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Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer

Road to be a Pokémon Master
von

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Episode 206: Eine geheimnisvolle Höhle

Mit der Hilfe von Mr. Brack haben es unsere Freunde geschafft, sich ihren Weg nach Faustauhaven zu bahnen, denn wie schon einst am Anfang von Takeshis Reise stellte er seine Yacht für die Überfahrt zur Verfügung. Im Vergleich zu damals gab es jedoch einen kleinen Unterschied, denn dieses Mal hatte Mr. Brack keinerlei Treibstoff in Reserve. Es dauerte jedoch nicht lange, bis Vordenker Kira schließlich die rettende Idee hatte: mit Hilfe von Takeshis und Jeffs Wasser-Pokémon, die Seile um ihren Hals gespannt bekamen, dessen andere Enden an der Rehling des Bugs der Yacht befestigt waren, sollte es möglich sein, die Yacht von den Pokémon ziehen zu lassen. Da man von dem eigentlichen Gewicht der Yacht im Wasser natürlich sehr viel weniger merkt, als auf dem Festland, stellte sich Kiras Idee schließlich als brillant heraus, denn genau so setzten unsere Freunde seine Idee letztlich auch um.
 

Seitdem ist ca. ein halber Tag vergangen und es dämmerte bereits leicht. Während der Abendhimmel fast wolkenlos schien und in einem dunklen, orangeroten Farbton getaucht war, sank die Sonne am Horizont immer und immer weiter, sodass sie mittlerweile nur noch zur Hälfte zu sehen war.

Takeshi stand indessen ganz vorne am Bug zusammen mit Jeff und Kira, während sich Mr. Brack mit Pecko am Heck der Yacht aufhielt. Völlig hin und weg schaute Takeshi in die Ferne, während er beeindruckt staunte: „Wow...Dieser Sonnenuntergang ist der Wahnsinn. Das ist der Vorteil, wenn man durch das Reisen ständig in der freien Natur ist.“ „Tja, aber es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir auch schon wieder in Faustauhaven sein.“, merkte Jeff nebenbei an.

Unterdessen warf Kira einen besorgten Blick über die Rehling hinaus nach unten, bis er schließlich seine Freunde mit einem mitleidigen Blick anschaute und sagte: „Hey, Leute! Ich glaube, Faustauhaven muss noch etwas warten! Eure Pokémon sehen total fertig aus. Und ganz abgesehen davon sind wir im Vergleich zu vorhin viel langsamer geworden. Die brauchen unbedingt ne Pause.“

Takeshi schaute daraufhin ebenfalls besorgt nach unten, ebenso wie Jeff, bis er schließlich zustimmend meinte: „Du hast Recht, Kira. So hat das keinen Sinn. Wir wollen ja auch niemanden überbeanspruchen.“ Jeff drehte sich infolgedessen nach hinten um und schaute in Richtung Mr. Brack, während er lautstark rief: „Hey, Mr. Brack! Unsere Pokémon sind total fertig. Sie brauchen unbedingt ne Pause. Können wir so auf offener See ne Rast einlegen?“

Nachdem Mr. Brack dies gehört hatte, begab er sich nach vorne zu den anderen, bis er schließlich antwortete: „Hm...Das halte ich für keine so gute Idee. Zwar ist die See im Moment sehr ruhig, dies kann auf dem Meer jedoch immer schnell umschlagen.“ „Aber was ist mit unseren Pokémon?“, wandte Takeshi nun besorgt ein, woraufhin Kira plötzlich seine linke Hand auf Takeshis rechte Schulter legte und klarstellte: „Vergiss es, Takeshi! Mr. Brack hat Recht. Schon vergessen? Wir sind damals ne ganz schöne Weile zusammen mit Yuna auf ihrer Yacht durch den östlichen Ozean von Hoenn geschippert. Da herrschte auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein. Wir sind sogar einmal fast gekentert wegen dieser riesigen Welle, die damals ein Wailord verursacht hat. Und wenn das Wetter mal auf offener See heftig umschlägt, dann können solche riesigen Wellen auch locker ohne die Einwirkung von Pokémon entstehen. Das Risiko wäre viel zu groß.“

Takeshi schaute daraufhin ganz verbissen nach unten und ballte seine Fäuste, weil ihm der Gedanke nicht gefiel, dass die Pokémon sich so sehr für sie alle aufopfern mussten.
 

