hat....er liebt die Ruhe und die Natur° "Hast du Lust, eine Weile hier zu bleiben?", fragte der Blonde dann. "Ja, warum nicht", sagte Noel lächelnd.
 

Sie liefen ein Stück weiter Richtung See und ließen sich dann an dessen Ufer nieder. "So einen friedlichen Ort habe ich noch nie gesehen", sagte Noel leise. "Wirklich nicht? Ich finde, dass man hier seine Sorgen für einige Stunden vergessen kann. Alles, was einen bedrückt und alle Sorgen scheinen hier in weite Ferne zu rücken. Es klingt vielleicht merkwürdig, aber hier fühle ich mich frei", sagte Deidara und schaute in den wolkenlosen Himmel. "Du hast Recht. Es ist, als ob man alle Sorgen hier vergessen kann", antwortete Noel. "Ich weiß...ich bin manchmal ziemlich melancholisch", sagte Deidara lachend und ließ sich ins weiche Gras fallen. "Nein, finde ich nicht." Auch Noel lachte. Plötzlich packte Deidara sie am Handgelenk und zog sie zu sich runter. Noel erstarrte kurz, als er sie dicht an seinen Körper zog. "Du hast wunderschöne Augen", sagte Deidara leise und sah ihr tief in die Augen. Noel errötete leicht und wandte ihren Blick von ihm ab. Doch Deidara hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. Hellblau traf dunkelblau und Noel glaubte, sich in diesen blauen Augen von Deidara zu verlieren. Langsam kam er ihrem Gesicht näher und die Blauhaarige schloss die Augen. Kurz darauf berührten sich ihre Lippen, erst langsam und vorsichtig, dann leidenschaftlich und intensiv. Als sie sich wieder lösten, konnte Noel es kaum fassen. Ein wahres Glücksgefühl durchströmte sie. "Noel....", setzte Deidara an. "Was denn?" "Ich weiß...wir kennen uns erst seit heute Morgen....a - aber....naja....ich....als ich dich sah...da habe ich etwas gespürt...was ich vorher noch bei keinem Mädchen gespürt habe.....was ich sagen will...ich ähm..ich...ich habe m - mich in dich....verliebt", sagte Deidara leise, ein leichter Rotschimmer schlich sich auf seine Wangen. Noels Herz setzte für einen Moment aus. Sie konnte es kaum fassen. Sie war unfähig etwas zu sagen, in ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos. Doch dann rang sie sich schließlich zu einer Antwort durch. "Deidara...das...das hat mich jetzt richtig umgehauen....ich ähm..was ich sagen will...seit ich dich heute Morgen getroffen habe...konnte ich kaum aufhören an dich zu denken...ich...ähm..ich liebe dich auch", sagte Noel und schaute verlegen zur Seite. "Das hast du wirklich schön gesagt." Deidara zog sie näher an sich und küsste sie noch einmal zärtlich. Noel schloss die Augen und war einfach nur glücklich.
 

Seirra war inzwischen wieder in ihrem Schlafsaal. Die anderen waren in den Gemeinschaftsraum gegangen, so dass sie nun ganz alleine war. Das war ihr gerade Recht. Sie wollte jetzt niemanden um sich herum haben. Niemand sollte ihre Tränen sehen, die ihr immer noch ungehindert über die Wangen liefen. Und der Grund für ihre Tränen hieß Gaara. Sie verstand einfach nicht, warum er so gemein zu ihr war. Was hatte sie ihm denn getan? Entschlossen schritt Seirra zum Fenster, öffnete es und setzte sich auf die Fensterbank. Leise fing sie an zu singen.
 

"Du hast eine wunderschöne Stimme, weißt du das?" Eine vertraute Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken fuhr sie herum. "Rina!" Die Grünhaarige war plötzlich im Türrahmen erschienen und betrachtete Seirra von dort aus. "Du hast geweint, nicht wahr?", fragte sie. Seirra antwortete nicht, sondern richtete ihren Blick traurig aus dem Fenster. Rina trat zu ihr und legte ihr freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Seirra, ich weiß dein Geheimnis", sagte sie dann. Seirra sah sie entsetzt an. "Was?!", murmelte sie fassungslos. "Ich weiß, dass du eine Meerjungfrau bist. Deiner Schwanzflosse nach zu urteilen gehörst du zum Indischen Ozean oder?", fragte Rina. Seirra nickte kaum merklich. "Bedeutet das, dass du auch eine Meerjungfrau bist?", fragte sie mit zitternder Stimme. Auch die Grünhaarige nickte. "Willst du mir nicht erzählen, was dich so bedrückt?", fragte Rina mit sanfter Stimme. Und so erzählte Seirra ihr die ganze Geschichte.
 

Als sie geendet hatte, stand Rina erst einmal der Mund offen. "Sag mal, hat der sie noch alle? Der kennt dich doch überhaupt nicht! Seirra, und wegen so einem weinst du dir hier die Augen aus? Du solltest ihn ganz schnell vergessen. Glaub mir, solche Typen sind es auf keinen Fall wert, dass man wegen ihnen auch nur eine Träne vergießt", sagte Rina. "Ich glaube, du hast Recht", sagte Seirra leise. "Ach komm, jetzt sei nicht mehr traurig. Vergiss ihn einfach. Komm, wir gehen zu den anderen. Vielleicht kommst du da auf andere Gedanken", sagte Rina. "Na schön", stimmte Seirra zu. Gemeinsam gingen die beiden Mädchen zu den anderen in den Gemeinschaftsraum.
 

Um sieben gingen die Mädchen zum Abendessen. Sie saßen gerade an einem der großen Tische, als ihnen auffiel, dass Noel immer noch nicht da war. "Merkwürdig, Noel ist immer noch nicht zurück. Wo sie wohl bleibt?", fragte Coco in die Runde. "Wahrscheinlich ist sie immer noch mit Deidara unterwegs", sagte Caren. Hanon verrollte die Augen. "Von wegen, sie ist nicht in ihn verliebt", sagte sie. "Sogar ein Blinder mit Krückstock hätte bemerkt, dass sie auf ihn steht", sagte Luchia lachend. Die anderen stimmten in ihr Lachen ein. "Aber so verpasst sie ja das Abendessen, sie wird bestimmt hungrig sein, wenn sie wieder kommt", meinte Seirra. "Ja, du hast Recht, ich werde etwas mitgehen lassen und es ihr später geben", sagte Caren. "Eine gute Idee", sagte Rina. So aßen die 6 Mädchen in aller Ruhe zu Ende. Nachdem alle fertig waren, schlich sich Caren unauffällig noch einmal zum Büffet und ließ ein paar Sachen mitgehen, damit ihre Schwester später auch noch was essen konnte, dann machte sie sich mit den anderen auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.
 

Noel und Deidara waren immer noch im Wald. Eng zusammen gekuschelt lagen sie im weichen Gras. Zufällig warf die Blauhaarige einen Blick auf die Uhr, dann schreckte sie hoch. "Was ist denn los?", fragte Deidara und setzte sich auch auf. "Sieh mal auf die Uhr! Es ist schon viertel nach acht!", sagte Noel. "Ach du meine Güte! Wie lange sind wir denn schon hier?", fragte der Blonde. "Ich weiß nicht, ich habe die Zeit vergessen", sagte Noel. "Ich auch", sagte er und lächelte verlegen. "Hoffentlich machen sich die anderen keine Sorgen", sagte Noel leise. "Das glaube ich nicht. Tut mir echt Leid, dass du wegen mir um dein Abendessen gekommen bist", sagte Deidara. "Ach schon okay", sagte Noel lächelnd. "Gut, ich glaube, wir sollten uns so langsam auf den Rückweg machen", sagte der Blonde. "Ja, du hast Recht", sagte Noel. Die beiden standen auf und liefen Hand in Hand zurück zum Internat.
 

Eine halbe Stunde später kamen sie wieder am Haupteingang an. "Es war wirklich schön", sagte Noel und errötete leicht. "Ja, das finde ich auch", sagte Deidara leise, "kann ich dich morgen nach dem Unterricht wieder sehen?" "Klar, wie lange hast du Unterricht?", fragte Noel. "Bis 15.00 Uhr und du?" "Ebenfalls bis 15.00 Uhr." "Gut, dann komm doch um 15.30 Uhr runter an den Strand", schlug der Blonde vor. "In Ordnung", sagte Noel lächelnd. "Dann bis morgen, schlaf gut", sagte Deidara und küsste sie sanft. "Ja, bis morgen. Schlaf du auch gut", sagte Noel. Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als Deidara sie noch einmal an sich zog und sie fest an seinen Körper presste. "Ich liebe dich, Noel", flüsterte er in ihr Ohr. "Ich dich auch, Deidara", flüsterte sie zurück. Noch einige Minuten standen sie so eng umschlungen da, bis Deidara sie eher widerwillig freigab. Sie verabschiedete sich noch einmal von ihm und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Schlafsaal.
 

Dort wartete bereits ihre Schwester auf sie. Als Noel eintrat, stand Caren von ihrem Bett auf. "Da bist du ja endlich. Ich fing schon langsam an mir Sorgen zu machen", sagte sie, während sie auf die Ältere zuging. "Tut mir Leid, Caren. Ich ähm...ich war mit Deidara im Wald und da....da haben wir die Zeit vergessen", sagte Noel leise. Caren musterte ihre Schwester. °Sie hat die Zeit vergessen? Ob irgendwas zwischen den beiden passiert ist?° "Noel...was ist zwischen euch vorgefallen?", fragte sie vorsichtig. "Gar nichts", antwortete die Angesprochene schnell. Doch der rote Schimmer auf Noels Wangen sprach Bände. "Und deswegen wirst du rot? Außerdem hast du das Abendessen verpasst", sagte Caren und zog eine Augenbraue hoch. "Na schön, du hast gewonnen. Caren....ich...ich bin mit Deidara zusammen", sagte Noel und wandte ihren Blick daraufhin ab. Caren sagte zuerst einmal gar nichts, sondern starrte ihre Schwester fassungslos an. "Oh mein Gott!!!! Wie finde ich das denn?! Herzlichen Glückwunsch, Noel." Die Jüngere trat auf ihre Schwester zu und umarmte sie stürmisch. "Caren...ich finde es ja schön, dass du dich für mich freust, aber du erdrückst mich gleich", sagte Noel lachend. "Oh, entschuldige", sagte Caren und ließ von ihr ab, "du hast doch bestimmt Hunger oder?" Genau in diesem Moment knurrte Noels Magen und beantwortete somit die Frage ihrer Schwester. "Das habe ich mir fast gedacht. Deshalb habe ich auch was vom Abendessen mitgehen lassen", sagte Caren lachend. "Danke, was würde ich nur ohne dich machen, Caren?" "Hunger haben?" "Ach du." "Na komm, ich habe es vorsorglich unter meinem Bett versteckt", sagte Caren und zog ihre Schwester mit zu ihrem Bett.
 

Kurz darauf saßen die Zwillinge auf Carens Bett. "Erzähl mir doch mal, wie es dazu gekommen ist, dass ihr jetzt zusammen seid", sagte sie plötzlich, während Noel aß. "Na schön, wenn du es unbedingt wissen willst", meinte diese grinsend. Die Jüngere nickte, ebenfalls grinsend. Und so fing Noel an zu erzählen.
 

Als sie geendet hatte sagte Caren: "Wow, das ist ja richtig romantisch." "Wart´s nur ab", sagte Noel leise. "Was denn?" "Naja, ich bin mir sicher, dass du dich früher oder später auch verlieben wirst, dann wirst du verstehen wie ich mich fühle", sagte Noel. "Ach ja? Vielleicht weiß ich ja jetzt schon, wie du dich fühlst", sagte Caren. "Das bezweifle ich,

du bist noch zu klein, um die Gefühle deiner großen Schwester zu verstehen", sagte Noel und streckte ihrer Schwester die Zunge raus. "Na warte", sagte Caren lachend. Sie nahm ein Kissen und warf es nach Noel. Es landete mitten in ihrem Gesicht. "Das hast du nicht umsonst gemacht!" Auch Noel griff zu einem Kissen und dann begann eine wilde Kissenschlacht.
 

"Was ist denn hier los?" Die Zwillinge drehten sich um. Hinter ihnen standen die anderen. "Ach, wir haben nur ´ne kleine Kissenschlacht gemacht", sagte Caren grinsend. "Okay....und was war der Anlass dafür?", fragte Coco. "Noel hat gesagt, dass ich noch zu klein bin, um ihre Gefühle zu verstehen", sagte Caren und setzte einen gespielt beleidigten Blick auf. Darüber konnten die anderen nur lachen. "Wieso bist du eigentlich so spät dran, Noel?", fragte Hanon dann. "Sie war mit Deidara weg und stellt euch vor, die beiden sind zusammen", antwortete Caren an Noels Stelle. "Ist das wahr, Noel?", fragten alle aufeinmal. Noel wandte ihren Blick ab und nickte kaum merklich. Im nächsten Moment wurde sie von allen Seiten stürmisch umarmt. "Das ist ja toll!", sagte Luchia, "wann siehst du ihn wieder?" "Morgen, nach dem Unterricht. Wir wollen uns am Strand treffen", sagte Noel leicht verträumt. "Ach, muss Liebe schön sein", grinste Rina. "Ihr seid doof", sagte Noel lachend. Auch die anderen lachten. "Hey, seht mal auf die Uhr. Wir müssen uns so langsam fürs Bett fertig machen", sagte Seirra. "Du hast Recht", sagten die anderen. Kurz darauf waren sie auch schon dabei, sich ihre Schlafanzüge anzuziehen.
 

"Kann ich das Licht ausmachen?", fragte Hanon zehn Minuten später. "Klar", sagten die anderen. Daraufhin stand Hanon auf und machte das Licht aus. Dann legte auch sie sich hin. "Gute Nacht, Leute", sagte sie, während sie sich in ihrer Decke einwickelte. "Nacht", antworteten die anderen.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen waren und kurz darauf lag die ganze Schule in tiefem Schlaf.
 

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So das war das zweite Kappi^^

Hoffe, dass es euch gefallen hat, würde mich echt freuen, wenn ihr mir en paar Kommis hinterlassen würdet^^

Bis dann
 

Haku_2910

Unterrichtsbeginn und schon fangen die Probleme an

Kapitel 3: Unterrichtsbeginn und schon fangen die Probleme an
 


 

Als am nächsten Morgen die Wecker klingelten, quälten sich alle mehr oder weniger ausgeschlafen aus den Betten. Diesesmal wurden alle rechtzeitig wach und nachdem sich die Mädchen angezogen hatten, gingen sie gemeinsam zum Frühstück.

Sie beeilten sich in den Speisesaal zu kommen, was nicht so einfach war, da Hanon dauernd gähnte und Luchia sie hinter sich herziehen musste. Schließlich trafen sie im Speisesaal ein, der schon jetzt einem Bahnhof glich. Sie holten sich etwas zu essen und bahnten sich dann einen Weg zu einem freien Tisch, wo sie sich niederließen und anfingen zu frühstücken. Die Tische ächzten förmlich unter dem Gewicht der ganzen Teller, die darauf abgeladen wurden. "Was haben wir eigentlich in der ersten Stunde?", fragte Luchia und sah Rina, Coco und Noel abwechselnd an.
 

"Ich glaube, Mathe", antwortete die Grünhaarige. "Ich hasse Mathe", seufzte die Blonde. "Das schaffst du schon", meinte Coco grinsend. Caren wandte sich inzwischen an ihre Schwester. In einer nicht gerade normalen Lautstärke, das heißt, sie schrie ihre Zwillingsschwester fast an, fragte die Jüngere:" Sag mal! Wann willst du Deidara eigentlich wieder treffen?! Und was habt ihr vor?!" Noel keuchte erschrocken auf. Ihr war nicht ganz klar, warum ihre Schwester sie gerade hier darauf ansprach, wenn die halbe Schule es mit anhören konnte, deswegen verschluckte sie sich auch und musste stark husten. Erst als die Jüngere ihr auf den Rücken klopfte, konnte sie sich wieder einigermaßen beruhigen. "Bist du verrückt, das so durch die Gegend zu schreien?", fragte sie ungehalten. "Tut mir Leid", sagte Caren und lächelte verlegen. "Naja, egal. Wir gehen runter an den Strand. Ich treffe ihn dort nach dem Unterricht", sagte Noel. "Achso", sagte die Jüngere grinsend. Apropos Unterricht, wir sollten so langsam unsere Taschen holen und uns auf den Weg machen", warf Hanon ein. "Gut, dann gehen wir mal", sagten die anderen. Gemeinsam gingen sie wieder in ihren Schlafsaal.
 

Auf der anderen Seite des Gebäudes machte sich Temari gerade auf den Weg zum Unterricht. Neben ihr lief ein Junge, der überhaupt nicht glücklich aussah. "Haku, was ist los mit dir? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter." Die Blonde cwar stehen geblieben und sah ihren Freund ernst an. "H - Hast du es nicht mitbekommen?

Hidan, Tayuya und Kakuzu werden auch wieder in meine Klasse gehen", sagte der Junge namens Haku niedergeschlagen.

"Ich glaubs nicht." Temari schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Ich kann nichts dagegen tun..." Die beiden liefen ein Stück weiter, bevor sie an einer Treppe stehen blieben. "So, ich muss einen Stock höher", sagte Haku leise. Temari legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schulter. " Das schaffst du schon. Du musst dich nur mal gegen sie wehren und ihnen richtig die Meinung sagen. Du wirst sehen, dann werden sie dich auch in Ruhe lassen, weil sie dann merken, dass man nicht alles mit dir machen kann", sagte sie. "Weil ich das auch mache...ich meine, ihnen die Meinung sagen", sagte Haku. "Aber das musst du, sonst werden sie nie aufhören", sagte Temari. "Ich sollte jetzt wirklich gehen, ich will nicht zu spät kommen", sagte Haku und wandte sich zum Gehen. "Aber du hast doch Kakashi in der ersten Stunde, der kommt doch eh nie pünktlich", sagte Temari. "Trotzdem", antwortete Haku. "Na gut, treffen wir uns beim Essen?", fragte sie. "Sicher", sagte Haku. "In Ordnung. Dann bis später, halt die Ohren steif." Die Blonde lächelte ihm noch einmal aufmunternd zu. Haku erwiderte das Lächeln schwach und stieg dann schließlich die Stufen hoch.
 

Temari sah ihm mit mitleidigem Blick nach. "Armer Kerl", murmelte sie vor sich hin. "Hey, guten Morgen, Temari." Die Blonde drehte sich etwas überrascht um. "Ah, guten Morgen", sagte sie lächelnd. Caren, Hanon und Seirra standen hinter ihr. "War das dein Freund?", fragte Hanon interessiert. "Hm? Wen meint ihr?" Temari wusste nicht genau, was Hanon von ihr wollte. "Na, du hast dich doch eben mit einem Jungen unterhalten, oder?", fragte Seirra. "Achso, ihr meint Haku. Nein, wir sind nur gute Freunde. Wir waren zusammen in einer Klasse, aber er ist leider sitzen geblieben, weil er längere Zeit krank war und den Stoff nicht mehr nachholen konnte, deswegen muss er die 10. Klasse wiederholen. Ich glaube sogar, dass er nun in eure Klasse geht", sagte Temari. "Aha...", sagte Hanon grinsend. "Was gibt es denn jetzt zu grinsen?", fragte Caren. "Nichts, nicht so wichtig", sagte die Blauhaarige. "Naja, tut mir Leid, aber ich muss los. Anko bringt mich um, wenn ich zu spät zu Geschichte komme", sagte Temari und lächelte verschmitzt. "Gut, wir sehen uns, viel Spaß", sagten die drei Mädchen. "Werd ich haben, danke", sagte die Blonde im Weggehen und lächelte ihnen noch einmal zu. Schon war sie um die nächste Ecke verschwunden.
 

"Wir sollten uns auch auf den Weg machen", meinte Caren. Die anderen beiden nickten. Gemeinsam gingen auch sie die Treppe hinauf. "Ich habe gehört, dass unser Französischlehrer immer zu spät kommt", sagte Seirra. "Wirklich, das ist ja toll. Dann habe ich ja noch Zeit auf die Toilette zu gehen und muss nicht bis zum Stundenwechsel warten. Komm mit, Seirra", sagte Hanon und zog die Rothaarige mit sich. "Mach doch langsam", sagte diese und bemühte sich, mit Hanon Schritt zu halten. "Geh schon mal vor, Caren!", rief die Blauhaarige ihr über die Schulter zu. Etwas verdutzt schaute Caren den beiden nach, dann zuckte sie mit den Schultern und machte sich auf den Weg zu ihrem Klassensaal.
 

Dort angekommen suchte sie sich einen freien Platz und wartete auf die anderen beiden. Als sie nach zehn Minuten immer noch nicht da waren, beschloss sie, erst einmal ihre Sachen auszupacken. Gelangweilt drückte sie immer wieder auf den Druckknopf ihres Kugelschreibers. Zufällig schweifte ihr Blick zur Tafel.
 

Dort standen ein paar Jungs und schienen einen Streit zu haben. Caren beugte sich auf ihrem Tisch nach vorne, um die Szene, die sich gerade vor ihren Augen abspielte, genauer zu beobachten. Der eine Junge hatte schmierige, weiße Haare und der andere hatte ein Kopftuch auf. Der Weißhaarige hatte sich auf dem Lehrerpult abgestützt, der andere stand mit verschränkten Armen hinter ihm. Das Mädchen in ihrer Gruppe hatte rote Haare und kicherte bei allem, was ihre beiden Freunde sagten. Der dritte Junge, mit dem sie zu streiten schienen, kam Caren irgendwie bekannt vor. °Das ist doch...Temaris Freund...Haku...° Caren konnte nicht verstehen, was die beiden zu Haku sagten, aber es schien nichts Gutes zu sein, denn er wich immer weiter zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Tafel stieß. Erschrocken schaute er sich um und die anderen fingen an, gehässig zu lachen. Caren wurde es jetzt zu viel, sie stand auf und lief beiläufig an der kleinen Gruppe vorbei. "So, und was willst du jetzt machen?", fragte der Weißhaarige und lachte. "Du bist aber auch wirklich gemein, Hidan", lachte die Rothaarige neben ihm. Haku sagte nichts und versuchte verzweifelt an den dreien vorbeizukommen.
 

"Du hast keine Chance, Haku", sagte Hidan leise. "Hey, ihr! Was macht ihr da?!" Hidan drehte sich um und blickte genau in Carens Augen, in denen ein wütendes Funkeln lag. "Was geht dich das an?", fuhr er die Lilahaarige an. "Gar nichts, aber ihr nervt mich und außerdem will ich, dass ihr ihn in Ruhe lasst, verstanden?" Caren trat einen Schritt auf den Weißhaarigen zu. "Du scheinst ja eine ganze Mutige zu sein, was? Solche Mädchen wie du gefallen mir am besten", sagte Hidan leise lachend und und streckte die Hand nach ihr aus. Caren schlug sie unsanft weg. "Fass mich nicht an", sagte sie sauer. "Du wirst dich doch wohl nicht mit Losern abgeben wollen, so wie Haku einer ist?" Sein kalter, arroganter Blick musterte sie. "Ich entscheide selbst, mit wem ich mich anfreunde und mit so etwas wie mit dir möchte ich ganz sicher nicht befreundet sein", sagte Caren. "Was sagst du da...?" Hidan versuchte, sich unter Kontrolle zu halten. "Das Gespräch ist für mich damit beendet und ich verlange, dass ihr Haku in Zukunft in Ruhe lasst, klar?" "Und was, wenn wir es nicht tun?", fragte die Rothaarige provozierend. "Lasst es nicht drauf ankommen." Caren warf ihnen noch einmal einen wütenden Blick zu, bevor sie Haku am Handgelenk packte und ihn mit sich zu ihrem Platz zog.
 

"D - danke", sagte er leise. "Schon okay. Ich hasse es, wenn man auf Schwächeren herumhackt. Solche Schlägertypen sollten von der Schule fliegen", sagte Caren ungerührt. "Mir hat noch nie jemand geholfen...alle haben immer nur weggesehen, jeder hat Angst vor Hidan, Kakuzu und Tayuya...", sagte Haku. "Ich nicht. Die sollen sich nur in Acht nehmen", sagte Caren mit einem knurrenden Unterton. "Nochmals vielen Dank", sagte er und ließ sich auf den Platz neben ihr fallen, der zufällig seiner war. "Ich wusste gar nicht, dass du neben mir sitzt", sagte sie lächelnd. "Jetzt wo du´s sagst." Auch Haku konnte nun wieder lächeln. "Woher weißt du eigentlich wie ich heiße?", fragte er dann. "Ich habe vorhin Temari getroffen, wir sind so´n bisschen befreundet und da ist dein Name gefallen", sagte Caren. "Du bist bestimmt neu hier oder?", fragte der Braunhaarige. Sie nickte. "Ich bin Caren Hanasaki", sagte sie und streckte ihm freundschaftlich die Hand entgegen. Haku ergriff sie. In diesem Moment kamen Seirra und Hanon in den Klassenraum.
 

"Wow, ihr lebt auch noch?", fragte die Lilahaarige und verdrehte die Augen. "Sehr witzig. Hanon hat so lange gebraucht", versuchte Seirra sich zu verteidigen. "Schon gut, ich sag ja gar nichts", sagte Caren lachend. "Hey, du bist doch Temaris Freund oder?", wandte sich Hanon nun an Haku. Der nickte. "Ja, wir waren in den letzten drei Jahren zusammen in einer Klasse", sagte er. "Sie hat uns erzählt, dass du für längere Zeit krank warst", sagte Seirra. "Ja, das stimmt leider. Ich wünschte, ich wäre noch bei ihr. Dann wäre ich wenigstens diese Typen los", sagte Haku und schaute misstrauisch zu den drei Gestalten hinüber, die auf der anderen Seite des Raumes standen und aufgeregt miteinander flüsterten. "Ich wette, dass sie sich wieder etwas ausdenken, um mir ein auszuwischen", sagte er leise. "Das sollen sie sich mal trauen, dann kriegen sie´s mit mir zu tun", sagte Caren und bedachte die drei mit einem Seitenblick. Plötzlich ging die Tür auf und ein weißhaariger Mann kam herein, der wahrscheinlich ihr Lehrer war.
 

Caren schaute auf die Uhr. "Er ist 25 Minuten zu spät", stellte sie fest. "Kakashi ist immer zu spät. Das ist nichts Neues", flüsterte Haku ihr zu. "Komischer Typ", murmelte Caren. Dann ergriff der Lehrer das Wort. "Guten Morgen, allerseits. Tut mir Leid, dass ich so spät bin, aber ich musste einen Umweg machen, weil..." "Sparen Sie sich das doch. Wahrscheinlich waren Sie mal wieder zu faul, um aufzustehen", unterbrach ihn Tayuya. "Tayuya, ich würde mich an deiner Stelle mit solchen Bemerkungen zurückhalten. Oder willst du dir gleich am ersten Tag Nachsitzen einhandeln?" Fragend zog er eine Augenbraue hoch. Die Rothaarige zog es vor zu schweigen und warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu.
 

"Gut, dann wollen wir mal anfangen. Ich begrüße euch herzlich zu diesem neuen Schuljahr. Wie ihr sicher schon gesehen habt, haben wir einige neue Schüler. Also, ich bin Kakashi Hatake und werde euch in Französisch und Religion unterrichten", stellte er sich vor, "noch irgendwelche Fragen?" Stille. "Gut, dann lasst uns anfangen." Und so fing der Unterricht an.
 

Als es endlich zur Mittagspause klingelte, stürmten alle aus dem Klassenzimmer. Seirra und Hanon waren schon vorgegangen, Caren verließ als Letzte den Raum. Langsam ging sie den Korridor entlang. "So ganz allein, hm?" Eine schnarrende, arrogante Stimme ließ sie herumfahren. Hinter ihr stand Hidan und hatte ein boshaftes Grinsen im Gesicht. "Was willst du von mir?", fragte Caren. Ihre Stimme klang viel selbstsicherer, als sie sich in Wirklichkeit fühlte. Innerlich zitterte sie vor Angst. "Du hast mich vorhin beleidigt, erinnerst du dich...Caren. So heißt du doch oder?" "Und wenn schon, was geht dich das an?", fauchte sie. "Nana, du solltest aufpassen, wie du mit mir redest", sagte Hidan leise.
 

Mit Gewalt presste er sie gegen die Wand. "Lass mich los!", sagte Caren laut. "Ich mag dich wirklich. Temperamentvolle Mädchen mochte ich schon immer", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie fühlte Übelkeit in sich aufsteigen und musste ein Würgen unterdrücken. "Lass. mich. los!" Sie hatte jedes einzelne Wort förmlich ausgespuckt. "Und wenn ich es nicht tue?" "Dann werde ich dafür sorgen." "Große Worte...aber gegen mich kannst du nichts tun." Mit diesen Worten drückte er ihr gewaltsam seine Lippen auf den Mund. Carens Augen weiteten sich erschrocken. Irgendwie schaffte sie es, eine ihrer Hände freizubekommen. Mit aller Kraft stieß sie ihn von sich. Hidan lachte leise, als er einige Schritte zurückstolperte. "Deine Lippen sind unglaublich weich...du solltest dir nochmal überlegen, ob du nicht doch lieber zu uns gehören willst." Mit diesen Worten verschwand er lachend.
 

Caren war im Augenblick unfähig etwas zu sagen oder zu denken. Langsam ließ sie sich an der Wand heruntergleiten und blieb auf dem Boden sitzen. Tränen traten ihr in die Augen und sie versuchte krampfhaft, sie zurückzuhalten. Dennoch liefen sie ihr ungehindert über die Wangen und ein leises Schluchzen schüttelte immer wieder ihren Körper. "Caren?" Jemand mit einer leisen, sanften Stimme war zu ihr getreten. Caren erkannte sie sofort. "Geh weg, Haku. Ich will nicht, dass du mich so siehst", schluchzte sie. Doch Haku rührte sich nicht von der Stelle und setzte sich stattdessen neben sie. Caren schaute kurz auf, nur um sich dann in Hakus Arme zu werfen und bittere Tränen zu weinen. Der wusste nicht genau was er machen sollte, noch nie hatte ein Mädchen in seinen Armen geweint. Schließlich begann er, ihr sanft über den Rücken zu streicheln. "Willst du mir nicht doch erzählen, was dich so quält?", fragte er sanft. Unter Tränen begann Caren, ihm die Geschichte zu erzählen.
 

Im Speisesaal machte sich Noel so langsam Sorgen um ihre kleine Schwester. "Wo bleibt sie bloß? Hat sie nicht gesagt, dass sie gleich nachkommt?", fragte die Blauhaarige nervös. "Doch, sie hat gesagt, dass wir schon mal vorgehen sollen, sie würde gleich nachkommen", wiederholte Hanon Carens Worte. "Komisch...dabei ist der Unterricht doch schon seit einer halben Stunde vorbei", überlegte Noel. "Ob etwas passiert ist?", meinte Seirra. "Ich werde sie suchen gehen." Entschlossen stand Noel auf. "Gut, wir werden euch notfalls etwas vom Essen aufheben", sagte Rina. "Danke." Noel hatte sich bereits einige Schritte entfernt, als sie dies über ihre Schulter rief. Dann verschwand sie und rannte die wenigen Stufen in den ersten Stock hinauf. "Hey, Noel!" Eine vertraute Stimme ließ sie anhalten. "Deidara", murmelte sie und ging auf den Blonden zu. Der merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. "Was ist denn los?", fragte er daher. "Caren ist nicht zum Essen gekommen, obwohl es schon vor einer halben Stunde zur Mittagspause geklingelt hat", erklärte Noel hastig. "Also suchst du deine Schwester?", fragte Deidara. Die Blauhaarige nickte. "Dann lass uns doch zusammen suchen", schlug der Blonde vor. "Ja, okay", stimme Noel zu. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach Caren.
 

Die lag immer noch in Hakus Armen, sie hatte ihm alles erzählt und er hatte ihr geduldig zugehört. Inzwischen hatte sie sich wieder ein wenig beruhigt, aber dennoch schüttelte immer wieder ein Schluchzen ihren Körper. "Geht´s wieder?", fragte Haku sanft. "Ja, geht so", antwortete Caren leise. Er wollte seinen Griff um sie lösen, doch Caren drückte sich näher an ihn. "Bitte, Haku. Lass mich nicht los", sagte sie leise. "Na gut, wenn es die beruhigt", sagte er und schloss seine Arme wieder fest um sie. Plötzlich merkte er, dass sie unkontrolliert zitterte. Langsam strich er ihr durch das dunkle Haar. "Du musst völlig verängstigt sein...", sagte er mitfühlend. "Verängstigt ist gar kein Ausdruck... ich will nach der Mittagspause nicht mehr zurück... ich habe Angst, dass Hidan mir nochmal auflauert...", flüsterte Caren. "Keine Angst...i - ich werde auf dich aufpassen", sagte Haku entschlossen. Caren sah ihn überrascht an. "Schau mich nicht so an. Ich habe zwar auch Angst vor denen, aber ich will nicht, dass Hidan dir etwas antut und deshalb werde ich über meinen Schatten springen und ihm, wenn es nötig ist, die Meinung sagen und mich endlich einmal wehren", sagte Haku. "Scheint so, als hättest du endlich ein bisschen Selbstvertrauen gefasst", sagte Caren und lächelte leicht. "Liegt vielleicht an dir", sagte Haku ebenfalls lächelnd. Die Lilahaarige musste nun breiter grinsen. Sie schmiegte sich eng an ihn und seufzte zufrieden. "Lass uns noch ein bisschen hier bleiben...ich habe Angst, dass ich da unten Hidan begegne", sagte sie leise. "I - in Ordnung." Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf Hakus Wangen geschlichen, während er Caren ganz fest hielt.
 

"Caren, da bist du ja!" Caren drehte sich um. Hinter ihr stand ihre Schwester. "Noel", murmelte sie. Die Blauhaarige ging auf sie zu, stoppte aber dann, als sie bemerkte, dass ihre kleine Schwester in den Armen eines Jungen lag. "Oh, das ist Haku", sagte Caren, als sie Noels Blick bemerkte. "Hallo, du bist bestimmt ihre Schwester, oder?", fragte der Braunhaarige lächelnd. "Ähm - ja, woher weißt du das?", fragte Noel überrascht. "Ich könnte wetten, dass ihr sogar Zwillinge seid", sagte Haku. "Das ist auch so, sieht man das nicht?", fragte Noel lächelnd. "Doch", sagte Haku. "Aber was macht ihr überhaupt hier oben?", meldete sich Deidara zu Wort. Caren wandte ihren Blick traurig auf den Boden, schon wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. "Caren, was ist passiert?" Besorgt legte Noel ihrer Schwester eine Hand auf die Schulter. Schließlich erzählte sie auch ihnen, was passiert war.
 

Als Caren geendet hatte, stand Noel wie auch Deidara erst einmal der Mund offen. "Ich fasse es nicht...", murmelte Noel sprachlos. "Du solltest es umgehend einem Lehrer melden", meinte Deidara. "Wenn ich das tue, wird Hidan im Dreieck springen", sagte Caren missmutig. "Aber vielleicht will er es wieder versuchen" , sagte Noel. "Sie hat Recht. Du musst es jemandem sagen", sagte der Blonde eindringlich. Caren nickte langsam. "Wenn was ist, kannst du natürlich auch zu mir kommen", sagte Deidara und lächelte die Lilahaarige warm an. Die erwiderte sein Lächeln.
 

"Hey, ihr! Was macht ihr hier, warum seid ihr nicht beim Mittagessen?", fragte eine tiefe Stimme. Alle vier drehten sich überrascht um. Ein schwarzhaariger Mann stand hinter ihnen und schaute sie fragend an. Deidara ging schnell auf ihn zu. "Entschuldigen Sie, Seinsei Orochimaru, aber es gab einen...nun ja...einen kleinen Zwischenfall", sagte der Blonde. "Was meinst du mit Zwischenfall, Deidara?", fragte Orochimaru. Deidara warf einen kurzen Blick zu Caren und als die nickte, begann er, dem Lehrer die Geschichte mit Hidan zu erzählen.
 

Als er geendet hatte schwieg Orochimaru einen Moment. Dann ging er zu Caren und kniete sich vor sie. "Du bist also Caren, hm?", fragte er sanft. Die nickte. "Gut, ich werde mit Hidan reden und ihn auch entsprechend bestrafen. Du brauchst auch keine Angst zu haben, wenn irgendwas sein sollte, komm zu mir, okay?" "In Ordnung", sagte Caren. Der Schwarzhaarige erhob sich wieder. "Nun gut, lasst uns nach unten gehen, Kinder. Ich denke, dass ihr auch nocht etwas essen wollt, oder?" Fragend schaute er sie an. Der Rest nickte. Schließlich folgten sie Orochimaru nach unten und in den Speisesaal.
 

Unten angekommen, verabschiedete sich Orochimaru von ihnen und machte sich dann auf den Weg zum Lehrertisch. Die vier setzten sich ebenfalls an einen der freien Tische. Caren sah sich immer wieder nervös nach Hidan um, während sie aß. Noel, die ihr gegenüber saß, schaute ihre Schwester besorgt an. "Caren, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte sie. "Klar...was sollte denn nicht stimmen?", fragte sie mit zittriger Stimme. "Mach dir keine Gedanken. Du hast doch Sensei Orochimaru gehört; es wird dir nichts passieren." Beruhigend strich sie der Lilahaarigen über den Arm.
 

Das restliche Mittagessen verlief weitgehend schweigend. Schließlich fing der Saal an, sich zu leeren, denn die Schüler machten sich langsam auf den Weg zurück in ihre Klassenzimmer, zurück zum Nachmittagsunterricht. So hatten sich auch Caren und Haku zu ihrem Klassenraum aufgemacht. "Was haben wir jetzt eigentlich?", fragte Caren und sah Haku an. "Äh...ich glaube Geschichte", antwortete er. "Wen haben wir da nochmal?", fragte die Lilahaarige weiter. "Bei Anko Mitarashi", sagte Haku. "Ah...die Klassenlehrerin meiner Schwester", sagte sie leise. Haku nickte.
 

Die beiden sprachen noch eine ganze Weile über den Unterricht, bis ihnen plötzlich eine Gestalt entgegentrat. Jemand, mit schmierigen weißen Haaren und den Caren nur allzu gut kannte. "Hidan!", rief Caren ängstlich aus und wollte wegrennen, doch Hidan war schneller. Er packte sie an der Hand und zog sie zu sich. "Genau dich habe ich gesucht, Caren. Warum willst du denn so schnelle weg?", flüsterte er ins Ohr. Sein heißer Atem strich über ihre Wange und Caren packte das kalte Gefühl der Angst. Verzweifelt sah Haku zu, wie der Weißhaarige dem Mädchen weiterhin mit seinen langen, schweißigfeuchten Fingern über den Körper strich. "Haku...bitte hilf mir", wimmerte Caren leise, während ihr verzweifelt die Tränen über die Wangen liefen. "Glaubst du wirklich, dass dieser Loser dir helfen kann? Außerdem hatte ich nicht die Absicht, dich zum Weinen zu bringen", sagte er leise, wobei er ihr langsam mit seiner Zunge über den Hals strich. Haku wurde es jetzt zu viel, ehe er wusste was er überhaupt tat, packte er die Hand des anderen und drehte sie ihm auf den Rücken. "Nimm. Sofort. Deine. Schmierigen. Finger. Von. Ihr!", zischte er bedrohlich leise.
 

Notgedrungen musste Hidan Caren los lassen. Die fiel auf den Boden, wo sie verängstigt sitzen blieb. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht musterte Hidan erst Caren, dann Haku. "Soso...der kleine Loser hat sich also eine Freundin angelacht und muss sie jetzt beschützen. Na, macht es dir auch Spaß?", meinte er.
 

Als Antwort verdrehte Haku Hidans Arm noch mehr, worauf dieser erschrocken aufkeuchte. "Du...du lässt sie und mich ab jetzt in Ruhe, verstanden?" Eindringlich sah Haku den Jungen vor sich an. "Und wenn nicht? Was machst du dann? Willst du mich etwa an Oro verpfeifen, oder an irgendeinen anderen Lehrer? Uhhh~ da hab ich aber Angst", sagte Hidan spöttisch und tat ängstlich. Haku schnaube nur verächtlich und verdrehte Hidans Arm unbewusst noch weiter, bis plötzlich ein lautes Knacken die Stille, die aufgetreten war, durchdrang. Erschrocken ließ er seinen Arm los. Hidan begann sogleich panisch im Kreis zu rennen. "Du hast mir den Arm gebrochen! Du hast mir den Arm gebrochen!", rief er immer wieder. Dann blieb er kurz stehen und sah Haku an. "Das wirst du mir noch büßen!" Mit diesen Worten verschwand er Richtung Krankenstation.
 

Nachdem er verschwunden war, blickten sich Caren und Haku an, dann beugte er sich zu ihr runter, um ihr die Hand zu reichen, an der sie sich dannn hochzog. "Danke", hauchte sie, wobei sie leicht rot um die Nasenspitze wurde. "Sch-schon okay..." Plötzlich standen die beiden ganz nah beieinander, sodass sie den Atem des jeweils anderen auf der Haut spüren konnten. Caren spürte, wie es ihr heiß und kalt über den Rücken lief und auch Haku erging es nicht besser. Ihre Gesichter kamen sich immer näher, bis sich ihre Lippen kurz berührten. Doch im nächsten Augenblick schreckten sie wieder auseinander und jeder schaute verlegen auf den Boden. "Ich...äh...also", fing Haku an und starrte auf seine Finger, die er so fest zusammendrückte, dass die Knöchel schon weiß hervortraten. Dann murmelte er eine Entschuldigung und wollte verschwinden, doch Caren hielt ihn zurück. "Bitte geh nicht weg", sagte sie leise. Er blieb stehen und nickte. Schweigend machten sie sich auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer.
 

Nach einer langweiligen Geschichtsstunde hatte die Klasse Sport. Die Mädchen und Jungen gingen in ihre getrennten Umkleidekabinen. Laut schwatzend zogen sich alle um und kamen danach in die Sporthalle. Dort sprang ihnen auch sogleich ein grüngekleideter Mann, mit einer schwarzen Pottfrisur und riesigen, buschigen Augenbrauen, entgegen, der sich letztendlich als ihr Sportlehrer herausstellte. "So, meine lieben Schüler! Als erstes möchte ich euch alle herzlich zum ersten Schultag begrüßen. Wie ihr sicher schon bemerkt habt, bin ich euer Sportlehrer, mein Name ist Gai Maito."

"Und jetzt zeigt mir euren Geist der Jugend und rennt 10 Runden durch die Halle!"

Langsam setzte sich die Klasse in Bewegung. Seirra, Hanon und Caren bildeten das Schlusslicht. "Wie findet ihr diesen Sensei Gai? Ich finde ihn irgendwie seltsam", sagte Hanon und warf ihm einen Seitenblick zu. "Du hast Recht, der ist wirklich komisch", stimmte Caren ihr zu. "Hey, Mädels, quatschen könnt ihr später noch! Aber jetzt solltet ihr rennen, damit ihr auch einmal so sportlich werdet, wie ich es bin", rief er ihnen zu, als sie an ihm vorbei liefen.
 

Nachdem alle Schüler mehr oder weniger die 10 Runden gelaufen waren, setzten sie sich erstmal an den Rand der Halle, um sich auszuruhen. Der Lehrer stellte sich wieder vor der Klasse auf. "So, da ihr das Laufen erfolgreich hinter euch gebracht habt, dürft ihr jetzt mal eine Runde Völkerball spielen", sagte er und grinste alle breit an. Allgemeines Seufzen war zu hören, doch schließlich stand einer nach dem anderen auf und schnell waren zwei Mannschaften gewählt. Caren war mit Seirra, Hanon, Haku und noch einigen anderen in einer Mannschaft. Zu ihren Gegnern zählten unter anderem Hidan, Kakuzu und Tayuya.
 

Gai schaute noch einmal kurz in die Runde, bevor er den Ball hochwarf und das Spiel somit begann. Hidan und seine Mannschaft machten ihre Gegner gnadenlos nieder. Schließlich waren nur noch Seirra, Hanon, Caren und Haku, sowie zwei andere Jungs im Spiel. Einer von ihnen, Hikaru, fing den Ball ab, den Kakuzu zuvor auf ihn geschmissen hatte und warf diesen somit aus dem Spiel. Dafür wurde er allerdings erbarmungslos von Tayuya beschossen. Irgendwann traf sie ihn hart im Gesicht, worauf er heftiges Nasenbluten bekam. Gai schnappte sich ihn und ging mit ihm zur Krankenstation.
 

Nach einer Weile waren nur noch Haku und Hidan übrig. Der Weißhaarige grinste siegessicher. "So, ab jetzt heißt es eins gegen eins." Schließlich hatte Hidan den Ball und warf ihn mit voller Wucht auf Haku. Der ließ sich zu Boden fallen und ehe er reagieren konnte, stand Hidan über ihm und direkt auf seiner Hand. "So du Loser...Mal sehen, wie du jetzt zurecht kommst." Dabei lachte er hinterhältig. Der Druck auf Hakus Hand verstärkte sich und er schrie vor Schmerz auf.
 

"Haku!" Caren rannte schnell auf die beiden Jungs zu, packte Hidan am Arm und wollte ihn von ihm wegzerren. "Hör sofort auf, oder...!" "Oder was?", fragte der Weißhaarige mit einem fiesen Grinsen. "Sonst werde ich dir sowas von da hinten treten, wo´s wehtut", sagte plötzlich eine wütende Stimme hinter ihnen. Beide drehten sich um und sahen Hanon ins Gesicht. "Junge, ich rate dir schleunigst zu verschwinden, sonst könnte es verdammt wehtun." "Ach ja, da hab ich aber Angst", sagte Hidan lachend und zitterte gespielt. Blitzschnell trat die Blauhaarige auf ihn zu, riss ihr Knie hoch und trat ihm genau zwischen die Beine. Dieser stöhnte geqäult auf und sackte zu Boden.
 

Erschrocken ließ Caren ihn los, wobei sein Fuß von Hakus Hand rutschte. Sofort ließ Caren sich neben ihm nieder und zog ihn in ihre Arme. "Ist alles okay?", fragte sie besorgt. "Es geht schon...", sagte Haku leise, "danke, Caren." Er setzte sich auf und sah auf Hidan, der sich mit Mühe wieder aufrappelte. "Das werdet ihr mir büßen ihr kleinen..."brachte Hidan hervor, während er seine Beine zusammenpresste und immer noch auf dem Boden kniete. "Was ist denn hier los?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Alle drehten sich um. Gai stand hinter ihnen und schaute sie fragend an. "Sensei, diese...", begann Hidan, wurde jedoch von Caren unterbrochen. "Es ist nichts, Sensei. Wir sind mit dem Spiel fertig." "Gut, dann könnt ihr euch umziehen gehen", sagte der Lehrer, worauf alle wieder in die Umkleiden trotteten.
 

Nachdem sich alle umgezogen hatten, gingen sie zurück in ihre Schlafsäle. Für heute war der Unterricht beendet und bis zum Abendessen hatten sie nun Freizeit. Die drei Mädchen zogen sich schnell um und beschlossen dann, nach unten an den Strand zu gehen. Dort angekommen, zogen sie ihre Schuhe aus und liefen durch den warmen, weichen Sand. Plötzlich bemerkten sie eine Gestalt, die etwas abseits von dem kleinen Pfad saß. Es war Haku, der an einen Baum gelehnt, am Rand des Strandes saß und las. Schnell lief Caren auf ihn zu. "Hallo, Haku." "Hm?" Verwundert blickte er auf und erkannte schließlich die Lilahaarige. "Oh, hey Caren."
 

Etwas verlegen lächelte er sie an. Dann entstand eine Stille zwischen ihnen, die Seirra schließlich unterbrach. "Also, ihr zwei, wir gehen dann mal weiter", sagte sie lächelnd und zog eine etwas irritierte Hanon mit sich. Als die beiden verschwunden waren, setzte sich Caren neben den Jungen. "Was liest du da?", fragte sie und lugte auf das Buch. "Ach...nichts", antwortete dieser hastig und legte das Buch neben sich ins Gras. Caren lachte nur und ließ sich zurücksinken. Dabei fiel ihr Blick auf Hakus Hand, die er provisorisch mit einer Binde verbunden war; jene Hand, auf die Hidan getreten war. "Oh, wie gehts deiner Hand?", fragte sie besorgt und setzte sich wieder auf. "Ach, alles halb so schlimm", meinte er. "Wirklich?" Gespielt überrascht griff Caren nach seiner Hand und drückte ein wenig zu, worauf Haku schmerzhaft aufstöhnte. "Tut mir Leid, entschuldigte Caren sich schnell, "aber so viel dazu." Jetzt war es Haku, der lachen musste. Beide ließen sich zurücksinken, doch plötzlich sprang Caren auf und wie es der Zufall wollte, genau auf Haku. "Auu", sagte sie laut und zappelte unruhig auf ihm herum. "W-Was ist los?", fragte Haku und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass Caren gerade auf einer sehr ungünstigen Stelle lag.
 

"Ich weiß nicht, da hat mich irgendwas gepiekst!" Gottseidank konnte man sie nur sehen, wenn man direkt vor ihnen stand, ansonsten hätte schon längste jemand einen Lehrer gerufen. Schließlich beseitigte Haku einen Tannenzapfen, der genau dort gelegen hatte, wo Caren sich niedersinken ließ. Diese wurde sich dann auch ihrer Lage bewusst und rutschte sofort von Haku runter. "Oh...ähm...sorry", sagte sie leise. Eine sanfte Röte hatte sich auf ihren Wangen gebildet. "Schon okay", sagte Haku.
 

Beide schauten sich endlos an, wie es ihnen vorkam. Es waren nur Sekunden, die ihnen allerdings wie Stunden erschienen. Langsam kamen sich ihre Gesichter näher, beide schlossen die Augen und dann spürte Caren die samtigen und warmen Lippen des anderen auf ihren eigenen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und ihr ganzer Körper schien zu kribbeln. Als die beiden sich wieder voneinander lösten, schauten sie sich nur verlegen und noch immer rot um die Nasenspitze an. Beide wussten nicht, was sie sagen sollten und so beließen sie es bei einem Schweigen.
 

"Also...ich...äh...", fing Haku an, brach dann aber wieder ab. Auch Caren brachte kein Wort heraus und vermied es, in seine Richtung zu sehen. Doch schließlich drehte sie sich doch zu ihm um und sah ihm in die Augen; etwas Erwartungsvolles lag in ihren eigenen. Dieser Ausdruck entging dem Braunhaarigen nicht. "Es...es tut mir Leid, Caren", sagte Haku leise. Caren sah ihn überrascht an. "Wieso tut es dir Leid? Ich bereue es nicht", sagte sie und schmiegte sich leicht an ihn. "Wirklich nicht? Ich meine...kam das nicht ein wenig...wie soll ich sagen...unerwartet für dich?", fragte Haku und sah sie nun auch an. "Nein, ganz und gar nicht. Ich habe es richtig genossen, wenn ich ehrlich bin", sagte sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. "Naja...ich ehrlich gesagt auch", sagte Haku leise und traute sich schließlich doch sie an sich zu ziehen.
 

"Ach, ist das nicht süß?", fragte plötzlich eine unangenehme, schnarrende Stimme. Erschrocken drehten sich die beiden um. "Hidan", flüsterte Caren ängstlich. Augenblicklich wurde sie blass und sie drückte sich instinktiv näher an Haku heran. "Was willst du von uns?", fragte dieser, sichtlich genervt. "Was ist denn mit dir los, Haku? Du traust dich, etwas zu mir zu sagen?", fragte Hidan grinsend. "Wenn du nichts von uns willst, dann verschwinde und zwar ein bisschen plötzlich", sagte Haku ungehalten. "Du solltest auf deinen Tonfall aufpassen. Außerdem...wer sagt denn, dass ich nichts will? Das, was ich will, sitzt genau neben dir, du Loser." Caren gab ein leises Wimmern von sich. "Keine Angst, ich versuche, ihn irgendwie abzuwimmeln", flüsterte Haku ihr zu. Hidan kam langsam auf die beiden zu und ehe Haku reagieren konnte, hatte er Caren in seiner Gewalt.
 

"Caren!" Er wollte sie aus Hidans Griff befreien, doch der sprang mit dem Mädchen nach hinten, wobei Haku ihm folgte. Doch genau in diesem Moment ließ Hidan Caren los und die flog direkt ins Wasser und tauchte zunächst nicht mehr auf. "Was soll das du...?!", schrie Haku ihn an und warf sich ohne zu zögern auf Hidan. Dieser war von der Attacke so überrascht, dass er erst einmal auf seinen Hintern fiel. Dann tauchte Carens Kopf wieder an der Wasseroberfläche auf, allerdings konnte sie nicht aus dem Wasser, da sich ihre Beine nun in eine purpurfarbene Schwanzflosse verwandelt hatten.
 

Derweil waren Haku und Hidan damit beschäftigt sich zu prügeln. "Haku, hör auf, es geht mir gut!", rief Caren, da sie sah, dass er am Verlieren war. Haku sah kurz zu ihr herüber, dabei bvernachlässigte er allerdings seine Deckung. Hidan nutzte diese Chance und schlug ihm mit voller Wucht in die Magengrube, worauf Haku erschrocken nach hinten fiel. Caren überlegte fieberhaft, wie sie ihm helfen konnte. Da sie sich nicht anders zu helfen wusste, spritzte sie letztendlich mit ihrer Schwanzflosse Meerwasser auf Hidan.
 

Trotz seiner Schmerzen stand Haku auf und sah hinüber zu Caren. Er hatte ihr Manöver genau gesehen und riss erschrocken die Augen auf, auch wenn das Linke aufgrund eines Veilchens schon anfing zu schwellen. Auch Hidan hatte Caren Schwanzflosse bemerkt und stand mit offenem Mund und klatschnassen Haaren und Kleidern da. Caren konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie die erstaunten Gesichter der beiden sah. "Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe", seufzte sie und sah Haku an. Dieser fing sich dann wieder und sagte zu Hidan:

" Ich glaube, du solltest jetzt verschwinden." Der Weißhaarige war so verwirrt, dass er nur stumm nickte, schluckte und dann verschwand.
 

Caren kam zu Haku ans Ufer geschwommen. "Ist alles okay?", fragte sie besorgt. "Alles halb so schlimm. Hauptsache dir geht es gut", meinte er lächelnd. "Es tut mir wirklich Leid...aber ich konnte es dir nicht sagen...", sagte Caren und wandte ihren Blick von ihm ab. "Schon okay. Du hattest bestimmt deine Gründe", sagte Haku. Caren nickte langsam. "Eine Meerjungfrau, die ihr Geheimnis verrät, löst sich in Meeresschaum auf. Nur wenn ein Mensch ihr Geheimnis selbst herausfindet, passiert nichts", erklärte Caren. "Verstehe...ich kann es immer noch nicht wirklich glauben", sagte Haku dann. "Kann ich verstehen. Soetwas sieht man ja auch nicht alle Tage", sagte sie lachend. "Allerdings." Haku stimmte in ihr Lachen ein.
 

"Denkst du nicht, dass es besser wäre, zur Krankenstation zu gehen? Ich meine, wegen deinem Auge", sagte Caren besorgt. "Ach was, das geht schon", sagte Haku. Doch als Caren die geschwollene Stelle berührte verzog er schmerzvoll das Gesicht. "Ich bin anderer Meinung. Bitte geh zur Krankenstation. Ich werde dich auch begleiten", sagte sie und sah ihn immer noch besorgt an. "Na gut, du hast gewonnen", gab Haku seufzend nach.
 

Caren sorgte dafür, dass sie ihre menschliche Gestalt wieder annahm und ging dann mit Haku Richtung Krankenstation, die ganz oben, im letzten Stockwerk des Schulgebäudes lag. Dort angekommen, klopfte Caren kurz an, bevor sie die Tür aufschob. Yashamaru, der Sanitäter der Schule, blickte auf, als die beiden eintraten. "Oh...was ist dir denn passiert, Haku?", fragte er besorgt und stand von seinem Schreibtisch auf. "Ich hab mich mit Hidan geprügelt", sagte der Angesprochene leise. "Ausgerechnet mit Hidan...", meinte Yashamaru kopfschüttelnd. "Ich wollte Caren helfen...er hat sie ins Wasser geworfen...", sagte Haku. "Ist dir irgendetwas passiert?" Er wandte sich an die Lilahaarige. "Nein, alles okay. Aber Haku hat eben ordentlich was abbekommen", sagte sie. "Keine Sorge, das bekomm ich wieder hin. Setz dich erst mal hin", sagte Yashamaru und bedeutete Haku mit einer Handbewegung, dass dieser sich setzen solle.
 

Dann ging er zu einem der vielen Schränke, um daraus eine Salbe hervorzukramen. Diese trug er dann auf Hakus Auge auf. Krampfhaft versuchte der Braunhaarige ein schmervolles Stöhnen zu unterdrücken. "Alles okay?", fragte Yashamaru und auch Caren schaute ihn besorgt an. "Ja, schon gut", meinte er. Schließlich schraubte Yashamaru die Dose mit der Salbe wieder zu und wandte sich dann noch einmal an Haku. "So, das sollte die Heilung beschleunigen. Am besten du kommst morgen noch mal vorbei, dann schauen wir mal, ob es schon besser ist. Und jetzt kannst du gehen."
 

Mit einem Lächeln verschwand er im Nebenraum. Haku verließ mit Caren den Raum.

Dann sah Haku auf die große Wanduhr, die am Ende des Flurs hing. "Oh, es ist schon Zeit für´s Abendessen. Lass uns in den Speisesaal gehen", meinte er. Caren nickte zustimmend und so machten sich die beiden auf den Weg ins Erdgeschoss. Im Speisesaal herrschte schon reges Treiben und die beiden trennten sich, um bei ihren Freunden zu essen.
 

Kurz darauf waren alle beim essen. Caren saß bei ihrer Schwester und den anderen. Rina schien heute irgendwie sehr nervös zu sein. Hanon, die alle immer durchschaute, blieb das natürlich nicht verborgen. "Rina~~ warum bist du denn so nervös?", flötete sie und stupste die Grünhaarige mit einem vielsagenden Blick an. Sofort schlich sich ein leichter Rotschimmer auf Rinas Wangen. "Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst", versuchte sie sich rauszureden. "Ach nein? Nun, ich bin mir sicher, du weißt es ganz genau." Hanon ließ nicht locker. Inzwischen sahen auch die anderen interessiert in Rinas Richtung. "N-na gut...ich muss euch unbedingt was erzählen", sagte sie verlegen. "Ja~~?", fragten alle auf einmal. "Naja...heute Mittag hatten wir Biologie und Coco, Noel und Luchia waren schon vorgegangen und irgendwie hab ich mich dann verirrt. Ich befürchtete schon, dass ich zu spät kommen würde, doch plötzlich hat mich jemand angesprochen. Es war ein Junge, der mich fragte, ob ich mich verlaufen habe. Ich hab total rumgestottert....und ihm gesagt, dass ich die Biologiesäle suche. Und dann hat er ein süßes Lächeln aufgesetzt und hat mich hingeführt. Als er ging, flüsterte er mir noch zu, dass er sich freuen würde, mich mal wieder zu sehen. Scheiße! Der Typ war so~~ süß!!", schwärmte Rina vor sich hin. Hanon grinste. "Uhh~~ Rina ist verliebt", sagte sie. "Hör auf, Hanon", sagte die Grünhaarige und lief rot an. "Ist doch nicht schlimm. Wenn du unsere Hilfe brauchst, sag Bescheid", sagte Noel lächelnd. "Ja, vielen Dank." Rina erwiderte das Lächeln.
 

Nachdem Essen machten sie es sich noch ein wenig im Gemeinschaftsraum gemütlich. Gegen 21:45 machten sie sich auf den Weg in ihren Schlafsaal, da sie um zehn im Bett liegen mussten. Schnell machten sich die Mädchen fertig und legten sich in ihre Betten. Pünktlich um 22:00 Uhr löschte Coco das Licht. Danach war es still. Das einzige Geräusch, das zu hören war, waren die tiefen, gleichmäßigen Atemzüge der Mädchen, was verriet, dass sie tief und fest schliefen. Als Anko nachsehen kam, ob sie das Licht gelöscht hatten, bemerkte sie nicht, dass eins der Mädchen noch wach war.
 

Caren drehte sich unruhig von einer Seite auf die andere und versuchte verzweifelt einzuschlafen. Schließlich drehte sie sich auf den Rücken und starrte gedankenverloren an die dunkle Decke. °Was ist nur los mit mir? Ich kann einfach nicht einschlafen...außerdem muss ich dauernd an Haku denken...° Sie seufzte leise und drehte sich wieder zur Seite. Verträumt sah sie aus dem Fenster in den Nachthimmel, an dem tausende von Sternen leuchteten. Wieder schweiften ihre Gedanken zu Haku. °Habe ich mich etwa in ihn verliebt...?° Noch einmal seufzte sie, ehe sie sich aufsetzte. Es hatte wohl keinen Sinn, wenn sie weiterhin versuchen würde zu schlafen. Im Moment war sie viel zu durcheinander. Also beschloss sie sich irgendwie abzulenken und was wäre besser, als sich runter zum Strand zu schleichen und dort ein wenig spazieren zu gehen. Gedacht, getan.
 

Schnell zog sie ein T-shirt über ihre Schlafanzughosen und schlich sich unbemerkt aus dem Schulgebäude. Sie ging runter an den Strand. Hier war es ruhig. Die Stille wurde nur von dem stetigen Rauschen des Meeres unterbrochen. "Hach...wie schön es nachts hier ist", murmelte sie. "Ja, nachts ist es hier immer ruhig und friedlich..." Erschrocken drehte Caren sich um. Doch als sie sah, wer hinter ihr stand, beruhigte sie sich wieder. "Was machst du denn hier, Haku?", fragte sie leicht überrascht. "Vermutlich dasselbe wie du. Ich konnte nicht schlafen", sagte er lächelnd. "Ich auch nicht", sagte Caren mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. Haku ließ sich im weichen Sand nieder. Zögernd setzte Caren sich neben ihn. "Warum kannst du nicht schlafen? Machst du dir Sorgen, wegen Hidan?", fragte Haku und schaute aufs Meer. Die Lilahaarige schüttelte den Kopf. "Nein...es ist nicht wegen Hidan...", sagte sie leise. "Wegen was dann?", fragte Haku und sah sie nun an. Caren brachte kein Wort heraus. "Na komm, mir kannst du es doch sagen oder?", fragte er und lächelte sie warm an. Carens Herz setzte für einen Moment aus. In diesem Augenblick, als sie dieses Lächeln sah, wusste sie, dass sie sich in ihn verliebt hatte. "Haku...ich...", setzte sie an. "Was?", fragte er und sah ihr direkt in die Augen. "Nichts..." Sie brachte es einfach nicht fertig, es ihm zu sagen. "Ähm..warum konntest du nicht schlafen?", fragte sie daher schnell.
 

"Ich habe nachgedacht", sagte Haku nach kurzem Schweigen. "Und...über was?", fragte Caren zaghaft. Haku zog sie an sich und drückte sie an seinen Körper. "Caren...hör mir zu...", fing er an. Der Rotschimmer auf ihren Wangen hatte sich noch verstärkt und sie wartete gespannt darauf, was er jetzt sagen würde. Haku atmete noch einmal tief durch, bevor er wieder anfing zu sprechen. "Ich...ähm...als ich dich heute Morgen zum ersten Mal gesehen habe...dachte ich mir gleich 'Wow, was für ein süßes Mädchen'...du warst die erste, die mir geholfen hat und die zu mir stand. Dank dir habe ich endlich Selbstvertrauen gefasst und habe mich endlich mal gegen Hidan behauptet. Und als ich vorhin wach in meinem Bett lag und nicht schlafen konnte...merkte ich...dass du der Grund dafür warst...ja, ich habe bemerkt, dass ich nicht schlafen konnte, weil ich nur an dich gedacht habe. Mir ist in diesem Moment bewusst geworden, dass ich dich Liebe."
 

Caren starrte ihn einen Moment lang sprachlos an. "Ist das wahr?", hauchte sie schließlich. Haku nickte. Caren unterdrückte einen Freudenschrei und fiel ihm um den Hals. "Haku, ich konnte auch nicht schlafen, weil ich nur an dich denken musste. Ich liebe dich auch", sagte sie glücklich und schmiegte sich an ihn. Sie schauten sich kurz in die Augen, bevor sich ihre Lippen trafen.
 

Als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte sie immer noch. Sie seufzte zufrieden und schmiegte sich noch näher an ihn. "Lass uns noch ´ne Weile hier bleiben", sagte sie leise. "In Ordnung", sagte Haku ebenfalls leise, während er ihr immer wieder zärtlich durch die Haare strich. Nachdem sie noch eine ganze Weile so dagesessen hatten, beschlossen sie schließlich doch, ins Bett zu gehen. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg zurück zum Schulgebäude.
 

Als sich ihre Wege an einem Treppenaufgang trennten, zog Haku Caren noch einmal kurz an sich. "Schlaf gut", flüsterte er ihr ins Ohr. "Du auch", antwortete sie lächelnd. Er küsste sie nochmal kurz, bevor sie sich trennten und Caren die Treppen hinaufstieg.
 

Leise schob sie die Tür von ihrem Schlafsaal auf und schlich hinüber zu ihrem Bett. Die anderen schienen von ihrem Verschwinden nichts bemerkt zu haben. Schnell zog sie sich wieder ihr Schlafanzugoberteil an und schlüpfte wieder unter die Decke. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und mit den Gedanken bei Haku schlief sie schließlich ein.
 

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Das war´s mal wieder.

Hoffe das Kappi hat euch gefallen und würde mich wirklich freuen, wenn ihr mit Kommis hinterlassen würdet^^

Bis dann
 

Haku_2910

Verkupplungen, Idioten und andere Probleme

Kapitel 4: Verkupplungen, Idioten und andere Probleme
 


 

Am nächsten Morgen wurden alle frühzeitig wach. Die sieben Mädchen standen aus ihren Betten auf und zogen sich an, bevor sie sich auf den Weg zum Frühstück machten. Wie immer war der Speisesaal schon recht überfüllt, als sie unten ankamen. Sie wollten sich gerade einen freien Platz suchen, als sich plötzlich jemand an Caren heranschlich und ihr die Augen zuhielt. "Guten Morgen", sagte eine gut gelaunte Stimme. Natürlich wusste Caren sofort wer hinter ihr stand. Sie drehte sich um und fand ihre Vermutung bestätigt. "Guten Morgen, Haku", sagte sie lächelnd. "Na, ist dir das Einschlafen danach leichter gefallen?", fragte er. "Das kann man wohl laut sagen", sagte sie lachend. "Naja, ich bin mit Temari zum Frühstück verabredet, wir sehen uns dann später, treffen wir uns nochmal vorm Unterricht?", fragte Haku und schaute sie fragend an. "Klar", sagte Caren sofort. "Gut dann bis später", sagte er, küsste sie kurz auf die Wange und verschwand dann in der Menge.
 

Noel hob fragend eine Augenbraue. "Hab ich was verpasst?" "Ähm..naja...ich erzähls dir später. Nach dem Frühstück okay?" "Na schön, ich komm drauf zurück", sagte Noel und grinste ihre Schwester an. Die anderen hatten von dem Wortwechsel der Zwillinge nichts mitbekommen und hatten in der Zwischenzeit einen freien Tisch gefunden. "Hey! Wollt ihr da Wurzeln schlagen?! Kommt her!", rief Hanon zu ihnen herüber. "Wir kommen!", rief Noel zurück. Mit ihrer Schwester im Schlepptau machte sie sich auf den Weg zu den anderen.
 

Sie setzten sich nebeneinander und fingen an zu frühstücken. Nachdem sie fertig waren, machten sie sich auf den Weg zum Unterricht. "So, Caren. Dann schieß mal los. Du wolltest mir ja noch etwas erzählen", sagte Noel grinsend und hörte ihrer kleinen Schwester dann gespannt zu, als diese ihr von Haku und Hidan erzählte. "Hidan schon wieder...dass der es auch nie lassen kann...aber das von Haku...mann das war ja so was von süß!", rief Noel aus und packte ihre Schwester bei den Händen. "Ich weiß", lachte die Lilahaarige. Sie hüpften fröhlich durch die Gegend, bis ihnen plötzlich ein paar ältere Schüler entgegenkamen und die beiden skeptisch musterten. Als sie an ihnen vorbei gelaufen waren, brachen die Mädchen in schallendes Gelächter aus. "Mann Noel, wir sind echt bescheuert", lachte Caren. "Da hast du Recht", sagte Noel ebenfalls lachend, während sie sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln wischte. An der Abzweigung, an der sie sich trennen mussten, warteten schon die anderen auf sie. Winkend verabschiedeten sie sich voneinander und machten sich auf den Weg zu ihren Klassenzimmern.
 

Bei Caren, Hanon und Seirra stand Mathe bei Orochimaru auf dem Stundenplan. Die drei setzten sich in die schon halb volle Klasse und allmählich fand sich auch der Rest der Klasse im Klassenzimmer ein. Dann klingelte es und eine halbe Minute später öffnete sich die Tür und Sensei Orochimaru kam herein.
 

Die ganze Mathestunde war total trocken und die Schüler hingen gelangweilt auf den Bänken, während ihr Sensei vorne an der Tafel etwas erklärte. °Wenn dass das ganze Schuljahr lang so weitergeht, na dann gute Nacht°, dachte Caren und ließ ihren Blick durchs Klassenzimmer schweifen. Dabei fiel ihr Blick auf Hidan, der sie die ganze Zeit über anzustarren schien. Als er bemerkte, dass Caren zu ihm sah, grinste er und verzog seine Lippen zu einem Kussmund. Dann zeigte er auf Haku, der neben Caren saß und fuhr mit seinem Finger an seiner Kehle entlang. Angewidert und entsetzt zugleich, wandte Caren sich ab und schaute aus dem Fenster.
 

Eine Zeit lang herrschte Stille, während Orochimaru eine Gleichung an die Tafel schrieb. Als er damit fertig war, drehte er sich zur Klasse um und schaute durch die Reihen. Schließlich blieb sein Blick an der Lilahaarigen hängen. "Caren, komm doch bitte nach vorne und rechne uns diese Gleichung vor", sagte er in einem ruhigen Ton. Caren nickte und stand dann auf. Um nach vorne zu kommen, musste sie auch an Hidans Platz vorbei. Als sie an ihm vorbei laufen wollte, spürte sie, wie er ihr einen leichten Klapps auf ihren Hintern gab. Wütend drehte Caren sich um. "Du solltest deine schmierigen Finger besser bei dir lassen und stattdessen aufpassen", fauchte sie ihn an. "Hidan, zehn Minuten vor die Tür! Ich werde nachher mit dir reden", sagte Orochimaru streng. Hidan murmelte etwas Unverständliches, stand dann aber schließlich auf. "Das wirst du mir noch büßen, du kleine Schlampe", zischte er Caren zu, bevor er nach draußen ging. Caren zwang sich dazu ruhig zu bleiben und ging dann zu Orochimaru, der immer noch neben der Tafel stand.
 

Nach der ersten Stunde hatten sie Religion und wie man es von Kakashi gewöhnt war, kam er auch heute zu spät. Den Schülern war das gerade recht, denn so hatten sie genug Zeit, um sich zu unterhalten, so auch Caren und Haku. Die Lilahaarige saß auf seinem Schoß und hatte ihr Gesicht in seinem T-shirt vergraben. "Wie konnte ich nur so dumm sein", sagte sie leise. "Mach dir keine Gedanken, ich bin doch da, ich lasse nicht zu, dass er dir etwas antut", sagte Haku mit ruhiger Stimme, wobei er ihr immer wieder sanft über den Rücken streichelte. "Hast du nicht gehört, wie er mich genannt hat? Er hat mich als Schlampe beschimpft! Was mach ich denn jetzt, wenn er mir nach dem Unterricht wieder auflauert?", fragte Caren mit weinerlichem Unterton. "Wir werden einfach zusammen nach unten gehen", sagte Haku. Caren nickte und wischte sich die Tränen, die ihr in die Augen getreten waren, mit dem Handrücken weg. "Gehts jetzt wieder?", fragte der Braunhaarige sanft und lächelte sie an. Sie nickte und erwiderte das Lächeln.
 

Eine viertel Stunde später öffnete sich endlich die Tür und Kakashi kam herein. "Entschuldigt die Verspätung, ich habe mich verlaufen", sagte er an die Klasse gewandt und ging zum Pult, wo er seine Sachen ablegte. Dann begann er mit dem Unterricht, der allerdings nur noch zehn Minuten dauerte.
 

Endlich klingelte es zur Mittagspause. "Na, bist du fertig?" Haku hatte sich an Caren gewandt. Die nickte. "Gut, dann lass uns gehen", sagte er und nahm sie bei der Hand. Gemeinsam verließen sie den Klassenraum und machten sich auf den Weg zum Mittagessen. Plötzlich blieb Haku stehen. "Willst du nicht schon mal vorgehen? Ich müsste mal ganz dringend wohin", sagte er und lächelte verlegen. "Ich warte lieber auf dich", sagte sie und blickte sich nervös um. "Ich bin in fünf Minuten wieder da." Haku verschwand.
 

Seufzend lehnte sich die Lilhaarige gegen die Wand. Plötzlich hörte sie leise Schritte auf sich zu kommen. Erschrocken schaute sie auf, konnte aber niemanden entdecken. "Ist da jemand?" Ihre Stimme klang schrill; Panik schwang darin mit. Plötzlich, ohne dass sie hätte reagieren können, drückte sie jemand gegen die Wand. Caren riss ängstlich ihre Augen auf. "Hidan...", flüsterte sie kaum hörbar. "Gut erkannt, hör mir gut zu, Caren, denn ich werde das hier nicht wiederholen. Du solltest dich von Haku trennen und stattdessen zu mir kommen. Tust du es nicht...dann könnte deinem geliebten Loser etwas passieren...", flüsterte er ihr ins Ohr und grinste sie dann fies an. "Du darfst ihm nichts tun!", sagte sie und versuchte den weinerlichen Unterton diesesmal zu unterdrücken. Dennoch gelang es ihr nicht und schließlich liefen ihr doch einige Tränen über die Wangen. "Ach wie süß...wo ist denn dein Temperament so plötzlich hin? Jetzt weißt du wohl nicht mehr, was du tun sollst, was? Überleg es dir gut! Solltest du dich gegen mich entscheiden, werde ich Haku krankenhausreif schlagen, wenn nicht sogar noch schlimmer. Glaub mir, so schnell kannst du gar nicht schauen." Er hatte den Druck um ihre Handgelenke noch verstärkt.
 

Da hörte er, wie sich Schritte näherten. "Dein Geliebter scheint zurückzukommen. Denk über meine Worte nach!" Mit diesen Worten verschwand er. Haku hatte von dem Gespräch zwischen Hidan und Caren nichts mitbekommen. "Hey, da bin ich wieder. Können wir gehen?" Caren gab ihm keine Antwort. Stumm rannen ihr die Tränen über die Wangen. "Caren? Ist alles okay mit dir?", fragte er besorgt. "Er...er hat mir aufgelauert", sagte Caren zwischen einem Schluchzen. "Was?! Was hat er gesagt? Hat er dir wehgetan?", fragte Haku sofort und zog sie in seine Arme. Caren konnte ihm im ersten Moment nicht antworten, da ein neuer Schwall von Tränen es ihr unmöglich machte zu sprechen. Sie drückte sich einfach nur weinend an Haku und versuchte verzweifelt, sich wieder zu beruhigen. "Sag schon, was ist passiert?", fragte er nach einer Weile, in der nur Carens herzzereißendes Schluchzen zu hören war. "Er hat von mir verlangt, dass ich mich von dir trennen soll...ich soll zu ihm kommen...wenn ich es nicht tue, wird er dich krankenhausreif schlagen", sagte Caren unter Tränen. Haku schwieg einen Moment. "Ach ja? Das soll er ruhig versuchen...ich weiß, dass ich jemanden an meiner Seite habe, gegen den er sich nicht traut auch nur ein Wort zu sagen", sagte Haku mit einem Lächeln auf den Lippen. "Und wer ist das?", fragte Caren und sah ihm nun in die Augen. "Er ist Lehrer, wenn du willst werde ich ihn dir heute Nachmittag nach dem Unterricht gerne vorstellen", sagte er lächelnd. Caren nickte.
 

Noch immer glänzten ihre Augen tränenfeucht. "Und du bist dir sicher, dass dieser Jemand uns helfen kann?", fragte sie leise. "Ja, ich bin mir sogar sehr sicher. Du brauchst keine Angst zu haben, mir wird nichts passieren", sagte Haku und wischte ihr mit seinem Daumen zärtlich die Tränen aus den Augen. Caren lächelte nun wieder ein bisschen, ließ ihn aber dennoch nicht los. "Na komm, lass uns nach unten gehen. Die anderen sollen sich nicht schon wieder Sorgen um uns machen", sagte er und zog sie mit sich. Caren wischte sich noch einmal mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen und folgte ihm dann.
 

Unten angekommen wurden sie sofort von Noel an einen Tisch gewunken. "Hey, ihr zwei. Da seid ihr ja endlich. Kommt, setzt euch her", sagte sie lächelnd. Die beiden kamen der Aufforderung nach und setzten sich zu den anderen. Kurz darauf gesellten sich auch Sakura, Ino, Temari, Kin, Tenten und Hinata zu ihnen. "Hey, Leute! Wie lange habt ihr denn heute Mittag Unterricht?", fragte Temari in die Runde. "Also wir haben bis drei", sagte Rina, "was ist mit euch?" "Auch bis drei", antwortete Caren. "Wir haben bis viertel vor vier", sagte Hinata. "Wieso fragst du?", fragte Luchia. "Mein Bruder, Kankuro ist in der Theater - AG und die studieren mal wieder ein Stück ein. Er hat mich gefragt, ob wir nicht Lust hätten, ihm bei den Proben zuzusehen", erzählte Temari. "Ja, warum nicht. Was spielen sie denn?", fragte Tenten. "Ich weiß nicht, wie das Stück heißt, ich weiß nur, dass es eine Komödie ist", antwortete Temari. "Klar, wir kommen mit oder?" Ino schaute in die Runde. Allgemeines Nicken. "Gut, die Probe beginnt um halb fünf. Also treffen wir uns um viertel nach vier vor der Turnhalle", sagte Temari. Wieder nickten alle. "Gut, dann werde ich ihm mal nachher noch Bescheid sagen." Temari widmete sich wieder ihrem Mittagessen.
 

Der Nachmittagsunterricht verging wie im Flug. Pünktlich, viertel nach vier, hatten sich alle vor der Turnhalle versammelt. "Also, dann gehen wir mal", sagte Temari und schob die Tür auf. An der Stirnseite der Halle war eine große Bühne aufgebaut. Neben dem linken Bühnenaufgang hatten sich einige Schüler versammelt, die wahrscheinlich zu den Theaterleuten. "Hey, Kankuro!", rief Temari einem braunhaarigen Jungen zu. Der Angesprochene drehte sich um und als er seine Schwester erkannte, kam er gleich auf sie zu. "Hey Temari, schön, dass du gekommen ist. Konntest du Gaara nicht dazu überreden?", fragte er. Temari schüttelte verneinend den Kopf. "Nein, leider nicht. Er sagte, so ein Schwachsinn würde ihn nicht interessieren." "So kennen wir ihn...nun ja...wenn er nicht will...", sagte Kankuro und zuckte mit den Schultern.
 

Dann trat ein Mann hinter dem Vorhang hervor und rief die Theaterleute zu sich. "Ich muss gehen, ich hoffe, es gefällt euch", sagte Kankuro grinsend und ging dann auf die Bühne. Die anderen setzten sich auf die Bänke, die in unmittelbarer Nähe der Bühne standen. Außer Kankuro konnten sie noch Serina, Shiori, Asuka, Yuri, Rika und Kiba unter den Theaterleuten erkennen. "So, Leute. Wir ihr sicher schon gesehen habt, haben wir heute Zuschauer", fing der Weißhaarige an. "Und was beudeutet das, Sensei Jiraiya?", fragte Kiba grinsend. "Was für eine dumme Frage, Kiba. Das bedeutet, dass ihr euch heute doppelt so viel anstrengen müsst", sagte Jiraiya, "kriegt ihr das hin?" "Klar!", rief die Menge im Chor. "Gut, dann geht auf eure Posten", wies Jiraiya sie an. Alle nickten und begaben sich auf ihre jeweiligen Positionen.
 

Die Probe des Stückes dauerte eine ganze Stunde und an manchen Stellen mussten sie sich wirklich beherrschen, nicht laut loszulachen. Nach der Probe trafen sich alle nochmal vor der Turnhalle. "Das habt ihr echt gut gemacht, Kankuro", sagte Temari noch halb lachend. "Vielen Dank, Schwesterchen. Also ich muss dann mal, hab noch Hausaufgaben zu erledigen", sagte Kankuro und verschwand. "Also, bis später. Man sieht sich beim Abendessen." Auch Temari verschwand. Schließlich waren nur noch Haku und Caren übrig. "Wieso sind wir noch hier?", fragte Caren leicht verwirrt. "Wir warten auf Asuka. Ich muss noch mit ihr reden", antwortete Haku. Genau in diesem Moment kam Asuka zusammen mit Shiori aus der Turnhalle. "Hey, Asuka! Warte mal kurz", hielt Haku sie auf. Asuka drehte sich um. "Ah, Haku. Was gibts denn?", fragte sie. "Hast du kurz Zeit?", fragte Haku. "Klar." Asuka kam zu den beiden und wartete darauf, dass Haku anfing zu sprechen. "Weißt du wo dein Vater zur Zeit ist? Ich wollte mit ihm reden", sagte Haku. "Klar, Dad ist im Lehrerzimmer. Wieso, was ist passiert?", fragte die Braunhaarige. "Es geht mal wieder um Hidan...", seufzte Haku und verdrehte die Augen. "Nicht schon wieder...hat er es etwa immer noch nicht aufgegeben, dich fertig zu machen?", fragte Asuka mit einem besorgten Unterton. Haku schüttelte resigniert den Kopf. "Weißt du was, ich werde euch zu meinem Vater begleiten. Ist das okay, Shiori?" "Klar, geh nur, ich denke es ist wichtiger dieses Problem mit Hidan zu lösen. Wir sehen uns beim Abendessen", sagte die Schwarzhaarige lächelnd. Asuka erwiderte das Lächeln. "Kommt, gehen wir", sagte sie dann zu Caren und Haku. Die nickten und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Lehrerzimmer.
 

Dort angekommen klopften sie und wenige Augenblicke später öffnete ihnen Sensei Gai die Tür. "Guten Tag, Sensei Gai, ist mein Vater hier?", fragte Asuka. "Natürlich ist dein Vater hier, Asuka. Was wollt ihr drei denn von ihm?", fragte Gai interessiert. "Ähm...nicht so wichtig. Würden Sie ihn bitte holen?" "Aber sicher doch." Er ging davon und eine Minute später kam Zabuza zu ihnen an die Tür. "Was gibt´s denn so wichtiges, Asuka?", fragte er und lehnte sich in den Türrahmen. "Haku und Caren wollen mit dir reden", sagte Asuka, "ich habe sie nur begleitet, aber wenn ihr mich nicht weiter braucht, gehe ich jetzt, ich bin mit Serina und den anderen in der Bibliothek zum Hausaufgabenmachen verabredet." "Nein, danke, dass du uns begleitet hast", sagte Haku. "Schon okay. Wir sehen uns, bis dann." Sie winkte ihnen nochmal lächelnd zu und verschwand dann um die nächste Ecke.
 

"So, was ist denn los ihr zwei?" Fragend wandte sich Zabuza zu den beiden. "Wir haben ein Problem...", fing Haku an. "Dieses Problem heißt nicht zufällig Hidan, oder?"

"Doch leider...", seufzte Caren. "Na schön, kommt mal mit, ist nicht gut, wenn wir das hier zwischen Tür und Angel besprechen. Die Wände haben hier bekanntlich Ohren...", sagte Zabuza und warf einen Blick über seine Schulter. Die beiden nickten und folgten ihm dann in ein leeres Klassenzimmer.
 

Dort angekommen schloss Zabuza leise die Tür hinter sich und wandte sich dann wieder Caren und Haku zu. "Also, was ist passiert?", fragte er dann. "Hat dir Orochimaru von dem Vorfall mit Caren erzählt?", fragte Haku. "Ja, ich habe davon gehört. Was denkt sich dieser Typ eigentlich dabei... er sollte lieber etwas lernen, er ist nichts umsonst sitzen geblieben", sagte Zabuza leise. "Vorhin hat er Caren wieder aufgelauert und hat von ihr verlangt, dass sie sich von mir trennen soll und stattdessen zu ihm kommen soll, anders würde er mich krankenhausreif schlagen", erzählte Haku. "Soso...Hidan scheint seinen Mund da ein bisschen zu voll zu nehmen...", sagte Zabuza leise lachend, "keine Angst, ihr zwei. Ich werde Hidan beobachten und wenn er sich nur den allerkleinsten Fehltritt erlaubt, werde ich ihn bei Tsunade melden und dafür sorgen, dass er von der Schule fliegt." "Gut, vielen Dank, Zabuza." "Ach, schon okay. Wenn was sein sollte, könnt ihr auf jeden Fall zu mir kommen", sagte er. "In Ordnung", sagten die beiden. Sie bedankten sich noch einmal bei ihm und machten sich dann auf den Weg in den Speisesaal, da es mittlerweile Zeit für´s Abendessen war.
 

"Sag mal, du scheinst sehr vertraut mit Zabuza zu sein", sagte Caren nach einer Weile. "Ja, das stimmt. Ich kenne ihn schon, seit ich klein bin. Weißt du...er hat sozusagen für mich gesorgt...", sagte Haku leise. "Willst du damit etwa sagen, dass du keine Eltern mehr hast?", fragte Caren leicht entsetzt. Haku nickte. "Oh...das tut mir Leid...", murmelte sie. "Schon okay...man gewöhnt sich irgendwann daran." "Trotzdem tut es mir Leid." "Die Zeit heilt alle Wunden. Lass uns nicht mehr drüber nachdenken", sagte er lächelnd. "Na gut." Sie erwiderte das Lächeln.
 

Kurz darauf kamen sie im Speisesaal an und setzten sich dort zu den anderen. Nach dem Essen wandte sich Ino an den Rest von ihnen. "Hey, Leute, ich habe eine tolle Idee", sagte sie geheimnisvoll lächelnd. "Ohoh...", murmelte Temari. "Hast du was gesagt?" "Nein, nein gar nichts." "Also los, spuck es schon aus, Ino", drängte Tenten. "Wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen auf die Klippen zurückziehen, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten", sagte die Blonde und schaute erwartungsvoll in die Runde. "Klar, warum nicht", stimmten die anderen zu. "Gut, dann treffen wir uns um acht oben an den Klippen, vielleicht finde ich noch ein paar andere, die sich uns anschließen wollen", sagte Ino fröhlich und verschwand dann.
 

Die anderen gingen derzeit in ihre Schlafsäle. Bei Sakura und den anderen herrschte helle Aufregung. Die Rosahaarige lief nervös im Raum auf und ab. Temari, die auf ihrem Bett saß beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue dabei. "Was mach ich denn, wenn Ino Sasuke dazu überredet, auch an die Klippen zu kommen", sagte Sakura, blieb stehen und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. "Mein Gott...das ist alles worüber du dir Sorgen machst?", fragte Temari grinsend. "Ja, das ist ein Grund sich Sorgen zu machen", sagte Sakura hitzig und startete ihren Furchenlauf auf´s Neue. Temari seufzte und wandte sich wieder dem Buch zu, das aufgeschlagen vor ihr auf dem Bett lag.
 

"Ich finde schon, dass das ein Grund ist, sich Kummer zu machen", warf Tenten ein. "Fang du bitte nicht auch noch damit an", sagte Temari. "Aber überleg doch mal...was ist, wenn Ino Shikamaru fragt, ob er kommen will, immerhin sind die beiden befreundet", sagte die Braunhaarige und grinste die Blonde an. "Ach was, ich weiß gar nicht wovon du redest", sagte Temari schnell, während sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. "Oh, ich glaube, du weißt es sehr gut. Jeder hier im Raum weiß, dass du auf Shikamaru stehst." Tentens Grinsen wurde breiter. Für diese Bemerkung, warf Temari ihr Kissen nach der Braunhaarigen. Tenten wich aus und musste noch mehr lachen. "Dir wird das Lachen schon noch vergehen", murmelte Temari. Sie nahm auch noch ihr anderes Kissen und stand auf. Tenten nahm schon mal Sicherheitsabstand. "Gnade, Temari", sagte sie kichernd. "Für dich gibt es keine Gnade", sagte Temari lachend. "KISSENSCHLACHT!!!", rief Kin durch den Raum. Sie schnappte sich ebenfalls ihre beiden Kopfkissen und stürzte sich in den "Kampf". Dadurch war auch Sakura abgelenkt und bald waren alle, einschließlich Hinata, die einfach von Tenten mit reingezogen wurde, in eine Kissenschlacht verwickelt.
 

Schließlich waren alle erschöpft und ließen sich lachend auf ihre Betten fallen. In diesem Moment kam Ino wieder rein. "Was habt ihr denn gemacht?", fragte sie leicht verwirrt. "Ach, nur 'ne kleine Kissenschlacht", sagte Kin grinsend. "Okay...ich wollte euch nur abholen. Es ist gleich acht", sagte die Blonde. "Ja, wir kommen", sagten die anderen, standen auf und folgten Ino nach draußen.
 

"Und, hast du viele gefunden, die sich uns anschließen?", fragte Sakura leicht nervös. "Ja, einige", antwortete Ino grinsend. "Wen denn zum Beispiel?", fragte Tenten. "Ach, alle, die mir gerade über den Weg gelaufen sind", antwortete Ino. "Toll, das war sehr aufschlussreich, Ino. Das könnte praktisch die halbe Schule sein", sagte Temari und verdrehte die Augen. "Nein, so ziemlich alle, die wir kennen. Zum Beispiel Choji, Dosu, Kiba, Naruto, Lee, Shikamaru, Shino und Zaku", zählte Ino auf. "Was?! Hast du sie noch alle?!", riefen Kin und Temari gleichzeitig. "Was habt ihr denn?" Ino schaute die beiden verwirrt an. "Warum um alles in der Welt hast du Shikamaru gefragt?", fragte Temari verzweifelt. "Genau, und warum Zaku?" Kin war ebenfalls kurz davor die Nerven zu verlieren. "Achso~~, jetzt verstehe ich das Ganze...ihr steht auf die beiden, richtig?", fragte Ino und grinste sie wissend an. "Und wenn es so wäre?", fragte Kin hitzig. "Hey, kein Grund sich aufzuregen. Bleibt doch einfach locker, vielleicht kommt ihr euch ja näher", grinste die Blonde. Die anderen beiden stöhnten resigniert auf. Schweigend setzten sie ihren Weg fort.
 

An den Klippen trafen sie auf die anderen, die schon auf sie gewartet hatten. Neben denen, die Ino eingeladen hatte, waren auch noch einige andere, wie Deidara, Haku, Kaito, Kankuro, Masahiro, Neji und Sasuke, da. Als Sakura den Schwarzhaarigen entdeckte, wurde sie kreidebleich und packte Kins Hand, da sie neben ihr lief. "Was hast du?", fragte sie. "Davorne ist Sasuke...", flüsterte Sakura kaum hörbar. Kin schaute nach vorne. "Oh mein Gott, du hast Recht. Wieso ist er hier? Irgendjemand muss ihn dazu überedet haben herzukommen, von alleine wäre er niemals gekommen", sagte Kin leise. "Was mach ich denn jetzt?", fragte Sakura nervös. "Bleib ruhig, wir schaffen das schon", sagte die Schwarzhaarige lächelnd.
 

Bei den anderen angekommen begrüßten sie sich erst einmal, bevor sie sich alle ins weiche Gras fallen ließen. Eine Zeit lang herrschte Schweigen, alle schauten nur auf´s Meer, das von der untergehenden Sonne in ein glitzerndes Licht getaucht wurde. Die Stimmung wirkte wie verzaubert, es kam einem fast so vor, als würde dieser wunderbare Moment niemals vergehen. Sakura warf Sasuke immer wieder einen verstohlenen Blick zu. °Verdammt nochmal! Jetzt ist er schon mal hier und was mach ich dumme Kuh schon wieder? Ich starre ihn an, als käme er vom Mars und bringe natürlich kein Wort heraus° Seufzend ließ Sakura ihren Kopf hängen. Das veranlasste Sasuke dazu, den Blick zu heben und in ihre Richtung zu schauen. Sofort merkte die Rosahaarige, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. °Reiß dich zusammen, Sakura! Beruhige dich...°, redete sie sich selbst gut zu.
 

"Hey, Sakura." Verwirrt wandte Sakura ihren Blick von Sasuke ab. Naruto, der neben ihr saß, grinste sie mit seinem typischen, breiten Grinsen an. "W-was ist denn, Naruto?", fragte sie und versuchte den zittrigen Unterton in ihrer Stimme zu verbergen. "Was sagst du dazu? Ich habe Sasuke tatsächlich dazu gebracht mitzukommen", grinste der Blonde. "Ähm...ja...das schafft wirklich nicht jeder", sagte Sakura und lächelte unsicher. "Tze...wenn du mich nicht dazu überredet hättest, wäre ich ganz bestimmt nicht mitgekommen. Ich habe weitaus bessere Dinge zu tun", sagte der Schwarzhaarige emotionslos. "Ach komm, jetzt tu nicht immer so cool." Naruto ging zu ihm rüber und stieß ihm spielerisch den Ellbogen in die Seite. "Schon gut, du hast gewonnen. Ich hab ja wirklich nicht lange dagegen gehalten", sagte Sasuke und lächelte sogar. °Ich habe Sasuke noch nie lächeln sehen. Er ist ja so süß...°, dachte Sakura verträumt. "Ich geh mal da drüben zu Shikamaru und Choji", sagte Naruto grinsend.
 

Zurück blieben eine Sakura mit hochroten Wangen und ein Sasuke, der sie weiterhin musterte. Schließlich ergriff der Uchiha wieder das Wort. "Bist du mit den Mathehausaufgaben zurecht gekommen?", fragte er und sah sie direkt an. "Naja...nicht wirklich", gestand Sakura. "Morgen haben wir keinen Matheunterricht, wenn du willst kann ich dir helfen", bot Sasuke an. °Habe ich mich gerade verhört oder hat er mir tatsächlich seine Hilfe angeboten?° Sakura sah ihn mit großen Augen an. "Was ist? Soll ich dir etwa nicht helfen?" Fragend zog Sasuke eine Augenbraue hoch. "Doch natürlich, das wäre wirklich nett von dir", sagte Sakura und lächelte verlegen. "Gut, dann treffen wir uns morgen nach dem Unterricht in der Bibliothek", sagte der Schwarzhaarige lächelnd. "Okay." Auch Sakura lächelte.
 

"Wollen wir nicht ein bisschen spazieren gehen? Irgendwohin, wo uns die anderen nicht stören können?", fragte der Uchiha. "Ähm...ja gern...", sagte Sakura leise und stand auf. Gemeinsam entfernten sie sich von den anderen und gingen hinunter zum Strand, von wo aus man den Sonnenuntergang ebenfalls beobachten konnte. Sie setzten sich in den weichen Sand und sahen stumm auf´s Meer hinaus. "Sag mal, Sasuke", setzte Sakura irgendwann an. "Was?" "Darf ich dich fragen, warum du immer so abweisend und kalt bist?", fragte die Rosahaarige vorsichtig. Sasuke seufzte und ließ sich nach hinten fallen. "Es tut mir Leid, dass ich auf alle so kalt und unnahbar wirke, aber ich kann nicht anders", sagte der Uchiha leise. "Wieso nicht?" "Weißt du...ich habe mir diese Mauer aufgebaut, um von niemandem verletzt zu werden", erzählte er weiter. "Wie meinst du das?" "Mein Vater...er verlangt immer nur das Beste von mir. Mit mittelmäßigen Noten gibt er sich nicht zufrieden. Er setzt alles daran, dass ich eines Tages in die Fußstapfen meines Bruders trete", sagte Sasuke und schaute gedankenverloren in den Himmel. "Aber Itachi und du, ihr seid doch von Grund auf verschieden", sagte Sakura. "Das stimmt, Itachi steht zwar hinter mir, aber meinen Vater interessiert das alles nicht. Itachi wollte ihm schon oft nahe legen, dass ich alt genug bin, um selbst Entscheidungen zu treffen...aber er hat nie auf meinen Bruder gehört...", sagte Sasuke leise.
 

"Oh mann...ich kann dich gut verstehen, kein Wunder, dass du so verschlossen bist", murmelte Sakura. Sasuke lachte kurz verbittert auf. "Mein Vater hat Itachi schon immer bevorzugt, damit habe ich mich bereits abgefunden. Dabei ist Itachi gar nicht so überheblich, wie mein Vater es ist. Er ist immer da, wenn ich ihn brauche. Ehrlich gesagt war er lange Zeit der einzige Mensch, dem ich wirklich vertraut habe", sagte der Schwarzhaarige. "Das tut mir wirklich Leid, Sasuke. Ich hatte ja keine Ahnung", sagte Sakura und schaute betreten zu Boden. "Es ist schön, jemanden bei sich zu haben, der einen versteht", sagte Sasuke lächelnd. Sakura lächelte verlegen zurück. "Was macht dein Vater, wenn in deinem Zeugnis auch mittelmäßige Noten stehen?", fragte sie dann. "Er spricht fast die ganzen Ferien über nicht mit mir, er zeigt mir, dass er mich für diese Noten hasst, er sperrt mich stundenlang in meinem Zimmer ein, gibt mir an allem, was passiert, die Schuld und wirft mir andauernd an den Kopf wie nutzlos ich doch bin", sagte Sasuke leise. "Ach...Sasuke, du tust mir so Leid. "Ohne zu wissen, was sie gerade tat, umarmte Sakura ihn und drückte sich an seinen schlanken Körper. Sasuke ließ es zu, nach kurzem Zögern legte er sogar seine Arme um ihren Körper und hielt sie einfach nur fest. "Ich danke dir, Sakura", sagte er lächelnd. "Schon okay", sagte sie und lächelte auch.
 

Um halb zehn, trafen sich alle wieder vor dem Schulgebäude. "Das war doch wirklich toll heute Abend, sowas sollten wir öfter machen", sagte Coco grinsend. "Ja, das ist wirklich eine gute Idee", gab Ino ihr Recht. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und gingen nach oben in ihre Schlafsäle. Dort angekommen, zogen alle ihre Schlafanzüge an und legten sich dann ins Bett. "Sag mal, Sakura, wo warst du denn, als du vorhin so plötzlich verschwunden warst?", fragte Tenten interessiert. "Naja...ich...ähm", fing Sakura an. "Warst du etwa mit Sasuke unterwegs?", fragte Hinata. "Ähm, ja...wir waren unten am Strand", gestand Sakura. "Was?!", riefen alle auf einmal. "Ja, wir waren unten am Strand und haben uns von dort aus den Sonnenuntergang angeschaut. Und er hat mich sogar umarmt", erzählte die Rosahaarige glücklich. "Wie süß, vielleicht wird ja doch noch mehr aus euch", sagte Temari grinsend. "Ach haltet jetzt die Klappe. Es ist zehn Uhr", sagte Sakura und deutete auf ihren Wecker. "Oh, hab ich gar nicht bemerkt, ich mach dann mal das Licht aus." Temari stand auf und ging zum Lichtschalter. Nachdem sie das Licht ausgemacht hatte, legte sie sich wieder ins Bett. "Morgen erzählst du uns aber Details, okay?`", murmelte Kin, während sie sich in ihre Kissen kuschelte. "Versprochen", sagte Sakura leise. Kurz darauf waren die Mädchen eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen hatte die Klasse von Sakura in der ersten Stunde Englisch. Während Zabuza irgendwelchen Papierkram, sollte die Klasse verschiedene Aufgaben im Buch bearbeiten. Kin war gerade in eine dieser Aufgaben vertieft, als plötzlich ein kleiner, zusammengefalteter Zettel direkt auf ihr Heft fiel. Suchend schaute sie sich im Klassenzimmer um, um herauszufinden, wer ihr den Zettel zugeschmissen hatte. Schließlich fiel ihr Blick auf Dosu, der zwei Reihen hinter ihr saß und sie angrinste. Kin verdrehte leicht die Augen. °Ich hätte es wissen müssen...was will er denn jetzt schon wieder?° Sie faltete den Zettel auseinander und überflog die kurze Nachricht. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. °Zaku will sich heute Mittag nach dem Unterricht mit mir in den Gartenanlagen treffen? Da ist doch was faul.° Entschlossen riss sie ein Stück Papier von ihrem Block ab und schrieb schnell eine Antwort. 'Ist das dein Ernst, Dosu?' stand darauf. Dann warf sie ihm den Zettel zu. Als er ihn gelesen hatte, nickte er Kin zu. Noch einmal griff die Schwarzhaarige nach einem Stück Papier. 'Und das ist ganz sicher nicht wieder einer deiner Tricks, um uns zu verkuppeln?' Nachdem Dosu auch diesen Zettel erhalten hatte, schüttelte er den Kopf. Kin seufzte und ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. °Na super...ich bekomme doch sowieso kein Wort heraus°, dachte sie resigniert.
 

Nach dem Unterricht machte sich die Schwarzhaarige auf den Weg in die Gartenanlagen. Von weitem konnte sie schon Zaku erkennen, der auf einer der vielen Bänke saß. Augenblicklich fing ihr Herz an, schneller zu schlagen. °Mein Gott...ganz ruhig bleiben, Kin, alles ist gut°, versuchte sie sich zu beruhigen. Schließlich war sie bei ihm angekommen. Als Zaku die leisen Schritte vernahm, hob er seinen Blick und schaute ihr direkt in die Augen. Kin blieb wie angewurzelt stehen, als sie seinen Blick bemerkte. "Oh...hallo, Zaku", sagte sie leise. "Hallo, Kin, schön dich zu sehen", sagte er ebenso leise. Unbemerkt von den beiden hatte sich Dosu hinter einem Busch versteckt und beobachtete sie. °Kommt schon, gesteht euch schon endlich, was ihr füreinander fühlt° KIn hatte sich inzwischen neben ihn auf die Bank gesetzt. "Du ähm...wolltest mit mir reden?", fragte sie nach einer Weile. "Wie jetzt? Ich dachte, du wolltest mit mir reden", sagte Zaku verwirrt. "Ähm...Dosu sagte - Dosu, dieser Idiot!", sagte Kin und ballte ihre Hand zu einer Faust. "Er hat uns schon wieder reingelegt. Nie kann er es lassen", seufzte Zaku kopfschüttelnd. "Ähm...naja...ich ähm muss noch Hausaufgaben machen", stammelte Kin vor sich hin. "Oh ja...ich auch...also bis morgen dann, Kin", sagte Zaku und verschwand. Kin sah ihm nach und machte sich schließlich auch auf den Rückweg.
 

Sasuke und Sakura saßen in der Bibliothek und grübelten über ihre Mathehausaufgaben nach. "Oh mann...wer soll das denn verstehen, ich werde noch wahnsinnig", sagte Sakura verzweifelt. "Bleib mal locker, ich mach das schon. Hör mir einfach nur gut zu, dann schaffen wirs auch, okay?" Fragend schaute Sasuke sie an. Die Rosahaarige nickte und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe. Nach einer weiteren halben Stunde stöhnte der Uchiha genervt auf. "Ah~~ das ist doch zum Verrücktwerden! Ich geb´s auf, ich hab keine Ahnung, wie ich das machen soll." "Kann ich euch irgendwie behilflich sein?" Verwirrte drehten sich die beiden um. Tsunami, die Bibilothekarin stand hinter ihnen und lächelte sie an. "Wenn sie es können, dann bitte. Wir haben keine Ahnung, wie wir unsere Mathehausaufgaben lösen sollen", sagte Sakura resigniert. "Lasst mich mal sehen, vielleicht kann ich euch helfen", sagte Tsunami und setzte sich zu den beiden an den Tisch. Sasuke schob ihr sein Heft zu und so begann das Grübeln von Neuem.
 

Nachdem auch Tsunami fast eine halbe Stunde daran herumgerätselt hatte, hatten sie schließlich die Lösung ermittelt. "Das wäre geschafft, Kinder", sagte sie lächelnd. "Vielen Dank, Tsunami. Ohne Sie hätten wir wahrscheinlich noch bis heute Abend hier gesessen", bedankte sich Sakura. "Gerngeschehen, ich verrate nichts, wenn ihr nichts verratet", sagte sie mit einem Augenzwinkern. Sasuke und Sakura nickten. Dann packten sie ihre Sachen zusammen, verabschiedeten sich von Tsunami und verließen die Bibliothek. Im Korridor blieb der Uchiha nochmal stehen. "Was ist denn?", fragte Sakura, die ebenfalls stehen geblieben war. "Sag mal, Sakura, hast du morgen Mittag schon etwas vor?", fragte er. "Ähm, nein, ich glaube nicht, wieso fragst du?" "Darf ich dich zu einem kleinen Stadtbummel einladen?", fragte der Schwarzhaarige lächelnd. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf Sakuras Wangen, ehe sie verlegen nickte. "Gut, wir treffen uns dann morgen nach dem Unterricht am Haupteingang. Also dann, wir sehen uns beim Essen." Sasuke küsste sie kurz auf die Wange, grinste ihr nochmal zu und verschwand dann um die nächste Ecke.
 

Zu gleichen Zeit spazierte Ino durch die Gärten. "Hach, es gibt doch nichts Schöneres als einen kleinen Spaziergang durch die Gartenanlagen zu unternehmen", sagte sie lachend vor sich hin. "Wie Recht du doch hast", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte Ino sich um. Sie erstarrte, als sie die Person hinter sich erkannte. "Oh...Itachi...wo kommst du denn her?", fragte sie nervös. "Ich unternehme genau wie du einen kleinen Spaziergang", sagte er mit rauer Stimme. Inos Herz fing schneller an zu schlagen und ihre Stimme fing an zu zittern. "A-achso...wie k-konnte ich n-nur so dumm fragen", sagte sie leise und vermied es, den Uchiha anzusehen. "Was ist los mit dir, Ino. Warum denn auf einmal so schüchtern?" Itachi lachte leise, während er sie gegen einen Baum drückte. "Itachi, was machst du da? Bitte lass mich los", sagte Ino leise. "Wieso denn, ich tue dir doch nichts. Denkst du ich habe nicht bemerkt, dass du mir immer verträumt nachgesehen hast? Ich weiß ganz genau, dass du auf mich stehst, Ino. Aber das wundert mich nicht, du bist nur eine von vielen, ich kann jedes Mädchen haben, das ich will", sagte Itachi lächelnd und sah ihr tief in die Augen. Ino brachte kein Wort heraus und sah ihn einfach nur stumm an. "Ich dachte mir schon, dass du so reagieren würdest, bis jetzt habe ich noch jedes Mädchen sprachlos gemacht." Mit diesen Worten drückte Itachi seine Lippen auf ihre und strich mit seiner Zunge über ihre Lippen. Ohne wirklich zu wissen, was sie tat, gewährte Ino ihm Einlass. Itachi grinste triumphierend in den Kuss hinein und stupste ihre Zunge spielerisch an. Ino ließ sich darauf ein und so begann ein leidenschaftliches Zungenspiel zwischen den beiden.
 

Als sie sich wieder voneinander lösten konnte Ino ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden. "Mit dir war es fast noch besser, als mit der Letzten, die ich geküsst habe. Aber, du musst micht jetzt entschuldigen, das nächste Mädchen wartet schon auf mich." Itachi wandte sich leise lachen zum Gehen. In diesem Moment fing Inos Verstand an, wieder zu arbeiten und ihr wurde bewusst, dass sie gerade den wahrscheinlich größten Mistkerl auf der ganzen Schule geküsste hatte. "Itachi! Du bist so ein Idiot!", schrie sie ihn an, bevor sie weinend davon lief. Itachi sah ihr einen Moment lang nach und plötzlich beschlich ihn ein ungutes Gefühl. °Was ist denn jetzt los? Habe ich etwa ein schlechtes Gewissen?° Ohne weiter darüber nachzudenken, beschloss er, Ino zu folgen.
 

Die rannte einfach in eine Richtung und stieß promt mit Sakura zusammen. Sofort bemerkte die Rosahaarige die Tränen. "Um Gotteswillen, Ino, was hast du denn?", fragte sie geschockt. "Itachi..."schluchzte Ino und warf sich in Sakuras Arme. "Was ist mit ihm? Was hat er dir angetan? Ich schwöre dir, wenn er dir weh getan hat, wird er mich kennenlernen", sagte Sakura und ballte ihre Hand zu einer Faust. "Er hat mir nicht in diesem Sinne weh getan", murmelte Ino traurig. "Wie meinst du das?", fragte Sakura. "Als ich vorhin spazieren gegangen bin, stand er plötzlich hinter mir. Er hat mich gegen einen Baum gedrückt und mich geküsst. Als er sich wieder von mir löste, sagte er, dass er gehen müsse, da das nächste Mädchen schon auf ihn warten würde", erzählte Ino unter Tränen. "Ich glaubs nicht...was bildet sich dieser Mistkerl eigentlich ein?", sagte Sakura sauer. "Dass er jede haben kann...", murmelte Ino. "Ino, so ein Typ ist es nicht wert, dass du wegen ihm auch nur eine Träne vergießt", sagte Sakura, "du solltest ihn vergessen. Er hat dich nicht verdient." "Aber, ich kann ihn nicht vergessen. Ich liebe ihn doch so", sagte Ino weinend. "Du wirst das schon schaffen, komm lass uns rein gehen, es gibt bald Abendessen", sagte Sakura und zog sie mit sich.
 

Itachi hatte die beiden beobachtet und war bei Inos Worten regelrecht zusammengezuckt. °Sie liebt mich also? Das hat noch nie ein Mädchen über mich gesagt...fast jede hat sich nur für mich interessiert, weil ich ein Uchiha bin...oder wegen meines Aussehens...aber noch nie hat eine behauptet, dass sie mich über alles liebt... Was bin ich doch für ein Mistkerl! Ha, das ist mir auch noch nie passiert...ich habe tatsächlich ein schlechtes Gewissen...ich sollte mich bei Ino entschuldigen° Entschlossen machte er sich auf die Suche nach ihr, konnte sie aber nicht ausfindig machen. °Verdammt...ich kann sie einfach nicht finden. Naja, wenn ich es heute nicht schaffe, muss ich sie eben morgen erwischen.° "Hey, Itachi, kommst du mit zum Abendessen?" Eine vertraute Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Ah, hallo, Sasori. Ja, ich komme", sagte der Schwarzhaarige und folgte seinem Freund in den Speisesaal.
 

Spät in der Nacht, als die ganze Schule schon längst in tiefem Schlaf lag, lag Ino immer noch wach. Wieder rannen ihr unzählige Tränen über die Wangen, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Auch die anderen Mädchen waren wach und schauten sich besorgt an. Schließlich setzte sich Temari auf. "Ino, jetzt komm, Itachi ist es nicht wert", sagte sie. "Es tut mir Leid, aber ich kann einfach nicht aufhören, an ihn zu denken", sagte Ino leise. Temari seufzte. "Versuch wenigstens ein bisschen zu schlafen, okay?", fragte sie. "Okay, gute Nacht, Leute", murmelte Ino. "Gute Nacht", sagten auch die anderen. Dann war es wieder still, aber keine von ihnen konnte einschlafen, Inos stummes Weinen hielt sie noch lange wach...
 

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Das wars mal wieder

Hoffe, das Kappi hat euch gefallen und würde mich echt freuen, wenn ihr mir en paar Kommis hinterlassen würdet^^

Bis dann
 

Haku_2910

Ausflug in die Stadt, Geständnisse und die ersten schriftlichen Prüfungen

Kapitel 5: Ausflug in die Stadt, Geständnisse und die ersten schriftlichen Prüfungen
 


 

Am nächsten Morgen quälten sich alle mehr oder weniger ausgeschlafen aus ihren Betten. Ino hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und sah auch dementsprechend aus. "Ino, sieh dich nur an...", sagte Temari besorgt. "Wieso, was ist denn?", fragte Ino leise. "Hast du schon mal deine Augen gesehen?", fragte Hinata. "Nein...es ist mir auch egal, wie ich aussehe", murmelte die Blonde und machte sich daran, sich anzuziehen. "Irgendwie müssen wir sie wieder aufmuntern", seufzte Tenten. "Ja schon...aber wie machen wir das?", fragte Kin ratlos. "Uns wird schon etwas einfallen, aber eins ist sicher, so kann das mit Ino nicht weitergehen", sagte Sakura und warf einen besorgten Blick zu ihrer Freundin. "Kommt ihr? Es gibt gleich Frühstück", sagte Ino dann und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen, doch es gelang ihr nicht. "Ja, wir kommen", sagten die anderen und folgten ihr dann nach unten.
 

Im Speisesaal angekommen setzten sie sich zu den anderen und begannen zu frühstücken. "Ino, was ist denn mit dir los? Du siehst ja schrecklich aus", sagte Noel leicht entsetzt. "Was meinst du denn?", fragte Caren und schaute zwischen ihrer Schwester und der Blonden hin und her. "Schau dir doch mal ihre Augen an", sagte Noel. Caren sah in Inos Gesicht und erschrak förmlich. Inos Augen waren rot und verquollen, da sie so viele Tränen wegen Itachi vergossen hatte. "Was ist passiert?", fragte die Lilahaarige vorsichtig. "Es ist wegen Itachi...", murmelte Ino traurig. "Ist das nicht der Bruder von Sasuke?", fragte Coco. "Ja, das ist richtig", antwortete Hinata. "Was hat er mit ihr gemacht?", fragte Rina. "Ino, können wir es ihnen erzählen?", fragte Tenten. "Meinetwegen, mir ist alles egal", sagte Ino niedergeschlagen. Tenten seufzte und fing an zu erzählen.
 

Als sie geendet hatte starrten sie alle geschockt an. "Er hat was?!", riefen alle aufeinmal. "Ino, du solltest diesen Dreckskerl ganz schnell wieder vergessen, so jemand ist es nicht wert", sagte Luchia. "Sie hat Recht, er ist nicht mal eine deiner Tränen wert", stimmte Hanon der Blonden zu. "Ich kann sie nur zu gut verstehen", murmelte Seirra. "Was hast du gesagt?", fragte Coco. "Nicht so wichtig..." Nur Rina hatte ihre Worte verstanden und wusste woran die Rothaarige dachte. "Du denkst an diesen Gaara, habe ich Recht?", flüsterte sie ihr unauffällig ins Ohr. Seirra zuckte kaum merklich zusammen, bevor sie hastig erwiderte: "Was? Wie kommst du denn darauf? Den hab ich doch schon längst wieder vergessen." Rina wusste nicht so recht, ob sie ihr glauben sollte, aber sie stellte ihr keine weiteren Fragen.
 

Nach dem Frühstück machten sich alle auf den Weg zum Unterricht. Caren und Noel gingen wieder gemeinsam bis zu einer Treppe, bevor sie sich trennten und die Lilahaarige alleine weiterging. Der Gang war so belebt, dass sie nicht merkte, wie sich jemand von hinten an sie heranschlich, und ihr plötzlich eine Hand auf die Schulter legte. Caren zuckte erschrocken zusammen und begann, ohne es zu wollen, leicht zu zittern. "Caren, ist alles okay? Ich bins doch nur", sagte eine vertraute Stimme. "Mein Gott, hast du mich erschreckt, Haku. Ich dachte schon, es wäre Hidan", sagte Caren leise. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich hab dich gerufen, muss wohl in dem Lärm untergegangen sein", sagte er lächelnd. Caren erwiderte das Lächeln und gemeinsam gingen sie weiter.
 

Im Klassenzimmer setzten sie sich auf ihre Plätze und warteten darauf, dass Anko hereinkam. Das würde mal wieder eine sehr langweilige Geschichtsstunde werden. Caren war jetzt schon gelangweilt und ließ ihren Blick wieder durch den Raum schweifen. "Hey, Caren." Hakus Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Was denn?", fragte sie. "Hast du für Geschichte gelernt?", fragte Haku dann. "Klar, sie hat doch gesagt, dass wir lernen sollen, wieso?" "Anko ist dafür bekannt, dass sie sehr viele Tests schreibt und sie kann gar nicht früh genug damit anfangen", sagte Haku. "Oh mann...solche Lehrer konnte ich früher schon nicht leiden...", murmelte sie vor sich hin. "Du musst dich nur gut mit ihr halten, dann wirst du auch keine Probleme bekommen", meinte Haku lächelnd.
 

In diesem Moment ging die Tür auf und Anko kam herein. "Guten Morgen, ihr könnt euch gleich auseinander setzen, wir schreiben einen Test", sagte sie laut und deutlich und jeder beeilte sich, ihrer Aufforderung nachzukommen. Als jeder wieder auf seinem Platz saß, fing Anko an, die Aufgabenblätter auszuteilen. Nachdem jeder eins davon bekommen hatte, ging sie zurück zum Pult. "So, umdrehen!" Jeder drehte das Blatt um und kurz darauf hörte man nur noch das Kratzen der Stifte, die über das Papier glitten. Caren, Seirra, Hanon und Haku hatten keine Probleme mit dem Test doch bei einigen anderen sah das schon ganz anders aus.
 

Nachdem Caren fertig war und ihren Stift zur Seite gelegt hatte, blickte sie sich wieder im Klassenzimmer um. Schließlich blieb ihr Blick bei Hidan stehen, der sich krampfhaft bemühte, irgendetwas auf sein Blatt zu schreiben. °Ha! Das geschieht dir ganz recht, hoffentlich kannst du keine einzige Frage beantworten°, dachte Caren ohne auch nur den kleinsten Funken von Mitgefühl. Nach 20 Minuten erhob Anko erneut die Stimme. "Die Zeit ist um! Stift zur Seite legen und die beiden hintersten Reihen sammeln ein", sagte sie und wartete darauf, dass ihr die Prüfungen abgegeben wurden.
 

Nachdem sie noch 25 Minuten mit langweiligem Geschichtsunterricht verbracht hatten, klingelte es endlich zur zweiten Stunde. Anko verabschiedete sich von ihnen und verließ dann das Klassenzimmer. Als nächstes hatten sie Musik und dafür mussten sie alles zusammen packen, um sich anschließend auf den Weg zum Musiksaal zu machen.
 

Als es zur Mittagspause klingelte packten alle erleichtert ihre Sachen zusammen und verließen das Klassenzimmer. "Endlich Wochenende und das Beste ist, dass wir heute Mittag keinen Unterricht mehr haben", sagte Caren fröhlich. "Du sagst es, heute Mittag ist erstmal faulenzen angesagt", lachte Hanon neben ihr. "Was haltet ihr davon, wenn wir heute Mittag in die Stadt gehen? Vielleicht kommen die anderen auch mit", schlug Seirra vor. "Klar, warum nicht", stimmte Hanon sofort zu. "Kommt ihr zwei dann auch mit?", fragte die Rothaarige an Caren und Haku gewandt. "Klar", sagten die beiden. "Gut, wie wärs dann mit 15:00 Uhr?", fragte Hanon und sah die anderen drei abwechselnd an. Schließlich nickten sie und gemeinsam setzten sie ihren Weg in den Speisesaal fort.
 

Dort angekommen setzten sie sich zu Noel, Coco, Rina und Luchia. "Hey, habt ihr heute Mittag noch Unterricht?", fragte Hanon sofort. "Nein, wir haben endlich Wochenende", sagte Rina erleichtert. "Cool, wir auch, kommt ihr heute Mittag um 15:00 Uhr mit in die Stadt?", fragte Seirra. "Natürlich, wo treffen wir uns?", fragte Noel. "Unten am Haupteingang", sagte Hanon. "Alles klar. Habt ihr die anderen schon gefragt?", fragte Coco. "Du meinst Sakura und die anderen?", fragte Caren. Die Blonde nickte. "Nein, aber soweit ich weiß, sind alle verhindert. Temari hat noch Unterricht bis halb fünf, Sakura ist mit Sasuke verabredet, Tenten geht zusammen mit Kin in eine AG für Rhythmische Gymnastik, Ino will sowieso nicht aus ihrem Zimmer und Hinata hat Tsunami versprochen in der Bibliothek zu helfen", erzählte Seirra. "Okay, dann gehen wir eben allein, vorausgesetzt, ihr wisst nicht noch jemanden", warf Luchia ein. "Ich könnte Deidara fragen, ob er mit kommen will, er hat für heute auch keinen Unterricht mehr", überlegte Noel. "Klar, frag ihn doch, je mehr wir sind, desto besser", sagte Rina. "Wie wärs, wenn du Masahiro fragst?", fragte Coco grinsend und sah Rina mit einem vielsagenden Blick an. Die Grünhaarige wurde rot. "N-na gut, wenn ihr nichts dagegen habt", sagte sie leise. "Nein, natürlich nicht", grinste Luchia. "Willst du Kaito fragen, ob er mitkommen will? Und wir könnten Kankuro noch fragen", sagte Hanon. "Okay, ich frage Kaito", sagte Luchia begeistert, die anderen tauschten nur vielsagende Blicke miteinander aus. "Gut, da das geklärt ist, würde ich sagen, wir treffen uns um 15:00 Uhr vorm Haupteingang", sagte Hanon und stand auf. Die anderen taten es ihr gleich. Sie brachten noch ihr Geschirr weg und verließen den Speisesaal dann.
 

An der Treppe, die zum ersten Stock führte, trennten sie sich und jeder ging in eine andere Richtung. Coco ging nach draußen, nachdem sie sich ein Buch aus ihrem Schlafsaal geholt hatte und ließ sich auf der Wiese, die direkt an die Sportplätze angrenzte, nieder. Sie schlug ihr Buch auf und begann zu lesen und bald hatte sie alles um sich herum vergessen.
 

Erst als sie laute Rufe hörte, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. Sie schaute auf und entdeckte, dass auf dem großen Sportplatz gerade ein Fußballspiel im Gange war. Coco klappte das Buch zu und beobachtete die Spieler dabei, wie sie den schwarz-weißen Ball über das Spielfeld kickten. Schließlich blieb ihr Blick an einem schwarzhaarigen Jungen hängen, der anscheinend großes Geschick im Umgang mit dem Ball zu haben schien. Jedenfalls schoss er ein Tor nach dem anderen und wurde immer wieder von seinen Kameraden bestürmt. Schließlich pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und die Mannschaft des Schwarzhaarigen hatte gewonnen. °Wow...das war echt toll...°, dachte Coco verträumt. °Moment, was ist denn jetzt los?° Verwirrt schüttelte Coco den Kopf, doch auch das half nicht, um die Gedanken an diesen Jungen loszuwerden.
 

"Hey, ist alles okay? Hast du Kopfschmerzen?", fragte plötzlich eine Stimme. Überrascht sah die Blonde auf und schaute direkt in die Augen des Schwarzhaarigen. "Oh...äh...nein, ich habe keine Kopfschmerzen, danke der Nachfrage", sagte sie verlegen. "Ah gut, hat dir das Spiel gefallen? Ich habe bemerkt, dass du uns zugeschaut hast", sagte er lächelnd. "Ja, ich fand es wirklich toll. Du warst super, ich habe noch nie jemanden so toll Fußball spielen sehen", gestand sie und erwiderte sein Lächeln. "Vielen Dank, das wird mir oft nachgesagt", sagte er. "Das kann ich verstehen", erwiderte Coco. "Darf ich fragen, wie du heißt?" "Oh...ja klar...ich bin Coco Minazuki und ähm...wer bist du?", fragte sie leise. "Mein Name ist Rock Lee, freut mich dich kennenzulernen." Wieder hatte er ein freundliches Lächeln aufgesetzt und streckte Coco seine Hand entgegen. "Die Freude ist ganz meinerseits", lächelte sie und ergriff seine Hand. "Tut mir Leid, aber ich muss schon wieder los. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du uns öfters zusehen würdest", sagte Lee mit einem Augenzwinkern. "Klar...w-wenn es meine Zeit zulässt, gerne", sagte Coco und errötete leicht. "Gut, ich freu mich drauf. Bis dann,Coco." Er hob die Hand zum Abschied, lächelte ihr nochmal zu und verschwand dann zusammen mit seinen Kollegen. Coco sah ihm verträumt hinterher.
 

Um 15:00 Uhr trafen sie sich vor dem Haupteingang. Neben denen, die sich beim Mittagessen schon abgesprochen hatten, gingen auch noch Deidara, Masahiro, Kaito und Kankuro mit. "Sind alle da, die mitgehen?" Hanon schaute durch die Runde. "Ja, ich glaube schon", sagte Luchia. "Gut, dann lasst uns losgehen", sagte Coco fröhlich und so setzte sich die Gruppe in Bewegung.
 

Eine halbe Stunde, nachdem sie aufgebrochen waren, wollten sich auch Sasuke und Sakura auf den Weg machen. Der Schwarzhaarige wartete schon auf sie, doch Sakura war noch oben in ihrem Schlafsaal und versuchte Ino aufzumuntern. Die Blonde war nach Schulschluss sofort in ihr Zimmer gegangen und hatte es seitdem nicht mehr verlassen. "Ino, komm schon. Du kannst doch nicht den ganzen Tag im Bett liegen bleiben", versuchte es Sakura jetzt schon zum fünften Mal. "Doch, und wie ich das kann. Lass mich einfach in Ruhe, Sakura. Geh endlich, Sasuke wartet bestimmt schon auf dich", schniefte Ino. Ihre Augen waren noch röter geworden. Nachdem sie sich nach dem Unterricht zurückgezogen hatte, hatte sie die ganze Zeit im Bett gelegen und ununterbrochen geweint. Ihre beiden Kissen waren schon völlig durchnässt und die Tränen wollten einfach kein Ende nehmen. Sakura seufzte. "Na schön, wenn du nicht willst...ich kann dir nur einen Rat geben...schlag dir Itachi so schnell wie möglich aus dem Kopf", sagte Sakura noch, bevor sie ihre Tasche nahm und verschwand.
 

Schnell ging sie hinunter zum Haupteingang, wo sie auf Sasuke traf. "Hey, Sasuke, tut mir echt Leid, dass es so lange gedauert hat...aber ich wollte Ino aufmuntern...hat aber nicht geholfen", seufzte die Rosahaarige. "Ist sie immer noch deprimiert wegen meinem Bruder?", fragte Sasuke, während sie losgingen. "Das kannst du laut sagen", meinte Sakura resigniert. "Itachi will sich bei ihr entschuldigen...", sagte Sasuke dann. "Was?!", fragte Sakura überrascht. "Du hast schon richtig gehört, er will sich bei ihr entschuldigen", wiederholte Sasuke. "Dann ist er doch nicht so ein Idiot wie ich immer dachte", sagte Sakura leise. "Fast jeder weiß, dass Itachi ein Weiberheld ist, aber ich glaube, dass Ino ihm nicht ganz egal ist...anders würde er sich auf keinen Fall bei ihr entschuldigen wollen", überlegte Sasuke. "Hoffentlich wird sie dann wieder glücklich", seufzte Sakura. "Ich bin mir sicher, dass Itachi es tun wird, was er sich in den Kopf gesetzt hat, setzt er normalerweise auch um", sagte Sasuke lächelnd. "Gut, dann hoffen wir mal, dass es klappt." Sakura erwiderte sein Lächeln.
 

"Allerdings mache ich mir Sorgen um Itachi...", sagte Sasuke nach einer Weile. "Wieso, was ist mit ihm?", fragte Sakura. "Er war heute merkwürdig blass...beim Mittagessen sah er gar nicht gut aus", sagte der Schwarzhaarige nachdenklich. "Ob er krank ist?", überlegte Sakura. "Ich weiß nicht...aber möglich wäre es", sagte der Uchiha besorgt. "Mach dir keine Gedanken, wird schon nicht so schlimm sein", sagte Sakura lächelnd und griff nach seiner Hand. "Wenn du das sagst." Sasuke erwiderte das Lächeln und schloss seine Finger um ihre.
 

Als erstes liefen sie auf einer breiten, kopfsteingepflasterten Straße, die links und rechts von Bäumen gesäumt war, bevor sie auf einen schmalen Feldweg abbogen, um dem Verkehr aus dem Weg zu gehen. Auf der einen Seite lag ein kleines Wäldchen, in dem ausschließlich Birken zu wachsen schienen, nur weiter hinten, standen alte Tannen und Buchen, deren Blätter leicht im Wind rauschten und der Atmosphäre etwas Beruhigendes gaben.

Auf der anderen Seite erstreckte sich ein Weizenfeld,dessen Ären golden in der Sonne schimmerten, im Wind hin und her wiegten und das immer wieder von kleinen Inseln mit Apfelbäumen darauf unterbrochen wurde, auf welchen die Früchte des Spätsommers reiften. "Sieh mal, dort hinten ist schon die Stadt", sagte Sakura plötzlich. "Ja, du hast Recht. Dann kann es ja nicht mehr weit sein", meinte Sasuke.
 

Dann war es wieder still, und keiner von ihnen sprach mehr ein Wort, bis sie die Stadt erreichten, um diesen wunderbaren Moment nicht ein zweites Mal zu stören. Schließlich kamen sie in der Stadt an und trafen prompt auf die anderen. "Hey, ihr zwei, war ja nur eine Frage der Zeit, bis wir euch über die Füße laufen", sagte Coco grinsend. "Wir wussten gar nicht, dass ihr auch in der Stadt seid", sagte Sakura lächelnd. "Wir haben gedacht, da wir schon mal Wochenende haben, müssen wir das auch gleich mal ausnutzen und ins Kino gehen", sagte Hanon gut gelaunt. "Oh, welchen Film wollt ihr euch denn ansehen?", fragte Sasuke. "Ach, das wissen wir noch gar nicht genau, was uns grade zusagt", sagte Rina. "Und was habt ihr Zwei so vor?", fragte Luchia neugierig. "Keine Ahnung, wahrscheinlich einfach ein bisschen bummeln gehen", sagte Sakura grinsend. "Na, dann wollen wir euch mal nicht länger stören", sagte Noel mit einem Augenzwinkern. Sie verabschiedeten sich von Sakura und Sasuke und gingen geradewegs zum Kino.
 

Sakura und Sasuke gingen alleine weiter. Nachdem die beiden einige Zeit einfach nur an den Schaufenstern vorbei geschlendert waren, ließen sie sich in einer Eisdiele nieder und hatten bald zwei riesige Eisbecher vor sich stehen. "Warst du eigentlich dieses Jahr in Urlaub?", fragte Sakura, während sie ihren Löffel mit Eis belud. "Nein, meine Eltern waren bei Verwandten und Itachi und ich waren alleine zu Hause...ist mir auch egal, was die machen", sagte Sasuke leise. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht daran erinnern", sagte Sakura mit schuldbewusstem Blick. "Nein, ist schon okay, du kannst ja nichts dafür", sagte Sasuke lächelnd. °Oh mann...dieses Lächeln ist der totale Wahnsinn...°, dachte Sakura verträumt. "Und du? Warst du weg?" Sasukes Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Ja, ich war mit meinen Eltern in Italien. Drei Wochen lang und jeden Tag hat die Sonne gescheint", schwärmte Sakura. "Hört sich traumhaft an", sagte Sasuke grinsend. Sakura errötete leicht und widmete sich wieder ihrem Eisbecher.
 

Noch lange saßen die beiden da. Plötzlich lachte der Schwarzhaarige leise. "Hm? Was ist denn?", fragte die Rosahaarige verwirrt. "Du hast ein wenig Eis auf der Nase hängen", sagte Sasuke lächelnd. "Oh...ist mir gar nicht aufgefallen", sagte Sakura verlegen. "Ist doch nicht schlimm", meinte Sasuke immer noch grinsend. Er beugte sich zu ihr rüber und wischte ihr mit seinem Finger den Eisfleck von der Nase, anschließend leckte er mit seiner Zunge über seinen Finger. "Du hast eine gute Wahl getroffen, Sakura", sagte er mit einem breiten Grinsen. Sakura errötete noch mehr und Sasuke grinste, wenn überhaupt möglich, noch breiter.
 

Gegen Abend machten sich die beiden auf den Rückweg. Als sie schließlich wieder am Internat ankamen, war es schon Zeit für´s Abendessen. Sakura verabschiedete sich von Sasuke, bedankte sich für den schönen Nachmittag und verschwand dann zu ihren Freundinnen. Kin war die Erste, die sie bemerkte. "Uh~~ seht mal, wer da kommt", sagte sie grinsend. "Ach halt die Klappe", sagte Sakura lachend. "Hey, begrüßt man so etwa seine Freundin?", fragte Kin gespielt beleidigt. "So eine Freundin schon", meinte Sakura lächelnd und streckte ihr die Zunge raus. Alle Mädchen lachten. Anschließend setzte sich Sakura zu ihnen und sie begannen, zu essen. "Wo ist Ino?", fragte die Rosahaarige besorgt. "Sie ist in unserem Schlafsaal, wo sonst...", seufzte Tenten. "Oh mann...wie lange will sie noch deprimiert sein?", fragte Sakura kopfschüttelnd. "Keine Ahnung...dieser blöde Itachi, wenn ich den in die Finger bekomme", knurrte Temari. "Er will sich bei ihr entschuldigen...", sagte Sakura leise. "Was?! Der? Niemals!", sagte Kin. "Sasuke hat es mir erzählt...aber wer weiß, ob Itachi das ernst gemeint hat", murmelte Sakura.
 

Nach dem Abendessen gingen die fünf Mädchen wieder nach oben. Ino lag immer noch im Bett und rührte sich nicht. Genervt ging Tenten auf sie zu und zog ihr die Bettdecke weg. "Ino! Du wirst jetzt sofort aufstehen, so langsam reichts jetzt. Kein Typ ist es wert, dass man wegen ihm tagelang im Bett liegt, nur noch vor sich hin heult und nichts mehr isst", sagte die Braunhaarige energisch. "Lass mich, Tenten...", murmelte Ino. "Geh mal zur Seite, lass mich mit ihr reden", sagte Temari und schob sich an Tenten vorbei. "Ino, so kann das nicht weitergehen. Iss wenigstens ein bisschen, ich habe dir extra etwas mitgebracht", sagte die Blonde leicht überfordert. Und tatsächlich rappelte sich Ino auf und nahm das Essen von Temari an. "Na also", sagte diese lächelnd.
 

Später lagen die sechs Mädchen in ihren Betten und schliefen tief und fest. Das einzige Geräusch, das zu hören war, waren ihre tiefen, gleichmäßigen Atemzüge. Selbst Ino war, nachdem sie noch einige Zeit wach gelegen hatte, in einen traumlosen Schlaf gefallen.
 

Am nächsten Morgen schliefen die Mädchen erst einmal aus. Immerhin war Samstag und da sie heute keinen Unterricht hatten, nutzten sie die Zeit, um sich auszuruhen. Erst gegen zehn Uhr, wurden die ersten langsam wach. Im Schlafsaal der Zwillinge herrschte eine einziges Gähnen. "Oh mann...wieso müssen wir denn schon aufstehen?", fragte Hanon verschlafen, die gähnend auf dem Rand ihres Bettes saß. "Du willst doch wohl nicht den ganzen Tag im Bett liegen", sagte Rina grinsend, während sie sich ihr T-shirt über den Kopf zog. "Schon gut, ich zieh mich ja schon an", sagte Hanon und ging hinüber zu einem Waschbecken, wo sie sich erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht spritzte.
 

Nachdem sie eine halbe Stunde damit zugebracht hatten sich zu waschen und anzuziehen, machten sie sich auf den Weg zum Frühstück, dass an Wochenenden immer später stattfand. "Hey, guten Morgen, Noel." Deidara war plötzlich neben ihr aufgetaucht. "Oh, guten Morgen, Deidara. Was gibts?", fragte die Blauhaarige lächelnd. "Ich wollte dich fragen, ob du heute Mittag schon etwas vorhast", sagte Deidara und erwiderte ihr Lächeln. "Nein, eigentlich nicht, wieso?", fragte Noel. "Wollen wir ein bisschen an den Strand gehen? Ich muss dir etwas erzählen...", sagte Deidara leise, sodass nur Noel es verstehen konnte. "In Ordnung, wann?", fragte sie. "Sagen wir um halb drei?" "Okay." "Gut, also bis später, ich bin mit Sasori verabredet", sagte Deidara, küsste sie kurz auf die Wange, winkte ihr nochmal zu und verschwand dann um die nächste Ecke.
 

Zur gleichen Zeit befand sich Kabuto Yakushi oben in seinem Schlafsaal, den er sich mit Itachi, Deidara und Sasori teilte. "Hey, Itachi, willst du nicht doch mit nach unten kommen? Du musst einfach etwas essen", sagte Kabuto besorgt. "Ich will nichts essen, hab keinen Hunger", sagte Itachi mit schwacher Stimme, während ein starker Hustenanfall seinen Körper schüttelte. "Ohje...möchte mal wissen, wo du dir das eingefangen hast", sagte Kabuto. "Keine Ahnung...aber ich kann nicht im Bett liegen bleiben, ich muss unbedingt Ino finden", sagte Itachi leise. "Das muss warten, erst solltest du zusehen, dass deine Erkältung besser wird. Du bleibst schön im Bett liegen und ruhst dich aus. Ich gehe jetzt runter zum Frühstück, bis später." Mit diesen Worten verließ Kabuto das Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten. Itachi blieb mit seinen Gedanken alleine im Zimmer zurück.
 

Doch nachdem er sich sicher war, dass Kabuto nicht zurückkommen würde, schlug er die Bettdecke zur Seite und stand trotz seines schmerzenden Kopfes auf. °Verdammt, blöde Erkältung°, dachte der Uchiha missmutig, ehe er sich auf den Weg machte, um Ino zu suchen. Die ganze Nacht konnte er nicht schlafen, nur weil er ihretwegen ein schlechtes Gewissen hatte. Er würde noch den Verstand verlieren, wenn er sich nicht möglichst bald bei ihr entschuldigen würde. Also blieb ihm keine andere Wahl, als der Erkältung zu trotzen und sich auf die Suche nach ihr zu begeben.
 

Nach einer geschlagenen Stunde wollte er die Hoffnung schon aufgeben, doch da fiel ihm ein, dass der einzige Ort, an dem er noch nicht gesucht hatte, ihr Schlafsaal war. Schnell machte er sich auf den Weg dorthin. Als er vor der Tür stehen blieb, atmete er noch einmal tief durch und klopfte dann an. "Ja?!" Vorsichtig schob Itachi die Tür auf und schlüpfte in den Raum. "Itachi...", flüsterte Ino fassungslos. °Oh Gott...er sieht schrecklich aus, bestimmt ist er krank...°, dachte sie erschrocken. Wie zur Bestätigung ihrer Vermutung, schüttelte wieder ein starker Hustenanfall Itachis Körper. "Itachi, um Gottes willen, was hast du denn? Gehts dir nicht gut?", fragte Ino besorgt und ging schnell zu ihm. Der Schmerz, den er ihr zugefügt hatte, war vergessen. "Ino...ich habe dich überall gesucht...", flüsterte Itachi. "Was? Aber wieso denn?", fragte sie leise. "Ich...wollte mich bei dir entschuldigen...dafür, dass ich deine Gefühle verletzt habe...es tut mir Leid, ich bin ein richtiger Mistkerl...es tut mir wirklich Leid, dass du wegen mir so viel weinen musstest..." Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als er plötzlich und ohne Vorwarnung zusammenbrach.
 

"Itachi! Itachi, was hast du?! Wach auf, bitte!", flehte Ino ihn an, doch der Schwarzhaarige zeigte keine Regung. Panik stieg in ihr auf. "Was soll ich denn jetzt machen?", flüsterte sie, den Tränen nahe, vor sich hin. Plötzlich kam ihr eine Idee. "Halte durch, Itachi, ich hole Hilfe", flüsterte sie ihm ins Ohr und rannte so schnell sie konnte ins oberste Stockwerk. Hastig riss sie die Tür zur Krankenstation auf. "Yashamaru! Bitte komm schnell mit, Itachi ist zusammengebrochen", sagte Ino panisch. Sofort sprang der Sanitäter von seinem Stuhl auf. "Was?! Wo ist er jetzt?", fragte Yashamaru. "In meinem Schlafsaal", antwortete Ino. "Okay, bring mich zu ihm", sagte der Blonde. Ino nickte und führte ihn dann nach unten.
 

Kurz darauf waren sie unten angekommen. Yashamaru kümmerte sich sofort um Itachi, Ino stand neben ihm und beobachtete ihn mit angsterfülltem Blick. "Und? Was ist mit ihm?", fragte sie nach einer Weile; ihre Stimme zitterte vor Angst. "Keine Sorge, er kommt wieder auf die Beine. Er hat sich nur überanstrengt. Wir bringen ihn hoch in die Krankenstation, für´s Erste braucht er Ruhe", sagte Yashamaru mit beruhigender Stimme und lächelte Ino an. Diese atmete erleichtert durch. Gemeinsam mit Yashamaru brachte sie den Uchiha nach oben in die Krankenstation, wo sie ihn in ein Bett legten. "Kann ich bei ihm bleiben?", fragte Ino, nachdem der Blonde ihm noch einige Medikamente verabreicht hatte. "Natürlich, pass auf ihn auf, ich muss ohnehin noch etwas erledigen", sagte er. "Danke", sagte Ino leise und umfasste Itachis Hand.
 

Nun saß sie schon seit einer Stunde hier und Itachi war immer noch nicht aufgewacht. °Bitte, Itachi...wach wieder auf°, dachte Ino traurig, während ihre Finger langsam und liebevoll über seine Hand strichen. Wieder verging eine halbe Stunde, ehe der Schwarzhaarige sich endlich rührte. Zögernd öffnete er die Augen und stellte überrascht fest, dass Ino immer noch bei ihm war. "Itachi! Gottseidank, du bist wieder wach!", rief Ino erleichtert aus und umarmte ihn stürmisch. °Hat sie mir etwa verziehen?°, fragte er sich. "Was ist passiert?", fragte er schließlich. "Du bist ganz plötzlich in meinem Schlafsaal zusammengebrochen und da habe ich Yashamaru geholt. Wir haben dich gemeinsam hier hoch getragen. Du hast hohes Fieber, aber wenn du dich ein paar Tage ausruhst, wirst du bald wieder gesund sein", sagte Ino lächelnd. "Was ist mit dir? Du scheinst wieder fröhlicher zu sein, und das nachdem ich dir so wehgetan habe", sagte Itachi leise. "Ich verzeihe dir, es ist mir wichtiger, dass es dir bald wieder besser geht", sagte Ino und errötete leicht. "Ich danke dir, Ino. Ich hätte es nicht ertragen können, wenn du weiterhin wegen mir geweint hättest", sagte Itachi und lächelte schwach, während er ihr zärtlich über die Wange strich. "Schon okay, aber jetzt solltest du dich ausruhen. Ich komme nach dem Mittagessen nochmal", sagte Ino und stand auf. "In Ordnung, ich versuche, noch ein bisschen zu schlafen", murmelte Itachi und war auch schon eingeschlafen. Ino lächelte, küsste ihn kurz auf die Stirn und ging dann zum Mittagessen.
 

Inzwischen war es Mittag geworden und Noel machte sich gerade auf den Weg zum Strand. Sie verabschiedete sich von den anderen und verließ eilig das Schulgebäude. Am Strand angekommen, entdeckte sie auch sofort Deidara, der schon auf sie wartete. "Hallo, Deidara", sagte sie lächelnd. "Hey, Noel." Er erwiderte ihr Lächeln und küsste sie kurz. "Du wolltest mir etwas erzählen?", fragte Noel dann. "Ja, komm, setzen wir uns", sagte der Blonde. Beide ließen sich in dem weichen Sand nieder. "Noel...ich will dir was sagen...wir sind zwar noch nicht lange zusammen, aber ich habe nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir ehrlich zueinander sein sollten", fing Deidara an. "Aber, das sind wir doch", erwiderte Noel. "Du verstehst mich nicht, ich meine, ich möchte, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben. Deshalb wollte ich dir etwas erzählen, dass ich bisher nur Itachi und Sasori anvertraut habe", sagte Deidara leise. °Seine Vergangenheit!°, schoss es Noel durch den Kopf. "Ich gelte als ziemlich verschlossen, doch das hat auch seinen Grund, ich habe bisher nur zwei Personen mein Herz geöffnet. Niemand wusste, was mir damals passiert ist...aber als ich dich traf, wusste ich, dass ich es auch dir anvertrauen kann", redete Deidara weiter. "Erzähl es mir, ich höre dir zu", sagte Noel. Deidara nickte und fing an zu erzählen.
 

"Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen...doch dort war ich bei jedem verhasst...weißt du, meine Eltern waren keine besonders nette Menschen. Meine Mutter wollte mich nicht bekommen und hatte zuerst vor, mich abtreiben zu lassen, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Aber das Oberhaupt unseres Dorfes hat es ihr ausgeredet und so brachte sie mich schließlich doch zur Welt. Aber glaube mir, ich habe niemals Liebe von ihr erfahren, genauso wenig wie von meinem Vater. Meine Eltern haben mich gehasst, weil ich ihr gesamtes Leben durcheinander geworfen habe. Ich war ihnen immer nur ein Klotz am Bein und sie haben wirklich alles versucht, um mich loszuwerden, haben es aber niemals geschafft, sie haben auch nicht davor zurückgeschreckt, mich umbringen zu wollen, aber ich kann von Glück sagen, dass es ihnen niemals gelungen ist. Als sie einmal im Ausland unterwegs waren, bekam ich eines Tages einen Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass meine Eltern bei einem Attentat umgekommen waren...damals war ich 13...unglücklicherweiße bekam das Oberhaupt unseres Dorfes diesen Brief in die Finger und am nächsten Tag wusste das ganze Dorf Bescheid. Jeder glaubte, dass ich etwas mit dem Mord an meinen Eltern zu tun hatte. Ich habe versucht, mich zu rechtfertigen, aber sie ließen mir keine Chance, meinen Standpunkt zu verteidigen und so haben sie mich schließlich eingesperrt und wollten mich umbringen...doch auf irgendeine unerklärliche Weise gelang es mir, zu fliehen und so floh ich aus meinem Heimatdorf. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hin sollte, aber es war mir auch egal, ich wollte einfach nur weg. Ich rannte solange, bis ich die nächste Stadt erreichte. Nachdem ich eine Woche lang auf der Straße gelebt habe, nahm mich schließlich ein älteres Ehepaar auf. Sie haben mir so viel Liebe und Geborgenheit gegeben, dass ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, wirklich geliebt zu werden und endlich meine wahre Familie gefunden zu haben. Und dann bin ich schließlich hier gelandet und Sasori und Itachi wurden meine ersten Freunde", endete Deidara.
 

Noel starrte ihn entsetzt an. "Oh mein Gott...das ist ja schrecklich...", murmelte sie. Deidara nickte traurig. Im nächsten Moment fiel Noel ihm um den Hals und drückte ihn an sich. Der Blonde spürte deutlich, wie heiße Tränen auf seine Schulter fielen. "Noel...du musst doch nicht weinen", sagte er sanft und strich ihr beruhigend über das dunkelblaue Haar. "Es tut mir Leid, Deidara, aber soetwas Trauriges habe ich noch niemals gehört. Wie kann man nur so kaltherzig sein", schluchzte sie. "Beruhige dich...ich habe mich daran gewöhnt...aber es tut gut, Menschen um sich herum zu haben, die einen wirklich lieben", sagte Deidara lächelnd. Noel ließ wieder von ihm ab und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Na, also. Gehts wieder?", fragte der Blonde und lächelte sie liebevoll an. Sie nickte und erwiderte sein Lächeln.
 

Dann wurde seine Miene wieder ernst. "Und was ist mit dir? Gibt es bei dir etwas, das du mir noch nicht erzählt hast?", fragte er dann. Noels Herz setzte für einen Moment aus. °Ich kann es ihm nicht sagen...!°, dachte sie verzweifelt. "N-nein, ich habe k-keine Geheimnisse vor dir", sagte sie schnell. "Wieso habe ich das Gefühl, dass ich dir nicht glauben kann? Du verheimlichst mir doch etwas oder?" Fragend hob er eine Augenbraue. "N-nein, wieso sollte ich?" "Noel, ich merke soetwas, also raus damit, was verheimlichst du mir?" "Ich kann es dir nicht sagen...", murmelte Noel mit belegter Stimme. "Schön! Ich leere dir mein Herz aus und du?! Du hast Geheimnisse vor mir, was für eine tolle Beziehung, und ich dachte, du liebst mich", sagte Deidara wütend. "Aber, Deidara, ich liebe dich auch, aber ich kann es dir einfach nicht sagen", sagte Noel verzweifelt. "Schön, wie du willst! Verstick doch daran!" Er ließ sie stehen und ging mit wütenden Schritten davon. "Du Idiot!", schrie Noel ihm mit Tränen in den Augen nach. Doch der Blonde drehte sich nicht mehr um und verschwand Richtung Schulgebäude.
 

So schnell sie konnte rannte auch sie in das Internat zurück und direkt in ihren Schlafsaal. Dort befand sich allerdings nur Caren, die auf einer Fensterbank saß und aufs Meer hinausschaute. Als die Tür aufging, drehte sie sich um, um zu sehen, wer da kam. Als sie ihre Schwester sah, erschrak sie, rutschte von der Fensterbank und ging schnell auf sie zu. "Noel...was ist denn passiert?", fragte sie vorsichtig. Noel antwortete ihr nicht, sondern warf sich in ihre Arme und weinte bittere Tränen. Caren wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Was ist passiert?", fragte sie noch einmal. "Ich hab mich mit Deidara gestritten", schniefte Noel. "Was? Aber wieso denn?", fragte die Lilahaarige und sah ihre Schwester mitleidig an. "Er wollte mit mir reden...er wollte, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben, also hat er mir von seiner Vergangenheit erzählt. Als er geendet hatte, fragte er mich, ob ich irgendwelche Geheimnisse vor ihm habe. Aber ich kann ihm doch nicht sagen, dass ich eine Meerjungfrau bin", schluchzte Noel. Caren nahm sie wieder in den Arm. "Beruhige dich. Natürlich kannst du ihm das nicht sagen...du würdest dich in Schaum auflösen...", sagte sie leise. Die Blauhaarige nickte. "Er hat mich angeschrien und hat mich schließlich stehen lassen", erzählte Noel weiter. "Was für ein Idiot...anstatt zu sagen, dass du bestimmt gute Gründe dafür hast und er dich verstehen kann", sagte Caren und verdrehte die Augen. "Was mach ich denn jetzt?", fragte Noel verzweifelt. "Keine Sorge, ich weiß, wie du ihm dein Geheimnis verraten kannst, ohne dass du es ihm sagen musst." Caren lächelte sie geheimnisvoll an. "Und du bist dir sicher, dass das klappt?", fragte Noel. "Es muss einfach klappen. Komm, lass uns mal nach Haku suchen, der kann uns helfen", sagte Caren und zog ihre Schwester mit sich.
 

Nach einigem Herumsuchen fanden sie Haku schließlich in der Bibliothek. "Hey, Haku, hast du mal kurz Zeit?", fragte Caren sofort, als sie zu ihm trat. "Hey, ihr zwei. Klar, bin sowieso gerade fertig geworden", sagte Haku und stand auf, um seine Sachen zusammenzupacken. Gemeinsam mit den Zwillingen verließ er die Bibliothek. "Also? Was wollt ihr von mir?", fragte er, während sie um die nächste Ecke bogen. "Noel hatte Streit mit Deidara", fing Caren an. "Wieso das denn?", unterbrach Haku sie. Caren seufzte, bevor sie weitersprach. "Er hat ihr von seiner Vergangenheit erzählt, weil er keine Geheimnisse vor ihr haben möchte, er sagte, er will, dass sie ehrlich zueinander sind...aber es gibt etwas, dass Noel ihm nicht sagen kann...ich denke, du weißt, was das ist oder?", fragte Caren leise. Haku nickte. "Und wie hat er darauf reagiert?" "Er ist wütend geworden...und hat mich angeschrien, dann ließ er mich einfach so stehen...", murmelte Noel mit traurigem Blick. "Oh mann...wie kompliziert", seufzte Haku. "Du sagst es, aber Noel konnte ihm unmöglich sagen, dass sie eine Meerjungfrau ist", sagte Caren hitzig. "Beruhige dich, ich weiß, dass sie es ihm nicht sagen darf. Aber was sollen wir denn jetzt machen? Wie sollen wir das bitte hinkriegen, dass Deidara ihr Geheimnis allein herausfindet?", fragte Haku ratlos. "Ganz einfach, ich habe eine Idee und du musst uns dabei helfen", sagte Caren mit einem geheimnisvollen Lächeln. "Und was ist das für eine Idee?", fragte Haku. "Lasst uns woanders hingehen, wo wir ungestört sind, hier können es zu viele mitbekommen", meinte Caren und zog die beiden mit sich zu ihrem Schlafsaal.
 

"Also?", fragte Haku erneut, als Caren die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. "Gut, passt auf. Von ganz allein wird Deidara ihr Geheimnis bestimmt nicht erfahren, also helfen wir ein bisschen nach", fing Caren an. "Wie meinst du das?", fragte Noel verwirrt. "Ganz einfach, Haku, du suchst sobald wir das hier durchgesprochen haben Deidara auf und sagst ihm, dass Noel nochmal mit ihm reden will und zwar unten am Strand. Lass nicht locker, auch wenn er sich weigern sollte, du musst ihn dazu überreden, sonst klappt das Ganze nicht", redete die Lilahaarige weiter. Haku nickte. "Okay, Noel, du kommst mit mir nach unten ans Meer, dort werden wir einfach ins Wasser springen und dann werden wir auf Deidara warten. Damit er auch wirklich auf dich aufmerksam wird, wenn er ankommt, solltest du dich auf einen der Felsen setzen und anfangen zu singen, der Rest wird sich dann von alleine ergeben. Haku und ich werden das Ganze aus sicherer Entfernung beobachten", erklärte Caren. "Und du bist dir sicher, dass das klappt?", fragte Noel unsicher. "Es muss einfach klappen. Also, Haku, du suchst jetzt Deidara und wir beide gehen runter zum Strand", sagte Caren. "Alles klar, bis später, Mädels", sagte Haku und verschwand. Caren nahm Noel bei der Hand und ging mit ihr Richtung Strand.
 

Dort angekommen, sprangen die beiden Mädchen ohne zu zögern ins Wasser. Carens Beine verwandelten sich in einen purpurnen Fischschwanz, während Noels Beine sich in dunkelblaue Flossen verwandelten. Dann tauchten die beiden wieder auf und ließen sich auf einem der Felsen nieder. "So, jetzt heißt es warten", sagte Caren und ließ die Wiese, die oberhalb des Strandes lag, nicht aus den Augen. "Hoffentlich kommt er auch", murmelte Noel. "Keine Sorge, Haku schafft das schon", sagte Caren lächelnd.
 

Haku, der schon seit 10 Minuten nach Deidara suchte, fand diesen schließlich draußen auf den Sportplätzen, wo er mit Sasori und Serina im Gras lag. "Hey, ihr drei", begrüßte er sie, als er näher trat. "Oh, hallo Haku", sagte Serina lächelnd, die mit dem Kopf auf Sasoris Schoß lag. "Ich wollte mit dir reden, Deidara", wandte er sich an den Blonden. "Mit mir? Was ist denn?", fragte Deidara leicht überrascht. "Noel will mit dir sprechen, sie wartet unten am Strand auf dich", sagte Haku. "Ich wüsste nicht, worüber wir reden müssten." °Ohje, er scheint immer noch sauer auf sie zu sein...° Deidara würde vielleicht nicht so einfach mitgehen, aber er durfte nicht locker lassen. "Hast du dich etwa mit ihr gestritten?", fragte Sasori verwundert. "Ja, na und, ist doch nicht wichtig", sagte Deidara missmutig. Sasori zog es vor, zu schweigen, da er sehr genau wusste, dass man den Blonden besser in Ruhe ließ, wenn er so schlecht gelaunt war. "Ich bitte dich, Deidara. Sie sagte mir, dass es wirklich wichtig ist", versuchte Haku es noch einmal. Einen Moment herrschte Stille, ehe Deidara schließlich seufzte. "Na schön, ich hoffe, sie hat einen guten Grund, sonst kann sie was erleben", sagte er bedrohlich leise. Haku schluckte. "Komm, ich begleite dich noch bis zum Strand." "Okay, lass uns gehen." Sasori und Serina sahen den beiden nach. "Er wird ihr doch hoffentlich nichts antun oder?", fragte die Blonde leise und schmiegte sich automatisch näher an den Rothaarigen. "Nein, ich kenne Deidara genau, wenn er richtig wütend ist, lässt man ihn zwar besser in Ruhe, aber er würde auf keinen Fall jemandem etwas antun", beruhigte Sasori sie. "Na, wenn du das sagst", sagte Serina, sichtlich erleichtert.
 

Deidara und Haku hatten den Strand beinahe erreicht. Caren sah die beiden von Weitem kommen. "Da ist er, Haku hat es geschafft", sagte sie und zeigte in die Richtung der beiden. Noel schluckte hart. "Also, viel Glück, ich schwimme ein Stück weiter, werde aber in der Nähe bleiben, du schaffst das." Sie sprang zurück ins Wasser und lächelte ihrer Schwester nochmal zu. "Ach und Noel?" "Was?" "Sing" Mit diesen Worten schwamm Caren davon.
 

"Na schön, jetzt oder nie", sagte Noel leise und begann zu singen, /Der Regenbogenwind weht an einer weit entfernten Küste. Vor der Morgendämmerung hörte ich eine Melodie. Es ist ein sehr nostalgisches Lied. Die Vögel, die zum östlichen Himmel hinfliegen, fliehen nun zu der Schatzinsel und benutzen diese Abkürzung.../ Haku hatte Noels Gesang längst vernommen und beschloss, dass es nun langsam an der Zeit wäre, Deidara alleine weiter gehen zu lassen und Caren aufzusuchen. "Ich weiß, es ist noch ein Stück bis zum Strand, aber ich denke, ab hier kommst du ohne mich klar oder?", fragte er daher. "Ja, geh nur", antwortete Deidara. Haku verabschiedete sich von ihm und ging dann einen anderen Weg, der ebenfalls zum Strand führte.
 

°Er kommt näher...aber ich darf jetzt auf keinenFall aufhören!°, dachte Noel und sang weiter. / Nach dieser stürmischen Nacht, in der ich dir meine Liebe gestanden habe, werde ich wieder geboren. Solange wir die Melodie der sieben Länder singen, werde ich niemals vergessen, selbst, wenn der Tag kommt, an dem jeder von hier abreisen muss. Die Wolken ziehen langsam davon und verschwinden, wenn sie das Ende des Regenbogens erreichen.../ Deidara war inzwischen am Strand angekommen, aber konnte sie zuerst nicht entdecken, da sie von einigen anderen Felsen verdeckt wurde. Als er sich erneut nach ihr umsah, hörte er plötzlich dieses Lied. Es schien von der Felsgruppe zu kommen, die direkt vor ihm lag. Er beschloss, der Melodie zu folgen.
 

/Und dann können die Sterne beginnen wie Perlen ein mächtiges, wunderbares Licht freizusetzen. Aus dem südlichen Himmel kann man ein Pfeifen hören. Ja, das ist die Zeit, die schließlich gekommen ist, die Zeit für mich erwachsen zu werden. Während sie die Wünsche der liebevollen Mutter mit ihrem Herzen versteht, wünscht sie sich, dass jeder auf eine solch wundervolle und abenteuerliche Reise gehen könnte, begleitet von vielen Tränen und Gebeten, die ich alle vergessen habe. Aber es bleibt die Phantasie einer Nacht, in der die Sterne vom Himmel fallen, für eine strahlende Zukunft in dem Paradies der sieben Meere!.../

"Noel?!" Erschrocken öffnete die Angesprochene die Augen. "Deidara", flüsterte sie. "Bist du es wirklich?", fragte er leise. Noel nickte, sprang von dem Felsen ins Wasser und kam auf das Ufer zu. "Es tut mir Leid, Deidara. Das war es, was ich dir verheimlicht habe, das war es, was ich dir nicht sagen konnte. Wenn ich es getan hätte, und glaube mir, ich war kurz davor, dann hätte ich mich in Meeresschaum aufgelöst und du hättest mich verloren, genau wie ich dich", erklärte sie ihm, wobei ihr schon wieder Tränen über die Wangen liefen. Deidara ließ sich auf die Knie fallen und zog ihren schlanken Körper an sich. "Verzeih mir, Noel. Ich hätte dich nicht so anschreien dürfen, es tut mir Leid", flüsterte er und vergrub sein Gesicht in ihrem blauen Haar. "Ist schon okay, ich bin nur froh, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist", schniefte sie, lächelte aber dennoch glücklich.
 

"Na also, ich wusste, dass es klappt", sagte Caren lächelnd zu Haku. Die beiden hatten sich in einiger Entfernung versteckt und das Geschehen aufmerksam verfolgt. "Komm, lass uns zurück gehen, lassen wir sie alleine", sagte Haku und nahm sie, nachdem sie ihre Beine wieder hatte, bei der Hand. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück in die Schule; sie sahen nicht mehr, wie sich Noel und Deidara innig küssten und ihre Umgebung dabei völlig in Vergessenheit geriet.
 

Beim Abendessen herrschte ausgelassene Stimmung. Die Mädchen aus der neunten Klasse und Temari saßen bei ihnen und unterhielten sich mit ihnen. Sogar Ino war wieder dabei und wirkte wieder glücklich. "Oh mann, dass war ja echt ein kompliziertes Wochenende. Hoffentlich können wir den Sonntag mal ausspannen", meinte Coco grinsend. "Ich hoffe es auch", sagte Noel lächelnd. Die Mädchen sahen sich kurz an, dann fingen sie an zu lachen.
 

Gegen elf Uhr machten sie sich bettfertig und legten sich dann hin. "Sind alle im Bett?", fragte Rina in die Runde. Einstimmiges Gemurmel war die Antwort darauf. "Okay, dass nehme ich mal als Ja", grinste die Grünhaarige und stand auf, um das Licht auszumachen. Kurz darauf waren alle eingeschlafen und es herrschte Ruhe im Schlafsaal.
 

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So, das war´s mal wieder

Vielen Dank, für eure Kommis, hat mich echt gefreut^^

Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin

Bis dann
 

Haku_2910

Ein Streich jagt den nächsten

Kapitel 6: Ein Streich jagt den nächsten
 


 

Es war wieder Montag. Pünktlich um sechs Uhr klingelte Rinas Wecker und mit einem Schlag saßen alle hellwach im Bett. "Rina, spinnst du, den Wecker so früh zu stellen?", beschwerte sich Hanon, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. "Immerhin ist es Montag und bis ihr alle fertig seid, ist es sowieso Zeit zum Frühstücken", meinte die Grünhaarige grinsend. "Na toll...ich hätte lieber noch eine halbe Stunde geschlafen", murmelte Hanon missmutig. "Komm, Hanon, mecker nicht rum, sondern steh auf", sagte Caren gut gelaunt und zog ihr mit einem Ruck die Decke weg. "Caren!", rief Hanon nun sauer und stand so schnell auf, dass Caren erst zu spät bemerkte, wie sie mit ihrem Kissen ausholte und sie mitten im Gesicht traf. "Na warte, das hast du nicht umsonst gemacht", sagte sie mit einem bedrohlichen Unterton. Sie schnappte sich eines von Cocos Kissen, da sie nahe an ihrem Bett stand und begann dann mit Hanon eine erbitterte Kissenschlacht, in die schließlich auch noch Noel und Seirra hineingezogen wurden.
 

Doch schließlich hörten sie atemlos auf, zogen sich dann lachend an und gingen anschließend zum Frühstück. Dort trafen sie auch sofort auf die anderen, die auch noch nicht ganz ausgeschlafen hatten. "Hey, ihr seht ja noch richtig verschlafen aus", stellte Luchia mit einem Grinsen fest. Kin gähnte als Antwort. "Das ist noch gar nichts...", grummelte Temari, "ich hatte echt Schwierigkeiten die heute Morgen alle aus dem Bett zu bekommen." Die anderen lachten und wandten sich dann ihrem Frühstück zu.
 

