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Internatsabenteuer und die ganz große Liebe

von

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Auf Geisterjagd

Kapitel 12: Auf Geisterjagd
 


 

Inzwischen war es schon fast Ende November und auf eine Klassenarbeit folgte sogleich die nächste. Die Schüler waren nur noch im Stress und hatten kaum für etwas anderes als fürs Lernen Zeit. Diese Woche standen, genau wie in der letzten, zwei Klassenarbeiten in Englisch und Französisch an. An diesem verregneten Montagnachmittag saßen alle zusammen in der Bibliothek, um gemeinsam zu lernen. Gelangweilt saßen sie an einem großen Tisch, an dem sie alle Platz fanden und starrten lustlos in ihre Bücher. "Oh mann...ich hab keine Lust mehr", seufzte Hanon, die jetzt schon nichts mehr in ihren Kopf bekam. "Ich auch nicht, Hanon, aber wenn wir nicht weitermachen, haben wir den ganzen Rest für morgen und ehrlich gesagt will ich nicht alles morgen Mittag machen, dann haben wir erst recht keine Lust", erwiderte Caren, die ebenfalls schon ihren Verstand ausgeschaltet hatte. "Wenn es wenigstens nicht so kurz aufeinander wäre. Wäre ein bisschen mehr Abstand dazwischen, würden wir auch nicht so in Stress kommen", meinte Seirra, die neben der Lilahaarigen saß. "Das kannst du vergessen. Die legen das jedes Jahr so, es ist ihnen völlig egal, ob wir gestresst sind oder nicht", lenkte Sakura ein, die zusammen mit ihren Zimmergenossinnen ebenfalls bei ihnen saß. "Ja, das hab ich mir schon gedacht", murmelte Hanon missmutig. "Du solltest lieber weitermachen, als nur herumzumeckern, Hanon", mischte sich jetzt Rina ein. "Sie hat Recht, die Arbeit erledigt sich leider nicht von alleine", stimmte Noel ihr zu. "Jaja, schon gut", gab die Blauhaarige zurück. "Wie wäre es denn, wenn wir eine Pause einlegen? Immerhin haben wir doch alle keine Lust mehr, wir sollten uns eine kleine Auszeit gönnen", warf Luchia ein. "Sie hat Recht, sonst wird das heute wirklich nichts mehr", pflichtete Caren der Blonden bei. "Also gut, machen wir eine Pause", gab schließlich auch Rina nach.
 

"Das trifft sich ganz gut. Wir müssen euch unbedingt etwas erzählen. Wir haben da so einen Plan, in den wir euch unbedingt einweihen wollen", meinte Kin dann. "Das kann ja nichts Gutes bedeuten", antwortete Noel, die schon wieder Schlimmes ahnte. "Dieses Mal ist es wirklich nichts Schlimmes", versicherte ihr Sakura, die sich schon denken konnte, was die Blauhaarige dachte. "Also gut, dann schieß mal los", forderte Coco Kin auf. "Also, es ist ja jetzt fast schon Ende November und nächste Woche am Donnerstag, um genau zu sein, hat Lee Geburtstag und deswegen haben wir uns überlegt, dass wir eine Überraschungsparty für ihn organisieren wollen", erklärte die Schwarzhaarige. "Das ist eine super Idee", stimmte Hanon sofort begeistert zu. "Ja, finde ich auch, da wird er sich bestimmt freuen und wer weiß, was da alles passieren kann, stimmts, Coco?", grinste Caren und stupste die Blonde spielerisch an. Die errötete sofort und wandte ihren Blick von der Lilahaarigen ab. "I-ich weiß überhaupt nicht wovon du redest", antwortete sie schnell. "Ja klar, jeder hier an diesem Tisch weiß, dass du total in Lee verknallt bist", grinste Tenten. "Sag es doch noch lauter", zischte Coco ihr zu. "Soll ich?", grinste die Braunhaarige. "Untersteh dich, Tenten, ich werde nie wieder ein Wort mit dir reden, wenn du das tust", erwiderte die Blonde, sie hatte drohend einen Zeigefinger erhoben. "Siehst du, Coco...das ist doch schon Beweis genug, dass du dich verliebt hast. Wenn er dir so egal wäre, würdest du nicht so auf solche Aussagen reagieren", grinste Hanon. Sofort errötete sie wieder. "Komm schon, gib es doch zu, wir werden es auch niemandem erzählen", meinte Ino jetzt. Coco zögerte, während alle anderen sie abwartend und erwartungsvoll anschauten. "Also gut, ihr habt ja Recht....ich gebe es ja schon zu", seufzte sie schließlich. "Nein, wie süß~", grinste Sakura. "Jetzt musst du nur noch dafür sorgen, dass er noch mehr auf dich aufmerksam wird", meinte Kin. "Spinnt ihr? Das krieg ich doch niemals auf die Reihe", wehrte Coco ab. "Dann werden wir das eben übernehmen", sagte Ino sofort. "Ihr werdet gar nichts unternehmen, jetzt lasst sie doch mal in Ruhe. Ihr würdet besser lernen, als sie zu nerven", ging Temari dazwischen. "Sei doch keine Spielverderberin, Temari", schmollte Kin. "Schmollen zieht bei mir nicht und das weißt du auch. Aber wenn ihr schon nicht arbeiten wollt, dann solltet ihr wenigstens klären, wer was bei eurer Party erledigen soll, sonst wird das nichts", antwortete die Blonde lächelnd. "Du bist also dabei?", fragte Hinata. "Natürlich, was habt ihr denn gedacht, so etwas lasse ich mir doch nicht entgehen", grinste Temari. "Gut, dann steht dem Plan ja nichts mehr im Weg, das heißt wir müssen klären, wer was übernimmt", meinte Tenten. "Okay, habt ihr schon irgendwas festgelegt?", fragte Luchia. "Naja, Tenten und ich organisieren das ganze ja, also wir klären, welchen Raum wir dafür haben können. Der Gemeinschaftsraum fällt weg, da könnte er zu viel mitbekommen, wenn wir in den Vorbereitungen sind. Deswegen werden wir uns nach einem anderen Raum umsehen. Sakura und Ino, ihr beiden kümmert euch um die Gästeliste. Meinetwegen könnt ihr jeden einladen, den ihr kennt, ich meine jetzt von den anderen abgesehen. Hinata und Tenten, ihr erledigt die nötigen Einkäufe. Ihr könnt auch ruhig ein bisschen mehr kaufen, damit uns auch nichts ausgeht oder wir von irgendwas zu wenig haben. Unser Geld können wir dazu ja zusammenlegen. Und ihr anderen müsst uns alle bei der Dekoration helfen, sobald wir einen passenden Raum gefunden haben", erklärte Kin ihren Plan, bevor sie abwartend in die Runde schaute. "Was sagt ihr dazu?" "Also, meinetwegen können wir es so machen, ich hab nichts dagegen einzuwenden", meinte Sakura schließlich, worauf auch die anderen zustimmend nickten. "Gut, dann wäre das ja geklärt. Am Wochenende treffen wir uns nochmal und besprechen dann alles weitere", fügte Tenten noch hinzu. Wieder nickten alle. "Wollen wir dann nicht weitermachen? Die Arbeit erledigt sich immerhin nicht von alleine", sagte Rina dann, worauf der Rest resigniert seufzte. "Ja, du hast Recht, sonst werden wir nie fertig", stimmte Seirra ihr zu und so waren kurz darauf alle wieder in ihre Bücher vertieft.
 

Am Abend, als sie nach dem Essen gerade wieder in ihr Zimmer kamen, beschlossen Sakura und die anderen das Lernen für heute zu beenden und stattdessen noch einmal über die anstehende Überraschungsparty zu reden. Gemeinsam setzten sie sich auf den großen, flauschigen Teppich, der im vorderen Teil ihres Schlafsaals lag. "Hoffentlich klappt das alles so, wie wir es geplant haben", sagte Kin, nachdem sich alle hingesetzt hatten. "Wenn du dich nicht wieder verplapperst, klappt es", grinste Temari, worauf ihr die Schwarzhaarige die Zunge rausstreckte. "Ja, als wir das das letzte Mal für Choji machen wollten, hast du ihm fast alles verraten", bemerkte Ino mit einem Seitenblick. "Na und? Das war nicht meine Schuld. Shikamaru hat mich ganz gemein ausgefragt, bis ich mich versprochen habe", verteidigte sich Kin. "Schon gut, schon gut, nicht aufregen", grinste die Blonde und hob beschwichtigend beide Hände. "Sagt mal...", meldete sich plötzlich Hinata zu Wort, woraufhin sich alle zu ihr wandten. "Findet ihr nicht, dass Coco und Lee sich viel zu lange Zeit lassen, wo es doch so offentsichtlich ist...?" "Ja, allerdings. Sie traut sich nicht und er bemerkt es wahrscheinlich nicht wirklich, weil er viel zu sehr mit seinem Sport beschäftigt ist", stimmte Tenten ihr zu. "Dann müssen wir eben nachhelfen", beschloss Sakura ohne zu zögern. "Heißt im Klartext?", fragte Ino und schaute sie neugierig an. "Ist doch ganz klar - wir verkuppeln die beiden einfach. Da kommt uns die Party doch ganz gelegen, eine bessere Gelegenheit kann es doch gar nicht geben. Wir müssen es nur geschickt einfädeln, dann wird sich der Rest von ganz alleine ergeben", erklärte die Rosahaarige grinsend. Die anderen überlegten kurz. "Und du denkst, das funktioniert?", fragte Temari dann. "Klar, wir müssen uns nur etwas einfallen lassen", antwortete Sakura. "Das dürfte das kleinste Problem sein", erwiderte Ino. "Vielleicht sollten wir dafür sorgen, dass die beiden irgendwie ins Gespräch kommen", schlug Hinata vor. "Ja, das ist wahrscheinlich das Beste. Aber wie sollen wir das machen?", erwiderte Tenten skeptisch. Alle verfielen in angestrengtes Grübeln. Plötzlich hatte Sakura eine Idee. "Wie wäre es denn damit: Wir verwickeln entweder Coco oder Lee in ein Gespräch und wenn dann der jeweils andere dazukommt, holen wir ihn dazu. Dann reden wir über irgendetwas Belangloses und irgendwann entschuldigen wir uns bei ihnen und dann müssen sie alleine weiterreden", sprach Sakura ihre Gedanken laut aus. Wieder überlegten die anderen, bis Tenten schließlich wieder die Stimme erhob. "Weißt du was, das klingt so einfach, dass es wirklich funktionieren könnte." "Sag ich doch, also, was sagt ihr?" Erwartungsvoll schaute sie ihre Freundinnen an. "Lass es uns versuchen. Mehr, als dass es schiefgeht kann sowieso nicht passieren", stimmte Ino zu und auch die anderen nickten. "Sehr gut, dann kann es losgehen", grinste die Rosahaarige. "Ja, aber erst nächste Woche. Jetzt sollten wir erstmal ins Bett gehen. Wir sind schon über der Zeit", meldete sich Temari wieder zu Wort. "Jaja, schon gut", antwortete Kin und verdrehte die Augen. Doch schließlich standen sie alle auf, um sich bettfertig zu machen. Zehn Minuten später legten sich alle hin und Temari machte das Licht aus, bevor sie sich ebenfalls ins Bett legte. "Gute Nacht, alle zusammen", murmelte sie müde, während sie sich auf die andere Seite drehte. "Gute Nacht", antworteten die anderen. Kurz darauf waren sie auch schon eingeschlafen.
 

Die Woche verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, war auch schon wieder das Wochenende angebrochen. Heute wollten sich sowohl die Zwillinge und ihre Zimmergenossinnen, als auch Sakura und ihre Freunde noch einmal treffen, um den neusten Stand zu besprechen. Kurz nach dem Frühstück trafen sich alle im Schlafsaal der Zwillinge, wo sie niemand belauschen konnte. "Also?", fragte Hanon, als sie die Tür hinter Hinata, die als letzte hereingekommen war, schloss. "Habt ihr einen passenden Saal gefunden?" Fragend schaute sie Tenten und Kin an, die sich ja darum kümmern wollten. "Klar, es war zwar ein bisschen aufwendig und hat uns einiges an Zeit gekostet, aber dann haben wir doch einen gefunden. Es ist ein unbenutztes Klassenzimmer im letzten Stock im nördlichen Teil der Schule. Wir haben extra Kakashi ausgefragt und er hat uns versichert, dass dort gar kein Unterricht mehr gehalten wird, weil der Saal schon so alt ist. Wenn wir ihn also ein bisschen umgestalten und dekorieren ist das der perfekte Ort für unsere kleine Party", erzählte Kin. "Klingt nicht schlecht, aber ihr habt Kakashi doch nicht gesagt, was wir vorhaben, oder?", fragte Coco. "Natürlich nicht, er muss immerhin nicht alles wissen", antwortete Tenten grinsend. "Gut, da wir das dann geklärt haben - wie gehen wir weiter vor?", wollte Noel dann wissen. "Jetzt machen wir uns an die Vorbereitungen. Das heißt - Sakura, Ino, ihr bewaffnet euch jetzt mit genug Papier und Stiften, schreibt eine Gästeliste und verteilt an alle Einladungen. Hinata, Temari, ihr geht jetzt in die Stadt, um alles Nötige einzukaufen. Tenten und ich haben euch dazu eine Liste mit allen Sachen gemacht. Und der Rest kommt mit uns in dieses Klassenzimmer, dann können wir uns schonmal überlegen, wie wir alles umstellen, damit es nicht mehr ganz so heruntergekommen aussieht", wies Kin an, worauf alle zustimmend nickten.
 