Doch bevor er überhaupt einen neuen Einwand finden konnte, zeigte Mr. Brack plötzlich mit dem Zeigefinger zur Seite und sagte sichtlich erfreut: „Oh, wie es aussieht, hat sich unser kleines Problem erledigt. Seht ihr die Insel dort im Osten? Wenn wir Kurs auf sie nehmen, sind wir in etwa 10-15 Minuten da. Das wäre doch ideal, um eine kleine Pause einzulegen.“

Sichtlich verwundert schauten unsere Freunde nun in die Richtung, die Mr. Brack ihnen wies, bis sie in der Ferne schließlich ebenfalls die kleine Insel erblickten. Aufgrund dessen machte sich in der Runde große Erleichterung breit, bis Jeff schließlich enthusiastisch rief: „Jaaaaa! Woohoo, ist ja großartig. Dann können sich unsere Pokémon ja doch noch ausruhen.“

Umgehend beugte sich Takeshi nun wieder über die Rehling, um seinen und Jeffs Pokémon mitzuteilen, dass sie nur in Richtung der östlich gelegenen Insel weiterzuschwimmen bräuchten, um sich danach eine ausgiebige Pause gönnen zu können. Natürlich sagten sie da nicht nein und nahmen daher direkten Kurs auf die Insel.
 

Wie Mr. Brack es schon spekuliert hatte, dauerte es nur etwa 15 Minuten, bis unsere Freunde dort ankamen. Glücklicherweise blieben sie dabei von jeglicher Art von Wetterumschwung verschont. Nachdem Mr. Brack schließlich am nur etwa 200 Meter langen Strand den Anker geworfen hatte, sprangen unsere Freunde von der Yacht hinunter auf den schönen, weichen Sand und sahen sich freudig um.

Nur etwa hundert Meter vor ihnen erstreckten sich zahlreiche dicht gestaffelte Bäume, die keinen Blick auf das zuließen, was sich hinter ihnen verbarg. Natürlich weckte dies mal wieder das Interesse unseres kleinen Helden, weswegen sich Takeshi plötzlich zu Mr. Brack, der noch auf der Yacht stand, umdrehte und fragte: „Mr. Brack? Könnten Sie auf die Pokémon aufpassen? Ich würde mir gerne mal ansehen, was sich hinter dem Wald befindet. Ginge das?“ Mr. Brack wollte selbstverständlich kein Spielverderber sein und winkte ab, wobei er mit einem fröhlichen Lächeln meinte: „Natürlich, mein Junge. Geht ruhig, seht euch etwas um und vertretet euch ein wenig die Beine! Ich werde solange auf eure Pokémon Acht geben, macht euch keine Sorgen!“

Takeshi grinste daraufhin sichtlich zufrieden und rief noch „Hey, Sumpex! Erkundungstour ist angesagt. Kommst du mit?“, woraufhin Sumpex sich nicht zweimal bitten ließ und sofort zu seinem Trainer rannte, wobei es vorfreudig „Sum, Sumpex!“ sagte.

„Danke, Mr. Brack. Wir sind auch bald wieder zurück. Sobald unser kleiner, quengeliger Kumpel hier seinen Abenteuertrieb befriedigt hat, hahaha!“, verabschiedete Kira Mr. Brack noch mit einem kurzen Winkgruß, woraufhin Takeshi ihn wütend ansah und fragte: „Hey, was soll das denn heißen?“ Doch statt genauer darauf einzugehen, fasste Kira Takeshi plötzlich auf den Kopf und drückte ihn, während er zusammen mit Jeff losging, nach vorne. Während Takeshi dabei „Hey, loslassen! Kira, was soll das?“ quengelte, meinte Kira mit einem erheiterten Lächeln: „Hehehe...Stell nicht so viele Fragen! Komm, marsch, marsch!“
 

Und so begaben sich unsere Freunde also in den kleinen Waldabschnitt, der im Inneren zunächst wie eine Art dichter Dschungel wirkte. Zwar erspähten sie beim genaueren Hinsehen das ein oder andere Pokémon, doch es wurde ihnen dabei sehr schnell klar, dass diese aus Gewohnheit an die Abgeschiedenheit Fremde lieber meiden wollten und sie daher gut versteckt hinter Bäumen und Pflanzen mit prüfenden Blicken verfolgten.

Die Stimmung unserer Freunde wurde dadurch jedoch keinesfalls getrübt. Allerdings wandelte sie sich urplötzlich zu großer Verwunderung, als die drei schließlich nach gerade einmal 10 Minuten Fußmarsch aus dem Wald herauskamen und sich vor ihnen ein ungewöhnliches Bild darbot. Etwa 10 Meter vor sich erblickten sie eine merkwürdig aussehende, große Felsformation, welche von insgesamt 6 kleineren Felsen umkreist war. Diese Felsen wiederum ergaben, wenn man sie mit Hilfe von gedachten Linien verbinden würde, exakt ein Sechseck.