Nach dem Frühstück holten alle ihre Schultaschen und begaben sich auf den Weg zum Unterricht. "Hey, Seirra, Hanon, Caren!" Überrascht drehten sich die drei um. Yuriko, ein Mädchen aus ihrer Klasse kam auf sie zugerannt und kam schlitternd bei ihnen zum Stehen. "Was ist denn los, Yuriko?", fragte Hanon und sah sie fragend an. "Habt ihr schon das Neuste gehört?" Die drei Mädchen warfen sich flüchtige Blicke zu, bevor sie alle gleichzeitig mit einem unsicheren "Nein." antworteten. "Sayuri hat sich ein paar Streiche ausgedacht. Sie findet, dass es höchste Zeit ist, dass sie mal wieder ein bisschen Schwung in den Laden bringt." "Cool, ich liebe Streiche", sagte Hanon sofort, "wem wollen sie denn einen Streich spielen?" "Wahrscheinlich Nikora, wenn wir das nächste mal Musik haben, die kann man immer am besten hereinlegen", erklärte Yuriko mit einem wissenden Lächeln. "Wie aufregend! Was wollen wir denn anstellen?", fragte die Blauhaarige mit funkelnden Augen. "Keine Ahnung, dass will sie mit uns allen besprechen, also beeilt euch, bis Kakashi auftaucht, haben wir noch jede Menge Zeit", sagte Yuriko und zog die drei mit sich zu ihrem Klassensaal.
 

Als Hanon die Tür zum Klassenzimmer öffnete, schlug ihnen ein einziges Stimmengewirr entgegen. "Hey, da seid ihr ja endlich! Wir haben nur auf euch gewartet!", rief Sayuri ihnen gut gelaunt entgegen und rutschte dabei von ihrer Bank herunter. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen", sagte Hanon lachend. "Wie auch immer, setzt euch auf eure Plätze, ich muss euch unbedingt was sagen", kündigte Sayuri mit geheimnisvollem Lächeln an, während sie ihr hellblaues Haar über ihre Schulter warf. Die anderen warfen sich vielsagende Blick zu und setzten sich dann auf ihre Plätze.
 

Sayuri ließ den Blick kurz über die Klasse schweifen und als sie sicher war, dass alle anwesend waren, ging sie nach vorne zum Pult und bat um Aufmerksamkeit. "Hey, Leute! Hört mal alle her, ich habe euch etwas zu sagen!", rief sie mit lauter Stimme. Das Gemurmel wurde leiser und verstummte schließlich ganz. "Also, wie ihr sicher schon mitbekommen habt, ist der langweilige Alltag in die Schule zurückgekehrt...und das finde ich ehrlich gesagt ziemlich bescheuert, deshalb bin ich dafür, dass wir für ein bisschen Abwechslung sorgen und mal wieder einen Lehrer so richtig reinlegen", fing sie an. "Gute Idee, aber wen willst du denn reinlegen?", kam es von der hinteren Reihe. "Ich habe an Nikora gedacht...ihr kann man am besten Streiche spielen." Ein Blitzen ging durch Sayuris Augen." "Cool, was wollen wir machen?", fragten mehrere aufeinmal begeistert. "Ich habe gedacht, dass ihr mir Vorschläge macht", grinste die Blauhaarige. "Hat Nikora nicht Angst vor Katzen?", fragte Yuriko mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. "Ja...Yuriko, das ist die Idee!", rief Sayuri begeistert aus. "Kannst du auch mal Klartext reden?", fragte Hidan gelangweilt. "Ganz einfach, wir werden 'ne Katze irgendwo einfangen und sie in den Schrank mit dem CD-Player setzen. Und wenn sie uns dann was vorspielen will, wird sie an den Schrank gehen und zu Tode erschrecken", lachte Sayuri, "also was haltet ihr davon?" Die Klasse stimmte begeistert zu. "Okay, dann werden Yuriko und ich bis Freitag eine Katze anschaffen. Auf gutes Gelingen", lächelte die Blauhaarige. Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Kakashi kam herein. Sayuri setzte sich wieder auf ihren Platz und der Französischunterricht begann.
 

Am Nachmittag, nachdem sie alle Hausaufgaben erledigt hatten, verabschiedete sich Hanon von den anderen und begab sich in den westlichen Teil des Schulgebäudes wo hauptsächlich die Kunstsäle lagen. Dahinter lagen nur noch einige kleine Musikzimmer und genau in eines von diesen verzog sich Hanon mit Notenblättern. Sie liebte es, in ihrer Freizeit Klavier zu spielen. Eine ganze Weile spielte sie die Stücke, die sie mitgenommen hatte, bis eine Stimme sie plötzlich unterbrach.
 

"Du spielst wirklich gut. Seit wann machst du das schon?" Erschrocken schaute sie zur Tür. Dort stand ein Junge, der gut drei Jahre älter als sie war. Er hatte weiße Haare und trug eine Brille. Irgendwie kam er Hanon bekannt vor, sie wusste nur nicht mehr genau, wo sie ihn schon einmal gesehen hatte. "Kennen wir uns nicht?", fragte sie schließlich. "Ich bin in der Oberstufe, ich denke, du kennst mich über Serina", antwortete er. "Moment...ah, jetzt fällts mir wieder ein! Du bist Kabuto, stimmts?" Der Angesprochene nickte lächelnd. "Und du bist Hanon, richtig?" "Ja." "Du hast wirklich Talent für´s Klavierspielen. Spielst du schon lange?", fragte er dann. "Oh...naja...eigentlich erst seit letztes Jahr", sagte Hanon, während sich ein sanfter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. "Und trotzdem spielst du so gut, das ist bewundernswert", sagte Kabuto anerkennend. "Ich habe in jeder freien Minute geübt...mein Musiklehrer an meiner alten Schule hat es mir beigebracht", erzählte die Blauhaarige. "Warst du vorher auch auf einem Internat oder in einer ganz normalen Schule?", fragte er. "Es war auch ein Internat, aber die nehmen nur Mädchen bis 15 auf", antwortete sie. "Verstehe, du mochtest deinen Musiklehrer sehr, oder?", fragte er und grinste sie wissend an. Hanon zuckte zusammen und wandte ihren Blick ab, bevor sie verlegen nickte. "Er hat mich ein halbes Jahr lang unterrichtet...dann ist er allerdings von der Schule gegangen...er gab manchmal Klavierkonzerte, in dem Ort, wo die Schule lag. Als er jedoch merkte, dass er Erfolg hat, wollte er noch weitergehen und jetzt reist er durch ganz Europa und gibt in der ganzen Welt Klavierkonzerte." Hanon war aufgestanden und schaute verträumt aus dem Fenster. "Du scheinst ihn zu vermissen", stellte Kabuto fest. Hanon nickte. "Ich habe vorher noch nie so einen netten Menschen gekannt...ich hatte nicht viele Freunde in meiner alten Schule, aber zum Glück hat sich das hier geändert", sagte sie lächelnd. Kabuto erwiderte ihr Lächeln. "Willst du noch ein Stück hören?", fragte sie daraufhin und drehte sich wieder zu ihm um. "Gern, fang an", stimmte er zu. Hanon lächelte noch einmal, bevor sie sich wieder ans Klavier setzte und anfing zu spielen.
 

Beim Abendessen hatten die Neuntklässler Neuigkeiten. "Ab morgen ist endgültig Schluss mit dem langweiligen Schulalltag", sagte Ino fröhlich. "Ohoh...wenn du so redest, habt ihr meistens was vor." Temari ahnte nichts Gutes. "Genau, wir haben uns einen Streich ausgedacht", sagte Ino mit geheimnisvollem Lächeln. "Das könnt ihr am besten", meinte Temari grinsend. Ino streckte ihr daraufhin die Zunge raus. "Also ich finde es cool, was habt ihr euch ausgedacht?", wollte Luchia wissen. "Kin wird morgen in Japanisch so tun, als wäre sie schwerhörig. Das wird ein Spaß! Kurenai ist wirklich einfach reinzulegen", grinste Ino. Auch die anderen grinsten. "Dann viel Erfolg, schade, dass wir nicht dabei sein können", seufzte Hanon. "Keine Sorge, wir werden euch alles haarklein erzählen", versprach die Blonde. Die anderen nickten und aßen dann weiter.
 

Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg zurück in ihren Schlafsaal. Alle, bis auf Seirra, die wollte lieber noch etwas spazieren gehen. Langsam ging sie am Strand entlang und schaute dabei verträumt auf´s Meer. Plötzlich erkannte sie jemanden, der ebenfalls auf´s Meer hinausstarrte. Als sie ihn besser sehen konnte, erschrak sie.

°Das ist doch...Gaara!°, schoss es ihr durch den Kopf. Ohne es wirklich zu wollen, fing sie an zu zittern. Dennoch holte sie tief Luft und ging dann auf ihn zu. "Hey, Gaara...so sieht man sich wieder. Du bist oft hier und beobachtest das Meer, oder?" Keine Antwort. "Ich meine...es ist wirklich wunderschön, ich liebe das Meer, es wirkt beruhigend auf mich. Was meinst du?", ihre Stimme klang viel selbstsicherer, als sie sich in Wirklichkeit fühlte. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich zu ihr um, starrte sie aus eiskalten Augen an. Seirra zuckte zusammen und wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. "Wann kapierst du endlich, dass du mich in Ruhe lassen sollst?! Ich hasse Leute wie dich. Immer nur rennt ihr euren Träumen hinterher, aber ihr bemerkt nicht, dass das nur Zeitverschwendung ist! Ich verabscheue alle, die sich lieben, was bedeutet Liebe schon?! Gar nichts! Wenn du einem Menschen vertraust, wirst du früher oder später ausgenutzt! Egal, wie sehr du davon überzeugt bist, dass dich dieser Jemand liebt, er hasst dich insgeheim und wird dich früher oder später verletzen. Also verschwinde endlich, halt dich fern von mir, bevor ich noch etwas tue, was mir später Leid tun könnte!" Wieder sprach er mit so viel Kälte in der Stimme, dass sich in Seirras Augen Tränen sammelten. Sie sagte nichts mehr, sondern rannte einfach davon.
 

So schnell sie konnte, rannte sie zurück ins Schulgebäude, wobei sie nicht darauf achtete, dass ihre Tränen nach hinten vom Wind davongetragen wurden. Sie wollte auch gar nicht darauf achten, sie wollte einfach nur noch weg von Gaara. Erst als sie einen stechenden Schmerz an ihrem Arm spürte, blieb sie stehen. Erschrocken stellte sie fest, dass sie wohl an einigen Dornen hängen geblieben sein musste, denn überall hatte sie kleinere oder auch größere Schnitte. °Mist, nie wieder nehme ich die Abkürzung durch den Rosengarten°, dachte sie missmutig. Sie seufzte, bevor sie beschloss zur Krankenstation zu gehen, um sich die Wunden mit einer Salbe einreiben zu lassen.
 

Im obersten Stockwerk angekommen, klopfte sie kurz an die Tür, bevor sie diese aufschob. Sie erstarrte, als sie sah, wer ihr gegenüber stand. °Wie ist er so schnell hier hoch gekommen?° Gaara stand vor ihr und musterte sie mit seinen kalten Augen. Dann ging er ohne ein Wort an ihr vorbei und verschwand. °Verdammt...wieso habe ich nur so schreckliche Angst vor ihm?°, fragte sie sich und schon wieder begann sie zu zittern. "Kann ich dir helfen?" Yashamarus Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken hob sie ihren Blick. Der Sanitäter lächelte sie freundlich an und kam um seinen Schreibtisch herum auf sie zu. "I-ich habe...mich verletzt...", sagte Seirra mit zitternder Stimme. "Oh ja, ich sehe es...wie hast du das denn geschafft?", fragte der Blonde, während er sich die Schnitte genauer ansah. "Ich bin vorhin durch den Rosengarten gerannt und habe nicht auf die Dornen der Rosen geachtet, die schon über das Beet hinaus gewachsen sind", murmelte die Rothaarige. "Wieso bist du gerannt? Hat dich jemand verfolgt?", fragte Yashamaru und sah sie besorgt an. Seirra schüttelte den Kopf und begann stärker zu zittern. "Du zitterst ja wie Espenlaub...na komm, setz dich mal hin, ich werde dir einen heißen Tee machen und mich dann um deine Wunden kümmern", sagte er freundlich lächelnd. Seirra nickte und setzte sich hin.
 

Kurz darauf hatte Seirra einen heißen Tee in der Hand und Yashamaru kümmerte sich um die Schnittwunden. "Kann ich Sie mal etwas fragen?", fragte sie nach einer Weile. "Klar, schieß los. Ach und, lass mal das Sie sein", sagte er lächelnd. Seirra nickte und sprach dann weiter: " Was hat Gaara vorhin hier gemacht?" "Er brauchte meine Hilfe bei seinen Hausaufgaben...außerdem hat er mir erzählt, dass er nicht länger von einem Mädchen genervt werden wollte und deshalb zu mir gekommen ist", antwortete Yashamaru. "Ich habe ihn also genervt", sagte Seirra leise, doch der Blonde hatte sie dennoch verstanden. "Du bist also Seirra?", fragte er daher. Sie nickte. "Es war nicht meine Absicht ihn zu nerven. Ich habe ihn nur gefragt, ob er oft an den Strand kommt und ob er das Meer abends auch so schön findet...und dann hat er mir gesagt, dass er Leute wie mich hasst", sagte Seirra traurig. Yashamaru seufzte. "Weißt du, Seirra...das meint er nicht böse. Er hasst dich nicht, das sagt er nur, um nicht wieder verletzt zu werden." "Um nicht wieder verletzt zu werden? Was soll das heißen?", fragte sie sofort. "Weißt du, Gaaras Mutter starb bei seiner Geburt und sein Vater hat sich nie wirklich um ihn gekümmert. Egal, wie oft Gaara versucht hat, die Liebe seines Vaters zu gewinnen, er hat ihn immer abgewiesen. Er macht ihn dafür verantwortlich, dass seine Mutter gestorben ist. Nachdem er so oft enttäuscht wurde, hat er fast niemandem mehr vertraut. Er hat immer wieder meine Nähe gesucht, er hat nur mir vertraut und tut es auch heute noch. Selbst seinen Geschwistern gegenüber ist er sehr verschlossen, obwohl Kankuro und Temari immer zu ihm halten würden. Aber vermutlich liegt es einfach daran, dass er als Kind niemals wirklich Liebe erfahren hat. Deswegen hat er das vorhin zu dir gesagt", erzählte Yashamaru.
 

"Wie schrecklich...das wusste ich nicht...er scheint zu leiden. Seine Augen sind zwar kalt, aber sie haben einen traurigen Ausdruck. Ich hasse es, andere leiden zu sehen...ich leide mit ihnen", sagte Seirra leise. "Ja...ich glaube, dass seine Seele so sehr verletzt ist, dass er niemandem mehr traut und niemanden an sich heran lässt...", murmelte Yashamaru. "Kann ich ihm denn gar nicht helfen? Ich kann das nicht mit ansehen, wie er sich immer weiter von anderen distanziert", sagte Seirra heftig. "Vielleicht schaffst du es ja, ihn endlich wieder zu öffnen und wieder zu dem Menschen zu machen, der er einmal war", überlegte Yashamaru. "Ich verspreche, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde", versprach Seirra. "Sag mal, ich will mich ja nicht einmischen, aber kann es sein, dass du ein kleines bisschen in Gaara verliebt bist?", fragte der Blonde lächelnd. "K-kann schon sein", antwortete Seirra verlegen. "Ich glaube, das ist auch so. Versuch einfach mal näher an ihn heranzukommen. Ich bin mir sicher, irgendwann wird er dir vertrauen." "Woher kennst du Gaara eigentlich so gut?", wollte die Rothaarige wissen. "Oh, ich bin Gaaras Onkel und kümmere mich schon seit einigen Jahren um ihn und seine beiden Geschwister", antwortete er lächelnd. "Verstehe", sagte sie leise. "So, ich habe jetzt alle Schnitte versorgt", sagte er schließlich. "Vielen Dank. Ich sollte jetzt wohl besser in meinen Schlafsaal gehen. Es ist schon gleich neun." Seirra stand auf und wandte sich zum Gehen. "Gute Nacht." "Gute Nacht, Seirra. Ach und, wenn du Probleme hast, dann komm ruhig zu mir", sagte Yashamaru und lächelte sie noch einmal freundlich an. "Ja, vielen Dank. Aufwiedersehen." Mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg in ihren Schlafsaal.
 

Am nächsten Morgen waren die Mädchen der neunten Klasse besonders gut gelaunt. Das merkten auch Temari und die anderen beim Frühstück. "Was ist denn mit euch los?", fragte Coco und sah eine nach der anderen an. "Das haben wir euch doch gestern schon erzählt. Heute werden wir Kurenai einen Streich spielen", lachte Ino. "Ach ja, ihr habt es gestern erwähnt", erinnerte sich Rina. "Das wird großartig", freute sich Sakura. "Dann viel Erfolg", meinte Luchia grinsend. "Den werden wir haben", versicherte ihr Tenten.
 

Nachdem die Neuntklässler Geschichte und Physik hinter sich gebracht hatten, hatten sie endlich Japanisch. "Okay, Kurenai wird jeden Augenblick kommen. Kennt jeder den Plan?", fragte Sakura in die Klasse. Allgemeines Nicken. "Okay, dann kanns ja losgehen", meinte die Rosahaarige grinsend und setzte sich auf ihren Platz neben Ino. Kurz darauf kam auch schon Kurenai und fing mit dem Unterricht an. Während sie anfing der Klasse irgendetwas zu erklären, beugte sich Kin auf ihrem Tisch weit vor und legte die Hand hinters Ohr. Kurenai fiel das sofort auf. "Kin kannst du mich nicht gut verstehen?" Sie sagte etwas auf Japanisch. "Wiederhol das bitte." Kin schaute sie nur verständnislos an. "Kin, kannst du nicht hören?", fragte Kurenai besorgt. "Sensei Kurenai hat gesagt 'Kannst du nicht hören?!'", wiederholten Sakura und Tenten so laut sie konnten. "Sakura, Tenten, seid gefälligst leiser", sagte Kurenai in strengem Ton. Doch Kin unterbrach sie. "Was, ich soll mich beschweren? Wieso sollte ich das denn tun, Sensei Kurenai?", fragte die Schwarzhaarige verwirrt. Ino konnte sich nur noch mit Mühe ein Lachen verkneifen. Kurenai sah sie scharf an. "Was ist denn los, Ino?" "Nichts, ich muss nur niesen", sagte die Blonde und versteckte ihr Gesicht schnell hinter einem Taschentuch.
 

Währendessen wiederholten Sakura und Tenten Kurenais Worte noch lauter für Kin. "Was ist mit Möhren?", fragte diese noch verwirrter. "Sensei Kurenai hat gesagt 'Kannst du nicht hören!", schrie Sakura ihr ins Ohr. Dann wiederholte die ganze Klasse Kurenais Worte. "Seid sofort still, ihr stört ja die anderen Klassen", zischte Kurenai. Sie hatte richtig Mitleid mit Kin, sie hatte manchmal selbst unter Ohrenschmerzen zu leiden und wusste, wie schlimm das war. "Schmerzen deine Ohren denn so stark?", fragte sie mitleidsvoll. Kin schaute sie überrascht an. "Was, schon wieder Quark? Zum Abendessen? Den gab es doch gestern erst!" Schließlich hielt es die Klasse nicht mehr aus und brach in schallendes Gelächter aus. "Seid sofort still!", schrie Kurenai durch den Lärm, "das tut mir aber wirklich Leid mit deinen Ohren, Kin." "Was?", fragte Kin und sah Sakura und Tenten fragend an. "Sie hat gesagt, dass es ihr Leid tut, das mit deinen Ohren!", schrien Sakura und Tenten gleichzeitig. "Wer will bohren?", fragte Kin verwirrt. "Es tut ihr Leid, das mit deinen Ohren!", schrie die ganze Klasse und lachte noch mehr. Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatten, wandte sich Kurenai wieder an Kin. "Es hat keinen Sinn, setz dich ans Fenster und lies für dich, du verstehst ja kein Wort, von dem, was wir sagen." Die Schwarzhaarige sah fragend zu Sakura. "Du verstehst ja kein Wort, von dem, was wir sagen!", schrie diese so laut sie konnte. Dann wiederholte es die gesamte Klasse noch einmal.
 

Doch plötzlich flog die Tür auf und ein wütender Orochimaru stampfte ins Klassenzimmer. "Ich möchte ja nicht unhöflich sein und deinen Unterricht stören, wobei deine Schüler das bei meinem zweifelsohne tun, aber was wird das hier?", fragte er mit einer bedrohlich leisen Stimme. "Äh, also, Orochimaru...Kin hat Probleme mit dem Hören...", antwortete die Schwarzhaarige ihrem Kollegen und sah verlegen zu Boden. "Ach wirklich? Hat sie das?", fragte er zynisch und wandte sich zu Kin um. "Ja", sagte Sakura sofort und der Rest der Klasse nickte zustimmend. "Nun, da bin ich aber ganz anderer Meinung. Habe ich dich nicht erst vorhin auf dem Gang mit deinen Freundinnen hier laut schwatzen gehört? Da scheinst du sie sehr gut verstanden zu haben, ist es nicht so?" Keiner aus der Klasse wagte es, zu widersprechen. Mit einem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen baute er sich vor ihrem Tisch auf. "Ähm...", stammelte Kin und Kurenai sah sie verblüfft an. "Oh, du scheinst mich ja doch verstanden zu haben." Kin schluckte hart und nickte kaum merklich. Ihre Sensei schnappte erbost nach Luft, stemmte die Hände in die Hüften und wollte etwas sagen, doch Orochimaru hielt sie mit einer Handbewegung davon ab. "Überlass das mir", sagte er. Dann wandte er sich an Kin. "Und du, junge Dame, wirst heute nach dem Mittagessen in mein Büro kommen. Dann werden wir mal sehen, ob du nach einer Woche Nachsitzen immer noch so schwer hörst!" Mit diesen Worten stürmte er zurück in seine Klasse. Kurenai sah ihm verwundert nach und führte dann ihren Unterricht fort, wobei sie Kin sehr oft drannahm.
 

Endlich kam das langersehnte Klingeln zur Mittagspause und alle beeilten sich, nach draußen zu kommen. Auf dem Flur bestürmten alle Kin und lachten sich über den mehr oder weniger gelungenen Streich kaputt. "Das war einmalig, Kin! Ich dachte ich müsste an meinem Lachen ersticken", grinste Sakura. "Ja...aber jetzt hab ich Ärger mit Orochimaru...das ist gar nicht gut", seufzte die Schwarzhaarige. "Aber immerhin hat es einigermaßen geklappt", munterte Ino sie auf. "Na, wenn ihr meint...lasst uns nach unten gehen", sagte Kin und ging voraus. Die anderen folgten ihr langsamer.
 

Im Speisesaal angekommen setzten sie sich zu den anderen und begannen zu essen. "Und, wie ist es gelaufen?", wollte Hanon wissen. "Naja...am Anfang lief alles glatt, aber dann ist Orochimaru reingestürmt hat mich durchschaut...jetzt muss ich nach dem Essen bei ihm antreten...", seufzte Kin. "Ohoh...ausgerechnet bei Orochimaru", murmelte Temari. Kin sagte nichts darauf, sondern aß still weiter. Als sie fertig war, stand sie auf und wandte sich zum Gehen. "Viel Glück, Kin", murmelte Tenten. "Das kann ich gebrauchen", antwortete die Schwarzhaarige. "Du schaffst das schon", meinte auch Hinata. "Danke, Leute. Ich werde es schon überleben, aber jetzt sollte ich wirklich gehen", sagte sie und verließ den Speisesaal, um sich auf den Weg zu Orochimarus Büro zu machen.
 

Kurz darauf war sie angekommen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stand sie vor seiner Tür, klopfte dann und wartete auf ein "Herein!", das auch wenige Sekunden später ertönte. Sie holte noch einmal tief Luft und öffnete dann die Tür. Drinnen saß Orochimaru mit einer Brille, die er absetzte, als sie eintrat und blätterte in Unterlagen. Er legte diese zurück auf den Schreibtisch und bedeutete ihr, sich zu setzen. "Also, ich denke, du weißt, warum du hier bist. Da gibt es eigentlich nicht viel zu reden. Nun zu deiner Strafe: Du wirst eine Woche nachsitzen, und dort kannst du dir dann überlegen, warum." Kin traute sich nicht, ihn anzusehen und nickte stumm, als Zeichen, dass sie verstanden hatte.
 

"Orochimaru, meinst du nicht, dass einmal Nachsitzen genügt?", kam es plötzlich von der Tür. Der Angesprochene hob seinen Blick und sah dort seine Frau stehen. "Anko? Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht. Was machst du überhaupt hier?", fragte der Schwarzhaarige. "Hab es nur zufällig mitbekommen", antwortete Anko, "komm schon, sie wollte doch bestimmt nur einen Scherz machen." "Ja, aber mit diesem Scherz hat sie meinen und vor allem Kurenais Unterricht gestört." Sie trat näher heran, stellte sich dann hinter ihren Mann und legte ihre Hände auf seine Schultern. "Komm schon, ich denke, einmal Nachsitzen reicht." "Aber..." Nichts aber, meinst du nicht?", fragte sie leise und zwinkerte ihm zu. Orochimaru seufzte resigniert und bedeutete Kin dann mit einem Kopfnicken, dass sie zum Nachsitzen gehen sollte. Bevor sie das Zimmer verließ verbeugte sie sich leicht und murmelte ein leises "Danke." zu Anko.
 

Nachdem sie verschwunden war, wandte sich Anko wieder an Orochimaru. "Na, fühlen wir uns nicht viel besser, wenn wir nicht so viel Strafe verteilt haben?", raunte sie und beugte ihren Kopf neben den von Orochimaru. Der seufzte und zog sie schließlich auf seinen Schoß. "Wegen dir werde ich irgendwann noch zu weich und lasse ihnen alles durchgehen." "Du musst einfach mal lockerer werden", lachte Anko und lehnte ihre Stirn an seine. Wieder ein Seufzen seitens Orochimaru. "Mama, Papa, darf ich euch mal ganz kurz stören?" Überrascht sahen beide zur Tür. Dort stand eine verstörte Shiori und zitterte am ganzen Körper. Sofort stand Anko auf und kam auf ihre Tochter zu. "Was ist denn passiert?", fragte sie besorgt. "Es hat eine Schlägerei auf dem Schulhof gegeben", sagte die Schwarzhaarige leise. "Was?!" Auch Orochimaru war nun auf sie zugekommen. "Ein paar Fünftklässler haben sich mit Hidan angelegt...ich wollte ihnen helfen und habe mir dabei selbst ein paar Schläge eingefangen...ich dachte, ich hole euch...anders schlägt er sie noch krankenhausreif", sagte Shiori. "Komm, Anko, lass uns gehen", sagte Orochimaru und ging schon mal voraus. Nachdem auch Anko in Richtung Schulhof ging, folgte Shiori ihren Eltern.
 

Draußen hatte sich eine große Schülermenge versammelt. "Was ist hier los?!" Die wütende Stimme von Orochimaru ließ alle aufschrecken. Schnell bildeten die Schüler eine Gasse und Orochimaru und Anko gingen zu den Fünftklässlern, die mit blutverschmiertem Gesicht auf dem Boden lagen. Nebendran stand Hidan mit einem selbstsicheren Lächeln im Gesicht. "Kannst du mir mal erklären, was das hier soll?", fauchte Orochimaru ihn an. "Die haben mich provoziert", verteidigte sich der Weißhaarige. "Du gehst auf der Stelle zu Tsunade." Orochimarus Tonfall ließ keine Widerrede zu. Hidan murmelte etwas Unverständliches und machte sich dann auf den Weg. "Anko, du bringst die drei zu Yashamaru", sagte er dann zu seiner Frau. Die nickte und brachte die Fünftklässler weg. Als Hidan an Shiori vorbeikam blieb er kurz stehen und flüsterte ihr ins Ohr:"Dich krieg ich noch, du kleine Schlampe, dann wirst du mehr als nur ein paar Faustschläge einstecken und dann wird dir dein Vater nicht mehr helfen können." Damit ging er davon. Shiori konnte sich nicht bewegen, sie war starr vor Angst. "Ist alles in Ordnung?", fragte plötzlich eine vertraute Stimme. Ihr Vater war wieder zu ihr getreten und hatte ihr einen Arm um die Schulter gelegt. Shiori antwortete ihm nicht, sondern drückte sich an ihn und weinte bittere Tränen. Orochimaru hielt sie fest und wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Wann wird das endlich ein Ende nehmen...", schniefte sie. "Ich weiß es nicht, wir müssen einen Weg finden, ihn loszuwerden. Erst Haku, dann Caren und jetzt du", seufzte ihr Vater. "Wir müssen ihn von der Schule verweisen", sagte Shiori. "Wenn das so einfach wäre. Wegen einer Schlägerei kann man ihn nicht gleich runterwerfen...", antwortete Orochimaru resigniert, "na komm, lass uns wieder reingehen." Shiori nickte und folgte ihrem Vater zurück ins Schulgebäude.
 

Am Nachmittag stürmte Coco aufgeregt in ihren Schlafsaal, wo auch die anderen schon waren. "Hey, Leute!", rief sie gut gelaunt. "Schrei doch nicht so", sagte Caren, die auf ihrem Bett lag und in einem Buch las. "Ich muss euch unbedingt was zeigen", sagte Coco und kramte in ihrer Jackentasche. "Wo warst du überhaupt?", wollte Rina wissen, als sie bemerkte, dass Coco ihre Jacke anhatte. "Ich war unten in der Stadt", sagte Coco und lächelte geheimnisvoll. "Und warum?", fragte Luchia. "Deswegen." Coco streckte ihre Hand aus und zeigte ihren Freundinnen drei Stücke rosa Kreide. "Was willst du mit der Kreide?", fragte Noel verwirrt. "Das ist nicht irgendeine Kreide. Sie hat eine Besonderheit. Man sieht sie nicht, wenn man sie auf einen Stuhl reibt. Aber wenn sich jemand rein setzt, kann man kurz darauf einen rosa Fleck an seinem Hinterteil erkennen. Die Kreide färbt nämlich ab, sobald sie erwärmt wird", erklärte die Blonde. "Cool, und was machst du damit?", fragte Hanon. "Ich dachte, ich probier das mal an Kakashi aus. So verpeilt wie der immer ist, kriegt der das eh nicht mit", grinste Coco. "Wie cool, wann machst du's?", fragte Luchia aufgeregt. "Morgen, wenn wir Religion haben", antwortete Coco grinsend. "Das wird ein Spaß", freute sich die Blonde. "Dann viel Glück, ihr müsst uns alles haarklein erzählen, okay?" "Natürlich, Hanon."
 

Am nächsten Morgen in der dritten Stunde, in der sie Religion hatten, erklärte Coco der ganzen Klasse ihren Plan. Alle waren begeistert und so trug sie die Kreide auf den Stuhl vorm Lehrerpult auf. Als Kakashi dann endlich eine halbe Stunde später auftauchte und sich hinsetzte, während er irgendwas von schwarzen Katzen murmelte, die ihm angeblich über den Weg gelaufen waren, grinsten die Schüler breit vor sich hin. Verwirrt schaute er auf, ließ sich aber dennoch nicht vom Unterricht, der ohnehin nur noch eine viertel Stunde dauerte, ablenken und stand auf, um etwas an die Tafel zu schreiben. Von seiner schwarzen Hose hob sich deutlich ein leuchtend rosa Fleck ab. Sofort prusteten alle los. Einer der etwas vorlauteren Schüler flüsterte zu der Klasse gewandt, so dass Kakashi es nicht hören konnte, aber hinter ihm alle mitbekamen: "Der muss aber einen sehr heißen Arsch haben!" Alle brachen in schallendes Gelächter aus und Kakashi sah sie verständnislos an. "Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte er vorsichtshalber mal nach. "N-Natürlich, S-sensei Kakashi", sagte Coco, die sich das Lachen verbeißen musste. "Dann hört jetzt auf zu lachen und schreibt das ab." Mit diesen Worten drehte er sich wieder um, um weiterzuschreiben und wieder leuchtete der rosa Fleck auf. Einige Schüler waren schon vor Lachen unter ihre Bank gerutscht und das Gekicher wollte kein Ende nehmen.
 

Schließlich klingelte es zur vierten Stunde. Kakashi packte seine Sachen zusammen und verließ den Saal. Sofort stürmten alle zu Coco. "Das war echt super, ich dachte ich ersticke vor Lachen", lachte ein rothaariges Mädchen. "Freut mich, dass ihr so viel Spaß hattet", grinste die Blonde. "Sag mal, wir haben doch heute Mittag noch Französisch. Kannst du das nicht nochmal bei ihm machen?", fragte dann einer aus der hinteren Reihe. Coco überlegte kurz, bevor sie wieder grinste und nickte. "Ja, eine gute Idee. Aber wie wärs, wenn Luchia diesesmal den Stuhl einreibt? Immerhin muss sie sich diese Woche um den Klassenraum kümmern, also würde es nicht auffallen, wenn sie vor dem Nachmittagsunterricht durch die Gänge streift", sagte Coco. "Okay, ich werde es machen", antwortete Luchia. "Sehr gut, dann wird das heute Mittag ja wieder 'ne lustige Stunde", freute sich Coco. Dann kam Zabuza rein und der Englischunterricht begann.
 

Eine halbe Stunde bevor es zum Nachmittagsunterricht klingelte, machte sich Luchia auf den Weg zum Klassensaal. Gleich in der ersten Stunde nach der Mittagspause hatten sie Französisch mit Kakashi. Schnell lief sie die langen Korridore entlang. Das Stück rosa Kreide, das Coco ihr beim Mittagessen gegeben hatte, hatte sie sicher in ihrer Hosentasche verstaut. Im Klassensaal angekommen, goss sie schnell die Blumen und wandte sich dann dem Stuhl vorm Lehrerpult zu. "Dann wollen wir mal", murmelte sie grinsend. Sie holte die Kreide aus ihrer Tasche und wollte sie gerade auf der Sitzfläche ansetzen, als ihr plötzlich ein Gedanke kam. "Wenn ich jetzt die Sitzfläche einfach nur einreibe, wäre es ja irgendwie langweilig, den Spaß hatten wir ja vorhin schon...ah, ich weiß, ich schreibe einfach ein Wort drauf...wie wärs mit...genau, ich schreibe einfach "Igitt", lachte Luchia leise. Gesagt, getan. Schnell schrieb sie das Wort darauf und ließ die Kreide wieder in ihrer Tasche verschwinden. Dann verschwand sie schnell wieder in den Speisesaal.
 

Kurze Zeit später saßen alle im Französischunterricht und warteten gespannt auf Kakashi. Der kam dann auch endlich mal nach einer halben Stunde. Kurz begrüßte er die Schüler und setzte sich dann hin, um seine Unterlagen auszupacken. Die Klasse hielt gespannt den Atem an. Endlich stand der Grauhaarige auf, um etwas an die Tafel zu schreiben. Doch als die Klasse sah, was sich deutlich auf seiner schwarzen Hose abbildete, stockte ihnen der Atem. "Argh, Luchia, hast du sie noch alle?! Wenn das jemand von den anderen Lehrern sieht, sind wir geliefert und wir kriegen 'nen riesen Krach mit Tsunade", zischte Coco sie an. "Oh nein...das habe ich nicht bedacht. Es tut mir Leid, Coco", murmelte Luchia schuldbewusst. Coco schnaubte und ließ sich unter die Bank sinken. "Ich bin dran, wenn die die Kreide bei mir finden." "Dann werde ich eben die Schuld auf mich nehmen, eigentlich ist es ja auch meine Schuld...aber ich kann versuchen, es nach der Stunde abzubürsten, ich kann ja sagen, dass er sich irgendwo reingesetzt hätte", bot Luchia an. "Gut, dann versuch es. Hoffentlich klappt es auch", antwortete Coco.
 

Doch es kam wie es kommen musste - Kakashi ging und Luchia hatte es nicht geschafft, die Kreide abzubürsten. Coco schlug den Kopf auf ihre Bank. "Ich bin am Arsch", seufzte sie. "Mach dir keine Gedanken, ich biege das schon wieder hin", versicherte Luchia ihr unsicher. "Nein, lass mal, das reicht für heute", sagte Coco leicht sauer. "Tut mir Leid", murmelte Luchia noch einmal und setzte sich wieder auf ihren Platz, als Orochimaru reinkam und der Matheunterricht begann.
 

Kakashi kam unterdessen in die neunte Klasse, in die Klasse von Ino und Sakura. Er begrüßte die Schüler und schrieb dann, wie schon bei den Zehntklässlern, etwas an die Tafel. "Ach du Scheiße, was ist denn das...", murmelte Kin grinsend. Jetzt hatten es auch die anderen bemerkt und die gesamte Klasse brach in schallendes Gelächter aus. Verwirrt drehte sich Kakashi um. "Ist irgendwas?" "Och...gar nichts, Sensei", lachte Kin, die sich schon den Bauch hielt. "Gut, dann schreibt das hier ab, es könnte gut möglich sein, dass bald ein Test auf euch zukommt", sagte der Grauhaarige und wandte sich wieder der Tafel zu. "Das war bestimmt das Werk von Coco, meinst du nicht?", fragte Tenten leise an Sakura gewandt, während sie die Vokabeln abschrieb. "Ich glaubs auch. Auweiher, wenn das ein anderer Lehrer sieht, gibts mächtig Zoff, wir müssen es unbedingt schaffen, das abzubürsten, bevor er Oro oder sonst wem über den Weg läuft", flüsterte Sakura zurück. "Ja, du hast Recht. Ich mach das nach dem Unterricht", sagte Tenten.
 

Und tatsächlich gelang es ihr, Kakashi nach der Stunde aufzuhalten und die Kreide abzubürsten. Der Lehrer bedankte sich bei ihr und verließ dann das Klassenzimmer. Tenten ließ sich wieder auf ihren Platz fallen. "Na also, wer sagts denn", lächelte sie. "Wenigstens bekommen sie jetzt keinen Ärger, aber das war echt genial", lachte Ino. "Allerdings, sowas sollten wir auch mal machen", sagte Kin begeistert. "Vergiss es! Du hattest doch erst Stress mit Oro, ich würde ihn in nächster Zeit nicht verärgern, Kin", ermahnte Sakura sie. "Schon gut, ich mach ja nix", schmollte die Schwarzhaarige. Die anderen lachten.
 

Abends im Schlafsaal erzählten Luchia und Coco, was in der Klasse vorgefallen war. Hanon lachte. "Oh Gott, da war bestimmt was los." "Ich dachte schon, dass ich Krach mit Tsunade kriegen würde", sagte Coco leise. "Bist du mir etwa immer noch böse?", fragte Luchia entsetzt. "Aber nein, ist ja alles nochmal gut gegangen und so schlecht war das nicht", grinste die Blonde. Luchia atmete erleichtert aus und lachte auch. "Und morgen seid ihr dran, nicht wahr?", warf Rina ein. "Ohja, das wird ein Spaß. Yuriko und Sayuri haben schon eine Katze besorgt", grinste Seirra. "Ihr verpasst Nikora bestimmt den Schock ihres Lebens", meinte Noel. "Ach was, es ist doch nur Spaß", winkte Hanon ab. "So lange ihr es nicht übertreibt, lasst uns jetzt ins Bett gehen. Wir sind schon fünf Minuten zu spät." Mit diesen Worten stand Rina auf und knipste das Licht aus. Kurz darauf war Ruhe ins Internat eingekehrt.
 

Am nächsten Morgen fieberte die 10 b ihrer Musikstunde entgegen. Gleich nach der Geschichtsstunde rannte Sayuri mit Yuriko in den Musiksaal. Zuvor holte Yuriko die Katze aus einem durchlöcherten Katon, den sie in ihrem Spint aufbewahrte. "Alles klar?", fragte Sayuri. "Ja, lass uns gehen, bevor Nikora kommt", antwortete Yuriko. Schnell machten sich die beiden Mädchen auf den Weg zum Musiksaal, wo sie die Katze in den Schrank mit dem CD-Player sperrten. Grinsend nickten sie sich zu und setzten sich dann auf ihre Plätze. Kurz darauf kamen auch die anderen aus ihrer Klasse und setzten sich ebenfalls hin. Fünf Minuten später kam auch schon Nikora.
 

Zuerst machte sie ganz normalen Unterricht und schrieb etwas an die Tafel, das sie in ihre Hefte übernehmen mussten. Doch dann ging sie endlich Richtung Schrank, da sie ihnen ein Hörbeispiel vorführen wollte. Gespannt hielten die Schüler die Luft an. Nikora öffnete die Tür und sofort sprang ihr die Katze entgegen, die sichtlich froh darüber war, wieder frei zu sein. Nikora schrie entsetzt auf und wich einige Schritte zurück. Dadurch kam die Katze nur noch mehr auf sie zu und strich um ihre Beine, nachdem sie aus dem Schrank gesprungen war. Die Dunkelhaarige zitterte am ganzen Körper und versuchte verzweifelt, die Katze loszuwerden. Schließlich rannte sie fast panisch zum Pult zurück, packte ihre Sachen und verschwand.
 

Beunruhigt wandte sich Caren an Haku. "Ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl...und ein schlechtes Gewissen noch dazu", flüsterte sie. "Ich bin ganz deiner Meinung", flüsterte er zurück. "Ich habe noch nie erlebt, dass ein Lehrer rausgerannt ist", seufzte Caren. "Nein, ich auch nicht...Nikora wurden schon oft Streiche gespielt, aber das hier ist noch nie passiert", antwortete Haku. "Ich finde, wir sollten uns bei ihr entschuldigen", sagte die Lilahaarige entschlossen. "Dann sag das doch mal der Klasse", sagte Haku. "Hast Recht...das werden die nicht so einfach einsehen..."

Sie warteten noch bis zum Ende der Stunde, das ohnehin nur noch zehn Minuten entfernt war und gingen dann in die Pause.
 

Beim Mittagessen kam Ino plötzlich aufgeregt an den Tisch gerannt. "Habt ihr schon das Neuste gehört?!", rief sie aufgekratzt. "Beruhige dich, was ist denn los?", fragte Temari. "Nikora will die Schule verlassen!" Allen fiel das Besteck aus der Hand. "Was?!", riefen alle fassungslos im Chor. "Ich glaube, mit eurem Streich seid ihr zu weit gegangen...", sate Tenten nachdenklich. "Ja...ich glaube, du hast Recht", sagte Seirra mit schuldbewusstem Blick. "Und was wollt ihr jetzt machen?", fragte Hinata. "Wir haben zwar für heute keinen Unterricht mehr, aber ich finde, wir sollten die Klasse noch einmal zusammenrufen und dann sollten wir ihnen vorschlagen, dass wir uns alle bei Nikora entschuldigen. Kakashi ist bestimmt stinksauer auf uns", sagte Hanon unsicher. "Dazu hat er auch allen Grund", warf Caren ein, "ihr wisst sowieso, dass ich von Anfang an gegen diesen Schwachsinn war." "Du hattest ja so Recht, Caren", murmelte Hanon kleinlaut. "Ist jetzt egal, wir müssen es irgendwie wieder gut machen", sagte die Lilahaarige bestimmt. Die anderen nickten. "Gut, Kankuro, Seirra, ihr trommelt die Klasse zusammen. Hanon, Haku und ich werden schon in unseren Klassensaal gehen", ordnete Caren dann an. Wieder nickten alle und beendeten dann ihr Mittagessen.
 

Nachmittags gegen halb drei hatte sich die ganze Klasse versammelt und wartete gespannt darauf, was Caren ihnen zu sagen hatte. Als alle da waren, schaute sie sich kurz um, bevor sie zu sprechen anfing. "Also, zuerst mal, danke, dass ihr alle gekommen seid. Ihr fragt euch sicher, warum ich euch nochmal herbestellt habe. Also, ich finde, das, was wir mit Nikora gemacht haben, war nicht richtig. Sie will sogar die Schule wegen uns verlassen, weil sie die ständigen Gemeinheiten gegen sie nicht mehr ertragen kann. Unser Streich heute, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich finde, wir sollten uns alle bei ihr entschuldigen und sie dazu überreden, zu bleiben." Da trat jemand blitzschnell auf sie zu und packte sie fest an den Handgelenken. Caren verzog vor Schmerz das Gesicht und blickte der Person ins Gesicht. Sie erstarrte, als sie Hidan vor sich erkannte. "Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich entschuldige oder, Caren?", flüsterte er leise in ihr Ohr. Ohne es zu wollen, fing sie an zu zittern. "Hey, hey, halt den Ball flach, Hidan, oder es setzt was. Lass Caren in Ruhe, wenn du nicht mitmachen willst, dann lass es, wir brauchen dich nicht", ging Hanon dazwischen. Feindselig funkelten die beiden sich an, während Haku zu Caren trat und sie zu sich zog.
 

Schließlich wandte sich Seirra an die Klasse. "Also? Wer schließt sich uns an?" Einer nach dem anderen hob zögernd die Hand. "Sehr gut, dann lasst uns gehen. Nikora ist meines Wissens nach schon auf dem Weg zum Bahnhof. Wir müssen sie unbedingt einholen", sagte Hanon. Und so rannte die ganze Klasse aus dem Schulgebäude und machte sich auf den Weg Richtung Bahnhof.
 

Nikora war gerade dabei, in einen der Züge zu steigen, als sie hinter sich lautes Rufen hörte. Überrascht drehte sie sich um und sah die zehnte Klasse auf sich zustürmen. "Warten Sie, Sensei Nikora. Sie dürfen nicht gehen", sagte Hanon und blieb direkt vor ihr stehen. "Wieso nicht? Es gibt nichts mehr, was mich hier hält", antwortete Nikora und wollte sich abwenden. "Bitte, gehen Sie nicht. Es tut uns Leid! Wir wollten sie nicht zu Tode erschrecken. Das hätten wir niemals tun dürfen, es war dumm von uns, Ihnen diesen Streich zu spielen", sagte Seirra und verbeugte sich leicht vor Nikora, um ihrer Entschuldigung Ausdruck zu verleihen. Und schließlich kam jeder der Klasse Seirras Geste nach und alle verbeugten sich reumütig vor Nikora. "Bitte gehen Sie nicht", bat Caren sie noch einmal. Nikora wusste nicht, was sie sagen sollte, sie war einfach nur gerührt. Sie waren tatsächlich nur gekommen, um sie aufzuhalten. Ohne es wirklich zu bemerken, liefen ihr ein paar Tränen über die Wangen. "Ach ihr, ihr seid mir schon eine Rasselbande. Also schön, ihr habt gewonnen, ich bleibe!", sagte sie lachend. Alle richteten sich wieder auf, brachen in Jubel aus und umringten ihre Musiklehrerin fröhlich. "Na, kommt, lasst uns gehen", sagte diese schließlich. Die Klasse nickte und folgte ihr zurück ins Internat.
 

Abends lagen die sieben Mädchen in ihren Betten und unterhielten sich noch. "Wisst ihr eigentlich, dass das echt mutig von euch war? Ich glaube nicht, dass die von alleine drauf gekommen wären, dass sie einen Fehler gemacht haben. Respekt vor euch", sagte Noel. "Ja, auch wenn es nicht gerade einfach war, sich dazu zu überwinden, wir haben es geschafft", grinste Hanon. "Das war echt eine tolle Leistung. Zum Glück habt ihr alles wieder in Ordnung gebracht und Kakashi wird euch auch weiterhin mögen", sagte Rina grinsend. "Jaja, mach dich nur über uns lustig", schmollte Seirra. Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus, in das schließlich auch die Rothaarige einstimmte. "Oh mann, das war schon eine anstrengende Woche", sagte Coco nach einer Weile. "Allerdings, und deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt schlafen, morgen ist ja zum Glück Samstag, also können wir ausschlafen", sagte Rina und stand auf. Die anderen nickten und kuschelten sich tiefer in ihre Kissen. Die Grünhaarige machte das Licht aus und legte sich dann auch hin. "Gute Nacht", murmelte sie noch. "Nacht", kam die müde Antwort. Kurz darauf waren alle eingeschlafen.
 

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So das war's mal wieder.

Hat ein bisschen länger gedauert, da ich einiges für die Schule zu erledigen hatte.

Aber wie auch immer, ich habs ja jetzt geschafft^^

Vielen Dank für die Kommis, freut mich immer wieder

Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin^^

Bis dann
 

Haku_2910

Wandertag

Kapitel 7: Wandertag
 


 

Es war wieder Montag. Im Zimmer von Sakura und Co. klingelten gerade sämtliche Wecker. Die Mädchen setzten sich müde in ihren Betten auf und streckten sich erst einmal. Tenten, die immer als Erste richtig wach war, stand auf und tappste ins Bad, während sich die anderen ihre Klamotten zusammensuchten und ihre Taschen packten. Nachdem sie nacheinander im Bad verschwunden waren und sich fertig gemacht hatten, machten sie sich schließlich auf den Weg zum Frühstück. Nur Hinata blieb noch in ihrem Zimmer, da sie noch schnell die Blumen im Schlafsaal gießen wollte.
 

Nachdem das erledigt war, schnappte auch sie sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg in den Speisesaal. Auf dem Weg dorthin hörte sie plötzlich, wie jemand ihren Namen rief. Verwirrt drehte sie sich um und erblickte Naruto, der wild winkend durch die Menge rannte und dabei immer wieder irgendwelche Schüler anrempelte, die sich dann lautstark beschwerten, doch davon ließ er sich nicht sonderlich beeindrucken. Schließlich war er bei ihr angekommen und musste erstmal tief Luft holen. "Hey, guten Morgen, Hinata, wie gehts dir?", fragte er und strich sich ein paar vorwitzige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "G-guten Morgen, Naruto. M-mir gehts gut u-und dir?", fragte sie, während sie beschämt zu Boden sah und ihre Wangen sich leicht rosa färbten. Sie mochte Naruto, sehr sogar, aber immer, wenn er in ihrer Nähe war, fing sie an zu stottern, wurde rot und sie laberte nur Schrott. Er dagegen lächelte immer, wurde nie verlegen und sagte immer, was er dachte; das waren einige der Eigenschaften, warum sie sich gerade in ihn verliebt hatte.
 

"Ja, jetzt geht es mir sogar perfekt", grinste Naruto, während sich das Rot auf Hinatas Wangen noch um einiges verstärkte. "Du warst gerade auf dem Weg zum Frühstück oder?", fragte der Blonde dann. Hinata nickte kaum merklich. "Gut, da wollte ich nämlich auch gerade hin, lass uns doch zusammen gehen", meinte er dann gut gelaunt und zog die völlig perplexe Hinata hinter sich her. Im Speisesaal angekommen verabschiedete sich Naruto grinsend von ihr und machte sich dann auf den Weg zu Kiba, der ihm von der anderen Seite des Speisesaals zuwinkte. Nachdem sich Hinata nach und nach aus ihrer Starre gelöst hatte, ging auch sie zu ihren Freundinnen. Dort angekommen ließ sie sich seufzend neben Kin fallen. "Hm? Wassen mit dir los?", fragte diese, als sie die Dunkelhaarige bemerkte. "N-nichts...gar nichts...", stammelte Hinata abwesend. "Ähm...Hina, bist du dir sicher, dass alles okay ist?", fragte Kin unsicher. Hinata nickte. "Wieso bist du eigentlich so spät dran?", fragte Temari dazwischen. "N-naruto...i-ich bin m-mit...", setzte Hinata an, verstummte dann aber und schüttelte den Kopf. Die anderen konnten sich schon denken, wie der Satz geendet hätte und grinsten sich gegenseitig an. Sie wussten schon lange, dass Hinata unsterblich in den blonden Uzumaki verknallt war, aber zu schüchtern, um es ihm zu sagen.

Nachdem sie alle fertig waren, standen sie auf und machten sich auf den Weg zum Unterricht.
 

Als erstes stand Erdkunde auf dem Stundenplan und so machten sie sich schnell auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer. Dort angekommen setzten sich alle auf ihre Plätze und warteten darauf, dass Iruka auftauchen würde. Nach und nach kamen schließlich auch die anderen Schüler und kurz darauf folgte ein ziemlich gehetzter Iruka. Er packte seine Unterlagen aus und nach einem kurzen "Guten Morgen!", begann der Unterricht. Aufgrund der Tatsache, dass es die erste Stunde montags war und auch wegen des Stoffs, der von der Landwirtschaft des Feuerlandes vor 500 Jahren im Vergleich zu heute handelte, hingen die meisten Schüler gelangweilt in ihren Bänken, was Iruka allerdings nicht aus der Fassung brachte. Gerade erzählte er irgendwas von den Reiserzeugnissen um 1764 und drehte sich dann um, um etwas an die Tafel zu schreiben, was sowieso keiner mitschrieb.
 

Gerade, als er der Klasse den Rücken zugewandt hatte, landete ein zusammengefalteter Zettel auf Hinatas Tisch. Verwirrt drehte sie sich um und erblickte Naruto, der zwei Reihen hinter ihr saß und sie breit angrinste. Dann drehte sie sich wieder nach vorne und entfaltete stirnrunzelnd das kleine Stück Papier. 'Hey, Hinata, hast du vielleicht Lust, heute nach dem Unterricht etwas mit mir zu unternehmen? Naruto', stand da in einer Krakelschrift, die Hinata beinahe nicht entziffern, aber dennoch deutlich als die Sauklaue des Blonden erkennen konnte. Sofort zog sich ein Rotschimmer über ihre Wangen. Zögernd zog sie einen Stift aus ihrem Mäppchen und begann zu schreiben: 'Ja, würde ich gerne...wo und wann? Hinata'. Ihre Schrift war total verwackelt, da sie so gezittert hatte, aber das war ihr im Moment egal; sie drehte sich um und flüsterte Sakura, die hinter ihr saß, zu, dass sie den Zettel an Naruto weitergeben solle. Nachdem Naruto die kurze Nachricht überflogen hatte, grinste er sie wieder an. Dann schrieb er erneut etwas auf einen Zettel, der kurz darauf wieder auf Hinatas Tisch landete. 'Wir haben ja nur bis halb vier Unterricht, wie wär's, wenn wir uns um vier im Rosengarten treffen?' Nachdem sie es gelesen hatte, drehte sie den Zettel um und schrieb dann auf die Rückseite: 'In Ordnung, ich werde da sein' Nachdem der Blonde auch diesen Zettel erhalten und gelesen hatte, grinste er zufrieden.
 

Iruka hatte von all dem nichts mitbekommen und redete immer noch fröhlich vor sich hin, auch wenn es schon längst zur nächsten Stunde geklingelt hatte. Die Neuntklässler befürchteten schon, dass das nie ein Ende nehmen würde, doch zur Erleichterung aller öffnete fünf Minuten später Kurenai die Tür. "Ich möchte deinen spannenden Vortrag ja nur ungern stören, Iruka, aber es hat längst zur nächsten Stunde geklingelt und ich glaube nicht, dass du Überstunden machen willst oder?", fragte die Schwarzhaarige mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Oh, entschuldige, Kurenai, ich habe wohl die Zeit vergessen", meinte Iruka, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und dann schnell seine Unterlagen zusammenpackte. Er verabschiedete sich noch von der Klasse und Kurenai und verschwand dann hinaus auf den Flur.
 

"Sie waren echt unsere Rettung, Sensei Kurenai", seufzte Ino, die schon beinahe eingeschlafen wäre. Kurenai lachte leise. "Ich kann euch gut verstehen, Kinder, Erdkunde war auch noch nie mein Fall. Aber jetzt sollten wir uns Japanisch zuwenden. Und weil ihr jetzt alle wieder etwas zum Wach werden braucht, schreiben wir doch gleich mal ein Übungsdiktat", meinte sie lächelnd. "Och nöö, muss das denn sein", maulte Shikamaru aus der letzen Reihe. "Ach komm, Shikamaru, das wirst du doch gerade noch so hinbekommen oder?", fragte Kurenai und schaute ihn mit einem belustigten Ausdruck in den Augen an. "Mann, ist das nervig", grummelte der Nara vor sich hin, während er einen Zettel und einen Stift herausholte. Auch die anderen holten etwas zum Schreiben raus und schauten dann erwartungsvoll zu Kurenai. "Gut, da jetzt jeder soweit ist - lasst uns anfangen", sagte diese und begann, den japanischen Text vorzulesen.
 

Schließlich hatten sie auch das hinter sich gebracht und hatten alle ein relativ gutes Gefühl dabei. Nach weiteren vier Stunden klingelte es endlich zur Mittagspause. Gemeinsam machten sich die sechs Mädchen auf den Weg in den Speisesaal, wo sie auf Temari trafen. Nachdem sie sich etwas zu Essen geholt hatten, suchten sie sich einen freien Tisch und setzten sich dann hin. "Sag mal, Hinata, ist alles in Ordnund, du bist irgendwie so nervös", stellte Sakura fest. "Ja, sie hat Recht, ist irgendwas?", fragte auch Ino. "Naja...es...es ist nichts..." Beschämt wandte sie den Blick von ihren Freundinnen ab. "Komm schon, Hina, uns kannst du es doch erzählen oder? Wir sagen doch nichts weiter", sagte Temari und schaute sie erwartungsvoll an. "Ich...ähm...bin h-heute Mittag n-nach dem Unterricht m-mit Naruto v-verabredet", stammelte Hinata vor sich hin. Für einen Moment herrschte Stille. "Sag das nochmal! Du bist mit Naruto verabredet?" Tenten wollte zuerst ihren Ohren nicht trauen. Hinata nickte daraufhin. "Na also, wer sagt's denn und dann sagt ihr immer, Hinata wäre schüchtern. Endlich hast du's geschafft, gut gemacht, Hinata", lächelte Kin sie an und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. "U-und wenn ich kein Wort herausbringe?", fragte Hinata unsicher. "Ach was, hör auf, an dir zu zweifeln. Du schaffst das schon. Heute Abend erzählst du uns alles, okay?", fragte Temari lächelnd. "O-okay", sagte Hinata leise.
 

Dann mussten sie auch schon wieder in den Unterricht. Die Minuten krochen nur so dahin und langsam fragten sie sich, ob das denn niemals ein Ende nehmen würde. Doch schließlich klingelte es und alle stürmten hinaus. Manche gingen auf ihre Zimmer, um sich umzuziehen, andere gingen draußen ein bisschen spazieren und wieder andere setzten sich in die Bibliothek, um Hausaufgaben zu machen.
 

So auch Tenten. Zum Glück hatten sie nur Hausaufgaben in Chemie aufbekommen. Wie war es von Orochimaru auch anders zu erwarten? Nun saß die Braunhaarige in der Bibliothek und packte ihre Sachen aus. Eigentlich hatten sie erst am Freitag wieder Chemie, es blieb also genug Zeit, um die Hausaufgaben zu erledigen; ihre Freundinnen kümmerten sich immer im Laufe der Woche darum, doch Tenten machte sie immer gleich, nachdem sie sie aufbekommen hatten. Grübelnd saß sie über folgender Aufgabe: Ordne folgenden Gemischen die Begriffe Suspension, Emulsion, Lösung, Rauch und Nebel zu; Kaffee mit Kaffeesatz, Apfelsaftschorle, Wolken, Hautcreme, Grießsuppe, Essig, Ruß in der Luft, Salatsoße aus Essig und Öl. Nach einigem Herumrätseln hatte sie die richtige Lösung und klappte ihre Bücher zu. Dann packte sie ihre Sachen zusammen und verließ die Bibliothek.
 

Gerade, als sie um die nächste Ecke biegen wollte, stieß sie mit jemandem zusammen. Durch den Aufprall stolperte sie einige Schritte zurück und ihre Bücher landeten auf dem Boden. Als sie sich wieder gefasst hatte, schaute sie auf und blickte direkt in zwei fliederfarbene Augen, die sie nur allzu gut kannte. "Neji?!" die Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Schnell wandte sie den Blick wieder von ihm ab und begann, ihre Bücher aufzusammeln. "Hey, Tenten, tut mir wirklich Leid, ich hab wohl nicht aufgepasst", meinte er entschuldigend und half ihr dabei, die Bücher wieder aufzuheben. Dann richteten sich beide wieder auf und Neji gab ihr ihre Sachen zurück. "Danke", murmelte Tenten und nahm ihre Bücher entgegen und verstaute sie in ihrer Schultasche. Dann trat eine beinahe peinliche Stille zwischen ihnen auf. Tenten beobachtete den Hyuga. Sie fühlte sich irgendwie schon immer zu ihm hingezogen. Doch sie hatten sich immer nur gestritten; egal wie oft sie versuchten, normal miteinander zu reden, es endete immer im Streit. Sie wusste, dass er sie hasste, auch wenn sie sich nicht erklären konnte, warum.
 

Auch Neji hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Er war total verschossen in die Braunhaarige, allerdings würde er das ihr gegenüber niemals zugeben. Außer ihm selbst, wussten nur seine Freunde davon und die hielten natürlich dicht. Sein Blick glitt über ihren Körper. Er liebte einfach alles an ihr. Die haselnussbraunen Augen, die glänzenden Haare, die ihr immer als Pony ins Gesicht fielen und die niedlichen Grübchen, wenn sie lächelte. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er sie liebte, doch er konnte es ihr einfach nicht zeigen. Zu Hause wurde er nie geliebt. Sein Onkel, der Vater seiner Cousine Hinata, hatte ihn aufgenommen, nachdem sein Vater als sein letzter lebender Verwandter gestorben war. Damals war er gerade mal fünf Jahre alt gewesen und die Art, wie ihn sein Onkel Hiashi aufgezogen hatte, hatte ihn geprägt. Außer von seinem Vater hatte er niemals Liebe bekommen; und das lag schon sehr lange zurück. Tenten zu ärgern und mit ihr zu streiten, war die einzige Art, wie er mit ihr kommunizieren konnte.
 

"Hast du eigentlich schon wieder zugenommen?", fragte Neji plötzlich. Er hatte es kaum ausgesprochen, als ihr Gesicht rot anlief und sie hörbar ausatmete. "Was hast du gerade gesagt?! Was fällt dir überhaupt ein?! Spinnst du jetzt total?!", schrie sie ihn an. Anstatt ihr zu antworten lachte der Hyuga nur und rannte dann die Treppe hinunter. Tobend rannte ihm Tenten hinterher und warf ihm dabei alle möglichen Beleidigungen, die ihr gerade einfielen, an den Kopf.
 

So rannten sie durch die Eingangshalle der Schule, den Haupteingang hinaus und runter an den Strand. "Du Idiot! Bleib sofort stehen, du Feigling!", rief sie ihm zu und jagte ihm weiterhin hinterher den Strand entlang. Irgendwann konnten sie nicht mehr, schwer atmend blieben sie nebeneinander stehen. "Du bist so ein...ach vergiss es!", keuchte Tenten und blickte ihn finster an. "Und du erst", gab Neji zurück, sich bewusst, wie kindisch ihr Verhalten gerade war. Als sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen waren, ergriff Tenten wieder das Wort. "So kann das definitiv nicht weitergehen...was hat das überhaupt für eine Funktion mit uns...?" "Funktion...?", unterbrach Neji sie, "verdammt, die Hausaufgaben...Oro bringt mich um, wenn ich sie nicht hab!" "Tja, vielleicht hätte dir das mal früher einfallen sollen", meinte Tenten grinsend und zuckte mit den Schultern. "Ich geh dann mal, ist ja immerhin nicht mein Problem."
 

Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte zurück zum Schulgebäude gehen, doch Neji lief schnell um sie herum und blieb dann vor ihr stehen. "Das sieht dir mal wieder ähnlich. Nur, weil du so 'ne Streberin bist, gibst du gleich wieder damit an und denkst, du wärst was Besseres", zischte er sie an und verschränkte die Arme vor der Brust. Empört schnappte die Braunhaarige nach Luft. So etwas musste sie sich nicht von ihm sagen lassen! "Du...!" "Ich? Was ist denn mit mir?", fragte er amüsiert, während sich sein Gesicht ihrem eigenen näherte. Sofort überzog ein starker Rotschimmer ihre Wangen. "Du könntest mir helfen", meinte er schließlich und grinste sie an. "Was?", fragte Tenten perplex. "Ich sagte, du könntest mir ja mit den Hausaufgaben helfen. Solange könnten wir auch einen Waffenstillstand schließen." Tenten seufzte resigniert. Sie wusste, dass Neji nicht aufgeben würde, bis sie schließlich nachgeben und zustimmen würde.
 

So folgte sie ihm zurück zur Schule und in seinen Schlafsaal. Tatsächlich schafften es die beiden sich, in der Zeit, in der sie lernten, nicht in die Wolle zu kriegen. Wenn es nicht schon längst so wäre, hätte sich Tenten spätestens in dem Moment in Neji verliebt, als sie ihn da sitzen sah, mit gerunzelter Stirn und verwirrtem Blick, weil er wirklich gar nichts verstand. Orochimaru gab immer sehr komplexe und auch viele Hausaufgaben auf, sodass sie nach einer halben Stunde eine Pause einlegen mussten. Nachdem sie sich zehn Minuten ausgeruht hatten, arbeiteten sie schließlich weiter. Neji beobachtete Tenten, wie sie direkt neben ihm saß und über ihre Bücher gebeugt war. Er musste sich stark beherrschen, sie nicht sofort an sich zu ziehen und sie verlangend zu küssen. Krampfhaft versuchte er, sich auf die Matheaufgaben zu konzentrieren, doch es wollte ihm einfach nicht so richtig gelingen. Auch das Herz der Braunhaarigen schlug ihr bis zum Hals, auch wenn sie sich nach außen hin ruhig gab.
 

Nach einer dreiviertel Stunde hatten sie es endlich geschafft, alle Aufgaben zu lösen. Tenten erhob sich und wollte sich zum Gehen wenden, doch Neji packte sie am Handgelenk und hielt sie zurück. Verwirrt schaute Tenten ihn an. "Ähm...was ist denn noch?", fragte sie nervös und trat von einem Bein auf's andere. "Ich möchte mich noch für deine Hilfe bedanken", flüsterte Neji neben ihrem Ohr und zog sie noch näher zu sich. Im nächsten Augenblick drückte er seine Lippen auf ihre und strich mit seiner Zunge über ihre Lippen. Tenten war zuerst überrascht, ließ sich dann aber drauf ein und gewährte ihm Einlass. Neji nutzte es sofort aus und stubste ihre Zunge spielerisch an. Tenten folgte seiner Aufforderung und ein heißes Zungenspiel entbrannte zwischen den beiden, woraus Neji eindeutig als Sieger hervorging. Als sie sich wegen Luftmangel voneinander lösen mussten, starrten sie sich scheinbar endlose Sekunden gegenseitig in die Augen. Schließlich fasste sich Tenten wieder. "Ich ähm...ich...muss weg...entschuldige mich, Neji. Wir sehen uns", stammelte sie vor sich hin und lief auch schon davon. Neji blieb allein in seinem Schlafsaal zurück. "Du bist ein richtiger Idiot, Neji. Du hast sie total überrumpelt", sagte er zu sich selbst und lehnte sich seufzend gegen die Wand.
 

Tenten rannte so schnell sie konnte in ihren eigenen Schlafsaal und stoppte erst, als sie vor der Tür stand. Keuchend schob sie diese auf. "Tenten...was ist denn los? Du siehst aus, als wärst du durch die halbe Schule gerannt..." Temari, die als Einzige da war, stand von ihrem Bett auf. "Temari...ich muss unbedingt mit dir reden...", sagte Tenten mit zitternder Stimme. Besorgt kam die Blonde auf sie zu. "Komm, setz dich erstmal und dann erzähl mir in aller Ruhe, was passiert ist", sagte sie und ging mit ihr hinüber zu ihrem Bett. Tenten befolgte ihren Rat und ließ sich auf Temaris Bett sinken. Nachdem sich auch die Blonde gesetzt hatte, fing Tenten an zu erzählen.
 

Als sie geendet hatte, schwieg Temari einen Moment. "Er hat also gesagt, dass er sich bei dir bedanken will und dann hat er dich geküsst, richtig?", fragte sie dann nochmal nach. Tenten nickte. "Wo liegt das Problem? Du bist doch immerhin in ihn veliebt oder?", fragte Temari weiter. "Ja schon...aber ich streite mich doch ständig mit ihm. Er hasst mich und das weiß ich auch ganz genau. Vielleicht spielt er ja nur mit mir...das nächste Mal wird er mich ganz bestimmt wieder runtermachen...", sagte Tenten traurig. "Tenten, vielleicht ist das ja gerade Nejis Art, um dir zu zeigen, dass er dich mag", überlegte Temari und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. "Meinst du?" Tenten sah ihr nun direkt in die Augen. "Ich könnte es mir gut vorstellen. Sieh mal, jeder Junge zeigt seine Gefühle auf eine andere Art und nicht alle können sie so gut zeigen, wie sie es vielleicht wollen. Sieh dir meine Brüder an. Gaara und Kankuro sind grundverschieden. Gaara ist eher der verschlossene Typ, Kankuro dagegen ist offen, aber eher zurückhaltend. Wenn ich mir da andere anschaue...", sagte Temari und lachte leise. Auch Tenten konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. "Ja, ich glaube, ich weiß, was du meinst", sagte sie dann, "danke, dass du mir zugehört hast." "Mach ich doch gern, wenn wieder etwas sein sollte, lass es mich wissen", sagte Temari und lächelte sie wieder freundlich an.
 

Dann war es Zeit für's Abendessen. Im Speisesaal trafen Temari und Tenten auch auf die anderen. Hinata strahlte über's ganze Gesicht, als sie sich zu ihr, Kin, Sakura und Ino an den Tisch setzten. "Hey, ihr", sagten die beiden zur Begrüßung und setzten sich auf die freien Plätze. "Was ist denn mit dir los, Hinata?", fragte Tenten, während sie anfing zu essen. "Ich habe super Laune", antwortete die Dunkelhaarige fröhlich. "Dann scheint dein Date ja ein voller Erfolg gewesen zu sein", grinste Temari. "Ja, allerdings, es war so wunderschön", schwärmte Hinata. "Dann lass doch mal hören, was ihr so gemacht habt", sagte Kin grinsend und rutschte näher zu Hinata. "Na schön, aber nur, weil du es bist", gab diese lachend zurück, "zuerst haben wir uns im Rosengarten getroffen und sind eine Weile durch die Gartenanlagen spaziert. Schließlich hat er mich gefragt, ob ich nicht zusammen mit ihm in die Stadt gehen wolle und natürlich hab ich sofort zugestimmt. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und waren kurz darauf in der Stadt." "Und was habt ihr dort gemacht?", unterbrach Ino sie. "Jetzt lass mich doch mal ausreden. Wo war ich jetzt? Achja, als wir in der Stadt ankamen wussten wir zuerst nicht, was wir machen sollten, doch dann entschlossen wir uns, in den Park zu gehen und dort einfach in Ruhe miteinander zu reden...naja...und dann...dann...ist eben was passiert." Hinata wandte ihren Blick von ihren Freundinnen ab und starrte auf ihren Teller. "Lass mich raten - ihr habt euch geküsst, hab ich Recht?", fragte Sakura und sah sie durchdringend an. Hinata nickte kaum merklich. "Na, wie finde ich das denn?! Ich wusste, dass ihr irgendwann zueinander finden würdet", sagte Tenten lächelnd. "Er will mich wieder sehen", sagte Hinata dann. "Oh~, wenn sich da mal nichts anbahnt", grinste Kin. "Ach, halt die Klappe", wehrte Hinata lachend ab. "Hinata, wenn du unsere Hilfe brauchst, sind wir für dich da", sagte Temari dann lächelnd. "Danke, das weiß ich, Temari", erwiderte Hinata. "Na kommt, gehen wir wieder nach oben, wir haben noch Hausaufgaben zu erledigen", meinte Sakura dann. Die anderen nickten und folgten ihr dann nach oben in ihren Schlafsaal.
 

Drei Tage später, am Donnerstag, machten die Lehrer eine große Ankündigung: Für den nächsten Tag war ein Wandertag der ganzen Schule angesetzt, an dem alle zu einer großen Villa im Wald wandern würden. Am Sonntagmittag würden sie von dort wieder aufbrechen, um zurück zur Schule zu gehen. Ein großes Seufzen ging durch die Reihen der Schüler und nicht wenige meckerten lautstark. Auch in der Klasse von Kurenai, die gerade die Pläne der Schulleitung erklärt hatte, jammerten die Schüler. "Muss das wirklich sein? Ich meine das Wandern", fragte Hanon seufzend. Kurenai nickte und Hanon ließ daraufhin den Kopf hängen. Haku meldete sich und fragte dann:" Wie lange müssen wir denn dann laufen, Sensei Kurenai? Ist diese Villa weit vom Internat entfernt?" "Also, auf diesem Zettel steht", antwortete die Schwarzhaarige und blätterte in ihren Unterlagen, "dass wir ungefähr drei Stunden laufen müssen." "Was?! Drei Stunden?!", riefen die Schüler entsetzt aus. Kurenai hob beschwichtigend die Arme. "Ja, ich weiß, ihr seid alle nicht besonders scharf darauf zu wandern, aber es wurde nun mal so beschlossen und so werden wir es auch machen. Tut mir Leid." Die Klasse seufzte erneut und sank tiefer unter ihre Bänke. Nachdem der Unterricht endlich beendet war, gingen alle in ihre Schlafsäle, um ihre Rucksäcke für das kommende Wochenende zu packen.
 

Am nächsten Morgen standen alle, mit gepackten Taschen und Mägen, pünktlich um acht Uhr vor der Schule und waren startklar. Nachdem auch die Lehrer eingetroffen waren, machten sie sich auf den Weg; kurz darauf wanderten sie durch den Wald. Die Zwillinge und der Rest aus ihrem Schlafsaal liefen zusammen in einer Gruppe und erzählten sich irgendwelche Witze, um die Langeweile während des Laufens zu überbrücken. "Hey, ich weiß einen", sagte Coco plötzlich. "Na, dann lass hören", sagte Hanon und musste jetzt schon grinsen. "Also, treffen sich zwei alte Freunde. Da fragt der Eine 'Na, als was arbeitest du denn jetzt?' 'Als Logiker.' 'Logiker? Was ist denn das?' 'Also, du hast doch ein Aquarium?' 'Ja?' 'Und, wenn du ein Aquarium hast, bist du doch auch tierlieb.' 'Ja?' 'Und, wenn du Tiere magst, bist du doch auch bestimmt kinderlieb.' 'Ja?' 'Siehst du, das macht ein Logiker.' 'Ach, ja?' 'Ja, und, wenn du Kinder magst, hast du doch bestimmt auch welche.' 'Ja?' 'Und, wenn du Kinder hast, hast du doch bestimmt auch eine Frau.' 'Ja?' 'Und, wenn du eine Frau hast, bist du doch auch bestimmt nicht schwul.' 'Ja, wow, so was machen also Logiker.' Dann geht der Mann, der kein Logiker ist, zu einem anderen Freund und meint: 'Hey, ich bin jetzt Logiker.' 'Cool, was ist das denn?' 'Also, du hast doch ein Aquarium.' 'Nein, hab ich nicht.' 'Ach, du schwule Sau!' " Die Mädchen brüllten vor Lachen und einige andere Schüler sahen sie schon komisch an, doch das war ihnen so ziemlich egal.
 

"Na, ihr Süßen?", ertönte plötzlich eine Stimme, die ihnen nur allzu bekannt vorkam. Verwirrt drehten sich die sieben Mädchen um und starrten geradewegs in das hämische Grinsen von Hidan und Anhang, die unglücklicherweise hinter ihnen liefen. "Was willst du denn schon wieder?", knurrte Rina und auch die anderen sahen ihn nicht gerade freundlich an, nur Caren vermied es, ihn anzusehen. "Seid doch nicht gleich so unfreundlich. Da will man mal nett sein und dann kriegt man gleich solche bösen Blicke zugeworfen", sagte Hidan gespielt beleidigt. "Dass ich nicht lache, weißt du überhaupt, wie "nett" geschrieben wird?", fauchte Hanon ihn an. "Dir wird deine Frechheit schon noch vergehen, Hanon!" Für einige Sekunden starrten sie sich feindselig an, bevor Seirra dazwischen ging. "Hey, hey, kommt mal wieder runter, wir wollen doch immerhin ein friedliches Wochenende miteinander verbringen, oder?" "Wie Recht du doch hast, Seirra", antwortete Hidan mit einem gehässigen Grinsen. Dann wandte er sich an Caren. "Ist es nicht schön, dass wir ein ganzes Wochenende miteinander verbringen können, Caren?" Die Lilahaarige starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an und fing an zu zittern. "Und wehe, wenn ich sehe, dass du sie auch nur einmal anfasst. Sollte mir etwas zu Ohren kommen, wirst du es auf brutalste Weise zu spüren bekommen und jetzt verschwinde", sagte Hanon sauer. Hidan befolgte ihren Rat und wies Tayuya und Kakuzu an, ihm zu folgen.
 

"Bist du immer so brutal zu deinen Mitschülern?" Überrascht sah Hanon zur Seite. "Oh...ähm, Kabuto, wo kommst du denn plötzlich her?", fragte sie leise. "Ich bin die ganze Zeit hinter diesen Typen gelaufen und hab mitbekommen, was Hidan zu euch gesagt hat. Auf den müsst ihr gewaltig aufpassen...er ist unberechenbar...", sagte Kabuto mit finsterem Gesichtsausdruck. "Jaa...das haben wir auch schon bemerkt", seufzte Hanon. "Wenn ich euch irgendwie helfen kann, lasst es mich wissen", sagte er dann lächelnd, während er seine Brille wieder weiter nach oben schob. "Ja, vielen Dank", erwiderte Hanon. "Also dann, wir sehen uns dann bei der Villa." Mit diesen Worten verabschiedete sich Kabuto von ihnen und schloss wieder zu Itachi, Deidara und Sasori auf. Hanon sah ihm verträumt nach. "Hey, Hanon, sehe ich da etwa einen Rotschimmer auf deinen Wangen?", fragte Coco grinsend. "Was?! Äh...wie kommst du denn darauf, Coco? Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest", sagte Hanon hastig. "Natürlich, komm schon, das kauf ich dir nicht ab. Was läuft da zwischen euch?" Spielerisch stieß Coco der Blauhaarigen in die Seite. "Naja...er hat mir letztens beim Klavierspielen zugehört", erklärte Hanon verlegen. "Och, wie süß", grinste Rina. "Sehr witzig", schmollte Hanon. "Ach, komm, das war doch nur Spaß", lachte Noel. "Weiß ich doch", antwortete die Blauhaarige lächelnd.
 

Gegen Mittag kamen sie schließlich an der großen Villa an. Die Lehrer hatten nicht zu viel versprochen; das Gebäude war wirklich riesig. "So, kommt mal alle her! Wir haben noch einige organisatorische Dinge zu klären!", rief Iruka durch den Lärm. Nach und nach scharten sich die Schüler um ihn und warteten darauf, was er anzukündigen hatte. "So, hier werden wir also die nächsten beiden Nächte verbringen. Im Inneren der Villa gibt es zwei große Räume. Im linken Raum schlafen die Jungs, im rechten Raum die Mädchen. Im zweiten Stockwerk befinden sich Einzelzimmer für die Lehrer und eine Küche. Und im Kellergeschoß befinden sich die Waschräume. Noch irgendwelche Fragen?" Er schaute einmal durch die große Menge und als keine Fragen mehr auftauchten, ergriff Asuma das Wort. "Wenn ihr dann keine Fragen mehr habt, gehört der Rest des Tages euch. Um sieben Uhr treffen wir uns hier vor der Villa, wo wir alle zusammen ein Lagerfeuer machen und etwas essen werden. Den Rest des Abends werden wir wahrscheinlich ebenfalls zusammen verbringen. Was wir dann machen, werden wir uns gemeinsam überlegen." Nachdem die wichtigsten Sachen angekündigt waren, strömten die Schüler als erstes in die Villa, um in den jeweiligen Räumen ihre Schlafsäcke auszubreiten. Dann gingen die meisten wieder nach draußen.
 

So auch Seirra. Sie schlenderte allein durch den Wald, während ihre Freundinnen lieber beim Haus blieben und sich ausruhten. Nach einer Weile erreichte sie eine sonnenbeschienene Lichtung. Seufzend ließ sie sich im weichen Gras nieder und lehnte sich gegen einen Baum. Sie liebte es, so in der freien Natur zu sitzen; zwar nicht so sehr wie am Meer zu sein, aber fast so. Plötzlich hörte sie ein Rascheln hinter sich und im nächsten Moment entdeckte sie einen roten Haarschopf, der hinter einem Baum hervorlugte. Schließlich stand sie Gaara gegenüber, der sie aus seinen kalten grünen Augen musterte. "Hallo, Gaara...", sagte sie leise. "Hey, Seirra", antwortete er in ruhigem Ton. Überrascht sah Seirra ihn an, lächelte dann aber. "Wolltest du dir auch ein bisschen die Beine vertreten?" "Ja...ich mag diesen Trubel nicht besonders", sagte er und ließ sich schließlich neben ihr nieder. "Ich verstehe..." Dann herrschte Schweigen. "Ich ähm...wollte mich bei dir entschuldigen", sagte Seirra nach einer Weile mit gesenktem Blick. "Wofür?", fragte Gaara, ohne sie anzusehen. "Dass ich dich immer genervt habe...das war wirklich nicht meine Absicht...dein Onkel hat mir erzählt, was mit deiner Mutter passiert ist und dass dein Vater dich dafür verantwortlich gemacht hat...so etwas ist schrecklich, ich sehe, wie du leidest und es tut mir unheimlich weh...ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie du dich immer weiter von anderen Menschen distanzierst", sagte sie leise. "Yashamaru hat dir also alles erzählt?" Die Rothaarige nickte. "Du musst dich nicht entschuldigen...ehrlich gesagt...hat es sich gut angefühlt, nicht immer so allein zu sein", murmelte er. "Weißt du, du bist nicht der Einzige, der schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hat..." "Heißt das, dir ist auch etwas Schreckliches passiert?", fragte er überrascht. Seirra nickte langsam. "Ich habe viele Freunde verloren...in meiner alten Heimat war ich nicht mehr sicher...um mich zu schützen, haben einige ihr Leben gelassen", sagte sie traurig. "Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden sind", meinte Gaara und sah sie nun an; seine Augen waren nicht mehr so kalt wie vorher. "Ja, vielleicht hast du Recht", stimmte Seirra zu. "Lass uns unsere kleinen Auseinandersetzungen vergessen...tut mir Leid, dass ich so fies war", sagte er daraufhin und lächelte sogar. Seirra erwiderte das Lächeln. "Einverstanden, schon vergessen, ich bin nicht nachtragend." "Ich glaube, langsam fange ich an, dich zu mögen." "Geht mir genauso." "Gehen wir zurück zur Villa?", fragte Gaara dann. Seirra nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg.
 

Nach dem Abendessen saßen alle noch um das Feuer herum und überlegten, was sie noch machen könnten. Plötzlich hatte Tenten eine Idee. Sie ging zu Kakashi, ihrem Klassenlehrer und unterhielt sich kurz mit ihm. Der Grauhaarige nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte und grinste dann. Tenten kam kurz darauf wieder zu ihren Freundinnen und ließ sich wieder neben Hinata fallen. "Was hast du ihm denn vorgeschlagen?", fragte sie. "Wart's ab, du wirst es gleich erfahren", sagte Tenten mit einen geheimnisvollen Lächeln. Hinata schaute sie verwirrt an, beschloss aber dann, abzuwarten. In diesem Moment ergriff Kakashi das Wort und bat um Ruhe. Nach und nach verstummte das Gemurmel. "Hört mal alle her, Tenten kam eben zu mir, mit einem Vorschlag für das weitere Programm. Was haltet ihr von einer Mutprobe?", fragte er. Alle brachen begeistert in Jubel aus. "Das nehme ich dann mal als Ja", sagte Kakashi lächelnd. "Und wie machen wir das, Sensei Kakashi?", fragte Kiba. "Als erstes bildet ihr Zweiergruppen, die per Los ausgewählt werden. Deswegen bitte ich alle Schüler, ihre Namen auf einen Zettel zu schreiben und dann an Orochimaru zu übergeben. Dann werden wir die Gruppen bestimmen, den Rest erklären wir euch danach." Nach dieser Ankündigung standen alle Schüler auf, um sich einen Zettel und etwas zum Schreiben zu holen.
 

Kurz darauf waren die Lehrer dabei, die Gruppen einzuteilen. Die meisten der Gruppen waren schon festgelegt, am Schluss waren nur noch einige Schüler aus der neunten und zehnten Klasse, sowie aus der Oberstufe übrig. Orochimaru zog zwei weitere Zettel aus dem großen Plastikbehälter. "Die nächste Gruppe bilden Tenten und Kin", sagte er dann, nachdem er die Namen gelesen hatte. "Na also, wer sagt's denn", lachte Kin und klatschte mit Tenten in die Hände. "Dann haben wir hier Hidan und Hanon." "Na toll, ausgerechnet du...", sagte Hidan missmutig. "Keine Sorge, ich hasse dich auch", zischte Hanon. Dann folgten Temari und Coco, die ebenfalls in einer Gruppe waren. Am Schluss sah es dann so aus: Sasori und Serina; Caren und Sasuke; Gaara und Kankuro; Zaku und Luchia; Sakura und Hinata; Naruto und Masahiro; Shikamaru und Itachi; Kabuto und Seirra; Dosu und Ino; Shino und Haku; Neji und Lee; Yuri und Tayuya; Asuka und Noel; Shiori und Kaito; Rika und Deidara; Kiba und Rina und zum Schluss Choji und Kakuzu.
 

"Okay, nun, da die Gruppen eingeteilt sind, bitte ich euch, euch hier zu sammeln, dann wird euch Kurenai den Ablauf erklären", sagte Nikora dann und winkte die Menge zu sich herüber. "Also", begann Kurenai mit ihrer Erklärung, "die Teams werden sich jetzt, so wie sie ausgelost wurden, jeweils eine Kerze nehmen und diese zu einem Schrein bringen, der irgendwo mitten im Wald steht. Es gibt keinen vorgschriebenen Weg, folglich müsst ihr euch selbst einen suchen. Sobald ihr die Kerzen habt, wird sich das erste Team auf den Weg machen. Nach ungefähr zehn Minuten läuft das Zweite los und immer so weiter. Natürlich sind Taschenlampen und sonsitge Dinge in dieser Richtung verboten. Außerdem haben wir Lehrer uns einige...sagen wir...Erschwerlichkeiten für euch ausgedacht." Kaum hatte sie zu Ende geredet, sammelten sich alle Schüler am Waldrand, wo sie immer zu zweit nebeneinanderstehend eine Reihe bildeten. Kakashi trug eine große Kiste mit Kerzen zum Waldrand und gab jedem Team, das den Wald betrat, eine Kerze in die Hand, die er zuvor noch mit einem Feuerzeug entzündete.
 

Als erstes waren Itachi und Shikamaru dran. Letzterer gähnte, als er die Kerze entgegennahm und auch Itachi guckte nicht gerade begeistert. Sie betraten den dunklen Wald und kurz darauf schlurften sie durch die Blätter, die überall verstreut auf dem Waldboden lagen. "Das ödet mich echt an", meinte Shikamaru und gähnte erneut. "Ja, das kannst du laut sagen", antwortete der Schwarzhaarige und seufzte. Der Schein der Kerze huschte über den dunklen Waldboden und die Schritte der beiden hallten durch den leeren Wald.

Plötzlich huschte ein Schatten neben ihnen her. Beide dachten, sie hätten es sich nur eingebildet und liefen ruhig weiter. Doch dann raschelte etwas in einem Gebüsch und im nächsten Moment sprang eine Gestalt direkt vor ihnen auf den Waldweg. "Buhu!" "Was glauben Sie, wie alt wir sind, Sensei Gai?", fragte Itachi und musterte die Gestalt vor ihm mit hochgezogener Augenbraue. "Du hast mich erkannt?", fragte der Angesprochene erstaunt und zog sich das Bettlaken vom Kopf, worauf die Topffrisur ihre Sportlehrers zum Vorschein kam. "Ja...", meinte nun auch Shikamaru, verdrehte die Augen und seufzte genervt. "Tja, daran ist wohl die Kraft der Jugend Schuld, nicht wahr?", sagte Gai, nahm seine typische Pose ein und schenkte ihnen ein strahlendes Lächeln. Doch die beiden Jungen waren schon weitergegangen, stellten ihre Kerze bei dem Schrein ab und machten sich dann kopfschüttelnd auf den Rückweg.
 

Derweil stand das nächste Team, das aus Hanon und Hidan bestand, am Waldrand bereit, um ebenfalls seine Kerze an den Schrein zu bringen. Schon als sie die Kerze von Kakashi entgegennahmen, fingen sie an, sich gegenseitig anzuzicken und auch als kurz darauf im Wald waren, warfen sie sich immer wieder vernichtende Blicke zu. "Wehe du sagst irgendetwas Dummes, dann landet mein Knie in deiner Bauchgegend", zischte Hanon ihm zu, während sie mit der Kerze in der Hand neben Hidan lief. "Tze...wenn hier jemand etwas Dummes sagt, dann ja wohl eher du", grinste dieser. "Was hast du gesagt?", fauchte Hanon ihn an. Hinter den Bäumen huschten Schatten entlang und der Wind frischte plötzlich auf. Er fuhr durch Hanons Haare und spielte mit den blauen Strähnen und auch der lange, schwarze Mantel von Hidan wiegte sich in dem leicht kalten Wind. "W-was war das? Hast du das auch gehört?", fragte Hanon und verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust. "Das waren bestimmt Gespenster", sagte Hidan leise und lachte kurz irre auf. "Jaja, du mich auch", grummelte die Blauhaarige. °Dieser Kerl macht mich irgendwann noch wahnsinnig°, dachte sie missmutig. Er war ja so eingebildet und...ach, der Ausdruck um ihn zu beschreiben, müsste erst noch erfunden werden.

Plötzlich fuhr ein ohrenbetäubender Donnerschlag durch den Wald. Hidan machte einen Satz in die Höhe und packte Hanons Arm. Diese stieß ebenfalls einen erschrockenen Schrei aus und klammerte sich an den Weißhaarigen. Als das Krachen langsam wieder verstummte, wurden sich die beiden ihrer Situation bewusst und sprangen sofort auseinander. "Geh sofort weg", zischte Hidan ihr zu. "Was denn? Du hast dich doch immerhin an mich geklammert", gab Hanon zurück und verzog angewidert das Gesicht. Was bildete der sich überhaupt ein?! "Und jetzt mach, ich will endlich diese dumme Kerze wegbringen", meinte sie dann. °Und von dir wegkommen°, fügte sie in Gedanken noch hinzu. "Angst?", fragte Hidan und hatte wieder sein typisches, gehässiges Grinsen aufgesetzt. "Höchstens davor, dass du mich nochmal anspringst, du Angsthase."

Schweigend setzten sie ihren Weg fort, bis sie schließlich an dem Schrein ankamen. Dort stellten sie die Kerze ab und wollten sich gerade auf den Rückweg machen, als plötzlich eine Gestalt hinter dem Schrein hervorsprang. Ihre Silhouette schien im Wind zu flattern und ihr Schatten tanzte im Licht der Kerzen. Hanon und Hidan rissen erschrocken die Augen auf, drehten sich dann um und rannten kreischend, wie vom Blitz getroffen, den Weg zurück zur Villa, wobei sie mehr krabbelten als rannten, weil sie sich immer wieder umsahen und dadurch hinfielen.
 

So kamen schließlich alle Teams nacheinander an die Reihe, bis am Ende nur noch Serina und Sasori übrig waren. Kakashi zündete die letzte Kerze an und drückte sie Sasori in die Hand; dann liefen die beiden los. Serina war froh, dass sie endlich dran kamen, da sie die ganze Zeit am Waldrand gestanden und gewartet hatten. Die Nacht war kalt, weshalb sie sich fröstelnd mit den Händen über die Arme rieb, doch ihr wollte einfach nicht wärmer werden. Sasori, der neben ihr lief, bemerkte das und legte einen Arm um ihre Schultern, worauf sich die Blonde dankbar gegen seine Schulter lehnte. Auch, wenn sie es niemals zugeben würde, der Wald war ihr irgendwie unheimlich.

Sie war im Internat aufgewachsen; immerhin war ihre Mutter die Direktorin der Schule und ihr Vater unterrichtete dort. Deswegen war sie mit der Umgebung sehr vertraut. Manchmal war sie nach Schulschluss hier in die nahegelegenen Wälder gekommen, um sich zu entspannen oder auch mal rumzutoben, oft dauerte es bis spät in die Nacht, bis sie wieder den Rückweg antrat. Aber hier war es irgendwie anders. Hier gab es andere Geräusche und Gerüche als in "ihrem" Wald. Instinktiv schmiegte sie sich noch näher an ihren Freund. "Na, du bist ja heute so anhänglich", lächelte dieser sie an. "Kann schon sein", murmelte Serina und schaute sich unsicher im dunklen Wald um. Plötzlich fuhr ein Schatten hinter ihnen durch den Wald und die Blonde schrie leise auf. "Was war das?!", fragte sie ängstlich. "Wahrscheinlich nur irgendein Tier, Süße", meinte Sasori, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Hey, lachst du mich etwa aus?" Empört stemmte Serina die Hände in die Hüften. "Ach was", sagte der Rothaarige beschwichtigend und küsste sie sanft. "Na schön, ich verziehe dir", meinte sie lächelnd.

Schließlich kamen sie an dem Schrein an und stellten die Kerze ab. "So, lass uns zurückgehen." Sasori wollte seine Freundin an der Schulter mitziehen, doch diese starrte wie gebannt hinter ihn. "Kommst du?", fragte er ungeduldig. Er hasste es, auf etwas warten zu müssen. "D-da...d-da...", stotterte sie und zeigte hinter ihn. Sasori drehte sich um und im gleichen Moment sprang eine Gestalt, halb lebendig, halb vermodert, aus dem Gebüsch hervor. Das Wesen stieß keuchende und jammernde Laute aus und fuchtelte mit seinen komisch aussehenden Armen in der Luft herum. Serina schrie erneut auf, packte Sasori am Kragen und zog ihn mit sich. "Ahhh! Mach es weg, Saso! Oder noch besser - lauf!!!", rief sie und hastete durch das Unterholz. Sasori folgte ihr und konnte einfach nicht anders als zu lachen; das Verhalten seiner Freundin fand er einfach zu komisch. Es war doch offensichtlich, das dies einer der Lehrer gewesen war, die sich verkleidet hatten, um sie zu erschrecken.
 

Doch schließlich waren alle Teams wieder heil und unversehrt bei der Villa angekommen. Nachdem sich die Lehrer vergewissert hatten, dass alle Schüler wieder da waren, schickten sie alle ins Bett. Kurz darauf war Ruhe eingekehrt.
 

Am nächsten Morgen ließen die Leher die Schüler ausschlafen, bevor sich alle dann so gegen zehn Uhr vor der Villa trafen, wo sie zusammen frühstückten. Für heute hatten die Lehrer kein bestimmtes Programm festgesetzt, daher hatten sie den ganzen Tag Freizeit. So nutzten die Schüler ihre Zeit und jeder ging seinen eigenen Beschäftigungen nach.
 

Sakura zog es vor, sich unter einen Baum zu verziehen und zu lesen, während die anderen irgendwo in der Nähe der Villa herumalberten. Die Rosahaarige beobachtete sie noch kurz dabei, ehe sie lächelnd seufzte und ihr Buch aufschlug. Kurz darauf war sie in das Buch vertieft. Dadurch bekam sie auch nicht mit, wie sich plötzlich jemand neben sie setzte. "Hey, Sakura." Als sie Sasukes Stimme hörte, zuckte sie kurz zusammen und schaute dann überrascht auf. "Oh, Sasuke, ich habe dich gar nicht bemerkt", sagte sie lächelnd. "Kein Wunder, so wie du in dein Buch vertieft warst", grinste er. Die Rosahaarige errötete leicht und legte das Buch neben sich ins Gras. "Ich hab dich schon überall gesucht", sagte Sasuke dann. "Ähm...w-wieso denn?", fragte Sakura verlegen. "Ich wollte einfach ein bisschen mit dir reden, dann habe ich wenigstens mal eine halbe Stunde Ruhe vor Naruto", lachte der Schwarzhaarige. Sakura verdrehte wissend die Augen. "Jaa, das kann ich gut verstehen." "Wie fandest du eigentlich gestern diese Mutprobe?", fragte Sasuke dann. "Naja...ehrlich gesagt, fand ich es ziemlich bescheuert, als Sensei Gai versucht hat, Hinata und mich zu erschrecken", lachte Sakura. "Das war ja wohl eher eine Lachnummer...normalerweise hätte er sich gar nicht verkleiden müssen", meinte Sasuke grinsend. "Also, wenn das jetzt Lee gehört hätte." "Und, ist doch die Wahrheit." Die beiden sahen sich an, bevor sie anfingen zu lachen.
 

Rina spazierte unterdessen durch den Wald. Alles um sie herum war ruhig, die Vögel zwitscherten und die Sonne warf ihre Strahlen durch das dichte Blätterwerk der Bäume. "Ach, es ist herrliches Wetter. Was wäre da schöner, als ein Spaziergang durch den Wald", lachte die Grünhaarige, während sie einen der breiten Waldwege entlangging. "Allerdings", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. "Hallo, Rina." Masahiro grinste ihr ins Gesicht. "Du bist es, Masahiro. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt", sagte sie und atmete erleichtert aus. "Tut mir Leid, aber ich habe dich zufällig hier entlang gehen sehen und bin dir dann gefolgt", meinte er, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. "Schon okay", lächelte sie daraufhin. "Wollen wir nicht ein Stück zusammen spazieren gehen? Ich kenne hier in der Nähe einen See, dort sind wir ungestört", sagte er lächelnd. Rina nickte und folgte ihm dann.

Kurz darauf waren sie an besagtem See angekommen. "Na, hab ich zu viel versprochen?", fragte Masahiro und trat neben Rina, die sich fasziniert umsah. "Nein...es ist wirklich schön hier", murmelte sie und trat einen Schritt weiter auf die große Wiese. "Freut mich, dass es dir gefällt", sagte er lächelnd und legte sanft einen Arm um ihre Schulter; Rina ließ es zu und lehnte sich an ihn.
 

In der Zwischenzeit lag Shikamaru auf der Wiese vor der Villa und starrte gedankenverloren in den Himmel. Er liebte es, in seiner Freizeit die Wolken zu beobachten. So tat er es auch jetzt. Immer, wenn er so in den Himmel schaute, hatte er einen verträumten Ausdruck im Gesicht. "Hey, Shikamaru, was machst du da?", fragte plötzlich eine ihm vertraute Stimme. Temari hatte sich neben ihn gesetzt. "Ich schaue mir die Wolken an", antwortete er leise. "Das machst du irgendwie immer, wenn du mal nichts für die Schule tun musst", sagte sie und sah ihn leicht verwirrt an. "Das solltest du auch mal ausprobieren, Temari, das wirkt unglaublich entspannend auf dich, glaub mir", murmelte er und schloss die Augen. "Achja? Weißt du, Shika, manchmal werd ich echt nicht schlau aus dir...aber gerade das ist es, was ich so an dir mag", sagte sie, nicht ohne vorher zu erröten. Der Schwarzhaarige sah sie erst kurz an, dann fing er an zu grinsen. "Vielleicht musst du ja gar nicht schlau aus mir werden...denn ich verstehe dich sehr gut." "W-was...?", fragte sie verwirrt. "Vergiss es", meinte er grinsend. "N-na schön...ähm...hast du was dagegen, wenn ich dir noch ein bisschen Gesellschaft leiste?", fragte sie dann leise. "Nein, im Gegenteil, Gesellschaft ist mir immer recht", sagte er lächelnd. Temari erwiderte sein Lächeln und legte sich dann neben ihn ins Gras. Gemeinsam schauten sie stundenlang in den Himmel und beobachteten die Wolken, die langsam an ihnen vorbeizogen.
 

Am Abend aßen sie wieder alle gemeinsam zu Abend. Nach dem Essen wurde noch geredet und gelacht, bevor wieder alle ins Bett gingen.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, packten alle ihre Schlafsäcke zusammen und packten ihre Rucksäcke. Pünktlich um zwölf Uhr mittags standen alle startklar vor der großen Villa. "Okay, sind alle da?", fragte Nikora an Kakashi gewandt. "Sieht so aus, aber ich glaube Anko und Kurenai zählen gerade noch einmal durch", antwortete der Grauhaarige. Nachdem sie feststellten, dass keiner der Schüler fehlte, setzte sich die Gruppe in Bewegung. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zur Schule.
 

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So, das war's mal wieder^^

Hat ein bisschen länger gedauert, aber ich musste zwischendurch auch mal Ideen sammeln. Außerdem möchte ich dieses Kappi Vicky (Konoha_Yume) widmen, weil sie mir fleißig dabei geholfen hat, zu schreiben, THX^^

Desweiteren möchte ich mich für die Kommis bedanken, freut mich immer wieder total^^

Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin

Bis dann
 

Haku_2910

Herbstferien

Kapitel 8: Herbstferien
 


 

Nachdem sie wieder in der Schule angekommen waren, spielte sich bald wieder der Alltag ein. Vier Wochen lang schufteten die Schüler für Tests und Klassenarbeiten, doch endlich stand eine sehr erfreuliche Nachricht in ihren Stundenplänen: Herbstferien. Der letzte Schultag wollte zuerst gar kein Ende nehmen. Die Stunden und vor allem der Uhrzeiger schlichen nur so dahin. Doch dann ertönte endlich das langersehnte Klingeln und kündigte somit die schönste Zeit eines Schülerlebens an.
 

Diejenigen, die nach Hause fahren würden, hatten schon im Laufe der Woche ihre Koffer gepackt und standen nun vor der Schule, um sich von ihren Freunden zu verabschieden. Besonders Sakura und Haku fiel der Abschied schwer. "Ich werde dich sehr vermissen", meinte Sakura, als sie Sasuke gegenüberstand. Ihr Blick war ein wenig traurig. Sasuke lächelte sanft und zog sie zu sich. Er drückte sie nochmal fest an sich, bevor er sich wieder von ihr löste und sie tadelnd ansah. "Jetzt geh schon, sonst fährt der Zug noch ohne dich ab. Und sieh es doch mal positiv, je eher du abfährst, desto schneller bist du wieder hier", sagte er lächelnd und zwinkerte ihr zu. Sakura erwiderte sein Lächeln, küsste ihn nochmal flüchtig auf die Wange und ging dann mit ihrem Koffer Richtung Bus, nicht ohne Sasuke vorher nochmal zuzuwinken.
 

Auch Haku fiel der Abschied von Caren schwer. Aber ihr schien es noch viel schwerer zu fallen. Er konnte deutlich sehen, wie sie krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Haku seufzte und nahm sie in den Arm. "Komm schon, ich bin doch bald wieder da, hm?", fragte er sanft und strich ihr eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht. Caren lächelte schwach und schmiegte sich an ihn. "Warum musst du denn gehen? Kannst du nicht einfach hier bleiben? Zabuza hätte bestimmt nichts dagegen...", sagte sie leise und sah ihn hoffnungsvoll an. "Ich bin doch bald wieder da. Es sind doch nur zwei Wochen. Außerdem fahren wir in die Berge und da ich nunmal gewissermaßen zur Familie gehöre, soll ich mitkommen. Ich werde jeden Tag an dich denken und dir auch ganz viele Fotos mitbringen", sagte er lächelnd. "Na, das will ich doch schwer hoffen." Nun grinste auch sie. Haku zog sie noch einmal dicht an sich und küsste sie sanft auf die Stirn, ehe er sich zum Gehen wandte. Nachdem sie sich noch einmal voneinander verabschiedet hatten, machte er sich auf den Weg zum Bus. Er sah nicht mehr, wie Caren eine einzelne Träne über die Wange lief.
 

Nachdem endlich alle Schüler und Lehrer, die die Ferien außerhalb der Schule verbringen würden, in den Bus gestiegen waren, fuhr dieser los. Die anderen winkten ihn noch so lange, bis der Bus um die Kurve verschwunden war, dann gingen sie zurück zur Schule. Caren allerdings ging hinunter zum Strand. Dort angekommen sah sie sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand sie sah, bevor sie ins Meer sprang. Obwohl Haku erst eben abgefahren war, vermisste sie ihn jetzt schon und sie fragte sich, wie sie diese zwei Wochen ohne ihn überstehen sollte. Sie schwamm weit auf's Meer hinaus, wo sie sich auf einen Felsen setzte und leise anfing, zu singen. Immer, wenn sie traurig war, half ihr singen dabei, ihre trüben Gedanken zu verdrängen. Plötzlich hörte sie ein leises Plätschern neben sich und im nächsten Moment tauchte ein blauer Haarschopf aus dem Wasser auf. "Hey, Caren, warum bist du so traurig? Wenn du nur hier rumsitzt, kommt Haku auch nicht schneller wieder zurück. Komm doch lieber wieder mit zur Schule. Wir wollen zusammen Fußball spielen, Jungs gegen Mädchen. Das wird bestimmt lustig", sagte Noel lächelnd. Die Lilahaarige sah ihre Zwillingsschwester traurig an, bevor sie schließlich nickte. "Na gut, aber nur, weil du es bist", seufzte sie. Zu zweit schwammen sie zurück zum Strand, nahmen ihre menschliche Gestalt wieder an und gingen dann schnell in ihren Schlafsaal, um sich ihre Sportklamotten anzuziehen. Dort trafen sie Seirra, die sich ebenfalls gerade umzog. Zu dritt machten sie sich schließlich auf den Weg zu den Sportplätzen, wo die anderen schon warteten.
 

"Da seid ihr ja endlich", begrüßte Coco die Neuankömmlinge. "Ja, tut mir Leid, ich konnte mein T-shirt nicht finden", entschuldigte sich Seirra verlegen. "Naja, ist ja auch kein Wunder, so wie es bei uns im Moment aussieht", grinste Luchia. "Ist doch jetzt auch egal, lasst uns endlich anfangen", meinte Kiba und stand vom Rasen auf. Die anderen taten es ihm gleich. "Gut, als erstes sollten wir die Mannschaften einteilen. Wir sind 20 Leute, also spielen wir jeweils mit 10 Leuten in einer Mannschaft", sagte Shikamaru und ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. Die anderen nickten zustimmend. "Ich würde vorschlagen, dass zwei von uns die Teams wählen", mischte sich Hanon ein. "Ja, eine gute Idee. Ich wäre für Lee und Sasuke", sagte Ino. Auch die anderen stimmten Inos Vorschlag zu und so wählten Lee und Sasuke die Mannschaften aus. Am Schluss sah es dann folgendermaßen aus: Im ersten Team waren Lee, Deidara, Shikamaru, Kankuro, Seirra, Hanon, Kabuto, Coco, Kaito und Itachi. Und im zweiten Team waren, Sasuke, Caren, Noel, Temari, Gaara, Luchia, Naruto, Kiba, Choji und Ino.
 

Es wurde eigentlich ein sehr ausgeglichenes Spiel, da die Mannschaften einigermaßen gleich stark waren. So spielten sie zwei Halbzeiten lang, mit einer kleinen Pause dazwischen. Am Ende hatte Sasukes Mannschaft mit einem knappen Vorsprung gewonnen. Nachdem sie nun völlig ausgepowert waren, ließen sie sich schnaufend im Gras nieder, wo sie sich erst mal eine Weile ausruhten. "Oh mann, das war ganz schön knapp", grinste Lee Sasuke an. "Allerdings, aber wir haben es doch noch geschafft", grinste der Schwarzhaarige zurück. "Hey, ich hab 'ne super Idee, was wir heute Mittag machen könnten", sagte Hanon plötzlich. "Und was?", fragte Seirra. "Wie wär's, wenn wir alle zusammen ein Picknick unten am Strand machen", schlug die Blauhaarige vor. "Das ist eine gute Idee, am besten wir lassen uns in der Küche einen Picknickkorb zubereiten", sagte Temari. "Ja, genau, das ist es. Lasst uns am besten gleich gehen, es ist sowieso schon nach zwölf und außerdem haben wir nach so einem anstrengenden Spiel bestimmt alle Hunger, nicht wahr?", lächelte Ino in die Runde. Der Rest nickte zur Bestätigung. Also machten sich Caren, Noel, Deidara, Itachi, Gaara, Ino, Seirra, Temari, Shikamaru und Kankuro auf den Weg zur Küche.
 

Dort angekommen gaben sie auch sofort ihre "Bestellung" auf. Die Küchenhilfe lächelte ihnen freundlich zu, bevor sie in die Küche verschwand. Nach ungefähr 10 Minuten kam sie wieder zurück, in ihren Händen hielt sie drei große Picknickkörbe, die sie dann an Gaara, Temari und Itachi übergab. Die Jugendlichen bedankten sich höflich, ehe sie sich mit dem Essen und ein paar Decken, die sie sich zuvor besorgt hatten, auf den Weg zurück zu den anderen machten.
 

"So, Leute, da sind wir wieder", grinste Ino. "Wurde ja auch langsam mal Zeit, wir sind schon halb am Verhungern", lachte Luchia. "Hey, nicht meckern, lasst uns lieber zum Strand gehen", tadelte Temari sie lachend. Die anderen nickten, standen auf und gemeinsam gingen sie hinunter zum Strand. An ihrem Ziel angekommen breiteten sie die Decken aus und ließen sich dann darauf nieder. Als nächstes packten sie das Essen aus, das dann munter durch die Runde gereicht wurde, während sie sich alle unterhielten.

Auch Noel und Deidara beteiligten sich an dem Gespräch, doch hauptsächlich waren sie mit sich selbst beschäftigt. Die Blauhaarige hatte sich dicht an den Blonden geschmiegt, sie fütterten sich gegenseitig und kuschelten sich immer enger aneinander. Caren beobachtete die beiden mit traurigem Blick. Wie gerne hätte sie sich jetzt auch an Haku gekuschelt, doch diese Geborgenheit würde sie zwei lange Wochen nicht spüren. Es nahm sie sehr mit, dass er über die Ferien bei Zabuza war. In der Schulzeit konnten sie sich nur an den Wochenenden wirklich treffen, da die Hausaufgaben und das Lernen unter der Woche sehr viel Zeit in Anspruch nahmen. Umso lieber hätte sie ihn in den Ferien bei sich gehabt, doch daran konnte sie jetzt auch nichts mehr ändern. Seufzend zog sie die Beine an und umschlang sie mit den Armen. Noel bemerkte die Traurigkeit ihrer Schwester und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. Caren zuckte kurz zusammen, bevor sie ihr in die Augen schaute. "Kopf hoch, Caren. Du wirst sehen, diese zwei Wochen werden schneller vorbei gehen, als du denkst", sagte sie lächelnd. "Ja...du hast Recht", antwortete Caren und erwiderte das Lächeln schwach.
 

Am Abend saßen alle im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich gemütlich. Plötzlich stürmte Hanon rein und ging direkt auf Caren zu. "Hey, Caren!" "Was ist denn los, Hanon?", fragte die Angesprochene verwirrt. "Unten, am Telefon ist ein Anruf für dich. Zumindest hat Tsunami das gesagt, du sollst in die Bibliothek kommen", sagte die Blauhaarige geheimnisvoll lächelnd. "Achja, und von wem ist der Anruf?", fragte Caren leicht desinteressiert. "Das verrate ich dir nicht", flötete Hanon. Die Lilahaarige seufzte leicht genervt, stand dann aber doch auf und ging zwei Stockwerke nach unten, in die Bibliothek. Dort angekommen wurde sie von Tsunami lächelnd begrüßt. "Schön, dass du so schnell gekommen bist, Caren. Ich hab deinen Anruf extra für dich hingehalten." "Vielen Dank", sagte Caren höflich und nahm den Telefonhörer von der Schwarzhaarigen entgegen. «Caren Hanasaki?», meldete sie sich und wartete dann gespannt ab. «Hey, meine Süße, ich hab dich grad vermisst und da dachte ich, dass ich mal schnell anrufe und dich frage, wie es dir so geht», ertönte eine ihr vertraute Stimme am anderen Ende. Carens Augen weiteten sich, bevor sie begann, über's ganze Gesicht zu strahlen. «Haku!», sagte sie fröhlich. «Du hast mich ja sogar erkannt», bemerkte Haku lachend. «Na hör mal, ich werde doch wohl noch die Stimme meines Freundes erkennen», sagte Caren gespielt beleidigt. «Tut mir Leid, ich werde es wieder gut machen, sobald ich wieder bei dir bin», lachte Haku. «Was hoffentlich bald sein wird...ich vermisse dich so...» Carens Stimme klang mit einem Schlag wieder traurig. Haku seufzte. «Ich weiß, wie du dich fühlst...ich vermisse dich auch...ich musste die ganz Fahrt über an dich denken», murmelte er. «Naja...wir müssen das Beste daraus machen. Und gefällt es dir in den Bergen?» «Ja, es ist wie immer schön...aber noch schöner wäre es, wenn du da wärst» Auch seine Stimme klang ungewöhnlich traurig. «Aber es tut gut, deine Stimme zu hören», sagte Caren leise, während sich ein trauriges Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete. «Geht mir genauso...naja...ich muss leider Schluss machen, wir gehen jetzt noch runter ins Dorf. Ich werde mich auf jeden Fall wieder bei dir melden», sagte Haku dann. «In Ordnung», murmelte die Lilahaarige. «Ach und Caren?» «Ja?» «Bitte sei nicht so traurig, wir sehen uns ja bald wieder» «Geht klar, Haku», sagte Caren nun wieder ein wenig fröhlicher. «Na schön, bis dann, ich liebe dich, Süße», sagte Haku zum Abschied. «Ich dich auch, bis dann», antwortete Caren leise. Beide legten auf; Caren übergab Tsunami wieder das Telefon und verabschiedete sich dann von ihr.
 

So schnell sie konnte rannte sie wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort saßen immer noch die anderen und warteten auf sie. "Hey, da bist du ja wieder. Und wer war es?", fragte Ino neugierig. "Ja, wer war es, Hanon wollte es uns nicht erzählen", meinte Coco und warf der Blauhaarigen einen vernichtenden Blick zu, den diese zuckersüß lächelnd erwiderte. "Es war Haku", antwortete Caren leise. "Oh...", murmelte Seirra und sah sie mit einem mitleidigen Blick an. Ohne ein weiteres Wort ging die Lilahaarige weiter in ihren Schlafsaal. Die anderen sahen ihr nach. "Oh mann...sie tut mir so Leid...", murmelte Luchia. "Mir auch...das alles scheint sie sehr mitzunehmen", sagte Temari und senkte den Blick. "Wisst ihr...Caren hat noch nie jemanden so geliebt, wie Haku und gerade deswegen will sie so oft es geht bei ihm sein", erklärte Noel leise. "Verstehe", antwortete Hanon, die neben ihr saß, "ich dachte eigentlich, dass es ihr danach besser gehen würde." "Aber es scheint jetzt noch schlimmer zu sein", überlegte Sasuke. "Können wir denn gar nichts tun, um sie irgendwie aufzumuntern?", fragte Kiba in die Runde. Alle verfielen ins Grübeln. "Wie wäre es, wenn wir morgen alle zusammen in die Stadt gehen? Wir könnten uns einen Film ansehen oder einkaufen gehen", schlug Ino vor. Die anderen nickten zustimmend. "Ja, das ist eine gute Idee, aber wenn wir ins Kino gehen, sollten wir auf keinen Fall in einen Liebesfilm gehen, das würde sie nur noch mehr an ihn erinnern", warf Naruto ein. "Ja, ganz deiner Meinung", stimmte Shikamaru ihm zu. "Das können wir ja auch noch entscheiden, wenn wir in der Stadt sind", sagte Kankuro dann. Wieder nickten alle. "Gut, Noel, dann musst du sie nur noch dazu überreden mitzukommen", meinte Itachi dann an Noel gewandt. "Keine Sorge, wenn ich etwas schaffe, dann meine kleine Schwester zu etwas zu überreden", grinste die Blauhaarige. "Dann lasst uns schlafen gehen, es ist schon spät." Der Ältere der Uchiha-Brüder erhob sich. Der Rest tat es ihm gleich. Sie wünschten sich noch eine gute Nacht, bevor jeder in seinen Schlafsaal ging.
 

Am nächsten Morgen schliefen alle erst einmal, wie es sich für den ersten richtigen Ferientag gehörte, so lange, bis sie wach wurden. Nach und nach kamen dann alle in den Speisesaal, wo sie genug Platz hatten, was wohl daran lag, dass sie gerade mal 20 Schüler, von normalerweise 300, waren. Weder hier in der Halle noch auf den Gängen gab es jetzt Gedrängel und so nutzten sie es aus, einmal ausgiebig frühstücken zu können, ohne dass sie sich beeilen mussten, zum Unterricht zu kommen. Als dann alle ihr Frühstück beendet hatten, ergriff Ino das Wort. "Sagt mal, wann wollen wir denn eigentlich in die Stadt gehen? Und welchen Film wollen wir uns ansehen?" Alle üerblegten. "Ich glaube, es läuft gerade irgendso 'ne Komödie, hab aber den Namen vergessen", meinte Hanon nach einer Weile. "Ja, warum nicht, da muss man wenigstens nicht nachdenken", stimmte Choji dem Vorschlag zu. "Gut, dann ist es also abgemacht. Wann soll's jetzt losgehen?", fragte die Blonde noch einmal. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns alle gegen halb drei in der Eingangshalle treffen", sagte Lee. Wieder nickten alle und kurz darauf trennten sie sich, um schon mal ihre Taschen für den Nachmittag zu packen. Glücklicherweise hatte Caren ohne jegliche Überredungskünste von Noel zugestimmt. Vielleicht würde sie ja dadurch endlich mal auf andere Gedanken kommen.
 

Um halb drei trafen sich alle in der Eingangshalle. "Sind alle da?", fragte Kabuto schließlich. Hanon, die neben ihm stand ließ ihren Blick durch die Runde schweifen und nickte dann. "Ja, es sind alle hier, dann kann es ja losgehen." Sie und Kabuto gingen voran und die anderen folgten ihnen.
 

Nach einer halben Stunde kamen sie in der Stadt an. "Hanon, weißt du, wann der Film läuft?", fragte Seirra. "Ja, in einer halben Stunde geht es los", antwortete die Blauhaarige. "Gut, dann lasst uns doch schon mal langsam Richtung Kino laufen", schlug Deidara vor. So machten sie sich auf den Weg zum Kino. Dort angekommen holte sich jeder eine Eintrittskarte und eine Tüte Popcorn, bevor sich alle in den Vorführungssaal setzten. Sie hatten noch eine viertel Stunde Zeit, bis der Film anging. Außer ihnen war niemand im Kino. Das mussten Hanon und Luchia natürlich wieder sofort ausnutzen, was nach sich zog, dass die beiden eine Popcornschlacht veranstalteten, dass es am Schluss in der ganzen Reihe verteilt war. "Mann ey...müsst ihr immer so 'ne Sauerei machen?", fragte Coco kopfschüttelnd. "Sie hat angefangen!", riefen beide gleichzeitig. Die anderen verdrehten die Augen, fingen dann aber an zu lachen. Hanon und Luchia sahen sich kurz an und wandten sich dann schmollend voneinander ab. Doch bevor das Ganze noch in einem Streit ausarten konnte, ging auch schon das Licht aus und der Film fing an. Insgesamt dauerte er eineinhalb Stunden und die Freunde mussten sich beherrschen nicht das ganz Kino zusammenzuschreien vor Lachen.
 

Doch schließlich verließen sie das Gebäude wieder und sammelten sich erstmal am Haupteingang. "Oh mann, fandet ihr den auch so gut wie ich?", fragte Ino, während sie sich einige Lachtränen aus den Augen wischte. "Ja, allerdings, das war genial!", lachte Hanon. "So, was machen wir jetzt?", fragte Luchia grinsend in die Runde. Die anderen Mädchen grinsten ebenfalls und die Jungs ahnten schon, was jetzt kommen würde. "Ich glaube, ihr wisst, worauf die aus sind oder?", fragte Itachi und sah seine Mitstreiter an. "Ja...jetzt ist shoppen angesagt, wie nervig", seufzte Shikamaru. Er hatte es kaum gesagt, als sich seine Vermutung bestätigte. "Auf gehts, jetzt ist Shopping angesagt!", sagte Hanon fröhlich und zog die anderen Mädchen auch schon hinter sich her. Die Jungs sahen ihnen kurz nach, ehe sie seufzten und ihnen schließlich folgten.
 

An einer Kreuzung hielten sie abermals an. "Hey, wie wär's, wenn wir uns in Zweier-Gruppen aufteilen?", schlug Hanon mit einem wissenden Grinsen vor. Die anderen Mädchen starrten sich erst unsicher an, bevor Coco schließlich als Erste etwas dazu sagte. "O-okay, ich finde, das ist 'ne gute Idee." Jeder tat sich also mit einem anderen zusammen, bevor sich die Paare auf den Weg machten. Die Zusammenstellung sah dann so aus: Caren ging mit Kiba, Noel mit Deidara, Temari mit Shikamaru, Gaara mit Seirra, Kankuro mit Choji, Hanon mit Kabuto, Coco mit Lee, Luchia mit Kaito, Naruto mit Sasuke und Ino mit Itachi.

Coco und Lee schlenderten gemütlich an den Schaufenstern vorbei. Keiner der beiden traute sich, etwas zu dem anderen zu sagen. °Verdammt nochmal...wieso schlägt mein Herz so schnell, wenn er in der Nähe ist?°, dachte Coco und versuchte verzweifelt, sich zu beruhigen. Lee bemerkte, wie nervös sie war, gab sich einen Ruck und nahm schließlich ihre Hand. Coco zuckte zusammen, als sie seine Hand spürte und schaute ihn überrascht an. "Warum bist du so nervös?", fragte Lee daraufhin lächelnd. "Oh...ähm...ich bin nicht nervös...", stammelte Coco, wobei sie sich sicher war, dass sich ein roter Schimmer auf ihre Wangen legte. Der Schwarzhaarige neben ihr lachte. "Was ist so lustig?", fragte Coco verwirrt. "Naja, weißt du eigentlich, dass du süß aussiehst, wenn du rot wirst?" "Was?! Oh mein Gott...", murmelte sie und wandte ihr Gesicht schnell von ihm ab; der Rotton verstärkte sich noch. "Du brauchst nicht so nervös zu sein, Coco. Es geht mir genauso wie dir", sagte er leise. "Wie meinst du das?" Mit großen Augen sah sie ihn verwundert an. "Ich bin mir sicher, du weißt, was ich meine", sagte er lächelnd, küsste sie kurz auf die Wange und zog die perplexe Coco dann hinter sich her, die Straße hinunter.
 

Ähnlich lief es auch bei Luchia und Kaito. Die beiden waren sich während der Schulzeit ein wenig näher gekommen, auch wenn Kaito eher ein Einzelgänger war und immer mal wieder gerne mit den Mädchen aus der Klasse flirtete. Dabei bemerkte er natürlich nicht, wie sehr er Luchia damit verletzte. In den wenigen Wochen, in denen sie ihn kannte, war ihr bewusst geworden, dass sie ihn liebte und sie wollte ihn nicht an irgendeine andere verlieren. "Kaito...?", fing sie an. "Ja?", fragte er zurück. "Sag mal...hat es eigentlich irgendeine Bedeutung, dass du immer mit den Mädchen aus unserer Klasse flirtest? Empfindest du etwas für eine von ihnen?", fragte sie leise, mit gesenktem Blick. "Luchia...was soll das denn jetzt bedeuten?", fragte er verwirrt. "Sag es mir..." "Ach weißt du, ich mache mir nicht viel aus Mädchen. Flirten ist okay, aber mehr...nein danke, ich weiß, dass ich jede haben kann, wieso sollte ich mir also die Mühe machen, mich auf eine zu beschränken", meinte er lachend. Luchia blieb ruckartig stehen. "Was ist denn?" Irgendwie hatte er das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Mit Entsetzen beobachtete er, wie sich Tränen einen Weg über Luchias Wangen bahnten. "Du bist so ein verdammter Idiot!", schrie sie plötzlich, "du weißt nicht, was Liebe bedeutet. Du tust mir immer wieder weh, immer wieder trampelst du auf meinen Gefühlen herum, ohne etwas zu merken, ich hasse dich!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte davon. "Luchia, jetzt warte doch mal!", rief er ihr noch hinterher, doch sie drehte sich nicht mehr um. "Na super, das hast du ja mal wieder toll hingekriegt, Kaito", murmelte er vor sich hin und ließ sich gegen eine Hauswand sinken.
 

Luchia, die nicht wusste, wo sie hinlief, stieß prompt mit Naruto zusammen, als der gerade mit Sasuke um eine Ecke bog. "Luchia, was ist denn los?", fragte der Blonde sofort, als er die Tränen bemerkte. "Kann ich bei euch mitlaufen?", fragte sie mit tränenbrüchiger Stimme. "Natürlich...na komm, erzähl uns mal, was passiert ist", sagte Naruto, legte tröstend einen Arm um ihre Schulter und gemeinsam liefen die drei weiter. Als Luchia ihnen alles erzählt hatte, starrten die beiden Jungs sie erstmal fassungslos an. "Das hat er wirklich gesagt?", fragte Sasuke schließlich. Die Blonde nickte traurig. "Vielleicht ist er doch nicht so nett, wie wir dachten...", überlegte Naruto. "Naja, nett ist er ja schon, aber er scheint ein gefühlskalter Mistkerl zu sein, ich meine, wenn es um Mädchen geht...", sagte Sasuke leise. "Kommt mir bekannt vor", meinte Naruto mit einem Seitenblick auf den Uchiha. "Jaja, ich weiß, was du jetzt denkst, aber diese Zeiten sind längst vorbei", winkte der Schwarzhaarige ab. "Weiß ich doch", grinste Naruto, "wie auch immer, für den Rest des Tages bleibst du bei uns, na los, sag, wo du hin willst, wir werden dir folgen." Luchia wischte sich die Tränen aus den Augen, lächelte und zog die beiden dann mit sich.
 

Nachdem jeder etwa zwei Stunden mit Shoppen verbracht hatte, trafen sie sich alle wieder an der Kreuzung, wo sie sich zuvor getrennt hatten. Nur einer fehlte: Kaito. "Hey, Luchia, wo hast du denn - " Hanon wurde von Sasuke unterbrochen, als er ihr etwas ins Ohr flüsterte. "Erwähne Kaitos Namen nicht...sie haben sich heftig gestritten, so wie's aussieht..." "Ohje...und jetzt?", fragte die Blauhaarige ratlos. Sasuke zuckte mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht...vielleicht brauchen die beiden einfach nur Zeit, ich denke, dass er schon zurück zur Schule gegangen ist." Hanon nickte. "Was wolltest du sagen?", fragte Luchia. "Ach, gar nichts, nicht so wichtig. Sind alle da?", fragte sie stattdessen. Caren ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. "Ja, es sind alle da bis auf - " Auch die Lilahaarige brach ab, als sie ein Kopfschütteln seitens Hanon vernahm. "Ähm...ja, wir sind vollzählig", antwortete sie. Damit machten sich die Freunde auf den Rückweg zum Internat.
 

Am nächsten Tag trafen sich alle wieder beim Frühstück. "Hat jemand eine Idee, was wir heute machen könnten?", fragte Choji in die Runde. Alle zuckten die Schultern. Zufällig fiel Narutos Blick aus dem Fenster und plötzlich kam ihm eine Idee. "Hey, heute scheint die Sonne. Wie wäre es, wenn wir alle nach unten zum Schwimmbad gehen", schlug er grinsend vor. Unauffällig zuckten Caren, Coco, Luchia, Noel, Hanon und Seirra zusammen. "Ja, klingt gut", stimmte Kiba zu. "Also ich finde die Idee auch gut", mischte sich nun auch Ino ein. "Gut, wie wärs, wenn wir uns dann heute Mittag wieder um die selbe Zeit treffen?", fragte Shikamaru. Die anderen nickten und beendeten ihr Frühstück.
 

Nachdem sie den Speisesaal verlassen hatten, ging Noel mit Deidara in die Bibliothek, da die Blauhaarige nach den Ferien ein Referat in Biologie halten musste. "Oh mann, ich bin geliefert", seufzte sie, während sie neben dem Blonden herlief. "Wieso, was ist denn los?", fragte Deidara besorgt. "Na, überleg doch mal...sobald ich ins Wasser gehe, werde ich mich verwandeln und dann werden es alle wissen...", sagte Noel und ließ den Kopf hängen. "Wäre das denn so schlimm?", fragte der Blonde. "Naja...eigentlich ja nicht", meinte die Blauhaarige langsam. "Na also, wieso machst du dir dann solche Gedanken?" "Ich weiß auch nicht, aber du hast Recht, so lange sie es selbst erfahren, kann mir nichts passieren." Kurz darauf waren sie in der Bibliothek angekommen. Dort setzten sie sich auch gleich an einen der Tische und Noel begann, sämtliche Bücher über Pflanzen zusammenzusuchen. Nachdem sie ungefähr zehn Exemplare gefunden hatte, kam sie zurück zu Deidara und ließ die schweren Bücher auf den Tisch fallen. "Mann ey, willst du einen Roman schreiben?" Mit hochgezogener Augenbraue musterte er die Bücher, die sich vor seiner Nase stapelten. "Hatte ich eigentlich nicht vor, aber für eine gute Note tue ich alles", lächelte Noel. "Die kannst du dir bei Iruka sowieso leicht holen", meinte Deidara, während er ihr dabei half, die Bücher durchzublättern. "Ja, und deswegen sollte ich das schnell erledigen", antwortete Noel und fing schon mal an, sich einige Notizen herauszuschreiben.
 

Pünktlich um halb drei trafen sich die Freunde, mit ihren Badesachen bewaffnet, in der Eingangshalle. "Können wir los?", fragte Hanon gut gelaunt. Die anderen nickten und so machten sie sich auf den Weg zum Schwimmbad, das oberhalb einer Meeresbucht lag. Dort angekommen legten sie ihre Sachen auf die bereit gestellten Stühle und verschwanden in die Umkleidekabinen, die auf der Wiese neben dem Becken standen. Kurz darauf trafen sich alle wieder am Schwimmbecken. "Okay, wer geht zuerst?", fragte Ino grinsend. "Immer die, die so dumm fragt", lachte Itachi hinter ihr und gab ihr einen kleinen Schubs, woraufhin sie mit einem Schrei im Wasser landete und prustend wieder auftauchte. "Itachi, du Idiot, das war gemein!", rief sie und zeigte anklagend auf den Schwarzhaarigen. Doch der lachte nur und streckte ihr die Zunge raus. Nach und nach verschwanden alle ins Wasser, am Schluss standen nur noch Caren, Noel, Hanon, Seirra, Coco und Luchia am Beckenrand. "Hey, wo bleibt ihr denn, kommt doch endlich", forderte Temari sie auf und kam zu ihnen geschwommen. "Ähm...ja, wir kommen sofort", meinte Caren und lächelte verschmitzt. °Ach was solls, die anderen wissen es sowieso nicht°, dachte Hanon in diesem Moment, nahm Anlauf und sprang ins Wasser. Kaum war sie mit dem Wasser in Kontakt gekommen, hatten sich ihre Beine in einen hellblauen Fischschwanz verwandelt. Alle Blicke richteten sich entsetzt auf sie. "Ja, da staunt ihr was", grinste sie breit und streckte ihre Schwanzflosse aus dem Wasser. "Sowas hab ich ja noch nie gesehen", murmelte Ino fassungslos. "Mögt ihr mich jetzt trotzdem noch?", fragte Hanon lachend. "Wie könnten wir dich nicht mögen", grinste Naruto zurück. "Die Prinzessin des Südatlantiks", murmelten Caren und Noel gleichzeitig. "Habt ihr was gesagt?", fragte Seirra, die immer noch neben ihnen stand. Die Zwillinge schüttelten verneinend den Kopf.
 

"Was denkst du, Noel, können wir es wagen?", fragte Caren an ihre Schwester gewandt. "Wenn Hanon das kann, können wir das auch", antwortete sie. Caren nickte und sprang ebenfalls ins Wasser, dicht gefolgt von Noel. "Na, was sagt man dazu", sagte Hanon und klatschte in die Hände, "die Prinzessinnen der Arktis und der Antarktis." "Ihr...seid auch...", stotterte Kiba vor sich hin. "Ja, sieht ganz so aus", lächelte Noel. Plötzlich konnte man hinter ihnen ein dreifaches Platschen vernehmen, als auch Coco, Luchia und Seirra ins Wasser gesprungen waren und sich ihre Beine jeweils in einen gelben, einen pinknen und einen orangenen Fischschwanz verwandelt hatten. "Ihr seid also alle sechs...", setzte Shikamaru an. Die sechs Mädchen nickten. "Ihr seid also die Prinzesinnen des Südpazifiks, des Nordpazifiks und des Indischen Ozeans", stellte Noel fest. "Ja...leider hatten wir noch keine Gelegenheit, es euch zu verraten", seufzte Coco. "Ach was, ist doch in Ordnung", grinste Hanon, bevor sie plötzlich loslachen musste. Kurz darauf stimmten alle in ihr Lachen ein. Nachdem sie einige Zeit einfach nur hin und her geschwommen waren, entbrannte schließlich eine erbitterte Wasserschlacht, die erst endete, als alle kaum noch Luft bekamen.
 

Erst am Abend zogen sie sich wieder um und gingen nach oben ins Internat, wo bereits das Abendessen serviert wurde. Hungrig ließen sie sich an einem Tisch nieder und begannen, das Essen in sich reinzuschaufeln. Plötzlich trat Kakashi zu ihnen. Er war zusammen mit Nikora und noch einigen anderen Lehrern in der Schule geblieben, während seine beiden Töchter die Ferien bei Shiori verbrachten. "Guten Abend, alle zusammen." Überrascht drehten sich alle um. "Oh, Sensei Kakashi", bemerkte Temari. "Ihr habt doch bestimmt kurz für euren Französisch und Religionslehrer Zeit oder?", fragte er lächelnd. "Klar", antworteten alle wie aus einem Munde. "Das hört man gern", sagte er daraufhin und setzte sich neben Sasuke. "Was ist denn los?", erkundigte sich Kabuto. "Naja, da wir ja jetzt nur noch ganz wenige über die Ferien sind, haben wir, also die Lehrerschaft, uns etwas ausgedacht, um keine Langeweile aufkommen zu lassen", fing Kakashi an. "Oh toll, was denn, was denn?", fragte Naruto neugierig. "Lass mich doch erstmal ausreden. Also, wir haben gestern lange zusammengesessen und uns überlegt, was solchen jungen Leuten, wie ihr es seid, denn Spaß machen könnte und da sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir nächste Woche am Mittwoch eine Strandparty mit euch feiern wollen. Dazu werden wir unten am Strand grillen und danach noch gemütlich beieinander sitzen", erklärte der Grauhaarige. Einen Moment herrschte Stille, ehe die Freunde in Jubel ausbrachen. "Das ist 'ne super Idee", sagte Hanon begeistert. "Schön, dass sie euch gefällt, also wie gesagt, am Mittwoch um sechs Uhr geht es los", sagte Kakashi noch einmal, ehe er aufstand und zum Lehrertisch ging, um ebenfalls zu essen.
 

Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Plötzlich zog etwas an Inos Ärmel. Überrascht drehte sich die Blonde zur Seite und sah direkt in Itachis grinsendes Gesicht. "Ähm...was ist denn los?", fragte sie verwundert. "Naja...ich wollte dich fragen, ob wir nicht noch ein bisschen spazieren gehen wollen, nur du und ich", sagte Itachi leise. Ino wurde leicht rot um die Nasenspitze und nickte dann verlegen. Wieder grinste der Uchiha, nahm sie bei der Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach draußen.
 

Sie liefen über den großen Platz vor der Schule und bogen schließlich in einen kleinen Waldweg ein. Schweigend liefen sie nebeneinander her, bis sie auf eine kleine Lichtung kamen, wo sie sich auf einer einsamen Bank niederließen. Immer wieder warfen sie sich verstohlene Blicke zu, jedoch so, dass es der jeweils andere nicht bemerkte. Itachi lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während Ino die Beine unterschlug und die Hände nervös in ihrem Schoß verkrampfte.

Itachi entging das natürlich nicht. "Warum bist du so nervös, Ino?", unterbrach er schließlich die Stille. "Ich...ähm...ich...", stotterte Ino vor sich hin, doch sie brach wieder ab und schaute stattdessen auf den Boden. °Oh Gott...kaum bin ich mit ihm alleine, kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen...°, dachte sie und biss sich auf die Unterlippe. Wieder herrschte Stille zwischen den beiden. Hinter den Bäumen ging langsam die Sonne unter und es wurde langsam kälter. Irgendwann fing Ino an, leicht zu frösteln und sie rieb sich automatisch über die Arme. Itachi bemerkte das und zog sie kurzerhand zu sich. Ino erstarrte, als sie seinen warmen Körper nah an ihrem eigenen spürte. "Dir scheint kalt zu sein, nicht wahr?", fragte der Uchiha lächelnd. Die Blonde nickte verlegen und schmiegte sich leicht an ihn, während sie ein "Danke, Itachi" murmelte. Dann herrschte wieder Stille, die nur ab und zu von einem Vogel unterbrochen wurde. "Itachi...?", fragte Ino schließlich in die Stille hinein. "Hm?" "M-magst du m-mich eigentlich?" Ein starker Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen geschlichen. Itachi überlegte kurz, bevor er schließlich nickte. "Ja, ich mag dich, sehr sogar", flüsterte er ihr ins Ohr. Ino lief ein wohliger Schauer über den Rücken. "I-ich m-mag dich auch", antwortete sie leise. "Das weiß ich doch", grinste der Schwarzhaarige und strich ihr sanft eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. Beinahe endlose Sekunden schauten sich die beiden an, ehe sich ihre Gesichter immer näher kamen. Einen Augenblick später spürte sie Itachis weiche Lippen auf ihren eigenen. Reflexartig schloss Ino die Augen, als sie fühlte, wie Itachis Zunge sanft über ihre Lippen strich und um Einlass bettelte, den Ino ihm sofort und ohne Widerstand gewährte. Zärtlich ließ Itachi seine Zunge in ihren Mund gleiten und stupste ihre Zunge spielerisch an. Zuerst zögerte sie, doch dann erwiderte sie seinen Kuss. Doch schließlich mussten sie sich wegen Luftmangel wieder voneinander lösen. "Weißt du, Ino, wenn ich ehrlich bin...ist es sogar mehr als nur mögen", murmelte der Uchiha dann. Die Augen der Blonden weiteten sich. "Wie meinst du das?", hauchte sie. Itachi beugte sich wieder zu ihrem Ohr hinunter. "Ich liebe dich, Ino", flüsterte er. Überrascht starrte Ino ihn zuerst an, doch dann strahlte sie über's ganze Gesicht, stieß einen Freudenschrei aus und fiel dem Schwarzhaarigen um den Hals. "Oh, Itachi, ich liebe dich auch", wipserte sie und verbarg ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.
 

Erst, als es dunkel wurde, traten die beiden den Rückweg an. Itachi hatte liebevoll einen Arm um Ino gelegt, während sie sich an seine Seite schmiegte. Nach einer halben Stunde kamen die beiden wieder in der Schule an. "Ich...ähm...gehe jetzt wohl besser zu Temari", meinte Ino dann, als sie in der Eingangshalle standen. Itachi nickte und ließ sie los. "Wir sehen uns dann morgen, gute Nacht, Süße", flüsterte er in ihr Ohr und küsste sie noch einmal sanft. Die Blonde lächelte ihm nochmal zu und ging dann nach links, um in ihren Schlafsaal zu gelangen. Kaum war Itachi außer Sichtweite rannte sie los. Atemlos kam sie vor ihrem Schlafsaal zum Stehen und holte erstmal tief Luft. Dann stieß sie die Tür auf und stürmte hinein. Temari sah überrascht von ihrem Buch auf. "Ino, wo kommst du denn her?", fragte sie stirnrunzelnd. "Ich...war noch draußen", antwortete Ino leise. "Draußen? Es ist schon dunkel. War jemand bei dir?", fragte Temari. "Ähm...ja...", murmelte Ino und trat nervös von einem Bein auf's andere. Jetzt wurde die Blonde hellhörig. "Sag schon, wer war es?", fragte sie grinsend. "Itachi..." "Itachi?!", rief sie überrascht aus. Ino nickte verlegen. "Ich dachte, er wäre so ein Idiot", sagte Temari grinsend. "Er ist kein Idiot. Wir sind jetzt zusammen", rutschte es der Blonden heraus. Einen Moment herrschte Stille, in der Temari nur auf Ino starrte, doch dann brach sie in Jubel aus und umarmte sie stürmisch. "Das ich das noch erleben darf", lachte sie, "das hätte ich ehrlich gesagt niemals gedacht. Ich freu mich für dich, Ino." "Danke", sagte Ino lächelnd.

Nachdem sie sich noch ein wenig unterhalten hatten, legten sie sich schließlich ins Bett und waren kurz darauf auch schon eingeschlafen.
 

Die erste Woche verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, war auch schon die zweite Ferienwoche angebrochen. An diesem Montagmorgen schliefen alle ziemlich lange. Erst gegen halb elf kamen sie endlich nach und nach in den Speisesaal, um zu frühstücken, auch wenn es dafür schon reichlich spät war. Die Zwillinge waren zwei der ersten, die an diesem Morgen in den Gängen unterwegs waren. "Siehst du, Caren, die erste Woche ist schon vorbei", lächelte Noel ihre Schwester an, während die beiden auf dem Weg zum Frühstück waren. "Ja, ist doch schneller gegangen, als ich dachte. Außerdem kommt Haku ja schon am Freitag wieder", freute sich die Lilahaarige. "Ach wirklich? Ich dachte, er würde erst am Sonntagabend zurückkommen", sagte Noel. "Ja, das dachte ich eigentlich auch, aber ich habe gestern nochmal mit ihm telefoniert und da hat er mir das gesagt", antwortete Caren lächelnd. "Wie schön, dann musst du ja nicht mehr lange ohne ihn sein." Die Blauhaarige erwiderte das Lächeln.
 

Im Speisesaal angekommen trafen sie auf Kabuto und Hanon, die sich auch schon dazu durchgerungen hatten, aufzustehen. "Morgen, ihr zwei", sagten die Zwillinge zur Begrüßung und setzten sich zu ihnen. "Morgen", antworteten die beiden noch ein wenig müde. "Habt ihr gut geschlafen?", fragte Noel, während sie sich etwas zu essen machte. "Ja, sehr gut sogar", meinte Hanon und rieb sich kurz über die Augen, "sind die anderen noch nicht wach?" "Doch, Rina und Seirra kommen gleich nach. Luchia und Coco schlafen noch", antwortete Caren. "Ohje, die sehen wir vor zwölf bestimmt nicht", lachte Hanon. "Ja...vorausgesetzt die beiden schmeißen sie nicht raus, was ich mir bei Rina durchaus vorstellen könnte", meinte Noel grinsend. "Ja, du könntest Recht haben", sagte Hanon und grinste auch. Wie sie es erwartet hatten kamen kurz darauf Rina und Seirra mit Coco und Luchia im Schlepptau in den Speisesaal. "Ihr seid echt gemein, da hat mal schon mal Ferien und dann kann man noch nicht einmal ausschlafen", beschwerte sich Coco lautstark. "Wenn wir euch nicht geweckt hätten, würdet ihr wahrscheinlich bis heute Mittag pennen", gab Rina unbeeindruckt zurück. Die drei Mädchen und Kabuto sahen sich nur an und grinsten dabei. Schließlich kam auch der Rest und gemeinsam machten sie ein langes, ausgiebiges Frühstück.
 

"Habt ihr irgendeine Ahnung, was wir heute machen könnten?", fragte Kankuro und schaute fragend in die Runde. Ratloses Schulterzucken. "Was haltet ihr davon, wenn wir uns einfach draußen auf die Wiese legen und uns einen schönen Tag machen", schlug Seirra vor. Da keiner einen anderen Vorschlag parat hatte, stimmten sie der Rothaarigen zu und so suchten sie am Nachmittag sämtliche Decken zusammen, die sie später auf die Wiese legen könnten.
 

Eine Stunde später trafen sich alle auf der großen Wiese, die neben den Sportplätzen lag. Sie breiteten die Decken aus und ließen sich dann seufzend darauf nieder. Eine Weile sagte niemand etwas, bis etwas Hanons Aufmerksamkeit erregte. "Hey, sag mal, Ino, läuft da was zwischen euch?", fragte sie grinsend, als sie bemerkte, dass sich die Blonde eng an Itachi geschmiegt hatte. Augenblicklich schoss dieser die Röte in die Wangen. "Naja, wenn du es genau wissen willst, Hanon: Ino und ich sind seit gestern Abend zusammen", murmelte Itachi, der mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. "Wirklich...?", fragte Hanon dann perplex, der es die Sprache verschlagen hatte. "Ja, wirklich", bestätigte Itachi. "Das finde ich...", setzte die Blauhaarige an, "super!" Sie war aufgestanden und knuddelte Ino einmal durch, die lachend versuchte sich aus Hanons Griff zu befreien, damit diese sie nicht noch erdrücken würde. Auch die anderen lachten.
 

Währenddessen setzte sich Sasuke zu Luchia. "Hey, ist mit dir und Kaito wieder alles in Ordnung?", fragte der Uchiha. "Nein...wir haben seitdem nicht mehr miteinander geredet", sagte die Blonde traurig und senkte ihren Blick auf den Boden. Tröstend legte Sasuke einen Arm um ihre Schulter. "Verstehe...deswegen ist er vermutlich auch nicht hier, oder?" Luchia schüttelte den Kopf. "Er ist wirklich ein Einzelgänger", seufzte Sasuke. "Mir gehen seine Worte einfach nicht mehr aus dem Kopf", murmelte Luchia. "Kopf hoch, Luchia. Es wird sich schon wieder einrenken", versuchte der Schwarzhaarige sie aufzumuntern. "Meinst du?" Traurig schaute sie ihn an. "Ganz bestimmt, alles wird wieder gut." "Na, schön, wenn du das sagst", antwortete Luchia und lächelte nun wieder. "Vermisst du Sakura eigentlich?", fragte sie dann. Sasuke schaute sie kurz an, bevor er nickte. "Ja, ich vermisse sie schon, seit sie abgefahren ist", murmelte er. "Ist sie weggefahren?" Wieder nickte er. "Ja, ich glaub in die Berge", antwortete er. "Warum seid ihr nicht nach Hause gegangen?", wollte Luchia wissen. "Ach weißt du, ich hab kein sonderlich gutes Verhältnis mit meinem Vater...wir streiten uns nur, wenn wir uns über den Weg laufen...für ihn zählt nur Itachi", sagte Sasuke leise. "Oh...das tut mir Leid...aber, Itachi ist doch gar nicht so...naja", fing Luchia an. "Das weiß ich auch, aber mein Vater sieht nur ihn, wie es mir geht ist ihm egal. Deswegen wollte ich nicht nach Hause und weil ich geblieben bin, ist auch Itachi hier geblieben", sagte Sasuke. "Verstehe", antwortete Luchia.
 

Gegen Abend machten sie sich auf den Rückweg. Nachdem sie etwas gegessen hatten, zogen sie sich in den Gemeinschaftsraum zurück. Dort unterhielten sie sich noch ein bisschen, bevor sie schließlich alle ins Bett gingen und kurz darauf eingeschlafen waren.
 

Es war Mittwoch. Am heutigen Abend würde die Strandparty, die sich die übrigen Lehrer ausgedacht hatten, stattfinden. Im Moment saßen alle beim Frühstück und sahen den Lehrern zu, die geschäftig hin und her liefen. "Freut ihr euch schon heute Abend auf die Party?", fragte Deidara in die Runde. "Natürlich, das wird bestimmt total lustig", antwortete Noel lächelnd. "Die sind ja schon fleißig an den Vorbereitungen dran", grinste Kiba. "Ja, vielleicht können wir ihnen ja nachher noch etwas helfen", meinte Seirra. "Sag mal, bringst du eigentlich Akamaru heute Abend mit?", fragte Shikamaru an Kiba gewandt. "Ja, hatte ich eigentlich vor, die haben doch bestimmt nichts dagegen oder?", fragte dieser. Alle schüttelten den Kopf. Nachdem sie fertig gegessen hatten, standen sie auf und fingen Kakashi ab, der gerade dabei war mit Gai und Asuma einen Grill nach draußen zu tragen. "Sensei Kakashi, warten Sie mal kurz", hielt Coco ihn auf. "Ja, was ist denn?", fragte der Angesprochene und blieb stehen. "Wir wollten Sie fragen, ob wir irgendwas helfen können", sagte Gaara. "Oh...ähm, ja, ihr habt doch bestimmt alle CDs mitgebracht oder?", fragte der Grauhaarige. Allgemeines Nicken. "Gut, dann sucht doch mal sämtliche zusammen und bringt sie dann heute Abend mit. Sonst haben wir eigentlich alles schon unten", sagte Kakashi lächelnd. "Okay, dann werden wir uns gleich an die Arbeit machen", grinste Ino. Damit verabschiedeten sie sich von den drei Lehrern und machten sich auf den Weg in ihre Schlafsäle, um ihre CDs zusammenzusuchen.
 

Nach einer halben Stunde trafen sich alle im Gemeinschaftsraum, wo sie ihre CDs ausbreiteten und sich dann auf den Boden setzten. "Und was sollen wir jetzt genau machen?", fragte Caren und schaute über den Berg von CDs. "Am besten wir gucken uns alle an und dann entscheiden wir, welche besonders gut sind und die nehmen wir dann mit", antwortete Noel. "Ja, das ist eine gute Idee", stimmte Kankuro ihr zu. "Okay, dann sollten wir als erstes mal klären, was jeder von uns dabei hat", schlug Lee vor. "Ja, der Meinung bin ich auch", meinte Sasuke. "Einverstanden, dann werd ich mal anfangen", meldete sich Hanon zu Wort, "also, ich hab hauptsächlich Popsongs." "Das klingt schon mal nicht schlecht", sagte Shikamaru, "was haben wir noch?" "Rock und Jazz", antwortete Coco. "Naja, ich weiß ja nicht, ob ihr damit etwas anfangen könnt, aber ich hab auch noch jede Menge Schlagermusik", sagte Luchia leicht verlegen. "Ja, warum nicht, wenn etwas Gutes dabei ist, können wir es ja dazu nehmen", meinte Choji. "Gut, wenn wir dann alles hätten, würde ich sagen, wir hören uns die Musik mal im Einzelnen an und dann entscheiden wir, was wir nehmen", mischte sich jetzt auch Itachi ein. "Ohje, das wird ja ein hartes Stück Arbeit", seufzte Kabuto. Die anderen lachten daraufhin. "So, ich geh mal einen CD-Player aus dem Lehrerzimmer holen", sagte Kiba schließlich. "Okay, wir warten auf dich", sagten die anderen.
 

Nach zehn Minuten kam Kiba wieder und stellte den kleinen CD-Player auf einem Tisch ab. "Dann lasst uns mal anfangen", grinste Hanon in die Runde. Die anderen nickten und Naruto legte dann die erste CD in den Player. So waren die Freunde den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, die CDs durchzuhören. Erst gegen Abend hatten sie alle, die sie besonders gut fanden, herausgesucht.
 

"Hey, seht mal! Es ist viertel vor sechs, wir müssen uns umziehen." Temari zeigte auf die große Wanduhr. Die anderen zuckten zusammen. "Verdammt, du hast Recht, schnell, wir müssen uns beeilen", sagte Coco und ging vorraus. Die anderen rannten ihr hinterher. In Windeseile zogen sich alle um und trafen sich dann unten in der Eingangshalle. "Sind alle da?", fragte Naruto. "Ja, alle bis auf...Kaito", antwortete Luchia leise. Einen Moment herrschte Stille, die schließlich durch Hanon unterbrochen wurde. "Ach was, vergesst den Langweiler, lasst uns gehen", sagte sie gut gelaunt. Die anderen grinsten sich an und folgten der Blauhaarigen hinunter zum Strand.
 

Dort warteten auch schon die Lehrer auf sie. Außer Kakashi, Asuma und Gai waren auch noch Jiraiya, Tsunami, Yashamaru und Nikora da. "Wo bleiben sie denn?" Nikora warf einen Blick auf ihre Uhr. "Da kommen sie doch", lächelte Kakashi und zeigte auf den Weg, der oberhalb des Strandes verlief. Kurz darauf waren sie am Strand angekommen und begrüßten die Lehrer lachend. "Na, was ist, habt ihr schon Hunger?", fragte Kakashi grinsend. "Ja, langsam aber sicher", antwortete Hanon. "Okay, dann werde ich schonmal ein paar Würstchen auf den Grill hauen." Mit diesen Worten ging der Grauhaarige hinüber zum Grill, wo auch Asuma war. "Wollt ihr etwas trinken? Wir haben extra alkoholfreie Cocktails gemixt", sagte Tsunami. "Ja, sehr gerne", antworteten alle im Chor. Kurz darauf saßen alle in bequemen Liegestühlen, die die Lehrer über Mittag runtergeschleppt hatten und schlürften an ihren Cocktails. "Ich hoffe euch war nicht allzu langweilig in euren Ferien", meinte Asuma, währen er einen Schluck von seinem Getränk nahm. "Eigentlich nicht, wir hatten immer etwas zu tun", antwortete Seirra. "Das hört man gern", sagte Kakashi.
 

Nach einer halben Stunde waren die Würstchen gut, wie Nikora Kakashi berichtete, sodass dieser wieder hinüber zum Grill ging und die Würstchen nacheinander auf die bereitgelegten Brötchen legte. Schließlich kamen er und Nikora mit einem großen Tablett wieder zurück und teilten das Essen aus. Während sie aßen herrschte weitestgehend Stille. Als sie nach zwei weiteren Brötchen alle satt waren, wandte sich Jiraiya an die 20 Schüler. "Na, habt ihr gute Musik gefunden?" "Ja, wir haben den ganzen Nachmittag damit verbracht alles, was uns gefällt herauszusuchen, das war vielleicht 'ne Arbeit sag ich Ihnen", meinte Hanon seufzend. Die anderen lachten. Dann gaben alle ihre mitgebrachten CDs an den Weißhaarigen weiter, der danach für Musik sorgte, was die Stimmung noch einmal zusätzlich hob.
 

"Diese Musik macht mich ganz hibbelig", sagte Hanon, während sie mit einem Fuß auf und abwippte. "Du hast Recht, da kann man einfach nicht still sitzen bleiben", stimmte Coco ihr zu, die ebenfalls ihre Füße im Takt bewegte. "Wie wär's, wenn wir 'ne Runde tanzen", schlug die Blauhaarige plötzlich vor. Alle sahen sie zunächst skeptisch an. Hanon verdrehte die Augen. "Was denn? Habt ihr etwa Angst, euch zu bewegen?", fragte sie herausfordernd. "Das hättest du wohl gerne", ging Coco darauf ein und zog sie dann mit sich in die Mitte des Strandes. Schließlich folgten ihnen auch die anderen auf die "Tanzfläche". Sogar die Lehrer kamen irgendwann mit dazu und so tanzten alle ausgelassen und hatten dabei eine Menge Spaß. Nach drei schnellen Liedern, die ihnen einiges abverlangt hatten, beschlossen sie, eine Pause einzulegen. "Hey, Seirra, kommst du ein Stück mit?", fragte plötzlich eine vertraute Stimme neben der Rothaarigen. Sie zuckte zusammen und drehte sich dann um. "Oh, du bist es, Gaara. Warum nicht", antwortete sie lächelnd.
 

Gemeinsam entfernten sie sich einige Meter von den anderen, die wieder tanzten. Sie ließen sich im weichen Sand nieder und schauten einige Minuten stumm auf's Meer hinaus. "Gefällt es dir heute Abend?", fragte Seirra plötzlich. Gaara nickte langsam. "Ja, auch wenn ich solchen Trubel eigentlich nicht gewöhnt bin, ich finde es gut, so viele Menschen um mich rum zu haben." "Kann ich verstehen, niemand ist gerne alleine", murmelte Seirra. Wieder nickte der Rothaarige. "Du hast dich verändert, weißt du das?", lächelte Seirra. "Was...? Wie meinst du das?", fragte Gaara leicht verwirrt. "Du bist nicht mehr so verschlossen wie früher, so finde ich dich viel netter und auch irgendwie süßer." Kaum hatte sie es ausgesprochen, hielt sie sich die Hand vor den Mund. °Ah nein! Was hab ich da nur gesagt!° Sie ohrfeigte sich in Gedanken selbst für ihre Worte. Doch Gaara lächelte nur leicht und sah ihr dann direkt in die Augen. Die Zeit schien für einen kurzen Augenblick still zu stehen. Ehe sie sich versahen, berührten sich ihre Lippen. Seirra schloss reflexartig die Augen, während Gaara sie an sich zog. Sanft strich er mit seiner Zunge über ihre weichen Lippen und bettelte um Einlass, dem Seirra ihm ohne Widerstand gewährte. Vorsichtig stupste er ihre Zunge an und forderte sie dazu auf, den Kuss zu erwidern, was sie auch ohne zu zögern tat.
 

Die beiden bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden. Yashamaru und Temari standen nicht weit von ihnen entfernt und beobachteten die beiden lächelnd. "So etwas hätte ich niemals für möglich gehalten", sagte Temari lächelnd zu ihrem Onkel. "Nein...ich auch nicht, zumindest nicht so schnell. Seirra hat es anscheinend wirklich geschafft, ihn zu öffnen, vielleicht noch nicht ganz, aber immerhin", antwortete Yashamaru. Temari nickte und schaute wieder zu den beiden.

Die hatten sich inzwischen wegen Luftmangel voneinander gelöst und vermieden es jetzt, sich in die Augen zu sehen. "Ähm...wollen wir zurück zu den anderen gehen?", fragte Seirra schließlich und sah ihn verlegen an. "J-ja, lass uns wieder zurückgehen", erwiderte Gaara leise. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg, zurück zu den anderen, die sich jetzt wieder unterhielten.
 

Nachdem sie noch lange miteinander geredet und gelacht hatten, trennten sie sich schließlich um Mitternacht. Die Freunde verabschiedeten sich von den Lehrern und gingen dann zurück in das Schulgebäude, während die Lehrer noch ein bisschen aufräumten. Die Schüler hatten ihnen noch ihre Hilfe angeboten, doch sie hatten dankend abgelehnt. In der Eingangshalle angekommen, wünschten sie sich eine gute Nacht und dann ging jeder in seinen Schlafsaal. Dort fielen sie sofort in ihre Betten und schlossen müde die Augen. Es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen waren.
 

Schließlich war der letzte Ferientag gekommen. An diesem Morgen saßen wieder alle beim Frühstück und sahen sich müde an, nur Caren und Sasuke sahen hellwach aus. "Oh mann, wie könnt ihr nur so fit sein? Es ist zehn Uhr morgens", gähnte Hanon. "Na und? So früh ist das jetzt auch wieder nicht", lachte Caren. "Sie hat Recht, aber du bist immer verschlafen, egal, wann du aufstehst", grinste Sasuke. "Danke, ich hab dich auch lieb", erwiderte Hanon, grinste aber auch. "Naja, außerdem, Caren und Sasuke müssen doch gute Laune haben", warf Ino ein. "Wieso?", fragte Kiba verwirrt. "Na, überlegt doch mal, heute kommen Sakura und Haku wieder", erklärte die Blonde. "Ganz genau, darauf haben wir so lange gewartet, nicht wahr, Sasuke", sagte Caren lächelnd. "Du sagst es." Sasuke erwiderte das Lächeln.
 

Nachdem sie gefrühstückt hatten, trennten sie sich und jeder ging seiner eigenen Beschäftigung nach. Caren ging hinunter zum Strand - inzwischen war alles wieder aufgeräumt - und sprang dort ins Wasser. Sofort verwandelten sich ihre Beine in ihre lilafarbene Schwanzflosse. Sie tauchte unter und schwamm weit auf's Meer hinaus. Dort setzte sie sich wieder auf einen Felsen und schaute in den blauen Himmel. Doch im Gegensatz zu damals, war sie heute nicht traurig, denn heute würde sie Haku endlich wiedersehen und das machte sie unglaublich glücklich.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon dort saß und stumm auf das Meer hinaussah. Doch schließlich sprang sie zurück ins Wasser und schwamm wieder an den Strand.

°Ob er schon da ist...?°, fragte sie sich auf dem Rückweg. °Bestimmt noch nicht, das dauert schon 'ne Weile...° Am Strand angekommen setzte sie sich in den warmen Sand und schaute wieder den seichten Wellen zu, die sich sanft auf dem Sand brachen.
 

Plötzlich packte sie jemand von hinten und sie wurde an einen warmen Körper gepresst. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich überrascht um. Als sie die Gestalt hinter sich erkannte, strahlte sie über's ganze Gesicht. "Na, hast du mich vermisst?", fragte eine vertraute Stimme, während er sich neben sie setzte. "Haku! Und wie ich dich vermisste habe", sagte sie lächelnd und warf sich glücklich in seine Arme. Haku lachte und drückte sie an sich. "Ich habe dich auch vermisst", sagte er leise. "Endlich bist du wieder da, ich war schon ganz verzweifelt", murmelte Caren und schmiegte sich an ihn. "Ich konnte auch nur an dich denken, aber die anderen haben dich doch bestimmt aufgemuntert oder?", fragte Haku und sah ihr nun in die Augen. "Natürlich, sie haben sich wirklich Mühe gegeben, und ich muss zugeben, dass sie es auch ziemlich gut hinbekommen haben", lächelte die Lilahaarige. "Das dachte ich mir schon", entgegnete Haku ebenfalls lächelnd, "aber jetzt bin ich ja wieder hier und nun wird uns nichts mehr so schnell trennen, das verspreche ich dir." Mit diesen Worten zog er sie näher zu sich und küsste sie sanft. Als sie sich wieder voneinander lösten, ergriff Haku erneut das Wort. "Die Weihnachtsferien werde ich in der Schule verbringen, verlass dich drauf." "Gut, ich zähle auf dich, denn ich werde auch über Weihnachten hier bleiben, da unsere Eltern Verwandte besuchen", sagte Caren. Einen Moment herrschte Stille, bevor beide anfingen, zu lachen. "Na komm, lass uns zurück zur Schule gehen, die anderen sind bestimmt auch schon wieder da", schlug Haku dann vor. "Ja, in Ordnung", stimmte Caren zu und nahm ihre menschliche Gestalt wieder an. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Schulgebäude.
 

Auch Sasuke wartete darauf, dass Sakura wiederkommen würde. Er saß auf den breiten Steinstufen, die zum Haupteingang der Schule hinaufführten und wartete. Seufzend schaute er in den Himmel und beobachtete die Wolken, die langsam vorrüberzogen. "Sasuke!" Er schreckte hoch. Hatte da gerade jemand seinen Namen gerufen? "Sasuke!" Jetzt wandte er seinen Blick entgültig geradeaus. Sakura kam freudestrahlend auf ihn zugerannt. Ihren Koffer hatte sie achtlos zur Seite geworfen. Bei ihm angekommen warf sie sich in seine Arme und drückte sich an ihn. Sasuke schloss die Arme um sie und genoss es, sie endlich wieder bei sich zu haben. "Sasuke, ich habe dich so vermisst", wisperte sie und vergrub ihr Gesicht in seinem T-shirt. "Ich dich auch, meine Süße", sagte Sasuke leise und strich durch ihr rosa Haar. Eine Zeit lang standen sie einfach nur eng umschlungen da und genossen es, endlich wieder beieinander zu sein. Schließlich löste sich Sasuke von Sakura und sah in ihre grasgrünen Augen. Fragend erwiderte sie seinen Blick. "Lass uns zurück in die Schule gehen, es gibt bestimmt gleich Mittagessen", sagte der Uchiha lächelnd. "Ja, du hast Recht", sagte Sakura und wollte schon zu ihrem Koffer laufen, doch Sasuke hielt sie zurück. "Na na na, ich mach das", grinste er. Die Rosahaarige erwiderte das Grinsen und nahm dankend an. So holte Sasuke den Koffer und trug ihn in Sakuras Schlafsaal. Nachdem das erledigt war, machten sich die beiden auf den Weg in den Speisesaal.
 

Am Sonntagabend lagen die Mädchen in ihren Betten und unterhielten sich noch. Da morgen der erste Schultag nach den Ferien war, durften sie heute wieder bis elf Uhr aufbleiben. "Es ist schön, dass du wieder hier bist, Rina", sagte Coco grinsend. "Ja, ich freue mich auch, dass ich wieder bei euch bin", lächelte die Angesprochene. "Wie war dein Urlaub am Meer?", fragte Hanon. "Sehr schön, jeden Tag hat die Sonne geschienen. Habt ihr auch ein paar schöne Tage gehabt?", fragte Rina. "Klar, auch wenn wir unsere Caren ein wenig aufmuntern mussten, aber wir hatten jede Menge Spaß", lachte Luchia. "Allerdings", stimmte Noel ihr zu. "Morgen ist es vorbei, mit der Faulenzerei", seufzte Coco. "Tja, da müssen wir durch, die nächsten Ferien kommen bestimmt", meinte Seirra lächelnd. "Sie hat Recht, so lange ist das gar nicht, bis es Weihnachtsferien gibt", mischte sich Caren ein. Die anderen nickten zustimmend. "Na schön, es ist kurz vor elf, wir sollten schlafen", sagte Rina schließlich und stand auf. "Ja, okay", murmelte der Rest hinter ihr. So machte die Grünhaarige das Licht aus und bald darauf waren alle eingeschlafen.
 