Nachdem sie sich getrennt hatten, machte sich jeder an die ihm aufgetragene Aufgabe. Sakura und Ino hatten beschlossen, sich in ihren Schlafsaal zurückzuziehen, wo sie keiner stören konnte, um die Liste zu machen und die Einladungen zu schreiben. Zusammen setzten sie sich an Sakuras Schreibtisch, während die Rosahaarige alle möglichen Stifte aus ihren Schubladen kramte. Ino hatte für das Papier gesorgt. Grübelnd saßen sie über einem leeren Blatt, das die Gästeliste werden sollte. "Wieso sollen wir denn eigentlich eine Liste machen, wenn wir auch noch Einladungen schreiben sollen? Ist das nicht irgendwie unnötig?", fragte Sakura irgendwann. "Eigentlich ja schon, aber Kin meinte, wir sollen es trotzdem machen, damit sie die Liste am Abend der Party an die Tür hängen kann und dann kann sich jeder eintragen, wenn er kommt", erklärte Ino. "Mann, hat Kin mal wieder eine Logik..." Sakura verdrehte die Augen, worauf Ino lachte. "Du kennst sie doch, also komm, machen wir uns an die Arbeit. Immerhin müssen die Karten rechtzeitig fertig werden und die Liste schreibt sich auch nicht von alleine." "Gut, dann lass uns erst einmal alle aufschreiben, die wir einladen wollen. Außer uns und die anderen. Also, wen schlägst du vor?" Wieder schaute sie die Blonde fragend an. Ino überlegte nicht lange. "Natürlich alle, die wir kennen. Das heißt also unsere Klassenkameraden, die von der Oberstufe und die Jungs, die mit unseren Zwillingen in eine Klasse gehen", antwortete sie sofort. "Gut, dann fang ich mal an, wenn ich jemanden vergessen sollte, sofort Bescheid sagen", grinste Sakura und fing an, alle aufzuschreiben, die sie einladen wollten.
 

Hinata und Temari waren währenddessen in der Stadt angekommen. Prüfend schaute die Blonde auf den Einkaufszettel, den Kin und Tenten ihnen mitgegeben hatten. "Spinnt die?", murmelte sie vor sich hin. "Was ist denn?" Neugierig schaute Hinata ihr über die Schulter, worauf sich ihre Augen weiteten. "Wie sollen wir das denn alles tragen, was die da aufgeschrieben hat? Ist ja überhaupt nicht auffällig..." Temari verdrehte die Augen. "Wenn wir das alles einkaufen, was die beiden geschrieben haben, können wir mindestens fünf Taschen nach Hause schleifen und wenn wir Glück haben, wird uns auch niemand über den Weg laufen...", meinte Hinata. "Sag das lieber nicht zu laut, Hinata, nicht dass uns tatsächlich jemand über den Weg läuft", sagte Temari leise, "komm, lass uns die Sachen besorgen, es wird uns ja doch nichts anderes übrigbleiben." Die Hyuga nickte und folgte ihr dann die Straße hinunter. Als sie nach ungefähr einer Stunde endlich alles zusammen hatten, was Tenten und Kin unbedingt auf der Party haben wollten, wollten sich die beiden gerade wieder auf den Rückweg zur Schule machen, damit sie nicht doch noch jemanden treffen würden, den sie kannten, als sie plötzlich eine vertraute Stimme erschrocken innehalten ließ. "Hey, Temari! Hinata! Wartet doch mal!" Er war noch einige Schritte von ihnen entfernt, genug Zeit für die zwei, blitzschnell zu reagieren. "Sag mir, dass das nicht wahr ist, Hinata. Sag mir, dass es nicht wirklich Lee war, der uns da gerade gerufen hat", flehte Temari die Blauhaarige an. "Doch...ich glaube, das war er...", stammelte sie und wagte es nicht sich umzudrehen. "Verdammt, wir müssen uns ganz schnell was einfallen lassen, sonst war bis jetzt alles umsonst..." Fieberhaft dachte Temari nach, was sie unternehmen könnten, dass die Überraschung nicht aufflog. Plötzlich fiel ihr etwas ein, schnell winkte sie Hinata näher zu sich. "Pass auf, ich habe eine Idee", flüsterte sie ihr zu. "Okay, schieß los", flüsterte die Hyuga zurück. "Ich werde dir jetzt die Taschen geben und dann läufst du so schnell wie möglich zurück. Ich werde ihn inzwischen aufhalten und ablenken, bis du außer Sichtweite bist. Bring die Sachen sofort zu Kin und Tenten, die wissen, wo wir sie unterbringen können und lass dich nur von niemandem erwischen, okay?" Eindringlich schaute Temari sie an, worauf Hinata ernst nickte. "Gut, dann los." Mit diesen Worten drückte die Blonde der Hyuga ihren Teil der Einkäufe in die Hände, bevor die sich schnell auf den Rückweg machte und Temari sich zu Lee umdrehte, der jetzt fast bei ihr angekommen war. Hinata konnte gerade noch rechtzeitig verschwinden, bevor er die Blonde erreichte, die ihn spontan mit in einen Laden zog.
 

In der Schule waren die Zwillinge und die anderen zusammen mit Kin und Tenten in dem Raum, den sie für ihre Party benutzen wollten, angekommen. Als die Schwarzhaarige die Tür aufschloss, blieben die anderen erst einmal fassungslos stehen. "In diesem Raum willst du eine Party feiern?", fragte Luchia sprachlos. "Wenn Lee das hier sieht, wird er schreiend davonlaufen", fügte Hanon hinzu. "Hey, ein bisschen mehr Begeisterung bitte", meinte Kin schmollend. "Genau, wir sind ja noch gar nicht fertig, wir haben ja noch nicht einmal angefangen. Natürlich müssen wir den Saal noch aufräumen und putzen, deswegen können wir ja auch jede helfende Hand gebrauchen. Und die Tische und Stühle müssen natürlich raus", erklärte Tenten. "Und wo willst du die bitte hinstellen?", fragte Rina. "In den nächsten Raum. Wir haben uns extra noch den Schlüssel für nebenan geben lassen", grinste Kin und hielt besagten Gegenstand hoch. "Nicht schlecht, also gut, fangen wir an, damit es nicht mehr ganz so schrecklich aussieht", meinte Coco. Die anderen nickten zustimmend. Unauffällig schlichen sie zum Besenschrank, der am Ende des Flures stand. Dort angekommen öffneten sie ihn so leise wie möglich und fanden auch sogleich was sie suchten - Putzeimer und Lappen. Mit diesen bewaffnet traten sie den Rückweg an. "Am besten teilen wir uns in Dreiergruppen auf", schlug Tenten dann vor, worauf die anderen wieder zustimmend nickten. "Gut, dann arbeiten wir mit Seirra zusammen, Coco arbeitet mit den Zwillingen und Rina mit Luchia und Hanon, okay?" Fragend schaute Kin in die Runde. Wieder allgemeines Nicken. Nachdem sie alles geklärt hatten, machten sie sich an die Arbeit. Während die Zwillinge und Coco alle Tische in den anderen Raum trugen, kümmerten sich Luchia, Hanon und Rina darum, den Raum sauber zu machen und Kin, Tenten und Seirra holten schon mal die Dekoration aus ihrem Versteck. Sie waren so sehr in ihre Arbeit vertieft, dass sie zuerst gar nicht bemerkten, wie sich die Tür öffnete und jemand hereinkam. "Hey, Leute!" Erschrocken drehten sich alle um. Hinter ihnen stand eine atemlose Hinata, beladen mit Einkaufstüten und mit hochroten Wangen, als hätte sie gerade einen Marathon hinter sich. Erleichtert atmeten alle auf. "Oh mein Gott, Hinata, hast du uns erschreckt. Wir dachten schon, es wäre ein Lehrer oder so", meinte Tenten und kam auf sie zu. Auch die anderen unterbrachen ihre Arbeit und kamen zu der Hyuga, die jetzt endlich die schweren Taschen abstellen konnte. "Was ist denn passiert? Du siehst aus, als wärst du den ganzen Weg von der Stadt bis zur Schule gerannt und wo ist überhaupt Temari?", fragte Kin, der als erstes aufgefallen war, dass die Blonde nicht mitgekommen war. "Naja, ehrlich gesagt bin ich auch den ganzen Weg gerannt. Ich war dazu gezwungen, da wir Lee in der Stadt getroffen haben, als wir uns gerade auf den Rückweg machen wollten", fing Hinata an, worauf die anderen sie geschockt anschauten. "Was?! Ihr habt Lee getroffen?! Hat er irgendwas gemerkt?", fragte Hanon sofort aufgeregt, doch die Hyuga konnte sie beruhigen. "Keine Sorge, wir konnten es gerade noch verhindern. Deswegen ist Temari ja auch nicht mit mir zurückgekommen. Sie hat mir die Einkäufe in die Hand gedrückt und gesagt, dass ich so schnell wie möglich zurückgehen soll, während sie ihn ablenken würde. Ich weiß nicht, wo sie mit ihm hin ist, aber auf jeden Fall müsste sie bald nachkommen", erzählte sie weiter. "Gott sei Dank, dann ist ja alles nochmal gut gegangen. Es wäre ja alles umsonst gewesen, wenn er alles herausgefunden hätte. Gut, dass ihr so schnell reagiert habt", meinte Tenten erleichtert. "Bedank dich bei Temari, die hatte den Geistesblitz", erwiderte Hinata. "Okay, werd ich tun", antwortete die Braunhaarige. "Tenten, zeigst du ihr, wo sie die Sachen hinstellen kann? Dann machen Seirra und ich schon mal weiter", mischte sich jetzt Kin wieder ein. "Klar, mach ich. Komm, Hinata." Sie winkte die Hyuga hinter sich her und während die ihr folgte, um die Sachen zu verstauen, machten sich die anderen wieder an die Arbeit.
 

Nachdem Tenten und Hinata wieder zurückkamen, waren die anderen schon wieder voll und ganz beschäftigt. Sie hatten sich gerade zu den anderen gesellt, als die Tür erneut aufging und eine genervte Temari eintrat. Sofort schauten alle auf. "Temari, da bist du ja wieder", stellte Hinata fest und ging auf sie zu, die anderen kamen ihr nach. "Ja, nach was weiß ich wie vielen Stunden", grummelte die Blonde. "Du bist vielleicht eine halbe Stunde nach Hinata gekommen", meinte Hanon. "Ach wirklich? Ich war also wirklich nur eine Stunde weg? Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit...ich wusste gar nicht, dass Lee so viel reden kann. Der ist schlimmer als du, Kin und das soll schon etwas heißen", erzählte Temari und verdrehte immer noch genervt die Augen. "Sag bloß, er kann dich noch mehr nerven als ich", grinste die Schwarzhaarige. "Das kannst du laut sagen...ich nehme an, Hinata hat euch erzählt, dass wir ihn unglücklicherweise in der Stadt getroffen haben?" Fragend schaute sie die anderen an, die daraufhin nickten. "Ich habe ihr ja gesagt, dass sie so schnell wie möglich zu euch gehen soll und ich wollte ihn ablenken, damit er auch wirklich nichts mitbekommt...glaubt mir, diesen Fehler werde ich nie wieder begehen...", murmelte die Blonde. Die anderen mussten ein Lachen unterdrücken. "Wieso, was hat er denn mit dir gemacht, dass er dich fast an den Rand der Verzweiflung getrieben hat?", grinste Luchia. "Ich hab ihn in irgendeinen Laden gezogen, damit er nicht sieht, wie Hinata weggeht und es war ausgerechnet ein Sportgeschäft. Ich hätte wohl doch ein bisschen besser aufpassen sollen", erzählte Temari weiter. "Oh, das war wirklich ein Fehler...", stimmte Tenten ihr jetzt zu. "Wieso, was ist denn daran so schlimm?", fragte Noel. "Naja, wirklich schlimm ist es nicht, aber wenn man Lee einmal in ein Sportgeschäft lässt, kriegst du ihn so schnell nicht mehr raus und dann erzählt er dir immer irgendwas über jede Sportart, die ihm gerade einfällt. Von wegen man müsste die Kraft der Jugend nutzen und so'n Zeug. Er hat total von Gai abgefärbt, kein Wunder, dass die beiden sich so gut verstehen, das ist wirklich schon unheimlich", berichtete Kin. "Eben, ich glaube, dass er mir eine halbe Stunde etwas über Fußball oder so erzählt hat. Irgendwann habe ich einfach nicht mehr zugehört", meinte Temari. Die anderen lachten. "Du Arme...aber mach dir nichts draus, du hast damit immerhin unsere Party gerettet. Dein Opfer wird nicht umsonst gewesen sein", grinste Hanon. Die Blonde streckte ihr die Zunge raus, konnte aber nicht anders, als auch zu lächeln. "Also gut, soll ich euch noch bei etwas helfen?", fragte sie. "Ja, wenn du gerade nichts Besseres zu tun hast. Du könntest uns noch beim Putzen helfen, wenn es dir nichts ausmacht", meinte Noel lächelnd. "Klar, mach ich doch gerne." Temari erwiderte das Lächeln und schnappte sich einen Putzlappen, um ihnen zu helfen; gemeinsam machten sie sich wieder an die Arbeit.
 