Vor der mysteriösen Felsformation befand sich ein junger Mann, der in etwa Mitte 20 war. Dieser hatte schwarze, schulterlange Haare und braune Augen. Er trug ein hellblaues Hemd, darüber einen weißen Kittel, und hatte eine braune Hose sowie Turnschuhe an. Neben ihm entdeckten unsere Freunde ein Kindwurm, welches immer und immer wieder seinen Kopf gegen die Vorderwand des Felsens rammte.
 

Unsere Freunde standen derweil perplex da, nicht nur aufgrund der seltsam angeordneten Felsen, sondern auch wegen der Präsenz des Mannes und seines Kindwurm.

„Äh...Also irgendwie...kommt mir diese Situation bekannt vor.“, meinte Jeff nun ganz verwundert, während sich Kira nachdenklich mit zwei Fingern ans Kinn fasste und zustimmte: „Du hast Recht. Ich hab auch irgendwie so ein Déjà-vu.“

In der Zwischenzeit machte sich auf Takeshis Gesicht ein breites Lächeln breit, da er in dem Moment mehr als seine beiden Freunde zu wissen schien. Aus diesem Grunde zeigte er auch plötzlich auf den Mann und schrie lauthals los: „HEEEYYY! SIE DA! Sind Sie nicht...Yoshikawa?“

Sofort liefen Takeshi, Jeff und Kira nun auf den Mann zu, welcher sich zurecht überrascht umdrehte. Als er Takeshi und seine Freunde vor sich sah, meinte er erstaunt: „Oh Mann...Ich hätte nicht erwartet, in so einer abgeschiedenen Gegend auf einer so entlegenen Insel auf Menschen zu treffen. Was wollt ihr denn, Kinder? Hier könnte es ziemlich gefähr...Äh...Hä? Sagt mal...Kennen wir uns nicht?“
 

Erst als der Mann sich die drei näher ansah, kamen in ihm allmählich Erinnerungen hoch. Auch Jeff und Kira fühlten sich nun von Angesicht zu Angesicht mit dem Mann in ihrem Déjà-vu-Erlebnis bestätigt, weswegen Jeff auf den Mann zeigte, Takeshi dabei ungläubig anstarrte und sagte: „Ta...Takeshi...jetzt weiß ich’s wieder. Du meinst Yoshikawa, den wir damals schon einmal an solch einer komischen Felsformation getroffen haben.“ Während Takeshi nun fröhlich grinsend nickte, zeigte Yoshikawa mit dem Finger auf die drei und meinte: „Moment mal! Takeshi? Ha! Ich hab’s. Jetzt weiß ich es wieder. Ihr seid Takeshi, Jeff und Kira, hab ich Recht?“

Yoshikawa schaute nun durch eine freudig lächelnde Runde, allesamt am Nicken, woraufhin er ebenfalls zufrieden sagte: „Hahaha! Wow, mit euch hätte ich hier am allerwenigsten gerechnet. Es ist schön, euch wiederzusehen.“
 

Takeshi, Jeff und Kira haben also Yoshikawa wiedergetroffen. Diesem waren sie vor Monaten schon einmal auf Route 120 in der Nähe von Seegrasulb City auf einem Felsplateau begegnet, auf dem sich exakt die gleiche Felsformation befand, die unsere Freunde nun bestaunten. Damals hatte Yoshikawa ihnen erklärt, dass er sein Studium über legendäre Pokémon und Mythen abgebrochen hatte, nachdem er ein Buch gelesen hatte, in dem sehr verschleiert die Existenz und Fundorte der 3 sogenannten „Golem-Pokémon“ geschildert wurden. Diese Geschichte hatte ihn so mitgerissen, dass er sich fortan nur noch der Erforschung dieser legendären Pokémon widmete.

Als Takeshi, Jeff und Kira ihn das erste Mal trafen, hatten sie mit ihm zusammen vergeblich versucht, die Felsformation mit den gebündelten Attacken ihrer Pokémon aufzureißen, um einen Eingang freizulegen. Da es damals ausweglos schien, hatte Yoshikawa ihnen geraten, weiterzuziehen, und versprochen, eines Tages hinter das Geheimnis zu kommen.
 