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So, das war's mal wieder. Ich weiß, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, aber meine Zeit hat es leider nicht eher zugelassen.

Trotzdem hoffe ich, dass es euch gefallen hat.

Vielen Dank, für eure Kommis, hat mich wie immer riesig gefreut^^

Hoffentlich gefällt es euch auch noch weiterhin =)

Bis dann
 

Haku_2910

Die Mitternachtsparty

Kapitel 9: Die Mitternachtsparty
 


 

Die Ferien waren nun endgültig vorbei. An diesem Montagmorgen klingelte Rinas Wecker wieder um halb sieben. "Oh nein...jetzt geht das wieder los", grummelte Hanon, während sie sich müde in ihrem Bett aufsetzte. "Komm schon, Hanon, nicht meckern, aufstehen", meinte Coco grinsend und sprang aus dem Bett. "Wie ich es doch hasse", murmelte die Blauhaarige missmutig. "Der Alltag hat uns wieder", gähnte Caren und stand ebenfalls auf. "Beeilt euch, wenn wir weiterhin so lahm sind, verpassen wir noch das Frühstück", mischte sich Seirra ein. "Jaja, wir machen ja schon", antwortete Luchia.
 

Eine halbe Stunde später waren die sieben Mädchen auf dem Weg in den Speisesaal. "Hey, guten Morgen, Mädels!", rief ihnen plötzlich eine vertraute Stimme hinterher. Überrascht drehten sich alle gleichzeitig um. Naruto bahnte sich einen Weg durch die Menge und winkte ihnen zu. Nach einigen Minuten war er bei ihnen angekommen. "Hey, Naruto, guten Morgen", antwortete Noel. "Seid ihr heute Morgen auch so begeistert aus dem Bett gerannt?", fragte der Blonde, während sie weitergingen. "Natürlich, wir freuen uns alle auf den Unterricht", meinte Luchia sarkastisch. Naruto lachte. "Das hab ich mir gedacht, dann sollten wir besser gut frühstücken, damit wir auch bestens darauf vorbereitet sind." "Hoffentlich hilft es auch", sagte Hanon lächelnd.
 

Kurz darauf waren sie im Speisesaal angekommen. Naruto verabschiedete sich von ihnen und suchte dann nach Sasuke und den anderen und die sieben Mädchen gesellten sich zu Sakura und ihren Freundinnen. "Guten Morgen", begrüßte Temari die Neuankömmlinge. "Morgen" "Ihr seht genauso begeistert aus wie wir", stellte Tenten fest. "Sehr richtig...in der ersten Stunde haben wir Mathe", seufzte Luchia. "Ach was, am ersten Schultag ist selbst Orochimaru nicht streng", lächelte Sakura. "Das ist beruhigend, aber das heißt nicht, dass er keinen Unterricht macht", sagte die Blonde. "Stimmt auch wieder", erwiderte Hinata. "Sag mal, Luchia...hast du dich mit Kaito eigentlich wieder vertragen?", fragte Ino dann. Traurig schüttelte die Angesprochene den Kopf. "Nein...er geht mir aus dem Weg, wirft mir nur kalte Blicke zu und ignoriert mich in der Klasse...dabei war er es doch, der angefangen hat." "Lass ihn ruhig zappeln, er soll endlich einsehen, dass er einen Fehler gemacht hat und wenn er dazu zu stolz ist, kannst du ihn gleich vergessen, so wie es aussieht ist er es nicht wert", meinte Kin. "Vielleicht hast du Recht. Aber ich kann ihn nicht vergessen", murmelte Luchia. "Ohje...du liebst ihn also wirklich, oder?" Ino sah sie mitleidig an. "Ja...es ist wahr, ich hab mich in ihn verliebt", sagte die Blonde leise. "Kopf hoch, Luchia, vielleicht kommt ja doch noch alles in Ordnung. Auf jeden Fall kannst du auf uns zählen", sagte Temari lächelnd und legte einen Arm um sie. "Hey, seht mal auf die Uhr, wir sollten uns langsam auf den Weg machen", warf Noel dann ein. "Oh, du hast Recht, gehen wir", stimmte Seirra ihr zu. Mit diesen Worten machten sich die Mädchen auf den Weg zum Unterricht.
 

Seirra, Hanon und Caren standen mittlerweile vor ihrem Klassensaal und warteten, bis der Unterricht begann. In der ersten Stunde hatten sie Französisch und Kakashi ließ, wie gewohnt, auf sich warten. "Ich hasse das, wieso kann er nicht ein einziges Mal pünktlich sein?", fragte Hanon genervt und ließ sich an der Wand runter auf den Boden gleiten. "Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich keine Lust mehr habe, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen", meinte Caren und ließ sich neben Hanon nieder; kurz darauf setzte sich auch Seirra zu ihnen runter. "Vermutlich können wir noch lange warten." Eine weitere Person hatte sich zu ihnen gesetzt. Caren zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann um. "Haku, hast du mich erschreckt." "Tut mir Leid, war nicht meine Absicht", sagte Haku lächelnd. "Ein Glück ist er wieder da, was Caren?", meinte Hanon und stieß der Lilahaarigen spielerisch in die Seite. "Jaja, es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis du mit Kabuto zusammenkommst", konterte diese. "W-was?! Ach, du spinnst doch!" Hanon errötete und sah verlegen zu Boden. Seirra lachte leise. "Du hast sie sprachlos gemacht, Caren." "Ein Wunder ist geschehen", witzelte die Lilahaarige. "Ihr seid echt doof", schmollte Hanon, wurde aber vom Lachen ihrer Freunde angesteckt.
 

Nachdem sie noch fast eine halbe Stunde gewartet hatten, tauchte endlich Kakashi auf und schloss die Tür zum Klassensaal auf. Während die Schüler hineinströmten, hörte man Gesprächsfetzen wie "Na endlich" oder "Lange hätte ich nicht mehr gewartet". Drinnen setzten sich alle auf ihre Plätze und packten ihre Sachen aus. Kakashi tat es ihnen gleich und dann begann der Unterricht.

Nach einem langweiligen Vormittag klingelte es endlich zur Mittagspause. Erleichtert standen alle auf und machten sich auf den Weg zum Mittagessen. "Hey, wo habt ihr Temari gelassen?", fragte Rina, als sie sich zu Sakura und den anderen setzten. "Sie wollte alleine sein, irgendwas stimmt nicht mit ihr", antwortete die Rosahaarige besorgt. "Ist was passiert?", fragte Hanon. "Ich vermute, dass es etwas mit der Mathearbeit zu tun hat, die sie heute Morgen rausbekommen hat", murmelte Kin. "Ja, das kann sein...hat sie nicht gesagt, dass sie sie diesesmal total verhauen hat?", warf Tenten ein. "Ich glaub schon...aber normalerweise ist sie doch immer gut bei Oro, oder nicht?", fragte Ino. "Ja, aber diesesmal lag ihr das Thema nicht", sagte Hinata. "Aber, wenn sie doch sonst immer gute Noten hat, ist es doch eigentlich nicht schlimm, oder?", mischte sich Coco ein. "Naja, eigentlich ja nicht, aber wenn Temaris Vater ihre Note herausfindet, gibt es ganz schön Ärger", meinte Kin. "Er wird ihr nicht gleich den Kopf abreißen", winkte Hanon ab. "Da kennst du ihn aber schlecht...er duldet es nicht, dass sie oder ihre Brüder schlechte Noten schreiben", seufzte Sakura. "Toll...", murmelte Rina. "War ja klar, dass er so drauf ist", sagte Seirra leise. "Was hast du gesagt?", fragte Noel. "Nicht so wichtig, lasst uns essen, ich bin schon halb am Verhungern", meinte die Rothaarige lächelnd. Die anderen stimmten ihr zu und begannen zu essen.
 

Temari saß draußen im Rosengarten auf einer Bank. Sie hatte die Beine angezogen und den Kopf auf ihre Knie gelegt. Ein leises Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Plötzlich hörte sie Schritte; das Schluchzen verstummte, aber dennoch hob sie nicht den Blick, als die Schritte direkt vor ihr stoppten. Erst, als sie die vertraute Stimme von Shikamaru hörte, schaute sie schließlich auf. "Was machst du hier...wieso bist du nicht beim Mittagessen?", fragte Temari mit brüchiger Stimme und versuchte unbeholfen, sich die Tränen aus den Augen zu wischen. "Ich habe gesehen, dass du nicht bei Sakura und den anderen warst, zufällig habe ich das mit deiner Mathearbeit mitbekommen, deswegen dachte ich, dass ich dich mal suche, war ja klar dass du hier sitzt und flennst", meinte Shikamaru lässig. "Wenn du nur hergekommen bist, um dumme Sprüche abzulassen, kannst du gleich wieder verschwinden", fauchte die Blonde. "Schon gut, tut mir Leid." Shikamaru hob beschwichtigend beide Hände und setzte sich neben sie. "Also? Warum weinst du?", fragte er. "Das weißt du doch...wegen dieser blöden Mathearbeit", schniefte Temari. "Was hast du denn?" "Rate doch mal", murrte die Blonde. "Okay...ne 5?" Temari nickte. "Das kann doch mal passieren", sagte Shikamaru. "Erklär das mal bitte meinem Vater, der wird mich umbringen, wenn er das erfährt", seufzte sie und ließ den Kopf wieder sinken. "Aber, wenn du ihn nicht anrufst, oder du ihm nicht schreibst, kann er es doch auch nicht rausfinden, oder?", überlegte Shikamaru. "Das wird er auf jeden Fall, der ruft doch dauernd bei Yashamaru an", antwortete Temari. "Ich glaube nicht, dass dein Onkel irgendetwas ausplaudern wird, wenn du ihn darum bittest." "Da ist was dran...und was schlägst du vor?" Nun war das Interesse der Blonden doch geweckt. "Du musst Yashamaru erstmal davon erzählen und ihn gleich darum bitten, nichts deinem Vater zu sagen. Wann schreibt ihr die nächste Mathearbeit?", fragte der Nara dann. Temari überlegte kurz. "In vier Wochen, glaub ich." "Gut, das dürfte reichen", murmelte Shikamaru. "Hm? Wovon redest du?" "Ich werde zusammen mit dir lernen, vielleicht schaffst du es ja das nächste Mal, und wenn dein Vater wieder fragt, werden wir ihm die Note dieser Arbeit sagen", erklärte Shikamaru. "Das würdest du wirklich für mich tun?" "Klar, ich lasse dich nicht im Stich, gemeinsam biegen wir das schon hin", sagte der Schwarzhaarige lächelnd. "Danke, Shikamaru!" Temari war aufgesprungen und war ihm um den Hals gefallen. "Schon gut, das mach ich doch gern", lachte der Nara. "Ich werde gleich zu Yashamaru gehen und ihm alles erzählen, wir sehen uns später." Nun wieder fröhlich küsste Temari ihn kurz auf die Wange und verschwand dann. Shikamaru ging schmunzelnd zurück in den Speisesaal.
 

Nach dem Nachmittagsunterricht wollten sich die Jungs aus der neunten Klasse zum Fußballtraining treffen. Sakura und die anderen hatten sich dazu verabredet, ihnen zuzusehen. Kurz vor Beginn des Trainings trafen sich die Mädchen vorm Haupteingang des Schulgebäudes und machten sich dann auf den Weg zu den Sportplätzen. "Wann findet das Spiel eigentlich statt, Sakura?", fragte Tenten, während sie die Abkürzung durch den Rosengarten nahmen. "Nächsten Samstag, dieses Mal sollen die Gegner ziemlich harte Brocken sein", antwortete die Angesprochene. "Ach was, Lee und die anderen werden die in fünf Minuten vom Spielfeld fegen", meinte Ino. "Genau, die machen jeden fertig", lachte Kin. "Gibt es hier öfter solche Sportveranstaltungen?", fragte Luchia. "Ja, ungefähr alle zwei Monate, neben Fußball haben wir auch noch Handballspiele oder Theaterstücke, die aufgeführt werden", erklärte Hinata. "Dann wird es ja nie langweilig", lächelte Noel.
 

Kurz darauf waren sie an den Sportplätzen angekommen. Einige der Jungs, darunter Sasuke, Naruto und Lee, waren schon auf dem Feld und machten ein paar Dehnübungen und liefen sich mit einigen Runden um den Platz warm. "Hey, Jungs!" Sakura winkte ihnen zu. Die drei drehten sich um und hoben dann kurz die Hand zum Gruß. "Kommt, setzen wir uns auf die Wiese", meinte Tenten daraufhin. Der Rest nickte und folgte ihr zum Rasen. Dort ließen sie sich alle nieder und warteten, bis die Jungs mit ihrem Training anfangen würden. Zehn Minuten später kam auch der Rest der Mannschaft aus den Umkleiden und dann begann das Training.

Nachdem die Jungs über zwei Stunden dem Ball nachgejagt waren, ließen sie sich erschöpft neben die Mädchen ins Gras fallen. "Du siehst ja richtig fertig aus", stellte Sakura fest, als sich Sasuke völlig fertig gegen ihre Schulter sinken ließ. "Das bin ich, Sakura. Ich glaube, ich kann nicht mehr laufen, so weh tun mir die Beine", seufzte der Uchiha. "Wenn du nicht mehr laufen kannst, muss Sakura dich wohl oder übel tragen", witzelte Naruto. "Träum weiter, ich bin mir sicher, dass Sasuke sehr gut alleine gehen kann", konterte die Rosahaarige sofort. Die anderen lachten. "Wann geht es am Samstag eigentlich los?", wollte Rina wissen. "Punkt zwei Uhr, ich hoffe, ihr kommt alle", antwortete Lee grinsend. "Du kannst dich auf uns verlassen", lächelte Coco. "Habt ihr gehört, dass die Gastschule schon am Freitagnachmittag kommt und über's Wochenende bleiben soll?", mischte sich Naruto wieder ein. "Echt jetzt?", fragte Sasuke. Der Blonde nickte. "Oh mann, und ich habe gehofft, dass wir die nur während dem Spiel sehen müssen", murrte Sasuke. "Wieso, sind die so schlimm?", fragte Hanon. "Fragt nicht, manche sind echt ätzend, kein Wunder, dass sie sich so gut mit Hidan verstehen." Ino verdrehte die Augen. "Was?! Noch mehr von dieser Sorte ertrag ich nicht", seufzte Caren und ließ den Kopf hängen. "Kopf hoch, Caren, du stehst unter meinem persönlichen Schutz", sagte Sasuke lächelnd. "Danke, gut zu wissen." Die Lilahaarige erwiderte das Lächeln.
 

Gegen Abend machten sie sich auf den Weg zurück zum Schulgebäude. Nachdem alle Jungs frisch geduscht wieder aus den Umkleiden kamen, gingen sie los. "Hey, Leute." Temari hatte sich wieder zu ihnen gesellt. "Temari! Ich dachte schon, du würdest dich jetzt in unserem Schlafsaal verkriechen, so wie Ino damals", seufzte Tenten erleichtert. "Nein, ich kann dich beruhigen, es ist alles in Ordnung", lächelte die Blonde. "Wo warst du den ganzen Nachmittag?", fragte Kin. "Ich war bei Yashamaru und dann bei Shikamaru", erklärte Temari. "Habt ihr eine Lösung gefunden, wegen deiner Mathearbeit? Ich meine, du willst deinem Vater doch nicht auf die Nase binden, dass du 'ne 5 geschrieben hast, oder?" Hinata hatte einen besorgten Blick aufgesetzt. Temari winkte ab. "Mit Sicherheit nicht, deshalb haben Shikamaru und ich uns auch etwas ganz Besonderes ausgedacht." "Okay, setz dich erstmal hin und dann erzähl uns in aller Ruhe von eurem Plan", sagte Sakura. Temari kam der Aufforderung nach und setzte sich neben Hinata und Kin. "Also?", drängte Kin. "Normalerweise ruft mein Vater ja fast alle zwei Tage bei Yashamaru an, um sich über uns zu erkundigen und eigentlich muss der ja wohl oder übel auch Auskunft geben, aber damit das mit der 5 nicht auffliegt, habe ich ihn gebeten, meinem Vater nichts davon zu erzählen. In vier Wochen schreiben wir die nächste Arbeit und bis dahin wird mir Shikamaru Nachhilfeunterricht geben, damit kann eigentlich gar nichts schief gehen und wenn mein Vater dann wieder bei meinem Onkel anruft, wird der ihm einfach die Note der neuen Mathearbeit sagen. Damit wird er es nie erfahren", erklärte Temari lächelnd. "Das ist genial, so kannst du garantiert einem gewaltigen Donnerwetter entgehen", freute sich Ino. "Allerdings", stimme die Blonde zu. "Dein Onkel wird ja nichts verraten oder?", fragte Noel. "Nein, keine Sorge. Yashamaru hält dicht, dem kann man alles anvertrauen", grinste Temari. "Kommst du am Samstag auch mit zum Spiel?", fragte Seirra dann. Temari überlegte kurz, doch dann nickte sie heftig. "Ach, ihr meint das Fußballspiel, das hatte ich schon wieder vergessen, klar komme ich mit, immerhin spielt Shikamaru auch mit." Die anderen warfen sich vielsagende Blicke zu. "Was ist, machen wir es uns heute Abend im Gemeinschaftsraum gemütlich? Wir können doch noch die anderen fragen", schlug Sakura dann vor. "Ja, das ist eine gute Idee, wann treffen wir uns?", fragte Hinata. "Wie wär's mit acht?", fragte Coco. "In Ordnung, dann bis in einer halben Stunde", stimmte der Rest zu. Damit trennten sich ihre Wege.
 

Um Punkt acht Uhr trafen sich alle im Gemeinschaftsraum. Neben den Mädchen waren auch noch Sasuke, Naruto, Lee, Haku, Kabuto, Deidara, Masahiro, Gaara, Itachi, Neji, Zaku, Shikamaru, Kiba, Shino, Choji und Dosu da. "Wow, wo hast du die denn alle aufgegabelt?", fragte Luchia an Ino gewandt, die die ganzen Jungs mitgebracht hatte. "Hab ich alle auf dem Korridor getroffen, bis auf Haku und Deidara, die haben Caren und Noel mitgeschleift", antwortete die Angesprochene lächelnd. "Naja, je mehr, desto besser", lachte Luchia. "Allerdings, das wird sicher lustig", stimmte Ino ihr zu. Sakura begrüßte alle mit einer kurzen Rede und dann machten es sich alle auf den Sesseln gemütlich. "Oh mann, ich hab voll Angst irgendwie", seufzte Ino nach einer Weile. "Hm? Wieso und wovor?", fragte Itachi und rückte näher zu ihr. "Wir schreiben morgen eine Klassenarbeit in Englisch und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir zu wenig gelernt haben, obwohl wir gestern und auch vorgestern den ganzen Nachmittag dafür geopfert haben", murmelte die Blonde und kuschelte sich an den Schwarzhaarigen. "Weißt du, Ino, ich hatte früher auch immer Angst vor schriftlichen Prüfungen, aber irgendwann hab ich mir gesagt: 'Wozu machst du dir eigentlich den ganzen Stress, es ist alles halb so schlimm', seitdem bin ich viel lockerer. Das solltest du auch mal ausprobieren, klappt wirklich, bei Sasuke hat es auch geholfen", sagte Itachi lächelnd. "Stimmt, Sasuke hatte immer Angst vor den Japanisch-Arbeiten, aber in letzter Zeit hat sich diese Prüfungsangst wirklich gelegt", überlegte Ino. "Meine Rede, was Sasuke schafft, schaffst du auch, außerdem sind Zabuzas Arbeiten nicht besonders schwer", sagte Itachi. "Du hast Recht, bis jetzt hab ich es noch immer hinbekommen", lächelte Ino. "Na also." Itachi erwiderte das Lächeln und küsste sie sanft auf die Nasenspitze.
 

Nachdem die Freunde noch ein bisschen miteinander geredet hatten, stieß eine weitere Person zu ihnen. Zuerst blieb sie von allen unbemerkt. Unauffällig ging sie auf Luchia zu. "Hey, Luchia...kann ich...kann ich kurz mit dir reden...?" Überrascht drehte sich die Angesprochene um und schaute direkt in die Augen von Kaito. "K-kaito - ähm...warum nicht", stammelte die Blonde vor sich hin. "Lass uns nach draußen gehen, okay?" Luchia nickte und folgte ihm nach draußen in den Korridor. "Ohoh, wenn er ihr wehtut, kriegt er es mit mir zu tun." Hanon ballte die Hand zur Faust. "Ich glaube nicht, dass er das tun wird, ich denke, dass er sich bei ihr entschuldigen will", meinte Seirra nachdenklich. "Das wird ja auch langsam mal Zeit, hoffentlich ist die Entschuldigung überzeugend, er hat 'ne Menge wieder gutzumachen", mischte sich Coco ein. "Allerdings", stimmte Caren ihr zu. "Warten wir es einfach ab, bis sie wieder kommt", beendete Noel die Diskussion.
 

Draußen hatte sich Luchia an die Wand gelehnt und schaute Kaito erwartungsvoll an, der sie allerdings nur anstarrte. In seinem Gesicht konnte man keinerlei Emotionen erkennen. "Also? Über was wolltest du mit mir reden?", durchbrach die Blonde schließlich die aufgetretene Stille. "Ich ähm...wollte mich bei dir entschuldigen...du weißt schon, wegen neulich in der Stadt." Kaito wagte es nicht, ihr in die Augen zu sehen. "Hast du eigentlich eine Ahnung, wie sehr mich diese Worte verletzt haben?!" Ihre Stimme war unbeabsichtigt lauter geworden. "Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst und nichts mehr mit mir zu tun haben willst, aber vorher solltest du wissen, dass ich...dass ich dich...liebe", sagte Kaito leise. Luchias Augen weiteten sich. "Was hast du gerade gesagt...?", hauchte sie fassungslos. "Ich liebe dich, verdammt, ich weiß, dass ich ein taktloser Mistkerl bin und dass ich dich verletzt habe, aber ich habe einfach geredet, ohne nachzudenken, ich hätte es wissen müssen...In den letzten Tagen habe ich kaum geschlafen, ich hatte so ein schlechtes Gewissen. Deswegen bin ich dir aus dem Weg gegangen, weil ich den Anblick deiner traurigen Augen nicht ertragen konnte, bitte verzeih mir Luchia..." Niedergeschlagen ließ Kaito den Kopf hängen. "Natürlich verzeihe ich dir, du bist so ein Dummkopf", sagte Luchia leise und umarmte ihn glücklich, während ihr Freudentränen über die Wangen liefen. "Ich werde dich nie wieder verletzen, ich werde immer für dich da sein", murmelte er und hielt sie fest an sich gedrückt. "Das hast du schön gesagt, ich liebe dich auch, Kaito", flüsterte die Blonde,

"komm, lass uns zurück zu den anderen gehen." Kaito nickte zustimmend und gemeinsam gingen sie zurück in den Gemeinschaftsraum.
 

Als sie eintraten, schauten alle sofort auf. "Leute", setzte Luchia an, "es ist alles wieder in Ordnung, wir sind ab jetzt zusammen." Einen Moment herrschte Stille, doch dann brachen alle in Jubel aus. "Oh mein Gott, Luchia, das ist super", sagte Hanon begeistert und umarmte die Blonde. "Ja, Hanon, das finde ich auch", stimmte diese ihr zu und erwiderte ihre Umarmung. "Wehe, du verletzt sie noch einmal, dann kriegst du es mit mir zu tun, verstanden?", fragte Sasuke eindringlich. "Ich werde ihr nie wieder wehtun, versprochen", sagte Kaito. "Ich nehme dich beim Wort." Der Uchiha setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf, lächelte dann aber und legte Kaito freundschaftlich einen Arm um die Schulter.

Nachdem sie sich noch ein bisschen für die beiden gefreut hatten, ergriff Kabuto das Wort. "Seht mal auf die Uhr, wir sollten langsam ins Bett gehen." Die anderen schauten auf die Wanduhr. "Ja, du hast Recht. Gehen wir in unsere Schlafsäle, nicht, dass wir noch Ärger bekommen", stimmte Rina ihm zu. Damit verabschiedeten sie sich voneinander und gingen dann in ihre jeweiligen Schlafsäle.
 

Nach einer stressigen Schulwoche war es endlich Wochenende. An diesem Freitagnachmittag sollte die Gastschule, die am nächsten Tag in dem Fußballspiel gegen die Schulmannschaft antreten würde, ankommen. Tsunade hatte die neunten und zehnten Klassen dazu eingeteilt den Neuankömmlingen ihre Schlafsäle zu zeigen, da sie über das ganze Wochenende bleiben würden. Caren stand an diesem Mittag nervös neben Haku in der Eingangshalle und trat von einem Bein auf's andere. Dem Braunhaarigen entging ihre Nervosität nicht. "Was ist los mit dir?" Fragend sah er sie an. "Ich weiß nicht genau...Ino hat erzählt, dass diese Typen gute Freunde von Hidan sein sollen." Caren war überrascht, wie sehr ihre Stimme zitterte. Haku lachte leise und legte einen Arm um ihre Schulter. "Du musst dir keine Sorgen machen, ich bin doch bei dir." "Ja, du hast Recht, zum Glück hat Tsunade uns immer in Zweierteams eingeteilt", seufzte sie. "Das wird schon." In diesem Moment öffnete sich das große Eichenportal und Kurenai trat, gefolgt von einer Schülerschar, in die große Halle. "So, bevor ich euch in die Obhut unserer Neunt - und Zehntklässler gebe, möchte ich euch noch ein paar letzte Informationen geben. Um sieben Uhr gibt es Abendessen, bis es so weit ist, habt ihr Zeit euch die Schule und den Campus anzusehen. Wann ihr ins Bett geht, ist euch freigestellt, da Wochenende ist, das ist alles." Die Menge nickte und Kurenai verschwand.
 

Rina trat hervor und richtete dann das Wort an die fremden Schüler. "Erst einmal möchte ich euch herzlich willkommen heißen, wir hoffen, dass ihr ein schönes Wochenende bei uns verbringen werdet und natürlich freuen wir uns genauso wie ihr riesig auf morgen, wenn ihr nun so gut wärt und euch in Gruppen von jeweils 20 Leuten einteilen würdet. Jede Gruppe wird einem Team von uns zugewiesen, wir werden euch dann zu euren Schlafsälen bringen", erklärte die Grünhaarige. Sofort entstand ein lautes Gemurmel, als die Menge begann, sich in Gruppen aufzuteilen. Kurz darauf hatten sie sich geeinigt und Rina wies ihnen die jeweiligen Neunt - und Zehntklässler zu. Dann trennten sich ihre Wege und jeder lief in eine andere Richtung.
 

Caren und Haku hatten eine reine Jungengruppe erwischt. Unruhig kaute die Lilahaarige auf ihrer Unterlippe herum, während sie langsam neben Haku durch die Gänge lief. "Irgendwie sind die mir nicht ganz geheuer", murmelte sie nach einer Weile. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin doch bei dir und so lange ich da bin, wird dir keiner von denen auch nur einen Schritt zu nahe kommen", antwortete der Braunhaarige lächelnd. Caren erwiderte das Lächeln; Hakus Worte hatten sie sichtlich beruhigt. Doch plötzlich schloss einer der Jungs von der Gastschule zu ihnen auf und betrachtete Caren musternd. Die Lilahaarige fühlte sich unwohl unter seinen Blicken. Schließlich ergriff der blonde Junge das Wort. "Sag mal...bist du zufällig Caren Hanasaki?" "Ähm...wie bitte...?", stammelte Caren vor sich hin, vielleicht half es ja, wenn sie sich einfach doof stellte. Ein weiterer Junge, diesesmal ein Schwarzhaariger, der offenbar ein Freund des Blonden war, kam zu ihnen und ließ seinen Blick ebenfalls über Caren schweifen. "Ja, du hast Recht - lila Haare und bernsteinfarbene Augen, das passt haargenau auf die Beschreibung, die Hidan abgeliefert hat." Bei der Erwähnung von Hidans Namen zuckte Caren unwillkürlich zusammen, doch die nächsten Worte des Schwarzhaarigen ließen Wut in ihr aufkochen. "Du bist also sein neues Betthäschen." Ruckartig blieb die Lilahaarige stehen und drehte sich wütend zu ihm um. "Damit das klar ist - ich bin nicht Hidans Betthäschen! Er ist einfach nur ein mieses, verlogenes, aufgeblasenes Arschloch!", schrie sie zornig. "Vorsicht, Süße, du solltest aufpassen, was du über unseren Freund sagst, das könnte böse Folgen für dich haben." Drohend war der Schwarzhaarige auf Caren zugetreten, doch Haku stellte sich ihm in den Weg und funkelte ihn bedrohlich an. "Einen Schritt weiter und ich breche dir sämtliche Knochen", sagte er berdohlich leise. "Ach, du musst Haku sein, der kleine Angsthase, der sich einbildet, die Kleine beschützen zu können." Der Blonde setzte ein überhebliches Grinsen auf. Haku wollte gerade etwas erwidern, als ein weiterer Junge aus der Menge heraustrat und sich wiederum zwischen die beiden stellte.
 

"Hey, hey, kommt wieder runter! Kuro, Ryota, lasst die beiden in Ruhe, wir sind hier, um morgen dieses Spiel zu bestreiten und nicht um Streit anzuzetteln", sagte er. Der Blonde, auch Kuro genannt, ließ ein Zischen hören und fügte sich wieder in die Gruppe ein, sein Freund Ryota tat es ihm gleich. "Alles okay bei euch?", fragte der Türkishaarige, der ihnen gerade geholfen hatte. "J-ja, danke", murmelte Caren. "Vor diesen Typen solltet ihr euch in Acht nehmen, sie sind nicht gerade die Freundlichsten." Der Junge warf einen Blick über seine Schulter. "Ja, das haben wir auch schon gemerkt, kein Wunder, wenn sie Freunde von Hidan sind...bist du in der Mannschaft, weil du von dem Spiel geredet hast?", fragte Haku dann. "Ja, mein Name ist Jesse Andersen und wer seid ihr?", freundlich lächelnd streckte der Türkishaarige ihnen die Hand entgegen. "Ich bin Caren", antwortete die Lilahaarige und schüttelte seine Hand. "Und ich bin Haku, schön, dich kennen zu lernen." Auch der Braunhaarige schüttelte seine Hand. "Bist du auch in der Mannschaft?", erkundigte sich Jesse bei Haku. Dieser schüttelte verneinend den Kopf. "Nein, aber ich werde mir das Spiel auf jeden Fall ansehen." "Das hört man gern", lächelte der Türkishaarige.
 

Kurz darauf hatten sie alle 20 Schüler in ihren Schlafsälen abgeliefert und nun machten sie sich auf den Weg nach draußen zum Strand, wo sie auch die anderen trafen. "Hey, da seid ihr ja endlich", begrüßte Luchia die beiden. "Hey, Leute, tut uns Leid. Wir hatten noch eine kleine Auseinandersetzung", antwortete Haku. "Wie dürfen wir das verstehen? Was ist passiert?", wollte Sakura wissen. Caren und Haku ließen sich im weichen Sand nieder und die Lilahaarige begann zu erzählen.

Als sie geendet hatte starrte Tenten sie fassungslos an. "Der hat was bitte rumerzählt?! Spinnt der jetzt total?!", rief sie aufgebracht. "Reg dich nicht auf, das hat er bestimmt nur gesagt, damit er vor seinen Kumpels cool dasteht", winkte Caren ab, "obwohl es mich wirklich tierisch aufgeregt hat." "Wenn er doch nur von der Schule fliegen würde." Kin ballte ihre Hand zur Faust. "So lange er nichts Schwerwiegendes verbrochen hat, wird Tsunade ihn wohl kaum von der Schule werfen können, obwohl sie das bestimmt liebend gerne tun würde", überlegte Temari. "Wir müssen wohl oder übel mit ihm auskommen." Ino seufzte resigniert. "Wenn er euch zu nahe kommt, sagt ihr mir Bescheid, dann tret ich ihm wieder dahin, wo es auch wirklich wehtut", sagte Hanon mit finsterem Gesichtsausdruck. Die anderen lachten und kurz darauf stimmte auch die Blauhaarige in das Lachen ein.
 

Um sieben Uhr machten sich die Freunde auf den Weg zum Abendessen. In einem der Korridore liefen ihnen Jesse und einige seiner Freunde über den Weg. "Hey, so sieht man sich wieder", lächelte der Türkishaarige. "Hallo, Jesse, auch auf dem Weg zum Essen?", fragte Caren. Der Angesprochene nickte. "Wie wär's, wenn wir zusammen gehen? Ehrlich gesagt, wissen wir nicht genau, wo euer Speisesaal liegt." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Caren lachte leise. "Kein Problem, folgt uns einfach." Zusammen gingen sie weiter.

Im Speisesaal angekommen, setzten sie sich gemeinsam an einen großen Tisch, nachdem sie sich etwas zu essen geholt hatten. "Hey, wollt ihr uns eure neuen Freunde nicht einmal vorstellen?", fragte Coco nach einer Weile. "Oh, sicher, das hatten wir total vergessen." Caren lächelte verschmitzt und begann die Neuen vorzustellen. Nachdem das erledigt war, ergriff Hanon das Wort. "Hey, wollt ihr uns euch anschließen? Wir treffen uns nach dem Essen im Gemeinschaftsraum und reden noch ein bisschen." "Klar, wieso nicht, alles ist besser, als sich mit Kuro oder Ryota rumzuschlagen", antwortete Jaden, ein Freund von Jesse, lachend. "Das finde ich auch", stimmte ihm Chazz, ebenfalls ein Freund des Türkishaarigen, zu. "Gut, wir treffen uns in einer halben Stunde im Gemeinschaftsraum", sagte Temari dann. "Ähm...und wo finden wir den?", fragte Hassleberry verlegen. "Er hat Recht, Temari, woher sollten sie wissen, wo der Gemeinschaftsraum ist? Sie sind neu hier." Mit einem Seitenblick stieß Kin der Blonden in die Seite. Die errötete leicht. "Jaja, schon gut, dann gehen wir eben zusammen dahin", meinte sie, worauf Kin lachte.
 

Eine halbe Stunde später waren sie auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum. Dort waren sie auch kurze Zeit später angekommen. Seufzend ließen sie sich in den gemütlichen Sesseln nieder. "Seid ihr auch auf einem Internat? Oder ist eure Schule eine ganz normale Tagesschule?", fragte Sakura interessiert. "Nein, wir sind auch auf einem Internat", antwortete Aster. "Ja, und manchmal ist es echt ätzend." Jaden verzog das Gesicht. "Das kann ich gut nachvollziehen, die Lehrer sind von Zeit zu Zeit unerträglich", meinte Tenten. "Ja...es ist schrecklich", stimmte Atticus ihr zu. "Habt ihr im Moment auch so viel zu tun?", fragte Rina dann. "Ja, allerdings, die werfen uns förmlich mit Hausaufgaben und Lernstoff zu", seufzte Syrus. "Geht uns genauso", sagte Hinata. "Sag mal, warum haben dich Kuro und Ryota eigentlich vorhin nicht in Ruhe gelassen?", fragte Jesse dann an Caren gewandt. Die Lilahaarige seufzte, bevor sie anfing zu erzählen. "Naja, du weißt sicher, dass die beiden mit einem gewissen Hidan befreundet sind oder?" Jesse nickte. "Ja, sie haben diesen Namen ein paarmal erwähnt." "Er geht hier auf unser Internat und irgendwie hat er sich in den Kopf gesetzt, dass er mich als seine Freundin haben kann, nur dumm, dass ich nichts von ihm wissen will. Er versucht ständig mich für sich zu gewinnen und dass nicht gerade auf 'ne freundliche Art. Außerdem lässt er Haku nicht in Ruhe und er kann es nicht akzeptieren, dass ich mich für ihn entschieden habe. Er muss seinen beiden Freunden von mir erzählt und ihnen eine genaue Beschreibung gegeben haben, vermutlich hat er ihnen dann auch gleich noch diese Lüge erzählt, von wegen, ich wäre sein Betthäschen...", erzählte Caren missmutig. "Ohje...das hört sich nicht gerade berauschend an", meinte Jesse. "Ist es auch nicht, der Kerl bildet sich ein, dass er jedes Mädchen haben kann, nur schade, dass er da bei mir an der falschen Adresse ist." "Das ist wirklich 'ne gute Einstellung, weißt du was, ich mag dich", sagte Jesse lächelnd. "Danke, ich mag dich auch", antwortete die Lilahaarige lachend. Auch die anderen stimmten in das Lachen ein.

Nachdem sie noch ein bisschen über dies und das geredet hatten, trennten sich schließlich ihre Wege. Sie verabschiedeten sich voneinander und jeder ging in seinen Schlafsaal.
 

Am nächsten Morgen war es endlich soweit. Heute würde das Fußballspiel stattfinden. Die Spannung war deutlich zu spüren, als die Mädchen an diesem Morgen den Speisesaal betraten. "Oh mann, ist ja ziemlich eng hier, kommt mir das nur so vor, oder ist es hier noch voller als sonst?", fragte Hanon, während sie sich durch das Gedränge kämpften. "Das kann schon sein, du vergisst wohl, dass wir eine Gastschule hier haben", antwortete Sakura, als sie versuchte sich an jemandem aus der Oberstufe vorbeizuschieben. "Hey, guten Morgen, auch schon auf den Beinen?" Plötzlich stand ihnen Jesse gegenüber und grinste sie an. "Guten Morgen, na, du hast aber gute Laune", stellte Luchia lächelnd fest. "Der ist doch immer gut gelaunt, das ist schon ansteckend." Jaden war neben dem Türkishaarigen aufgetaucht. "Ja, das merkt man, du hast nämlich auch immer ein Dauergrinsen drauf", lachte Kin. "Was ist, kommt ihr mit zu einem Tisch? Heute morgen frühstücken wir ausnahmsweise mal alle an einem Tisch", meldete sich Ino zu Wort. "Klar, wir folgen euch", sagten Jesse und Jaden gleichzeitig. Die Mädchen gingen voran und die beiden Jungs liefen ihnen hinterher.
 

Kurz darauf saßen sie alle an einem Tisch und frühstückten. "Seid ihr noch gar nicht aufgeregt?", fragte Sakura nach einer Weile. Sasuke, der ihr gegenüber saß, schüttelte den Kopf. "Nein, wieso auch, wir machen es einfach so wie immer", meinte der Uchiha lächelnd. "Genau, möge der Bessere gewinnen", stimmte Naruto ihm mit vollem Mund zu. "Ja...danke, für deine Unterstützung..." Sasuke lächelte verschmitzt. "Ich hoffe, ihr macht es uns nicht allzu leicht", mischte sich Jaden grinsend ein. "Mach dir keine Gedanken, wir werden alles geben", versprach ihm Neji lächelnd. "Das hört man gern, denn wir werden es genauso machen, wir werden sehen, wer am Ende den Sieg davon tragen wird", sagte Hassleberry. "Hey, ich hab 'ne super Idee!", rief Kin plötzlich laut. Hinata, die neben ihr saß, zuckte erschrocken zusammen. "Was ist denn jetzt los?", fragte Seirra. "Kommt mal alle weiter her, das muss nicht jeder hören." Die Schwarzhaarige hatte ihre Stimme gesenkt und alle rückten näher an sie heran, um sie besser verstehen zu können. "Wie wär's, wenn wir eine kleine Siegesparty veranstalten, ganz egal, wer gewinnt. Und das machen wir dann nur unter uns, ohne Lehrer, ohne irgendwelche Mitschüler", schlug Kin vor. "Heißt im Klartext?", fragte Temari misstrauisch. "Wir werden einfach eine Mitternachtsparty machen", sagte die Schwarzhaarige lächelnd. Einen Moment herrschte Stille und die anderen schauten sie leicht verdutzt an. Doch dann ergriff Hanon das Wort. "Also, ich finde die Idee großartig, das wird bestimmt lustig." "Wie stellt ihr euch das vor? Das wird doch bestimmt einer merken", überlegte Rina. "Nicht, wenn wir leise sind und keinen Krach verursachen. Die Schlafzimmer der Lehrer liegen am anderen Ende des Schulgebäudes, also in der entgegengesetzten Richtung unserer Schlafsäle. Kommt schon, das wird sicher toll, bitte Rina." Kin sah die Grünhaarige mit großen Augen an. Die hob beschwichtigend die Hände und lachte. "Okay, okay, du hast mich überredet, machen wir's." Schließlich stimmten auch die andere zu, nachdem Kin zusammen mit Hanon nach und nach jeden für die Idee begeistert hatte. "Und ihr seid natürlich auch eingeladen, auch wenn ihr heute unsere Gegner seid, ich hoffe, ihr kommt." Die Schwarzhaarige hatte sich an Jesse und seine Freunde gewandt. "Klar, so eine nette Einladung kann man doch gar nicht ablehnen", sagte der Türkishaarige lächelnd. "Gut, ich würde sagen, wir treffen uns in einer viertel Stunde in unserem Schlafsaal und besprechen dann Genaueres, hier könnten es zu viele mitbekommen", meinte Kin dann und stand auf. Die anderen nickten zustimmend und taten es ihr gleich.
 

Eine viertel Stunde später saßen sie alle, wie verabredet, bei Sakura und den anderen im Schlafsaal und warteten darauf, was sich Kin wohl noch für ihre kleine Party ausgedacht hatte. "Okay, sind alle da?", fragte sie in die Runde. Allgemeines Nicken. "Gut, dann können wir ja jetzt ungestört reden. Also, ich hatte mir gedacht, dass einige von uns nach dem Spiel runter in die Stadt gehen und einige Sachen besorgen. Zum Beispiel Knabberzeugs oder Getränke, immerhin brauchen wir ja auch Versorgung, wenn wir mitten in der Nacht aufstehen wollen", fing sie lächelnd an. "Aber, wie sollen wir das denn machen, ohne von einem Lehrer gesehen zu werden?", warf Coco ein. "Eine gute Frage, aber ich habe vorgesorgt. Diejenigen, die die Sachen einkaufen, werden immer zu dritt losgehen. Wenn die Gruppe wieder an der Schule ankommt, wird einer von euch den Lehrer, wenn denn einer vorbeikommen sollte, ablenken, während die anderen zwei die Sachen vorbei schmuggeln", erklärte Kin, als wäre das alles selbstverständlich. "Schön und gut, aber wo sollen wir die eingekauften Sachen verstecken?", fragte Kiba. "Auch das habe ich mir schon überlegt. Ihr wisst doch alle, wo der Besenschrank einen Stock tiefer ist oder?", fragte Kin. Wieder nickten alle. "Gut, unseren Neuen können wir den Schrank nachher ja mal zeigen, auf jeden Fall ist das ein relativ gutes Versteck, über's Wochenende wird sowieso nicht geputzt, aber um auf Nummer sicher zu gehen, sollten wir immer abwechselnd runtergehen und kontrollieren, ob noch alles da ist, beziehungsweise, dass wir nicht aufgeflogen sind, weil jemand die Sachen entdeckt hat." "Das klingt gut, so langsam nimmt das ganze ja Gestalt an", meinte Sakura lächelnd. "Und wann werden wir die Gruppen einteilen, die in die Stadt gehen?", fragte Choji dann. "Das klären wir nach dem Spiel, außerdem sollten nie zu viele auf einmal gehen, denn das würde auffallen, wenn dann ungefähr fünfzehn Schüler oder vielleicht auch mehr, gleichzeitig wieder in die Schule kommen und davon dann fünf gleichzeitig auf einen Lehrer zustürmen und den volllabern", überlegte Kin dann, "wir sollten immer mit ungefähr einer halben Stunde Abstand nacheinander losgehen, das Gleiche gilt auch für den Rückweg." "Ja, das klingt logisch, so machen wir's", stimmte Tenten ihr zu. "Gut, dann würde ich sagen, wir treffen uns nach dem Spiel alle unten am Strand und dann teilen wir die Gruppen ein", sagte Kin dann. Wieder Zustimmung von allen Seiten. "Ach, ich wollte euch ja noch was fragen, das heißt diejenigen, die heute Mittag nicht mitspielen", meldete sich Sakura plötzlich zu Wort. "Ja, was ist denn?", fragte Noel und schaute die Rosahaarige fragend an. "Wollen wir uns vielleicht um viertel vor zwei am Haupteingang treffen und dann gemeinsam zu den Sportplätzen gehen?", sprach sie ihre Frage laut aus. "Ja, das ist eine gute Idee, also dann bis später", stimmte Luchia zu. Daraufhin standen alle auf und gingen dann nach draußen, um in ihre eigenen Schlafsäle zu gehen und dort noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
 

Pünktlich um viertel vor zwei trafen sich alle, die bei dem Spiel zuschauen würden, am Haupteingang des Internats. "Sind wir vollzählig?" Sakura schaute einmal durch die Runde. "Ja, sieht so aus", beantwortete Deidara ihre Frage. "Okay, dann lasst uns losgehen, das Spiel fängt in einer viertel Stunde an, wir sollten uns beeilen, wenn wir noch Sitzplätze kriegen wollen." Sakura setzte sich in Bewegung und die anderen folgten ihr.

Kurze Zeit später waren sie an ihrem Ziel angekommen. Schnell hatten sie Plätze gefunden und nun warteten sie, bis das Spiel losging. Zehn Minuten später trat Tsunade auf den Platz und bat um Ruhe. "Ich heiße euch alle herzlich willkommen, schön, das ihr so zahlreich erschienen seid. Heute bestreiten wir wieder einmal ein Fußballspiel zwischen zwei starken Mannschaften und ihr seid sicherlich schon genauso aufgeregt, wie ich. Deswegen möchte ich auch gar keine großartigen Reden halten und erkläre das Spiel hiermit für eröffnet." Tsunade beendete ihre kleine Ansprache und bedeutete Kakashi, der am Spielfeldrand stand, dass es nun losgehen konnte.
 

Kurz darauf liefen die Spieler alle auf das Spielfeld und die Kapitäne, sprich Sasuke und Jaden, gaben sich die Hand. Danach verteilten sich alle auf ihre Positionen und Kakashi, der heute als Schiedsrichter fungierte, hob den Arm und pfiff. Die Gegner in Blau hatten Anspiel und begannen so ein lockeres Spiel in ihren eigenen Reihen. Doch dann griffen auch die Roten an; Sasori luchste Chazz den Ball ab und passte ihn dann zu Sasuke. Und dann begann die, bei den Gegnern gefürchtete, "Sharingan-Technik"; eine Kombitechnik, bei der Itachi und Sasuke an den entgegengesetzten Enden des Feldes hoch, Richtung gegnerischem Tor liefen und sich so immer wieder den Ball zuflankten. So spielten sie die Gegner aus, bis sie schließlich vor dem Tor standen, zwischen ihnen und Bastion, dem Torwart, nur noch Zane, der als letzter Verteidiger vor dem Tor stand. Itachi schoss seinem Bruder noch ein letztes Mal den Ball zu, bevor er loslief, Richtung Tor. Sasuke dagegen nahm den Ball an und wartete, bis Itachi kurz vor Zane stand und schoss ihn dann zu ihm rüber. Und dann lief Itachi los, Zane versuchte noch, ihn durch grätschen aufzuhalten, doch der Uchiha sprang einfach über die Beine des anderen und nahm den Ball erst hinter dem letzten Verteidiger an, so dass er der Abseitsregel entging. Dann spannte er sein rechtes Bein und pfefferte den Ball mit seiner berühmten Tsukuyomi-Technik in die linke obere Ecke und erzielte somit das 1:0.

Die Zuschauermenge jubelte begeistert. Vereinzelt waren Pfiffe zu hören und überall konnte man begeisterte Jubelschreie hören.
 

Doch auch die anderen blieben nicht untätig und erzielten ein paar Minuten nach dem Anspiel erst eins und danach ein zweites Tor. Die Mitschüler der Heimmanschaft klatschten zwar, aber man konnte ihnen deutlich ansehen, dass sie insgeheim hofften, dass die Spieler der roten Mannschaft schnell wieder aufholen würden. "Kommt schon, Jungs! Ihr schafft das, zeigt es ihnen!", rief Sakura plötzlich von den Zuschauerrängen. "Ja genau, ihr schafft das!", stimmten ihr die anderen Mädchen laut zu. Unten auf dem Spielfeld hatten die Jungs ihre Worte genau verstanden. "Du hast gehört, was sie gerufen haben, Sasuke", sagte Itachi grinsend zu seinem Bruder. "Ja, ich habs gehört, du weißt, was zu tun ist", grinste der Jüngere zurück. Itachi nickte, gab dann Sasori, der als dritter im Bunde im Sturm spielte, ein Zeichen und zusammen liefen sie los, dicht gefolgt von Lee und Shikamaru, die im Mittelfeld spielten.
 

Sasuke, der gerade im Ballbesitz war, spielte ihn rüber zu Shikamaru, der ihn dann wiederum Lee zupasste, der dann Richtung Tor lossauste. Doch kurz bevor er dieses erreicht hatte, kam ihm Jaden in den Weg und jagte ihm den Ball wieder ab. Das Ganze startete von Neuem, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Jaden kickte den Ball vor sich her, gab ihn dann an Chazz weiter, dieser spielte ihn zu Jesse und der wiederum zu Aster, der auf das Tor zuspielte, begleitet von Hassleberry und Axel. Aster hatte auch die letzte Verteidigung durch Kiba überwunden und schoss den Ball nun auf's Tor, doch Kankuro reagierte blitzschnell und fing den Ball ab. Die Gegner zogen sich in ihre Hälfte zurück und Kankuro warf den Ball Gaara zu, der ihn gleich an Naruto weitergab. Dieser spielte vor zu Itachi und der sprintete zusammen mit Sasuke und Sasori wieder nach vorne auf das gegnerische Tor zu. Itachi passte den Ball zu seinem Bruder. Der nahm den Ball an, schoss ihn so fest er konnte Richtung Tor und versenkte ihn schließlich darin. Sie hatten das Spiel wieder ausgeglichen. Tosender Beifall war von den Zuschauerplätzen zu hören. Kurze Zeit später ertönte ein Pfiff seitens Kakashi, der signalisierte, dass die erste Halbzeit vorbei war.
 

Ziemlich atemlos liefen die Spieler vom Platz und verschwanden in die Umkleiden. "Das war schon ganz gut, in der zweiten Halbzeit müssen wir mindestens noch zwei Tore schießen, wenn wir gewinnen wollen", meinte Sasuke, während er sich an die Wand lehnte. "Das kriegen wir hin, die werden sich noch wundern, was wir alles drauf haben", sagte Naruto grinsend. "Genau, wir machen sie fertig, wir werden gewinnen", stimmte Kiba dem Blonden zu.

Ähnliche Gespräche wurden auch in der gegnerischen Kabine geführt. "Denkst du, das wir das noch zu unseren Gunsten rumreißen können?", fragte Atticus an Jaden gewandt. "Sicher doch, wir werden weiterhin alles geben", antwortete Jaden grinsend. Die anderen grinsten ebenfalls. So warteten beide Mannschaften, bis die Pause vorbei war.
 

Eine viertel Stunde später liefen die Spieler erneut auf's Spielfeld und die zweite Halbzeit begann. Diesesmal hatte die rote Mannschaft Anspiel und schon bald stürmten sie wieder auf das gegnerische Tor zu. "Sasuke! Pass auf Chazz auf!", rief Itachi seinem Bruder zu. "Schon gesehen!", rief der Schwarzhaarige zurück und spielte den Ball kurzerhand zu Sasori. Der Rothaarige nahm ihn an und rannte weiter Richtung Tor. Jaden versuchte, ihm den Ball abzujagen, doch Sasori wich ihm geschickt aus und und spielte weiter auf Bastion als Torwart zu. Zwischendurch versuchten noch Axel und Jesse, ihm den Ball abzunehmen, doch auch ihnen entging der Rothaarige mit einem geschickten Manöver. Als er schließlich bei der Verteidigung angekommen war, verlor er den Ball allerdings an Syrus, der ihn zurück zu Aster spielte, der ihn wiederum an Chazz weitergab. Der Schwarzhaarige rannte daraufhin in die gegnerische Spielhälfte, wobei ihm Jaden und Hassleberry folgten. Schnell entwischte er Kiba und Shino, die versuchten, ihm den Ball wieder abzunehmen und schoss ihn dann auf das Tor. Kankuro versuchte noch, ihn zu halten, doch er schoss an ihm vorbei und ging direkt ins Netz. "Tor!", riefen die Zuschauer, die zu der Gastschule gehörten. "Verdammt...", murmelte Kankuro, der bei dem Versuch, den Ball zu fangen, auf den Boden gestürzt war. "Das macht nichts, wir werden das schon rumreißen." Neji hatte sich grinsend zu ihm umgedreht. "Na schön, dann mal los." Kankuro grinste zurück und warf ihm den Ball zu, den der Braunhaarige dann zu Shikamaru spielte.
 

Dieser spielte ihn weiter nach vorne, wo er den Ball an Sasuke abgab, der wieder einmal mit Itachi das Feld hinunterannte. Schnell waren die Gegenspieler überwunden und Sasuke schoss den Ball ohne zu zögern auf's Tor. Bastion verfehlte ihn knapp und so war der Ausgleich wieder hergestellt. "Super, Sasuke! Weiter so!", schrie Sakura heiser. Sasuke drehte sich kurz zu ihr um und lächelte ihr zu, bevor er Itachi wieder in die eigene Spielfeldhälfte folgte. "Wie lange haben wir noch?", fragte der ältere der Uchiha-Brüder, als sie zum Rest der Mannschaft kamen. "Nur noch fünf Minuten", antwortete Naruto sichtlich nervös. "Beruhige dich, Naruto, wir schaffen das schon, wenn wir kein Tor mehr schießen können, müssen wir zumindest zusehen, dass es ein Unentschieden gibt, Kankuro muss jetzt besonders aufpassen, aber wie auch immer, sie kommen wieder, also pass auf", sagte der Schwarzhaarige und ging wieder auf seine Position, der Blonde tat es ihm gleich.
 

Kurz darauf griffen ihre Gegner auch schon wieder an. Jaden, Chazz und Axel passten sich den Ball im Wechsel immer wieder gegenseitig zu und versuchten so, an den drei Stürmern vorbeizukommen, doch da hatten sie die Rechnung ohne Sasori gemacht. Der Rothaarige stellte sich vor Chazz, der gerade im Ballbesitz war, und nahm ihm den Ball wieder ab, ehe es der Schwarzhaarige überhaupt wirklich mitbekam. "Super gemacht, Saso", sagte Sasuke und rannte neben ihm her. Der Rothaarige grinste und spielte dem Uchiha den Ball zu. Der wich Jesse aus und nahm ihn an. Dann spielte er weiter auf das Tor zu. Kurz, bevor er auf die Verteidigung traf, spielte er ihn wieder rüber zu Sasori. "Beeil dich! Wir haben nur noch eine Minute!", rief Sasuke zu ihm rüber. Der Rothaarige nickte und schoss den Ball Richtung Tor. Er ging direkt an Bastion vorbei und so lag die Heimmannschaft mit einem Punkt Vorsprung wieder in Führung. Die Menge jubelte erneut und begeisterte Rufe hallten über's Spielfeld. Sasuke und Sasori klatschten in die Hände und liefen dann zurück in ihre Hälfte. Nachdem die gegnerische Mannschaft noch einmal erfolglos versucht hatte, ein Tor zu erzielen, pfiff Kakashi das Spiel schließlich ab. Die rote Mannschaft hatte gewonnen. Ein ohrenbetäubender Lärm war von der Zuschauertribüne, wo die Mitschüler der Heimmannschaft saßen, zu hören. Die Jungs lagen sich lachend in den Armen und freuten sich über ihren Sieg. "Hey, Sasuke!", ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Uchiha. Jaden stand hinter ihm und streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. "Tolles Spiel, ihr seid echt gut." "Danke, ihr aber auch, wir hatten es teilweise ganz schön schwer mit euch", erwiderte der Schwarzhaarige lächelnd und ergriff seine Hand.
 

Nun kamen auch die Mädchen und die anderen Jungs, die zugeschaut hatten, runter und umarmten alle lachend. Nachdem sie die Siegermannschaft noch ein bisschen gefeiert hatten, ergriff Kin schließlich das Wort. "Okay, geht am besten duschen, in einer halben Stunde treffen wir uns unten am Strand und dann besprechen wir, wer in die Stadt gehen wird." "Ja, du hast Recht, wir beeilen uns, bis später", sagte Sasuke und setzte sich in Bewegung. Die anderen folgten ihm in die Umkleide und auch die gegnerische Mannschaft tat es ihnen gleich, immerhin würden sie an dem Gespräch in einer halben Stunde auch teilnehmen. Die, die zugeschaut hatten, machten sich schon mal auf den Weg zu ihrem Treffpunkt.
 

Eine halbe Stunde später waren alle am Strand versammelt. "Hey, da sind wir schon", begrüßte Naruto diejenigen, die bereits anwesend waren. "Schön, sogar pünktlich", antwortete Hanon grinsend. "Dann lasst uns anfangen, bevor noch irgendwelche Schüler oder Lehrer hierher kommen." Kin warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich niemand ihr Gespräch hören konnte. "Ja, du hast Recht, teilen wir die Gruppen ein, du hast dir doch bestimmt schon etwas ausgedacht oder?", fragte Zaku an die Schwarzhaarige gewandt. Kin errötete leicht, als er das Wort an sie richtete, nickte dann aber. "Natürlich werden wir nicht alle gehen, deswegen hab ich mir überlegt, dass wir die Gruppen einfach auslosen, insgesamt schicken wir sieben Gruppen los, hier habe ich 'ne Box, in der alle unsere Namen drin sind. Sakura, komm doch mal her." Kin winkte die Rosahaarige zu sich. Die Angesprochene tat wie ihr geheißen und kam zu ihr. "Und jetzt?", fragte sie. "Du wirst immer drei Namen für je eine Gruppe ziehen, also insgesamt 21 Namen", erklärte Kin. Sakura nickte und wartete, bis Kin die besagte Box aus ihrer Tasche geholt hatte, ehe sie begann, die Namen zu ziehen. Am Ende sollten folgende Leute in die Stadt gehen: 1. Gruppe - Coco, Sasuke, Jaden, 2. Gruppe - Sakura, Deidara, Shikamaru, 3. Gruppe - Shiori, Zaku, Jesse, 4. Gruppe - Hinata, Sasori, Alexis, 5. Gruppe - Itachi, Yuri, Chazz, 6. Gruppe - Dosu, Kaito, Bastion, 7. Gruppe - Rika, Seirra, Kabuto

"Gut, da das jetzt geklärt ist, sollte sich die erste Gruppe, also Coco, Sasuke und Jaden, auf den Weg machen, Sakura, Deidara und Shikamaru werden euch in einer halben Stunde folgen. Wir werden in der Zwischenzeit in Erfahrung bringen, ob die Lehrer alle beschäftigt sind. Vielleicht können wir ja auch den einen oder anderen in Beschlag nehmen", meinte Kin. "Okay, dann versucht euer Glück, wir sehen uns." Mit diesen Worten verschwand Sakura mit den beiden Jungs, nachdem sie von Kin eine Liste, mit den Dingen, die sie einkaufen sollten, erhalten hatten.
 

Eine Stunde später kam die erste Gruppe wieder beim Internat an. Coco hatte von Hanon per Sms erfahren, dass sich die Lehrer zur Zeit alle im Lehrerzimmer befanden. "Hoffentlich sind die auch immer noch dort und es streift keiner durch die Gänge", murmelte Coco unsicher, als sie die Treppe zu dem großen Eichenportal hinaufstiegen. "Das werden wir gleich erfahren...am besten du gehst mit Jaden zu dem Schrank und ich werde, falls nötig, einen Lehrer ablenken", sagte Sasuke. Die Blonde nickte. "Wenn das mal gut geht." "Ach was, wir haben auch schon solche verrückten Sachen gemacht und haben es auch geschafft an den Lehrern vorbeizukommen", meinte Jaden grinsend. Kurz darauf traten sie in die große Eingangshalle. Sie schauten sich nach links und rechts um und als sie sich vergewissert hatten, das niemand kam, huschten sie schnell zur Treppe, die in den ersten Stock führte. Ihr eigentliches Ziel lag allerdings im zweiten Stock. Wieder schauten sie sich um, wieder sahen sie niemanden, doch als sie gerade zur nächsten Treppe schleichen wollten, nahm Coco etwas aus dem Augenwinkel wahr. Hastig drehte sie sich um und erblickte Orochimaru, der den Korridor entlangkam. "Auweiha, da kommt Oro, wenn der uns erwischt, sind wir geliefert...", zischte die Blonde ihren beiden Mitstreitern zu. "Ich werde ihn ablenken, Jaden und du gehen weiter", sagte Sasuke leise. "Okay...viel Glück", flüsterte Jaden.
 

Da war Orochimaru auch schon bei ihnen angekommen. Sasuke ging direkt auf ihn zu. "Ah, Sensei Orochimaru, gut dass ich Sie treffe, ich habe da noch eine ganz wichtige Frage", begann der Uchiha. "Achja, was ist denn los, Sasuke?", fragte der Angesprochene, wobei er nicht bemerkte, wie Jaden und Coco hinter Sasukes Rücken langsam weiter Richtung Treppe schlichen. "Ähm...zur letzten Mathestunde, könnten Sie mir diese Aufgabe vielleicht nochmal erklären? Ich konnte zwar mit Itachis Hilfe die Hausaufgaben lösen, aber verstanden habe ich das nicht so ganz", redete der Schwarzhaarige weiter. "Natürlich, folge mir in mein Büro, dort können wir ungestört darüber sprechen", meinte Orochimaru lächelnd. Sasuke dankte ihm und folgte ihm, nicht ohne vorher Jaden und Coco ein Zeichen zu geben, dass die Luft rein wäre. Die beiden waren mittlerweile schon damit fertig, die Sachen in den Schrank zu packen und hatten die Szene, über das Geländer gebeugt, mitverfolgt. Als Sasuke ihnen das Zeichen gab, atmeten die beiden erleichtert durch. "Komm, lass uns zu den anderen gehen, sie warten bestimmt schon", sagte Coco, als die beiden außer Sichtweite waren. Jaden nickte und folgte ihr.
 

Die restlichen Gruppen waren auch relativ schnell wieder in der Schule angekommen und hatten mehr oder weniger erfolgreich ihre Einkäufe in dem großen Wandschrank verstaut. Abends trafen sich alle beim Essen und ließen sich wieder an einem großen Tisch nieder, wo alle Platz fanden. "Und, wie ist es gelaufen?", fragte Kin an die einzelnen Gruppen gewandt. "Also uns ist kein Lehrer dazwischen gekommen", antwortete Itachi. "Du Glücklicher...uns ist plötzlich Oro entgegengekommen", entgegnete Sasuke. "Hat er was gemerkt?", fragte Hanon alarmiert. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, zum Glück nicht. Ich habe ihn abgelenkt, dafür durfte ich mir eine halbe Stunde mathmatische Formeln in seinem Büro anhören." Naruto, der neben ihm saß konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, worauf er sich einen Rippenstoß von seinem besten Freund einfing. "Wie läuft das eigentlich heute Nacht genau ab?", fragte Kiba leise. "Wir werden jetzt schon ein paar Stunden vorschlafen und um zwölf treffen wir uns alle in unserem Schlafsaal. Dann holen wir die Sachen aus dem Schrank und dann wird gefeiert", grinste Kin. "Alles klar", sagten die anderen, schon in Vorfreude schwelgend. "Oh mann, heute in der Stadt ist uns Gai begegnet", warf Sakura plötzlich ein. Alle starrten sie mit großen Augen an. "Ja, guckt nicht so", sagte sie lachend. "Hat er euch gesehen?", fragte Rina. "Ein Ohr hat er uns abgelabert, von wegen wir würden in der Blüte unserer Jugend stehen", meinte Deidara missmutig und verschränkte die Arme vor der Brust. Die anderen lachten. "Das sieht ihm ähnlich", kicherte Tenten. "Aber er hat nichts gemerkt oder?", fragte Temari, während sie sich die Lachtränen aus den Augen wischte. "Der bemerkt doch sowieso nichts, den kannst du sogar anspucken, er würde einfach weiterreden, das ist echt so nervig", murrte Shikamaru.
 

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, verabschiedeten sie sich voneinander, um sich dann in ihren Schlafsälen hinzulegen, immerhin wollten sie für später fit sein. "Oh Gott, ich bin schon total aufgeregt", sagte Hanon aufgekratzt, als sie unter ihre Decke schlüpfte. "Nicht hyperaktiv werden, denk an deinen Blutdruck", witzelte Caren. "Ach was, Blutdruck", lachte die Blauhaarige. "Findet ihr nicht, dass es auffällt, wenn wir an einem Samstagabend so früh ins Bett gehen...?", überlegte Noel. "Du machst dir viel zu viele Sorgen, die Lehrer gehen doch erst immer so gegen elf durch, da fällt denen nichts auf", winkte Coco ab. "Und ihr glaubt wirklich, dass die nichts von unserem nächtlichen Spektakel mitbekommen", zweifelte die Blauhaarige weiter. Ihre Zwillingsschwester seufzte und warf ihr ein Kissen an den Kopf. "Es wird schon alles glatt gehen, du denkst zu viel, Coco hat Recht." "Schon gut." Noel streckte ihr die Zunge raus und legte sich nun ebenfalls hin. "Alle Klarheiten beseitigt?", fragte Rina daraufhin grinsend. Die anderen nickten. Darauf stand die Grünhaarige auf und schaltete das Licht aus. Kurz darauf waren sie auch tatsächlich eingeschlafen.
 

Einige Stunden später wurde Rina durch ein leises Piepsen geweckt. Verschlafen setzte sie sich auf und schaute auf den Display ihres Handys, das auf ihrem Nachttisch lag. Es war jetzt viertel vor zwölf. Schnell stand die Grünhaarige auf und weckte die anderen. Nach weiteren fünf Minuten waren alle wach. Rasch zogen sie sich ein T-shirt über die Schlafanzughosen und schlichen dann auf Zehenspitzen aus ihrem Schlafsaal. "Oh Gott, ich bin schon total aufgeregt", flüsterte Hanon mit roten Wangen, was man in der Dunkelheit allerdings nicht so gut erkennen konnte. Kurz darauf waren sie an ihrem Ziel angekommen. Bevor sie sich nach dem Abendessen getrennt hatten, hatten sie noch ein Klopfzeichen ausgemacht, damit die Anwesenden im Schlafsaal auch wirklich sichergehen konnten, dass diejenigen, die draußen standen Partygäste waren. Coco klopfte, wie abgesprochen und bekam kurz darauf die Tür geöffnet. "Hey, kommt rein, Jasmin, Alexis und Blair sind auch schon da", begrüßte Kin sie grinsend. "Ist von den Jungs auch schon jemand da?", fragte Hanon, während sie in das große Zimmer traten. "Nein, aber die werden bestimmt gleich kommen", antwortete Sakura, die zusammen mit Ino auf dem großen flauschigen Teppich, in der Mitte des Raumes, saß. Tatsächlich klopfte es kurze Zeit später erneut und die Jungs kamen alle zusammen herein. "Wie ich sehe, sind wir jetzt vollzählig. Dann lasst uns am besten runter zum Schrank gehen und die Sachen hochholen", schlug Kin vor. Die anderen stimmten ihr zu und folgten ihr leise in den zweiten Stock.
 

Nacheinander trugen sie alle Sachen, die sie am Nachmittag eingekauft hatten, nach oben in den Schlafsaal. Nach zehn Minuten hatten sie alles hochgetragen und ließen sich nun wieder auf dem Teppich nieder. Da sie sich nicht trauten, Licht anzumachen, hatten sie auf einem kleinen Tisch einige Kerzen aufgestellt. Als erstes leerten Tenten und Ino Chips in zwei Schüsseln und stellten sie in die Mitte des Teppichs. Danach schenkten sie jedem ein Glas Cola ein und reichten es dann weiter. Als alle ein Glas erhalten hatten, ergriff Sakura das Wort. "Ihr wisst ja alle, wieso wir diese kleine Party veranstalten, hiermit wollen wir den Sieg unserer Fußballmannschaft feiern, also auf Sasuke und sein Team!", sagte die Rosahaarige feierlich und hob ihr Glas. Die anderen taten es ihr gleich und ein einstimmiges "Auf Sasuke und sein Team!" war zu vernehmen. Danach redeten sie einfach ein wenig, fragten die Schüler der Gastschule ein bisschen über ihr Internatsleben aus, erzählten sich Witze und hatten viel Spaß dabei.
 

Plötzlich kam Ino eine Idee. "Hey, Leute, ich habe einen Geistesblitz!", sagte sie grinsend. "Ohoh...kann ja nichts Gutes bedeuten", murmelte Temari. "Was?!" "Nichts, hab nichts gesagt!" "Schieß schon los, Ino, was hattest du für eine Idee?", ging Seirra dazwischen. "Wie wär's mit 'ner Runde Flaschendrehen?", grinste die Blonde. Die anderen überlegten kurz, doch dann nickten sie zustimmend. Daraufhin sprang Ino auf und holte eine leere Flasche. Alle setzten sich in einen Kreis und warteten, bis die Blonde anfing, die Flasche zu drehen,was sie auch kurz darauf tat. Gespannt hielten sie den Atem an, keiner von ihnen ließ die Flasche aus den Augen. Schließlich stoppte sie bei Itachi. Ino grinste ihren Freund an und fragte dann:"Wahrheit oder Pflicht, Ita?" Der Uchiha überlegte kurz, doch dann antwortete er mit "Pflicht." Nun verfiel die Blonde ins Grübeln. "Hm...ah, wie wär's damit: Du musst 10 Mal die Treppe rauf und runter rennen", sagte sie grinsend. "Wenn es weiter nichts ist." Itachi stand auf und ging hinaus auf den Flur, der Rest folgte ihm. Leise schlichen sie zum Treppenabsatz und schauten dann zu, wie der Schwarzhaarige, wie aufgetragen, 10 Mal die Treppen rauf und wieder runter rannte. Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, gingen alle zurück in den Schlafsaal und ließen sich wieder auf dem Teppich nieder. Itachi drehte die Flasche erneut. Diesesmal stoppte sie bei Kiba. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte Itachi. Auch Kiba überlegte kurz. "Pflicht", sagte er schließlich. Itachi grinste. "Ich weiß auch schon die perfekte Aufgabe für dich." Der Braunhaarige schluckte, vielleicht war es ja doch keine so gute Idee Pflicht zu nehmen. "Du musst eins von Hinatas Kleidern anziehen", sagte der Uchiha breit grinsend. Alle Farbe wich aus Kibas Gesicht. Hinata, die ihm gegenübersaß fing an zu lachen und stand auf. "Komm, Kiba, wir werden jetzt dein neues Outfit zusammenstellen", meinte die Blauhaarige und zog ihren Kumpel hinter sich her zu ihrem Schrank. Schnell hatte die Blauhaarige ein Kleid herausgezogen und zog Kiba mit sich ins Bad. "Oh mann, Hinata, muss das wirklich sein?", jammerte der Braunhaarige und schaute sich das hellblaue Sommerkleid in seinen Händen genauer an. "Das ist deine Aufgabe, ich warte draußen bei den anderen." Hinata grinste ihn nochmal an und verschwand.
 

Wenige Minuten später ging die Tür zum Badezimmer langsam auf und Kiba kam zögernd heraus. Alle starrten ihn mit großen Augen an, bevor sie in Gelächter ausbrachen. Der Braunhaarige verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Er kam sich mehr als nur albern vor, als er in Hinatas hellblauem Sommerkleid vor seinen Freunden stand. "Entschuldige, Kiba, aber das sieht einfach zu komisch aus", kicherte Kin und ließ sich gegen Zakus Schulter fallen. "Wir machen ein Bild!", sagte Temari plötzlich. "Das ist die Idee, wo hast du deinen Fotoapparat, Tenten?", fragte Ino aufgeregt. "Warte, den hab ich in meiner Schublade." Die Braunhaarige sprang auf und rannte zu ihrem Nachttisch, wo sie ihre Kamera aus einer Schublade herausholte. "Komm schon, Kiba, du musst auch lächeln", meinte sie grinsend. "Na schön, aber nur weil du es bist." Tatsächlich lächelte Kiba, als Tenten abdrückte. Danach verschwand er sofort wieder im Bad und kam kurz darauf wieder umgezogen heraus.
 

Er setzte sich wieder hin und drehte die Flasche weiter. Sie hielt bei Hanon an. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte Kiba, nun wieder besser gelaunt. "Wahrheit", antwortete die Blauhaarige sofort. "Wie findest du Kabuto?", fragte der Braunhaarige lächelnd. Hanon errötete ehe sie erwiderte. "Naja...ich ähm...finde ihn...nunja...ehrlich gesagt...süß." Der Weißhaarige, der neben ihr saß, lächelte und flüsterte ihr ein "Das beruht auf Gegenseitigkeit" ins Ohr. Hanon errötete noch mehr und griff kurzerhand zur Flasche, um das Spiel fortzusetzen. Die Flasche stoppte bei Sakura. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte die Blauhaarige. Sakura überlegte nicht lange und antwortete mit "Pflicht." "Du musst Sasuke küssen", ordnete Hanon grinsend an. Die Rosahaarige senkte verlegen ihren Blick. Sasuke saß direkt neben ihr und zog sie langsam zu sich. Sakura schaute wieder auf und näherte sich dem Schwarzhaarigen. Er tat es ihr gleich. Kurz darauf trafen sich ihre Lippen, und aus einer sanften Berührung wurde bald ein leidenschaftlicher Kuss; die anderen bedachten sie mit einem Klatschen, während sie sich gegenseitig grinsend ansahen. Als sie sich wieder voneinander lösten, drehte Sakura die Flasche. Sie hielt bei Jesse an. "Wahrheit oder Pflicht?", fragte die Rosahaarige. "Wahrheit", antwortete der Türkishaarige. "Bist du in jemanden verliebt?", fragte Sakura. "Ich muss dich enttäuschen, bin ich nicht", sagte Jesse lächelnd.
 

So spielten sie noch eine ganze Weile weiter. Um vier Uhr sah Rina zum ersten Mal seit langem wieder auf die Uhr. "Hey, seht mal, wie spät es ist. Sollten wir nicht langsam Schluss machen? Die Lehrer werden vielleicht Wind von der Sache bekommen, wenn wir morgen total erledigt aussehen", überlegte die Grünhaarige. "Ja, das würde auffallen", stimmte Jasmin ihr zu. "Ihr habt Recht, räumen wir noch schnell auf, es darf nichts übrig bleiben, dass darauf hinweisen würde, dass hier 'ne Party stattgefunden hat", pflichtete Kin den beiden Mädchen bei. Auch die anderen nickten und so machten sie sich daran, alle Spuren ihres kleinen Festes zu verwischen. Eine viertel Stunde später hatten sie alles aufgeräumt. Sie verabschiedeten sich voneinander und jeder ging zurück in seinen eigenen Schlafsaal. Auch Sakura und ihre Freunde legten sich hin. Dummerweise hatten sie nicht bemerkt, dass immer noch die leere Flasche und einige Schüsseln in einer Ecke standen.
 

Am nächsten Morgen schliefen die Freunde lange. Unten im Speisesaal fragten sich die Eltern von Rika und Yuri, wo die beiden und ihre Freunde blieben. "Merkwürdig, normalerweise stehen sie doch früher auf, aber die anderen sind auch nicht da", überlegte Nikora. "Vielleicht sind sie gestern lange aufgeblieben...", anwortete Kakashi. "Meinst du?" "Ich werde nachsehen gehen." Der Grauhaarige stand auf und verschwand.

Schnell ging er in die oberen Stockwerke und klopfte leise an die Tür des Schlafsaals, in dem seine beiden Töchter schliefen. Als er keine Antwort bekam, machte er die Tür leise auf und trat ein. Wie erwartet schliefen die Mädchen noch. "Sie scheinen wirklich spät ins Bett gegangen zu sein...naja, ich sollte sie schlafen lassen", murmelte Kakashi vor sich hin und ging wieder hinaus. Auch bei den anderen schaute er nach. Die Hanasaki-Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen schliefen ebenfalls noch. Zuletzt ging er zum Schlafsaal von Sakura und den anderen. Auch hier erhielt er keine Antwort. Leise betrat er den Raum und schaute sich um. Die Mädchen waren noch nicht wach, doch da fiel sein Blick auf die leere Flasche und die Schüsseln in der Ecke. Er verstand sofort und nun verstand er, warum sie nicht zum Frühstück erschienen waren. °Ich hätte es mir denken können°, dachte der Grauhaarige lächelnd. Noch einmal warf er einen Blick auf die schlafenden Mädchen und ging dann wieder hinunter in den Speisesaal.

"Und, schlafen sie noch?", fragte Nikora, als er sich wieder neben sie setzte. "Ja, sie haben gestern bestimmt noch lange miteinander geredet. Immerhin ist gestern so einiges passiert", antwortete Kakashi lächelnd. Die Lilahaarige nickte. "Sie werden schon auftauchen, wenn sie ausgeschlafen haben."
 

Die Freunde erschienen erst zum Mittagessen. "Habt ihr gut geschlafen?", fragte Sakura, während sie ein Gähnen unterdrückte. "Das glaubst du aber, ich war echt fertig", anwortete Hanon und rieb sich über die Augen. "Aber es war echt super, findet ihr nicht?", fragte Ino in die Runde. "Ja, es hat echt Spaß gemacht", stimmte Luchia ihr zu. "Auch, wenn Kiba sich zum Affen gemacht hat", meinte Coco grinsend. "Erinner mich bloß nicht daran", grummelte der Braunhaarige. "Ach komm, das war doch lustig, gib es zu." Hinata stieß ihm in die Seite. "Jaja, schon gut, irgendwie schon", sagte Kiba lächelnd.

Nach dem Essen verabschiedeten sich Jesse und seine Freunde von den anderen, sie mussten noch ihre Koffer packen, immerhin würden sie heute Nachmittag den Heimweg in ihr Internat antreten.
 

Um drei Uhr nachmittags hatte sich die ganze Schule auf dem großen Platz vor dem Internat versammelt. Die Busse standen schon bereit. Die Schüler der Gastschule verabschiedeten sich von ihren neugewonnenen Freunden. Jaden und seine Freunde traten nun zu Sasuke und den anderen. "Wir wollten uns von euch verabschieden. Es war echt super mit euch, dieses Wochenende war eines der besten, die wir je erlebt haben. Vielleicht können wir das ja bald mal wiederholen", sagte Jaden grinsend und streckte dem Uchiha seine Hand entgegen. Dieser ergriff sie. "Ja, es war toll, schön, dass ihr bei uns wart." "Hey, bleiben wir in Kontakt?", fragte Hanon dann. "Klar, wir telefonieren und wir werden euch schreiben", antwortete Hassleberry. "Gut, und vielleicht sehen wir uns ja mal bei einem Fußballspiel wieder", warf Naruto ein. "Wir freuen uns schon drauf", entgegnete Syrus lächelnd. "Ich glaube, ihr müsst gehen", sagte Rina dann. Die anderen drehten sich um. "Ja, also dann...wir sehen uns, machts gut, bis dann." Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich und gingen dann zu den Bussen. Kurze Zeit später fuhren sie los und waren schon bald hinter der nächsten Kurve verschwunden.

"Hey, habt ihr heute Nacht schön gefeiert?" Kakashi war neben sie getreten und lächelte sie wissend an. Sofort zuckten alle zusammen. "Ähm...du weißt davon?", fragte Yuri vorsichtig. "Sicher, ihr habt immerhin die Flasche und einige Schüsseln vergessen", sagte Kakashi. "Oh nein, ich bin so ein Schaf." Kin ließ den Kopf hängen. "Sie werden uns doch nicht verraten oder?", fragte Seirra hoffnungsvoll. "Nein, keine Sorge, ich verrate nichts, wenn ihr nichts verratet", meinte Kakashi mit einem Augenzwinkern. "Danke, das werden wir Ihnen niemals vergessen", sagte Kin erleichtert. "Wir wurden auch nie von einem Lehrer verraten, wenn wir solche verrückten Ideen hatten", sagte Kakashi lächelnd. "Sie haben auch solche Sachen gemacht?", fragte Sakura überrascht. "Aber sicher, wie auch immer, wir sehen uns später." Mit diesen Worten ging er zurück ins Schulgebäude. "Na, wer hat Lust ein bisschen zum Strand zu gehen?", fragte Hanon nach einer Weile. Alle stimmten ihr begeistert zu. Gut gelaunt machten sie sich auf den Weg zum Strand.
 


 

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So das war's mal wieder.

Ich weiß, ich habe lange auf mich warten lassen, aber meine Zeit hat es einfach nicht eher zugelassen.

Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat, an dieser Stelle möchte ich mich bei Vicky (Konoha_Yume) bedanken, dass sie mir bei dem Fußballspiel geholfen hat. Ich hoffe, euch gefällt die Idee, dass ich die Charaktere von Yu-Gi-Oh!GX als gegnerische Mannschaft eingebaut habe^^

Außerdem, möchte ich mich für eure lieben Kommis bedanken, freut mich immer wieder =)
 

Bis dann^^
 

Haku_2910

Gaara, Retter in der Not

Kapitel 10: Gaara, Retter in der Not
 


 

Nach diesem Wochenende war wieder Schule angesagt. Coco wachte an diesem grauen Montagmorgen als Erste auf. Müde setzte sie sich in ihrem Bett auf und rieb sich über die Augen, bevor sie einen Blick auf die Uhr warf. Es war genau sechs, in einer halben Stunde würde der Wecker klingeln. Sie gähnte nochmal, ehe sie aufstand und erst einmal hinüber zum Fenster tappste. Ein kaltes Grau empfing sie, Regen prasselte gegen die Fensterscheibe. "Na super...das fängt ja gut an", seufzte die Blonde und wandte den Blick ab. Leise ging sie zurück zu ihrem Bett, über dessen Fußende ihre Schuluniform hing. Sie schnappte sie im Vorbeigehen und verschwand ins Bad.

Als sie eine halbe Stunde später wieder in den Schlafsaal kam, saß Seirra wach in ihrem Bett. "Hey, guten Morgen", sagte Coco lächelnd. "Morgen", erwiderte die Rothaarige ebenfalls lächelnd. "Gut geschlafen?", fragte Coco, während sie sich daran machte, ihre Schultasche zu packen. Seirra nickte als Antwort. "Hast du das Wetter schon bemerkt? Sieht ja echt vielversprechend aus...", meinte sie mit einem Blick aus dem Fenster. "Ja, da kann sich Gai den Schwimmunterricht in die Haare schmieren", grinste Coco. "Zum Glück, ist immerhin besser für uns." Seirra setzte sich auf die Bettkante, bevor sie auch aufstand und im Bad verschwand. Nach einer weiteren halben Stunde waren schließlich alle aufgestanden und fertig angezogen. "Sind jetzt alle fertig?", fragte Hanon in die Runde. Allgemeines Nicken. "Gut, dann lasst uns zum Frühstück gehen, bevor die uns noch alles wegessen", meinte die Blauhaarige und war auch schon auf den Flur verschwunden. "Die denkt immer nur ans Essen, kommt gehen wir", lachte Luchia und winkte die anderen hinter sich her, die ihr schließlich folgten.
 

Im Speisesaal angekommen kam sofort Ino auf sie zu, die sie zu einem Tisch zerrte, wo auch schon die anderen saßen. "Guten Morgen!", erklang es fröhlich aus der Runde. "Morgen", antworteten die Neuankömmlinge und setzten sich. Kurz darauf waren sie am Essen und es herrschte weitestgehend Stille zwischen den Freunden. "Hey, habt ihr schon von der Schwimmmeisterschaft gehört, die jetzt bald wieder stattfinden soll?", fragte Tenten nach einer Weile. "Was für 'ne Schwimmmeisterschaft?", fragte Luchia. "Einmal im Jahr findet eine Schwimmmeisterschaft statt, dazu wird im Sportunterricht trainiert und die besten werden dann ausgewählt und fahren mit Gai zwei Orte weiter, wo der Wettkampf zwischen allen Internaten der Umgebung ausgetragen wird", erklärte Sakura. "Klingt ja interessant", meinte Coco. "Ja, vor allem, wenn man im Wasser zwei Flossen hat und unmöglich an sowas teilnehmen kann", erwiderte Caren. "Stimmt, das können wir wohl oder übel vergessen", gab Rina ihr Recht. "Ist doch egal, dann werden wir uns eben eine Ausrede überlegen und nicht mittrainieren", meinte Hanon grinsend und schaufelte fröhlich die Cornflakes in ihren Mund. "Ach, das dürfte nicht allzu schwer sein, Gai glaubt einfach alles, bei Oro wäre ich mir da nicht so sicher", lachte Kin. "Du musst das ja wissen, immerhin hast du dich schon öfters mit Orochimaru angelegt, was, Kin?", grinste Hanon. "Ohja, wir sind alte Freunde", antwortete Kin und lächelte verschmitzt. "Hey, seht mal, es ist schon fast viertel vor acht, wir sollten uns langsam auf den Weg machen." Seirra zeigte auf die Uhr. "Ja, du hast Recht, also dann, wir sehen uns beim Mittagessen, Leute." Die Mädchen der zehnten Klasse verabschiedeten sich von den anderen und machten sich dann auf den Weg zum Unterricht.
 

Kurze Zeit später saßen Caren, Hanon, Seirra, Haku und Kankuro in ihrem Klassensaal und warteten darauf, dass Kurenai kommen würde, die sich heute ungewöhnlich viel Zeit ließ. "Wo bleibt die denn...? So spät war sie ja noch nie", überlegte Caren, während sie die ganze Zeit zur Tür schaute. "Vielleicht muss sie noch was klären, das ist schon öfters vorgekommen", winkte Haku ab, der neben ihr saß und seinen Blick ziellos durch die Klasse schweifen ließ. "Hey, wo ist eigentlich Hidan?", fragte Caren plötzlich, als sie den leeren Platz des Weißhaarigen bemerkte. "Jetzt wo du's sagst...mir ist gar nicht aufgefallen, dass er fehlt", meinte Haku, als auch er einen Blick auf die verlassene Bank warf. "Naja, ist mir auch egal, ich vermisse ihn nicht", antwortete die Lilahaarige und schüttelte sich bei dem Gedanken an ihn. In diesem Moment ging die Tür auf und Kurenai kam herein. "Guten Morgen, entschuldigt meine Verspätung, aber es gab da einige Dinge, die geklärt werden mussten." Kurenai ging zum Pult, wo sie ihre Tasche abstellte und ihre Unterlagen auspackte. "Wo ist Hidan? Ich hab ihn vorhin bei Ihnen gesehen!", rief Tayuya aus der letzten Reihe. "Ich glaube nicht, dass es dich etwas angeht, Tayuya, aber gut, wenn du es wissen willst, Hidan hat mal wieder am Wochenende eine Schlägerei auf dem Schulhof angezettelt und wurde deswegen von der Direktion für diese Woche vom Unterricht ausgeschlossen. Er muss auf dem Gelände und auch innerhalb des Gebäudes Arbeiten verrichten, was das genau ist, ist jetzt nicht wichtig", erklärte Kurenai. "Geschieht ihm recht", murmelte Caren und grinste unauffällig; niemand außer Haku, der ebenfalls grenzenlose Genugtuung empfand, konnte es sehen. "So, und nun kommen wir zu einigen organisatorischen Dingen. Am Donnerstag haben wir einen Wandertag angesetzt. Allerdings wird er nicht wie der letzte verlaufen, wir werden diesesmal wirklich wandern gehen, bis jetzt haben wir drei Stunden eingeplant, es können allerdings auch vier daraus werden..." "Was?! Wir sollen vier Stunden durch die Gegend laufen?", rief die Klasse entsetzt aus. "Wir werden ja immer wieder kleinere Pausen einlegen", warf Kurenai ein und hob beschwichtigend beide Hände. "Und wann geht das Ganze los?", fragte Seirra dann, worauf sich der Geräuschpegel wieder etwas senkte. "Morgens um elf laufen wir los, nachmittags sind wir wieder da", erklärte die Schwarzhaarige. "Heißt das, dass wir vormittags keinen Unterricht haben?", fragte Hanon hoffnungsvoll. Kurenai nickte. "Genau das soll es heißen, Hanon." "Ich freu mich ja schon so darauf, ihr nicht auch?" Mit leuchtenden Augen wandte sich die Prinzessin des Südatlantiks an ihre Freunde. "Doch, Hanon, wir freuen uns genauso wie du", lachte Caren, die sich immer wieder über das Verhalten der Blauhaarigen amüsierte, wenn es um einen unterrichtsfreien Tag ging.
 

Am Nachmittag saßen die Mädchen der zehnten Klasse im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Schlafsaal fest. Sie hatten jede Menge Hausaufgaben zu erledigen und der Berg an Arbeit wollte einfach kein Ende nehmen, zudem schüttete es draußen immer noch wie aus Eimern. Mit finsterem Gesichtsausdruck starrte Luchia an diesem Nachmittag aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen, die immer heftiger gegen die Fensterscheibe schlugen. "Argh, das ist doch zum Verrücktwerden...könnte es nicht mal so langsam wieder aufhören zu regnen? Das macht einen ja voll aggressiv", maulte die Blonde und wandte den Blick vom Fenster ab. "Dann sieh doch nicht raus", murmelte Hanon, die gerade über ihren Französisch-Hausaufgaben saß. "Sie hat Recht, du solltest dich zur Abwechslung mal um deine Matheaufgaben kümmern, meinst du nicht auch, Luchia?", fragte Rina dazwischen und zog fragend eine Augenbraue hoch. Ein leichter Rotschimmer der Verlegenheit schlich sich auf Luchias Wangen. "Naja...ich hab doch keine Ahnung, wie das geht", nuschelte sie. Rina seufzte. "Wieso sagst du das denn nicht gleich, ich kann es dir doch erklären. Komm, setz dich her, wir machen sie zusammen." "Na schön, vielleicht kapiere ich ja bei dir mehr, als im Unterricht." Sie stieß sich von der Fensterbank ab, an der sie die ganze Zeit gelehnt hatte und setzte sich mit ihrem Matheheft und ihrem Buch neben Rina an deren Schreibtisch.
 

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert. Im Gegenteil - aus dem anfänglichen Wind, der gestern noch geweht hatte, war ein richtiger Sturm geworden und der Regen war heftiger denn je. "Die wollen doch nicht wirklich am Donnerstag bei diesem Sauwetter mit uns wandern gehen, oder?", fragte Noel zweifelnd, als sie an diesem Morgen in das trübe Grau des Himmels schaute, während die anderen noch ihre Taschen packten. "Das glaube ich kaum...", antwortete Rina. "Oh nein, heißt das, wir müssen doch zum Unterricht?", fragte Hanon schon beinahe panisch. "Ist es dir etwa lieber bei so einem Wetter durch den Schlamm zu latschen? Außerdem könnten wir bei Regen sowieso nicht raus", warf Coco ein. "Da hast du Recht", stimmte Seirra zu. "Ist doch auch egal jetzt, lasst uns lieber zum Frühstück gehen, vielleicht ändern sie es ja nochmal um", beendete Caren die Diskussion. "Wir kommen ja schon", antwortete Hanon und folgte der Lilahaarigen auf den Flur; die anderen kamen wenige Sekunden später nach. Gemeinsam gingen sie hinunter in den Speisesaal.
 

Eine Stunde später standen Rina, Luchia, Noel und Coco vor ihrem Klassensaal und warteten darauf, dass Anko kommen würde. "Hoffentlich blasen die den Wandertag ab...ich hab keine Lust bei strömendem Regen durch die Gegend zu laufen", meinte Luchia missmutig und lehnte sich gegen die Wand. "Hab ich auch nicht, ich denke, Anko wird uns nochmal genaue Anweisungen geben, was jetzt abläuft, immerhin war gestern auch noch nicht klar, ob wir drei oder vier Stunden laufen, wenn überhaupt", überlegte Coco. In diesem Moment kam Anko den Flur entlang. "Guten Morgen", sagte sie lächelnd, als sie an den vier Mädchen vorbeikam. "Morgen, Sensei Anko", grüßten die vier zurück. Die Schwarzhaarige schloss die Tür auf und ließ die Klasse hinein. Drinnen setzten sich alle auf ihre Plätze und warteten darauf, dass ihre Geschichtslehrerin mit dem Unterricht begann. Als Anko ihre Unterlagen ausgepackt hatte, schaute sie kurz durch die Klasse, um zu überprüfen, ob alle anwesend waren. "Gut, es sind alle da. Dann kommen wir nun zum Wandertag, der ja eigentlich am Donnerstag stattfinden sollte", fing sie an. "Sie wollen wirklich bei diesem Wetter wandern gehen?", fragte ein Junge aus der zweiten Reihe. "Lass mich doch erst einmal ausreden. Also, wir haben uns gestern nochmal zusammengesetzt und sind schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Wanderung absagen, da das Wetter in nächster Zeit nicht besser zu werden scheint. Stattdessen haben wir uns darauf geeinigt, dass wir alle zusammen in der Turnhalle einen Sportnachmittag machen, mit verschiedenen Mannschaftsspielen", erklärte Anko. "Das klingt ja echt super, das ist tausendmal besser, als drei, vier Stunden sinnlos durch die Gegend zu laufen", freute sich Luchia, während Noel neben ihr die Hand hob, um Anko noch eine Frage zu stellen. "Ja, was ist los, Noel?", fragte diese auch sogleich, als sie die erhobene Hand der Blauhaarigen bemerkte. "Wann fängt das dann an und haben wir dann morgens trotzdem Unterricht?" "Nein, an diesem Morgen findet trotz allem kein Unterricht statt und wir treffen uns um drei Uhr mittags in der Turnhalle", antwortete Anko. Die Klasse brach in Jubel aus - was gab es schöneres, als ein freier Tag, an dem man auch noch jede Menge Spaß mit seinen Freunden haben konnte? "Sonst noch Fragen?" Die Schwarzhaarige schaute nochmal durch die Klasse, konnte aber keine Meldungen mehr entdecken. "Gut, da nun alles geklärt ist, lasst uns anfangen", sagte sie und schlug ihr Buch auf. Die Klasse tat es ihr gleich und der Unterricht begann.
 

Dann war es endlich Donnerstag. An diesem Morgen nutzten es die Mädchen aus der zehten Klasse aus, dass sie ausschlafen konnten. Erst gegen halb elf wurden die ersten wach. Rina rührte sich als Erste. Müde schlug sie die Augen auf und warf einen Blick auf ihren Wecker, der neben ihr auf ihrem Nachttisch stand. "Ohje, es ist schon halb elf...das Frühstück können wir wohl vergessen", murmelte sie vor sich hin und schlug die Bettdecke zurück. Leise, um die anderen nicht zu wecken, stand sie auf und schlich zu ihrem Schrank, den sie sich mit Seirra teilte und holte sich frische Klamotten heraus. Als sie sich angezogen hatte, ging sie kurz nach unten, Richtung Speisesaal, um nachzusehen, ob nicht doch etwas vom Frühstück übrig geblieben war. Auf ihrem Weg nach unten traf sie plötzlich auf Masahiro, der auch noch ziemlich verschlafen aussah. "Guten Morgen", begrüßte Rina ihn lächelnd. "Morgen, auch erst aufgestanden?", fragte er müde und unterdrückte ein Gähnen. "Ja, so lange wollte ich eigentlich gar nicht schlafen", meinte die Grünhaarige und strich sich eine vorwitzige Strähne hinter die Ohren. "Ach was, das muss man doch ausnutzen", lächelte Masahiro, während er neben ihr herging; offenbar hatten sie das gleiche Ziel. "Ja, da hast du auch wieder Recht, kommt ja nicht alle Tage vor", lachte Rina, "hast du etwa auch Hunger?" "Ja, schon seit ich aufgewacht bin hab ich Kohldampf. Ich guck mal, ob noch was da ist, dann werd ich meinen Freunden gleich noch was mitbringen", erklärte er, als sie durch die große Eingangshalle liefen. "Ja, hatte ich auch vor. Immerhin will ich nicht riskieren, dass Hanon um ihr Frühstück kommt und dann den ganzen Morgen rummault." Rina seufzte. "Dann sollten wir uns lieber beeilen, hm?", fragte Masahiro. Die Grünhaarige nickte. Kurz darauf kamen sie in dem großen Speisesaal an und tatsächlich bekamen sie noch etwas vom Frühstück ab. Jeder von ihnen ließ genug, dass es auch für ihre Freunde reichte, mitgehen, bevor sie wieder hinaus in die Eingangshalle traten. "Also dann, wir sehen uns heute Mittag in der Turnhalle. Mach's gut, Rina." Er küsste sie kurz auf die Wange, lächelte ihr nochmal zu und verschwand dann die nächste Treppe hinauf. Einen Moment lang stand sie noch da, ihre Finger fuhren langsam über die Stelle, auf die er sie geküsst hatte. Doch dann schüttelte sie den Kopf und machte sich auch auf den Rückweg in ihren Schlafsaal.
 

Mittags um viertel vor drei machten sich die sieben Freundinnen auf den Weg in die Sporthalle. Auf dem Weg nach unten in die Eingangshalle stießen die Neuntklässler zu ihnen. "Hey, Leute, freut ihr euch schon?", begrüßte Kin sie grinsend. "Klar, das wird bestimmt total lustig", antwortete Coco. "Ob ich das einen ganzen Mittag mit euch aushalte...?", seufzte Temari und ließ ihren Blick zweifelnd durch die Runde schweifen. "Ach was, wir werden dich auch nicht zu hart rannehmen", versicherte ihr Tenten und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. "Wie gnädig, Tenten. Ich danke dir...", meinte die Blonde mit einem Seitenblick. Kurz darauf waren sie an ihrem Ziel angekommen. Die anderen waren auch schon da und nun warteten sie nur noch auf Anko und einige andere Lehrer, die zusammen mit ihnen diesen Nachmittag gestalten wollten. "Hey...Tayuya und Kakuzu sind gar nicht da", bemerkte Hanon, als sie einen Blick auf ihre Klassenkameraden geworfen hatte. "Ja, du hast Recht. Wissen sie überhaupt, dass wir uns heute hier treffen?", warf Seirra ein, die das Fehlen der beiden ebenfalls bemerkt hatte. "Nein, als wir das geklärt haben, war sie grade nicht da, weil sie angeblich auf die Toilette musste und er musste ja urplötzlich auch, also wenn ihr mich fragt, sind die schnurstraks zu Hidan gegangen und haben versucht ihn von diesen Arbeiten, die er machen musste, loszusagen. Bestimmt haben sie 'ne Runde bei Tsunade geschleimt, was nur leider nichts gebracht hat", überlegte Caren. "Ja, es wäre ihnen zuzutrauen", stimmte Kankuro ihr zu, der sich zu ihnen gesellt hatte. "Ist doch auch egal, ich brauche die drei jedenfalls nicht", mischte sich Hanon wieder ein, worauf sie von den anderen eindeutige Zustimmung erhielt.
 

Kurz darauf kamen auch schon die Lehrer und Gai schloss ihnen die beiden Umkleiden auf. Die Jungs und Mädchen strömten in die jeweiligen Kabinen, um sich umzuziehen und kamen danach in ihrer Sportkleidung, die genau wie die Uniformen einheitlich war, in die Sporthalle. Als endlich alle versammelt waren, setzten sie sich erst einmal in einem großen Kreis in der Mitte der Halle zusammen und beratschlagten, was sie als erstes tun wollten. "Ich finde wir sollten erst einmal ein paar Spiele zur Auswahl stellen und dann stimmen wir ab", schlug Itachi vor. "Ja, eine gute Idee. Also schön, wer macht den ersten Vorschlag?" Fragend sah Gai in die Schülermenge. Naruto hob sofort die Hand. "Ja, Naruto, was schlägst du vor?", fragte der Sportlehrer und sah den Blondschopf erwartungsvoll an. "Ich wäre für Völkerball", sprach der Angesprochene seinen Gedanken laut aus, worauf er zustimmendes Gemurmel aus der Menge erntete. "Gut, noch jemand andere Vorschläge?" "Wie wär's mit Handball?", warf Tenten ein. "Okay, bis jetzt haben wir Völkerball und Handball. Noch jemand?" "Was ist mit Basketball oder Fußball", schlug Ino vor. "Beides angenommen, so, ich denke, das reicht vorerst. Wir stimmen jetzt ab, was wir zuerst spielen", erklärte Gai. Die Schülerinnen und Schüler nickten, als Zeichen dass sie verstanden hatten. Die Abstimmung war relativ schnell abgeschlossen. Als erstes würden sie Basketball spielen und danach stand Handball auf dem Programm. Schnell waren Mannschaften gebildet und mit dem Anpfiff des ersten Spiels war der Sportnachmittag offiziel eröffnet.
 

Nachdem sie sich zwei Stunden verausgabt hatten, setzten sie sich schließlich wieder zusammen und die Lehrer machten eine weitere Ansage. "So, da ihr euch so angestrengt habt und auch wirklich jeder von euch Engagement bei den Spielen gezeigt hat, haben wir jetzt noch eine kleine Überraschung für euch", setzte Kurenai an. Die Schüler starrten sie erwartungsvoll an und warteten gespannt darauf, dass einer von ihnen weitersprechen würde. "Wir wollen euch mit einem kleinen Picknick belohnen, dass von unserer Köchin persönlich zusammengestellt wurde. Es ist vielleicht nicht dasselbe, als wenn wir im freien picknicken würden, aber wir hoffen, dass es euch trotzdem gefällt", sagte Nikora schließlich. Einen Moment herrschte Stille, doch dann brach die Menge in Jubel aus; alle freuten sich riesig. Die Lehrer grinsten sich zufrieden an und machten sich auf den Weg, um die Picknickkörbe zu holen. Kurze Zeit später hatten sie alles, was die Köchin ihnen eingepackt hatte, auf dem Boden der Turnhalle verteilt und reichten es an die Schüler weiter. "Das hat sich ja richtig gelohnt", lachte Hanon, die neben Luchia saß und gerade ein Stück Kuchen verputzte. "Ja, da hast du Recht, das hat richtig Spaß gemacht, mit allen zusammen zu spielen", stimmte ihr die Blonde zu. "Was wohl unsere drei Schlägertypen dazu sagen werden, wenn sie das herausfinden...?", überlegte Seirra. "Und wenn schon, die vermisst doch wirklich keiner, oder?", entgegnete Caren, die neben der Rothaarigen saß. "Stimmt, aber sie werden bestimmt sauer sein", meinte Kankuro. "Hätten sie halt dableiben sollen", erwiderte Haku. "Genau, sie sind selbst dran Schuld", gab Hanon ihm Recht. "Warum macht ihr euch solche Gedanken darüber? Seid doch froh, dass ihr die mal los seid", mischte sich Coco ein. "Das sind wir auch", seufzte Seirra. "Hey, hier seid ihr, wir haben euch schon gesucht in dem ganzen Getümmel", ertönte plötzlich Sakuras Stimme. "Wir haben auch die ganze Zeit geguckt, ob wir euch sehen", erwiderte Noel. "Jetzt haben wir euch ja gefunden. Und, wie findet ihr's bis jetzt?", fragte Ino grinsend. "Es ist echt super, soetwas sollten wir unbedingt öfters machen", antwortete Luchia. "Finde ich auch, das ist viel besser, als stundenlang in diesem langweiligen Unterricht zu sitzen", stimmte Kin ihr zu, "was sagst du dazu, Hinata." Die Hyuga, die sich wie immer eher ruhig verhielt, nickte nur und wie so oft legte sich ein leichter Rotschimmer über ihre Wangen. Eine Zeit lang herrschte Stille, bis schließlich Hanon wieder das Wort ergriff. "Ich bin sofort wieder da, ich muss mal ganz dringend wohin", meinte sie grinsend. "Alles klar, wir halten hier die Stellung", grinste Luchia zurück. Die Blauhaarige stand auf, grinste ihnen nochmal zu und verschwand dann nach draußen.
 

Kurz darauf schlug Hanon den Weg zurück zur Turnhalle ein. Als sie die große Holztür fast erreicht hatte, lief ihr plötzlich Tayuya über den Weg. "Hey, Hanon", sagte sie, mit ihrem gewohnten, arroganten Grinsen. "Hallo, Tayuya...", antwortete Hanon und musterte sie misstrauisch. "Wo kommst du denn her?", fragte die Rothaarige, als sie die Sportkleidung ihres Gegenübers bemerkte. "Oh, hab ich etwa vergessen, dir das zu sagen? Wir haben unseren Wandertag abgeblasen und haben stattdessen einen Sportnachmittag gemacht. Ich dachte das wüsstest du...aber achja, du warst ja angeblich auf der Toilette, als wir das besprochen haben, das nenn ich dann Pech, Tayuya. Es muss mir wohl entfallen sein, dir Bescheid zu sagen", meinte Hanon beiläufig und wollte schon weitergehen, doch sie wurde von der Rothaarigen am Handgelenk gepackt und hart gegen die Wand gepresst. "Spinnst du?! Lass mich sofort los!", fuhr Hanon sie an und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. "Weißt du, was ich jetzt am liebsten mit dir tun würde, du kleines Miststück?", fragte Tayuya mit leiser Stimme, ganz nah an ihrem Ohr, "ich würde dich am liebsten hier und jetzt verprügeln." Ungewollt fing Hanon an zu zittern. "Was ist denn los? So kenne ich dich gar nicht, hast du etwa Angst vor mir?" Ein fieses Grinsen schlich sich auf die Lippen der Rothaarigen. Die Prinzessin des Südatlantiks erwiderte nichts darauf, sie wollte Tayuya auf keinen Fall zeigen, dass sie tatsächlich ein bisschen Angst hatte. "Gibt es hier irgendein Problem?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Hanon wandte ihr Gesicht ein wenig zur Seite und stellte erleichtert fest, dass Kabuto zu ihnen gestoßen war. "Was mischst du dich denn da ein?", fauchte Tayuya ihn an. "Ich hatte eben den Eindruck, dass du Hanon schlagen willst, habe ich mich da getäuscht?", fragte er mit ruhiger Stimme. Die Rothaarige ließ wortlos von Hanon ab und warf ihr einen eiskalten Blick zu. "Das werdet ihr noch bereuen, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt." Mit diesen Worten verschwand sie den Gang hinunter. Hanon sah ihr nach und rieb sich gedankenverloren das Handgelenk. "Alles okay?" Kabuto war zu ihr gekommen. "Ja, danke, dass du mir geholfen hast, ich weiß nicht, ob ich alleine mit ihr klar gekommen wäre", murmelte sie und schaute verlegen zu Boden. "Was wollte sie von dir?", fragte der Weißhaarige und schaute ihr nun direkt in die Augen. "Sie hat sich aufgeregt, weil ich ihr nicht wegen dem Sportnachmittag Bescheid gesagt habe, vergiss es einfach", winkte Hanon ab. "Naja, verübeln kann man es dir nicht", murmelte Kabuto. "Vergiss sie, die darfst du nicht wirklich ernst nehmen", meinte die Blauhaarige lächelnd. "Vermutlich hast du Recht. Was ist, gehen wir wieder zurück?", fragte er dann. "Ja, gehen wir wieder zu den anderen", stimmte Hanon zu. Gemeinsam gingen sie wieder zurück in die Turnhalle.
 

Abends, als sie längst wieder in ihren Schlafsälen waren, erzählte Hanon den anderen von dem Vorfall mit Tayuya. Als sie geendet hatte, warf Rina ihr einen stirnrunzelnden Blick zu. "Wie meint sie das denn bitte?" "Ich hab keine Ahnung, hab ich mich auch schon gefragt", antwortete Hanon, während sie sich seufzend in die Kissen fallen ließ. "Mal ganz ehrlich, Leute...", fing Coco an. "Was denn?", fragte Seirra. "Ihr nehmt Tayuya doch nicht wirklich ernst, oder?", fuhr die Blonde fort, "ich jedenfalls nicht, das sind doch alles nur leere Versprechungen." "Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich würde Tayuya schon ernst nehmen...wenn sie sagt, dass wir das bereuen werden, dann wird sie sich auch irgendetwas Gemeines ausdenken, glaubt mir. Dafür kenne ich sie mittlerweile zu gut", mischte sich Caren ein. "Achja, stimmt. Du hattest ja schon öfters das Vergnügen", murmelte Noel. Die Lilahaarige nickte. "Ihr denkt, sie wird uns alle einzeln verhauen oder so...?", überlegte Luchia und schaute die anderen mit einem leicht ängstlichen Ausdruck in den Augen an. "Wer weiß...macht euch keine Sorgen, lasst uns lieber schlafen gehen, ich bin müde", beendete Rina die Diskussion und stand auf, um das Licht auszumachen. Die anderen stimmten ihr mit leisem Gemurmel zu und kurz darauf waren alle eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen, als sie gerade von der ersten Pause wieder in ihren Klassensaal kamen, entdeckten Caren, Hanon und Seirra Yuriko, die nervös durch den Raum ging und immer wieder unter Bänke schaute oder sich auf den Boden kniete, um unter die Tische zu sehen. "Hey, Yuriko. Suchst du etwas?", fragte Hanon, als sie zu ihr traten. "Ja...mein Geldbeutel ist weg...dabei bin ich mir sicher, dass ich ihn heute Morgen unter meine Bank gelegt habe, aber er ist irgendwie nicht mehr da", meinte Yuriko, als sie sich aufrichtete und Hanon verzweifelt ansah. "Was?! Aber der kann doch nicht einfach weg sein", meinte diese und schaute sich automatisch suchend im Raum um. "Aber ich kann ihn nirgendwo finden...ich habe schon überall gesucht", erwiderte Yuriko. "Weißt du was, wir helfen dir bei deiner Suche, immerhin haben wir jetzt Kakashi, also können wir uns ruhig Zeit lassen. Die anderen bleiben vermutlich wieder länger draußen", meinte Seirra. "Vielen Dank, ihr drei." Ihre Klassenkameradin strahlte über's ganze Gesicht. Also machten sich die vier Mädchen erneut an die Suche nach Yurikos Geldbeutel, doch wieder blieb der Erfolg aus. Leicht gefrustet ließen sie sich auf ihre Plätze fallen. "Na toll, was mach ich denn jetzt? Ich wollte doch heute Mttag in die Stadt gehen, ich hatte extra so viel gespart und jetzt ist alles weg", murmelte Yuriko niedergeschlagen. "Das ist doch nie im Leben ein Zufall...", meinte Caren misstrauisch. "Ob ihn der Hausmeister vielleicht gefunden hat oder dass ihn jemand bei ihm abgegeben hat?", überlegte Seirra. "Ja, es wäre möglich, komm Seirra, lass uns mal nachfragen gehen. Caren, bleibst du mit Yuriko hier?", wandte sich Hanon an die Lilahaarige, die daraufhin nickte. "Wir beeilen uns", versprach Seirra, bevor sie mit Hanon verschwand. Zehn Minuten später betraten die beiden wieder den Raum. "Und?", fragte Yuriko hoffnungsvoll. "Fehlanzeige." Seirra schüttelte den Kopf. "Dann gibt es nur eine logische Erklärung...", meinte Caren mit ernstem Gesichtsausdruck. "Und die wäre?", fragte Hanon. "In unserer Klasse gibt es einen Dieb und Yuriko ist ihm zum Opfer gefallen", sprach die Lilahaarige ihren Verdacht aus. Einen Moment herrschte angespannte Stille im Raum, bevor Seirra das Wort ergriff. "Aber wer könnte das sein? Jeder aus der Klasse könnte eine Möglichkeit dazu gehabt haben", gab die Rothaarige zu bedenken. "Das stimmt, bis auf zwei Ausnahmen - Haku und Kankuro, die würden sowas nie im Leben tun", meinte Hanon. "Stimmt, die beiden fallen weg, aber dann bleiben immer noch 21 andere...", erwiderte Caren. "Das stimmt leider...naja, lasst uns das nachher nochmal besprechen, Kakashi kommt bestimmt gleich", sagte Yuriko dann. Die anderen drei Mädchen nickten und setzten sich auf ihre Plätze. Tatsächlich kam kurz darauf der Rest ihrer Klasse herein, gefolgt von Kakashi, der zum Pult ging, seine Sachen auspackte und somit begann der Unterricht, der wie so oft nur noch eine viertel Stunde dauerte.
 

In der Mittagspause, nachdem Iruka gerade den Saal verlassen hatte, ging Hanon nach vorne zum Pult. "Bleibt mal bitte alle sitzen. Wir haben etwas sehr Wichtiges zu besprechen." Alle schauten sie fragend an, blieben aber dennoch auf ihren Plätzen sitzen; diejenigen, die gerade aufstehen wollten, um zum Mittagessen zu gehen, setzten sich wieder hin. "Mann, mach's kurz, ich hab Hunger", maulte Hidan. "Halt die Klappe", zischte Hanon. "Sag schon, Hanon. Was ist denn los?", fragte Shiharu, ein braunhaariges Mädchen aus der zweiten Reihe. "Zuerst muss ich euch fragen, ob jemand von euch Yurikos Geldbeutel gesehen hat", fing die Blauhaarige an. "Nein, wieso denn?", fragte Akira, ein weiterer Klassenkamerad. "Er ist gestohlen worden", sagte Hanon gerade heraus. Einen Moment herrschte Stille. "Bist du dir sicher, dass du ihn nicht mitgenommen und irgendwo vergessen hast?", fragte Sayuri, Yurikos beste Freundin. "Nein, ich bin mir ganz sicher, dass ich ihn unter meine Bank gelegt habe. Und als ich nach der Pause wieder reinkam, war er weg. Ich habe überall gesucht - Caren, Hanon und Seirra haben mir noch geholfen - aber wir haben nichts gefunden", erzählte Yuriko. "Und der Hausmeister?", warf Sayuri ein. "Da haben wir schon nachgefragt, es wurde nichts abgegeben", meldete sich Seirra zu Wort. "Und das bedeutet, dass er gestohlen wurde und dass einer von uns ein Dieb ist", schlussfolgerte Hanon. "Woher willst du das wissen, hä? Willst du uns etwa unterstellen, dass wir irgendwelche Sachen klauen?", fragte Hidan gereizt. "Ich unterstelle gar niemandem etwas", gab Hanon bissig zurück. Daraufhin setzte der Weißhaarige sein unverschämtes Grinsen auf, worauf sie ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. "Könnte es nicht auch sein, dass du ihren Geldbeutel hast? Du hättest doch auch eine Gelegenheit gehabt", grinste Hidan. "Willst du etwa von dir ablenken?", schleuderte Hanon zurück. Einige Sekunden starrten sie sich feindselig an, bevor sich die Blauhaarige abwandte. "Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer es war. Derjenige muss sich freiwillig melden." Eine drückende Stille erfüllte den Raum. Niemand rührte sich oder hob die Hand. Hanon sah schließlich ein, dass, wer auch immer es getan hatte, derjenige sich nicht ohne Weiteres stellen würde. Sie seufzte resigniert und richtete ihren Blick wieder in die Klasse. "Na schön, es hat ja doch keinen Zweck. Achtet alle genauestens auf eure Sachen und sollte jemand irgendetwas Auffälliges beobachten - meldet es sofort Kurenai", meinte Hanon noch, bevor sie zurück zu ihrem Platz ging, um ihre Schultasche zu holen. Die anderen standen sofort auf und gingen nach unten in den Speisesaal. "Ich könnte durchdrehen", sagte Hanon missmutig, als auch sie mit Caren und Seirra den Klassensaal verließ. "Lass gut sein, Hanon. Wir finden schon raus wer's war", meinte Caren. "Genau, wir werden vor allem Hidan und seine Freunde im Auge behalten", stimmte Seirra zu. "Na gut, ihr habt Recht. Lasst uns jetzt essen gehen, ich hab Hunger", grinste Hanon und zog die beiden mit sich. Daraufhin machten sich die Mädchen auf den Weg zum Mittagessen.
 

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Innerhalb dieser zwei Wochen kam es zu drei weiteren Diebstählen in der Klasse. Entweder wurden den betroffenen Schülern Geld oder andere wertvolle Dinge gestohlen. Immer wieder versuchten Hanon und die anderen dem Dieb auf die Schliche zu kommen, doch jedesmal blieb ihre Suche nach dem Schuldigen erfolglos. An diesem Morgen saßen sie alle zusammen beim Frühstück; Hanon war auffällig still. Das entging den anderen natürlich nicht. "Hanon, ist alles okay? Du siehst ein bisschen blass aus", meinte Noel besorgt. "Mir gehts irgendwie nicht besonders. Weiß auch nicht warum...mir ist irgendwie schwindelig und mir ist kalt...", murmelte Hanon. "Guck mich doch mal an", verlangte Rina, die rechts von ihr saß. Die Blauhaarige tat wie ihr geheißen und drehte sich zu Rina um. Sofort fasste die Grünhaarige ihr an die Stirn. "Wenn du mich fragst, hast du dir eine Erkältung eingefangen, du hast Fieber, Hanon", stellte sie fest, als sie ihre Hand wieder zurückzog. "Ach, so ein Quatsch, es geht mir gut", wehrte die Blauhaarige ab. "Das sehe ich anders, du solltest besser wieder nach oben gehen und dich hinlegen", meinte Seirra. "Ich werde nirgendwo hingehen. Es geht mir gut", wiederholte Hanon noch einmal, diesesmal mit mehr Nachdruck. "Wie du meinst, aber beschwer dich nicht, wenn du nachher zusammenbrichst", erwiderte Coco. "Jaja, können wir los? Es klingelt gleich", drängte Hanon dann. Das veranlasste die anderen dazu, aufzuschauen und einen Blick auf die große Wanduhr zu werfen. Leicht erschrocken sprangen sie auf und folgten der Blauhaarigen aus der Halle.
 

Als es zur ersten großen Pause klingelte, meldete sich Hanon kurz bei Seirra und Caren ab und schlug den Weg zur Toilette ein. Dort angekommen blieb sie erst einmal, auf das Waschbecken gestützt, vor dem Spiegel stehen. Sie sah ihrem Spiegelbild entgegen und stellte fest, dass sie wirklich schrecklich aussah. Sie war blass und unter ihren Augen lagen leichte dunkle Schatten. Außerdem machte ihr das Schwindelgefühl und auch das Fieber jetzt mehr zu schaffen, als beim Frühstück. Vielleicht hätte sie doch auf Seirras Rat hören und sich hinlegen sollen. Aber nein, wie es für sie üblich war, hatte sie alles abgestritten und war stur geblieben und jetzt musste sie damit klar kommen. Seufzend drehte sie den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser kurz über ihre Hände laufen, bevor sie es sich ins Gesicht spritzte und sich mit den nassen Fingern kurz durch die Haare fuhr. Sie sah auf ihre Uhr und stellte fest, dass es gleich wieder zur nächsten Unterrichtsstunde klingeln würde. Sie drehte das Wasser wieder ab und verließ die Toilette, doch als sie auf den Gang trat, spürte sie erneut dieses starke Schwindelgefühl und es fiel ihr im Moment schwer, das Gleichgewicht zu halten. Keuchend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, um dieses Gefühl loszuwerden, doch auch nachdem sie die Augen wieder öffnete, ließ es nicht nach. "Verdammt nochmal, wenn das so weitergeht, werde ich wirklich noch zusammenklappen", murmelte sie und fuhr sich kurz über die heiße Stirn. "Hey, Hanon, ist alles okay mit dir?", fragte plötzlich eine besorgte Stimme neben ihr. Die Blauhaarige drehte den Kopf zu Seite und erkannte Kabuto, der sie mit sorgenvollem Blick ansah. Sie zögerte kurz, doch schließlich sah sie es ein, dass es wirklich besser wäre, wenn sie es ihm sagen würde und er sie dann zurück in ihren Schlafsaal bringen würde, wo sie sich sofort hinlegen würde. "Ich ähm...mir gehts nicht so besonders...", gab sie schließlich zur Antwort. "Du siehst blass aus, hast du dich erkältet?", fragte Kabuto. Hanon nickte. Da spürte sie seine Hand auf ihrer Stirn und sog überrascht die Luft ein, so gut das, aufgrund ihrer verstopften Nase, eben ging. "Du hast hohes Fieber, hast du dich so etwa durch die ersten beiden Unterrichtsstunden gequält?", fragte der Weißhaarige, während seine Hand immer noch auf ihrer Stirn ruhte. "Ja...ich dachte, ich würde es aushalten", antwortete sie kleinlaut. "Du kannst unmöglich zurück in die Klasse gehen, wenn du dich nicht bald ins Bett legst, wirst du irgendwann noch zusammenbrechen. Wen hast du in der nächsten Stunde?", fragte Kabuto dann. "Zabuza..." "Gut, komm mit, wir fangen ihn ab und sagen ihm Bescheid, und dann bring ich dich zur Krankenstation. Yashamaru wird wohl am besten wissen, was gegen das Fieber zu tun ist", meinte er und nahm sie an der Hand. "Wieso tust du das für mich?", fragte Hanon leise. "Sagen wir es mal so...ich finde dich ganz süß und möchte dir gerne helfen, weil du wirklich furchtbar aussiehst", antwortete Kabuto lächelnd. Die Blauhaarige errötete leicht und senkte den Blick auf den Boden. "Danke...", flüsterte sie und umschloss seine Hand mit ihren Fingern. Der Brillenträger lachte leise und sah sie dann wieder an. "Na komm, lass uns gehen." Mit diesen Worten zog er sie mit sich den Gang hinunter.
 

Nach einigem Herumsuchen machten sie Zabuza in einem der belebten Korridore ausfindig. Schnell erklärte Kabuto ihm, dass er Hanon zu Yashamaru bringen wollte und nachdem der Englischlehrer zugestimmt hatte, weil auch er gesehen hatte, wie blass seine Schülerin war, wurde die Blauhaarige auch schon in das oberste Stockwerk des Internats gezogen. Vor der Tür zur Krankenstation angekommen, klopfte der Weißhaarige kurz an und schob dann die Tür auf. Der Sanitäter, der an seinem Schreibtisch saß, blickte von seinen Unterlagen auf, als die beiden eintraten. "Guten Morgen, Yashamaru", begrüßte Kabuto ihn freundlich. "Guten Morgen, ihr beiden, was kann ich für euch tun?", grüßte er zurück und kam um seinen Schreibtisch herum. "Hanon ist krank, eine schwere Grippe schätze ich", antwortete Kabuto. Yashamaru kam auf Hanon zu und berührte, wie schon Kabuto zuvor, ihre Stirn. "Sie hat hohes Fieber, sie muss sofort ins Bett, wieso habt ihr sie heute Morgen überhaupt in den Unterricht gelassen? Sie hätte gleich im Bett bleiben sollen", meinte der Blonde mit einem leichten Vorwurf in der Stimme. "Es war meine Schuld...die anderen wollten, dass ich mich nach dem Frühstück hinlege, aber ich habe es abgewehrt", murmelte Hanon mit schuldbewusstem Blick. "Naja, ist ja jetzt auch egal, jetzt ist es erstmal wichtig, dass wir dich schnell wieder hinkriegen", meinte Yashamaru lächelnd. "Danke...heißt das, dass ich in den nächsten Tagen nicht zum Unterricht kann?", fragte die Blauhaarige leise. "Ja, das heißt es, du wirst vorerst hier bleiben, damit ich dich im Auge behalten kann", bestätigte der Sanitäter. Hanon ließ den Kopf hängen. "Und wie lange muss ich hier bleiben?" "Zunächst mal eine Woche, dann sehen wir weiter. Zuerst sollten wir zusehen, dass dein Fieber sinkt", antwortete er. "Na schön, wird vermutlich das Beste sein. Tust du mir einen Gefallen, Kabuto?" Fragend wandte sie sich an den Weißhaarigen. "Klar, was ist denn?", fragte der Angesprochene sofort. "Würdest du mir vielleicht mein Nachthemd und die Klamotten, die über meinem Bett hängen vorbeibringen? Ich möchte nicht unbedingt mit der Schuluniform im Bett liegen", sprach die Blauhaarige ihre Bitte aus. "Mach ich doch gern, ich bring sie dir nach dem Unterricht, okay?" Hanon nickte. "Danke, dass du mich hergebracht hast, du musst jetzt bestimmt wieder in den Unterricht." "Ja, aber ich komme heute Mittag nochmal bei dir vorbei, versprochen." Kabuto verabschiedete sich dann von den beiden und beeilte sich, wieder in seine Klasse zu kommen. Hanon währenddessen folgte Yashamaru in einen Nebenraum, wo einige Betten für diejenigen standen, die länger auf der Krankenstation bleiben mussten. Die Blauhaarige legte sich in eines dieser Betten und war kurz darauf eingeschlafen.
 

Eine Woche später, war Hanon immer noch krank. So gut Yashamaru auch versucht hatte, das Fieber zu senken, es stieg immer weiter an und der Blauhaarigen ging es von Tag zu Tag schlechter, bis der Blonde schließlich Angst hatte, die junge Schülerin, könnte unter seiner Hand verglühen, wenn er ihre Temperatur fühlte. Kabuto war in dieser Zeit nicht von ihrer Seite gewichen, wann immer er die Zeit dazu fand, war er bei ihr und hielt ihre raue Hand fest, beobachtete sie oft stundenlang und hoffte insgeheim, dass sie bald wieder gesund werden würde. Auch an diesem verregneten, späten Mittwochnachmittag saß er an Hanons Bett und sah mit traurigem Blick auf ihr hübsches Gesicht, auf dem vereinzelte Schweißperlen glitzerten, immer noch machte ihr das Fieber zu schaffen. In diesem Moment betrat Yashamaru den Raum. Kabuto drehte sich zu ihm um; der Blonde bemerkte sofort seinen betrübten Gesichtsausdruck. Er kam zu Hanons Bett, nahm den Waschlappen, der die ganze Zeit auf ihrer Stirn gelegen hatte und ersetzte ihn durch einen neuen. "Ich nehme an, es geht ihr immer noch nicht besser, richtig?", fragte der Sanitäter mit belegter Stimme. Kabuto schüttelte den Kopf, worauf Yashamaru seufzte. "Ich weiß nicht, was ich noch machen soll...ich habe schon alles versucht, aber das Fieber will einfach nicht sinken." "Kann ich heute Nacht nicht bei ihr bleiben?", fragte Kabuto und richtete seinen Blick wieder auf Hanon. "Wie du willst, du kannst gerne hier schlafen. Dann wäre jemand bei ihr, wenn etwas ist. Als ich die letzten beiden Nächte wegen ihr hiergeblieben bin, war glücklicherweise nichts", meinte Yashamaru. "Keine Sorge, du kannst heute Abend ruhig gehen, ich passe auf sie auf", versicherte Kabuto. "Vielen Dank, komm, ich zeige dir noch, wo du was finden kannst, wenn doch etwas sein sollte", meinte Yashamaru dann und winkte Kabuto hinter sich her. Nachdem er dem Weißhaarigen alles gezeigt hatte, verabschiedete er sich von ihm und verließ die Krankenstation.
 

Kabuto ging wieder zurück zu Hanon, die immer noch tief und fest schlief. Kurz schweifte sein Blick über ihr Gesicht, doch als er feststellte, dass er im Moment nichts für sie tun konnte, ging er wieder hinaus in den Vorraum und setzte sich an Yashamarus großen Schreibtisch, um seine Hausaufgaben zu erledigen. Als er endlich damit fertig war und einen Blick auf die Uhr warf, stellte er fest, dass es schon kurz vor elf war; er hatte beim Lernen ganz die Zeit vergessen. Müde klappte er seine Bücher zu und packte sie zurück in seine Schultasche. Dann streckte er sich gähnend und stand auf, um in das Badezimmer zu gehen, das an den Vorraum angrenzte. Als er sich bettfertig gemacht hatte, ging er zurück zu Hanon und legte sich in das Bett direkt neben ihr, nachdem er ihr noch einmal einen neuen kalten Umschlag auf die Stirn gelegt hatte. Kurz darauf war er eingeschlafen.

Mitten in der Nacht wurde Kabuto durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt. Müde setzte er sich in dem Bett auf und schaute sich in dem dunklen Zimmer um. Es dauerte eine Weile, bis seine Augen sich einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, doch dann fiel sein Blick auf Hanons Bett. Unscharf konnte er die Umrisse der Blauhaarigen erkennen, doch er sah gerade so viel, dass er bemerkte, dass sie sich unruhig hin und herwarf. Sofort war Kabuto hellwach und schwang die Beine aus dem Bett. Mit zwei schnellen Schritten war er an Hanons Seite und umfasste sogleich ihre Hand. "Hanon! Hanon, hörst du mich, wach auf!", rief Kabuto in gedämpfter Lautstärke und schüttelte sie leicht an der Schulter. Schweißgebadet fuhr die Blauhaarige im Bett hoch. "Kabuto...was machst du hier?", keuchte sie atemlos. "Ich habe mit Yashamaru ausgemacht, dass ich heute Nacht hierbleibe...ist alles okay mit dir...?", fragte er besorgt. "Nein...ich fühle mich schrecklich...das ging schon die ganze letzte Woche so und es will einfach nicht besser werden", seufzte Hanon und fuhr sich mit einer schwachen Handbewegung über die schweißbedeckte Stirn. "Mach dir keine Sorgen, ich werde so lange bei dir bleiben, bis es dir besser geht und ich werde alles dafür tun, damit du wieder gesund wirst", sagte Kabuto leise und strich ihr eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. "Das hast du schön gesagt", murmelte sie und lächelte leicht. "Als erstes werde ich ein für alle mal dein Fieber senken, ich bin sofort wieder da." Der Weißhaarige sprang auf und lief wieder durch den Vorraum, in das Badezimmer. Kurz darauf kam er mit einem Lappen und einer Schüssel mit kaltem Wasser zurück. "Was hast du vor?", fragte Hanon und versuchte sich aufzusetzen, doch sie fiel kraftlos zurück in die Kissen. "Das wirst du gleich sehen", antwortete Kabuto sanft und tauchte den Lappen in das Wasser. Mit sanften Berührungen strich er immer wieder über ihre heiße Stirn und die Blauhaarige seufzte wohlig auf, als sie das kalte Nass auf ihrer erhitzten Haut spürte. Irgendwann war Hanon wieder eingeschlafen, doch Kabuto hörte trotzdem nicht auf, immer wieder ihre Stirn und auch den Rest ihres Gesichts mit dem kalten Wasser zu kühlen. Nach einer Weile setzte er den Lappen ab und stellte die Schüssel zur Seite. Das schien erstmal zu reichen, Hanon schlief wieder tief und fest. Nachdem er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben hatte, schlüpfte er zurück ins Bett und war wieder eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen, als er durch die Sonnenstrahlen, die durch's Fenster fielen, geweckt wurde, stand er sofort auf und ging hinüber zu der Prinzessin des Südatlantiks, die noch schlief. Zögernd berührte er ihre Stirn und verspürte eine unendliche Erleichterung, als er fühlte, dass das Fieber tatsächlich gesunken war. In diesem Moment rührte sich Hanon und schlug kurz darauf die Augen auf. "Guten Morgen", sagte sie lächelnd. "Guten Morgen, wie geht es dir?", fragte Kabuto. "Schon viel besser, das hab ich dir zu verdanken", antwortete Hanon. "Schon okay, ich konnte doch nicht zulassen, dass das Fieber noch weiter ansteigt. Es tat furchtbar weh, dich so zu sehen, Hanon. Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht, ich hatte solche Angst um dich." Bevor die Blauhaarige reagieren konnte, hatte er sie in seine Arme geschlossen und drückte sie fest an sich. "Kabuto...was...?", brachte Hanon heraus. "Hör mir zu, Hanon, ich muss dir unbedingt etwas sagen", setzte Kabuto an. °Oh mein Gott, sagt er jetzt etwa, dass er mich liebt...bitte lass es ihn sagen° Hanon schickte ein Stoßgebet gen Himmel. "Ich habe in den letzten Tagen etwas gespürt, dass ich zuvor noch niemals gefühlt habe...ich wusste erst nicht, was es zu bedeuten hatte, aber immer, wenn ich dich sah, fühlte ich mich so seltsam, es war als würde ich schweben, obwohl ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe. Mein Leben hatte bis jetzt immer einen geregelten, geordneten Ablauf, doch als du plötzlich aufgetaucht bist, hast du meine kleine Welt total aus den Fugen gebracht. Ich konnte plötzlich nur noch an dich denken, an deine wunderschönen Augen, dein wunderbares, ehrliches Lächeln. Was ich dir sagen will, Hanon...ich...ich liebe dich, ja, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und ich will für immer mit dir zusammen sein", gestand Kabuto ihr und sah ihr direkt in die Augen. Einen Moment herrschte Stille, bevor Hanon schließlich das Wort ergriff. "Das hast du schön gesagt...ich erwidere deine Gefühle, schon seit dem ersten Augenblick, als ich dich gesehen habe, ich liebe dich auch", sagte sie lächelnd und drückte sich noch näher an ihn. In diesem Moment wurde die Tür aufgeschoben und Yashamaru kam herein. "Guten Morgen...Hanon, du bist wach, wie geht es dir?", fragte er sofort, als er bemerkte, dass die Blauhaarige in ihrem Bett saß. "Schon viel besser, Kabuto hat mir heute Nacht geholfen", lächelte sie. Der Sanitäter kam auf sie zu und fasste ihr an die Stirn. "Unglaublich, das Fieber ist tatsächlich erheblich abgesunken, alle Achtung Kabuto, du hast es geschafft, in ein - zwei Tagen ist sie wieder auf den Beinen, ab nächster Woche kann sie auch wieder zum Unterricht", meinte er. "Na endlich, das wurde aber auch Zeit", freute sich Hanon. "Scheint so, als wäre das wirklich eine gute Idee gewesen, Kabuto bei dir zu lassen, wie sagt man so schön: Liebe ist die beste Medizin." Yashamaru zwinkerte ihnen vielsagend zu und verschwand dann im Vorraum. Hanon und Kabuto starrten ertappt auf den Boden. Schließlich ergriff die Blauhaarige wieder das Wort. "Was ist, bleibst du die nächsten beiden Tage auch noch bei mir?" "Natürlich, ich werde nie wieder von deiner Seite weichen", lächelte Kabuto und küsste sie sanft.
 

Am darauffolgenden Montag war Hanon wieder ganz gesund und konnte an diesem Morgen wieder zusammen mit ihren Freundinnen zum Frühstück gehen. "Es ist schön, dich wieder bei uns zu haben, Hanon", sagte Coco lächelnd, als sie sich an einen Tisch setzten. "Ja, ich bin auch froh, endlich von der Krankenstation weg zu sein, ich habe es kaum noch ausgehalten", antwortete Hanon grinsend. "Aber es war besser so", meinte Rina. "Ja, das auf jeden Fall...tut mir Leid, dass ich so stur war, ihr habt es ja bloß gut gemeint", murmelte die Blauhaarige kleinlaut. "Schon okay, wir sind echt froh, dass es dir wieder gut geht", winkte Seirra ab. "Und ich erst und jetzt sollten wir uns beeilen, ich bin am Verhungern." Schon war Hanon davon gestürmt. Die anderen lachten und folgten ihr.

Am Nachmittag, als der Unterricht schon längst vorbei war, beschlossen Luchia und Seirra einen Spaziergang durch die Rosengärten zu unternehmen. Gemütlich schlenderten die beiden Freundinnen an den Beeten entlang und unterhielten sich über verschiedene Dinge. Plötzlich blieb Seirra stehen. "Was hast du denn?", fragte Luchia und hielt ebenfalls an. "Hörst du das auch?", fragte die Rothaarige und drehte sich um. Luchia lauschte kurz auf mögliche Geräusche in der Umgebung. "Nein...was meinst du denn?", fragte sie, als sie nichts Ungewöhnliches feststellen konnte. Seirra schwieg einen Moment, doch dann hörte sie es erneut. "Da, hörst du das nicht? Es hört sich irgendwie nach einem Fiepen an...als wäre hier irgendwo ein Tier in den Büschen", antwortete sie. Noch einmal hörte Luchia genau hin und diesesmal hörte auch sie es. "Ja, du hast Recht, aber wo kommt das her?", fragte die Blonde und schaute sich suchend um. "Keine Ahnung, lass uns nachsehen", meinte Seirra und fing an, die Büsche abzusuchen. Luchia folgte ihr und half ihr bei der Suche. Sie waren fast den ganzen Weg, den sie gekommen waren, wieder zurückgegangen, als Luchia Seirra plötzlich aufgeregt zu sich rief. "Seirra, komm mal her!" Sofort war die Rothaarige an ihrer Seite. "Was ist denn?" "Ich glaube, ich hab was gefunden", antwortete Luchia und deutete auf den Busch vor sich. "Ja, schnell halt mal die Äste weg", sagte Seirra aufgeregt. Luchia kam ihrer Aufforderung nach und schob die dichten Blätter des Busches auseinander. Seirra kniete sich ganz auf den Boden und erblickte ganz hinten im Dickicht einen kleinen Hund, der dort zusammengekauert saß und leise vor sich hin wimmerte. Vorsichtig streckte Seirra die Hand nach ihm aus. Zögernd kam der Hund einen Schritt näher und schnupperte erst an ihrer Hand, bevor er ihr vertrauenswürdig über die Finger leckte. Die Rothaarige lächelte und nahm dann die andere Hand zu Hilfe, um den kleinen Vierbeiner aus dem Busch zu holen. "Na also, wer sagt's denn", sagte Seirra, als sie sich wieder aufrichtete und den Hund auf den Armen hielt. "Ein Hund...wie kommt der denn hierher?", fragte Luchia ein bisschen verwundert und strich über das weiche, wenn auch etwas struppige, Fell des Tieres. "Keine Ahnung...aber sieh nur, er ist verletzt", sagte Seirra und deutete auf die eine Hinterpfote des Hundes. "Stimmt, wo hat der sich nur rumgetrieben", überlegte Luchia mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, als sie den blutenden Fuß bemerkte. "Ich weiß nicht, vielleicht ist er an den Dornen der Rosen hängen geblieben", gab Seirra zur Antwort. "Wäre möglich. Und was machen wir jetzt? Ich hab keine Ahnung, wie man einen Hund verarztet", meinte Luchia und schaute hilfesuchend zu ihrer Freundin. "Komm, lass uns zur Krankenstation gehen, vielleicht weiß Yashamaru was zu tun ist", schlug diese vor. "Eine gute Idee", stimmte die Blonde zu. Damit machten sich die beiden Mädchen auf den Weg zur Krankenstation.
 

Dort angekommen schob Seirra ohne zu zögern die Tür auf. Yashamaru, der gerade einige Medikamente in einen Schrank einräumte, drehte sich um, als die beiden Mädchen eintraten. "Hallo, Yashamaru", begrüßte Seirra ihn lächelnd. "Hallo, Seirra. Wie kann ich euch helfen?", fragte der Sanitäter freundlich. "Als Luchia und ich vorhin durch die Rosengärten spaziert sind, haben wir plötzlich ein Fiepen gehört und haben dann nachgesehen woher es kommt und dabei haben wir diesen Hund hier gefunden. Er ist verletzt und wir wollten dich fragen, ob du ihn nicht vielleicht mal untersuchen und ihm dann die Pfote verbinden kannst", erklärte die Rothaarige. Yashamaru zögerte nicht lange und nickte zustimmend. "Na klar, kommt mal mit, ich werde ihn mir gleich mal ansehen." Die beiden Freundinnen nickten und folgten dem Blonden in ein Nebenzimmer, wo er ihnen bedeutete, den Hund auf einem Sessel abzusetzen. Seirra kam seiner Aufforderung nach und ließ das Tier runter. Yashamaru währenddessen hatte schon seine Tasche aus dem Vorraum geholt und kramte nun Verbandszeug aus einem der unzähligen Schränke. Als er alles zusammenhatte, was er brauchte, ging er zu dem Sessel, auf dem der Hund saß und beugte sich über den Vierbeiner, um ihn zu untersuchen. Schließlich hob er wieder den Blick und schaute die beiden Mädchen vor sich an. "Und, was hat er? Hat er noch weitere Verletzungen?", fragte Luchia besorgt. "Nein, es ist alles in Ordnung. Ich werde jetzt noch die Pfote verbinden, das dürfte innerhalb einer Woche wieder verheilt sein", antwortete Yashamaru lächelnd. "Gott sei Dank." Seirra atmete erleichtert auf. Schnell legte der Sanitäter noch den Verband an und hob den Hund dann hoch, um ihn wieder an Seirra zu übergeben. "Vielen Dank", sagte diese, als sie ihn wieder auf den Arm nahm. "Schon okay, aber ihr müsst mich jetzt entschuldigen, ich muss mich noch um einen Schüler kümmern", meinte Yashamaru dann und wandte sich zum Gehen. Luchia und Seirra nickten. "Bis bald", antworteten sie und folgten ihm wieder in den Vorraum. Dort trennten sich ihre Wege; während die beiden Mädchen wieder auf den Flur traten, ging Yashamaru in ein anderes Nebenzimmer, wo er für gewöhnlich seine kranken Schüler unterbrachte. "Was machst du jetzt mit ihm?", fragte Luchia an Seirra gewandt. "Ich werde ihn behalten, ich kann ihn doch nicht wieder nach draußen bringen, wo wir ihn gefunden haben", antwortete diese. "Das stimmt, aber was wird Tsunade dazu sagen? Immerhin hat Kiba schon Akamaru hier, was wird sie wohl zu einem zweiten Hund meinen?", warf Luchia nachdenklich ein. "Ich werde ihn erstmal in unserem Schlafsaal verstecken und irgendwann später mit Tsunade reden, du wirst mich doch nicht verraten oder, Luchia?", fragte Seirra und sah sie bittend an. "Natürlich nicht", lächelte die Angesprochene. "Danke, komm, es ist gleich Zeit für's Abendessen, wir sollten uns beeilen, bevor hier gleich alles vor Schülern wimmeln wird", meinte Seirra und beschleunigte ihre Schritte. Luchia beeilte sich, ihr nachzukommen. Kurz darauf waren sie an ihrem Schlafsaal angekommen. Vorsichtig schob Luchia die Tür auf. "Die Luft ist rein, die anderen scheinen schon auf dem Weg zum Essen zu sein", meldete sie Seirra, die hinter ihr stand. Die Rothaarige nickte und betrat hinter der Blonden den Raum. Schnell ging sie hinüber zu ihrem Bett und schob den kleinen Hund darunter. Er schaute sie mit großen Augen an und legte den Kopf leicht schief. "Bleib schön hier sitzen, Kleiner. Ich bring dir auch was zu essen mit", sagte Seirra und lächelte. Noch einmal schaute er sie an, doch dann legte er sich hin und legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Seirra richtete sich wieder auf. "Komm, lass uns zum Abendessen gehen, bevor sich die anderen noch Sorgen machen", meinte sie dann an Luchia gewandt. Die nickte und zusammen machten sich die beiden auf den Weg in den Speisesaal.
 

Am nächsten Morgen stand Seirra extra eine halbe Stunde früher als die anderen auf. Gestern Abend hatte sie absichtlich etwas mehr vom Abendessen mitgehen lassen, da sie einiges davon dem kleinen Hund zu Fressen gab. Einen kleinen Rest hatte sie in ihrem Schrank versteckt, damit sie ihn auch an diesem Morgen füttern konnte. Schnell schwang sie die Beine aus dem Bett und zog sich an, bevor sie leise zu ihrem Schrank schlich und vorsichtig die Türen aufzog. Sie wollte gerade die Hand nach ihrem Vorrat ausstrecken, als eine Stimme sie innehalten ließ. "Morgen, Seirra, was machst du da?" Ertappt fuhr die Rothaarige herum. Hinter ihr stand Hanon und schaute sie leicht verwirrt an. "Oh...ähm...g-guten Morgen, H-hanon", stotterte sie vor sich hin und lachte unsicher auf. Hanons Blick wurde noch etwas verwirrter. "Ist alles okay mit dir? Geht es dir nicht gut?", fragte sie besorgt und trat einen Schritt auf sie zu. "J-ja, mir geht's gut, ehrlich", antwortete Seirra. "Aber warum bist du dann so nervös?", bohrte die Blauhaarige vor ihr weiter. Seirra seufzte. "Also schön, ich kann es ja sowieso nicht ewig vor euch geheimhalten." Sie ging hinüber zu ihrem Bett, ließ sich auf die Knie sinken und holte den kleinen Hund darunter hervor. Hanon weitete die Augen und starrte ihre Freundin etwas ungläubig an. "Wo kommt der denn her?", fragte sie nach einigen Sekunden des Schweigens. "Als Luchia und ich gestern spazieren waren, haben wir ihn in einem Busch gefunden. Er war verletzt und Yashamaru hat sich um ihn gekümmert, ich wollte ihn nicht wieder nach draußen bringen und habe ihn deshalb hier versteckt", erklärte die Rothaarige. "Willst du ihn etwa behalten?", fragte Hanon dann. Seirra nickte. "Ja, wenn es euch nichts ausmacht und wenn Tsunade zustimmt", bestätigte sie. "Eine gute Idee, ich würde es toll finden sozusagen ein Haustier zu haben", grinste Hanon. "Schön, dann habe ich ja schonmal jemanden auf meiner Seite", lächelte Seirra. Als eine halbe Stunde später auch die anderen langsam wach wurden und Seirra ihnen von ihrem Fund berichtet hatte, waren alle sofort begeistert und stimmten dafür, dass sie ihn behalten sollte. "Gut, nach dem Mittagessen werde ich mit Tsunade sprechen", meinte Seirra schließlich, nachdem sie von allen Seiten Zustimmung erhalten hatte. "Und was machst du jetzt mit ihm, bis du heute Mittag vom Unterricht kommst?", warf Coco ein. "Sie kann ihn doch einfach hier im Zimmer lassen, hier kommt sowieso niemand rein", antwortete Rina an Seirras Stelle. "Ja, das ist vermutlich das Beste. Ich werde nachher, bevor es zur ersten Stunde klingelt, nochmal nach ihm sehen, lasst uns gehen", sagte die Rothaarige und machte sich auf den Weg zur Tür. Die anderen nickten zustimmend und folgten ihr nach draußen.
 

Als Seirra in der Mittagspause in den Schlafsaal kam, um nach dem Hund zu sehen, konnte sie diesen nirgends ausfindig machen. Sie schaute überall nach, konnte ihn aber nicht finden. Panik stieg in ihr hoch, als sie nochmals das ganze Zimmer absuchte, jedoch wieder ohne Erfolg. "Oh nein, wo kann er denn bloß sein, die Tür war doch zu...er kann unmöglich rausgeschlüpft sein...", murmelte sie verzweifelt vor sich hin. Es gab nur eine logische Erklärung - irgendjemand musste den Hund gefunden und ihn dann womöglich zu Tsunade gebracht haben, vielleicht sollte sie einfach mal bei der Direktorin nachfragen. Schnell rannte sie zurück auf den Flur und stieß prompt mit jemandem zusammen, der anscheinend auf dem Weg zum Mittagessen war. Seirra stolperte ein paar Schritte zurück und schüttelte kurz den Kopf. "Tut mir Leid, ich hab nicht aufgepasst", murmelte sie und wollte schon weitergehen, wurde aber von dem Jemand am Handgelenk zurückgehalten. Überrascht drehte sie sich um und erkannte jetzt denjenigen, den sie angerempelt hatte. "Gaara!", rief sie aus. "Seirra, was ist denn los? Ist irgendwas passiert?", fragte er und schaute sie leicht besorgt an. Die Rothaarige zögerte kurz, entschloss sich aber dann doch dazu, ihm die Wahrheit zu sagen. "Ich wollte gerade zu Tsunade, ich glaube sie hat etwas, das mehr oder weniger mir gehört", setzte sie an. "Und was, wenn ich fragen darf?", stellte Gaara sofort die nächste Frage. Seirra seufzte und fing an, ihm die Geschichte von gestern zu erzählen. Als sie geendet hatte, herrschte einen kurzen Moment Stille, ehe Gaara wieder das Wort ergriff. "Verstehe und weil der Hund nicht mehr da ist, willst du jetzt bei Tsunade nachfragen, ob ihn jemand bei ihr abgegeben hat, richtig?" Seirra nickte. "Ich komm mit dir, sozusagen als moralische Unterstützung", meinte Gaara lächelnd und fasste sie bei der Hand. Seirra schaute ihn kurz überrascht an, lächelte dann aber zurück und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Tsunades Büro.
 

Fünf Minuten später standen sie vor besagter Tür. Seirra sah ihren Begleiter kurz an und als der nickte, holte sie noch einmal tief Luft und klopfte dreimal kurz an. Sie warteten kurz, bevor sie ein "Herein!" aus dem Inneren des Zimmers hörten. Die Rothaarige drückte die Klinke herunter und schob die Tür langsam auf, ehe die beiden in das geräumige Büro traten. Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und hatte einen Stapel mit Dokumenten vor sich liegen. Als sie die beiden sah, legte sie ihren Stift zur Seite und schaute sie erwartungsvoll an. "Was kann ich für euch tun?", fragte sie schließlich und bat die zwei, Platz zu nehmen. Seirra und Gaara kamen ihrer Aufforderung nach und setzten sich auf die beiden Sessel, die vor dem Schreibtisch standen. Die Rothaarige schluckte und ergriff dann schließlich das Wort. "A-also...ich ähm...wollte Sie fragen, o-ob vielleicht ein Hund bei Ihnen abgegeben wurde." "Ach, das ist also dein Hund, Seirra? Eine unserer Putzfrauen hat ihn in einem Schlafsaal gefunden, als sie dort sauber machen wollte", erzählte Tsunade, "ich dachte, er würde genau wie Akamaru zu Kiba gehören." "Ich habe ihn gestern zusammen mit Luchia draußen gefunden, er war verletzt und Yashamaru hat sich um den Verband gekümmert. Ich wollte Sie fragen, ob ich ihn nicht behalten kann, ich möchte ihn nicht wieder aussetzen", sagte Seirra und wagte es zunächst nicht, die Direktorin anzusehen. Diese überlegte kurz, bevor sie schließlich langsam nickte. "Also schön, ich sehe ein, dass du ihn nicht wieder weggeben willst, meinetwegen - du kannst ihn behalten, Seirra." Ein glückliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Rothaarigen aus. "Vielen Dank, ich werde auch gut aufpassen, dass er keinen Ärger macht", versprach sie. "Da bin ich mir sicher, für dich gelten die gleichen Regeln wie für Kiba. Während der Unterrichtszeit muss der Hund im Zimmer bleiben, aber auch an Wochenenden sollte er nicht alleine und überall herumspringen, draußen hat er natürlich freien Auslauf", erklärte Tsunade noch und lächelte dann. "In Ordnung, vielen Dank", sagte Seirra noch einmal. Dann stand die Direktorin auf und verschwand in einem Nebenzimmer, kurz darauf kam sie mit dem kleinen Fox Terrier auf dem Arm wieder heraus und übergab ihn an Seirra. "So, hier und pass gut auf ihn auf." "Mach ich", lächelte die Rothaarige. Dann verabschiedeten sich die beiden von Tsunade und traten wieder hinaus auf den Flur, nachdem Gaara leise die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Gemeinsam schlugen sie den Weg zur Eingangshalle ein. "Sag mal, hast du schon einen Namen für deinen Hund?", fragte Gaara nach einer Weile. "Naja...was hälst du von...Wuschel?", schlug Seirra vor. "Ja, das passt irgendwie zu ihm", stimmte der Rothaarige zu. "Gut, dann heißt er jetzt so", lächelte sie, "ich bring ihn jetzt wieder in meinen Schlafsaal, dann muss ich wieder zum Unterricht." "Ja, ich muss mich auch beeilen, ich hab jetzt Englisch, wenn ich zu spät komme, wird Zabuza mir 'ne Woche Nachsitzen aufhalsen", meinte Gaara und lächelte verschmitzt. "Dann beeil dich lieber, ich weiß ja, wie er ist, wir sehen uns später, und danke, dass du mitgekommen bist", bedankte sich Seirra und lächelte ihn an. "Schon okay, also dann, bis später." Mit diesen Worten verabschiedete sich Gaara von ihr und verschwand den Gang hinunter. Seirra sah ihm noch kurz nach, dann ging sie schnell zurück zu ihrem Schlafsaal, setzte Wuschel dort ab und beeilte sich dann zum Nachmittagsunterricht zu kommen.
 

Zwei Tage später saßen die Zehntklässler gerade im Matheunterricht, als es an der Tür klopfte und Gai hereinkam. "Guten Morgen, Orochimaru, entschuldige, dass ich dich störe", sagte er, als er in den Klassenraum kam. "Schon okay, aber mach's bitte kurz", antwortete Orochimaru. Gai nickte und wandte sich dann an die Klasse. "Ich fasse mich kurz: Wie ihr alle wisst, hätten wir heute Nachmittag ja Sport, aber da in Kürze die Schwimmmeisterschaften beginnen, habe ich mit der Schulleitung beschlossen, dass wir heute Schwimmen haben. Kommt also alle zur siebten Stunde runter ans Meer", erklärte Gai. "Wieso ans Meer? Wieso gehen wir nicht runter ins Schwimmbad?", warf Yuriko ein. "Schon vergessen, dass wir späten Herbst haben? Da ist kein Wasser mehr im Schwimmbecken, uns bleibt nichts anderes übrig, als ans Meer zu gehen", erwiderte der Sportlehrer. "Was ist das denn für 'ne dumme Regelung? Sonst waren die Schwimmmeisterschaften doch immer im Frühjahr", maulte Sayuri. "Das stimmt, aber dieses Jahr ist das Schuljahr kürzer als sonst und deswegen ist es schon im Herbst", antwortete Gai. Orochimaru, der an der Wand neben der Tafel lehnte, räusperte sich hörbar und Gai beeielte sich, seinen Vortrag zu beenden. "Also, wie gesagt, siebte Stunde - unten am Meer." Damit wandte er sich zum Gehen. "Bis später, Orochimaru", sagte er noch an den Schwarzhaarigen gewandt, ehe er den Klassenraum verließ und der Matheunterricht weiterging.
 

Pünktlich nach der Mittagspause kam die Klasse zu Beginn der siebten Stunde runter ans Meer. Gai war schon da und wartete auf seine Schüler. Glücklicherweise konnten Hanon, Caren und Seirra Yashamaru davon überzeugen, dass er ihnen allen drei einen Verband um den Arm machte, er hatte auch nicht weiter nach dem Grund gefragt, als sie ihm erklärt hatten, dass sie unbedingt eine Ausrede für den Schwimmunterricht brauchten. Nachdem sie sich hastig von ihm verabschiedet hatten, eilten sie hinunter zum Strand, wo die Klasse schon fast vollständig versammelt war. Als Gai einen prüfenden Blick in die Menge warf und feststellte, dass alle da waren, ergriff er schließlich das Wort. "Gut, es scheinen alle da zu sein, dann wollen wir gleich mal mit ein paar Aufwärmübungen anfangen, zeigt mir eure Kraft der Jugend und gebt euer Bestes!" Die Klasse sah ihn mit einem unbeeindruckten Blick an, setzte sich dann aber in Bewegung und ging Richtung Meer. Als erstes sollten sie sich mit ein paar Bahnen einschwimmen. Als Seirra, Caren und Hanon am Strand stehen blieben, wandte sich Gai überrascht zu ihnen um. "Was ist denn mit euch los? Wieso seid ihr nicht im Wasser, habt ihr etwa nicht die Kraft der Jugend in euch?", fragte er und nahm sofort wieder seine typische Pose ein. "Der hat doch wohl nicht mehr alle Latten am Zaun", murmelte Hanon den beiden anderen zu. "Bist du bald still", zischte Caren ihr zu. "Lasst mich das machen", mischte Seirra sich ein und trat auf ihren Sportlehrer zu. "Entschuldigen Sie, Sensei Gai, aber wir können leider nicht mitmachen." Mit diesen Worten zog die Rothaarige ihren Ärmel hoch und der weiße Verband kam zum Vorschein; Hanon und Caren taten es ihr gleich. "Oh, das tut mir Leid, aber da kann man wohl nichts machen, ihr solltet den Unterricht unter diesen Umständen aufmerksam beobachten, okay?!", fragte Gai dann und grinste die Mädchen breit an. "Ja, klar, wird gemacht, Sensei", antwortete Hanon und ließ sich in den Sand sinken. Damit wandte sich der Schwarzhaarige wieder den anderen Schülern zu und beobachtete sie dabei, wie sie ihre Bahnen schwammen. Caren und Seirra hatten sich mittlerweile zu Hanon auf den Boden gesellt und auch die drei Freundinnen verfolgten das Geschehen. "Ich hätte nie gedacht, dass er uns das so einfach abkauft, zumal wir ja alle drei die gleiche 'Verletzung' haben", meinte Hanon nach einer Weile und grinste die anderen an. "Ja, irgendwie ist er sehr leichtgläubig", stimmte Seirra ihr zu. "Na und? Kann uns nur recht sein, immerhin muss ja nicht gleich jeder unser Geheimnis kennen oder?", meldete sich Caren zu Wort. "Ja, da hast du Recht", antwortete Hanon.
 

Eine halbe Stunde später war Gai dazu übergegangen, kleinere Übungen mit Schwimmbrettern oder Taucherflossen machen zu lassen. Als auch das alle einigermaßen gut hinbekommen hatten, sollte jeder noch eine viertel Stunde, ohne Unterbrechung, schwimmen. Yuriko, die eine sehr gute Schwimmerin war, schwamm dabei sehr weit auf's Meer hinaus. Hanon schaute ihr mit besorgtem Blick nach. "Was hast du? Du guckst so komisch", bemerkte Seirra und warf der Blauhaarigen einen Seitenblick zu. "Yuriko schwimmt ziemlich weit raus, findet ihr nicht?", sprach Hanon ihre Bedenken aus und schaute Yuriko nach, die immer weiter auf's Meer hinausschwamm. "Du hast Recht...bei diesem Wetter sollte sie das lieber nicht machen", überlegte Caren. "Hoffentlich kehrt sie bald um", murmelte Hanon. Kurz darauf rief Gai alle ans Ufer. Daraufhin kamen die Schüler aus dem Wasser und stellten sich wieder in einer Reihe am Strand auf. Seirra ließ ihren Blick über ihre Klassenkameraden schweifen und erstarrte plötzlich. "Wo ist Yuriko?" "Was?! Ist sie etwa nicht da?!" Hanon sprang auf. "Nein, sie muss noch im Wasser sein", antwortete Caren, die ebenfalls aufgestanden war. "Wir müssen es sofort Gai sagen", meinte Seirra und setzte sich schon in Bewegung, dicht gefolgt von den beiden anderen. "Sensei Gai, Yuriko ist nicht da, sie muss noch im Wasser sein", sprach die Rothaarige den Sportlehrer sofort an. Dieser schaute sie zuerst etwas verwirrt an, zählte aber dann nochmals die Menge vor sich durch und stellte fest, dass sie Recht hatte. "Wer von euch war ziemlich dicht an Yuriko dran?", fragte er in die Runde. Sayuri hob zögernd die Hand. "Ich war die ganze Zeit ein Stück hinter ihr. Als Sie uns gerufen haben, hab ich ihr zugerufen, dass wir zurückkommen sollen und bin dann gleich umgekehrt, ich dachte, sie wäre hinter mir, ich habe nicht bemerkt, dass sie immer noch weiter geschwommen ist", erzählte sie und fing an zu zittern. Seirra ging zu ihr hin und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Mach dir keine Vorwürfe, sie wird bestimmt gleich wieder kommen, sie muss doch gemerkt haben, dass ihr anderen auch wieder an den Strand gekommen seid." "Hoffentlich...hoffentlich ist ihr nichts passiert", murmelte Sayuri etwas abwesend. Hanon wandte sich von den beiden ab und ging auf das Meer zu, ließ ziellos ihren Blick darüber schweifen, in der Hoffnung, ein Lebenszeichen von Yuriko zu erhalten. Zunächst konnte sie nichts erkennen, doch plötzlich sah sie aus der Ferne einen ausgestreckten Arm aus dem Wasser ragen. Erschrocken weiteten sich ihre Augen. "Oh nein! Sie ist untergegangen!", rief sie den anderen zu. "Was?!", rief Caren erschrocken zurück. "Dahinten sehe ich einen ausgestreckten Arm", erzählte Hanon panisch. "Wir müssen ihr helfen, ich muss zu ihr", sagte Sayuri, riss sich von Seirra los und wollte schon ins Wasser springen, wurde aber von Hanon am Handgelenk zurückgehalten. "Was machst du da?! Wir müssen sie so schnell wie möglich da rausholen!", schrie sie die Blauhaarige schon fast an. "Ich weiß, verdammt!", schrie Hanon zurück. Sofort verstummte Sayuri und schaute sie mit tränenüberfüllten Augen an. "Beruhige dich, ich hole sie da raus", erwiderte die Blauhaarige dann wieder ruhiger. "Ich dachte, du kannst aufgrund deiner Verletzung nicht schwimmen", warf Gai ein. "Vertraut mir einfach, ich werde sie retten." Mit diesen Worten sprang Hanon ins Wasser; sofort verwandelten sich ihre Beine in ihren hellblauen Fischschwanz.
 

Alle, bis auf Caren, Seirra, Haku und Kankuro, starrten sie geschockt an. "Sorry, dass ich euch so erschrecken musste", grinste Hanon ihnen zu, "aber entschuldigt mich, ich muss Yuriko retten." Mit diesen Worten schwamm sie los, immer in die Richtung, in der sie Yurikos Arm gesehen hatte. Nach wenigen Minuten war sie schon so weit draußen, dass sie die anderen am Strand gar nicht mehr sehen konnte. Verzweifelt schaute sie sich um, sie konnte sie nicht mehr entdecken. °Sie muss untergegangen sein!°, dachte Hanon und tauchte unter. Wieder ließ sie ihren Blick überall umherschweifen, durchstreifte sorgsam jeden einzelnen Winkel, des trüben Wassers. "Verdammt, Yuriko, wo bist du?!", rief Hanon durch's Wasser, in der Hoffnung, dass ihr die Blauhaarige ein Zeichen geben würde. Doch nichts geschah. Hektisch schaute sie sich überall um, schwamm mal hier und mal dort hin, doch sie konnte sie einfach nicht finden. °Verdammt nochmal, wenn ich sie nicht bald finde, wird es vielleicht zu spät sein!°, dachte Hanon verzweifelt. Als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, erregte plötzlich etwas ihre Aufmerksamkeit, das reglos im Wasser trieb. Hanon schwamm näher heran, um das Etwas besser sehen zu können. "Yuriko!", rief sie aus, als sie sie erkannte. Schnell überbrückte sie die letzte Entfernung zwischen ihnen und schwamm nun direkt zu ihrer Klassenkameradin. °Sie ist bewusstlos! Ich muss sie sofort an Land bringen!°, schoss es ihr durch den Kopf. Schnell packte sie Yurikos schwachen Körper und schwamm zurück an die Oberfläche. Hastig warf sie einen Blick auf die Blauhaarige in ihren Armen, doch als diese keine Regung zeigte, beeilte sie sich loszuschwimmen, um schnellstmöglich zu den anderen zu kommen. Kurze Zeit später war sie wieder am Strand angekommen. Sofort stürmten alle zu ihr und zu Yuriko. "Was ist mit ihr? Ist sie okay?", fragte Sayuri sofort. "Ich bin nicht sicher...sie ist bewusstlos...", murmelte Hanon, die jetzt im Sand saß und zu Sayuri aufsah. "Sie atmet nicht! Hanon, sie atmet nicht!", rief Seirra panisch, die direkt neben Yuriko stand. "Was?!" Sofort wandte sich die Blauhaarige um und stellte erschrocken fest, dass Seirra Recht hatte. "Aber...sie ist doch nicht etwa...?", fragte Sayuri hysterisch und brach in Tränen aus. "Beruhige dich, ich versuche, ihr zu helfen, aber bitte beruhige dich", sagte Hanon ruhig. Sayuri schniefte heftig und versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken und nickte dann. Hanon lächelte ihr beruhigend zu und wandte sich dann wieder an Yuriko. Vorsichtig drückte sie auf die Brust der Blauhaarigen und versuchte zu erreichen, dass sie das Wasser, das sie geschluckt hatte, wieder ausspuckte. °Komm schon, komm schon, spuck das Wasser aus, lass dich nicht so hängen°, dachte Hanon und hörte nicht auf, auf Yurikos Brustkorb zu drücken. Endlich nach einer halben Ewigkeit, wie es Hanon erschien, hustete Yuriko, spuckte einen ganzen Schwall von Wasser aus und fing wieder an zu atmen. Kurz darauf öffnete sie die Augen und setzte sich auf. "Was ist passiert...?", fragte sie noch etwas benommen. "Du wärst fast ertrunken, wir haben uns wahnsinnige Sorgen um dich gemacht!", rief Sayuri erleichtert aus und fiel ihrer besten Freundin um den Hals. "Was...? Achja...ich erinnere mich...ich bekam ganz plötzlich einen Krampf in mein rechtes Bein...ich habe dich noch gerufen, Sayuri, aber du warst schon zu weit weg...und dann hatte ich keine Kraft mehr, mich länger über Wasser zu halten und bin untergegangen", erzählte Yuriko. "Es tut mir Leid, ich hätte mich nochmal nach dir umschauen sollen", enschuldigte sich Sayuri. "Es ist okay, du kannst nichts dafür. Hanon?" Yuriko wandte sich an die Blauhaarige. "Hm?", fragte diese zurück. "Danke, du hast mir das Leben gerettet", lächelte sie. "Schon gut, das war doch selbstverständlich, ich konnte dich doch nicht ertrinken lassen, dafür habe ich zwar den anderen mein Geheimnis gezeigt, aber das war es mir wert", grinste Hanon zurück. "Das hast du gut gemacht, Hanon, ich bin stolz auf dich." Gai war zu ihr getreten. "Vielen Dank, Sensei Gai", sagte Hanon und lächelte verlegen. "So, wir sollten den Unterricht hier beenden, ihr könnt gehen und du solltest dich nach diesem Schock erstmal ausruhen, Yuriko", meinte Gai dann. Diese nickte und verschwand dann zusammen mit der murmelnden Schülermenge Richtung Schulgebäude. Nachdem auch Gai gegangen war, nahm Hanon wieder ihre menschliche Gestalt an und gesellte sich wieder zu ihren Freunden. "Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde, Hanon, gut gemacht", sagte Caren anerkennend und klopfte ihr auf die Schulter. "Danke, kommt, lasst uns auch zurückgehen, ich habe für heute genug vom Strand", meinte die Blauhaarige dann. Die anderen nickten zustimmend und gemeinsam gingen auch sie zurück in die Schule.
 