Die nächste Woche verging wie im Flug und dann war es auch schon Samstag. Glücklicherweise hatte es keinen weiteren Zwischenfall gegeben, in dem Lee beinahe herausgefunden hätte, was sie vorhatten. Mittlerweile hatten sie alles vorbereitet - die Bänke und Stühle, die in dem alten Klassenzimmer kreuz und quer standen, hatte sie alle in den anderen, ebenfalls leerstehenden, Raum getragen, alles war sauber und geputzt und die Dekoration hatten sie ebenfalls schon erledigt. Jetzt mussten sie sich nur noch überlegen, wie sie Lee dazu bringen wollten, auch zu dem Raum zu kommen. Doch auch das hatten Sakura und die anderen schon fest eingeplant. Denn das sollte der erste Schritt für ihr Vorhaben, Coco und Lee zu verkuppeln, sein. Deswegen hatten sie beschlossen, dass die Blonde es übernehmen sollte, ihn zur Party zu führen, wovon sie allerdings noch nichts wusste. Eigentlich hatte er bereits am Donnerstag Geburtstag, doch sie wollten extra bis zum Wochenende warten, damit sie die Party nicht um halb zehn schon beenden mussten, nur weil ab zehn Uhr Nachtruhe war. Die Freunde übertrugen es Ino, Coco ihre ehrenwerte Aufgabe mitzuteilen. Sie fand sie an diesem Nachmittag im Gemeinschaftsraum, wo sie sich auf einem der Sessel zusammengerollt hatte und in ein Buch vertieft war. Leise schlich sich Ino an sie heran und stützte sich mit beiden Armen auf dem Sessel ab, während sie ihr über die Schulter schaute. "Du liest Romane?", fragte sie dann. Erschrocken schaute Coco auf. "Oh mein Gott, hast du mich erschreckt, Ino. Ähm...ja, die Bücher hab ich mir von meiner Mutter mitgenommen. Sie hat sie mir ausgeliehen, sobald ich sie gelesen habe, werde ich sie ihr mit einem meiner Briefe zurückschicken", antwortete sie lächelnd. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Hätte nicht gedacht, dass du so etwas liest. Du bist wohl immer für eine Überraschung gut", grinste Ino. "Das kann gut möglich sein. Hast du mich gesucht oder so?" Fragend schaute sie die Blonde an. "Ja, ich habe dich tatsächlich gesucht. Die anderen haben mich geschickt, um dir etwas zu sagen", fing Ino an. "Und was?" Coco ahnte jetzt schon nichts Gutes. Die Blonde hinter ihr zögerte kurz, sie konnte sich schon denken, wie sie darauf reagieren würde. "Naja, wir haben uns letztens erst darüber unterhalten, wie wir Lee dazu bringen sollen, dass er heute Abend zu dem Klassenraum geht. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ihn einer von uns holen und hinbringen muss. Und wir haben beschlossen, dass du das übernehmen sollst", erzählte Ino vorsichtig. Coco sagte zuerst gar nichts und schaute sie fassungslos an. "Was?!", fragte sie schließlich. "Naja, wir dachten, dass du diese Aufgabe eigentlich ganz gut meistern würdest", meinte Ino und lächelte aufmunternd, doch Coco sah immer noch geschockt aus. "Oh mein Gott, seid ihr wahnsinnig?! Ich kann ihn unmöglich hinbringen, ich kriege doch kein Wort heraus...", sagte sie dann beinahe panisch. "Coco, beruhige dich. Wo liegt denn dein Problem?", fragte Ino langsam. "Wo mein Problem liegt?! Überleg doch mal...ich bin in ihn verliebt...da kann ich doch nicht neben ihm herlaufen, als ob alles in bester Ordnung wäre", erwiderte die Blonde. "Soll ich mit dir gehen?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Gleichzeitig drehten sie sich um und entdeckten Seirra hinter sich. Sie hatte es zufällig mitbekommen und konnte sich ungefähr vorstellen, wie sich Coco jetzt fühlte. "Das würdest du wirklich tun?", fragte die Blonde hoffnungsvoll. "Natürlich, wenn ich es doch sage", lächelte Seirra. "Na also, dann wäre das doch geklärt. Denkst du, dass du es auf die Reihe kriegen wirst, wenn Seirra mit dir geht?", mischte sich Ino wieder ein. "Klar, so lange ich nicht alleine bin, ist das gar kein Problem", antwortete Coco. "Gut, wir wollen um acht anfangen, also holt ihn am besten zehn Minuten vorher", meinte Ino dann. Die beiden nickten, als Zeichen, dass sie verstanden hatten. "Also gut, dann sehen wir uns heute Abend." Mit diesen Worten verabschiedete sich die Blonde von ihnen, lächelte ihnen noch einmal zu und verließ dann den Gemeinschaftsraum.
 

Wie Ino es ihnen aufgetragen hatte, gingen Seirra und Coco ungefähr viertel vor acht zum Zimmer von Lee, das er sich unter anderem auch mit Gaara teilte. "Sollen wir wirklich?" Zögernd hatte die Blonde die Hand erhoben. "Coco, wenn du die ganze Zeit nur vor der Tür stehst und dich nicht traust, anzuklopfen, wird das nie was", seufzte Seirra. "Ja, ich weiß, aber ich bin so wahnsinnig nervös. Ich glaube, ich kriege das doch nicht auf die Reihe..." Coco wollte schon umkehren, doch die Rothaarige hielt sie zurück. "Hier geblieben. Wo liegt denn das Problem? Du hast doch mich dabei, ich dachte, dann würde es dir um einiges leichter fallen?" Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben. "Ja, aber...oh mein Gott, ich übersteh das nicht", widersprach die Blonde, worauf Seirra die Augen verdrehte. "Dann werde ich das eben übernehmen." Noch bevor Coco sie aufhalten konnte, hatte sie auch schon angeklopft und wartete darauf, dass Lee ihr aufmachen würde. "Bist du verrückt?!", fragte die Blonde panisch, doch Seirra gab ihr lediglich mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ruhig sein sollte, da sie Schritte hinter der Tür hören konnte. Kurz darauf öffnete ihnen Lee auch schon die Tür. Überrascht sah er die beiden Mädchen an. "Ihr seid es. Was macht ihr denn hier?" "Wir wollten dich was fragen", meinte Seirra, die kurzerhand beschlossen hatte, das Reden zu übernehmen. "Klar, was ist denn los?" "Sensei Gai hat uns diese Woche im Unterricht so ein komplizierte Übung gezeigt, die wir einfach nicht wirklich hinbekommen. Leider hatten wir bis jetzt noch keine Zeit, dich danach zu fragen. Hättest du nicht eine halbe Stunde für uns Zeit?" Bittend schaute ihn die Rothaarige an. "Jetzt? Aber die Turnhalle ist doch abgesperrt", meinte Lee. "Ja, aber wir haben durch Zufall einen unbenutzen Klassenraum gefunden, der ausgeräumt ist. Es dauert auch wirklich nicht lange, bitte", sagte jetzt auch Coco, die sich jetzt wieder gefasst hatte. Lee zögerte noch kurz, doch dann nickte er schließlich zustimmend, da er ja im Moment sowieso nichts Besseres zu tun hatte. "Also gut, gehen wir. Kann ja nicht schaden", stimmte er lächelnd zu. Seirra warf Coco einen schnellen Blick zu und grinste sie an, bevor sie sich schnell wieder Lee zuwandte. "Gut, dann komm mit, wir zeigen dir den Raum", meinte sie. Er nickte wieder und folgte dann den beiden Mädchen den Gang hinunter.
 

Fünf Minuten später kamen sie an besagtem Raum an. Langsam öffnete Seirra die Tür; die anderen, die sich schon im Raum befanden, machten sich bereit. "Warte, ich muss erstmal den Lichtschalter suchen." Sie wusste ganz genau, wo er sich befand, doch sie wollte den Moment noch hinauszögern, um die Überraschung zu vergrößern. Suchend tasteten sich ihre Finger an der Wand entlang, bis sie ihn schließlich fand. Sie wartete noch kurz, doch dann schaltete sie schließlich das Licht an. Die anderen standen alle in der Mitte des Raumes und hatten nur auf den richtigen Moment gewartet. "Überraschung!", riefen sie in dem Augenblick, in dem das Licht anging. Lee sagte erst einmal gar nichts, er war viel zu verdutzt, da er damit absolut nicht gerechnet hatte. "Das ist nicht euer Ernst", sagte er dann schließlich. "Doch, das haben wir alles für dich gemacht", lächelte Sakura, die aus der Menge heraustrat. "Oh mann, ich glaub das einfach nicht. Vielen Dank, Freunde." Man konnte ihm ansehen, dass er sich wirklich darüber freute. "Schon okay, wir haben uns auch alle Mühe gegeben und jeder hat ein bisschen mitgeholfen", meinte Ino. "Genau, deswegen habe ich dich auch letztens in der Stadt so umlagert", erzählte jetzt Temari, "Hinata und ich hatten da gerade die Einkäufe erledigt und da mussten wir uns schnell etwas einfallen lassen." "Verstehe, dann war das also ein Ablenkungsmanöver", grinste Lee. "Ja, wir wussten uns nicht anders zu helfen", meinte Hinata lächelnd. "Schon okay, jetzt kapier ich das Ganze." "Kommt doch erst mal weiter rein, ihr steht da so zwischen Tür und Angel", meinte Kin dann und zog die drei weiter in den Raum, ehe sie die Tür hinter Coco schloss. Kurz darauf saßen alle um ein paar Tische herum, die sie absichtlich da gelassen hatten, damit sie nicht auf dem Boden sitzen mussten, wobei Kin, Tenten und Temari dafür gesorgt hatten, dass die Einkäufe wieder den Weg in den Klassenraum fanden.
 

Nachdem sie sich lange unterhalten und das ein oder andere Partyspiel gespielt hatten, nahm Sakura Ino zur Seite. "Was ist denn los?" Fragend schaute die Blonde ihre beste Freundin an. "Erinnerst du dich noch an unseren Plan, den wir bezüglich Coco und Lee hatten?", fragte sie so leise, sodass nur Ino sie hören konnte. "Klar erinnere ich mich noch daran. Willst du ihn jetzt in die Tat umsetzen?", fragte sie zurück. "Du hast es erfasst", grinste die Rosahaarige. "Und wie machen wir das jetzt am besten?" "Wir werden uns erstmal rein zufällig mit Coco unterhalten und dann zusehen, dass Lee sich in das Gespräch einklinkt", antwortete Sakura. "Klingt gut, aber ich kann sie nirgendwo entdecken." Suchend schaute sich Ino nach der Blonden um, konnte sie aber nirgendwo sehen. "Da hinten ist sie, sie unterhält sich gerade mit Caren und Haku." Unauffällig zeigte Sakura in ihre Richtung, "komm, gesellen wir uns dazu." Schnell zog sie Ino mit sich, bevor die überhaupt richtig reagieren konnte. "Hey, das war vorhin echt eine gelungene Überraschung, das habt ihr ja wirklich gut hinbekommen", meinte Sakura, als sie sich zu den dreien gesellten. "Ja, das finde ich auch. Wie habt ihr es so schnell hinbekommen, dass er mit euch gegangen ist?", fragte Caren und schaute ihre Freundin erwartungsvoll an. "Naja, eigentlich war Seirra diejenige, die das Reden übernommen hat. Sie meinte, dass uns Sensei Gai diese Woche eine Übung im Unterricht gezeigt hat, die wir einfach nicht hinbekommen. Sie hat ihn gebeten, ob er sie uns nicht einmal zeigen könnte. Er hat zwar zuerst gezögert, aber wie ihr gesehen habt, hat er dann doch zugestimmt", erzählte Coco lächelnd. "Das war eine gute Idee. Wenn es um Sport geht, kann Lee einfach nicht widerstehen", meinte Haku grinsend. "Ja, das haben wir auch gemerkt", grinste die Blonde zurück. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bevor Caren und Haku weiter zu Noel und Deidara gingen. Ino und Sakura blieben bei Coco stehen und unterhielten sich weiterhin mit ihr über belanglose Dinge. Coco bemerkte dabei nicht, dass die beiden sich immer wieder unauffällig umschauten, ob Lee nicht irgendwo in der Nähe wäre. Als Ino ihn plötzlich sah, zog sie Sakura schnell am Ärmel. Die drehte sich sofort um und ein leichtes Lächeln schlich sich über ihre Lippen. Sie wartete, bis er direkt auf ihrer Höhe war, bevor sie ihn ansprach. "Hey, Lee. Na, wie gefällt dir deine Party?", fragte sie lächelnd. "Es ist wirklich super. Ich kann mich nur immer wieder bei euch bedanken", antwortete er. "Schon okay, wie gesagt, das haben wir gern gemacht", winkte Ino ab. "Das habt ihr aber auch geschickt eingefädelt, dass ich euch gefolgt bin", wandte er sich jetzt an Coco, die sofort nervös wurde. "Ähm ja...eigentlich ist ja Seirra die Idee gekommen", meinte sie leise. Sakura und Ino warfen sich einen vielsagenden Blick zu. "Aber du hast trotzdem dazu beigetragen", beharrte Lee lächelnd. "J-ja, wenn du das sagst", stammelte sie vor sich hin, sie hasste sich dafür, dass das ausgerechnet jetzt passieren musste. "Jedenfalls habt ihr euch wirklich alle Mühe gegeben", meinte er dann. Sie nickte nur und konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen schoss. Sie ahnte nicht, dass auch in ihm ein Gefühlschaos tobte. Er versuchte seine Nervosität nur in seinen Aussagen zu überspielen, was ihm besser gelang als ihr. Er hegte schon lange Gefühle für sie, doch bis jetzt konnte er noch nicht den Mut dazu aufbringen, es ihr zu sagen, er versteckte sich lieber hinter seinem Sport, wobei er nicht so viel nachdenken musste und auch abschalten konnte. Ino und Sakura sahen ihre Aufgabe als erledigt an, sie waren sich sicher, dass die beiden sich auch weiterhin unterhalten würden, auch wenn sie anfangs vielleicht ein bisschen zurückhaltend sein würden. "Ich glaube, Sasuke hat uns gerufen", meinte Ino deswegen irgendwann. "Ja, ich glaube, du hast Recht. Also dann, ihr zwei - wir sehen uns später wieder." Sie lächelte den beiden noch einmal zu und zog Ino dann hinter sich her in Sasukes Richtung.
 