Neugierig auf das, was Yoshikawa in all der Zeit Neues in Erfahrung bringen konnte, schaute Jeff sich die Felsformation an und fragte: „Wie sieht es aus, Yoshikawa? Haben Ihre Nachforschungen seit damals schon etwas neues ergeben?“ Kira verschränkte daraufhin seine Arme und meinte: „Mit Sicherheit, oder? Sonst wären Sie wahrscheinlich nicht hier, Yoshikawa. Kein Zweifel, diese Felsformation sieht genauso aus, wie die, an der wir Sie damals zum 1. Mal getroffen haben. Hier liegt also vermutlich eines der 3 Golem-Pokémon vergraben, von denen Sie uns damals erzählt haben, oder?“

Yoshikawa nickte daraufhin zustimmend und wies mit seiner rechten Hand auf die Vorderseite der Felsformation hin, während er erklärte: „Und ob. Es handelt sich hierbei um exakt die gleiche Felsformation, wie die auf dem Felsplateau damals, jedenfalls nach reinen Äußerlichkeiten gesehen. Ihr werdet es nicht glauben, aber mittlerweile habe ich das Geheimnis der 3 legendären Golem-Pokémon gelüftet.“

„Was? Im Ernst?“, fragte Takeshi nun ungläubig, woraufhin Yoshikawa ein triumphales Lächeln auflegte und erwiderte: „Oh ja, das habe ich. Aber es war alles andere als leicht. Die alten Aufzeichnungen aus den wenigen Quellen, die mir zur Verfügung standen, führten mich bei meinen Nachforschungen vor etwa einem Monat in eine Stadt, die sich Flossbrunn nennt. Dort habe ich in einer alten Stadtbibliothek ein uraltes, antikes Buch aus einer Zeit, die mir selbst nicht bekannt ist, gefunden. Das Datum war bereits verwischt, weil das Buch handgeschrieben war und anscheinend irgendwann mit Wasser in Kontakt gekommen sein muss. Jedenfalls fand ich in diesem Buch des Rätsels Lösung. Die 3 Golem-Pokémon sind vor langer Zeit in diese Felsformationen gesperrt worden, damit niemand ihre Macht missbrauchen kann. Dies habe ich euch bereits damals erzählt. Aber in diesem Buch ist der Weg beschrieben, wie man zu diesen Pokémon gelangen und den magischen Bann, der auf ihren Gräbern liegt, brechen kann. Und darüber hinaus...werden diese Pokémon nach Lösung dieses Rätsels wieder zum Leben erwachen.“

„Wie bitte? Das...das wäre ja großartig...“, staunte Takeshi sichtlich beeindruckt, während Kira einen skeptischen Blick aufsetzte und meinte: „Tja, wie man’s nimmt. Damals sagten Sie, dass diese Pokémon gerade wegen ihrer nicht zu unterschätzenden Macht an diesen magischen Orten versiegelt wurden. Das heißt im Klartext, es könnte gefährlich sein, sie wiederzuerwecken. Auf der anderen Seite wäre eine Begegnung mit ihnen ein enormer Fortschritt für die Pokémon-Forschung, oder nicht?“ „Absolut richtig, Kira. Deswegen habe ich mir vorgenommen, diese Pokémon zu fangen, denn ich will mich in den Dienst der Pokémon-Forschung stellen. Und ich werde hier und heute damit anfangen.“, erwiderte Yoshikawa darauf ehrgeizig.
 

Just in diesem Moment tippte Jeff Yoshikawa mit einem bedröppelten Blick an den Arm und meinte: „Äh, eine kleine, bescheidene Frage: Wie wollen Sie das hier und heute anstellen, wenn das Rätsel noch gar nicht gelöst worden ist?“ Yoshikawa grinste Jeff daraufhin triumphierend an und entgegnete gelassen: „Gegenfrage: Habe ich je behauptet, dass ich das Rätsel bislang noch nicht gelöst habe?“ „Äh? So-so-soll das etwa...heißen, dass Sie...?“, zögerte Takeshi nun, seinen Verdacht auszusprechen, woraufhin sich Yoshikawa sichtlich stolz einmal auf die Brust klopfte und dessen Satz fortführte: „...dass ich das Rätsel gelöst habe. Ja, präzise. Genau das wollte ich damit sagen, Takeshi.“

Nachdem der skeptisch dreinschauende Kira dies gehört hatte, ballte er auf einmal die Fäuste und schaute Yoshikawa, ebenso wie die anderen, begeistert an, wobei er neugierig fragte: „Wirklich? Wow, hahaha! Das ist ja der Wahnsinn. Na los, lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen! Wie haben Sie die Siegel dieser Orte gebrochen?“
 