Die nächsten Wochen vergingen ziemlich schnell, bei den ganzen Tests und Klassenarbeiten blieb kaum Zeit für Freizeit und der Regen hielt immer noch an. Es wollte einfach nicht aufhören zu regnen, im Gegenteil, es schien noch schlimmer zu werden. Die Landstraßen waren so matschig, dass sie unbegehbar geworden waren, keiner durfte ohne die Erlaubnis eines Lehrers das Internat verlassen. An diesem verregneten Nachmittag schlich Tayuya durch die leeren Gänge, immer darauf bedacht, dass sie von niemandem gesehen wurde. Schließlich blieb sie vor einer Tür, die zu ihrem Klassensaal führte, stehen. Sie schaute sich nochmal kurz nach links und rechts um, um sicherzugehen, dass sie von niemandem gesehen wurde und verschwand dann ins Innere des Raumes. Der Klassensaal war leer, der Unterricht war schon längst vorbei, doch in der hinteren Ecke standen zwei Gestalten, die von dem Halbdunkel, das im Saal herrschte, verdeckt wurden. "Da bist du ja endlich, du kommst spät, Tayuya", meinte Hidan und trat aus dem Halbdunkel hervor. "Tut mir echt Leid, aber Kurenai hat mich aufgehalten, ihr wisst schon, dieses dämliche Referat, das ich nächste Woche halten soll, damit hat sie mir noch die ganze Zeit die Ohren vollgelabert", antwortete Tayuya und verdrehte genervt die Augen. "Ist ja jetzt auch egal, hast du das Päckchen dabei?", mischte sich Kakuzu ein, der sich bis jetzt rausgehalten hatte. "Na klar, für wie blöd hälst du mich denn. Keiner von diesen Blödmännern hat irgendwas gemerkt, sie haben keine Ahnung, das ich diejenige war, die sie um einige Sachen erleichtert hat", grinste Tayuya triumphierend. "Sehr gut, jetzt müssen wir es nur noch verschicken und deinen Eltern weismachen, dass die Sachen und das Geld dir sind und du es lieber nicht in der Schule behalten willst", redete Hidan fies lächelnd weiter. "Das dürfte nicht allzu schwierig werden, du kennst meine Eltern, Hidan. Die glauben doch alles", winkte die Rothaarige ab. "Und wer soll das Päckchen bitte zur Post bringen? Seht doch mal raus, es regnet immer noch wie aus Eimern, da können wir unmöglich raus", warf Kakuzu ein. "Da hast du Recht, das stellt ein echtes Problem dar...außer wir finden jemanden, der es für uns erledigt, ohne dass derjenige weiß, was sich in dem Päckchen befindet", überlegte Hidan. "Wie wäre es denn, wenn ich Seirra dazu überreden würde, die ist doch so gutmütig und hilft immer, wenn man sie braucht. Sie wird das bestimmt gerne für mich erledigen", schlug Tayuya vor und lächelte fies. "Tayuya, ich bin immer wieder stolz auf dich, eine sehr gute Idee. Du solltest mit ihr reden, ich glaube kaum, dass sie mir oder Kakuzu über den Weg trauen würde", meinte Hidan. "Mir traut sie doch auch nicht richtig", entgegnete die Rothaarige. "Aber immerhin mehr, als uns beiden", erwiderte Hidan. "Na schön, hast du auch wieder Recht, ich werde mich gleich auf den Weg machen und sie suchen, bis später, Leute." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von ihren beiden Freunden und machte sich auf den Weg, um Seirra zu suchen.
 

Nach einigem Herumsuchen fand Tayuya Seirra schließlich in der Bibliothek. Die Rothaarige saß an einem der vielen kleinen Tische und lernte für die Klassenarbeit in Englisch, die nächste Woche anstand. Sie bemerkte Tayuya zunächst nicht, bis diese zu ihr an den Tisch trat. "Hallo, Seirra", begrüßte Tayuya die Prinzessin des Indischen Ozeans, mit einem falschen freundlichen Lächeln. Seirra schreckte hoch, sie hatte ihre Umwelt ganz vergessen, so sehr war sie in ihre Bücher vertieft gewesen. "Oh, hallo, Tayuya", antwortete sie dann schließlich freundlich, ließ jedoch ihren Blick misstrauisch über die Rothaarige vor sich wandern. Tayuya bemerkte ihren Blick. "Was ist los? Stimmt was nicht?", fragte sie mit perfekter Unschuldsmiene. "O-oh nein, alles in Ordnung. Was ist los? Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Seirra hastig und sah ihr nun in die Augen. °Sie scheint diesesmal wirklich nichts im Schilde zu führen...gib ihr eine Chance, Seirra°, ermahnte sie sich selbst. "Ich wollte dich um einen kleinen Gefallen bitten", fing Tayuya an. "Und der wäre?", fragte Seirra. "Ich wollte dich fragen, ob du dieses Päckchen für mich zur Post bringen könntest. Ich weiß, es regnet fürchterlich draußen und der Wind ist einfach schrecklich, aber ich habe keine Möglichkeit selbst hinzugehen, sonst würde ich es tun und es ist wirklich wichtig für mich, dass es noch heute bei der Post abgegeben wird", erzählte Tayuya und sah Seirra bittend an. Die Rothaarige zögerte kurz, war unschlüssig, was sie tun sollte, aber dann gab sie schließlich doch nach. "Also schön, ich werde es für dich zur Post bringen", seufzte sie."Vielen Dank, Seirra. Du hast echt was gut bei mir, das werde ich dir nie vergessen, du bist wirklich eine super Freundin!", rief Tayuya aus und fiel ihr um den Hals. "Ähm...ja, kein Problem", stammelte Seirra etwas überrumpelt vor sich hin. "Also dann, ich muss jetzt dringend was erledigen, wir sehen uns morgen im Unterricht." Tayuya hob die Hand zum Abschied und verließ dann die Bibliothek. Ihr fieses Grinsen, als sie um die Ecke bog, sah Seirra nicht.
 

Schnell packte die Rothaarige ihre Sachen zusammen, nahm das Päckchen, das Tayuya ihr dagelassen hatte und verließ ebenfalls die Bücherei. Als sie durch die wenig belebten Korridore lief, fiel ihr Blick nach draußen. °Ich sollte wohl besser die Purifizierung annehmen und meine Klamotten drüberziehen, wenn ich mich bei diesem Wetter nicht mitten auf der Straße verwandeln will°, überlegte sie im Stillen, während sie den Weg zu den Toiletten einschlug. Dort angekommen, ließ sie ihre Schultasche samt dem Päckchen auf den Boden sinken und nahm schnell ihre Purifizierung an, bevor sie sich ihre Sachen wieder schnappte und sich auf den Weg zu ihrem Schlafsaal machte. Leise schob sie die Tür auf und trat ein. Die anderen schienen nicht da zu sein, nur Rina lag auf ihrem Bett und las. Als Seirra hereinkam, hob die Grünhaarige den Blick und lächelte sie an. "Hey, Seirra, fertig mit dem Lernen?" "Ja, ich wollte nur schnell meinen Mantel holen", antwortete die Angesprochene. "Wieso? Was hast du vor?", fragte Rina misstrauisch. "Tayuya hat mich gebeten, dieses Päckchen für sie auf der Post abzugeben", sagte Seirra und hielt besagten Gegenstand hoch. "Was?! Aber du weißt doch, dass wir ohne die Erlaubnis eines Lehrers nicht rausdürfen und die werden dir das ganz sicher nicht erlauben. Außerdem habe ich schon oft genug von Caren gehört, dass Tayuya falsch sein soll, immerhin hängt sie ja auch mit Hidan rum. Was ist, wenn das ein Trick ist, damit sie nicht selbst gehen muss, weil sie Angst hat, bei diesem Sturm rauszugehen?!", fuhr Rina auf. "Jetzt reg dich mal ab, sie hat echt nicht den Eindruck gemacht, dass sie was im Schilde führt, sie war richtig freundlich und hat es auch wirklich ernst gemeint, dass es ihr wichtig ist, dass dieses Päckchen heute noch zur Post gebracht werden würde", erwiderte Seirra. "Aber, Seirra, ich habe ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache, bitte bleib hier, sie soll selbst gehen, wenn sich das Unwetter gelegt hat", meinte Rina. "Nein, ich werde gehen, ich werde ihr diesen Gefallen tun", wehrte Seirra ab. "Seirra, jetzt komm schon, es hat doch keinen Sinn, wenn du da raus gehst, der Wind würde dich glatt wegwehen", versuchte Rina noch einmal, sie aufzuhalten. "Bitte Rina, ich will ihr helfen, bitte verrate mich nicht bei den anderen oder bei den Lehrern, bitte", flehte Seirra die Grünhaarige an. Rina zögerte kurz, sie schien innerlich einen Kampf mit sich selbst auszufechten, ob sie Seirra gehen lassen sollte, oder besser doch nicht. Doch schließlich nickte sie. "Ich verspreche es dir", gab sie nach. "Danke Rina, du bist echt die Beste", sagte Seirra dankbar und strahlte sie an. "Nur noch eine Frage...wie willst du bitte bis ins Dorf kommen, wenn du durch diesen Regen läufst? Du wirst dich verwandeln", warf Rina dann ein. "Sei unbesorgt, ich habe schon dafür gesorgt, dass ich mich nicht verwandle", antwortete die Rothaarige und zog den Reißverschluss ihrer Weste auf, unter der ein Teil ihrer Purifizierung hervorlugte. "Nicht schlecht", schmunzelte Rina. "Also dann, ich muss mich beeilen, bevor die Post noch schließt, und nochmal danke, Rina", lächelte Seirra. "Schon gut und jetzt hau ab, bevor ich es mir noch anders überlege", sagte die Grünhaarige und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie gehen sollte. Seirra grinste ihr nochmal zu und verschwand dann.
 

Unbemerkt schlüpfte Seirra aus dem Schulgebäude und lief über den leeren Schulhof. Sofort bließ ihr der starke Wind ins Gesicht und sie musste sich kurz abwenden, um wieder richtig zu Atem zu kommen. °Oh mann, wenn bloß dieser verdammte Wind nicht wäre°, dachte sie und versuchte, sich weiter Richtung Tor zu kämpfen, das auf die Landstraße führte und somit das Ende des Hofes markierte. Als sie es endlich erreicht hatte und auf die Landstraße treten wollte, erstarrte sie. Die Straße war kaum noch zu sehen, überall war Matsch und der Regen wühlte ihn immer wieder auf, sodass es unmöglich war, auf diesem Weg ins Dorf zu kommen. "Mist, was mach ich denn jetzt?" Seirra überlegte fieberhaft, ob es einen anderen Weg gab. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. "Natürlich, ich könnte die Abkürzung über die Klippen nehmen, da ist es bestimmt nicht matschig, ich muss nur aufpassen, dann bin ich innerhalb von einer viertel Stunde im Dorf", murmelte Seirra vor sich hin. Gesagt, getan. Schnell lief sie hinunter auf die Wiese, die zum Strand führte. Doch sie ging nicht die kleine Treppe aus Holzstufen hinunter, sondern lief den Weg weiter, der über die Klippen führte. Sie wusste ganz genau, dass das der schnellere Weg ins Dorf war, war sie ihn doch schon mehrmals mit den anderen gegangen. Immer noch fegte der Wind gnadenlos über die Landschaft hinweg. "Wenn es doch bloß nicht so stürmisch wäre", sagte Seirra zu sich selbst und kämpfte sich weiter durch den Sturm. Ein paarmal wurde sie durch den Wind ein bisschen nach hinten gedrängt, doch immer wieder schaffte sie es, wieder auf den Weg zu kommen. Doch plötzlich wurde sie von einer starken Winböe erfasst; Seirra versuchte, dagegen anzukämpfen, doch diesesmal war der Windstoß einfach zu stark und ehe sie noch etwas dagegen tun konnte, drängte er sie über die Klippe. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie den Abgrund unter sich erblickte. In letzter Sekunde hielt sie sich an der Klippe fest, während der Rest ihres Körpers hilflos in die Tiefe baumelte. °Verdammt, was mach ich denn jetzt?°, dachte sie verzweifelt und krallte ihre Finger in den grasbewachsenen Rand der Klippe. Ihr kam die Idee, sich einfach ins Meer fallen zu lassen, immerhin würde sie sich dann in eine Meerjungfrau verwandeln und könnte zurück an den Strand schwimmen. Doch als sie einen vorsichtigen Blick nach unten warf, stellte sie entsetzt fest, dass sich unter ihr spitze Felsen befanden, also fiel diese Idee

schonmal flach. °Verdammt° Seirra biss sich auf die Unterlippe. Dann holte sie Luft und nahm alle Kraft, die sie aufbringen konnte, zusammen. "Hilfe~!", schrie sie so laut sie konnte. Doch sie wusste ganz genau, dass es sinnlos war, hier draußen würde sie niemals jemand hören. °Verdammt, was mach ich bloß?°, dachte sie den Tränen nahe. Ihre letzte Hoffnung war, dass jemand sie suchen und finden würde. Vielleicht würde Rina den Lehrern Bescheid sagen, wenn sie nicht zurückkommen würde. Oder vielleicht hatte ja noch jemand anders gesehen, dass sie das Internat verlassen hatte. Waren sie vielleicht schon auf der Suche nach ihr? Verzweifelt schloss sie die Augen. Sie konnte nichts anderes tun, als sich festzuhalten und zu hoffen, dass bald jemand kommen und ihr helfen würde.
 

Im Internat lief Gaara unruhig in seinem Schlafsaal hin und her. Lee, der von seinen restlichen sechs Zimmergenossen, als einziger ebenfalls im Raum war, saß auf seinem Bett und schaute dem Rothaarigen mit skeptischem Blick bei seinem Furchenlauf zu. "Gaara, was ist los mit dir? Willst du mir nicht endlich mal sagen, was du hast? Du läufst hier schon seit geschlagenen zehn Minuten hin und her", meinte der Schwarzhaarige und schaute ihn weiterhin fragend an. "Seirra ist vorhin weggelaufen, dabei sollen wir doch gar nicht rausgehen. Bis jetzt habe ich sie auch noch nicht zurückkommen sehen...meinst du...dass ihr vielleicht etwas passiert ist?" Gaara war am Fenster stehengeblieben und schaute besorgt hinaus in den strömenden Regen, der immer noch anhielt. "Seirra ist doch die kleine Rothaarige aus der Zehnten oder?", fragte Lee. Gaara nickte. "Wieso ist sie rausgelaufen? Kein Mensch würde doch freiwillig bei diesem Wetter nach draußen gehen", meinte Lee und schaute ebenfalls aus dem beschlagenen Fenster. "Ich habe keine Ahnung, wieso sie es gemacht hat, aber es gibt bestimmt einen Grund", murmelte der Rothaarige und ließ sich seufzend auf sein Bett fallen, das neben dem von Lee stand. Dieser ließ sich auch in die Kissen fallen und schaute Gaara dann nachdenklich an. "Du machst dir Sorgen, habe ich Recht...?", sagte er nach einer Weile leise. Der Angesprochene nickte. "Ich will mich ja wirklich nicht einmischen, aber sei mal ehrlich, Gaara - liebst du sie?", fragte der Schwarzhaarige dann. "Was?", erwiderte Gaara ein wenig überrascht. "Du hast mich schon verstanden, hast du dich in Seirra verliebt?", wiederholte Lee seine Frage. Der Rothaarige zögerte kurz, doch dann nickte er. "Ich wusste es, sie hat es wirklich geschafft, dich ein bisschen mehr zu öffnen", grinste sein Freund. "Ja, ich glaube du hast Recht...", murmelte Gaara. Einen kurzen Moment herrschte Stille, doch dann setzte Gaara sich wieder auf. "Was ist?" Fragend schaute Lee ihn an. "Ich werde sie suchen gehen", antwortete der Rothaarige. "Was?! Aber wenn dich jemand erwischt...", fing Lee an. "Mich wird niemand erwischen, zur Zeit sind alle Lehrer im Lehrerzimmer. Und du wirst mich doch bestimmt nicht verraten oder, Lee?", fragte Gaara und schaute seinen Kumpel direkt an; Lee glaubte einen hoffnungsvollen Ausdruck in seinen Augen sehen zu können. Er seufzte. "Nein, ich halte dicht, versprochen. Aber, wenn du innerhalb einer Stunde nicht zurückgekommen bist, werde ich jemandem Bescheid sagen, okay?" Eindringlich schaute Lee ihn an. "Na gut, aber sag es dann zuerst meinen Geschwistern, bevor du zu einem Lehrer gehst", antwortete Gaara. Lee nickte. "In Ordnung, geh jetzt und komm nicht ohne sie zurück. Du solltest sie finden und sie zurückbringen, wer weiß, was ihr da draußen bei diesem Sturm zustoßen könnte." Wieder warf der Schwarzhaarige einen besorgten Blick aus dem Fenster. Gaara schluckte, fasste sich dann aber wieder und griff zu seinem Mantel, den er sich kurzerhand überwarf. "Willst du nicht wenigstens einen Schrim mitnehmen?", fragte Lee, als sich der Rothaarige angezogen hatte. "Nein, das hätte bei diesem Regen und bei dem Wind sowieso keinen Sinn", meinte er und schüttelte den Kopf. "Wie du willst, also dann, wir sehen uns, pass auf dich auf", sagte Lee dann, stand von seinem Bett auf und trat zu seinem Freund. "Mach dir keine Gedanken, ich mach das schon." Gaara lächelte leicht, verabschiedete sich von ihm und verließ dann seinen Schlafsaal.
 

Seirra währenddessen konnte sich schon fast nicht mehr halten. Ihre Hände waren klitschnass, eiskalt und taub. Sie hatte kein Gefühl mehr in den Fingern und würde es bestimmt nicht mehr lange durchhalten, sich an den Hang der Klippe zu klammern. Verzweifelt hatte sie immer wieder nach Hilfe gerufen, doch es war jedesmal vergeblich. Ihre Hoffnung hatte sie schon längst aufgegeben, hier würde sie nie jemand finden. Plötzlich spürte sie, wie sich einer ihrer Finger von dem grasbewachsenen Hang löste. Sie schaffte es einfach nicht mehr, sie würde loslassen müssen. °Es ist vorbei°, dachte sie und biss sich auf die Unterlippe.

Gaara irrte schon seit einer halben Stunde umher und suchte nach ihr, konnte sie jedoch nicht finden. Nachdem er gesehen hatte, wie matschig die Landstraße war, hatte er sich gleich auf den Weg zu den Klippen gemacht, er war sich sicher, dass sie diese Abkürzung genommen hatte. Immer wieder rief er ihren Namen, doch seine Stimme kam nicht gegen den tosenden Wind an, der seine Rufe einfach davontrug. Durch den dichten Regen konnte er kaum die Hand vor Augen sehen, doch egal, wie weit der Sturm ihn auch zurückdrängte, er kämpfte sich immer wieder vor; er war nicht mehr weit von der Stelle, an der Seirra sich verzweifelt festhielt, entfernt. Plötzlich meinte er durch den Regen eine Hand auf dem Rand der Klippe zu sehen. Er war sich nicht sicher, aber dennoch ging er näher heran und konnte plötzlich die Rothaarige erkennen, die sich dort festhielt und anscheinend nicht mehr lange durchhalten würde. Gerade als er auch noch die letzte Distanz zwischen ihnen überbrücken wollte, lösten sich ihre Finger von der Klippe. Gaaras Augen weiteten sich erschrocken und er rannte schnell zum Rand der Klippe, um ihre Hand zu packen und sie vor dem Sturz in den Abgrund zu retten.

Seirra konnte nicht mehr, ihre Kraft reichte nicht mehr aus, um sich noch länger festzuhalten. Sie ließ die Klippe los, wartete darauf, dass sie unten aufkommen und von den Felsen zerschmettert werden würde, doch gerade, als sie losgelassen hatte, hörte sie plötzlich jemanden "Seirra!" schreien und im nächsten Moment wurde sie von einer starken Hand gepackt, die sie festhielt. Erschrocken schaute sie auf und blickte geradewegs in Gaaras grüne Augen. "Gaara...", flüsterte sie kaum hörbar. Der Rothaarige verstand es nicht, da ihr Flüstern vom Wind davongetragen wurde. "Seirra, hab keine Angst, ich hab dich, ich zieh dich hoch!", rief er zu ihr herunter und streckte ihr noch seine andere Hand entgegen, die sie sogleich ergriff. "Bitte lass mich nicht los!", flehte sie ihn an. "Keine Sorge, ich halte dich fest", versprach er und versuchte sie im nächsten Augenblick hochzuziehen. Doch plötzlich fegte wieder ein starke Windböe über sie hinweg und drohte auch Gaara über die Klippe zu wehen. Seirra schrie verzweifelt und krallte ihre tauben Finger in seine Hand. Gaara versuchte dagegen anzukämpfen und konnte gerade noch seine Füße, um einen Dornenstrauch, der dort einsam neben dem kleinen Trampelpfad wuchs, schlingen, bevor er auch über den Rand der Klippe getragen wurde. Er ignorierte den Schmerz an seinen Beinen, als sich die Dornen durch seine Hosen in seine Haut bohrten. "Bitte halt mich fest", schluchzte Seirra wieder. "Mach dir keine Gedanken, ich habe alles unter Kontrolle, ich habe Halt gefunden. Aber ich kann dich so unmöglich hochziehen, sonst weht mich der Sturm auch noch über die Klippe und dann kann uns keiner mehr helfen, wir müssen warten, bis jemand kommt und uns hilft. Lee sagt Temari und Kankuro Bescheid, wenn ich nicht bald wieder da bin. Halt dich einfach an mir fest, es kann nicht mehr lange dauern, bis jemand kommt", versuchte Gaara sie zu beruhigen. "Ich hab Angst", weinte Seirra weiter. "Vertrau mir, Seirra, ich lasse dich nicht los", versicherte Gaara ihr noch einmal und hielt sie noch stärker fest, als wollte er seinen Worten Ausdruck verleihen. Doch auch er hatte in seinem Inneren ein bisschen Angst, hoffentlich würde Lee bald seinen Geschwistern Bescheid sagen. Im Moment konnte er nichts weiter tun, als sich mit den Füßen an diesen Dornenstrauch zu klammern und Seirra festzuhalten.
 

In der Schule machte sich Lee gerade auf den Weg zu Temaris Schlafsaal. Die Stunde, die er Gaara gegeben hatte, war schon längst abgelaufen und er wollte nun seiner Schwester und seinem Bruder Bescheid sagen, das Gaara das Schulgebäude verlassen hatte. Sie mussten die Lehrer informieren, alleine würden sie ihm und vielleicht auch Seirra niemals helfen können. Kurz darauf war er vor besagtem Raum angekommen. Er holte noch einmal tief Luft und klopfte. Er hörte Schritte und im nächsten Moment öffnete Sakura die Tür. "Oh, hallo, Lee. Komm doch rein, was führt dich denn hierher?", fragte die Rosahaarige lächelnd und ließ ihn in das Zimmer treten. "Ich muss ganz dringend mit Temari reden", antwortete Lee auf ihre Frage. "Was, mit mir? Um was geht es denn?", meldete sich Temari zu Wort, die mit Hinata auf deren Bett saß und Schach spielte. "Gaara hat vor einer Stunde das Internat verlassen. Er wollte Seirra suchen, die schon länger weg ist und einfach nicht zurückgekommen ist", fing Lee an. "Was?! Seirra ist weg und ist noch nicht wiedergekommen?!", fragte Ino entsetzt. "Ich hab keine Ahnung, warum sie rausgegangen ist, Gaara meinte, es muss einen bestimmten Grund haben. Er wollte sie unbedingt suchen und ich habe ihm eine Stunde Zeit gegeben, andernfalls, würde ich dir und Kankuro Bescheid geben. Den beiden ist bestimmt etwas zugestoßen, wir müssen es den Lehrern sagen und sie dann so schnell wie möglich finden, bevor es zu spät ist", erzählte Lee panisch. Temari war sofort aufgesprungen. "Du hast Recht, ich suche Kankuro, du gehst mit den anderen zum Lehrerzimmer, wir treffen uns in zehn Minuten dort." Mit diesen Worten war die Blonde auch schon verschwunden. "Kommt, worauf warten wir noch, wir müssen sofort zum Lehrerzimmer", sagte Tenten zu den anderen. Die stimmten hastig zu und folgten ihr.
 

Am Lehrerzimmer angekommen klopfte Kin laut gegen die Tür. Es dauerte kurz, bis sie endlich Schritte hörten und ihnen die Tür geöffnet wurde. Jiraiya stand vor ihnen und schaute sie fragend an. "Was ist denn los? Ist was passiert?" "Ja, es ist was ganz Schreckliches passiert", sprudelte Sakura los. "So, jetzt beruhigt euch mal und erzählt mir, was los ist", meinte der Kunstlehrer ruhig und lehnte sich in den Türrahmen. Schnell erzählte Lee ihm die ganze Geschichte. "Und das sagt ihr erst jetzt? Wir müssen sie sofort suchen gehen, wieso ist Seirra nur rausgelaufen, ohne was zu sagen", murmelte der Weißhaarige vor sich hin. "Weil Tayuya sie darum gebeten hat, ein Päckchen für sie auf der Post abzugeben und weil Seirra ihr unbedingt diesen Gefallen tun wollte, deswegen", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehten sich alle um. Rina stand hinter ihnen und machte ein ernstes Gesicht. "Es muss etwas passiert sein, Seirra ist schon geschlagene zwei Stunden weg, wenn sie wirklich heil ins Dorf und wieder an den Strand gekommen wäre, wäre sie schon längst wieder hier", meinte die Grünhaarige. "Du hast Recht, ich werde jetzt ein paar Kollegen Bescheid sagen, wir werden die beiden suchen gehen", mischte sich Jiraiya wieder ein und verschwand im Lehrerzimmer. Kurz darauf stießen auch Temari und Kankuro zu ihnen. Die Blonde hatte ihrem Bruder alles erzählt und auch er war sofort aufgesprungen und war ihr gefolgt. Wenig später kam auch Jiraiya wieder. Im Schlepptau hatte er Orochimaru, Kakashi, Asuma, Iruka und Gai. "Wir werden sie jetzt suchen gehen, ihr solltet besser hierbleiben", meinte der Weißhaarige. "Können nicht wenigstens Kankuro und ich mitkommen? Immerhin ist Gaara unser Bruder", schaltete sich Temari ein. Die Lehrer überlegten kurz, doch schließlich nickte Orochimaru zustimmend. "Also schön, ihr beiden könnt mitkommen, aber der Rest bleibt hier", ordnete er an. "Bitte finden Sie sie und kommen Sie nicht ohne sie zurück", sagte Sakura leise. "Mach dir keine Gedanken Sakura, wir schaffen das", versicherte Kakashi ihr lächelnd. Auch die anderen Lehrer nickten. "Kommt, lasst uns gehen", meinte Asuma dann. Wieder nickten sie und die Gruppe, gefolgt von Kankuro und Temari, setzte sich in Bewegung.
 

Gaara und Seirra hielten sich immer noch gegenseitig fest. Mittlerweile hatte auch der Rothaarige jegliches Gefühl in seinen Fingern verloren. Doch er bemühte sich krampfhaft, nicht auch nur einen Moment ihre Hand loszulassen. Wo blieben sie bloß? Lee müsste seiner Schwester doch schon längst etwas gesagt haben. Wieso brauchten sie so lange? Plötztlich kam Gaara ein erschreckender Gedanke - was, wenn sie gar nicht wussten, wo sie waren?! °Ach was, sie werden sich bestimmt denken, dass wir diesen Weg genommen haben, immerhin kommt man auf der Landstraße nicht weit°, dachte Gaara und verschob den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Seirra wimmerte immer noch und es tat ihm weh, sie so zu sehen, jetzt wo ihm endlich klar geworden war, dass er sie liebte. Er drückte ihre Hand fester, auch wenn er es nicht spüren konnte, um ihr zu zeigen, dass er immer noch da war und sie auch nicht loslassen würde. Noch nie hatte ihm ein Mensch so viel bedeutet, wie sie. Beide waren nass bis auf die Knochen, doch er versuchte, die Kälte, die immer weiter in ihm aufstieg, zu ignorieren. Im Moment zählte bloß Seirra, die er festhalten musste, alles andere war unwichtig. Plötzlich horchte er auf. Waren das etwa Stimmen, die ihre Namen riefen? "Höre ich jetzt etwa schon Gespenster?", murmelte er vor sich hin. Doch als die Stimmen immer lauter wurden, konnte er schließlich die Stimme seiner Schwester erkennen und er seufzte erleichtert. "Seirra! Hörst du das?! Das ist Temari und bestimmt hat sie auch Kankuro und einige Lehrer bei sich, wir sind gleich gerettet!", rief er zu ihr runter. "Endlich, ich habe schon nicht mehr dran geglaubt!" Auch Seirras Stimme klang erleichtert. Kurz darauf hatten die Lehrer und auch Gaaras Geschwister die beiden endlich gefunden. "Gaara! Gott sei Dank, da bist du ja!", rief Temari aus und rannte zu ihm. "Temari, endlich, ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr", sagte der Rothaarige leise und lächelte müde. "Als Lee uns Bescheid gesagt hat, haben wir sofort die Lehrer informiert und sind dann gleich losgegangen. Was hast du dir nur dabei gedacht, einfach wegzulaufen?", fragte Temari dann leicht vorwurfsvoll. "Ich konnte sie nicht im Stich lassen, ohne mich wäre sie nicht mehr am Leben", antwortete Gaara. Erst jetzt bemerkte Temari Seirra, die sich immer noch an ihm festhielt. "Seirra...", sagte sie tonlos. In diesem Moment kamen auch die Lehrer dazu. Sofort erfasste Kakashi die prikäre Lage und streckte die Hand nach dem Sicherungsseil aus, das Asuma in den Händen hielt. Der Physiklehrer reichte es ihm und daraufhin ging auch Kakashi hinüber zu Gaara und Temari, die immer noch bei ihrem Bruder stand. Er kniete sich zu ihm runter, damit er besser mit ihm sprechen konnte. "Gaara, wir müssen Seirra mit diesem Seil hochziehen, du musst sie mit einer Hand loslassen, damit du ihr das Seil geben kannst. Kannst du sie auch mit einer Hand halten?", fragte er. "Ich werd's versuchen", erwiderte Gaara. Er lockerte seinen Griff ein wenig und ließ Seirra schließlich mit einer Hand los. "Was machst du da, Gaara?!", rief sie panisch zu ihm hoch. "Keine Angst, ich schick dir ein Seil runter, Sensei Kakashi und Sensei Asuma werden dich hochziehen, du bist gleich in Sicherheit!", antwortete Gaara ihr, "vertrau mir, Seirra!" Die Rothaarige stimmte ihm zu, auch wenn ihre Stimme immer noch vor Angst zitterte. Daraufhin nickte er Kakashi zu, nahm das Seil, das er ihm in die Hand drückte und warf es dann zu ihm runter. Seirra fing es irgendwie mit ihrer freien Hand auf und warf es sich mit zittrigen Fingern über den Kopf, immer darauf bedacht, sich auch weiterhin in Gaaras Hand zu krallen. Endlich hatte sie es geschafft, sich das Seil um die Taile zu binden. "Ich hab es geschafft, du kannst mich loslassen!", rief sie

Gaara zu. "Sicher?!", fragte dieser nochmal nach. "Ja! Vertrau mir", wiederholte sie seine Worte von vorhin. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Sie hat es geschafft, Sie können sie hochziehen", meldete er dann Kakashi. Der nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte. Daraufhin ließ Gaara sie los und Kakashi und Asuma begannen mit vereinten Kräften die Rothaarige hochzuziehen.
 

Mittlerweile hatte sich der Sturm gelegt und auch Gaara richtete sich nun endlich wieder auf. Sein ganzer Körper tat weh, ihm war furchtbar kalt und seine Beine waren total zerkratzt, wie er jetzt feststellte. Plötzlich wurde er von jemandem umarmt, der sich an ihn klammerte und wieder anfing zu weinen. Kakashi und Gai hatten es geschafft, Seirra hochzuziehen. "Ich danke dir, Gaara. Du hast mir das Leben gerettet. Es war so dumm von mir, einfach wegzulaufen, ohne jemandem etwas davon zu sagen", schluchzte sie und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. "Beruhige dich, jetzt bist du ja in Sicherheit", sagte er sanft und strich ihr beruhigend über den Rücken. Da trat Iruka zu ihnen. "Hier, ihr friert doch sicher, ruht euch erst mal noch einen kurzen Moment aus, bevor wir zurück zur Schule gehen", meinte er lächelnd und übergab Gaara eine Wolldecke, die sie in weiser Voraussicht mitgenommen hatten. "Danke, Sensei Iruka", sagte Gaara und nahm die Decke entgegen. Als Iruka zu den anderen Lehrern gegangen war, ließ Gaara sich seufzend ins nasse Gras fallen, wobei er Seirra mit sich runterzog. Die drückte sich sofort wieder an ihn. "Sag mal...", fing der Rothaarige nach einer Weile an. "Was?", murmelte sie. "Wieso bist du überhaupt rausgegangen? Gab es einen bestimmten Grund dafür?", fragte Gaara und schaute sie nun direkt an. "Tayuya ist vorhin zu mir gekommen und hat mich gebeten ein Päckchen für sie auf der Post abzugeben. Sie sagte, dass es total wichtig sei, dass es heute noch abgeschickt werden würde. Sie war so freundlich und ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass sie etwas im Schilde führt, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Es tut mir Leid, Gaara...nur wegen mir hast du dich in so eine Gefahr begeben." schuldbewusst senkte Seirra ihren Blick. "Hey, dich trifft keine Schuld. Wenn jemand Schuld ist, dann ja wohl Tayuya. Weißt du, was in dem Päckchen ist?", fragte Gaara dann und zog sie noch näher an sich. Seirra schüttelte den Kopf, doch Gaaras Frage sollte bald beantwortet werden. Denn in diesem Moment kam Orochimaru zu ihnen und kniete sich zu ihnen ins Gras runter. "Seirra, war es wirklich Tayuya, die dir aufgetragen hat, das Päckchen für sie zur Post zu bringen?", fragte er. Die Rothaarige nickte. "Und soweit ich weiß, sind doch in letzter Zeit mehrmals Diebstähle in eurer Klasse passiert, richtig?", fragte der Schwarzhaarige weiter. "Ähm...ja, wieso?" Mit jeder Frage wurde Seirra verwirrter. "Nun, ich glaube, ihr habt euren Dieb gefunden." Mit diesen Worten hielt Orochimaru ihr das geöffnete Päckchen unter die Nase und die Rothaarige erstarrte. "Oh mein Gott...das sind ja die gestohlenen Sachen", flüsterte sie kaum hörbar. "Ja, sieht ganz danach aus und damit wäre wohl bewiesen, dass Tayuya euer gesuchter Dieb ist", endete der Mathelehrer. "Aber dann müssen wir sie doch sofort zur Rede stellen, das können wir ihr doch auf keinen Fall durchgehen lassen", meldete sich Gaara zu Wort. "Sehr richtig, Gaara. Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt zurück zur Schule gehen und diese Sache aufklären. Oder wollt ihr euch noch ausruhen?" Fragend sah er die beiden an. "Nein, es ist schon okay", antwortete Seirra und richtete sich auf; Gaara tat es ihr gleich. Auch Orochimaru stand wieder auf und gab dann den anderen Bescheid, die sich weiter hinten angeregt über den Inhalt des Päckchens unterhielten. Als der Schwarzhaarige ihnen mitgeteilt hatte, dass Seirra und Gaara sich wieder einigermaßen von ihrem Schock erholt hatten, nickten sie und kurz darauf waren sie auch schon auf dem Rückweg zum Internat.
 

In der Schule angekommen schlugen Orochimaru, Jiraiya und Kakashi sofort den Weg zu Tayuyas Schlafsaal ein. Iruka, Gai und Asuma brachten Gaara und Seirra erst einmal zur Krankenstation, damit Yashamaru nachsehen konnte, dass ihnen auch nichts fehlte. Als die drei Lehrkräfte vor besagter Tür angekommen waren, hämmerte Orochimaru einmal heftig dagegen. Das Gemurmel von drinnen verstummte schlagartig und Schritte näherten sich der Tür. Kurz darauf wurde sie geöffnet und ein blondes Mädchen erschien im Türrahmen. "S-sensei Orochimaru, was machen Sie denn hier?", fragte sie sofort etwas eingeschüchtert. "Ist Tayuya bei euch?", fragte der Schwarzhaarige ruhig. "Ähm ja...moment", antwortete sein Gegenüber und ging zurück ins Zimmer. Es dauerte einen kurzen Moment, bis die Rothaarige an die Tür kam. "Was ist denn los? Ist etwas passiert?", fragte sie unschuldig. "Ob etwas passiert ist? Du fragst tatsächlich, ob etwas passiert ist?!", fuhr Orochimaru sie an, "deinetwegen wäre Seirra beinahe ums Leben gekommen! Nur, weil du sie gebeten hast, dein Päckchen für dich zur Post zu bringen, wurde sie über die Klippe geweht und wäre gestürzt, wenn Gaara nicht im richtigen Moment da gewesen wäre und sie festgehalten hätte!" "Was für ein Päckchen denn? Ich weiß nicht wovon Sie reden", wehrte Tayuya ab. "Ach nein? Dann interessiert es dich wohl auch nicht, dass wir jetzt wissen, dass du der Dieb bist, der in der zehnten Klasse sein Unwesen getrieben hat, oder?", fragte Orochimaru gefährlich leise. "Das ist eine gemeine Unterstellung! Ich war das nicht, oder können Sie das vielleicht beweisen, Sensei Orochimaru?", stellte Tayuya die Gegenfrage. "Sicher können wir das", meldete sich Kakashi zu Wort, "und zwar hiermit, Seirra hatte das Päckchen immer noch bei sich und ich bin mir sicher, dass wir Tsunami befragen können, ob du es ihr gegeben hast, es sei denn, du gibst es zu." Er hielt ihr das offene Päckchen unter die Nase und die Rothaarige erstarrte. Für Jiraiya war das Geständnis genug. "Deiner Reaktion zufolge, wusstest du sehr genau, was sich in deinem kleinen Paket befindet", meinte er. Tayuya schwieg und starrte zu Boden. "Na komm, ich werde dich sofort zu Tsunade bringen, die wird schon wissen, was mit dir zu tun ist", schaltete sich Orochimaru wieder ein und packte sie am Arm. Tayuya ließ sich von ihm mitziehen, da sie genau wusste, dass sie gegen ihren Mathelehrer keine Chance hatte. Bevor sie um die nächste Ecke verschwunden waren, warf sie Jiraiya und Kakashi noch einmal einen vernichtenden Blick zu.
 

Kurz darauf waren die beiden vor Tsunades Büro angekommen. Orochimaru klopfte kurz an und öffnete die Tür, nachdem er die Erlaubnis, hereinzukommen, erhalten hatte. Die Direktorin saß, wie so oft, an ihrem Schreibtisch und las sich irgendwelche Dokumente durch. Als die beiden eintraten, schaute sie auf. "Ach, Tayuya, was hast du denn diesesmal ausgefressen?", fragte sie und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, stand die Rothaarige doch nicht zum ersten Mal vor ihr. "Soweit ich weiß, wurde dir berichtet, dass in der 10b in letzter Zeit vermehrt Diebstähle vorgefallen sind, oder?", fragte Orochimaru. "Ja, das ist mir bekannt, hast du etwas herausgefunden?", fragte Tsunade zurück. "Ja, allerdings, wir haben den Dieb gefunden", antwortete der Schwarzhaarige und stupste Tayuya ein Stück weiter nach vorne. Die Direktorin schien überhaupt nicht überrascht zu sein. "Warum wundert mich das jetzt nicht? Lass mich raten, vermutlich steckst du wieder mit Hidan und Kakuzu unter einer Decke, habe ich Recht?" Fragend zog die Blonde eine Augenbraue hoch. Die Rothaarige erwiderte nichts darauf und zog es vor, auch weiterhin auf den Boden zu starren. Tsunade seufzte. "Na schön, wie du willst. Wie seid ihr zu dem Schluss gekommen, dass sie die Sachen gestohlen hat?", fragte sie nun wieder an Orochimaru gewandt. "Hiermit", antwortete er knapp und zeigte auch ihr das Päckchen samt Inhalt. "Verstehe...", murmelte sie. "Sie hatte vor, es per Post zu verschicken, vermutlich nach Hause. Allerdings hat sie das nicht selbst gemacht, sondern hat Seirra damit beauftragt", erzählte Orochimaru weiter. "Was?! Wo ist Seirra jetzt?!" Tsunade war aufgestanden und stützte sich mit den Händen auf ihrem Schreibtisch ab. "Sie ist bei Yashamaru. Zum Glück war Gaara da und hat sie festgehalten, sonst wäre sie die Klippen runtergefallen...Sie scheint aber nicht verletzt zu sein", antwortete der Mathelehrer. "Gott sei Dank, könntest du sie bitte herholen? Und Gaara am besten auch, ich möchte mir die Geschichte gern mal von vorne anhören", meinte Tsunade dann und setzte sich wieder hin. "Sicher, ich werde mich gleich auf den Weg machen, pass so lange auf sie auf." Er nickte Richtung Tayuya und verschwand dann.

Zehn Minuten später kam er, mit Gaara und Seirra im Schlepptau, zurück. "Guten Abend, ihr zwei, kommt setzt euch", sagte Tsunade freundlich lächelnd. Die beiden taten wie ihnen geheißen und nahmen Platz. "Ich habe gehört, was passiert ist. Wie geht es euch?", fragte die Blonde dann. "Es geht uns gut, wir haben zum Glück keine schweren Verletzungen", antwortete Seirra. "Das ist schön, aber nun möchte ich dich bitten, mir die Geschichte mal von vorne zu erzählen und lass kein Detail aus, Seirra." Tsunade faltete die Hände ineinander und stützte ihren Kopf darauf ab. Die Rothaarige holte nochmal tief Luft und fing an zu erzählen. Als sie geendet hatte, schwieg Tsunade erst einmal, doch dann schaute sie auf und fixierte Tayuya. "Ist dir überhaupt klar, in was für eine Gefahr du Seirra gebracht hast?! Sie könnte tot sein, verdammt!", schrie sie sie plötzlich an. Wieder schwieg die Angesprochene. "Ich verlange, dass du dich bei ihr entschuldigst. Desweiteren erhälst du einen Verweis und wenn ich nochmal höre, dass du dir etwas in dieser oder ähnlicher Weise leistest, kannst du deine Koffer packen und von hier verschwinden, verstanden?", fauchte Tsunade sie an. Tayuya nickte leicht, bevor sie zu Seirra ging und ihr die Hand entgegenstreckte. "E-es tut mir L-leid...", murmelte sie. "Es ist okay, ich bin nicht nachtragend, aber ich kann dir nicht mehr vertrauen", antwortete Seirra leise. Wieder nickte Tayuya und wandte sich wieder an Tsunade. "Kann ich gehen?" "Ja, ich denke, du wirst wenigstens diesesmal etwas daraus lernen", meinte die Direktorin noch. Tayuya sagte nichts mehr und verließ das Büro. Seufzend lehnte sich Tsunade in ihrem Stuhl zurück. "Ihr könnt auch gehen, immerhin gibt es gleich Abendessen. Ach und, Orochimaru?" "Was denn?", fragte der Angesprochene. "Sorg dafür, dass die Schüler ihre Sachen wiederbekommen", sagte Tsunade lächelnd. "Ich kümmer mich drum", lächelte der Schwarzhaarige zurück.
 

Kurz darauf standen die drei auf dem Flur vor dem Büro. Orochimaru verabschiedete sich von ihnen und Gaara und Seirra standen alleine im Gang. "Also...ich wollte mich nochmal bei dir bedanken, ich habe dir echt mein Leben zu verdanken", murmelte sie leicht verlegen. "Schon okay, ich konnte nicht zulassen, dass du abstürzt, nicht jetzt, da ich endlich erkannt habe, dass ich dich liebe", antwortete Gaara. Die Rothaarige erstarrte. "Was hast du gerade gesagt?", hauchte sie fassungslos. "Ich liebe dich, Seirra. Ich habe es vorher nicht bemerkt, aber als ich gesehen habe, dass du weggeaufen bist, habe ich mir furchtbare Sorgen gemacht. Ich habe erkannt, dass ich doch mehr für dich empfinde, als ich zunächst zugeben wollte. Verzeih mir, dass ich am Anfang immer so gemein und kalt zu dir war, ich wusste einfach nicht, dass ich in dir endlich den Menschen gefunden habe, mit dem ich immer zusammen sein will. Ich liebe dich wirklich", sagte er leise und starrte dann auf den Boden. Doch dann wurde er stürmisch von Seirra umarmt und bekam einen liebevollen Kuss auf die Lippen gedrückt. "Ich liebe dich auch, du hast mich vom ersten Moment an fasziniert. Ich gebe ja zu, dass ich am Anfang auch ein bisschen Angst vor dir hatte, aber irgendetwas tief in mir zog mich immer wieder in deine Nähe und natürlich verzeihe ich dir, dass du gemein zu mir warst, ich weiß ja warum du so warst. Ich hatte gehofft, dass du kommst und mir hilfst und meine Gebete wurden erhört. Ich will dich nie wieder verlieren, Gaara", flüsterte sie, drückte sich an ihn und verbarg ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Eine Weile standen sie einfach nur regungslos auf dem Flur, genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen, doch dann löste sich Seirra wieder von ihm. "Na komm, lass uns zum Abendessen gehen, ich hab tierischen Hunger und die anderen sollen sich nicht noch mehr Sorgen machen", meinte sie lächelnd. "Ja, du hast Recht, die mussten sich für heute genug Kummer um uns machen", lächelte Gaara zurück. Er nahm sie bei der Hand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Abendessen.
 

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So, das war's auch (schon) wieder.

Ist diesesmal ja doch ein bisschen länger als gedacht geworden^^"

Aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat

Danke, für die lieben Kommis, hat mich wie immer sehr gefreut und hoffe doch, dass ihr auch bei diesem Kappi einige hinterlassen werdet =)

Hoffe, es gefällt euch auch weiterhin
 

Bis dann
 

Haku_2910

Der Besuchstag

Kapitel 11: Der Besuchstag
 


 

Die Neuigkeit, dass Gaara Seirra das Leben gerettet hatte und dass Tayuya der Dieb war, der in der zehnten Jahrgangsstufe sein Unwesen getrieben hatte, sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Jedesmal, wenn die Rothaarige durch einen der Flure ging, steckten die Schüler ihre Köpfe zusammen und flüsterten aufgeregt miteinander, bevor sie ihr abwertende Blicke zuwarfen; keiner von ihnen hatte ihr verziehen, was sie Seirra angetan hatte. Doch nachdem sich die erste Aufregung wieder gelegt hatte, kehrte wieder der Alltag ins Internat ein. Der Unterricht verlief wieder normal und auch die Lehrer waren Tayuya gegenüber wieder etwas freundlicher, obwohl sie sie jetzt noch mehr im Augen behielten als vorher.
 

An diesem Mittwochnachmittag hatte die zehnte Klasse in den letzten beiden Stunden Sport und obwohl es draußen schon zusehends kälter wurde, hatte Gai angeordnet, dass sie heute den Unterricht im Schulschwimmbecken verbringen würden. "Na super, wer hat ihm erlaubt, dass wir schwimmen gehen dürfen?", fragte Hanon missmutig, als sie sich zusammen mit Caren und Seirra in der Umkleidekabine der Mädchen einfand und beobachtete, wie sich die anderen umzogen. "Scheint so, als hätte er Tsunade um Erlaubnis gefragt", antwortete Caren missmutig. "Wieso regt ihr euch so auf? Mittlerweile weiß doch sowieso jeder über uns Bescheid", meinte Seirra gelassen. "Ja, da hast du auch wieder Recht", stimmte Hanon ihr zu. "Kommt ihr? Die Jungs sind bestimmt schon fertig", sagte Yuriko in diesem Moment. "Klar, wir kommen", antwortete Caren lächelnd und winkte die beiden anderen hinter sich her, bevor sie ihrer Klassenkameradin hinaus zum Schwimmbecken folgte.
 

Dort hatten sich schon die Jungs, sowie Gai und einige andere Mädchen versammelt. Als Gai sich vergewissert hatte, dass alle anwesend waren, ergriff er schließlich das Wort. "So, da jetzt alle da sind, würde ich vorschlagen, dass wir uns zuerst einmal aufwärmen. Los, nutzt die Kraft der Jugend und schwimmt acht Bahnen, um euch warmzumachen!", rief er gut gelaunt. "Also, manchmal glaube ich, dass die Kraft der Jugend mit ihm durchgegangen ist", flüsterte Hanon Caren und Seirra zu. "Sei still, nicht, dass er dich noch hört", ermahnte sie die Rothaarige. Sie hatten keine Zeit, weiterzureden, denn in diesem Moment gingen alle zum Schwimmbecken und so mussten sie sich ihnen anschließen. Nachdem alle mehr oder weniger freiwillig ins Wasser gesprungen waren, folgten schließlich auch die drei Freundinnen, worauf sich ihre Beine sofort in ihre jeweiligen Fischschwänze verwandelten. "Na kommt, wir sollen uns doch einschwimmen", meinte Seirra dann lächelnd an die beiden anderen gewandt, worauf sie untertauchte und Caren und Hanon ihr weniger begeistert folgten.
 

Nachdem sie Gais Aufwärmprogramm hinter sich gebracht hatten, sammelten sie sich wieder am Beckenrand, wo sie darauf warteten, was er jetzt als nächstes vorhatte. "So, da ihr diese Aufgabe erfolgreich beendet habt, werden wir nun ein kleines Wettrennen veranstalten. Zu diesem Zweck werde ich euch jetzt in Zweiergruppen einteilen. Als erstes wird Kankuro gegen Hanon schwimmen", ordnete Gai an. "Alles klar, denkst du, dass du eine Chance gegen mich hast?", fragte Hanon grinsend an ihren Kumpel gewandt. "Das werden wir sehen, nur weil du Flossen hast, heißt das noch lange nicht, dass ich gegen dich verlieren werde", grinste er zurück. "Also gut, möge der Bessere gewinnen", erwiderte Hanon und ging in Startposition. Kaum hatte Gai das Startsignal gegeben, schwammen die beiden auch schon los und lieferten sich ein waschechtes Kopf-an-Kopf Rennen. Doch schon bald fiel Kankuro hinter ihr zurück, was auch nicht anders zu erwarten war. Hanon hatte mit ihren Flossen einen großen Vorteil und so gewann sie am Ende mit einem deutlichen Vorsprung. "Am Anfang warst du gar nicht so schlecht", meinte sie lächelnd an Kankuro gewandt, als sie langsam zurück zu den anderen schwammen. "Das mag schon sein, aber es war ja wohl klar, dass ich gegen jemanden wie dich keine Chance habe", antwortete er grinsend. "Naja, wenn du noch ein bisschen an dir arbeitest, schaffst du's vielleicht irgendwann", erwiderte Hanon lachend.
 

Nachdem Gai noch die anderen gegeneinander schwimmen gelassen hatte, durften sie sich schließlich selbst beschäftigen und sich auch frei im Schwimmbecken bewegen. Gai saß am Beckenrand auf einem Stuhl und beobachtete die Schüler, wobei er dem ein oder anderen manchmal Hinweise im Bezug auf den Schwimmstil oder etwas Ähnliches gab. Plötzlich trat jemand zu ihm. "Hallo, Sensei Gai. Dürfen wir uns zu Ihrer Klasse gesellen?" Der Sportlehrer drehte sich um und erblickte Coco und die anderen neben sich. "Hm...eigentlich ist der Unterricht noch nicht beendet, aber na gut, ihr könnt mitmachen", antwortete er nach kurzem Überlegen. "Vielen Dank", sagte Noel an Cocos Stelle. Dann gingen die beiden Mädchen, gefolgt von Luchia, Rina und Kaito hinüber zum Schwimmbecken. "Hallo~, wir dachten, dass wir euch mal besuchen kommen", begrüßte Coco gut gelaunt die anderen. "Hey, was macht ihr denn hier? Habt ihr keinen Unterricht mehr?", fragte Hanon, als sie sich zu ihnen umdrehte. "Nein, wir haben überraschenderweise eine Freistunde bekommen und da wir nicht wirklich wussten, was wir machen sollten und Coco die Idee hatte, dass wir ja eigentlich mal bei euch vorbeischauen könnten, sind wir jetzt hergekommen", erklärte Luchia. "Eine gute Idee, Coco", grinste Seirra. Die Blonde wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein markerschütternder Schrei durch das ganze Becken hallte. "Was ist da los?!", fragte Noel erschrocken. "Dahinten ist jemand im tiefen Teil des Beckens. Sie kann sich nicht mehr lange über Wasser halten!", antwortete Hanon und schwamm auch schon los. Coco folgte ihr und hielt sie auf, bevor sie die Stelle, an der sich das Mädchen verzweifelt über Wasser hielt, erreichen konnte. "Was ist denn?", fragte Hanon leicht aufgeregt. "Sieh mal...Tayuya ist bei ihr, ist das nicht komisch...?" Die Blonde zeigte in Tayuyas Richtung. Sie lehnte am anderen Ende des Beckens und machte keine Anstalten, ihrer Mitschülerin zu helfen. "Ich glaub's ja nicht, was bildet die sich überhaupt ein?! Es würde mich nicht wundern, wenn sie sie absichtlich hierher gelockt hat", sagte Hanon empört. "Das können wir später klären, als erstes sollten wir ihr helfen", bestimmte Coco, worauf die Blauhaarige zustimmend nickte. Schnell schwammen sie auf das Mädchen zu und brachten sie an den sicheren Rand, wo sie erst einmal das ganze Wasser, das sie geschluckt hatte, wieder ausspuckte.
 

Erst jetzt erkannten Coco und Hanon, wen sie da aus dem Wasser gefischt hatten. "Saiko, um himmelswillen, ist alles in Ordnung?", fragte Hanon besorgt und klopfte ihr leicht auf den Rücken. "Es...geht...schon...", hustete die Angesprochene. "Sag mal, hast du sie noch alle, Tayuya?! Du hast doch genau gesehen, dass Saiko sich kaum noch über Wasser halten konnte, wieso hast du ihr nicht geholfen?!", fuhr Hanon die Rothaarige an, die sie daraufhin nur teilnahmslos anstarrte. "Wovon redest du bitte? Ich hab überhaupt nicht mitbekommen, was passiert ist." Diese Aussage trieb die Prinzessin des Südatlantiks fast zur Weißglut, aber Coco legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. "Lass gut sein, Hanon. Es hat doch sowieso keinen Sinn." Die Blauhaarige ließ nur ein verächtliches Schnauben von sich hören, bevor sie sich wieder Saiko zuwandte, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatte. "Gehts wieder?", fragte Coco fürsorglich, worauf die Schwarzhaarige nickte. "Ja, vielen Dank, ihr beiden! Ihr habt mir das Leben gerettet! Dafür stehe ich ewig in eurer Schuld!", sagte sie. "Ach was, das war doch selbstverständlich", winkte Hanon ab. "Nein, ich will es wiedergutmachen!", erwiderte Saiko. "Das musst du wirklich nicht", pflichtete Coco Hanon bei, doch Saiko wollte nicht lockerlassen. Eigentlich kannten sie die Schwarzhaarige nicht sehr gut. Sie war sehr zurückhaltend, ein eher stiller Mensch und vor allem war sie sehr schüchtern. Sie war immer sofort eingeschüchtert, wenn sie jemand von den Älteren anfuhr und sie tat wirklich alles, um anderen zu gefallen. Deswegen wollte sie jetzt auch den beiden Mädchen vor ihr zeigen, wie dankbar sie ihnen war, dass sie sie gerettet hatten. "Kommst du noch mit zu den anderen, Saiko? Du willst doch wohl nicht bei Tayuya bleiben, oder?", fragte Hanon dann, wobei sie der Rothaarigen einen Seitenblick zuwarf, den diese giftig erwiderte. Die Schwarzhaarige überlegte kurz, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich gehe mit zu euch." "Gut, dann komm." Coco schwamm voraus und Hanon half Saiko, wieder in den niederen Teil des Beckens, wo sie stehen konnte, zu kommen, bevor sie sich zu den anderen gesellten. Eine halbe Stunde später beendete Gai den Unterricht und alle verschwanden in die Umkleiden, um sich umzuziehen, ehe sie sich gemeinsam auf den Rückweg ins Schuldgebäude machten.
 

Hanon und Coco ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was das für Folgen hatte, dass sie Saiko geholfen hatten. Einige Wochen später hatte sich die Schwarzhaarige regelrecht an Cocos Fersen geheftet. Immer, wenn sie die Blonde traf, lief sie ihr nach und tat ihr kleinere Gefälligkeiten, wie zum Beispiel ihr Schließfach aufzuräumen. Leider war Saiko sehr tollpatschig und so verlegte sie ständig Cocos Sachen. Eine Zeit lang ließ es sich die Blonde gefallen, obwohl sie nicht verstand, wieso Saiko das tat. Sie musste ihr doch nicht alle Arbeiten abnehmen, nur weil sie ihr zusammen mit Hanon geholfen hatte. Dazu kam, dass sie auch ständig ihre Bücher suchen musste, wenn Saiko ihr mal wieder behilflich sein wollte. Meistens standen sie da, wo sie überhaupt nicht hingehörten, oder sie lagen ganz woanders, wo Coco dann erst nach ewigem Herumsuchen fündig wurde. Irgendwann platzte ihr dann doch der Kragen, als sie nicht nur nach ihrem Physik- sondern auch nach ihrem Mathebuch suchen musste und es erst spät abends fand, sodass sie sich abends gegen zehn Uhr noch hinsetzen und ihre Hausaufgaben machen durfte. Als Saiko das nächste Mal zu ihr kam, um wieder ihren Spint in Ordnung zu bringen, stellte Coco sie zur Rede. "Saiko, wieso tust du das? Du musst das nicht machen, es ist schon okay, dass Hanon und ich dir geholfen haben, war selbstverständlich. Wir hätten dich niemals untergehen lassen", fing die Blonde an. "Das weiß ich doch, aber ich tue das gern für euch", erwiderte die Angesprochene. "Aber ich will nicht, dass du meinen Schrank aufräumst. Damit machst du alles nur noch mehr durcheinander, als es ohnehin schon ist! Du verlegst ständig meine Sachen und ich kann sie dann überall suchen, manchmal dauert es Stunden, bis ich sie wiederfinde! Gestern habe ich mein Mathebuch überall gesucht und habe es erst sehr spät abends gefunden. Denkst du, ich habe immer Lust, in der Nacht Hausaufgaben zu machen, nur weil du meinst mein Schließfach aufräumen zu müssen?!", herrschte Coco sie an. Eigentlich wollte sie gar nicht so hart zu Saiko sein, aber anders würde sie es wahrscheinlich nicht verstehen. "A-aber...ich wollte doch nur...", stammelte die Schwarzhaarige mit zitternder Stimme vor sich hin. Coco biss sich auf die Lippen, sie durfte jetzt nicht nachgeben. "Es ist mir völlig egal, was du wolltest! Ich will deine Hilfe nicht mehr, es hilft mir nichts, wenn ich meine Bücher nicht mehr finde. Verschwinde endlich und fass meinen Schrank nie wieder an, wenn du unbedingt jemandem helfen willst, dann hilf Hanon! Immerhin hat sie dich auch gerettet", sprach sie deswegen weiter. "Du schickst mich also weg...?", fragte Saiko leise. Die Blonde zögerte. "Ja! Lass mich endlich in Ruhe, ich will deine Hilfe nicht mehr!", antwortete sie schließlich. "A-also gut...wenn du es so willst...dann werde ich eben gehen und dich in Ruhe lassen..." Mit diesen Worten drehte sich Saiko auf dem Absatz um und rannte schluchzend den Gang hinunter. "Verzeih mir, Saiko...", murmelte Coco vor sich hin, während sie ihre Schranktür schloss und sich dann auf den Weg in ihren Schlafsaal machte.
 

Wie Coco es ihr gesagt hatte, hängte sich Saiko jetzt an Hanon. Sie lief ihr andauernd hinterher, als ob sie ihr kleiner Schoßhund wäre und versuchte ständig, ihr einen Gefallen zu tun. Anfangs fand die Blauhaarige das ja noch lustig, aber irgendwann fing es an, ihr auf die Nerven zu gehen. "Sag mal, wenn ich mich recht erinnere, hing sie doch die ganze Zeit an dir, Coco. Wieso ist sie auf einmal hinter mir her?", fragte Hanon eines Mittags, als sie sich mit Coco verabredet hatte, gemeinsam Hausaufgaben zu machen, da die anderen anderweitig beschäftigt waren. "Naja...also ehrlich gesagt, habe ich ihr gesagt, dass sie dir helfen soll, weil ich es nicht mehr annehmen wollte", gestand die Blonde leicht verlegen. "Was?!", fragte Hanon fassungslos, "na vielen Dank auch...die macht nur noch mehr Durcheinander. Ich hab mein Englischbuch immer noch nicht gefunden. Zum Glück kann ich mich auf Seirra verlassen." "Genau das war der Grund, wieso ich sie weggeschickt habe...Ich hatte einfach keine Lust, meine Hausaufgaben immer nachts zu erledigen. Gerade die für Mathe, das sind ja nicht gerade wenige", erwiderte Coco. "Ja, da hast du Recht. Gott sei Dank konnte ich meine Aufgaben mit Carens Buch machen. Mann, ich würde sie auch gerne loswerden, also ich meine, dass sie damit aufhört, mir ständig hinterher zu laufen und meine Sachen aufräumen zu wollen", meinte Hanon missmutig. "Das macht sie nur, weil wir ihr das Leben gerettet haben", seufzte die Blonde. "Man kann es auch übertreiben", gab ihr Gegenüber trocken zurück. "Es gibt nur einen Weg, wie du sie wieder loswerden kannst..." "Und der wäre?", fragte Hanon. "Zwing sie dazu, indem du sie runtermachst...", antwortete Coco. "Aber...ich kann sie doch nicht einfach fertigmachen", erwiderte die Blauhaarige leise. "Es ist der einzige Weg, nur so versteht sie, dass sie das lassen soll. Ich weiß, das klingt hart und es fiel mir auch schwer, das zu tun, aber es geht...Irgendwann wird sie darüber hinweg sein und dann wird sie auch wieder normal mit uns reden. Aber es kann so nicht weitergehen. Immerhin ist sie nicht unsere Putzfrau", sagte Coco mit ernstem Gesichtsausdruck. "Ja, du hast Recht. Also schön, ich werds machen, es wird mich zwar einiges an Überwindung kosten, aber ich denke, es muss sein", seufzte Hanon. Coco nickte zustimmend. "Komm, lass uns jetzt endlich anfangen." Diesesmal nickte Hanon und gemeinsam machten sie sich an die Hausaufgaben.
 

Doch Hanon musste sich erst gar nicht überwinden, um Saiko anzuherrschen, dass sie das doch endlich unterlassen soll, denn in der folgenden Woche passierte etwas, was die Blauhaarige fast zum Überkochen brachte. Es war ein sonniger Freitagnachmittag im November. Eigentlich hatte niemand mehr mit solch gutem Wetter gerechnet und deswegen zog es auch fast alle nach draußen. Hanon war gerade auf dem Weg zu ihrem Schließfach, als Sakura plötzlich zu ihr stieß. "Hallo, Hanon! Gut, dass ich dich erwische", bergüßte sie sie gut gelaunt. "Hey, Sakura, ich hab dich gar nicht gesehen", lächelte Hanon. "Ich wollte dich fragen, ob du mit nach draußen kommst, die anderen sind schon runter zum Strand gegangen", erklärte die Rosahaarige schnell. "Klar, warum nicht, ich komme sofort nach, ich muss nur noch schnell an meinen Spint", antwortete Hanon. Sakura wollte gerade etwas darauf sagen, als plötzlich ein lautes Klirren zu hören war. "Was war das?", fragte sie verwirrt. "Keine Ahnung, hat sich angehört, als ob etwas kaputt gegangen wäre", antwortete Hanon, "komm, lass uns mal nachsehen." Sakura nickte und folgte ihr dann den Gang hinunter.
 

Als sie um die Ecke bogen sah Hanon, wie Saiko vor ihrer offenen Schranktür stand und entsetzt auf etwas starrte, das in tausend Scherben vor ihr auf dem Boden lag. Als die Blauhaarige näher herantrat, erkannte sie schließlich, was Saiko da zerbrochen hatte. Fassungslos schaute sie erst auf den Scherbenhaufen und dann zu der Schwarzhaarigen, die noch gar nicht richtig mitbekommen hatte, dass Hanon dazugekommen war. Erst als die Prinzessin des Südatlantiks wütend losschrie, zuckte sie zusammen und schaute sie erschrocken an. "Wie kannst du es wagen, den Bilderrahmen mit dem Bild meiner Mutter zu zerbrechen?!", schrie Hanon außer sich. "O-oh...H-hanon...ja also...ich wollte d-deinen Schrank aufräumen u-und dann bin ich aus Versehen m-mit meinem Ärmel an dem Bilderrahmen hängengeblieben. E-es tut mir wirklich furchtbar leid...", stammelte Saiko vor sich hin. "Es tut dir leid?!", donnerte Hanon wutentbrannt, "hast du überhaupt eine Ahnung, was du da angerichtet hast?! Verschwinde und komm mir nie wieder unter die Augen! Räum meinetwegen den Schrank von Tayuya oder sonst wem auf, aber lass meine Sachen endlich in Ruhe! Keiner braucht dich, Saiko! Niemand will deine Hilfe, also hau endlich hab und hör auf andere zu belästigen!" Saiko war bei jedem von Hanons Worten zusammengezuckt. Sakura, die die ganze Szene mit offenem Mund verfolgt hatte, fand jetzt in die Realität zurück und trat einen Schritt auf Hanon zu, um ihr besänftigend eine Hand auf die Schulter zu legen. "Hanon, lass es gut sein..." Die Blauhaarige riss sich von ihr los und schaute sie mit wütend funkelnden Augen an, bevor sie plötzlich tieftraurig wurden. "Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte davon. "Hanon, warte!", rief Sakura ihr noch hinterher, doch sie reagierte nicht mehr auf sie und rannte einfach weiter. Sakura seufzte und drehte sich dann zu Saiko um, die immer noch wie ein Häufchen Elend vor dem Scherbenhaufen stand. "Saiko...es tut mir leid, was Hanon zu dir gesagt hat. Komm, ich helfe dir, die Scherben zusammenzuräumen. Wir werden sicher einen anderen Rahmen für das Bild finden", sagte sie freundlich zu der Schwarzhaarigen, die daraufhin stumm nickte. Nachdem die beiden Mädchen die Scherben entsorgt hatten, bedankte sich Saiko leise bei Sakura, bevor sie langsam davon schlich. Die Rosahaarige schaute ihr kurz mitleidig hinterher, bevor sie sich auf den Weg nach draußen zu den anderen machte.
 

Dort angekommen bemerkte sie sofort, dass Hanon nicht dabei war. "Hey, Sakura. Wo warst du denn so lange? Hast du Hanon etwa nicht gefunden?", fragte Sasuke, als sie sich neben ihn setzte. Auch die anderen sahen sie fragend an, woraufhin sie wieder seufzte. "Es gab...einen kleinen Zwischenfall", fing sie an. "Wie meinst du das?", fragte Rina. "Naja...als ich sie gefunden habe, hat sie gesagt, dass sie noch schnell zu ihrem Schließfach muss und als wir uns gerade auf den Weg machen wollten, haben wir plötzlich ein lautes Klirren gehört. Natürlich sind wir sofort losgerannt, um nachzusehen, woher es kam. Als wir an ihrem Spint ankamen, stand Saiko vor einem Scherbenhaufen und wie sich herausstellte, hatte sie den Bilderrahmen mit dem Bild von Hanons Mutter zerbrochen. Daraufhin ist sie furchtbar wütend geworden und hat Saiko angeschrien. Sie war nicht gerade freundlich, aber das könnt ihr euch sicher vorstellen...", erzählte Sakura. Einen Moment herrschte Stille. "Ohje...die arme Saiko. Das hat sie doch bestimmt nicht absichtlich gemacht", murmelte Seirra nach einer Weile. "Nein, bestimmt nicht. Aber es war klar, dass Hanon so reagieren würde. Dieses Bild scheint ihr sehr wichtig zu sein", überlegte Noel. "Ist sie hier vorbeigekommen? Habt ihr sie gesehen?", fragte Sakura hoffnungsvoll, weil sie sich doch ein bisschen Sorgen um die Blauhaarige machte. "Nein, hier ist niemand vorbeigelaufen", antwortete Kin. "Ich werde sie suchen", mischte sich jetzt Kabuto ein. "Ja, eine gute Idee. Ich glaube, du bist jetzt der einzige, den sie an sich heranlässt", stimmte Temari ihm zu. "Überlasst das ruhig mir, ich werd schon rausfinden, was mit ihr los ist", meinte Kabuto lächelnd, bevor er aufstand, sich von den anderen verabschiedete und dann Richtung Klippen ging.
 

Er wusste, dass das einer ihrer Lieblingsplätze war und wie er erwartet hatte, fand er sie dort. Sie hatte sich im Gras niedergelassen und schaute mit traurigem Blick auf das weite Meer hinaus. Langsam trat Kabuto näher an sie heran, bis er sich schließlich zu ihr runterbeugte und sie sanft von hinten umarmte. Die Blauhaarige zuckte leicht zusammen. Sie brauchte sich dennoch nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da hinter ihr war. Es gab nur einen Menschen, der sie so sanft umarmte. "Was willst du, Kabuto?", fragte sie mit brüchiger Stimme. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht", gestand er. "Es ist alles in Ordnung." Kabuto spürte, dass sie abblocken wollte, doch er ließ nicht locker. "Hanon, ich merke doch, das etwas nicht stimmt. Sakura hat uns erzählt, was passiert ist. Ich verstehe deine Wut, aber trotzdem hättest du Saiko nicht ganz so arg anherrschen müssen", sprach er unbeirrt weiter. "Ich wollte das eigentlich gar nicht...es ist einfach so über mich gekommen, ich konnte meine Wut im Moment nicht kontrollieren. So kann ich ihr nie wieder unter die Augen treten. Sie hasst mich jetzt bestimmt, weil ich sie so gekränkt habe", murmelte Hanon niedergeschlagen. "Das glaube ich nicht, aber du solltest dich bei ihr entschuldigen", meinte Kabuto. "Ja, das werde ich auch, wenn ich sie wieder sehe", antwortete Hanon. Einen Moment herrschte Stille, ehe er wieder das Wort ergriff. "Ich verstehe sowieso nicht, wieso du da so dermaßen ausgerastet bist. Du kannst doch bestimmt einen neuen Rahmen dafür finden, oder?" "Das stimmt schon...aber es war das Bild meiner Mutter", erklärte Hanon, doch Kabuto verstand nicht so ganz. "Wie meinst du das?" "Das Bild meiner Mutter ist das Wichtigste für mich. Es ist die einzige Erinnerung, die ich noch an sie habe", murmelte Hanon. Kabuto weitete die Augen. "Du meinst..." Er brach ab. "Ja...meine Eltern sind beide tot. Mein Vater starb kurz nach meiner Geburt und meine Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben, als sie mich von einer Freundin abholen wollte...manchmal gebe ich mir die Schuld daran. Wäre ich damals nicht dahin gegangen, wäre sie vielleicht noch am Leben..." Ihre Stimme war immer leiser geworden, bis sie ihr schließlich versagte und sich Tränen über ihre Wangen bahnten.
 

Kabuto schwieg zuerst, doch dann löste er sich von ihr, um sich neben sie zu setzen und sie an sich zu ziehen. "Davon hast du mir noch nie erzählt", meinte er leise, während er ebenfalls auf's Meer hinausschaute. "Ich habe versucht es zu verdrängen. Ich wollte niemanden damit belasten und ehrlich gesagt habe ich versucht, meiner Vergangenheit zu entkommen. Ich habe Schuldgefühle, weil ich mich für den Tod meiner Mutter verantwortlich mache", seufzte Hanon. "Aber Hanon, dich trifft doch keine Schuld. Du hättest es nicht verhindern können. Es war einfach...Schicksal...das hört sich jetzt vielleicht taktlos an, aber glaub mir, du hättest es nicht vermeiden können. Du bist nicht Schuld daran. Ich glaube nicht, dass deine Mutter gewollt hätte, dass du dich so fertigmachst", erwiderte Kabuto und drückte sie näher an sich. "Weißt du, manchmal fühle ich mich so einsam und von jedem allein gelassen. Manchmal liege ich nachts wach und weine stumm vor mich hin, weil ich sie so sehr vermisse. Ich kann mich noch genau an meine Mutter erinnern, mir wurde immer gesagt, dass ich ihr unglaublich ähnlich sehe... Ich würde alles dafür geben, um sie nur noch ein einziges Mal sehen zu können", murmelte Hanon, wobei wieder ein paar Tränen über ihre Wangen huschten. "Ich kann dich sehr gut verstehen, aber du hättest es nicht an Saiko auslassen dürfen", meinte Kabuto. "Ich weiß, ich werde mich bei ihr entschuldigen." "Und noch etwas, Hanon. Du weißt ganz genau, dass du niemals alleine bist. Du hast mich und alle anderen. Wir sind immer für dich da und du kannst über alles mit uns reden", sagte der Weißhaarige dann. "Das weiß ich doch", antwortete sie und lächelte wieder. Eine Weile saßen sie noch da, bis Kabuto wieder das Wort ergriff. "Was ist, kommst du jetzt mit zu den anderen?" "Klar, gehen wir", stimmte Hanon zu und stand auf. Er machte es ihr gleich und nahm sie dann bei der Hand, bevor sie gemeinsam zurück zu den anderen an den Strand gingen.
 

Währenddessen lief Saiko ziellos durch die leeren Gänge des Schulgebäudes. Die ganze Zeit dachte sie über Hanons Worte nach. Sie hatte das doch nicht mit Absicht getan, das war wirklich das Letzte, was sie wollte. Dennoch konnte sie verstehen, dass die Blauhaarige sauer auf sie war. Sie hatte mit so einer Reaktion gerechnet, aber niemals hätte sie gedacht, dass Hanon so ausfallend werden würde. Nervös lief sie weiter durch die Korridore, sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie immer so schnell eingeschüchtert war, wenn jemand sie mal anherrschte, doch so sehr sie es auch versuchte, sie konnte einfach nichts dagegen tun. Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen. "Na, wen haben wir denn da? So ganz alleine, Saiko?", fragte da plötzlich jemand neben ihr. Erschrocken öffnete die Schwarzhaarige die Augen wieder und erblickte Tayuya neben sich. "Ähm...ja...ich wollte nachdenken...", stotterte sie vor sich hin. "Nachdenken? Worüber denn?" Fragend schaute die Rothaarige sie an, während sie sie freundlich anlächelte. Misstrauisch glitt Saikos Blick über sie. "Warum willst du das wissen?" "Ich mach mir Sorgen um dich, du siehst so traurig aus", antwortete Tayuya sofort, wobei es ihr perfekt gelang, ihr hinterhältiges Grinsen in ein freundliches, unschuldiges Lächeln zu verwandeln, das sogar Saiko überzeugte. "Naja...ich glaube, dass Hanon ziemlich sauer auf mich ist", murmelte sie daher niedergeschlagen. "Wieso das denn?", hakte Tayuya nach. "Ich wollte ihr nur helfen, ihr Schließfach in Ordnung zu halten, nachdem sie mir doch geholfen hat. Und als ich eben gerade aufräumen wollte, ist mir aus Versehen das Bild ihrer Mutter aus den Händen geglitten und der Rahmen ist zerbrochen", erzählte Saiko leise. Tayuya tat gespielt schockiert. "Oh mein Gott, das wird sie dir vermutlich niemals verzeihen." "Ich wollte das doch gar nicht. Sie ist so furchtbar wütend geworden und hat mir ziemlich gemeine Sachen an den Kopf geschmissen, aber ich kann sie verstehen", murmelte die Schwarzhaarige. "Aber sie hat kein Recht dazu, dich so zu erniedrigen!", erwiderte Tayuya heftig. "Ich wollte ihr doch nur helfen, aber sie hat mich weggeschickt, genauso wie Coco...die wollte meine Hilfe auch nicht mehr." Traurig schaute Saiko wieder auf den Boden. "Hanon und Coco sind herzlos, sie sind deine Freundschaft nicht wert. Wie wäre es denn, wenn wir beide uns stattdessen anfreunden? Ich mag dich richtig, Saiko und gemeinsam können wir den beiden zeigen, dass sie soetwas nicht mit dir machen können", meinte Tayuya und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. Sofort wich Saiko zurück. "Ich will mich nicht gegen die beiden stellen. Wenn sie meine Hilfe nicht wollen, ist das okay. Ich werde ihnen nichts Gemeines antun", protestierte sie. Ein verärgerter Ausdruck trat in die Augen der Rothaarigen, doch sie lächelte sofort wieder, als die Schwarzhaarige unsicher zu ihr aufschaute. "Also schön, dann lassen wir das, aber trotzdem können wir doch Freundinnen sein, oder?" Gewinnend lächelte Tayuya sie an und Saiko nickte zustimmend. "Schön, dann lass uns doch jetzt ein bisschen nach draußen gehen, die Sonne scheint und wer weiß, wann es wieder so schönes Wetter gibt", sagte die Rothaarige dann. Wieder nickte Saiko, bevor sie Tayuya nach draußen folgte.
 

Zufällig liefen die beiden am Strand vorbei, wo die anderen noch saßen und sich lachend unterhielten. "Hey, ist das nicht Saiko?", fragte Seirra plötzlich und zeigte hoch auf den Weg, der oberhalb des Strandes verlief. Sofort wandten sich alle Augen in die Richtung, in die Gaaras Freundin zeigte. "Ja, du hast Recht...aber was hat sie bitte mit Tayuya zu tun?", fragte Ino verwirrt. "Das habe ich mich auch gerade gefragt. Hatte sie eigentlich nicht immer Angst vor Tayuya und ihren beiden Freunden?", warf Tenten ein. "Doch, eigentlich schon, umso merkwürdiger, dass sie jetzt so mit ihr rumhängt", meinte Sakura misstrauisch. "Irgendwas stimmt da nicht", stimmte Kin der Rosahaarigen zu. "Ich hab auch ein ungutes Gefühl. Hoffentlich hat Tayuya sie nicht zu irgendwas überredet, nur weil ich sie vorhin so angeherrscht habe", sagte Hanon dann. "Ich glaube nicht, dass Saiko wirklich so dumm wäre und sich von Tayuya einwickeln lassen würde", erwiderte Temari. "Ja, aber vielleicht hat sich Tayuya wieder freundlicher gegeben, als sie eigentlich ist", überlegte Luchia. "Ja, immerhin hat sie das bei Seirra auch gemacht", knurrte Gaara missmutig, während er die Rothaarige neben sich näher an sich heranzog. "Wir sollten die beiden besser im Auge behalten", meinte Rina, woraufhin die anderen zustimmend nickten. "Wir sollten uns so langsam auf den Weg machen, wir haben noch Hausaufgaben auf", sagte Noel nach einer Weile an ihre Klassenkameradinnen und Kaito gewandt. "Sag mir bitte nicht, dass wir noch Mathe machen müssen", antwortete Luchia hoffnungsvoll. "Wir müssen noch Mathe machen", zerschlug Rina diese Hoffnung gleich wieder, worauf die Blonde den Kopf hängen ließ. "Keine Sorge, Luchia, wir kriegen das schon hin", meinte Kaito daraufhin lachend und wuschelte seiner Freundin durch die Haare. "Ich würde vorschlagen, dass wir alle wieder reingehen, ich denke, dass wir alle noch Hausaufgaben zu erledigen haben", warf Itachi dann ein, worauf seine Freunde nickten. Auch die anderen waren einverstanden und so standen schließlich alle auf, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zum Schulgebäude machten.
 

Abends hatte sich Tayuya mit ihren beiden Freunden in ihrem Schlafsaal verabredet. Dort waren sie ungestört; ihre Zimmergenossinnen hatten sich alle in den Gemeinschaftsraum zurückgezogen. "Also, über was wolltest du mit uns reden?", fragte Hidan und schaute sie erwartungsvoll an, als er sich auf ihr Bett fallen ließ, während sich Kakuzu an die Wand lehnte. "Ich hab einen neuen Plan, wie wir Hanon und ihren Freunden eins auswischen können", verkündete Tayuya stolz. Sofort wurden ihre Freunde hellhörig, immerhin hassten sie die Blauhaarige und alle anderen genauso wie Tayuya. "Und was hast du dir ausgedacht?", fragte Kakuzu, der sonst eigentlich immer eher ruhig war und sich im Hintergrund hielt. "Ich habe heute Mittag zufällig Saiko in den Gängen aufgegabelt und dank meiner übertriebenen Freundlichkeit hat sie mir erzählt, dass sie den Rahmen des Bildes von Hanons Mutter zerbrochen hat, als sie ihr Schließfach aufräumen wollte. Natürlich war Hanon total sauer auf sie und hat sie dann offenbar ziemlich zusammengestaucht. Ihr wisst, wie schreckhaft Saiko ist, es war leicht, sie davon zu überzeugen, dass ich mit ihr befreundet sein will. Sie will sich zwar nicht gegen Hanon und Coco stellen, die sie auch zur Schnecke gemacht hat, stellen, aber ich werde dafür sorgen, dass die beiden ihre Quittung bekommen. Saiko werde ich damit zwar auch eins auswischen, aber Verluste muss man eingehen", erzählte Tayuya. "Und das heißt im Klartext?", hakte Hidan nach. "Ich werde ihr so viele Streiche spielen, wie nötig sind, um den Verdacht auf Hanon und Coco zu lenken. So kommen sie ganz sicher nicht um eine Strafarbeit herum und somit wäre mein guter Ruf vielleicht wiederhergestellt", erklärte die Rothaarige. "Klingt gar nicht mal so schlecht. An was für Streiche hast du dabei gedacht?", fragte nun wieder Kakuzu. Tayuya überlegte kurz, doch dann fiel ihr etwas ein. "Sagt mal...hat Saiko nicht eine furchtbare Angst vor Kriechtieren?" Ihre Freunde nickten zustimmend. "Sehr gut, dann werde ich einfach warten, bis Hanon und Coco nächste Woche dran sind, die Klassenzimmer aufzuräumen und die Pflanzen zu gießen. In der Zwischenzeit werde ich in den Gartenanlagen nach irgendwelchen Kriech-oder Krabbeltieren suchen und sie Saiko einfach in die Bank tun. Wenn die Lehrer bemerken, dass Hanon und Coco Klassendienst haben, werden sie sicher davon ausgehen, dass nur sie dafür verantwortlich sein können. Und dann werden sie garantiert nachsitzen müssen", meinte Tayuya fies grinsend; Hidan und Kakuzu taten es ihr gleich. "Weißt du, Tayuya, ich bin stolz auf dich. So eine gute Idee hattest du lange nicht mehr", sagte der Weißhaarige anerkennend. "Vielen Dank", grinste die Rothaarige. "Sollen wir dir irgendwie helfen?", fragte Kakuzu dann, doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, lasst nur, ich mach das schon, wenn ich nicht mehr weiterkomme, werde ich auf euch zurückkommen", antwortete sie lächelnd. "Gut, bin gespannt, ob es klappt", meinte Hidan mit einem schmierigen Grinsen. "Das wird es, Hidan, das wird es", versicherte ihm Tayuya.
 

Am nächsten Tag war es endlich Samstag und da Sakura und die anderen ihre Hausaufgaben bereits am Freitag erledigt hatten, nutzten sie diesen Tag, um sich ein bisschen zu entspannen. Nach dem Mittagessen beschlossen die Freunde auf die großen Tennisplätze zu gehen, um dort ein bisschen zu spielen. Hinata und Tenten waren die ersten, die an ihrem Treffpunkt ankamen und kurz darauf stieß auch Naruto zu ihnen. "Hey, Mädels. Sind die anderen noch nicht da?", fragte er leicht überrascht, als er bei ihnen ankam. "Nein, wir haben uns auch schon gewundert, aber vermutlich werden sie gleich kommen. Vielleicht haben sich Sakura und die anderen wieder irgendwie verquatscht und die Jungs warten, bis sie auftauchen, was weiß ich", antwortete Tenten und verdrehte leicht die Augen, worauf der Blonde lachte. "Wir kennen doch vor allem Sakura und Ino schon lange genug." "Allerdings, so kennen wir sie", stimmte Hinata ihm zu. Plötzlich erregte etwas in einiger Entfernung Tentens Aufmerksamkeit. "Hey, was macht Tayuya denn da?", fragte sie verwirrt und zeigte in die Richtung der Rothaarigen. Sofort drehten sich Hinata und Naruto um. Tayuya kniete nicht weit von ihnen in einem der zahlreichen Rosenbeeten und schien nach irgendwas zu suchen. Neben ihr lag eine kleine Schaufel, während sie mit einem Spaten in der feuchten Erde herumstocherte. "Keine Ahnung, was sie vorhat. Ob sie was für den Biounterricht braucht?", überlegte Hinata. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht", antwortete Naruto und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Nein, ehrlich gesagt nicht", meinte die Hyuga verlegen. "Ich werd sie mal drauf ansprechen", sagte Tenten dann und ging auch schon auf sie zu, bevor die anderen beiden sie zurückhalten konnten.
 

"Hey, Tayuya, was machst du da? Musst du etwas für deine Biohausaufgaben erledigen?", fragte Tenten, als sie bei ihr angekommen war. Ertappt fuhr die Angesprochene herum und schaute die Braunhaarige hinter sich wütend an. "Was geht dich das an? Darf man sich nicht mal ein bisschen nützlich machen?", fauchte sie. "Oh, entschuldige, wenn ich dich bei der Gartenarbeit gestört habe. Es hätte ja sein können, dass du irgendwelche Absichten im Hinterkopf hast", antwortete Tenten provozierend. "Hey, nur weil ich Seirra fast umgebracht hätte, heißt das noch lange nicht, dass ich nochmal soetwas tue", rechtfertigte sich ihr Gegenüber bissig. "Ist ja schon gut, ich wollte dir nicht zu nahe treten", meinte die Braunhaarige sarkastisch. Einen Moment schauten sie sich feindselig an, bevor plötzlich eine neue Stimme die angespannte Stimmung durchbrach. "Hey, Tenten. Da bist du ja, ich hab gedacht, du wärst schon bei den Tennisplätzen." Überrascht drehte sich die Genannte um und erblickte Neji hinter sich. "Oh, hallo, Neji. Ich hab dich gar nicht gesehen", antwortete sie lächelnd, "ich hab zufällig Tayuya gesehen und wollte wissen, was sie macht. Anscheinend will sie sich bessern und hat gleich mal damit angefangen ein bisschen Gartenarbeit zu übernehmen, nicht wahr, Tayuya?" Daraufhin murmelte die Rothaarige nur etwas Unverständliches. "Oh, dann sollten wir sie besser nicht weiter stören, lass uns zu den anderen gehen", meinte Neji daraufhin und Tenten nickte zustimmend, bevor sie ihm zu den anderen folgte. Tayuya sah ihr mit hasserfülltem Blick nach. Wie sie sie doch hasste, sie und alle anderen auch. Doch sie hatte keine Zeit, sich lange über die Braunhaarige aufzuregen, immerhin musste sie eine Spinne oder einen Wurm oder etwas Ähnliches finden, das sie Saiko unterjubeln konnte, bevor nochmal jemand vorbeikommen würde. Endlich, nachdem sie geschlagene zwei Stunden in den Beeten herumgebuddelt hatte, fand sie mehrere Würmer und als sie zwischen den Büschen eine große schwarze Spinne hindurch huschen sah, fing sie diese auch noch ein, packte sie in eine Schachtel, die sie mitgebracht hatte und ging dann so schnell wie möglich zurück ins Schulgebäude. Jetzt musste sie das Ungeziefer nur noch in Saikos Bank schmuggeln, ohne dass jemand etwas davon mitbekommen und der Verdacht auf Hanon und Coco fallen würde. In ihrem Schlafsaal angekommen, verstaute sie die Schachtel schnell in ihrem Schrank, bevor sie wieder auf den Flur verschwand und sich auf die Suche nach ihren Freunden begab.
 

Als es schließlich Zeit zum Abendessen war, brachen Tenten und die anderen ihr Spiel ab, um sich nochmal schnell umzuziehen und dann zum Essen zu gehen. Nach zehn Minuten trafen sich schließlich alle im Speisesaal, der mal wieder völlig überfüllt war. "Super und wo sollen wir uns jetzt hinsetzen?", fragte Kin leicht missmutig. "Keine Sorge, Hinata und ich sehen nach, wo noch ein Platz frei ist und dafür holt ihr unser Essen", schlug Temari vor. Die Schwarzhaarige vor ihr nickte zustimmend und kämpfte sich dann mit den anderen zum Essen durch, während Temari und Hinata sich auf die Suche nach einem freien Tisch machten. Keine fünf Minuten später stieß die Huyga wieder zu ihnen und teilte Ino, die ihr am nähesten stand, mit, dass sie ganz hinten noch Platz gefunden hatten und sich einen Tisch mit Saiko teilen würden. "Na, ob das so eine gute Idee ist, Hanon in Saikos Nähe zu lassen", meinte die Blonde skeptisch. "Das ist der einzige Platz, den wir im Moment finden können, Temari hält uns extra frei und außerdem muss Hanon ja nicht direkt neben ihr sitzen", erwiderte Hinata. "Na gut, stimmt auch wieder, also gut, wir kommen sofort, du kannst ruhig wieder zu Temari gehen, ich bring dir dein Essen", sagte Ino daraufhin lächelnd und die Hyuga nickte zustimmend, bevor sie wieder zu Temari ging.
 

Kurz darauf kamen auch die anderen. Sakura, die das Essen für die Blonde mitgebracht hatte, und Ino, die das für Hinata hatte, stellten es den beiden Mädchen vor die Nase, bevor sie sich ebenfalls hinsetzten und anfingen zu essen. Kabuto hatte extra darauf geachtet, dass Hanon in einiger Entfernung zu Saiko saß, aber dennoch warf sie der Schwarzhaarigen gelegentlich Seitenblicke zu. Eigentlich wollte sie sich ja bei Saiko entschuldigen, aber immer, wenn sie kurz davor war, tauchte vor ihrem geistigen Auge der zerbrochene Rahmen des Bildes ihrer Mutter auf und erneut spürte sie die Wut in sich aufsteigen. Saiko spürte Hanons Blicke förmlich auf sich, deswegen traute sie sich auch nicht, die Blauhaarige anzusehen. Sie sah ohnehin blass aus, was auch Rina, die ihr gegenüber saß, nicht entging. "Saiko, ist alles in Ordnung? Du siehst aus, als ob du einem Geist begegnet wärst", stellte die Grünhaarige fest. "W-was...? O-oh, es ist nichts...ich hab mich nur leicht erschrocken. Weißt du, bevor ich zum Essen ging, hab ich in einem der Gänge eine große, schwarze Spinne gesehen und ich hab solche Angst vor denen. Ich bin wirklich zu Tode erschrocken, als sie sich plötzlich direkt vor meiner Nase abgeseilt hat", erklärte Saiko verlegen. "Ist doch nicht schlimm, jeder hat seine Ängste", antwortete Rina freundlich lächelnd, doch Hanon widersprach ihr. "Oh bitte, als ob das jetzt so schrecklich gewesen wäre. Du bist so ein Feigling, Saiko", fauchte die Blauhaarige sie an, worauf die Angesprochene wieder zusammenzuckte. "Hanon, jetzt beherrsch dich mal, man kann es auch übertreiben", wies Rina sie zurecht. "Lass mich einfach in Ruhe, okay?! Sie ist ein verdammter Feigling und das wird sie auch immer bleiben, wenn sie nicht endlich lernen wird, sich durchzusetzen. Wer hat schon Angst vor Spinnen." Die Blauhaarige verdrehte die Augen, bevor sie aufstand und mit wütenden Schritten davonstampfte. "Hanon! Komm zurück!", rief Rina ihr nach, doch die Prinzessin des Südatlantiks machte keine Anstalten, ihrer Aufforderung nachzukommen und verließ stattdessen den Speisesaal auf schnellstem Wege. "Na super...und was jetzt?", fragte Luchia ratlos. "Lass nur, ihr bleibt hier bei Saiko und ich geh ihr nach", meinte Caren und stand auf. "Ich komm mit dir, vielleicht können wir sie zu zweit zur Vernunft bringen", stimmte Haku ihr zu und stand ebenfalls auf, worauf die Lilahaarige nickte. "Also schön, wenn alle Stricke reißen, könnt ihr mir ja Bescheid sagen, dann rede ich mit ihr", mischte sich Kabuto ein. Caren und Haku nickten, bevor sie sich von ihren Freunden verabschiedeten und sich auf den Weg nach draußen machten.
 

"Wo kann sie hingegangen sein?" Suchend schaute Haku sich um. "Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder sie ist runter an den Strand oder sie ist zu den Klippen gelaufen", antwortete Caren. "Wie wär's, wenn wir erstmal zum Strand runtergehen?", schlug Haku vor. Caren nickte zustimmend und gemeinsam gingen sie den schmalen Pfad entlang, der sie hinunter zum Strand führte. Als sie sich umgeschaut hatten, entdeckten sie Hanon schließlich hinter einer Felsengruppe. Leise traten die beiden auf die Blauhaarige zu, die auf einem der Felsen saß und leise vor sich hin sang. "Hanon? Können wir mit dir reden?", fragte Caren vorsichtig, als sie direkt hinter ihrer Freundin stand. Die zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann langsam um. "Oh, ihr seid es", murmelte sie und lächelte traurig. "Hanon...was ist nur los mit dir? Wieso warst du so gemein zu Saiko? Sie hat dir doch überhaupt nichts getan und eigentlich hat sie mit Rina geredet", sagte Caren und sah ihr nun direkt in die braunen Augen. "Ich wollte das eigentlich gar nicht...aber als ich sie angesehen habe, ist das plötzlich alles wieder hochgekommen", murmelte Hanon und sah Caren unglücklich an. "Hanon, sie hat den Rahmen doch nicht absichtlich zerbrochen. Wieso entschuldigst du dich nicht einfach bei ihr, sagst, dass es nicht so gemeint war und die Sache ist erledigt", mischte sich nun Haku ein. "Er hat Recht, es ist doch Quatsch jetzt so ätzend zueinander zu sein. Sie ist total am Boden zerstört, weil sie denkt, dass du sie jetzt hassen würdest, aber das stimmt doch nicht, oder?" Durchdringend schaute Caren sie an und Hanon senkte schuldbewusst den Blick. "Nein, ich habe das eher unbewusst gesagt", antwortete die Blauhaarige leise, "ich würde mich ja bei ihr entschuldigen, aber irgendwie traue ich mich nicht, weil ich sie so gekränkt habe." "Ich bin mir sicher, dass sie dir verzeihen wird, immerhin ist Saiko nicht nachtragend. Gib dir einen Ruck und sag ihr, dass es dir leid tut", lächelte Caren. "Also schön, ihr habt Recht, ich werd sie nächste Woche nach dem Unterricht abfangen. Kommen du und Seirra dann mit? Ich will nicht alleine gehen." Bittend schaute Hanon die Lilahaarige an. "Na klar, wir sind deine seelische und moralische Unterstützung", grinste diese und auch Hanon lächelte nun wieder. "Also gut, dann werd ich mir übers Wochenende eine passende Entschuldigung überlegen", meinte sie und Caren nickte zustimmend. "Wir sollten langsam reingehen, nicht dass wir noch Ärger kriegen", sagte Haku nach einer Weile. "Ja, du hast Recht, wenn uns Orochimaru oder ein anderer Lehrer hier draußen findet, können wir die nächsten zwei Wochen bestimmt ununterbrochen nachsitzen", stimmte Caren ihm zu. "Dann lasst uns gehen, Nachsitzen ist nun wirklich das Letzte, auf das ich Lust habe", meinte auch Hanon und sprang von dem Felsen, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte, bevor sich die drei Freunde schnell auf den Rückweg zum Schulgebäude machten.
 

Doch leider kam Hanon nicht dazu, sich bei Saiko zu entschuldigen, denn an diesem Montag setzte Tayuya ihren fiesen Plan in die Tat um. Während der Mittagspause schlich sich die Rothaarige von allen anderen unbemerkt aus dem überfüllten Speisesaal. Bei all den Schülern fiel es wirklich nicht auf, wenn sich einer von ihnen aus der Menge herauslöste und durch die Gänge streifte. Als sie schließlich den großen Saal verlassen hatte, rannte sie so schnell wie möglich nach oben in ihr Zimmer, um die Spinne aus ihrem Schrank zu holen, die immer noch in der Schachtel saß. Auf die Würmer würde sie verzichten, sie war sich sicher, dass auch die Spinne allein den gewünschten Effekt erzielen würde. Nachdem sie die Schachtel geholt hatte, machte sie sich schnell auf den Weg zu ihrem Klassensaal. In weniger als einer halben Stunde würde der Nachmittagsunterricht beginnen und in knapp zehn Minuten würden Hanon und Coco hier auftauchen, um sich um die Pflanzen zu kümmern. Schnell huschte sie zu Saikos Platz, wo sie die Schublade unter dem Tisch aufzog, die Schachtel in ihrer Hand öffnete und die Spinne herauskrabblen ließ, die sich sofort in die hinterste Ecke des Fachs verzog. Zufrieden mit sich selbst schob Tayuya die Schublade wieder zu, bevor sie wieder zur Tür ging, auf den Flur trat und dann, nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass niemand sie gesehen hatte, den Gang hinunterging.
 

Keine Minute zu früh, denn kaum war sie um die nächste Ecke gebogen, tauchten auch schon Hanon und Coco auf, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Lustlos schloss die Blonde die Tür auf und ließ die Blauhaarige zuerst eintreten. "Mann, wie ich das doch hasse, als ob die Lehrer ihre dämlichen Pflanzen nicht selbst gießen könnten, immerhin haben die doch eh nichts Besseres zu tun", maulte Hanon, während sie missmutig zur Gießkanne stapfte, die auf der Fensterbank stand. "Fluchen hilft auch nichts, Hanon. Ich hab zwar auch keine Lust, aber was soll's, wir müssen es ja doch machen", seufzte Coco und griff sich die zweite Kanne, die vorne neben dem Lehrerpult stand, bevor sie ihrer Freundin zum Waschbecken im hinteren Teil des Saals folgte. Nachdem sie ihre Aufgaben erledigt hatten, stellten sie die Gießkannen wieder an ihre Plätze, bevor sie den Klassensaal verließen und zum nächsten Raum gingen. Als sie endlich alle Zimmer abgeklappert hatten, hatten sie gerade noch Zeit, ihre Schultaschen zu holen, bevor es auch schon zur nächsten Stunde klingelte. An einem Treppenaufgang verabschiedeten sie sich voneinander und jede machte sich auf den Weg in ihre eigene Klasse.
 

Als Hanon wieder an ihrem Klassensaal ankam, warteten die anderen schon auf sie. Sie kam gerade noch rechtzeitig, denn kaum einen Augenblick später tauchte auch schon Orochimaru auf und ließ die Klasse in ihren Saal. Drinnen setzten sich alle auf ihre Plätze und warteten, bis ihr Lehrer seine Unterlagen ausgepackt und sie begrüßt hatte, bevor der Unterricht begann. "Für heute hab ich mir mal etwas Anderes ausgedacht. In letzter Zeit haben wir ja viel aufgeschrieben, auch wegen der Klassenarbeit und deswegen habe ich mir überlegt, dass wir heute mal ein paar einfache mündliche Übungen machen, als Ausgleich dafür, dass ihr in letzter Zeit so hart gearbeitet habt", erklärte Orochimaru. Die Klasse starrte ihn verblüfft an. "Wer ist das und was hat er mit Orochimaru gemacht?", flüsterte Hanon Caren und Seirra zu, die daraufhin leise lachten. "Sei doch froh, dass er uns mal eine Auszeit gönnt, es war wirklich mehr als nur anstrengend in den letzten Wochen", meinte Kankuro. "Ja, allerdings", stimmte Haku ihm zu. "Ja, ihr habt Recht, mal sehen, was er jetzt geplant hat", sagte Seirra gut gelaunt. Auch die anderen aus der Klasse schienen erleichtert, dass Orochimaru heute mal etwas lockerer war, nur Tayuya sah nicht begeistert aus, denn immerhin brauchten sie in diesem Fall ihre Bücher nicht und das hieß, dass Saiko die Spinne nicht entdecken würde und ihr Plan vorerst nicht aufging. Naja, damit musste sie sich jetzt wohl oder übel abfinden, vielleicht würde es ja in der nächsten Stunde klappen. Orochimaru hatte währenddessen angekündigt, dass sie heute nur Kopfrechnen machen würden, was den meisten mehr als nur recht war.
 

Nach einer angenehmen und ausgeglichenen Mathestunde hatten sie Französisch. Zum Erstaunen aller kam Kakashi schon nach fünf Minuten. "Ähm...haben wir irgendwie was verpasst? Geht hier 'ne komische Lehrerkrankheit um oder so?", fragte Hanon verwirrt. "Wieso?", fragte Seirra. "Na, Orochimaru ist plötzlich so nett zu uns und zieht es vor einfaches Kopfrechnen zu machen, als uns irgendwelche komplizierten Aufgaben im Buch lösen zu lassen und uns dann auch noch keine Hausaufgaben zu geben und dann kommt Kakashi zwanzig Minuten früher als sonst", erklärte die Blauhaarige. "Ja, du hast Recht, das ist seltsam...naja, vielleicht wollen sie sich alle bessern", meinte Caren lachend. "Naja, verkehrt wäre es auf keinen Fall", stimmte Kankuro ihr grinsend zu. Doch sie hatten keine Zeit, um sich weiter zu unterhalten, denn in diesem Moment erhob Kakashi die Stimme. "Guten Tag, allerseits. Ich möchte mich gar nicht lange mit unnötigen Reden aufhalten. Heute werden wir nur mündlich arbeiten, eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die unregelmäßigen Verben zu wiederholen", verkündete er gut gelaunt. Die Klasse stöhnte genervt auf. Darauf hatte nun wirklich gar keiner Lust, vor allem Tayuya nicht, weil dadurch ihr genialer Plan schon wieder vereitelt wurde. Doch Kakashi ließ sich von dem Gemaule und Gemecker, das vereinzelt zu hören war, gar nicht beeindrucken, sondern schrieb das erste Verb an die Tafel, das Seirra konjungieren sollte. Als die Rothaarige das mehr oder weniger gut gemeistert hatte, machte Kakashi mit Yuriko weiter. Die Stunde ging sehr schleppend voran, weil keiner wirklich Lust hatte, Verben runterzurasseln, wodurch die Klasse auch höchst unkonzentriert wirkte. Irgendwann platzte Kakashi dann der Kragen. "Das ist ja nicht mehr zum Aushalten! Könnt ihr euch nicht mal zusammenreißen?! Als ob es jetzt so schwierig wäre, ein paar Verben zu konjungieren!", herrschte er die Klasse ungehalten an. Keiner sagte etwas dazu. "Also schön, da offensichtlich sowieso keiner Lust dazu hat, werdet ihr jetzt eure Grammatikhefte rausnehmen, damit wir in das nächste Thema einsteigen können", meinte er dann ziemlich gereizt. Sofort hörte man zahlreiche Schubladen aufgehen, als die Schüler ihre Unterlagen herausholen wollten. Gespannt schaute Tayuya zu Saiko, die in ihrem Fach nach ihrer Grammatik suchte, doch zu ihrer Enttäuschung geschah nichts. Nach kurzer Zeit, zog Saiko die Grammatik heraus und schloss die Schublade wieder, offenbar hatte sie die Spinne nicht aufgeschreckt.
 

Als Saiko die Grammatik gerade aufschlagen wollte, fiel ihr plötzlich auf, dass sie aus Versehen das englische statt das französische Beiheft gegriffen hatte. Also zog sie ihre Schublade erneut auf und legte die falsche Grammatik wieder zurück. Gerade, als sie das richtige Heft herausziehen wollte, entdeckte sie die große schwarze Spinne, die ihr in diesem Moment über die Hand lief. Erschrocken stieß sie einen schrillen, panischen Schrei aus, der alle, einschließlich Kakashi zusammenzucken ließ. Ein zufriedenes und gemeines Grinsen schlich sich auf Tayuyas Lippen, was allerdings nur Hidan und Kakuzu, die neben ihr saßen, bemerkten. Endlich würde sie Hanon und Coco eins auswischen können, denn diesesmal konnte sie gar nicht verdächtigt werden, da jeder der Klasse bezeugen könnte, dass sie während der Mittagspause im Speisesaal gewesen war, immerhin hatte niemand mitbekommen, dass sie für eine viertel Stunde abwesend war. Kakashi war der Erste, der sich wieder fing. Leicht wütend drehte er sich zu Saiko um, die mit schreckgeweiteten Augen auf ihre Schublade starrte und den Stuhl so weit wie möglich von ihrer Bank weggerückt hatte. "Saiko, kannst du mir vielleicht mal erklären, was das soll? Was fällt dir ein, hier rumzuschreien? Setz dich gefälligst wieder anständig hin", fuhr er sie an. Doch die Schwarzhaarige schüttelte nur stumm den Kopf. "I-ich kann nicht...", stammelte sie vor sich hin. "Und wieso nicht?", wollte Kakashi gereizt wissen. "D-da i-ist e-eine g-große Spinne..." Kakashi sah sie misstrauisch an. Saiko wusste, dass er überlegte, ob er ihr glauben sollte, immerhin war die Klasse bekannt dafür, dass sie den Lehrern nur allzu gerne mal einen Streich spielte. "Lass mich nachsehen", sagte er schließlich und kam auf sie zu. Saiko nickte und rückte noch ein Stück weiter nach hinten. Als Kakashi an ihrem Tisch angekommen war, nahm er die Schublade in Augenschein und tatsächlich konnte er die große Spinne entdecken, die sich mittlerweile wieder in die Ecke zurückgezogen hatte.
 

Sofort drehte er sich wieder zum Rest der Klasse. "Wirklich sehr lustig, Leute. Wisst ihr, ich habe euch wirklich für schlauer gehalten, findet ihr das etwa komisch, Saiko so einen Schreck einzujagen?", fragte er sauer. Es kam selten vor, dass Kakashi mal auf etwas wütend reagierte, aber wenn er erstmal sauer war, sollte man lieber keine Widerworte geben. Als niemand etwas dazu sagte, fuhr er schließlich fort. "Okay, wer war das? Vielleicht werde ich von einer Strafe absehen, wenn sich derjenige jetzt freiwillig meldet und sich bei Saiko entschuldigt." Wieder herrschte Schweigen. "Schön, scheinbar ist mal wieder niemand dafür verantwortlich. Ein paar schöne Freunde seid ihr mir." "Eigentlich kommt nur eine Person in Frage, Sensei Kakashi", meldete sich Tayuya zu Wort. "Ach und die wäre, Tayuya?", gab er zurück. "Hanon war die einzige, die während der Mittagspause hier war, immerhin muss sie sich diese Woche um die Klassenzimmer kümmern. Eine bessere Gelegenheit gibt es gar nicht, als dass sie die Spinne hätte in die Schublade krabbeln lassen können. Und Coco Minazuki hat ihr bestimmt dabei geholfen, immerhin war sie mit ihr zusammen unterwegs", antwortete die Rothaarige mit einem perfekten unschuldigen Lächeln. "Was?! Ich höre ja wohl nicht richtig! Was fällt dir ein, sowas zu behaupten, du miese Schlange! Du warst es doch, die Saiko dieses Viech unter die Bank gesetzt hat!", empörte sich Hanon und sprang wütend von ihrem Platz auf. "Wie kannst du mich verdächtigen? Du und Coco, ihr wart die einzigen, die heute Mittag durch die Gänge gestreift sind, jeder hier weiß, dass ihr beiden diese Woche damit dran seid, die Pflanzen in jedem Raum zu gießen. Ich war die ganze Zeit im Speisesaal, du kannst die anderen gerne fragen. Außerdem weiß hier jeder, dass du wütend auf Saiko bist, weil sie den Rahmen vom Bild deiner Mutter zerbrochen hat, also verdächtige nicht andere!", fauchte Tayuya sie an. "Sensei Kakashi, sie glauben ihr doch nicht etwa, oder? Sie war ganz sicher nicht die ganze Zeit im Speisesaal, weder ich noch Coco würden soetwas tun! Okay, vielleicht war ich wütend auf Saiko, aber ich würde ihr niemals soetwas antun!", verteidigte sich Hanon. "Das stimmt, Sensei Kakashi. Hanon und Coco wären nicht so fies und würden Saiko bestimmt nicht sowas antun wollen", stimmte Seirra der Blauhaarigen zu. "Halt dich raus, Seirra", unterbrach Kakashi sie, worauf die Rothaarige sofort verstummte, "ich würde dir ja gerne glauben, Hanon, aber diesesmal muss ich Tayuya Recht geben. Ich habe sie heute Mittag im Speisesaal gesehen, sie saß bei Hidan und Kakuzu. Du und Coco wart tatsächlich die einzigen, die nicht da waren, weil ihr euch um die Klassenzimmer gekümmert habt. Tut mir leid, aber da du dich nicht von alleine gestellt hast, muss ich jetzt Maßnahmen ergreifen, wir werden jetzt Coco aus dem Unterricht holen und dann werdet ihr mich zu Orochimaru begleiten." "Was?! Aber Sensei, das ist ungerecht! Ich und Coco waren das nicht!", versuchte Hanon es noch einmal, doch ihr Lehrer wollte davon nichts wissen. "Keine Widerrede! Pack deine Sachen zusammen und dann komm mit!" Die Blauhaarige murmelte etwas Unverständliches, packte aber doch ihre Sachen ein und folgte dem Grauhaarigen auf den Flur. Sie sah nicht mehr, wie Tayuya und ihre beiden Freunde triumphierend grinsten.
 

Nachdem sie die völlig überrumpelte Coco aus Irukas Unterricht geholt hatten, nachdem auch die Blonde sich und Hanon erstmal verteidigt hatte, was leider überhaupt nichts genützt hatte, waren sie schließlich auf dem Weg zu Orochimaru. "Ich werde sie sowas von fertigmachen!", grummelte Coco stinksauer und ballte die Hand zu einer Faust. "Und ich erst, wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie nicht mal mehr wissen, wie sie heißt und wo sie herkommt", stimmte Hanon ihr wütend zu. In diesem Moment blieb Kakashi stehen und klopfte an Orochimarus Bürotür. Nach einem leisen "Herein" öffnete er die Tür und trat mit den beiden Mädchen ein. Überrascht schaute Orochimaru von seinen Unterlagen auf. "Kakashi? Was führt dich denn hierher?", fragte er verwirrt. "Ich möchte dir Coco und Hanon bringen. Die beiden haben Saiko einen üblen Streich gespielt, den sie während der heutigen Mittagspause, als sie die Klassenzimmer versorgen sollten, vorbereitet haben. Und da sie sich nicht freiwillig gestellt haben, sehe ich mich jetzt leider dazu gezwungen, sie an dich zu übergeben. Ich denke, eine Woche Nachsitzen dürfte genügen, damit sich sich über ihr Verhalten bewusst werden", meinte Kakashi. Orochimaru nickte zustimmend. "Gut, ich werde mich darum kümmern, das kann natürlich nicht ungestraft bleiben." "Sehr gut, dann werde ich sie nun bei dir lassen, wir seh'n uns." Mit diesen Worten verabschiedete sich Kakashi von Orochimaru und ging zurück in seine Klasse.
 

Eine unangenehme Stille breitete sich in dem kleinen Büro aus, die schließlich von einer weiteren weiblichen Stimme unterbrochen wurde. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass die beiden etwas damit zu tun haben, oder Papa?" Erst jetzt bemerkten Coco und Hanon, dass Shiori weiter hinten im Raum auf einem Sessel saß und ein aufgeschlagenes Buch auf dem Schoß liegen hatte. "Hallo, Shiori, wir haben dich gar nicht gesehen", lächelte Coco der Schwarzhaarigen zu. "Ach, schon okay, ihr habt im Moment bestimmt andere Probleme", winkte sie ab. "Ja...allerdings", meinte Hanon verbittert. "Na, jetzt bleibt mal ganz ruhig, ihr zwei. Ich glaube tatsächlich nicht, dass ihr beiden etwas damit zu tun habt. Deswegen werde ich euch auch nicht nachsitzen lassen", mischte sich Orochimaru ein. "Wirklich nicht? Aber, wir können doch nicht zurück in unsere Klassen", warf Coco ein. "Das müsst ihr auch nicht, ihr bleibt einfach hier und vertreibt euch irgendwie die Zeit, ihr könnt meinetwegen Hausaufgaben machen. Aber vorher möchte ich wissen, wer es wirklich war", erwiderte Orochimaru. "Es war mit Sicherheit Tayuya. Immerhin hat sie uns bei Sensei Kakashi angeschwärzt und dann hat sie behauptet, dass sie die ganze Zeit im Speisesaal war, Sensei Kakashi hat ihr beigepflichtet, weil er sie gesehen hat. Aber sie war es ganz sicher, wer sonst würde uns und auch Saiko eins auswischen wollen", antwortete Hanon. "Ich muss ihr Recht geben, wir kennen Tayuya und ihre beiden Freunde schon lange genug, es würde durchaus zu ihr passen, es so aussehen zu lassen, als ob andere für etwas verantwortlich wären, das eigentlich auf ihre Kosten geht", meinte auch Shiori. "Ja, du hast Recht, aber um sie dafür gerade stehen zu lassen, müssten wir sie irgendwie aus der Reserve locken, damit sie sich verplappert", überlegte Hanon. "Was hat sie Saiko für einen Streich gespielt?", fragte Shiori. "Sie hat ihr 'ne Spinne in die Schublade getan", antwortete Coco. "Gut, dann müsst ihr das Gespräch heute Abend oder wann sich eben die Gelegenheit dazu ergibt, auf Spinnen lenken, vielleicht wird sie sich dann verraten. Und sobald sie auch nur ein falsches Wort gesagt hat, bringt ihr sie sofort zu meinem Vater, der natürlich so tun muss, als wüsste er von nichts", meinte Shiori und warf ihrem Vater einen vielsagenden Blick zu. "Ich hab nichts gehört", antwortete dieser sofort und wandte sich wieder seinen Unterlagen zu. Seine Tochter lächelte zufrieden. "Was sagt ihr dazu?" "Das klingt toll, wir werden zurückschlagen, so einfach lassen wir sie nicht davonkommen, stimmts, Coco?", grinste Hanon ihre Freundin an, die daraufhin nickte. "Achja und vielen Dank, dass Sie uns glauben und uns nicht nachsitzen lassen, Sensei Orochimaru", meinte Coco dann und verbeugte sich leicht. "Ist schon okay, aber jetzt solltet ihr euch mit euren Hausaufgaben beschäftigen, damit es wenigstens nach Nachsitzen aussieht", erwiderte er und lächelte leicht. Die beiden Mädchen nickten, bevor sie sich zu Shiori setzten und sich an ihre Englischhausaufgaben machten.
 

Gegen Abend verabschiedeten sich die beiden Mädchen von Orochimaru und seiner Tochter, bevor sie hoch in ihren Schlafsaal gingen, wo sie ihre Schultaschen abstellten und sich dann auf den Weg zum Abendessen machten. Als die beiden in den Speisesaal kamen, wurden sie sofort von Tenten abgefangen. "Hey, da seid ihr ja endlich. Die anderen haben uns erzählt, was passiert ist, das ist ja wirklich eine Frechheit", regte sie sich sofort auf. "Ganz ruhig, Tenten. Es gibt keinen Grund, um sich aufzuregen, wir werden es euch gleich erklären", antwortete Coco. "Gut, dann kommt mit, wir sitzen dahinten", erwiderte Tenten und winkte sie hinter sich her. Coco und Hanon folgten ihr. Nachdem sie sich mehr durchgequetscht hatten, kamen sie schließlich bei den anderen an. "Hey, da seid ihr ja, ist alles in Ordnung?", fragte Luchia sofort, als sie ihre beiden Freundinnen erblickte, die daraufhin nickten und sich dazu setzten. "Erzählt, was ist bei Orochimaru passiert? Hat er etwa auch geglaubt, dass ihr das wart?", fragte Noel. "Also, am besten fangen wir von vorne an", fing Coco an, "also, als Kakashi uns hingebracht hat, hat er ihm eben alles erklärt und natürlich musste Orochimaru Verständnis zeigen. Immerhin wusste er ja nicht, was wirklich vorgefallen war. Doch als Kakashi gegangen war, hat er uns gesagt, dass er nicht glaubt, dass wir das waren und deswegen hat er uns das Nachsitzen erlassen. Wir haben ihm dann gesagt, wer es wirklich war und haben uns die Zeit mit Hausaufgaben vertrieben." "Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Orochimaru so nett sein kann, langsam wird er mir ja richtig sympathisch", witzelte Sakura. "Komm, wir sind wirklich froh, dass er uns geglaubt hat", meinte Hanon. "Aber trotzdem müssen wir es Tayuya irgendwie heimzahlen", warf Ino ein. "Ja, aber wie denn?" Fragend schaute Kin in die Runde. "Shiori hatte da so 'ne Idee", mischte sich Coco wieder ein. "Und die wäre?", fragte Hinata. "Naja, sie meinte, dass wir bei der nächsten Gelegenheit das Gespräch auf Spinnen lenken sollen, vielleicht haben wir Glück und sie verplappert sich, dann werden wir sie sofort zu Orochimaru schleppen und der kann dann entscheiden, was mit ihr passiert", erklärte Hanon. "Das hört sich super an", grinste Temari, "aber wie wollt ihr das Thema auf Spinnen lenken?" "Hm...eine gute Frage", murmelte Coco. "Wie wär's damit", mischte sich Rina ein, "eine von uns geht nachher in den Gemeinschaftsraum und checkt, ob Tayuya und ihre Freunde da sind, wenn ja, wird sie auf sie zugehen und rein zufällig fragen, ob bei ihnen noch frei ist und dann uns andere herrufen. Und dann könnt ihr - Hanon und Coco - darüber reden, was ihr alles während dem Nachsitzen machen musstet. Orochimaru könnte euch ja dazu verdonnert haben, die Biosäle zu putzen und dabei könnten euch ja unzählige Spinnen über den Weg gelaufen sein und dann könnt ihr sagen, wie ekelhaft das doch war, vielleicht beißt sie ja an." "Das ist die Idee, Rina! Du bist wirklich die Beste!", freute sich Hanon und fiel der Grünhaarigen um den Hals, worauf diese nur lachte.
 

Nach dem Essen beschlossen sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen. "Also, wer spielt unseren Lockvogel?" Fragend schaute Rina in die Runde. Allgemeines Schulterzucken. "Wie wär's, wenn Temari das übernimmt? Immerhin war sie früher mit ihr in einer Klasse und kennt sie noch besser als wir", schlug Caren schließlich vor, worauf die anderen nickten. "Nimmst du die Aufgabe an, Temari?", fragte Seirra an die Blonde gewandt. Die nickte zustimmend. "Aber klar, ihr könnt euch auf mich verlassen." "Sehr gut, dann lasst uns gehen", meinte Rina und ging voraus; die anderen folgten ihr.

Vorm Gemeinschaftsraum angekommen, versteckten sich die anderen zunächst auf dem Flur und Temari betrat den großen, gemütlichen Raum. Suchend schaute sie sich um. "Suchst du jemanden, Temari?" Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich zur Seite. "Oh...Shikamaru...ähm...ja, ich suche Tayuya...", stammelte sie vor sich hin und hoffte, dass er den leichten Rotschimmer, der sich auf ihre Wangen geschlichen hatte, nicht bemerkte. Doch Shikamaru hob nur fragend eine Augenbraue hoch. "Tayuya? Was willst du denn bitte von der?" "Das erkläre ich dir später, aber es ist wirklich wichtig, also hast du sie gesehen?", fragte Temari, als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. "Klar, sie sitzt dahinten bei Hidan und Kakuzu", antwortete der Nara und zeigte in die Richtung der Rothaarigen. Temari nickte. "Vielen Dank, wir sehen uns." Mit diesen Worten ging sie hinüber zu ihren ehemaligen Klassenkameraden und blieb direkt vor ihnen stehen. Missmutig hoben alle drei gleichzeitig den Blick und musterten ihr Gegenüber abschätzig. "Was willst du denn hier, Temari?", fragte Hidan, wenig begeistert darüber, die Blonde hier zu sehen. Temari zögerte kurz, doch dann fasste sie sich ein Herz und antwortete ihm. "Naja...ich wollte euch fragen, ob ich mich nicht ein bisschen zu euch setzen kann." Die drei Freunde tauschten prüfende Blicke miteinander, konnten aber nichts an der Blonden entdecken, was ihr Misstrauen erwecken könnte. "Also gut, setz dich", meinte Hidan schließlich. Temari bedankte sich bei ihm und winkte die anderen unauffällig herein, bevor sie sich setzte und vorgab in ihrer Englischlektüre zu lesen.
 

"Da, sie hat gewunken, das heißt wohl, dass sie ihr erlaubt haben, ihnen Gesellschaft zu leisten", flüsterte Sakura, die Temari und die anderen drei die ganze Zeit im Auge behalten hatte, den anderen zu. "Sehr gut, dann kann's ja jetzt losgehen", freute sich Hanon mit einem boshaften Grinsen. "Sakura, geh vor, wir sind direkt hinter dir", meinte Ino dann an die Rosahaarige gewandt, die daraufhin zustimmend nickte und auf Temari und ihre einstigen Klassenkameraden zuging. "Hey, Temari, wir haben dich schon überall gesucht", lächelte Sakura die Blonde an, als sie bei ihr angekommen war. "Oh, hallo Sakura, setzt euch doch her, es ist genug Platz für alle da", antwortete Temari und erwiderte ihr Lächeln, dass die anderen drei gar nicht begeistert aussahen, ignorierte sie einfach. "Klar, warum nicht", stimmte Sakura sofort zu und setzte sich Temari gegenüber; die anderen taten es ihr gleich. Eine Weile herrschte Stille, bevor Kin schließlich das Wort ergriff und sich an Hanon und Coco wandte. "Ihr wart ja heute ganz schön lange beim Nachsitzen, was hat Orochimaru euch denn machen lassen?" Sofort wurde Tayuya hellhörig. Es interessierte sie wirklich brennend, was die beiden über sich ergehen lassen mussten, hoffentlich hatte sich Orochimaru eine besonders gemeine Aufgabe für die beiden ausgedacht. "Ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ekelhaft das war", fing Coco an. "Das kannst du laut sagen, hoffentlich müssen wir nie wieder die Biosäle putzen", stimmte Hanon ihr zu und schüttelte sich leicht. "Ihr musstet die Biosäle putzen?", erkundigte sich Seirra. "Ja, es war wirklich eine scheiß Arbeit und in allen Ecken und Enden ist Ungeziefer rumgekrabbelt. Vor allem die Spinnen, die überall rumsaßen waren total ekelhaft. Eine hat sich direkt vor meinen Augen abgeseilt und hätte sich beinahe auf meiner Hand niedergelassen", erzählte Hanon weiter. "Ih, hört sich ja wirklich ekelig an", meinte nun auch Noel. "Das war bestimmt Schwerstarbeit für euch beide", mischte sich Tayuya ein, "ich muss wirklich sagen, es war ganz einfach Saiko diese Spinne unter die Bank zu setzen und den Verdacht auf euch zu lenken." Sie hatte es kaum ausgesprochen, als sie sich auch schon die Hand vor den Mund hielt und Coco und Hanon mit einem triumphierenden Grinsen aufsprangen. "Ha! Jetzt hast du dich verraten, du warst es also doch und wolltest uns und auch Saiko nur eins auswischen! Na warte, jetzt gibt's Rache!", meinte die Blauhaarige. "Genau, du wirst uns jetzt auf der Stelle zu Orochimaru begleiten und ihm sagen, dass du diejenige warst, die Saiko so einen Schreck eingejagt hat", stimmte Coco zu. "Den Teufel werd ich tun, Orochimaru wird euch nicht glauben und ich werde nichts sagen", protestierte Tayuya. "Keine Widerrede, du wirst auf der Stelle mit uns kommen." Hanon packte sie am Arm, wurde aber sofort von Hidan zurückgezerrt. "Verpiss dich, wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt", zischte er ihr bedrohlich leise zu. "Denkst du ich habe Angst vor dir?" Feindselig starrte Hanon ihn an. "Das solltest du besser", erwiderte Hidan und wollte zum Schlag ausholen, wurde aber von jemandem zurückgehalten. "Nana, ich hatte eben den Eindruck, als ob du Hanon schlagen wolltest." Der Weißhaarige drehte sich um und erblickte Sasori hinter sich, der seinen Arm festhielt. "Richtig geraten und jetzt lass mich los." Vergeblich versuchte er, sich loszureißen, doch Sasori ließ nicht locker. "Hanon, Coco, geht, ich dachte ihr wolltet sie zu Orochimaru bringen", sagte der Rothaarige dann an die beiden Mädchen gewandt. "Ähm...ja, hat dir etwa jemand davon erzählt?", fragte Hanon leicht überrascht und Sasori nickte daraufhin; er wusste, dass sie Shiori meinte. "Geht, Itachi und Deidara werden euch begleiten, damit sie euch nicht abhauen kann", meinte er dann noch, während er Hidan zwang, sich wieder hinzusetzen. Hanon und Coco nickten zustimmend und gingen zusammen mit Tayuya auf den Flur. Die Rothaarige zischte den anderen nur noch ein "Das werde ich euch alles heimzahlen" zu, bevor sie den beiden widerwillig folgte.
 

Draußen warteten bereits Itachi und Deidara auf die beiden, die das Ganze vom Flur aus beobachtet hatten. "Hallo, ihr beiden. Wir werden euch zu Orochimaru begleiten, damit Tayuya nicht auf falsche Gedanken kommt", begrüßte Itachi die beiden Mädchen. "Ja, Sasori hat es uns bereits erklärt. Vielen Dank, dass ihr mit uns kommt", bedankte sich Coco. "Schon gut, lasst uns gehen", meinte nun Deidara und die anderen drei nickten zustimmend. Er und Itachi nahmen Tayuya in Gewahrsam und Hanon und Coco gingen voraus, Richtung Orochimarus Büro. Dort angekommen klopfte Hanon laut gegen die Tür, bevor sie schließlich dazu aufgefordert wurden, einzutreten. Orochimaru versuchte, nicht allzu überrascht auszusehen, damit Tayuya nicht bemerkte, dass er längst alles wusste. "Guten Abend, Sensei Orochimaru, entschuldigen Sie bitte, dass wir Sie so spät noch stören, aber Tayuya wollte Ihnen etwas sagen, nicht wahr?" Durchdringend sah Hanon die Rothaarige an, die sich wütend auf die Lippen biss. "So, was wolltest du mir denn sagen, Tayuya?" Fragend schaute der Schwarzhaarige sie an, doch sie schwieg immer noch. "Na los, sag es schon, oder wir sorgen dafür", zischte Itachi ihr bedrohlich leise zu. Coco und Hanon warfen sich einen kurzen Blick zu, so hatten sie den Uchiha noch nie reden gehört, sie kannten nur den netten und sanftmütigen Itachi, aber der hier, der Tayuya so bedrohlich anfuhr, war doch etwas furchteinflößend. "Er hat Recht, wir kriegen es schon aus dir raus, ob du willst oder nicht." Auch Deidara war längst nicht mehr so freundlich, wie er sonst immer war. Tayuya schluckte hart, bevor sie schließlich doch den Mund aufmachte. "I-ich...wollte Ihnen sagen...dass Hanon und Coco...Saiko die Spinne nicht unter die Bank gesetzt haben...i-ich war's...", murmelte sie, doch Orochimaru verstand sie trotzdem. Er bemerkte das triumphierende Grinsen der beiden anderen Mädchen, worauf sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen schlich. "Soso, du hast also Saiko so einen Schreck eingejagt und Hanon und Coco dann die Schuld in die Schuhe geschoben", stellte Orochimaru sachlich fest. Tayuya nickte, als Itachi und Deidara ihren Griff um ihre Handgelenke verstärkten. "Gut, dann wirst du auch sicherlich schon wissen, was auf dich zukommt. Da du die Schuld auch noch anderen zugeschoben hast, wirst du insgesamt fünf Sozialstunden abarbeiten, dabei kannst du dann darüber nachdenken, was du Saiko da angetan hast und ich erwarte eine Entschuldigung, sowohl bei ihr als auch bei Hanon und Coco", meinte Orochimaru und sah die Rothaarige eindringlich an, die daraufhin leicht nickte und sich gleich an die anderen beiden wandte. "Tut mir leid...Hanon...und Coco...", murmelte sie. "Schon okay...", gaben sie gleichzeitig zurück. "Sehr gut, dann würde ich vorschlagen, dass ihr jetzt in eure Schlafsäle geht und dich sehe ich dann morgen nach dem Unterricht zum Sozialdienst", sagte Orochimaru dann an Tayuya gewandt. Wieder nickte sie, bevor sie sich alle von ihm verabschiedeten, ihm eine gute Nacht wünschten und dann auf den Flur traten.
 

Dort riss sich Tayuya sofort von Itachi und Deidara los, bevor sie mit einem gezischten "Das wird noch ein Nachspiel haben" in Richtung ihres Schlafsaals verschwand. "Ich glaube, so schnell wird es nicht zu diesem Nachspiel kommen. Nachdem ihr sie so reingelegt habt, wird sie in Zukunft besser darüber nachdenken, was sie tut", grinste Deidara. "Das will ich ihr auch raten, vielen Dank, dass ihr uns geholfen habt, ich glaube nicht, dass wir alleine mit ihr zurecht gekommen wären", bedankte sich Coco lächelnd. "Ist schon okay, das haben wir doch gern für euch gemacht, immerhin könnt ihr ja nicht für etwas geradestehen, das sie eigentlich verursacht hat", erwiderte Itachi. Die beiden Mädchen nickten. "Naja, wir sollten jetzt in unsere Schlafsäle gehen, es ist schon zehn Uhr durch und wir kriegen bestimmt Ärger, wenn uns hier draußen jemand erwischt", meinte Deidara dann. Der Rest nickte zustimmend. "Also dann, gute Nacht ihr beiden, wir sehen uns dann morgen", sagte Itachi und wandte sich zusammen mit dem Blonden zum Gehen. "Ja, gute Nacht, schlaft gut", erwiderte Hanon. Mit diesen Worten trennten sie sich voneinander und jeder ging in seinen Schlafsaal, wo sie erst einmal alles genaustens berichten mussten, bevor sie schließlich müde in ihre Betten fielen und gleich einschliefen.
 

Zwei Tage später machten die Lehrer eine großartige Ansage. Die zehnten Klassen saßen gerade bei Jiraiya im Kunstunterricht, als er um Aufmerksamkeit bat und alle ihre Arbeit unterbrachen. "Hört mal alle her, Tsunade hat mich gebeten, euch etwas mitzuteilen. Vielleicht habt ihr es schon gehört, aber nächste Woche am Samstag findet der alljährliche Besuchstag statt, das heißt, eure Eltern können euch hier an der Schule besuchen und ihr könnt gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen", erklärte Jiraiya. "Endlich mal gute Neuigkeiten", meinte Hanon erleichtert, "heißt das, dass wir an diesem Wochenende nicht lernen müssen?" Der Kunstlehrer nickte zustimmend. "So ist es, Hanon. Montags nach diesem Wochenende werden nie Klassenarbeiten oder Tests geschrieben", bestätigte er. "Super, das heißt, wir müssen Geschichte erst für nächsten Donnerstag lernen", freute sich die Blauhaarige und ihre Freundinnen schüttelten nur lachend die Köpfe über sie, genau so kannten sie Hanon. Auch Jiraiya schmunzelte leicht, bevor er sie wieder an die Arbeit schickte, die alle nach dieser erfreulichen Nachricht mit Begeisterung erledigten.
 

Nach dem Unterricht machten sich Caren und Noel auf den Weg in die Bibliothek, da sie zusammen Hausaufgaben machen wollten. Nachdem Caren endlich das große Englischwörterbuch gefunden hatte und Noel endlich das Biologielexikon in den Händen hielt, suchten sich die Zwillinge einen freien Tisch und setzten sich hin. Einige Zeit herrschte Stille, nur das Kratzen ihrer Kugelschreiber auf dem Papier war zu hören, bis Caren plötzlich wieder das Wort ergriff. "Sag mal, kann man eigentlich auch andere Schüler zu den Ausflügen am Besuchstag einladen, so wie in unserer alten Schule?" Noel überlegte kurz, bevor sie schließlich langsam nickte. "Ich denke schon, ich glaube kaum, dass das hier anders ist, wieso fragst du?"

"Naja, ich dachte, dass wir doch eigentlich Haku und Deidara einladen könnten...immerhin erwarten sie keinen Besuch." Bei den letzten Worten war sie immer leiser geworden. "Ja...ich weiß...", antwortete Noel, "aber ich finde, das ist eine gute Idee, am besten fragen wir die beiden gleich, nachdem wir die Hausaufgaben erledigt haben, dann kann einer von uns zu Hause anrufen und mit unseren Eltern alles abklären." Caren nickte zustimmend. "In Ordnung, ich kümmer mich um die beiden und du rufst zu Hause an, okay?" "Geht klar", grinste Noel.
 

Zwei Stunden später hatten die beiden alle Hausaufgaben erledigt. Nachdem sie die Bücher zurückgestellt hatten, packten sie ihre Sachen zusammen und verließen dann die Bibliothek. Als sie auf dem Flur standen, trennten sie sich schließlich und verabredeten sich fürs Abendessen. Während Noel in den Gemeinschaftsraum ging, um von dort aus zu Hause anzurufen und alles mit ihren Eltern abzuklären, machte sich Caren auf die Suche nach Deidara und Haku. Kurz darauf konnte sie Noels Freund ausfindig machen, der zusammen mit seinen Freunden in seinem Schlafsaal war und Hausaufgaben machte. Als sie vorsichtig an der Tür klopfte, wurde sie sofort hereingebeten. "Hey, Jungs, ich störe euch nur ganz kurz. Deidara, kann ich dich kurz sprechen?", fragte Caren an den Blonden gewandt. Der schaute ein bisschen überrascht auf, erhob sich aber dann und folgte der Lilahaarigen zurück auf den Flur. "Was ist denn los? Ist irgendwas passiert?", fragte er sofort, worauf Caren leicht grinsen musste, er war ja immer so besorgt. "Nein, es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur kurz etwas fragen. Naja, du weißt ja bestimmt schon, dass am Samstag der Besuchstag stattfindet", fing sie an und Deidara nickte zustimmend, "Noel und ich haben uns überlegt, dass wir dich und Haku fragen wollen, ob ihr nicht zusammen mit uns und unseren Eltern etwas unternehmen wollt." Der Blonde überlegte kurz, bevor er schließlich zögerlich nickte. "Also schön, warum nicht, wenn eure Eltern nichts dagegen haben", meinte er dann. "Ach was, Noel ist gerade dabei, alles zu regeln, also mach dir keine Gedanken", erwiderte Caren lächelnd. "Also gut, du hast gewonnen, ich bin dabei", stimmte er schließlich zu und erwiderte ihr Lächeln. "Sehr schön, wann wir uns treffen und was wir unternehmen, werden wir dir im Laufe der Woche sagen. Jetzt muss ich nur noch Haku finden, weißt du zufällig wo er ist?" Fragend schaute sie ihn an. "Ich glaube, er gibt gerade einer Schülerin aus der achten Klasse Nachhilfe in Englisch", überlegte Deidara. "Weißt du auch wo?", fragte Caren weiter. "Ja, in einem der Kunstsäle, dort ist er meistens. Immerhin herrscht dort Ruhe, weil kaum Schüler oder Lehrer vorbeikommen", erklärte Deidara. "Okay, dann werd ich da mal nachsehen, vielen Dank", lächelte Caren und wandte sich zum Gehen. "Wir seh'n uns", erwiderte der Blonde. Während er wieder zu seinen Freunden ging, machte sich Caren auf den Weg zu den Kunstsälen.
 

Dort angekommen, klopfte sie leise an die Tür, die nur angelehnt war. Die Stimmen in dem kleinen Raum verstummten und nach einem kurzen, überraschten "Ja?" trat die Lilahaarige ein. "Hey, ihr beiden, fleißig am Lernen?", begrüßte sie die beiden fröhlich. "Hey, Caren, wo kommst du denn her?", fragte Haku lächelnd, als er aufstand und auf sie zukam. "Ich war gerade bei Deidara und der hat mir gesagt, wo ich dich finden kann", erklärte sie. "Was hast du bei Deidara gemacht?", fragte Haku wieder. "Naja, Noel und ich haben uns überlegt, dass wir dich und ihn einladen, am Besuchstag zusammen mit unseren Eltern etwas zu unternehmen. Also was sagst du?" Erwartungsvoll schaute sie ihn an. Er überlegte kurz, bevor er schließlich nickte. "Warum nicht, ich denke schon, dass mich Zabuza für diesen einen Tag mal aus den Händen gibt, immerhin habe ich die letzten Besuchstage immer mit seiner Familie verbracht. Ich werde das nachher mit ihm absprechen und dir dann morgen Bescheid sagen", versprach Haku. "Sehr gut, Noel hat das bestimmt schon abgesprochen. Dann will ich dich mal nicht länger von der Arbeit abhalten, ihr habt bestimmt noch eine Menge vor", lächelte Caren in die Richtung von Hakus Nachhilfeschülerin, die das Lächeln verlegen erwiderte. "Ja, das kann man so sagen, wir sehen uns dann später", meinte Haku dann und zog sie in eine sanfte Umarmung, um sie zärtlich zu küssen. Sie nickte, bevor sie sich von den beiden verabschiedete und sich auf den Weg zu ihrem Schlafsaal machte, um sich zu erkundigen, ob Noel eine Zusage von ihren Eltern erhalten hatte.
 

Im Schlafsaal angekommen, traf sie auch sofort auf ihre Schwester, die gerade ihr Handy zur Seite legte, als Caren eintrat. "Hey, da bist du ja wieder, hast du die beiden gefunden?", fragte die Blauhaarige lächelnd, als sie sich zu ihrer Zwillingsschwester umdrehte. "Ja, war zwar ein bisschen umständlich, weil sie jeweils am anderen Ende des Gebäudes waren, aber ich hab es trotzdem hingekriegt und beide haben zugesagt", berichtete Caren fröhlich. "Sehr gut, ich habe gerade ein sehr langes Gespräch mit Mum geführt", fing Noel an. "Gab es irgendwelche Probleme? Sind sie nicht damit einverstanden?", unterbrach Caren sie. "Ach was, sie hat sofort zugestimmt. Sie und Dad haben sich überlegt, dass wir ein Picknick machen und danach vielleicht in die Stadt gehen, aber das werden wir am Samstag dann wohl eher spontan entscheiden. Auf jeden Fall freuen sie sich schon darauf, Haku und Deidara kennenzulernen", erklärte Noel. "Wow, das haben sie ja doch besser aufgenommen, als ich anfangs dachte", grinste die Lilahaarige. "Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass sie dagegen wären, dass wir unsere Freunde mitnehmen, oder?", fragte Noel leicht ungläubig. "Ach Quatsch, natürlich nicht", lachte Caren, als sie den verblüfften Gesichtsausdruck ihrer Schwester bemerkte. "Oh, das ist gemein, du lachst mich aus", schmollte die Ältere gespielt beleidigt. "Nein, ich lach dich nur an, du beleidigte Leberwurst", meinte Caren kichernd und zog ihr grinsend ein Kissen über den Kopf, das sie sich kurzerhand von ihrem Bett geschnappt hatte. "Hey, was fällt dir ein!" Jetzt lachte auch Noel und nahm ebenfalls ein Kissen in die Hand. Kurz darauf entbrannte eine erbitterte Kissenschlacht zwischen den Zwillingen, bis beide Mädchen schließlich atemlos aufgaben. "Okay, ich gebe auf", lachte Caren, während sie nach Atem rang. "Ja...ich auch", stimmte Noel grinsend zu und strich sich vereinzelte blaue Haarsträhnen aus der Stirn. "Hey, sieh mal auf die Uhr, wir sollten runter zum Abendessen gehen, die anderen sind bestimmt auch schon dort", meinte die Jüngere dann, worauf ihre Schwester erneut zustimmend nickte. "Du hast Recht, die warten bestimmt schon." Mit diesen Worten hakten sie sich beieinander unter und machten sich auf den Weg in den Speisesaal.
 

Dann war es endlich Samstag. Heute würden sämtliche Eltern ins Internat kommen, um ihre Kinder zu besuchen. Da die Ankunft der Erwachsenen schon um halb zehn vorgesehen war, standen alle um acht Uhr auf. Beim Frühstück herrschte allgemeine Aufregung, alle sprachen durcheinander, sodass man kaum sein eigenes Wort verstand. Dann war es endlich soweit - kurz vor halb zehn versammelten sich alle Schüler auf dem großen Parkplatz, vor der großen Freitreppe, die zum Haupteingang der Schule führte. Die Hanasaki-Zwillinge warteten voller Ungeduld auf ihre Eltern, immerhin hatten sie sie lange nicht gesehen und sie konnten es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Gerade gestern hatte Noel nochmal mit ihrer Mutter telefoniert und dann mit ihr ausgemacht, dass sie zuerst ein Picknick machen würden und dann zwei Städte weiter ins Einkaufszentrum fahren würden. "Da sind sie!", rief Caren plötzlich aufgeregt und zeigte in die Richtung ihrer Eltern, die gerade die Auffahrt hochfuhren. Keine fünf Minuten später stießen die beiden auch schon zu den Zwillingen und mit einem großen "Hallo!" lag sich die ganze Familie in den Armen. "Schön euch wiederzusehen", meinten die Geschwister gleichzeitig, als sie sich wieder von ihren Eltern lösten. "Ja, wir haben euch unglaublich vermisst", stimmte ihre Mutter zu. "Achja, wir wollten euch ja noch jemanden vorstellen", sagte Caren dann und zog Haku und Deidara vor sich, "das sind Haku und Deidara, wir haben euch von ihnen erzählt." "Ich erinnere mich, ihr seid also die Freunde von Caren und Noel", stellte Mr. Hanasaki fest und reichte jedem der beiden Jungs die Hand. "Ja, wir freuen uns Sie kennenzulernen", antworteten sie wie aus einem Munde. Nachdem sie auch noch der Mutter der Zwillinge die Hand gereicht hatten, ergriff Noel wieder das Wort. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns auf den Weg machen, wir wollten euch erst einmal die Schule zeigen, immerhin ist es ja lange her, seit ihr hier wart und es hat sich bestimmt einiges verändert", meinte Noel lächelnd. Die Eltern nickten zustimmend und folgten ihren beiden Töchtern, sowie Haku und Deidara ins Schulgebäude.
 

Zwei traurige, braune Augen folgten ihnen. Hanon stand allein am Rande des Geschehens und verfolgte die fröhlichen und gut gelaunten Gesichter ihrer Mitschüler, doch gleichzeitig spürte sie einen schmerzhaften Stich im Herzen. Wie gerne hätte sie ihre Eltern auch wieder gesehen, doch wie sollte das gehen, wenn sie nicht mehr am Leben waren. Eigentlich hatten ihre Verwandten ihr versprochen zu kommen, doch sie hatten kurzfristig abgesagt, da sie angeblich etwas Wichtiges zu erledigen hätten, aber Hanon wusste es besser. Sie wusste ganz genau, dass sie niemals die Absicht hatten, herzukommen, seit ihre Eltern umgekommen waren, hatte sich niemand mehr wirklich um sie gekümmert, deswegen war sie auch bei einer Freundin untergeschlüpft, bis sie schließlich die Zusage erhielt, auf diese Schule zu gehen. Tränen stiegen in ihr auf, als sie weiterhin beobachtete, wie die Schüler fröhlich ihre Eltern begrüßten. Seit sie hier wirklich tolle Freunde gefunden hatte, hatte sie es geschafft, ihre Vergangenheit zu vergessen, doch bei solchen Situationen brachen die blutigen Wunden immer wieder erneut auf und brachten die schrecklichen Erinnerungen zurück. Schließlich wandte sie sich ab, bevor sie noch in Tränen ausbrach. Schnell drehte sie den fröhlichen Schülern den Rücken zu und rannte so schnell sie konnte runter zum Strand, wo niemand ihre Tränen sehen konnte.
 

Dort angekommen, ließ sie sich in den weichen Sand fallen und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Es tat so gut, einfach mal nur vor sich hin zu weinen und den ganzen angestauten Schmerz aus sich herauszulassen. Verzweifelt zog sie die Knie an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht an eben diesen. Wieso gerade sie? Wieso konnte sie nicht auch in einer ganz gewöhnlichen Familie leben und jetzt mit ihren Eltern ebenfalls etwas Lustiges unternehmen. Mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen und Hanon konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. "Hanon...du sitzt ja schon wieder alleine hier...", sagte plötzlich eine vertraute, sanfte Stimme. Erschrocken sah sie auf und erblickte Kabuto vor sich. "Kabuto...du bist es...", murmelte sie. "Wieso bist du alleine hier? Ich dachte, deine Verwandten kommen", meinte er und kniete sich zu ihr runter, um ihr die Tränen aus den Augen zu wischen. "Ja, das dachte ich anfangs auch, aber sie haben kurzfristig abgesagt, weil sie was zu erledigen haben, wie hätte es auch anders sein können", seufzte die Blauhaarige niedergeschlagen. "Kommt das öfters vor?", fragte Kabuto. "Immer...sie kümmern sich sowieso nicht richtig um mich, also was solls." Gleichgültig zuckte Hanon die Schultern. "Aber es trifft dich trotzdem, hab ich Recht?", fragte er. Sie nickte kaum merklich. "Na komm, du kannst mit uns mitkommen", meinte er dann lächelnd. Überrascht sah sie ihn an. "Wie jetzt?" "Mit mir und meinen Eltern", antwortete er und deutete über seine Schulter zu zwei weiteren Personen, die etwas weiter weg standen und sie beobachteten. Erst jetzt bemerkte Hanon den weißhaarigen Mann, der wohl Kabutos Vater sein musste, er trug ebenfalls eine Brille und Kabuto sah ihm wirklich zum Verwechseln ähnlich. Neben ihm stand eine schwarzhaarige Frau, die einen freundlichen Eindruck machte. "Und sie sind wirklich damit einverstanden?", fragte sie dann unsicher und sah Kabuto wieder in die Augen. "Ach was, ich hab das schon geklärt", antwortete er lächelnd. "Also schön, ich komm gern mit", meinte sie dann ebenfalls lächelnd, worauf er ihr aufhalf und sie ihm zu seinen Eltern folgte.
 

Einige Meter weiter wartete Tenten mit ihren Eltern auf Neji. Die Braunhaarige hatte ihn am Vortag eingeladen, etwas mit ihr zu unternehmen, als sie durch Zufall erfahren hatte, dass sein Onkel nicht kommen würde, wodurch auch Hinata keinen Besuch erwartete. Aber da diese zusammen mit Naruto und Sasuke mit Sakura und ihren Eltern was unternahm und Neji ja dann alleine dagestanden hätte, hatte Tenten ihn kurzerhand dazu eingeladen, mit ihr und ihren Eltern einen Waldspaziergang mit anschließendem Picknick zu machen. Obwohl sich die beiden ja mal gerne in den Haaren lagen, konnte sie dennoch nicht widerstehen, ihn zu fragen. "Wo bleibt er denn nur? Ich hab ihm gesagt, dass wir um zehn losgehen." Ungeduldig schaute Tenten auf ihre Uhr. "Mach dir keine Gedanken, er wird bestimmt gleich kommen", meinte ihre Mutter lächelnd. "Wehe nicht", grummelte die Braunhaarige. Als ob er ihre letzten Worte gehört hätte, ging in diesem Moment die Tür zum Haupteingang auf und Neji trat ins Freie. Sofort erblickte er die kleine Familie, die schon auf ihn zu warten schien. Schnell lief er auf sie zu. Bei ihnen angekommen begrüßte er erst Tentens Eltern, denen er höflich die Hand reichte und ihnen dafür dankte, dass sie ihn wie letztes Jahr schon auf ihren Ausflug mitnahmen, bevor er die Braunhaarige selbst begrüßte. "Es tut mir wirklich leid, dass ich so spät bin, aber ich musste noch schnell etwas mit Hinata klären", entschuldigte er sich hastig. "Ist schon in Ordnung, Neji", meinte Tentens Vater freundlich. "Naja, jetzt wo er da ist, sollten wir uns auf den Weg machen", mischte sich Tenten wieder ein und ihre Eltern nickten zustimmend. Die beiden Erwachsenen, die die Sachen für das spätere Picknick dabei hatten, gingen voraus, sie und Neji folgten ihnen etwas langsamer.
 

Gemütlich schlenderten sie durch die angrenzenden Wälder, die unweit von der Schule entfernt waren. "Ich war schon lange nicht mehr hier", meinte Tenten nach einer Weile an Neji gewandt. "Ja, ich auch nicht. Das letzte Mal war ich an unserem gemeinsamen Wandertag hier", antwortete er. "Ja, du hast Recht, das werd ich so schnell nicht vergessen", grinste sie. "Ja, ich auch nicht, sowas sollten wir unbedingt öfters machen", stimmte er ihr zu. "Wieso konnte dein Onkel eigentlich nicht kommen?", fragte die Braunhaarige dann. "Also, eigentlich hatte er es mir und Hinata ja fest versprochen, aber leider sind ihm dann einige wichtige Geschäfte dazwischengekommen, die er unmöglich aufschieben konnte. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Besuchstag im zweiten Halbjahr", erzählte Neji und versuchte zu lächeln, doch Tenten wusste, dass es ein gezwungenes Lächeln war. Sie wusste, dass es ihn traf, dass sein Onkel nicht wirklich Interesse an ihm zeigte und auch wenn sie sich öfters mal mit ihm zankte, konnte sie es nicht vor sich selbst verheimlichen, dass sie in Neji verliebt war. Wenn sie doch nur endlich den Mut dazu aufbringen könnte, es ihm zu sagen. Aber da war ständig diese Angst, dieser kleine Rest an Zweifeln, der sie zurückschrecken ließ, aus Angst, er könnte ihre Gefühle nicht erwidern. "Tenten, ist alles in Ordnung?" Erst jetzt bemerkte sie, dass sie in der vergangenen Minute total in Gedanken versunken gewesen war. "Ähm...ja, sicher...entschuldige", stammelte sie vor sich hin. "Du warst ja total geistesabwesend, an was hast du gedacht?", fragte er und schaute sie erwartungsvoll an. "An nichts Besonderes", erwiderte sie hastig. Neji erwiderte nichts darauf und richtete seinen Blick wieder nach vorne.
 

Schweigend liefen sie weiter, bis sie plötzlich in einigen Metern Entfernung ein leises Donnergrollen hörten. "Hast du das gehört?", fragte Tenten leicht erschrocken und klammerte sich kurz am Ärmel seiner Jacke fest. Ein Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht. "Hast du etwa Angst vor Gewittern?", fragte er amüsiert. Sofort errötete sie, bevor sie zurückschreckte. "Ach was...n-natürlich nicht...ich bin nur erschrocken...", stammelte sie vor sich hin und wandte ihren Blick von ihm ab. "Es ist okay, jeder hat vor etwas Angst. Du brauchst es nicht vor mir zu verstecken, Tenten", meinte Neji lächelnd. Verwundert sah sie ihn an. So hatte sie ihn ja noch nie reden gehört. "Ähm...i-in Ordnung...", stammelte sie vor sich hin, woraufhin er wieder lachte. Immer wieder wurde die Stille des Waldes von diesem Donnergrollen unterbrochen und schon bald bekamen sie die ersten Regentropfen ab. "Verdammt, jetzt fängt es auch noch an zu regnen, dann können wir uns unser Picknick auch genauso gut in die Haare schmieren", grummelte Tenten verstimmt vor sich hin, doch ihr Vater drehte sich zu ihr und zu Neji um und lächelte ihr zu. "Ach was, vielleicht finden wir hier irgendwo eine Schutzhütte. Dort können wir auch essen." "Ja, aber im Freien wäre es schöner", maulte die Braunhaarige. "Es ist immerhin besser, als nass zu werden", erwiderte ihre Mutter, was sie dann schließlich doch einsah. "Weißt du, ob hier irgendwo in der Nähe eine Schutzhütte ist?", fragte sie dann an Neji gewandt, doch der schüttelte nur langsam den Kopf. "Spontan weiß ich es jetzt nicht...aber war nicht in der Nähe der Villa so 'ne Hütte?", meinte er dann. "Ja, du hast Recht, dort in der Richtung haben wir doch auch diese Mutprobe gemacht", stimmte Tenten zu, woraufhin er nickte. "Wisst ihr, wo wir unterkommen können?", mischten sich Tentens Eltern wieder ein. "Ja, es ist zwar noch ein Stück, aber wenn wir Glück haben, können wir es noch schaffen trocken dort anzukommen. Neji und ich können euch hinführen", antwortete ihre Tochter. Die beiden Erwachsenen nickten und folgten dann den beiden Jugendlichen weiterhin durch den Wald.
 

Eine halbe Stunde später kam die Schutzhütte in Sicht, doch leider hatte es mittlerweile angefangen wie aus Eimern zu schütten, sodass sie jetzt alle bis auf die Knochen durchnässt waren. Als sie endlich an der Hütte angekommen waren, traten sie schnell ein, um dem unangenehmen Regen zu entkommen. Die Hütte war zwar nach vorne hin offen, aber immerhin konnten sie sich hier unterstellen. "Oh mann...mir ist eiskalt, hätte es nicht einfach halten können? Wenigstens bis wir wieder in der Schule gewesen wären?", fluchte Tenten missmutig vor sich hin. "Jetzt können wir es auch nicht mehr ändern, machen wir das Beste daraus", meinte ihr Vater lächelnd, woraufhin er ein Grummeln von seiner Tochter erntete. "Na, kommt. Setzt euch hin, ihr beiden. Ihr müsst müde vom Laufen sein und Hunger habt ihr doch bestimmt auch, nicht wahr?", mischte sich ihre Mutter wieder ein. Sie nickten langsam und ließen sich auf den alten Holzbänken der Hütte nieder. Kurz darauf wurde jedem von ihnen ein belegtes Brot und ein Becher mit einem Getränk gereicht. Das Essen, das nun mehr oder weniger gelungen war, verlief weitestgehend schweigend, nur ab und zu wechselten sie ein Wort miteinander. Nach dem Essen unterhielten sich Tenten und Neji leise, während die beiden Erwachsenen eine Karte studierten, auf der die Wälder eingezeichnet waren, und sich überlegten wie sie am besten zurücklaufen konnten, ohne durch die ganzen Pfützen und durch den ganzen Schlamm gehen zu müssen. Die Braunhaarige war immer noch klitschnass und mittlerweile hatte sie angefangen zu zittern, was nicht verwunderlich war, immerhin war es hier nicht gerade warm. Neji entging das nicht; kurzerhand beschloss er, etwas dagegen zu unternehmen. "Dir ist kalt, hab ich Recht?", fragte er leise. Sie nickte kaum merklich. "Ist ja auch kein Wunder, dieser blöde Regen hat mich total durchnässt und ich habe nicht angenommen, dass irgendjemand hier 'ne Heizung eingebaut hat", antwortete sie sarkastisch. Neji lachte leise und zog sie zu sich, bevor er sie in die Arme schloss, damit ihr wenigstens ein bisschen wärmer wurde. Sofort schoss ihr die Röte in die Wangen. Schon wieder brachte er sie völlig durcheinander. Ihr Puls raste und ihr Herz fing an, schneller zu schlagen. Sie befürchtete schon, dass er das aufgeregte Pochen hören konnte, doch wenn er es wirklich hören konnte, ließ er es sich nicht anmerken. Es war genau wie damals, als sie sich zum ersten Mal geküsst hatten, als sie ihm bei den Mathehausaufgaben geholfen hatte. °Verdammt nochmal...was macht er nur mit mir. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Empfindet er etwa doch etwas für mich? Aber, wenn es wirklich so ist, wieso sagt er dann nicht endlich was? Wieso lässt er sich so viel Zeit? Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, was in mir vorgeht...° Sie seufzte innerlich und versuchte gleichzeitig, jede Sekunde, die er sie festhielt, zu genießen. Sie ahnte nicht, dass er ähnliche Gedanken hatte. Auch er dachte daran, dass er ihr gerne sagen würde, was er für sie empfand, aber er konnte sich einfach nicht überwinden. Das war eine perfekte Gelegenheit, ihr endlich zu sagen, was ihn die ganze Zeit belastete, doch selbst wenn er gewollt hätte, hätte er es ihr aufgrund der Anwesenheit ihrer Eltern nicht sagen können. Also behielten die beiden ihre Gefühle für sich und genossen es, sich hier in den Armen zu liegen und die Nähe des jeweils anderen zu spüren. Schon das reichte, um den Anderen zumindest erahnen zu lassen, wie es um ihre Gefühle stand. Nach einer schier endlosen Zeit wollten ihre Eltern schließlich weiterlaufen, nachdem der Regen nachgelassen und dann ganz aufgehört hatte. Schweren Herzens lösten sie sich voneinander und folgten den beiden Erwachsenen wieder hinaus in den Wald.
 

Rina, die in der vergangenen Woche überraschend von Masahiro eingeladen wurde, nachdem er erfahren hatte, dass sie aus privaten Gründen keinen Besuch bekommen würde, war währenddessen mit ihm und seinen Eltern in der Stadt am Touristenstrand unterwegs. "Wow, ich hätte niemals gedacht, dass es hier so voll ist, die Stadt ist doch noch nicht einmal so groß", sagte sie staunend, während ihr Blick über die vielen Badegäste schweifte. "Das stimmt schon, aber dieser Touristenstrand ist so bekannt, dass die Leute sogar aus größeren Städten hierher kommen, um sich einen schönen Tag zu machen", erklärte Masahiro. "Ich verstehe, aber es ist wirklich schön hier. Ich wusste gar nicht, dass es hier überhaupt soetwas gibt", antwortete sie. "Ja, manchmal muss man die Stadt erst ein bisschen entdecken, bevor man alle Sehenswürdigkeiten kennt", meinte er lächelnd. Sein Blick glitt aufs Meer hinaus, auch er hatte die schwarzen Wolken längst bemerkt. "Ohje, dort hinten scheint was aufzuziehen. Sieht so aus, als ob wir bald Regen bekommen würden." Rina verkrampfte sich innerlich. Wenn es tatsächlich anfangen würde zu regnen, würde sie sich verwandeln. Die anderen kannten zwar ihr Geheimnis, aber er hatte sie so noch nie gesehen, sie wollte nicht riskieren, dass er sich dann abwandte, nur weil sie ihn damit ohne Zweifel schocken würde. "Rina, ist alles in Ordnung?" Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Was...?! Oh, entschuldige...ich mag nur keinen Regen...", antwortete sie wahrheitsgemäß. "Versteh ich", meinte er lachend, "naja, ich bin mir sicher, dass wir irgendwo einen Platz finden, an dem wir uns unterstellen können." Sie nickte langsam und hoffte inständig, dass sie heil aus der Sache rauskam.
 

Doch ihre Gebete wurden nicht erhört. Keine halbe Stunde später fielen die ersten Tropfen und kurz darauf schüttete es. Der Regen fiel so dicht, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. "Was machen wir jetzt?", fragte sie leicht panisch und umklammerte seine Hand, mit der er sie festhielt, um sie nicht zu verlieren. "Keine Sorge, hier ist bestimmt irgendwo ein Strandhaus", antwortete er ruhig und zog sie weiter. "Kommt, dort vorne können wir uns unterstellen. Es scheint verlassen zu sein", hörten sie da plötzlich die Stimme seines Vaters. Die beiden nickten und folgten ihm dann weiter nach vorne, wo auch seine Mutter wartete, die das Haus schon erreicht hatte. Bei ihr angekommen, wurden sie sofort von ihr ins Innere des kleinen Strandhauses gelotst. "Na, wer sagt's denn, hier drin bleiben wir wenigstens trocken", sagte seine Mutter lächelnd, als sie sich zu ihrem Sohn und Rina setzte. "Ja, das war echt knapp, bevor wir ganz durchnässt waren", antwortete Masahiro. °Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn wir ganz durchnässt gewesen wären°, dachte Rina und wischte unauffällig mit ihrer Jacke über ihre Beine, die an vereinzelten Stellen schon grüne Flecken aufwiesen. Noch ein paar Minuten länger und sie hätte sich sicherlich verwandelt. Insgeheim war sie Masahiros Mutter unendlich dankbar. Sie sah sich jetzt in dem kleinen Strandhaus um. Sie kannte diese Häuser von zu Hause. Genau wie in der kleinen Stadt, in der sie eigentlich lebte, hatte auch dieses Haus eine kleine Feuerstelle, in der man leicht ein kleines Lagerfeuer entfachen konnte. Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, trat Masahiros Vater in diesem Moment zu dieser Stelle und zündete sie an. "So, jetzt wird uns bestimmt schnell wieder warm. Zu dumm aber auch, dass uns der Regen überrascht hat. Heute Morgen sah es noch nach einem schönen Tag aus", meinte er, als er sich neben seine Frau setzte. "Ich dachte auch, dass es halten würde", stimmte diese zu. "Naja, immerhin sitzen wir jetzt im Trockenen", mischte sich Masahiro ein. "Genau, alles ist besser, als durch den Regen zu laufen", bestätigte Rina, die sich schon gut mit seinen Eltern bekannt gemacht hatte und sich gut mit ihnen verstand. Sie hatten sich wirklich gefreut, als sie erfahren hatten, dass ihr Sohn dieses Jahr ein Mädchen eingeladen hatte und sie konnten es kaum erwarten, Rina kennenzulernen. "Sobald der Regen aufgehört hat, werden wir losgehen und etwas zu essen besorgen, ihr könnt dann hier bleiben", sagte Mrs. Hamasaki dann, worauf die beiden zustimmend nickten.
 