Coco und Lee blieben zurück und wussten nicht wirklich, was sie jetzt sagen sollten. Schweigend standen sie sich gegenüber und schauten aneinander vorbei, nur gelegentlich warfen sie sich gegenseitig verstohlene Blicke zu, in der Hoffnung, dass es der jeweils andere nicht mitbekommen würde. °Verdammt, was soll ich denn nur sagen...? Ich will gar nicht wissen, was er jetzt von mir denkt. Er glaubt bestimmt, dass ich total zurückhaltend bin und nie ein Wort mit jemandem wechsle, wenn die anderen mal nicht um mich herum sind°, ging es ihr durch den Kopf, während sie weiterhin fieberhaft überlegte, was sie sagen könnte. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. Wieso redete sie nicht mit ihm über das Thema, das ihn am meisten interessierte? Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie schließlich die Stimme erhob. "Und, wie läuft es im Moment in der Fußballmannschaft? Habt ihr bald wieder ein Spiel?", fragte sie, überrascht darüber, dass ihre Stimme nicht zitterte. "Nein, im Moment nicht. Eigentlich sollte am nächsten Wochenende ein Spiel stattfinden, aber es wurde abgesagt, da in der gegnerischen Mannschaft so viele Spieler wegen Erkältung ausgefallen sind. Es wurde verschoben, aber den genauen Termin wissen wir noch nicht", antwortete Lee. Beide schienen froh zu sein, dass das Eis zwischen ihnen offenbar gebrochen war. "Ich habe gehört, dass du dich jetzt auch einem Team angeschlossen hast. Du unterstützt unsere Chemieleute, stimmts?", fragte der Schwarzhaarige lächelnd. "Ähm ja, seit voriger Woche. Ich hab lange überlegt und wusste nicht, ob ich mich wirklich anschließen sollte, aber ich hab mich dann doch dazu entschieden. Dabei kann ich den Schulstress ein bisschen vergessen und es ist irgendwie eine Abwechslung für mich, wenn wir mal besonders viel Hausaufgaben zu erledigen haben und ich eine Auszeit brauche", erklärte Coco. "Ja, ich weiß sehr gut was du meinst. Mir geht es auch meistens so", erwiderte Lee. Die beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile über die verschiedensten Dinge. Sie wurden immer vertrauter und das Gespräch fiel ihnen immer leichter. Beide wussten in diesem Moment was sie für den jeweils anderen fühlten, auch wenn sie ihre Gefühle nicht offen aussprachen.
 

"Wollen wir nicht einmal frische Luft schnappen gehen? Die anderen scheinen sich ja wunderbar zu amüsieren, da wird es nicht auffallen, wenn wir für ein paar Minuten verschwinden", meinte Lee irgendwann. Coco zögerte kurz. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich mit ihm allein sein sollte, da sie Bedenken hatte, dass sie wieder kein einziges Wort herausbekommen würde. "Was meinst du dazu?", fragte er noch einmal. Sofort wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Immer noch zögerte sie kurz, doch dann stimmte sie schließlich doch zu. "Ja, eine gute Idee. Gehen wir." Unauffällig schlichen sie sich aus dem Raum und liefen schnell in ihre Schlafsäle, um ihre Jacken zu holen, bevor sie sich unten vorm Haupteingang wieder trafen. Sie vergewisserten sich noch einmal, dass niemand in der Nähe war, der sie womöglich beobachten könnte, bevor sie in die kalte Nachtluft verschwanden. Ihr Weg führte sie geradewegs in den Rosengarten, der ruhig und still dalag. Die langen Blumenreihen erstreckten sich vor ihnen, während der große, helle Mond sein fahles Licht auf die schmalen Gehwege warf. Die ganze Atmosphäre wirkte verträumt, fast so, als wären sie vom Internat aus an einen anderen Ort verschwunden. Schweigend liefen sie nebeneinander her, keiner sagte ein Wort. "Sieh nur, wie viele Sterne heute Nacht zu sehen sind", sagte Coco irgendwann. Automatisch schaute Lee auf und lächelte leicht. "Ja, du hast Recht. Irgendwie passt es zu der ganzen Situation, findest du nicht auch?" Die Blonde errötete leicht. "Wie meinst du das?", fragte sie leise. "Naja...hier gibt es nur uns beide. Die Rosen werden niemandem erzählen können, was heute Nacht zwischen uns passiert ist. Es wirkt fast so, als ob die Sterne heute Nacht allein für uns funkeln würden und dass der Mond nur so hell scheint, weil wir hier spazieren gehen", erklärte er lächelnd, während er stehen blieb. Auch Coco war stehen geblieben und schaute ihn mit geweiteten Augen an. Starr war ihr Blick auf ihn gerichtet, sie konnte die Augen einfach nicht mehr von ihm wenden. Er lächelte immer noch, als er die Stimme wieder erhob. "Du siehst irgendwie fassungslos aus, stimmt etwas nicht?" Sie fasste sich wieder und wurde noch eine Spur röter. "N-nein, es ist alles in Ordnung. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du so romantisch sein kannst", antwortete sie und erwiderte das Lächeln. "Ich eigentlich auch nicht, aber seit ich dich kenne, ist irgendwie alles anders als sonst", meinte er ein wenig nachdenklich. "Wie meinst du das? Habe ich dein Leben etwa so sehr verändert?", fragte sie leise. Sie wurde immer aufgeregter, ihr Herz pochte immer lauter und schneller gegen ihre Brust, sodass sie schon befürchtete, er könnte die rasenden Schläge hören. "Das könnte man so sagen. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, bist du mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen", sagte er dann. Jetzt bot sich ihm endlich eine passende Gelegenheit, ihr seine ganzen Gefühle, die er schon so lange für sie empfand, zu gestehen. Und er würde diese Chance nutzen, da er nicht wusste, ob er so schnell noch einmal eine Möglichkeit finden würde. Er holte noch einmal tief Luft und setzte dann wieder zum Sprechen an. "Coco...eigentlich stand der Sport immer an erster Stelle in meinem Leben...aber er wurde in letzter Zeit von etwas Anderem verdrängt...als ich dich zum ersten Mal auf dem Feld getroffen habe, wusste ich, dass du irgendwie anders bist, als alle anderen Mädchen, die ich bisher kennengelernt habe. Ich wusste, dass du etwas ganz Besonderes bist. Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, was dieses merkwürdige Gefühl, das immer wenn ich dich sah in mir hochkam zu bedeuten hatte und ehrlich gesagt konnte ich es mir am Anfang nicht wirklich erklären. Ich genoss es, wenn du in meiner Nähe warst, ich mochte es, wenn du mir Gesellschaft geleistet hast. Ich brauchte keine Worte, um zu verstehen, dass du mir etwas bedeutest. Und heute Abend, da wir hier sind, nur wir beide, unter diesem wunderschönen Sternenhimmel weiß ich endlich, was du mir bedeutest. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, ich habe selbst beim Training immer wieder Fehler gemacht, weil ich mit den Gedanken immer nur bei dir war. Du bist diejenige, auf die ich die ganze Zeit gewartet habe...ich liebe dich, Coco...", endete er schließlich und wartete auf eine Antwort.
 

Die Blonde schaute ihn fassungslos an. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte, sie konnte nicht fassen, dass er es tatsächlich gesagt hatte. Einen Moment sagte sie nichts, sie brachte einfach kein Wort heraus. Doch irgendwann fasste sie sich wieder; sie schüttelte kurz den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, bevor sie zu einer Antwort ansetzte. "Ehrlich gesagt hätte ich niemals damit gerechnet, dass du mir das gerade heute Abend sagst. Ich habe auch nicht wirklich gedacht, dass du meine Gefühle erwiderst. Ich dachte immer, dass dir der Sport wichtiger als ein Mädchen wäre. Aber das hielt mich niemals davon ab, deine Nähe zu suchen, ich wollte einfach nur bei dir sein. Manchmal habe ich versucht, Abstand zu halten, weil ich dich nicht belästigen wollte...aber ich konnte es einfach nicht, ich habe immer nur an dich gedacht, konnte mich teilweise kaum auf etwas konzentrieren, weil meine Gedanken immer wieder abschweiften, bis ich endlich begriffen habe, dass ich mich in dich verliebt habe...ich liebe dich auch, Lee", sagte sie schließlich lächelnd. Einen Moment herrschte Stille, bevor er sie ohne ein Wort an sich zog und sie zärtlich küsste. Reflexartig schloss sie die Augen, während er sanft über ihre Lippen strich und stumm um Einlass bettelte. Coco gewährte ihn ihm ohne zu zögern. Vorsichtig erkundete er ihren Mund, bevor er ein wenig zögernd ihre Zunge anstupste, um sie zu einem kleinen Spiel herauszufordern, auf das sie sich nur allzu gerne einließ. Mit der Zeit legten beide ihre Vorsicht ab, sodass der Kuss immer leidenschaftlicher wurde. Keiner von beiden wollte nachgeben, geschweige denn den Kuss lösen. Im Schutz der Nacht fühlten sie sich sicher, da keiner sie beobachten konnte, lediglich die Rosen waren stumme Zeugen des Geschehens. Doch so gerne sie es noch hinausgezögert hätten, irgendwann mussten sie sich doch wieder voneinander lösen. Nachdem sie den Kuss beendet hatten, schauten sie sich einen kurzen Moment, der beiden wie eine halbe Ewigkeit vorkam, an, bevor sie lächelten. "Ich bin froh, dass es endlich raus ist. Ich habe es schon viel zu lange mit mir herumgetragen", sagte Lee leise. "Geht mir genauso. Ich habe mir deswegen sogar schon Ärger mit Orochimaru eingehandelt, weil ich mal nicht aufgepasst habe und er es mitbekommen hat, du weißt ja, wie er auf so etwas reagiert", meinte Coco und lächelte verschmitzt. "Ohje, dann muss es ja wirklich schlimm gewesen sein, wenn du selbst Ärger mit ihm hattest. Tut mir leid, dass ich dir solches Kopfzerbrechen bereitet habe." Er lächelte entschuldigend, doch sie winkte ab. "Ach was, halb so schlimm. Ich habe es überlebt", erwiderte sie lachend, woraufhin auch er in ihr Lachen einstimmte.
 

Sie liefen noch ein Stück weiter, bis Coco irgendwann in dem leichten Nachtwind zu frösteln begann und sie beschlossen, zurück auf die Party zu gehen. Schnell machten sie sich auf den Rückweg, während sie sich fragten, ob inzwischen schon jemand ihre Abwesenheit bemerkt hatte. Als sie das Schulgebäude wieder betreten hatten, brachten sie ihre Jacken wieder in ihre Schlafsäle, bevor sie sich wieder auf den Weg zu dem abgelegenen Klassensaal machten. Als sie wieder auf die Party kamen, schien niemand bemerkt zu haben, dass sie für gut eine halbe Stunde weg waren. Erleichtert wollten sie sich wieder unter die anderen mischen, als ihnen plötzlich Hanon entgegentrat. Sie hatte genau gesehen, dass die beiden zusammen den Raum verlassen hatten, sie hatte nur darauf gewartet, bis sie wieder zurückkamen, da sie es kaum erwarten konnte, sie zu fragen, wo sie denn gewesen waren. "Da seid ihr ja wieder", meinte sie lächelnd. Schnell tauschten Coco und Lee einen Blick miteinander und beschlossen, sich einfach mal doof zu stellen, in der Hoffnung, peinlichen Fragen aus dem Weg gehen zu können. "Wie meinst du das? Wo sollen wir denn gewesen sein?", fragte Coco. Die Blauhaarige verdrehte die Augen. "Jetzt tut bloß nicht so, als ob ihr von nichts wüsstet. Ich habe genau gesehen, wie ihr vorhin zusammen den Raum verlassen habt. Also raus mit der Sprache, wo wart ihr?", fragte sie eindringlich. "Vielleicht haben wir den Raum ja verlassen, aber das war reiner Zufall", mischte sich Lee jetzt ein, doch auch ihm glaubte Hanon kein Wort. "Aber sicher, das glaubt ihr doch selbst nicht. Wieso sagt ihr es nicht einfach? Ist es denn so ein Geheimnis?", fragte sie und zog eine Augenbraue nach oben. Coco seufzte ergeben. Sie kannte Hanon gut genug um zu wissen, dass sie nicht mehr locker lassen würde, bis sie ihr die Wahrheit erzählten. "Also gut, du hast gewonnen. Es war kein Zufall. Wir sind tatsächlich zusammen rausgegangen. Wir waren draußen im Rosengarten spazieren", sagte sie schließlich. "Wusst ich's doch. Erzählt, was habt ihr da draußen gemacht?" Jetzt war die Neugier der Blauhaarigen geweckt, was bedeutete, dass sie sie jetzt erst recht nicht mehr losbekamen. Die Blonde zögerte kurz. "Sag es ihr ruhig", flüsterte Lee ihr dann zu. Sie nickte und setzte wieder zum Sprechen an. "Naja, wir wollten einfach nur frische Luft schnappen...es sollte eigentlich ein normaler Spaziergang werden...aber dann..." Coco brach ab. "Aber dann?", hakte Hanon nach. "Verdammt nochmal, Hanon. Lee und ich sind jetzt zusammen", platzte sie dann schließlich heraus.
 