Yoshikawa verschränkte infolgedessen die Arme, schloss seine Augen und ging vor unseren Freunden mehrmals auf und ab, während er mit nachdenklicher Miene erwiderte: „Gut, also passt auf! In den Aufzeichnungen des Buches stand geschrieben, dass man Flossbrunn nach Westen hin verlassen müsse und sich inmitten des tiefsten Ozeans eine Stelle befinde, an der man tief hinabtauchen müsse, um in einer geheimen Höhle eine uralte Siegelkammer vorzufinden. Diesen Ort müsse man jedoch in Begleitung eines Relicanth und eines Wailord betreten. Des Rätsels Lösung werde sich erst unter Erfüllung dieser Bedingungen zeigen. Nachdem ich dies gelesen hatte, machte ich mich umgehend auf den Weg nach Graphitport City und überquerte dabei ebendieses Meer, von dem in dem Buch die Rede war. Hin und wieder passierten auch wilde Wailord meine Route, deswegen war es leicht für mich, gleich eines zu fangen. Mit Relicanth war es jedoch nicht so einfach. Ich hatte einen Mann, der eine Yacht besaß, bezahlt, damit er mich nach Graphitport City fährt. Ich bat ihn mehrmals, mitten auf dem Meer Halt zu machen, damit ich mit Wailord tauchen gehen konnte. Denn Relicanth sind sehr seltene, ebenfalls uralte Pokémon, die meist nur in tieferen Gewässern leben. Allerdings hatte ich ne echte Glückssträhne, denn letztlich ist es mir auch gelungen, ein Relicanth zu fangen. Mit diesen beiden Pokémon im Schlepptau habe ich mich zu Käpt’n Brigg aufgemacht, der in Graphitport City lebt.“

„Käpt’n Brigg?“, fragte Takeshi nun erstaunt, woraufhin er plötzlich mit einem fröhlichen Lächeln fortfuhr: „Haha, was für ein Zufall, er ist ein guter Freund von uns. Lassen Sie mich raten! Sie haben ihn aufgesucht, weil er bekannt dafür ist, Expeditionen mit U-Booten durchzuführen.“

Yoshikawa zeigte daraufhin kurz auf Takeshi und erwiderte lächelnd: „Präzise. Du bist ein schlauer Fuchs, Takeshi. Als ich Käpt’n Brigg von meinem Beweggrund für meine Nachforschungen erzählte, bat ich ihn darum, mir eines seiner Tiefsee-Forschungsboote zu leihen. Mit seiner tatsächlichen Reaktion hätte ich aber nicht gerechnet. Er war völlig verzückt, denn ihn schien das Geheimnis der 3 Golem-Pokémon brennend zu interessieren, nach allem, was ich ihm darüber erzählt hatte. Und so kam es, dass Käpt’n Brigg sogar mit mir zusammen diesen Ort tief im Ozean aufsuchte. Wir fanden ihn jedoch nicht auf Anhieb, vor allem, weil die See auf der Zwischenstrecke zwischen Graphitport City und Flossbrunn ziemlich unberechenbar ist. Es dauerte etwa eine Woche, bis wir diesen Ort tatsächlich ausfindig machen konnten. In einer sehr alten, antiken Siegelkammer sahen wir uns dann einem neuen Problem gegenüber, das ich jedoch ganz leicht mit Hilfe des Buches, das ich in Flossbrunn gefunden hatte, lösen konnte. In diesem Buch stand nämlich, dass man für die Lösung des Rätsels eine Sprache beherrschen müsse, die lediglich aus Punkten bestehe. Diese Passage hatte ich glücklicherweise gelesen, bevor ich nach Graphitport City aufgebrochen war. Ich habe anschließend etwas im Internet nachgeforscht und fand letzten Endes nur eine einzige Art von Sprache, die auf Punkten basiert. Die Brailleschrift.“

„Die Brailleschrift? Was...was ist das denn?“, fragte Takeshi nun sichtlich irritiert, da er dieses Wort noch niemals zuvor in seinem Leben gehört hatte. Fragend schaute er daher durch die Runde, doch weder Jeff noch Kira konnten ihm diese Frage beantworten. Auf belehrende Weise hob jedoch schließlich Yoshikawa seinen rechten Zeigefinger an und erklärte: „Das ist ganz einfach. Die Brailleschrift ist von den Menschen erfunden worden. Und um genau zu sein, handelt es sich dabei um nichts geringeres als Blindenschrift.“

Jeff schaute daraufhin total perplex und wandte verständnislos ein: „Hä? Aber...was hatten denn die Menschen, die diese 3 Pokémon versiegelt haben, davon, das Geheimnis des Rätsels in Blindenschrift in der Siegelkammer anzugeben? Im Grunde hätten sie es gar nicht angeben sollen, wenn sie so sehr wollten, dass diese Pokémon nie mehr erweckt werden.“