Nach ungefähr einer Stunde hörte der Regen endlich auf. Masahiros Eltern standen auf und machten sich daran, das Strandhaus zu verlassen, um etwas zu essen zu holen. Sie verabschiedeten sich von Rina und ihrem Sohn mit dem Versprechen bald wieder da zu sein und verschwanden dann in die Stadt. Schweigend saßen Masahiro und Rina jetzt allein in dem Strandhaus. Keiner wusste so genau, was er jetzt sagen sollte. "Sind deine Klamotten wieder einigermaßen trocken?", fragte die Grünhaarige in die Stille hinein. "Ja, es geht schon wieder, sie sind immer noch ein bisschen feucht, aber sie dürften bald wieder ganz trocken sein", antwortete er lächelnd. Sie nickte leicht, als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann herrschte wieder Schweigen. °Na super, Rina. Das war ja wirklich ein tolles Gesprächsthema. Jetzt hast du schon mal die Gelegenheit mit ihm allein zu sein und dann fällt dir nichts Besseres ein, als ihn danach zu fragen, ob seine Klamotten schon wieder trocken sind° Innerlich seufzte sie auf. "Stimmt irgendwas nicht?", fragte er plötzlich. "Was? Oh...nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur gerade daran gedacht, dass uns dieser blöde Regen den ganzen schönen Tag verdorben hat", antwortete sie schnell, auch wenn das nicht so ganz der Wahrheit entsprach. "Ach was, der Tag könnte gar nicht schöner sein, immerhin bist du bei mir", erwiderte er immer noch lächelnd. Sofort schlich sich ein leichter Rotschimmer über ihre Wangen und sie hoffte inständig, dass er es nicht bemerken würde, doch es war ihm nicht entgangen. "Du siehst wirklich zu süß aus, wenn du rot wirst, Rina", lachte er und rutschte ein Stück näher zu ihr. Sie wagte im Moment nicht zu atmen. Ihr Herz fing an, schneller zu schlagen und sie war unfähig, sich zu bewegen, etwas zu sagen oder zu denken. "Ich bin wirklich froh, dass du zugesagt hast, heute mit mir etwas zu unternehmen", sprach er weiter. Endlich löste sie sich aus ihrer Starre. "J-ja...ich hab mich auch darüber gefreut, als du mich gefragt hast", antwortete sie leise. "Ich mag dich wirklich sehr, schon seit dem Tag, an dem ich dir die Biosäle gezeigt habe", sagte er und kam ihr noch ein Stück näher. "Es geht mir genauso...ich mag dich auch, Masahiro", murmelte sie. Einen Moment herrschte Stille, bevor sie auch noch die letzte Entfernung überbrückten und sich ihre Lippen schließlich trafen. Erst langsam und vorsichtig, doch dann wurde ihr Kuss leidenschaftlicher und intensiver. Am liebsten würden sie sich nie wieder voneinander lösen, sie wollten diesen Moment für die Ewigkeit festhalten, doch plötzlich ging die Tür wieder auf und Masahiros Eltern kamen zurück. Schnell lösten sie sich, gerade schnell genug, dass die beiden Erwachsenen nichts davon mitbekamen. "So, da sind wir wieder. Jetzt essen wir erstmal etwas, dann können wir weitergehen", begrüßte sein Vater sie gut gelaunt. "Ähm...ja, super, hat der Regen aufgehört?", fragte Masahiro leicht überrumpelt, da er nicht damit gerechnet hatte, dass seine Eltern gerade jetzt wiederkamen. "Ja, es hat doch vorhin schon nicht mehr geregnet. Ist alles in Ordnung?", fragte seine Mutter verwirrt. "Ja, alles bestens, wir haben uns nur gerade so gut unterhalten und haben uns so erschrocken, weil die Tür plötzlich aufging", antwortete Rina lächelnd und rettete somit die Situation, denn seine Mutter lächelte nun auch, bevor sie ihr antwortete. "Achso, schön, dass ihr euch so gut versteht." Dann half sie ihrem Mann die mitgebrachten Sachen auszupacken und die beiden atmeten erleichtert auf. "Danke, das war knapp. Du hast was gut bei mir", flüsterte er der Grünhaarigen zu, die daraufhin nur leicht lächelte. "Schon okay, ich komm drauf zurück", meinte sie, bevor sie schließlich anfingen zu essen.
 

Am Abend, nachdem alle von ihren Ausflügen zurückkamen, gab es noch ein großes Abendessen mit den Eltern, bevor sie sich schließlich von ihren Kindern verabschieden mussten. Gegen acht Uhr abends versammelten sich abermals sämtliche Schüler des Internats auf dem großen Parkplatz vor dem Haupteingang, um ihre Eltern zu verabschieden. Winkend standen sie da und sahen den davonfahrenden Autos hinterher, bis sie schließlich nicht mehr zu sehen waren und die Menge sich langsam auflöste. Drei Stunden später waren die Zwillinge und die anderen in ihrem Schlafsaal und machten sich gerade fürs Bett fertig. "Oh mann, ich bin total erledigt", seufzte Luchia und ließ sich auf ihr Bett fallen. "Geht mir genauso, ich will bloß noch ins Bett", stimmte Coco ihr zu. "Sag mal, was ist eigentlich los, Rina? Du bist schon den ganzen Abend so still, ist was passiert?", fragte Seirra plötzlich und alle wandten sich an die Grünhaarige, die nachdenklich in ihren Kissen lag und die Decke anstarrte. "Naja...es ist tatsächlich etwas passiert, also zwischen Masahiro und mir", meinte sie leise und sofort waren alle wieder hellwach. "Erzähl, was ist passiert?", fragte Hanon neugierig. "Naja, ihr wisst ja, dass er mich diese Woche dazu eingeladen hat, mit ihm und seinen Eltern etwas zu unternehmen. Wir waren in der Stadt am Strand und wurden vom Regen überrascht", fing sie an, wurde aber von den anderen unterbrochen. "Was?! Vom Regen?! Du hast dich doch nicht verwandelt, oder?!", fragte Noel entsetzt. "Ach Unsinn, so nass bin ich zum Glück nicht geworden, bevor ich mich verwandeln konnte, haben wir ein leerstehendes Strandhaus gefunden, wo wir uns untergestellt haben. Als der Regen aufhörte, sind seine Eltern in die Stadt, um etwas zu essen zu holen und dann sind wir uns näher gekommen...", erzählte sie weiter. "Inwiefern?", fragte Caren. "Naja, wir haben uns geküsst, mussten aber aufhören, weil seine Eltern wiedergekommen sind", gestand die Grünhaarige leicht verlegen. "Haben sie euch erwischt?", fragte Coco, doch Rina schüttelte den Kopf. "Nein, wir haben uns rechtzeitig voneinander gelöst." "Na, wenn sich da mal nichts anbahnt", grinste Hanon. "Halt die Klappe und leg dich hin", antwortete Rina daraufhin und streckte ihr die Zunge raus. "Vielleicht sollten wir morgen darüber reden. Kann ich das Licht ausmachen?", fragte Seirra schließlich und beendete somit die Diskussion. Die anderen nickten zustimmend und so stand die Rothaarige auf und machte das Licht aus, bevor sie sich wieder hinlegte und sich in ihre Kissen kuschelte. Sie wünschten sich eine gute Nacht und bald darauf waren alle eingeschlafen.
 

Danach vergingen einige Wochen, die voll von Tests und Klassenarbeiten waren. Die Schüler waren kaum mit etwas anderem als mit lernen beschäftigt und eine Pause konnten sie sich nicht einmal an den Wochenenden erlauben. Doch nach endlosen vier Wochen, die allen wie eine Ewigkeit vorkamen, hatten sie endlich ein bisschen Spielraum, sodass sie an diesem Wochenende etwas unternehmen konnten. Die meisten nutzten ihre Freizeit, um sich von dem ganzen Stress zu erholen und sich einen schönen Tag zu machen. Etwas anderes konnten sie auch nicht tun, immerhin war es jetzt Mitte November und die Sonne hatte sich seit ein paar Wochen gänzlich verabschiedet und einem tristen Grau und anhaltendem Regen Platz gemacht. So wollten auch Sakura und die anderen diesen Samstag im Gemeinschaftsraum verbringen, nur Kin war da anderer Meinung. Sie zog es vor, sich in eines der kleinen Musikzimmer zurückzuziehen. Also verabschiedete sie sich am frühen Nachmittag von ihren Freundinnen mit dem Versprechen in spätestens zwei Stunden wieder da zu sein und machte sich mit Notenblättern auf den Weg in den hinteren Teil des Gebäudes.
 

Dort angekommen, stellte sie erleichtert fest, dass außer ihr offensichtlich niemand hier war. Gut gelaunt setzte sie sich ans Klavier und war schon bald darauf ganz in ihr Spiel vertieft. Sie bemerkte nicht, wie sich die Tür öffnete und jemand hereinkam, der wohl ebenfalls die Absicht hatte, sich hier die Zeit zu vertreiben. Erst als sich die Person vor ihr aufbaute, unterbrach sie sich schließlich und schaute auf, nur um sich im nächsten Moment zu wünschen, sie hätte es nicht getan, denn vor ihr stand niemand anderes als Tayuya. "Was willst du hier?", fragte Kin unfreundlich. "Dasselbe könnte ich dich fragen. Verzieh dich, aber ein bisschen plötzlich", herrschte die Rothaarige sie an. "Wieso sollte ich? Ich war zuerst hier, also such dir einen anderen, dem du auf die Nerven gehen kannst", gab die Schwarzhaarige ungehalten zurück. "Du solltest besser gehen, wenn dir deine Gesundheit am Herzen liegt. Du willst doch nicht, dass ich ungemütlich werde und dir dann leider wehtun muss, oder?" Drohend kam Tayuya noch einen Schritt näher und Kin stand entrüstet auf. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich von hier verschwinde, nur weil du hier auftauchst und dir einbildest, den ganzen Raum für dich alleine haben zu können. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du die Musikräume gepachtet hast!", rief Kin wütend aus. "Du solltest lieber ganz schnell verschwinden, wenn ich sage, dass du gehen sollst, dann hast du das auch zu machen! Wenn ich hierher komme, um zu üben, haben andere Platz zu machen!", schrie Tayuya zurück. "Ich werde aber keinen Platz machen! Ich werde so lange üben bis ich es leid bin und erst dann kommst du dran!", erwiderte Kin hitzig. "Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal: Entweder du verschwindest jetzt auf der Stelle oder ich sorge dafür." Tayuyas Stimme war auf einmal wieder ganz ruhig und bedrohlich leise. "Ich werde nicht gehen", antwortete Kin bestimmt. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als Tayuya auch schon zum Schlag ausholte und ihr mit voller Wucht in den Magen schlug. Kin war von dem Schlag so überrascht, dass sie rückwärts stolperte, bis sie schließlich über den Klavierhocker fiel und regungslos auf diesem liegen blieb. Tayuya sah sie einen Moment mit einem triumphierenden Grinsen an, doch als sich Kin nicht mehr rührte, verschwand es und ein panischer Ausdruck trat in ihre Augen. Wenn sie jemand hier erwischte, würde sie gleich wieder bei Tsunade landen und darauf konnte sie verzichten. Schnell schaute sie sich um und verschwand dann so schnell sie konnte den Gang hinunter, ohne Kin noch weiterhin zu beachten, geschweige denn ihr zu helfen.
 

So vergingen zwei weitere Stunden und langsam begannen sich die anderen im Gemeinschaftsraum Sorgen um Kin zu machen. "Wo bleibt sie denn nur? Ich dachte, sie wollte nur zwei Stunden üben", überlegte Tenten besorgt. "Vielleicht hat sie noch eine Stunde drangehängt", versuchte Sakura sie zu beruhigen. "Ich habe aber auch ein ungutes Gefühl", warf Temari ein. "Sollte nicht doch mal lieber einer von uns nach ihr sehen?", meinte nun auch Ino. "Ja, eine gute Idee", stimmte Hinata der Blonden zu. "Also schön, ich geh nachsehen", meldete sich Temari wieder zu Wort und war auch schon im Begriff den Gemeinschaftsraum zu verlassen. Schnell machte sie sich auf den Weg zu den Musikräumen. Dort angekommen, musste sie jedes der drei Zimmer abklappern, bis sie schließlich im hinteren fündig wurde. Als sie Kin sah, die immer noch reglos über dem Klavierhocker hing, wurde die Blonde von Panik ergriffen. Schnell lief sie zu ihr und schüttelte sie vorsichtig an der Schulter. "Kin! Kin, hörst du mich?! Bitte sag doch was!", flehte Temari sie an und schüttelte sie erneut an der Schulter. Plötzlich bewegte sich die Schwarzhaarige und öffnete kurz darauf unter einem schmerzvollen Stöhnen wieder die Augen. "Temari...bitte hilf mir...ich hab solche Schmerzen...", flüsterte sie kaum hörbar. "Was? Wo hast du Schmerzen?", fragte sie sofort. "Ich weiß auch nicht genau...ich hab einfach nur Bauchschmerzen...", murmelte Kin und kniff die Augen zusammen. Erneut wurde Temari von Panik ergriffen. "Komm, lass uns zur Krankenstation gehen", meinte sie und wollte sie hochziehen, doch sie wehrte ab. "Ich kann nicht aufstehen..." °Verdammt...was mach ich denn jetzt? Wenn sie nicht aufstehen kann, kann ich sie unmöglich von hier wegbringen. Was soll ich machen?!° Panisch versuchte sie, sich zu beruhigen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. "Hör zu, Kin. Ich werde Sakura anrufen, dann kann sie Hilfe holen", sagte sie schnell zu der Schwarzhaarigen, die sich immer noch vor Schmerzen krümmte. Mit zitternden Fingern zog Temari ihr Handy aus der Hosentasche und wählte Sakuras Nummer.
 

Doch sie nahm nicht ab, das Handy war ausgeschaltet. Klar, Sakura war immer noch mit den anderen im Gemeinschaftsraum, da erwartete sie wohl kaum, dass jemand sie anrufen könnte. Verdammt, was sollte sie jetzt machen?! Sie musste ganz schnell eine Lösung finden, denn Kins Schmerzen schienen immer schlimmer zu werden. Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. Sie könnte doch eigentlich Zaku anrufen, immerhin hatte sie dank Kin die Nummer und wenn er hörte, was gerade mit der Schwarzhaarigen los war, würde er sicher gleich kommen. Gedacht, getan. Erneut nahm sie ihr Handy zur Hand und wählte nun Zakus Nummer. Zu ihrer Erleichterung nahm er nach dem zweiten Klingeln ab. "Ja?", konnte sie seine Stimme am anderen Ende der Leitung hören. "Zaku?! Ich bin es, Temari. Hör zu, du musst ganz schnell zu den Musikräumen kommen. Ich hab eben Kin hier gefunden, als sie bewusstlos über dem Klavierhocker lag, sie hat so starke Bauchschmerzen, dass sie nicht aufstehen kann. Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll", erklärte Temari panisch. Zaku war im Moment unfähig etwas zu sagen, doch dann fasste er sich wieder. "Bleib wo du bist, Temari, ich bin sofort da!", rief er noch durch die Leitung, ehe er auflegte. Damit bemüht, sich wieder unter Kontrolle zu bringen, wandte sich die Blonde wieder Kin zu. "Kin, hab keine Angst...Zaku ist gleich hier, dann können wir dir helfen", sagte sie beruhigend, "aber wieso lagst du hier bewusstlos?" "Ich hab hier geübt...und plötzlich ist Tayuya gekommen und wollte mich vertreiben...ich hab mich geweigert und wir hatten 'ne hitzige Diskussion...und plötzlich hat sie mir in den Magen geschlagen...ich bin über den Klavierhocker gestürzt...und an mehr kann ich mich nicht erinnern...", erzählte Kin, während sie versuchte, einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. "Tayuya schon wieder, na warte, diesesmal ist sie endgültig fällig", knurrte Temari und ballte wütend eine Hand zur Faust. In diesem Moment flog die Tür auf und ein atemloser Zaku kam herein. Als er Kin sah, trat ebenfalls ein panischer Ausdruck in seine Augen. "Ich bin so schnell gekommen wie's ging. Was ist nur passiert?", fragte er erschrocken. "Die Antwort lautet Tayuya...sie hat Kin in den Magen geschlagen, als sie nicht das Feld räumen wollte", erklärte Temari schnell. "Wenn ich die in die Finger kriege..." "Jetzt ist keine Zeit, um sich weiterhin aufzuregen. Wir müssen Kin helfen", warf die Blonde dann ein. "Ja, du hast Recht. Ich bleib bei ihr, hol du Yashamaru", meinte Zaku und nahm Temaris Platz an Kins Seite ein, nachdem sie aufgestanden war. "Okay, ich bin gleich wieder da", sagte sie noch, bevor sie Richtung Krankenstation davonstürmte.
 

Im obersten Stock angekommen, riss sie ohne Vorwarnung die Tür zur Krankenstation auf, sodass Yashamaru erschrocken von seinen Unterlagen aufschaute. "Yashamaru! Du musst schnell mit runter kommen! Kin ist im Musikzimmer zusammengeklappt und hat furchtbare Schmerzen!", rief Temari ihm aufgekratzt entgegen. "Jetzt bleib mal ganz ruhig, Temari. Was genau ist mit Kin?", fragte er ruhig, stand aber dennoch auf. "Ich hab sie vor einer halben Stunde im hinteren Musikzimmer gefunden. Sie lag bewusstlos über dem Klavierhocker und als sie wieder aufgewacht ist, hat sie mir gesagt, dass sie furchtbare Bauchschmerzen hat", erklärte seine Nichte jetzt etwas gefasster. "Bring mich zu ihr", sagte Yashamaru daraufhin. Sie nickte und war auch schon wieder auf dem Flur. Ihr Onkel folgte ihr runter in den dritten Stock, wo Zaku immer noch bei Kin saß und versuchte, sie zu beruhigen. Als Temari mit Yashamaru zurückkam, schaute er auf und war sichtlich erleichtert, dass sie Hilfe geholt hatte. Der Sanitäter setzte sich sofort neben Kin, als Zaku ihm Platz gemacht hatte. "Kin...kannst du mich hören?", fragte er leise. Die Schwarzhaarige nickte kaum merklich. "Wo hast du die Schmerzen?", fragte er weiter. "Ich kann es nicht genau sagen...", flüsterte sie. "Also schön, wir nehmen sie mit hoch auf die Krankenstation, dort kann ich sie untersuchen und dann werden wir sicherlich mehr wissen", wandte er sich wieder an die anderen beiden, als er sich wieder aufrichtete. Sie nickten langsam. Vorsichtig nahm Yashamaru Kin auf den Arm, immer darauf bedacht, ihr nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten, als sie ohnehin schon hatte. Dann trat er mit ihr auf den Flur und lief wieder Richtung Krankenstation; Temari und Zaku folgten ihm.
 

Dort angekommen, nahm Yashamaru Kin mit sich und für ihre beiden Freunde hieß es erst einmal warten. Nervös lief Zaku auf und ab, während Temari sich hingesetzt hatte und nervös die Hände in ihrem Schoß verkrampfte. "Denkst du, es ist was Ernstes?", fragte sie nach einer Weile, in der eine angespannte Stille zwischen ihnen geherrscht hatte. "Ich wünschte, ich könnte es dir sagen...ich weiß es einfach nicht, Temari. Ich weiß nur, dass ich eine wahnsinnige Angst um sie habe", antwortete Zaku leise. "Du liebst sie wirklich, hab ich Recht?", fragte die Blonde dann ebenso leise. Er hielt in seinem Lauf inne und schaute sie einen Augenblick an, bevor er schließlich nickte. "Ja, ich liebe sie mehr, als alles andere auf der Welt. Wenn ich nicht bald weiß, was mit ihr los ist, werde ich noch verrückt." Er hatte das Laufen wieder aufgenommen und schaute immer wieder zu der geschlossenen Tür des Behandlungszimmers. "Beruhige dich doch, ich bin genauso nervös wie du, ich mache mir genauso viele Sorgen und auch ich habe eine furchtbare Angst, aber das hilft doch alles nichts. Wir können jetzt nichts Anderes tun, als abzuwarten", meinte Temari, doch wirklich beruhigt war sie nicht. "Das sagst du so einfach...ich kann mich jetzt aber nicht hinsetzen und stumm vor mich hinstarren", erwiderte er, als er zum wiederholten Mal an ihr vorbeilief. "Ja, das verstehe ich", murmelte sie und senkte ihren Blick wieder. Eine weitere halbe Stunde verstrich, bis Yashamaru schließlich wieder zu ihnen trat. "Und? Hast du was gefunden?", fragte Temari sofort, doch ihr Onkel schüttelte bedauernd den Kopf. "Nein, leider nicht, aber die Schmerzen wollen einfach nicht aufhören. Ich muss irgendetwas übersehen, auf jeden Fall brauche ich Hilfe, wir müssen schnell herausfinden, was es ist und es dann auf der Stelle behandeln, sonst kann es vielleicht zu spät sein." Eine unheimliche Stille folgte auf seine Worte. "Du meinst..." Temari wagte es nicht, ihren Gedanken auszusprechen, doch das brauchte sie auch gar nicht, denn Yashamaru nickte bedauernd. Auch Zakus Augen weiteten sich erschrocken. "Dann musst du was tun, bitte hilf ihr!", flehte er ihn verzweifelt an. "Ich werde jetzt sofort bei Tsunade anrufen und sie bitten, Shizune hierher zu schicken. Ich brauche ihre medizinischen Kenntnisse, die noch über meine hinausgehen. Nur sie kann Kin jetzt noch helfen...", antwortete Yashamaru daraufhin. "Und was sollen wir machen?", fragte Temari dazwischen. "Am besten ihr geht mal zu den anderen, sie werden sich schon fragen, wo ihr seid. Ich werde euch Bescheid sagen, sobald ich weiß, was es ist und bitte, versucht euch nicht allzu viele Sorgen zu machen. Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber bitte, ich verspreche euch, dass Shizune und ich alles tun werden, was in unserer Macht steht, um Kin zu helfen, in Ordnung?" Eindringlich sah er seine Nichte und Zaku an, die daraufhin nur leicht nickten. "Gut, dann geht jetzt." Wieder nickten sie und verabschiedeten sich leise von ihm. Langsam traten sie auf den Flur, während er zurück zu seinem Schreibtisch ging, um nach Shizune zu schicken.
 

Langsam machten sie sich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum. Mittlerweile hatten sich auch die anderen Mädchen aus der zehnten Klasse zu ihnen gesellt und auch die Jungs waren zu Sakura und ihren Freundinnen gestoßen. "Hey, da seid ihr ja endlich, wo wart ihr so lange? Dosu hat uns erzählt, dass Zaku mit dir unterwegs ist, Temari. Wo habt ihr Kin gelassen?", fragte Ino, als sie sich zu ihnen setzten. Bei Kins Namen schauten beide betreten zu Boden. "Okay...was ist passiert?", fragte Tenten vorsichtig. "Ich habe Kin vorhin bewusstlos im hinteren Musikzimmer gefunden...sie hatte furchtbare Schmerzen und weil ich mir nicht anders zu helfen wusste, hab ich Zaku angerufen. Während er auf Kin aufgepasst hat, habe ich Yashamaru geholt. Er hat sie dann mit auf die Krankenstation genommen und hat sie untersucht, aber er hat nichts gefunden und doch lassen die Schmerzen nicht nach...er lässt jetzt Shizune kommen, sie müssen schnell herausfinden, was es ist und es dann sofort behandeln, andernfalls kann es vielleicht zu spät für Kin sein...", erzählte Temari leise, während sich einige Tränen über ihre Wangen bahnten. Entsetzt schauten die anderen sie an. "Das ist nicht wahr, oder...?", fragte Ino tonlos, die auf einmal ganz blass geworden war. "Doch leider...wenn sie nichts finden können, wird sie vielleicht sterben." Jetzt war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Verzweifelt klammerte sie sich an Shikamaru, der neben ihr saß. Er war zwar von ihrer Reaktion überrascht, ließ es aber zu und legte vorsichtig einen Arm um ihren zitternden Körper. "Beruhig dich doch...", sagte er leise. "Das ist ja furchtbar...", murmelte Sakura fassungslos, während auch ihr Tränen über die Wangen liefen. "Jetzt malt mal nicht den Teufel an die Wand, die beiden werden ihr sicher helfen können", mischte sich Sasuke ein, der neben der Rosahaarigen saß und sie sofort in den Arm nahm, als er die Tränen bemerkte. "Hoffentlich", murmelte Tenten niedergeschlagen. "Wenn ihr etwas passiert...dann..." Zaku brach ab und schaute weiterhin auf den Boden. "Sag sowas nicht, Zaku. Es wird alles wieder gut...ich bin mir sicher, dass Yashamaru und Shizune ihr helfen können", meinte Seirra, die es nicht ertragen konnte, ihn so am Boden zu sehen. "Hoffentlich hast du Recht, Seirra...", murmelte der Angesprochene. Dann herrschte betretenes Schweigen. Jeder hing seinen Gedanken nach und jedem war es deutlich anzusehen, dass er sich Sorgen um Kin machte. Schließlich hob Rina wieder den Blick und brach schließlich das Schweigen. "Wir sollten runter zum Essen gehen...es wird auffallen, wenn wir nicht auftauchen", meinte sie mit belegter Stimme. Die anderen nickten zustimmend und folgten ihr kurz darauf runter in den Speisesaal.
 

In dieser Nacht konnten alle kaum schlafen, die Sorge um Kin plagte sie einfach zu sehr. Yashamaru hatte sich nicht bei ihnen gemeldet und so wussten sie nicht, ob es der Schwarzhaarigen schon besser ging oder ob sie immer noch nichts gefunden hatten. Am nächsten Morgen schliefen alle lange, immerhin mussten sie den Schlaf irgendwie nachholen, der ihnen verloren ging, als sie in der vergangenen Nacht noch lange miteinander geredet hatten. Als sie schließlich gegen elf aufstanden, trafen sie sich unten im Speisesaal beim Frühstück. "Guten Morgen...konntet ihr schlafen?", fragte Sakura in die Runde, als sie sich setzte. "Nicht so wirklich, wir sind erst spät eingeschlafen", gestand Luchia leise. "Ja, wir auch", antwortete Hinata. "Habt ihr was gehört, Temari?", fragte Coco an die Blonde gewandt, doch die schüttelte resigniert den Kopf. "Nein, leider noch nicht." "Wie wär's, wenn wir nach dem Frühstück einfach mal hochgehen und nachfragen...auch wenn ich Angst davor habe", schlug Tenten vor. "Ja, eine gute Idee, wir müssen einfach wissen, was mit ihr ist", stimmte Noel ihr zu und auch die anderen waren einverstanden. Also machten sie sich zehn Minuten später auf den Weg zur Krankenstation. Dort angekommen, blieben sie allerdings noch kurz vor der Tür stehen, keiner traute sich so richtig, sie zu öffnen. Bis schließlich Gaara vortrat und die Tür aufschob. Yashamaru saß an seinem Schreibtisch und war schon wieder in einige Unterlagen vertieft. Als sein Neffe und die anderen eintraten, schaute er auf und unterbrach seine Arbeit sofort. "Guten Morgen, Yashamaru...", begrüßte Gaara seinen Onkel. "Guten Morgen, alle zusammen. Ich weiß, wieso ihr gekommen seid, ihr wollt wissen, was mit Kin ist, stimmts?" Fragend schaute er einen nach dem anderen an. "Ja...wir machen uns furchtbare Sorgen um sie...", antwortete Ino leise. "Ja, das verstehe ich, aber ich kann euch beruhigen, in spätestens zwei Wochen wird sie wieder auf den Beinen sein", sagte Yashamaru lächelnd. Einen Moment herrschte Stille. "Im Ernst?", fragte Temari, fassungslos vor Freude. "Ja, sie wird wieder gesund", bestätigte ihr Onkel. "Oh, Gott sei Dank..." Schon wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, doch diesesmal waren es Freudentränen und Tränen der Erleichterung. Auch den anderen ging es nicht besser. Alle waren heilfroh, dass es Kin offenbar wieder besser ging. "Aber was hatte sie denn jetzt? War es wirklich Tayuyas Schuld? Temari hat uns das beim Abendessen gestern erzählt", warf Hanon plötzlich ein. "Ich habe mitbekommen, dass Kin eine Auseinandersetzung mit Tayuya hatte...sie wurde deswegen auch schon zu Tsunade geschickt, aber dennoch war sie nicht für ihre Schmerzen verantwortlich", fing Yashamaru an. "Was war es dann?", fragte Naruto. "Shizune und ich mussten sie heute Nacht operieren, sie hatte eine Blinddarmentzündung, daher hatte sie auch so heftige Bauchschmerzen", erklärte der Sanitäter, "aber es wird ihr schon bald besser gehen. Im Moment schläft sie noch, aber ich bin mir sicher, dass ihr sie spätestens heute Abend besuchen könnt." "Oh mann...Gott sei Dank, dass ihr nichts passiert ist", seufzte Sakura erleichtert. "Ihr solltet sie trotzdem noch ein bisschen in Ruhe lassen", meinte Yashamaru dann, worauf alle nickten. Sie verabschiedeten sich von ihm, mit dem Versprechen, später noch einmal vorbeizuschauen und verließen die Krankenstation schließlich wieder.
 

Gegen Abend kehrten sie schließlich dorthin zurück, in der Hoffnung, dass Kin mittlerweile aufgewacht wäre. Und tatsächlich - als sie den Vorraum betraten wurden sie von Yashamaru in den großen Raum, in dem die Krankenbetten standen, geführt. Kin war zur Zeit offensichtlich die Einzige, die hier lag. "Kin, bist du wach?", fragte der Blonde, als er zu ihr ans Bett trat. "Ja...was ist, Yashamaru?", fragte sie leise. "Deine Freunde sind hier, ich lass euch dann allein", antwortete er lächelnd. Bevor er verschwand, wandte er sich noch einmal den anderen zu. "Ihr solltet allerdings nur eine halbe Stunde bleiben, sie braucht noch viel Ruhe." Dann verließ er das Zimmer und sie hatten Zeit, alleine mit der Schwarzhaarigen zu reden. "Hey...schön, dass ihr da seid", flüsterte sie und lächelte schwach. "Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht, Kin", sagte Tenten. "Das tut mir leid...aber ich muss mich wohl bei dir bedanken, Temari. Du hast mir das Leben gerettet...wer weiß, ob ich jetzt hier wäre, wenn du mich nicht gesucht und gefunden hättest...danke...ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll", murmelte Kin und schloss kurz die Augen. "Das war selbstverständlich, Kin. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, weil du deine Zeiten normalerweise immer einhälst. Zum Glück hast du diese Gewohnheit, sodass man schnell stutzig wird, wenn du es mal nicht tust", lächelte die Blonde. "Ja, da hast du Recht...es geht doch wirklich nichts über persönliche Macken", antwortete Kin und lachte kurz auf, "hat Yashamaru gesagt, wann ich hier wieder raus kann?" "In zwei Wochen", antwortete Hanon. "Was?! Ich soll zwei Wochen hier versauern?", fragte Kin aufgeregt, bereute es aber sofort. "Beruhige dich, du darfst dich auf keinen Fall überanstrengen, hörst du? Du wirst schön hier bleiben, bis Yashamaru dich gehen lässt", sagte Temari streng. "Jaja, schon gut", murmelte die Schwarzhaarige und ließ sich wieder in ihre Kissen sinken. "Wir werden dir auch jeden Tag die Hausaufgaben und wenn nötig Arbeitsblätter mitbringen, damit du mitkommst", lächelte Hinata. "Genau und wir werden dich täglich besuchen", versprach Sakura. "Also schön, ihr werdet mich also unterhalten?", fragte sie hoffnungsvoll. "Auf jeden Fall", grinste Ino. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis schließlich Yashamaru nach einer halben Stunde kam und sie aufforderte zu gehen, da Kin immer noch sehr viel Ruhe brauchte. Also verabschiedeten sie sich von der Schwarzhaarigen und versprachen ihr, am nächsten Tag wiederzukommen, bevor sie die Krankenstation verließen.
 

In der folgenden Woche besuchten sie Kin so oft es ging. Manchmal konnte auch nur einer alleine zu ihr gehen oder sie gingen zu zweit, je nachdem, wie es die Hausaufgaben und das Lernen zuließen. Vor allem Zaku besuchte sie oft, was der Schwarzhaarigen ungemein gefiel. Sie genoss es, wenn er alleine zu ihr kam, immerhin hatte sich an ihren Gefühlen für ihn noch nichts geändert. Sie spürte, dass die Spannung zwischen ihnen mit jedem Besuch immer weiter anwuchs. Schließlich konnte sie es kaum noch erwarten, bis er endlich wiederkam. Dann redeten sie die ganze Zeit über verschiedene Dinge, er half ihr mit den Hausaufgaben oder manchmal schwiegen sie einfach nur; beide wussten, dass sie keine Worte brauchten, um zu verstehen, was der jeweils andere fühlte. Auch an diesem Mittwochnachmittag saß Zaku alleine an ihrem Bett. Er hatte in den vergangenen Tagen viel nachgedacht und war nach langem Hin und Her schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass er ihr jetzt endlich sagen wollte, was er für sie empfand. Kin fiel auf, dass er heute auffällig still war. "Zaku? Ist alles in Ordnung? Du bist heute irgendwie so still", bemerkte sie leise. "Naja...ich wollte unbedingt mit dir reden...", gestand er ebenso leise. "Mit mir reden? Worüber denn?", fragte Kin und schaute ihn direkt an. Er schluckte hart und zwang sich, weiterzureden. "Naja...ich habe in den letzten Tagen viel nachgedacht...über uns beide...und dann bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich dir dringend etwas sagen muss...also Kin...ich ähm...ich konnte in letzter Zeit einfach nicht mehr klar denken, nicht mehr richtig schlafen und mich auf nichts mehr konzentrieren. Irgendwann hab ich gemerkt, dass mir das nur passierte, weil ich die ganze Zeit an dich denken musste...du bist mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Anfangs wusste ich nicht wirklich, was das war, aber jetzt bin ich mir sicher. Was ich sagen will...ich liebe dich Kin...", brachte er schließlich heraus. Einen Moment herrschte Stille, fassungslos starrte sie ihn an, doch dann breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Oh mein Gott, Zaku, ich glaub's ja nicht! Ich liebe dich auch!", rief sie aus und warf sich in seine Arme. Überrascht hielt er sie fest. "Jetzt bin ich wirklich erleichtert", seufzte er und drückte sie an sich. "Und ich erst, ich war total aufgeregt, als du eben angefangen hast", lachte sie und schmiegte sich an ihn, "jetzt werden auch Dosus Verkupplunsgversuche endlich aufhören." "Du sagst es, der wird sich bestimmt freuen, wenn er das erfährt", grinste Zaku, bevor er sie etwas höher zog und sie in einen zärtlichen Kuss verwickelte. "Das glaub ich auch", lächelte Kin und erwiderte seinen Kuss.
 

Nach zwei Wochen war Kin wieder gesund und Yashamaru entließ sie von der Krankenstation. An diesem Morgen saß sie mit den anderen beim Frühstück und war heilfroh, dass sie nicht mehr das Bett hüten musste. Mittlerweile hatten Zaku und sie den anderen erzählt, dass sie jetzt zusammen waren. Wie sie es erwartet hatten, freute sich vor allem Dosu für sie, er war fest davon überzeugt, dass seine langen Versuche, die beiden zusammenzubringen endlich Wirkung gezeigt hätten und Kin und Zaku ließen ihn in dem Glauben. "Hey, Leute, habt ihr heute Mittag schon etwas vor?", fragte Temari plötzlich in die Runde. "Nein, wieso? Immerhin ist heute Samstag", meinte Coco und schaute sie fragend an. "Naja, ich hatte ganz vergessen euch zu sagen, dass Kankuro heute Mittag mit der Theater-AG ein Stück in der Turnhalle aufführt und da wollte ich euch fragen, ob wir da nicht zusammen hingehen wollen", erklärte Temari. "Hey, eine super Idee, ist das etwa das Stück, bei dem wir mal zugeschaut haben?", fragte Seirra. "Ja, genau", bestätigte die Blonde. "Ja, das müssen wir uns unbedingt anschauen, das war bei den Proben schon so lustig", meinte Luchia grinsend. "Wieso diskutieren wir dann noch lange? Wir gehen hin und fertig", mischte sich Naruto ein. "Gut, um vier gehts los, als treffen wir uns am besten um halb vier im Gemeinschaftsraum, damit wir noch gute Plätze bekommen", meinte Temari dann. Die anderen nickten zustimmend.

Pünktlich um halb vier kamen alle wie vereinbart in den Gemeinschaftsraum. "Sind alle da?", fragte Rina in die Runde. Seirra, die neben ihr stand, schaute sich um und nickte dann schließlich. "Ja, es sind alle da." "Worauf warten wir dann noch? Wenn wir noch lange hier rumstehen, sind die besten Plätze weg", meinte Hanon. "Sie hat Recht, wir sollten uns auf den Weg machen", stimmte Luchia ihr zu und auch die anderen nickten zustimmend. "Ja, gehen wir!" Mit diesen Worten verließen sie den Gemeinschaftsraum und machten sich gut gelaunt auf den Weg zur Turnhalle.
 


 

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So, das war's auch (schon) wieder.

Es tut mir wirklich leid, dass ihr so lange warten musstet...aber ich musste erst neue Ideen sammeln.

Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kappi gefallen hat.

Und Elena, dir möchte ich für deinen Kommi vom letzten Kapitel danken^^

Hoffe doch, dass euch die FF weiterhin gefällt und dass ich zum nächsten Kappi schneller kommen werde.
 

Bis dann
 

-Kyoko______Sasagawa

Auf Geisterjagd

Kapitel 12: Auf Geisterjagd
 


 

Inzwischen war es schon fast Ende November und auf eine Klassenarbeit folgte sogleich die nächste. Die Schüler waren nur noch im Stress und hatten kaum für etwas anderes als fürs Lernen Zeit. Diese Woche standen, genau wie in der letzten, zwei Klassenarbeiten in Englisch und Französisch an. An diesem verregneten Montagnachmittag saßen alle zusammen in der Bibliothek, um gemeinsam zu lernen. Gelangweilt saßen sie an einem großen Tisch, an dem sie alle Platz fanden und starrten lustlos in ihre Bücher. "Oh mann...ich hab keine Lust mehr", seufzte Hanon, die jetzt schon nichts mehr in ihren Kopf bekam. "Ich auch nicht, Hanon, aber wenn wir nicht weitermachen, haben wir den ganzen Rest für morgen und ehrlich gesagt will ich nicht alles morgen Mittag machen, dann haben wir erst recht keine Lust", erwiderte Caren, die ebenfalls schon ihren Verstand ausgeschaltet hatte. "Wenn es wenigstens nicht so kurz aufeinander wäre. Wäre ein bisschen mehr Abstand dazwischen, würden wir auch nicht so in Stress kommen", meinte Seirra, die neben der Lilahaarigen saß. "Das kannst du vergessen. Die legen das jedes Jahr so, es ist ihnen völlig egal, ob wir gestresst sind oder nicht", lenkte Sakura ein, die zusammen mit ihren Zimmergenossinnen ebenfalls bei ihnen saß. "Ja, das hab ich mir schon gedacht", murmelte Hanon missmutig. "Du solltest lieber weitermachen, als nur herumzumeckern, Hanon", mischte sich jetzt Rina ein. "Sie hat Recht, die Arbeit erledigt sich leider nicht von alleine", stimmte Noel ihr zu. "Jaja, schon gut", gab die Blauhaarige zurück. "Wie wäre es denn, wenn wir eine Pause einlegen? Immerhin haben wir doch alle keine Lust mehr, wir sollten uns eine kleine Auszeit gönnen", warf Luchia ein. "Sie hat Recht, sonst wird das heute wirklich nichts mehr", pflichtete Caren der Blonden bei. "Also gut, machen wir eine Pause", gab schließlich auch Rina nach.
 

"Das trifft sich ganz gut. Wir müssen euch unbedingt etwas erzählen. Wir haben da so einen Plan, in den wir euch unbedingt einweihen wollen", meinte Kin dann. "Das kann ja nichts Gutes bedeuten", antwortete Noel, die schon wieder Schlimmes ahnte. "Dieses Mal ist es wirklich nichts Schlimmes", versicherte ihr Sakura, die sich schon denken konnte, was die Blauhaarige dachte. "Also gut, dann schieß mal los", forderte Coco Kin auf. "Also, es ist ja jetzt fast schon Ende November und nächste Woche am Donnerstag, um genau zu sein, hat Lee Geburtstag und deswegen haben wir uns überlegt, dass wir eine Überraschungsparty für ihn organisieren wollen", erklärte die Schwarzhaarige. "Das ist eine super Idee", stimmte Hanon sofort begeistert zu. "Ja, finde ich auch, da wird er sich bestimmt freuen und wer weiß, was da alles passieren kann, stimmts, Coco?", grinste Caren und stupste die Blonde spielerisch an. Die errötete sofort und wandte ihren Blick von der Lilahaarigen ab. "I-ich weiß überhaupt nicht wovon du redest", antwortete sie schnell. "Ja klar, jeder hier an diesem Tisch weiß, dass du total in Lee verknallt bist", grinste Tenten. "Sag es doch noch lauter", zischte Coco ihr zu. "Soll ich?", grinste die Braunhaarige. "Untersteh dich, Tenten, ich werde nie wieder ein Wort mit dir reden, wenn du das tust", erwiderte die Blonde, sie hatte drohend einen Zeigefinger erhoben. "Siehst du, Coco...das ist doch schon Beweis genug, dass du dich verliebt hast. Wenn er dir so egal wäre, würdest du nicht so auf solche Aussagen reagieren", grinste Hanon. Sofort errötete sie wieder. "Komm schon, gib es doch zu, wir werden es auch niemandem erzählen", meinte Ino jetzt. Coco zögerte, während alle anderen sie abwartend und erwartungsvoll anschauten. "Also gut, ihr habt ja Recht....ich gebe es ja schon zu", seufzte sie schließlich. "Nein, wie süß~", grinste Sakura. "Jetzt musst du nur noch dafür sorgen, dass er noch mehr auf dich aufmerksam wird", meinte Kin. "Spinnt ihr? Das krieg ich doch niemals auf die Reihe", wehrte Coco ab. "Dann werden wir das eben übernehmen", sagte Ino sofort. "Ihr werdet gar nichts unternehmen, jetzt lasst sie doch mal in Ruhe. Ihr würdet besser lernen, als sie zu nerven", ging Temari dazwischen. "Sei doch keine Spielverderberin, Temari", schmollte Kin. "Schmollen zieht bei mir nicht und das weißt du auch. Aber wenn ihr schon nicht arbeiten wollt, dann solltet ihr wenigstens klären, wer was bei eurer Party erledigen soll, sonst wird das nichts", antwortete die Blonde lächelnd. "Du bist also dabei?", fragte Hinata. "Natürlich, was habt ihr denn gedacht, so etwas lasse ich mir doch nicht entgehen", grinste Temari. "Gut, dann steht dem Plan ja nichts mehr im Weg, das heißt wir müssen klären, wer was übernimmt", meinte Tenten. "Okay, habt ihr schon irgendwas festgelegt?", fragte Luchia. "Naja, Tenten und ich organisieren das ganze ja, also wir klären, welchen Raum wir dafür haben können. Der Gemeinschaftsraum fällt weg, da könnte er zu viel mitbekommen, wenn wir in den Vorbereitungen sind. Deswegen werden wir uns nach einem anderen Raum umsehen. Sakura und Ino, ihr beiden kümmert euch um die Gästeliste. Meinetwegen könnt ihr jeden einladen, den ihr kennt, ich meine jetzt von den anderen abgesehen. Hinata und Tenten, ihr erledigt die nötigen Einkäufe. Ihr könnt auch ruhig ein bisschen mehr kaufen, damit uns auch nichts ausgeht oder wir von irgendwas zu wenig haben. Unser Geld können wir dazu ja zusammenlegen. Und ihr anderen müsst uns alle bei der Dekoration helfen, sobald wir einen passenden Raum gefunden haben", erklärte Kin ihren Plan, bevor sie abwartend in die Runde schaute. "Was sagt ihr dazu?" "Also, meinetwegen können wir es so machen, ich hab nichts dagegen einzuwenden", meinte Sakura schließlich, worauf auch die anderen zustimmend nickten. "Gut, dann wäre das ja geklärt. Am Wochenende treffen wir uns nochmal und besprechen dann alles weitere", fügte Tenten noch hinzu. Wieder nickten alle. "Wollen wir dann nicht weitermachen? Die Arbeit erledigt sich immerhin nicht von alleine", sagte Rina dann, worauf der Rest resigniert seufzte. "Ja, du hast Recht, sonst werden wir nie fertig", stimmte Seirra ihr zu und so waren kurz darauf alle wieder in ihre Bücher vertieft.
 

Am Abend, als sie nach dem Essen gerade wieder in ihr Zimmer kamen, beschlossen Sakura und die anderen das Lernen für heute zu beenden und stattdessen noch einmal über die anstehende Überraschungsparty zu reden. Gemeinsam setzten sie sich auf den großen, flauschigen Teppich, der im vorderen Teil ihres Schlafsaals lag. "Hoffentlich klappt das alles so, wie wir es geplant haben", sagte Kin, nachdem sich alle hingesetzt hatten. "Wenn du dich nicht wieder verplapperst, klappt es", grinste Temari, worauf ihr die Schwarzhaarige die Zunge rausstreckte. "Ja, als wir das das letzte Mal für Choji machen wollten, hast du ihm fast alles verraten", bemerkte Ino mit einem Seitenblick. "Na und? Das war nicht meine Schuld. Shikamaru hat mich ganz gemein ausgefragt, bis ich mich versprochen habe", verteidigte sich Kin. "Schon gut, schon gut, nicht aufregen", grinste die Blonde und hob beschwichtigend beide Hände. "Sagt mal...", meldete sich plötzlich Hinata zu Wort, woraufhin sich alle zu ihr wandten. "Findet ihr nicht, dass Coco und Lee sich viel zu lange Zeit lassen, wo es doch so offentsichtlich ist...?" "Ja, allerdings. Sie traut sich nicht und er bemerkt es wahrscheinlich nicht wirklich, weil er viel zu sehr mit seinem Sport beschäftigt ist", stimmte Tenten ihr zu. "Dann müssen wir eben nachhelfen", beschloss Sakura ohne zu zögern. "Heißt im Klartext?", fragte Ino und schaute sie neugierig an. "Ist doch ganz klar - wir verkuppeln die beiden einfach. Da kommt uns die Party doch ganz gelegen, eine bessere Gelegenheit kann es doch gar nicht geben. Wir müssen es nur geschickt einfädeln, dann wird sich der Rest von ganz alleine ergeben", erklärte die Rosahaarige grinsend. Die anderen überlegten kurz. "Und du denkst, das funktioniert?", fragte Temari dann. "Klar, wir müssen uns nur etwas einfallen lassen", antwortete Sakura. "Das dürfte das kleinste Problem sein", erwiderte Ino. "Vielleicht sollten wir dafür sorgen, dass die beiden irgendwie ins Gespräch kommen", schlug Hinata vor. "Ja, das ist wahrscheinlich das Beste. Aber wie sollen wir das machen?", erwiderte Tenten skeptisch. Alle verfielen in angestrengtes Grübeln. Plötzlich hatte Sakura eine Idee. "Wie wäre es denn damit: Wir verwickeln entweder Coco oder Lee in ein Gespräch und wenn dann der jeweils andere dazukommt, holen wir ihn dazu. Dann reden wir über irgendetwas Belangloses und irgendwann entschuldigen wir uns bei ihnen und dann müssen sie alleine weiterreden", sprach Sakura ihre Gedanken laut aus. Wieder überlegten die anderen, bis Tenten schließlich wieder die Stimme erhob. "Weißt du was, das klingt so einfach, dass es wirklich funktionieren könnte." "Sag ich doch, also, was sagt ihr?" Erwartungsvoll schaute sie ihre Freundinnen an. "Lass es uns versuchen. Mehr, als dass es schiefgeht kann sowieso nicht passieren", stimmte Ino zu und auch die anderen nickten. "Sehr gut, dann kann es losgehen", grinste die Rosahaarige. "Ja, aber erst nächste Woche. Jetzt sollten wir erstmal ins Bett gehen. Wir sind schon über der Zeit", meldete sich Temari wieder zu Wort. "Jaja, schon gut", antwortete Kin und verdrehte die Augen. Doch schließlich standen sie alle auf, um sich bettfertig zu machen. Zehn Minuten später legten sich alle hin und Temari machte das Licht aus, bevor sie sich ebenfalls ins Bett legte. "Gute Nacht, alle zusammen", murmelte sie müde, während sie sich auf die andere Seite drehte. "Gute Nacht", antworteten die anderen. Kurz darauf waren sie auch schon eingeschlafen.
 

Die Woche verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, war auch schon wieder das Wochenende angebrochen. Heute wollten sich sowohl die Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen, als auch Sakura und ihre Freunde noch einmal treffen, um den neusten Stand zu besprechen. Kurz nach dem Frühstück trafen sich alle im Schlafsaal der Zwillinge, wo sie niemand belauschen konnte. "Also?", fragte Hanon, als sie die Tür hinter Hinata, die als letzte hereingekommen war, schloss. "Habt ihr einen passenden Saal gefunden?" Fragend schaute sie Tenten und Kin an, die sich ja darum kümmern wollten. "Klar, es war zwar ein bisschen aufwendig und hat uns einiges an Zeit gekostet, aber dann haben wir doch einen gefunden. Es ist ein unbenutztes Klassenzimmer im letzten Stock im nördlichen Teil der Schule. Wir haben extra Kakashi ausgefragt und er hat uns versichert, dass dort gar kein Unterricht mehr gehalten wird, weil der Saal schon so alt ist. Wenn wir ihn also ein bisschen umgestalten und dekorieren ist das der perfekte Ort für unsere kleine Party", erzählte Kin. "Klingt nicht schlecht, aber ihr habt Kakashi doch nicht gesagt, was wir vorhaben, oder?", fragte Coco. "Natürlich nicht, er muss immerhin nicht alles wissen", antwortete Tenten grinsend. "Gut, da wir das dann geklärt haben - wie gehen wir weiter vor?", wollte Noel dann wissen. "Jetzt machen wir uns an die Vorbereitungen. Das heißt - Sakura, Ino, ihr bewaffnet euch jetzt mit genug Papier und Stiften, schreibt eine Gästeliste und verteilt an alle Einladungen. Hinata, Temari, ihr geht jetzt in die Stadt, um alles Nötige einzukaufen. Tenten und ich haben euch dazu eine Liste mit allen Sachen gemacht. Und der Rest kommt mit uns in dieses Klassenzimmer, dann können wir uns schonmal überlegen, wie wir alles umstellen, damit es nicht mehr ganz so heruntergekommen aussieht", wies Kin an, worauf alle zustimmend nickten.
 

Nachdem sie sich getrennt hatten, machte sich jeder an die ihm aufgetragene Aufgabe. Sakura und Ino hatten beschlossen, sich in ihren Schlafsaal zurückzuziehen, wo sie keiner stören konnte, um die Liste zu machen und die Einladungen zu schreiben. Zusammen setzten sie sich an Sakuras Schreibtisch, während die Rosahaarige alle möglichen Stifte aus ihren Schubladen kramte. Ino hatte für das Papier gesorgt. Grübelnd saßen sie über einem leeren Blatt, das die Gästeliste werden sollte. "Wieso sollen wir denn eigentlich eine Liste machen, wenn wir auch noch Einladungen schreiben sollen? Ist das nicht irgendwie unnötig?", fragte Sakura irgendwann. "Eigentlich ja schon, aber Kin meinte, wir sollen es trotzdem machen, damit sie die Liste am Abend der Party an die Tür hängen kann und dann kann sich jeder eintragen, wenn er kommt", erklärte Ino. "Mann, hat Kin mal wieder eine Logik..." Sakura verdrehte die Augen, worauf Ino lachte. "Du kennst sie doch, also komm, machen wir uns an die Arbeit. Immerhin müssen die Karten rechtzeitig fertig werden und die Liste schreibt sich auch nicht von alleine." "Gut, dann lass uns erst einmal alle aufschreiben, die wir einladen wollen. Außer uns und die anderen. Also, wen schlägst du vor?" Wieder schaute sie die Blonde fragend an. Ino überlegte nicht lange. "Natürlich alle, die wir kennen. Das heißt also unsere Klassenkameraden, die von der Oberstufe und die Jungs, die mit unseren Zwillingen in eine Klasse gehen", antwortete sie sofort. "Gut, dann fang ich mal an, wenn ich jemanden vergessen sollte, sofort Bescheid sagen", grinste Sakura und fing an, alle aufzuschreiben, die sie einladen wollten.
 

Hinata und Temari waren währenddessen in der Stadt angekommen. Prüfend schaute die Blonde auf den Einkaufszettel, den Kin und Tenten ihnen mitgegeben hatten. "Spinnt die?", murmelte sie vor sich hin. "Was ist denn?" Neugierig schaute Hinata ihr über die Schulter, worauf sich ihre Augen weiteten. "Wie sollen wir das denn alles tragen, was die da aufgeschrieben hat? Ist ja überhaupt nicht auffällig..." Temari verdrehte die Augen. "Wenn wir das alles einkaufen, was die beiden geschrieben haben, können wir mindestens fünf Taschen nach Hause schleifen und wenn wir Glück haben, wird uns auch niemand über den Weg laufen...", meinte Hinata. "Sag das lieber nicht zu laut, Hinata, nicht dass uns tatsächlich jemand über den Weg läuft", sagte Temari leise, "komm, lass uns die Sachen besorgen, es wird uns ja doch nichts anderes übrigbleiben." Die Hyuga nickte und folgte ihr dann die Straße hinunter. Als sie nach ungefähr einer Stunde endlich alles zusammen hatten, was Tenten und Kin unbedingt auf der Party haben wollten, wollten sich die beiden gerade wieder auf den Rückweg zur Schule machen, damit sie nicht doch noch jemanden treffen würden, den sie kannten, als sie plötzlich eine vertraute Stimme erschrocken innehalten ließ. "Hey, Temari! Hinata! Wartet doch mal!" Er war noch einige Schritte von ihnen entfernt, genug Zeit für die zwei, blitzschnell zu reagieren. "Sag mir, dass das nicht wahr ist, Hinata. Sag mir, dass es nicht wirklich Lee war, der uns da gerade gerufen hat", flehte Temari die Blauhaarige an. "Doch...ich glaube, das war er...", stammelte sie und wagte es nicht sich umzudrehen. "Verdammt, wir müssen uns ganz schnell was einfallen lassen, sonst war bis jetzt alles umsonst..." Fieberhaft dachte Temari nach, was sie unternehmen könnten, dass die Überraschung nicht aufflog. Plötzlich fiel ihr etwas ein, schnell winkte sie Hinata näher zu sich. "Pass auf, ich habe eine Idee", flüsterte sie ihr zu. "Okay, schieß los", flüsterte die Hyuga zurück. "Ich werde dir jetzt die Taschen geben und dann läufst du so schnell wie möglich zurück. Ich werde ihn inzwischen aufhalten und ablenken, bis du außer Sichtweite bist. Bring die Sachen sofort zu Kin und Tenten, die wissen, wo wir sie unterbringen können und lass dich nur von niemandem erwischen, okay?" Eindringlich schaute Temari sie an, worauf Hinata ernst nickte. "Gut, dann los." Mit diesen Worten drückte die Blonde der Hyuga ihren Teil der Einkäufe in die Hände, bevor die sich schnell auf den Rückweg machte und Temari sich zu Lee umdrehte, der jetzt fast bei ihr angekommen war. Hinata konnte gerade noch rechtzeitig verschwinden, bevor er die Blonde erreichte, die ihn spontan mit in einen Laden zog.
 

In der Schule waren die Zwillinge und die anderen zusammen mit Kin und Tenten in dem Raum, den sie für ihre Party benutzen wollten, angekommen. Als die Schwarzhaarige die Tür aufschloss, blieben die anderen erst einmal fassungslos stehen. "In diesem Raum willst du eine Party feiern?", fragte Luchia sprachlos. "Wenn Lee das hier sieht, wird er schreiend davonlaufen", fügte Hanon hinzu. "Hey, ein bisschen mehr Begeisterung bitte", meinte Kin schmollend. "Genau, wir sind ja noch gar nicht fertig, wir haben ja noch nicht einmal angefangen. Natürlich müssen wir den Saal noch aufräumen und putzen, deswegen können wir ja auch jede helfende Hand gebrauchen. Und die Tische und Stühle müssen natürlich raus", erklärte Tenten. "Und wo willst du die bitte hinstellen?", fragte Rina. "In den nächsten Raum. Wir haben uns extra noch den Schlüssel für nebenan geben lassen", grinste Kin und hielt besagten Gegenstand hoch. "Nicht schlecht, also gut, fangen wir an, damit es nicht mehr ganz so schrecklich aussieht", meinte Coco. Die anderen nickten zustimmend. Unauffällig schlichen sie zum Besenschrank, der am Ende des Flures stand. Dort angekommen öffneten sie ihn so leise wie möglich und fanden auch sogleich was sie suchten - Putzeimer und Lappen. Mit diesen bewaffnet traten sie den Rückweg an. "Am besten teilen wir uns in Dreiergruppen auf", schlug Tenten dann vor, worauf die anderen wieder zustimmend nickten. "Gut, dann arbeiten wir mit Seirra zusammen, Coco arbeitet mit den Zwillingen und Rina mit Luchia und Hanon, okay?" Fragend schaute Kin in die Runde. Wieder allgemeines Nicken. Nachdem sie alles geklärt hatten, machten sie sich an die Arbeit. Während die Zwillinge und Coco alle Tische in den anderen Raum trugen, kümmerten sich Luchia, Hanon und Rina darum, den Raum sauber zu machen und Kin, Tenten und Seirra holten schon mal die Dekoration aus ihrem Versteck. Sie waren so sehr in ihre Arbeit vertieft, dass sie zuerst gar nicht bemerkten, wie sich die Tür öffnete und jemand hereinkam. "Hey, Leute!" Erschrocken drehten sich alle um. Hinter ihnen stand eine atemlose Hinata, beladen mit Einkaufstüten und mit hochroten Wangen, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich. Erleichtert atmeten alle auf. "Oh mein Gott, Hinata, hast du uns erschreckt. Wir dachten schon, es wäre ein Lehrer oder so", meinte Tenten und kam auf sie zu. Auch die anderen unterbrachen ihre Arbeit und kamen zu der Hyuga, die jetzt endlich die schweren Taschen abstellen konnte. "Was ist denn passiert? Du siehst aus, als wärst du den ganzen Weg von der Stadt bis zur Schule gerannt und wo ist überhaupt Temari?", fragte Kin, der als erstes aufgefallen war, dass die Blonde nicht mitgekommen war. "Naja, ehrlich gesagt bin ich auch den ganzen Weg gerannt. Ich war dazu gezwungen, da wir Lee in der Stadt getroffen haben, als wir uns gerade auf den Rückweg machen wollten", fing Hinata an, worauf die anderen sie geschockt anschauten. "Was?! Ihr habt Lee getroffen?! Hat er irgendwas gemerkt?", fragte Hanon sofort aufgeregt, doch die Hyuga konnte sie beruhigen. "Keine Sorge, wir konnten es gerade noch verhindern. Deswegen ist Temari ja auch nicht mit mir zurückgekommen. Sie hat mir die Einkäufe in die Hand gedrückt und gesagt, dass ich so schnell wie möglich zurückgehen soll, während sie ihn ablenken würde. Ich weiß nicht, wo sie mit ihm hin ist, aber auf jeden Fall müsste sie bald nachkommen", erzählte sie weiter. "Gott sei Dank, dann ist ja alles nochmal gut gegangen. Es wäre ja alles umsonst gewesen, wenn er alles herausgefunden hätte. Gut, dass ihr so schnell reagiert habt", meinte Tenten erleichtert. "Bedank dich bei Temari, die hatte den Geistesblitz", erwiderte Hinata. "Okay, werd ich tun", antwortete die Braunhaarige. "Tenten, zeigst du ihr, wo sie die Sachen hinstellen kann? Dann machen Seirra und ich schon mal weiter", mischte sich jetzt Kin wieder ein. "Klar, mach ich. Komm, Hinata." Sie winkte die Hyuga hinter sich her und während die ihr folgte, um die Sachen zu verstauen, machten sich die anderen wieder an die Arbeit.
 

Nachdem Tenten und Hinata wieder zurückkamen, waren die anderen schon wieder voll und ganz beschäftigt. Sie hatten sich gerade zu den anderen gesellt, als die Tür erneut aufging und eine genervte Temari eintrat. Sofort schauten alle auf. "Temari, da bist du ja wieder", stellte Hinata fest und ging auf sie zu, die anderen kamen ihr nach. "Ja, nach was weiß ich wie vielen Stunden", grummelte die Blonde. "Du bist vielleicht eine halbe Stunde nach Hinata gekommen", meinte Hanon. "Ach wirklich? Ich war also wirklich nur eine Stunde weg? Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit...ich wusste gar nicht, dass Lee so viel reden kann. Der ist schlimmer als du, Kin und das soll schon etwas heißen", erzählte Temari und verdrehte immer noch genervt die Augen. "Sag bloß, er kann dich noch mehr nerven als ich", grinste die Schwarzhaarige. "Das kannst du laut sagen...ich nehme an, Hinata hat euch erzählt, dass wir ihn unglücklicherweise in der Stadt getroffen haben?" Fragend schaute sie die anderen an, die daraufhin nickten. "Ich habe ihr ja gesagt, dass sie so schnell wie möglich zu euch gehen soll und ich wollte ihn ablenken, damit er auch wirklich nichts mitbekommt...glaubt mir, diesen Fehler werde ich nie wieder begehen...", murmelte die Blonde. Die anderen mussten ein Lachen unterdrücken. "Wieso, was hat er denn mit dir gemacht, dass er dich fast an den Rand der Verzweiflung getrieben hat?", grinste Luchia. "Ich hab ihn in irgendeinen Laden gezogen, damit er nicht sieht, wie Hinata weggeht und es war ausgerechnet ein Sportgeschäft. Ich hätte wohl doch ein bisschen besser aufpassen sollen", erzählte Temari weiter. "Oh, das war wirklich ein Fehler...", stimmte Tenten ihr jetzt zu. "Wieso, was ist denn daran so schlimm?", fragte Noel. "Naja, wirklich schlimm ist es nicht, aber wenn man Lee einmal in ein Sportgeschäft lässt, kriegst du ihn so schnell nicht mehr raus und dann erzählt er dir immer irgendwas über jede Sportart, die ihm gerade einfällt. Von wegen man müsste die Kraft der Jugend nutzen und so'n Zeug. Er hat total von Gai abgefärbt, kein Wunder, dass die beiden sich so gut verstehen, das ist wirklich schon unheimlich", berichtete Kin. "Eben, ich glaube, dass er mir eine halbe Stunde etwas über Fußball oder so erzählt hat. Irgendwann habe ich einfach nicht mehr zugehört", meinte Temari. Die anderen lachten. "Du Arme...aber mach dir nichts draus, du hast damit immerhin unsere Party gerettet. Dein Opfer wird nicht umsonst gewesen sein", grinste Hanon. Die Blonde streckte ihr die Zunge raus, konnte aber nicht anders, als auch zu lächeln. "Also gut, soll ich euch noch bei etwas helfen?", fragte sie. "Ja, wenn du gerade nichts Besseres zu tun hast. Du könntest uns noch beim Putzen helfen, wenn es dir nichts ausmacht", meinte Noel lächelnd. "Klar, mach ich doch gerne." Temari erwiderte das Lächeln und schnappte sich einen Putzlappen, um ihnen zu helfen; gemeinsam machten sie sich wieder an die Arbeit.
 

Die nächste Woche verging wie im Flug und dann war es auch schon Samstag. Glücklicherweise hatte es keinen weiteren Zwischenfall gegeben, in dem Lee beinahe herausgefunden hätte, was sie vorhatten. Mittlerweile hatten sie alles vorbereitet - die Bänke und Stühle, die in dem alten Klassenzimmer kreuz und quer standen, hatte sie alle in den anderen, ebenfalls leerstehenden, Raum getragen, alles war sauber und geputzt und die Dekoration hatten sie ebenfalls schon erledigt. Jetzt mussten sie sich nur noch überlegen, wie sie Lee dazu bringen wollten, auch zu dem Raum zu kommen. Doch auch das hatten Sakura und die anderen schon fest eingeplant. Denn das sollte der erste Schritt für ihr Vorhaben, Coco und Lee zu verkuppeln, sein. Deswegen hatten sie beschlossen, dass die Blonde es übernehmen sollte, ihn zur Party zu führen, wovon sie allerdings noch nichts wusste. Eigentlich hatte er bereits am Donnerstag Geburtstag, doch sie wollten extra bis zum Wochenende warten, damit sie die Party nicht um halb zehn schon beenden mussten, nur weil ab zehn Uhr Nachtruhe war. Die Freunde übertrugen es Ino, Coco ihre ehrenwerte Aufgabe mitzuteilen. Sie fand sie an diesem Nachmittag im Gemeinschaftsraum, wo sie sich auf einem der Sessel zusammengerollt hatte und in ein Buch vertieft war. Leise schlich sich Ino an sie heran und stützte sich mit beiden Armen auf dem Sessel ab, während sie ihr über die Schulter schaute. "Du liest Romane?", fragte sie dann. Erschrocken schaute Coco auf. "Oh mein Gott, hast du mich erschreckt, Ino. Ähm...ja, die Bücher hab ich mir von meiner Mutter mitgenommen. Sie hat sie mir ausgeliehen, sobald ich sie gelesen habe, werde ich sie ihr mit einem meiner Briefe zurückschicken", antwortete sie lächelnd. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Hätte nicht gedacht, dass du so etwas liest. Du bist wohl immer für eine Überraschung gut", grinste Ino. "Das kann gut möglich sein. Hast du mich gesucht oder so?" Fragend schaute sie die Blonde an. "Ja, ich habe dich tatsächlich gesucht. Die anderen haben mich geschickt, um dir etwas zu sagen", fing Ino an. "Und was?" Coco ahnte jetzt schon nichts Gutes. Die Blonde hinter ihr zögerte kurz, sie konnte sich schon denken, wie sie darauf reagieren würde. "Naja, wir haben uns letztens erst darüber unterhalten, wie wir Lee dazu bringen sollen, dass er heute Abend zu dem Klassenraum geht. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ihn einer von uns holen und hinbringen muss. Und wir haben beschlossen, dass du das übernehmen sollst", erzählte Ino vorsichtig. Coco sagte zuerst gar nichts und schaute sie fassungslos an. "Was?!", fragte sie schließlich. "Naja, wir dachten, dass du diese Aufgabe eigentlich ganz gut meistern würdest", meinte Ino und lächelte aufmunternd, doch Coco sah immer noch geschockt aus. "Oh mein Gott, seid ihr wahnsinnig?! Ich kann ihn unmöglich hinbringen, ich kriege doch kein Wort heraus...", sagte sie dann beinahe panisch. "Coco, beruhige dich. Wo liegt denn dein Problem?", fragte Ino langsam. "Wo mein Problem liegt?! Überleg doch mal...ich bin in ihn verliebt...da kann ich doch nicht neben ihm herlaufen, als ob alles in bester Ordnung wäre", erwiderte die Blonde. "Soll ich mit dir gehen?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Gleichzeitig drehten sie sich um und entdeckten Seirra hinter sich. Sie hatte es zufällig mitbekommen und konnte sich ungefähr vorstellen, wie sich Coco jetzt fühlte. "Das würdest du wirklich tun?", fragte die Blonde hoffnungsvoll. "Natürlich, wenn ich es doch sage", lächelte Seirra. "Na also, dann wäre das doch geklärt. Denkst du, dass du es auf die Reihe kriegen wirst, wenn Seirra mit dir geht?", mischte sich Ino wieder ein. "Klar, so lange ich nicht alleine bin, ist das gar kein Problem", antwortete Coco. "Gut, wir wollen um acht anfangen, also holt ihn am besten zehn Minuten vorher", meinte Ino dann. Die beiden nickten, als Zeichen, dass sie verstanden hatten. "Also gut, dann sehen wir uns heute Abend." Mit diesen Worten verabschiedete sich die Blonde von ihnen, lächelte ihnen noch einmal zu und verließ dann den Gemeinschaftsraum.
 

Wie Ino es ihnen aufgetragen hatte, gingen Seirra und Coco ungefähr viertel vor acht zum Zimmer von Lee, das er sich unter anderem auch mit Gaara teilte. "Sollen wir wirklich?" Zögernd hatte die Blonde die Hand erhoben. "Coco, wenn du die ganze Zeit nur vor der Tür stehst und dich nicht traust, anzuklopfen, wird das nie was", seufzte Seirra. "Ja, ich weiß, aber ich bin so wahnsinnig nervös. Ich glaube, ich kriege das doch nicht auf die Reihe..." Coco wollte schon umkehren, doch die Rothaarige hielt sie zurück. "Hier geblieben. Wo liegt denn das Problem? Du hast doch mich dabei, ich dachte, dann würde es dir um einiges leichter fallen?" Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben. "Ja, aber...oh mein Gott, ich übersteh das nicht", widersprach die Blonde, worauf Seirra die Augen verdrehte. "Dann werde ich das eben übernehmen." Noch bevor Coco sie aufhalten konnte, hatte sie auch schon angeklopft und wartete darauf, dass Lee ihr aufmachen würde. "Bist du verrückt?!", fragte die Blonde panisch, doch Seirra gab ihr lediglich mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ruhig sein sollte, da sie Schritte hinter der Tür hören konnte. Kurz darauf öffnete ihnen Lee auch schon die Tür. Überrascht sah er die beiden Mädchen an. "Ihr seid es. Was macht ihr denn hier?" "Wir wollten dich was fragen", meinte Seirra, die kurzerhand beschlossen hatte, das Reden zu übernehmen. "Klar, was ist denn los?" "Sensei Gai hat uns diese Woche im Unterricht so ein komplizierte Übung gezeigt, die wir einfach nicht wirklich hinbekommen. Leider hatten wir bis jetzt noch keine Zeit, dich danach zu fragen. Hättest du nicht eine halbe Stunde für uns Zeit?" Bittend schaute ihn die Rothaarige an. "Jetzt? Aber die Turnhalle ist doch abgesperrt", meinte Lee. "Ja, aber wir haben durch Zufall einen unbenutzen Klassenraum gefunden, der ausgeräumt ist. Es dauert auch wirklich nicht lange, bitte", sagte jetzt auch Coco, die sich jetzt wieder gefasst hatte. Lee zögerte noch kurz, doch dann nickte er schließlich zustimmend, da er ja im Moment sowieso nichts Besseres zu tun hatte. "Also gut, gehen wir. Kann ja nicht schaden", stimmte er lächelnd zu. Seirra warf Coco einen schnellen Blick zu und grinste sie an, bevor sie sich schnell wieder Lee zuwandte. "Gut, dann komm mit, wir zeigen dir den Raum", meinte sie. Er nickte wieder und folgte dann den beiden Mädchen den Gang hinunter.
 

Fünf Minuten später kamen sie an besagtem Raum an. Langsam öffnete Seirra die Tür; die anderen, die sich schon im Raum befanden, machten sich bereit. "Warte, ich muss erstmal den Lichtschalter suchen." Sie wusste ganz genau, wo er sich befand, doch sie wollte den Moment noch hinauszögern, um die Überraschung zu vergrößern. Suchend tasteten sich ihre Finger an der Wand entlang, bis sie ihn schließlich fand. Sie wartete noch kurz, doch dann schaltete sie schließlich das Licht an. Die anderen standen alle in der Mitte des Raumes und hatten nur auf den richtigen Moment gewartet. "Überraschung!", riefen sie in dem Augenblick, in dem das Licht anging. Lee sagte erst einmal gar nichts, er war viel zu verdutzt, da er damit absolut nicht gerechnet hatte. "Das ist nicht euer Ernst", sagte er dann schließlich. "Doch, das haben wir alles für dich gemacht", lächelte Sakura, die aus der Menge heraustrat. "Oh mann, ich glaub das einfach nicht. Vielen Dank, Freunde." Man konnte ihm ansehen, dass er sich wirklich darüber freute. "Schon okay, wir haben uns auch alle Mühe gegeben und jeder hat ein bisschen mitgeholfen", meinte Ino. "Genau, deswegen habe ich dich auch letztens in der Stadt so umlagert", erzählte jetzt Temari, "Hinata und ich hatten da gerade die Einkäufe erledigt und da mussten wir uns schnell etwas einfallen lassen." "Verstehe, dann war das also ein Ablenkungsmanöver", grinste Lee. "Ja, wir wussten uns nicht anders zu helfen", meinte Hinata lächelnd. "Schon okay, jetzt kapier ich das Ganze." "Kommt doch erst mal weiter rein, ihr steht da so zwischen Tür und Angel", meinte Kin dann und zog die drei weiter in den Raum, ehe sie die Tür hinter Coco schloss. Kurz darauf saßen alle um ein paar Tische herum, die sie absichtlich da gelassen hatten, damit sie nicht auf dem Boden sitzen mussten, wobei Kin, Tenten und Temari dafür gesorgt hatten, dass die Einkäufe wieder den Weg in den Klassenraum fanden.
 

Nachdem sie sich lange unterhalten und das ein oder andere Partyspiel gespielt hatten, nahm Sakura Ino zur Seite. "Was ist denn los?" Fragend schaute die Blonde ihre beste Freundin an. "Erinnerst du dich noch an unseren Plan, den wir bezüglich Coco und Lee hatten?", fragte sie so leise, sodass nur Ino sie hören konnte. "Klar erinnere ich mich noch daran. Willst du ihn jetzt in die Tat umsetzen?", fragte sie zurück. "Du hast es erfasst", grinste die Rosahaarige. "Und wie machen wir das jetzt am besten?" "Wir werden uns erstmal rein zufällig mit Coco unterhalten und dann zusehen, dass Lee sich in das Gespräch einklinkt", antwortete Sakura. "Klingt gut, aber ich kann sie nirgendwo entdecken." Suchend schaute sich Ino nach der Blonden um, konnte sie aber nirgendwo sehen. "Da hinten ist sie, sie unterhält sich gerade mit Caren und Haku." Unauffällig zeigte Sakura in ihre Richtung, "komm, gesellen wir uns dazu." Schnell zog sie Ino mit sich, bevor die überhaupt richtig reagieren konnte. "Hey, das war vorhin echt eine gelungene Überraschung, das habt ihr ja wirklich gut hinbekommen", meinte Sakura, als sie sich zu den dreien gesellten. "Ja, das finde ich auch. Wie habt ihr es so schnell hinbekommen, dass er mit euch gegangen ist?", fragte Caren und schaute ihre Freundin erwartungsvoll an. "Naja, eigentlich war Seirra diejenige, die das Reden übernommen hat. Sie meinte, dass uns Sensei Gai diese Woche eine Übung im Unterricht gezeigt hat, die wir einfach nicht hinbekommen. Sie hat ihn gebeten, ob er sie uns nicht einmal zeigen könnte. Er hat zwar zuerst gezögert, aber wie ihr gesehen habt, hat er dann doch zugestimmt", erzählte Coco lächelnd. "Das war eine gute Idee. Wenn es um Sport geht, kann Lee einfach nicht widerstehen", meinte Haku grinsend. "Ja, das haben wir auch gemerkt", grinste die Blonde zurück. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bevor Caren und Haku weiter zu Noel und Deidara gingen. Ino und Sakura blieben bei Coco stehen und unterhielten sich weiterhin mit ihr über belanglose Dinge. Coco bemerkte dabei nicht, dass die beiden sich immer wieder unauffällig umschauten, ob Lee nicht irgendwo in der Nähe wäre. Als Ino ihn plötzlich sah, zog sie Sakura schnell am Ärmel. Die drehte sich sofort um und ein leichtes Lächeln schlich sich über ihre Lippen. Sie wartete, bis er direkt auf ihrer Höhe war, bevor sie ihn ansprach. "Hey, Lee. Na, wie gefällt dir deine Party?", fragte sie lächelnd. "Es ist wirklich super. Ich kann mich nur immer wieder bei euch bedanken", antwortete er. "Schon okay, wie gesagt, das haben wir gern gemacht", winkte Ino ab. "Das habt ihr aber auch geschickt eingefädelt, dass ich euch gefolgt bin", wandte er sich jetzt an Coco, die sofort nervös wurde. "Ähm ja...eigentlich ist ja Seirra die Idee gekommen", meinte sie leise. Sakura und Ino warfen sich einen vielsagenden Blick zu. "Aber du hast trotzdem dazu beigetragen", beharrte Lee lächelnd. "J-ja, wenn du das sagst", stammelte sie vor sich hin, sie hasste sich dafür, dass das ausgerechnet jetzt passieren musste. "Jedenfalls habt ihr euch wirklich alle Mühe gegeben", meinte er dann. Sie nickte nur und konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen schoss. Sie ahnte nicht, dass auch in ihm ein Gefühlschaos tobte. Er versuchte seine Nervosität nur in seinen Aussagen zu überspielen, was ihm besser gelang als ihr. Er hegte schon lange Gefühle für sie, doch bis jetzt konnte er noch nicht den Mut dazu aufbringen, es ihr zu sagen, er versteckte sich lieber hinter seinem Sport, wobei er nicht so viel nachdenken musste und auch abschalten konnte. Ino und Sakura sahen ihre Aufgabe als erledigt an, sie waren sich sicher, dass die beiden sich auch weiterhin unterhalten würden, auch wenn sie anfangs vielleicht ein bisschen zurückhaltend sein würden. "Ich glaube, Sasuke hat uns gerufen", meinte Ino deswegen irgendwann. "Ja, ich glaube, du hast Recht. Also dann, ihr zwei - wir sehen uns später wieder." Sie lächelte den beiden noch einmal zu und zog Ino dann hinter sich her in Sasukes Richtung.
 

Coco und Lee blieben zurück und wussten nicht wirklich, was sie jetzt sagen sollten. Schweigend standen sie sich gegenüber und schauten aneinander vorbei, nur gelegentlich warfen sie sich gegenseitig verstohlene Blicke zu, in der Hoffnung, dass es der jeweils andere nicht mitbekommen würde. °Verdammt, was soll ich denn nur sagen...? Ich will gar nicht wissen, was er jetzt von mir denkt. Er glaubt bestimmt, dass ich total zurückhaltend bin und nie ein Wort mit jemandem wechsle, wenn die anderen mal nicht um mich herum sind°, ging es ihr durch den Kopf, während sie weiterhin fieberhaft überlegte, was sie sagen könnte. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. Wieso redete sie nicht mit ihm über das Thema, das ihn am meisten interessierte? Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie schließlich die Stimme erhob. "Und, wie läuft es im Moment in der Fußballmannschaft? Habt ihr bald wieder ein Spiel?", fragte sie, überrascht darüber, dass ihre Stimme nicht zitterte. "Nein, im Moment nicht. Eigentlich sollte am nächsten Wochenende ein Spiel stattfinden, aber es wurde abgesagt, da in der gegnerischen Mannschaft so viele Spieler wegen Erkältung ausgefallen sind. Es wurde verschoben, aber den genauen Termin wissen wir noch nicht", antwortete Lee. Beide schienen froh zu sein, dass das Eis zwischen ihnen offenbar gebrochen war. "Ich habe gehört, dass du dich jetzt auch einem Team angeschlossen hast. Du unterstützt unsere Chemieleute, stimmts?", fragte der Schwarzhaarige lächelnd. "Ähm ja, seit voriger Woche. Ich hab lange überlegt und wusste nicht, ob ich mich wirklich anschließen sollte, aber ich hab mich dann doch dazu entschieden. Dabei kann ich den Schulstress ein bisschen vergessen und es ist irgendwie eine Abwechslung für mich, wenn wir mal besonders viel Hausaufgaben zu erledigen haben und ich eine Auszeit brauche", erklärte Coco. "Ja, ich weiß sehr gut was du meinst. Mir geht es auch meistens so", erwiderte Lee. Die beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile über die verschiedensten Dinge. Sie wurden immer vertrauter und das Gespräch fiel ihnen immer leichter. Beide wussten in diesem Moment was sie für den jeweils anderen fühlten, auch wenn sie ihre Gefühle nicht offen aussprachen.
 

"Wollen wir nicht einmal frische Luft schnappen gehen? Die anderen scheinen sich ja wunderbar zu amüsieren, da wird es nicht auffallen, wenn wir für ein paar Minuten verschwinden", meinte Lee irgendwann. Coco zögerte kurz. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich mit ihm allein sein sollte, da sie Bedenken hatte, dass sie wieder kein einziges Wort herausbekommen würde. "Was meinst du dazu?", fragte er noch einmal. Sofort wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Immer noch zögerte sie kurz, doch dann stimmte sie schließlich doch zu. "Ja, eine gute Idee. Gehen wir." Unauffällig schlichen sie sich aus dem Raum und liefen schnell in ihre Schlafsäle, um ihre Jacken zu holen, bevor sie sich unten vorm Haupteingang wieder trafen. Sie vergewisserten sich noch einmal, dass niemand in der Nähe war, der sie womöglich beobachten könnte, bevor sie in die kalte Nachtluft verschwanden. Ihr Weg führte sie geradewegs in den Rosengarten, der ruhig und still dalag. Die langen Blumenreihen erstreckten sich vor ihnen, während der große, helle Mond sein fahles Licht auf die schmalen Gehwege warf. Die ganze Atmosphäre wirkte verträumt, fast so, als wären sie vom Internat aus an einen anderen Ort verschwunden. Schweigend liefen sie nebeneinander her, keiner sagte ein Wort. "Sieh nur, wie viele Sterne heute Nacht zu sehen sind", sagte Coco irgendwann. Automatisch schaute Lee auf und lächelte leicht. "Ja, du hast Recht. Irgendwie passt es zu der ganzen Situation, findest du nicht auch?" Die Blonde errötete leicht. "Wie meinst du das?", fragte sie leise. "Naja...hier gibt es nur uns beide. Die Rosen werden niemandem erzählen können, was heute Nacht zwischen uns passiert ist. Es wirkt fast so, als ob die Sterne heute Nacht allein für uns funkeln würden und dass der Mond nur so hell scheint, weil wir hier spazieren gehen", erklärte er lächelnd, während er stehen blieb. Auch Coco war stehen geblieben und schaute ihn mit geweiteten Augen an. Starr war ihr Blick auf ihn gerichtet, sie konnte die Augen einfach nicht mehr von ihm wenden. Er lächelte immer noch, als er die Stimme wieder erhob. "Du siehst irgendwie fassungslos aus, stimmt etwas nicht?" Sie fasste sich wieder und wurde noch eine Spur röter. "N-nein, es ist alles in Ordnung. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du so romantisch sein kannst", antwortete sie und erwiderte das Lächeln. "Ich eigentlich auch nicht, aber seit ich dich kenne, ist irgendwie alles anders als sonst", meinte er ein wenig nachdenklich. "Wie meinst du das? Habe ich dein Leben etwa so sehr verändert?", fragte sie leise. Sie wurde immer aufgeregter, ihr Herz pochte immer lauter und schneller gegen ihre Brust, sodass sie schon befürchtete, er könnte die rasenden Schläge hören. "Das könnte man so sagen. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, bist du mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen", sagte er dann. Jetzt bot sich ihm endlich eine passende Gelegenheit, ihr seine ganzen Gefühle, die er schon so lange für sie empfand, zu gestehen. Und er würde diese Chance nutzen, da er nicht wusste, ob er so schnell noch einmal eine Möglichkeit finden würde. Er holte noch einmal tief Luft und setzte dann wieder zum Sprechen an. "Coco...eigentlich stand der Sport immer an erster Stelle in meinem Leben...aber er wurde in letzter Zeit von etwas Anderem verdrängt...als ich dich zum ersten Mal auf dem Feld getroffen habe, wusste ich, dass du irgendwie anders bist, als alle anderen Mädchen, die ich bisher kennengelernt habe. Ich wusste, dass du etwas ganz Besonderes bist. Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, was dieses merkwürdige Gefühl, das immer wenn ich dich sah in mir hochkam zu bedeuten hatte und ehrlich gesagt konnte ich es mir am Anfang nicht wirklich erklären. Ich genoss es, wenn du in meiner Nähe warst, ich mochte es, wenn du mir Gesellschaft geleistet hast. Ich brauchte keine Worte, um zu verstehen, dass du mir etwas bedeutest. Und heute Abend, da wir hier sind, nur wir beide, unter diesem wunderschönen Sternenhimmel weiß ich endlich, was du mir bedeutest. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, ich habe selbst beim Training immer wieder Fehler gemacht, weil ich mit den Gedanken immer nur bei dir war. Du bist diejenige, auf die ich die ganze Zeit gewartet habe...ich liebe dich, Coco...", endete er schließlich und wartete auf eine Antwort.
 

Die Blonde schaute ihn fassungslos an. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte, sie konnte nicht fassen, dass er es tatsächlich gesagt hatte. Einen Moment sagte sie nichts, sie brachte einfach kein Wort heraus. Doch irgendwann fasste sie sich wieder; sie schüttelte kurz den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, bevor sie zu einer Antwort ansetzte. "Ehrlich gesagt hätte ich niemals damit gerechnet, dass du mir das gerade heute Abend sagst. Ich habe auch nicht wirklich gedacht, dass du meine Gefühle erwiderst. Ich dachte immer, dass dir der Sport wichtiger als ein Mädchen wäre. Aber das hielt mich niemals davon ab, deine Nähe zu suchen, ich wollte einfach nur bei dir sein. Manchmal habe ich versucht, Abstand zu halten, weil ich dich nicht belästigen wollte...aber ich konnte es einfach nicht, ich habe immer nur an dich gedacht, konnte mich teilweise kaum auf etwas konzentrieren, weil meine Gedanken immer wieder abschweiften, bis ich endlich begriffen habe, dass ich mich in dich verliebt habe...ich liebe dich auch, Lee", sagte sie schließlich lächelnd. Einen Moment herrschte Stille, bevor er sie ohne ein Wort an sich zog und sie zärtlich küsste. Reflexartig schloss sie die Augen, während er sanft über ihre Lippen strich und stumm um Einlass bettelte. Coco gewährte ihn ihm ohne zu zögern. Vorsichtig erkundete er ihren Mund, bevor er ein wenig zögernd ihre Zunge anstupste, um sie zu einem kleinen Spiel herauszufordern, auf das sie sich nur allzu gerne einließ. Mit der Zeit legten beide ihre Vorsicht ab, sodass der Kuss immer leidenschaftlicher wurde. Keiner von beiden wollte nachgeben, geschweige denn den Kuss lösen. Im Schutz der Nacht fühlten sie sich sicher, da keiner sie beobachten konnte, lediglich die Rosen waren stumme Zeugen des Geschehens. Doch so gerne sie es noch hinausgezögert hätten, irgendwann mussten sie sich doch wieder voneinander lösen. Nachdem sie den Kuss beendet hatten, schauten sie sich einen kurzen Moment, der beiden wie eine halbe Ewigkeit vorkam, an, bevor sie lächelten. "Ich bin froh, dass es endlich raus ist. Ich habe es schon viel zu lange mit mir herumgetragen", sagte Lee leise. "Geht mir genauso. Ich habe mir deswegen sogar schon Ärger mit Orochimaru eingehandelt, weil ich mal nicht aufgepasst habe und er es mitbekommen hat, du weißt ja, wie er auf so etwas reagiert", meinte Coco und lächelte verschmitzt. "Ohje, dann muss es ja wirklich schlimm gewesen sein, wenn du selbst Ärger mit ihm hattest. Tut mir leid, dass ich dir solches Kopfzerbrechen bereitet habe." Er lächelte entschuldigend, doch sie winkte ab. "Ach was, halb so schlimm. Ich habe es überlebt", erwiderte sie lachend, woraufhin auch er in ihr Lachen einstimmte.
 

Sie liefen noch ein Stück weiter, bis Coco irgendwann in dem leichten Nachtwind zu frösteln begann und sie beschlossen, zurück auf die Party zu gehen. Schnell machten sie sich auf den Rückweg, während sie sich fragten, ob inzwischen schon jemand ihre Abwesenheit bemerkt hatte. Als sie das Schulgebäude wieder betreten hatten, brachten sie ihre Jacken wieder in ihre Schlafsäle, bevor sie sich wieder auf den Weg zu dem abgelegenen Klassensaal machten. Als sie wieder auf die Party kamen, schien niemand bemerkt zu haben, dass sie für gut eine halbe Stunde weg waren. Erleichtert wollten sie sich wieder unter die anderen mischen, als ihnen plötzlich Hanon entgegentrat. Sie hatte genau gesehen, dass die beiden zusammen den Raum verlassen hatten, sie hatte nur darauf gewartet, bis sie wieder zurückkamen, da sie es kaum erwarten konnte, sie zu fragen, wo sie denn gewesen waren. "Da seid ihr ja wieder", meinte sie lächelnd. Schnell tauschten Coco und Lee einen Blick miteinander und beschlossen, sich einfach mal doof zu stellen, in der Hoffnung, peinlichen Fragen aus dem Weg gehen zu können. "Wie meinst du das? Wo sollen wir denn gewesen sein?", fragte Coco. Die Blauhaarige verdrehte die Augen. "Jetzt tut bloß nicht so, als ob ihr von nichts wüsstet. Ich habe genau gesehen, wie ihr vorhin zusammen den Raum verlassen habt. Also raus mit der Sprache, wo wart ihr?", fragte sie eindringlich. "Vielleicht haben wir den Raum ja verlassen, aber das war reiner Zufall", mischte sich Lee jetzt ein, doch auch ihm glaubte Hanon kein Wort. "Aber sicher, das glaubt ihr doch selbst nicht. Wieso sagt ihr es nicht einfach? Ist es denn so ein Geheimnis?", fragte sie und zog eine Augenbraue nach oben. Coco seufzte ergeben. Sie kannte Hanon gut genug um zu wissen, dass sie nicht mehr locker lassen würde, bis sie ihr die Wahrheit erzählten. "Also gut, du hast gewonnen. Es war kein Zufall. Wir sind tatsächlich zusammen rausgegangen. Wir waren draußen im Rosengarten spazieren", sagte sie schließlich. "Wusst ich's doch. Erzählt, was habt ihr da draußen gemacht?" Jetzt war die Neugier der Blauhaarigen geweckt, was bedeutete, dass sie sie jetzt erst recht nicht mehr losbekamen. Die Blonde zögerte kurz. "Sag es ihr ruhig", flüsterte Lee ihr dann zu. Sie nickte und setzte wieder zum Sprechen an. "Naja, wir wollten einfach nur frische Luft schnappen...es sollte eigentlich ein normaler Spaziergang werden...aber dann..." Coco brach ab. "Aber dann?", hakte Hanon nach. "Verdammt nochmal, Hanon. Lee und ich sind jetzt zusammen", platzte sie dann schließlich heraus.
 

Einen Moment herrschte Stille. Die Blauhaarige sah sie total perplex an. Doch dann schlich sich plötzlich ein breites Grinsen auf ihre Lippen, bevor sie beide nacheinander stürmisch umarmte. "Oh mein Gott, das ist ja großartig! Ich freu mich so für euch!", schrie sie Coco ins Ohr, die glaubte, einen Gehörsturz erlitten zu haben. Als Hanon wieder von ihr abließ, drehte sich diese zu den anderen um, die sich immer noch ausgelassen unterhielten. "Hey, Leute! Hört mal alle her! Coco und Lee sind jetzt zusammen!", rief sie so laut, dass jeder sie verstehen konnte. Schlagartig war es still und Coco würde jetzt am liebsten im Erdboden versinken. Doch dafür hätte sie gar keine Zeit, denn jetzt kamen auch alle anderen auf sie zu, umarmten sie und freuten sich für sie. "Es wurde ja auch langsam mal Zeit", grinste Sakura, als sie wieder von ihnen abließ. "Wie meinst du das?", fragte Coco. "Naja...ehrlich gesagt haben wir da ein bisschen nachgeholfen", gab Ino zu. "Was?!", fragten beide wie aus einem Munde. "Ihr dürft uns deswegen wirklich nicht böse sein. Wir dachten nur, dass ihr vielleicht einen kleinen Schubs in die richtige Richtung brauchen würdet, deswegen haben wir euch in ein Gespräch verwickelt und sind dann weggegangen, weil wir hofften, dass ihr endlich mal miteinander redet und es hat sich ja auch gelohnt", erklärte Sakura schnell. "Mach dir keine Gedanken. Ich glaube, wir müssen uns eher bei euch bedanken, als sauer auf euch zu sein. Wäre dieses Gespräch vorhin nicht zu Stande gekommen, hätte ich mich wahrscheinlich niemals getraut, sie heute Abend auch nur einmal anzusprechen", meinte Lee und winkte ab. Auch Coco nickte zustimmend. "Ja, ich muss mich auch bedanken. Ich war mir sicher, dass ich kein Wort herausbekommen würde, aber nachdem erst einmal das Eis gebrochen war, war der Rest eigentlich ein Kinderspiel." "Da sind wir aber erleichtert, wir dachten schon, ihr würdet uns das jetzt nachtragen." Ino atmete erleichtert durch. "Hey, ich finde, darauf müssen wir anstoßen. Besser hätte es doch gar nicht kommen können", meldete sich plötzlich Kin zu Wort. Auch die anderen stimmten ihr zu. Auch sie waren der Meinung, dass das gefeiert werden musste. Schnell holten Tenten und Temari für alle Gläser, bevor sie jedem einschenkten und sie dann an die anderen verteilten. Als jeder ein Glas in der Hand hatte, hob Kin als erste ihr eigenes. "Na, dann - auf unser neues Paar!" "Auf unser neues Paar!", riefen die anderen im Chor und stießen an.

Sie feierten noch bis spät in die Nacht, bevor sie sich gegen drei Uhr endlich trennten. Sie hatten verabredet, dass sie sich am nächsten Morgen ums Aufräumen kümmern würden. Müde schleppten sich alle in ihre Zimmer, wo sie sich schon im Halbschlaf umzogen, bevor sie sich in die Betten fallen ließen und kurz darauf auch schon eingeschlafen waren.
 

Zwei Tage später saßen sie wieder im Unterricht. Caren, Seirra, Hanon, Haku und Kankuro saßen schon auf ihren Plätzen und warteten darauf, dass Anko endlich auftauchen würde. "Wo bleibt die denn nur so lange? Hat sie vielleicht von Kakashi abgefärbt oder was?", fragte Hanon, die auf dem Tisch saß und gelangweilt ihren Blick durch den Raum schweifen ließ. "Das glaube ich nicht, wenn Anko mal zu spät kommt, dann muss es auch einen guten Grund dafür geben", antwortete Haku. "Aber sie ist schon zehn Minuten zu spät", meinte Caren nachdenklich, der das Ganze auch komisch vorkam. "Jetzt macht euch mal keine Gedanken, sie wird schon auftauchen", mischte sich Seirra ein. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als auch schon die Tür aufging und Anko den Raum betrat. "Na, wer sagt's denn, da ist sie doch", sagte Kankuro lächelnd, während er sich auf seinen Platz neben Hanon setzte. "Wird auch Zeit, bin gespannt, ob sie uns verrät, was sie so lange gemacht hat", erwiderte die Blauhaarige daraufhin und setzte sich auch hin. "Sei nicht immer so neugierig, ist ja wirklich furchtbar", bemerkte Seirra, die auf der anderen Seite von Hanon saß. Diese streckte ihr nur die Zunge raus. Doch sie hatten keine Zeit, um weiter zu diskutieren, da Anko in diesem Moment die Stimme erhob. "Guten Morgen, alle zusammen", fing sie an, "es tut mir wirklich leid, dass ich zu spät bin. Aber ich hatte etwas Wichtiges zu klären. Womit wir auch schon beim Thema wären. Wir haben für diese Woche einen weiteren Wandertag angesetzt. Es kommt vielleicht ein bisschen überraschend für euch, aber sonst haben wir keinen freien Termin mehr bekommen." "Was machen wir denn?", fragte Hanon, sofort hellauf begeistert. Sie liebte Wandertage, immerhin waren es unterrichtsfreie Tage. Anko lächelte leicht, mittlerweile kannte sie die Blauhaarige einfach zu gut. "Immer mit der Ruhe, Hanon. Wir werden übermorgen ein altes Schloss besichtigen, das im Wald liegt. Es ist nicht weit vom Internat entfernt", erklärte sie dann. "Wir besichtigen nur 'ne langweilige Burg?", maulte Hanon, deren Begeisterung schlagartig wieder abnahm. "Na, na, Hanon. Ich bin mir sicher, dass euch dieses Schloss gefallen wird, es hat eine interessante Geschichte. Aber wir können natürlich auch regulären Unterricht machen, wenn dir das lieber ist", meinte Anko, sie wusste genau, dass sie die Blauhaarige damit in der Hand hatte. Und tatsächlich zeigte sie genau die Reaktion, die sie erwartet hatte. "Nein, das wird bestimmt ganz toll. Ich freu mich schon riesig." "Na also, dann hätten wir das ja geklärt. Am Mittwoch um zehn Uhr geht es los. Zum Mittagessen sind wir wieder hier, den Nachmittagsunterricht lassen wir dann ausnahmsweise ausfallen", lächelte Anko. Damit waren sowieso alle einverstanden, deswegen beschwerte sich auch niemand mehr, dass sie nur eine offensichtlich langweilige Burg besichtigten und der Unterricht konnte weitergehen.
 

Zwei Tage später trafen sie sich alle pünktlich um neun in der Eingangshalle. Die Lehrer hatten ihnen schon angekündigt, dass sie eine Stunde Fußmarsch vor sich hatten. Davon waren sie nicht so begeistert, doch sie wollten sich nicht beschweren, da ja immerhin der Unterricht dafür draufging. Ungeduldig warteten sie darauf, dass die Lehrer, die sie begleiten wollten, endlich auftauchten. "Sagt mal, wisst ihr, ob Kakashi mitgeht?", fragte Hanon in die Runde. "Keine Ahnung, wieso fragst du?", stellte Luchia die Gegenfrage. "Naja, Anko, die uns ja auf jeden Fall begleiten wollte, ist noch nicht da. Vielleicht hat er wirklich auf sie abgefärbt und unsere arme Geschichtslehrerin wird jetzt immer zu spät kommen", meinte die Blauhaarige entsetzt, während ihre Stimme einen theatralischen Unterton hatte. "Übertreib's nicht", bemerkte Rina und verdrehte die Augen. "Lass sie, sie wird sowieso nicht aufhören", meinte Coco daraufhin, worauf Hanon ihr die Zunge rausstreckte. Sie wollte gerade etwas erwidern, als Anko gefolgt von Kakashi schließlich auftauchte. "Guten Morgen, alle zusammen. Tut mir wirklich leid, dass wir so spät sind, aber Sensei Kakashi hatte die Wanderkarte in seinem Zimmer liegen lassen und da er sie nicht gleich gefunden hat, musste ich so lange warten, bis er wiederkam", erklärte Anko, während sie ihrem Kollegen einen Seitenblick zuwarf, den dieser nur verlegen lächelnd erwiderte. Die Schüler verdrehten die Augen und von manchen konnte man etwas wie "Das war ja klar" oder "Wie hätte es auch anders sein können" hören. "Nun gut, lasst uns jetzt so schnell wie möglich losgehen, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren", sagte Anko dann. Sofort ordneten sich alle in einer Reihe an, damit die beiden Lehrer durchzählen konnten, ob auch wirklich alle da waren. Als sie sich sicher waren, dass alle anwesend waren, gingen sie schließlich voraus und die Menge folgte ihnen.
 

Es dauerte, wie es die Lehrer vorausgesagt hatten, genau eine Stunde, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren. Anko hatte ihnen nicht zu viel versprochen. Allein von außen, sah das alte Gemäuer eindrucksvoller aus, als sie es sich vorgestellt hatten. "Wow, das sieht ja wirklich toll aus. Sie hat uns nicht einfach etwas erzählt", stellte Seirra fest, als sie das alte Schloss hinter einer dichten Baumgruppe entdeckte. "Wenn es jetzt auch wirklich noch so spannend wird, wie sie versprochen hat, werde ich alles zurücknehmen, was ich im Unterricht gesagt habe", meinte Hanon, woraufhin die anderen lachten. Als sie schließlich vor dem Haupteingang stehen blieben, zählten die Lehrer noch einmal durch, bevor sich Anko an die Klasse wandte. "So, hier wären wir also. Wir warten jetzt nur noch auf unsere Führung", erklärte sie. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als auch schon wie aus dem Nichts ein Mann auftauchte. "Oh mann, wo ist der denn hergekommen?", fragte Seirra, die erschrocken zusammengezuckt war. "Keine Ahnung, ich hab den gar nicht kommen sehen...", erwiderte Rina. "Seht euch den doch mal an...irgendwie ist der unheimlich, findet ihr nicht?", mischte sich Caren ein, die automatisch einen Schritt näher zu Haku trat, der neben ihr stand und ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte. "Ja, er sieht komisch aus", stimmte Noel ihr zu. Erneut wanderten die Blicke der Freunde über den Neuankömmling. Er sah nicht gerade vertrauenswürdig aus. Seine schmalen, wässrigen Augen, deren helles Blau beängstigend hervorstach, musterte jeden einzelnen von ihnen ganz genau und die Zwillinge und die anderen waren nicht die einzigen, denen ein kalter Schauer über den Rücken lief. Auch die beiden Lehrer schienen nicht wirklich begeistert von ihm zu sein, da sie sich einen unauffälligen Blick zuwarfen, der wohl mehr als tausend Worte sagte. Einen Moment herrschte noch Stille, bevor der Mann die Stimme erhob. "Guten Tag, die Herrschaften. Wenn Sie mir dann bitte folgen wollen." Mit diesen Worten winkte er sie hinter sich her. Etwas zögerlich folgten sie ihm. Er ging die wenigen Stufen bis zum Haupteingang hinauf, bevor er das schwere Portal öffnete, das mit einem unheimlichen Knarren zur Seite schwang. Wieder warfen sich die Freunde einen Blick zu, einigen war anzusehen, dass sie am liebsten wieder umdrehen würden. Doch Anko winkte sie nur hinter sich her, sodass sie gezwungen waren, ihr nachzugehen.
 

Kurz darauf betraten sie die düstere, verstaubte Eingangshalle des alten Schlosses, die wohl schon bessere Tage erlebt hatte. An den steinernen Wänden hingen immer noch alte Facklen in den Halterungen und die zerfressenen Wandteppiche ließen vermuten, dass diese Vorhalle zu ihrer Zeit besser als heute ausgesehen hatte. Neugierig und gleichzeitig beklommen schauten sich die Schüler um. Hinter ihnen fiel das Portal wieder ins Schloss. Sofort zuckten alle zusammen und drehten sich um, doch sie hatten keine Zeit lange geschockt zu sein, da ihr Führer schon weiterging. Langsam führte er sie durch die alten Gänge des Gemäuers, nur das spärrliche Tageslicht, das durch die schmalen Fenster fiel, half ihnen, nicht über die Falten der langen Teppiche zu stolpern. "Wisst ihr was...?", fragte Hanon irgendwann leise. "Was denn?", gab Seirra ebenso leise zurück. "Irgendwie hätte ich doch lieber Unterricht...", flüsterte die Blauhaarige. "Kann ich gut verstehen, geht uns genauso...", antwortete Kankuro. "Ja, es ist irgendwie total unheimlich. Normalerweise sind solche alten Schlösser doch ganz anders und die Führungen sind auch nicht so merkwürdig...", mischte sich Kaito ein. "Allerdings, der allein ist schon unheimlich...würde mich nicht wundern, wenn dir hier sogar wohnen würde...er würde perfekt hier rein passen", erwiderte Luchia, die direkt neben ihm lief und seine Hand umklammert hatte. In diesem Moment drehte der Mann sich kurz um und für einen Moment dachten sie, dass er sie direkt durchdringend anschaute. Sofort zuckten sie zusammen und wieder lief ihnen ein kalter Schauer über den Rücken, weswegen sie es jetzt lieber vorzogen, zu schweigen und der Gruppe weiterhin zu folgen. Er zeigte ihnen ein Zimmer nach dem anderen. Einmal eine alte Küche, in der immer noch die mittlerweile rostigen Kessel über offenen Feuerstellen hingen, ein anderes Mal ein Schlafzimmer, in dem wohl der Schlossherr geschlafen haben musste, da es viel prunkvoller eingerichtet war, als die bisherigen, die sie gesehen hatten.
 

Als die Führung zu Ende war, führte er sie zurück in die Eingangshalle. Alle schienen erleichtert, dass sie das unheimliche Schloss gleich wieder verlassen konnten, doch ihr Führer hatte ihnen noch etwas zu sagen. "Bevor ihr geht, möchte ich euch noch die Geschichte dieses Schlosses erzählen...es ist eine furchtbare Geschichte, die ich nur sehr selten jemandem erzähle, da sich kaum jemand wagt, das Schloss zu besichtigen", fing er mit seiner leisen, unheimlichen Stimme an. "Es liegt schon hunderte von Jahren zurück, doch die Geister der königlichen Familie, die hier einst lebte, sind niemals zur Ruhe gekommen und treiben Nacht für Nacht ihr Unwesen. An jenem Abend wurde ein großes Fest zu Ehren der jungen Prinzessin veranstaltet, die in Kürze heiraten sollte, doch nicht denjenigen, den sie liebte, denn ihre Eltern waren nicht mit ihrem Auserwählten einverstanden. Die Tochter fügte sich dem Urteil, doch der König und die Königin ahnten nicht, mit welchen Hintergedanken und Absichten sie das tat. Sie hatten ihr das Herz gebrochen und sie wollte es ihnen auf die gleiche Weise heimzahlen. Sie gab sich auf dem Fest heiter, doch in Gedanken plante sie schon ihren Rachefeldzug gegen ihre Eltern. Gegen Mitternacht verließ sie die Feier urplötzlich, keiner wusste, wo sie war. Zuerst bemerkte man ihr Verschwinden nicht, doch als man darauf aufmerksam wurde, dass sie abwesend war, begann man, nach ihr zu suchen. Sie suchten alle möglichen Zimmer ab, doch sie war nicht auffindbar. Schließlich beschloss man, in ihrem Zimmer nachzusehen, ob sie sich dorthin zurückgezogen hatte. Doch als sie die Tür öffneten, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Die Prinzessin lag tot vor ihnen am Boden. Sie hatte sich mit einem Dolch mitten ins Herz gestochen. Doch zuvor hatte sie sich unzählige Wunden zugefügt, ehe sie ihrem Leben ein Ende bereitet hatte. Das viele Blut, das sich in einer dunkelroten Lache um ihren geschundenen Körper sammelte unterstrich die schreckliche Tat noch zusätzlich. Die Gäste waren entsetzt und verließen beinahe fluchtartig das Schloss. Der König und die Königin brauchten erst einen Moment, um zu begreifen, was ihre Tochter getan hatte. Getrieben von dem Schmerz des schrecklichen Verlustes ihres einzigen Kindes, nahmen sie sich schließlich auch das Leben. Seither wandern ihre Seelen Nacht für Nacht durch die Gemäuer dieses Schlosses und sie finden keinen Frieden...", endete er schließlich. Daraufhin folgte eine unheimlich Stille, die Anko schließlich durchbrach. "Eine sehr interessante Geschichte. Vielen Dank für Ihre Ausführungen und danke für die Führung. Leider müssen wir uns jetzt auf den Weg machen", meinte sie schnell, man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie so schnell wie möglich von hier weg wollte. "Ich verstehe, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Ich wünsche euch einen guten Nachhauseweg." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Mann, bevor er sie noch nach draußen begleitete und im nächsten Moment auch schon verschwunden war, woraufhin sie sich auf den Heimweg machten.
 

Als sie wieder im Internat ankamen, war es bereits früher Nachmittag und das Mittagessen war gerade vorbei. Völlig erledigt betrat Anko ihr Zimmer und ließ erstmal ihren Rucksack neben ihren Schreibtisch fallen, bevor sie hinüber zum Fenster ging und nachdenklich hinausschaute. Sie hasste solche Geschichten, sie wollte ihn vorhin nur nicht unterbrechen, da es ihr unhöflich erschienen wäre. Sie bemerkte nicht, wie sich jemand an sie heranschlich und sich direkt hinter sie stellte. "Du bist ja wieder da...ich habe dich gar nicht kommen hören..." Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie von hinten umarmt wurde, doch sie beruhigte sich sofort wieder, als sie die vertraute Stimme erkannte. "Ist alles in Ordnung, Anko?"

"J-ja...entschuldige bitte...", antwortete sie leise und drehte sich zu ihm um. "Bist du dir sicher? Du kommst mir so durcheinander vor", erwiderte Orochimaru besorgt, "ist irgendwas passiert?" "Naja, wie man es nimmt. Kannst du dich daran erinnern, dass die Führung durch das alte Schloss drüben im Wald immer von einer Frau gemacht wurde?", fragte sie, worauf er zustimmend nickte. "Nunja, seit neustem scheint es aber ein etwas älterer Herr zu übernehmen und er dachte, dass er den Schülern am Ende der Führung die Geschichte des Schlosses erzählen müsste..." "Ich verstehe...", sagte er, er wusste genau, wie sehr seine Frau solche Geschichten hasste. Sanft zog er sie näher an sich, bevor er ihr zärtlich durch die Haare streichelte. "Ganz ruhig...es ist nur eine Geschichte, Anko. Vergiss es einfach...", redete er ihr gut zu. "Ich weiß...aber es geht mir immer so nach...bis heute Abend ist es wieder besser", meinte sie und löste sich ein Stück von ihm, bevor sie ihn anlächelte. Er erwiderte ihr Lächlen und strich ihr eine einzelne schwarze Haarsträhne aus der Stirn. "Also gut. Ich verlasse mich darauf, sollte es nicht so sein, wird mir schon etwas einfallen." Sie nickte nur und schmiegte sich wieder näher an ihn.
 

Nach dem Abendessen saßen alle noch im Gemeinschaftsraum zusammen, um sich noch ein bisschen zu unterhalten. "Und, wie war euer Ausflug?", fragte Sakura interessiert, während sie sich an Sasuke schmiegte, der sofort einen Arm um sie legte und sie näher zu sich zog. "Naja, eigentlich ganz interessant, aber irgendwie auch unheimlich", fing Coco an, die sich an Lees Schulter gelehnt hatte. "Unheimlich? Was soll an diesem Ding denn bitte unheimlich sein?", fragte Temari überrascht, die die Führung auch schon mitgemacht hatte. "Der komische Alte, der die Führung macht", antwortete Seirra. "Das hat ein Mann gemacht?", fragte Deidara verwundert. "Ähm...ja...wieso fragst du?" Verwirrt schaute Noel ihn an. "Früher war es immer eine ältere Frau, die uns das Schloss gezeigt hat", antwortete Itachi an Stelle von Deidara. "Scheint wohl in Ruhestand gegangen zu sein...", meinte Luchia. "Kann schon sein. Wieso, war der wirklich so furchterregend?", fragte Kabuto, der sich das nicht wirklich vorstellen konnte. "Ja...du hättest sehen müssen, wie der uns immer angestarrt hat. Selbst Anko und Kakashi haben sich nicht wohl bei der ganzen Sache gefühlt und das soll schon etwas heißen. Und dann diese abartige Geschichte, die er uns erzählt hat...", fügte Rina hinzu. "Ohja...die war ja wirklich wunderbar...", stimmte Kankuro ihr zu. "Ihr meint die Geschichte von der Königsfamilie, die angeblich einmal dort gelebt hat?", fragte Sasori. "Ja, genau", bestätigte Kaito. "Keiner weiß, ob sie wirklich wahr ist. Sie wird immer wieder erzählt, aber man hat bisher noch keine Beweise dafür, dass es wirklich so war", erzählte Sarina. "Genau, ihr müsst nicht weiter darüber nachdenken. Es ist nur eine alte Geschichte", stimmte Shiori ihrer Freundin zu. "Es würde mich trotzdem interessieren, ob etwas Wahres dran ist...", meinte Hanon plötzlich. Sofort richteten sich alle Blicke auf sie. "Das glaubst du doch selbst nicht, oder?", fragte Asuka skeptisch. "Wer weiß...Sarina hat gesagt, das weiß bisher niemand. Vielleicht können wir ja etwas herausfinden", erwiderte die Blauhaarige. "Wie stellst du dir das denn vor?", fragte Sasuke. "Naja, wir könnten uns am Samstag rausschleichen und der Sache auf den Grund gehen", schlug Hanon vor und schaute erwartungsvoll in die Runde. Die anderen zögerten, sie wussten nicht, was sie von dieser Idee halten sollten. "Denkst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist...? Wenn uns jemand erwischt, sind wir geliefert", erwiderte Seirra. "Sie hat Recht. Stellt euch mal vor, wir laufen Orochimaru in die Arme...", stimmte Kin ihr zu. Normalerweise war die Schwarzhaarige für jeden Spaß zu haben, doch bei dieser Idee war selbst sie nicht so wirklich überzeugt. "Außerdem müssen wir der Sache doch nicht unbedingt auf den Grund gehen...das Schloss an sich war schon unheimlich genug...", meinte auch Noel. Doch Hanon ließ sich nicht beirren, sie verdrehte lediglich die Augen. "Mann, seid doch nicht solche Angsthasen. Es wird euch schon keiner fressen. Und das mit den Lehrern werden wir schon hinkriegen, wir müssen einfach abwarten, bis die Luft rein ist. Ist doch gar kein Thema. Jetzt stellt euch nicht so an, das wird sicher spannend. Bevor jemand bemerkt, dass wir nicht mehr da sind, sind wir längst wieder zurück", versuchte sie ihre Freunde zu überreden, die immer noch zögerten. Immer wieder warfen sie sich fragende Blicke zu, jeder versuchte im Gesicht des anderen zu lesen, was er von der ganzen Sache hielt. "Also gut, versuchen wir es. Ich werde die Verantwortung übernehmen, immerhin bin ich ja Tsunades Tochter...", stimmte Sarina schließlich zu. "Du weißt, dass du dir eine Menge Ärger einhandeln wirst, wenn das auffliegt...", erinnerte sie Sasori, der sie mittlerweile in den Arm genommen hatte und ihr nun durch die blonden Haare strich. "Ja, das ist mir durchaus bewusst. Aber was soll's, man muss auch mal etwas machen, das nicht erlaubt ist", erwiderte sie lächelnd und schmiegte sich näher an ihn. "Also gut, wenn ihr Älteren mitgeht, dürfte theoretisch nichts passieren", meinte jetzt auch Temari und schließlich stimmten auch die anderen zu, worauf Hanon zufrieden lächelte.
 

Die restliche Woche verging wie im Flug und dann war es auch schon Samstag. Sie warteten ab, bis die Lehrer nachgesehen hatten, ob sie schliefen, bevor sie sich leise aus ihren Schlafsälen hinunter zum Haupteingang schlichen. "Seid ihr euch sicher, dass die Lehrer jetzt ins Bett gegangen sind...?", flüsterte Luchia ihren Mitstreiterinnen zu, während sie leise über die dunklen Gänge des Schulgebäudes huschten. "Ich denke schon. Immerhin ist es schon nach elf...ich glaube kaum, dass sie jetzt noch großartig auf den Gängen unterwegs sein werden. Wenn sie noch wach sind, dann sind sie mit Sicherheit auf ihren Zimmern", erwiderte Hanon. "Wenn das rauskommt, sind wir geliefert. Wenn uns jemand erwischt, dreh ich dir den Hals rum, Hanon", meldete sich Rina zu Wort, die von solchen Aktionen eigentlich nicht sehr viel hielt. Die Blauhaarige verdrehte nur die Augen. "Jetzt stell dich nicht so an. Dir wird schon nichts passieren, Masahiro kommt doch auch mit, er wird schon aufpassen, dass dich kein Geist frisst." "D-darum geht es doch jetzt gar nicht...", erwiderte die Grünhaarige, während sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. "Nein, überhaupt nicht", grinste Hanon, sagte aber nichts weiter dazu. Kurz darauf kamen sie ohne irgendwelche Zwischenfälle am Haupteingang an, wo die anderen schon auf sie warteten. "Da seid ihr ja, wir dachten schon, es hätte euch jemand geschnappt", begrüßte Kiba die Neuankömmlinge. "Nein, nein, wir hatten nur gerade noch eine kleine Diskussion", antwortete Coco grinsend mit einem unauffälligen Blick zu Masahiro, den dieser nicht bemerkte. "Sind jetzt eigentlich alle hier?", fragte Hanon dazwischen. Alle sahen sich kurz um, bevor sie nickten. "Ja, wir sind vollzählig", bestätigte Asuka dann. "Gut, dann lasst uns gehen", meinte die Blauhaarige voller Vorfreude. Die anderen nickten zustimmend und gemeinsam schlichen sie sich über das dunkle Schulgelände, hinein in den Wald.
 

Nachdem sie eine Stunde mit Hilfe von Taschenlampen durch den Wald gelaufen waren, kamen sie schließlich an der Burg an. "Und wir sollen da jetzt wirklich reingehen? Im Dunkeln sieht das Ding noch unheimlicher aus...", meinte Seirra zögernd, während sie einen Schritt näher zu Gaara trat, der ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte. "Jetzt sei kein Frosch, Seirra. Wir passen schon auf dich auf", erwiderte Hanon. "Du, sag mal, Hanon...es ist ja schön und gut, dass wir jetzt unbemerkt hergekommen sind und wir uns offenbar ungehindert umsehen können...", fing Sakura an, "aber wie willst du denn jetzt da reinkommen? Das Hauptportal ist mit Sicherheit verschlossen." "Oh...ähm...das habe ich ehrlich gesagt gar nicht bedacht", meinte die Blauhaarige und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Was?!", riefen alle auf einmal. "Und wie willst du jetzt deinen genialen Plan in die Tat umsetzen?", fragte Neji, während er "genialer Plan" in Anführungszeichen setzte. "Keine Ahnung...", murmelte Hanon kleinlaut. Daraufhin schwiegen alle, bis Kin irgendwann das Wort ergriff. "Vielleicht gibt es ja so etwas wie einen Hintereingang, der nicht verschlossen ist." "Eine gute Idee. Am besten teilen wir uns auf und sehen nach, ob wir etwas in der Art finden", stimmte Ino ihr zu; auch die anderen nickten zustimmend. "Dann los...", sagte die Blauhaarige und zog kurzerhand Luchia hinter sich her. Auch die anderen trennten sich und jeder ging in eine andere Richtung, um einen anderen Eingang zu finden.
 

Nach ungefähr zehn Minuten rief Tenten alle wieder vorm Haupteingang zusammen, da sie und Hinata etwas Merkwürdiges entdeckt hatten. "Was habt ihr gefunden?", fragte Coco, kaum, dass sie alle wieder versammelt waren. "Da hinten scheint die Mauer eine Lücke zu haben. Vielleicht könnten wir dort durchschlüpfen", erzählte Hinata. "Hm...das klingt nicht schlecht, aber dann sind wir immer noch nicht drin", überlegte Sakura. "Aber vielleicht ist da noch etwas. Ich meine, es ist doch nicht normal, dass da einfach ein Loch in der Schlossmauer ist, oder?", erwiderte Tenten. "Da hat sie Recht. Vielleicht sollten wir einfach mal nachsehen", stimmte Gaara ihr zu. "Eine gute Idee, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln", meinte auch Temari. Auch die anderen stimmten zu und kurz darauf folgten sie Tenten und Hinata zu der Stelle, an der sie das Loch in der Schlossmauer entdeckt hatten. Skeptisch standen sie um die besagte Lücke herum. "Ob das wirklich ein Eingang ist? Es sieht nicht so aus, als ob es dahinter weitergehen würde...das ist einfach nur ein Loch in der Wand", meinte Kabuto schließlich. "Dann sollten wir uns wohl noch einmal umsehen...", seufzte Hanon. "Nein, wartet mal", hielt Kin die anderen auf, die sich schon wieder zum Gehen gewandt hatten. "Was ist denn?" Sofort drehte Ino sich wieder um. "Ich glaube, da ist doch etwas", meinte die Schwarzhaarige. "Bist du dir sicher?", fragte die Blonde, als sie gefolgt von den anderen wieder zurückkam. "Ja...warte mal. Ich spüre hier ganz deutlich einen Luftzug", antwortete Kin, während sie die Lücke in der Wand noch einmal abtastete, bis sie auf einmal nachgab und einen Durchgang ins Innere des Schlosses freigab. Staunend standen sie vor dem freigelegten Eingang. "Na, bitte. Wer sagt's denn", grinste Hanon, die als erste ihre Sprache wiederfand. "Und wir sollen jetzt wirklich?", fragte Hinata, die ängstlich Narutos Hand umklammert hatte. "Keine Angst, ich bleibe auch ganz dicht bei dir", grinste der Blonde und drückte ihre Hand, um seinen Worten noch Ausdruck zu verleihen. Die Hyuga errötete leicht, doch zu ihrer Erleichterung schien Naruto es nicht wirklich zu bemerken. "Sind jetzt alle Klarheiten beseitigt?", fragte Hanon wieder dazwischen. Allgemeines Schweigen. "Gut, dann kann es ja endlich losgehen", meinte sie. "Dann geh du vor", mischte sich Sasuke ein. "Auch recht", erwiderte die Blauhaarige und ging in die Knie, um durch den Eingang zu krabbeln. "Ihr könnt nachkommen. Hier ist weit und breit nichts zu sehen", meldete sie dann von drinnen. Die anderen sahen sich noch einmal an, bevor sie schließlich einer nach dem anderen ebenfalls durch den Eingang schlüpften.
 

Als alle drin waren knipsten sie zuerst wieder ihre Taschenlampen an, um das düstere Gemäuer zumindest ein bisschen zu erhellen. "Und, was machen wir jetzt?", fragte Noel, während sie sich unbehaglich umschaute. "Wir sehen uns noch einmal um, ganz klar", erklärte Hanon gut gelaunt. "Bleiben wir zusammen oder teilen wir uns auf?", fragte Temari. "Ich bin dafür, dass wir zusammenbleiben. Immerhin kennen wir uns doch nicht wirklich aus und es wäre nicht so gut, wenn in kleineren Gruppen vielleicht jemand verloren gehen würde", meinte Shikamaru. "Er hat Recht, wir sollten alle zusammen gehen", stimme Choji seinem besten Freund zu. Auch die anderen sahen ein, dass das wohl wirklich das Beste war, woraufhin sie sich auf den Weg machten, um das alte Schloss etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Langsam setzte sich die Gruppe in Bewegung und lief den dunklen Gang hinunter. Die Lichter der Taschenlampen warfen unheimliche Schatten an die Wände, während sie schweigend hintereinander hergingen. "Wo wollen wir uns überhaupt umsehen, Hanon...?", fragte Luchia nach einer Weile, in der weitestgehend Schweigen geherrscht hatte. "Naja, wir können ja nochmal nachsehen, ob wir in den Zimmern, die uns der Alte gezeigt hat, nicht irgendwas Interessantes finden, immerhin standen wir heute Morgen nur dumm in der Gegend herum", antwortete die Angesprochene. "Und was versprichst du dir zu finden?", fragte Kabuto mit hochgezogener Augenbraue. "Keine Ahnung, vielleicht irgendetwas, das uns einen Hinweis darauf liefert, ob an dieser Geschichte nicht doch etwas Wahres dran ist", erklärte die Blauhaarige. "Du glaubst das immer noch?", fragte Shiori, während sie sich zu ihr umdrehte. "Es könnte doch immerhin sein", erwiderte Hanon. "Mir ist es egal, ob wir etwas finden, ich will so schnell wie möglich wieder hier raus...jetzt ist es noch viel unheimlicher, als heute Morgen", meinte Luchia. "Allerdings...ich wäre jetzt viel lieber zu Hause in meinem Bett", stimmte Seirra ihr zu, die Gaaras Hand umklammert hatte. "Jetzt stellt euch nicht so an. Wir werden schon nicht die ganze Nacht bleiben." Hanon verdrehte genervt die Augen. Seirra wollte gerade etwas erwidern, als sie ein unheimliches Knarren einer alten Tür plötzlich herumfahren ließ. "Habt ihr das gehört?", flüsterte Ino, die Itachi halb angesprungen hatte. "Keine Angst, das war nur eine Tür, die geknarrt hat. Das Ding hier ist uralt, da ist das ganz normal", beruhigte der Uchiha sie, während er ihr kurz durch die Haare strich. "Du denkst also, dass das nur Zufall war? Vielleicht ist ja noch jemand außer uns hier...", meinte Tenten leise. "Mann, hör doch auf, es ist so schon unheimlich genug...", erwiderte Hinata leise, die Narutos Hand sofort fester umklammerte. "Hört auf, euch gegenseitig Angst zu machen. Ich glaube kaum, dass hier noch jemand außer uns ist", versuchte Sasori sie zu beruhigen. "Vielleicht sind es ja die Seelen der Königsfamilie, die keine Ruhe finden", flüsterte Kin mit einer unheimlichen Stimme. "Hör auf, Kin. Das ist echt nicht lustig." Hinata war kurz davor, in Panik zu verfallen, worauf Naruto ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte und sie näher zu sich zog. "Oh mann, könnt ihr jetzt endlich mal aufhören. Kin, du weißt ganz genau, wie Hinata auf so etwas reagiert. Also halt dich mal ein bisschen zurück, es ist nicht jeder so hart im Nehmen wie du", ermahnte sie Temari. "Jaja, ist ja schon gut", schmollte die Schwarzhaarige. "Kommt schon, lasst uns weitergehen", meinte Coco dann, woraufhin die anderen zustimmend nickten und sie weiter den Gang hinuntergingen.
 

Noch eine ganze Weile sahen sie sich in den verschiedenen Räumen um, immer wieder hörten sie unheimliche Geräusche, immer wieder fuhren sie erschrocken herum, nur um immer wieder auf's Neue festzustellen, dass niemand hinter ihnen war. Es wurde ihnen immer unheimlicher, die Dunkelheit, die weit und breit herrschte, war beinahe erdrückend. Einige wären am liebsten schon gegangen, wäre da nicht Hanon gewesen, die sie davon abgehalten hatte, indem sie ihnen immer wieder sagte, dass sie sich nicht so anstellen sollten und sie ohnehin nicht mehr allzu lange bleiben würden. Schließlich fanden sie sich in der Eingangshalle wieder, wo sie erst einmal stehen blieben und berieten, wie sie weiterhin vorgehen wollten. "Wir haben jetzt alle Zimmer abgeklappert und absolut nichts gefunden...", meinte Sakura seufzend. "Ja, dort haben wir nichts gefunden. Aber was ist denn mit den Zimmern, die er uns nicht gezeigt hat? Soweit ich weiß, sind im oberen Stockwerk noch mehr Räume", erwiderte Hanon. "Was? Du willst tatsächlich noch länger hier bleiben? Was ist denn, wenn sie im Internat schon längst bemerkt haben, dass wir nicht in unseren Betten liegen? Du weißt genau, dass wir uns damit einen riesen Ärger einhandeln werden. Wenn du hier unten schon nichts gefunden hast, glaube ich kaum, dass du dort oben etwas finden wirst", entgegnete Kiba. "Das weißt du doch nicht. Wenn wir nicht nachsehen, können wir es nicht herausfinden", antwortete Hanon sofort, woraufhin Kiba sich wohl oder übel geschlagen geben musste; dem hatte er nichts entgegenzusetzen. "Also gut, dann gehen wir eben, aber danach gehen wir nach Hause", mischte sich Sarina ein. "Okay, ich verspreche dir, dass wir uns danach sofort auf den Weg machen werden", versprach ihr Hanon, worauf die Blonde zustimmend nickte. Man sah ihr an, dass sie am liebsten jetzt schon gegangen wäre. Vor allem Sasori merkte das, der genau spürte, dass ihre Hand in seiner leicht zitterte.
 

Nachdem sie noch eine Weile gezögert hatten und Hanon auch einige dazu überreden musste, ihr in den oberen Stock zu folgen, stiegen sie schließlich die alte Steintreppe hoch, die sie in die obere Etage führte. Oben angekommen, schauten sie sich erst einmal um. Wie schon im Erdgeschoss und in den ersten beiden Stockwerken erstreckte sich ein langer, dunkler, unheimlicher Korridor vor ihnen. "Sollen wir uns wirklich hier umsehen? Vielleicht ist hier oben etwas, das wir gar nicht wissen sollten. Es könnte doch sein, dass uns diese Zimmer deswegen nicht gezeigt wurden", meinte Seirra, die sich immer noch unbehaglich fühlte. "Was sollte denn hier sein, das so verboten ist?", winkte Hanon ab. "Seirra hat Recht, es gibt Dinge, die nicht für andere bestimmt sind, Hanon. Ganz egal, was es ist. Wir müssen doch nicht das ganze Schloss auf den Kopf stellen. Wir haben nichts gefunden, ich glaube kaum, dass wir jetzt Glück haben werden. Lass uns doch nach Hause gehen", versuchte es Noel zum wiederholten Mal, doch die Prinzessin des Südatlantiks reagierte nicht darauf. "Dann kommt es ja auf die paar Zimmer auch nicht mehr an. Wenn wir uns jetzt schon überall umgeschaut haben, können wir das hier oben auch noch. Vielleicht finden wir ja doch noch etwas", meinte sie entschlossen. Die anderen seufzten, langsam gaben sie ihre Hoffnungen auf, dass sie es ihr doch noch ausreden könnten. Sie mussten ihr wohl oder übel folgen, damit sie endlich nach Hause gehen konnten.
 

Die Gruppe setzte sich in Bewegung und lief immer weiter den dunklen Gang hinunter. Das obere Stockwerk war verfallener als die anderen, als ob sich niemand mehr wirklich darum kümmern würde. Überall hingen dicke Spinnweben von der Decke und alles war voller Staub. Es sah nicht so aus, als ob hier in den letzten Wochen jemand gewesen wäre. "Sind hier oben überhaupt Zimmer?", fragte Tenten nach einer Weile, in der sie noch keine Tür gesehen hatten. "Hier müssen Zimmer sein, ich glaube kaum, dass das hier ein leerer Gang ist", erwiderte Hanon. Sie hatte es kaum gesagt, als auch schon die erste Tür in Sicht kam. "Na, bitte, wer sagt's denn", meinte die Blauhaarige zufrieden. Sie warf noch einmal einen Blick über ihre Schulter zu den anderen, bevor sie die verstaubte Klinke in die Hand nahm und sie hinunterdrückte. Mit einem unheimlichen Knarren schwang die Tür auf und gab den Blick in ein verstaubtes, altes Kinderzimmer frei. Zögernd traten sie ein. "Ob das das Zimmer der Prinzessin war?", fragte Sasuke, während er sich zusammen mit Sakura, die sich immer noch an seinen Arm klammerte, umschaute. "Wahrscheinlich, seht mal, ich glaube, da ist sogar ein Bild von ihr", sagte Coco plötzlich und zeigte auf die uralte Kommode die gegenüber vom Bett stand. Langsam ging sie darauf zu, während die anderen ebenfalls neugierig näher kamen, um ihr über die Schulter zu sehen. Die Blonde wollte gerade die Hand danach ausstrecken, um den Staub runterzuwischen, als sie es plötzlich alle auf einmal hörten. Irgendetwas schien draußen auf dem Gang zu sein. Erschrocken drehten sie sich zur Tür. "Habt ihr das gehört...?", flüsterte Sakura. "Ja...das kam von draußen", flüsterte Kin zurück. "Seid ihr euch jetzt immer noch sicher, dass wir alleine hier sind...?", fragte Seirra leise und schon beinahe panisch. "Jetzt bleibt mal ruhig. Am besten schleichen wir uns erstmal raus und sehen nach was los ist und dann sollten wir verschwinden. Es ist höchste Zeit zu gehen...", gab Deidara ebenso leise zurück. Die anderen nickten zustimmend, selbst Hanon gab sich damit zufrieden, auch sie fand das Ganze mittlerweile unheimlich. "Könnt ihr Älteren nicht vorgehen?", fragte Noel. "Klar, bleibt einfach hinter uns", antwortete Itachi, den sie kurzerhand vorgeschickt hatten. So leise wie möglich schlichen sie sich zur Tür. Itachi vergewisserte sich noch einmal, dass alle da waren, bevor er langsam um die Ecke schaute. Auch die anderen lugten in den dunklen Gang. Es war totenstill, kein Laut war zu hören, die Zeit schien still zu stehen...
 

Und dann passierte alles ganz schnell. In der Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatten, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts ein rotes, flackerndes Licht auf, das langsam auf sie zuschwebte. Im selben Moment, in dem sie es sahen, fingen alle an zu schreien. So schnell sie konnten rannten sie die Treppe hinunter, ohne sich noch einmal umzudrehen, aus Angst, das Licht könnte schon direkt hinter ihnen sein. Unten angekommen hasteten sie den Gang wieder hinunter, zurück zu dem Loch in der Wand, durch das sie hereingekommen waren. Eilig schlüpften sie nacheinander wieder hinaus, bis alle wieder draußen waren, ehe sie weiter in den Wald liefen. Erst, als das Schloss nicht mehr zu sehen war, blieben sie atemlos stehen und mussten sich erst einmal wieder beruhigen. "Oh mein Gott, habt ihr das gesehen...was zum Teufel war das...?", fragte Kin völlig außer Atem. "Keine Ahnung...aber es war unheimlich. Bin ich froh, dass wir da raus sind...", antwortete Ino. "Ob das wirklich diese Seelen waren." Die unheimliche Frage von Seirra schwebte im Raum. "Ach was, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Aber irgendetwas muss da sein. Normal war es auf jeden Fall nicht", erwiderte Rina. "Da hast du Recht...", stimmte Temari ihr zu. "Dann war also doch noch jemand außer uns dort...wer das wohl war?", überlegte Shiori. "Ich will es ehrlich gesagt gar nicht wissen...", meinte Yuri. "Sollen wir nochmal hingehen und es herausfinden?", fragte Hanon dann. Einen Moment herrschte Stille. Doch schließlich brach Sarina, die Sasori immer noch beinahe panisch umarmte, das Schweigen. "Nein, ich finde, für heute ist es genug. Wir sollten endlich nach Hause gehen." "Ich finde, sie hat Recht", stimmte Asuka ihr zu. "Na gut, ihr habt gewonnen. Ich fand es ehrlich gesagt auch unheimlich. Lasst uns gehen", willigte jetzt auch die Blauhaarige ein und auch die anderen waren einverstanden. Nachdem sie noch einmal einen Blick nach hinten geworfen und erleichtert festgestellt hatten, dass niemand hinter ihnen war, machten sie sich schließlich auf den Weg nach Hause.
 

Am Internat angekommen, schlichen sie sich so unauffällig wie möglich zum Haupteingang. Glücklicherweise hatte Sarina einen Schlüssel dafür, den außer ihr nur noch ihre Eltern besaßen. Leise schloss sie auf und ließ die anderen eintreten, bevor sie selbst reinging, die Tür wieder hinter sich schloss und sorgfältig verriegelte. Sie wollten sich gerade die Treppe hochschleichen, als plötzlich die Lichter in der Eingangshalle angingen und ihnen Kakashi und Orochimaru gegenüberstanden. "Oh nein...jetzt gibt es Ärger...", murmelte Shiori, als sie ihren Vater und dessen Kollege erblickte. "Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie spät es ist?", fuhr Orochimaru sie auch gleich an. "Es...es tut uns wirklich leid...wir...wir hätten uns nicht rausschleichen dürfen...", fing seine Tochter leise an, wurde allerdings von ihm unterbrochen. "Das hättet ihr euch vorher überlegen sollen, was habt ihr euch bloß dabei gedacht, euch mitten in der Nacht rauszuschleichen?" "Wir haben uns eigentlich nichts dabei gedacht und es tut uns leid, Sensei Orochimaru...es war meine Schuld, ich habe die anderen dazu überredet", mischte Hanon sich jetzt ein. "Aber wir haben uns überreden lassen und sind mit ihr mitgegangen. Sie müssen uns also alle bestrafen", erwiderte Rina. Orochimaru und Kakashi warfen sich einen kurzen Blick zu. "Das wird sich wohl kaum vermeiden lassen. Ihr werdet uns jetzt erstmal zu Tsunade begleiten. Deine Mutter ist schon fast krank vor Sorge, Sarina...dein Vater ist auch bei ihr", sagte Kakashi dann an die Blonde gewandt, die nur mit gesenktem Blick nickte. "Kommt, wir wollen sie nicht noch länger warten lassen", meinte Orochimaru dann und winkte sie hinter sich her. Die Freunde folgten ihm langsam.
 

Am Büro der Direktorin angekommen, klopfte Kakashi kurz an, woraufhin er sofort hereingebeten wurde. Er öffnete die Tür und betrat gefolgt von den anderen den Raum. Als die Tür geöffnet wurde, drehten sich Tsunade und Jiraiya, die die ganze Zeit ungeduldig und voller Sorge gewartet hatten, um. Man konnte ihnen die Erleichterung richtig ansehen, als sie sahen, dass es offensichtlich allen gut ging. "Sarina..." Sofort kamen sie auf ihre Tochter zu und umarmten sie erleichtert. "Was hast du dir nur dabei gedacht...?", fragte Tsunade und umarmte sie fester. "Es tut mir leid, Mama...ich habe nicht nachgedacht. Ich wollte euch keine Sorgen bereiten", entschuldigte sie sich leise. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist...", sagte die Direktorin leise. "Schon gut, es geht uns allen gut, wir haben aufeinander aufgepasst", erwiderte Sarina. "Und trotzdem war es unverantwortlich, aber das müssen wir dir wohl kaum sagen, oder?", mischte sich Jiraiya jetzt ein. "Nein, natürlich nicht, Papa...", antwortete seine Tochter etwas kleinlaut. Tsunade, die den ersten Schock jetzt überwunden hatte, löste sich von ihr und ging langsam zurück zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich wieder dahinter und schaute dann wortlos in die Runde. "Erst einmal möchte ich mich bei euch bedanken, Kakashi und Orochimaru, dass ihr sie hergebracht habt. Und nun zu euch. Seid ihr euch überhaupt darüber bewusst, welche Sorgen wir uns um euch gemacht haben, nicht nur um Sarina, sondern um euch alle. Ich dachte, ich höre nicht recht, als Anko vorhin zu mir kam und mir mitteilte, dass eure Betten leer sind und man euch nirgendwo im Gebäude finden könnte." Tsunade hatte ihren strengen Ton wiedergefunden und sah alle eindringlich an. Niemand sagte etwas, alle richteten betreten ihren Blick auf den Boden. "Wo verdammt nochmal wart ihr?", fragte sie dann. Hanon trat einen Schritt vor. "Es tut uns wirklich leid...das Ganze war meine Idee. Als wir diesen Ausflug zu diesem Schloss die letzte Woche unternommen haben, haben wir auch die Geschichte erfahren und ich wollte unbedingt wissen, ob etwas Wahres daran ist. Deswegen habe ich die anderen dazu überredet, sich zusammen mit mir heute Nacht aus der Schule zu schleichen, um zum Schloss zu gehen, damit wir uns in Ruhe dort umsehen könnten", erzählte sie leise. Tsunade hörte ihr zunächst schweigend zu. "Ich verstehe, es beweist Mut, hier vorzutreten und das alles zuzugeben. So etwas weiß ich zu schätzen, Hanon. Trotzdem kann ich euch das nicht so einfach durchgehen lassen. So ungern ich es auch tue, ich muss euch leider eine kleine Lektion erteilen. Zur Strafe, dass ihr nachts das Schulgelände verlassen habt und auf eigene Faust losgegangen seid, werdet ihr am nächsten Wochenende die gesamten Klassenräume säubern. Meinetwegen könnt ihr euch dazu in Gruppen aufteilen, aber jeder von euch wird mithelfen. Auch du, Sarina." Wieder sah sie einen nach dem anderen an, zuletzt ruhte ihr Blick auf ihrer Tochter, die kaum merklich nickte. Auch die anderen nickten zustimmend, als Zeichen, dass sie verstanden hatten. "Gut, das ist erst einmal genug. Geht jetzt in eure Betten und bleibt auch dort." Wieder nickten alle, bevor sie sich von Tsunade und den anderen Lehrern verabschiedeten und dann langsam in ihre Schlafsäle gingen.
 

Eine Woche später traten sie ihre Strafe an. Sie teilten sich untereinander auf und jede Gruppe übernahm einen anderen Klassensaal, damit sie schneller fertig sein würden. Sakura und ihre Freunde hatten sich zusammen mit Sasuke und Naruto den Biologiesaal vorgenommen. Schweigend erledigten sie ihre Arbeit, bis Naruto irgendwann den Lappen in eine Ecke warf und sich lustlos auf das Lehrerpult schwang. "Ich hab keine Lust mehr, das ist sowas von ätzend, echt jetzt..." "Ich kann dich gut verstehen, wir wollen auch nicht mehr", seufzte Tenten, die zusammen mit Hinata die Schränke im hinteren Teil des Raumes putzte. "Es ist aber auch gemein, uns wirklich alles putzen zu lassen", meinte Ino und pustete sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. "Allerdings, aber was habt ihr denn erwartet, dass sie das alles lustig finden und uns ungeschoren davonkommen lassen würde?", mischte sich Sasuke jetzt ein, während er zu Sakura hinüber ging und sie sanft umarmte. "Ja, aber die ersten beiden Stockwerke hätten es auch getan...", meinte die Rosahaarige und schmiegte sich an ihn. "Aber mal ehrlich, eigentlich hat es sich doch gelohnt, oder?", sagte Kin plötzlich. "Wie meinst du das?", fragte Temari. "Naja, es war vielleicht unheimlich und so, aber es war doch total aufregend, sich bei Nacht aus der Schule zu schleichen, wenn doch hinter jeder Ecke ein Lehrer lauern könnte. Und auch, wenn wir am Schluss alle Angst hatten, war es doch spannend, das Schloss zu erkunden oder nicht?" Fragend schaute die Schwarzhaarige ihre Freunde an. "Ja, eigentlich hast du Recht. Es hat trotz allem irgendwie Spaß gemacht", grinste Ino. "Ihr würdet es also wieder tun?", fragte Sasuke. "Warum nicht, nur nicht in den nächsten zwei Wochen, sonst müssen wir das Schulgebäude noch streichen", lachte Naruto. Die anderen stimmten in sein Lachen ein. "Na, kommt. Lasst uns weitermachen, die Arbeit erledigt sich nicht von allein", meinte Temari dann und nahm ihren Putzlappen wieder in die Hand. Die anderen nickten zustimmend und schließlich setzten sie ihre Arbeit fort.
 


 

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So, das war's mal wieder.

Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat.

Aber manchmal fehlten mir die nötigen Ideen oder ich hatte nicht wirklich Zeit, um zu schreiben.

Am Ende hat es aber dann doch noch geklappt :)

Würde mich natürlich wie immer über Kommis freuen und will mich an dieser Stelle auch für die bedanken, die dazu gekommen sind^^

Ich hoffe, dass euch die FF auch weiterhin so gut gefällt.

Bis zum nächsten Kapitel :)
 

oOLunaOo

Weiße Weihnachten

Kapitel 13: Weiße Weihnachten
 

Der Winter hatte Einzug gehalten und innerhalb kürzester Zeit alles unter einer feinen weißen Schneedecke begraben und der Schnee wollte kein Ende nehmen. Weihnachten stand vor der Tür und somit auch die Ferien. Die Schüler des Internats konnten es kaum erwarten, dem Prüfungsstress und den nervigen Hausaufgaben endlich für zwei Wochen zu entfliehen und sehnten die verdiente Auszeit herbei. Doch im Moment hieß es immer noch für zwei Wochen die Schulbank drücken, auch wenn der Leistungsdruck schon erheblich nachgelassen hatte, da sie zumindest schon alle Klassenarbeiten hinter sich hatten. Um die Hausaufgaben kamen sie jedoch nicht herum und so saßen die Hanasaki - Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen an einem Donnerstagnachmittag in der Bibliothek, um gemeinsam ihre Japanisch-Hausaufgaben zu erledigen, während draußen dicke weiße Flocken vom Himmel fielen und lautlos auf dem ohnehin schon bedeckten Boden aufkamen. Missmutig stützte Hanon den Kopf auf eine Hand, während sie ihrem Aufsatz für Kurenai einen weiteren Satz zufügte. "Wieso können die Lehrer uns nicht einfach den Nachmittag freigeben, anstatt uns immer noch mit Hausaufgaben zu quälen?", fragte die Blauhaarige grummelnd, ihren Blick stur auf ihr Blatt vor sich gerichtet. "Sei froh, dass wir nicht mehr so viel tun müssen, Hanon. Es war schon schlimmer und Kurenai hat schon mehr Seiten verlangt", erwiderte Seirra, die im Gegensatz zur Prinzessin des Südatlantiks motiviert zu sein schien, was allerdings bei ihr nichts Ungewöhnliches war. "Dir fällt es ja auch leichter, einen Aufsatz aufs Papier zu zaubern", seufzte die Angesprochene resigniert. "Dir würde es vielleicht auch leichter fallen, wenn du ein bisschen mehr Interesse zeigen würdest", mischte Rina sich ein. "Also ich kann Hanon nur zu gut verstehen. Ich hab auch keine Lust mehr drauf", warf Coco ein, die ihren Stift zur Seite legte und sich die Haare aus der Stirn blies. "Vielleicht sollten wir einfach aufhören", überlegte Luchia. "Dann müssen wir es wieder übers Wochenende machen und dabei wollten wir doch eigentlich nach draußen gehen, wenn der Schnee hoch genug ist", erwiderte Noel. "Eben und deswegen würde ich vorschlagen, dass wir weitermachen. So viel ist es doch nicht mehr", stimmte ihre Zwillingsschwester ihr zu. "Also gut, ihr verderbt einem aber auch immer den Spaß", seufzte Hanon. "Zum Glück, sonst würden wir dich zu gar nichts bekommen, was mit Hausaufgaben zu tun hat", grinste Seirra, worauf die anderen lachten.
 

Nachdem sie ihre Hausaufgaben doch noch erledigt hatten, packten sie ihre Sachen zusammen und verließen die Bücherei. Auf dem Korridor blieben sie noch einmal stehen, um sich von Seirra zu verabschieden, die sich mit Gaara verabredet hatte. "Also dann, wir sehen uns später beim Essen", meinte die Rothaarige lächelnd und wandte sich zum Gehen. "Bis nachher, aber denk daran, Seirra. Nicht zu wild flirten", grinste Hanon. "Sehr witzig, ich erinnere dich das nächste Mal daran, wenn du bei Kabuto bist", erwiderte sie und streckte ihrer Freundin die Zunge raus, worauf diese nur die Augen verdrehte und Seirra lachte, ehe sie sich von allen verabschiedete und dann die Treppen in den letzten Stock hinaufstieg. Sie würde Gaara auf der Krankenstation treffen, da er heute seinem Onkel ein wenig bei seiner Arbeit half, was er des Öfteren tat, wenn seine Zeit es zuließ. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eilte sie nach oben, sie konnte es kaum erwarten, ihn endlich zu sehen. In den letzten Wochen hatten sie sich viel zu wenig gesehen, da Lernen und Hausaufgaben es kaum oder gar nicht zugelassen haben. Umso größer war die Vorfreude auf einen gemeinsamen Nachmittag, der nur ihnen gehörte. Oben angekommen, musste sie erst einen Moment verschnaufen, bevor sie schließlich die Tür zur Krankenstation öffnete und den Vorraum betrat. Yashamaru, der gerade irgendetwas in den Schubladen seines Schreibtisches suchte, schaute auf, als die Tür sich öffnete und kurz darauf wieder schloss. Als er Seirra erkannte, bildete sich sofort ein Lächeln auf seinen Lippen. "Hallo, Seirra. Gaara hat mir erzählt, dass er dich hierher bestellt hat. Er ist im Hinterzimmer und sortiert gerade neue Medikamente in die Schränke ein. Du kannst ruhig zu ihm gehen, ich werde euch sicher nicht stören", begrüßte er sie. "Hallo, Yashamaru. Vielen Dank, ich werde mal nachsehen, wie weit er ist und wie gut er seine Arbeit macht", antwortete sie ebenfalls lächelnd und ging auch schon an ihm vorbei ins Hinterzimmer, wo sie Gaara, wie sein Onkel es gesagt hatte, vorfand, der ganz in seine Arbeit vertieft war.
 

Lautlos schlich sie sich an ihn heran, immer darauf bedacht, dass er sie nicht bemerkte. Als sie direkt hinter ihm stand, stellte sie sich leicht auf die Zehenspitzen und hielt ihm mit beiden Händen die Augen zu. "Rate mal, wer hinter dir steht", sagte sie leise. Er zuckte kaum merklich zusammen, er hatte sie wirklich nicht gehört, was er normalerweise immer tat. Doch er fasste sich sofort wieder und schmunzelte leicht. "Ich muss wohl kaum raten. Ich weiß, wer hinter mir steht. Diese Stimme kann ja wohl nur einem Mädchen gehören", antwortete er und drehte sich zu ihr um, nachdem sie ihre Hände wieder von seinen Augen genommen hatte. "Wie schön, dass du dich noch an mich erinnerst, nachdem wir doch kaum Zeit für uns hatten", meinte sie lächelnd. "Ich würde dich überall wiedererkennen", erwiderte er ebenfalls lächelnd, ehe er sie nah an sich zog und zärtlich küsste. Sie erwiderte den Kuss und schmiegte sich an ihn. Endlich konnte sie wieder dieses unbeschreibliche Gefühl genießen, das sie immer durchzuckte, wenn sie seine Lippen auf ihren eigenen spürte. Der Kuss dauerte eine gefühlte Ewigkeit, doch schließlich lösten sie sich wieder voneinander und schauten sich tief in die Augen, bevor Gaara wieder seine Stimme erhob. "Wir können sofort los, ich muss das hier nur noch schnell erledigen", meinte er und deutete auf den Karton, der neben ihm auf dem Boden stand und mit unzähligen Arzneifläschchen gefüllt war. "Schon in Ordnung, Gaara. Ich erledige den Rest, ihr könnt ruhig gehen", mischte sich Yashamaru ein, der gerade im Türrahmen erschienen war. "Wirklich? Es ist aber noch einiges an Arbeit", erwiderte sein Neffe etwas zögerlich. "Ach was, wenn du nicht da bist, muss ich das auch irgendwie schaffen. Also mach dir keine Gedanken, ihr habt jetzt endlich mal wieder Zeit füreinander, also solltet ihr sie auch nutzen. Geht ruhig, ich mach das schon", beharrte der Blonde und lächelte wieder. "Also gut, dafür werde ich dir nächste Woche zweimal helfen, versprochen", meinte Gaara, während er den weißen Kittel, den er die ganze Zeit getragen hatte auszog und an einen Haken im hinteren Teil des Zimmers hängte und dann Seirras Hand nahm. "Schon in Ordnung", antwortete Yashamaru lächelnd, "und jetzt geht, ihr habt es euch verdient, alle beide." Die beiden nickten, bevor sie sich von ihm verabschiedeten, nachdem Gaara sich noch einmal bei ihm bedankt hatte und die Krankenstation gemeinsam verließen.
 

"Was willst du machen?", fragte Gaara an seine Freundin gewandt, während sie die Treppen wieder hinunterstiegen. Seirra überlegte kurz, bevor ihr etwas einfiel. "Lass uns ein bisschen draußen spazieren gehen. Es schneit im Moment nicht und ich liebe es, bei diesem Wetter draußen zu sein", schlug sie vor. "Das hört sich gut an. Dann lass uns unsere Jacken holen", stimmte er zu. "Treffen wir uns dann am Haupteingang? Denn, wenn ich meine Jacke holen soll, muss ich jetzt hier abbiegen", meinte Seirra, als sie im zweiten Stock angekommen waren. "Ja, wir treffen uns unten, bis gleich." Er küsste sie kurz, bevor er sich auf den Weg in seinen Schlafsaal machte, um seine Jacke zu holen und Seirra es ihm gleichtat. Zehn Minuten später trafen sie am Haupteingang des Schulgebäudes wieder zusammen. "Na, bist du bereit, dir eine kalte Nase zu holen?", fragte er lächelnd, als sie wieder zu ihm stieß. "Ich bin bereit, wenn du es auch bist", antwortete sie ebenfalls lächelnd. "Dann können wir gehen", erwiderte er, worauf er wieder ihre Hand nahm und sie gemeinsam nach draußen gingen. "Wo willst du hingehen?" Wieder schaute er sie fragend an und wieder überlegte die Rothaarige. "Du stellst mir aber viele Fragen heute...aber...wenn du mich schon fragst, dann lass uns an den Klippen entlanglaufen", antwortete sie lächelnd. "Ihr Wunsch ist mir Befehl, Prinzessin", grinste er und zog sie mit sich, während sie nur lächelte und die Augen verdrehte.
 

Kurze Zeit später waren sie an ihrem Ziel angekommen. Langsam liefen sie Hand in Hand an den Klippen entlang, sie schwiegen beide und genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen, die sie so lange vermisst hatten. Eine ganze Zeit lang liefen sie schweigend nebeneinander her, bis Seirra die Stille schließlich durchbrach. "Fährst du über Weihnachten nicht nach Hause?" Gaara sagte zuerst nichts, ehe er ihr doch antwortete. "Nein, meine Geschwister und ich haben beschlossen, dass wir nicht nach Hause fahren...wir bleiben lieber bei Yashamaru. Temari hat sich vor einigen Wochen so sehr mit unserem Vater gestritten, dass sie beschlossen hat, dass sie auf keinen Fall zu Weihnachten nach Hause geht", erzählte Gaara seufzend. "War es etwa so heftig? Worum ging es denn bei diesem Streit, wenn ich fragen darf?" Fragend schaute sie ihn an, sie war neugierig, doch sie würde nicht weiter nachfragen, wenn er es ihr nicht sagen wollte. Wieder seufzte er, bevor er fortfuhr. "Du weißt, dass unser Vater ein ziemlicher Perfektionist ist...er akzeptiert keine mittelmäßigen Leistungen. Wir müssen immer perfekt sein...aber das sind wir nun mal nicht...auch wir verhauen mal eine Arbeit und liegen eben nur im mittelmäßigen Bereich. Meiner Schwester geht es vor allem in Fächern wie Mathe so. Shikamaru hat ihr zwar geholfen und sie war auch zwei Noten besser als in ihrer letzten Arbeit, aber mein Vater akzeptiert nun mal keine Noten, die unter einer zwei liegen, wobei er die auch nur zähneknirschend hinnimmt. Jedenfalls hatte sie in ihrer letzen Arbeit eine drei und mein Vater hat es herausgefunden...ich konnte ihn in einigen Metern Entfernung am Telefon schreien hören...Temari ist furchtbar wütend geworden und hat zurückgeschrien, bevor sie den Hörer auf die Gabel schmiss und stinksauer davon gestampft ist...abends hat sie uns dann gesagt, dass sie auf keinen Fall nach Hause will und da wir immer zusammenbleiben, bleiben Kankuro und ich auch hier. Wenn einer hier bleibt, bleibt der Rest auch hier. Wir leisten lieber Yashamaru Gesellschaft, als uns zu Hause mit unserem Vater ständig in die Wolle zu bekommen", endete Gaara. "Naja, das verstehe ich, wobei ich nicht verstehe, wieso euer Vater so reagiert", meinte Seirra leise. "Das versteht niemand von uns. Aber was soll's. Wir sind froh, dass wir bei unserem Onkel bleiben können. Aber was ist mit dir? Fährst du nach Hause?" Jetzt lag sein Blick fragend auf ihr. "Nein, ich fahre auch nicht nach Hause. Meine Eltern sind beide sehr beschäftigte Geschäftsleute und sehr oft im Ausland unterwegs. Bisher konnten sie es immer einrichten, dass sie an Weihnachten zu Hause waren, aber dieses Jahr geht es leider nicht. Also bleibe ich hier", erzählte sie. "Bist du traurig deswegen?", fragte Gaara, der ihr ansehen konnte, dass sie nicht gerade glücklich über diese Umstände war. "Naja...es ist eben nicht dasselbe, als wenn man zu Hause mit der Familie feiert, aber ich mache das Beste daraus. Immerhin bin ich ja nicht allein", antwortete sie lächelnd. "Da hast du Recht. Wir beide und auch die anderen werden sicher eine Menge Spaß in den Ferien haben", meinte er ebenfalls lächelnd. "Oh ja, das glaube ich auch", stimmte Seirra ihm zu, während sie weiter den gewundenen Weg über die Klippen entlang schlenderten.
 

Pünktlich zum Abendessen waren die beiden wieder im Schulgebäude. Nachdem sie ihre Jacken zurück in ihre Schlafsäle gebracht hatten, machten sie sich gemeinsam auf den Weg in den Speisesaal, wo die anderen schon auf sie warteten. "Da seid ihr ja endlich. Wir hatten schon befürchtet, dass ihr eingeschneit seid", wurden sie von Hanon begrüßt, als sie sich zu ihnen gesellten. "Ja, sie wollte schon einen Suchtrupp losschicken", grinste Coco. "Sehr lustig, ihr seid ja nur neidisch", entgegnete Seirra und streckte den beiden die Zunge raus. "Das, was ihr gemacht habt, haben Sakura und Sasuke heute auch noch vor, nicht wahr." Grinsend stieß Ino der Rosahaarigen in die Seite, die daraufhin nur die Augen verdrehte. "Ihr wollt nochmal raus? Obwohl es mittlerweile dunkel ist?", fragte Seirra etwas skeptisch. "Nein, Ino meinte damit, dass wir nach dem Essen ein bisschen Zeit für uns haben wollen", erwiderte Sakura lächelnd, nachdem sie der Blonden einen Rippenstoß verpasst hatte. "Aber nichts anstellen", grinste Kin. "Nein und wenn, bist du die erste, die es erfährt", mischte sich Sasuke ein. "Wirklich? Ich nehme dich beim Wort, Sasuke", grinste die Schwarzhaarige, worauf der Uchiha nur resigniert seufzte. "Jetzt lasst die beiden in Ruhe. Ihr solltet lieber essen, bevor es kalt ist", ging Temari dazwischen und setzte dem Ganzen ein Ende. Kin grinste nur vor sich hin, während die anderen ein Lachen unterdrücken mussten.
 

Nach dem Essen beeilten sich Sakura und Sasuke, sich von den anderen zu verabschieden, sie konnten auf noch mehr Kommentare verzichten. "Und? Was machen wir jetzt?", fragte sie, während sie langsam durch die leergefegten Korridore gingen. "Eine gute Frage. Wozu hast du denn Lust?", stellte er die Gegenfrage. "Hm...ich weiß nicht recht...wir könnten nachsehen, ob im Gemeinschaftsraum jemand ist und uns dann vorm Kamin zusammenkuscheln, wenn wir alleine sind, was hältst du davon?", schlug sie vor und wartete eine Antwort seinerseits ab. "Das klingt verlockend. Also gut, schauen wir nach", stimmte er zu und ging voraus, nachdem er ihre Hand genommen hatte. Tatsächlich fanden sie niemanden im Gemeinschaftsraum vor, das Feuer knisterte einsam und allein vor sich hin. "Es ist wirklich niemand da. Bleiben wir hier?" Fragend schaute sie ihn an, worauf er nickte und sie zu einem der gemütlichen Sofas zog, das direkt vor dem Kamin stand. Aufatmend, da sie endlich ein bisschen Ruhe hatten, ließen sie sich in die weichen Polster zurücksinken. "Endlich Ruhe...", murmelte Sakura, während sie die Beine auf die Sitzfläche schwang, sodass sie sich hinlegen konnte, und sich an ihn schmiegte. "Du sagst es. Manchmal könnten sie sich ihre Kommentare wirklich verkneifen", seufzte er, wobei er sie zu sich zog und anfing, ihr sanft durch die Haare zu streicheln. Sie genoss die Berührung und kam ihm noch ein bisschen näher. "Du kennst sie doch. Vor allem Kin kann das nicht für sich behalten. Aber du bist doch nicht sauer deswegen, oder?", fragte sie leise. "Nein, natürlich nicht. Es nervt nur manchmal", antwortete er, während er in die Flammen schaute, die vor ihnen auf und ab tanzten. "Das verstehe ich, aber trotzdem bin ich froh, dass ich sie habe. Ich wüsste nicht, wie ich aus so mancher Zwickmühle herausgekommen wäre, wenn sie nicht gewesen wären", meinte sie und kuschelte sich näher an ihn. "Ich weiß, was du meinst. So meinte ich das auch nicht. Ich bin auch froh, dass ich sie habe, aber ab und zu habe ich auch ganz gerne mal meine Ruhe", antwortete er. "Ja, das kann vermutlich jeder einmal gebrauchen. In den Ferien werden wir jede Menge Zeit füreinander haben. Ich bin so froh, dass wir Weihnachten zusammen verbringen können", murmelte sie. "Ja, das bin ich auch. Bisher war zwar immer Itachi bei mir, aber wenn du da bist, ist es doch etwas anderes. Ich kann die Ferien kaum noch abwarten", stimmte er ihr zu. "Bleibt dein Bruder auch hier?", fragte sie dann. "Ja, wenn ich nicht nach Hause gehe, geht er auch nicht und immerhin bleibt Ino auch hier, da wirst du doch wohl nicht erwarten, dass er sie hier alleine sitzen lässt und nach Hause fährt", meinte er leicht grinsend, er wusste genau, wie sehr sein Bruder und Ino mittlerweile aneinander hingen. "Nein, wohl kaum", stimmte Sakura ebenfalls grinsend zu. "So wie es aussieht bleiben wir dieses Jahr wohl alle hier", stellte sie dann fest. "Ja, es sieht wirklich so aus. Aber dann ist es doch noch um so schöner, oder nicht?" "Natürlich, dann wird es noch viel lustiger", sagte sie lächelnd. "Ja, das wird es bestimmt...", antwortete er leise. Dann herrschte Stille zwischen ihnen, während sie die Nähe des jeweils anderen genossen und in die tanzenden Flammen schauten.
 

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug und dann war auch schon der letzte Schultag gekommen. Als endlich das langersehnte Klingeln, das die freien Tage einläutete, ertönte, flogen alle Türen der Klassensäle gleichzeitig auf und erleichterte und fröhliche Schüler beeilten sich rauszukommen. Innerhalb weniger Minuten herrschte in allen Gängen ein einziges Chaos. Unzählige Koffer wurden hinterher gezogen, bereit zur Abreise und niemand wollte zu spät kommen, um sich noch ein Abteil im Zug nach Hause zu sichern. Genauso schnell, wie das Chaos ausgebrochen war, ebbte es auch wieder ab, als die meisten Schüler das Schulgebäude verlassen hatten und nur noch wenige da waren. "Erstaunlich wie ruhig es hier sein kann, nicht wahr?", meinte Kin, während sie sich auf den Weg in den Speisesaal machten, in dem sie heute sicher Platz finden würden. "Aber wirklich, kaum zu glauben, dass hier vor wenigen Minuten noch ein völlig undurchschaubares Durcheinander geherrscht hat", stimmte Temari ihr zu. "So ist es jedenfalls besser. Jetzt müssen wir uns nicht mehr mit Oberstufenschüler herumschlagen, die uns unseren Platz wegnehmen, von dir und den anderen einmal abgesehen", grinste Tenten. "Wir schlagen uns nicht um Plätze...was andere machen, ist mir egal. Aber ich weiß, was du meinst. Ich habe das auch schon beobachtet. In diesem Fall helfen nur noch die Ellbogen", meinte Temari ungerührt. "Brutal wie immer", grinste Ino, worauf die Blonde vor ihr nur die Augen verdrehte.
 

Im Speisesaal angekommen trafen sie auch gleich auf die anderen, die schon auf sie gewartet hatten. "Da seid ihr ja, wo wart ihr so lange?", fragte Hanon sofort, kaum, dass sie sich hingesetzt hatten. "Entschuldigt, wir mussten noch einmal kurz in unseren Schlafsaal, um unsere Taschen wegzubringen. Wir wollten gerade losgehen, als Kin und Tenten einfiel, dass sie ja noch auf die Toilette müssen und zwei Minuten später musste Ino dann auch noch und dann mussten wir warten. Deswegen sind wir so spät", erzählte Temari seufzend mit einem Seitenblick auf die drei, die sie nur angrinsten. "Naja, ist ja auch nicht schlimm. Wir haben noch nicht angefangen, wir wollten auf euch warten", meinte Noel. "Ach was, das wäre doch nicht nötig gewesen", antwortete Hinata. "Wir waren uns alle einig", erwiderte Sarina lächelnd. "Also schön, dann können wir ja jetzt anfangen, ich hab wirklich Hunger", meinte Kin. "Du hast immer Hunger", bemerkte Sakura, worauf ihr die Schwarzhaarige nur die Zunge rausstreckte. Als sie ihr Mittagessen gerade beendet hatten, kam plötzlich Kakashi zu ihnen. "Sensei Kakashi, was führt Sie denn hierher?", fragte Sakura etwas überrascht. "Ich störe euch nicht lange, ich wollte euch nur etwas fragen", fing er an. "Was denn?", fragte Coco sofort neugierig. "Wie ihr wisst ist schon in vier Tagen Weihnachten und wie ihr sicher unschwer erkennen könnt, haben wir noch keinen Weihnachtsbaum aufgestellt. Ich und die anderen Lehrer wollten uns heute Mittag nach einem umschauen, den wir hier im Speisesaal aufstellen können außerdem soll noch einer in den Gemeinschaftsraum. Wir machen es gewöhnlich so, dass wir unsere Bäume direkt aus dem Wald holen und ich wollte euch fragen, ob ihr uns nicht ein bisschen unterstützen wollt. Ihr könntet uns helfen, die Bäume auszusuchen", schlug er vor. Die Freunde überlegten nicht lange und stimmten begeistert zu. "Das hört sich toll an. Sagen Sie uns einfach wann wir wo sein sollen", sprach Hanon im Namen von allen. "Wir treffen uns in einer Stunde am Haupteingang und werden von dort aus gemeinsam losgehen", antwortete Kakashi daraufhin, worauf alle nickten.
 