Einen Moment herrschte Stille. Die Blauhaarige sah sie total perplex an. Doch dann schlich sich plötzlich ein breites Grinsen auf ihre Lippen, bevor sie beide nacheinander stürmisch umarmte. "Oh mein Gott, das ist ja großartig! Ich freu mich so für euch!", schrie sie Coco ins Ohr, die glaubte, einen Gehörsturz erlitten zu haben. Als Hanon wieder von ihr abließ, drehte sich diese zu den anderen um, die sich immer noch ausgelassen unterhielten. "Hey, Leute! Hört mal alle her! Coco und Lee sind jetzt zusammen!", rief sie so laut, dass jeder sie verstehen konnte. Schlagartig war es still und Coco würde jetzt am liebsten im Erdboden versinken. Doch dafür hätte sie gar keine Zeit, denn jetzt kamen auch alle anderen auf sie zu, umarmten sie und freuten sich für sie. "Es wurde ja auch langsam mal Zeit", grinste Sakura, als sie wieder von ihnen abließ. "Wie meinst du das?", fragte Coco. "Naja...ehrlich gesagt haben wir da ein bisschen nachgeholfen", gab Ino zu. "Was?!", fragten beide wie aus einem Munde. "Ihr dürft uns deswegen wirklich nicht böse sein. Wir dachten nur, dass ihr vielleicht einen kleinen Schubs in die richtige Richtung brauchen würdet, deswegen haben wir euch in ein Gespräch verwickelt und sind dann weggegangen, weil wir hofften, dass ihr endlich mal miteinander redet und es hat sich ja auch gelohnt", erklärte Sakura schnell. "Mach dir keine Gedanken. Ich glaube, wir müssen uns eher bei euch bedanken, als sauer auf euch zu sein. Wäre dieses Gespräch vorhin nicht zu Stande gekommen, hätte ich mich wahrscheinlich niemals getraut, sie heute Abend auch nur einmal anzusprechen", meinte Lee und winkte ab. Auch Coco nickte zustimmend. "Ja, ich muss mich auch bedanken. Ich war mir sicher, dass ich kein Wort herausbekommen würde, aber nachdem erst einmal das Eis gebrochen war, war der Rest eigentlich ein Kinderspiel." "Da sind wir aber erleichtert, wir dachten schon, ihr würdet uns das jetzt nachtragen." Ino atmete erleichtert durch. "Hey, ich finde, darauf müssen wir anstoßen. Besser hätte es doch gar nicht kommen können", meldete sich plötzlich Kin zu Wort. Auch die anderen stimmten ihr zu. Auch sie waren der Meinung, dass das gefeiert werden musste. Schnell holten Tenten und Temari für alle Gläser, bevor sie jedem einschenkten und sie dann an die anderen verteilten. Als jeder ein Glas in der Hand hatte, hob Kin als erste ihr eigenes. "Na, dann - auf unser neues Paar!" "Auf unser neues Paar!", riefen die anderen im Chor und stießen an.

Sie feierten noch bis spät in die Nacht, bevor sie sich gegen drei Uhr endlich trennten. Sie hatten verabredet, dass sie sich am nächsten Morgen ums Aufräumen kümmern würden. Müde schleppten sich alle in ihre Zimmer, wo sie sich schon im Halbschlaf umzogen, bevor sie sich in die Betten fallen ließen und kurz darauf auch schon eingeschlafen waren.
 

Zwei Tage später saßen sie wieder im Unterricht. Caren, Seirra, Hanon, Haku und Kankuro saßen schon auf ihren Plätzen und warteten darauf, dass Anko endlich auftauchen würde. "Wo bleibt die denn nur so lange? Hat sie vielleicht von Kakashi abgefärbt oder was?", fragte Hanon, die auf dem Tisch saß und gelangweilt ihren Blick durch den Raum schweifen ließ. "Das glaube ich nicht, wenn Anko mal zu spät kommt, dann muss es auch einen guten Grund dafür geben", antwortete Haku. "Aber sie ist schon zehn Minuten zu spät", meinte Caren nachdenklich, der das Ganze auch komisch vorkam. "Jetzt macht euch mal keine Gedanken, sie wird schon auftauchen", mischte sich Seirra ein. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als auch schon die Tür aufging und Anko den Raum betrat. "Na, wer sagt's denn, da ist sie doch", sagte Kankuro lächelnd, während er sich auf seinen Platz neben Hanon setzte. "Wird auch Zeit, bin gespannt, ob sie uns verrät, was sie so lange gemacht hat", erwiderte die Blauhaarige daraufhin und setzte sich auch hin. "Sei nicht immer so neugierig, ist ja wirklich furchtbar", bemerkte Seirra, die auf der anderen Seite von Hanon saß. Diese streckte ihr nur die Zunge raus. Doch sie hatten keine Zeit, um weiter zu diskutieren, da Anko in diesem Moment die Stimme erhob. "Guten Morgen, alle zusammen", fing sie an, "es tut mir wirklich leid, dass ich zu spät bin. Aber ich hatte etwas Wichtiges zu klären. Womit wir auch schon beim Thema wären. Wir haben für diese Woche einen weiteren Wandertag angesetzt. Es kommt vielleicht ein bisschen überraschend für euch, aber sonst haben wir keinen freien Termin mehr bekommen." "Was machen wir denn?", fragte Hanon, sofort hellauf begeistert. Sie liebte Wandertage, immerhin waren es unterrichtsfreie Tage. Anko lächelte leicht, mittlerweile kannte sie die Blauhaarige einfach zu gut. "Immer mit der Ruhe, Hanon. Wir werden übermorgen ein altes Schloss besichtigen, das im Wald liegt. Es ist nicht weit vom Internat entfernt", erklärte sie dann. "Wir besichtigen nur 'ne langweilige Burg?", maulte Hanon, deren Begeisterung schlagartig wieder abnahm. "Na, na, Hanon. Ich bin mir sicher, dass euch dieses Schloss gefallen wird, es hat eine interessante Geschichte. Aber wir können natürlich auch regulären Unterricht machen, wenn dir das lieber ist", meinte Anko, sie wusste genau, dass sie die Blauhaarige damit in der Hand hatte. Und tatsächlich zeigte sie genau die Reaktion, die sie erwartet hatte. "Nein, das wird bestimmt ganz toll. Ich freu mich schon riesig." "Na also, dann hätten wir das ja geklärt. Am Mittwoch um zehn Uhr geht es los. Zum Mittagessen sind wir wieder hier, den Nachmittagsunterricht lassen wir dann ausnahmsweise ausfallen", lächelte Anko. Damit waren sowieso alle einverstanden, deswegen beschwerte sich auch niemand mehr, dass sie nur eine offensichtlich langweilige Burg besichtigten und der Unterricht konnte weitergehen.
 

Zwei Tage später trafen sie sich alle pünktlich um neun in der Eingangshalle. Die Lehrer hatten ihnen schon angekündigt, dass sie eine Stunde Fußmarsch vor sich hatten. Davon waren sie nicht so begeistert, doch sie wollten sich nicht beschweren, da ja immerhin der Unterricht dafür draufging. Ungeduldig warteten sie darauf, dass die Lehrer, die sie begleiten wollten, endlich auftauchten. "Sagt mal, wisst ihr, ob Kakashi mitgeht?", fragte Hanon in die Runde. "Keine Ahnung, wieso fragst du?", stellte Luchia die Gegenfrage. "Naja, Anko, die uns ja auf jeden Fall begleiten wollte, ist noch nicht da. Vielleicht hat er wirklich auf sie abgefärbt und unsere arme Geschichtslehrerin wird jetzt immer zu spät kommen", meinte die Blauhaarige entsetzt, während ihre Stimme einen theatralischen Unterton hatte. "Übertreib's nicht", bemerkte Rina und verdrehte die Augen. "Lass sie, sie wird sowieso nicht aufhören", meinte Coco daraufhin, worauf Hanon ihr die Zunge rausstreckte. Sie wollte gerade etwas erwidern, als Anko gefolgt von Kakashi schließlich auftauchte. "Guten Morgen, alle zusammen. Tut mir wirklich leid, dass wir so spät sind, aber Sensei Kakashi hatte die Wanderkarte in seinem Zimmer liegen lassen und da er sie nicht gleich gefunden hat, musste ich so lange warten, bis er wiederkam", erklärte Anko, während sie ihrem Kollegen einen Seitenblick zuwarf, den dieser nur verlegen lächelnd erwiderte. Die Schüler verdrehten die Augen und von manchen konnte man etwas wie "Das war ja klar" oder "Wie hätte es auch anders sein können" hören. "Nun gut, lasst uns jetzt so schnell wie möglich losgehen, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren", sagte Anko dann. Sofort ordneten sich alle in einer Reihe an, damit die beiden Lehrer durchzählen konnten, ob auch wirklich alle da waren. Als sie sich sicher waren, dass alle anwesend waren, gingen sie schließlich voraus und die Menge folgte ihnen.
 

Es dauerte, wie es die Lehrer vorausgesagt hatten, genau eine Stunde, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren. Anko hatte ihnen nicht zu viel versprochen. Allein von außen, sah das alte Gemäuer eindrucksvoller aus, als sie es sich vorgestellt hatten. "Wow, das sieht ja wirklich toll aus. Sie hat uns nicht einfach etwas erzählt", stellte Seirra fest, als sie das alte Schloss hinter einer dichten Baumgruppe entdeckte. "Wenn es jetzt auch wirklich noch so spannend wird, wie sie versprochen hat, werde ich alles zurücknehmen, was ich im Unterricht gesagt habe", meinte Hanon, woraufhin die anderen lachten. Als sie schließlich vor dem Haupteingang stehen blieben, zählten die Lehrer noch einmal durch, bevor sich Anko an die Klasse wandte. "So, hier wären wir also. Wir warten jetzt nur noch auf unsere Führung", erklärte sie. Sie hatte es kaum ausgesprochen, als auch schon wie aus dem Nichts ein Mann auftauchte. "Oh mann, wo ist der denn hergekommen?", fragte Seirra, die erschrocken zusammengezuckt war. "Keine Ahnung, ich hab den gar nicht kommen sehen...", erwiderte Rina. "Seht euch den doch mal an...irgendwie ist der unheimlich, findet ihr nicht?", mischte sich Caren ein, die automatisch einen Schritt näher zu Haku trat, der neben ihr stand und ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte. "Ja, er sieht komisch aus", stimmte Noel ihr zu. Erneut wanderten die Blicke der Freunde über den Neuankömmling. Er sah nicht gerade vertrauenswürdig aus. Seine schmalen, wässrigen Augen, deren helles Blau beängstigend hervorstach, musterte jeden einzelnen von ihnen ganz genau und die Zwillinge und die anderen waren nicht die einzigen, denen ein kalter Schauer über den Rücken lief. Auch die beiden Lehrer schienen nicht wirklich begeistert von ihm zu sein, da sie sich einen unauffälligen Blick zuwarfen, der wohl mehr als tausend Worte sagte. Einen Moment herrschte noch Stille, bevor der Mann die Stimme erhob. "Guten Tag, die Herrschaften. Wenn Sie mir dann bitte folgen wollen." Mit diesen Worten winkte er sie hinter sich her. Etwas zögerlich folgten sie ihm. Er ging die wenigen Stufen bis zum Haupteingang hinauf, bevor er das schwere Portal öffnete, das mit einem unheimlichen Knarren zur Seite schwang. Wieder warfen sich die Freunde einen Blick zu, einigen war anzusehen, dass sie am liebsten wieder umdrehen würden. Doch Anko winkte sie nur hinter sich her, sodass sie gezwungen waren, ihr nachzugehen.
 

Kurz darauf betraten sie die düstere, verstaubte Eingangshalle des alten Schlosses, die wohl schon bessere Tage erlebt hatte. An den steinernen Wänden hingen immer noch alte Facklen in den Halterungen und die zerfressenen Wandteppiche ließen vermuten, dass diese Vorhalle zu ihrer Zeit besser als heute ausgesehen hatte. Neugierig und gleichzeitig beklommen schauten sich die Schüler um. Hinter ihnen fiel das Portal wieder ins Schloss. Sofort zuckten alle zusammen und drehten sich um, doch sie hatten keine Zeit lange geschockt zu sein, da ihr Führer schon weiterging. Langsam führte er sie durch die alten Gänge des Gemäuers, nur das spärrliche Tageslicht, das durch die schmalen Fenster fiel, half ihnen, nicht über die Falten der langen Teppiche zu stolpern. "Wisst ihr was...?", fragte Hanon irgendwann leise. "Was denn?", gab Seirra ebenso leise zurück. "Irgendwie hätte ich doch lieber Unterricht...", flüsterte die Blauhaarige. "Kann ich gut verstehen, geht uns genauso...", antwortete Kankuro. "Ja, es ist irgendwie total unheimlich. Normalerweise sind solche alten Schlösser doch ganz anders und die Führungen sind auch nicht so merkwürdig...", mischte sich Kaito ein. "Allerdings, der allein ist schon unheimlich...würde mich nicht wundern, wenn dir hier sogar wohnen würde...er würde perfekt hier rein passen", erwiderte Luchia, die direkt neben ihm lief und seine Hand umklammert hatte. In diesem Moment drehte der Mann sich kurz um und für einen Moment dachten sie, dass er sie direkt durchdringend anschaute. Sofort zuckten sie zusammen und wieder lief ihnen ein kalter Schauer über den Rücken, weswegen sie es jetzt lieber vorzogen, zu schweigen und der Gruppe weiterhin zu folgen. Er zeigte ihnen ein Zimmer nach dem anderen. Einmal eine alte Küche, in der immer noch die mittlerweile rostigen Kessel über offenen Feuerstellen hingen, ein anderes Mal ein Schlafzimmer, in dem wohl der Schlossherr geschlafen haben musste, da es viel prunkvoller eingerichtet war, als die bisherigen, die sie gesehen hatten.
 