Yoshikawa nickte daraufhin zustimmend und meinte: „So gesehen hast du Recht, Jeff. Aber vielleicht dachten sie, dass die Macht dieser Pokémon eines Tages auch nützlich sein könnte, und wollten eventuell daher nicht, dass die Erinnerung an die Lösung des Rätsels ausstirbt. Und der Grund, warum die Lösung in Brailleschrift angegeben ist, dürfte auch relativ simpel sein. Brailleschrift ist für die Blinden erdacht worden. Allerdings kann man sich denken, dass kein Blinder dieser Welt jemals an diese abgelegenen Orte gelangen wird. Ansonsten beherrschen nur solche Menschen diese Schrift, die sich mit Blinden auseinandersetzen, zum Beispiel, indem sie ihnen ihr Alltagsleben erleichtern. Für mich war es glücklicherweise sehr einfach, mit der Brailleschrift umzugehen. Es gibt nämlich für jeden Buchstaben, den wir in unserer Sprache kennen, nur ein bestimmtes Punktemuster in der Brailleschrift. Also habe ich mir aus der Bücherei in Flossbrunn ein Buch ausgeliehen, das sich mit Brailleschrift beschäftigt. Ich habe mir dann die Seite, auf der alle Punktemuster abgebildet waren, kopiert und anschließend auswendig gelernt. Deswegen brauchten Käpt’n Brigg und ich in der Siegelkammer nur den Anweisungen, die auf alten Steintafeln niedergeschrieben waren, zu folgen, um die 3 Siegel zu brechen. Tja, und nun...stehe ich endlich davor, dem ersten der 3 Golem-Pokémon entgegen zu treten.“
 

Etwas bedröppelt schauten nun alle auf Kindwurm, welches immer noch wie ein Verrückter seinen Kopf gegen die Vorderwand rammte. Erst jetzt bemerkten Takeshi, Jeff und Kira, dass es seinen Kopf nicht einfach gegen eine Felswand rammte, sondern gegen eine Art Tür aus Stein.

Ziemlich perplex sagte Jeff nun „Äh? Da...da ist ja eine Tür. So eine hatte die Felsformation von damals nicht. Sie ist sicher freigelegt worden, weil Sie und Käpt’n Brigg die Siegel gebrochen haben. Aber, ähm...eine bescheidene Frage: Warum gehen Sie nicht einfach da rein?“, woraufhin sich Yoshikawa plötzlich total aufplusterte und rief: „Uuaahh! Meinst du, das hätte ich nicht längst versucht, Jeff? Eigentlich müsste ich schon längst da drin sein! Allerdings hat wohl der Nagel der Zeit an der Tür genagt, sie will nämlich einfach nicht aufgehen. Deshalb versuchen wir es mit Gewalt. Das Siegel ist schließlich gebrochen, also müsste man jetzt auch dort hineinkommen.“
 

Nachdem Yoshikawa dies gesagt hatte, schlug Takeshi plötzlich mit seiner rechten Faust in seine linke Handinnenfläche, während er ein herausforderndes Lächeln aufsetzte und sagte: „Hehehe...Dann überlassen Sie das mal uns! Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen würden, oder, Sumpex?“ „Sum, Sumpex!“, erwiderte Sumpex darauf entschlossen zustimmend, woraufhin sich Takeshi plötzlich Kira zuwandte und meinte: „Hey, Kira! Ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Eins deiner besten Feuer-Pokémon käme uns jetzt gerade recht.“ „Hm? Wofür brauchst du denn...Hm...Ah, hahaha! Jetzt hab ich’s. Ich glaube, ich weiß, was du vorhast, Kumpel. Und wenn es das ist, was ich glaube, dann wird es auch sicher funktionieren. Vulnona, komm raus! Wir brauchen dich hier.“, erwiderte Kira darauf und warf dann einen Pokéball nach oben, der sich mit einem hellen Lichtstrahl öffnete. „Vul, Vulnona!“, rief nun das quietschfidel wirkende Vulnona, das dem Pokéball entsprang.

Kira schaute Takeshi daraufhin ernst an und fragte: „Zuerst erhitzen wir die Tür, dann kühlt ihr sie wieder ab, das ist dein Plan, stimmt’s?“ Takeshi erwiderte dies mit einem zustimmenden Nicken, woraufhin Kira schließlich auf die Tür zeigte und energisch rief: „Okay. Dann wollen wir mal. Vulnona, setz den Flammenwurf gegen die Tür ein!“ „Vulnooonaaa!“, schrie Vulnona daraufhin energiegeladen auf und feuerte aus seinem weit geöffneten Mund eine riesige Feuerwalze ab, während Kindwurm zuvor noch von der Steintür weggetreten war. Das glühend heiße Feuer traf nun direkt auf die Tür und erhitzte sie enorm, weswegen es auch nicht lange dauerte, bis sie an der Stelle, an der sich der Flammenwurf entfaltete, immer schwärzer wurde.