Wie verabredet kamen alle eine Stunde später an den Haupteingang, wo einige der Lehrer schon warteten. "Sind wir noch nicht vollzählig?", fragte Kiba, als sie bei den Erwachsenen ankamen. "Nein, sind wir nicht. Ihr dürft gerne raten, wer noch fehlt", antwortete Orochimaru und verdrehte genervt die Augen. "Vielleicht Sensei Kakashi?", fragte Dosu, wohl wissend, dass es wirklich so war. Orochimaru nickte zur Bestätigung und ein allgemeines Seufzen ertönte in der Eingangshalle. "Aber Gai und Iruka sind auch noch nicht da", bemerkte Kurenai. "Das stimmt, aber wetten wir, dass die beiden schneller da sein werden als Kakashi?", erwiderte Zabuza. "Naja...da könntest du Recht haben", stimmte seine Frau zu. "Wir haben doch noch genug Zeit, oder nicht? Immerhin ist es erst drei Uhr. Da ist es noch eine Weile hell", meinte Asuka, die neben ihren Eltern stand. "Und notfalls haben wir Taschenlampen eingesteckt", antwortete Jiraiya. "Das ist sehr beruhigend", warf Sarina ein. Sie mussten noch eine ganze Weile warten, ehe die letzten Lehrer auch noch zu ihnen stießen. Wie Zabuza es vorausgesagt hatte, waren Gai und Iruka tatsächlich schneller am Treffpunkt als Kakashi, der wie so oft eine absurde Entschuldigung ablieferte, worauf seine Kollegen nur die Köpfe schüttelten und resigniert seufzten. Doch schließlich beschlossen sie, sich auf den Weg zu machen, da sie nicht noch mehr Zeit verlieren wollten, um womöglich doch noch bei Dunkelheit wieder zurückzukommen.
 

Ungefähr nach einer halben Stunde standen sie mitten im Wald unweit von der Schule entfernt. "Und wo sollen wir uns jetzt umschauen?", fragte Sakura an die Lehrer gewandt. "Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe sucht den Baum für den Speisesaal aus und die andere den für den Gemeinschaftsraum", erklärte Nikora. "In Ordnung, dann sollten wir die Gruppen lieber schnell einteilen, bevor wir noch mal eine halbe Stunde hier herum stehen, dann können wir nämlich gleich den Rückweg antreten", meinte Anko. Die anderen gaben ihr Recht und so bildeten sie schnell zwei Gruppen, die aus Lehrern und Schülern bestanden, bevor sie in verschiedene Richtungen davon gingen, um zwei Bäume auszusuchen, die sie dann in die Schule tragen wollten. Die erste Gruppe, die nach rechts gegangen war und die von Gai und Kakashi gefolgt von Nikora und Iruka angeführt wurde, blieb schließlich mitten im Wald stehen, um sich einige Bäume anzusehen, die dort in Reih und Glied nebeneinander standen; die anderen konnten sie schon nicht mehr sehen. "Wir können uns ruhig ein bisschen verteilen. Dann geht es vielleicht schneller", meinte die einzige Lehrerin unter ihnen, worauf die anderen zustimmend nickten und sich auch schon in alle Richtungen verstreuten, immer darauf bedacht, sich nicht allzu weit voneinander zu entfernen. "Na, wie sieht es aus. Lass uns einen kleinen Wettstreit daraus machen, Kakashi. Wer zuerst einen geeigneten Baum für den Speisesaal findet, mit dem alle anderen der Gruppe einverstanden sind, hat gewonnen und der Verlierer muss 50 Runden um das Schulgelände laufen", meinte Gai gut gelaunt, als er zu seinem Kollegen trat. "Hast du gerade etwas gesagt?", fragte der Angesprochene, der es offensichtlich wie so oft nicht mitbekommen hatte. "Du machst mich noch wahnsinnig! Lässt du dich darauf ein? Wer zuerst einen geeigneten Baum findet, gewinnt den kleinen Wettkampf und der Verlierer wird 50 Runden um das Schulgelände laufen", wiederholte Gai seine Worte. "Meinetwegen, wenn es denn sein muss", seufzte Kakashi, der genau wusste, dass der Sportlehrer keine Ruhe geben würde, bis er zustimmen würde. "Sehr gut, auf los geht's los", meinte Gai voller Tatendrang und spurtete auch schon los. Kakashi ging seufzend mit Nikora in die andere Richtung. Einige Meter von ihnen entfernt hatte Coco die Szene mitbekommen. "Sag mal, sind die beiden immer so?", fragte sie an Lee gewandt, der sich gerade auch ein paar Bäume anschaute. "Ja, das ist normal. Sie tragen immer solche 'Wettkämpfe' aus, schon seit ich an dieser Schule bin ist das so, nur leider scheinen sie im Moment Gleichstand zu haben und Gai will Kakashi unbedingt übertreffen und ich weiß, dass er es schaffen wird, denn er arbeitet hart für seine Ziele", antwortete Lee, er sprühte nur so vor Enthusiasmus und Überzeugung. "Wenn du das sagst", antwortete Coco und lächelte verschmitzt.
 

Die zweite Gruppe hatte sich mittlerweile auch vor einer Gruppe von Bäumen versammelt und beratschlagte, welcher von ihnen sich wohl gut im Gemeinschaftsraum machen würde. Schließlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass es wohl das Beste wäre, wenn auch sie sich aufteilen würden. Sofort schwärmten sie in verschiedene Richtungen aus und sahen sich jeden Baum in der Umgebung genau an. Shikamaru und Temari hatten sich am weitesten von der Gruppe entfernt. Während sich die Blonde umschaute, lehnte er nur gegen einen der Bäume und sah wie so oft desinteressiert aus. "Wieso stehst du da so herum? Hilf mir doch, einen Baum auszusuchen", meinte sie, während sie sich zu ihm umdrehte. "Wieso denn? Das ist sowas von langweilig. Sag bloß, dir macht es Spaß, hier in der Kälte zu stehen und dir einen Baum nach dem anderen anzusehen", antwortete er, während er ein Gähnen unterdrückte. "Naja, von Spaß kann hier nicht die Rede sein. Vor allem, weil es wirklich schweinekalt ist und ich eigentlich etwas Besseres zu tun hätte. Aber sieh‘ es doch mal positiv...je schneller wir jetzt einen passenden Baum finden, umso schneller können wir zurück", erwiderte sie. Er überlegte einen Moment, bevor er schließlich ergeben seufzte und sich vom Baum abstieß, um zu ihr zu kommen. "Du verdirbst einem wirklich die Langeweile, weißt du das?" Sie grinste nur. "Ach wirklich? Dir kann jemand die Langeweile verderben? Ich scheine ein Naturtalent zu sein." "Jaja, dann lass uns diese doofen Bäume in Gottes Namen anschauen, ich will wieder zurück", erwiderte er genervt, was allerdings nichts mit ihr zu tun hatte, was sie aber wusste. Sie kannte ihn mittlerweile zu gut, deswegen konnte sie auch deutlich heraushören, dass er nur von der Situation, nicht aber von ihr genervt war. "Das ist doch mal ein Wort, dann los", sagte sie gut gelaunt und ging noch ein Stück weiter in den Wald hinein.
 

Nach ungefähr zwei Stunden hatten sie sich endlich entschieden, welche Bäume sie mit ins Internat nehmen wollten. Jetzt wollten sie sich wieder auf den Rückweg machen, doch leider hatten sie so lange gebraucht, dass mittlerweile die Dunkelheit hereingebrochen war und sie somit im stockdunklen Wald standen. "Ich wusste es", grummelte Rika, die genau wusste, an wem das wieder einmal lag. "Ich wusste, wieso ich die Taschenlampe eingesteckt habe", seufzte Jiraiya. "Und wie sollen wir das jetzt machen? Wir haben zwei riesige Bäume zu schleppen", meinte Kin, die auch nicht gerade begeistert aussah. "Keine Sorge, wir Erwachsenen, werden sie tragen. Die Frauen werden vorangehen und die Taschenlampen nehmen. Ihr Schüler folgt ihnen, wir bilden das Schlusslicht, damit wir keinen verlieren", ordnete Orochimaru an, der wie immer einen kühlen Kopf bewahrte und somit wie so oft die Situation rettete. Die anderen nickten zustimmend und so nahmen die Lehrer die beiden Bäume, während einige Lehrerinnen vorangingen, einige von ihnen blieben auch hinten, da sie schnell gemerkt hatten, da sie auch dort für genügend Beleuchtung sorgen mussten, weil die Erwachsenen, die die Gruppe abschlossen des Öfteren über hervorstehen Wurzeln, die man aufgrund des Schnees nicht gleich sah, stolperten. Schweigend bahnte sich die Gruppe aus Schülern und Lehrern einen Weg durch den verschneiten Wald. "Also irgendwie finde ich den Wald unheimlich. Auch wenn er durch den Schnee gleichzeitig so schön aussieht...", murmelte Sarina an Sasoris Seite. Sie hatte seinen Arm fest umklammert und lief so dicht es ging neben ihm. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch bei dir und deine Eltern sind auch dabei", meinte er, behielt sie aber trotzdem nah bei sich. "Trotzdem...ich mag es nicht, nachts im Wald unterwegs zu sein...da hört man immer so komische Geräusche...", murmelte sie und sah sich immer wieder mit deutlich sichtbarem Unbehagen um. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als sie auch schon ein Rascheln ganz in der Nähe hörte. Erschrocken drehte sie sich um. "Hast du das gehört, Saso...?", fragte sie leise, sofort umklammerte sie seinen Arm fester. "Sarina, da war nichts und jetzt wäre ich dir sehr verbunden, wenn du deinen Griff ein bisschen lockern könntest, das tut langsam schon weh...", meinte er seufzend. "Entschuldige, war keine Absicht...", murmelte sie und lockerte ihren Griff sofort. Schweigend gingen sie weiter, bis die Blonde plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm. Sofort schrie sie erschrocken auf und klammerte sie automatisch wieder fester an Sasori, der nur resigniert seufzte und versuchte, sie zu beruhigen. "Deine Tochter liebt es, nachts im Wald unterwegs zu sein", meinte Tsunade weiter hinten an Jiraiya gewandt, in dem sie ihm einen Seitenblick zuwarf. "Das weiß ich. Es ist immer wieder aufregend für sie, im wahrsten Sinne des Wortes", antwortete er grinsend, bevor sie ihren Weg zum Internat ohne weitere Zwischenfälle fortsetzten.
 

Nach ungefähr einer Stunde hatten sie das Internat endlich wieder erreicht. Froh, endlich wieder ins Warme zu kommen, betraten alle recht schnell hintereinander die Eingangshalle und während die Lehrer den einen Baum in den Gemeinschaftsraum trugen, winkten die anderen Lehrer die übrigen Schüler, die ihre Ferien hier verbrachten, hinter sich her in den Speisesaal, in dem sicher schon das Essen auf sie wartete. Es war tatsächlich so und jetzt erst merkten sie, was für einen Hunger sie hatten. Nachdem sie mit den Lehrern noch vereinbart hatten, dass sie die Bäume nach dem Essen noch schmücken würden, machten sie sich über das Essen her, um ihren Hunger endlich zu stillen. Nachdem sie fertig waren, teilten sie sich wieder in zwei Gruppen auf; die einen folgten der Hälfte der Lehrer in den Gemeinschaftsraum und die anderen blieben mit dem Rest der Lehrer im Speisesaal. Als sie nach ungefähr einer Stunde damit fertig waren, die beiden riesigen Bäume zu schmücken, trafen sich die Freunde im Gemeinschaftsraum, wo sie sich erledigt auf die Sitzgelegenheiten sinken ließen. "Oh mann...Ferien können ganz schön anstrengend sein", seufzte Ino müde, während sie sich neben Itachi zusammenrollte und ihren Kopf auf seinem Schoß ruhen ließ. "Wem sagst du das...ich glaube, ich habe noch nie so lange gebraucht, um einen Weihnachtsbaum zu schmücken", stimmte ihr Tenten zu, die sich unbewusst an Nejis Schulter lehnte, der es einfach zuließ, er war viel zu müde, als dass er sie wegschubsen wollte, was er aber auch wahrscheinlich sonst nicht getan hätte. "Wer ist nur auf die Idee gekommen, sich dazu breitschlagen zu lassen?", murmelte Kin, die sich gleich ganz auf Zakus Schoß gesetzt hatte. "Ich glaube, wir alle", antwortete Sakura leise. "Naja, es war immerhin besser als Unterricht", warf Hanon ein. "Jaja, wir wissen, dass dir alles lieber als Unterricht ist", grinste Luchia. "Sehr lustig, ich wette, ihr stimmt mir zu. Immerhin war ich nicht die einzige, die in letzter Zeit genervt war", verteidigte sich die Blauhaarige. "Schon gut, du hast ja Recht. Wir waren wirklich alle genervt", gab Luchia nach, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken, worauf ihr Gegenüber nur die Augen verdrehte und die anderen lachten.
 

Am nächsten Morgen nutzten es alle aus, länger schlafen zu können. Alle lagen noch in ihren warmen Betten und hatten die Decken bis über die Ohren gezogen, da es mittlerweile richtig kalt nachts war. Doch plötzlich wurde die Stille durch etwas oder besser gesagt jemanden durchbrochen. Kin war schon auf den Beinen. Sie hatte durch Zufall entdeckt, dass die Landschaft über Nacht noch mehr im Schnee versunken war und diese erfreuliche Neuigkeit wollte sie unbedingt sofort mit jedem ihrer Freunde teilen, auch wenn das hieß, dass sie sie aus dem Bett werfen musste. Stürmisch riss sie die Tür zum Schlafsaal der Zwillinge auf. "Hey, Leute! Seht mal raus! Es hat über Nacht noch mehr geschneit! Wir müssen das unbedingt ausnutzen!", rief sie gut gelaunt. "Was ist los...? Schrei doch nicht so...", bekam sie lediglich eine Antwort von Coco, die durch Zufall von dem Geschrei wach wurde. "Komm schon, sei keine Schlafmütze, Coco. Sieh mal raus! Es sieht einfach toll aus!" Kin verringerte ihre Lautstärke keineswegs, sie wurde wenn überhaupt, dann noch lauter. "Und was ist draußen...?" Erst jetzt setzte sich die Blonde verschlafen in ihrem Bett auf und rieb sich erst einmal über die Augen, um den Schlaf zu vertreiben, bevor sie Kin müde anblinzelte. "Hab ich doch schon gesagt, es hat wieder geschneit!", wiederholte sie ihre Worte mittlerweile ungeduldig. "Ach wirklich...? Toll...ich werde es mir später ansehen, okay?", gähnte Coco und ließ sich schon wieder in ihre Kissen sinken. "Komm schon, jetzt sei kein Spielverderber. Sieh es dir an, los", drängte Kin. Die Blonde seufzte. "Also gut...ich komme ja schon..." Müde schwang sie die Beine aus dem Bett und tapste zum Fenster, damit die Schwarzhaarige endlich Ruhe geben würde. Mit müden Augen schaute sie raus und betrachtete sich die weiße Winterlandschaft. Jetzt erst wurde ihr richtig bewusst, was sie da eigentlich tat und sofort war sie hellwach. "Wow, das sieht ja wirklich toll aus. Du hast Recht, es hat wirklich noch mehr geschneit", staunte sie. "Sag ich doch, obwohl das in dieser Gegend normal ist", meinte Kin grinsend. "Wirklich? Da, wo ich herkomme, gibt es nicht sehr oft Schnee. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Schnee auf einmal gesehen", erwiderte Coco lächelnd. "Dann wird es höchste Zeit. Findest du also nicht auch, dass wir das später unbedingt ausnutzen müssen?", fragte Kin jetzt noch einmal nach, worauf die Blonde zustimmend nickte. "Auf jeden Fall."
 

Die Neuigkeit, dass es über Nacht noch mehr geschneit hatte, verbreitete sich unter den Freunden wie ein Lauffeuer und sofort waren alle Feuer und Flamme nach draußen zu gehen und sich in das weiße Schneetreiben zu stürzen; Kin hatte mittlerweile alle überzeugt, dass sie unbedingt nach draußen gehen mussten. Nach dem Mittagessen war es endlich so weit. Alle zogen ihre Winterjacken an, bevor sie sich schließlich vorm Haupteingang trafen. "Und was willst du jetzt machen, Kin?", fragte Temari, die von einem Bein aufs andere trat, um irgendwie annähernd warm zu bekommen, auch wenn sie einen dicken Schal und eine ebenso dicke Jacke trug. "Hm...lass mich überlegen." Die Schwarzhaarige verfiel ins Grübeln. "Lasst uns eine Schneeballschlacht machen und die Verliererseite muss der anderen Seite heute Abend auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt eine Runde ausgeben", schlug sie schließlich vor. "Einverstanden, möge die bessere Mannschaft gewinnen", stimmte Ino ohne zu zögern zu. Auch die anderen waren einverstanden und so teilten sie sich in zwei gleichmäßige Gruppen auf und fingen an, Schneebälle zu formen, mit denen sie gegen die anderen in die Schlacht ziehen wollten. Zusätzlich errichteten sie kleine Schutzwälle aus Schnee, die sie gegen die feindlichen Angriffe schützen sollten. Zwei der Jungs gingen ein Stück Richtung Wald, um dort einige Stöcke und Äste zu sammeln, die sie in die Mitte des Feldes legten, das sie mitten auf eine Wiese unweit von der Schule entfernt gelegt hatten. Sie sollten die Grenze der jeweiligen Territorien abgrenzen, ehe sie sich in Position begaben, um die Schlacht um eine Runde kostenloser Getränke zu beginnen. "Seid ihr bereit?!", rief Kin zum gegnerischen Team herüber. "Ja, es kann losgehen!", rief Hanon zurück. "Dann Attacke!", rief die Schwarzhaarige ihren Mitstreitern zu und sofort stürmten sie auf ihre Seite des Feldes, während es ihnen die anderen gleichtaten und eine erbitterte Schlacht entbrannte.
 

Die Schneeballschlacht dauerte über eine Stunde, da sich keine Seite wirklich geschlagen geben wollte. Letzten Endes hatte auch keiner wirklich gewonnen, so dass sie beschlossen erst der einen Hälfte und dann der anderen Hälfte jeweils etwas auszugeben. Nachdem sie total durchnässt, da sie doch einiges abbekommen hatten, wieder in die Schule zurückkamen, beschlossen sie zuerst, sich trockene Sachen anzuziehen und dann langsam runter in die Stadt zu laufen. Es wurde schon dunkel, als sie sich auf den Rückweg machten und sie beeilten sich, ins Warme zu kommen. Drinnen angekommen, wurden sie sofort von einer angenehmen Wärme umfangen, die sie die Kälte sofort ein bisschen vergessen ließ, trotzdem konnten sie es kaum erwarten, sich wieder warme Sachen anzuziehen, die nicht die Spuren einer erbitterten Schlacht aufwiesen. Schnell zogen sie sich in ihre Schlafsäle zurück, nur um dann nach ungefähr einer halben Stunde wieder zusammenzukommen. "Sind alle da?", fragte Luchia in die Runde. "Ja, ich denke schon. Wissen die Lehrer, dass wir in die Stadt gehen? Nicht, dass sie eine Vermisstenanzeige aufgeben werden", meinte Noel verschmitzt lächelnd. "Das werden sie nicht, keine Sorge. Ich habe meinem Vater Bescheid gesagt, er wird es den anderen schon sagen, wenn sie nach euch fragen", antwortete Shiori lächelnd, die das in weiser Voraussicht erledigt hatte. "Gut, hat er gesagt, wann wir zurück sein sollen?", fragte die Blauhaarige weiter. "Nein, eigentlich nicht direkt. Er meinte nur, wir sollen nach Möglichkeit nicht erst morgen früh wiederkommen", erwiderte die Schwarzhaarige. "Das werden wir sicher nicht, vorher sind wir irgendwo eingeschlafen, als uns mitten in der Nacht zurück in die Schule zu schleppen", grinste Naruto. "Klar, du würdest das fertigbringen", stimmte Sasuke ihm zu und schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Na, dann wollen wir hoffen, dass es nicht so ist. Wollen wir dann los? Sonst verlieren wir noch mehr Zeit", mischte sich Rika ein. Die anderen nickten zustimmend, zogen die dicken Jacken enger um sich und verließen dann schließlich das Schulgebäude wieder zusammen.
 

Kurz darauf hatten sie das Schulgelände hinter sich gelassen und waren auf dem Weg in die Stadt. "Was machen wir denn morgen? Hast du schon wieder eine neue Idee, Kin?", fragte Tenten auf dem Weg an die Schwarzhaarige gewandt. "Naja, nicht so wirklich. Wieso überlegen wir nicht einfach zusammen. Ihr habt doch bestimmt auch ein paar Ideen", meinte die Angesprochene daraufhin. "Habt ihr schon gesehen, dass der See in der Nähe des Schulgebäudes wieder zugefroren ist?", mischte sich Asuka ein. "Wirklich, er ist wieder zugefroren?", fragte Yuri begeistert, die offensichtlich wusste, wovon Kurenais Tochter sprach. "Ja, ich habe es durch Zufall gesehen, als ich vor ein paar Tagen in der Gegend unterwegs war. Man kann bestimmt wieder darauf eislaufen. Was haltet ihr davon?", schlug sie vor. "Das klingt gut, das habe ich schon ewig nicht mehr gemacht", stimmte Rika sofort begeistert zu. "Ist der See denn überhaupt sicher?", warf Seirra ein. "Ja, er ist sicher. Wir haben das im Winter schon öfter gemacht. Da muss man keine Angst haben, dass man einbricht", ergriff Itachi das Wort. "Er hat Recht, das Eis ist noch nicht einmal annähernd gerissen", stimmte Deidara zu. "Sicher?", fragte Noel noch einmal nach. "Wenn wir es doch sagen. Es ist wirklich sicher", meinte auch Kabuto. "Also gut, dann machen wir das doch. Das macht sicher Spaß", stimmte Hanon schließlich im Namen von allen zu, wobei sie sowieso für jeden Spaß zu haben war. "Aber damit habe wir lange noch nicht alle Tage verplant", klinkte sich Hinata ein. "Das stimmt, was könnten wir noch machen?", überlegte Ino. "Ich wäre für Schlittenfahren", meinte Choji, der sich schon einmal etwas zu Essen mitgenommen hatte, er konnte nicht warten, bis sie endlich in der Stadt ankamen. Bis dahin sei er längst vom Fleisch gefallen, war seine Aussage an Ino, als die ihn gefragt hatte, ob es sein Ernst sei, eine Chipstüte mit sich herumzutragen. "Das ist auch gut. Am Waldrand liegt ein Hang, der sich sehr gut dafür eignet", meinte Shiori, die sich genauso wie die anderen in ihrem Alter besser als irgendwo sonst auf dem Schulgelände auskannte. "Wir könnten ja auch Schneemänner oder so etwas in der Art bauen oder einfach nur einen ausgedehnten Spaziergang durch den Wald unternehmen", fügte Sakura hinzu. Auch ihre Vorschläge wurden angenommen. Langsam füllte sich ihr Terminplan für die Ferien. "Und wir müssen zwischen Weihnachten und Silvester unbedingt shoppen gehen, da ist immer alles heruntergesetzt", meinte Ino, die jetzt schon in Vorfreude zu schwelgen schien und vor allem ihre Freundinnen waren von ihrer Idee begeistert, was man von den männlichen Mitstreitern der Gruppe nicht wirklich behaupten konnte. "Und an Silvester feiern wir natürlich, oder?" Fragend schaute Sarina sich um. "Klar, wir wollten doch im Speisesaal zusammen mit den Lehrern feiern", stimmte Yuri zu. "Ja, das wird sicher toll. Ich kann es kaum erwarten", freute sich ihre Zwillingsschwester. "Aber ist das nicht erst mal genug? Ich finde, unser Terminplan hat sich in den letzten zehn Minuten schon beachtlich gefüllt", mischte sich Shiori wieder ein. "Ja, du hast Recht. Belassen wir es vorerst dabei, wenn uns noch etwas einfällt, können wir es ja einfach noch hinzufügen", stimmte Asuka lächelnd zu. Auch die anderen nickten zustimmend, ehe sie ihren Weg immer noch redend fortsetzten.
 

Kurz darauf waren sie in der Stadt angekommen. Schon von Weitem konnten sie die bunten Lichter erkennen, die rings um den großen Marktplatz an den Bäumen angebracht worden waren. Sie tauchten den Weihnachtsmarkt, der um den Platz herum aufgebaut war, in ein wärmendes buntes Licht. Überall roch es anders - nach frisch gebackenen Plätzchen, nach Glühwein, der in allen möglichen Zusammenstellungen angeboten wurde oder nach anderen Leckereien, die das Herz erfreuten. Mitten auf dem Platz hatte man einen riesigen Weihnachtsbaum aufgestellt, der hoch in den schwarzen Nachthimmel ragte und der ebenfalls mit vielen bunten Lichtern, Girlanden und Kugeln geschmückt war. Einige Leute, die sich ebenfalls in ihren dicken Winterjacken eingepackt hatten, um der Kälte zu trotzen, waren auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, doch zum Glück war nicht zu viel los, so dass man bequem vorbeigehen konnte, ohne mit jemandem zusammenzustoßen. Sie standen immer in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich, während sie in den Händen eine Tasse mit dampfendem Glühwein hielten, der ihre Finger zumindest ein bisschen wärmte. Langsam gingen die Freunde über den Platz, schauten sich erst einmal um und bekamen dabei immer wieder Gesprächsfetzen von den umstehenden Gruppen mit. "Wo gehen wir zuerst hin?", fragte Hanon schließlich, als sie den Platz einmal umrundet hatten und wieder an ihrem Ausgangspunkt ankamen. "Gute Frage, sollen wir zuerst etwas essen und dann etwas trinken gehen oder umgekehrt oder vielleicht beides?" Fragend schaute Sarina in die Runde. "Ich wäre dafür, dass wir zuerst essen gehen", meinte Naruto ohne lange zu überlegen. "War klar, dass das von dir kommt", murmelte Sakura. "Ich stimme dir voll und ganz zu", fand der Blonde bei Choji Anklang. "Und das war auch klar", meinte Ino mit einem Seitenblick. "Ich denke, wir können alle etwas zu Essen gebrauchen", mischte sich Seirra ein, die schließlich auch die anderen davon überzeugte und die Situation für die beiden Jungs rettete.
 

Nachdem sie etwas gegessen hatten, beschlossen sie, noch einen Glühwein trinken zu gehen. Es dauerte nicht lange, bis auch sie, wie die meisten anderen hier, eine warme Tasse in den Händen hielten. "Da werden die Hände gleich wärmer", meinte Tenten und schloss die Finger noch enger um die Tasse. "Ja, ich spüre meine kaum noch...", seufzte Kin. "Sie sind aber noch nicht abgefallen", meinte Zaku. "Na, immerhin...", murmelte die Schwarzhaarige. "Was denkt ihr, wie es im zweiten Halbjahr weitergehen wird?", warf Noel dann ein. "Es geht so weiter wie im ersten. Es wird hart und wir werden kaum Freizeit haben, die Arbeit wird im Vordergrund stehen. Aber wenn wir dann einmal einen freien Tag haben, sollten wir den auch nutzen", antwortete Haku. "Das klingt toll...", grummelte Hanon. "Du hast die Arbeit nicht erfunden oder, Hanon?", fragte Kabuto lachend. "Nein, hat sie nicht. Hanon macht lieber das, was ihr Spaß macht", stimmte Rina ihm grinsend zu, worauf ihr die Blauhaarige die Zunge rausstreckte. "Na und, Hausaufgaben und Lernen ist nun mal manchmal langweilig", verteidigte sie sich. "Schon gut, du hast ja Recht. Manchmal ist es wirklich langweilig", beschwichtigte die Grünhaarige sie. "Für euch ist es das letzte Halbjahr, oder?", fragte Noel dann plötzlich. "Ja...wir werden dieses Jahr unseren Abschluss machen", antwortete Deidara. "Dann seid ihr ja nächstes Jahr gar nicht mehr da...", meinte Ino, die Itachi einen unglücklichen Blick zuwarf. "Aber wer hat das denn gesagt?", widersprach er ihr sofort. "Wie meinst du das?" Überrascht schaute sie ihn an. "Du hast es wohl noch nicht mitbekommen, oder?" "Was meinst du, jetzt sag schon", drängte sie ihn. "Das Internat hat vor, hinter dem Schulgebäude ein weiteres Gebäude zu errichten und es als Universität einzurichten. Dann können wir bei euch bleiben", erklärte Deidara an Itachis Stelle. "Wirklich? Ist das dein Ernst?", fragte Hanon sofort hoffnungsvoll, die Kabuto auch auf keinen Fall gehen lassen wollte. "Ja, das ist mein Ernst. Wir werden dann zwar nicht mehr im selben Gebäude sein, aber das heißt ja nicht, dass wir nicht unsere Freizeit miteinander verbringen können", lächelte der Blonde. "Wow, das ist wirklich toll, erinnert mich daran, Tsunade zu danken, wenn ich sie wieder sehe und haltet mich davon ab, sie zu küssen", grinste die Prinzessin des Südatlantiks. "Keine Sorge, das wird sich sicher machen lassen", meinte Temari lachend, worauf auch die anderen in ihr Lachen einstimmten.
 

Sie blieben noch eine ganze Weile auf dem Weihnachtsmarkt, bis es ihnen schließlich doch zu kalt wurde und sie beschlossen, den Rückweg anzutreten. "Wie kommen wir jetzt nach Hause?", fragte Seirra, während sie die Stadt hinter sich ließen und die Landstraße ein Stück entlang liefen. "Wehe ihr wollt jetzt noch durch den Wald laufen", mischte sich Sarina sofort ein. "Aber klar, wir gehen jetzt durch den dunklen Wald, wo überall unheimlich Geräusche sind und die Büsche jeden Meter unheimlich rascheln", grinste Sasori. "Halt die Klappe, das ist nicht lustig. Du bist gemein, Saso", murmelte die Blonde beleidigt. "Ach was, bin ich nicht. Reg dich nicht so auf, das war doch nur Spaß. Wir werden nicht durch den Wald laufen", versuchte er sie zu beruhigen. "Wirklich nicht?", fragte sie noch einmal nach. "Nein, wirklich nicht, also beruhige dich", bestätigte er. "Und was machen wir dann?", fragte sie dann. "Ich glaube, hier fährt noch ein Bus", mischte sich Masahiro ein. "Ja, das stimmt. Um zehn Uhr fährt der letzte Bus Richtung Internat", stimmte Asuka ihm zu. "Und wie spät ist es?", fragte Shiori. "Zehn Minuten vor zehn", antwortete Rika. "Dann sollten wir uns beeilen", meinte ihre Zwillingsschwester. "Keine Sorge, das schaffen wir noch, die Bushaltestelle ist gleich da vorne", erwiderte Itachi und zeigte in die entsprechende Richtung. "Dann kommt, langsam wird es verdammt kalt", meinte Temari, die automatisch die Jacke enger um sich zog. Die anderen nickten zustimmend und beeilten sich, an die Bushaltestelle zu kommen.
 

Es dauerte nicht lange, bis der Bus kam und sie innerhalb von einer viertel Stunde zurück ans Internat brachte. Dort angekommen bezahlten sie ihre Fahrt noch, ehe sie ausstiegen und die Auffahrt zur Schule hochliefen. Als sie am Eichenportal angekommen waren, öffneten sie es schnell und verschwanden im Inneren des Schulgebäudes, das sie sofort mit seiner wohligen Wärme umfing. "Endlich zu Hause", seufzte Sarina, die das Internat wirklich als ihr Zuhause ansehen konnte, da sie hier aufgewachsen war. "Du sagst es. Hier ist es wenigstens warm", stimmte Shiori ihr zu, die sich hier auch schon wie zu Hause fühlte. "Ihr seid schon wieder zurück? Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass ihr später zurückkommt. Aber wenn das so ist, werde ich schon mal abschließen", hörten sie eine Stimme hinter sich. Sofort drehten sich alle um. "Papa, kontrollierst du uns etwa?", fragte Sarina vorwurfsvoll, doch es war ihr anzusehen, dass sie es nicht ernst meinte. "Aber nein, aber du weißt, dass um diese Zeit der Haupteingang immer abgeschlossen wird. Du wüsstest ja, wo ihr reinkommen könnt", antwortete Jiraiya, während er an ihnen vorbeiging, um das Eichenportal abzuschließen. "Natürlich wüsste ich es, aber uns war kalt und deswegen haben wir den letzten Bus genommen", erklärte seine Tochter. "Ich verstehe, dann solltet ihr jetzt erst einmal eure Jacken ausziehen und euch wieder aufwärmen", erwiderte Jiraiya. "Das machen wir, Sensei", antwortete Sakura lächelnd. "Also gut, wir sehen uns morgen früh beim Frühstück, gute Nacht", sagte er noch, ehe er an ihnen vorbeiging. Sie wünschten ihm ebenfalls eine gute Nacht, ehe sie in ihre Schlafsäle gingen und sich danach noch im Gemeinschaftsraum trafen, wo sie noch bis nach Mitternacht zusammensaßen und sich unterhielten.
 

Mitten in der Nacht spürte Itachi, dass ihn jemand an stupste. Langsam machte er die Augen auf und blinzelte müde. "Was ist denn...?", fragte er verschlafen. "Itachi...", hörte er da die leise Stimme von Ino. "Ino, was machst du denn hier?", fragte er überrascht. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie schon einmal vor seinem Bett gestanden hatte, seit sie zusammen waren. "Kann ich bei dir schlafen, Itachi...?", fragte sie leise. "Sicher, komm her." Er rutschte ein Stück zur Seite und hob die Decke ein Stück an, um ihr zu zeigen, dass sie zu ihm kommen sollte. Sie ließ es sich nicht zwei Mal sagen und schlüpfte zu ihm unter die Decke. "Was ist denn los? Wieso bist du denn zu mir gekommen?", fragte er leise, während er sie zu sich zog und ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus der Stirn strich. "Ich glaube, ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Ich bin wach geworden und habe gemerkt, dass meine Nase verstopft ist und ich musste stark husten...ich konnte nicht mehr einschlafen und es hat mich unruhig gemacht, deswegen dachte ich, dass ich doch zu dir kommen könnte, weil ich mich bei dir einfach wohler fühle", erklärte sie leise, worauf sie wieder husten musste, als ob es ihre Worte unterstreichen würde. "Oh je, das hört sich wirklich nach einer Erkältung an. Meine arme Kleine..." sagte er wieder leise und zog sie näher an sich. "Ich hasse es...", murmelte sie und kuschelte sich an ihn. "Ganz ruhig...das wird wieder vergehen...bleib einfach bei mir und ruh dich ein bisschen aus, vielleicht ist es morgen früh schon ein bisschen besser", meinte er sanft und streichelte sie weiter. "Hoffentlich, ich fühle mich schrecklich...mein Kopf ist so schwer und mir ist warm und kalt zugleich..." Verzweifelt schmiegte sie sich noch näher an ihn. "Hast du etwa Fieber?", fragte er besorgt und legte ihr gleich eine Hand auf die Stirn, die tatsächlich heiß war. "Und...?", fragte sie leise, wobei sie wieder einen Hustenreiz unterdrückte. "Ja, du hast Fieber. Ein Grund mehr liegen zu bleiben", meinte er. "Na, toll, dabei wollten wir doch morgen wieder raus", grummelte Ino missmutig. "Mach dir nichts draus. Aber du kannst auf keinen Fall nach draußen. Du wirst morgen im Bett bleiben, ich bleibe auch bei dir", erwiderte er aufmunternd. "Was? Du willst dich die ganze Zeit zu mir setzen? Das kann ich nicht von dir verlangen", widersprach sie heftig, was nur ein erneutes Husten nach sich zog. "Beruhige dich, Ino...wenn ich das nicht tun wollte, dann würde ich es auch ganz bestimmt nicht machen, so gut müsstest du mich mittlerweile kennen...", sagte er daraufhin. "Du willst also wirklich bei mir bleiben?", fragte sie noch einmal nach. "Wenn ich es doch sage, ich bleibe bei dir und kümmere mich um dich, versprochen", antwortete er lächelnd. "Danke...ich liebe dich, Itachi", murmelte sie und schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. "Schon in Ordnung...ich liebe dich auch, meine Süße", erwiderte er und kraulte sie mittlerweile. Sie genoss es richtig und der Uchiha spürte, wie sie das langsam ruhiger und auch wieder müder werden ließ. Er unterbrach seine Tätigkeit nicht, bis er schließlich merkte, dass die Blonde in seinen Armen eingeschlafen war. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er auf sie hinunterschaute. Er küsste sie noch einmal sanft auf die Stirn, ehe er nach kurzer Zeit auch wieder einschlief.
 

Am nächsten Morgen wurde die Blonde relativ früh wach. Ihre Erkältung hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Hastig setzte sie sich auf und hustete so stark, dass ihr ganzer Körper von einem Zittern erfast wurde. Sofort war auch Itachi wach, der sich gleich hinsetzte und sie in den Arm nahm. "Ino...ganz ruhig..." Sanft streichelte er ihr über den Rücken, während er darauf hoffte, dass sie sich gleich wieder beruhigen würde. "Was machst du denn am frühen Morgen schon für einen Krach, Itachi...?", hörte er die verschlafene Stimme von Deidara, der durch Inos Hustenanfall ebenfalls aufgewacht war. "Deidara, entschuldige, wenn wir dich geweckt haben. Schlaf weiter, ich habe alles unter Kontrolle", antwortete der Angesprochene, während er Ino näher zu sich zog, die sich erschöpft in seine Arme zurücksinken ließ. "Itachi...", flüsterte sie kaum hörbar. "Ich bin da...beruhige dich...", sagte er sanft, während er ihre Hand nahm und sie sanft streichelte. Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass der Uchiha gar nicht alleine in seinem Bett war. "Seit wann ist Ino denn bei dir?", fragte er überrascht. "Sie hat mich heute Nacht geweckt und mich gefragt, ob sie bei mir bleiben kann...sie hat sich stark erkältet...außerdem hat sie Fieber...", erklärte er, man konnte ihm deutlich anhören, wie besorgt er um sie war. "Oh je...das hört sich aber gar nicht gut an...", antwortete Deidara, während er aufstand und zu den beiden rüberkam. Langsam setzte er sich auf die Bettkante direkt neben Ino, die sich immer noch erschöpft an Itachi gekuschelt und die Augen geschlossen hatte. "Sie sieht wirklich krank aus...", meinte er nachdenklich. "Sag ich ja, deswegen wird sie auch vorerst im Bett bleiben, ich werde bei ihr bleiben, wenn das in Ordnung ist. Ich will sie jetzt nicht alleine lassen, wenn es euch nichts ausmacht würde ich sie auch für diese Zeit nachts bei mir behalten", sagte Itachi leise, ohne ihn anzusehen, sein Blick ruhte immer noch auf Ino, die er sanft streichelte. "Klar, wir haben sicher kein Problem damit. Jeder von uns würde genauso handeln. Aber du solltest zusehen, dass du Medizin für sie besorgst, damit sie schneller wieder gesund wird", meinte der Blonde daraufhin. "Ja, sobald sie etwas Ruhe hat, werde ich zu Yashamaru gehen", erwiderte der Uchiha. "Soll ich es erledigen? Vielleicht kann er dann auch kurz mitkommen und sie sich ansehen." Abwartend sah Deidara ihn an. "Denkst du denn, dass er schon auf der Krankenstation ist?", stellte Itachi die Gegenfrage. "Keine Ahnung, aber du weißt doch, dass man ihn auch jederzeit aus dem Bett werfen darf", erwiderte der Blonde. "Da hast du auch wieder Recht...also gut, du würdest mir damit wirklich einen großen Gefallen tun", gab der Schwarzhaarige schließlich nach. "Also gut, ich beeile mich." Mit diesen Worten stand Deidara auf und verließ den Schlafsaal, während sich Itachi weiterhin um Ino kümmerte.
 

Ungefähr eine viertel Stunde später öffnete sich die Tür zum Schlafsaal wieder und Deidara betrat gefolgt von Yashamaru, den er wirklich schon auf der Krankenstation getroffen hatte, den Raum. Sofort kam er zu Itachi und Ino, der es immer noch nicht besser ging. "Deidara hat mir erzählt, was mit ihr ist. Lässt du sie mich mal ansehen?", fragte Yashamaru, als er bei ihnen ankam und sich wie Deidara zuvor auf die Bettkante setzte. "Sicher, ich muss nur aufpassen, sie ist ziemlich angeschlagen...", antwortete Itachi leise, bevor er Ino vorsichtig auf sein Kissen zurücklegte. "Das sieht man ihr an, aber keine Sorge, das kriegen wir schon wieder hin. Sie braucht jetzt wahrscheinlich sehr viel Ruhe und die richtigen Medikamente, um wieder auf die Beine zu kommen", erwiderte der Sanitäter lächelnd. Itachi erwiderte das Lächeln und sah ihm dann dabei zu, wie er sie untersuchte; die ganze Zeit hielt er ihre Hand und streichelte sie sanft. Nach einigen Minuten beendete Yashamaru seine Untersuchung und wandte sich wieder an den Uchiha. "Es ist so, wie ich vermute habe. Sie hat eine starke Erkältung und muss unbedingt die nächsten zwei Tage liegen bleiben. Ich werde dir Medizin dalassen. Gib sie ihr drei Mal am Tag, dann dürfte sie relativ schnell wieder fit sein. Zudem muss sie warm gehalten werden, was sicher kein Problem sein wird. Und du solltest darauf achten, dass sie genügend trinkt, das ist sehr wichtig bei einer Erkältung. Denkst du, dass du das hinbekommst?" Fragend sah er den Schwarzhaarigen an. "Sicher, ich werde mich schon um sie kümmern", versicherte er ihm. "Gut, ich denke, dass sie bei dir in besten Händen ist. Ich werde immer wieder nach ihr sehen und wenn du doch ein bisschen überfordert wärst, kannst du auch jederzeit zu mir kommen und mir Bescheid sagen, in Ordnung?" "Ja, vielen Dank", antwortete Itachi. "Gut, dann werde ich ihr noch die Medizin geben und euch dann in Ruhe lassen", meinte Yashamaru, während er die Arznei aus seiner Tasche hervorholte und Ino vorsichtig etwas davon einflößte. "So, das war's schon. Wahrscheinlich wird sie gleich einschlafen, weil sie so erschöpft ist. Aber das wird ihr sicher gut tun", sagte er dann, während er seine Sachen wieder zusammenpackte und sich dann aufrichtete. "Ja, vielen Dank, Yashamaru", bedankte sich Itachi bei ihm. "Schon in Ordnung, dafür bin ich doch da. Wie gesagt, wenn etwas sein sollte, sag mir einfach Bescheid, dann werde ich sofort da sein", erwiderte der Sanitäter, während er sich zum Gehen wandte. "Gut, nochmal vielen Dank." Yashamaru nickte daraufhin nur und lächelte ihm noch einmal zu, bevor er verschwand.
 

Beim Frühstück beschlossen die Freunde, dass sie heute zu dem See gehen wollten, der unweit vom Internat lag, um eiszulaufen, nachdem ihnen auch die Lehrer noch einmal versichert hatten, dass es wirklich ungefährlich war. Nach dem Mittagessen machten sie sich auf den Weg. "Wo ist denn eigentlich Ino abgeblieben?", fragte Sakura nach einer Weile, als ihr auffiel, dass die Blonde immer noch nicht aufgetaucht war. "Ich weiß es nicht, das habe ich mich auch schon gefragt. Ich habe sie heute Morgen schon nicht gesehen. Ihr Bett war leer, als ich heute Morgen aufgestanden bin", meinte Tenten und klang dabei nachdenklich. "Keine Sorge, Ino ist in den besten Händen", mischte sich Sasuke ein, der neben Sakura lief. "Weißt du denn, wo sie ist?", fragte Sakura sofort. "Sie ist bei Itachi", antwortete der Schwarzhaarige. "Naja, das hätten wir uns auch irgendwie denken können. Warum sind die beiden nicht mitgekommen?", fragte Tenten weiter. "Ino muss im Bett bleiben. Sie hat sich eine starke Erkältung eingefangen und hat hohes Fieber. Itachi ist bei ihr geblieben, um sich um sie zu kümmern", erklärte Sasuke. "Oh...davon haben wir gar nichts mitbekommen. Sie hätte uns doch wecken können", überlegte Sakura. "Sie wollte euch in Ruhe lassen und ist zu Itachi gegangen", antwortete Sasuke. "Ach so, naja, vermutlich hätten wir genauso gehandelt. Hoffentlich wird sie schnell wieder gesund." Man konnte Tenten ihre Sorge sichtlich anhören. "Macht euch keine Gedanken. Yashamaru hat sie sich schon angesehen und ihr Medikamente gegeben. In ein paar Tagen ist sie wieder auf den Beinen. An Weihnachten dürfte sie wieder fit sein", versicherte Sasuke ihr. "Also gut, wenn du das sagst, dann hoffen wir mal, dass es wirklich so ist", meinte Sakura, während sie seine Hand nahm und sie ihren Weg fortsetzten.
 

Ungefähr eine halbe Stunde später waren sie an ihrem Ziel angekommen. Der See war ziemlich groß und seine zugefrorene Oberfläche glitzerte im schwachen Licht der Nachmittagssonne, die sich ab und zu durch die Wolkendecke kämpfte. Da er auch von vielen Bewohnern der Stadt besucht wurde, die dieselbe Absicht wie sie hatten, waren am Waldrand einige Bänke aufgestellt worden, damit man die Gelegenheit hatte, die normalen Schuhe gegen Schlittschuhe einzutauschen. Auch die Freunde ließen sich jetzt auf diesen Bänken nieder, um sich sekundenweise kalte Füße zu holen, wenn sie die Schuhe wechselten. Nachdem sie schließlich alle auf Schlittschuhen dastanden, begaben sie sich einer nach dem anderen auf die Eisfläche, die tatsächlich das plötzliche Gewicht ohne größere Schwierigkeiten zu halten schien. Nur Hinata stand noch unschlüssig am Rand des Sees und wusste nicht so wirklich, ob sie sich wirklich trauen sollte. Als Naruto, der schon auf dem Eis war, das bemerkte, kam er zurück ans Ufer und blieb vor ihr stehen. "Was ist los, Hinata? Komm doch her", meinte er und schaute sie auffordernd an. "Ich weiß nicht so recht...ich habe das noch nie gemacht. Ich war noch nie hier, wenn die anderen gegangen sind, bin ich immer im Internat geblieben, weil ich es ohnehin nicht konnte...", gestand sie kleinlaut. "Du hattest noch nie Schlittschuhe an?", fragte der Blonde überrascht. "Nein...", murmelte sie und tippte verlegen die Fingerspitzen ihrer beiden Zeigefinger gegeneinander. "Das ist doch nicht schlimm. Versuch es doch mal, ich gebe dir meine Hand. Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich nicht fallen lassen", versprach er ihr und streckte ihr eine Hand entgegen. Sie zögerte. "Komm schon, du musst wirklich keine Angst haben. Ich halte dich fest", versicherte er ihr noch einmal. Wieder zögerte sie, doch schließlich gab sie sich einen Ruck und nahm seine Hand. Sofort umschloss der Blonde ihre Hand fest mit seiner und zog sie vorsichtig zu sich. Sie ließ es zu, hielt sich aber sofort bei ihm fest, als ihr Gleichgewicht ein wenig ins Schwanken geriet. "Ganz ruhig, versuch, das Gleichgewicht zu halten. Verlager dein Gewicht ein bisschen nach vorne", wies er sie an. Sie kam seiner Aufforderung nach und konnte tatsächlich etwas sicherer stehen. "Ja, so ist es gut. Komm, wir versuchen mal, eine Runde zu laufen", meinte Naruto daraufhin und setzte sich in Bewegung.
 

„Sind sie nicht süß“, fragte Kiba grinsend an Sasuke gewandt, der mit Sakura direkt neben ihm stand. „Allerdings, langsam würde es Zeit werden, dass sie sich endlich einen Ruck geben, findest du nicht auch?“, erwiderte der Uchiha, während er sie auch beobachtete. „Ja, ich stimme dir zu, wobei ich denke, dass es noch mehr an Hinata als an Naruto liegt“, antwortete Kiba. „Wahrscheinlich, aber wir wissen doch wie sie ist, sie ist einfach schüchtern. Wir sollten ihr die Zeit lassen, die sie braucht. Ich bin mir sicher, dass die beiden früher oder später zusammenfinden werden. Sieh dir nur Sasuke an, der hat auch ein bisschen Zeit gebraucht, stimmt’s?“ Lächelnd schaute Sakura zu ihm hoch, wobei er nur die Augen verdrehte. „Jaja, ich weiß.“ Ihre Blicke folgten immer noch den beiden, die langsam zur anderen Seite des Sees hinüberfuhren.
 

Hinata hatte Narutos Hand fest umklammert, doch sie konnte sich relativ gut halten. „Siehst du, du kannst es doch“, sagte der Blonde lächelnd, während er zu ihr nach hinten schaute, aber keine Sekunde lang das Gleichgewicht verlor. „Naja, so gut bin ich nun auch wieder nicht…“, murmelte sie verlegen, während sich wieder ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. „Mach dich doch nicht schlechter als du bist. Ich finde, du machst das gut. Und wenn du ein bisschen übst, wird es immer besser, dann können wir irgendwann nebeneinander herfahren“, lächelte er. „Ja, bestimmt…“, murmelte sie und erwiderte das Lächeln schüchtern. „Sollen wir in den Weihnachtsferien noch mal hierher kommen? Nur wir beide? Dann haben wir den ganzen See für uns und mehr Platz, um zu üben. Was hältst du davon?“ Fragend schaute er sie an. Sie zögerte zuerst und überlegte sich, ob es ihre Nerven wirklich aushalten würden, wenn sie ganz alleine mit ihm hier war. Doch schließlich nickte sie zustimmend. „Gern, ich freue mich schon darauf.“ „Sehr gut, dann können wir nach Weihnachten noch mal darüber reden“, erwiderte er lächelnd, worauf sie zustimmend nickte.
 

Sie verbrachten den ganzen Nachmittag am See, bevor sie schließlich gegen Abend beschlossen, den Rückweg anzutreten, da es ohnehin bald Zeit zum Abendessen war. Im Schulgebäude angekommen sahen Sakura und die anderen erst einmal nach, ob Ino nicht wieder in ihrem Schlafsaal wäre, doch als sie sie dort nicht vorfanden, machten sie sich auf den Weg zu Itachis Schlafsaal, der nicht weit von ihrem entfernt war. Sie klopften an und schoben dann leise die Tür auf, nachdem sie eine Antwort bekommen hatten. „Ach, ihr seid es. Irgendwie hätte ich es mir auch denken können“, begrüßte Itachi sie lächelnd. „Ja, wir wollten sehen, wie es Ino geht“, ergriff Sakura das Wort. „Den Umständen entsprechend. Ich würde behaupten, dass ihr die Medizin schon ein bisschen geholfen hat, aber natürlich verschwindet es nicht von jetzt auf gleich. Morgen muss sie auf jeden Fall noch liegen bleiben. Aber ich denke an Weihnachten darf sie wieder aufstehen“, erklärte er. „Schläft sie denn?“, fragte Tenten und stellte sich auf die Zehenspitzen, als sie die Blonde nicht wirklich entdecken konnte. „Ja, sie ist ungefähr vor einer halben Stunde eingeschlafen“, antwortete der Uchiha und zog sie näher zu sich. Ino seufzte leise und schmiegte sich noch näher an ihn. Die ganze Zeit hatte sie sich unter der Decke vergraben, sodass nur noch vereinzelte blonde Haarsträhnen zu sehen waren. Gleichzeitig hatte sie sich so eng an Itachis Brust geschmiegt, dass sie direkt an seinem Körper lag. „Oh, wie süß“, grinste Kin. „Nicht wahr, sie ist furchtbar anhänglich, wenn sie krank ist, wobei ich das sicher nicht böse meine“, antwortete er lächelnd. „Wir verstehen dich schon. Kommst du mit zum Essen oder bleibst du bei ihr?“, fragte Temari dann und sah ihn fragend an. Der Schwarzhaarige überlegte kurz, doch dann stimmte er schließlich zu. „Ich komme mit, ich denke, dass ich sie für eine halbe Stunde alleine lassen kann. Immerhin schläft sie ja“, meinte er und ließ sie vorsichtig los, immer darauf bedacht, sie nicht zu wecken, ehe er aufstand und zusammen mit den anderen runter in den Speisesaal ging, wo der Rest schon auf sie wartete.
 

Nach dem Essen verabschiedete sich der Uchiha wieder von den anderen und ging zu Ino zurück, die immer noch in seinem Bett lag. Leise setzte er sich zu ihr auf die Bettkante und streichelte ihr sanft durch die Haare. Langsam öffnete sie die Augen und schaute ihn müde an. „Itachi…?“, fragte sie leise. „Ja, ich bin es. Wie geht es dir?“, fragte er genauso leise. „Schon ein bisschen besser, aber ich bin immer noch erschöpft. Ich glaube, mein Fieber ist auch schon gesunken“, murmelte sie und lächelte leicht. „Wirklich? Lass mich mal sehen.“ Er legte ihr sanft eine Hand auf die Stirn und stellte fest, dass sie Recht hatte. „Es ist wirklich schon besser. Hast du jetzt vielleicht Hunger, nachdem du heute Mittag schon nichts essen wolltest?“ Fragend schaute er sie an. „Ja, ich habe wirklich Hunger. Hast du mir denn etwas mitgebracht?“ „Ja, ich hab extra etwas mitgehen lassen“, antwortete er lächelnd. „Wirklich?“ Sie setzte sich auf. „Ja, hier.“ Er drückte ihr das Essen in die Hand. „Vielen Dank, ich hab wirklich schrecklichen Hunger“, erwiderte sie und nahm es an, bevor sie auch schon anfing zu essen.
 

Zwei Tage später ging es Ino wieder besser und Yashamaru stimmte zu, dass sie das Bett verlassen durfte. Heute war Weihnachten und alle waren schon aufgeregt, da sie den Abend zusammen mit ihren Lehrern im Gemeinschaftsraum feiern wollten. Schon am Mittag herrschte allgemeine Vorfreude. „Oh man, ich weiß gar nicht, was wir machen sollen, bis es endlich so weit ist“, meinte Hanon aufgedreht. „Jetzt mach mal halblang, es ist Weihnachten, man könnte meinen, du hättest es noch nie gefeiert“, lachte Temari. „Doch, aber ich finde es immer wieder aufregend. Vor allem dieses Jahr, ich habe noch nie mit meinen Lehrern gefeiert“, erwiderte die Blauhaarige. „Stimmt, du hast Recht. Das haben wir auch noch nie gemacht“, stimmte Sakura ihr zu. „Ja, bis jetzt waren wir immer zu Hause. Nur dieses Jahr nicht. Das wird sicher lustig“, meinte auch Ino, die wirklich wieder besser aussah. „Aber trotzdem müssen wir die Zeit bis heute Abend irgendwie überbrücken. Hat jemand einen Vorschlag?“ Fragend schaute Kin in die Runde. „Ich wäre für Schlittenfahren. Es hat noch mal geschneit, jetzt liegt noch mehr Schnee oben auf dem Hang, da geht es bestimmt noch besser“, warf Coco ein. „Das ist eine gute Idee. So könnten wir uns zumindest ein bisschen die Zeit vertreiben. Was haltet ihr davon?“, jetzt war es Seirra, die die anderen fragend anschaute. „Ja, es ist wirklich eine gute Idee. Dann lasst uns nach dem Mittagessen losgehen“, stimmte Kin zu, die sich jetzt schon darauf freute. Die anderen nickten zustimmend, bevor sie sich wieder ihrem Essen zuwandten, bevor es noch kalt werden würde.
 

Nach dem Mittagessen machten sie sich auf den Weg nach draußen. Sarina führte sie an, da sie wusste, dass sie noch einige Schlitten im Schuppen hinter der Schule gelagert hatten und so hatte sie sich den Schlüssel von ihren Eltern geholt. Schnell führte sie ihre Freunde hinter das Schulgebäude zu dem alten Schuppen, in dem sie alle möglichen Gartengeräte, Werkzeuge und unter anderem auch die Schlitten aufbewahrten. Vor der Tür blieb sie stehen und hatte ein bisschen Mühe, sie zu öffnen, doch als sie es schließlich geschafft hatte, trat sie ein und musste gleich einmal husten bei dem ganzen Staub der aufkam, als sie die Tür aufgeschoben hatte. „Oh je, hier war schon eine Weile niemand mehr drin…na, mal sehen, wo die Schlitten sind. Es kann allerdings sein, dass wir uns immer zu zweit einen teilen müssen, aber ich denke, das dürfte kein Problem sein, oder?“ Fragend schaute sie in die Runde und erntete allgemeines Kopfschütteln. „Gut, Sasori, würdest du mir bitte helfen? Ich glaube, sie sind da hinten“, meinte die Blonde dann und zeigte in die vermutete Richtung. „Aber sicher, ich bin direkt hinter dir“, stimmte er ohne zu zögern zu und folgte ihr in den hinteren Teil des Schuppens, in dem es noch staubiger war. Gemeinsam brachten sie alle Schlitten, die sie finden konnten, nach draußen. Es waren immerhin genug, damit sich immer zwei von ihnen einen teilen konnten. „Gut, ich denke, das dürfte genügen, oder? Ich meine, es wird uns sicher nicht schwerfallen, uns aufzuteilen“, meinte sie, während sie mit ihren Handschuhen den Staub ein wenig von den Schlitten wischte. „Nein, mach dir darüber keine Gedanken“, erwiderte Yuri grinsend. „Also gut, dann kommt. Lasst uns losgehen“, sagte die Blonde dann und ging voraus, die anderen folgten ihr.
 

Kurz darauf waren sie an ihrem Ziel angekommen. Der Hang, an dem sie Schlitten fahren wollten, lag nicht weit vom See, an dem sie vor einigen Tagen noch eisgelaufen waren, entfernt. Die meisten von ihnen stiegen gleich zu zweit auf die Schlitten und fuhren den Abhang hinunter. Eine von denen, die noch oben standen, war Tenten, die versuchte, Neji dazu zu überreden, zu ihr auf den Schlitten zu kommen. „Jetzt komm schon, sei doch kein Spielverderber“, versuchte sie zum wiederholten Mal ihn dazu zu bewegen, mit ihr runterzufahren. „Wieso sollte ich? Das ist doch total albern…“, murmelte er, während er die Arme vor der Brust verschränkte und keine Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen. Die Braunhaarige seufzte resigniert. Es war doch wirklich immer dasselbe mit ihm. „Mann, jetzt stell dich doch nicht so an. Selbst Sasuke fährt mit Sakura. Dann kannst du das auch machen. Jetzt mach schon, wie sieht denn das aus, wenn die anderen dauernd runterfahren und wir nur dumm hier herumstehen?“, fragte sie und sie ihn erwartungsvoll an. „Und wenn schon, das ist mir egal. Meinetwegen können sie dann denken, was sie wollen. Fahr doch alleine, wenn du unbedingt fahren willst“, erwiderte Neji, der von ihren Überredungsversuchen sichtlich genervt war. „Ach komm schon, Neji.

Hast du etwa noch nie etwas von Spaß haben gehört? Das Leben besteht nicht nur aus Ernst und Lernen. Man muss sich auch ab und zu ein bisschen Zeit für sich nehmen. Jetzt vergiss alles andere wenigstens für ein paar Stunden und komm her.“ Sie ließ nicht locker und sah ihn immer noch auffordernd an. Er überlegte, er schien zu überlegen, mit sich selbst zu ringen, ob er nicht doch zu ihr kommen und mit ihr den Hang runterfahren sollte. „Komm schon, gib dir einen Ruck“, sagte sie wieder. „Also gut, du hast gewonnen. Ich komme ja schon“, gab er schließlich doch nach, als er erkannte, dass sie ihm doch keine Ruhe lassen würde. „Na, also. Es geht doch“, grinste die Braunhaarige, die noch wartete, bis er hinter ihr saß, ehe sie den Schlitten in Fahrt brachte und dann den anderen den Hang hinunter folgte.
 

Auch Rina und Masahiro teilten sich einen Schlitten, doch im Gegensatz zu Tenten und Neji hatten die beiden keine anfänglichen Startprobleme. Gerade waren sie noch einmal den Hang runtergefahren, als Rina den Schlitten zum Stehen brachte und erst mal darauf sitzen blieb. „Lass uns eine kurze Pause machen, bevor wir ihn wieder hochziehen“, meinte sie lächelnd an Masahiro gewandt, der hinter ihr saß. „Eine gute Idee…ich könnte auch eine Pause gebrauchen“, stimmte er ebenfalls lächelnd zu. „Ich habe das schon ewig nicht mehr gemacht“, sagte sie, während sie ihren Schal enger zog, damit ihr Hals besser vor der Kälte geschützt war. „Was denn?“, fragte Masahiro sofort. „Ich bin schon lange nicht mehr Schlitten gefahren. Ich glaube, das letzte Mal, als ich das gemacht habe, war ich noch klein. Danach kam mir eigentlich immer das Lernen dazwischen“, erzählte sie und klang dabei etwas nachdenklich. „Ja, ich weiß, was du meinst. So habe ich früher auch immer gedacht, bis ich die anderen hier kennenlernte, die haben mir gezeigt, dass es auch noch etwas anderes als lernen gibt. Man muss seine Freizeit auch nutzen und Spaß haben“, erwiderte er lächelnd. „Ja, da hast du Recht…“ Auch Rina lächelte. „Und es ist doch noch viel schöner, wenn man seine Freizeit mit jemandem verbringen kann, den man mag“, meinte der Grünhaarige dann und zwinkerte ihr zu. Sofort wurde sie leicht rot um die Nasenspitze. ~Oh je, nicht schon wieder…ich werde schon wieder rot…wieso kann er nicht damit aufhören…~ dachte sie für sich, einerseits gefiel es ihr, was er sagte, doch andererseits war es ihr auch furchtbar peinlich. Dennoch versuchte sie, sich nichts anmerken zu lassen und tatsächlich schien Masahiro nicht wirklich etwas zu bemerken, was sie erleichtert durchatmen ließ. ~Oh mann…soll das immer so weitergehen…? Irgendwann muss ich es ihm sagen, aber wie soll ich das nur machen? Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll…wenn es doch nur nicht so kompliziert wäre~ dachte sie und seufzte innerlich resigniert. „Rina?!“ Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „W-was…?“, fragte sie etwas irritiert. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“, gab er zurück, er war es nicht gewohnt, dass sie nicht reagierte, wenn man sie ansprach. „Es tut mir leid, ich habe gerade daran gedacht, was ich heute Abend für die Feier anziehen soll“, sagte sie schnell und hoffte, dass er ihr glauben würde. „Ach so, ich verstehe. Bist du denn zu einem Ergebnis gekommen?“, fragte er lächelnd. „Ja, ich denke, ich weiß, was ich anziehe. Lass dich überraschen“, erwiderte sie ebenfalls lächelnd und lenkte so geschickt von ihren eigentlichen Gedanken ab. „Also gut, ich bin gespannt“, grinste er, „na, fahren wir noch ein bisschen?“ Er deutete dabei auf den Schlitten. „Klar, unsere Pause war lange genug“, stimmte sie zu und folgte ihm den Hang hinauf.
 

Den ganzen Nachmittag verbrachten sie an dem Hang, bis Tenten irgendwann als erste wieder auf die Uhr schaute und feststellte, dass es schon nach fünf Uhr war. „Hey, Leute!“, rief sie alle zusammen. „Was ist denn?“, fragte Coco, als sie zusammen mit Lee zu ihr kam. „Seht mal auf die Uhr. Es ist schon nach fünf, wir sollten langsam zurückgehen, wenn wir nicht zu spät zum Essen kommen wollen. Immerhin haben wir noch ein Stückchen Weg vor uns“, meinte die Braunhaarige mit einem Blick in die Runde. „Ja, du hast Recht. Wir sollten uns wirklich auf den Rückweg machen. Es wird auch schon langsam dunkel“, stimmte Seirra ihr zu, die in den Himmel schaute, der sich schon langsam verdunkelte. „Ja…lasst uns bloß schnell zurückgehen…“, murmelte Sarina, die es hasste, im Dunkeln in der Nähe des Waldes und im Wald selbst unterwegs zu sein. „Schon gut, wir beeilen uns. Sasori wird bestimmt auf dich aufpassen“, grinste Asuka, worauf die Tochter von Tsunade nur die Augen verdrehte und ihrer Freundin die Zunge rausstreckte. „Können wir dann?“, mischte sich Shiori ein, worauf die anderen zustimmend nickten und sie gemeinsam zurück zum Schulgebäude gingen.
 

Dort angekommen hatten sie gerade noch Zeit, sich für den Abend umzuziehen und dann zum Essen zu gehen. Heute saßen sie ausnahmsweise mit den Lehrern an einem Tisch, was sonst eigentlich nie der Fall war. Doch da in den Ferien immer Ausnahmezustände herrschten, machten sie auch hierbei eine Ausnahme und so saßen Schüler und Lehrer an diesem Abend zusammen an einem Tisch und verbrachten ein lustiges Abendessen miteinander.

Nachdem sie fertig waren, ergriffen die Lehrer das Wort. „So, jetzt zieht euch mal in einen eurer Schlafsäle zurück und wartet dort, bis wir euch rufen“, meinte Iruka. „Was? Aber wieso? Was haben Sie denn vor, Sensei Iruka?“, fragte Temari überrascht. „Das werdet ihr schon sehen“, mischte sich Kurenai mit einem geheimnisvollen Lächeln ein. Die Freunde schauten sich verwirrt und fragend an, doch dann zuckten sie die Schultern. „Also gut, dann sind wir in unserem Schlafsaal“, meinte Kin. „Gut, wir werden euch rufen, wenn wir alles vorbereitet haben“, meinte Kakashi lächelnd. „Und jetzt los, sonst sitzen wir morgen noch hier“, warf Orochimaru ein, worauf sich alle beeilten aufzustehen und nach oben in den Schlafsaal von Sakura und Co. zu gehen.
 

Oben angekommen kamen sofort die verschiedensten Fragen und Vermutungen auf, was die Lehrer nun vorhatten, das sie nicht mitbekommen sollten. „Was die jetzt wohl machen?“, überlegte Hanon, während sie sich gegen die Fensterbank lehnte. „Keine Ahnung, die müssen wohl kaum noch etwas um dekorieren, oder?“, warf Luchia ein, die an der gegenüberliegenden Wand stand. „Nein, das glaube ich nicht…vielleicht haben sie aber auch etwas für uns…“, meinte Coco, die zusammen mit Hinata auf deren Bett saß. „Das kann gut möglich sein“, stimmte Lee ihr zu. „Ja, das stimmt. Nur gut, dass wir für unsere Lehrer auch etwas haben, da kann also nichts schief gehen“, meinte Noel. „Allerdings, ich wusste, dass wir damit nicht so falsch liegen würden, wenn wir ihnen etwas schenken wollen…“, seufzte Hanon. „Wie lange sie wohl brauchen?“, fragte Kin und hüpfte ungeduldig von einem Bein aufs andere. „Bleib doch mal ruhig, wenn du hier so herum hüpfst, geht es auch nicht schneller“, erwiderte Temari. „Trotzdem, es dauert viel zu lange und das macht mich total nervös!“, rief die Schwarzhaarige aus und ging dazu über aufgeregt im Zimmer auf und ab zu laufen. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und Tsunami betrat den Schlafsaal. Sofort richteten sich alle Blicke auf sie. „Dürfen wir kommen?“, fragte Coco sofort neugierig. Die Bibliothekarin lachte leise; sie konnte ihre Ungeduld sehr gut verstehen. „Ja, ihr dürft mitkommen, ich soll euch abholen“, antwortete sie lächelnd. „Na, endlich“, murmelte Hanon. „Na, kommt. Wir sollten die anderen nicht zu lange warten lassen“, lächelte Tsunami und ging voraus, worauf ihr der Rest gespannt folgte.
 

Der Weg zum Gemeinschaftsraum kam ihnen viel zu lang vor und mit jedem Schritt stiegen die Neugier und die Spannung weiter an. Doch endlich kamen sie an der richtigen Tür an und Tsunami öffnete sie langsam, ehe sie zuerst den Raum betrat und sie ihr folgten. Die Lehrer hatten sich alle im Gemeinschaftsraum versammelt und warteten darauf, bis Tsunami alle hereinbrachte. Etwas verwirrt blieben sie in der Mitte des Raumes stehen und sahen die Erwachsenen leicht irritiert an, als die stehen blieben wo sie waren und sie anlächelten. „Ist alles in Ordnung? Sind wir im richtigen Raum?“, ergriff Shiori das Wort. „Ihr seid genau richtig“, antwortete ihr Vater. „Genau, wir wünschen euch frohe Weihnachten und dafür, dass ihr immer so hart arbeitet und euch immer Mühe gebt, auch wenn dabei meistens eure Freizeit auf der Strecke bleibt, möchten wir euch dieses Jahr etwas schenken. Da wir leider nicht jedem einzelnen von euch etwas schenken können, möchten wir euch etwas geben, von dem ihr alle etwas habt“, lächelte Nikora. „Etwas, von dem wir alle etwas haben?“, fragte Hanon verwirrt. „Genau, erinnerst du dich, dass wir einmal beschlossen haben, dass wir im neuen Jahr einen Wandertag in den Vergnügungspark mit Übernachtung machen wollten? Naja, wir haben uns überlegt, dass wir diese Gelegenheit doch nutzen könnten…“, fing Kakashi an, übergab das Wort dann aber an Kurenai. „…um euch Freikarten dafür zu schenken, sodass ihr keinen Eintritt bezahlen müsst, im Gegensatz zu den anderen.“ „Wirklich?“, fragten jetzt alle auf einmal begeistert. „Ja, aber ihr solltet das lieber für euch behalten, wenn die anderen etwas mitbekommen, finden sie es sicher unfair und um Diskussionen zu vermeiden, sollte das unter uns bleiben, in Ordnung?“ Anko sah einen nach dem anderen an, worauf alle sofort nickten. „Gut, dann kann euch Tsunade ja die Karten geben“, meinte die Geschichtslehrerin lächelnd und deutete zur Direktorin, die vortrat und jedem von ihnen eine Karte für den kommenden Wandertag gab, worauf sich alle bei ihr bedankten und jetzt erst bemerkten, dass bei jeder Karte auch noch ein kleiner Zettel mit Weihnachtsgrüßen und der Unterschrift aller Lehrer dabei lag. „Haben Sie deswegen gesagt, dass wir erst noch in unseren Schlafsaal gehen sollen? Weil sie die Karten noch unterschreiben mussten?“, fragte Sakura. „Genau, wir sind bisher noch nicht dazu gekommen und mussten es unbedingt nachholen“, erklärte Nikora lächelnd. „Gut, denn wir mussten auch noch unterschreiben“, grinste Kin. „Wie meinst du das?“, fragte Orochimaru und zog eine Augenbraue hoch. „Wir haben auch etwas für Sie. Wir mussten auch zusammenlegen und dachten uns, dass Sie das im Lehrerzimmer an die Wand hängen könnten“, erklärte Tenten. „Genau, na los, Kin.“ Temari schubste die Schwarzhaarige nach vorne, worauf sie vortrat und vor Tsunade stehen blieb. „Wir möchten Ihnen das hier schenken“, sagte sie und übergab der Direktorin ein in einen Bilderrahmen eingefasstes Bild, auf dem alle zu sehen waren. Dazu hatten sie ebenfalls eine Karte mit Grüßen und Unterschriften beigelegt. Die Lehrer sagten erst einmal gar nichts, weil sie damit überhaupt nicht gerechnet hatten.
 

Doch schließlich ergriff Tsunade wieder das Wort, als sie ihre Sprache wiederfand. „Wir wissen ehrlich gesagt gar nicht, was wir sagen sollen. Damit hätten wir niemals gerechnet und ihr habt euch offensichtlich viel Mühe damit gegeben. Es sieht wirklich toll aus. Vielen Dank, das bekommt im Lehrerzimmer einen Ehrenplatz“, sagte sie lächelnd. „Wir freuen uns, dass es Ihnen gefällt“, erwiderte Noel ebenfalls lächelnd. „Schüler haben uns noch nie etwas geschenkt, egal ob zu Weihnachten oder zu sonst irgendwelchen Anlässen“, überlegte Gai. „Das stimmt, wir sind wirklich beeindruckt“, stimmte Iruka ihm zu. „Das war Sinn und Zweck der ganzen Sache, wir wollten Sie überraschen und Ihnen eine kleine Freude bereiten“, erklärte Hinata mit leiser Stimme. „Das ist euch auch gelungen“, antwortete Kurenai lächelnd. Danach teilten die Freunde noch ihre eigenen Geschenke untereinander aus, bevor sie zusammen mit ihren Lehrern noch einen gemütlichen Abend verbrachten, an dem viel gelacht und geredet wurde, ehe sie sich erst nach Mitternacht trennten und ins Bett gingen.
 

Die nächste Woche verbrachten sie damit, noch einmal eiszulaufen, sich in der Stadt aufzuhalten oder auch Schlitten zu fahren und dabei jede Menge Spaß zu haben, und ehe sie sich versahen, stand auch schon Silvester vor der Tür. Auch an diesem Abend wollten sie mit ihren Lehrern feiern, um dann um Mitternacht das neue Jahr zu begrüßen. Am Nachmittag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, sodass kaum Zeit für etwas anderes blieb. Alles sollte perfekt sein. Sie wollten den ganzen Speisesaal schmücken, um dort ihre Party stattfinden zu lassen, bei der es unter anderem auch Musik zum Tanzen geben sollte.
 

„Oh mann…ich kann nicht mehr…“, seufzte Coco, als sie sich auf einen Stuhl sinken ließ. „Du kannst jetzt noch nicht schlapp machen. Wir müssen noch mehr Girlanden aufhängen. Da hinten sind noch gar keine“, erwiderte Luchia, die zu ihr trat. „Wirklich nicht? Na, super…“, seufzte die Blonde und schloss erschöpft die Augen. „Los komm‘ schon, wir haben es doch bald geschafft. Nur noch die hier.“ Luchia hielt die restlichen Girlanden hoch und Coco seufzte erneut. „Also gut, ich komme ja schon…“ Die Blonde stand auf und folgte ihrer Freundin, um den Rest auch noch aufzuhängen. Doch endlich hatten sie alles erledigt und auch diejenigen, die den Nachmittag damit verbracht hatten, die Musik für den Abend auszuwählen, waren jetzt fertig und so stand ihrer Party nichts mehr im Weg.
 

Am Abend trafen sich alle unten im Speisesaal zum Abendessen, das heute etwas üppiger ausfiel als sonst. „Wow, das sieht ja echt klasse aus!“ Naruto war total begeistert und wusste gar nicht, wo er anfangen sollte. „War ja klar, du denkst immer nur ans Essen“, murmelte Sasuke neben ihm und warf ihm einen Seitenblick zu. „Na, und? Ich hab Hunger“, verteidigte sich der Blonde. „Das hast du immer“, erwiderte der Uchiha, worauf sein Freund ihm nur die Zunge rausstreckte. „Streitet euch doch nicht, es ist doch genug da“, mischte sich Sakura ein. „Wir streiten doch gar nicht“, antwortete Sasuke. „Aber ihr diskutiert zumindest, also seid jetzt still, nehmt euch was ihr wollt und dann lasst uns essen, ich hab auch Hunger“, erwiderte die Rosahaarige und nahm sich auch etwas. Die beiden Jungs seufzten resigniert – sie konnte ihnen immer wieder den Spaß am Streiten verderben – bevor sie sich auch etwas zu Essen holten und ihr an einen Tisch folgten.
 

Nach dem Essen saßen sie noch zusammen und unterhielten sich mit ihren Lehrern, bis Coco schließlich aufstand. „Kommt, wir haben lange genug herumgesessen, lasst uns endlich tanzen, mir kribbelt es schon die ganze Zeit in den Zehen“, grinste sie. „Das ist eine gute Idee, ich kann es auch kaum erwarten“, stimmte Hanon ihr sofort zu und sprang gut gelaunt auf. Die Blonde ging daraufhin hinüber zur Musikanlage und schaltete Musik ein, die extra dafür ausgewählt wurde, dass man auch darauf tanzen konnte. Kaum ertönten die ersten Takte des ersten Liedes, kam die Blonde auch schon wieder zurück und zog Lee auf die Füße. „Komm schon, lass uns tanzen“, sagte sie gut gelaunt und schleifte ihn mit sich, worauf er nur ergeben seufzte und ihr folgte. Kurz darauf folgten ihnen auch die anderen und selbst die Lehrer entschieden sich dazu zu tanzen. So waren nach kurzer Zeit alle auf der Tanzfläche und hatten viel Spaß dabei. Sie legten immer wieder Pausen ein, in denen sie beieinander standen und sich unterhielten, ehe sie weiter tanzten und dabei auch die Partner wechselten, sodass es vorkam, dass auch mal ein Schüler mit einem der Lehrer tanzte.
 

Ungefähr eine viertel Stunde vor Mitternacht unterbrachen sie ihre Tätigkeit schließlich und kamen an einem der Tische wieder zusammen, um den Lehrern zu helfen, den Sekt in die dafür vorgesehenen Gläser zu schenken, mit dem sie um Mitternacht anstoßen wollten. Als sie damit fertig waren, stellten sie fest, dass es schon fast Zeit dafür war. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie schließlich zum Countdown ansetzen konnten und das neue Jahr nur noch wenige Sekunden entfernt war. Kaum waren sie bei 0 angekommen, hörte man auch schon von der Stadt aus lautes Knallen, als die Bewohner dort Raketen in die Luft schossen, um das neue Jahr zu begrüßen. Klirrend stießen die Sektgläser aneinander, als sie anstießen und sich gegenseitig umarmten, während sie sich ein frohes neues Jahr wünschten. Als sie jedem einen guten Start gewünscht und jeden umarmt hatten gingen sie schließlich nach draußen in den Innenhof, wo ebenfalls schon Raketen bereit standen und nur darauf warteten, in den Himmel geschossen zu werden, um in leuchtenden Feuerwerksblumen aufzugehen und dann am dunklen Nachthimmel zu verglühen.
 

Die Lehrer machten sich daran, die Raketen zu entzünden, während die Schüler zurücktraten und darauf warteten, das Feuerwerk bewundern zu können. Kurz darauf erhellten bunte Feuerwerksblumen, die in allen nur erdenklichen Farben leuchteten, den Himmel über dem Schulgebäude. Alle schauten fasziniert nach oben und genossen den Anblick, der sich ihnen darbot.
 

Rina und Masahiro standen etwas entfernt von den anderen und schauten ebenfalls nach oben. „Ist das nicht wunderschön?“, fragte die Grünhaarige leise, während sie den Himmel nicht aus den Augen ließ. „Ja, das ist es ohne jeden Zweifel. Ist es nicht irgendwie merkwürdig, wie wir beide hier stehen und dieses Feuerwerk beobachten? Ich fühle mich, als ob wir alleine hier wären…als ob es nur für uns leuchten würde…“, antwortete er leise. Rina sah ihn überrascht an. „Du klingst so verträumt. So kenne ich dich gar nicht“, stellte sie fest und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. „Ich weiß…selbst ich kann manchmal verträumt sein, aber das liegt alleine an dir, Rina…“, erwiderte er leise und sah sie jetzt auch direkt an. Grau traf grün und für einen Moment schien die Zeit still zu stehen. „A-an mir…?“ Es war ihr noch nie passiert, dass sie ins Stottern geriet, doch Masahiro hatte bei ihr schon einiges bewirkt. „Ja…es liegt eindeutig an dir…wenn ich bei dir bin, vergesse ich alles andere um mich herum…dann gibt es nur noch uns beide…alles, was mir sonst wichtig ist, erscheint mir nebensächlich, wenn ich bei dir sein kann. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, jemand, der so natürlich ist wie du und sich nicht verstellt, um anderen zu gefallen. Ich meine, das macht niemand von uns, aber du hast mich einfach vom ersten Moment an fasziniert…ich liebe dich, Rina…“ Schließlich sprach er das aus, worauf sie so lange gewartet und schon nicht mehr dran geglaubt hatte. „Oh mein Gott…ich…ich weiß gar nicht…was ich sagen soll…mir fehlen die Worte…ich kann nur eins dazu sagen…ich liebe dich auch“, erwiderte sie lächelnd, bevor sie ihn umarmte und sich glücklich an ihn schmiegte. Er hielt sie fest und drückte sie nah an sich. „Du weißt gar nicht, wie lange ich darauf gewartet habe…“, flüsterte sie. „Ich weiß…ich habe es geahnt, aber ich hatte einfach nicht den Mut, es dir zu sagen. Es tut mir leid…“, erwiderte er leise und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. „Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist schon okay“, antwortete sie lächelnd. Auch er lächelte, ehe sich schließlich ihre Lippen trafen und sie in einem zärtlichen Kuss versanken, während über ihnen immer noch die bunten Feuerwerksblumen erstrahlten.
 

„Hey, haben wir etwa etwas verpasst?“ Hanons Stimme ließ die beiden auseinanderfahren. „H-hanon…musst du uns so erschrecken?“, fragte Rina etwas überrumpelt. „Ja, in diesem Fall schon. Raus mit der Sprache, ihr seid jetzt zusammen, nicht wahr? Du hast ihn gerade nicht umsonst geküsst, habe ich Recht?“, grinste die Blauhaarige und jetzt kamen auch die anderen her. Die Grünhaarige seufzte ergeben. „Ja, du hast Recht…wir sind jetzt zusammen.“ „Wie schön! Darauf müssen wir drin sofort anstoßen!“, freute sich die Prinzessin des Südatlantiks, ehe sie die beiden umarmte und beglückwünschte, worauf die anderen es ihr gleichtaten.
 

Nach ungefähr einer Stunde gingen sie wieder rein, um noch ein wenig weiter zu feiern und natürlich um auf ihr neues Paar anzustoßen. Die Party dauerte noch bis spät in die Nacht hinein, ehe sie schließlich gegen vier Uhr beschlossen ins Bett zu gehen und das Aufräumen auf den nächsten Tag zu verschieben. Hundemüde schleppten sich alle in ihre Schlafsäle, wo sie sich erledigt in ihre Betten fallen ließen. „Kann ich das Licht ausmachen?“, fragte Coco noch, die sich als einzige noch nicht hingelegt hatte. „Ja…mach ruhig“, kam es in einstimmigem Gemurmel zurück. Daraufhin löschte die Blonde das Licht und legte sich hin. „Gute Nacht, alle zusammen“, murmelte sie noch, ehe sie sich in ihre Kissen kuschelte und die Augen schloss. „Gute Nacht“, antworteten die anderen, ehe schließlich Ruhe herrschte und bald darauf das ganze Internat in tiefem Schlaf lag.
 


 


 

So, das war’s (auch) schon wieder.

Tut mir wirklich leid, dass es wieder so lange gedauert hat.

Aber mir ist wieder so viel dazwischen gekommen und meistens hatte ich auch gar keine Zeit zum Schreiben, sodass es jetzt erst fertig geworden ist^^“

Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und ihr die FF auch weiterhin lest 
 

Und wie immer möchte ich mich auch für die Kommis bedanken, es freut mich immer wieder – Dankeschön =)
 

Ich hoffe mal, dass das nächste Kapitel schneller kommen wird, aber ich werde mich auf jeden Fall melden, sobald es fertig ist^^
 

Bis dann,
 

oOLunaOo

Ein neues Jahr

Kapitel 14: Ein neues Jahr
 

Das neue Jahr war erst wenige Tage alt und aufgrund dessen waren auch immer noch Weihnachtsferien. Den Freunden war das gerade recht, denn so hatten sie die Möglichkeit, sich noch zu entspannen, ehe der Schulstress von vorne losgehen würde, ehe sie auch schon ins zweite Halbjahr einsteigen würden. Im Moment dachten sie jedoch nicht an die Prüfungen, die bald wieder vor ihnen stehen würden. Im Augenblick genossen sie es lieber, ausschlafen zu können.

Die ganze Schule lag noch in tiefem Schlaf. Selbst die Lehrer nutzten ihre freien Tage aus. Es gab nur eine Person, die schon wach war und nicht mehr einschlafen konnte, egal, was sie auch versuchte.
 

Noel drehte sich in ihrem Bett hin und her und versuchte, wieder einzuschlafen, da es erst halb acht war, viel zu früh, um aufzustehen. Irgendwann gab sie es auf, sie setzte sich auf und warf einen Blick auf die anderen sechs Betten; ihre Schwester und die anderen schliefen noch tief und fest. Sie seufzte innerlich, wie gerne würde sie ihrem Beispiel folgen. Resigniert seufzend ließ sie sich zurück in ihre Kissen sinken und schaute an die Decke, immer noch darüber nachdenkend, wie sie es anstellen sollte, um doch noch ein bisschen Schlaf zu finden. Sie überlegte hin und her, bis ihr plötzlich doch eine Idee kam. Schnell setzte sie sich wieder auf, schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte in ihre flauschigen Hausschuhe, die vor ihrem Bett standen, bevor sie sich zur Tür schlich und den Raum lautlos verließ.
 

Kurz darauf lief sie im Schlafanzug durch die leeren Gänge des Schulgebäudes, ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen. Es dauerte nicht lange, bis sie angekommen war. Sie klopfte leise an die Zimmertür, ehe sie jene aufschob und den Schlafsaal betrat. Zielstrebig tapste sie leise auf eines der Betten an der Stirnseite zu. Der Besitzer des Bettes schlief noch tief und fest und bemerkte nicht, dass er Besuch bekommen hatte. Noel zögerte einen Moment, doch dann hob sie vorsichtig seine Decke an und schlüpfte zu ihm, ehe sie sich nah an ihn kuschelte. Dadurch wurde derjenige geweckt. Müde schlug er die Augen auf und schaute sich erst einmal nach der Ursache für sein Aufwachen um. „Deidara, bist du wach…?“, fragte da plötzlich eine leise Stimme. Erst jetzt bemerkte er, dass Noel neben ihm lag. „Noel, wo kommst du denn her?“, fragte er überrascht und nahm sie sofort in den Arm. „Von meinem Schlafsaal. Ich bin wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. Ich dachte, ich könnte zu dir kommen, ich hatte die Hoffnung, dass mir bei dir das Einschlafen leichter fallen würde“, gestand sie ein bisschen verlegen. „Ich verstehe. Kein Problem, du kannst ruhig hier bleiben“, erwiderte er lächelnd und zog sie näher an sich. „Danke.“ Sie erwiderte das Lächeln und schmiegt sich näher an ihn, ehe sie die Augen wieder schloss. „Lass uns noch ein bisschen schlafen. Immerhin ist es noch recht früh und wir sollten es noch ausnutzen“, meinte der Blonde, als er es bemerkte, worauf die Blauhaarige nur nickte. „Schlaf gut…“, murmelte sie leise, offensichtlich war sie schon im Halbschlaf; seine Nähe schien ihr tatsächlich zu helfen. „Du auch…“ Er wartete noch, bis sie schlief, ehe er sich tiefer in die Kissen sinken ließ und auch noch einmal einschlief.
 

Ungefähr zwei Stunden später waren die ersten auf den Beinen, während einige immer noch schliefen. Hanon war eine der wenigen, die schon aus dem Bett gefunden hatten. Noch ein wenig verschlafen lief sie durch die langen Gänge des Schulgebäudes, auf dem Weg zum Frühstück. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie beinahe mit jemandem zusammengestoßen wäre, der gerade aus einem der Seitengänge herauskam, wenn derjenige sie nicht im letzten Moment noch angesprochen hätte. „Guten Morgen, Hanon. Bist du wieder so sehr in deinen Gedanken versunken, dass du nicht darauf achtest, wo du hinläufst?“ Als sie die vertraute Stimme hörte, schaute sie auf, gerade rechtzeitig, bevor sie in ihr Gegenüber hineingelaufen wäre und dadurch sicher Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. „Oh Gott, Kabuto. Musst du mich denn so erschrecken.“ Sie war zusammengezuckt, als er sie angesprochen hatte. „Entschuldige, es sollte eine kleine Warnung sein. Du hast mich nicht gesehen und ich wollte nicht, dass du hinfällst und dir vielleicht noch wehtust“, erwiderte er lächelnd. „Dann sollte ich mich wohl bei dir bedanken.“ Sie erwiderte das Lächeln. „Schon in Ordnung. Na, wohin führt denn die Reise? Ich dachte eigentlich, dass du noch schlafen würdest“, meinte er. „Ich wollte zum Frühstück, normalerweise würde ich wirklich noch schlafen, aber ausnahmsweise bin ich früher wach als sonst, keine Ahnung wieso“, antwortete die Blauhaarige. „Ich verstehe. Dann lass uns gemeinsam zum Frühstück gehen. Da wollte ich auch gerade hin. Ich glaube nicht, dass schon besonders viel los ist. Die anderen schlafen sicher fast alle noch“, sagte er dann und nahm ihre Hand, als sie zu ihm gekommen war. „Da könntest du sogar Recht haben. Bisher bin ich nur Tenten und Kin über den Weg gelaufen“, überlegte Hanon. „War klar, aber wie auch immer. Lass uns gehen, die anderen werden schon nachkommen.“ Sie nickte zustimmend und folgte ihm dann Richtung Speisesaal.

Zur gleichen Zeit wachte Sakura am anderen Ende des Schulgebäudes auf. Müde schlug sie die Augen auf und wusste im ersten Moment nicht wirklich, wo sie war. Es war definitiv nicht ihr Schlafsaal. Jetzt merkte sie auch, dass sie nicht alleine in dem Bett lag. Jemand lag neben ihr und hatte einen Arm um sie gelegt. Erst jetzt fiel es ihr wieder ein. Sie hatte Sasuke gestern Abend gefragt, ob sie nicht bei ihm schlafen könne und er hatte kurzerhand zugestimmt und sie mit in seinen Schlafsaal genommen. Langsam schaute sie zu ihm hoch und stellte fest, dass er noch tief und fest schlief. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie ihn beobachtete. Er sah wirklich zu süß aus, wenn er schlief. Vorsichtig streckte sie die Hand nach ihm aus und streichelte ihm sanft über die Wange, immer darauf bedacht, ihn nicht zu wecken.

Sie streichelte ihn eine ganze Weile, bis er sich plötzlich regte und kurz darauf die Augen aufschlug. „Sakura…bist du schon wach…? Was machst du da…?“ Als sie seine leise Stimme hörte, hielt sie inne und schaute zu ihm hoch. „Habe ich dich jetzt geweckt?“ „Nein…bin von alleine wach geworden…“, murmelte er; er war noch verschlafen und musste erst einmal richtig zu sich kommen. „Oh je, du bist ja noch gar nicht richtig wach. Entschuldige, ich konnte einfach nicht widerstehen“, meinte sie lächelnd und spielte damit auf das Streicheln an. „Schon in Ordnung…ich empfand es als angenehm“, antwortete er ebenfalls lächelnd. „Dann weiß ich ja, was ich in Zukunft machen muss.“ Er nickte nur und setzte sich dann etwas auf. „Sind die anderen schon wach?“, fragte er, als er sich umsah. „Nicht alle, Shikamaru und Naruto schlafen noch, der Rest ist glaube ich schon aufgestanden“, erwiderte sie. „Dann sollten wir vielleicht auch aufstehen“, schlug der Uchiha dann vor. „Keine schlechte Idee, ich hab langsam Hunger“, gestand Sakura und lächelte verlegen. „Na, ein Grund mehr sich zu beeilen.“ Sasuke lächelte leicht, ehe er zusammen mit ihr aufstand und sie kurz darauf gemeinsam zum Frühstück gingen.
 

Nachdem sich schließlich alle mehr oder weniger ausgeschlafen aus den Betten gequält hatten, saßen sie alle zusammen beim Frühstück und überlegten, was sie heute unternehmen könnten. „Hat irgendjemand eine Idee?“ Fragend schaute Ino in die Runde, doch es kam nur allgemeines Schulterzucken zurück, worauf die Blonde resigniert seufzte. „Und wenn wir in die Stadt runtergehen?“, warf Luchia plötzlich ein. „Genau, immerhin ist jetzt nach Silvester alles heruntergesetzt. Wir könnten doch mal nachschauen, ob wir ein paar neue Klamotten finden“, stimmte Seirra ihrer Freundin zu. „Ja, ich finde die Idee gut, besser als den ganzen Tag untätig in der Schule herumzusitzen“, erklärte sich auch Tenten damit einverstanden. „Wir sollen uns das wirklich antun?“, erwiderte Shikamaru jetzt schon genervt. Er hasste einkaufen, er hasste einfach alles, was auch nur im Entferntesten Stress nach sich ziehen könnte. „Stell dich nicht so an, ihr könnt doch auch losziehen und euch einfach mal umsehen. Ihr werdet es schon überleben.“ Ino verdrehte die Augen, worauf der Schwarzhaarige nur etwas Unverständliches murmelte. „Also, was ist jetzt? Sollen wir in die Stadt gehen oder nicht?“, fragte Temari noch einmal nach, um der Diskussion endlich ein Ende zu setzen. Die anderen überlegten noch kurz, doch schließlich waren alle damit einverstanden.
 

Nach dem Mittagessen trafen sich alle pünktlich um zwei am Haupteingang des Schulgebäudes, von wo aus sie losgehen wollten. Es dauerte nicht lange, bis sie vollzählig waren und so machten sie sich auf den Weg in die Stadt. Schon nach einer halben Stunde waren sie an ihrem Ziel angekommen und teilten sich nun in mehrere kleine Gruppen auf, um zu viert oder zu fünft durch die einzelnen Läden zu schlendern. Doch bevor sie losgingen, verabredeten sie noch, dass sie sich nach zwei Stunden in einem Café treffen würden, um dort noch zusammen etwas zu trinken. Dann trennten sich ihre Wege für eine gewisse Zeit und jeder ging mit seiner Gruppe in eine andere Richtung.
 

Nachdem die zwei Stunden vorbei waren, trafen sie sich wie abgemacht in dem Café und ließen sich einen Tisch geben, an dem sie alle Platz fanden. Es dauerte nicht lange, bis sie alle ihre Bestellung vor der Nase stehen hatten und sie in ein Gespräch vertieft waren, wo die einzelnen Gruppen gewesen waren und was sie denn gefunden hatten. Sie waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, dass plötzlich jemand zu ihnen trat, der sie offensichtlich kannte. „Sieh mal einer an, wer hätte gedacht, dass wir euch ausgerechnet hier wieder treffen.“ Sofort schauten alle hoch. „Lange nicht mehr gesehen“, meinte ihr Gegenüber lächelnd. Sie überlegten kurz, doch dann wussten sie, wer da vor ihnen stand. „Hey, ihr seid doch von dieser Partnerschule, die gegen unsere Mannschaft Fußball gespielt hat“, meinte Kin. „Sehr richtig, ihr habt unsere kleine nächtliche Party doch noch nicht vergessen oder?“, erwiderte derjenige, der ihnen gegenüberstand. „Wie könnten wir die vergessen?“, grinste Coco. „Dein Name war Jaden, nicht wahr?“, warf Hanon jetzt ein. „Wieder richtig, schön, dass ihr euch noch an mich erinnert“, erwiderte er lächelnd. „Wow, das ist ja wirklich ein cooler Zufall, dass wir euch hier wieder treffen. Was macht ihr hier? Ihr habt doch auch noch Ferien, oder?“ Fragend schaute Sakura ihn an. „Ja, das haben wir“, bestätigte Jesse an Jadens Stelle. „Ihr seid also auch auf eurem Internat geblieben“, stellte Naruto fest. „Richtig, wir haben festgestellt, dass unsere Eltern irgendwie alle Verwandte besuchen, auf die wir gerne verzichten können. Deswegen dachten wir, dass wir alle zusammen in der Schule bleiben. Sogar die Lehrer sind nach Hause gefahren. Die einzigen, die noch da sind, sind die in der Küche und unsere Krankenschwester“, erzählte Blair grinsend. „Wow, hört sich gut an, dann habt ihr ja sozusagen sturmfrei“, meinte Temari. „Ja, so könnte man es nennen“, stimmte Jasmin zu. „Hey, da fällt mir gerade etwas ein, ich habe eine super Idee!“, rief Kin plötzlich dazwischen. „Oh je, wenn die so wie die meisten deiner Ideen ist, dann gute Nacht…“, murmelte Temari, worauf die Schwarzhaarige ihr nur einen Seitenblick zuwarf und die Blonde sofort unschuldig in eine andere Richtung schaute. „Sag schon, was ist dir eingefallen?“, fragte Hinata jetzt nach. „Na, wenigstens eine, die sich dafür interessiert“, grinste Kin. „Jetzt sag doch.“ Auch Hanon war schon ganz neugierig, was die Freundin für eine Idee im Sinn hatte. „Naja, ihr müsst euch doch bei niemandem abmelden, wenn ihr weggeht, oder? Eure Lehrer sind ja immerhin nicht da.“ Fragend schaute sie die anderen an. „Richtig“, antwortete Aster. „Umso besser, was haltet ihr denn davon, uns auf unser Schloss zu begleiten? Wir könnten den Rest der Ferien doch einfach gemeinsam verbringen und zusammen etwas unternehmen“, schlug Kin vor.
 

Einen Moment herrschte Stille, die anderen von der Partnerschule schienen zu überlegen, ob sie das Angebot annehmen sollten oder nicht. Schließlich durchbrach Jaden die Stille wieder. „Wieso nicht. Das wird sicher lustig.“ „Sehr gut, wir können euch bestimmt in den Schlafsälen unterbringen, die frei sind“, meinte Kin daraufhin gut gelaunt. Die anderen nickten zustimmend. „Also, dann danke für die Einladung“, lächelte Jaden. „Denkst du, dass du das mit deiner Mutter vereinbaren kannst, Sarina?“ Fragend schaute Kin die Tochter der Direktorin an, worauf diese ohne zu zögern nickte. „Keine Sorge, ich kriege das schon hin. In den Ferien ist selbst meine Mutter nachsichtig“, antwortete die Blonde lächelnd. „Na, dann hätten wir ja alles geklärt. Wir freuen uns schon“, ergriff Kin wieder das Wort. „Die Freude liegt ganz auf unserer Seite“, erwiderte Alexis. „Ihr müsst dann aber sicher erst noch ein paar Sachen holen, oder?“, warf Kankuro dann ein. „Das stimmt, wäre es in dem Fall schlimm, wenn wir heute Abend nachkommen?“ Fragend schaute Jaden in die Runde. „Nein, überhaupt nicht. Ihr müsst uns nur sagen, wann ihr ungefähr kommt, damit wir einen oder zwei von uns nach draußen schicken können, um euch abzuholen“, erwiderte Sarina. „Also gut, dann werden wir um acht da sein“, entschied Jaden. „Gut, wir werden uns danach richten“, erwiderte Sarina lächelnd.
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile mit ihnen, ehe sich ihre Wege schließlich für kurze Zeit trennten, als die Freunde den Rückweg zu ihrer Schule einschlugen und die anderen sich auf den Weg machten, um ein paar Sachen zusammenzupacken.
 

Im Internat angekommen, suchte Sarina sogleich ihre Mutter auf, um ihr alles zu erzählen und zur Freude aller, erklärte sich Tsunade damit einverstanden. Nach dem Essen erklärten sich Sasori und Sarina selbst dazu bereit, ihre Gäste abzuholen, während die anderen schon einmal in den Gemeinschaftsraum gingen, wo sie auf sie warten würden. „Wie spät ist es?“, fragte Sarina, als sie zusammen mit Sasori auf den Hof trat. „Fünf vor acht. Es wird sicher noch einen Moment dauern, bis sie ankommen werden“, meinte der Rothaarige. „Na toll…hoffentlich nicht mehr zu lange, mir ist kalt…“, murmelte sie und zog ihre Jacke enger um sich. „Es ist wirklich schweinekalt…noch kälter als heute Mittag“, stimmte er ihr zu und trat zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen und sie so wenigstens ein bisschen warm zu halten.
 

Ungefähr zehn Minuten später waren von Weitem Scheinwerfer zu erkennen, die die lange Hofauffahrt heraufkamen. „Das muss der Bus sein, meinst du nicht?“ Fragend schaute Sarina Sasori an. „Ich hoffe es, ich glaube, meine Zehen sind schon abgefallen…jedenfalls spüre ich sie nicht mehr…“, antwortete er. Tatsächlich war es der Bus, der ihre Gäste brachte und der nach wenigen Minuten schnaufend vor ihnen zum Stehen kam. Mit einem gedämpften Quietschen öffneten sich die Türen und die Neuankömmlinge stiegen mit ihrem Gepäck aus. „Hey, tut uns wirklich leid, dass wir etwas später sind. Es war furchtbar glatt auf der Straße hierher“, entschuldigte sich Jaden, als er mit den anderen zu den beiden trat. „Schon in Ordnung, das kann ich mir gut vorstellen, die Landstraße ist immer sehr glatt um diese Jahreszeit. Also macht euch keinen Kopf“, lächelte Sarina. „Was haltet ihr davon, wenn wir gleich reingehen? Hier draußen ist es viel zu kalt“, mischte sich Sasori ein, der den Drang zurückhielt, mit den Zähnen zu klappern. Die anderen nickten daraufhin zustimmend, auch sie konnten es kaum erwarten, endlich ins Warme zu kommen, da das Innere des Busses auch nicht gerade warm gewesen war. Daraufhin ging das Paar voraus und der Rest folgte ihnen. Ehe sie zu den anderen in den Gemeinschaftsraum gingen, zeigte ihnen Sarina, wo sie schlafen und ihre Sachen abstellen und später auch noch auspacken konnten. Nachdem sie sich erst mal von Gepäck und Jacken befreit hatten, kamen sie wieder zusammen und gingen schließlich zu den anderen, die sich schon vor dem Feuer im Kamin aufgewärmt hatten.

Bei ihnen angekommen gab es erst einmal ein großes Hallo und alle wurden umarmt, ehe sie sich hinsetzten und die angenehme Wärme des Feuers, das gemütlich im Kamin vor sich hin knisterte, genossen. „Ihr habt länger gebraucht, oder?“, stellte Kiba fest. „Ja, die Straße war vereist. Teilweise sind wir ins Schlingern geraten“, erzählte Alexis. „Hört sich toll an…diese blöde Landstraße lässt sich wirklich furchtbar fahren“, stimmte ihr Shiori zu. „Das kannst du laut sagen. Wir sind froh, dass wir heil hier angekommen sind…“, meinte Jasmin, man konnte ihr die Erleichterung wirklich ansehen. „Reden wir nicht mehr drüber. Es ist doch viel wichtiger, dass ihr gut angekommen seid und wir uns jetzt alle aufwärmen können“, warf Ino ein, worauf alle zustimmend nickten. Dann herrschte kurz Stille, ehe Kin sie wieder durchbrach. „Und? War es bei euch auch so stressig, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?“ Fragend schaute sie in die Runde. „Frag nicht, wir sind aus dem Lernen fast nicht mehr herausgekommen…“, antwortete Aster und verdrehte die Augen. „War bei uns genauso…“, meinte Sakura. „Wir sind froh, dass wir endlich einmal unsere Ruhe haben, naja fast alle. Bastion stellt sogar in den Ferien mathematische Formeln auf“, grinste Blair, worauf ihn alle erschrocken anstarrten. „Wieso seid ihr denn so entsetzt, ich mache es automatisch, ich stelle für alles Mögliche Formeln auf“, sagte er daraufhin und konnte nicht anders, als über die fassungslosen Gesichter zu lachen. „Du bist wirklich merkwürdig…und unheimlich…das macht kein normaler Mensch…“, meinte Luchia, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Ach was, er war noch nie normal“, grinste Hassleberry. „Vielen Dank auch…ich erinnere dich bei der nächsten Arbeit wieder daran…“, erwiderte Bastion, worauf sein Kumpel lieber die Klappe hielt.
 

Die Freunde redeten noch bis spät in die Nacht; erst weit nach Mitternacht trennten sie sich, um ins Bett zu gehen, jedoch nicht, ohne sich für den nächsten Tag zu verabreden. In den nächsten beiden Tagen unternahmen sie immer etwas gemeinsam. Sie gingen noch einmal in die Stadt, gingen dort zusammen ins Kino, sie unternahmen gemeinsame Spaziergänge durch den Wald, veranstalteten Schneeballschlachten oder gingen Schlitten fahren. Doch eines Nachmittags wollten zwei von ihnen ein bisschen Zeit für sich haben.
 

Hinata war gerade auf dem Weg in ihren Schlafsaal, als sie hinter sich laute Rufe hörte und stehen blieb, als sie erkannte, dass derjenige hinter ihr nach ihr rief. Etwas überrascht drehte sie sich um und erblickte kurz darauf Naruto vor sich. „N-naruto, was ist denn los?“, fragte sie sofort schüchtern und traute sich gar nicht wirklich ihn anzusehen. „Endlich hab ich dich gefunden, ich suche schon überall nach dir“, antwortete der Blonde atemlos. „N-nach mir?“, wiederholte die Hyuga überrascht. „Aber klar, ich wollte dich unbedingt etwas fragen“, grinste ihr Gegenüber. „Was denn?“, fragte sie sofort nach, wenn auch etwas leise. „Wir waren doch letztens eislaufen und du konntest es doch nicht richtig. Ich wollte dich fragen, ob wir es nicht noch einmal versuchen sollen. Nur wir beide“, sprach Naruto seine Frage laut aus. „Nur wir? Aber was ist denn mit den anderen. Die werden sich doch sicher fragen, wo wir sind, oder?“, erwiderte sie. „Mach dir darüber mal keine Gedanken, ich habe mit Sasuke darüber geredet. Er wird den anderen Bescheid sagen. Das heißt, wir haben den ganzen Nachmittag für uns, ist doch toll, oder?“, fragte er strahlend, sodass auch sie nicht anders konnte, als zu lächeln. „Ja, du hast Recht. Dann lass uns gehen, ich würde es wirklich gern besser lernen“, stimmte die Blauhaarige schließlich zu. „Sehr gut, wir treffen uns in einer Stunde unten am Haupteingang.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Blonde von ihr und verschwand auch schon um die nächste Ecke. Hinata sah ihm kurz nach, ehe sie lächelnd ihren Weg fortsetzte.
 

In ihrem Schlafsaal angekommen, traf sie auf Tenten, die gerade etwas in ihrem Schrank suchte. Als sie die Tür hörte, schaute sie auf. „Ah, du bist es, Hinata“, lächelte sie. „Ja, ich wollte hier bleiben, bis wir losgehen“, antwortete die Angesprochene. „Nur zu, ich freue mich immer über Gesellschaft.“ Tenten suchte weiter in ihrem Schrank. „Was suchst du denn?“, fragte Hinata, während sie sich auf ihrem Bett niederließ. „Meinen grünen Schal. Der muss da irgendwo liegen, aber irgendwie finde ich ihn nicht, dabei bin ich mir sicher, dass ich ihn nicht in die Wäsche geworfen habe…“ Die Braunhaarige seufzte resigniert. „Du solltest deinen Schrank dringend einmal aufräumen, vielleicht würdest du dann deine Sachen wiederfinden“, stellte die Hyuga fest. „Ach was, das geht schon. Aber ich weiß wirklich nicht, wo ich ihn hingelegt habe…“ Sie setzte ihre Suche fort. „Was macht ihr denn überhaupt heute?“, fragte die Blauhaarige nach einer kurzen Stille. „Wir wollten in die Nachbarstadt fahren, um dort einzukaufen. Aber du redest gerade so, als ob du nicht mitkommen würdest. Ist alles in Ordnung?“ Besorgt schaute Tenten ihre Freundin an. „Nein, mir geht es gut. Aber ich werde wirklich nicht mitkommen“, bestätigte Hinata. „Und warum nicht?“ Sofort war die Neugier der Braunhaarigen geweckt. Sie hörte auf, nach ihrem Schal zu suchen und setzte sich stattdessen ebenfalls auf ihr Bett, das neben dem von Hinata stand. „Ganz einfach, weil ich etwas mit Naruto unternehmen werde“, erzählte diese lächelnd. „Mit Naruto? Nur ihr beide? Das klingt verdächtig“, grinste Tenten, worauf die Hyuga sofort errötete. „Was wollt ihr denn machen?“ „Wir wollen eislaufen gehen, damit ich es ein bisschen besser lerne“, antwortete Hinata leise und tippte verlegen ihre Fingerspitzen aneinander, wie sie es immer tat, wenn ihr etwas peinlich war. „Wie romantisch.“ Tenten grinste immer noch und der Blauhaarigen schoss die Röte noch mehr in die Wangen. „Vielleicht findet ihr jetzt endlich zueinander.“ „Denkst du das wirklich?“ Fragend schaute Hinata sie an. „Wer weiß, ihr seid immerhin alleine und habt Zeit für euch. Alles ist möglich“, erwiderte ihre Freundin lächelnd. „Aber glaub mir, es ist nur eins wichtig, Hinata.“ „Und das wäre?“ „Sei einfach du selbst“, meinte Tenten und klopfte ihr kurz auf die Schulter, ehe sie aufstand, um weiterzusuchen und Hinata nachdenklich aus dem Fenster schaute.
 

Wie verabredet kam Hinata eine Stunde später zum Haupteingang, wo sie sich mit Naruto treffen würde. Doch als sie dort ankam, war von dem Blonden weit und breit noch nichts zu sehen. Schnell schaute sie auf die Uhr und stellte fest, dass die vereinbarte Zeit sogar schon seit ein paar Minuten verstrichen war. Er würde sie doch nicht vergessen haben, oder doch? Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als sie auch schon Schritte hinter sich hörte. Sofort drehte sie sich um und sah Naruto auf sich zu rennen. Schlitternd kam er bei ihr zum Stehen. Hey, es tut mir wirklich leid. Ich weiß, dass ich zu spät bin, aber ich habe Kiba auf dem Gang getroffen und musste ihm Rede und Antwort stehen“, entschuldigte er sich. „Schon in Ordnung, ich bin auch noch nicht lange hier. Ich hatte nur gehofft, dass du es nicht vergessen hast“, erwiderte sie leise und mit einem schüchternen Lächeln. „Ach, Quatsch, wie könnte ich dich vergessen“, gab er grinsend zurück, worauf sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. „Na, komm. Lass uns losgehen.“ Der Blonde nahm sie bei der Hand und ging mit ihr los. Die Hyuga ließ es zu, doch der Rotton verstärkte sich noch, auch wenn sie sicher nichts dagegen hatte, dass er ihre Hand in seiner hielt. Mit einem leichten Lächeln folgte sie ihm in den Wald.
 

Es dauerte nicht lange, bis die beiden den See unweit vom Internat entfernt erreicht hatten. Ehe sie die Eisfläche, die immer noch dick genug erschien, damit sie die beiden tragen würde, betraten, ließen sie sich auf der einsamen Bank nieder um ihre Schuhe gegen die Schlittschuhe auszutauschen. „Also dann, bist du bereit?“, fragte Naruto, als er wieder aufstand und sie fragend anschaute. Die Blauhaarige nickte und stand ebenfalls auf, wenn auch ein bisschen unsicherer als er. „Sehr gut, dann komm.“ Der Blonde nahm ihre Hand, damit sie sich ein bisschen sicherer fühlte und ging langsam mit ihr zum Ufer des Sees. Er betrat die gefrorene Oberfläche zuerst, ehe er den Griff um ihre Hand verstärkte, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst zu haben brauchte und sie ihm schließlich zögerlich folgte. „Stehst du sicher?“, fragte er, als sie beide auf dem Eis standen. „Ja, ich denke schon“, erwiderte sie leise. „Gut, dann lass jetzt einfach locker, verkrampf dich nicht so sehr. Wenn du dich zu sehr konzentrierst fällt es dir schwerer“, wies der Blonde sie an, worauf sie nur nickte und versuchte, seinem Rat Folge zu leisten. „Kann es losgehen?“, fragte Naruto dann; sie nickte wieder und so setzte er sich in Bewegung, passte sich aber ihrem Tempo an, um nicht zu schnell zu werden und sie dadurch möglicherweise zu Fall zu bringen.
 

Sie fuhren schon eine ganze Weile auf dem See und mit der Zeit war Hinata immer sicherer geworden. Naruto ließ ihre Hand immer lockerer, doch er ließ sie nie ganz los, da er sich sicher war, dass sie diese Gewissheit, dass er festhielt, immer noch brauchte. Irgendwann erhöhten die beiden sogar ihr Tempo und die Hyuga fand immer mehr Gefallen daran. In diesem Moment fühlte sie sich wirklich befreit, was nicht oft der Fall war. „Du machst das wirklich gut, es klappt doch“, lächelte Naruto, während er weiterhin neben ihr herfuhr. „Ja, es ist wirklich ganz einfach“, erwiderte sie ebenfalls lächelnd. Sie fuhren weiter und steigerten noch einmal ihre Geschwindigkeit, doch plötzlich drohte Hinata doch das Gleichgewicht zu verlieren, als sie ein wenig zu schnell um eine Kurve fuhr. Naruto bemerkte es sofort; er umschloss ihre Hand wieder fester, während er sie ohne nachzudenken zu sich zog und sie, indem er mit seinen eigenen Schlittschuhen bremste, zum Stehen brachte.
 

Einen Moment herrschte Stille. Die beiden hatten dank Naruto unversehrt angehalten. Immer noch hatte er sie ganz nah bei sich, was jetzt auch die Hyuga bemerkte. Sofort schoss ihr wieder die Röte in die Wangen und ihr Herz fing an, aufgeregt schneller zu schlagen. Auch er fühlte sich komisch, konnte sich dieses Gefühl aber nicht wirklich erklären. Immer noch herrschte Stille, während sie sich tief in die Augen sahen. „Also…ähm…ist…ist alles…okay?“, stammelte Naruto schließlich vor sich hin. „J-ja…i-ich denke s-schon…m-mir ist n-nichts p-passiert…d-danke…“ Sie stotterte ebenfalls und wandte ihren Blick von ihm ab. „Gut..dann…lass uns weitermachen“, sagte er daraufhin und ließ sie wieder los, nahm jedoch wieder ihre Hand. Sie nickte zustimmend und folgte ihm wieder, nachdem er sich erneut in Bewegung gesetzt hatte.
 

Sie setzten ihren „Unterricht“ noch eine Weile fort, ehe sie schließlich beschlossen, aufzuhören, da es ohnehin bald dunkel werden würde und sie vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Internat sein wollten. Schnell zogen sie wieder ihre normalen Schuhe an und machten sich auf den Rückweg. Schweigend gingen sie nebeneinander her, während der Blonde der Hyuga immer wieder verstohlene Blicke zuwarf, die diese gar nicht wirklich zu bemerken schien. „Sag mal, Hinata“, durchbrach er irgendwann die Stille. Sofort hob die Blauhaarige ihren Blick und schaute ihn fragend an. „Was ist denn?“ „Du hast doch heute Abend nichts vor, oder? Ich meine, hast du Tenten oder den anderen irgendetwas versprochen?“, fragte Naruto. „Nein, nicht das ich wüsste. Wieso fragst du?“ Fragend ruhten ihre fliederfarbenen Augen auf seinem Gesicht. „Naja, wir könnten doch heute Abend auch noch etwas zusammen machen. Ich bin mir sicher, dass uns Sasuke auch ein zweites Mal entschuldigen wird“, grinste der Blonde daraufhin. „U-und was hast du dir vorgestellt…?“, wollte Hinata wissen, es war wieder sichtlich peinlich, doch es war offensichtlich, dass sie auch nicht abgeneigt war. „Wie wäre es, wenn wir runter in die Stadt gehen? Wir könnten uns doch einen Film ansehen und danach noch etwas trinken gehen. Was hältst du davon?“ Jetzt war es an ihm, sie fragend anzusehen. Die Blauhaarige überlegte kurz, doch dann nickte sie langsam. „Also gut…das hört sich wirklich toll an…i-ich freue mich schon…“, meinte sie mit einem verlegenen Lächeln. „Super! Ich freu mich auch schon“, grinste Naruto, ehe sie ihren Weg gemeinsam fortsetzten.
 

Wie Naruto es vorausgesagt hatte, erklärte sich Sasuke dazu bereit, sie auch ein zweites Mal bei den anderen zu entschuldigen. Nach dem Abendessen trafen sich er und Hinata also wieder am Haupteingang des Schulgebäudes, um von dort aus gemeinsam in die Stadt runter zu laufen. Es dauerte nicht lange, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren und sie sofort den Weg zum Kino einschlugen. „Und was willst du sehen?“, fragte der Blonde, als sie an ihrem Ziel angekommen waren. „Gute Frage, auf jeden Fall keinen Horrorfilm und Gewalt sollte auch nicht unbedingt drin vorkommen…solche Filme mag ich nicht…“, antwortete sie mit einem leichten Lächeln. „Das dachte ich mir schon. Dann such dir einfach einen aus, den du sehen willst, mir ist es egal“, meinte er ebenfalls lächelnd. „A-also gut, w-wenn du meinst.“ Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf ihre Wangen, es schien sie irgendwie zu freuen, dass er ihr die Wahl überließ.
 

Schließlich entschied sich die Hyuga für eine Liebeskomödie und Naruto stimmte ihr zu; die Zusammenfassung unter dem Filmplakat hörte sich zumindest nicht schlecht an. Also gingen sie zur Kasse und kauften zwei Karten, das hieß, Naruto kaufte die Karten, da er darauf bestand, die Blauhaarige einzuladen, was für Hinata ein weiterer Grund war zu erröten und sich stotternd bei ihm zu bedanken. Nachdem sie sich noch mit Getränken und ausreichend Popcorn versorgt hatten, gingen sie in den Vorführungssaal und suchten sich einen Platz weiter hinten, von dem aus sie auch gut sehen konnten. Kurz darauf ging auch schon das Licht aus und der Film fing an. Mit der Zeit spürte Hinata, dass Narutos Hand näher zu ihrer gerückt war, bis sie schließlich ganz auf ihrer lag. Er tat es nur unbewusst, das konnte man ihm ansehen, da er sich viel zu sehr auf das Geschehen auf der Leinwand konzentrierte, doch sie genoss die Berührung, die sie sich ohnehin schon lange gewünscht hatte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, während sie ebenfalls wieder dem Film folgte, der wirklich so gut war, wie es die Zusammenfassung versprochen hatte.
 

Nach dem Film warteten sie, bis die meisten Besucher schon draußen waren, ehe auch sie aufstanden und das Kino gemeinsam verließen. Als sie wieder auf der Straße standen, wandte sich Naruto fragend an Hinata. „Sollen wir noch etwas trinken gehen oder willst du schon nach Hause?“ „Meinetwegen können wir gerne noch etwas trinken gehen“, meinte sie lächelnd. „Gut, dann lass uns mal sehen, wo wir noch hingehen können“, meinte er gut gelaunt, nahm wieder unbewusst ihre Hand und zog sie mit sich, sodass ihr nichts anderes übrigblieb, als ihm zu folgen.
 

Nach einigem herum suchen hatten sie schließlich noch eine kleine gemütliche Bar gefunden, in der sie sich an einem etwas abseits stehenden Tisch niedergelassen hatten. Es dauerte nicht lange, bis die beiden etwas zu trinken vor sich stehen hatten, nachdem gleich ein Kellner gekommen war, kaum, dass sie sich hingesetzt hatten. „Und hat dir der Film gefallen?“, fragte Naruto, während er einen Schluck von seinem Getränk nahm. „Ja, ich fand ihn lustig u-und du…?“ Sie war immer noch ein bisschen schüchtern, auch wenn sie mit der Zeit etwas lockerer geworden war. „Ja, ich auch, ich hätte nicht gedacht, dass er wirklich so gut ist“, antwortete er lächelnd, worauf sie auch leicht lächelte und ebenfalls an ihrem Glas nippte, dabei aber schüchtern die Augen niederschlug. Der Blonde beobachtete sie und plötzlich hatte er ein eigenartiges Gefühl. Er hatte es schon öfter gefühlt, wenn er mit Hinata zusammen gewesen war, nur konnte er sich nie einen Reim darauf machen. Bis er eines Tages einmal mit Sasuke darüber gesprochen hatte und der der Meinung war, dass er dabei war, sich in die Hyuga zu verlieben, wenn es nicht schon längst passiert war. Naruto hatte darüber gelacht und abgewinkt, doch langsam fragte er sich, ob sein bester Freund vielleicht doch Recht hatte. „W-was ist denn?“ Hinatas nervöse Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und als er aufschaute, erkannte er, dass sich wieder ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen geschlichen hatte. „N-nichts. Alles okay, hast du gerade etwas gesagt?“, fragte er vorsichtshalber nach, nicht, dass er etwas verpasst hätte. „Nein, ich hab mich nur gefragt, wieso du mich so anschaust“, erwiderte sie leise. „Nur so, ich war nur in Gedanken“, erklärte er schnell. „Ich verstehe…“, murmelte sie und wandte den Blick wieder von ihm ab. „Hinata...?“, sprach sie der Blonde nach einer kurzen Stille noch einmal an. „J-ja?“ fragte sie schnell. „Was hältst du davon, wenn wir auf dem Nachhauseweg den kleinen Umweg durch den Wald nehmen? Es ist so schön heute Nacht“, antwortete Naruto lächelnd. „Wieso nicht“, stimmte sie ebenfalls leicht lächelnd zu. „Sehr gut, ich freu mich schon, ich liebe lange Spaziergänge“, erzählte er. „Ja, ich auch“, erwiderte sie wieder leise, ehe wieder Stille zwischen ihnen herrschte.
 

Nachdem beide ausgetrunken hatten, bezahlte Naruto, da er wieder darauf bestand, Hinata einladen zu dürfen. Als er alles erledigt hatte, stieß er wieder zu ihr. „Hast du alles erledigt?“, fragte sie, als er bei ihr ankam. „Ja, wir können los gehen“, antwortete er lächelnd und sie nickte nur. Daraufhin machten sie sich auf den Heimweg, nahmen allerdings den Umweg durch den Wald, wie sie es zuvor verabredet hatten. Schweigend gingen sie nebeneinander her, während sie immer tiefer in den Wald gingen. Irgendwann blieb Naruto stehen. Hinata stoppte automatisch auch, fragte sich jedoch, wieso er angehalten hatte. „Was ist denn? Wieso bleibst du stehen?“, fragte sie etwas verwirrt und befürchtete im ersten Moment, dass er sich verlaufen hatte und nicht mehr wusste, wo sie sich befanden. „Weil wir reden müssen“, antwortete er und sorgte dafür, dass ihre Befürchtungen verschwanden, ihre Verwirrtheit allerdings zunahm. „Reden? Worüber denn?“, fragte sie. „Über uns.“ Sofort schoss der Hyuga die Röte in die Wangen. „W-was…?“ „Du hast schon richtig gehört…wir kennen uns jetzt schon so lange und sind uns immer wieder mal näher gekommen, wenn wir alleine waren. Und immer, wenn wir mal ohne die anderen irgendwo waren hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl in deiner Nähe. Ich mochte es, wenn du bei mir warst und ich mag es immer noch. Anfangs konnte ich mit diesem merkwürdigen Gefühl nichts anfangen und deswegen habe ich irgendwann mit Sasuke darüber gesprochen. Es war ein sehr langes Gespräch und schließlich ist er zu dem Schluss gekommen, dass ich mich wohl in dich verliebt hätte…“ Der Blonde brach ab und drehte sich zu ihr um. „Damals habe ich darüber gelacht und habe gesagt, dass er sich da irrt…aber dieses Gefühl wurde immer stärker und es war immer nur da, wenn du auch da warst. Und jetzt weiß ich endlich, dass er doch Recht hatte…ich liebe dich, Hinata.“ Einen Moment war die Blauhaarige wie erstarrt. Fassungslos starrte sie ihn an. „W-was…?“, war alles, was sie herausbrachte. Naruto lächelte nur und kam auf sie zu, ehe er sie zu sich zog und nah an sich drückte. „Du hast schon richtig gehört, Hinata. Ich liebe dich…“, wiederholte er seine Worte leise und strich ihr sanft einige Haarsträhnen aus der Stirn. „Oh mein Gott…ich…ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll…ich meine…ich…ich habe mir das so lange gewünscht und du hast es jetzt wirklich gesagt…“ Sie war ganz aufgelöst, immer noch konnte sie es nicht fassen. „Hinata, beruhige dich. Du bist ja ganz durch den Wind“, lachte er. „W-wundert dich das…?“, erwiderte sie. „Nein, nicht wirklich“, gab er grinsend zurück. „Na also…aber…eins kann ich auf jeden Fall dazu sagen…“, meinte sie mit einem schüchternen Lächeln. „Und das wäre?“, fragte er, ohne sie loszulassen. Sie zögerte wieder einen Moment, doch dann lächelte sie wieder. „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie dann und schmiegte sich an ihn. „Das hast du schön gesagt“, erwiderte er und zog sie noch näher zu sich.
 

Eine ganze Weile blieben sie einfach eng umschlungen auf der Waldlichtung stehen, beide schienen unendlich darüber erleichtert zu sein, dass sie sich endlich ihre Gefühle gestanden hatten. Doch schließlich löste sich Naruto wieder von ihr und sah sie direkt an. „Wir sollten langsam nach Hause gehen, es ist sicher schon spät“, meinte er lächelnd. „Ja, du hast Recht. Die anderen warten vielleicht schon auf uns“, stimmte sie ebenfalls lächelnd zu. „Das denke ich auch, na, dann komm.“ Mit diesen Worten nahm er wieder ihre Hand, dieses Mal nicht mehr unbewusst und ging voraus, nicht ohne vorher ihre Finger miteinander zu verschränken.
 

Nach ungefähr einer weiteren halben Stunde kamen sie schließlich wieder am Internat an. Gemeinsam schlichen sie die große Treppe hoch, die in den ersten Stock hinaufführte und gingen von dort aus weiter Richtung Schlafsäle. Nach wenigen Minuten waren sie an Hinatas Schlafsaal angekommen. „Also dann, wir sehen uns dann morgen“, meinte die Blauhaarige mit ihrem gewohnt schüchternen Lächeln. „Ja, bis morgen, schlaf gut“, erwiderte er und küsste sie kurz sanft. Sofort schoss ihr die Röte in die Wangen, doch ihr Lächeln verschwand nicht. „J-ja, du auch“, antwortete sie. „Bis dann.“ Er lächelte ihr noch einmal zu und war dann auch schon um die nächste Kurve verschwunden. Hinata sah ihm noch kurz nach, immer noch lag dieses Lächeln auf ihren Lippen, doch schließlich wandte sie sich der Tür ihres Schlafsaals zu und war kurz darauf schon darin verschwunden.
 

Kaum hatte sie den Raum betreten, wurde sie auch schon von ihren Zimmergenossinnen überfallen. „Hinata! Da bist du ja endlich!“ „Wo wart ihr so lange?!“ „Was habt ihr gemacht?!“ „Ist etwas passiert?!“ Alle redeten durcheinander und die Blauhaarige wusste im ersten Moment nicht, wer was von sich gab. „Immer mit der Ruhe, beruhigt euch doch. Ich versteh ja kein Wort von dem, was ihr sagt“, sagte sie beschwichtigend und hob abwehrend die Hände. Sofort waren sie still und setzten sich auf den großen flauschigen Teppich, der in der Mitte des Zimmers lag. „Setz dich, Hina. Du musst uns alles erzählen“, meinte Sakura und machte eine Handbewegung, um ihr zu bedeuten, dass sie sich hinsetzen sollte. Die Hyuga kam der Aufforderung nach und ließ sich zwischen Tenten und Kin nieder. „Und? Schieß los, du hast uns doch sicher etwas zu sagen, oder nicht?“, fragte Ino total aufgeregt. „Jetzt lasst sie doch erst mal durchatmen. Sie ist doch gerade erst zurückgekommen. Ihr seid wirklich unmöglich“, mischte sich Temari ein. „Wir sind nun mal neugierig“, verteidigte sich Kin und streckte der Blonden die Zunge raus, die daraufhin nur die Augen verdrehte. „Also gut, ich werde euch alles erzählen“, erklärte sich Hinata schließlich dazu bereit, die Neugier ihrer Freundinnen zu befriedigen. „Super, dann schieß mal los“, freuten sie sich daraufhin und warteten gespannt darauf, bis die Hyuga anfing zu erzählen.
 

„Naja, ihr habt sicher mitbekommen, dass Naruto und ich heute Mittag nicht mit euch in der Nachbarstadt waren. Er hat mich gefragt, ob wir nicht noch einmal zusammen zum See wollten, um dort eiszulaufen. Er wollte es mir ein bisschen besser beibringen, damit ich sicherer werden würde. Naja und auf dem Rückweg hat er mich gefragt, ob wir heute Abend nicht auch noch etwas zusammen machen wollten…ich…ich hab dann natürlich zugestimmt…also sind wir nach dem Essen runter in die Stadt und haben uns im Kino einen Film angesehen. Danach waren wir noch etwas trinken und er hat mich beide Male eingeladen. Als wir uns auf den Heimweg machten, nahmen wir den Umweg durch den Wald, er wollte dort entlang und jetzt weiß ich auch wieso. Irgendwann blieb er auf einer Waldlichtung stehen und musste mir unbedingt etwas sagen…“ An dieser Stelle brach die Blauhaarige ab und schaute etwas verlegen zur Seite, doch damit hatte sie die Neugier ihrer Freundinnen nur noch gesteigert. „Und was ist dann passiert?“, fragte Tenten gespannt. „Ja, was hat er gesagt?“, fragte Sakura aufgeregt. „Los, sag es, Hina“, drängte Kin. „Naja…er…er meinte, dass er es mochte, wenn ich bei ihm war. Dieses Gefühl hat er immer noch. Und weil er das immer nur in meiner Gegenwart spürte, hat er irgendwann mit Sasuke darüber gesprochen…der meinte, dass er mich lieben würde, doch er hat es abgestritten, weil er mit diesem Gefühl nichts anfangen konnte. Aber das Gefühl blieb, wenn wir zusammen waren und es wurde immer stärker bis er merkte, dass Sasuke doch Recht hatte. Und dann hat er gesagt, dass er mich liebt“, endete Hinata wieder mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Oh mein Gott, wie romantisch“, seufzte Kin. „Ja, das ist so was von süß“, schloss sich Ino ihr an. „Das freut mich so für dich, Hina“, meinte Sakura und umarmte die Hyuga stürmisch. „Ja, es wurde wirklich Zeit, dass ihr es euch sagt, es war mehr als offensichtlich“, meinte jetzt auch Temari und umarmte sie ebenfalls, ehe auch der Rest ihrem Beispiel folgte. „Ich weiß und ich bin froh, dass ich es endlich gesagt habe“, lächelte die Blauhaarige. „Das glaube ich. So wie es aussieht fehlen jetzt nur noch zwei von uns, nicht wahr?“ Grinsend schaute Kin zu Temari und Tenten, die sofort ihre Blicke abwandten. „Ich bin gespannt, wer von euch zuerst mit einem der beiden zusammenkommt“, grinste die Schwarzhaarige. „Also ich wäre dafür, dass du jetzt mit deinem Bett zusammenkommst, Kin“, antwortete Temari. „Du willst ja nur wieder ablenken. Aber okay, ich bin wirklich müde. Ich ärger dich morgen wieder“, gab sich Kin geschlagen und ging hinüber zu ihrem Bett, um sich darauf fallen zu lassen. „Wie gnädig“, murmelte die Blonde mit einem ironischen Unterton. „Kann ich das Licht ausmachen?“, fragte Sakura dazwischen, worauf sie zustimmendes Gemurmel erntete. Daraufhin löschte die Rosahaarige das Licht und legte sich dann selbst hin, ehe sie den anderen eine gute Nacht wünschte und kurz darauf alle eingeschlafen waren.
 

Ein paar Tage später hatte es sich bereits unter den Freunden herumgesprochen, dass Hinata und Naruto jetzt zusammen waren. Alle freuten sich für die beiden, da es auch für sie mehr als offensichtlich war, dass die beiden sich über alles liebten. Doch jetzt bahnte sich etwas Neues an. Seit ungefähr zwei Tagen verhielt sich Shikamaru irgendwie komisch in Temaris Nähe und das war auch der Blonden nicht entgangen, sie wusste nur nicht, was plötzlich mit ihm los war.
 

Am folgenden Dienstagmittag beobachtete Temari vom Fenster ihres Schlafsaals aus, wie Shikamaru in den Wald lief. „Wo er wohl hingeht…? Wenn er in den Wald geht will er meistens alleine sein, damit er in Ruhe nachdenken kann…möchte wissen, was so wichtig ist…“, murmelte sie vor sich hin. „Wieso findest du es nicht einfach heraus?“ Erschrocken drehte sich die Blonde um, als sie eine vertraute Stimme hörte und entdeckte Kin hinter sich. „Kin, was machst du denn schon wieder hier? Wolltest du nicht zu den anderen?“ Fragend zog Temari eine Augenbraue nach oben. „Doch, aber ich hab meinen Schal vergessen. Wir wollten rausgehen“, erklärte die Schwarzhaarige, „aber jetzt lenk nicht ab. Geh ihm doch einfach nach, wenn du so neugierig bist. Ich bin mir sicher, dass er dir sagen wird, worüber er nachdenken will. Immerhin bist du doch außer Choji die einzige, der er so manches anvertraut, nicht wahr?“ Wissend grinste sie die Blonde an, die daraufhin nur die Augen verdrehte. „Na, und?“ „Worauf wartest du noch. Die anderen sind dir sicher nicht Böse. Bei Hinata und Naruto waren sie’s auch nicht. Ich bin sicher, dass sie Verständnis dafür haben werden“, lächelte Kin, während sie rüber zu ihrem Schrank ging, um ihren Schal zu holen. „Meinst du wirklich, dass ich ihm nachgehen soll?“ Temari spielte wirklich mit diesem Gedanken, doch sie wusste nicht so recht, ob sie ihn auch in die Tat umsetzen sollte. „Wenn endlich etwas zwischen euch passieren soll, dann musst du ihm nachgehen. Es bringt nichts, wenn ihr euch immer nur aus dem Weg geht und nicht versucht, euch näher zu kommen. Also gib dir einen Ruck und folge ihm. Nur so hast du eine Chance“, antwortete die Schwarzhaarige. Temari sagte nichts darauf, sie schien zu überlegen, was sie tun sollte. „Also gut, du hast Recht. Ich geh noch ein Stück mit dir mit“, sagte sie schließlich und holte ebenfalls ihren Schal und ihre Jacke. „Na also, das ist die richtige Einstellung“, grinste Kin zufrieden und wartete auf sie.
 

Kurz darauf waren die beiden Freundinnen draußen angekommen. Auf dem Hof angekommen, trennten sich ihre Wege; Temari verabschiedete sich von Kin und schlug den Weg Richtung Wald ein, während die Schwarzhaarige zu den anderen ging, die auf dem Rasen, wo normalerweise das Fußballtraining stattfand, warteten. „Hey, wo hast du denn Temari gelassen?“, fragte Sakura sofort, als sie bei ihnen angekommen war. „Sie ist in den Wald gegangen. Sie hat noch etwas zu erledigen“, antwortete die Angesprochene lächelnd. „Was hat sie denn im Wald zu erledigen? Will sie das Abendessen fangen?“, grinste Jaden, der zusammen mit seinen Freunden immer noch bei ihnen war. „Nein, sicher nicht. Das wird möglicherweise ein Fang einer anderen Art“, grinste die Schwarzhaarige. „Wie meinst du das?“, fragte Jasmin etwas verwirrt. „Naja, wir werden sehen, ob sie alleine zurückkommt oder ob sie jemanden im Schlepptau hat und wenn, was aus ihnen geworden ist“, antwortet Kin immer noch grinsend. „Da fällt mir ein, dass Shikamaru vor ein paar Minuten auch in den Wald gegangen ist. Er meinte, dass er ein bisschen Zeit für sich bräuchte, es gäbe einiges, worüber er nachdenken müsste“, überlegte Choji. „Du bist auf einer heißen Spur, Choji“, meinte Kin. „Du meinst…Temari ist ihm nach?“, fragte er sofort, worauf die Schwarzhaarige zustimmend nickte. „Was, Temari ist Shikamaru hinterher? Oh mein Gott, da wird sich doch nichts anbahnen, oder?“, fragte Hanon sofort mit funkelnden Augen und Kabuto, der neben ihr stand, zog sie schnell zu sich, ehe sie noch anfing herum zu hüpfen. „Wer weiß, wenn sie zurückkommen werden wir Näheres erfahren“, antwortete Kin lächelnd. „Sie hat Recht, lassen wir den beiden einfach Zeit. Wir sollten jetzt lieber losgehen“, mischte sich Asuka ein, worauf der Rest zustimmend nickte und so machten sie sich auf den Weg in die Stadt, da sie verabredet hatten, den Nachmittag im Schwimmbad zu verbringen.
 

Temari war währenddessen längst im Wald angekommen und hatte sich an Shikamarus Fersen geheftet. Er hatte sie bis jetzt noch nicht bemerkt, was bedeutete, dass er wirklich in Gedanken sein musste, da er normalerweise alles und jeden bemerkte. Sie ging ihm weiterhin nach und behielt ihn genau im Auge, um ihn nicht zu verlieren. Irgendwann blieb er stehen und lehnte sich gegen einen Baum, immer noch war er völlig in Gedanken. Jetzt sah Temari die Chance, sich ihm endlich zu zeigen. Leise trat sie zu ihm. „Shikamaru…?“, fragte sie leise, als sie ihm mit ein bisschen Abstand gegenüber stand. Sofort schreckte er hoch, er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn hier jemand finden würde. „Was machst du denn hier?“, fragte er, als er sie erkannt hatte. „Ich bin dir gefolgt, ich habe gesehen, dass du in den Wald gelaufen bist“, gestand sie leise und vermied es, ihn anzusehen. „Und wieso bist du mir nachgelaufen? Jetzt habe nicht einmal mehr im Wald meine Ruhe, das ist so was von nervig“, murmelte er vor sich hin. „Ich wollte wissen, worüber du so intensiv nachdenkst“, antwortete sie. „Was kümmert dich das?“, erwiderte er ein wenig schroff. „Was ist los mit dir? Sonst redest du doch auch mit mir über Dinge, die dich beschäftigen und die du den anderen nicht erzählst“, warf sie ein. „Und wenn schon, du musst nicht alles wissen…“, gab er zurück und sah sie jetzt auch nicht mehr an, was sie äußerst ungewöhnlich fand, noch nie hatte sie erlebt, dass er ihr nicht in die Augen sah, wenn er mit ihr redete. „Du bist wirklich komisch“, stellte sie fest und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na und? Kann dir doch egal sein. Geh zurück und lass mich in Ruhe.“ Mit diesen Worten stieß er sich von dem Baum ab und ging weiter.
 

Temari stand einen Moment da wie angewurzelt, doch dann fasste sie sich wieder. Sie lief ihm nach und hielt ihn am Handgelenk fest, damit er wieder stehen bleiben würde. „Jetzt warte doch mal. Wieso läufst du einfach weg? Das ist nicht der Shikamaru, den ich kenne. Der würde niemals weglaufen. Er würde sich eine Strategie überlegen und die Sache mit einem kühlen Kopf angehen. Also was ist? Kannst du mir nicht ins Gesicht sagen, dass es etwas mit mir zu tun hat?“ Abwartend schaute sie ihn an, sie hatte ihn schon längst durchschaut. Es war viel zu leicht, als dass er ihr etwas vormachen konnte. Er gab ihr keine Antwort, er drehte sich noch nicht einmal zu ihr um. „Es hat also wirklich etwas mit mir zu tun…“, sagte sie leise und schaute ihn immer noch abwartend an, doch er gab ihr immer noch keine Antwort. „Verdammt noch mal, Shikamaru! Sag endlich etwas!“, platzte es aus ihr heraus, diese Schweigsamkeit seinerseits machte sie wahnsinnig. Wieder herrschte Stille, ehe er doch etwas sagte. „Ja, du hast Recht. Es hat etwas mit dir zu tun. Verdammt, Temari. Wir waren in letzter Zeit so oft zusammen, dass ich kaum an etwas anderes denken konnte. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren und das kommt bei mir wirklich äußerst selten vor. Ich konnte nachts nicht schlafen, ich hatte keinen großartigen Hunger und das Lernen interessierte mich erst recht nicht mehr wirklich. Ich habe versucht, es zu ignorieren, doch es ging einfach nicht. Ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken. Egal, was ich auch versuchte, du warst immer irgendwo in meinen Gedanken…“ Die Blonde starrte ihn fassungslos an. Sie hätte niemals gedacht, dass er irgendwann einmal so etwas zu ihr sagen würde, auch wenn sie es sich schon so oft gewünscht hatte. „Was willst du damit sagen?“, fragte sie schließlich leise. Wieder sagte er kurz nichts, ehe er sich doch zu ihr umdrehte. „Verdammt, verstehst du denn nicht? Ich liebe dich, Temari!“, platzte es ohne Vorwarnung aus ihm heraus.
 

Wieder herrschte Stille. Die Blonde war wie erstarrt. Sie konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. ~Oh mein Gott…er hat es wirklich gesagt…ich muss ihm antworten…aber was sag ich nur…~ Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander und es war ihr kaum möglich klar zu denken. „Du…du liebst mich…?“, brachte sie schließlich heraus. Er nickte daraufhin nur. „Oh mein Gott!“, rief sie plötzlich aus und umarmte ihn so stürmisch, dass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten in den Schnee fiel. „Musst du mich gleich umwerfen?“, fragte er, doch er klang nicht verärgert. „Es tut mir leid, es war ein kleiner Gefühlsausbruch. Aber was ich dir noch sagen wollte – ich liebe dich auch“, lächelte sie. Er erwiderte das Lächeln und hielt sie immer noch fest. „Ich bin froh, dass es endlich raus ist. Ich dachte, ich würde mich gar nicht mehr trauen“, meinte er und strich ihr sanft eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. „Mir ging es nicht anders“, erwiderte sie leise.
 

„Lässt du mich aufstehen? Es ist ziemlich kalt auf dem Boden“, sagte er nach einer Weile. „Oh, sicher. Entschuldige.“ Die Blonde ging von ihm runter und ließ ihn aufstehen. Er kam wieder auf die Füße und klopfte sich den Schnee von der Kleidung, ehe er sie wieder direkt anschaute. „Na, was ist? Gehen wir noch ein Stück? Ich hab noch keine Lust zurückzugehen, da werden wir doch nur von allen bestürmt und darauf kann ich noch eine Weile verzichten“, meinte er lächelnd. „Ja, das verstehe ich. Ich bin auch dafür, dass wir noch ein bisschen spazieren gehen“, antwortete sie ebenfalls lächelnd. „Dann komm.“ Er hielt ihr auffordernd seine Hand entgegen. Die Blonde nahm sie, worauf er ihre Finger miteinander verschränkte, bevor er losging und sie ihm folgte.
 

Als sie nach einiger Zeit doch wieder zurückgingen, kamen die anderen gerade wieder von ihrem Ausflug zurück und wie sie es erwartet hatten, wurden sie sofort ausgefragt und stürmisch umarmt, als sie ihnen alles erzählten. Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hatte, vergingen die nächsten Tage wie im Flug. Mittlerweile war es schon Donnerstag und die Ferien neigten sich langsam dem Ende zu.
 

Es war ein grauer Tag, an dem es ausnahmsweise mal nicht schneite. An diesem frühen Nachmittag saßen sie alle im Gemeinschaftsraum zusammen und überlegten, was sie unternehmen könnten. „Hat jemand einen Vorschlag?“, fragte Sakura in die Runde. „Nicht so wirklich…was ist mit euch? Habt ihr eine Idee?“ Fragend wandte sich Hanon an Jaden und seine Freunde, die noch bis Samstag bei ihnen bleiben würden. „Nicht wirklich. Immer nur in der Stadt herumzulaufen wird mit der Zeit auch langweilig“, antwortete Blair, worauf die anderen zustimmend nickten. „Dann müssen wir uns etwas anderes überlegen“, seufzte Caren. „Und wenn wir einfach noch einmal ein bisschen spazieren gehen? Wir könnten doch den Rundweg durch den Wald entlang gehen und uns dann mit einer schönen Tasse Tee zu Hause wieder aufwärmen“, schlug Noel vor. Die anderen überlegten kurz, doch dann nickten sie zustimmend. „Gut, dann lasst uns doch gleich gehen, bevor wir hier noch länger untätig herum sitzen“, meinte die Blauhaarige daraufhin. „Sie hat Recht, dann lasst uns unsere Jacken und Schuhe anziehen gehen, in zehn Minuten treffen wir uns unten am Haupteingang“, mischte sich Sarina ein, worauf alle aufstanden und in ihre Zimmer gingen, um sich anzuziehen.
 

Zehn Minuten später trafen sich alle am Haupteingang des Schulgebäudes. „Sind alle da?“, fragte Shiori und blickte über die Runde, die tatsächlich vollzählig zu sein schien. „Ja, ich glaube, es sind alle da“, bestätigte Asuka. „Gut, dann lasst uns gehen“, meinte Sarina und öffnete die Tür, bevor sie losging und die anderen ihr folgten. Es dauerte nicht lange, bis sie im Wald angekommen waren. Mittlerweile hatte es doch wieder angefangen zu schneien, doch davon bekamen sie zwischen den Bäumen nicht viel mit, da die weißen Flocken weitestgehend von den hohen Tannen abgefangen wurden. Sie hofften nur, dass der Schneefall nicht noch heftiger werden würde, da sie dann gezwungen wären, umzukehren. „Hier ist immer so schön ruhig, es eine gute Abwechslung zur Stadt, die teilweise jetzt noch überfüllt ist“, meinte Seirra, die neben Gaara herging. „Ja, da hast du Recht. Mir ist das lieber als das ganze Gedränge“, antwortete der Rothaarige. „Ich weiß, mittlerweile kenne ich dich“, erwiderte sie lächelnd. „Also ich kann euch nur zustimmen, es geht wirklich nichts über einen kleinen Spaziergang“, mischte Hanon sich ein, die gerade zu ihnen gestoßen war. „Ich hoffe nur, dass es nicht noch mehr anfängt zu schneien“, überlegte Kabuto, der neben der Blauhaarigen herging. „Wieso denn? Wäre das so schlimm?“ Fragend schaute sie zu ihm hoch. „Naja, es kommt darauf an. Wir hatten hier in der Gegend auch schon heftige Schneestürme und dann ist es eigentlich am besten, wenn du im Schulgebäude bist und dort auch bleibst. Wenn es wirklich zu einem Schneesturm kommt, kann man sich schon mal leicht hier im Wald verirren“, erklärte der Weißhaarige. „Wirklich?“, fragte Seirra und schaute ein wenig erschrocken zu ihm. „Schon, aber keine Sorge, im Moment sieht es nicht danach aus“, beruhigte er sie. „Na, gut. Wenn du das sagst“, meinte die Rothaarige, war aber nicht wirklich beruhigt.
 

Sie liefen weiter, während die Schneeflocken immer dichter wurden und es langsam wirklich so aussah, als ob sich ein Sturm daraus entwickeln würde. „Wir sollten uns beeilen“, meinte Sakura mit einem Blick in den wolkenverhangenen Himmel. „Keine schlechte Idee, da könnte sich unter Umständen etwas zusammenbrauen“, stimmte Sasuke ihr zu. „Wir haben ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt. Es spielt also keine Rolle, ob wir umkehren oder weitergehen. Es ist jeweils genau so weit, bis wir wieder im Internat sind“, meinte Sarina. „Also gut, dann lass uns aber beeilen…“, murmelte Rika, der das Ganze langsam auch unbehaglich wurde. Die Blonde nickte nur und wies alle an, ihr so schnell wie möglich zu folgen.
 

Sie beeilten sich, zurück nach Hause zu kommen, doch bevor sie das Ende des Waldes erreichen konnten, war aus den sanften Flocken tatsächlich ein Schneesturm geworden, sodass sie kaum die Hand vor Augen sehen konnten. „Verdammt…man sieht absolut nichts…“, murmelte Sarina, die mit Sasori vorausging und versuchte, die anderen irgendwie aus dem Wald zu führen. „Ihr müsst alle dicht zusammen bleiben! Ihr dürft euch nicht verlieren!“, rief sie über ihre Schulter zurück zu den anderen, doch ihre Stimme war kaum zu hören, der Schneesturm übertönte sie und trug ihre Worte davon. „Hoffentlich finden wir noch mal hier raus…“, murmelte sie dann vor sich hin und kämpfte sich weiter durch das dichte Schneetreiben. „Keine Sorge, wir kriegen das schon hin“, meinte Sasori, der sie verstanden hatte. Die Blonde nickte nur und versuchte weiterhin aus dem Wald heraus zu finden, während sie auch immer wieder einen Blick zu den anderen warf, in der Hoffnung, dass immer noch alle da waren.
 

Nach ungefähr einer weiteren halben Stunde hatten sie es endlich geschafft und den Wald hinter sich gelassen. „Na, Gott sei Dank. Das Schlimmste haben wir geschafft. Jetzt müssen wir nur noch zurück zur Schule laufen. Los, folgt mir“, wies die Tochter der Direktorin ihre Freunde an und ging weiter. Der Schneesturm wurde noch stärker und die Flocken noch dichter, sodass sie länger als gewöhnlich für den Rückweg brauchten. Doch endlich hatten sie die schützenden Mauern des Schulgebäudes erreicht. Schnell öffnete Sarina das große Eichenportal und ließ die anderen rein, ehe sie ihnen mit Sasori folgte. Der erste Weg führte sie in ihre Schlafsäle, wo sie ihre Jacken ablegten und sich umzogen, um wieder warm zu bekommen. Danach trafen sich alle wieder im Gemeinschaftsraum und beobachteten vom Fenster aus den Schneesturm, der immer noch draußen wütete. „Oh mann...da hatten wir wirklich Glück…“, murmelte Blair, während sie nach draußen sah. „Das könnt ihr laut sagen…“, meinte Hanon. „Zum Glück haben wir noch mal aus dem Wald herausgefunden…ich will gar nicht daran denken, wenn wir uns irgendwie verlaufen hätten…“, warf Hassleberry ein. „Ach was, du hättest dich sicher auch so zurecht gefunden“, bemerkte Aster, worauf er einen vernichtenden Blick erntete, den er gekonnt ignorierte.
 

„Hey, Leute. Ich will ja nichts sagen, aber hat einer von euch Sasuke und Sakura gesehen?“, fragte Naruto plötzlich. Erschrocken sahen die anderen den Blonden an. „War Sasuke nicht bei euch im Schlafsaal?“, fragte Shiori. „Jetzt, wo du es erwähnst…er war der einzige, der nicht da war…“, überlegte Shikamaru. „Und was ist mit Sakura?“, hakte Yuri nach. „Sie war auch nicht, wenn ich genau darüber nachdenke“, antwortete Ino. „Sie waren alle beide nicht da?“, fragte Sarina erschrocken. Sowohl Sakuras als auch Sasukes Zimmergenossen schüttelten den Kopf. „Verdammt, das kann nur eines bedeuten“, murmelte die Blonde. „Die beiden sind noch im Wald“, beendete Itachi ihren Satz. „Es scheint so…wir müssen sie irgendwann aus den Augen verloren haben…“, meinte Deidara nachdenklich. „Was?! Aber dann müssen wir sie doch suchen! Wir können sie doch nicht alleine da draußen lassen“, mischte sich Luchia ein. „Wie stellst du dir das vor? Es ist unmöglich noch einmal rauszugehen…der Schneesturm ist viel zu stark“, erwiderte Masahiro. „Und was sollen wir jetzt machen?“, fragte Caren, während sie näher zu Haku kam, man konnte ihr ansehen, dass sie sich Sorgen um die beiden machte. „Wir können nur abwarten, ob sie morgen früh wieder da sind. Es sieht nicht so aus, als ob sich das Wetter so schnell beruhigen würde…“, meinte Sarina mit einem Blick aus dem Fenster. „Du willst sie wirklich eine ganze Nacht im Wald alleine lassen?“, fragte Jesse skeptisch. „Mach dir keine Gedanken, die beiden kennen sich hier aus. Im Wald gibt es mehrere Schutz – und Waldhütten. Sie werden sich sicher einen Unterschlupf suchen. Das hoffe ich jedenfalls…“, antwortete die Blonde, auch sie war beunruhigt, doch sie hatten keine andere Wahl, als zu warten, bis der Sturm vorüber war. „Wenn sie bis morgen früh noch nicht wieder da sind, werden wir den Lehrern Bescheid sagen und uns mit ihnen auf die Suche machen“, erklärte sie dann. „Also gut, hoffentlich sind sie morgen wieder da…“, meinte Ino leise. „Das hoffe ich auch…“, murmelte Sarina, während sie weiterhin nach draußen schaute.
 

Sakura und Sasuke waren tatsächlich noch im Wald unterwegs. Der Sturm hatte sie vom Weg abgedrängt und irgendwann hatten sie die anderen aus den Augen verloren. Jetzt suchten sie einen Unterschlupf, der sie vor dem Schneesturm schützen würde. „Denkst du, dass wir eine dieser Schutzhütten finden werden? Man kann kaum die Hand vor Augen sehen“, meinte sie und blieb dicht bei ihm, damit sie ihn nicht auch noch verlieren würde. „Ich hoffe es, hier in der Nähe müsste eigentlich eine sein…“, antwortete er und umschloss ihre Hand fester. „Verdammt…ich will aus diesem verdammten Schneesturm raus. Die anderen haben sicher schon bemerkt, dass wir fehlen“, sagte sie. „Ja, wahrscheinlich. Sie machen sich sicher schon Sorgen. Aber wir können unmöglich die ganze Zeit herumirren. Es ist besser, wenn wir warten, bis der Sturm sich gelegt hat“, erwiderte er und zog sie weiter, obwohl er selbst keine Lust mehr hatte zu laufen.
 

Noch eine ganze Weile irrten die beiden durch den Wald, bis Sakura irgendwann den Umriss einer Schutzhütte erkennen konnte. „Hey, da vorne ist eine Hütte. Wir sind gerettet.“ Sie atmete erleichtert durch und auch Sasuke war heilfroh, dass sie sich endlich unterstellen konnten. „Na komm, beeilen wir uns“, wies er sie an und zog sie mit sich. So schnell sie konnten gingen sie darauf zu und erreichten die Hütte auch nach kurzer Zeit. „Na, endlich. Ich dachte schon, wir kämen gar nicht mehr aus diesem furchtbaren Sturm raus“, seufzte die Rosahaarige und ließ sich auf eine der Holzbänke sinken. „Ich auch, aber jetzt haben wir es geschafft. Es ist zwar nicht gerade bequem hier, aber es ist besser, als die ganze Zeit durch den Wald zu irren“, meinte er und setzte sich neben sie. „Allerdings…auch wenn ich jetzt lieber im Internat wäre…“, murmelte Sakura und kam näher zu ihm. „Ich auch, aber was soll’s. Wir können es leider nicht ändern…“, seufzte er und zog sie zu sich, als er spürte, dass sie vor Kälte zitterte. „Hoffentlich hat sich der Sturm bis morgen früh gelegt…ich will zurück.“ Ihre Stimme zitterte und Sasuke zog sie schnell auf seinen Schoß, um sie näher an sich zu drücken und ihr beruhigend durch die Haare zu streicheln. „Beruhige dich, wir finden schon zurück. Du musst keine Angst haben. Du bist doch nicht allein…“, redete er ihr gut zu, während er sie ganz nah bei sich behielt. „Hoffentlich…“, murmelte sie und kuschelte sich näher an ihn.
 

Am späten Abend hatte sich das Wetter immer noch nicht wirklich beruhigt und so waren die beiden gezwungen, in der Schutzhütte zu bleiben und weiterhin abzuwarten. Sakura saß immer noch auf seinem Schoß und kuschelte sich nah an ihn, während er sie festhielt und versuchte, sie so gut es ging zu wärmen. „Es hat immer noch nicht nachgelassen“, murmelte sie, während sie nach draußen schaute. „Ich weiß, aber mach dir keine Sorgen, es wird nachlassen“, erwiderte er. „Aber so wie es aussieht, müssen wir hier die Nacht verbringen“, gab sie zurück. „Das wird schon gehen. Du kannst auf meinem Schoß schlafen. Dann bleibt dir wenigstens einigermaßen warm“, antwortete er und zog sie noch näher zu sich, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich schlafen kann…“, meinte sie skeptisch. „Das wird schon. Versuch es einfach, ich warte auch, bis du eingeschlafen bist“, versprach er ihr und küsste sie sanft auf die Stirn. „Also gut…“, stimmte sie schließlich doch zu und schmiegte sich noch näher an ihn, ehe sie die Augen schloss und versuchte, etwas Schlaf zu finden. Sasuke streichelte ihr die ganze Zeit sanft durch die Haare und hielt sie weiterhin fest, um sie warm zu halten, während er darauf wartete, dass sie wirklich eingeschlafen war. Irgendwann vernahm er ihre tiefen, gleichmäßigen Atemzüge, was ihm verriet, dass sie tatsächlich schlief und so schloss auch er die Augen, um ein bisschen zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen stellten die Freunde im Internat fest, dass die beiden immer noch nicht zurückgekommen waren. „Der Sturm hat sich gelegt, aber sie sind immer noch nicht da…“, bemerkte Shiori, als sie gerade mit den anderen in ihren Schlafsaal kam. „Ich weiß, langsam beunruhigt es mich doch“, antwortete Sarina seufzend. „Wir sollten es jemandem sagen. Wir können es nicht mehr länger aufschieben. Wir können sie doch nicht noch länger da draußen alleine lassen“, mischte sich Yuri ein. „Du hast Recht, kommt, wir sagen den Erwachsenen Bescheid und trommeln dann die anderen zusammen, um uns gemeinsam auf die Suche zu machen“, ordnete die Blonde an, worauf ihre Zimmergenossinnen zustimmend nickten und ihr wieder auf den Flur folgten.
 

Es dauerte nicht lange, bis Sarina ein paar Gänge weiter auf ihren Vater traf, der gerade vom Frühstück zurückkam. Sie, Shiori und Asuka hatten sich auf die Suche nach sämtlichen Lehrern gemacht, während die Zwillinge von Kakashi und Nikora die anderen zusammenriefen. Schnell gingen sie auf Jiraiya zu, ehe Sarina ihn am Handgelenk zurückhielt, worauf er sofort stehen blieb. Überrascht drehte er sich um. „Sarina, was ist denn los?“ „Du musst uns unbedingt helfen…“, fing seine Tochter an. „Worum geht es denn?“, fragte er sofort, er konnte ihr ansehen, dass es etwas Ernstes sein musste. „Wir waren gestern im Wald unterwegs, als plötzlich dieser furchtbare Schneesturm losging. Sasori und ich haben uns bemüht, alle zusammenzuhalten, aber als wir wieder hier waren, haben wir festgestellt, dass wir Sasuke und Sakura verloren haben. Sie müssen immer noch im Wald sein. Wir haben gehofft, dass sie bis heute Morgen wieder da wären, aber bis jetzt sind sie nicht zurückgekommen. Ihr müsst uns unbedingt helfen, die beiden zu finden. Sie haben sich sicher verlaufen“, erzählte die Blonde schnell. „Also gut, ich rufe so viele Kollegen zusammen, wie ich finden kann. Ihr geht sicher auch mit, oder?“ Fragend schaute Jiraiya seine Tochter an, worauf die sofort nickte. „Das dachte ich mir, also gut, dann kommt in einer viertel Stunde an den Haupteingang“, ordnete ihr Vater darauf an, worauf die drei Freundinnen nickten und sich schnell auf die Suche nach den anderen machten, während Jiraiya so viele Lehrer wie möglich zusammentrommelte.
 

Eine viertel Stunde später trafen sie sich am verabredeten Treffpunkt. Die Zwillinge hatten es geschafft, alle zusammenzurufen, auch diejenigen, die immer noch zu Gast bei ihnen waren und auch Jiraiya hatte noch einige seiner Kollegen aufgetrieben, die ihn und die anderen begleiten würden. „Können wir los?“, fragte der Weißhaarige in die Runde, worauf alle nickten und er vorausging, während ihm der Rest folgte.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie im Wald angekommen waren. „Hoffentlich finden wir sie, sie müssen total ausgefroren sein…“, murmelte Ino, die sich immer mehr Sorgen um die beiden machte. „Ich bin mir sicher, dass es ihnen gut geht“, versuchte Itachi sie zu beruhigen, obwohl er sich ebenfalls Sorgen machte. „Sie haben sich sicher einen Unterschlupf gesucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die ganze Zeit im Wald umher geirrt sind“, mischte sich Tenten ein, die neben den beiden herging. „Das stimmt schon, aber selbst, wenn sie eine Schutzhütte oder so etwas gefunden haben, war es trotzdem schweinekalt“, erwiderte Kin. „Ach was, ich bin mir sicher, dass sie sich schon zu helfen wussten“, gab Itachi zurück. „Hey, Leute! Ich glaube, da vorne sind sie!“, rief Hanon plötzlich von weiter vorne. „Bist du dir sicher?!“ Schnell traten Kakashi und Jiraiya zu ihr. „Ja, ich glaube schon, da vorne sitzt jemand in der Schutzhütte“, bestätigte die Blauhaarige. „Sie hat Recht…schnell, wir sollten uns beeilen“, wies Orochimaru seine Kollegen an, die zustimmend nickten und gefolgt von der Schülermenge auf die Schutzhütte zugingen.
 

Tatsächlich fanden sie dort Sasuke und Sakura, die immer noch schliefen. „Gott sei Dank, sie sind es wirklich“, meinte Jiraiya erleichtert, als er die beiden erkannte. „Sasuke! Sakura! Wacht auf!“, rief Ino erleichtert aus, als auch sie und die anderen an der Hütte ankamen. „Schrei doch nicht so, Ino…“, murmelte Sakura verschlafen, als die Stimme ihrer Freundin sie aus dem Schlaf riss. „Moment, Ino?!“ Sofort war sie hellwach. „Ja, wir haben euch gesucht. Wir haben uns solche Sorgen um euch gemacht“, gab die Blonde zurück, ihre Erleichterung stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Jetzt waren alle beide hellwach. Sakura rutschte von Sasukes Schoß und stand auf, ehe der Schwarzhaarige es ihr gleichtat. „Geht es euch auch wirklich gut?“, fragte Kakashi noch einmal nach. „Ja, wir waren die ganze Nacht hier. Wir haben die Schutzhütte gestern zufällig gefunden und haben uns untergestellt, weil der Sturm zu stark war. So hätten wir niemals zurückgefunden“, antwortete Sasuke. „Gott sei Dank. Wir haben uns furchtbare Sorgen gemacht, es tut uns leid, dass wir nicht zurückgekommen sind, um euch zu suchen“, meldete sich Sarina zu Wort. „Schon in Ordnung, Sarina. Ich glaube kaum, dass du uns gefunden hättest“, erwiderte der Uchiha. „Können wir nicht nach Hause gehen…? Ich hab Hunger…“, mischte Sakura ein. „Das ist kein Wunder, dann lasst uns gehen, wir können nicht riskieren, dass unsere Sakura verhungert“, lachte Jiraiya, worauf die anderen in sein Lachen einstimmten und sie sich schließlich gemeinsam auf den Heimweg machten.
 