Als die Führung zu Ende war, führte er sie zurück in die Eingangshalle. Alle schienen erleichtert, dass sie das unheimliche Schloss gleich wieder verlassen konnten, doch ihr Führer hatte ihnen noch etwas zu sagen. "Bevor ihr geht, möchte ich euch noch die Geschichte dieses Schlosses erzählen...es ist eine furchtbare Geschichte, die ich nur sehr selten jemandem erzähle, da sich kaum jemand wagt, das Schloss zu besichtigen", fing er mit seiner leisen, unheimlichen Stimme an. "Es liegt schon hunderte von Jahren zurück, doch die Geister der königlichen Familie, die hier einst lebte, sind niemals zur Ruhe gekommen und treiben Nacht für Nacht ihr Unwesen. An jenem Abend wurde ein großes Fest zu Ehren der jungen Prinzessin veranstaltet, die in Kürze heiraten sollte, doch nicht denjenigen, den sie liebte, denn ihre Eltern waren nicht mit ihrem Auserwählten einverstanden. Die Tochter fügte sich dem Urteil, doch der König und die Königin ahnten nicht, mit welchen Hintergedanken und Absichten sie das tat. Sie hatten ihr das Herz gebrochen und sie wollte es ihnen auf die gleiche Weise heimzahlen. Sie gab sich auf dem Fest heiter, doch in Gedanken plante sie schon ihren Rachefeldzug gegen ihre Eltern. Gegen Mitternacht verließ sie die Feier urplötzlich, keiner wusste, wo sie war. Zuerst bemerkte man ihr Verschwinden nicht, doch als man darauf aufmerksam wurde, dass sie abwesend war, begann man, nach ihr zu suchen. Sie suchten alle möglichen Zimmer ab, doch sie war nicht auffindbar. Schließlich beschloss man, in ihrem Zimmer nachzusehen, ob sie sich dorthin zurückgezogen hatte. Doch als sie die Tür öffneten, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Die Prinzessin lag tot vor ihnen am Boden. Sie hatte sich mit einem Dolch mitten ins Herz gestochen. Doch zuvor hatte sie sich unzählige Wunden zugefügt, ehe sie ihrem Leben ein Ende bereitet hatte. Das viele Blut, das sich in einer dunkelroten Lache um ihren geschundenen Körper sammelte unterstrich die schreckliche Tat noch zusätzlich. Die Gäste waren entsetzt und verließen beinahe fluchtartig das Schloss. Der König und die Königin brauchten erst einen Moment, um zu begreifen, was ihre Tochter getan hatte. Getrieben von dem Schmerz des schrecklichen Verlustes ihres einzigen Kindes, nahmen sie sich schließlich auch das Leben. Seither wandern ihre Seelen Nacht für Nacht durch die Gemäuer dieses Schlosses und sie finden keinen Frieden...", endete er schließlich. Daraufhin folgte eine unheimlich Stille, die Anko schließlich durchbrach. "Eine sehr interessante Geschichte. Vielen Dank für Ihre Ausführungen und danke für die Führung. Leider müssen wir uns jetzt auf den Weg machen", meinte sie schnell, man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie so schnell wie möglich von hier weg wollte. "Ich verstehe, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Ich wünsche euch einen guten Nachhauseweg." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Mann, bevor er sie noch nach draußen begleitete und im nächsten Moment auch schon verschwunden war, woraufhin sie sich auf den Heimweg machten.
 

Als sie wieder im Internat ankamen, war es bereits früher Nachmittag und das Mittagessen war gerade vorbei. Völlig erledigt betrat Anko ihr Zimmer und ließ erstmal ihren Rucksack neben ihren Schreibtisch fallen, bevor sie hinüber zum Fenster ging und nachdenklich hinausschaute. Sie hasste solche Geschichten, sie wollte ihn vorhin nur nicht unterbrechen, da es ihr unhöflich erschienen wäre. Sie bemerkte nicht, wie sich jemand an sie heranschlich und sich direkt hinter sie stellte. "Du bist ja wieder da...ich habe dich gar nicht kommen hören..." Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie von hinten umarmt wurde, doch sie beruhigte sich sofort wieder, als sie die vertraute Stimme erkannte. "Ist alles in Ordnung, Anko?"

"J-ja...entschuldige bitte...", antwortete sie leise und drehte sich zu ihm um. "Bist du dir sicher? Du kommst mir so durcheinander vor", erwiderte Orochimaru besorgt, "ist irgendwas passiert?" "Naja, wie man es nimmt. Kannst du dich daran erinnern, dass die Führung durch das alte Schloss drüben im Wald immer von einer Frau gemacht wurde?", fragte sie, worauf er zustimmend nickte. "Nunja, seit neustem scheint es aber ein etwas älterer Herr zu übernehmen und er dachte, dass er den Schülern am Ende der Führung die Geschichte des Schlosses erzählen müsste..." "Ich verstehe...", sagte er, er wusste genau, wie sehr seine Frau solche Geschichten hasste. Sanft zog er sie näher an sich, bevor er ihr zärtlich durch die Haare streichelte. "Ganz ruhig...es ist nur eine Geschichte, Anko. Vergiss es einfach...", redete er ihr gut zu. "Ich weiß...aber es geht mir immer so nach...bis heute Abend ist es wieder besser", meinte sie und löste sich ein Stück von ihm, bevor sie ihn anlächelte. Er erwiderte ihr Lächlen und strich ihr eine einzelne schwarze Haarsträhne aus der Stirn. "Also gut. Ich verlasse mich darauf, sollte es nicht so sein, wird mir schon etwas einfallen." Sie nickte nur und schmiegte sich wieder näher an ihn.
 

Nach dem Abendessen saßen alle noch im Gemeinschaftsraum zusammen, um sich noch ein bisschen zu unterhalten. "Und, wie war euer Ausflug?", fragte Sakura interessiert, während sie sich an Sasuke schmiegte, der sofort einen Arm um sie legte und sie näher zu sich zog. "Naja, eigentlich ganz interessant, aber irgendwie auch unheimlich", fing Coco an, die sich an Lees Schulter gelehnt hatte. "Unheimlich? Was soll an diesem Ding denn bitte unheimlich sein?", fragte Temari überrascht, die die Führung auch schon mitgemacht hatte. "Der komische Alte, der die Führung macht", antwortete Seirra. "Das hat ein Mann gemacht?", fragte Deidara verwundert. "Ähm...ja...wieso fragst du?" Verwirrt schaute Noel ihn an. "Früher war es immer eine ältere Frau, die uns das Schloss gezeigt hat", antwortete Itachi an Stelle von Deidara. "Scheint wohl in Ruhestand gegangen zu sein...", meinte Luchia. "Kann schon sein. Wieso, war der wirklich so furchterregend?", fragte Kabuto, der sich das nicht wirklich vorstellen konnte. "Ja...du hättest sehen müssen, wie der uns immer angestarrt hat. Selbst Anko und Kakashi haben sich nicht wohl bei der ganzen Sache gefühlt und das soll schon etwas heißen. Und dann diese abartige Geschichte, die er uns erzählt hat...", fügte Rina hinzu. "Ohja...die war ja wirklich wunderbar...", stimmte Kankuro ihr zu. "Ihr meint die Geschichte von der Königsfamilie, die angeblich einmal dort gelebt hat?", fragte Sasori. "Ja, genau", bestätigte Kaito. "Keiner weiß, ob sie wirklich wahr ist. Sie wird immer wieder erzählt, aber man hat bisher noch keine Beweise dafür, dass es wirklich so war", erzählte Sarina. "Genau, ihr müsst nicht weiter darüber nachdenken. Es ist nur eine alte Geschichte", stimmte Shiori ihrer Freundin zu. "Es würde mich trotzdem interessieren, ob etwas Wahres dran ist...", meinte Hanon plötzlich. Sofort richteten sich alle Blicke auf sie. "Das glaubst du doch selbst nicht, oder?", fragte Asuka skeptisch. "Wer weiß...Sarina hat gesagt, das weiß bisher niemand. Vielleicht können wir ja etwas herausfinden", erwiderte die Blauhaarige. "Wie stellst du dir das denn vor?", fragte Sasuke. "Naja, wir könnten uns am Samstag rausschleichen und der Sache auf den Grund gehen", schlug Hanon vor und schaute erwartungsvoll in die Runde. Die anderen zögerten, sie wussten nicht, was sie von dieser Idee halten sollten. "Denkst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist...? Wenn uns jemand erwischt, sind wir geliefert", erwiderte Seirra. "Sie hat Recht. Stellt euch mal vor, wir laufen Orochimaru in die Arme...", stimmte Kin ihr zu. Normalerweise war die Schwarzhaarige für jeden Spaß zu haben, doch bei dieser Idee war selbst sie nicht so wirklich überzeugt. "Außerdem müssen wir der Sache doch nicht unbedingt auf den Grund gehen...das Schloss an sich war schon unheimlich genug...", meinte auch Noel. Doch Hanon ließ sich nicht beirren, sie verdrehte lediglich die Augen. "Mann, seid doch nicht solche Angsthasen. Es wird euch schon keiner fressen. Und das mit den Lehrern werden wir schon hinkriegen, wir müssen einfach abwarten, bis die Luft rein ist. Ist doch gar kein Thema. Jetzt stellt euch nicht so an, das wird sicher spannend. Bevor jemand bemerkt, dass wir nicht mehr da sind, sind wir längst wieder zurück", versuchte sie ihre Freunde zu überreden, die immer noch zögerten. Immer wieder warfen sie sich fragende Blicke zu, jeder versuchte im Gesicht des anderen zu lesen, was er von der ganzen Sache hielt. "Also gut, versuchen wir es. Ich werde die Verantwortung übernehmen, immerhin bin ich ja Tsunades Tochter...", stimmte Sarina schließlich zu. "Du weißt, dass du dir eine Menge Ärger einhandeln wirst, wenn das auffliegt...", erinnerte sie Sasori, der sie mittlerweile in den Arm genommen hatte und ihr nun durch die blonden Haare strich. "Ja, das ist mir durchaus bewusst. Aber was soll's, man muss auch mal etwas machen, das nicht erlaubt ist", erwiderte sie lächelnd und schmiegte sich näher an ihn. "Also gut, wenn ihr Älteren mitgeht, dürfte theoretisch nichts passieren", meinte jetzt auch Temari und schließlich stimmten auch die anderen zu, worauf Hanon zufrieden lächelte.
 

Die restliche Woche verging wie im Flug und dann war es auch schon Samstag. Sie warteten ab, bis die Lehrer nachgesehen hatten, ob sie schliefen, bevor sie sich leise aus ihren Schlafsälen hinunter zum Haupteingang schlichen. "Seid ihr euch sicher, dass die Lehrer jetzt ins Bett gegangen sind...?", flüsterte Luchia ihren Mitstreiterinnen zu, während sie leise über die dunklen Gänge des Schulgebäudes huschten. "Ich denke schon. Immerhin ist es schon nach elf...ich glaube kaum, dass sie jetzt noch großartig auf den Gängen unterwegs sein werden. Wenn sie noch wach sind, dann sind sie mit Sicherheit auf ihren Zimmern", erwiderte Hanon. "Wenn das rauskommt, sind wir geliefert. Wenn uns jemand erwischt, dreh ich dir den Hals rum, Hanon", meldete sich Rina zu Wort, die von solchen Aktionen eigentlich nicht sehr viel hielt. Die Blauhaarige verdrehte nur die Augen. "Jetzt stell dich nicht so an. Dir wird schon nichts passieren, Masahiro kommt doch auch mit, er wird schon aufpassen, dass dich kein Geist frisst." "D-darum geht es doch jetzt gar nicht...", erwiderte die Grünhaarige, während sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. "Nein, überhaupt nicht", grinste Hanon, sagte aber nichts weiter dazu. Kurz darauf kamen sie ohne irgendwelche Zwischenfälle am Haupteingang an, wo die anderen schon auf sie warteten. "Da seid ihr ja, wir dachten schon, es hätte euch jemand geschnappt", begrüßte Kiba die Neuankömmlinge. "Nein, nein, wir hatten nur gerade noch eine kleine Diskussion", antwortete Coco grinsend mit einem unauffälligen Blick zu Masahiro, den dieser nicht bemerkte. "Sind jetzt eigentlich alle hier?", fragte Hanon dazwischen. Alle sahen sich kurz um, bevor sie nickten. "Ja, wir sind vollzählig", bestätigte Asuka dann. "Gut, dann lasst uns gehen", meinte die Blauhaarige voller Vorfreude. Die anderen nickten zustimmend und gemeinsam schlichen sie sich über das dunkle Schulgelände, hinein in den Wald.
 