Nach einiger Zeit befahl Kira schließlich „Vulnona, aufhören! Das reicht.“, woraufhin Vulnona die Attacke umgehend abbrach.

Takeshi zeigte daraufhin auf die Tür und rief: „So, und jetzt wir. Sumpex, Hydropumpe!“ „Sumpeeeeex!“, rief Sumpex daraufhin energisch und feuerte aus seinem Mund einen riesigen, druckvollen Wasserstrahl ab, den es direkt an der Stelle platzierte, die bereits von Vulnona teilweise versengt worden war. Diese Prozedur wiederholten Takeshi und Kira nun mehrere Male, bis die Tür bereits ziemlich in Mitleidenschaft gezogen war.
 

Anschließend zückte Takeshi zuversichtlich grinsend einen neuen Pokéball, den er aus seinem Rucksack herausgeholt hatte, und warf diesen wuchtig nach vorne, wobei er energisch sagte: „Los, Yoshikawa, den Rest schaffen unsere beiden Pokémon mit ihren steinharten Körpern. Tanhel, du bist an der Reihe!“ Mit einem grellen Licht kam nun Tanhel aus dem Pokéball hervor, welches dabei energisch „Taaan, Tanhel!“ rief.

Yoshikawa nickte derweil ebenso zuversichtlich wie Takeshi und erwiderte: „Alles klar. Nachdem ihr die Steintür so stark lädiert habt, sollte das jetzt ein Klacks sein. Kindwurm, mach dich bereit! Kopfnuss-Attacke!“ „Tanhel, Bodycheck!“, gab Takeshi seinen Befehl gleich hinterher, woraufhin Kindwurm und Tanhel zeitgleich nach vorne stürmten. Während Kindwurm mit aller Kraft vom Boden absprang und seinen Kopf gewaltsam gegen die Steintür rammte, wuchtete Tanhel seinen gesamten Körper dagegen. Die Konsequenz war glücklicherweise das, was sich unsere Freunde so sehr erhofft hatten. Durch den geballten Kraftaufwand von Kindwurm und Tanhel gab die Steintür letztlich nach und brach in sich zusammen, wodurch der Eingang zur Höhle endlich freigelegt war.
 

Takeshi streckte daraufhin seine geballten Fäuste jubelnd nach oben und sprang triumphierend in die Luft, wobei er begeistert rief: „Jahahaha! Das war großartig. Super. Sumpex, Vulnona, Tanhel, Kindwurm, das habt ihr klasse gemacht. Tanhel, danke für deine Hilfe. Komm zurück!“

Takeshi holte Tanhel nun in seinen Pokéball zurück, woraufhin Yoshikawa mit einem sichtlich erleichterten Lächeln auf die Tür zutrat. In seinen Augen war dabei ein unglaubliches Leuchten zu erkennen, so nah fühlte er sich bereits der Erfüllung seines großen Traumes. Mit diesem Lächeln drehte er sich nun zu den anderen um und sagte voller Vorfreude: „Danke für eure Hilfe, Freunde. Und jetzt...lasst uns reingehen!“
 

Und so kam es schließlich, dass Yoshikawa, Takeshi, Jeff und Kira zusammen mit Sumpex und Vulnona die Höhle betraten. Drinnen angekommen, stellte diese sich jedoch als wenig spektakulär heraus. Nirgends schien etwas besonderes zu entdecken zu sein. Der Raum, in dem sich unsere Freunde aufhielten, hatte vier gleich lange Seiten, wie ein Quadrat, was deutlich darauf hinwies, dass das Innere dieser Felsformation von Menschenhand geschaffen wurde.

Während die vier weiter voranschritten, schaute sich Jeff genervt um und nörgelte: „Hey, was soll das? Mensch...wo ist das Pokémon? Das kann’s doch jetzt nicht gewesen sein, oder?“ „Nicht so voreilig, Jeff! Folgt mir!“, forderte Yoshikawa in Reaktion auf Jeffs Pessimismus, woraufhin unsere drei Freunde ihm bis zum hinteren Ende des Raumes folgten.

An der Wand entdeckten sie dann sehr überrascht ein großes, nicht entzifferbar wirkendes Punktemuster, mit dem sie alle nichts anzufangen wussten. Zumindest „fast“ alle, denn Yoshikawa wusste natürlich, um was es sich handelte, weswegen er ein triumphierendes Lächeln auflegte und sagte: „Hehehe...Ich hatte mir schon so etwas gedacht, dass uns vielleicht noch eine Art letzte kleine Prüfung erwartet. Aber das ist mir schon fast zu einfach...Seht genau her! Das da ist die Brailleschrift, von der ich euch erzählt habe.“ „Ach ja? Wow...Und was...ähm...steht dort geschrieben? Ist das viel Text?“, fragte Kira nun ziemlich erstaunt, woraufhin Yoshikawa jedoch den Kopf schüttelte und mit Gewissheit entgegnete: „Keine Sorge! Im Gegenteil, es ist nur ein einziger Satz. Dort steht geschrieben: ‚Warte, bis die Zeit zweimal durch ist.’“