Am Wochenende hatten sich alle von den Ereignissen der Woche erholt. Mittlerweile war es Samstag und so waren ihre Ferien vorbei. An diesem Abend saßen sie zusammen mit ihren Freunden aus dem anderen Internat in einem Restaurant in der Stadt und feierten noch einen gemeinsamen Abschluss, da sie am folgenden Tag zurück in ihre eigene Schule mussten. „Na, hat es euch bei uns gefallen?“, fragte Luchia an die Gäste gewandt. „Allerdings, wir haben festgestellt, dass es bei euch nie langweilig wird und dass man sich dauernd Sorgen um euch machen muss“, erwiderte Jaden grinsend. „Das stimmt allerdings, um einige muss man sich wirklich ständig Gedanken machen“, bemerkte Temari mit einem Seitenblick zu Sakura, die daraufhin nur verschmitzt lächelte. „Aber wenn wir immer nur still irgendwo sitzen würden, dann wäre es viel zu schnell langweilig“, grinste Hanon. „Da hat sie Recht. Jedenfalls war es besser, als in unserer Schule untätig herumzusitzen. Wir waren gerne bei euch“, erwiderte Bastion lächelnd. „Dann werdet ihr also wiederkommen?“, fragte Ino. „Klar, wenn wir wiederkommen dürfen“, grinste Jesse. „Natürlich, wir freuen uns schon drauf“, antwortete Sakura. „Die Freude ist auf unserer Seite“, entgegnete Jaden mit einem Lächeln, das die anderen erwiderten.
 

Sie saßen noch lange in dem Restaurant zusammen und unterhielten sich, bis sie sich schließlich auf den Rückweg machten. Am folgenden Sonntag war der Tag eines vorübergehenden Abschieds gekommen. Sie brachten ihre Freunde noch in den Innenhof, wo der Bus schon bereit stand, der sie zurück in ihre eigene Schule bringen würde. Bevor sie jedoch einstiegen, umarmten sie sich alle noch einmal und verabschiedeten sich voneinander, mit dem Versprechen, sich bald wiederzusehen, ehe sie in den Bus einstiegen, der sich kurz darauf in Bewegung setzte und dann auch schon um die nächste Ecke verschwunden war.
 

Am Abend gingen alle wieder früher ins Bett, da morgen der erste Schultag war und sie ausgeschlafen sein mussten. „Mann…ich hab echt keine Lust auf morgen…“, seufzte Tenten, während sie sich hinlegte. „Das hat wahrscheinlich niemand. Aber dann kehrt endlich wieder der Alltag ein und hoffentlich verläuft sich dann keiner mehr so schnell im Wald“, erwiderte Temari. „Ach was, dann verlaufen wir uns eben irgendwo anders“, grinste Kin, worauf die Blonde die Augen verdrehte. „Kann ich das Licht ausmachen?“, fragte Hinata dazwischen. „Ja, wir sind fertig“, gab Ino zurück. Die Hyuga nickte daraufhin und löschte das Licht, ehe sie sich selbst hinlegte und die Decke über sich zog. „Also dann, gute Nacht“, sagte Temari zu ihren Zimmergenossinnen und schloss die Augen. „Gute Nacht…“, kam die gemurmelte Antwort. Es dauerte nicht lange, bis alle tief und fest schliefen und sich somit für den kommenden ersten Schultag ausruhten, sich wohl bewusst darüber, dass der Unterricht wieder jede Menge Anstrengung mit sich bringen würde.
 

So, das war’s (auch) schon wieder.

Und ich habe schon wieder so lange gebraucht…*sfzt*

Naja, tut mir wirklich leid, aber ich brauchte erst mal eine Idee und dann hatte ich nicht immer Zeit zum Schreiben^^“

Aber jetzt habe ich es endlich wieder geschafft.
 

Und wie immer möchte ich mich an dieser Stelle für die Kommis bedanken, es freut mich immer wieder =)
 

Ich hoffe, dass euch die FF auch weiterhin gefällt und dass ich dieses Mal wieder schneller zum nächsten Kapitel komme^^
 

Bis dann,
 

oOLunaOo

Neue Mitschüler

Kapitel 15: Neue Mitschüler
 

Die Weihnachtsferien waren schon längst zu Ende und der Unterricht lief schon wieder seit zwei Wochen. Bisher war es noch relativ ruhig, immerhin standen die Halbjahreszeugnisse bald an und so nutzten es alle aus, sich noch entspannen zu können, bevor der Prüfungsstress in die zweite Runde gehen würde, ehe der Endspurt eingeläutet wurde.
 

Mittlerweile war es Ende Januar und immer noch überzog eine weiße Schneedecke die gesamte Landschaft. An einem gemütlichen Samstagnachmittag hatten es sich die Freunde vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum bequem gemacht. Die Hausaufgaben waren längst erledigt und lernen mussten sie im Moment auch nicht, sodass sie Zeit hatten, das Wochenende ausnahmsweise während der Schulzeit zu genießen. Im Kamin vor ihnen knisterte ein gemütliches Feuer, das ihnen genug Wärme spendete, während der Wind draußen um die Mauern des Schulgebäudes fegte. Jeder von ihnen hatte sich einen Platz auf den Sofas und Sesseln gesucht und genoss nun das süße Nichtstun. „Kann es eigentlich etwas Schöneres geben, als hier zu liegen und nichts zu tun?“, fragte Coco seufzend, die die Augen geschlossen hatte und die Wärme, die von dem Feuer ausging, genoss. „Aber sicher, wie wäre es damit, fünf Seiten Mathe auswendig zu lernen?“, gab Rina grinsend zurück. Die Blonde öffnete die Augen und schaute ihre Freundin entsetzt an. „Bist du irre? Welcher normale Mensch macht das bitte freiwillig?“ „Rina offensichtlich…“, meinte Hanon mit einem Seitenblick. „Jetzt seht mich nicht so an, das war doch nur Spaß“, lachte die Grünhaarige. „Das kann man bei dir nie wissen. Bei dir ist alles möglich…“, mischte sich Luchia ein. „Übertreibt nicht“, erwiderte Rina und verdrehte die Augen.
 

Dann herrschte wieder Stille zwischen den Freunden, die von Sakura unterbrochen wurde. Die Rosahaarige hatte es sich ebenfalls auf einem Sofa bequem gemacht. Ihr Kopf ruhte auf Sasukes Schoß, der ihr sanft durch die Haare strich. „Hey, wisst ihr schon das Neuste?“, fragte sie in die Runde. „Nein, was gibt es denn Neues?“, wollte Ino sofort wissen, ohne sich dabei von Itachi zu lösen, auf dessen Schoß sie saß. „Zum neuen Halbjahr sollen wir neue Schüler bekommen. Ich habe es von Kakashi erfahren, er hat sich mehr oder weniger verquatscht“, erzählte die Rosahaarige grinsend. „Das ist mal wieder typisch.“ Rika verdrehte die Augen. „Aber das hört sich interessant an“, mischte sich Tenten ein. „Hat er auch Einzelheiten genannt? Wie alt sie sind und in welche Klasse sie kommen?“, fragte Kin dazwischen. „Nein, das nicht. Er hatte es ziemlich eilig. Er war mal wieder spät dran und musste eigentlich in eine Besprechung und da er es vorzog, sich lieber nicht mit Tsunade oder Orochimaru anzulegen, hat er sich lieber auf den Weg gemacht“, antwortete Sakura. „Auch gut, dann müssen wir uns wohl überraschen lassen“, meinte Hanon enttäuscht, sie hätte zu gern jetzt schon mehr über die Neuen erfahren. „Sie müssten eigentlich in den nächsten Tagen schon eintreffen, damit sie sich ein bisschen eingewöhnen können“, überlegte Sakura. „Echt, dann müssen wir sie sofort mal unter die Lupe nehmen, vielleicht sind ja ein paar nette Leute dabei“, mischte sich Coco ein. „Kann schon sein. Wir werden sehen“, erwiderte Caren leise.
 

„Hast du bis eben nicht noch geschlafen?“, schaltete sich Hanon wieder ein. „Bin durch euer Gerede wach geworden…“, murmelte die Lilahaarige und vergrub sich mehr unter der Decke, die über ihr lag. „Geht es dir schon besser?“, fragte ihre Schwester besorgt, doch ihr Zwilling schüttelte nur leicht den Kopf. „Ich möchte wissen, wo du das her hast. Es ist untypisch für eine Meerjungfrau krank zu werden“, meinte Rina nachdenklich. „Ich weiß…aber dieses Mal ist es wohl nicht an mir vorbeigezogen“, murmelte die Prinzessin der Antarktis und kuschelte sich näher an Haku, der neben ihr war. Rina hatte Recht, es war wirklich untypisch für eine Meerjungfrau, sich zu erkälten, doch Caren hatte es offensichtlich erwischt und die Lilahaarige wollte einfach nur ihre Ruhe haben. Sie fühlte sich schrecklich, der Schnupfen und ihr Husten machten ihr zu schaffen, von dem Fieber ganz zu schweigen. „Oh je…sie sieht wirklich nicht gut aus…“, stellte Seirra fest. „Das wird schon wieder, Yashamaru hat ihr schon Medizin gegeben, aber die nimmt sie erst seit heute Morgen“, erklärte Haku, während er ihr sanft durch die Haare streichelte. „Verstehe, naja, bei diesem Krankenpfleger wird sie bestimmt schnell wieder gesund“, lächelte Noel. „Keine Sorge, bei mir ist sie sehr gut aufgehoben“, erwiderte Haku ebenfalls lächelnd. „Dann würde ich vorschlagen, dass du sie für diese Zeit auch nachts zu dir nimmst. Sie war heute Nacht schon total unruhig und keiner von uns wusste, wie er ihr helfen sollte“, überlegte Hanon. „Kein Problem, ist wahrscheinlich wirklich das Beste“, antwortete er, worauf die Blauhaarige zustimmend nickte.
 

Am Abend verabschiedete sich Rina von den anderen, nachdem sie gerade vom Essen hochgekommen waren, mit der Erklärung, dass sie noch etwas in der Bücherei nachschlagen müsste. Doch kaum war sie dort angekommen und hatte das erste Buch aufgeschlagen, stellte sie fest, dass sie sich einfach nicht wirklich konzentrieren konnte. Seufzend schlug sie die Bücher wieder zu und verließ die Bibliothek, um dann nach draußen zu gehen. Es war immer noch kalt draußen, doch sie war Kälte von ihrem Heimatland gewöhnt. Der Nordatlantik war immerhin nicht mit dem Südatlantik zu vergleichen. Mit zielstrebigen Schritten ging sie Richtung Wasser, das in sanften Wellen gegen das Ufer schwappte. Sie wartete noch einen Moment, doch dann sprang sie ins Wasser und tauchte unter, nachdem sich ihre Beine in ihren grünen Fischschwanz verwandelt hatten, kaum dass sie mit dem Nass in Berührung gekommen war. Ziellos schwamm sie eine Zeit lang hin und her, bis sie irgendwann wieder auftauchte und zu einem Felsen schwamm, auf dem sie sich mit den Armen abstützte. Seufzend legte sie den Kopf auf den Armen ab und schloss die Augen.
 

„Was ist los mit dir, Rina? Du siehst so niedergeschlagen aus.“ Eine vertraute Stimme riss die Grünhaarige aus ihren Gedanken. Sie öffnete die Augen wieder und erblickte Noel neben sich, die sie fragend anschaute. „Du bist es, ich habe dich gar nicht bemerkt“, antwortete Rina, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Das ist mir aufgefallen. Ich habe dich zufällig hierher laufen sehen, entschuldige, wenn ich dir einfach so nachgelaufen bin“, erwiderte die Blauhaarige. „Schon in Ordnung, du konntest mich schon immer durchschauen. Als ob ich dir etwas vormachen könnte.“ Rina lächelte leicht, Noel wusste immer, was in ihr vorging, sie musste ihr dazu nur kurz in die Augen schauen. Vermutlich lag es daran, dass die beiden sich schon seit ihrer Kindheit kannten. Ihre beiden Königreiche waren benachbart und so waren sie schon in frühster Kindheit die besten Freunde. „Das hast du sehr gut erkannt. Und, verrätst du mir, was dich so sehr beschäftigt?“, fragte Noel und schaute sie abwartend an. „Wenn du es unbedingt wissen willst. Aber du wirst es doch vorerst für dich behalten, oder?“ Prüfend erwiderte Rina ihren Blick. „Natürlich, du weißt, dass du mir etwas anvertrauen kannst. Ich kann Dinge für mich behalten“, versicherte ihr die Prinzessin der Arktis ohne zu zögern. „Das weiß ich, also gut. Naja, weißt du…seit einiger Zeit geht mir Masahiro nicht mehr aus dem Kopf. Es ist wirklich merkwürdig. Ich kenne ihn erst seit ich hier zur Schule gehe, aber irgendwie kommt es mir so vor, als würde ich ihn schon eine halbe Ewigkeit kennen. Es fühlt sich so vertraut an, wenn ich mit ihm zusammen bin. Auch damals am Besuchstag habe ich eine Art unsichtbare Verbindung zwischen uns gespürt. Vielleicht klingt das jetzt ein bisschen geschwollen, aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll…“, erzählte die Grünhaarige leise und seufzte erneut. Noel hörte ihr aufmerksam zu und sagte zunächst nichts, als sie geendet hatte.
 

„Ich finde nicht, dass es sich geschwollen anhört. Ich denke, dass du deine Gefühle ganz gut ausdrücken kannst. Und so wie sich das Ganze anhört, scheinst du ihn ja richtig gern zu haben, ist es nicht so?“ Mit einem Lächeln schaute sie die Freundin an. „Ja…es ist wirklich so. Ich mag es, Zeit mit ihm allein zu verbringen“, gestand Rina leise. „Das dachte ich mir. Wenn du mich fragst, bist du dabei, dich in ihn zu verlieben“, meinte Noel schließlich. „Wenn ich es nicht schon längst bin“, erwiderte Rina noch leiser. „Du liebst ihn also wirklich…?“, hakte die Blauhaarige nach. Die Grünhaarige zögerte einen Moment, doch dann nickte sie langsam. „Ja…ich liebe ihn.“ „Umso besser, dann musst du es ihm nur noch sagen“, meinte Noel daraufhin. „Aber das ist doch gerade das Problem…ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll…“, seufzte ihr Gegenüber resigniert, „wie war das damals bei Deidara und dir?“
 

Noel sagte einen Moment nichts. „Es hat sich irgendwie von alleine ergeben. Vielleicht solltest du es genauso machen. Denk nicht so viel darüber nach, das bringt dir nichts. Lass es einfach auf dich zukommen. Verbring einfach noch mehr Zeit mit ihm, wenn er dich auch liebt, werdet ihr von ganz alleine zueinander finden“, meinte sie schließlich. „Bist du dir da sicher?“, fragte Rina skeptisch. „Vertrau mir, es wird schon schief gehen“, erwiderte die Blauhaarige daraufhin lächelnd. „Also gut…hoffentlich hast du Recht…“, antwortete ihr Gegenüber. Sie blieben noch eine ganze Weile im Wasser, ehe sie schließlich beschlossen, wieder nach oben zu gehen. Dort angekommen gesellten sie sich wieder zu den anderen, ehe sie sich gegen Mitternacht trennten, um ins Bett zu gehen und kurz darauf tief und fest schliefen.
 

Ein paar Tage später saß Rina gerade in der Bibliothek und machte Hausaufgaben, als sich jemand zu ihr setzte. „Na, was steht denn auf dem Stundenplan?“ Sie sah auf und schaute direkt in Masahiro‘ s Augen. „Masahiro, was machst du denn hier?“, stellte sie die Gegenfrage und versuchte so, die Nervosität zu überspielen, die sich sofort in ihr breit gemacht hatte, kaum dass sie ihn gesehen hatte. „Ich wollte eigentlich auch etwas arbeiten. Ich habe dich zufällig gesehen und mir gedacht, dass du dich sicher über Gesellschaft freuen würdest“, antwortete er lächelnd, „verrätst du mir jetzt, was du machst?“ „Ähm…Englisch, wir müssen einen längeren Aufsatz verfassen“, sagte sie schnell. „Klingt toll…Aufsätze bei Zabuza sind immer ätzend…zumal er sich immer merkwürdige Themen ausdenkt…“, erwiderte er und verdrehte die Augen. „Kann man so sagen…aber egal, machen müssen wir es ja trotzdem“, meinte die Grünhaarige leicht lächelnd, worauf er ebenfalls lächelte.
 

Ungefähr eine Stunde später hatten beide ihre Arbeit beendet. „Und, hast du noch irgendwas vor?“, fragte Masahiro, als er seine Bücher zuschlug. „Nein, nicht wirklich. Wieso fragst du?“ „Wir könnten doch etwas unternehmen, was meinst du dazu?“ Fragend schaute er sie an. „Warum nicht, wenn du mir auch verrätst, an was du da dabei gedacht hast“, stimmte sie ohne zu zögern zu; sie würde Noels Rat befolgen und jede Gelegenheit nutzen, um Zeit mit ihm zu verbringen. „Wir könnten einen Spaziergang unternehmen oder wir gehen runter in die Stadt, ganz wie du willst. Du kannst aber auch gerne etwas anderes vorschlagen, wenn du etwas anderes machen willst“, meinte er und schaute sie abwartend an. Rina überlegte kurz. „Dann lass uns spazieren gehen. In der Stadt ist sicher wieder so viel los. Ich mag dieses Gedränge nicht besonders“, antwortete sie schließlich. „Geht mir genauso. Also gut, dann lass uns spazieren gehen“, stimmte er zu und stand auf; Rina richtete sich ebenfalls auf und verließ zusammen mit ihm die Bibliothek.
 

Kurz darauf gingen die beiden schweigend nebeneinander einen Kiesweg im Rosengarten entlang. Es war immer noch kalt draußen und die meisten zogen es vor, drin zu bleiben, sodass sie ziemlich ungestört waren. „Wirst du eigentlich hier bleiben und hier studieren, wenn du deinen Abschluss gemacht hast?“, fragte Rina in die Stille hinein, die schon die ganze Zeit verzweifelt nach einem Gesprächsthema gesucht hatte, bis sie sich entschied, einfach mit etwas Belanglosem anzufangen. „Ja, das habe ich fest vor. Ich mag dieses Internat, es ist schon zu meiner zweiten Heimat geworden“, antwortete er lächelnd. „Und was wirst du studieren? Weißt du das schon?“, wollte sie wissen, froh darüber, endlich ein Gespräch angefangen zu haben. „Ich habe vor, Sport zu studieren. Das war schon immer mein Traum und ich wollte nie etwas anderes machen“, erzählte er ihr, „ich weiß, es klingt irgendwie ein bisschen albern.“ „Nein, ganz und gar nicht, ich finde es gut, wenn man ein Ziel vor Augen hat“, erwiderte sie lächelnd. „Hast du denn ein Ziel?“, fragte er daraufhin. „Sicher, ich träume seit jeher davon, Medizin zu studieren“, antwortete sie. „Du willst Ärztin werden? Ja, das kann ich mir sehr gut bei dir vorstellen“, erwiderte er. „Das sagt irgendwie jeder, dem ich das erzähle.“ Rina lachte leise. „Vielleicht, weil wirklich was dran ist“, überlegte er lächelnd. „Findest du das wirklich?“, fragte sie noch mal nach. „Sicher, sonst würde ich es nicht sagen. Ich bin mir sicher, dass du diesen Traum verwirklichen kannst“, erwiderte er. „Das hoffe ich doch.“ Er lächelte nur und sagte nichts mehr, während er weiter neben ihr herging.
 

„Irgendwie ist es schon komisch“, sagte er nach einer Weile. „Was denn?“, fragte Rina sofort und schaute ihn neugierig an. „In letzter Zeit ist mir immer mehr bewusst geworden, dass ich gern Zeit mit dir verbringe. Ich fühle mich wohl in deiner Nähe und habe immer das Gefühl, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn wir zusammen sind“, erklärte er nachdenklich. Rina‘ s

Herz fing automatisch an, schneller zu schlagen. „Dieses Gefühl habe ich irgendwie auch…“, antwortete sie leise. „Wirklich?“, fragte er sofort und sie glaubte etwas, wie Erleichterung in seiner Stimme mitschwingen zu hören. Sie nickte nur. „Weißt du…ich habe über dieses Gefühl nachgedacht, sogar sehr intensiv. Es wird mit jedem Mal stärker und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mir die ganze Zeit etwas vorgemacht habe…“, fing er an. „Wie meinst du das?“ Fragend schaute sie ihn an; ihr Herz pochte so heftig gegen ihre Brust, dass sie befürchtete, er könnte es hören. „Ich dachte immer, dass wir gute Freunde sind…Freunde, die einfach nur Zeit miteinander verbringen und Spaß haben wollen…aber…das sind wir nicht…“ Als er ihren erschrockenen Blick bemerkte, redete er schnell weiter. „Wir sind viel mehr als das…wir sind meiner Meinung nach nicht einfach nur Freunde. Mittlerweile sind wir viel mehr…“ Wieder machte er eine kurze Pause, in der er nach den richtigen Worten zu suchen schien. „Was ich eigentlich sagen will…seit ich dich gesehen und dich näher kennengelernt habe, bist du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen…ich musste immer nur an dich denken, egal, was ich gerade gemacht habe – du warst immer irgendwo in meinen Gedanken …sodass mir jetzt nur noch eins zu sagen bleibt, nämlich dass ich dich liebe…“
 

Als er es endlich ausgesprochen hatte, herrschte Stille. Rina schaute ihn ungläubig an, sie konnte nicht glauben, was sie gerade von ihm gehört hatte. Sie wusste, dass sie etwas sagen musste, doch im ersten Moment war sie zu überrumpelt, um einen klaren Gedanken fassen zu können. „Oh mein Gott…ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…“, brachte sie schließlich heraus, „das ist das, was ich mir schon so lange erhoffe…ich habe mir jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben, gewünscht, dass du etwas sagst und als immer wieder nichts passierte, war ich völlig verzweifelt, weil ich dachte, dass du meine Gefühle für dich überhaupt nicht erwiderst…aber…das jetzt von dir zu hören, ist einfach unglaublich…ich…ich liebe dich auch.“ Sie lächelte und kam jetzt auf ihn zu, worauf er sie in eine Umarmung zog und sie sanft küsste.
 

Sie blieben noch eine ganze Weile, ehe sie schließlich den Rückweg antraten, da es ohnehin schon fast Zeit zum Essen war. Masahiro begleitete Rina noch bis zur Tür ihres Schlafsaals, wo er sich bis zum Abendessen von ihr verabschiedete und dann ebenfalls in seinen Schlafsaal ging. Als die Grünhaarige die Tür öffnete, stand ihr sofort Coco gegenüber. „Na, wo warst du so lange? Raus mit der Sprache. Du warst bestimmt mit Masahiro unterwegs, oder nicht? Sag schon“, sprudelte die Blonde sofort los und Rina verdrehte seufzend die Augen. „Jetzt mach halblang, Coco. Bevor du dich noch überschlägst.“ „Komm schon, wir sind doch so neugierig. Warst du mit ihm draußen oder nicht?“ Hanon hatte sich auf Cocos Seite geschlagen und bedrängte die Grünhaarige jetzt ebenfalls. „Ja, ich war mit ihm unterwegs, seid ihr jetzt zufrieden?“ „Nicht ganz, was habt ihr gemacht?“, wollte Hanon sofort wissen. „Wir waren im Rosengarten spazieren“, antwortete die Prinzessin des Nordatlantiks wahrheitsgemäß. „Wie romantisch…“, sagte Luchia im Hintergrund. „Allerdings, erzähl, ist was dabei rausgekommen?“ Coco grinste vielsagend. „Jetzt lasst sie doch erst einmal reinkommen. Sie kann ja nicht die Tür reinkommen, ohne dass ihr gleich über sie herfallt“, ging Noel dazwischen und Rina dankte ihr in Gedanken, dass wenigstens sie vernünftig war.
 

Bevor sie irgendetwas erzählte, zog sie erst einmal ihre Jacke aus, ehe sie sich auf den Stuhl an ihrem Schreibtisch fallen ließ. „Jetzt sag schon, seid ihr jetzt zusammen?“, fragte Hanon sofort wieder neugierig. „Du bist viel zu neugierig, Hanon“, gab Rina zurück. „Ach komm, spann uns doch nicht so auf die Folter. Verrat es uns“, bettelte auch Coco. „Lasst sie doch erst mal richtig zu Atem kommen, sie wird es euch schon sagen, wenn sie darüber reden will“, sagte Noel wieder, die wusste, dass Rina Aufdringlichkeit hasste. „Wolltest du dich nicht um Caren kümmern, bis Haku wiederkommt?“, erwiderte Hanon. „Das tu ich doch, aber ich bekomme trotzdem mit, dass ihr Rina auf den Keks geht“, gab die Blauhaarige zurück. „Du hast Recht, sie gehen mir wirklich auf die Nerven, aber ich werde es euch sagen, ich kann es sowieso nicht für mich behalten“, sagte Rina und sofort waren alle Blicke auf sie gerichtet. „Ihr hattet natürlich Recht, dass ich mit Masahiro unterwegs war und ich hab euch ja auch erzählt, dass wir spazieren waren…und…was eure letzte Frage angeht…“ Sie machte absichtlich eine Pause. „Wir sind wirklich zusammen.“ Einen Moment herrschte Stille, ehe ihr Coco und Hanon nacheinander um den Hals fielen. „Ich wusste, dass ihr noch zusammenfinden würdet“, meinte die Blonde lächelnd. „Ja, es war nur eine Frage der Zeit“, stimmte Hanon ihrer Vorrednerin zu. Auch Noel, Luchia und Seirra freuten sich für sie, Caren empfand dasselbe, auch wenn sie es ob ihrer Erkältung nicht ganz so wie die anderen ausdrücken konnte. „Hey, seht mal auf die Uhr. Wir sollten langsam zum Essen gehen“, meinte Seirra dann mit einem Blick auf die Uhr. „Du hast Recht, in dem Jubel hätten wir beinahe die Zeit vergessen“, antwortete Hanon. „Wir können es doch nicht riskieren, dass wir das Abendessen verpassen. Wir wollen doch nicht, dass uns Hanon vom Fleisch fällt“, grinste Coco, worauf die Blauhaarige ihr die Zunge rausstreckte. „Na, kommt. Gehen wir“, ging Noel dazwischen und stand auf, um vorauszugehen, nachdem sie ihrer Schwester versprochen hatte, ihr etwas mitzubringen; die anderen folgten ihr.
 

Nach dem Abendessen versammelten sich alle im Gemeinschaftsraum, um es sich wie so oft in den letzten Tagen vorm Kamin gemütlich zu machen. Mittlerweile hatten alle mitbekommen, dass Rina und Masahiro zusammen waren und den ersten Ansturm, als alle sie beglückwünscht hatten, hatten sie heil überstanden. Jetzt hatten sie wieder die Sofas und die Sessel in Beschlag genommen; keiner sagte etwas, sie genossen lieber die Wärme, die vom Feuer ausging. Irgendwann unterbrach Kin die Stille. „Sagt mal, wann sollen noch mal die neuen Schüler hier ankommen?“, fragte sie in die Runde. „Eigentlich morgen. Wieso?“ Fragend schaute Sakura sie an. „Nur so, ich bin so neugierig, wie die wohl so sind. Ich kann es kaum erwarten“, antwortete die Schwarzhaarige aufgeregt. „Hoffentlich laufen sie nicht schreiend davon, wenn du über sie herfällst…“, meinte Temari mit einem Seitenblick. „Stimmt ja gar nicht. Du bist doof.“ Kin streckte ihr die Zunge raus, worauf die Blonde die Augen verdrehte. „Seid ihr aber nicht gespannt, wer die sind?“, fragte sie dann an die anderen gewandt. „Doch, irgendwie schon. Es ist immer aufregend, wenn man neue Mitschüler bekommt“, stimmte Tenten ihr zu. „Allerdings, als ihr dieses Jahr neu gekommen seid, waren wir auch total gespannt“, meinte Ino lächelnd an Coco und die anderen Prinzessinnen gewandt. „Das ist doch ganz normal“, erwiderte Noel lächelnd. „Denkt ihr, dass wir mit ein paar Freundschaft schließen können oder dass sie so doof sind wie Tayuya und ihre tollen Freunde“, fragte Hanon in die Runde. „Gute Frage, ich glaube aber nicht, dass alle doof sind. Laut Kakashi sind es einige, die neu dazukommen. Da werden sich doch ein paar nette Leute finden“, erwiderte Sakura. „Lassen wir uns einfach überraschen“, beendete Sarina die Diskussion, worauf alle zustimmend nickten und wieder die Wärme des Feuers genossen.
 

Am nächsten Tag war es endlich soweit. Heute sollten die neuen Schüler ankommen. Sarina und ihre Freunde wurden wie immer bei solch einem Anlass darum gebeten, die Neuankömmlinge zu empfangen und anschließend zu ihren Schlafsälen zu führen. „Was glaubt ihr, wie viele es sind?“, fragte Asuka, als sie mit den anderen Mädchen wartete. „Keine Ahnung, laut meiner Mutter sind es einige, sie hätte nicht erwartet, dass ausgerechnet zum neuen Halbjahr so viele kommen würden. Normalerweise sind es nicht so viele, der Ansturm kommt eigentlich immer am Schuljahresanfang…“, antwortete Sarina. „Hört sich ja toll an. Hoffentlich kriegen wir die alle unter…“, meinte Shiori nachdenklich. „Mach dir darüber keine Gedanken. Das ist alles schon geregelt“, antwortete die Blonde neben ihr. „Na, wenn du das sagst“, erwiderte Orochimarus Tochter lächelnd. „Hey, ich glaube sie kommen“, redete Rika dazwischen. Tatsächlich öffnete sich keine Minute später das große Eichenportal und Kurenai führte die neuen Schüler herein.
 

Sie wartete, bis auch der letzte die Eingangshalle betreten hatte, ehe sie sich an die Menge wandte und ihnen mit einigen wenigen Worten das Wichtigste erklärte, bevor sie sie schließlich in Gruppen einteilte und anschließend an die fünf Mädchen weitergab. Die begrüßten die Neuen kurz, bevor sie sie anwiesen, ihnen zu folgen. Nachdem sie alle in ihren Schlafsälen abgesetzt hatten, machten sie sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum, wo die anderen schon auf sie warteten. Kaum hatten sie den Raum betreten, wurden sie auch schon umzingelt und alle redeten durcheinander. „Und? Wie viele sind es?“ „Habt ihr euch schon mit einigen näher unterhalten?“ „Sind ein paar nette Leute dabei?“ „Lasst uns doch erst einmal reinkommen und einer nach dem anderen. Man versteht ja sein eigenes Wort nicht“, lachte Yuri, während sie sich einen Weg zu einem Sessel bahnte, auf dem sie sich niederließ. Ihre Freundinnen taten es ihr gleich und schließlich setzten sich auch die anderen, doch die Fragerei ging sofort von Neuem los. Sarina seufzte ergeben. „Also gut, der Reihe nach. Es sind wirklich einige, die neu hinzugekommen sind. Gezählt habe ich sie nicht, aber wenn ich sie schätzen müsste, würde ich sagen, dass es bestimmt über dreißig oder vierzig Leute sind. So viele kommen normalerweise nicht zum Halbjahreswechsel“, fing sie an. „Näher unterhalten haben wir uns noch mit keinem. Ab und zu hat mal jemand eine Frage gestellt, aber das war auch gerade alles“, erzählte Shiori. „Und was die netten Leute angeht – ein paar sehen wirklich nett aus. Vor allem ein paar Jungs unter ihnen, sehen nicht schlecht aus. Wobei die natürlich alle jünger sind als wir“, grinste Asuka. „Genau, wahrscheinlich kommen sie in eure Klassen. Ich glaube nicht, dass jemand dabei ist, der in der Oberstufe einsteigen wird, oder?“ Fragend schaute Rika ihre Zwillingsschwester an. „Nein, soviel ich weiß, sind es Neunt – und Zehntklässler“, bestätigte Yuri. „Hört sich gut an. Werden wir sie beim Abendessen kennenlernen?“, fragte Kin neugierig. „Bestimmt, meine Mutter wird sowieso wieder eine Ansprache halten, die ihr ja schon kennt“, antwortete Sarina lächelnd, worauf die anderen nur zustimmend nickten; sie kannten die Ansprache und erinnerten sich noch daran, als ob es erst gestern gewesen wäre, dass Tsunade das Wort an sie gerichtet hatte.
 

Nachdem sie die Freundinnen noch ein bisschen ausgequetscht hatten, war es schließlich tatsächlich Zeit zum Abendessen und voller Neugier machten sie sich auf den Weg in den Speisesaal. Der war natürlich wie immer völlig überfüllt und sie hatten Mühe, noch Platz zu finden; offensichtlich waren sie nicht die einzigen, die unbedingt die Neuen sehen wollten. Nach einigem Suchen hatten sie schließlich einen Platz gefunden. Gerade rechtzeitig, bevor sich die Direktorin am Lehrertisch erhob und um Ruhe bat, bevor sie mit ihrer Ansprache begann, die vor allem die Oberstufenschüler schon zur Genüge kannten.
 

Kurz darauf hörte man nur Teller klirren, als alle anfingen zu essen. Da die Neuen heute erst angekommen waren, blieben sie länger als gewöhnlich im Speisesaal sitzen und warteten auf den Nachtisch, der an diesem Tag extra aufgetischt wurde. Erst jetzt bemerkte Kin, dass jemand neben ihr saß, den sie gar nicht kannte und auch noch nie am Internat gesehen hatte. „Hey, bist du neu hier?“, sprach sie denjenigen auch gleich an. „Ja, das ist richtig. Ich bin heute erst hier angekommen“, antwortete das Mädchen neben ihr. „Seht ihr, ich hab schon einen Neuen gefunden“, grinste Kin die anderen an. Die Braunhaarige neben ihr sah sie ein bisschen verwirrt an. „Ach, achte nicht auf das, was Kin sagt. Die gibt dauernd solche Dinge von sich“, sagte Temari schnell und verpasste der Schwarzhaarigen einen Stoß in die Rippen. „Au, wofür war das denn?“, fragte diese vorwurfsvoll. „Dafür, dass du immer so vorlaut bist“, erwiderte Temari. „Stimmt ja gar nicht…“, grummelte Kin. Die Neue lachte leise. „Ist schon in Ordnung. Das sehe ich nicht so eng. Ich bin übrigens Hokuto“, stellte sie sich vor. „Freut uns, ich bin Kin und das ist Temari“, erwiderte Kin lächelnd, ehe sie die anderen ebenfalls vorstellte, die mittlerweile auch auf die Neue aufmerksam geworden waren. „Hast du dich schon ein bisschen hier umgesehen?“, fragte Sakura, als sich alle vorgestellt hatten. „Ja, ein bisschen. Aber ich werde sicher noch ein bisschen brauchen, bis ich mich hier zurecht finde“, antwortete Hokuto. „Das gibt sich mit der Zeit. Aber du weißt sicher schon, wo der Gemeinschaftsraum ist, oder?“, mischte sich Ino ein, die offensichtlich denselben Gedanken wie die Rosahaarige hatte. „Nein, nicht wirklich. So viel Zeit hatte ich noch nicht. Ich habe vorhin erst mal meinen Koffer ausgepackt und hatte gerade Zeit, mir die Bibliothek anzuschauen. Und dann war es schon Zeit fürs Essen“, erklärte die Braunhaarige. „Verstehe, dann komm doch einfach mit uns dort hin. Wir machen es uns da immer gerne bequem, wenn wir abends nichts mehr zu tun haben. Es wird dir sicher gefallen“, meinte Sakura lächelnd. „Klar, ich komme gerne mit“, stimmte Hokuto ebenfalls lächelnd zu. Kurz darauf kam auch schon der Nachtisch und wie zuvor war einzig das Klirren der Teller im Speisesaal zu hören.
 

Nachdem das Essen beendet war, setzten die Freunde ihren Plan in die Tat um und gingen gemeinsam in den Gemeinschaftsraum, wobei sie Hokuto wie versprochen mitnahmen. Schnell hatten sie einen Platz am Feuer gefunden und nachdem sich alle hingesetzt hatten, wandten sich sofort alle an Hokuto. „Warst du vorher auch auf einem Internat?“, fragte Sakura interessiert. „Ja, aber da gab es einige Probleme, mit Schülern und Lehrern, deswegen haben meine Eltern beschlossen, mich hierher zu schicken. Ich bin ganz zufrieden mit dieser Entscheidung. Ich hoffe, dass das hier anders laufen wird“, meinte ihr Gegenüber. „Das wird es bestimmt, immerhin hast du schon mal uns. Wir freuen uns immer, wenn wir jemand Neues kennenlernen“, erwiderte Ino lächelnd. „Das hört man gern. Ich habe mich hier auch irgendwie gleich wie zu Hause gefühlt. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als in meiner alten Schule…“, antwortete die Braunhaarige. „Verstehe, jedenfalls musst du dir hier keine Sorgen machen, du bist herzlich willkommen. Hier gibt es zwar auch einige, denen du lieber aus dem Weg gehen solltest, aber ich denke, die gibt es überall“, mischte sich Hanon ein. „Ja, da hast du wahrscheinlich Recht…“, stimmte Hokuto ihr zu.
 

Plötzlich betrat noch ein Neuankömmling den Gemeinschaftsraum und ließ sich einige Meter von ihnen entfernt in einem Sessel nieder. Hokuto war sofort auf ihn aufmerksam geworden und Kin entging der leicht verträumte Ausdruck, der kurz in ihre Augen trat, nicht. „Wer ist das? Kennst du ihn?“, fragte sie sofort. „Ja, er war auch auf meiner alten Schule. Wir sind zusammen in eine Klasse gegangen, er ist aus denselben Gründen gegangen…“, antwortete Hokuto. „Interessant. Und wie ist er so? Magst du ihn?“, fragte die Schwarzhaarige weiter und ignorierte den sanften Stoß in ihre Seite, den ihr Zaku verpasst hatte. Er fand, dass seine Freundin eigentlich viel zu neugierig war, aber Kin ließ sich nicht beirren. Neugierig und fragend schaute sie Hokuto an, die einen Moment zögerte, ihr dann aber doch antwortete. „Naja…ich mag ihn wirklich. Aber er ist sehr verschlossen. Wir haben schon oft miteinander geredet, aber mehr ist nie dabei herausgekommen. Ich glaube, dass es ihm sehr schwer fällt, Vertrauen zu fassen und anderen seine Gefühle anzuvertrauen“, erzählte die Braunhaarige. „Ach wirklich? Das hört sich interessant an. Hat das auch einen Grund? Kennst du denn seinen Namen?“, fragte jetzt auch Hanon, deren Neugier ebenfalls geweckt war. „Natürlich kenne ich seinen Namen. Immerhin haben wir immer nebeneinander gesessen. Er heißt Sumaru und ist im gleichen Dorf wie ich aufgewachsen. Wisst ihr…seine Eltern sind beide nicht mehr am Leben, das hat ihn sehr geprägt und deswegen ist er auch so verschlossen. Es fällt ihm sehr schwer, jemandem zu vertrauen…nicht einmal mir konnte er alles über sich erzählen. Ich denke schon, dass wir so etwas wie Freunde sind, aber für mich ist er mittlerweile mehr als ein Freund…“, murmelte sie. „Also bist du hoffnungslos in ihn verknallt“, stellte Kin grinsend fest. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf Hokutos Wangen, doch sie nickte langsam. „Ja, ich fürchte, du hast Recht. Wenn ich nur wüsste, wie ich ihm näher kommen kann“, seufzte sie resigniert. „Versuch ihn doch einfach noch besser kennenzulernen…gib ihm so viel Zeit wie möglich und bedräng ihn nicht. Irgendwann wird er dir von alleine vertrauen und dann wird er dir auch sicher erzählen, was ihn so sehr beschäftigt“, meinte jetzt Noel, die das Ganze auf eine diskretere Weise als ihre Freundinnen ausdrückte. Hokuto schaute sie einen Moment ein bisschen überrascht an, doch dann nickte sie. „Ja, ich glaube du hast Recht. Ich sollte ihm einfach Zeit geben“, stimmte sie lächelnd zu. Noel nickte daraufhin ebenfalls und erwiderte das Lächeln.
 

Als sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, stieß plötzlich noch jemand zu ihnen. Die Freunde hatten sie noch nie hier gesehen, daher schlussfolgerten sie, dass sie ebenfalls zu den Neuen gehörte. „Entschuldigung, ist bei euch vielleicht noch Platz?“, fragte sie freundlich. „Aber klar, wir rücken gerne zusammen“, antwortete Sakura sofort. „Hey, Hotaru, ich habe mich schon gefragt, wo du bist“, mischte sich da Hokuto wieder ein. „Ihr kennt euch? War sie auch auf deiner Schule?“ Fragend schaute Seirra sie an. „Nein, aber wir teilen uns einen Schlafsaal“, erwiderte die Braunhaarige, ehe sie sich wieder an die Neue wandte. „Wo ist Karin geblieben?“ „Ich weiß nicht so genau. Angeblich wollte sie sich noch ein bisschen umsehen…“, antwortete die Blonde namens Hotaru. „Na, gut. Sie wird schon nachkommen“, meinte Hokuto. „Das denke ich auch. Aber entschuldigt, wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen. Ich bin Hotaru, Hokutos Zimmergenossin, freut mich euch kennenzulernen“, lächelte sie in die Runde. Die anderen begrüßten sie freundlich und stellten sich ihr ebenfalls vor. Tenten wollte ihr gerade bedeuten, dass sie sich zu ihnen setzen sollte, als sie von einer anderen, ebenfalls fremden Stimme unterbrochen wurde.
 

„Hotaru, ich habe dich schon überall gesucht. Du bist schlimmer als ein Sack Flöhe.“ „Wer ist denn das?“, flüsterte Hanon Luchia zu, während sie den Neuankömmling musterte, bei dem es sich dieses Mal um einen Jungen handelte. „Woher soll ich das wissen? Ich sehe ihn zum ersten Mal, aber schlecht sieht er wirklich nicht aus“, flüsterte die Blonde zurück. „Entschuldige, ich hab dich irgendwie aus den Augen verloren…“, gestand Hotaru verlegen. „Ja, das habe ich gemerkt. Aber egal, Hauptsache, ich habe dich wieder gefunden“, erwiderte er. „Wer ist denn dein Begleiter, wenn wir fragen dürfen?“, mischte sich Hanon wieder ein, die sich diese Frage einfach nicht verkneifen konnte. „Oh, das ist Utakata, er ist mein Freund“, erklärte Hotaru lächelnd. „Dann seid ihr also zusammen hier her gekommen“, stellte Luchia fest. „Das ist richtig. Wir gehören beide zu den Neuen. Freut mich“, antwortete Utakata an Hotarus Stelle. „Freut uns auch, na kommt. Setzt euch zu uns, es ist noch genügend Platz“, meinte Kin dann, worauf die beiden nickten und sich zu ihnen gesellten.
 

Ihre Wege trennten sich erst um Mitternacht, als sie sich voneinander verabschiedeten und in ihre Schlafsäle gingen. Hokuto und Hotaru, die sich zusammen einen Schlafsaal teilten, wünschten den anderen an einem Treppenaufgang eine gute Nacht, ehe sie sich zurückzogen. In ihrem Schlafsaal angekommen, machten sie sich erst einmal bettfertig, ehe sie sich hinlegen wollten, doch plötzlich fiel ihnen auf, dass immer noch eine von ihnen fehlte. „Wo ist Karin…? Die sollte doch schon längst wieder hier sein. Wo treibt die sich nur rum?“, überlegte Hokuto, während sie sich auf ihr Bett fallen ließ. „Das habe ich mich auch schon gefragt. Ob sie immer noch Suigetsu hinterher rennt?“, meinte Hotaru. „Schon möglich. Eigentlich tut sie mir ja leid, nachdem was sie uns erzählt hat. Es muss hart sein, wenn er sie mehr oder weniger ignoriert. Ich meine gut, Sumaru lässt mich auch nicht wirklich an sich heran, aber er redet wenigstens noch mit mir“, überlegte Hokuto. „Ja, ich denke, das ist ein entscheidender Unterschied. Aber mach dir keinen Kopf, du musst ihm einfach nur Zeit geben, ich weiß wovon ich spreche. Utakata war am Anfang auch nicht anders“, antwortete die Blonde lächelnd. „Ach wirklich?“, fragte ihr Gegenüber interessiert. „Ja, wirklich…er war total verschlossen und hat manchmal richtig aggressiv reagiert, wenn ich versucht habe, ihm mal näher zu kommen. Erst nachdem er gemerkt hat, dass es mir ernst ist, hat er es nach und nach zugelassen, bis er mir dann vertraut hat. Es fiel ihm am Anfang schwer, Vertrauen zu fassen, weil er zu oft enttäuscht wurde…aber ich bin froh, dass er gemerkt hat, dass ich es ehrlich meine“, erzählte Hotaru lächelnd. „Verstehe, so ähnlich ist es bei Sumaru ja auch…vielleicht sollte ich es auch so machen, dass ich mich ihm Stück für Stück nähere“, überlegte ihre Zimmergenossin. „Glaub mir, es funktioniert. Wenn er merkt, dass du nicht aufdringlich bist und es wirklich ehrlich mit ihm meinst, wird er sich dir nach und nach öffnen“, erwiderte Hotaru lächelnd. „Na gut, ich werde deinen Rat befolgen.“ Hokuto erwiderte das Lächeln.

Plötzlich öffnete sich die Tür und die Dritte im Bunde betrat das Zimmer. Sofort schauten die beiden anderen auf und ihrer Zimmergenossin direkt in die Augen. „Da bist du ja endlich, wo warst du, Karin?“, fragte Hokuto sofort. „Tut mir leid. So lange wollte ich gar nicht wegbleiben…es wäre sowieso besser gewesen, wenn ich mit euch gegangen wäre“, seufzte die Rothaarige namens Karin. „Wieso…? Hat er dich schon wieder ignoriert?“, fragte Hotaru, die sich schon fast denken konnte, was wieder vorgefallen war. „Ja…das hat er…er hat nur mal kurz das Wort an mich gerichtet, aber hat sich dann sofort wieder abgewandt…ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll, um ihm näher zu kommen“, antwortete sie, während sie sich frustriert seufzend auf ihr Bett fallen ließ. „Du musst Geduld haben…man kann so etwas nicht erzwingen und vor allem darfst du nichts überstürzen, wenn ihr wirklich zusammenkommen sollt, dann wird es auch passieren“, versuchte Hotaru sie aufzumuntern, doch sie schaute die Blonde nur skeptisch an. „Denkst du das wirklich…?“ „Na, klar. Ich weiß, wovon ich spreche. Vertrau mir, setz dich nicht so unter Druck“, erwiderte ihr Gegenüber. „Also gut…wie du meinst. Heute kann ich sowieso nichts mehr ausrichten. Ich geh mich fertig machen.“ Mit diesen Worten stand die Rothaarige wieder auf und verschwand ins angrenzende Badezimmer, um sich ihren Schlafanzug anzuziehen und die Zähne zu putzen. Kurze Zeit später stieß sie wieder zu ihren neu gewonnenen Freundinnen und legte sich hin, nachdem Hokuto aufgestanden war, um das Licht auszumachen. „Also dann, schlaft gut“, murmelte Hotaru, als das Licht gelöscht war und alle im Bett lagen. „Ihr auch…“, kam es gleichzeitig von den beiden anderen und kurz darauf waren die drei Mädchen, genau wie der Rest des Internats, schon eingeschlafen.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, die Neuen nahmen mittlerweile auch am Unterricht teil und hatten sich Sakura und den anderen angeschlossen. Sie waren erleichtert, so schnell Anschluss gefunden zu haben, denn eigentlich wusste niemand von ihnen, worauf sie sich eingelassen hatten, doch sie stellten schnell fest, dass sie sich auf dem Internat wohlfühlten. Es schien alles in bester Ordnung zu sein, wären da nicht Hokuto und Karin, die beide nur allzu gerne jeweils Sumaru und Suigetsu näher kommen würden. Ihre Versuche zeigten einfach keinen Erfolg, weswegen sie öfters deprimiert waren, bis die anderen langsam aber sicher beschlossen, ein bisschen nachzuhelfen.
 

An einem eher verregneten Mittag saßen die Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen in ihrem Schlafsaal und brüteten über ihren Hausaufgaben. Bis Coco irgendwann beschloss, eine kleine Pause einzulegen. „Lasst uns eine Pause machen, mir tut die Hand schon weh. Kurenai ist wirklich verrückt, uns so viel aufzugeben“, seufzte die Blonde. „Na, gut. Einverstanden, du hast wirklich Recht“, stimmte Rina ihr zu. Sofort legten alle ihre Stifte zur Seite und schüttelten die Hände aus, die mittlerweile wirklich wehtaten. „Sagt mal…was haltet ihr denn eigentlich von unseren Sorgenkindern?“, warf Coco nach einer kurzen Stille ein. „Wen meinst du denn?“, stellte Hanon die Gegenfrage. „Na, Hokuto und Karin natürlich…wie lange soll das noch so weitergehen? Sie bemühen sich ständig, Sumaru und Suigetsu näherzukommen, aber keiner der beiden reagiert auf ihre Versuche. Ich kann mir gut vorstellen, wie frustrierend das für sie sein muss…“, überlegte die Blonde. „Willst du etwa auf etwas Bestimmtes anspielen?“, fragte Luchia, die schon eine leise Vorahnung hatte, worauf die Prinzessin des Südpazifiks hinaus wollte. „Naja…irgendwie schon. Findet ihr nicht, dass es langsam an der Zeit wäre, dass wir vielleicht ein bisschen nachhelfen? Ich meine, es kann wirklich nicht so weitergehen…ich finde es furchtbar, wie niedergeschlagen die beiden sind, wenn es schon wieder nicht geklappt hat…“, antwortete die Angesprochene. „Du willst also die Kupplerin spielen?“, fragte Noel. „Sozusagen“, bestätigte Coco. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. So etwas sollte sich doch eigentlich von alleine entwickeln“, warf Rina ein. „Aber so wird das nie was, wenn das so weitergeht“, erwiderte die Blonde. „Trotzdem, du kannst es nicht erzwingen, Coco“, entgegnete die Grünhaarige. „Das mag sein, aber wir könnten doch mal mit den beiden Jungs reden, was sie von den beiden halten, oder nicht? Dann wüssten wir zumindest, ob sie wenigstens ansatzweise dasselbe fühlen und mehr daraus werden könnte“, beharrte Coco. Rina seufzte ergeben. „Na, gut. Einen Versuch ist es wert.“ „Sag ich doch, ich bin mir sicher, dass wir etwas herausfinden werden“, grinste die Blonde zufrieden. „Wir werden sehen. Lasst uns weitermachen, damit wir endlich fertig werden“, meinte Rina dann, worauf der Rest zustimmend nickte und sie sich wieder an die Arbeit machten.
 

Coco brannte es förmlich unter den Fingernägeln, entweder Sumaru oder Suigetsu in die Finger zu bekommen, um herauszufinden, was sie jeweils über Hokuto und Karin dachten. Am folgenden Wochenende saß die Blonde in der Bücherei, da sie sich auf ein Referat in Englisch vorbereiten musste, als ihr plötzlich auffiel, dass Sumaru sich ebenfalls in der Bibliothek befand. Er war in ein Buch vertieft, das sich offensichtlich mit Vorgängen in der Biologie beschäftigte. Eine Weile beobachtete sie ihn nur, bis sie irgendwann aufstand und auf ihn zuging, um ihn einfach mal anzusprechen.
 

Ohne weiter nachzudenken, setzte sie sich zu ihm und lugte auf den Titel des Buches. „Sieht interessant aus. Gehört Biologie zu deinen Lieblingsfächern?“, sprach sie ihn an. Er zuckte leicht zusammen, offensichtlich war er so vertieft gewesen, dass er sie gar nicht kommen gesehen hatte. „Naja, schon irgendwie. Wieso? Was willst du überhaupt von mir?“, fragte er nicht sonderlich freundlich. „Immer mit der Ruhe, wer wird denn gleich so unhöflich sein. Du kennst mich doch“, erwiderte Coco. „Na und?“, gab ihr Gegenüber zurück. „Du bist wohl nicht gerade der Freundlichste, was? Naja, ist ja auch egal. Ich wollte mich nur ein bisschen zu dir gesellen. Du hast so allein ausgesehen“, antwortete die Blonde, die sich durch so etwas nicht aus der Ruhe bringen ließ. „Ich komme sehr gut allein zurecht, danke“, meinte Sumaru daraufhin. „Du bist wohl ein ganz schwieriger Fall, was? Bist du immer so abweisend?“, wollte sie wissen. „Meistens, würdest du mich jetzt bitte weiter arbeiten lassen?“ Sie merkte, dass er versuchte, sie abzuwimmeln, doch da war er bei ihr an der falschen Adresse. „Gleich, so einfach kommst du mir nicht davon. Ich will zuerst noch etwas von dir wissen“, erwiderte sie deswegen. „Und was? Mach’s kurz, ich habe zu tun.“ Sumaru klang langsam genervt, doch die Prinzessin des Südpazifiks zeigte sich davon weiterhin unbeeindruckt. „Es dauert nicht allzu lange, keine Sorge. Aber ich würde gerne mal wissen, was du von Hokuto hältst“, sprach sie ihr Anliegen laut aus. Sofort zuckte er wieder zusammen, offensichtlich hatte Coco einen wunden Punkt getroffen. „Wieso willst du das wissen, das geht dich gar nichts an“, grummelte er daraufhin. „Jetzt sei doch nicht so, ich will es nur wissen. Ich sag es auch niemandem weiter. Es bleibt wirklich unter uns“, versuchte sie ihm dennoch die Antwort zu entlocken. „Hast du mich nicht verstanden?! Ich sagte, es geht dich nichts an und jetzt verschwinde, ich muss weitermachen!“ Jetzt merkte die Blonde, dass sie wohl die Grenze überschritten hatte und zog es vor, ihn erst mal in Ruhe zu lassen und es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zu versuchen. „Na, gut. Dann mach mal schön weiter. Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ging zurück zu ihrem Platz, um ebenfalls weiterzumachen, auch wenn sie sich jetzt nicht mehr richtig konzentrieren konnte.
 

Nach einer weiteren halben Stunde gab sie es schließlich auf, nachdem sie eingesehen hatte, dass sie heute wahrscheinlich keinen vernünftigen Satz mehr zu Stande brachte. Also packte sie ihre Sachen zusammen und verließ die Bücherei, um wenig später nach draußen zu gehen und gedankenverloren über das Schulgelände zu spazieren. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht auf ihren Weg achtete. Als sie ihren Blick wieder hob, bemerkte sie, dass sie an den Sportplätzen angekommen war. Die Jungs von der Fußballmannschaft trainierten gerade, auch wenn es ihrer Meinung viel zu kalt dafür war. Sie blieb stehen und schaute ihnen zu, bis der Ball irgendwann auf sie zukam, nachdem ihn einer von ihnen über das Tor hinausgeschossen hatte. Sie fing ihn auf und wartete, bis jemand zu ihr kam, um ihn wieder zu holen. „Hey, Coco. Was machst du denn hier?“ Tatsächlich war Lee kurz darauf zu ihr gekommen und nahm den Ball von ihr entgegen, nachdem er sich bei ihr bedankt hatte. „Hey, ich war nur spazieren. Ich musste den Kopf frei kriegen“, antwortete sie. „Ist etwas vorgefallen?“, fragte er daraufhin. „Ja, schon. Aber nicht jetzt, du musst doch weitermachen“, erwiderte sie. „Na gut, in einer viertel Stunde sind wir fertig, wenn du so lange wartest, können wir danach drüber reden“, sagte Lee dann. „In Ordnung, dann warte ich auf dich“, lächelte die Blonde. „Gut, dann bis gleich.“ Lee erwiderte das Lächeln und ging wieder zurück zu den anderen.
 

Eine viertel Stunde später beendeten die Jungs wie versprochen ihr Training. Lee beeilte sich, sich umzuziehen, bevor er wieder zu Coco stieß, die immer noch auf ihn wartete. „So, da bin ich schon“, meinte er etwas atemlos, als er bei ihr ankam. „Schon gut, du hättest dich nicht so abhetzen müssen. Ich wäre dir schon nicht weggelaufen“, antwortete sie lächelnd. „Das beruhigt mich, naja, gehen wir ein Stück?“ Fragend schaute er sie an, worauf sie zustimmend nickte. Gemeinsam entfernten sie sich vom Trainingsplatz und schlugen den Weg Richtung Rosengarten ein. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, bis der Schwarzhaarige wieder das Wort ergriff. „Und? Was beschäftigt dich jetzt so?“, fragte er schließlich. Die Blonde seufzte resigniert, bevor sie anfing, ihm die ganze Geschichte zu erzählen. „Naja…du weißt doch, was mit Hokuto und Karin los ist…es hat sich immer noch nichts an der Situation verändert, also habe ich gedacht, dass man doch ein bisschen nachhelfen könnte. Du weißt schon – ich dachte, Suigetsu und Sumaru brauchen vielleicht nur einen Schubs in die richtige Richtung…jedenfalls war ich heute Mittag in der Bibliothek, um mich auf mein Englisch-Referat vorzubereiten. Plötzlich hab ich zufällig gesehen, dass Sumaru auch da war. Ich bin zu ihm rüber gegangen und habe ihn angesprochen, in der Hoffnung vielleicht etwas aus ihm herauszubekommen, das uns weiterhelfen könnte. Ich hab erst mal belanglos angefangen und hab ihn auf sein Biologiebuch angesprochen. Naja…er hat eigentlich ziemlich abweisend reagiert…aber als ich dann die Sprache auf Hokuto gebracht habe, ist er total ausgeflippt und meinte, dass mich das überhaupt nichts anginge…und dann hat er mich mehr oder weniger vertrieben“, endete die Blonde und seufzte erneut.
 

Lee hörte ihr schweigend zu und sagte erst mal einen Moment nichts, als sie fertig war. „Naja, eigentlich kann ich ihn ja verstehen. Du hast ihn ziemlich überfallen. Aber ich kann auch dich verstehen, dass du Hokuto und Karin helfen willst. Du wirst doch aber sicher nicht aufgeben, oder?“, fragte er und schaute sie abwartend an. „Natürlich nicht, das müsstest du eigentlich wissen. Du kennst mich doch“, erwiderte sie grinsend. „Deswegen, ich wusste, dass du das sagen würdest. An deiner Stelle würde ich auch weitermachen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, bin ich auch nur schwer davon abzubringen“, meinte Lee daraufhin. „Fragt sich nur, wie ich jetzt an ihn herankomme…ob er jetzt überhaupt noch mit mir reden will…?“ Coco klang skeptisch. „Ich denke schon, aber vielleicht solltest du das Ganze noch ein bisschen langsamer angehen und das Thema nicht gleich auf Hokuto lenken. Taste dich Stück für Stück an ihn heran, ich denke, dann wird er dir von ganz allein sagen, was er für sie empfindet“, antwortete Lee. Die Blonde überlegte kurz, bevor sie langsam nickte. „Naja, da ist was dran. Denkst du, dass das funktioniert?“, wollte sie dann wissen. „Ich bin mir sicher, er wird es nicht ewig verheimlichen können“, erwiderte ihr Gegenüber lächelnd. „Na gut, du hast Recht“, stimmte sie ihm zu. „Konnte ich dir damit wenigstens ein bisschen helfen?“, fragte er dann, während sie langsam zurück zum Schulgebäude gingen. „Ja, mehr als das, danke.“ Sie erwiderte das Lächeln und küsste ihn zum Dank sanft auf die Wange, worauf er nur leise lachte.
 

Coco hatte beschlossen, Lees Rat anzunehmen und die ganze Sache langsam anzugehen. Doch sie wusste auch, dass sie sich nicht um Suigetsu und Sumaru gleichzeitig kümmern konnte. Also musste ihr jemand dabei helfen und wer wäre da besser als Hanon, die die beiden ebenso wie sie mit den beiden Mädchen zusammenbringen wollte. An einem verregneten Abend nahm die Blonde die Freundin zur Seite. „Hanon, ich muss dringend mit dir reden…“, fing sie an. „Worum geht es denn?“, fragte die Blauhaarige sofort. „Du bist doch auch der Meinung, dass das mit unseren Sorgenkindern so nicht weitergehen kann, oder?“, stellte Coco die Gegenfrage. „Ja, das bin ich allerdings. Willst du was dagegen machen?“, wollte ihr Gegenüber neugierig wissen. „Naja, ich habe schon einen Versuch gestartet, der ging aber leider daneben. Sumaru hat mich ziemlich übel abserviert. Jedenfalls habe ich mit Lee darüber gesprochen und er meinte, dass ich mich langsam an ihn herantasten soll…aber es ist ja nicht nur Sumaru, der Hokuto die ganze Zeit ignoriert…Suigetsu macht dasselbe bei Karin und deswegen müssen wir beiden ins Gewissen reden. Aber ich kann ja unmöglich bei beiden gleichzeitig sein. Deswegen brauche ich deine Hilfe. Du musst dich um Suigetsu kümmern und herausfinden, was er von Karin hält“, sprach Coco ihr Anliegen laut aus. Die Blauhaarige überlegte kurz, doch dann nickte sie. „Ich bin dabei, es wird Zeit, dass wir ihnen mal den Kopf waschen.“ „Der Meinung bin ich auch“, grinste die Blonde. „Wann geht’s los?“, fragte Hanon dann. „Lass uns zusehen, dass wir sie morgen erwischen“, meinte Coco daraufhin, worauf die Prinzessin des Südatlantiks nur zustimmend nickte, bevor sie ihren Weg in den Gemeinschaftsraum fortsetzten.
 

Dort angekommen entdeckten sie sofort die anderen, die um Hokuto herumsaßen, die offensichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte. „Was ist denn hier los?“, fragte Hanon, als sie und Coco zu ihnen stießen. Sakura, die sie gehört hatte, drehte sich zu ihnen um. „Es geht um Sumaru…“, antwortete sie leise. „Wie könnte es auch anders sein…“, murmelte Coco. „Was ist passiert?“, fragte Hanon dann. „Er muss sie ziemlich übel abserviert haben…sie hat uns erzählt, dass sie heute endlich mal allein mit ihm war und versucht hat, ihm näherzukommen. Sie muss ihm auch gesagt haben, was sie für ihn empfindet und dass er für sie mehr als nur ein Freund ist…aber dann hat er ihr an den Kopf geworfen, dass sie sich keine falschen Hoffnungen machen soll, er wolle nichts von ihr und er hätte keine Lust, seine Zeit mit kleinen Mädchen zu verschwenden“, erzählte Ino an Sakuras Stelle. „Oh…das klingt echt bösartig…“, erwiderte Coco leise. „Ihr sagt es…wir können sie gar nicht richtig beruhigen“, mischte sich Kin ein. „Kein Wunder…Mann…ich könnte mich schon wieder aufregen.“ Coco ballte die Hand zu einer Faust. Sie ging um das Sofa herum und blieb direkt vor Hokuto stehen.
 

Die Braunhaarige bemerkte es und schaute auf, ehe sie die Prinzessin des Südpazifiks aus verweinten Augen ansah. „Hokuto hör‘ zu, ich weiß wie viel dir an Sumaru liegt. Und dich hier so zu sehen, macht mich furchtbar wütend. Eigentlich hätte er dich gar nicht verdient, aber ich verstehe wie es ist, in jemanden verliebt zu sein. Lass mich ihm ins Gewissen reden, damit er endlich versteht, was er eigentlich an dir hat. Ich glaube, dass er sich seine Gefühle nicht eingestehen will, aber das müssen wir zuerst herausfinden. Lass es mich versuchen, sodass du die Chance hast, noch mal mit ihm zu reden.“ Bittend schaute Coco ihr Gegenüber an. Die Braunhaarige zögerte, sie wusste nicht, ob sie dem zustimmen sollte. „Überleg doch mal, wenn ihm nicht endlich jemand in den Hintern tritt, wird er nie verstehen, dass er dich mag. Es ist offensichtlich, aber er hat anscheinend Angst, sich auf dich einzulassen, warum auch immer. Vielleicht kommst du nicht an ihn heran, weil er von deinen Gefühlen zu ihm weiß, aber vielleicht schaffen wir das, wenn wir uns vorsichtig annähern. Einen Versuch ist es wert“, versuchte es nun auch Hanon. „Und ihr denkt, dass er mit sich reden lässt?“, fragte Hokuto hoffnungsvoll. „Wir werden alles versuchen, was in unserer Macht steht, versprochen. So kann das definitiv nicht weitergehen“, versicherte ihr Coco. „Also gut, dann versucht es“, stimmte die Braunhaarige schließlich zu. „Sehr gut, überlass das ruhig uns. Wir machen das schon“, lächelte Hanon. „Danke…ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen soll“, erwiderte Hokuto. „Ist schon okay, das machen wir gerne für dich“, winkte Coco ab. „Trotzdem danke“, sagte Hokuto noch einmal, wobei sie jetzt schon wieder besser gelaunt war und wieder ein bisschen Hoffnung hegte, dass doch noch alles ein gutes Ende nehmen würde.
 

Am nächsten Tag beschlossen Coco und Hanon, ihren Plan in Angriff zu nehmen. Heute hatten sie immerhin nichts zu tun und so wollten sie die Gelegenheit nutzen. „Wo die beiden sich wohl aufhalten?“, überlegte Hanon, während sie sich mit Coco suchend auf den Gängen umschaute. „Eine gute Frage…Sumaru könnte wieder in der Bibliothek sein. Vielleicht findest du Suigetsu draußen“, meinte die Angesprochene. „Könnte sein, wie wäre es, wenn wir uns trennen und einfach nachsehen?“, schlug die Blauhaarige vor. „Gute Idee, wir treffen uns in einer Stunde wieder hier am Treppenaufgang, in Ordnung?“, fragend schaute Coco ihre Freundin an, die zustimmend nickte. „Also gut, dann viel Erfolg, hoffen wir, dass wir den beiden helfen können“, murmelte die Blonde dann. „Das wird schon, also dann, dir auch viel Glück. Bis später.“ Mit diesen Worten machte sich Hanon auf den Weg nach draußen, während Coco den Weg zur Bibliothek einschlug.
 

An ihrem Ziel angekommen, schaute sich die Prinzessin des Südpazifiks suchend um. Sollte sie sich etwa geirrt haben und Sumaru war gar nicht da? Sie wollte sich gerade wieder zum Gehen wenden, um woanders nach ihm zu suchen, als sie ihn an einem der hinteren Tische doch entdeckte. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie zielstrebig auf ihn zuging. „Entschuldigung, ist hier vielleicht noch frei?“ Der Angesprochene sah auf und schien erst zu zögern, bevor er schließlich doch nickte. „Ja, setz dich doch.“ „Vielen Dank.“ Die Blonde lächelte leicht und setzte sich ihm gegenüber. Sie hatte vorsichtshalber ein Buch mitgenommen und tat so, als ob sie etwas arbeiten würde, doch in Wirklichkeit beobachtete sie ihn mit verstohlenem Blick. Immerhin hatte er sie dieses Mal nicht weggeschickt, das war schon mal ein Anfang. Jetzt musste sie nur genau darauf achten, was sie tat, um ihn bloß nicht zu verärgern und somit zu riskieren, dass sie wieder nichts herausfand. Also ließ sie ihn erst mal in Ruhe, um nicht zu aufdringlich zu erscheinen.

„Wie gefällt es dir eigentlich hier? Hast du dich schon eingewöhnt?“, fragte sie nach einer Weile, in der Stille zwischen ihnen geherrscht hatte. „Ich fühle mich ganz wohl hier. Es gefällt mir besser als an meiner alten Schule und ich hab mich schon längst an den Ablauf hier gewöhnt“, antwortete Sumaru. „Das freut mich. Es war klar, dass ihr nicht lange brauchen würdet. Mir und den anderen ging es damals auch nicht anders“, erwiderte die Blonde lächelnd. „Glaub ich.“ Dann herrschte wieder Schweigen, bis die Prinzessin des Südpazifiks wieder das Wort ergriff. „Was machst du denn am liebsten? Also was sind deine Lieblingsfächer?“, wollte sie wissen. „Naja, ich mach Bio ziemlich gern oder Englisch. Fächer wie Erdkunde dagegen mag ich gar nicht…“, erzählte er. „Das versteh ich, ich schlafe dabei immer. Englisch gehört auch zu meinen Lieblingsfächern, außerdem mag ich Chemie und Japanisch“, berichtete sie, worauf ihr Gegenüber nur nickte, als Zeichen, dass er ihr zugehört hatte. „Kommst du auch gut mit den anderen aus deiner Klasse zurecht?“, fragte sie dann. „Ich meine, es gibt ja schon einige, denen man besser aus dem Weg gehen sollte“, fügte sie noch schnell hinzu, als Sumaru skeptisch eine Augenbraue hochzog, er schien sich zu fragen, worauf sie hinaus wollte. „Ja, sie sind alle ziemlich nett. Und die wenigen, die nicht so wirklich auf mich achten, beachte ich auch nicht. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich Hokuto dabei habe. Es ist immer beruhigend, wenn man jemanden hat, den man schon kennt.“ Damit hatte Coco ihn genau da, wo sie ihn haben wollte.
 

„Ja, das stimmt. Ihr scheint euch schon ziemlich lange zu kennen“, stellte die Blonde beiläufig fest. „Das stimmt, eigentlich kennen wir uns schon, seit wir Kinder sind. Wir sind sozusagen Sandkastenfreunde“, erzählte Sumaru; er wusste selbst nicht, wieso er ihr das erzählte. Eigentlich war er gar nicht so gesprächig und eigentlich ging es sein Gegenüber auch gar nichts an, aber irgendwie antwortete er ihr trotzdem, irgendwie war sie doch nicht so schrecklich, wie er anfangs dachte. „Wie schön. Dann seid ihr ja nie alleine. Sie scheint offensichtlich deine beste Freundin zu sein“, meinte sie dann, worauf er langsam nickte. „Ja, eigentlich schon. Aber manchmal zweifle ich daran, ob sie das überhaupt weiß. Ich bin nicht besonders gut darin, meine Gefühle offen zu zeigen. Es ist wirklich nicht so, dass ich sie nicht mag und ich kann nichts dafür, dass ich manchmal so abweisend auf sie reagiere. Es passiert einfach, ich weiß, dass ich sie damit verletze und hinterher tut es mir leid, aber ich bin ihr nie nachgelaufen, um es ihr zu erklären, aus Angst sie damit nur noch trauriger zu machen“, berichtete er, es tat gut endlich mal alles loszuwerden, was ihn die ganze Zeit beschäftigte.
 

Coco hörte ihm schweigend zu. Sie überlegte, was sie darauf sagen sollte. Sie musste ihre Worte weise wählen, wenn sie noch mehr erfahren wollte. Also sollte sie jetzt bloß nichts überstürzen. „Vielleicht hat sie aber darauf gewartet, um noch mal mit dir reden zu können. Und weil du es nicht getan hast, war sie erst recht traurig“, sagte sie nach einer kurzen Stille. „Denkst du das wirklich?“ Ein wenig überrascht schaute er sie an. „Ich denke schon. Es ist doch offensichtlich, dass sie dich mehr als alles andere liebt, deswegen sucht sie deine Nähe. Aber sie ist immer wieder am Boden zerstört, wenn du ihr die kalte Schulter zeigst. Ich bin mir sicher, dass sie sich riesig freuen würde, wenn du mal ein bisschen offener zu ihr wärst“, meinte Coco lächelnd. Sumaru dachte über ihre Worte nach, ehe er antwortete. „Ich kann das nicht, ich meine offener ihr gegenüber sein…“, murmelte er. „Wieso denn nicht? Du musst es mir natürlich nicht sagen, aber es würde mich trotzdem interessieren“, fügte sie schnell zu ihrer Frage hinzu. Sumaru zögerte wieder, doch dann beschloss er, dass es Unsinn war, ihr nicht die ganze Geschichte zu erzählen, wenn er schon mal angefangen hatte.
 

„Naja, weißt du. Es fällt mir ein bisschen schwer, mich auf andere einzulassen. Ich kann einem anderen Menschen nicht so schnell vertrauen. Ich habe zu große Angst davor, enttäuscht zu werden. Als ich klein war, habe ich meine Mutter verloren…ich konnte ihr nicht helfen…ich fühlte mich damals so hilflos…ich war mit einem Schlag allein, weil mein Vater auch nicht mehr am Leben war. Ich bin zwar bei Verwandten aufgewachsen, aber die haben sich eigentlich nie wirklich um mich gekümmert…seitdem habe ich beschlossen, keinem mehr so schnell zu vertrauen, weil ich so schlechte Erfahrungen gemacht habe und die Sache mit meiner Mutter lässt mich bis heute nicht los“, erzählte er schließlich. Wieder schwieg die Blonde, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. „Das tut mir wirklich leid…das muss schrecklich für dich gewesen sein. Jetzt verstehe ich dich auch endlich besser und es tut mir leid, dass ich am Anfang so aufdringlich war…“, murmelte sie leise. „Ist schon in Ordnung, es ist befreiend, dass ich das endlich mal jemandem erzählt habe“, antwortete er und lächelte sogar, worauf sie auch lächelte. „Deswegen reagiere ich auch bei Hokuto so…ich habe es ihr nie erzählt, weil ich sie nicht damit belasten wollte…aber sie denkt offensichtlich, dass ich sie hasse…“, seufzte er dann. „Dann ist es also nicht so?“, hakte Coco nach und kam ihrem Ziel immer näher. „Natürlich nicht. Wenn ich mal ehrlich bin, dann denke ich genau wie sie“, gestand er leise. „Du liebst sie also“, sprach die Blonde den eigentlichen Sinn dieser Aussage laut aus, woraufhin Sumaru nur zustimmend nickte.
 

“Worauf wartest du dann noch? Das ist doch das, was sie sich wünscht. Sie wartet sicher nur darauf, dass du etwas sagst“, sagte sie dann lächelnd. „Aber wie soll ich das denn anstellen?“, erwiderte er. „Du musst mit ihr reden, wenn ihr ganz allein seid und dann das Thema geschickt darauf lenken“, erklärte Coco, als ob das selbstverständlich wäre. „Und wann soll ich mal mit ihr allein sein? In den Pausen geht das ja wohl schlecht“, entgegnete Sumaru. „Keine Sorge, wenn du willst, kann ich ein Treffen arrangieren. Ich kann ihr ja sagen, dass du sie heute Abend im Rosengarten treffen willst. Natürlich nur, wenn dir das recht ist“, bot die Blonde an. „Das würdest du für mich tun? Obwohl ich so unhöflich zu dir war?“, fragte Sumaru hoffnungsvoll. „Aber sicher, ich bin nicht nachtragend. Dann heißt das also, dass ich es ihr sagen soll?“, fragte sie noch mal nach. „Ja, ich muss das endlich richtigstellen“, stimmte er zu. „Also gut, sie wird da sein, versprochen. Ich werde sie gleich mal suchen gehen und ihr alles erklären. Ich wünsche dir viel Glück“, lächelte sie dann und stand auf. „Vielen Dank und danke, dass du mir zugehört hast“, bedankte er sich. „Schon in Ordnung, das mach ich gern. Also dann, wir sehen uns. Du machst das schon.“ Coco lächelte ihm noch mal zu, bevor sie die Bibliothek mit einem zufriedenen Schmunzeln auf den Lippen verließ.
 

Hanon war in der Zwischenzeit nach draußen gegangen. Suchend schaute sie sich um. Wo sollte sie anfangen zu suchen? Er konnte überall sein. Seufzend lief sie los, irgendwo musste er ja sein. Ihr Weg führte sie direkt an den Strand und wie es der Zufall wollte, wurde sie dort auch fündig. Suigetsu saß unten im Sand und schien die Wellen zu beobachten. Erleichtert, ihn gefunden zu haben, lief sie den grasbewachsenen Hang hinunter und ging direkt auf ihn zu. „Hey, Suigetsu. Ich hab nach dir gesucht“, sprach sie ihn an. Der Angesprochene, der durch die Blauhaarige aus seinen Gedanken gerissen wurde, schaute auf und lächelte freundlich. Er mochte die Prinzessin des Südatlantiks. Die beiden verstanden sich ziemlich gut, was wohl daran lag, dass sie beide mehr als chaotisch waren. „Hanon, was ist denn los? Ist was passiert?“, fragte er schließlich. „Nein, nicht wirklich, ich wollte nur ein bisschen mit dir reden. Es macht dir doch nichts aus, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste, oder?“ Sie lächelte und wartete eine Antwort ab. „Nein, setz dich doch, ich freue mich immer über Gesellschaft“, erwiderte er ohne zu zögern. Die Blauhaarige bedankte sich und setzte sich neben ihn in den Sand.
 

Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, während sie dem Wellengang zusahen. „Worüber wolltest du denn jetzt reden?“, fragte er irgendwann, als ihm wieder einfiel, wieso sie eigentlich zu ihm gekommen war. „Ach ja, richtig. Das Meer hat mich ganz davon abgelenkt, entschuldige.“ Sie lächelte verlegen, doch er winkte nur ab. „Ach was, schon gut. Also, schieß los“, forderte er sie dann auf. Hanon wusste, dass er es nicht mochte, wenn man lange um den heißen Brei redete, also beschloss sie, gleich auf den Punkt zu kommen. „Naja, es geht um Karin“, fing sie an. „Um Karin? Was ist mit ihr?“ Der Weißhaarige klang leicht überrascht. „Naja, sie scheint dich ziemlich zu mögen, aber dir fällt das offensichtlich gar nicht richtig auf. Magst du sie etwa nicht?“, fragte Hanon gerade heraus. „So ein Quatsch.“ Suigetsu lachte kurz auf. „Natürlich mag ich sie. Das müsste sie eigentlich wissen oder denkt sie etwa, dass ich sie hassen würde?“ „Das vielleicht nicht, aber sie glaubt anscheinend, dass du dir nicht viel aus ihr machen würdest. Sie ist jedes Mal am Boden zerstört, wenn du sie ignorierst. Es macht sie wirklich total fertig, deswegen haben wir beschlossen, herauszufinden, was wirklich dahintersteckt, ob sie dir tatsächlich nichts bedeutet oder ob du dich vielleicht nicht traust, ihr zu sagen, dass du sie auch magst“, erklärte Hanon und hoffte, dass er nicht sauer sein würde, doch zu ihrer Erleichterung war er nichts dergleichen. Wieder lachte er kurz auf, bevor er wieder ernster wurde, aber immer noch ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen hatte. „Hör zu, Hanon…ich mag sie wirklich…es ist sogar mehr als das, aber du hast Recht…ich kann das einfach nicht so zeigen…ich war noch nie jemand, der seine Gefühle jedem so offen zeigen kann. Ich mache das sicher nicht mit Absicht und das bedeutet nicht, dass ich denjenigen, dem ich ein bisschen abweisend gegenüber bin, gleich hasse. Karin bedeutet mir sehr viel, ich kann es nur nicht so zeigen, wie ich es gerne tun würde. Ich verstecke das hinter den Diskussionen, die ich des Öfteren mit ihr führe, aber sie versteht es offensichtlich nicht…“, antwortete er und seufzte am Schluss leise.
 

Die Blauhaarige hörte ihm schweigend zu. „Hm…das hört sich vielversprechend an, vermutlich brauchst du einfach nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung, kann das sein?“, fragte sie und lächelte wieder. „Ja…wahrscheinlich hast du Recht“, seufzte ihr Gegenüber. „Dann lass mich doch nachhelfen“, schlug sie vor. „Wie willst du das denn anstellen?“ Fragend schaute er sie an. „Naja, ich bin mir sicher, dass ihr viel besser miteinander reden könnt, wenn ihr mal ganz alleine seid und kein anderer um euch herum ist, der euch stören kann. Dann könntest du ihr deine Beweggründe in aller Ruhe erklären“, meinte Hanon. Suigetsu überlegte kurz, bevor er langsam nickte. „Vermutlich hast du Recht. Was schlägst du also vor?“, fragte er wieder. „Ich könnte ihr doch sagen, dass du dich heute Abend mit ihr hier am Strand treffen willst. Hier habt ihr sicher eure Ruhe“, antwortete Hanon sofort. „Hört sich gut an und du denkst, dass sie kommen wird?“, fragte der Weißhaarige noch mal nach. „Mit Sicherheit, sie wird sicher ausflippen, wenn sie das hört, weil sie damit sicher nicht rechnet“, erwiderte Hanon. „Also gut, wenn du das sagst. Dann versuch dein Glück“, stimmte er schließlich zu. „Super, ich werde sie gleich mal suchen gehen, du wirst es nicht bereuen. Ich drück dir jetzt schon mal die Daumen, wir sehen uns später.“ Sie stand auf, bevor sie ihm noch mal zulächelte und wieder Richtung Schule rannte. Suigetsu sah ihr kurz nach, bevor auch er leicht lächelte und wieder die Wellen beobachtete.
 

Zufrieden, mit dem was sie erreicht hatten, trafen sich Coco und Hanon wie vereinbart eine Stunde später an ihrem Treffpunkt. Schnell tauschten sie ihre Erfahrungen aus, bevor sie sich erneut trennten, um ihren Plan weiterzuspinnen und sowohl Hokuto als auch Karin dazu zu bringen, sich mit den beiden Jungs zu treffen. Es dauerte nicht lange, bis die Prinzessinnen die beiden ausfindig gemacht hatten und wie sie es erwartet und es sich auch erhofft hatten, waren beide sofort hellauf begeistert und gleichzeitig unglaublich erleichtert, dass jetzt doch noch alles gut werden würde. Die Mühe von Coco und Hanon hatte sich letzten Endes also doch gelohnt, was daraus werden würde, würde sich in naher Zukunft zeigen.
 

Der Tag schien sich ewig hinzuziehen, doch endlich war es soweit. Nach dem Abendessen machte sich Hokuto auf den Weg in den Rosengarten, wo Sumaru sie angeblich treffen wollte. Dort angekommen, schaute sie sich suchend um, konnte ihn aber zunächst nicht entdecken. Sollte das etwa nur ein schlechter Scherz gewesen sein? Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände zitterten, während sie immer noch die Umgebung mit ihren Augen absuchte. „Suchst du zufällig mich?“ Als sie seine vertraute Stimme hörte, drehte sie sich sofort zu ihm um. „Da bist du ja, ich hatte schon Angst, dass das doch nicht stimmen würde, dass du mich sehen wolltest“, antwortete sie lächelnd; Erleichterung durchströmte sie, als sie merkte, dass er es offensichtlich wirklich ernst meinte. „Nein, es stimmt schon. Komm, lass uns ein Stück gehen.“ Sumaru erwiderte das Lächeln leicht, bevor er sie hinter sich herwinkte. Hokuto folgte ihm, ohne zu zögern.
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her und die Braunhaarige fragte sich, ob das die ganze Zeit so weitergehen würde, doch sie selbst wusste auch nicht, was sie sagen sollte, obwohl sie eigentlich ziemlich gesprächig war. „Hokuto…ich würde dir gerne etwas erklären…es tut mir leid, dass ich es erst jetzt mache…aber ich konnte es einfach nicht früher…“, durchbrach er irgendwann die Stille. „I-ist schon okay…ich höre dir zu“, versicherte sie ihm und war gespannt, was jetzt wohl kommen würde. Sumaru atmete noch einmal tief durch, bevor er anfing zu erzählen. „Du hast dich sicher schon oft gefragt, wieso ich immer so abweisend dir gegenüber bin…“, fing er an, sie merkte, dass es ihm schwer fiel, ihr das zu erzählen, also nickte sie nur und wartete einfach, bis er weiter reden würde, sie wollte ihn nicht bedrängen. Sumaru schloss kurz die Augen, um sich wieder zu sammeln, bevor er die Geschichte wieder aufnahm. „Naja…ich will dir den Grund dafür erklären…es hat auf keinen Fall etwas mit dir zu tun…ich hasse dich nicht, falls du das immer dachtest…der Grund dafür ist, dass ich immer allein war, als ich noch klein war. Weißt du…ich hab meine Mutter schon sehr früh verloren und meinen Vater habe ich niemals kennengelernt…ich bin bei Verwandten aufgewachsen, die sich nicht besonders gut um mich gekümmert haben. Ich wurde ständig vernachlässigt und kam immer nur an letzter Stelle…irgendwann habe ich angefangen, mich zurückzuziehen und mich allein durchzuschlagen…deswegen lasse ich nicht so leicht jemanden an mich heran und deswegen wirke ich manchmal so abweisend…es tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe…“, endete er schließlich und wartete jetzt eine Reaktion ihrerseits ab.
 

Hokuto hatte ihm schweigend zugehört, sie konnte kaum glauben, was sie hörte und mit einem Mal konnte sie ihn viel besser als vorher verstehen. „Das wusste ich alles nicht…das tut mir wirklich leid für dich…jetzt tut es mir auch leid, dass ich dich immer so bedrängt habe…ich dachte, du hasst mich und dabei habe ich nicht bemerkt, was in dir vorgeht…“, murmelte sie. „Woher hättest du das wissen sollen. Du musst dir deswegen sicher keine Vorwürfe machen. Ich hätte mir eher etwas vorzuwerfen, weil ich dir nie die Wahrheit gesagt habe“, erwiderte er ebenfalls leise. „Du hattest deine Gründe, ich verstehe jetzt, wieso du so reagiert hast und ich bin froh, dass du dich mir anvertraut hast. Heißt das, du vertraust mir?“, fragte sie vorsichtig. „Ja, das heißt es. Wir sind schon so lange Freunde und es war an der Zeit, dass du das erfährst…jetzt fühle ich mich viel besser“, antwortete er lächelnd. „Das kann ich mir gut vorstellen…“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Aber es gibt noch etwas, das ich dir sagen will“, redete Sumaru dann weiter. „Ach ja? Und was ist das?“ Hokuto wurde sofort hellhörig und hoffte inständig, dass er endlich das aussprechen würde, worauf sie schon so lange wartete. Sumaru atmete tief durch, das, was er ihr jetzt sagen wollte, erschien ihm noch schwieriger als die Worte zuvor. „Also gut…hör mir gut zu…ich weiß…dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe…aber…mir hat das selbst immer wehgetan…ich habe mich immer schrecklich gefühlt, wenn du meinetwegen so niedergeschlagen warst, aber ich konnte nicht anders. Ich war ein kompletter Idiot, weil ich darüber hinaus verdrängt habe, was ich für dich empfinde. Ich habe verdrängt, dass wir immer die besten Freunde waren, dass du mich immer verstanden hast, auch wenn ich mal nicht reden wollte…aber am meisten habe ich verdrängt, dass aus dieser Freundschaft irgendwann mehr für mich wurde…ich habe verdrängt, dass ich dich liebe, Hokuto…“ Zum Schluss wurde er immer leiser, doch die Braunhaarige konnte seine Worte dennoch verstehen. Einen Moment war sie völlig sprachlos, sie hatte absolut nicht damit gerechnet, dass er ihr das sagen würde. Das, was sie sich so sehr gewünscht hatte, war jetzt endlich eingetroffen, doch sie konnte es noch gar nicht richtig fassen, geschweige denn die richtigen Worte dafür finden. „Oh mein Gott…ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…das war das, was ich immer hören wollte…ich hätte nie gedacht, dass du wirklich dasselbe für mich fühlst…“, murmelte sie schließlich, als sie sich wieder gefasst hatte. „Es ist aber die Wahrheit, ich liebe dich…ich konnte es dir nur noch nicht sagen, ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel“, antwortete er leicht lächelnd. „Ach was, natürlich nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin einfach überwältigt und kann nur noch eins dazu sagen – ich liebe dich auch.“ Sie strahlte übers ganze Gesicht, bevor sie ihm um den Hals fiel und sich kurz darauf auch schon ihre Lippen trafen.
 

Am Strand wartete Suigetsu auf Karin. Normalerweise ließ sie nie so lange auf sich warten und langsam fragte er sich, ob Hanon vielleicht keinen Erfolg hatte. Nachdenklich lief er hin und her, warf immer wieder einen Blick in die Richtung des Schulgebäudes, doch bisher fehlte jede Spur von der Rothaarigen. Er seufzte leise und setzte seinen Lauf fort, bis er es irgendwann aufgeben wollte, als er plötzlich jemand seinen Namen rufen hörte. Sofort drehte er sich um und sah tatsächlich Karin auf sich zukommen. Etwas atemlos blieb sie bei ihm stehen. „Suigetsu…es tut mir leid…ich wurde aufgehalten…“, entschuldigte sie sich, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. „Schon in Ordnung, atme erst mal tief durch, du bist ja völlig aus der Puste“, erwiderte er. Sie nickte nur und atmete ein paarmal tief durch, bevor sie sich aufrichtete und ihn jetzt direkt ansah. „Trotzdem tut es mir leid, dass ich dich warten gelassen habe…Orochimaru hat mich noch aufgehalten“, meinte sie und seufzte leise. „Orochimaru? Was wollte er denn von dir?“, fragte der Weißhaarige. „Er wollte noch mal kurz etwas besprechen, weil ich doch nächste Woche dieses Referat halten soll. Ich hoffe, du bist nicht sauer“, antwortete sie. „Nein, ist schon gut. Ich habe nicht wirklich angenommen, dass du mich versetzen würdest“, winkte er lächelnd ab. „Gut, dann bin ich ja beruhigt…du wolltest mich also sehen? Was ist denn los? Ist was passiert…?“, fragte sie dann. „Nicht wirklich, setz dich doch erst mal, das ist bequemer“, antwortete ihr Gegenüber und wartete, bis sie sich in den Sand gesetzt hatte, ehe auch er sich hinsetzte.
 

Einen Moment sagt er nichts und Karin fragte sich immer mehr, wieso er sie hier unten treffen wollte. Suigetsu schien nach den richtigen Worten zu suchen, er war in solchen Dingen wirklich nicht besonders gut, aber er wusste auch ganz genau, dass es an der Zeit war, es ihr endlich zu sagen. „Also gut…ich…ich will dir sagen, wieso ich dich unbedingt sehen wollte. Ich will dir endlich erklären, wieso ich dich bisher nie besonders beachtet und ständig mit dir diskutiert hab…“, fing er an. „Was…? Du willst mir eine Erklärung dafür geben? Da bin ich aber mal gespannt, schieß los“, sagte sie daraufhin und hoffte, dass er das aufgeregte Pochen ihres Herzens nicht hören konnte. „Also gut…ich werde es versuchen, auch wenn ich das nicht gerade meine Stärke ist…weißt du…wir kennen uns schon lange und eigentlich sind zwischen uns fast jeden Tag die Fetzen geflogen…du dachtest, dass ich dich nicht ausstehen konnte, das dachte ich übrigens auch…aber ich hab gemerkt, dass bei dir viel mehr dahintersteckt. Ich hab abgeblockt, weil so etwas für mich ganz neu war und ich mich nicht darauf einlassen wollte…ich wollte dich nicht so nah an mich heranlassen und hab dich deswegen weitestgehend ignoriert. Ich habe definitiv etwas gefühlt, wenn wir uns mal näher kamen, aber genau dieses Gefühl war es, das mir in gewisser Weise Angst gemacht hat und deswegen hab ich dich abgeblockt, immerhin dachte ich, dass ich dich nicht ausstehen kann und wollte es nicht riskieren, dass ich mich in die verliebe. Aber mit der Zeit mochte ich dich immer mehr und ich habe angefangen, die Diskussionen zu genießen…es war der beste Weg, um dir nah sein zu können, ohne dich wissen zu lassen, dass ich dich mag. Mittlerweile hat sich das Ganze noch mal geändert…ich fühle jetzt etwas ganz anderes…“ Er brach ab und richtete seinen Blick aufs Meer.
 

Karin hatte ihm schweigend zugehört. Sie sagte auch jetzt nichts, doch ihr Herz raste mittlerweile und hämmerte schon beinahe schmerzhaft gegen ihre Brust, während sie ihn unentwegt anschaute. „Was fühlst du jetzt…?“, fragte sie kaum hörbar. Suigetsu schwieg einen Moment, bevor er weiter redete. „Naja…jetzt sehe ich dich mit völlig anderen Augen…ich mag dich mehr, als jemals zuvor. Aber eigentlich ist das auch gelogen. Ich mag dich nicht…ich kann dich gar nicht mögen…“ Wieder machte er eine Pause und Karin schaute ihn erschrocken an. Sollte sie herkommen, damit er sie jetzt eiskalt abservieren konnte? Suigetsu bemerkte den Blick und lächelte leicht. „Ich kann dich nicht mögen, weil das, was ich für dich fühle, über Mögen hinausgeht. Ich kann dich nicht mögen, weil ich dich liebe…“ Zum Schluss wurde er immer leiser, doch die Rothaarige verstand ihn trotzdem. „Was hast du gerade gesagt…?“, fragte sie völlig fassungslos. „Du hast mich schon verstanden…und das war mein voller Ernst“, antwortete er. Sie sagte einen Moment nichts, bevor sie ihn stürmisch umarmte und ihn dadurch nach hinten in den Sand warf. „Oh mein Gott…du hast es endlich gesagt…ich habe schon nicht mehr daran geglaubt…ich liebe dich auch.“ Sie umarmte ihn noch fester und konnte ein paar Freudentränen nicht zurückhalten. „Das weiß ich doch“, meinte er lachend, während er sie festhielt. „Jetzt müssen wir auch nicht mehr diskutieren, oder?“, fragte sie dann, als sie ihn wieder direkt ansah. Wieder lachte er leise. „Nein, zumindest nicht mehr so oft“, erwiderte er, bevor er sie wieder näher zu sich zog, um sie sanft zu küssen.
 

Am nächsten Nachmittag, der sich fast schon dem Ende zuneigte, saßen alle wieder im Gemeinschaftsraum zusammen. Den anderen war nicht entgangen, dass sowohl Sumaru und Hokuto als auch Suigetsu und Karin zueinander gefunden hatten und Hanon und Coco grinsten sich zufrieden an. „Es hat sich also doch ausgezahlt, dass ihr nichts überstürzt habt“, meinte Hotaru an ihre beiden Zimmergenossinnen gewandt. „Ja, da hast du Recht. Gott sei Dank haben wir deinen Rat befolgt“, erwiderte Hokuto lächelnd. „Das habt ihr nicht nur mir zu verdanken“, entgegnete ihr Gegenüber. „Wie meinst du das?“, fragte Karin etwas verwirrt. „Coco und Hanon haben euch auch geholfen“, antwortete Hotaru lächelnd, die von dem Plan der beiden wusste. Sofort schauten die beiden Mädchen die Prinzessinnen fragend an. „Naja, sie hat Recht. Wir haben nachgeholfen. Hanon hat mit Suigetsu geredet und ich mit Sumaru. Wir haben aus den beiden herausbekommen, dass sie euch lieben und diese Treffen vorgeschlagen. Sie haben zugestimmt und deswegen sollten wir euch die Nachricht überbringen, dass ihr zum Strand und in den Rosengarten kommen sollt“, erklärte Coco mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen. „Aha, ihr habt uns also sozusagen verkuppelt.“ Karin zog eine Augenbraue nach oben. „Ja, so kann man es auch ausdrücken. Wir wollten euch nur helfen, weil wir nicht länger mit ansehen wollten, wie niedergeschlagen ihr wart…“, redete Hanon weiter. „Dann müssen wir uns wohl bei euch bedanken. Ohne eure Hilfe wären wir wahrscheinlich immer noch da, wo wir gestern Morgen waren“, lächelte Hokuto. „Ja, sie hat Recht, vielen Dank.“ Jetzt lächelte auch Karin. „Gern geschehen, dafür sind Freunde da“, meinte Coco und erwiderte das Lächeln. Dann herrschte Stille zwischen den Freunden, bis sich plötzlich Hanons Magen lautstark zu Wort meldete, worauf die anderen lachten. „Wir sollten zum Abendessen gehen, bevor uns Hanon noch vom Fleisch fällt“, meinte Temari daraufhin und stand auf. „Ich hab eben Hunger, ich muss viel essen, damit ich groß und stark werde“, erwiderte Hanon und streckte der Blonden die Zunge raus. „Schon klar, also kommt, bevor sie noch verhungert“, antwortete diese nur und winkte die anderen hinter sich her, die ebenfalls aufstanden und ihr dann folgten.
 


 

Das war’s auch (schon) wieder 

Ich weiß, dass das Kapitel dieses Mal ewig gedauert hat.

Aber ich war leider so sehr im Stress, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin.

Jetzt hab ich wieder mehr Zeit und hoffe, dass das nächste Kapitel dann schneller fertig ist^^“
 

Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und wie immer will ich mich für die Kommis bedanken =)

Würde mich auch über weitere freuen^^
 

Dann, bis zum nächsten Kapitel 
 

oOLunaOo

Alle für einen

Kapitel 16: Alle für einen
 

Mittlerweile war es März geworden und langsam wurde es wieder wärmer. Die Neuen unter ihnen hatten sich gut eingelebt und in die Gemeinschaft integriert. Auch der Schulalltag war wieder in vollem Gang – eine Überprüfung jagte die andere und alle wünschten sich, dass es schon wieder Zeit für die Ferien wäre. Doch bis dahin mussten sie noch ein bisschen durchhalten und den einen oder anderen Test über sich ergehen lassen. Bis dahin lief alles wie immer, doch sie ahnten nicht, dass sie sich schon bald für einen Freund einsetzen mussten, um den-oder diejenige nicht zu verlieren.
 

Es war ein sonniger Samstagnachmittag und ausnahmsweise war es ein Wochenende, an dem sie nicht viel zu tun hatten. So nutzten sie die Freizeit, um sich auszuruhen oder um ihren Hobbys nachzugehen. Rina und Masahiro hatten beschlossen, ein wenig am Strand spazieren zu gehen. Die Grünhaarige war ungewöhnlich ruhig, was auch ihm nicht entging. „Rina, ist alles in Ordnung? Du bist heute so still. Geht es dir nicht gut?“, fragte Masahiro besorgt. Seine Stimme riss sie offensichtlich aus den Gedanken, denn sie brauchte einen Moment, bis sie ihm antwortete. „Was…? Oh, ja es ist alles bestens. Was sollte sein, natürlich geht es mir gut. Wieso fragst du?“, erwiderte sie immer noch ein bisschen durcheinander. „Du siehst so aus, als ob dich etwas beschäftigen würde. Ist das so?“ Wieder schaute er sie fragend an, doch sie schüttelte den Kopf. „Nein, mach dir keine Gedanken. Es ist alles okay“, versicherte sie ihm und so beließ er es dabei, auch wenn er nicht ganz von ihren Worten überzeugt war.
 

Auf der anderen Seite des Strandes waren Noel und Deidara, die es auch vorzogen, ihre Freizeit draußen zu verbringen. Während er sich in den warmen Sand setzte und dabei war, ein wenig zu zeichnen, war sie ins Wasser gesprungen und schwamm ein wenig hin und her, doch irgendwann kam sie näher zum Strand und stützte sich mit den Armen auf einem Felsen ab, der dort aus dem Wasser ragte. „Was machst du da?“, fragte sie interessiert. „Ich zeichne, willst du es sehen?“, gab er zurück. „Ja, zeig her“, meinte sie lächelnd. „Also gut, dann sag mir, was du davon hältst.“ Er stand auf und kam zu ihr, worauf er ihr das Bild zeigte, das noch nicht ganz fertig war. „Sieht wirklich gut aus. Das ist dieser Strand hier, stimmt’s?“ Fragend schaute sie ihn an, worauf er nickte. „Und ich bin auch drauf“, stellte sie fest. „Ja, gut erkannt. Also denkst du, es ist gelungen?“, fragte er noch mal nach. „Na klar, deine Bilder sehen immer toll aus, das weißt du doch“, meinte sie lächelnd. „Kann sein, aber trotzdem höre ich gerne deine Meinung“, erwiderte er ebenfalls lächelnd. „Ich weiß. Dann zeichne es mal fertig, dann sehe ich es mir noch mal an“, sagte sie dann, worauf er nickte und sich wieder hinsetzte, während sie das Schwimmen wieder aufnahm.
 

Irgendwann kam sie doch wieder zu ihm, nachdem sie ihre menschliche Gestalt wieder angenommen hatte. „Und, bist du schon fertig?“, fragte sie, während sie sich neben ihn in den Sand setzte. „Fast, es fehlt noch ein bisschen was, du musst dich also noch kurz gedulden“, antwortete er lächelnd. „Na, gut. Dann verpasse dem Kunstwerk mal den letzten Schliff. Ich warte so lange“, erwiderte sie ebenfalls lächelnd. Deidara nickte nur, bevor er weitermachte und Noel ihren Gedanken nachhing. „Es ist fertig…“ Seine Stimme riss sie nach einer Weile aus ihren Gedanken. „Oh, wirklich, dann zeig es mir“, antwortete sie, als sie sich wieder gefangen hatte. Er gab es ihr und sie betrachtete es genau. „Es ist wirklich sehr schön, kann ich es haben?“, fragte sie nach einer Weile. „Wenn du es willst, dann gehört es dir“, antwortete er. „Danke, es wird einen Ehrenplatz in unserem Schlafsaal bekommen“, lächelte sie.
 

„Worüber hast du denn nachgedacht? Du warst ja richtig versunken, während ich noch gearbeitet habe“, meinte er dann. Er hatte ihr immer wieder einen Blick zugeworfen, während er das Bild fertiggestellt hatte, und dabei festgestellt, dass sie sehr nachdenklich ausgesehen hatte. „Naja…ist dir nicht aufgefallen, dass sich Rina im Moment ein bisschen merkwürdig verhält?“, fragte sie nach kurzem Zögern. „Inwiefern?“, fragte er nach. „Naja, sie ist irgendwie so in sich gekehrt. Das kenne ich gar nicht von ihr. Ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen. Es ist offensichtlich, dass sie etwas beschäftigt, aber ich weiß einfach nicht was und das macht mich wahnsinnig…“, erzählte sie und seufzte leise. Deidara schwieg einen Moment und dachte über ihre Worte nach. „Hast du schon versucht, mit ihr zu reden?“, fragte er dann. „Nein, bis jetzt noch nicht. Ich will sie nicht bedrängen. Ich möchte nicht, dass sie sich dazu verpflichtet fühlt, es mir zu sagen, obwohl sie es vielleicht gar nicht will“, antwortete Noel. „Das verstehe ich. Aber vielleicht wird es ihr besser gehen, wenn du mit ihr redest. Aber vielleicht solltest du dabei nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Du solltest es langsam angehen und dich Stück für Stück vortasten. Wenn du sie gleich überfällst, wird sie dir sicher nichts erzählen und sich zurückziehen, aber wenn du langsam an die Sache rangehst, findest du vielleicht heraus, was sie beschäftigt“, meinte der Blonde. „Also gut, dann werde ich sehen, was sich machen lässt. Danke für deinen Rat“, bedankte sich die Blauhaarige lächelnd. „Schon gut, immer wieder gern.“ Deidara erwiderte ihr Lächeln.
 

Noel behielt ihre Gedanken vorerst für sich, sie war sich sicher, dass die anderen sich nur unnötige Sorgen machen würden, wenn sie ihnen davon erzählen würde. Lieber würde sie erst mal das Gespräch mit Rina selbst suchen, um zu sehen, was sie in Erfahrung bringen konnte. Abends verhielt sich die Grünhaarige eigentlich wie immer, doch Noel, die sie besser als sonst jemand von ihnen kannte, konnte ihr ansehen, dass sie doch etwas beschäftigte. Nach dem Essen gingen alle erst mal wieder in ihren Schlafsaal. „Hey, Noel. Hast du schon mitbekommen, dass wir uns am Montag nach dem Unterricht in der Bibliothek treffen wollen, um zu lernen? Wir schreiben doch nächste Woche diese Englischarbeit“, meinte Caren auf dem Weg nach oben. „Ich werde da sein. Auch wenn ich nicht wirklich Lust habe…Zabuza könnte seine Arbeiten wirklich etwas leichter gestalten…“, seufzte die Blauhaarige, die sich nur ungern an die letzte Klassenarbeit erinnerte. „Da hast du recht, aber Asuka hat sich dazu bereit erklärt uns zu helfen“, erwiderte ihre Zwillingsschwester. „Das ist beruhigend…“, meinte Noel daraufhin.
 

In ihrem Schlafsaal angekommen erledigten sie noch den wenigen Rest an Hausaufgaben, bevor sie beschlossen den Rest des Abends im Gemeinschaftsraum zu verbringen. Bevor Rina den anderen jedoch folgen konnte, wurde sie von Noel zurückgehalten. Überrascht drehte sich die Grünhaarige zu ihr um und schaute sie abwartend an. „Was ist denn, Noel? Stimmt was nicht?“ Sie klang ein wenig verwirrt und fragte sich, was die Blauhaarige von ihr wollte. „Kann ich einen Moment mit dir reden?“, fragte diese nach kurzem Zögern. „Sicher, wieso nicht“, stimmte Rina ihr zu, auch wenn sie immer noch nicht wirklich wusste, was das Ganze sollte. „Gut, dann lass uns doch noch kurz hier bleiben“, schlug Noel vor, worauf ihr Gegenüber nickte.
 

Sie warteten noch, bis die anderen vorausgegangen waren, ehe sich Noel wieder an ihre Freundin wandte. „Es tut mir leid, wenn ich dich jetzt so überfalle…aber beschäftigt dich vielleicht etwas? In letzter Zeit kommst du mir sehr nachdenklich vor. Ich bin mir sicher, dass es auch den anderen schon teilweise aufgefallen ist, sie sagen es wahrscheinlich nur nicht. Ist wirklich alles in Ordnung?“ Besorgt ruhte der Blick der Blauhaarigen auf Rina. „Was sollte denn nicht in Ordnung sein? Masahiro hat mich auch schon gefragt, aber ich kann euch versichern, dass alles bestens ist. Vielleicht bin ich wirklich nachdenklich. Aber das kann auch daran liegen, dass ich mir Gedanken über die bevorstehenden Tests und Arbeiten mache. Du musst dir aber keine Sorgen um mich machen, Noel. Wirklich nicht“, versicherte diese ihr daraufhin. „Bist du dir ganz sicher? Wenn doch etwas nicht stimmt, kannst du es mir ruhig sagen. Ich kann das für mich behalten, wenn es die anderen nicht mitbekommen sollen. Ich will dir doch nur helfen“, beharrte Noel, die sich sicher war, dass doch mehr dahinter steckte, wie die Grünhaarige zugab. „Noel, es ist nichts. Ich weiß, dass du immer behilflich sein willst und das weiß ich auch wirklich zu schätzen. Aber es ist wirklich alles in Ordnung, glaub mir“, sagte Rina noch einmal. „Also gut. Aber wenn doch etwas ist, lass es mich wissen“, gab Noel schließlich nach; sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter nachzufragen. Sie war sich zwar sicher, dass doch mehr dahinter steckte, doch sie wusste auch, dass sie nichts aus der Grünhaarigen heraus bekommen würde und so beließ sie es dabei. „Mach ich, lass uns jetzt zu den anderen gehen, sie warten sicher schon auf uns“, meinte Rina dann und ging voraus. Noel nickte nur, ehe sie ihr folgte.
 

Nach dem Gespräch zwischen Rina und Noel, von dem niemand etwas mitbekommen hatte, vergingen einige Tage. Der Unterricht lief wie gewohnt weiter – es gab viel zu tun, da sich Hausaufgaben, Tests und Arbeiten häuften und so verbrachten sie die meiste Zeit des Tages an ihren Schreibtischen, wenn sie nicht gerade in den Klassensälen saßen. Durch die große Menge an Arbeit gerieten die Sorgen, die sie zusätzlich zu dem ganzen Stress noch hatten, immer mehr in den Hintergrund, sodass selbst Noel ihre Zweifel für den Moment abgelegt hatte und Rina nicht mehr auf ihr offensichtliches Problem ansprach.
 

Eines Tages stand mal wieder ein besonderes Ereignis an, das die Lehrer den Schülern an einem etwas ruhigeren Tag mitteilten. Die Schüler und Schülerinnen der zehnten Klasse saßen gerade im Geschichtsunterricht, als Anko eine Ansage machte. „Hört mal alle her, es gibt heute etwas Wichtiges zu besprechen“, sagte sie laut in die Klasse hinein, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich die ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Etwas Wichtiges? Was denn? Fällt der Unterricht aus?“, fragte Hanon sofort, die schon wieder Hoffnung schöpfte, einigen Stunden zu entgehen. Ein Schmunzeln schlich sich bei dieser Aussage auf Ankos Gesicht, ehe sie fortfuhr. „Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Hanon. Der gesamte Unterricht fällt nicht aus, aber wir werden am nächsten Mittwoch auf die letzten beiden Stunden verzichten und stattdessen zusammen runter in die Stadt gehen. Im Kino läuft zurzeit ein Geschichtsfilm, der für unsere momentane Unterrichtsreihe interessant sein könnte. Ich habe schon alles mit Tsunade abgeklärt, sie hat bereits ihr Einverständnis gegeben. Wir dachten uns, dass das mal eine kleine Abwechslung zu dem trockenen Unterricht wäre“, erklärte die Schwarzhaarige lächelnd. „Das hört sich gut an. Müssen wir dann auch nichts arbeiten? Sie haben doch nicht vor, darüber einen Test zu schreiben, oder?“, fragte Hanon vorsichtshalber nach, die keine Lust hatte noch einen Aufsatz über einen Kinofilm zu schreiben, geschweige denn den Inhalt als Lernstoff zu benutzen. „Nein, keine Sorge. Ihr sollt euch den Film einfach ansehen und euch ein bisschen etwas behalten. Einschlafen wäre daher nicht so gut, aber wir schreiben keinen Test über den Inhalt des Filmes“, versprach Anko, was die Blauhaarige offensichtlich unglaublich erleichterte. „Da wir das dann geklärt haben, treffen wir uns nächsten Mittwoch nach der siebten Stunde unten in der Eingangshalle und werden dann gemeinsam in die Stadt gehen. Hat noch irgendjemand Fragen?“ Fragend ließ sie ihren Blick durch die Klasse schweifen, doch keine Hand erhob sich. „Gut, dann lasst uns weitermachen“, sagte sie dann und der Unterricht wurde fortgesetzt.
 

Dem Kinobesuch stand eigentlich nichts im Weg, doch die Freunde hatten die Rechnung mal wieder ohne Tayuya, Hidan und Kakuzu gemacht. Dabei fing das Ganze harmlos an. Im Laufe der Woche hatte Anko Hanon mit einem Geschichtsreferat beauftragt, das die Blauhaarige zwar nicht sonderlich begeisterte, das sie aber dennoch erledigte. Am Abend, bevor sie es halten sollte, saß sie mit ihren Aufzeichnungen im Gemeinschaftsraum, um sich in Gedanken noch einmal ein paar Formulierungen zurechtzulegen. „Na, wie geht die Arbeit voran?“ Als sie die vertraute Stimme hörte, schaute sie auf und entdeckte Kabuto hinter sich, der ihr über die Schulter schaute. „Naja, ich denke ganz gut. Aber bei einigen Dingen muss ich mir noch mal überlegen, wie ich sie am besten erklären kann, damit mir auch alle folgen können“, antwortete sie. „Lass mich mal sehen, vielleicht kann ich dir ja ein bisschen helfen“, meinte er daraufhin und setzte sich neben sie, während er sie zu sich zog, damit sie die Aufzeichnungen beide sehen konnten.
 

Nachdem Kabuto ihr geholfen hatte, war Hanon bestens auf ihren Vortrag vorbereitet und so ging sie ohne großartig darüber nachzudenken am nächsten Morgen in den Unterricht. Geschichte stand gleich in der ersten Stunde auf dem Stundenplan und so suchte die Blauhaarige schon mal ihre Unterlagen zusammen. Kurz darauf kam auch schon Anko und begrüßte sie kurz, bevor sie Hanons Vortrag ankündigte und dann das Wort an die Prinzessin des Südatlantiks übergab. Kurz darauf war diese dabei ihre Ergebnisse vorzutragen. Alle lauschten gebannt ihren Worten, da das offensichtlich einmal ein Referat war, das keinem zu langweilig war. Zumindest hörten die meisten zu, denn in der hintersten Reihe saßen Tayuya und die beiden anderen, die alles andere als begeistert davon waren, dass die anderen der Klasse den Vortrag offensichtlich so gut fanden. „Das ist ja wirklich ätzend, wie die alle an den Lippen dieser Nervensäge hängen…wo hat die nur die Formulierungen her?“, grummelte Tayuya, die genervt die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Kabuto hat ihr mit Sicherheit geholfen“, gab Kakuzu zurück. „Ach ja, die ist ja mit diesem Genie aus der Oberstufe zusammen…vielleicht sollten wir ihr das unter die Nase reiben…“, grinste Hidan. „Eine gute Idee, dann ist es wenigstens nicht die ganze Zeit so langweilig“, gab Tayuya ebenfalls grinsend zurück. Kaum hatten sie es ausgesprochen, setzten sie es auch schon in die Tat um. „Hey, Hanon! Hat dir Kabuto mit diesen ganzen daher gelaberten Erklärungen geholfen? Der Vortrag ist sowas von lahm“, warf ihr Hidan an den Kopf. Sofort unterbrach die Blauhaarige ihre Ausführungen. „Gibt es irgendein Problem? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich eine Frage gestellt habe oder dass du dich gemeldet hast, um mir eine zu stellen. Also würde ich einfach vorschlagen, dass du den Schwachsinn für dich behältst und die Klappe hältst“, gab Hanon wütend zurück. „Was hast du denn? Vielleicht hast du den Vortrag ja gar nicht selbst gemacht und Kabuto hat dir alles geschrieben. Das könnte sogar ich besser als du“, stimmte Tayuya ihrem Vorredner zu. „Bist du dir sicher? Wenn das so ist, dann komm her und mach weiter. Und ihr könnt alle aus meinem Schlafsaal fragen, die werden euch bestätigen können, dass ich alles selbst gemacht habe und Kabuto mir lediglich Begriffe erklärt hat, die ich nicht ganz verstanden habe“, erwiderte die Blauhaarige, die langsam richtig sauer wurde. Doch jetzt schaltete sich auch Anko ein. „Hört mal, ihr beiden. Ich würde auch vorschlagen, dass ihr jetzt ganz schnell still seid, sonst werfe ich euch raus. Und dann werdet ihr mir bis nächste Woche sowohl ein Referat als auch eine schriftliche Arbeit anfertigen. Haben wir uns verstanden?!“ Ihr energischer Tonfall veranlasste die beiden Unruhestifter dazu, lieber still zu sein, sodass das Referat jetzt ohne Probleme weitergehen konnte.
 

Nach dem Unterricht sagte Hanon den anderen, dass sie schon einmal zum Mittagessen vorgehen sollten. Sie selbst hatte keinen Hunger. Sie war viel zu wütend wegen Tayuya und ihren Freunden, dass sie sich sicher war, dass sie keinen Bissen runter bekommen würde. Deswegen zog sie es vor, sich in den Rosengarten zurückzuziehen, wo sie sich auf einer Bank niederließ, bevor ihr auch schon die Tränen kamen. Sie hasste es, wenn sie so reagierte, doch immer wenn sie unglaublich wütend war, konnte sie es nicht zurückhalten. „Hanon…was ist denn los?“ Erschrocken schaute sie auf, als sie angesprochen wurde. Kabuto saß neben ihr und schaute sie besorgt an. „Woher weißt du, dass ich hier bin?“, fragte sie, als sie sich schnell über die Augen gewischt hatte. „Die anderen haben es mir gesagt. Ich habe mich gewundert, dass du nicht da warst. Normalerweise bist du doch eine der ersten, die beim Essen sind. Deswegen fand ich es umso merkwürdiger, dass du nicht mit den anderen mitgekommen bist. Sie haben mir gesagt, dass du lieber allein sein wolltest. Ich weiß doch, dass das einer deiner Lieblingsplätze ist. Daher habe ich hier zuerst gesucht und zum Glück habe ich dich auch gleich gefunden. Erzählst du mir jetzt was los ist?“, fragte er noch einmal, während er sie nah zu sich zog. Hanon ließ es zu und kuschelte sich nah an ihn, wobei ihr schon wieder die Tränen in die Augen traten. „Ich habe doch heute mein Referat in Geschichte gehalten. Es lief auch zuerst ziemlich gut und alle schienen ziemlich interessiert zu sein…aber plötzlich haben sich Tayuya und ihre doofen Freunde eingemischt…sie meinten, dass der Vortrag total lahm wäre…und sie haben mir unterstellt, dass sie das besser könnten und dass du das alles gemacht hättest, sodass ich es nur noch ablesen muss…sie haben mir unterstellt, dass ich das Referat gar nicht selbst gemacht hätte…“, erzählte sie ihm unter Tränen.
 

Kabuto sagte zuerst nichts, er konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. „Oh Mann…das gibt es doch nicht…können die nicht einfach mal ihre blöde Klappe halten…? Hat Anko nichts gesagt?“, fragte er dann und zog sie näher an sich, während er ihr sanft über den Rücken strich. „Doch…ich habe ihnen auch Antwort gegeben…Anko hat ihnen dann die Meinung gesagt, als sie keine Ruhe geben wollten…aber es hat mich so geärgert, dass sie meinen Vortrag so schlecht gemacht haben…“, erwiderte sie leise schluchzend. „Beruhige dich, Hanon. Die haben doch gar keine Ahnung, wie man einen guten Vortrag gestalten muss“, versuchte er sie zu beruhigen. „Kann schon sein…aber glaub mir, die werden noch was zu hören bekommen…und zwar jetzt gleich, ich habe gerade so gute Laune“, grummelte sie und sprang auf. „Das solltest du lieber lassen. Du könntest dir dadurch Ärger einhandeln“, erwiderte Kabuto und hoffte, dass er sie davon abbringen konnte, bezweifelte jedoch, dass sie sich wirklich beschwichtigen ließ. Seine Vermutung wurde bestätigt, als die Blauhaarige heftig den Kopf schüttelte. „Und wenn schon. Ist mir völlig egal. Hauptsache ich kann ihnen die Meinung sagen“, gab sie zurück, worauf sie auch schon loslief, ohne dass Kabuto erneut versuchen konnte, sie aufzuhalten.
 

Hanon fand die beiden Übeltäter im Speisesaal, wo sie zusammen mit Kakuzu beim Mittagessen saßen. Entschlossen baute sie sich vor ihnen auf. Als die drei bemerkten, dass jemand zu ihnen getreten war, blickten sie missmutig auf. „Was willst du denn hier?“, fragte Tayuya unfreundlich, die nicht gerade begeistert war, die Blauhaarige zu sehen. „Ich will mit dir und Hidan reden. Und zwar sofort“, gab die Angesprochene im selben Ton zurück. „Wie bitte? Wieso sollten wir mit dir reden?“ Fragend zog Hidan eine Augenbraue hoch. „Weil ich euch etwas zu sagen habe. Ich werde auch nicht eher hier weggehen, bis ihr aufsteht und mitkommt“, beharrte die Prinzessin des Südatlantiks. „Also gut, ich hoffe, es dauert nicht zu lange. Ich will nicht, dass das Essen kalt wird“, meinte der Weißhaarige dann und stand auf, worauf Tayuya es ihm gleichtat und der Blauhaarigen schließlich nach draußen folgte.
 

Hanon führte sie bis zum Rosengarten, wo sie um diese Zeit ungestört waren. „Also? Worüber wolltest du jetzt so dringend reden. Ich hoffe, es ist wichtig“, schnauzte Tayuya sie an. „Es ist tatsächlich wichtig, zumindest für mich“, erwiderte Hanon, die bemüht war ruhig zu bleiben. „Dann spuck es schon aus. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, mischte sich Hidan ungeduldig ein. „Also gut, dann kommen wir gleich zur Sache. Es geht um die Geschichtsstunde…es war echt eine Unverschämtheit, wie ihr meinen Vortrag runtergemacht habt. Ihr wisst gar nicht, wie viel Arbeit ich da hineingesteckt habe und es war wirklich eine Frechheit, dass ihr mir unterstellt habt, dass ich Kabuto für mich arbeiten ließ. Jeder von den anderen kann euch bestätigen, dass ich es allein gemacht habe. Eigentlich hatte ich ja eine richtige Wut im Bauch und genau genommen hat sich mein Zorn auch noch nicht gelegt, aber jetzt weiß ich wenigstens, wieso ihr das gemacht habt. Wenn ich es mir in dieser Hinsicht recht überlege, könnte ich fast schon Mitleid empfinden.“ Die Blauhaarige machte eine Pause und wartete auf eine Reaktion der beiden anderen. Sie wusste genau, dass sie sicher nicht mit so einem Verhalten ihrerseits gerechnet hatten, doch sie wusste auch, dass sie sie dadurch erst recht ärgern konnte, weil sie sicher gehofft hatten, dass sich die Prinzessin unendlich aufregen würde.
 

„Wie meinst du das?“, fragte Hidan nach einer kurzen Stille. „Naja, es wird euch sicher nicht gefallen, aber ich habe euch durchschaut. Euch hat es gestört, dass ich so viel Aufmerksamkeit bekommen habe. Es hat euch gefuchst, dass alle meinen Vortrag so gut gefunden haben. Deswegen dachtet ihr, ihr macht mich vor der Klasse schlecht, in der Hoffnung, dass die anderen das Interesse verlieren würden. Ihr wart neidisch, dass auch Anko das Ganze gefallen hat. Und wieso? Weil ihr so etwas nie hinbekommen würdet. Ihr würdet so einen Vortrag niemals zustande bringen, weil ihr einfach nicht die nötige Intelligenz dazu besitzt. Tut mir leid, wenn ich mich so direkt ausdrücke, aber ich glaube nicht, dass ihr mich anders versteht. Im Gegensatz zu euch, weiß ich was ich zu tun habe. Also überlegt euch das nächste Mal vorher, mit wem ihr euch anlegt und haltet euch in Zukunft zurück, sonst werde ich euch genauso bloßstellen, damit jeder in der Klasse erkennt, was für miese Falschspieler ihr seid. Also denkt immer daran.“ Mit diesen Worten drehte sich die Blauhaarige um und ließ die beiden einfach stehen. Bevor sie um die nächste Ecke verschwand, drehte sie sich jedoch noch einmal um. „Ach ja, noch etwas. Das war keine Drohung, sondern ein Versprechen.“ Damit verschwand sie endgültig; sie bekam nicht mehr mit, wie Hidan und Tayuya leise Rache schworen.
 

Am Abend trafen sich Hidan, Kakuzu und Tayuya im Schlafsaal der Rothaarigen, um noch einmal über die Begegnung mit Hanon zu sprechen. „Die hatte echt Glück, dass ich ihr keine rein gehauen hab…“, grummelte Tayuya, während sie zum Fenster ging. „Wem sagst du das…am liebsten würde ich es ihr irgendwie heimzahlen“, gab Hidan ihr recht. „Das ist gar keine schlechte Idee. Immerhin hätte sie es verdient. Wie willst du das denn anstellen? Hast du dabei an etwas Bestimmtes gedacht?“, fragte die Rothaarige sofort interessiert. Wenn es darum ging, der Prinzessin des Südatlantiks übel mitzuspielen, war sie immer gleich dabei. „Naja, mir ist vorhin beim Abendessen eine Idee gekommen. Es wäre nur zu überlegen, ob wir das auch umsetzen können…“, überlegte Hidan. „Spuck es schon aus, Hidan“, drängte Tayuya ungeduldig. „Wir schreiben doch nächste Woche diese Französisch-Arbeit. Kakashi hat die fertigen Kopien immer am selben Platz im Lehrerzimmer liegen. Wir könnten uns bei einer günstigen Gelegenheit rein schmuggeln und die Kopien klauen. Und dann werden wir sie Hanon und ihren Freunden unter die Bänke legen. Wenn das rauskommt, können sie sicher ihre Koffer packen“, grinste Hidan.
 

Tayuya und Kakuzu überlegten kurz, doch dann grinsten sie. „Das ist eine super Idee. Am Wochenende ist so gut wie niemand im Lehrerzimmer. Dann können wir uns von einem Lehrer den Schlüssel geben lassen, der uns glaubt, dass wir für einen anderen etwas holen müssen“, meinte Tayuya dann. „Wer könnte leichtgläubig genug sein, uns das abzukaufen?“, fragte Hidan daraufhin. „Wieso fragen wir nicht einfach Iruka? Wir könnten ihm sagen, dass wir etwas für Orochimaru holen müssen. Der glaubt doch eh alles“, mischte sich Kakuzu ein. „Das ist die Idee, Kakuzu. Genauso machen wir es und dann sind Hanon und ihre Freunde geliefert“, meinte Tayuya mit einem gemeinen Grinsen.
 

Der Rest der Woche verging wie im Flug und dann war es auch schon Samstag. Die drei Übeltäter warteten das Mittagessen ab, bevor sie sich auf den Weg zu Irukas Zimmer machten. Sie hatten beschlossen, Kakuzu vorzuschicken, da er ihm wahrscheinlich am ehesten glauben würde. Die anderen beiden versteckten sich hinter einer Ecke, während der Dritte im Bunde gerade anklopfte. Es dauerte nicht lange bis die Tür geöffnet wurde und ihm Iruka gegenüberstand. „Wie kann ich dir weiterhelfen?“, fragte er etwas überrascht. „Guten Tag, Sensei Iruka. Entschuldigung, dass ich Sie störe, aber Sensei Orochimaru hat mich zu Ihnen geschickt. Er lässt Sie freundlich grüßen und Sie sollen mir doch bitte den Schlüssel fürs Lehrerzimmer geben, um etwas für ihn zu holen. Er ist gerade anderweitig beschäftigt, deswegen hat er mich damit beauftragt“, erklärte Kakuzu schnell. „Warte kurz, ich hole den Schlüssel.“ Iruka fragte gar nicht nach, ob das auch wirklich stimmte, er ging einfach davon aus, dass das der Wahrheit entsprach. Es dauerte nicht lange, bis er wiederkam und Kakuzu den Schlüssel in die Hand drückte. Dieser bedankte sich höflich, bevor er sich noch verabschiedete und zu den beiden anderen ging, während Iruka wieder in seinem Zimmer verschwand.
 

Kaum war er bei ihnen angekommen, übergab er den Schlüssel an Tayuya, die triumphierend grinste. „Iruka ist so ein Trottel, dem kann man echt alles erzählen. Beeilen wir uns, bevor wir noch einem der anderen Lehrer über den Weg laufen“, meinte die Rothaarige dann und ging voraus, worauf ihre Mitstreiter ihr folgten. Immer wieder schauten sie sich um und vergewisserten sich, dass ihnen niemand folgte und auch kein Lehrer in der Nähe war, der sie womöglich fragen könnte, was sie mit dem Schlüssel fürs Lehrerzimmer wollten. Doch schließlich kamen sie ohne irgendwelche Zwischenfälle an ihrem Ziel an. Schnell schloss die Rothaarige die Tür auf und warf einen kurzen Blick hinein, bevor sie ihre Freunde hinter sich her winkte, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass kein Lehrer anzutreffen war. Nachdem alle drei den Raum betreten hatten, schloss Tayuya die Tür leise hinter sich und schloss vorsichtshalber wieder ab, damit sie nicht womöglich noch überrascht werden würden. „Du hast gesagt, dass sie immer am selben Platz liegen würden. Wo ist das?“, fragte sie dann an Hidan gewandt. „Normalerweise hat er sie immer in einer seiner Schreibtischschubladen. Aber wir sollten uns trotzdem aufteilen. Es könnte ja sein, dass sie dieses Mal woanders liegen“, antwortete der Angesprochene. „Gut, dann los. Wir dürfen uns nicht allzu lange Zeit lassen“, meinte Kakuzu dann, worauf die anderen beiden nickten und jeder in einer anderen Ecke suchte.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie die Kopien gefunden hatten; sie waren tatsächlich in einer Schublade von Kakashis Schreibtisch, wie Hidan es gesagt hatte. „Perfekt, jetzt müssen wir nur noch schnell zu unserem Klassensaal und sie unter den entsprechenden Bänken verstecken. Und dann bringen wir Iruka den Schlüssel wieder zurück“, meinte Tayuya mit einem triumphierenden Grinsen. Die anderen beiden nickten zustimmend und folgten ihr dann wieder nach draußen auf den Flur. Die Rothaarige schloss noch vorsorglich ab, damit es so aussah, als ob sie gar nicht hier gewesen wären, bevor sie sich mit ihren beiden Freunden auf den Weg zu ihrem Klassensaal machte. Dort angekommen, schlossen sie schnell auf; während Hidan und Tayuya im Raum verschwanden, um die Arbeiten zu verstecken, blieb Kakuzu vor der Tür stehen, um aufzupassen, dass kein Lehrer vorbeikommen würde. Keine fünf Minuten später kamen sie wieder heraus, worauf sie sich so schnell wie möglich auf den Weg machten, um Iruka den Schlüssel zurückzubringen. Jetzt musste ihr Plan nur noch aufgehen…
 

Am nächsten Tag warteten Tayuya und ihre Freunde ungeduldig darauf, dass Kakashi endlich auftauchen würde. Sie konnten es kaum erwarten, seine Reaktion zu sehen, wenn er merken würde, dass Hanon und die anderen die nächste Klassenarbeit unter den Bänken liegen hatten. Breit grinsend schauten sie zur Tür und warteten ab. „Was ist denn mit denen los…? Die scheinen heute ja wirklich gut gelaunt zu sein“, stellte Hanon misstrauisch fest, während sie den dreien einen Blick zuwarf. „Ob sie wieder irgendwas im Schilde führen?“, überlegte Seirra. „Kann schon sein…wann haben die denn mal gute Absichten?“, gab Caren zurück. Doch sie hatten keine Zeit mehr weiter zu mutmaßen, denn im nächsten Moment ging die Tür auf und Kakashi betrat den Raum.
 

Zunächst verlief der Unterricht weitestgehend ruhig, da der Weißhaarige etwas an die Tafel schrieb, das sie abschreiben sollten. Doch dann drehte er sich zur Klasse um und wies sie an, ihre Arbeitshefte unter den Bänken rauszuholen, damit sie den neuen Stoff gleich üben konnten. Sofort hörte man alle Schubladen aufgehen, als alle ihre Unterlagen holten. Hanon bemerkte dabei nicht, dass sie gleichzeitig noch etwas anderes herausholte. Dafür fiel es Tayuya sofort auf; sie wusste, dass es nur die Französisch-Arbeit sein konnte. Ein gemeines Grinsen huschte über ihre Lippen, ehe ihre Hand in die Höhe schnellte.
 

„Sensei Kakashi!“, rief sie aufgeregt. Sofort schaute der Weißhaarige sie fragend an. „Was ist denn los, Tayuya? Stimmt etwas nicht?“ „Sie werden nicht glauben, was Hanon da gerade aus ihrer Bank geholt hat“, redete die Rothaarige aufgekratzt. „Was soll ich schon rausgeholt haben? Mein Arbeitsheft natürlich. Was ist daran besonders…?“ Auch die Blauhaarige wusste nicht wirklich, was Tayuya eigentlich sagen wollte. „Tu nicht so unschuldig, Hanon. Du hast gerade die Kopie der nächsten Klassenarbeit rausgeholt. Ich habe genau gesehen, wie du sie aus deiner Schublade gezogen hast“, gab Tayuya anklagend zurück. „Ich hab was?“, fragte Hanon entgeistert, doch jetzt bemerkte sie auch, dass sie versehentlich etwas anderes mit rausgeholt hatte. Entsetzt schaute sie auf die Kopie der Arbeit. Mittlerweile war auch Kakashi zu ihr gekommen, um den Wahrheitsgehalt von Tayuyas Anschuldigung herauszufinden. Ungläubig schaute er seiner Schülerin über die Schulter, als er feststellte, dass die Rothaarige tatsächlich die Wahrheit sagte. „Hanon…hast du dafür eine Erklärung?“ Kakashi war gefährlich ruhig, ein Zeichen dafür, dass sie jetzt besser nichts Falsches sagen sollte. „Nein…habe ich nicht…aber ich hab keine Ahnung, wie diese Kopie unter meine Bank kommt“, versicherte ihm die Blauhaarige, doch Tayuya mischte sich erneut ein. „Ach nein? Du hast dir die Kopie sicher aus dem Lehrerzimmer geklaut. Wer weiß, ob nicht noch andere hier bei deinem miesen Plan mitgemacht haben.“ „Was redest du da für einen Schwachsinn? Sensei Kakashi, Sie müssen mir glauben. Ich habe die Kopien nicht gestohlen. Das würde mir niemals einfallen“, versuchte sie sich zu verteidigen, doch sie wusste, dass das wohl nichts nützen würde. „Tut mir leid, Hanon…aber das ist Beweis genug…das hätte ich niemals von dir gedacht…los, jeder öffnet jetzt noch mal seine Schublade und ich sehe nach, ob noch jemand Kopien hat“, wies Kakashi dann an, man konnte ihm anhören, dass er stocksauer war und so kam der Rest der Klasse seiner Aufforderung lieber ohne zu zögern nach.
 

Am Ende hatte er tatsächlich noch mehr Kopien gefunden, die allerdings nur bei Hanons Freunden lagen. Die waren genauso entsetzt und verwirrt wie die Prinzessin des Südatlantiks, doch gleichzeitig wurden sie auch misstrauisch. Es war offensichtlich, dass jemand sie reinlegen wollte, denn alle wussten, dass das auf keinen Fall ihr eigenes Werk war. Sie waren sich sicher, dass nur Tayuya und ihre Freunde dahinterstecken konnten, doch solange sie ihnen nichts nachweisen konnten, mussten sie wohl oder übel die Konsequenzen tragen, die hoffentlich nicht ganz so streng ausfallen würden. Nach dem Unterricht winkte Kakashi die Betroffenen zu sich. „Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Von euch hätte ich das niemals gedacht. Was ist nur in euch gefahren?“, fragte er verständnislos. „Aber Sensei, wir waren das nicht. Auf so eine Idee würden wir niemals kommen. Das müssten sie doch eigentlich wissen. Wir wurden sicher reingelegt“, versuchte Hanon noch einmal ihn von ihrer aller Unschuld zu überzeugen. „Ich würde euch gerne glauben, Hanon. Aber im Moment spricht alles gegen euch. Es tut mir leid, aber ich muss euch zu Tsunade schicken. Die wird entscheiden, was für so ein Vorgehen angemessen ist. Ihr geht auf direktem Weg zu ihr. Ist das klar?“ Er schaute einen nach dem anderen eindringlich an, worauf alle kaum merklich nickten und dann geknickt den Klassensaal verließen.
 

Sie schlugen sofort den Weg zum Büro der Direktorin ein, keiner wagte es sich Kakashis Anweisung zu widersetzen. „Wenn ich die in die Finger kriege. Ich wette mit euch, dass Tayuya und ihre Freunde dahinterstecken. Die haben sich sicher ins Lehrerzimmer geschlichen und die Arbeit geklaut. Zumindest würde es mich nicht wundern…die wollten uns sicher eins auswischen. Ich könnte ausflippen vor Wut.“ Hanon ballte ihre Hände so fest zu Fäusten, dass die Fingerknochen schon weiß hervortraten. „Vergiss es, Hanon. Im Moment können wir nichts beweisen und das bedeutet, dass wir vorläufig die Schuldigen sind, es sei denn wir können die Lehrer vom Gegenteil überzeugen“, seufzte Seirra. „Ich werde ihnen den Beweis liefern…das haben die drei nicht umsonst gemacht“, grummelte die Blauhaarige. „Ich hoffe nur, dass du noch dazu kommst…vielleicht schmeißt uns Tsunade auch für sowas raus…“, überlegte Caren. „Hör bloß auf…hoffentlich nicht…“, gab die Rothaarige erschrocken zurück. „Jetzt macht euch mal nicht verrückt. Vielleicht haben wir ja Glück und Tsunade glaubt uns wenigstens ansatzweise“, versuchte Haku sie zu beruhigen, worauf sie immerhin aufhörten sich gegenseitig Panik zu machen, aber dennoch nicht wirklich beruhigt waren.
 

Vor Tsunades Büro angekommen zögerten sie noch einen Moment, bevor Hanon schließlich anklopfte und kurz darauf hereingebeten wurde. Die blonde Direktorin saß an ihrem Schreibtisch und bearbeitete gerade irgendwelche Unterlagen, doch als sie hörte wie die Tür ins Schloss fiel, schaute sie auf. Kakashi hatte sie schon im Voraus darüber informiert, was passiert war. „Guten Tag…“, murmelten alle mit gesenkter Stimmte. „Hallo, alle zusammen. Kakashi hat mir bereits von dem Vorfall berichtet. Was habt ihr dazu zu sagen? Ich würde gerne zuerst eure Version der Geschichte hören, bevor ich irgendeine Maßnahme ergreife“, antwortete sie und schaute einen nach dem anderen abwartend an. „Naja, es war so – Sensei Kakashi hat uns in der Stunde aufgefordert, unsere Arbeitshefte rauszuholen. Wir haben das auch gemacht, aber plötzlich habe ich offensichtlich noch etwas anderes herausgezogen. Ich habe es zuerst gar nicht gemerkt, mir ist es erst aufgefallen, als Tayuya behauptet hat, dass ich die Kopie der nächsten Klassenarbeit hätte. Ich war verwirrt und wusste erst gar nicht, wovon sie überhaupt redete, bis ich erschrocken bemerkte, dass es tatsächlich so war. Sensei Kakashi hat natürlich sofort angenommen, dass ich die Kopie gestohlen habe. Daraufhin hat er jede Schublade untersucht und dann bei den anderen ebenfalls welche gefunden…aber ich schwöre Ihnen, dass wir die Kopien nicht gestohlen haben. Auf so eine Idee würden wir niemals kommen. Jemand muss uns einen ganz üblen Streich gespielt haben. Wir waren das wirklich nicht…“, erzählte Hanon und hoffte, dass Tsunade ihr glauben würde.
 

Die blonde Direktorin sagte zunächst nichts; sie schien sich Hanons Worte noch einmal genau durch den Kopf gehen zu lassen. „Ich glaube tatsächlich nicht, dass ihr etwas damit zu tun habt. Aber im Moment spricht leider alles gegen euch. Und die Vorschriften verlangen, dass ich euch bestrafe. Normalerweise könnte ich euch dafür sogar rausschmeißen. Aber so weit will ich nicht gehen. Wärt ihr damit einverstanden, die Gartenanlagen in Ordnung zu bringen? Damit würden wir das Ganze aus dem Weg räumen.“ Abwartend schaute Tsunade alle an. „Aber wir dürfen hier bleiben und sie glauben uns, dass wir es nicht waren. Wir müssen das nur tun, weil die Vorschriften es verlangen, richtig?“, hakte Seirra noch einmal nach. „So ist es. Ihr werdet euch ein bisschen um die Gartenanlagen kümmern und dann vergessen wir das Ganze“, bestätigte die Direktorin. „Also gut…dann machen wir das“, stimmten alle zu. „Sehr gut, und wir werden uns natürlich umhören, um den wahren Übeltäter zu erwischen“, meinte Tsunade noch. „Das hört sich gut an. Und wann sollen wir unsere Strafe antreten?“, fragte Kankuro. „Ich würde sagen am Freitagmittag nach dem Unterricht“, antwortete die Blonde, worauf alle zustimmend nickten. „Gut, dann könnt ihr gehen.“ Sofort verabschiedeten sich alle von ihr und verließen ihr Büro, ehe sie sich auf den Weg zum Mittagessen machten.
 

Die restliche Woche verging schnell und so traten die Freunde aus der zehnten Klasse am Freitagmittag ihre Strafe an. Pünktlich nach dem Unterricht kamen sie in die Gartenanlagen, um diese in Ordnung zu bringen. Shiori leistete ihnen dabei Gesellschaft, die sie beaufsichtigen sollte, bis ihr Vater kommen würde, der noch etwas im Lehrerzimmer erledigen musste. „Ich kann nicht glauben, dass euch jemand so einen üblen Streich gespielt hat“, meinte die Schwarzhaarige, während sie beobachtete, wie sich alle mit Schaufeln bewaffneten. „Wir auch nicht. Aber leider haben sie die wahren Übeltäter noch nicht gefunden“, seufzte Hanon, während sie anfing, das Unkraut heraus zu rupfen. „Hm…das ist wirklich komisch. Ich hoffe, dass sie sie noch finden. Ich hasse es, wenn man zu Unrecht bestraft wird“, erwiderte Orochimarus Tochter. „Wem sagst du das. Aber naja, jetzt machen wir es eben“, meinte Caren, die ebenfalls resigniert seufzte. Die Schwarzhaarige sagte nichts mehr darauf und als kurz darauf ihr Vater auftauchte, verabschiedete sie sich von den anderen und machte sich auf den Rückweg ins Schulgebäude.
 

Als sie fast schon dort angekommen war, erregte etwas in der Nähe der Fahrradschuppen ihre Aufmerksamkeit. Schnell versteckte sie sich hinter einer Ecke und beobachtete die drei Gestalten, die dort zusammentrafen. Bei genauerem Hinsehen konnte die Schwarzhaarige erkennen, dass es sich dabei um Tayuya, Hidan und Kakuzu handelte. „Was machen die denn hier…? Irgendwas hecken die doch wieder aus“, murmelte sie vor sich hin, während sie näher schlich, um die drei besser verstehen zu können.
 

„Habt ihr sie gesehen? Sie dürfen als Strafe die Beete in Ordnung bringen. Schade, dass Tsunade sie nicht gleich rausgeschmissen hat, aber was soll’s. Hanon und ihre Freunde im Dreck rumkriechen zu sehen ist genauso gut. Das war es doch allemal wert“, grinste Tayuya ihre beiden Freunde an. „Allerdings, wirklich eine tolle Idee, ihnen die Kopien der Klassenarbeit unterzujubeln. Die bescheuerten Lehrer werden in hundert Jahren nicht drauf kommen, dass wir es waren, die diesem Idiot von Sensei Kakashi die Arbeit geklaut haben“, lachte Hidan. „Seid ihr euch da sicher? Ich glaube, das wird meinen Vater sehr interessieren.“ Shiori war aus ihrem Versteck gekommen und kam nun auf sie zu. Die drei Übeltäter sahen sie erst geschockt an; sie hätten nie damit gerechnet, dass jemand sie belauschen könnte, doch dann fassten sie sich wieder und Hidan trat einen Schritt auf sie zu. „Das wirst du dich nicht trauen, Shiori. Du wirst deinem Vater gar nichts sagen.“ „Ach und wieso nicht? Wie könnt ihr nur Hanon und ihre Freunde für etwas schuften lassen, das ihr eigentlich getan habt?!“, fuhr sie den Weißhaarigen an. „Oh mein Gott, mir kommen gleich die Tränen“, meinte ihr Gegenüber spöttisch und verdrehte die Augen. „Halt deine dämliche Klappe. Ich verlange, dass ihr mich jetzt zu meinem Vater begleitet und ihm die Wahrheit sagt“, verlangte Shiori daraufhin, worauf sie alle drei in lautes Gelächter ausbrachen. „Willst du uns etwa dazu zwingen? Das schaffst du nicht. Aber wir können es auch nicht zulassen, dass du uns verpetzt…“, meinte Hidan und kam weiter auf sie zu und in diesem Moment wusste die Schwarzhaarige, dass er nicht davor zurückschrecken würde, sie zusammenzuschlagen.
 

Er war schon fast bei ihr angekommen und wollte schon zum ersten Schlag ausholen, als ihn eine Stimme innehalten ließ. „Na, na, ich hatte gerade den Eindruck, als ob du Shiori schlagen wolltest. Das solltest du lieber lassen, wenn du dich nicht mit mir anlegen willst, Hidan.“ Shiori drehte sich um und entdeckte Deidara hinter sich, der mit Noel zufällig vorbeigekommen war. „Ausgerechnet jetzt muss der auftauchen“, knurrte der Weißhaarige. „Wieso hältst du dich nicht einfach raus, Deidara?“, schnauzte er den Blonden an. „Ich soll zulassen, dass du ihr wehtust? Da kennst du mich schlecht. Lass es besser, du weißt ganz genau, dass du gegen mich keine Chance hast“, ermahnte ihn der Blonde, worauf sich sein Gegenüber mit einem Knurren zurückzog.
 

„Shiori, ist alles in Ordnung?“ Noel war neben die Schwarzhaarige getreten und schaute sie besorgt an. „Ja, es geht mir gut. Mach dir keine Gedanken“, erwiderte sie, worauf die Blauhaarige sichtlich beruhigt war. „Was war los? Wieso hatte er vor, dich zu verprügeln?“, fragte Deidara dazwischen, während er Hidan und die anderen beiden nicht aus den Augen ließ. „Sie wollten nicht, dass mein Vater erfährt, dass sie die Kopien der Klassenarbeit aus dem Lehrerzimmer gestohlen und sie den anderen untergejubelt haben“, erklärte Orochimarus Tochter. „Was?! Das darf doch nicht wahr sein. Und deswegen müssen meine Schwester und die anderen im Rosengarten arbeiten? Ich glaub es nicht“, sagte Noel fassungslos. „Ja, so ist es. Sie wollten ja nicht mitkommen, ich glaube, dass nur du ihnen jetzt noch ins Gewissen reden kannst, Deidara…“, meinte Shiori an den Blonden gewandt. „Ja, das glaube ich auch. Na los, ihr drei, wir gehen jetzt auf der Stelle zu Orochimaru und dann werdet ihr dieses miese Schauspiel endlich beenden“, fuhr der Angesprochene die drei Übeltäter an. Die zogen es vor, lieber zu tun, was er sagte. Sie wussten, dass es keinen Sinn machen würde, ihm zu widersprechen oder zu versuchen wegzurennen. Also taten sie, wie ihnen geheißen und folgten ihm schließlich zu Orochimaru, der immer noch die anderen beaufsichtigte.
 

Nachdem Tayuya und ihre Freunde dem Mathelehrer gegenüber zugegeben hatten, dass sie in Wirklichkeit die Kopien der Französisch-Arbeit entwendet hatten, wurden Hanon und die anderen von ihrer Strafarbeit befreit und die drei Übeltäter wurden zu Tsunade geschickt, die entscheiden sollte, wie es mit ihnen weiterging. Schließlich erteilte ihnen die Direktorin einen Verweis und ermahnte sie, sich lieber nicht noch mal so etwas zu leisten, da sie dann ihre Koffer packen und nach Hause fahren könnten. An der Stelle von Hanon und ihren Freunden mussten jetzt die drei die Arbeit im Rosengarten übernehmen und einige Stunden bei Kakashi nachsitzen, der sich bei den Freunden entschuldigte und froh war, dass sich das Ganze letztendlich doch noch aufgeklärt hatte. Eigentlich hätte jetzt wieder Ruhe ins Internat einkehren können, doch schon stand das nächste Problem vor der Tür…
 

Es war ein regnerischer Nachmittag, als Coco gerade von der Stadt kam und geradewegs in ihr Zimmer ging, um ihre nasse Jacke abzulegen. Als sie den Schlafsaal betrat, schaute sie sich erst einmal um, ob noch jemand da war und schließlich entdeckte sie Rina, die offensichtlich etwas in ihrem Schrank suchte. „Hallo, Rina. Wo sind die anderen?“, fragt die Blonde, während sie ihre Jacke auszog und sie zum Trocknen aufhängte. „Ich weiß es nicht. Die sind alle irgendwo unterwegs“, antwortete die Grünhaarige knapp, „und wo kommst du her?“ „Ich war in der Stadt, um einen Brief nach Hause zu schicken“, gab Coco zurück. „Ach so“, lautete die kurze Antwort. „Was ist denn mit dir los, geht es dir nicht gut?“, fragte die Blonde besorgt. „Doch, es ist alles bestens“, meinte Rina, ohne sich zu ihr umzudrehen. „Wonach suchst du denn?“, fragte Coco daraufhin, doch die Grünhaarige gab ihr keine Antwort. Die Blonde wollte gerade noch etwas sagen, als ihr Blick plötzlich auf Rina’ s Bett fiel. Auf diesem lag ihr offener Koffer und sie war gerade dabei, ihre Sachen hineinzulegen. „Sag mal, was machst du denn da?“, fragte Coco verwirrt. „Das siehst du doch – ich packe“, erwiderte die Angesprochene. „Das sehe ich, aber wozu?“ „Weil ich die Schule verlassen werde…“
 

Einen Moment herrschte Stille im Raum; Coco konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. „Moment, was ist los?!“, fragte sie schließlich fassungslos noch einmal nach. „Wieso willst du denn das Internat verlassen? Kannst du uns nicht mehr ausstehen oder ist irgendwas zwischen dir und Masahiro vorgefallen?“ Die Fragen sprudelten nur so aus der Prinzessin des Südpazifiks heraus, sie konnte nicht fassen, dass Rina wirklich gehen wollte. „Nein…es hat weder was mit euch noch mit Masahiro zu tun“, antwortete Rina und Coco konnte deutlich hören, dass ihre Stimme zitterte. „Wieso willst du dann gehen…?“, fragte diese daraufhin. „Mein Vater wurde versetzt…und meine Mutter hat beschlossen mit ihm in die Stadt zu ziehen, wo er in Zukunft arbeiten soll…allerdings ist das ziemlich weit von unserem jetzigen Wohnort entfernt. Meine Mutter hat mir in einem Brief geschrieben, dass sie vorhaben, mich auf einem neuen Internat anzumelden, das dort ganz in der Nähe liegt. So hätte ich es in den Ferien nicht so weit bis nach Hause“, erklärte Rina leise. „Aber wieso kannst du denn nicht hier bleiben? Du kannst doch auch von hier aus dann nach Hause fahren“, gab Coco zurück. „Das stimmt schon, aber dieses Internat ist auch weit von dem neuen Wohnort weg…“, erwiderte Rina, „und sie wollen einfach nicht, dass ich auf einer Schule bin, die viel zu weit weg ist…“ „Dann musst du also alles hier zurücklassen…“, stellte die Blonde fest. „Ja, es sieht ganz danach aus. Glaub mir, ich will nicht gehen. Denkst du wirklich, mir fällt das leicht, hier meine Sachen zu packen und zu wissen, dass ich euch und vor allem Masahiro wahrscheinlich nie wieder sehen werde oder nur noch ganz selten?“ „Nein, das denke ich nicht…gibt es denn keine Möglichkeit, deine Eltern irgendwie umzustimmen?“, fragte Coco hoffnungsvoll, doch Rina schüttelte verneinend den Kopf. „Vergiss es…wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, dann wollen sie das auch durchziehen. Ich muss mich wohl damit abfinden…würdest du mich bitte alleine lassen? Ich brauche ein bisschen Zeit für mich, ich muss selbst erst damit klar kommen…“, meinte Rina dann, worauf Coco kaum merklich nickte. „In Ordnung, wir sehen uns dann beim Essen“, meinte sie, bevor sie den Schlafsaal verließ; sie sah nicht mehr, wie sich ein paar Tränen den Weg über Rina’ s Wangen bahnten.
 

Coco fühlte sich, als hätte ihr jemand einen heftigen Schlag verpasst, während sie langsam durch die leeren Korridore des Schulgebäudes ging. Schließlich setzte sie sich auf eine Treppe, die runter ins Erdgeschoss führte, sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte; im Moment war sie einfach zu durcheinander. Eine ganze Weile saß sie gedankenverloren auf dem Treppenabsatz, bis sich schließlich jemand zu ihr setzte. „Hey, Coco. Was machst du denn hier?“ Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie angesprochen wurde. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Als sie sich umdrehte, entdeckte sie Lee neben sich, der sie besorgt anschaute. „Ach, du bist es. Ja…es ist alles bestens, ich weiß nur gerade nicht, wo mir der Kopf steht…“, murmelte sie. „Und wieso nicht? Ist irgendetwas passiert?“, fragte er nach. „Das kann man wohl so sagen…“, erwiderte die Blonde und lehnte sich seufzend an seine Schulter. „Dann erzähl es mir. Vielleicht geht es dir dann besser“, meinte der Schwarzhaarige und zog sie zu sich. „Also gut…“, gab Coco schließlich nach und begann, ihm die Geschichte zu erzählen.
 

Als sie geendet hatte, wusste Lee erst mal nicht, was er dazu sagen sollte; auch er war völlig fassungslos. „Oh mein Gott, das ist ja schrecklich. Weiß Masahiro das schon?“, fragte er, als er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Ich glaube nicht…er wird entsetzt sein“, murmelte Coco. „Ja, das glaube ich auch. Wir müssen das unbedingt den anderen erzählen“, meinte Lee dann. „Und dann? Was nützt das dann?“, fragte die Blonde entmutigt. „Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung. Jetzt lass dich nicht so hängen. So kenne ich dich ja gar nicht“, erwiderte der Schwarzhaarige und zog sie noch näher zu sich. „Ich mich auch nicht…“, gab sie leise zurück. „Du willst doch deine Freundin nicht einfach so gehen lassen, oder?“ Eindringlich schaute er sie an. „Natürlich nicht…“, antwortete sie. „Na also, dann lass uns gemeinsam eine Lösung finden“, sagte er daraufhin. „Du hast recht. Wir müssen alles daran setzen, damit sie hier bleiben kann“, gab Coco ihm schließlich recht und stand auf. „Lass uns die anderen suchen.“ „Das hört sich schon eher nach dir an“, meinte Lee lächelnd und stand ebenfalls auf, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machten, in der Hoffnung, dort auf die anderen zu treffen.
 

Tatsächlich trafen sie die anderen dort an, die es sich alle gemütlich gemacht hatten. „Hey, Leute! Hört mal alle her“, verschaffte sich Coco Gehör. Sofort schauten alle auf. „Was ist denn los, Coco?“, wollte Hanon sofort wissen. „Es ist etwas ganz Schreckliches passiert und wir müssen auf der Stelle darüber reden, um schnell eine Lösung zu finden“, berichtete die Blonde. „Etwas Schreckliches? Dann schieß mal los“, meinte Ino, die gespannt war, was jetzt kommen würde. „Rina will die Schule verlassen, weil ihr Vater versetzt wurde und ihre Mutter mit ihm in eine neue Stadt zieht. Ihre Eltern wollen sie auf einem neuen Internat anmelden, das in der Nähe des neuen Wohnortes liegt, damit der Heimweg in den Ferien nicht so weit für sie ist. Sie ist schon dabei ihre Sachen zu packen“, erklärte Coco schnell. Zuerst schauten sie alle entsetzt an. „Oh mein Gott, das ist ja furchtbar, wir müssen das irgendwie verhindern“, sagte Sakura sofort. „Ganz deiner Meinung, Rina darf auf keinen Fall gehen. Aber wie können wir es verhindern?“, fragte Kin in die Runde. „Denkt ihr, dass sich ihre Eltern umstimmen lassen werden?“, fragte Sasuke dazwischen. „Wenn es so wäre, worauf willst du hinaus?“, wollte sein Bruder wissen. „Naja, wir könnten ihren Eltern doch einfach einen Besuch abstatten und ihnen erklären, wieso es besser wäre, Rina hier zu lassen“, schlug der jüngere Uchiha vor. „Das hört sich gut an. Es ist einen Versuch wert. Aber Rina darf nichts davon mitbekommen, sonst könnte sie uns aufhalten wollen“, mischte sich Seirra ein. „Da hat sie recht. Wir müssten also hinfahren, wenn sie nichts davon merkt“, gab Naruto ihr recht. „Das lässt sich sicher einrichten. Sollen wir es versuchen?“, fragte Coco in die Runde, worauf alle sofort zustimmend nickten. „Also gut, dann würde ich vorschlagen, dass wir am Freitagmittag nach dem Unterricht losfahren. Um diese Zeit hilft sie Tsunami immer in der Bibliothek, also wird sie nichts merken“, meinte die Blonde dann, worauf wieder alle nickten und gleichzeitig hofften, dass ihr Plan auch wirklich funktionieren würde.

Der Freitag kam schneller als sie dachten und so machten sie sich nach dem Unterricht so schnell wie möglich auf den Weg in ihre Schlafsäle, um einige Sachen zusammenzupacken, um sich dann zu beeilen, auf den Bahnsteig zu kommen, wo schon in Kürze ihr Zug losfahren würde. Innerhalb einer halben Stunde waren sie an besagtem Treffpunkt versammelt. Sie hatten sich einen Tag zuvor noch die Erlaubnis von Tsunade geholt, die sofort damit einverstanden war; auch sie wollte Rina auf keinen Fall als Schülerin verlieren und deswegen stimmte sie sofort zu, dass ihre Freunde mit ihren Eltern reden wollten. Und so warteten jetzt alle auf den Zug, der in wenigen Minuten eintreffen würde. „Oh Mann, ich bin total nervös“, meinte Coco, die unruhig von einem Bein aufs andere trat. „Wem sagst du das, ich auch“, stimmte Sakura ihr zu. „Denkt ihr, dass wir ihre Eltern überzeugen können?“, mischte sich Hinata ein. „Ich hoffe es, wir dürfen uns auf keinen Fall abwimmeln lassen“, erwiderte Tenten. „Sie hat recht, wir müssen alles daran setzen, dass sie bei uns bleiben darf“, gab Kin ihr recht. „Macht euch keine Sorgen, Mädels. Wir kriegen das hin, ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich sie einfach so gehen lasse, oder?“, fragte Masahiro dazwischen, dem am meisten daran lag, dass Rina nicht die Schule wechselte. „Nein, natürlich nicht. Wenn alle Stricke reißen, überlassen wir dir das Reden“, meinte Hanon daraufhin, worauf der Grünhaarige zustimmend nickte. Doch dann hatten sie keine Zeit mehr für weitere Diskussionen, denn in diesem Moment rollte der Zug im Bahnhof ein. Schnaufend kam er zum Stehen und öffnete mit einem leisen Zischen seine Türen. Sofort nahmen sie ihr weniges Gepäck und stiegen ein, ehe sie sich ein Abteil suchten. Sie hatten sich kaum hingesetzt, als sich der Zug auch schon wieder in Bewegung setzte. Jetzt gab es kein Zurück mehr und sie durften auf keinen Fall zurückkommen, ehe sie nicht die Gewissheit hatten, dass Rina auf dem Internat bleiben konnte.
 

Nach vier Stunden langer Zugfahrt kamen sie endlich an ihrem Ziel an. Auf dem Bahnsteig blieben sie erst mal stehen und sahen noch einmal nach, wo sie überhaupt hin mussten. „Und? Wisst ihr jetzt, wohin wir gehen müssen?“, meinte Kaito an Coco und Noel gewandt, die vorsorglich Rinas Adresse aufgeschrieben hatten. „Ja, wir müssen erst mal Richtung Innenstadt und dann sehen wir weiter“, antwortete die Blauhaarige. Daraufhin nickten alle und ließen dann die beiden vorgehen, ehe sie ihnen folgten. Nachdem sie sich einigermaßen durchgefragt und immer wieder auf die Informationstafeln in der Stadt geschaut hatten, hatten sie schließlich das richtige Haus gefunden. Zögernd blieben sie vor der Haustür stehen. „Na, schön…hier wären wir also. Wer geht vor?“, fragte Ino in die Runde, doch keiner rührte sich in diesem Moment; alle schienen viel zu nervös zu sein. Doch schließlich erbarmte sich Coco und trat vor, ehe sie nach kurzem Zögern klingelte.
 

Es dauerte einen Moment und sie dachten schon, dass niemand zu Hause wäre, doch dann konnten sie doch Schritte im Inneren des Hauses vernehmen und kurz darauf wurde ihnen auch die Tür geöffnet. Es war Rina‘ s Mutter, die ihnen aufgemacht hatte und sie nun überrascht anschaute. „Kann ich euch irgendwie behilflich sein?“, fragte sie etwas verwirrt; sie hatte sicher nicht damit gerechnet, so viele Leute vor der Tür stehen zu haben. „Guten Tag, wir sind doch hier richtig bei Familie Toin, oder? Sie sind doch Rina‘ s Mutter, nicht wahr?“, ergriff Coco für alle das Wort. „Ja, das ist richtig. Ihr kennt meine Tochter also?“, stellte ihr Gegenüber die Gegenfrage. „Ja, wir sind ihre Freunde. Sie ist unsere Klassenkameradin, Zimmergenossin und sehr gute Freundin. Wir sind hier, weil wir unbedingt mit Ihnen und Ihrem Mann reden wollen…können wir reinkommen?“, fragte Coco vorsichtig und hoffte inständig, dass sie sie nicht zurückweisen würde. Rina‘ s Mutter schien einen Moment zu überlegen, doch dann nickte sie schließlich langsam. „Also gut, kommt rein.“ Sie trat zur Seite und ließ alle herein.
 

Die Freunde bedankten sich bei ihr und traten ein, ehe sie ihr ins Wohnzimmer folgten. Sie bedeutete ihnen dort zu warten, bevor sie noch einmal raus ging, um Rina‘ s Vater dazu zu rufen. Es dauerte auch nicht lange, bis er auftauchte und sich neben seine Frau setzte, als die wieder zu den Freunden kam und sich auf dem Sofa niederließ. „Worüber wolltet ihr jetzt reden?“, fragte ihre Mutter und schaute abwartend in die Runde. „Wir haben erfahren, dass Rina unsere Schule verlassen wird. Sie hat mir erzählt, dass ihr Vater versetzt wird und die Familie in eine andere Stadt zieht…und sie soll auf ein anderes Internat gehen…“, fing Coco an. „Das ist richtig“, bestätigte Rina‘ s Mutter. „Genau darüber wollten wir mit Ihnen reden. Wir wollen Rina auf keinen Fall verlieren. Sie fühlt sich an diesem Internat wirklich wohl und hat dort jemanden gefunden, den sie liebt. Sie wissen doch, dass sie mit Masahiro zusammen ist. Sie würden die beiden wirklich auseinanderreißen? Ich glaube, dass Sie den beiden damit wirklich etwas Schreckliches antun würden. Die beiden können nicht mehr ohneeinander. Und wir wollen unsere Freundin nicht verlieren. Wenn Sie sie von der Schule nehmen, können wir sie wahrscheinlich niemals wiedersehen. Und sie kann Sie doch trotzdem besuchen, auch wenn Sie in einer anderen Stadt wohnen. Ich bin mir sicher, dass es ihr nichts ausmacht, ein paar Stunden länger im Zug zu sitzen“, versuchte Coco, die Eltern der Grünhaarigen zu überzeugen.

Die beiden Erwachsenen überlegten einen Moment, ehe Rina‘ s Vater das Wort ergriff. „Ich verstehe euren Standpunkt. Aber wir haben das letzte Wort und wir haben uns entschieden Rina auf ein anderes Internat zu schicken. Sie kann Masahiro jederzeit in den Ferien sehen, sie wird sich mit der Zeit schon damit abfinden. Wir wollen sie einfach in unserer Nähe wissen und wir wissen, was das Beste für sie ist. Sie wird auf dieses Internat gehen und fertig“, sagte er entschieden. Coco wollte gerade etwas erwidern, als Hanon ihr zuvorkam. Mit wütend funkelnden Augen sah sie den Mann vor sich direkt an. „Hören Sie sich eigentlich mal zu?! Sie entscheiden einfach so über Rina‘ s Kopf hinweg, ohne sie zu fragen, was sie will und wie sie sich bei der ganzen Sache fühlt! Soll ich Ihnen sagen, wie es ihr geht?! Es geht ihr schrecklich! Sie verkriecht sich und zieht sich zurück, sie will nicht mit uns darüber reden, was sie beschäftigt, aber wir mussten die letzten paar Nächte mit anhören, wie sie sich in den Schlaf geweint hat, weil es ihr so sehr zu schaffen macht, die Schule und vor allem Masahiro verlassen zu müssen! Wollen Sie sie wirklich unglücklich machen und wollen Sie, dass sie Ihnen das niemals verzeihen wird! Ich glaube kaum, dass das in Ihrem Sinn ist!“, fuhr sie ihn an. Ihr Gegenüber schaute sie fassungslos an, mit so einem Gefühlsausbruch hatte er nicht gerechnet. Wieder herrschte einen Moment Stille, ehe Rina‘ s Mutter wieder die Stimme erhob.
 

„Es geht ihr also wirklich so schlecht damit…?“, fragte sie leise. „Ja, es geht ihr wirklich furchtbar. Und das sagen wir nicht nur, weil wir sie bei uns behalten wollen. Es ist die Wahrheit“, erwiderte Noel, die ruhiger als die Prinzessin des Südatlantiks war. Wieder schwieg ihre Mutter einen Moment. „Das wusste ich nicht. Sie hat schon ein paarmal die Schule wegen einem Umzug gewechselt und es hat ihr nie etwas ausgemacht. Deswegen dachten wir, dass es dieses Mal auch nicht schwer für sie sein würde, sich wo anders einzugewöhnen…“, murmelte sie. „Es fällt ihr aber wirklich schwer. Bitte…lassen Sie sie bei uns…es macht ihr wirklich nichts aus, länger nach Hause fahren zu müssen“, versuchte es Coco noch einmal. „Was meinst du?“, fragte die Frau an ihren Mann gewandt. Der schwieg einen Augenblick, bevor er antwortete. „Also gut, wenn es ihr wirklich so wichtig ist, auf dem Internat zu bleiben, dann kann sie das auch tun. Immerhin scheint sie dort wirkliche Freunde zu haben, die in jeder Situation hinter ihr stehen“, gab er schließlich nach; offensichtlich hatte ihn Hanons Wutausbruch wach gerüttelt. „Sie kann also bleiben?“, fragte Coco noch einmal nach und die Eltern der Grünhaarigen nickten zustimmend, worauf die Freunde in Jubel ausbrachen.
 