Nachdem sie eine Stunde mit Hilfe von Taschenlampen durch den Wald gelaufen waren, kamen sie schließlich an der Burg an. "Und wir sollen da jetzt wirklich reingehen? Im Dunkeln sieht das Ding noch unheimlicher aus...", meinte Seirra zögernd, während sie einen Schritt näher zu Gaara trat, der ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte. "Jetzt sei kein Frosch, Seirra. Wir passen schon auf dich auf", erwiderte Hanon. "Du, sag mal, Hanon...es ist ja schön und gut, dass wir jetzt unbemerkt hergekommen sind und wir uns offenbar ungehindert umsehen können...", fing Sakura an, "aber wie willst du denn jetzt da reinkommen? Das Hauptportal ist mit Sicherheit verschlossen." "Oh...ähm...das habe ich ehrlich gesagt gar nicht bedacht", meinte die Blauhaarige und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Was?!", riefen alle auf einmal. "Und wie willst du jetzt deinen genialen Plan in die Tat umsetzen?", fragte Neji, während er "genialer Plan" in Anführungszeichen setzte. "Keine Ahnung...", murmelte Hanon kleinlaut. Daraufhin schwiegen alle, bis Kin irgendwann das Wort ergriff. "Vielleicht gibt es ja so etwas wie einen Hintereingang, der nicht verschlossen ist." "Eine gute Idee. Am besten teilen wir uns auf und sehen nach, ob wir etwas in der Art finden", stimmte Ino ihr zu; auch die anderen nickten zustimmend. "Dann los...", sagte die Blauhaarige und zog kurzerhand Luchia hinter sich her. Auch die anderen trennten sich und jeder ging in eine andere Richtung, um einen anderen Eingang zu finden.
 

Nach ungefähr zehn Minuten rief Tenten alle wieder vorm Haupteingang zusammen, da sie und Hinata etwas Merkwürdiges entdeckt hatten. "Was habt ihr gefunden?", fragte Coco, kaum, dass sie alle wieder versammelt waren. "Da hinten scheint die Mauer eine Lücke zu haben. Vielleicht könnten wir dort durchschlüpfen", erzählte Hinata. "Hm...das klingt nicht schlecht, aber dann sind wir immer noch nicht drin", überlegte Sakura. "Aber vielleicht ist da noch etwas. Ich meine, es ist doch nicht normal, dass da einfach ein Loch in der Schlossmauer ist, oder?", erwiderte Tenten. "Da hat sie Recht. Vielleicht sollten wir einfach mal nachsehen", stimmte Gaara ihr zu. "Eine gute Idee, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln", meinte auch Temari. Auch die anderen stimmten zu und kurz darauf folgten sie Tenten und Hinata zu der Stelle, an der sie das Loch in der Schlossmauer entdeckt hatten. Skeptisch standen sie um die besagte Lücke herum. "Ob das wirklich ein Eingang ist? Es sieht nicht so aus, als ob es dahinter weitergehen würde...das ist einfach nur ein Loch in der Wand", meinte Kabuto schließlich. "Dann sollten wir uns wohl noch einmal umsehen...", seufzte Hanon. "Nein, wartet mal", hielt Kin die anderen auf, die sich schon wieder zum Gehen gewandt hatten. "Was ist denn?" Sofort drehte Ino sich wieder um. "Ich glaube, da ist doch etwas", meinte die Schwarzhaarige. "Bist du dir sicher?", fragte die Blonde, als sie gefolgt von den anderen wieder zurückkam. "Ja...warte mal. Ich spüre hier ganz deutlich einen Luftzug", antwortete Kin, während sie die Lücke in der Wand noch einmal abtastete, bis sie auf einmal nachgab und einen Durchgang ins Innere des Schlosses freigab. Staunend standen sie vor dem freigelegten Eingang. "Na, bitte. Wer sagt's denn", grinste Hanon, die als erste ihre Sprache wiederfand. "Und wir sollen jetzt wirklich?", fragte Hinata, die ängstlich Narutos Hand umklammert hatte. "Keine Angst, ich bleibe auch ganz dicht bei dir", grinste der Blonde und drückte ihre Hand, um seinen Worten noch Ausdruck zu verleihen. Die Hyuga errötete leicht, doch zu ihrer Erleichterung schien Naruto es nicht wirklich zu bemerken. "Sind jetzt alle Klarheiten beseitigt?", fragte Hanon wieder dazwischen. Allgemeines Schweigen. "Gut, dann kann es ja endlich losgehen", meinte sie. "Dann geh du vor", mischte sich Sasuke ein. "Auch recht", erwiderte die Blauhaarige und ging in die Knie, um durch den Eingang zu krabbeln. "Ihr könnt nachkommen. Hier ist weit und breit nichts zu sehen", meldete sie dann von drinnen. Die anderen sahen sich noch einmal an, bevor sie schließlich einer nach dem anderen ebenfalls durch den Eingang schlüpften.
 

Als alle drin waren knipsten sie zuerst wieder ihre Taschenlampen an, um das düstere Gemäuer zumindest ein bisschen zu erhellen. "Und, was machen wir jetzt?", fragte Noel, während sie sich unbehaglich umschaute. "Wir sehen uns noch einmal um, ganz klar", erklärte Hanon gut gelaunt. "Bleiben wir zusammen oder teilen wir uns auf?", fragte Temari. "Ich bin dafür, dass wir zusammenbleiben. Immerhin kennen wir uns doch nicht wirklich aus und es wäre nicht so gut, wenn in kleineren Gruppen vielleicht jemand verloren gehen würde", meinte Shikamaru. "Er hat Recht, wir sollten alle zusammen gehen", stimme Choji seinem besten Freund zu. Auch die anderen sahen ein, dass das wohl wirklich das Beste war, woraufhin sie sich auf den Weg machten, um das alte Schloss etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Langsam setzte sich die Gruppe in Bewegung und lief den dunklen Gang hinunter. Die Lichter der Taschenlampen warfen unheimliche Schatten an die Wände, während sie schweigend hintereinander hergingen. "Wo wollen wir uns überhaupt umsehen, Hanon...?", fragte Luchia nach einer Weile, in der weitestgehend Schweigen geherrscht hatte. "Naja, wir können ja nochmal nachsehen, ob wir in den Zimmern, die uns der Alte gezeigt hat, nicht irgendwas Interessantes finden, immerhin standen wir heute Morgen nur dumm in der Gegend herum", antwortete die Angesprochene. "Und was versprichst du dir zu finden?", fragte Kabuto mit hochgezogener Augenbraue. "Keine Ahnung, vielleicht irgendetwas, das uns einen Hinweis darauf liefert, ob an dieser Geschichte nicht doch etwas Wahres dran ist", erklärte die Blauhaarige. "Du glaubst das immer noch?", fragte Shiori, während sie sich zu ihr umdrehte. "Es könnte doch immerhin sein", erwiderte Hanon. "Mir ist es egal, ob wir etwas finden, ich will so schnell wie möglich wieder hier raus...jetzt ist es noch viel unheimlicher, als heute Morgen", meinte Luchia. "Allerdings...ich wäre jetzt viel lieber zu Hause in meinem Bett", stimmte Seirra ihr zu, die Gaaras Hand umklammert hatte. "Jetzt stellt euch nicht so an. Wir werden schon nicht die ganze Nacht bleiben." Hanon verdrehte genervt die Augen. Seirra wollte gerade etwas erwidern, als sie ein unheimliches Knarren einer alten Tür plötzlich herumfahren ließ. "Habt ihr das gehört?", flüsterte Ino, die Itachi halb angesprungen hatte. "Keine Angst, das war nur eine Tür, die geknarrt hat. Das Ding hier ist uralt, da ist das ganz normal", beruhigte der Uchiha sie, während er ihr kurz durch die Haare strich. "Du denkst also, dass das nur Zufall war? Vielleicht ist ja noch jemand außer uns hier...", meinte Tenten leise. "Mann, hör doch auf, es ist so schon unheimlich genug...", erwiderte Hinata leise, die Narutos Hand sofort fester umklammerte. "Hört auf, euch gegenseitig Angst zu machen. Ich glaube kaum, dass hier noch jemand außer uns ist", versuchte Sasori sie zu beruhigen. "Vielleicht sind es ja die Seelen der Königsfamilie, die keine Ruhe finden", flüsterte Kin mit einer unheimlichen Stimme. "Hör auf, Kin. Das ist echt nicht lustig." Hinata war kurz davor, in Panik zu verfallen, worauf Naruto ihr beruhigend einen Arm um die Schulter legte und sie näher zu sich zog. "Oh mann, könnt ihr jetzt endlich mal aufhören. Kin, du weißt ganz genau, wie Hinata auf so etwas reagiert. Also halt dich mal ein bisschen zurück, es ist nicht jeder so hart im Nehmen wie du", ermahnte sie Temari. "Jaja, ist ja schon gut", schmollte die Schwarzhaarige. "Kommt schon, lasst uns weitergehen", meinte Coco dann, woraufhin die anderen zustimmend nickten und sie weiter den Gang hinuntergingen.
 

Noch eine ganze Weile sahen sie sich in den verschiedenen Räumen um, immer wieder hörten sie unheimliche Geräusche, immer wieder fuhren sie erschrocken herum, nur um immer wieder auf's Neue festzustellen, dass niemand hinter ihnen war. Es wurde ihnen immer unheimlicher, die Dunkelheit, die weit und breit herrschte, war beinahe erdrückend. Einige wären am liebsten schon gegangen, wäre da nicht Hanon gewesen, die sie davon abgehalten hatte, indem sie ihnen immer wieder sagte, dass sie sich nicht so anstellen sollten und sie ohnehin nicht mehr allzu lange bleiben würden. Schließlich fanden sie sich in der Eingangshalle wieder, wo sie erst einmal stehen blieben und berieten, wie sie weiterhin vorgehen wollten. "Wir haben jetzt alle Zimmer abgeklappert und absolut nichts gefunden...", meinte Sakura seufzend. "Ja, dort haben wir nichts gefunden. Aber was ist denn mit den Zimmern, die er uns nicht gezeigt hat? Soweit ich weiß, sind im oberen Stockwerk noch mehr Räume", erwiderte Hanon. "Was? Du willst tatsächlich noch länger hier bleiben? Was ist denn, wenn sie im Internat schon längst bemerkt haben, dass wir nicht in unseren Betten liegen? Du weißt genau, dass wir uns damit einen riesen Ärger einhandeln werden. Wenn du hier unten schon nichts gefunden hast, glaube ich kaum, dass du dort oben etwas finden wirst", entgegnete Kiba. "Das weißt du doch nicht. Wenn wir nicht nachsehen, können wir es nicht herausfinden", antwortete Hanon sofort, woraufhin Kiba sich wohl oder übel geschlagen geben musste; dem hatte er nichts entgegenzusetzen. "Also gut, dann gehen wir eben, aber danach gehen wir nach Hause", mischte sich Sarina ein. "Okay, ich verspreche dir, dass wir uns danach sofort auf den Weg machen werden", versprach ihr Hanon, worauf die Blonde zustimmend nickte. Man sah ihr an, dass sie am liebsten jetzt schon gegangen wäre. Vor allem Sasori merkte das, der genau spürte, dass ihre Hand in seiner leicht zitterte.
 

Nachdem sie noch eine Weile gezögert hatten und Hanon auch einige dazu überreden musste, ihr in den oberen Stock zu folgen, stiegen sie schließlich die alte Steintreppe hoch, die sie in die obere Etage führte. Oben angekommen, schauten sie sich erst einmal um. Wie schon im Erdgeschoss und in den ersten beiden Stockwerken erstreckte sich ein langer, dunkler, unheimlicher Korridor vor ihnen. "Sollen wir uns wirklich hier umsehen? Vielleicht ist hier oben etwas, das wir gar nicht wissen sollten. Es könnte doch sein, dass uns diese Zimmer deswegen nicht gezeigt wurden", meinte Seirra, die sich immer noch unbehaglich fühlte. "Was sollte denn hier sein, das so verboten ist?", winkte Hanon ab. "Seirra hat Recht, es gibt Dinge, die nicht für andere bestimmt sind, Hanon. Ganz egal, was es ist. Wir müssen doch nicht das ganze Schloss auf den Kopf stellen. Wir haben nichts gefunden, ich glaube kaum, dass wir jetzt Glück haben werden. Lass uns doch nach Hause gehen", versuchte es Noel zum wiederholten Mal, doch die Prinzessin des Südatlantiks reagierte nicht darauf. "Dann kommt es ja auf die paar Zimmer auch nicht mehr an. Wenn wir uns jetzt schon überall umgeschaut haben, können wir das hier oben auch noch. Vielleicht finden wir ja doch noch etwas", meinte sie entschlossen. Die anderen seufzten, langsam gaben sie ihre Hoffnungen auf, dass sie es ihr doch noch ausreden könnten. Sie mussten ihr wohl oder übel folgen, damit sie endlich nach Hause gehen konnten.
 