„Äh? Wie jetzt? Und was...was ist damit gemeint?“, fragte Takeshi daraufhin völlig desillusioniert, worauf Yoshikawa sichtlich positiv gestimmt erwiderte: „Na ja...hundertprozentig sicher kann ich mir zwar nicht sein, aber...der Hinweis bezieht sich auf die Zeit. Wenn diese zweimal durch sein muss, um das Rätsel dieser Felsformation zu lösen, dann kann ich mir darunter nur vorstellen, dass wir 2 Minuten, vielleicht auch 2 Stunden warten müssen. Es könnten natürlich auch 2 Tage oder 2 Wochen sein...Wer weiß das schon? In dem Hinweis steht ja ‚Warte’, also warten wir einfach. Und falls es doch länger dauern sollte, als erwartet, könnt ihr jederzeit gehen, falls es euch zu blöd werden sollte. Ich würde so oder so weiter hier waren. Ich bin viel zu weit gekommen, als dass ich jetzt aufgeben würde.“

Takeshi, Jeff und Kira waren nun sichtlich beeindruckt von Yoshikawa, der wild entschlossen war, hinter das Geheimnis der 3 Golem-Pokémon zu kommen, und sich auf der Zielgeraden nicht mehr von seinem großen Traum abbringen lassen wollte. So kam es schließlich, dass unsere Freunde geduldig warteten, wobei sie jedoch alle so ihre Zweifel hatten. Wie sich herausstellte, zu Unrecht, denn nach exakt 2 Minuten tauchte an der Wand, auf der die Brailleschrift niedergeschrieben war, plötzlich der Umriss einer Tür auf, die sich schließlich öffnete und nach hinten in einen weiteren Höhlenabschnitt umklappte.
 

Während unsere drei Freunde total erstaunt dastanden und eher weniger damit gerechnet hatten, dass so etwas geschehen würde, ballte Yoshikawa seine Fäuste und schaute dem freigelegten Eingang wagemutig lächelnd entgegen, während er ziemlich selbstsicher meinte: „Na, was hab ich euch gesagt? Sieht wohl so aus, als könnte es endlich losgehen...Golem-Pokémon.“
 

Unsere Freunde und Yoshikawa sehen sich nun dem Eingang, der sie zum vermeintlichen legendären Pokémon führen soll, gegenüber. Das Rätsel der Felsformation, in der sie sich befinden, scheint somit gelöst zu sein. Jedoch stellt sich die Frage, ob sich das dort versiegelte Pokémon, von dessen Existenz Yoshikawa so überzeugt ist, auch wirklich noch dort aufhält. Wird vielleicht ein neues Mysterium in der weiten Welt der Pokémon gelüftet? Es wird spannend, also verpasst nicht die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NiaghtoShine
2009-04-08T16:15:23+00:00 08.04.2009 18:15
wow cool ^^ irgendwie hat der mich an Doc Brown errinert X3
GUtes Kappi und freu mich schon auf nächste ^^
Von: abgemeldet
2009-04-05T15:57:51+00:00 05.04.2009 17:57
cool. jetzt lüftet sich auch dieses alte geheimnis. ist ja schon ziemlich lange her, seit sie diesen forscher getroffen haben. wenn dahinter wirklich eines der drei golems schläft, hat takeshi noch ein legendäres pokémon mehr in seinem pokédex. der hats vielleicht gut. ob sie es wohl fangen können? bin gespannt.
Von:  Sakuna
2009-04-05T09:58:52+00:00 05.04.2009 11:58
Die Golempokemon kommt endlich ins spiel.
Das ist super. Nur weiss ich selber nicht, welcher Golem da drinnen war.
Ich bin eher gespannt, ob sie dieses Pokemon fangen konnen.
Von:  CanisMinor
2009-04-05T08:47:09+00:00 05.04.2009 10:47
ich schließ mich Rowan90 an
ich glaube auch, dort war Regice oder war es doch Registil? ich weis nicht
ich bin schon gespannt wie es weiter geht
Von:  Rowan90
2009-04-04T19:21:14+00:00 04.04.2009 21:21
cool, ich glaub auf der strecke schläft regiice, aber ich weiss es nimma genau.
bin gespannt welches sie vorfinden, aber erstma müssen sie glaub cih noch durch ein labyrinth (is scho ziemlich lang her wo cih des gemacht hab^^')


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