Den Rest des Tages hielten sich die Freunde noch in der Stadt auf, ehe sie sich am Abend wieder auf den Heimweg machten. Der Zug rollte erst spät im Bahnhof ein und so beeilten sie sich, ins Internat zu kommen, bevor dort abgeschlossen wurde. Sie schafften es gerade noch rechtzeitig und so ließ Zabuza, der von ihrem Ausflug ebenfalls wusste, sie ins Schulgebäude, bevor er die Türen verriegelte. So leise wie möglich schlichen sie sich in ihre jeweiligen Schlafsäle, wo sie hundemüde ins Bett fielen und gleich einschliefen. Die Überraschung, dass Rina doch bei ihnen bleiben durfte, würden sie sich für den nächsten Tag aufheben.
 

Am nächsten Morgen standen alle trotz ihres Ausfluges relativ früh auf; heute sollte Rina immerhin abreisen, doch bevor sie sich auf den Weg zum Bahnhof machen wollte, wollte sie sich noch von ihren Freunden verabschieden. So rief sie alle im Schlafsaal zusammen. Die anderen taten zunächst so, als wäre nichts gewesen und fanden sich alle an besagtem Ort ein. Als alle da waren, erhob Rina die Stimme. „Also dann…ihr wisst, wieso ich euch hier her bestellt habe…ich muss mich jetzt von euch verabschieden…“, sagte sie leise und vermied es, ihre Freunde anzusehen. „Aber wir haben keine Lust, uns von dir zu verabschieden“, erwiderte Coco. „Was…? Aber wie meinst du das?“ Etwas perplex schaute die Grünhaarige sie an. „Du hast es doch gehört, wir wollen uns nicht verabschieden“, wiederholte Hanon. „Wie darf ich das denn jetzt verstehen?“ Rina wurde immer verwirrter. „Wir müssen uns nicht verabschieden, weil du nicht gehen wirst“, erklärte Seirra lächelnd. „Aber ihr wisst doch, dass ich gehen muss…meine Eltern…“, fing Rina an, wurde aber von Ino unterbrochen. „…haben beschlossen, dass du doch bei uns bleiben darfst“, beendete sie ihren Satz. „Was…?“ „Du hast richtig gehört“, grinste die Blonde. „Ino hat recht, wir müssen dir was sagen“, meinte Sakura. „Und das wäre?“ Abwartend schaute Rina ihre Freunde an.
 

„Coco hat uns erzählt, dass du die Schule verlassen willst. Wir waren alle völlig geschockt, vor allem ich…wir wollten dich auf keinen Fall einfach so gehen lassen. Deswegen haben wir uns die Erlaubnis von Tsunade geholt und sind zu deinen Eltern gefahren, als du gestern Tsunami in der Bibliothek geholfen hast“, fing Masahiro an. Seine Freundin schaute ihn ungläubig an. „Moment mal…ihr wart bei meinen Eltern? Seid ihr verrückt? Was haben sie gesagt?“, fragte sie sofort aufgeregt. „Wir haben ihnen die Situation erklärt und eigentlich wollten sie nicht nachgeben, aber dann hatte Hanon einen kleinen Wutanfall und hat deinem Vater ihre Meinung gesagt. Daraufhin haben deine Eltern festgestellt, dass du richtige Freunde gefunden hast, die auch hinter dir stehen und deshalb darfst du jetzt auch bei uns bleiben“, endete Luchia lächelnd.
 

„Was…? Habe ich das gerade richtig verstanden…? Ich kann wirklich hier bleiben?“ Die Grünhaarige klang hoffnungsvoll. „Wenn wir es doch sagen, deine Eltern sind damit einverstanden, dass du hier bleibst und in den Ferien mit dem Zug zu ihnen fährst“, bestätigte Hanon. „Oh mein Gott, ich fasse es nicht, wie soll ich euch nur jemals dafür danken? Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich freue, vielen Dank“, erwiderte Rina daraufhin und umarmte ihre Freunde glücklich. „Das haben wir gern gemacht“, lächelte Noel, als sie ihre Umarmung erwiderte. „Das weiß ich, ich bin wirklich froh hier bleiben zu dürfen. Bei euch und vor allem bei Masahiro“, lächelte Rina, während sie zu dem Grünhaarigen hinüber ging, der sie sofort in eine sanfte Umarmung zog. Ihre Freunde lächelten nur und waren heilfroh, dass ihr Plan funktioniert hatte.
 

Am Abend, nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hatte, machten es sich die Freunde im Gemeinschaftsraum gemütlich. Während im Kamin ein Feuer vor sich hin knisterte, machten sie es sich auf den Sofas und Sesseln bequem. „Ich bin wirklich froh, dass ich bei euch bleiben kann“, murmelte Rina, während sie näher zu Masahiro rutschte. „Das hast du Hanon und ihrem kleinen Wutausbruch zu verdanken“, grinste Luchia. „Ja, das glaube ich auch. Luchia hat mir erzählt, was du ungefähr gesagt hast. Das hat sich bisher noch niemand bei meinem Vater getraut“, erwiderte Rina ebenfalls grinsend. „Ach was, ich konnte es nicht zurückhalten. Es ist einfach aus mir herausgebrochen“, meinte Hanon mit einem verlegenen Lächeln. „Das macht nichts, es war gut so“, antwortete Masahiro, der wohl von allen am meisten darüber erleichtert war, dass Rina blieb. „Allerdings, jetzt kann uns nichts mehr auseinanderbringen“, lächelte die Grünhaarige. So blieben sie noch bis nach Mitternacht im Gemeinschaftsraum sitzen und unterhielten sich, ehe sie schließlich beschlossen in ihre Schlafsäle zu gehen, wo sie müde in ihre Betten fielen und kurz darauf auch schon eingeschlafen waren. ________________________________________________________
 

Das war’s dann wieder.

Es tut mir wirklich leid, dass es schon wieder so lange gedauert hat >.<

Aber leider bin ich nicht immer zum Schreiben gekommen.

Trotzdem möchte ich mich wie immer für die Kommentare bedanken =)

Darüber freue ich mich immer wieder ^^

Dann bis zum nächsten Kapitel.
 

oOLunaOo

Die Theateraufführung

Kapitel 17: Die Theateraufführung
 

Nachdem die Freunde mit Erfolg verhindert hatten, dass Rina das Internat verlassen musste, war wieder einigermaßen Ruhe in den Alltag eingekehrt. Es fiel jede Menge Arbeit an, es wurde ein Test nach dem anderen geschrieben und sie wussten gar nicht mehr, wo sie die Zeit noch hernehmen sollten, um noch mehr Hausaufgaben zu erledigen. Auch an einem trüben Nachmittag trafen sie sich in der Bibliothek, um dort gemeinsam zu lernen.
 

Seufzend brüteten sie über ihren Büchern, die überall auf dem Tisch verstreut lagen. „Ich habe keine Lust mehr, nimmt das denn nie ein Ende?“, grummelte Hanon. „So schnell wahrscheinlich nicht. Irgendwie fällt den Lehrern immer wieder etwas Neues ein, das sie uns aufgeben könnten“, antwortete Luchia resigniert seufzend. „Und dabei läuft das zweite Halbjahr doch noch gar nicht so lange. Da könnten sie es ruhig auch ein bisschen langsamer angehen lassen“, meinte Coco, die auch keine großartige Lust mehr zum Lernen hatte. „Was uns fehlt, ist ein bisschen Abwechslung…“, mischte sich Noel ein. „Ja, wir verbringen die meiste Zeit nur noch mit Lernen…wir haben überhaupt keine Zeit mehr mal etwas anderes zu machen…“, stimmte Caren ihrer Zwillingsschwester zu. „Wenn wir den Lehrern nur klarmachen könnten, dass sie uns langsam aber sicher überfordern“, seufzte Seirra. „Habt ihr denn Hoffnung, dass das funktionieren wird…?“, gab Rina zurück. „Nicht wirklich, das ist denen doch egal…“, murrte Hanon. „Allerdings, aber es nützt uns auch nicht viel, wenn wir nur herum meckern“, meinte Kaito daraufhin. „Kaito hat recht und deswegen sollten wir weitermachen, desto eher sind wir fertig“, beendete Rina die Diskussion, worauf der Rest erneut resigniert seufzte und sich wieder an die Arbeit machte, die sich immerhin nicht von alleine erledigte.
 

Als sich die Zwillinge und ihre Klassenkameraden am Abend zu den anderen gesellten, fiel ihnen sofort auf, dass jemand fehlte. „Hey, wo ist Sakura?“, fragte Hanon, als sie sich neben Kin setzte. „Wir wissen es nicht genau. Seit Unterrichtsschluss haben wir sie nicht mehr gesehen. Sie war auch nicht oben im Schlafsaal…“, antwortete die Angesprochene und die Prinzessin des Südatlantiks konnte ihr anhören, dass sie besorgt um die Rosahaarige war. „Das ist aber komisch. Ist irgendetwas passiert?“, wollte Coco wissen, die das Gespräch der beiden mitbekommen hatte. „Angeblich hat sie sich mit Sasuke gestritten…das kann ich mir gut vorstellen. Er ist manchmal immer noch ein bisschen distanziert und fällt in seine alte Rolle zurück“, erwiderte Temari. „Sie haben sich also gestritten…und wer hat das gesagt?“, fragte Coco. „Eine Klassenkameradin hat offensichtlich mitbekommen, wie er sie in der Mittagspause angefahren hat. Allerdings wissen wir nicht, wieso er das gemacht hat…“, erklärte Temari. „Verstehe…ob wir sie vielleicht mal suchen sollten, wenn wir fertig sind?“, überlegte Hanon. „Ich glaube, dass es besser wäre, wenn nur einer von uns zu ihr gehen würde. Sie ist sicher sehr aufgewühlt und wenn wir sie alle umlagern, würde sie das sicher überfordern“, mischte sich jetzt Ino ein. „Ja, da hast du wahrscheinlich recht“, stimmte Coco ihr zu. „Dann geh du zu ihr, Ino. Immerhin seid ihr die besten Freundinnen. Ich bin mir sicher, dass sie sich dir anvertrauen wird“, meinte Temari, worauf die Blonde nickte. „Ich werde nach dem Essen mal nach ihr sehen“, versprach Ino, bevor sie weiter aß.
 

Wie sie es versprochen hatte, machte sich Ino nach dem Essen auf die Suche nach Sakura, die immer noch nicht aufgetaucht war. Nachdem sie sich in der Eingangshalle von den anderen verabschiedet hatte, die daraufhin nach oben in den Gemeinschaftsraum gingen, überlegte sie erst einmal, wo sie ihre Suche überhaupt beginnen sollte. Theoretisch konnte die Rosahaarige überall sein, immerhin hatte sie hier mehrere Lieblingsplätze und das bedeutete, dass es nicht so einfach werden würde, sie zu finden. Dennoch beschloss Ino zuerst in der Bibliothek nachzusehen. Sie wusste, dass Sakura sich gerne mit Hausaufgaben oder Lernstoff ablenkte, wenn sie etwas beschäftigte, doch als sie an ihrem Ziel ankam, stellte sie fest, dass sich ihre Freundin an diesem Tag nicht dort aufhielt. Also setzte sie ihre Suche fort, die jedoch noch eine ganze Weile erfolglos blieb.
 


 

Schließlich ging Ino nach draußen, da sie Sakura im Schulgebäude nicht ausfindig machen konnte. Zielstrebig lief sie Richtung Strand, in der Hoffnung, dass sie die Rosahaarige dort endlich finden würde. Und sie hatte Glück – als sie die grasbewachsene Holztreppe zum Strand herunterkam, sah sie Sakura im Sand sitzen und nachdenklich auf das Meer hinaus schauen. Ino zögerte einen Moment, doch dann ging sie langsam auf Sakura zu. „Sakura, was machst du denn hier draußen? Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht, als du nicht zum Essen gekommen bist“, sprach sie die Rosahaarige schließlich an. Die drehte sich um, als sie die vertraute Stimme hörte und schaute ihr Gegenüber einen Moment wortlos an, ehe sie doch antwortete. „Es tut mir leid, Ino…ich wollte euch keine Sorgen bereiten, aber ich hatte keinen Hunger“, murmelte sie und wandte ihren Blick wieder ab. „Ich verstehe…dir scheint es nicht gut zu gehen. Was ist los mit dir?“, fragte Ino daraufhin und ließ sich neben ihr im Sand nieder. „Nichts…ich wollte nur ein bisschen allein sein“, antwortete Sakura leise und schaute weiterhin aufs Meer hinaus. „Und deswegen setzt du dich im Dunkeln mutterseelenallein an den Strand? Das glaube ich dir nicht. Ist es wahr, dass du dich mit Sasuke gestritten hast?“, fragte die Blonde dann ohne Umschweife. Sakura sah sie leicht erschrocken an und Ino konnte ihr ansehen, dass sie sich fragte, wie sie das wohl erfahren hatte. „Jemand aus unserer Klasse hat eure Auseinandersetzung mitbekommen“, erklärte sie daher schnell. „Ach so…deswegen weißt du es also…“, erwiderte die Rosahaarige und bestätigte somit Inos Frage.
 

„Willst du darüber reden?“, fragte die Blonde nach einer kurzen Stille. Die Rosahaarige zögerte. „Ich weiß nicht…“ „Vielleicht wird es dir besser gehen, wenn du darüber sprichst“, erwiderte Ino. „Also gut…und du bist dir sicher, dass du nicht zu Itachi musst?“, fragte Sakura noch einmal nach. „Ach Quatsch, Itachi weiß, dass ich nach dir suche. Ich bin mir sicher, dass er sich denken kann, dass wir noch miteinander reden“, winkte die Blonde ab. „Na gut.“ Sakura sammelte sich noch einmal, bevor sie anfing zu erzählen. „Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber Sasuke war doch heute im Unterricht so abwesend“, fing sie an. „Ja, das habe ich auch gemerkt“, bestätigte Ino. „Naja, ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ihn wohl so beschäftigt, denn normalerweise ist er doch immer aufmerksam. Deswegen beschloss ich, ihn nach dem Mittagessen zu fragen, aber genau das war wohl ein Fehler…“, redete die Rosahaarige weiter. „Und warum?“, fragte Ino, die sich schon denken konnte, was jetzt folgen würde. „Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne mit ihm reden würde. Er hat auch sofort zugestimmt. Um ungestört reden zu können, sind wir zu den Kunstsälen gegangen, weil dort in der Mittagspause meistens so gut wie keiner ist. Ich habe ihm gesagt, dass es mir aufgefallen ist, dass er so abwesend im Unterricht gewesen ist und dann habe ich ihn nach dem Grund gefragt. Er hat sofort abgeblockt und meinte, dass er nicht darüber reden will. Daraufhin habe ich gesagt, dass er es mir doch erzählen könnte, da ich sicher bin, dass ich ihm helfen könnte, wenn er irgendwelche Probleme hätte…naja…und dann ist er irgendwie ausgerastet. Ich wusste ja nicht, dass er so darauf reagieren würde“, murmelte Sakura und Ino konnte erkennen, dass sie schon wieder mit den Tränen zu kämpfen hatte.
 

„Beruhige dich…was hat er denn zu dir gesagt? Es scheint ja nichts Nettes gewesen zu sein, wenn du deswegen so fertig bist“, bemerkte Ino. „Er meinte, dass mich das alles nichts anginge. Ich soll mich um meinen eigenen Kram kümmern und ihn in Ruhe lassen. Er wäre mir keine Rechenschaft schuldig und ich sollte meine Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken…das hat er gesagt…und das in einem ziemlich wütenden Tonfall“, erzählte die Rosahaarige leise. „Okay…das hat sicher gesessen. Ich kann nicht fassen, dass er dich so niedergemacht hat. Ich dachte, dass er endlich ein bisschen offener geworden wäre“, überlegte Ino. „Ja, das dachte ich auch. Aber da habe ich mich offensichtlich geirrt…ich hätte den Mund halten sollen“, murmelte Sakura niedergeschlagen. „Ach was, du wolltest ihm doch nur helfen. Er weiß das einfach nicht zu würdigen. Sasuke kann manchmal ein richtiger Idiot sein, aber du solltest dich nicht so runtermachen lassen. Auch ein Uchiha hat nicht das Recht, so mit dir umzugehen. Du solltest ihm die Meinung sagen, damit er weiß, dass er so nicht mit dir umspringen kann“, meinte die Blonde daraufhin. „Damit er gleich wieder ausrastet…? Nein, danke…“, widersprach ihr Gegenüber. „Soll ich mit ihm reden?“, schlug Ino daraufhin vor, doch Sakura schüttelte verneinend den Kopf. „Das ist wirklich nett gemeint, aber lass nur. Irgendwie wird es sich schon wieder einrenken…würdest du mich jetzt vielleicht ein bisschen alleine lassen? Ich brauche einfach ein wenig Zeit für mich…“ „Natürlich, aber bleib nicht allzu lange hier draußen, damit du nicht krank wirst“, antwortete Ino, bevor sie aufstand. „Mach ich…ich komme schon nach, mach dir keine Gedanken“, meinte die Rosahaarige mit einem traurigen Lächeln. „Na gut, dann bis später.“ Ino lächelte ihr noch einmal zu, ehe sie verschwand.
 

Sie war schon fast wieder am Schulgebäude angekommen, als sie bemerkte, dass am Haupteingang jemand auf sie wartete. Als sie näherkam erkannte sie, dass derjenige, der dort stand, Itachi war. „Da bist du ja wieder. Ich habe mir schon langsam Sorgen um dich gemacht. Deswegen dachte ich, ich sehe mal nach wo du bleibst“, begrüßte er sie lächelnd, als sie bei ihm ankam. „Ach was, ich gehe sicher nicht verloren. Aber schön, dass du mich abholst“, lächelte Ino. „Hast du Sakura gefunden?“, fragte der Schwarzhaarige dann. „Ja, sie ist unten am Strand…“, antwortete die Blonde leise. „Das hört sich so an, als ob du etwas herausgefunden hast. Sie hat sich wohl tatsächlich mit meinem Bruder gestritten, oder?“ Wieder lag sein Blick fragend auf ihr. „Ja…es stimmt. Entschuldige, aber dein Bruder kann ein ziemlicher Blödmann sein“, antwortete Ino und verschränkte die Arme vor der Brust. „Naja, das ist eigentlich nichts Neues was so manche Dinge angeht…“, seufzte Itachi, der langsam ahnte, worum es bei dem Streit ging. „Schön, dass dir das auch auffällt…Sakura ist total fertig, weil Sasuke so gemein zu ihr war“, erzählte sie immer noch empört. „Was hat er zu ihr gesagt?“, wollte Itachi daraufhin wissen. „Dass es sie nichts anginge, was er hat und dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern soll, weil er ihr keine Rechenschaft schuldig ist“, antwortete Ino. „Ja, das passt zu ihm…“, seufzte der Schwarzhaarige. „Kann es sein, dass du weißt was er hat?“, fragte Ino dann. „Ja, ich weiß was los ist. Ich erzähl es dir, aber lass uns lieber rein gehen. Hier draußen wird es langsam kalt“, meinte der Uchiha daraufhin, worauf die Blonde zustimmend nickte und ihm dann ins Schulgebäude folgte.
 

Da die anderen immer noch im Gemeinschaftsraum waren, folgte Ino Itachi in seinen Schlafsaal. Er wollte ihr lieber unter vier Augen erzählen, wieso sein jüngerer Bruder Sakura gegenüber vermutlich so reagiert hatte. Als sie an ihrem Ziel angekommen waren, wartete die Blonde, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ehe sie ihn abwartend und fragend anschaute. „Setz dich doch erst mal“, meinte Itachi, worauf Ino nickte und sich auf seinem Bett niederließ. „Also? Was für eine Laus ist ihm jetzt über die Leber gelaufen?“, fragte sie dann. „Naja, ich denke, dass es an unserem Vater liegt…“, fing Itachi an, während er sich neben sie setzte. „Oh…ist er etwa mit ihm aneinandergeraten?“, wollte die Blonde wissen, worauf der Uchiha langsam nickte. „Das kann man wohl so sagen…es war ziemlich heftig. Es war zwar nur ein Telefonat, aber trotzdem hat es sich so angehört, als ob sie sich direkt gegenüberstehen würden. Bei dieser Lautstärke, die die beiden drauf hatten…“, redete Itachi weiter. „Okay…und worum ging es bei dem Streit?“, fragte Ino dann. „Du weißt doch, dass unser Vater immer gerne über unsere Noten unterrichtet wird…du weißt auch, dass Physik nicht gerade Sasukes Stärke ist“, erklärte Itachi. „Oh…du redest vom letzten Test, hab ich recht?“ Die Blonde ahnte so langsam, worauf es hinaus lief. „Genau…unser Vater gibt sich nur mit Einsen zufrieden. Eine Zwei nimmt er gerade noch hin, aber eine Drei geht gar nicht…“ „Und Sasuke hat eine Drei geschrieben…“, führte Ino seinen Satz zu Ende. „So ist es. Du kannst dir sicher vorstellen, wie er da ausgerastet ist. Sasuke hat natürlich sofort zurückgeschrien und hat ihm an den Kopf geworfen, dass er endlich aufhören soll, so engstirnig zu sein und dass man eben nicht immer perfekt sein kann. Ein Wort ergab das andere und dann lagen sie sich eben richtig in den Haaren. Sasuke belastet es sehr, dass unser Vater immer nur das Beste von ihm erwartet und dass er mich meistens vorzieht. Ich verstehe das und versuche immer, ihn aufzumuntern, was leider nicht immer so gut klappt. Seit diesem Gespräch ist er extrem schlecht gelaunt und Sakura hat es jetzt leider abbekommen…“, erzählte Itachi.
 

Ino schwieg einen Moment, als er geendet hatte. „Sieht ganz danach aus. Aber was machen wir jetzt? Sie ist total fertig wegen der ganzen Sache…“, überlegte sie. „Kann ich mir gut vorstellen. Weißt du was, ich werde mit ihm reden“, meinte Itachi. „Denkst du denn, dass das einen Wert hat?“, fragte Ino etwas skeptisch. „Das kann ich nicht genau sagen. Aber einen Versuch ist es wert. Ich denke, dass ich am besten an ihn herankomme. Immerhin war ich jahrelang der einzige, dem er wirklich vertraut hat. Ich weiß, wie ich in solchen Situationen mit ihm umgehen muss“, erwiderte der Uchiha. „Da hast du wahrscheinlich recht. Also gut, dann versuche es. Ich hoffe nur, dass es auch funktionieren wird“, sagte die Blonde dann. „Ich hoffe es auch. Ich werde gleich mit ihm reden. Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen.“ Der Schwarzhaarige stand auf und hielt ihr die Hand hin, die sie ergriff und sich aufhelfen ließ. Gemeinsam gingen sie zurück in den Gemeinschaftsraum, wo sich die anderen immer noch aufhielten.
 

Als sie bei ihnen ankamen, setzte sich Ino wieder zu ihren Klassenkameradinnen, während Itachi auf seinen Bruder zuging. „Sasuke, kann ich dich kurz sprechen?“ Fragend schaute er den Jüngeren an. „Wieso, was willst du von mir?“ Seine Laune hatte sich noch kein Stück gebessert. „Komm jetzt oder muss ich nachhelfen?“ Itachis Ton wurde jetzt energischer und mit einem genervten Seufzen stand Sasuke auf und folgte seinem Bruder nach draußen. „Und? Was willst du jetzt?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du kannst dir sicher schon denken, worum es geht. Ich habe mitbekommen, dass du dich mit Sakura gestritten hast“, fing der Ältere an. „Und weiter? Kümmer dich um deinen Kram und lass mich in Ruhe“, fuhr Sasuke ihn an. „Jetzt mach mal halblang. Ich weiß, dass du stinksauer auf unseren Vater bist und ich kann dich auch sehr gut verstehen. Das, was er dir an den Kopf geworfen hat, war nicht richtig und ich verstehe, dass du dich gekränkt fühlst. Aber Sakura kann nichts dafür, dass unser Vater dich wie ein Stück Dreck behandelt. Sie wollte dir nur helfen, aber anstatt das einfach mal zuzulassen, hast du sie gleich fertiggemacht. Ist dir bewusst, dass sie jetzt draußen am Strand sitzt und sich deinetwegen die Augen aus dem Kopf weint? Du hast sie mit deiner wohl gemerkt unnötigen Reaktion verletzt. Musste das wirklich sein?“ Itachi fuhr ihn jetzt ebenfalls an und sein Bruder verstummte für einen Moment.
 

„Sie weint…?“, fragte er schließlich leise. „Ja…laut Ino schon. Und ich glaube nicht, dass sie sich das einfach so aus den Fingern zieht“, gab Itachi zurück. „Das wollte ich nicht…“, murmelte der Jüngere kaum hörbar. „Du hast jedenfalls ihre Gefühle ziemlich verletzt. Tut mir leid, aber in dieser Hinsicht bist du manchmal wirklich ein Trampeltier…und jetzt geh zu ihr und klär das endlich“, meinte Itachi daraufhin. „Und wenn sie mir nicht zuhören will?“, erwiderte Sasuke. „Du darfst nur nicht locker lassen und wenn dir wirklich etwas an ihr liegt, wirst du das auch nicht tun. Also los jetzt, geh.“ Itachi schubste ihn Richtung Treppe und Sasuke ließ es seufzend zu.

Nachdem Itachi ihm noch einmal versichert hatte, dass Sakura unten am Strand war, machte sich Sasuke auf den Weg dorthin, um die ganze Sache richtig zu stellen. Wie sein Bruder es gesagt hatte, saß die Rosahaarige immer noch im Sand und schaute gedankenverloren aufs Meer hinaus. Lautlos trat er hinter sie und sagte erst einmal nichts, ehe er sich doch dazu durchrang. „Sakura…“, sagte er leise. Als sie seine vertraute Stimme hörte, drehte sie sich erschrocken zu ihm um, wandte sich aber gleich wieder ab, damit er ihr verweintes Gesicht nicht sehen würde. „Du brauchst deine Tränen nicht zu verstecken…nicht, wenn du meinetwegen weinst…“ Der Schwarzhaarige sprach immer noch leise und setzte sich jetzt neben sie. Sakura sagte nichts darauf, sie schluchzte nur leise und wischte sich immer wieder über die Augen. „Es tut mir leid, Sakura. Ich hätte dich wirklich nicht so anfahren dürfen. Ich war so wütend in diesem Moment und habe meine schlechte Laune an dir ausgelassen…ich wollte dich nicht verletzen…“, entschuldigte er sich und zog sie vorsichtig zu sich.

Sakura ließ es zu und zögerte einen Moment, bevor sie sich doch an ihn kuschelte. „Schon okay, ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen. Du hattest sicher deine Gründe, wieso du so abwesend warst…tut mir leid, dass ich so aufdringlich war“, murmelte die Rosahaarige. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du wolltest mir immerhin nur helfen und ich Idiot war zu dumm, um das zu kapieren“, erwiderte er leise. „Ich wollte dir wirklich nur helfen. Aber es ist schon in Ordnung, wenn du es mir nicht sagen willst“, meinte Sakura, auch wenn sie sich immer noch fragte, was ihn wohl so wütend gemacht hatte. „Ich weiß, was du denkst. Ich kann es dir ansehen, dass du gerne wissen würdest, wieso ich so wütend war. Also gut, ich werde es dir erzählen. Vielleicht geht es mir dann endlich besser“, sagte der Schwarzhaarige. „Wie du meinst. Dann fang mal an, ich höre dir zu“, erwiderte sie und wartete ab, worauf er anfing zu erzählen.
 

Als er geendet hatte, schwieg Sakura erst einmal einen Moment. „Das ist ja wirklich heftig. Kein Wunder, dass du wütend warst. Wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen“, murmelte sie schließlich. „Vermutlich wäre jeder wütend geworden. Ich hätte diese Wut nur nicht an dir auslassen dürfen. Es geht mir jetzt besser, nachdem ich es dir erzählt habe…aber ist jetzt auch wirklich wieder alles in Ordnung? Kannst du mir verzeihen, dass ich so ungerecht zu dir war?“ Fragend und bittend zugleich schaute er sie an. „Aber sicher. Ich kann dir doch gar nicht richtig böse sein“, antwortete die Rosahaarige lächelnd. „Na, Gott sei Dank.“ Der Uchiha lächelte ebenfalls und zog sie näher an sich, ehe er sie liebevoll küsste. Danach blieben sie noch eine ganze Weile am Strand, bis Sasuke schließlich vorschlug, wieder reinzugehen, worauf Sakura zustimmend nickte und ihm zurück ins Schulgebäude und in den Gemeinschaftsraum folgte.
 

Als die beiden durch die Tür traten, schauten die anderen auf. „Und? Habt ihr euch wieder vertragen? Oder müssen wir Angst haben, dass ihr euch gleich anfallt?“, fragte Kin, als sie die beiden entdeckte. „Nein, es ist alles wieder in Ordnung. Ihr müsst euch keine Sorgen machen“, lächelte Sakura. „Gott sei Dank. Jetzt lächelst du wenigstens wieder“, meinte Temari erleichtert. Als die beiden sich noch zu ihnen setzten, wandte sich Itachi zum zweiten Mal an diesem Abend an seinen jüngeren Bruder. „Gut gemacht, du kannst ja doch einfühlsam sein, wenn du willst.“ „Sei ruhig, das kannst du dir sparen“, erwiderte Sasuke und verdrehte die Augen. „Schon klar, aber gib doch zu, dass du froh darüber bist, dass ihr euch wieder vertragen habt“, gab Itachi zurück. „Schon gut, du hast ja recht“, gab der Jüngere schließlich zu und lächelte leicht.

Auch die anderen waren heilfroh, dass sich Sakura und Sasuke wieder vertragen hatten und dass die Rosahaarige jetzt endlich nicht mehr so traurig war. So blieben sie noch eine ganze Weile im Gemeinschaftsraum sitzen, bis sie sich schließlich gegen Mitternacht trennten und in ihre Schlafsäle gingen.
 

Einige Wochen später teilten die Lehrer den Schülern mit, dass bald wieder ein Besuchstag stattfinden würde, an dem die Eltern ihre Kinder im Internat besuchen könnten. Die Zehntklässler saßen gerade bei Anko im Unterricht, als sie ihnen von dieser Neuigkeit erzählte. „Wann genau ist denn dieser Besuchstag?“, wollte Hanon wissen. „In zwei Wochen. Allerdings geht es diesmal nicht nur darum, dass ihr Zeit mit euren Eltern verbringen könnt“, erwiderte Anko. „Ach nein? Worum geht es denn noch?“, fragte Kankuro. „Wie ihr wisst fand gestern eine Lehrerkonferenz statt“, fing die schwarzhaarige Geschichtslehrerin an. „Ja, deswegen hatten wir doch keinen Nachmittagsunterricht“, meldete sich Hanon wieder zu Wort. „Ja, genau, Hanon“, antwortete Anko mit einem Schmunzeln. „Jedenfalls haben wir einstimmig beschlossen, dass wir den Eltern dieses Mal etwas darbieten wollen.“ „Wir sollen den Eltern etwas darbieten? Was meinen Sie damit?“, fragte Seirra. „Jede Klassenstufe wird etwas Besonderes für die Eltern vorbereiten, damit sie sich etwas amüsieren können“, erwiderte die Geschichtslehrerin. „Und was sollen wir vorbereiten?“, wollte Caren wissen. „Nun ja, mir wurde die Aufgabe zugeteilt, für die zehnten Klassen etwas auszuwählen. Allerdings würde ich es besser finden, wenn wir gemeinsam etwas suchen und ich es mit Kurenai und den anderen Klassenlehrern dieser Stufe dann abspreche“, gab Anko zurück. „Das ist eine gute Idee“, stimmte die Klasse sofort zu. „Also gut, dann lasst uns mal überlegen, was wir machen könnten“, meinte die Lehrerin dann, worauf alle in Grübeln verfielen.
 

Die Klasse überlegte eine ganze Weile hin und her. Einige dachten daran, einige Schüler auszuwählen, die dann ein Konzert für die Eltern geben sollten. Wieder andere überlegten etwas in der Turnhalle vorzuführen, doch irgendwie waren nie alle mit den Vorschlägen zufrieden. „So wird das nichts. Wenn wir uns nicht alle auf etwas einigen können, werden wir morgen noch hier sitzen und überlegen“, seufzte Caren irgendwann. „Ich sehe es kommen, dass wir heute gar nichts festlegen können“, stimmte Haku ihr zu. „Ich habe noch eine Idee“, meinte Hanon plötzlich an die beiden gewandt. „Ach und die wäre?“ Fragend schaute Haku sie an. „Was haltet ihr von einem Theaterstück? Daran könnten alle irgendwie mitarbeiten, auch wenn sie bei der Vorführung dann nicht mitmachen wollen“, sprach die Blauhaarige ihre Idee laut aus. „Das klingt nicht schlecht. Mach diesen Vorschlag doch mal dem Rest der Klasse“, schlug Caren vor, worauf die Prinzessin des Südatlantiks zustimmend nickte.
 

„Hey, Leute, hört mir mal alle zu“, sagte sie da auch schon laut, worauf das Stimmengewirr verstummte und sich alle Augen fragend auf sie richteten. „Ich habe noch eine Idee. Was haltet ihr von einem Theaterstück?“ Fragend schaute Hanon ihre Klassenkameraden an. „Glaubst du vielleicht, ich habe Lust auf irgendeiner bescheuerten Bühne herum zu hüpfen?“, fragte Hidan aus der letzten Reihe, der wie immer etwas dagegen wusste. „Halt deine dämliche Klappe. So ein dümmliches Gesicht wollen die Leute auch bestimmt nicht sehen“, fuhr die Blauhaarige ihn an, worauf der Weißhaarige verstummte und ihr nur einen giftigen Blick zuwarf, den sie einfach ignorierte. „Um das gleich mal zu klären, bevor Hidan noch etwas dazu weiß – keiner wird gezwungen bei der Aufführung mitzumachen. Aber trotzdem kann jeder mitmachen. Immerhin brauchen wir Kostüme und Requisiten.“ „Das hört sich gut an. Ich bin dafür“, sagte einer aus der zweiten Reihe und schließlich schloss sich ihm auch der Rest der Klasse an. „Dann ist es also beschlossen. Wir werden ein Theaterstück aufführen. Hast du dabei an ein bestimmtes gedacht, Hanon?“, fragte Anko, als sich die Klasse endlich einig war. „Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber das können wir ja auch gemeinsam festlegen“, antwortete die Angesprochene. „Eine gute Idee. Aber das müssen wir auf morgen verschieben. Es klingelt in einer Minute. Dann können wir morgen auch gleich festlegen, wer für was verantwortlich ist und wer letzten Endes das Stück aufführt“, meinte Anko dann, ehe es auch schon tatsächlich klingelte und die Geschichtsstunde zu Ende war.
 

Beim Mittagessen gab es nur ein Thema – jeder wollte wissen, was die Stufe des jeweils anderen für den Besuchstag plante. „Erzählt schon, was macht ihr?“, fragte Kin auch gleich, kaum dass sich die Zwillinge und die anderen gesetzt hatten. „Wir wollen ein Theaterstück aufführen. Wir wissen nur noch nicht, für welches wir uns entscheiden. Hanon wollte sich darum kümmern“, erzählte Caren. „Das klingt spannend. Bin gespannt, was ihr da auf die Beine stellt“, meinte Sakura lächelnd. „Und was ist mit euch? Was machen die Neuntklässler?“, wollte Coco wissen. „Wir wollten verschiedene Sachen basteln und sie dann verkaufen. Es könnte ja sein, dass die Eltern etwas Neues brauchen“, antwortete Tenten. „Ihr macht also verschiedene Stände?“, erkundigte sich Seirra. „Genau, sie sind natürlich nicht nur für die Eltern gedacht“, erwiderte Ino. „Das dachten wir uns. Wir werden dann auch mal vorbeikommen“, meinte Rina lächelnd. „Wir wären enttäuscht, wenn ihr es nicht tun würdet.“ Hinata erwiderte das Lächeln.
 


 

Am Abend saß Hanon in ihrem Schlafsaal und blätterte sämtliche ihrer Ordner durch. „Das ist doch nicht zu fassen. Wo hab ich das denn nur. Das kann doch nicht einfach verschwunden sein…“, murmelte sie vor sich hin. „Was suchst du denn?“ Als sie die Stimme hinter sich hörte, unterbrach die Blauhaarige ihre Suche und drehte sich um. Hinter ihr stand Kabuto und schaute sie fragend an. „Ach, du bist es. Ich hab dich gar nicht bemerkt“, begrüßte ihn die Blauhaarige lächelnd. „Das wundert mich nicht, so vertieft wie du in deine Arbeit bist. Erfahre ich jetzt auch, was du so fieberhaft suchst?“, wiederholte er seine Frage noch einmal. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir für den Besuchstag ein Theaterstück aufführen wollen. Ich soll eins aussuchen und es der Klasse vorstellen. Eigentlich dachte ich, dass ich noch ein paar in meinem alten Ordner hätte. Ich habe sie extra aufgehoben und hatte ein ganz bestimmtes im Kopf, aber irgendwie finde ich es nicht mehr.“ Hanon seufzte frustriert auf und schob den Ordner von sich. „Bist du dir sicher, dass du es nicht verlegt hast? Du hast doch ständig irgendwo Blätter herumliegen. Auf deinem Schreibtisch liegen doch auch ganze Papierstapel“, überlegte Kabuto. „Schon, aber wieso sollte es dort dabei liegen?“, gab sie zurück. „Es war nur so ein Gedanke. Vielleicht hast du es ja mal für eine Hausaufgabe gebraucht oder so. Hast du wenigstens schon mal dort nachgesehen?“ Fragend schaute Kabuto seine Freundin an, worauf die den Kopf schüttelte. „Nein, hab ich nicht. Ich glaube zwar nicht, dass es dort ist, aber einen Versuch ist es wert“, meinte sie dann und stand auf, um die Papierstapel auf ihrem Schreibtisch zu durchsuchen.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Hanon alle Stapel durchgesehen hatte. Anfangs fand sie gar nichts, doch als sie an den letzten der Papierstapel ging, wurde sie schließlich doch noch fündig. „Da ist es!“, rief sie triumphierend aus und hielt das besagte Papierbündel hoch. „Na siehst du, war doch klar, dass es irgendwo ist. Darf ich mal sehen, woran du bei eurer Aufführung gedacht hast?“, fragte Kabuto, der immer noch bei ihr war. „Klar, ich will sowieso deine Meinung hören, ob du denkst, dass es umsetzbar ist“, antwortete die Blauhaarige und gab ihm das wiedergefundene Theaterstück. Der Weißhaarige nickte daraufhin und nahm es, bevor er es sich durchlas. Hanon wartete, bis er fertig war und schaute ihn dann erwartungsvoll an. „Und? Was sagst du dazu?“, wollte sie wissen. „Also, ich finde es gut. Der Text ist sicher nicht allzu schwer zu lernen, es klingt lustig, sodass es die Eltern sicher unterhalten wird und ich denke, dass du dafür eine gute Besetzung finden kannst“, gab ihr Gegenüber seine Bewertung ab. „Das hoffe ich doch. Du denkst also, dass ich es nehmen kann?“, fragte Hanon noch einmal nach. „Auf jeden Fall. Du kannst es ja einfach mal morgen in der Klasse vorlesen und dann deine Klassenkameraden nach ihrer Meinung fragen“, schlug Kabuto vor. „Ja, das hatte ich sowieso vor. Ich bin nur froh, dass es schon mal wenigstens einem gefällt“, lächelte die Blauhaarige. „Ich finde es wie gesagt gut und ich denke, dass du viele Anhänger finden wirst, die das genauso sehen“, erwiderte er, worauf Hanon immer noch lächelnd nickte. „Hast du dann jetzt alles erledigt?“, fragte Kabuto dann. „Ja, eigentlich schon, wieso?“ Fragend schaute die Prinzessin ihn an. „Dann kannst du ja noch ein bisschen mit in den Gemeinschaftsraum kommen. Die anderen sind auch dort“, meinte der Weißhaarige. „Das klingt gut, ich will mich jetzt unbedingt hinsetzen und nichts mehr machen“, seufzte Hanon. „Na, dann komm, nach der ganzen Sucherei hast du dir das verdient“, lachte Kabuto, bevor er ihre Hand nahm und sie gemeinsam zu den anderen in den Gemeinschaftsraum gingen.
 

Wie Kabuto es vorausgesagt hatte, war die Klasse von Hanons Theaterstück begeistert, wenn man mal von Hidan und seinen beiden Freunden absah, die ja ohnehin immer etwas zu meckern hatten. „Dann hätten wir das ja geklärt. Vielen Dank, dass du uns dieses Stück zur Verfügung stellst, Hanon“, bedankte sich Anko, nachdem sich die Blauhaarige wieder auf ihren Platz neben Seirra setzte. „Schon in Ordnung. Ich hatte eher Bedenken, dass es keinem gefallen würde“, erwiderte die Angesprochene. „Das ist ja offensichtlich nicht der Fall“, stellte Anko fest. „Jetzt müssen wir nur noch klären, wer an der Aufführung beteiligt ist und wer sich um die Requisiten und die Kostüme kümmert.“ „Jeder sollte das am besten selbst entscheiden. Obwohl ich hoffe, dass ich zumindest auf Kankuro bei der Aufführung zählen kann, nachdem er doch auch in unserer Theater-AG ist.“ Hanons Blick wanderte zu ihrem Klassenkameraden, der schon so einige Theaterstücke in der Turnhalle des Internats aufgeführt hatte. „Ich bin auf jeden Fall dabei. Du weißt doch, dass ich mir so etwas auf keinen Fall entgehen lasse“, stimmte er auch sofort zu „Ich hatte gehofft, dass du das sagst“, grinste die Blauhaarige. „Was ist mit euch? Euch hätte ich auch gerne dabei.“ Damit wandte sie sich an Haku, Caren und Seirra. „Wieso nicht. Wir haben zwar alle drei noch kein Theater gespielt, aber wir machen gerne mit“, antwortete die Rothaarige, worauf die anderen beiden zustimmend nickten. „Super, ich will auch selbst mitmachen. Wer will sich uns noch anschließen?“ Fragend schaute Hanon in die Klasse. Einige meldeten sich und die Prinzessin war froh, dass sie bereits nach kurzer Zeit genug Personen für die Aufführung gefunden hatte. Der Rest erklärte sich dazu bereit, sich um die Requisiten und die Kostüme zu kümmern. Nachdem sie schließlich alles geklärt hatten, mischte sich Anko wieder ein. „Gut, wenn wir jetzt alle Klarheiten beseitigt haben, müssten wir jetzt nur noch festlegen, wann die Proben beginnen“, meinte sie. „Da der Besuchstag schon in zwei Wochen ist und wir ja alle ein bisschen Zeit brauchen, um unseren Text zu lernen, sollten wir so bald wie möglich anfangen“, meinte Hanon. „Gut, wie wäre es dann, wenn ihr ab morgen Mittag mit euren Proben beginnt? Wir treffen uns nach dem Unterricht in der Turnhalle“, schlug die Geschichtslehrerin vor. „Sie werden also bei den Proben dabei sein?“, erkundigte sich Seirra. „Natürlich, ich möchte doch wissen, was meine Klasse auf die Beine stellt“, lächelte die Schwarzhaarige. „Also dann morgen Mittag nach dem Unterricht in der Turnhalle.“ Damit beendete Anko den Unterricht und alle packten ihre Sachen zusammen, um zum Mittagessen zu gehen.
 

In den nächsten Tagen waren alle damit beschäftigt, ihr Programm für den Besuchstag vorzubereiten. Die neunten Klassen waren fleißig am Basteln, um den Eltern verschiedene Sachen an unterschiedlichen Ständen verkaufen zu können und die Zehntklässler steckten voll und ganz in ihren Proben, die eine Menge Zeit in Anspruch nahmen. Die Oberstufe hatte es da schon etwas einfacher, denn die war ausschließlich für die Verpflegung der Eltern zuständig und somit dafür verantwortlich Getränke zu besorgen und genügend Kuchen zu backen. Nach zwei Wochen der Anstrengung waren alle Vorbereitungen schließlich abgeschlossen. Die Eltern würden eine vielfältige Auswahl aus den verschiedensten Basteleien treffen können, das Theaterstück würde sicher alle amüsieren und für die Verpflegung war ebenfalls gesorgt. Die restliche Zeit, die bis zum Besuchstag noch verblieb, verbrachten sie damit, den Lehrern dabei zu helfen, alles zu richten. Und dann war der Besuchstag endlich gekommen.
 

Aufgeregt warteten alle darauf, dass die Autos ihrer Eltern endlich die Auffahrt zum Internat hochfahren würden; sie konnten das bevorstehende Wiedersehen kaum noch erwarten. Es dauerte nicht lange, bis endlich der erste Wagen auftauchte und ihm viele weitere folgten. Auch die Zwillinge waren unter den vielen Schülern und sahen sich nach allen Seiten um, ob sie ihre Eltern schon entdecken konnten. „Und? Siehst du sie schon?“, fragte Caren, die sich schon die ganze Zeit suchend umschaute. „Nein, noch nicht. Ob sie sich vielleicht verspäten?“, überlegte Noel. „Naja, es wäre ja nicht das erste Mal“, seufzte Caren. „Sind sie das da hinten aber nicht?“, fragte Haku dazwischen, der neben der Lilahaarigen stand. Sofort wanderte der Blick der Zwillinge in die angegebene Richtung und tatsächlich stiegen ihre Eltern gerade aus ihrem Auto. „Ja, da sind sie“, stimmte Noel zu und ging sofort los, dicht gefolgt von ihrer Zwillingsschwester.
 

Bei ihnen angekommen blieben die Geschwister stehen und begrüßten ihre Eltern freudig, die ihre Begrüßung erwiderten und die Zwillinge in die Arme schlossen. „Wir konnten diesen Tag kaum abwarten. Wir haben uns so darauf gefreut, euch endlich wiederzusehen“, erzählte Noel. „Dann ging es euch wie uns. Wir freuen uns auch“, erwiderte ihre Mutter. „Wollen wir gleich losgehen?“, fragte Caren dann. „Ja, das wäre wohl das Beste. Wann fängt eure Aufführung noch mal an?“, stellte ihr Vater die Gegenfrage. „In drei Stunden, wir haben also noch Zeit“, antwortete die Jüngere der Zwillinge. „Gut, dann lasst uns gehen, wir wollen ja nachher nicht zu spät kommen“, meinte ihre Mutter, die schon gespannt darauf war, was die einzelnen Klassen vorbereitet hatten. Die Zwillinge nickten zustimmend, bevor sie ihren Eltern dabei halfen, den Picknickkorb, den sie vorbereitet hatten, aus dem Auto zu holen, ehe sie noch auf Deidara und Haku warteten, die sie wieder begleiten würden und dann schließlich losgingen.
 

Etwas weiter entfernt stand Hanon und schaute sich suchend zwischen den parkenden Autos um, stellte aber fest, dass auch diesmal kein Besuch für sie eingetroffen war. „Es ist jedes Mal dasselbe. Erst versprechen sie hoch und heilig, dass sie kommen und dann tauchen sie nicht auf. Ich sollte wirklich aufhören, sie zu fragen“, seufzte sie leise. „Haben sie dich schon wieder versetzt?“ Als sie die vertraute Stimme neben sich hörte, schaute sie auf und entdeckte Kabuto neben sich. „Ja, leider. Ich weiß wirklich nicht, wieso ich sie eigentlich noch frage…wenn ich es nicht tun würde, würde es auf dasselbe rauskommen“, antwortete sie erneut seufzend. „Kopf hoch. Du kannst doch wieder mit uns mitkommen“, meinte der Weißhaarige mit einem aufmunternden Lächeln. „Ja, das wäre wirklich toll. Auf jeden Fall besser, als hier alleine herumzusitzen“, stimmte sie zu. „Na, dann komm. Meine Eltern warten da hinten. Sie haben eigentlich schon fest damit gerechnet, dass du wieder mitkommst“, erklärte Kabuto dann. „Dann kann ich ja auch nicht ablehnen“, lächelte die Blauhaarige, ehe sie ihm zu seinen Eltern folgte.
 

Die einzigen, die wirklich gar keinen Besuch zu erwarten hatten, waren Naruto und Hinata. Naruto hatte seine Eltern schon sehr früh verloren und Hinatas Vater hielt es nicht für nötig, seine Tochter an so einem Tag zu besuchen. „Sieht so aus, als wären jetzt alle weg…“, meinte die Hyuga, als alle mit ihren Eltern zu ihren Ausflügen aufgebrochen waren, worauf der Blonde neben ihr nickte. „Es belastet dich, dass dein Vater nicht kommt, oder?“ Er wusste, dass es so war, auch wenn sie es nicht laut aussprach. „Schon…aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Meine Schwester ist ihm nun mal wichtiger als ich. Ist schon okay“, gab sie zurück. „Ich versteh das einfach nicht. Wie kann er dir gegenüber nur so unfair sein“, regte sich Naruto auf, doch Hinata winkte ab. „Vergiss es doch einfach, wie gesagt, man gewöhnt sich daran. Lass uns lieber überlegen, was wir jetzt machen. Immerhin dauert es noch drei Stunden, bis wir an unsere Stände müssen“, erwiderte sie. „Ja, du hast recht“, stimmte er zu und fing an zu überlegen, wie sie sich jetzt noch die restliche Zeit vertreiben könnten. „Ich weiß, was wir machen“, sagte er nach einer Weile. „Ach wirklich? Was denn?“, fragte die Blauhaarige neugierig. „Wieso machen wir nicht das, was die anderen auch machen? Wir könnten uns doch aus der Küche was zu essen holen und dann ein Picknick machen. Vielleicht unten am Strand“, schlug der Blonde vor. „Denkst du, dass du um diese Zeit in der Küche etwas bekommst?“, fragte Hinata ein wenig skeptisch. „Na klar. Die geben uns doch immer was. Na komm.“ Damit nahm Naruto ihre Hand und zog sie mit sich ins Schulgebäude, worauf Hinata ihm ergeben seufzend folgte.
 

Wie der Blonde es vorausgesagt hatte, bekamen sie in der Küche wirklich etwas zu essen. Hinata fragte sich, ob er so etwas wohl schon öfter gemacht hatte, doch sie sagte nichts und machte sich daran, die Sachen in einen Korb zu packen, ehe sie sich auf den Weg zum Strand machten. Dort angekommen breiteten sie erst einmal die große Decke aus, die sie vorsorglich mitgenommen hatten, bevor sie sich darauf niederließen und das Essen auspackten, das ihnen für diesen Anlass mitgegeben wurde.
 

„Siehst du, was habe ich dir gesagt? Ich habe doch gleich gesagt, dass wir etwas bekommen werden“, grinste Naruto, während er ihr dabei half, den Korb auszuräumen. „Schon gut, du hattest recht. Man könnte glatt meinen, dass du das schon öfter gemacht hast.“ Jetzt konnte es sich die Blauhaarige doch nicht verkneifen das zu sagen. „Ist auch so, dann wenn ich es nicht mehr bis zum Essen ausgehalten habe. Kommt öfter vor“, antwortete ihr Gegenüber grinsend, worauf sie nur lächelnd den Kopf schüttelte. „Du bist wirklich unverbesserlich.“ „Aber du musst zugeben, dass das eine gute Idee war, oder?“ Fragend schaute er sie an. „Ja, du hast recht. Besser als untätig im Schulgebäude rumzusitzen und zu warten, bis die anderen von ihren Ausflügen zurückkommen“, stimmte Hinata ihm zu. „Finde ich auch. Und hier haben wir immerhin auch alles was wir brauchen, greif zu“, meinte Naruto, nachdem sie alles ausgepackt hatten. Die Hyuga nickte daraufhin und nahm sich etwas, worauf er es ihr gleichtat und sie erst einmal am Essen waren.
 

Nachdem sie so ziemlich alles gegessen hatten, was ihnen die Leute aus der Küche eingepackt hatten, beschlossen sie, noch eine Weile am Strand zu bleiben. Seufzend ließ sich der Blonde nach hinten fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, Hinata blieb jedoch sitzen und schaute aufs Meer hinaus. „Was hast du denn?“, fragte er, als er bemerkte, dass sie nicht neben ihn kam. „Nichts, ich genieße nur die Aussicht“, antwortete sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Ach so, wenn du damit fertig bist, kannst du ja herkommen. Neben mir ist noch genug Platz für dich“, meinte er grinsend. „Das dachte ich mir schon, soll das etwa eine Einladung sein, um mich auch hinzulegen?“, fragte sie lächelnd nach. „So könnte man das auch sehen“, erwiderte Naruto immer noch grinsend. „Also gut, dann will ich mal nicht so sein. Das Meer kann ich mir immerhin jederzeit ansehen“, meinte Hinata und legte sich jetzt doch neben ihn, worauf er sie sofort zu sich zog.
 

„So fühle ich mich gleich viel wohler“, sagte der Blonde, während er sie noch näher zu sich heranzog. „Das verstehe ich, geht mir genauso“, gab die Blauhaarige ihm recht und schmiegte sich an ihn. Dann herrschte eine Weile Stille zwischen den beiden, während er ihr sanft durch die Haare streichelte und sie nah bei ihm blieb und die Streicheleinheiten genoss. „Weißt du was…?“, durchbrach sie die Stille irgendwann. „Was denn?“, gab er leise zurück, wobei er das Streicheln nicht unterbrach. „Einen schöneren Besuchstag hätte ich gar nicht haben können. Ich bin froh, dass ich ihn mit dir verbringen kann und die Zeit nicht mit meinem Vater absitzen muss“, lächelte sie und kuschelte sich noch näher an ihn. „Das freut mich zu hören. Auch wenn es dann kein richtiger Besuchstag für dich ist“, erwiderte Naruto. „Schon möglich, aber es ist viel schöner hier mit dir am Strand zu liegen, als mir die ganze Zeit Vorwürfe von meinem Vater anzuhören, weil er meine Schwester bevorzugt“, entgegnete Hinata. „Ja, das verstehe ich. Ich bin auch viel lieber mit dir hier, denn ich glaube nicht, dass mich dein Vater bei eurem Ausflug geduldet hätte, oder?“ Fragend schaute er sie an. „Wohl kaum…“, murmelte sie. „Dachte ich mir schon. Naja, egal. Denk nicht darüber nach. Er ist ja nicht hier und wir können die Zeit miteinander genießen“, sagte der Blonde dann lächelnd, während er ihr immer noch sanft durch die Haare streichelte. „Ja, du hast recht“, stimmte sie ihm ebenfalls lächelnd zu und kuschelte sich noch näher an ihn.
 

Die beiden lagen eine ganze Weile am Strand, bis Hinata irgendwann die Stille durchbrach. „Sollten wir nicht langsam zurückgehen? Die Aufführung fängt sicher bald an und wir müssen uns gute Plätze sichern.“ „Ja, du hast recht. Dann lass uns zusammenpacken“, stimmte Naruto ihr zu. Die Blauhaarige nickte und setzte sich wieder auf; der Blonde tat es ihr gleich und gemeinsam machten sie sich daran, alles wieder einzupacken. Einige Minuten später hatten sie alles wieder im Korb verstaut und machten sich auf den Weg zurück ins Schulgebäude. „Wir sollten zuerst noch den Korb wieder in der Küche abgeben“, meinte Naruto, als sie in die Nähe der Küche kamen, worauf Hinata wiederum nickte und ihm folgte. Es dauerte nicht lange, bis sie den Korb wieder abgegeben und sich noch einmal bedankt hatten, bevor sie sich endlich auf den Weg zur Sporthalle machten, wo in Kürze die Theateraufführung stattfinden würde.
 

Als sie an ihrem Ziel angekommen waren, stellten sie fest, dass einige schon von ihren Ausflügen zurück waren. Unter anderem befanden sich auch schon die Zwillinge zusammen mit Haku und Deidara in der Turnhalle. Sie saßen in den vorderen Reihen, von wo aus sie gut sehen würden. „Da vorne sind Caren und Noel“, meinte Hinata und zeigte in ihre Richtung. „Dann lass uns zu ihnen gehen, da sind ja noch jede Menge Plätze frei“, schlug Naruto vor und setzte sich auch schon in Bewegung, worauf Hinata ihm folgte. „Hey, ihr seid ja schon wieder da“, begrüßte der Blonde die Zwillinge und ihre beiden Begleiter. Als sie angesprochen wurden, sahen die Schwestern auf. „Oh, ihr seid es. Ja, wir wollten gute Plätze haben, deswegen haben wir uns ein bisschen früher auf den Rückweg gemacht. Setzt euch doch, wir haben extra noch Plätze freigehalten“, meinte Noel lächelnd. Die beiden bedankten sich und setzten sich zu ihnen. „Was habt ihr gemacht? Ihr hattet doch beide keinen Besuch, oder?“, fragte Caren dann. „Richtig, aber wir haben die Zeit genutzt, um auch ein Picknick zu machen. Wir waren unten am Strand und haben es uns gemütlich gemacht“, erzählte Naruto. „Schön, dann war es wenigstens nicht ganz so langweilig“, lächelte die Jüngere der Zwillinge. „Habt ihr die anderen auch schon gesehen?“, fragte Noel dann wieder. „Nein…auf dem Weg hierher ist uns niemand über den Weg gelaufen. Aber sie werden sicher bald kommen. Das werden sie sich auf keinen Fall entgehen lassen“, erwiderte Hinata, worauf die Zwillinge zustimmend nickten.
 

Es dauerte wirklich nicht mehr lange, bis auch die anderen auftauchten und sich zu ihnen gesellten. Mittlerweile verblieben nur noch zwanzig Minuten, bis das Stück beginnen würde. „Wir müssen uns so langsam umziehen“, flüsterte Noel ihrer Schwester zu, die daraufhin nickte. Schnell sagten sie das auch an die anderen, die gleich mitspielen würden weiter, bevor alle Spieler aufstanden und sich von den anderen verabschiedeten, ehe sie hinter der Bühne verschwanden, um sich umzuziehen. Das war auch ziemlich schnell erledigt, sodass die Aufführung jetzt endlich beginnen konnte.
 

Die restliche Zeit verging wie im Flug und dann war es endlich soweit. Alle standen auf der Bühne und warteten gespannt darauf, dass sich der Vorhang öffnen würde, was kurz darauf auch der Fall war. Wie die Zehntklässler es bereits vermutet hatten, wurde das Stück ein voller Erfolg. Eltern, Lehrer, Geschwister und auch alle anderen Schüler waren hellauf begeistert. Sie amüsierten sich und hatten viel zu lachen, während sie das Stück gebannt verfolgten. Während der gesamten Aufführung herrschte Stille in der Halle, alle Augen waren nur auf die Darstellenden gerichtet, die ihre Sache wirklich mehr als gut machten. Und als schließlich das letzte Wort gesprochen war und sich alle noch einmal in einer Reihe aufstellten, um sich zu verbeugen und damit zu bedanken, stand das Publikum auf und klatschte begeistert Beifall. Der Applaus dauerte eine ganze Weile an, ehe sich der Vorhang wieder schloss und alle aus ihren Kostümen schlüpften, um sich umzuziehen und danach wieder zu den anderen zu stoßen.
 

Nachdem sich die Turnhalle geleert hatte, begaben sich alle Gäste, sowie Schüler und Lehrer in den Speisesaal, um den Tag langsam bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen zu lassen. „Und? Was sagt ihr jetzt zu unserer Aufführung?“, fragte Caren an ihre Eltern gewandt, als sich alle an einen Tisch gesetzt hatten. „Es hat uns wirklich sehr gut gefallen. Das war eine gute Idee, ein Theaterstück aufzuführen“, antwortete ihre Mutter. „Vielen Dank, ursprünglich war es Hanons Idee, sie hat das Ganze auf die Beine gestellt“, meinte Noel lächelnd. „Was ihr zweifelsohne sehr gut gelungen ist“, erwiderte ihr Vater. „Wie lange werdet ihr noch hier bleiben?“, fragte dann die Jüngere der Zwillinge. „Wir werden wahrscheinlich nach dem Essen losfahren. Immerhin dauert es eine Weile, bis wir zu Hause sind und morgen wartet schon der nächste Termin auf uns“, gab ihre Mutter zurück. „Wie schade…“, entgegnete Noel. „Kopf hoch, ihr beiden. Bis zum Sommer ist es nicht mehr so lange hin. Ihr werdet uns schneller wiedersehen, als ihr denkt“, meinte ihr Vater aufmunternd. „Ja, das stimmt auch wieder. Aber ihr meldet euch kurz, wenn ihr zu Hause seid, ja?“ Abwartend schaute Caren ihre Eltern an. „Natürlich, wir rufen euch kurz an“, versprach Mrs. Hanasaki, worauf die Zwillinge zufrieden nickten.
 

Nach einem lustigen Abendessen blieben die Eltern noch eine Weile im Speisesaal sitzen, ehe sie sich langsam wieder auf den Heimweg machten und die Schülerinnen und Schüler sie auf den Parkplatz begleiteten, um sich dort zu verabschieden. Wie es bei Verabschiedungsszenen so üblich war, zog sich das Ganze in die Länge, sodass die ersten Autos erst nach knapp einer halben Stunde vom Parkplatz fuhren. Als sich schließlich alle Eltern auf den Heimweg gemacht hatten, standen die Zwillinge und die anderen noch einen Moment auf dem Parkplatz und schauten die Auffahrt hinunter, wo kurz zuvor der Wagen ihrer Eltern um die Kurve gebogen war.
 

„Seid ihr schon müde?“, fragte Noel dann in die Runde. „Nicht wirklich, wieso fragst du?“, gab Luchia zurück. „Lasst uns noch ein bisschen runter zum Strand gehen“, schlug die Blauhaarige vor, worauf die anderen zustimmend nickten und ihr nach unten an den Strand folgten, wo sie sich im weichen Sand niederließen. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen. „Sagt mal, was habt ihr denn eigentlich gemacht? Ihr wart doch von uns so ziemlich die einzigen, die gar keinen Besuch bekommen haben oder bei jemandem mitgegangen sind, oder?“, fragte Ino dann an Hinata gewandt. „Ja, das stimmt. Aber wir haben uns die Zeit anders vertrieben“, erklärte die Blauhaarige. „Wie dürfen wir das denn jetzt verstehen?“, fragte Hanon grinsend, worauf der Hyuga die Röte in die Wangen schoss. „Tja, das wüsstest du jetzt gerne, was?“, grinste Naruto und zog Hinata zu sich. „Jetzt sag schon“, drängte die Blauhaarige, die wusste, dass er sie absichtlich auf die Folter spannte. „Wir haben uns in der Küche etwas zu essen geholt und hier am Strand ein Picknick gemacht. Das war besser, als die ganze Zeit untätig herumzusitzen“, antwortete der Blonde schließlich. „Da habt ihr wohl recht, immerhin war euch nicht langweilig“, lächelte Hanon jetzt zufrieden.
 

Eine ganze Weile redeten sie noch über ihre Ausflüge, bis sie sich schließlich ins Schulgebäude zurückschlichen und sich dort trennten, nachdem jeder in seinen Schlafsaal gegangen war. Es dauerte nicht lange, bis sie müde in ihre Betten fielen und kurz darauf das gesamte Internat in tiefem Schlaf lag.
 


 

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Das war’s mal wieder.

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis das Kapitel fertig war.

Aber leider bin ich nicht immer zum Schreiben gekommen.

Trotzdem möchte ich mich wie immer für die Kommentare bedanken, es hat mich wieder mal gefreut =)
 

Bis zum nächsten Kapitel
 

oOLunaOo

Die Klassenfahrt (Teil 1)

Kapitel 18: Die Klassenfahrt (Teil 1)
 

Seit dem Besuchstag, an dem sie die Eltern unter anderem mit einer Theateraufführung unterhalten hatten, waren nun schon ungefähr zwei Wochen vergangen und der Alltag war wieder ins Internat eingekehrt. Die Klassenarbeiten und Überprüfungen häuften sich immer mehr und langsam aber sicher sehnten sich alle danach, endlich mal wieder etwas abschalten und ausspannen zu können. Auch den Lehrern war diese Tatsache nicht entgangen und so beschlossen sie, eine Konferenz einzuberufen, um sich darüber zu beraten, wie sie ihre Schüler wenigstens ein bisschen entlasten könnten.
 

Die Konferenz war für 15.00 Uhr anberaumt und so fiel an diesem Nachmittag der Unterricht ins Wasser, was vor allem Schüler wie Hanon freute, die praktisch jeden Tag auf so eine Nachricht warteten. Nikora, die bekanntlich für den Musikunterricht zuständig war, wollte sich gerade auf den Weg machen, als sie sich noch einmal umdrehte. „Kakashi, kommst du? Die Konferenz beginnt in zehn Minuten, wir sollten besser nicht zu spät kommen“, meinte sie an ihren Mann gewandt. „Ich komme sofort…“, murmelte der Angesprochene gedankenverloren; er war gerade dabei die letzte Klassenarbeit in Französisch zu korrigieren. „Jetzt mach schon, die Arbeiten kannst du auch nachher fertig machen oder willst du dir schon wieder Ärger mit Orochimaru einhandeln?“ Nikora stemmte ungeduldig die Arme in die Hüften. Der Grauhaarige seufzte ergeben. „Ist ja schon gut, ich komme schon“, gab er sich geschlagen und stand schließlich auf, bevor er seiner Frau aus dem Zimmer folgte.
 

Dank Nikoras Hartnäckigkeit kamen Kakashi und sie gerade noch rechtzeitig zur Konferenz, die Tsunade gerade eröffnen wollte. „Wenigstens bist du einmal in deinem Leben pünktlich…“, begrüßte ihn Orochimaru mit einem sarkastischen Unterton, wofür er sich einen Rippenstoß von Anko einhandelte. Kakashi ging gar nicht auf diesen kleinen Seitenhieb ein und setzte sich stattdessen zusammen mit Nikora neben Gai, womit die Lehrerschaft endlich vollständig war.

Tsunade, die diese Konferenz selbstverständlich leitete, schaute in die Runde und vergewisserte sich, dass auch wirklich alle da waren, ehe sie die Stimme erhob. „Da jetzt alle da sind, erkläre ich diese Konferenz für eröffnet. Ich denke, ihr alle wisst, wieso wir heute hier zusammengekommen sind“, fing die Direktorin an, worauf der Rest ihrer Kollegen zustimmend nickte. „Wir alle wissen, dass unsere Schüler sehr viel leisten. In den letzten Wochen haben sie uns immer wieder gezeigt, dass sie sehr wohl in der Lage sind, mit Stress umzugehen und trotz des Unterrichts noch nebenher zu lernen und Unmengen an Hausaufgaben zu erledigen. Ich finde, dafür sollten wir sie auch belohnen und in naher Zukunft ein bisschen entlasten. Wir alle haben wohl den Eindruck, dass unsere Schüler eine Auszeit brauchen“, redete die Blonde weiter.
 

Ihre Kollegen schwiegen einen Moment. „Du hast zweifelsohne Recht. Woran hast du denn gedacht? Oder hast du noch nichts festgelegt?“ Fragend schaute Kurenai Tsunade an. „Nicht wirklich, ich wollte es immerhin zuerst mit euch besprechen. Aber was haltet ihr denn von einer Klassenfahrt?“, schlug die Direktorin vor und schaute abwartend in die Runde. „Eine Klassenfahrt? Mit so vielen Schülern?“, warf Gai ein. „Und wenn schon, wenn wir genügend Lehrer als Aufsichtspersonen mitnehmen, dürfte es überhaupt kein Problem sein“, erwiderte Tsunade. „Wohin soll denn die Reise gehen?“, fragte Jiraiya dann, der von den Plänen seiner Frau noch gar nichts wusste. „Ich dachte, dass wir an diesen See fahren könnten, an dem wir schon öfter mit Sarina waren. Es ist nur drei Stunden von hier entfernt, zumindest dann, wenn wir alle mit einem Bus oder mit dem Zug fahren. Und dort ist auch ein Landschulheim, in dem wir sicher alle Schüler unterbringen könnten“, antwortete Tsunade, worauf wieder alle ins Grübeln verfielen und sich ihre Idee durch den Kopf gehen ließen.
 

„Das klingt nicht schlecht. Dort ist es bestimmt schön ruhig, oder?“, fragte Anko dann. „Ja, das stimmt. An diesem See werden sie sich wirklich gut erholen können“, bestätigte Tsunade. „Dann sollten wir wirklich dorthin fahren“, stimmte die Schwarzhaarige zu, worauf ihre anderen Kollegen ebenfalls einwilligten. „Also gut, dann wäre das also beschlossene Sache. Jetzt müssen wir es nur noch unseren Schülern erzählen und dann natürlich einen Elternbrief verfassen, der allen Eltern nach Hause geschickt wird und in dem sie ihr Einverständnis geben müssen, damit der jeweilige Schüler auch mitfahren darf“, meinte Tsunade daraufhin, worauf wieder zustimmendes Nicken folgte. „Gut, Kurenai, würdest du bitte diesen Elternbrief aufsetzen und mir dann spätestens übermorgen vorlegen?“ Fragend schaute die Direktorin die Schwarzhaarige an. „Natürlich, ich werde mich gleich an die Arbeit machen“, versprach diese auch sofort. „Sehr gut, dann ist die Konferenz hiermit beendet.“ Damit war die Versammlung beendet und die Lehrerschaft löste sich auf, um wieder ihrer Arbeit nachzugehen.
 

Die Schüler fragten sich in der Zwischenzeit, was die Lehrer so Wichtiges zu besprechen hatten, dass sie dafür den Nachmittagsunterricht ausfallen ließen. Die Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen befanden sich an dem freien Nachmittag in ihrem Schlafsaal und rätselten, worum es bei der Konferenz gehen könnte. Auch Sakura und ihre Freunde waren da und beteiligten sich an den unterschiedlichsten Vermutungen. „Eigentlich ist es doch völlig egal, was sie besprechen. Hauptsache wir haben keinen Nachmittagsunterricht“, meinte Hanon und streckte sich auf ihrem Bett aus. „Schon, aber es würde mich schon interessieren. Um Noten kann es nicht gehen, ein Wandertag steht auch nicht an und der Besuchstag hat erst stattgefunden…“, überlegte Kin. „Aber worum geht es dann?“, fragte Ino, die auch nicht wusste, was so wichtig sein konnte. „Keine Ahnung, vielleicht sagen sie es uns bald“, meinte Hinata. „Wartet mal“, warf Luchia plötzlich ein, worauf sich alle Augen fragend auf sie richteten. „Was denn? Sag schon? Weißt du etwa, was die Lehrer zu besprechen haben?“, fragte Coco neugierig. „Nein, weiß ich nicht. Aber ich habe eine Vermutung“, erwiderte die Blonde. „Und die wäre?“, fragte Hanon drängend. „Vielleicht wollen sie ja eine Klassenfahrt mit uns machen und besprechen jetzt, wo es hingehen soll“, sprach die Prinzessin des Nordpazifiks ihre Vermutung laut aus.
 

Einen Moment herrschte Stille, alle schauten Luchia mit großen Augen an. „Glaubst du das wirklich?“, fragte Tenten schließlich, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Ich weiß nicht, aber das wäre doch auch eine Möglichkeit, oder nicht?“, stellte die Blonde die Gegenfrage. „Stimmt…oh mein Gott, wenn das wirklich so ist, wäre das total abgefahren! Dann könnten wir uns endlich mal ein paar Tage erholen“, meinte Kin. „Freut euch besser nicht zu früh, es ist immerhin nur eine Vermutung“, gab Luchia zurück. „Schon klar, aber es wäre trotzdem cool“, erwiderte Sakura, die offensichtlich hoffte, dass die Blonde mit ihrer Überlegung Recht hatte. „Warten wir’s einfach ab. Wenn es tatsächlich so ist, werden wir es sicher früh genug erfahren“, beendete Rina schließlich die Diskussion, worauf alle zustimmend nickten und eine halbe Stunde später beschlossen, zum Abendessen zu gehen.
 

Am nächsten Morgen fand wieder wie gewohnt Unterricht statt. Die Klasse von Noel und den anderen wartete schon auf Kurenai, die sich heute ungewöhnlich lange Zeit ließ. „Komisch, so lange hat sie doch noch nie gebraucht“, überlegte Luchia, während sie die Tür im Auge behielt. „Das stimmt. Ob sie vielleicht krank ist?“, erwiderte Kaito. „Das glaube ich nicht, sie hat doch in diesem Schuljahr noch kein einziges Mal gefehlt“, mischte sich Coco ein. „Vielleicht hat sie ja noch etwas zu erledigen, sie wird sicher gleich kommen“, meinte Rina. Sie hatte es kaum gesagt, als auch schon die Tür aufging und Kurenai hereinkam.
 

„Guten Morgen, alle zusammen. Es tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich musste noch etwas mit Tsunade klären“, entschuldigte sie sich, während sie ihre Sachen auf dem Pult ablegte. Die Klasse nickte nur zustimmend und wartete darauf, dass sie mit dem Unterricht beginnen würde, doch anstatt schon mal Vokabeln anzuschreiben, die sie wie jede Stunde wiederholte, wandte sie sich erneut an ihre Klasse. „Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, müssen wir zuerst etwas Organisatorisches besprechen“, fing sie an und ihre Schüler schauten sie erwartungsvoll an, während sie darauf warteten, dass sie weitersprach.
 

„Wie ihr wisst, hat gestern Nachmittag eine Konferenz stattgefunden. Wir haben darüber beraten, dass ihr in letzter Zeit alle sehr viel zu tun hattet und wir euch sicher mehr als einmal überfordert haben. Deswegen wollen wir euch eine kleine Auszeit gönnen“, sprach die Schwarzhaarige weiter. „Und was heißt das jetzt genau? Wie sieht diese Auszeit denn aus?“, fragte Coco dazwischen. „Dazu wollte ich gerade kommen, Coco“, antwortete Kurenai lächelnd, ehe sie weiter redete. „Nach einigen Überlegungen haben wir schließlich beschlossen, dass wir mit euch auf Klassenfahrt gehen wollen.“ Nach diesem Satz herrschte schlagartig Stille in der Klasse, alle schauten sie mit großen Augen an. „Auf Klassenfahrt? Wirklich? Wohin denn?“, fragte Luchia dann, die mit ihrer Vermutung offensichtlich doch Recht hatte. „Wir wollen an einen See fahren, an dem sich auch ein Landschulheim befindet. Wir dachten, dass ihr euch dort in aller Ruhe einmal entspannen könnt“, antwortete die Lehrerin lächelnd. „Das klingt toll, wann fahren wir denn los?“, fragte jetzt Coco wieder. „Zuerst muss ein Elternbrief an eure Eltern geschickt werden, in dem sie ihr Einverständnis geben, euch mit zu lassen. Der Brief wird diese Woche noch rausgeschickt, wahrscheinlich geht es dann spätestens in zwei Wochen los“, berichtete Kurenai.
 

„Das ist wirklich eine tolle Neuigkeit, Sensei Kurenai. Was können wir denn dort alles machen?“, fragte Luchia dann. „Da es ja jetzt langsam wieder wärmer wird, könnt ihr sicher im See schwimmen gehen. Außerdem ist eine kleine Stadt in der Nähe, wo ihr euch über Tag umsehen könnt“, erzählte die Schwarzhaarige. Sie musste noch eine Menge Fragen über sich ergehen lassen, ehe sie ihre Schüler schließlich bremste. „So, jetzt reicht es aber mit den Fragen. Lasst euch einfach überraschen, wir machen jetzt mit dem Unterricht weiter. Holt bitte eure Bücher raus, wir fangen gleich mit einem neuen Text an“, ordnete sie dann an. Die Klasse seufzte zwar resigniert, machte dann aber, was sie sagte und so kam die Schwarzhaarige letztendlich doch noch dazu wenigstens zwanzig Minuten Unterricht zu halten.
 

Beim Mittagessen gab es im Speisesaal natürlich nur ein Thema. Mittlerweile hatten alle erfahren, dass sie in zwei Wochen die Koffer packen und der Schule wenigstens für eine kleine Weile entfliehen durften. „Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich Recht haben würdest, Luchia“, sagte Hanon an die Blonde gewandt. „Ich eigentlich auch nicht. Das war wirklich nur eine Vermutung. Aber es ist doch toll, oder?“, antwortete sie lächelnd. „Allerdings, ich kann es kaum erwarten mal zwei Wochen nicht lernen zu müssen“, erwiderte Kin mit einem sehnsüchtigen Unterton in der Stimme. „Wem sagst du das. Wir schreiben in der kommenden Woche schon wieder zwei Klassenarbeiten. Und eine davon ausgerechnet bei Orochimaru…“, stimmte Ino ihr resigniert seufzend zu. „Ihr Armen. Aber tröstet euch, wir schreiben drei Tests, das ist auch nicht viel besser“, versuchte Seirra sie aufzumuntern, worauf die beiden verschmitzt lächelten. „Dann können wir uns wenigstens umso mehr auf die Klassenfahrt freuen“, meinte Noel lächelnd, worauf die anderen zustimmend nickten und sich schließlich wieder ihrem Mittagessen zuwandten.
 

Da Freitag war beeilten sie sich alle Hausaufgaben zu erledigen, um sich dann eine kleine Auszeit zu gönnen, bevor sie am nächsten Tag wieder für die anstehenden Tests und Arbeiten lernen würden. Nachdem sie alles erledigt hatten, verabschiedete sich Noel von den anderen, ehe sie sich auf den Weg zum Haupteingang machte, wo Deidara bereits auf sie wartete. Die beiden hatten beschlossen, den Nachmittag für einen Stadtbummel zu nutzen und so beeilte sich die Blauhaarige zum vereinbarten Treffpunkt zu kommen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie dort ankam. Der Blonde wartete bereits auf sie. „Tut mir leid. Wir mussten noch etwas fertig machen“, entschuldigte sie sich, als sie etwas außer Atem bei ihm ankam. „Schon in Ordnung, ich bin noch nicht lange da. Du hättest auch ruhig ein bisschen langsamer machen können“, erwiderte er lächelnd. „Naja, als ich bemerkt habe, dass ich doch ein bisschen spät dran bin, wollte ich mich eben beeilen, damit du nicht allzu lange wartest“, gab sie ebenfalls lächelnd zurück. „Jetzt bist du ja da. Können wir los?“ Fragend schaute er sie an, worauf sie zustimmend nickte, bevor er ihre Hand nahm und sie sich zusammen auf den Weg in die Stadt machten.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie an ihrem Ziel ankamen. „Wo willst du zuerst hin?“, fragte Deidara, als er stehen blieb und die Blauhaarige fragend anschaute. „Hm…eine gute Frage. Lass uns doch einfach mal an den Schaufenstern entlang laufen. Vielleicht finden wir etwas Interessantes“, meinte sie schließlich nach kurzem Überlegen. „Na gut, dann los“, stimmte er zu und ging voraus. Sie schlenderten eine Weile an den verschiedenen Schaufenstern entlang und gingen auch mal in den einen oder anderen Laden, wo sie mehr oder weniger fündig wurden, ehe sie schließlich beschlossen sich in einem Café niederzulassen. Nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten, ergriff Noel wieder das Wort. „Ihr wisst sicher auch schon, dass wir demnächst auf Klassenfahrt gehen, oder?“ Fragend schaute sie ihn an. „Ja, natürlich. Wir freuen uns auch schon darauf. Ich kann es kaum erwarten, endlich mal ein bisschen abzuschalten. Im Moment verlangen die Lehrer sehr viel von uns“, erwiderte Deidara leise seufzend. „Vielleicht liegt das daran, dass ihr der Abschlussjahrgang seid“, meinte die Blauhaarige lächelnd. „Schon möglich. Aber trotzdem kann man es auch übertreiben. Da kommt uns die Klassenfahrt gerade recht“, antwortete er. „Das glaube ich dir. Uns geht es genauso. Nächste Woche stehen auch schon wieder Klassenarbeiten an. Eigentlich müssten wir lernen, aber ich brauchte dringend eine Auszeit“, erzählte Noel. „Kein Wunder. Man kann einfach nicht immer über den Büchern brüten. Gut, dass du heute Mittag mal etwas anderes sehen kannst“, lächelte der Blonde, worauf die Blauhaarige ebenfalls lächelte.
 

Im Internat hatten Sakura und ihre Zimmergenossinnen auch beschlossen, die Hausaufgaben und das Lernen sein zu lassen und stattdessen das zu tun, worauf sie gerade Lust hatten. Sie beratschlagten gerade, was sie mit dem angebrochenen Nachmittag noch anfangen könnten, als es plötzlich an der Tür ihres Schlafsaales klopfte und kurz darauf Itachi hereinkam. „Itachi, was machst du denn hier?“, fragte Ino etwas überrascht, die eigentlich angenommen hatte, dass er mit Sasori in der Bibliothek war, um einen Vortrag vorzubereiten. „Ich will kurz mit Sakura sprechen, kommst du mal?“ Fragend schaute er die Rosahaarige an, die ihn zuerst etwas verwirrt anschaute, dann aber zustimmend nickte und ihm auf den Flur folgte.
 

„Was ist los?“, fragte sie ihn auch gleich, kaum dass sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Es geht um Sasuke. Ich glaube, du solltest mal mit ihm reden“, fing Itachi an. „Wieso, geht es ihm etwa nicht gut?“ Sakura klang sofort besorgt. „Doch, es geht ihm gut. Er war vorhin auch in der Bibliothek, vermutlich um Hausaufgaben zu machen. Du weißt doch, dass er dabei gerne seine Ruhe hat. Jedenfalls sah er sehr niedergeschlagen und unkonzentriert aus. Das fand ich irgendwie merkwürdig. Ich würde ja selbst mit ihm reden, aber Sasori wartet auf mich. Ich denke, es wäre das Beste, wenn du mal vorsichtig nachfragst, was mit ihm los ist“, antwortete ihr Gegenüber. „Na gut. Ich werde sofort zu ihm gehen. Wo ist er jetzt?“ Fragend schaute Sakura ihn an. „Er dürfte draußen sein. Vermutlich ist er an den Klippen, dort kann er immer am besten nachdenken“, vermutete Itachi. „Gut, dann werde ich ihn dort suchen. Danke, Itachi.“ „Schon gut, ich hoffe, du findest heraus, was mit ihm los ist. Wir sehen uns“, meinte der Schwarzhaarige noch, ehe er sich auf den Rückweg in die Bibliothek machte.
 

Sakura sah ihm kurz nach, ehe sie wieder zurück in ihren Schlafsaal ging, um ihre Jacke zu holen und ihre Schuhe anzuziehen. Sofort schauten die anderen sie fragend an, kaum dass sie den Raum wieder betreten hatte. „Was wollte er denn?“, fragte Tenten. „Es geht um Sasuke. Irgendwas muss ihn beschäftigen. Itachi schien sehr besorgt zu sein. Ich werde ihn suchen und mit ihm reden“, berichtete Sakura. „Na, hoffentlich erzählt er dir auch, was ihn belastet“, überlegte Kin, die an das letzte Mal dachte, als Sakura schon einmal versucht hatte, herauszufinden was den Uchiha bedrückte, was allerdings im Streit geendet hatte. „Ach was, ich krieg das schon hin. Wir werden uns schon nicht wieder streiten“, erwiderte die Rosahaarige zuversichtlich. „Dann viel Glück“, meinte Hinata, worauf Sakura nickte und in ihre Jacke schlüpfte, ehe sie sich von den anderen verabschiedete und den Schlafsaal verließ, um sich auf den Weg nach draußen zu machen.
 

Wie Itachi bereits vermutet hatte, befand sich Sasuke tatsächlich an den Klippen, wo er nachdenklich aufs Meer hinausschaute. Leise trat Sakura hinter ihn, sagte aber einen Moment noch nichts. „Sasuke, kann ich mich ein bisschen zu dir setzen?“, sprach sie ihn schließlich an. Sofort schaute der Schwarzhaarige auf, als er ihre Stimme hörte. „Natürlich, setz dich ruhig“, antwortete er, worauf die Rosahaarige sich neben ihm niederließ. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, in der sie nur aufs Meer hinausschauten, bis Sakura irgendwann wieder das Wort ergriff. „Itachi war vorhin bei mir. Ihm ist aufgefallen, dass du offensichtlich niedergeschlagen und unkonzentriert wirkst. Er macht sich Sorgen um dich…beschäftigt dich etwas…?“, fragte sie vorsichtig, in der Hoffnung, dass er nicht gleich wieder ausrasten würde. Sasuke sagte erst einmal nichts darauf, ehe er sich doch dazu durchrang.
 

„Mich beschäftigt wirklich etwas. Aber es hat nichts mit dir oder mit Itachi zu tun…“, fing er an. „Womit dann? Hast du dich etwa mit einem Lehrer angelegt?“, fragte Sakura weiter. „Nein, hab ich nicht…aber vielleicht kann ich nicht mit auf die Klassenfahrt…“, gab er leise zurück. Die Rosahaarige schaute ihn einen Moment fassungslos an, ehe sie ihre Sprache wiederfand. „Was soll das heißen? Wieso kannst du nicht mitkommen? Willst du etwa nicht?“, fragte sie schließlich. „Doch, natürlich. Aber mein Vater wird mich wohl kaum mit lassen, wenn er herausfindet, was beim letzten Physiktest herausgekommen ist“, antwortete Sasuke. „Aber die Note war doch gar nicht so schlecht, oder doch?“, fragte Sakura leicht überrascht. „Eigentlich ja nicht, aber mein Vater wird sicher nicht erbaut darüber sein, dass ich ‚ne 3+ geschrieben habe…“, seufzte der Schwarzhaarige. „Und wenn du es ihm einfach nicht sagst?“, schlug sein Gegenüber vor. „Eigentlich findet er es immer heraus. Wenn ich es ihm nicht am Telefon oder in einem Brief sage, ruft er immer hier an und zwingt Tsunade dazu, es ihm zu sagen“, erwiderte Sasuke und seufzte resigniert.
 

„Dann sollten wir vielleicht mit Tsunade reden und sie darum bitten, deinem Vater zu sagen, dass wir den Test einfach noch nicht herausbekommen haben“, meinte Sakura daraufhin. „Denkst du, dass sie das wirklich macht?“, fragte Sasuke skeptisch. „Wieso nicht, Tsunade kann man fast um alles bitten, wenn man sie höflich fragt. Einen Versuch ist es wert“, erwiderte die Rosahaarige. „Also gut, dann lass es uns versuchen“, stimmte er schließlich zu; mehr als dass sie es ihm doch sagen würde, konnte ohnehin nicht passieren. „Schön, dann lass uns gleich zu ihr gehen“, meinte Sakura dann und stand auf, worauf er es ihr gleichtat und sie schließlich gemeinsam zurück zum Schulgebäude gingen, wo sie die Direktorin aufsuchten.
 

Vor ihrem Büro angekommen blieben sie kurz stehen und klopften an, ehe sie wenige Sekunden später hereingebeten wurden. Sakura öffnete die Tür und betrat gefolgt von Sasuke den Raum. Die blonde Direktorin schaute von ihrer Arbeit auf und war zuerst ein bisschen überrascht die beiden zu sehen, doch dann schaute sie sie fragend an. „Wie kann ich euch helfen?“ „Wir wollten mit Ihnen sprechen. Es geht um Sasukes Vater“, fing Sakura an. „Um seinen Vater? Worum geht es genau?“ Jetzt war Tsunade wirklich überrascht und wartete gespannt ab, was die Rosahaarige vorzubringen hatte. „Sasuke hat erzählt, dass er immer mal wieder bei Ihnen anruft, um sich nach seinen Noten zu erkundigen“, meinte Sakura. „Das ist richtig“, bestätigte Tsunade. „Jedenfalls haben wir ja diese Woche den Physiktest herausbekommen. Und wenn Sasukes Vater herausfindet, dass er eine 3+ geschrieben hat, wird er ihn vielleicht nicht mit auf die Klassenfahrt lassen. Können Sie nicht irgendetwas tun, damit das nicht passiert?“ Bittend schaute Sakura die Direktorin an.
 

Die schwieg einen Moment, ehe sie ihr antwortete. „Normalerweise ist es ja gegen die Regeln, aber ich werde diesmal eine Ausnahme machen. Wenn er anrufen sollte, werde ich ihm sagen, dass ihr den Test noch nicht bekommen habt. Wäre euch damit geholfen?“, fragte die Blonde dann. „Ja, sehr sogar. Wird er dann auch nicht weiter nachfragen?“, wollte Sakura vorsichtshalber noch wissen. „Keine Sorge, er wird sich dann erst wieder etwa zwei Wochen später melden. Das klappt schon. Außerdem glaubt er mir sicher, wenn ich ihm das so sage“, antwortete Tsunade. „Vielen Dank, wir wissen gar nicht, wie wir das wiedergutmachen können“, sagte jetzt Sasuke, doch die Direktorin winkte ab. „Ist schon gut, das mache ich gerne für euch. Macht euch einfach keine Gedanken mehr darüber“, erwiderte sie, worauf sie sich noch einmal bei ihr bedankten und sich schließlich von ihr verabschiedeten, bevor sie das Büro wieder verließen und beschlossen, wieder nach draußen zu gehen.
 

Wie Tsunade es versprochen hatte, hatte sie Sasukes Vater erzählt, dass der Physiktest noch ausstand, weshalb seiner Teilnahme an der Klassenfahrt nichts mehr im Wege stand. Mittlerweile hatten auch alle anderen Eltern die Elternbriefe erhalten und die Bestätigung, dass sie ihre Kinder mitlassen würden zurückgeschickt, worauf zwei Wochen später alle damit beschäftigt waren, ihre Koffer zu packen.
 

„Oh Mann, ich bin schon so aufgeregt“, meinte Hanon, während sie munter ihre Klamotten in den Koffer schmiss. „Man merkt es, du bist total aufgedreht“, grinste Luchia. „Aber mal ehrlich, denkst du, dass du den Koffer zu kriegen wirst, wenn du das alles so reinwirfst?“, mischte sich Rina ein, die die Blauhaarige schon die ganze Zeit mit skeptischem Blick beobachtete. „Ach was, ich mache das immer so, das wird schon gehen“, erwiderte die Angesprochene grinsend, worauf die Grünhaarige nur ergeben seufzte. „Ich kann es auch kaum erwarten, endlich mal eine Auszeit vom ganzen Lernen zu nehmen“, sagte jetzt auch Coco, die ihren Koffer auf dieselbe Weise wie Hanon packte. „Ich glaube, es geht uns allen so“, stimmte Noel ihr zu, die die Blonde mit einem verschmitzten Lächeln beobachtete.
 

Als sie schließlich fertig waren, machten alle ihre Koffer zu, wobei Hanon und Coco tatsächlich einige Probleme hatten. „War ja klar, das konnte ja nur schief gehen, so wie ihr da alles reingestopft habt“, seufzte Caren. „Quatsch, du musst nur wissen, wie du ihn zu kriegst“, gab Coco zurück. „Genau, schau genau zu, wir kriegen das hin“, stimmte Hanon ihrer Freundin zu. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als beide ein wenig Anlauf nahmen und einfach auf ihren jeweiligen Kofferdeckel sprangen, wobei der ein bisschen nach unten sackte und sie den Koffer tatsächlich ohne weitere Probleme schließen konnten. „Siehst du“, sagten sie beide gleichzeitig zu der Lilahaarigen, die daraufhin nur die Augen verdrehte. „Ihr seid wirklich unglaublich“, sagte auch Seirra mit einem verschmitzten Lächeln. „Das wissen wir“, grinsten die beiden. „Wenigstens sind wir jetzt alle fertig. Können wir dann zum Essen gehen?“, mischte sich Rina wieder ein, worauf die anderen zustimmend nickten und ihr schließlich in den Speisesaal folgten.
 

Am darauffolgenden Tag war es endlich soweit. Heute war der Tag der Abreise. Aufgeregt standen alle am Bahnsteig und warteten ungeduldig darauf, dass endlich der Zug einrollte, der sie an ihr Ziel bringen würde. „Wann kommt dieser blöde Zug denn endlich?“, fragte Hanon, die sich schon die ganze Zeit den Hals verrenkte, in der Hoffnung, ihn endlich um die Kurve fahren zu sehen. „Denkst du, dass er schneller kommt, wenn du dich hier verbiegst?“, stellte Rina die Gegenfrage und zog fragend eine Augenbraue hoch. „Nein, aber ich habe keine Lust mehr, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen“, antwortete die Blauhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt beruhige dich, Hanon. Der Zug wird sicher gleich kommen. Immerhin ist die Abfahrt erst für zehn Uhr angesetzt. Wir haben noch fünf Minuten Zeit“, mischte sich Noel ein. „Ist ja schon gut…“ Die Prinzessin des Südatlantiks seufzte frustriert und ließ sich auf ihren Koffer sinken, der neben ihr stand, in der Hoffnung, dass Carens Zwillingsschwester Recht hatte und der Zug wirklich in fünf Minuten ankommen würde.
 

Die Blauhaarige sollte Recht behalten, denn pünktlich um zehn rollte der Zug im Bahnhof ein und kam schnaufend vor der Schülermenge zum Stehen. Quietschend öffneten sich die Türen, worauf sie endlich ihre Koffer nehmen und einsteigen konnten. Nachdem die Lehrer ihnen noch ein paar Anweisungen gegeben hatten, verschwanden sie in ihren Abteilen, wo sie erst einmal ihr Gepäck verstauten und sich dann aufatmend in die Sitzpolster sinken ließen. „Endlich hat das Lernen jetzt vorläufig ein Ende“, meinte Coco, die es sichtlich genoss, dem Lernstress endlich entfliehen zu können. „Allerdings, jetzt haben wir erst einmal unsere Ruhe“, stimmte Hanon ihr zu, die ja sowieso immer froh war, wenn kein Unterricht stattfand. Auch die anderen konnten sich den beiden nur anschließen und als sich der Zug endlich in Bewegung setzte, warfen sie noch einmal einen Blick zurück, ehe sie dem Internat endgültig vorläufig entfliehen konnten.
 

Normalerweise wären sie schon nach drei Stunden an ihrem Ziel angekommen, doch da der Zug unterwegs noch eine Panne hatte und diese erst einmal behoben werden musste, kamen sie erst am Abend an. Schnaufend rollte der Zug im Bahnhof ein, ehe er schließlich zum Stehen kam. Kaum hatte er angehalten, standen alle auf und nahmen ihre Koffer, ehe sie hinaus auf den Bahnsteig traten. Sofort versammelten sie sich bei den Lehrern, die zuerst ausstiegen. Als alle da waren, zählten die Lehrer noch einmal durch, um sicherzugehen, dass auch wirklich niemand mehr im Zug war, bevor Tsunade wieder das Wort ergriff. „Leider haben wir uns ja ein bisschen verspätet, daher müssen wir zu Fuß zum Landschulheim gehen, um diese Zeit fahren vermutlich keine Busse mehr. Wenn wir uns beeilen kommen wir wenigstens noch rechtzeitig zum Abendessen“, meinte die Direktorin. Ein resigniertes Seufzen ging durch die Schülermenge; keiner hatte jetzt noch wirklich Lust zum Laufen, doch wie es aussah, blieb ihnen wohl oder übel nichts anderes übrig. Also ergaben sie sich ihrem Schicksal und folgten schließlich den Lehrern, die sich schon in Bewegung gesetzt hatten.
 

Glücklicherweise war es nicht allzu weit, bis sie endlich an ihrem Ziel ankamen. Erleichtert endlich die Koffer abstellen zu können, traten alle in die Eingangshalle des Landschulheims und warteten darauf, dass ihnen die Lehrer die Zimmerschlüssel übergeben würden. Als sie diese schließlich erhalten hatten, schleppten sie ihre Koffer in den ersten Stock, wo ihre Zimmer lagen, ehe sie in eben diesen verschwanden, um erst einmal auszupacken. Da die Zimmer für vier Leute ausgerichtet waren, mussten sie sich aufteilen, was jedoch kein größeres Problem darstellte. So einigten sie sich darauf, dass sich die Zwillinge ein Zimmer mit Coco teilen würden; Rina und Seirra würden bei Hanon und Luchia bleiben. Auch die anderen hatten sich schnell auf die Zimmer verteilt und ihre Sachen ausgepackt, ehe sich alle wieder zum Abendessen trafen.
 

Nach dem Essen ließen sie den Abend ruhig ausklingen. Zum tatsächlichen Programm, das die Lehrer geplant hatten, würden sie erst morgen übergehen. Und so saßen sie noch zusammen und unterhielten sich, bevor sie schließlich von den Lehrern auf ihre Zimmer geschickt wurden. Normalerweise war auch an dieser Stelle immer ein Seufzen zu hören, doch da alle ziemlich erschöpft und müde waren, nickten sie nur und gingen dann in ihre Zimmer, wo sie sich gleich hinlegten.
 

„Bin gespannt, was sich die Lehrer alles ausgedacht haben“, meinte Coco an die Zwillinge gewandt, als sie ins Bett geschlüpft waren. „Ich auch, hoffentlich haben sie nicht zu viele Wanderungen eingeplant“, erwiderte Caren, die auf so etwas überhaupt keine Lust hatte. „Es wird sich sicher in Grenzen halten. Da sie uns ja eine Auszeit gönnen wollen, dürfen wir auch sicher des Öfteren eigene Wege gehen“, mischte sich Noel ein. „Hoffen wir es. Es wäre langweilig, immer nur hinter den Lehrern herzulaufen“, gab ihre Schwester zurück. „Naja, wir werden sehen. Macht es euch etwas aus, wenn ich das Licht ausmache? Ich bin echt müde“, sagte Coco dann und unterdrückte ein Gähnen. „Nein, schon gut. Wir sind auch müde“, antwortete Noel, worauf Caren nur nickte.
 

Daraufhin machte die Blonde das Licht aus und ließ sich in die Kissen sinken, worauf die Zwillinge es ihr gleichtaten. „Also dann, gute Nacht. Schlaft gut“, murmelte Coco noch, ehe sie die Augen schloss. „Gute Nacht, du auch“, antworteten die Geschwister wie aus einem Munde, bevor auch sie die Augen schlossen. Kurz darauf war nur noch das gleichmäßige Atmen der drei Mädchen zu hören, als sie tief und fest schliefen. So lag bald darauf das ganze Landschulheim in tiefem Schlaf; alle waren sehr erschöpft von dem anstrengenden Tag und doch waren die Schüler voller Erwartungen, was die Klassenfahrt so an Erlebnissen mit sich bringen würde…
 

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Das war’s auch schon wieder.

Es hat mal wieder ziemlich lange gedauert, leider ging es nicht anders.

Trotzdem vielen Dank für die Kommentare, es hat mich natürlich wie immer gefreut =)
 

Bis zum nächsten Kapitel,
 

oOLunaOo

Die Klassenfahrt (Teil2)

Kapitel 19: Die Klassenfahrt (Teil 2)
 

Am nächsten Morgen wurden alle Schüler pünktlich um sieben Uhr aus den Betten geworfen. Es herrschte ein einziges Gähnen in den Zimmern; niemand schien schon so richtig wach zu sein, zumal allen auch noch der vergangene Tag in den Knochen steckte, der doch ziemlich anstrengend gewesen war. Dennoch quälten sie sich mehr oder weniger ausgeschlafen aus den Betten, um sich fertig zu machen, da die Lehrer sie schon in knapp einer halben Stunde zum Frühstück erwarteten.
 

„Wieso müssen wir denn schon so früh aufstehen? Hieß es nicht, dass wir uns erholen sollen?“, gähnte Hanon, während sie mit geschlossenen Augen auf dem Bettrand saß und versuchte, die Müdigkeit irgendwie zu vertreiben. „Das heißt aber nicht, dass wir bis zum Mittagessen schlafen müssen. So haben wir wenigstens etwas vom Tag. Also beschwer dich nicht. Na los, zieh dich an, es gibt gleich Frühstück“, meinte Rina und zog die Blauhaarige auf die Füße, die zuerst noch unwillig grummelte, sich dann aber doch dazu bequemte, sich anzuziehen.
 

Tatsächlich hatten es eine halbe Stunde später alle geschafft, pünktlich zum Frühstück zu erscheinen. Mittlerweile war auch die Müdigkeit etwas verflogen und so langten sie ordentlich zu, um ihren Hunger, der sich jetzt bemerkbar gemacht hatte, zu stillen. Nachdem die Schüler fertig waren, ergriff Tsunade das Wort. „Da ihr ja jetzt alle satt seid, wollen wir euch das heutige Programm mitteilen. Der Vormittag ist euch freigestellt. Heute Mittag haben wir eine kleine Wanderung angesetzt, um euch die Umgebung ein bisschen zu zeigen. Wir treffen uns nach dem Mittagessen draußen im Eingangsbereich. Bis dahin habt ihr Freizeit. Noch irgendwelche Fragen?“ Abwartend schaute die Direktorin in die Runde, doch keiner meldete sich. „Gut, dann sehen wir uns beim Mittagessen.“ Und damit löste sich die Schülermenge auf.
 


 

Da sie bis zum Mittagessen tun konnten, was immer sie wollten, ging jeder seiner eigenen Beschäftigung nach. Shikamaru zog es vor, sich nach draußen in die Wiese zu legen und die Wolken zu beobachten, die langsam vorüberzogen und den ansonsten blauen Himmel bedeckten. Er wusste nicht, wie lange er dort lag, als sich plötzlich ein Schatten über ihm ausbreitete und somit die Sicht versperrte.
 

Sofort schaute er auf, um zu sehen, wer ihn jetzt schon wieder störte und sah direkt in Temaris grüne Augen. „Das sieht dir mal wieder ähnlich. Kaum haben wir mal ein bisschen Freizeit und müssen nicht lernen, schon liegst du faul irgendwo herum und beobachtest die Wolken“, meinte die Blonde, während sie sich neben ihn setzte und ihm die Sicht wieder freigab. „Na und? Dabei kann ich am besten abschalten. Drinnen ist es doch auch viel zu laut, da rennen alle durcheinander und keiner kann mal für fünf Minuten die Klappe halten. Deswegen ziehe ich mich lieber zurück und genieße die Ruhe. Auf diese Weise kann ich mich am besten erholen. Auch wenn du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst“, antwortete er und verschränkte die Arme hinterm Kopf.
 

Die Blonde hatte ihm schweigend zugehört. Sie sagte zuerst nichts, als er geendet hatte, sie schien über seine Worte nachzudenken. „Doch, ich kann es nachvollziehen. Du hast ja Recht. Da drin kann man wirklich keine Ruhe finden. Vor allem dann nicht, wenn Kin halb durchdreht und mal wieder eine Kissenschlacht anzettelt…“, seufzte sie schließlich. „Siehst du, sag ich doch“, antwortete Shikamaru und schloss jetzt auch noch die Augen. „Naja, hast du etwas dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste? Ich werde auch ganz still sein und dich nicht in deiner Ruhe stören“, sagte Temari dann und wartete wieder eine Antwort ab, obwohl sie sich fragte, ob er nicht schon eingenickt war. „Schon gut, bleib ruhig. Du störst mich am allerwenigsten und das solltest du auch wissen“, erwiderte er und zog sie zu sich, ohne die Augen zu öffnen. „Ja, eigentlich weiß ich das. Das war eine dumme Frage. Ich bleib gern bei dir“, gab sie lächelnd zurück, ehe sie sich an ihn schmiegte und dann nichts mehr sagte, sodass sie die Ruhe zu zweit genießen konnten.
 

Auf der anderen Seite des Landschulheims trafen sich die Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen vor dem Haupteingang des Gebäudes. „Was machen wir denn jetzt bis zum Mittagessen?“, fragte Hanon in die Runde. „Ich glaube, ich habe gestern hier in der Nähe einen Fluss entdeckt. Dort könnten wir doch mal hingehen“, schlug Noel vor. „Eine gute Idee. Nichts wie los“, stimmte Coco zu und ging auch schon voraus, worauf ihr die anderen folgten.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie tatsächlich an einem kleinen Fluss ankamen. Er war wirklich nicht weit von ihrer Unterkunft entfernt, da man das Gebäude immer noch sehen konnte und so würden sie auch rechtzeitig zum Mittagessen kommen, wenn sie sich hier ein wenig verweilten. „Du hattest Recht, Noel. Der Fluss hier ist perfekt. Zumindest, um sich ein wenig zu erfrischen und ein bisschen zu plantschen“, sagte Luchia, als sie angekommen waren. „Besser als nichts“, stimmte Seirra ihr zu und trat einen Schritt auf den Fluss zu. „Los, probieren wir mal aus, ob das Wasser ausreicht, damit wir uns verwandeln können“, meinte Coco, ehe sie auch schon im Wasser war und tatsächlich ihre wahre Gestalt annahm. „Scheint zu funktionieren“, grinste Hanon, bevor sie der Blonden folgte und schließlich kamen auch die anderen nach.
 

Die Zeit verging wie im Flug und schließlich war es auch schon Zeit fürs Mittagessen, wofür alle Schüler im großen Speisesaal zusammenkamen. Kaum hatten sie sich auf ihre Plätze gesetzt, konnten sie auch schon anfangen zu essen, sodass für einige Zeit nur das Klirren der Teller zu hören war. Nachdem schließlich jeder fertig war, räumten sie ihr Geschirr ab und gingen dann nach oben in ihre Zimmer, um ihre Rucksäcke für die Wanderung zu packen.
 

Schließlich trafen sich alle im Eingangsbereich des Landschulheims, wo sie auf die Lehrer warteten, damit es endlich losgehen konnte. „Oh Mann…wo bleiben die denn wieder?“, maulte Kin, die es hasste, wenn die Lehrer sie warten ließen. „Bestimmt warten alle auf Kakashi“, grinste Ino und sprach damit das aus, was ohnehin alle dachten. „Ja, auf wen auch sonst…“, murmelte Tenten und verdrehte die Augen. „Redet ihr etwa von mir?“ Als sie die vertraute Stimme ihres Senseis hinter sich hörten, zuckten die beiden Mädchen zusammen und drehten sich langsam zu ihm um. „A-aber nein, Sensei…wie kommen sie denn darauf?“, fragte Ino schnell und hob beschwichtigend beide Hände, in der Hoffnung, dass sie sich jetzt keine Standpauke anhören konnte. „G-genau, es ging gar nicht um Sie“, kam Tenten der Blonden zu Hilfe und hoffte, dass er es dabei belassen würde. „Also gut, dann können wir ja jetzt los, wenn alle hier sind“, meinte der Grauhaarige lächelnd und wandte sich nun an die ganze Schülermenge, worauf die beiden Mädchen erleichtert durchatmeten.
 

Nachdem die Lehrer noch einmal durchgezählt und sich somit vergewissert hatten, dass alle da waren, gingen sie schließlich voraus und bedeuteten den Schülern, ihnen zu folgen. Es dauerte nicht lange, bis sie das Landschulheim hinter sich gelassen hatten und in den angrenzenden Wäldern unterwegs waren. „Es ist wirklich schön hier, findet ihr nicht?“, fragte Hinata nach einer Weile, in der alle geschwiegen hatten. „Ja, das stimmt. Ich glaube, die Lehrer haben sich genau den richtigen Ort ausgesucht, damit wir uns entspannen können“, stimmte Sakura ihr zu. „Na hoffentlich wird das auch wirklich so entspannt, wie wir hoffen“, mischte sich Shikamaru ein. „Wieso sollte es das nicht werden?“, fragte Choji, der neben ihm lief. „Naja, man kann nie wissen, was sich die Lehrer einfallen lassen. Vor allem was Sensei Gai angeht, wenn ich da an den letzten Wandertag denke, als er versucht hat, uns bei der Mutprobe zu erschrecken“, antwortete der Schwarzhaarige und verdrehte die Augen. „Oh ja, das war total lustig“, stimmte Sasuke ihm mit ironischem Unterton zu.
 

„Hey, sagt bloß nichts gegen Sensei Gai!“; mischte sich Lee ein, der plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war. „Entschuldige, wir wussten nicht, dass du mithörst. Wir wissen ja, dass Gai über allem steht“, erwiderte der Uchiha und unterdrückte den Drang, die Augen zu verdrehen. Lee wollte gerade etwas erwidern, als Coco dazwischen ging, um zu verhindern, dass die beiden Jungs noch in eine Diskussion geraten würden. „Schaut mal, da vorne lichtet sich der Wald. Mal sehen, was dahinter liegt“, meinte sie lächelnd und hakte sich bei beiden unter, sodass sie in der Mitte war, worauf sie es gut sein ließen.

Wie die Blonde es gesagt hatte, lichtete sich der Wald kurz darauf und so traten sie auf eine große Lichtung, die den Blick auf die umliegende Umgebung freigab. „Wow, von hier aus hat man ja eine unglaubliche Aussicht. Man kann sogar die Stadt sehen“, sagte Luchia und zeigte in die Richtung, worauf die anderen ihr mit ihren Blicken folgten. Bevor jemand jedoch etwas darauf erwidern konnte, ergriffen die Lehrer wieder das Wort. „So, hört mal alle her!“, sagte Tsunade laut, um sich Gehör zu verschaffen. „Hier werden wir erst mal eine Pause machen. Ihr könnt euch vorerst niederlassen und euch ausruhen. Wer will kann auch was essen. In einer Stunde werden wir dann weitergehen“, verkündete sie, worauf alle zustimmend nickten und sich dann einen Platz auf der Lichtung suchten.
 

Die Zwillinge und die anderen hatten sich bereits niedergelassen und machten sich erst mal über das Essen her, das sie in ihren Rucksäcken mitgenommen hatten. Eine Zeit lang herrschte Stille, bis Ino schließlich das Wort ergriff. „Weiß jemand, was wir heute Abend machen?“ Fragend schaute sie in die Runde. „Nicht wirklich. Hoffentlich was Spannendes, sonst geh ich gleich ins Bett“, gab Shikamaru zurück. „Ist das dein Ernst? Du wirst dich doch nicht direkt nach dem Abendessen ins Bett legen, oder?“, fragte Kin etwas ungläubig. „Wieso nicht?“, erwiderte ihr Gegenüber. „Glaub ihm, Kin. Er macht es wirklich, wenn ihn was nicht interessiert“, warf Temari ein, die mittlerweile genau wusste, wie der Schwarzhaarige tickte. „Okay…dann hoffe ich, dass die Lehrer wirklich was Interessantes machen“, sagte Kin. „Warten wir es doch einfach ab“, schlug Hinata vor, worauf die anderen zustimmend nickten und sich schließlich wieder ihrem Essen zuwandten.
 

Nachdem die Pause beendet war, setzten sie ihren Weg fort, ehe sie gegen Abend schließlich wieder am Landschulheim ankamen. Alle waren froh, wieder dort angekommen zu sein, da der Rundweg doch recht weit gewesen war und ihre Füße beinahe zu sehr strapaziert hatte. Etwas erschöpft schlurften sie auf ihre Zimmer, um sich bis zum Abendessen noch etwas auszuruhen, das erst in einer Stunde serviert werden würde. „Oh Mann…ich bin total erledigt“, murmelte Hanon, während sie sich auf ihr Bett fallen ließ. „So weit war es nun auch wieder nicht“, meinte Rina und warf ihr einen kurzen Blick zu, ehe er wieder zu ihrem Buch wanderte, das sie in ihren Händen hielt. „Immerhin weit genug. Und ich bin es nicht gewöhnt, solche Strecken zu laufen. Schwimmen ist kein Problem, aber laufen ist anstrengender“, verteidigte sich die Blauhaarige. „Du bist wirklich nichts gewöhnt. Wir sollten dich öfter mitnehmen, wenn wir spazieren gehen. Am Klavier kriegst du zu wenig Bewegung“, meinte Luchia grinsend, worauf ihr die Prinzessin des Südatlantiks die Zunge rausstreckte. „Zum Spazieren hatten wir in den letzten Wochen aber wenig Zeit“, meinte jetzt Seirra, die das Gespräch bisher nur verfolgt hatte. „Siehst du, Seirra hat es erfasst. Es gab überhaupt keine Gelegenheit, um einen Spaziergang zu unternehmen“, stimmte Hanon der Rothaarigen sofort zu. „Ja, ja, das sind ja nur Ausflüchte. Wenn wir Zeit haben, verziehst du dich nämlich auch lieber in die Musiksäle, um Klavier zu spielen“, mischte sich Rina wieder ein. „Ist ja schon gut, ich sag ja schon nichts mehr“, gab sich die Blauhaarige schließlich geschlagen, worauf Rina nur schmunzelte und den Blick wieder auf ihr Buch richtete.
 

Nach dem Abendessen warteten alle gespannt darauf, was sich die Lehrer für den restlichen Abend ausgedacht hatten. Endlich stand Tsunade auf und bat um Aufmerksamkeit. „Da ja jetzt alle fertig sind, wollte ich euch mitteilen, was wir uns für heute Abend ausgedacht haben. Wie ihr sicher schon bei unserem Spaziergang bemerkt habt, war heute traumhaftes Wetter und da es immer noch nicht wirklich kalt ist, dachten wir uns, dass ihr vielleicht Lust hättet, draußen an der Feuerstelle ein kleines Lagerfeuer zu machen.“ Sie ließ den Vorschlag einen Moment auf die Schülermenge wirken, ehe sie alle erwartungsvoll anschaute. Sofort herrschte Begeisterung im Speisesaal, jedem schien die Idee der Lehrer zu gefallen. „Gut, dann treffen wir uns in einer halben Stunde draußen an der Feuerstelle“, meinte die Direktorin daraufhin und setzte sich wieder hin.
 

„Und? Wirst du jetzt ins Bett gehen oder kommst du mit zum Lagerfeuer?“, fragte Kin an Shikamaru gewandt, als sie auf dem Weg zu ihren Zimmern waren. „Das kommt ganz darauf an“, antwortete der Angesprochene. „Worauf?“, fragte die Schwarzhaarige nach. „Wie es ablaufen wird. Lagerfeuer ist ja schön und gut, dabei kann man super entspannen. Aber wer weiß, was daraus noch wird. Überlegt euch mal, wenn Gai auf einmal anfängt, irgendwelche Geschichten zu erzählen, die eigentlich gar keinen interessieren“, erwiderte Shikamaru. „Bloß nicht, hoffentlich verschont er uns damit…“, murmelte Ino, die neben ihm herlief. „Siehst du. Wenn es dazu kommen sollte, steh ich auf und geh ins Bett“, versicherte ihr der Nara. „Ich geh dann mit…“, murmelte seine Klassenkameradin. „Am Ende sitzt er dann alleine da“, grinste Tenten. „Könnte passieren, außer Lee leistet ihm noch Gesellschaft“, stimmte Neji ihr zu. „Ja…der wäre aber auch der einzige, der dann freiwillig bleiben würde…“, stimmte ihm die Braunhaarige verschmitzt lächelnd zu. „Hoffen wir einfach, dass es nicht so weit kommt“, meinte dann Temari, worauf die anderen nur zustimmend nickten.
 

Eine halbe Stunde später kamen alle wie vereinbart an der Feuerstelle vor dem Haus zusammen, ehe sie sich auf den Holzbänken niederließen, die im Halbkreis aufgestellt worden waren. Die Lehrer waren offensichtlich schon etwas früher gekommen, da sie bereits dafür gesorgt hatten, dass ein gemütliches Feuer in der dafür vorgesehenen Feuerstelle vor sich hin knisterte. „Schön, dass ihr alle gekommen seid“, begrüßte Tsunade die Schüler. „Wir dachten, dass wir es heute mal ganz klassisch halten und haben euch deswegen noch Marshmallows mitgebracht“, fügte Anko hinzu, die neben der Direktorin stand. Sofort waren alle begeistert, keiner von ihnen konnte sich daran erinnern, wann er das letzte Mal Marshmallows ins Feuer gehalten hatte.
 

Kurz darauf hatten sie die Marshmallows auf langen Stöcken aufgespießt und hielten sie nun ins Feuer, während sie darauf warteten, dass sie sie endlich essen konnten. Es herrschte eine lockere, entspannte Atmosphäre und zum ersten Mal seit mehreren Wochen hatten alle tatsächlich den Lernstress in die hinterste Ecke ihrer Gedanken verschoben. Sie saßen einfach nur zusammen, lachten und erzählten sich Geschichten, die jedoch nicht langweilig waren und genossen das Beisammensein. Sie saßen ziemlich lange am Lagerfeuer, bis die Lehrer gegen Mitternacht schließlich beschlossen, dass es genug für diesen Tag war und sie ins Bett schickten. Da mittlerweile alle auch ziemlich müde waren, widersprach keiner und so begaben sie sich auf ihre Zimmer, wo sie kurz darauf in ihre Betten fielen und relativ schnell eingeschlafen waren.
 

Am nächsten Morgen wurden alle wieder früh geweckt, was einigen ganz und gar nicht passte. „Können wir nicht mal ein bisschen länger schlafen?“, grummelte Hanon, die keine Lust hatte, jetzt schon aufzustehen. „Damit du die Hälfte vom Tag verschläfst?“, gab Rina zurück, die die Blauhaarige wie so oft aus dem Bett warf. „Ich habe nicht gesagt, dass ich die Hälfte des Tages verschlafen will. Aber ein bisschen länger wäre doch nicht zu viel verlangt“, beschwerte sich Hanon. „Schlafen kannst du zu Hause und jetzt raus aus den Federn“, meinte Rina ungerührt und zog ihr kurzerhand die Decke weg, worauf die Blauhaarige einen unwilligen Laut von sich gab. „Jetzt mach schon. Wir warten alle nur auf dich und du willst doch nicht das Frühstück verpassen, oder? Wäre doch schlimm, wenn du nichts abbekommen würdest…“, sagte die Grünhaarige dann, da sie genau wusste, dass sie damit Erfolg haben würde. „Schlimm? Schlimm ist gar kein Ausdruck. Gib mir zehn Minuten, dann bin ich fertig“, erwiderte Hanon schnell, ehe sie schon fast aus dem Bett rannte und im Bad verschwand, worauf Rina nur zufrieden lächelte.
 

Eine halbe Stunde später saßen schließlich alle beim Frühstück. Zunächst herrschte allgemeines Schweigen, bis Tsunade sich erhob, um ihnen das heutige Programm anzukündigen. „Erst noch mal guten Morgen, alle zusammen. Nachdem wir ja gestern nur durch den Wald gelaufen sind, dachten wir uns, dass ihr den heutigen Tag gestalten könnt, wie ihr wollt. Ihr könnt in die Stadt runtergehen oder hier bleiben und euch die Zeit irgendwie vertreiben, wie gesagt, ihr könnt tun, was ihr wollt. Aber wenn ihr in die Stadt geht, solltet ihr euch vorher bei einem von uns abmelden, damit wir Bescheid wissen, wo ihr seid. Irgendwelche Fragen?“ Sie ließ ihren Blick einmal durch die Runde schweifen, doch keiner regte sich. Damit sah die Direktorin ihre Aufgabe als erledigt an und setzte sich wieder hin.
 

„Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag? Sollen wir in die Stadt gehen oder hier bleiben?“, fragte Coco in die Runde, als sie gemeinsam mit den anderen den Speisesaal verließ. „Gute Frage. Wir könnten ja auch beides machen“, schlug Seirra vor. „Wie meinst du das genau?“ Fragend schaute Luchia sie an. „Naja, wir könnten doch den Vormittag über im Landschulheim bleiben und heute Nachmittag nach dem Essen könnten wir ein bisschen runter in die Stadt gehen“, erklärte die Rothaarige. „Eine gute Idee. Dann können wir uns noch ein bisschen entspannen und uns heute Mittag die Stadt ansehen“, stimmte Noel zu, worauf sich auch die anderen einverstanden erklärten.
 

Bis sie sich tatsächlich auf den Weg in die Stadt machen würden, trennten sich ihre Wege, sodass jeder seiner eigenen Beschäftigung nachging. Seirra wollte gerade nach draußen gehen, als Gaara sie aufhielt. „Seirra, warte mal.“ Mit ein paar schnellen Schritten hatte er sie eingeholt und blieb bei ihr stehen. „Was ist denn?“ Fragend schaute die Rothaarige ihn an. „Hattest du gerade etwas Bestimmtes vor?“, stellte Gaara die Gegenfrage. „Nicht wirklich, ich wollte mir draußen eigentlich ein Plätzchen zum Lesen suchen“, antwortete sie daraufhin. „Hat das auch noch Zeit?“, wollte er wissen. „Natürlich, wenn du mir verrätst, was du sonst mit mir vorhast“, meinte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Komm mit, ich zeig es dir“, sagte er nur, ehe er ihre Hand nahm und sie mit sich zog.
 

Die Rothaarige war etwas verwirrt und fragte sich, wo er sie hinbringen wollte, doch sie fragte nicht nach und beschloss, sich überraschen zu lassen. Gaara führte sie hinauf in das letzte Stockwerk des Landschulheimes, in dem ebenfalls einige Schüler untergebracht waren. Er ging bis ans Ende des Ganges, wo sich eine Tür befand, über der ein Schild mit der Aufschrift Ausgang hing. Gaara schaute sich kurz um, ehe er die Tür öffnete und zusammen mit ihr einen langen Gang betrat. Langsam gingen sie diesen entlang, bis sie erneut an eine Tür kamen. Seirra konnte dahinter Licht erkennen und hatte das Gefühl, dass sie ins Freie führen würde. Ihre Vermutung bestätigte sich, als Gaara die Tür öffnete und sie tatsächlich ins helle Tageslicht traten.
 

„Sind wir etwa auf dem Dach?“, fragte Seirra, als sie sich kurz umgeschaut hatte. „Ja, ich habe den Weg eigentlich durch Zufall gefunden. Ich bezweifle, dass viele hierher kommen werden, das heißt, wir sind hier völlig ungestört“, antwortete Gaara. „Das hört sich gut an. Ich bin froh, wenn ich nicht immer dem ganzen Trubel ausgesetzt bin“, erwiderte sie lächelnd. „Ich weiß, dass du auch mal gerne deine Ruhe hast. Deswegen dachte ich, dass es eine gute Idee ist, dich mit hierher zu nehmen. Von hier aus hat man auch eine tolle Aussicht“, erklärte Gaara, ehe er sie mit sich zu dem Geländer zog, das das Dach abschloss. Die Rothaarige folgte ihm und lehnte sich dagegen, während sie ihren Blick über die Umgebung schweifen ließ. „Du hast Recht. Von hier aus kann man alles überblicken. Es gefällt mir hier oben“, sagte sie immer noch lächelnd, was er nur erwidern konnte. „Das freut mich. Sollen wir ein bisschen hier bleiben, zumindest bis es Mittagessen gibt?“ Fragend schaute er sie an. „Gerne, hier haben wir immerhin unsere Ruhe, wie du schon gesagt hast“, stimmte sie zu, ehe sie ihren Blick wieder auf die Landschaft richtete, die sich vor ihr erstreckte.
 

Nach dem Mittagessen packten alle noch ein paar Sachen zusammen, ehe sie sich im Eingangsbereich trafen, um sich auf den Weg in die Stadt zu machen. Hanon, Luchia und Ino waren die ersten, die unten ankamen und ungeduldig auf die anderen warteten. „Oh Mann, wie lange brauchen die denn noch? Ich will endlich los“, meckerte die Prinzessin des Südatlantiks, die es hasste, zu lange warten zu müssen. „Ich auch, die sollen sich beeilen“, stimmte Ino der Blauhaarigen zu; wenn es ums Shoppen oder Einkaufen generell ging, verstand sie keinen Spaß. „Jetzt macht mal halblang, ich bin mir sicher, dass sie gleich kommen werden“, versuchte Luchia die beiden zu beruhigen, die nicht ganz so enthusiastisch war. „Das will ich ihnen auch raten…“, grummelte Hanon, während sie ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippte.
 

Tatsächlich kamen kurz darauf auch die anderen herunter, sodass Hanon keinen Wutanfall bekam. „Das wurde aber auch langsam Zeit.“ Sie konnte es sich dennoch nicht verkneifen, einen Kommentar abzugeben. „Reg dich ab, du tust ja fast so, als ob wir Stunden zu spät wären“, antwortete Rina und verdrehte die Augen. Hanon wollte gerade etwas erwidern, als Noel dazwischen ging, um eine Diskussion zu verhindern. „Was haltet ihr davon, wenn wir losgehen. Immerhin sind wir doch jetzt vollzählig“, meinte sie und trat zwischen die beiden. „Sie hat Recht, sonst verlieren wir noch mehr Zeit und ich glaube nicht, dass du es riskieren willst, dass die Läden schon geschlossen haben, wenn wir in der Stadt ankommen, oder Hanon?“ Caren kam ihrer Schwester zu Hilfe und schaute die Prinzessin des Südatlantiks fragend an. „Was? Nein, natürlich nicht. Worauf warten wir noch, lasst uns endlich gehen“, sagte Hanon sofort und setzte sich in Bewegung, worauf die anderen ihr aufatmend folgten.

Die Stadt war nicht weit vom Landschulheim entfernt und so dauerte es nicht lange, bis sie dort angekommen waren. „Wow…die ist ja größer, als ich gedacht habe“, meinte Seirra, als sie ihren Blick durch die Einkaufspassage schweifen ließ. „Vor allem größer als bei uns“, stimmte Coco ihr zu. „Ist doch umso besser. Dann haben wir wenigstens genügend Auswahl“, warf Hanon mit leuchtenden Augen ein, die es kaum erwarten konnte, loszulegen. „Was haltet ihr davon, wenn wir uns in kleine Gruppen aufteilen? Ich denke, dass jeder irgendwo anders hin will, dann könnten wir uns doch dementsprechend zusammenschließen“, schlug Tenten dann vor, worauf die anderen zustimmend nickten. „Finde ich gut, dann wird es für keinen langweilig“, antwortete Sakura zustimmend. „Na gut, dann machen wir es so“, beschloss die Braunhaarige lächelnd.
 

Sofort formierten sie sich zu kleinen Gruppen, je nachdem wo sie hinwollten und beschlossen dann noch, sich in zwei Stunden im Eiscafé, das sie bei ihrer Ankunft entdeckt hatten, zu treffen, bevor sie sich schließlich trennten. Hanon, Ino und einige andere nahmen sich zuerst die Klamottenläden vor, um ihre Garderobe aufzubessern. Sie fanden auch unzählige Teile, die ihnen zusagten und die sie unbedingt mitnehmen mussten, sodass sie letztendlich ungefähr vier oder fünf Tüten mit sich herumschleppten, wobei jede bis oben hin gefüllt war. Die Gruppe um Noel und Rina befand sich im Buchladen, um sich mit neuem Lesestoff zu versorgen. Hier fühlten sie sich deutlich wohler als in irgendeinem Klamottenladen und erstaunlicherweise fanden sie hier sogar sehr interessante Bücher, die sie noch in keinem anderen Buchladen gesehen hatten. Wieder andere sahen sich in Souvenirläden um, um ein oder sogar mehrere Andenken an diese Klassenfahrt mit nach Hause zu nehmen.
 

Nach zwei Stunden kamen schließlich alle im Eiscafé zusammen, wo sie sich einen Tisch im Freien suchten. „Mein Gott, Hanon. Hast du ernsthaft vor, diese Tüten alle mit nach Hause zu schleifen?“, fragte Seirra ungläubig, als sie die ganzen Errungenschaften der Blauhaarigen entdeckte. „Natürlich, denkst du, dass ich das alles umsonst gekauft habe? Ich konnte einfach nicht daran vorbeigehen“, erklärte die Angesprochene. „Na, wenn du das sagst“, erwiderte die Rothaarige mit einem verschmitzten Lächeln. „Immerhin sag ich ja auch nichts, wenn Rina tonnenweise Bücher mit nach Hause nimmt, oder?“, fragte Hanon dann und warf der Grünhaarigen einen Blick zu, die daraufhin nur die Augen verdrehte. „Es sind zwei Bücher, um genau zu sein. Und falls es dir aufgefallen ist, passen diese beiden Bücher in eine Tüte und nicht in fünf“, konterte sie, sodass es an der Blauhaarigen war, die Augen zu verdrehen, was die anderen nur mit einem Grinsen kommentierten.
 

Dann kamen auch schon die Eisbecher, die sie bestellt hatten und für eine Weile herrschte Stille zwischen den Freunden, während jeder sein Eis löffelte. „Was machen wir jetzt noch?“, fragte Kin dann, nachdem sie ihren Löffel beiseitegelegt hatte. „Gute Frage, wollt ihr schon zurück?“, stellte Temari die Gegenfrage, worauf alle den Kopf schüttelten. „Bis zum Abendessen haben wir noch Zeit, wir könnten also noch etwas unternehmen“, meinte Shikamaru, der neben ihr saß. Sofort verfielen alle ins Grübeln, als sie darüber nachdachten, was sie noch machen könnten. „Vielleicht gibt es hier ja auch ein Kino. Wir könnten doch mal nachsehen, was im Moment so läuft“, schlug Ino schließlich vor. „Das hört sich gut an. Wir könnten ja mal die Bedienung fragen, ob es hier ein Kino gibt“, stimmte Kin zu, worauf die anderen zustimmend nickten.
 

Nachdem die Schwarzhaarige bei der Bedienung nachgefragt und erfahren hatte, dass es wirklich ein Kino gab, bezahlten sie und beschlossen dann, sich auf den Weg dorthin zu machen. Nach dem Kinobesuch entschieden sie, den Rückweg anzutreten, da es ohnehin bald Zeit zum Abendessen war. Als sie wieder im Landschulheim ankamen, brachten sie zuerst ihre Einkäufe auf ihre Zimmer, bevor sie schließlich im Speisesaal zusammenkamen.
 

Nach dem Essen zerstreuten sich alle wieder und gingen ihrer eigenen Beschäftigung nach. Sakura hatte sich in den Gemeinschaftsraum des Landschulheims zurückgezogen und hatte gerade angefangen zu lesen, als plötzlich Sasuke zu ihr stieß. „Hier steckst du also. Ich habe mich schon gefragt, wo du bist, als ich dich bei den anderen nicht gefunden habe“, meinte er und setzte sich neben sie. Als sie seine vertraute Stimme hörte, schaute die Rosahaarige auf. „Oh, du bist es. Wieso hast du mich denn gesucht?“ Fragend schaute sie den Uchiha an. „Ich hatte gehofft, dass du etwas Zeit für mich erübrigen könntest, doch stattdessen widmest du dich lieber deinem Buch“, erwiderte er und versuchte, vorwurfsvoll zu klingen. „Entschuldige, ich hatte ja keine Ahnung, dass du meine Gegenwart so sehr vermisst hast. Ich kann das Lesen gerne auch verschieben. Was für eine Alternative bietest du mir denn an?“, fragte sie lächelnd. „Würdest du mich auf einen kleinen Spaziergang begleiten?“, stellte der Uchiha die Gegenfrage. „Jetzt noch? Denkst du, dass wir das dürfen?“, fragte Sakura skeptisch. „Und wenn schon, hast du etwa Angst, dich raus zu schleichen?“ Herausfordernd schaute Sasuke sie an, der wusste, dass er sie damit überzeugen konnte. „Natürlich nicht, meinetwegen können wir spazieren gehen“, stimmte sie auch sofort zu. „Schön, dann komm.“ Der Schwarzhaarige grinste nur und stand auf, bevor er ihr die Hand hinhielt, um ihr hoch zu helfen. Die Rosahaarige ergriff seine Hand und ließ sich von ihm hochziehen, bevor sie ihm schließlich nach draußen folgte.
 

Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass die Luft rein war, schlichen sie sich nach draußen. Schnell entfernten sie sich ein Stück vom Landschulheim, damit nicht doch noch jemand auf sie aufmerksam wurde. „Wo gehen wir jetzt genau hin?“, fragte Sakura, als sie ein Stück gegangen waren. „Da vorne in den Wald“, antwortete Sasuke. „Okay…da ist es aber ziemlich dunkel, dunkler als hier auf dem Weg“, meinte die Rosahaarige, man konnte ihr ansehen, dass ihr die Vorstellung durch den dunklen Wald zu laufen nicht wirklich behagte. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch bei dir. Dir kann also gar nichts passieren“, versicherte ihr Sasuke und nahm ihre Hand, damit sie merkte, dass er nicht von ihrer Seite weichen würde. „Na gut, ich verlasse mich auf dich“, erwiderte sie und betrat schließlich an seiner Seite den Wald.
 

Schweigend liefen sie nebeneinander her, während Sakura seine Hand keinen Moment losließ. „Wieso wolltest du eigentlich unbedingt in den Wald? Wir hätten doch auch auf den Wegen um das Landschulheim bleiben können“, bemerkte Sakura nach einer Weile. „Schon, aber ich wollte dir etwas zeigen. Und dazu mussten wir in den Wald. Du wirst gleich sehen, wieso“, erwiderte Sasuke lächelnd und zog sie noch ein Stück weiter in den Wald hinein.
 

Die Rosahaarige fragte sich immer mehr, was Sasuke ihr zeigen wollte, bis der Uchiha irgendwann stehen blieb. „Was ist los, wieso bleiben wir stehen?“, fragte sie, als sie neben ihm zum Stehen kam. „Schau mal, da vorne“, erwiderte er nur und zeigte in die entsprechende Richtung. Sakura folgte ihm mit ihrem Blick. Zuerst wusste sie nicht wirklich, was er meinte, doch plötzlich entdeckte sie winzige leuchtende Lichtkugeln, die zwischen den Bäumen umher schwebten. „Oh, das sind Glühwürmchen“, lächelte sie. „Ja, hier im Wald gibt es ganz viele davon“, erwiderte Sasuke ebenfalls lächelnd. „Woher wusstest du das?“, fragte die Rosahaarige dann. „Gestern waren Naruto und ich zufällig noch auf der großen Terrasse. Du weißt schon, die in der zweiten Etage des Landschulheims. Von dort aus kann man auch direkt in den Wald sehen und da sind sie mir durch Zufall aufgefallen. Ich dachte mir, dass es dir vielleicht auch gefallen würde, deswegen wollte ich es dir zeigen“, erklärte der Schwarzhaarige. „Da hattest du Recht. Es gefällt mir wirklich“, lächelte sie und schaute wieder zu den schwebenden Lichtkugeln hinüber.
 

Sie merkten gar nicht wie die Zeit verging, während sie die Glühwürmchen beobachteten. Doch irgendwann bemerkte Sakura, dass es wohl schon ziemlich spät sein musste. „Sollten wir langsam nicht besser zurückgehen? Es ist sicher schon spät und wenn Tsunade oder irgendein anderer Lehrer merkt, dass wir nicht da sind, kriegen wir bestimmt Ärger“, meinte sie. „Ja, du hast Recht. Ich habe gar nicht auf die Zeit geachtet. Na, komm gehen wir, vielleicht können wir diese Woche ja noch mal herkommen“, stimmte Sasuke zu, worauf sie nickte, ehe er ihre Hand nahm und den Rückweg antrat.
 

Sie hatten Glück; sie konnten sich unbemerkt wieder ins Landschulheim schleichen, sodass sie einer Standpauke entgingen. Gemeinsam gingen sie nach oben in den zweiten Stock, wo ihre Zimmer jeweils lagen. Sasuke brachte sie noch bis zur entsprechenden Tür, bevor er sich verabschiedete und ihr eine gute Nacht wünschte, ehe er sie noch mal sanft küsste und dann in sein eigenes Zimmer ging. Sakura lächelte leicht und schaute ihm nach, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand.
 

Sie hatte ihr Zimmer kaum betreten, als sie auch schon überfallen wurde. „Wo warst du so lange, Sakura? Wir haben uns schon Sorgen gemacht“, wurde sie sofort von Ino angesprochen, die nur darauf gewartet hatte, dass die Rosahaarige zurückkam. „Tut mir wirklich leid. Ich war mit Sasuke unterwegs und wir haben ein bisschen die Zeit vergessen“, entschuldigte sie sich und hoffte, dass sie weiteren Fragen, die eventuell peinlich werden könnten, entgehen konnte, doch da hatte sie die Rechnung ohne Ino gemacht, die bekanntlich von Natur aus neugierig war. „Ihr habt die Zeit vergessen? Was habt ihr denn bitte gemacht?“, fragte die Blonde auch gleich. Die Rosahaarige seufzte innerlich, sie hatte geahnt, dass sie jetzt Rede und Antwort stehen musste. „Wir waren ein bisschen im Wald spazieren, weil er mir etwas zeigen wollte“, erklärte sie wahrheitsgemäß. „Er wollte dir etwas zeigen? Sagt man jetzt etwa so dazu?“, grinste Kin, worauf Sakura die Augen verdrehte. „Wenn du es genau wissen willst – wir haben uns im Wald Glühwürmchen angesehen“, gab sie zurück. „Oh, wirklich? Hier gibt es Glühwürmchen?“, mischte sich Tenten jetzt ein.
 

„Ja, sogar ganz viele. Wir mussten warten, bis es richtig dunkel war und dann konnte man sie ganz deutlich sehen. Sie flogen überall zwischen den Bäumen umher“, antwortete Sakura lächelnd. „Hört sich toll an. Vielleicht kannst du uns die Stelle auch mal zeigen“, meinte die Braunhaarige daraufhin. „Wieso nicht. Wenn wir die Gelegenheit noch mal haben, solange wir hier sind, zeige ich es euch gern“, stimmte die Rosahaarige zu. „Da wir das ja dann geklärt haben, würde ich vorschlagen, dass wir uns jetzt hinlegen. Es ist schon spät“, mischte sich jetzt Temari ein und beendete somit das Gespräch und zum Glück auch die Fragerei. „Na gut, wir machen ja schon“, seufzte Ino resigniert und schlüpfte unter die Decke, worauf die anderen es ihr gleichtaten. Als schließlich alle im Bett lagen, machte Temari das Licht aus und wünschte allen eine gute Nacht, bevor Ruhe herrschte.
 

Am nächsten Tag verkündeten die Lehrer beim Frühstück, dass sie einen Ausflug in die Stadt unternehmen wollten, um dort ein Museum zu besuchen. Keiner war wirklich begeistert von dieser Idee, doch sie mussten es wohl oder übel hinnehmen und so machten sie sich eine Stunde später auf den Weg. Es dauerte eine Weile, bis sie die Stadt erreicht hatten, doch als sie endlich angekommen waren, wurden sie von den Lehrern geradewegs zu dem Museum geführt. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, sich irgendwelche verstaubten, uralten Objekte anzusehen, obwohl es keinen richtig interessierte, teilten ihnen die Lehrer im Eingangsbereich Fragebögen aus, auf denen sie unterschiedliche Fragen beantworten sollten, deren Antworten sich irgendwo im Museum versteckten. Alle seufzten resigniert, teilten sich aber auf Anweisung der Lehrer in Dreiergruppen auf und gingen dann los, nachdem ihnen noch mitgeteilt wurde, wann sie sich wieder treffen würden.
 

Hanon hatte beschlossen, sich Kabuto und Orochimarus Tochter Shiori anzuschließen. Lustlos schlurfte sie hinter den beiden her und warf immer wieder einen Blick auf ihren Fragebogen, in der Hoffnung, dass er sich vielleicht von alleine ausfüllen würde. „Ich glaube nicht, dass er dir diesen Gefallen tun wird“, bemerkte Kabuto, als ob er die Gedanken seiner Freundin gelesen hätte. „Es wäre aber schön“, gab die Blauhaarige seufzend zurück. „Kopf hoch, Hanon. Wir sind doch immerhin zu dritt. Wenn wir die Fragen aufteilen, geht es bestimmt schneller“, mischte sich Shiori ein und lächelte die Jüngste unter ihnen aufmunternd an. „Na gut, dann machen wir eben. Je früher wir fertig sind, desto besser“, antwortete Hanon und nahm sich den ersten Teil der Fragen vor.
 

Es dauerte ungefähr zwei Stunden, bis sie endlich alle Fragen beantwortet hatten und sich wieder zum Eingangsbereich begaben, wo einige andere schon warteten. Nach und nach kamen alle wieder zum Treffpunkt, nachdem sie den Fragebogen ausgefüllt hatten. „Das war so was von dämlich. Wer hatte die schwachsinnige Idee, hierher zu kommen? Wir hätten sicher eine andere Beschäftigung gefunden, die sinnvoller gewesen wäre“, grummelte Hanon, die froh war, dass sie das Museum gleich verlassen konnte. „Wie war das gerade, Hanon…? Mir war so, als ob du den Wunsch geäußert hättest, dass du einen Aufsatz über diesen Ausflug schreiben willst.“ Als die Blauhaarige die vertraute Stimme von Shioirs Vater hinter sich hörte, fuhr sie erschrocken herum. „O-oh, Sensei Orochimaru...das haben Sie sicher falsch verstanden. Es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Fragebogen auszufüllen“, sagte sie schnell und hoffte, dass er von seiner Drohung absehen würde. „Das ist natürlich etwas anderes. Freut mich, dass dir der Ausflug gefallen hat“, erwiderte Orochimaru und musste sich das Grinsen verkneifen, bevor er schließlich weiterging und Hanon erleichtert durchatmete.
 

„Das war ganz schön knapp. Er hätte seine Drohung wahr gemacht“, meinte Shiori, die ihrem Vater nachschaute. „Ja, das glaube ich aufs Wort. Mittlerweile kenne ich ihn ganz gut“, erwiderte Hanon. Die Schwarzhaarige neben ihr lächelte nur, sagte aber nichts darauf. Bevor sie das Museum schließlich wieder verließen, wandte sich Tsunade an die Schülermenge, um noch eine Ankündigung zu machen. „Hört mal alle her. Wenn ihr damit einverstanden seid, werden wir noch nicht zum Landschulheim zurückgehen. Ihr könnt euch noch in der Stadt aufhalten. In zwei Stunden treffen wir uns vorne auf dem großen Marktplatz, also seid bitte pünktlich“, meinte sie, worauf die Schülermenge zustimmend murmelte und sich dann auflöste, wobei sich kleinere Gruppen bildeten, die in verschiedene Richtungen davonströmten.
 

Rechtzeitig zum Abendessen kamen sie wieder im Landschulheim an. Zuerst gingen alle in ihre Zimmer, um erst mal ihre Schuhe auszuziehen, die sie fast schon den ganzen Tag an den Füßen trugen. Nachdem sie sich der lästigen Fußbekleidung entledigt hatten, gingen sie schließlich nach unten in den Speisesaal, wo sie ihr wohlverdientes Abendessen zu sich nehmen konnten. Der Abend war ihnen freigestellt, sodass sie ihn gestalten konnten, wie es ihnen gefiel. „Was machen wir heute Abend? Irgendwelche Ideen?“ Fragend schaute Kin die anderen an, die sofort ins Grübeln verfielen. „Wie wäre es, wenn wir uns einfach ein bisschen in den Gemeinschaftsraum zurückziehen? Dort können wir es uns doch gemütlich machen“, schlug Hinata vor. „Ja, das finde ich gut. Wir sind heute so viel gelaufen, da wäre ein bisschen Ruhe wirklich nicht schlecht“, stimmte Sakura ihr ohne zu zögern zu. Auch die anderen waren einverstanden und so machten sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum im ersten Stock, nachdem sie ihr Geschirr abgeräumt hatten.
 

In besagtem Raum angekommen, machten sie es sich auf den dort vorhandenen Sesseln und Sofas bequem. Naruto hatte irgendwann die Idee, dass sie doch etwas spielen könnten und so schlossen sich ihm einige an, die ebenfalls Lust auf ein Spiel hatten. Die anderen, die selbst dafür zu müde waren, zogen es vor, sich einfach nur zu unterhalten. Zu denen, die an diesem Abend auf das Spielen verzichteten, gehörte auch Coco, die es sich auf einem der Sofas bequem gemacht hatte. Die Blonde hatte sich auf dem weichen Polster ausgestreckt und benutzte Lee, der neben ihr saß, als Kopfkissen, während sie sich an der aufgekommenen Unterhaltung beteiligte. Doch plötzlich fiel ihr auf, dass einer von ihnen fehlte.
 

„Hey…wo ist denn eigentlich Luchia? Ist die schon auf eurem Zimmer?“ Fragend schaute sie Rina an, die ihr zusammen mit Masahiro gegenüber saß. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Zumindest habe ich nicht mitbekommen, dass sie gegangen ist, wenn sie hier war. Zuletzt habe ich sie eigentlich beim Abendessen gesehen“, antwortete die Grünhaarige. „Vielleicht war sie müde“, überlegte Seirra. „Nein, das hätte sie gesagt. Normalerweise ist Luchia immer dabei, wenn wir noch irgendetwas machen“, widersprach Hanon, die die Blonde wohl von allen am besten kannte. „Du meinst also, sie hat irgendwas?“, fragte Noel nach, worauf die Prinzessin des Südatlantiks langsam nickte. „Keine Ahnung, aber vielleicht sollten wir mal nach ihr sehen. Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl“, erwiderte Hanon und löste sich von Kabuto, an dessen Schulter sie die ganze Zeit gelehnt hatte. „Ich komme mit dir. Dann können wir uns aufteilen und in zwei Richtungen suchen“, bot Rina an, worauf die Blauhaarige zustimmend nickte, ehe sich die beiden auf die Suche machten.
 

Sie stellten das ganze Landschulheim auf den Kopf. Sie suchten zuerst in ihrem eigenen Zimmer, doch dort war Luchia nicht. Dann teilten sie sich auf und suchten die einzelnen Stockwerke und Räume nach der Blonden ab, doch sie blieb verschwunden. Schließlich kamen sie unten in der Eingangshalle wieder zusammen. „Und? Hast du sie gefunden oder zumindest einen Hinweis darauf, wo sie stecken könnte?“, fragte Rina, als Hanon wieder zu ihr stieß. „Nein, nichts…ich nehmen an, du auch nicht…“, stellte die Angesprochene fest, worauf die Grünhaarige verneinend den Kopf schüttelte. „Das gibt es doch nicht…sie kann doch nicht auf einmal wie vom Erdboden verschluckt sein…“, meinte Hanon und klang langsam schon panisch. „Jetzt beruhige dich erst mal. Ich glaube nicht, dass ihr etwas passiert ist. Wir sollten zuerst zurück zu den anderen gehen und ihnen sagen, dass wir sie nicht gefunden haben und dass sie vermutlich auch nicht mehr im Landschulheim ist. Wenn wir die anderen informiert haben, suchen wir einen der Lehrer und sagen ihm Bescheid. Dann können wir gemeinsam überlegen, wie wir vorgehen, in Ordnung?“, fragte Rina ruhig und schaute ihr Gegenüber abwartend an. Hanon nickte daraufhin zustimmend und folgte ihr dann zurück in den Gemeinschaftsraum.
 

Als sie den Raum wieder betraten, schauten alle sofort auf. „Habt ihr sie gefunden?“, fragte Seirra sofort. „Nein…leider nicht. Sie scheint weg zu sein…wir haben alles nach ihr abgesucht. Aber ohne Erfolg“, erzählte Hanon. „Sie ist weg? Das kann doch nicht sein. Ist sie denn nicht auf unserem Zimmer?“, fragte die Rothaarige daraufhin. „Nein, dort haben wir gesucht. Und auch in allen anderen Räumen. Sie ist weg“, bestätigte Rina Hanons Worte. „Dann müssen wir sofort den Lehrern Bescheid sagen und sie suchen“, meinte Noel besorgt. „Ja, das hatten wir auch vor. Weiß jemand, wo die Lehrer sind?“ Fragend schaute Rina die anderen an, die daraufhin den Kopf schüttelten. „Wieso sollten wir das gleich den Lehrern sagen? Sie wird schon wiederkommen, wenn sie sich abgeregt hat“, schaltete sich jetzt Kaito ein, worauf alle Blicke sich auf ihn richteten.
 

„Wie meinst du das? Machst du dir etwa keine Sorgen um sie? Sie ist doch immerhin deine Freundin“, meinte Sakura, die etwas fassungslos wirkte. „Ja, das ist sie. Aber ich bin mir sicher, dass ihr nichts passiert ist. Sie wird wie gesagt schon wiederkommen. Sobald sie sich wieder beruhigt hat“, erwiderte ihr Gegenüber. „Heißt das etwa, dass ihr euch gestritten habt?“, fragte jetzt Caren, worauf er kaum merklich nickte. „Was ist passiert? Was hast du mit ihr gemacht, dass sie weggelaufen ist?“, mischte sich Hanon wieder ein und hatte plötzlich einen wütenden Unterton in der Stimme. „Ganz ruhig, Hanon. Ich bin mir sicher, dass uns Kaito das erklären wird“, meinte Rina und legte der Blauhaarigen eine Hand auf die Schulter, bevor sie Kaito wieder anschaute.
 

Der zögerte einen Moment, entschied sich dann aber doch dazu, den anderen Luchias Verschwinden zu erklären. „Also gut, wenn ihr es unbedingt wissen wollt. Nach dem Abendessen wollte ich mich noch nach unten in den Sportbereich zurückziehen. Luchia kam mir nach und hat mich gefragt, was ich noch vorhabe. Als ich es ihr gesagt habe, meinte sie, dass sie lieber etwas mit mir zusammen machen wollte. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass ich mal ein bisschen Zeit für mich brauche. Sie hat daraufhin nicht locker gelassen und dann ist mir rausgerutscht, dass es mir auf die Nerven geht, dass sie manchmal so klammert und förmlich auf mir draufsitzt, anstatt mir auch mal ein bisschen Freiraum zu lassen. Als ich gemerkt habe, was ich da ohne nachzudenken gesagt habe, war es schon zu spät. Sie ist weinend weggelaufen, bevor ich etwas machen konnte“, erklärte er.
 

Die anderen hatten ihm aufmerksam zugehört. „Du bist wirklich ein Idiot, weißt du das?“, sagte Hanon schließlich. „Ich weiß…das war echt fies von mir. Ich mache mir ja auch Sorgen um sie, aber ich habe das Gefühl, dass sie mich vorerst nicht mehr sehen will“, antwortete Kaito. „Naja, das wäre verständlich. Aber trotzdem müssen wir sie suchen. Wenn sie nicht hier ist, heißt das, dass sie das Landschulheim verlassen hat und wer weiß, wo sie hingelaufen ist“, meinte Temari. „Sie hat Recht. Wir müssen einem Lehrer Bescheid sagen“, sagte jetzt Kabuto, worauf auch alle anderen, einschließlich Kaito, zustimmend nickten. „Sarina und ich könnten unseren Eltern Bescheid sagen. Was haltet ihr davon?“, bot Shiori an. „Ja, eine gute Idee. Die können vermutlich am besten helfen“, stimmte Sasori ihr zu, worauf die beiden Mädchen verschwanden und die anderen schon mal Richtung Eingangshalle gingen, um dort auf die Lehrer zu warten.
 

Es dauerte nicht lange, bis die Eltern von Sarina und Shiori auch schon auftauchten. „Was macht ihr denn alle hier?“, fragte Orochimaru, als er zusammen mit den anderen Lehrern zu ihnen stieß. „Wir wollen helfen, Luchia zu suchen. Wir machen uns Sorgen um sie“, antwortete Hanon ohne zu zögern. „Es ist vielleicht nicht schlecht, wenn sie uns helfen. Dann können wir uns in Gruppen aufteilen und die Umgebung schneller absuchen, meinst du nicht?“, mischte sich Jiraiya ein, worauf Orochimaru zustimmend nickte. „Ja, du hast Recht. Dann machen wir es so.“ „Dann geht immer einer von uns mit ein paar unserer Schüler?“, fragte Anko nach, worauf wieder ein Nicken folgte. Auch Hanon und die anderen hatten verstanden und teilten sich schnell auf die vier Lehrer auf, ehe sie sich auf die Suche nach Luchia machten.
 

Zuerst suchten sie die nähere Umgebung direkt um das Landschulheim ab, doch leider ohne Erfolg; von Luchia fehlte weiterhin jede Spur. „Das gibt es doch nicht, wo kann sie denn nur sein…?“, fragte Hanon mutlos. „Jetzt bleib mal ruhig. Noch sind wir mit der Suche nicht fertig. Irgendwo muss sie ja sein“, versuchte Noel sie zu beruhigen, auch wenn sie selbst ziemlich verzweifelt wirkte. „Was ist mit dem Wald? Vielleicht ist sie dort hingelaufen“, meinte Coco dann. „Möglich, vielleicht ist sie ja auf die Lichtung gelaufen, auf der man die Glühwürmchen beobachten kann“, überlegte Sakura. „Das wäre zumindest ein Anhaltspunkt. Sensei Orochimaru, können wir nicht mal da suchen?“, fragte Noel an ihren Lehrer gewandt. „Einen Versuch ist es wert. Dann kommt“, stimmte der zu und setzte sich in Bewegung, worauf die Schüler ihm folgten.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie im Wald unterwegs waren und sich überall umschauten, ob sie Luchia vielleicht irgendwo entdecken konnten. „Sakura, wo genau liegt diese Lichtung?“, fragte Orochimaru irgendwann, nachdem sie die Blonde immer noch nicht gefunden hatten. „Es ist noch ein Stück. Ungefähr noch fünf Minuten von hier“, antwortete die Rosahaarige. „Gut, dann sollten wir uns ein bisschen beeilen“, meinte ihr Sensei und ging weiter.
 

Wie Sakura es gesagt hatte, dauerte es noch ungefähr fünf Minuten, bis sie endlich die entsprechende Lichtung erreicht hatten. Sofort schauten sie sich um und tatsächlich entdeckten sie Luchia, die im Gras saß und in den dunklen Wald hineinschaute, der wieder von zahlreichen Glühwürmchen erhellt wurde. Erleichtert gingen sie auf die Blonde zu, die noch gar nicht bemerkt hatte, dass sie Gesellschaft bekommen hatte. „Luchia, Gott sei Dank. Da bist du ja.“ Hanon ließ sich neben die Blonde ins Gras fallen und umarmte sie stürmisch. „Hanon…was machst du denn hier?“, fragte Luchia verwirrt, während die Blauhaarige sie gar nicht mehr loslassen wollte. „Wir haben dich überall gesucht. Bist du wahnsinnig einfach so wegzulaufen? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht“, sagte Noel daraufhin, die auch unglaublich erleichtert war. „Tut mir leid, das war nicht meine Absicht“, murmelte die Blonde schuldbewusst. „Wieso bist du überhaupt weggelaufen? Um diese Zeit in den Wald zu gehen war nicht gerade deine beste Idee“, mischte sich jetzt Orochimaru ein. „Ich weiß…es tut mir wirklich leid, Sensei. Ich wollte niemandem Sorgen bereiten, aber nachdem ich mich mit Kaito gestritten hatte, wollte ich einfach nur noch weg. Ich habe nicht mehr nachgedacht, ich bin einfach losgerannt…“, gab die Blonde zu und traute sich gar nicht, ihrem Lehrer in die Augen zu sehen.
 

Der schwieg einen Moment, bevor er etwas darauf sagte. „Schon gut…zum Glück haben wir dich jetzt gefunden. Wir sollten uns auf den Rückweg machen und den anderen Gruppen Bescheid sagen. Auch Kaito wird erleichtert sein, dass wir dich gefunden haben. Er hat sich auch Sorgen um dich gemacht“, meinte ihr Sensei daraufhin. „Wirklich…? Ich dachte, ich nerve ihn…“, murmelte Luchia und senkte dabei den Blick. „Ja, das hat er. Er hat gemerkt, dass er dich mit seinen Worten verletzt hat und es tut ihm leid. Er will sicher noch mal mit dir reden“, meinte jetzt auch Rina. „Genau und deswegen solltest du mit uns zurückkommen“, stimmte Sakura der Grünhaarigen zu, worauf Luchia zustimmend nickte und aufstand, nachdem Hanon sie wieder losgelassen hatte.
 

Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zum Landschulheim. Als sie den Wald verlassen hatten, trafen sie auch wieder auf die anderen Gruppen. Alle waren erleichtert, dass Luchia nichts passiert war und gemeinsam gingen sie zurück zur Unterkunft, da es ohnehin langsam Zeit für die Bettruhe war. Wieder im Landschulheim angekommen wünschten ihnen die Lehrer eine gute Nacht und auch die Freunde trennten sich langsam, um in ihre Zimmer zu gehen. Am Ende standen nur noch Luchia und Kaito in der Eingangshalle, die im ersten Moment nicht wussten, wie sie auf den jeweils anderen zugehen sollten.
 

„Sensei Orochimaru hat gesagt, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast“, sagte die Blonde schließlich, um die aufgetretene Stille zu durchbrechen. „Ja, das stimmt…ich hatte gehofft, dass du zurückkommst. Als das nicht der Fall war, hatte ich Angst, dass dir was passiert ist…“, gab er leise zu. „Dann bin ich dir also nicht egal?“, fragte die Blonde hoffnungsvoll. „Natürlich nicht. Du weißt, dass ich dich liebe. Und du weißt, dass ich manchmal ohne nachzudenken etwas sage…genau wie vorhin. Ich habe das nicht so gemeint, wirklich nicht. Es tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt habe, das war nicht meine Absicht und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst…“, murmelte Kaito und traute sich gar nicht wirklich, sie anzusehen. Luchia kam daraufhin langsam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Natürlich kann ich dir verzeihen. Du hast Recht, deine Worte haben mich verletzt, aber trotzdem habe ich gemerkt, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast. Das zeigt mir doch, dass ich dir wirklich nicht egal bin. Lass uns das vergessen, in Ordnung?“, schlug sie vor und schaute ihn fragend an. „Ja, das klingt gut. Was hältst du davon, wenn wir morgen Abend noch mal zu dieser Lichtung gehen, dann kannst du mir die Glühwürmchen zeigen“, sagte Kaito daraufhin. „Sehr gerne“, lächelte Luchia, die erleichtert darüber war, dass sie sich wieder vertragen hatten. „Ich glaube, wir sollten langsam auch ins Bett gehen. Es ist schon spät“, meinte Kaito dann, worauf die Blonde zustimmend nickte. „Du hast Recht.“ Mit diesen Worten gingen auch sie nach oben in ihre jeweiligen Zimmer, wo sie in ihre Betten fielen und kurz darauf – genau wie die anderen – eingeschlafen waren.
 

Danach verbrachten sie noch ein paar ruhige Tage im Landschulheim, bevor sie schließlich wieder zurück ins Internat fahren würden. Am Abend vor der Abreise, waren alle damit beschäftigt, ihre Koffer zu packen, bevor sie den Abend gemeinsam mit den Lehrern ausklingen lassen würden. „Wie schade, dass es schon vorbei ist“, meinte Hanon, während sie alles in ihrem Koffer verstaute. „Ja, finde ich auch. Meinetwegen könnten wir noch eine Woche dran hängen“, stimmte Luchia ihr zu. „Ich glaube nicht, dass dir die Lehrer diesen Gefallen tun werden. Aber Kopf hoch, die nächste Klassenfahrt kommt bestimmt“, erwiderte Rina mit einem aufmunternden Lächeln. „Sie hat Recht und immer frei haben kann man ja auch nicht“, mischte sich jetzt auch Seirra ein, was Hanon und Luchia dann doch einsahen.
 

Nachdem sie noch einen lustigen Abend gemeinsam mit ihren Lehrern verbracht hatten, wurden alle noch vor Mitternacht ins Bett geschickt, damit sie am nächsten Morgen rechtzeitig aufstehen würden, um nicht womöglich noch den Zug nach Hause zu verpassen.

Am nächsten Morgen standen tatsächlich alle pünktlich auf und kamen noch einmal im Speisesaal zum Frühstück zusammen, ehe sie ihre Koffer holen und sich auf den Weg zum Bahnhof machen würden. Als schließlich alle im Eingangsbereich versammelt waren, zählten die Lehrer noch einmal durch, um sich zu vergewissern, dass alle anwesend waren. Als sie sich sicher waren, dass niemand fehlte, machten sie sich schließlich auf den Weg, aber nicht, ohne sich vorher noch einmal umzusehen. Erst als das Landschulheim aus ihrem Blickfeld verschwunden war, richteten alle ihren Blick nach vorne und liefen dem Bahnhof entgegen.
 

Am Bahnhof angekommen wartete der Zug bereits auf dem entsprechenden Gleis. Noch einmal zählten die Lehrer durch, ehe sie schließlich einstiegen und sich Abteile suchten, wo sie erst mal ihre Koffer auf der Gepäckablage verstauten und sich dann in die Sitzpolster sinken ließen. Mit einem Ruck setzte sich dann auch schon der Zug in Bewegung und sie warfen noch einmal einen Blick aus dem Fenster, ehe sie schließlich dem Internat entgegenfuhren.
 

______________________________________________________
 

Das war’s auch schon wieder.

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bin aber nicht sehr oft zum Schreiben gekommen.

Hoffe, dass euch das Kapitel gefällt und wie immer vielen Dank für Kommentare.
 

Bis zum nächsten Kapitel.
 

oOLunaOo



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Kommentare zu dieser Fanfic (40)
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Von:  fahnm
2013-11-27T21:48:00+00:00 27.11.2013 22:48
Klasse Kapi
Von:  fahnm
2013-07-23T22:36:44+00:00 24.07.2013 00:36
Hammer Kapi^^
Von:  Atenia
2012-11-01T21:42:49+00:00 01.11.2012 22:42
supper supper
Von:  fahnm
2012-11-01T21:29:21+00:00 01.11.2012 22:29
Klasse Kapi^^
Von:  NaruHina_forever
2012-04-09T19:51:54+00:00 09.04.2012 21:51
aufsätze und dann noch in englisch und zabuzas themenwahl will ich mir gar nicht erst ausmahlen °O° das pure böse!!
coco, chefin des überfallskomandos und botin der liebe.. das wäre ein passender titel für sie ^o^
Von:  NaruHina_forever
2011-07-24T11:29:27+00:00 24.07.2011 13:29
wenn noel nicht schlafen kann hätte sie sich selbst einfach mit nem schlaflied in den schlaf singen können XD immerhin ist sie doch eine Mermaid Princess! aber bei deidara zu schlafen is auch ne lösung ^.^
Eislaufen mit Hinata^^ schon fast ein Date, das auf Eis gelegt wird :D ach ja die liebe liegt in der luft, haben wir denn etwa schon wieder frühling ^^
Von:  Atenia
2011-03-13T16:11:13+00:00 13.03.2011 17:11
süßes paare
Von:  NaruHina_forever
2011-03-13T13:15:44+00:00 13.03.2011 14:15
Jemand sollte Hanon mal sagen, dass Lehrer es lieben ihre Schüler mit Hausaufgaben zu quälen XD
also wenn ich Coco wär, hätte ich Kin erstmal n Kissen gegen den Kopf geworfen, dafür, dass sie mich in so einer lautstärke geweckt hätte^^
och wie süß, itachi kümmert sich um die krankhe ino und naruto bringt hinata eislaufen bei ♥.♥ frag mich nur woher unser blonder tollpatsch eislaufen kann XDD hätte ja nur noch gefehlt, dass hinata naruto beim eislaufen voll unter sich begraben hätte, vielleicht sogar noch ausversehen geküsst X3, das hätt ich zu gern gesehen *fieses grinsen*
Von:  NaruHina_forever
2010-04-12T16:42:51+00:00 12.04.2010 18:42
wieder mal ein tolles kapitel
Coco ist in Lee verliebt, ach wie süß
aber das mit dem sich miz dem viel zu lange Zeit lassen, wobei es föllig offensichtlich ist und dass sich coco nicht getraut han es Lee zu sagen und er es wahrscheinlich nicht bemerkt kommt uns doch ziemlich von Hinata und Naruto im Manga bekannt vor^.^
die vorbereitung für die party war ja echt chaos pur, richtig funny
aber auch richtig hinterhältig von den mädels, dass ausgerechnet coco lee holen soll, aber zum glück war ja seira bei ihr (seira is meine lieblings mermaid princess^^) aber schön zu lesen, dass es so wunderbar mit lee und coco ausgegangen ist, lee kann ja richtig romanisch sein, da sollte sich mal unser kleiner naruto im manga ne scheibe von abschneiden^^

eins weiß ich jetzt mit absoluter sicherheit! Hanon ist ein absoluter surkopf und dickschädel noch dazu.
Von:  NaruHina_forever
2009-04-26T16:37:38+00:00 26.04.2009 18:37
diese tayuya. könnt ide in der luft zerfetzen. wie kann man nur so grausam sein? die hat echt nicht mehr alle schrauben locker

ich stimme hanon zu
"wer ist dieser kerl und was hat der mit orochimaru angestellt?" *gänsehaut bekommen* irgendwie macht mir diese seite von oro ein bisschen angst
kakashi und mal fast pünktich? oh mein gott. ich glaub die apokalypse kommt leute

bin mal gespannt was noch alles kommen wird


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