Die Gruppe setzte sich in Bewegung und lief immer weiter den dunklen Gang hinunter. Das obere Stockwerk war verfallener als die anderen, als ob sich niemand mehr wirklich darum kümmern würde. Überall hingen dicke Spinnweben von der Decke und alles war voller Staub. Es sah nicht so aus, als ob hier in den letzten Wochen jemand gewesen wäre. "Sind hier oben überhaupt Zimmer?", fragte Tenten nach einer Weile, in der sie noch keine Tür gesehen hatten. "Hier müssen Zimmer sein, ich glaube kaum, dass das hier ein leerer Gang ist", erwiderte Hanon. Sie hatte es kaum gesagt, als auch schon die erste Tür in Sicht kam. "Na, bitte, wer sagt's denn", meinte die Blauhaarige zufrieden. Sie warf noch einmal einen Blick über ihre Schulter zu den anderen, bevor sie die verstaubte Klinke in die Hand nahm und sie hinunterdrückte. Mit einem unheimlichen Knarren schwang die Tür auf und gab den Blick in ein verstaubtes, altes Kinderzimmer frei. Zögernd traten sie ein. "Ob das das Zimmer der Prinzessin war?", fragte Sasuke, während er sich zusammen mit Sakura, die sich immer noch an seinen Arm klammerte, umschaute. "Wahrscheinlich, seht mal, ich glaube, da ist sogar ein Bild von ihr", sagte Coco plötzlich und zeigte auf die uralte Kommode die gegenüber vom Bett stand. Langsam ging sie darauf zu, während die anderen ebenfalls neugierig näher kamen, um ihr über die Schulter zu sehen. Die Blonde wollte gerade die Hand danach ausstrecken, um den Staub runterzuwischen, als sie es plötzlich alle auf einmal hörten. Irgendetwas schien draußen auf dem Gang zu sein. Erschrocken drehten sie sich zur Tür. "Habt ihr das gehört...?", flüsterte Sakura. "Ja...das kam von draußen", flüsterte Kin zurück. "Seid ihr euch jetzt immer noch sicher, dass wir alleine hier sind...?", fragte Seirra leise und schon beinahe panisch. "Jetzt bleibt mal ruhig. Am besten schleichen wir uns erstmal raus und sehen nach was los ist und dann sollten wir verschwinden. Es ist höchste Zeit zu gehen...", gab Deidara ebenso leise zurück. Die anderen nickten zustimmend, selbst Hanon gab sich damit zufrieden, auch sie fand das Ganze mittlerweile unheimlich. "Könnt ihr Älteren nicht vorgehen?", fragte Noel. "Klar, bleibt einfach hinter uns", antwortete Itachi, den sie kurzerhand vorgeschickt hatten. So leise wie möglich schlichen sie sich zur Tür. Itachi vergewisserte sich noch einmal, dass alle da waren, bevor er langsam um die Ecke schaute. Auch die anderen lugten in den dunklen Gang. Es war totenstill, kein Laut war zu hören, die Zeit schien still zu stehen...
 

Und dann passierte alles ganz schnell. In der Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatten, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts ein rotes, flackerndes Licht auf, das langsam auf sie zuschwebte. Im selben Moment, in dem sie es sahen, fingen alle an zu schreien. So schnell sie konnten rannten sie die Treppe hinunter, ohne sich noch einmal umzudrehen, aus Angst, das Licht könnte schon direkt hinter ihnen sein. Unten angekommen hasteten sie den Gang wieder hinunter, zurück zu dem Loch in der Wand, durch das sie hereingekommen waren. Eilig schlüpften sie nacheinander wieder hinaus, bis alle wieder draußen waren, ehe sie weiter in den Wald liefen. Erst, als das Schloss nicht mehr zu sehen war, blieben sie atemlos stehen und mussten sich erst einmal wieder beruhigen. "Oh mein Gott, habt ihr das gesehen...was zum Teufel war das...?", fragte Kin völlig außer Atem. "Keine Ahnung...aber es war unheimlich. Bin ich froh, dass wir da raus sind...", antwortete Ino. "Ob das wirklich diese Seelen waren." Die unheimliche Frage von Seirra schwebte im Raum. "Ach was, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Aber irgendetwas muss da sein. Normal war es auf jeden Fall nicht", erwiderte Rina. "Da hast du Recht...", stimmte Temari ihr zu. "Dann war also doch noch jemand außer uns dort...wer das wohl war?", überlegte Shiori. "Ich will es ehrlich gesagt gar nicht wissen...", meinte Yuri. "Sollen wir nochmal hingehen und es herausfinden?", fragte Hanon dann. Einen Moment herrschte Stille. Doch schließlich brach Sarina, die Sasori immer noch beinahe panisch umarmte, das Schweigen. "Nein, ich finde, für heute ist es genug. Wir sollten endlich nach Hause gehen." "Ich finde, sie hat Recht", stimmte Asuka ihr zu. "Na gut, ihr habt gewonnen. Ich fand es ehrlich gesagt auch unheimlich. Lasst uns gehen", willigte jetzt auch die Blauhaarige ein und auch die anderen waren einverstanden. Nachdem sie noch einmal einen Blick nach hinten geworfen und erleichtert festgestellt hatten, dass niemand hinter ihnen war, machten sie sich schließlich auf den Weg nach Hause.
 

Am Internat angekommen, schlichen sie sich so unauffällig wie möglich zum Haupteingang. Glücklicherweise hatte Sarina einen Schlüssel dafür, den außer ihr nur noch ihre Eltern besaßen. Leise schloss sie auf und ließ die anderen eintreten, bevor sie selbst reinging, die Tür wieder hinter sich schloss und sorgfältig verriegelte. Sie wollten sich gerade die Treppe hochschleichen, als plötzlich die Lichter in der Eingangshalle angingen und ihnen Kakashi und Orochimaru gegenüberstanden. "Oh nein...jetzt gibt es Ärger...", murmelte Shiori, als sie ihren Vater und dessen Kollege erblickte. "Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie spät es ist?", fuhr Orochimaru sie auch gleich an. "Es...es tut uns wirklich leid...wir...wir hätten uns nicht rausschleichen dürfen...", fing seine Tochter leise an, wurde allerdings von ihm unterbrochen. "Das hättet ihr euch vorher überlegen sollen, was habt ihr euch bloß dabei gedacht, euch mitten in der Nacht rauszuschleichen?" "Wir haben uns eigentlich nichts dabei gedacht und es tut uns leid, Sensei Orochimaru...es war meine Schuld, ich habe die anderen dazu überredet", mischte Hanon sich jetzt ein. "Aber wir haben uns überreden lassen und sind mit ihr mitgegangen. Sie müssen uns also alle bestrafen", erwiderte Rina. Orochimaru und Kakashi warfen sich einen kurzen Blick zu. "Das wird sich wohl kaum vermeiden lassen. Ihr werdet uns jetzt erstmal zu Tsunade begleiten. Deine Mutter ist schon fast krank vor Sorge, Sarina...dein Vater ist auch bei ihr", sagte Kakashi dann an die Blonde gewandt, die nur mit gesenktem Blick nickte. "Kommt, wir wollen sie nicht noch länger warten lassen", meinte Orochimaru dann und winkte sie hinter sich her. Die Freunde folgten ihm langsam.
 

Am Büro der Direktorin angekommen, klopfte Kakashi kurz an, woraufhin er sofort hereingebeten wurde. Er öffnete die Tür und betrat gefolgt von den anderen den Raum. Als die Tür geöffnet wurde, drehten sich Tsunade und Jiraiya, die die ganze Zeit ungeduldig und voller Sorge gewartet hatten, um. Man konnte ihnen die Erleichterung richtig ansehen, als sie sahen, dass es offensichtlich allen gut ging. "Sarina..." Sofort kamen sie auf ihre Tochter zu und umarmten sie erleichtert. "Was hast du dir nur dabei gedacht...?", fragte Tsunade und umarmte sie fester. "Es tut mir leid, Mama...ich habe nicht nachgedacht. Ich wollte euch keine Sorgen bereiten", entschuldigte sie sich leise. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist...", sagte die Direktorin leise. "Schon gut, es geht uns allen gut, wir haben aufeinander aufgepasst", erwiderte Sarina. "Und trotzdem war es unverantwortlich, aber das müssen wir dir wohl kaum sagen, oder?", mischte sich Jiraiya jetzt ein. "Nein, natürlich nicht, Papa...", antwortete seine Tochter etwas kleinlaut. Tsunade, die den ersten Schock jetzt überwunden hatte, löste sich von ihr und ging langsam zurück zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich wieder dahinter und schaute dann wortlos in die Runde. "Erst einmal möchte ich mich bei euch bedanken, Kakashi und Orochimaru, dass ihr sie hergebracht habt. Und nun zu euch. Seid ihr euch überhaupt darüber bewusst, welche Sorgen wir uns um euch gemacht haben, nicht nur um Sarina, sondern um euch alle. Ich dachte, ich höre nicht recht, als Anko vorhin zu mir kam und mir mitteilte, dass eure Betten leer sind und man euch nirgendwo im Gebäude finden könnte." Tsunade hatte ihren strengen Ton wiedergefunden und sah alle eindringlich an. Niemand sagte etwas, alle richteten betreten ihren Blick auf den Boden. "Wo verdammt nochmal wart ihr?", fragte sie dann. Hanon trat einen Schritt vor. "Es tut uns wirklich leid...das Ganze war meine Idee. Als wir diesen Ausflug zu diesem Schloss die letzte Woche unternommen haben, haben wir auch die Geschichte erfahren und ich wollte unbedingt wissen, ob etwas Wahres daran ist. Deswegen habe ich die anderen dazu überredet, sich zusammen mit mir heute Nacht aus der Schule zu schleichen, um zum Schloss zu gehen, damit wir uns in Ruhe dort umsehen könnten", erzählte sie leise. Tsunade hörte ihr zunächst schweigend zu. "Ich verstehe, es beweist Mut, hier vorzutreten und das alles zuzugeben. So etwas weiß ich zu schätzen, Hanon. Trotzdem kann ich euch das nicht so einfach durchgehen lassen. So ungern ich es auch tue, ich muss euch leider eine kleine Lektion erteilen. Zur Strafe, dass ihr nachts das Schulgelände verlassen habt und auf eigene Faust losgegangen seid, werdet ihr am nächsten Wochenende die gesamten Klassenräume säubern. Meinetwegen könnt ihr euch dazu in Gruppen aufteilen, aber jeder von euch wird mithelfen. Auch du, Sarina." Wieder sah sie einen nach dem anderen an, zuletzt ruhte ihr Blick auf ihrer Tochter, die kaum merklich nickte. Auch die anderen nickten zustimmend, als Zeichen, dass sie verstanden hatten. "Gut, das ist erst einmal genug. Geht jetzt in eure Betten und bleibt auch dort." Wieder nickten alle, bevor sie sich von Tsunade und den anderen Lehrern verabschiedeten und dann langsam in ihre Schlafsäle gingen.
 

Eine Woche später traten sie ihre Strafe an. Sie teilten sich untereinander auf und jede Gruppe übernahm einen anderen Klassensaal, damit sie schneller fertig sein würden. Sakura und ihre Freunde hatten sich zusammen mit Sasuke und Naruto den Biologiesaal vorgenommen. Schweigend erledigten sie ihre Arbeit, bis Naruto irgendwann den Lappen in eine Ecke warf und sich lustlos auf das Lehrerpult schwang. "Ich hab keine Lust mehr, das ist sowas von ätzend, echt jetzt..." "Ich kann dich gut verstehen, wir wollen auch nicht mehr", seufzte Tenten, die zusammen mit Hinata die Schränke im hinteren Teil des Raumes putzte. "Es ist aber auch gemein, uns wirklich alles putzen zu lassen", meinte Ino und pustete sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. "Allerdings, aber was habt ihr denn erwartet, dass sie das alles lustig finden und uns ungeschoren davonkommen lassen würde?", mischte sich Sasuke jetzt ein, während er zu Sakura hinüber ging und sie sanft umarmte. "Ja, aber die ersten beiden Stockwerke hätten es auch getan...", meinte die Rosahaarige und schmiegte sich an ihn. "Aber mal ehrlich, eigentlich hat es sich doch gelohnt, oder?", sagte Kin plötzlich. "Wie meinst du das?", fragte Temari. "Naja, es war vielleicht unheimlich und so, aber es war doch total aufregend, sich bei Nacht aus der Schule zu schleichen, wenn doch hinter jeder Ecke ein Lehrer lauern könnte. Und auch, wenn wir am Schluss alle Angst hatten, war es doch spannend, das Schloss zu erkunden oder nicht?" Fragend schaute die Schwarzhaarige ihre Freunde an. "Ja, eigentlich hast du Recht. Es hat trotz allem irgendwie Spaß gemacht", grinste Ino. "Ihr würdet es also wieder tun?", fragte Sasuke. "Warum nicht, nur nicht in den nächsten zwei Wochen, sonst müssen wir das Schulgebäude noch streichen", lachte Naruto. Die anderen stimmten in sein Lachen ein. "Na, kommt. Lasst uns weitermachen, die Arbeit erledigt sich nicht von allein", meinte Temari dann und nahm ihren Putzlappen wieder in die Hand. Die anderen nickten zustimmend und schließlich setzten sie ihre Arbeit fort.
 


 

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So, das war's mal wieder.

Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat.

Aber manchmal fehlten mir die nötigen Ideen oder ich hatte nicht wirklich Zeit, um zu schreiben.

Am Ende hat es aber dann doch noch geklappt :)

Würde mich natürlich wie immer über Kommis freuen und will mich an dieser Stelle auch für die bedanken, die dazu gekommen sind^^

Ich hoffe, dass euch die FF auch weiterhin so gut gefällt.

Bis zum nächsten Kapitel :)
 

oOLunaOo



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NaruHina_forever
2010-04-12T16:42:51+00:00 12.04.2010 18:42
wieder mal ein tolles kapitel
Coco ist in Lee verliebt, ach wie süß
aber das mit dem sich miz dem viel zu lange Zeit lassen, wobei es föllig offensichtlich ist und dass sich coco nicht getraut han es Lee zu sagen und er es wahrscheinlich nicht bemerkt kommt uns doch ziemlich von Hinata und Naruto im Manga bekannt vor^.^
die vorbereitung für die party war ja echt chaos pur, richtig funny
aber auch richtig hinterhältig von den mädels, dass ausgerechnet coco lee holen soll, aber zum glück war ja seira bei ihr (seira is meine lieblings mermaid princess^^) aber schön zu lesen, dass es so wunderbar mit lee und coco ausgegangen ist, lee kann ja richtig romanisch sein, da sollte sich mal unser kleiner naruto im manga ne scheibe von abschneiden^^

eins weiß ich jetzt mit absoluter sicherheit! Hanon ist ein absoluter surkopf und dickschädel noch dazu.


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