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Ewige Tage

von

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Unsichtbar

Unsichtbar
 

Als Ichigo und Rukia sich dem Schulgelände näherten, hörten sie bereits von weitem vereinzelte Schreie. Ein kurzer Seitenblick genügte und sie beschleunigten ihre Schritte. Weit kamen sie jedoch nicht, denn mit einem gewaltigen Krachen wurden die Schreie nicht nur lauter, sondern die ersten Schüler stürmten ihnen entgegen. Einige bluteten.
 

"Was zum...?", setzte der Junge an, wurde jedoch fast augenblicklich unterbrochen.
 

"Kurosaki-kuuun!"
 

"Inoue!" Das Mädchen löste sich aus der Menge und kam auf sie zu gelaufen. Zwar stoppte sie kurz vor dem Aufprall ab, krallte sich jedoch trotzdem an Rukias Armen fest und begann hastig zu sprechen.
 

"In der Schule - die Lehrer sagen, eine Gasleitung ist undicht! Alles explodiert und - und - ich kann Tatsuki-chan nirgends finden! Sie war die ganze Zeit neben mir, aber dann..." Sie schluckte hart, als ein verdächtiges Glitzern in ihre Augen trat. Die Schwarzhaarige legte ihr beruhigend eine Hand auf den Rücken und sah zum Jungen. Dieser nickte nur und drückte ihr noch seine Tasche in die Hand, ehe er in Richtung Haupttor davon lief. Orihime sah ihm ungläubig nach, als sie plötzlich vor sich etwas aufblitzen sah.
 

"Aber was hat er denn vor?", murmelte sie noch leise, ehe sie schlafend in sich zusammensackte. Die Kleinere lehnte sie behutsam gegen die Mauer. Mit einer hastigen Entschuldigung an die Bewusstlose drehte auch der Shinigami sich um und lief auf das Tor zu. Es waren mittlerweile keine Menschen mehr zu sehen, aber dafür bot die Schule einen äußerst atemberaubenden Anblick. Während die Turnhalle und auch sonst die meisten Nebengebäude scheinbar unversehrt waren, war das Hauptgebäude kaum wieder zu erkennen.
 

"Ichigo!", rief sie möglichst laut, bei dem Versuch eine Explosion aus der zweiten Etage zu übertönen. Wenn das so weiter ging, war von der Schule bald nichts mehr übrig.
 

"Hier!", kam die Antwort und der Junge tauchte vor ihr auf. "Das ist keine Gasleitung, oder?"
 

"Nein. Ich kann es spüren. Es ist mächtig. Und wütend."
 

"Ein Hollow?"
 

Rukia schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht genau, was dass ist, aber... es ist besser, wenn du nicht in diesem Körper hinein gehst." Mit diesen Worten zog sie ihren Handschuh über, wartete bis er nickte und rammte ihre Hand dann schmerzhaft gegen seine Brust. Schon im nächsten Augenblick sackte seine menschliche Hülle in sich zusammen und er stand kampfbereit in seiner geisterhaften Form dort. Automatisch, wanderte seine Hand an sein Schwert, als er sich dem Eingang zu wandte und los rannte.
 

"Bring meinen Körper und Inoue möglichst weit weg von hier und denk nicht mal dran, dass Gebäude zu betreten!", rief er noch über die Schulter, ehe er im Gebäude verschwand. Die Schwarzhaarige rümpfte zwar missbilligend die Nase, tat aber wie ihr geheißen.
 

Flink rannte Ichigo die Stufen hinauf. Das Treppenhaus war glücklicherweise völlig unversehrt und er konnte ohne große Schwierigkeiten in den dritten Stock gelangen. Die "Gasleitung" war auch nicht schwer aus zu machen - man musste nur den Explosionen folgen. Er lief eine Zeit lang geradeaus, bog nach links um die Ecke und blieb abrupt stehen. Der Dunst der letzten Erschütterung hatte sich noch nicht gelegt, also musste der Urheber nah sein. Sehr nah.
 

"Hey!" Es mochte vielleicht nicht der intelligenteste Weg sein, um seinen Feind zu finden, aber immerhin war es ein Weg. Sogar ein erfolgreicher, denn plötzlich hörte er Schritte. Keine lauten, stampfenden, wie die eines Hollows, sondern nur Leise. Sein ganzer Körper spannte sich an, der Griff um sein Schwert wurde noch fester, als er eine verschwommene Gestalt vor sich ausmachen konnte. Sie war nicht riesig oder gar Furcht einflößend. Ganz im Gegenteil, sie war ungefähr so groß wie er und hatte die Umrisse eines Menschen.
 

Du bist tatsächlich hierher gekommen. Sag mir... ist das jetzt Dummheit oder Mut?
 

Die Stimme kam ihm bekannt vor, wenn auch leicht verzerrt. Als der Dunst sich völlig gelegt hatte, entspannte er sich sichtlich.
 

"Man, Ishida. Ich hätte dich fast in zwei Hälften geteilt - kannst du nicht sagen, dass du es bist? Weißt du, was hier los ist?" Er ließ sein Schwert sinken und sah neugierig zum Anderen.
 

Natürlich weiß ich, was hier los ist.
 

Der Schwarzhaarige rückte seine Brille zurecht und Ichigo seufzte leise. Immerhin einer schien ja zu wissen, was hier vor sich ging. Beruhigend.
 

Immerhin bin ich derjenige, der es verursacht.
 

Ganz und gar nicht beruhigend war hingegen das Grinsen auf Ishidas Gesicht. Der Shinigami starrte ihn fassungslos an. "Was faselst du da?"
 

Oh, komm schon. So schwer zu verstehen ist es nicht, Shinigami. Der Grund für all diese Zerstörung... bin ich.
 

Sein Grinsen wurde zu einer Grimasse und der Todesgott konnte nicht umhin, den Unterschied zu bemerken. "Du... bist nicht Ishida.", stellte er fest und hob langsam sein Schwert wieder an. Ein unangenehmes Lachen war die Antwort.
 

Doch. Ich bin Ishida Uryuu, auch wenn vielleicht nicht der, den du kennst.
 

"Was heißt das?"
 

Ich kann es dir gerne zeigen.
 

Und mit diesen Worten, knöpfte er langsam sein Hemd auf. Im ersten Moment sah der Größere ihn einfach nur dumm an, doch dann, sah er es. In der Mitte seiner Brust, nicht weit unter seinem Hals, war ein Loch. Nicht das Loch einer Wunde oder vergleichbares, sondern ein sauberes und völlig natürlich aussehendes Loch. Es war genau wie bei-
 

Wie bei einem Hollow, nicht wahr?
 

Aber Rukia hatte doch gesagt, es wäre kein Hollow! Und er sah auch - von der ungesunden Öffnung in seiner Brust einmal abgesehen -nicht im Mindesten aus wie einer.
 

Aber ich bin kein Hollow. Ich bin auch kein Geist, der von ihm Besitz ergriffen hat. Willst du wissen, was es damit auf sich hat?
 

Der Shinigami konnte einfach nicht anders, als zu nicken. Dieser Anblick war einfach zu... bizarr.
 

Dann, werde ich es dir zeigen!
 

Bevor er mehr tun konnte, als erschrocken zusammen zu zucken, war Ishidas Gesicht plötzlich direkt vor ihm. Seine Augen blitzten auf und Ichigo erkannte, dass sie eine seltsame Farbe hatten. Völlig fasziniert von diesem Smaragdgrün, starrte er hinein und bemerkte nicht, wie alles andere im Dunkeln verschwand.

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Als er blinzelte, veränderte sich die Umgebung. Mit einem Mal, saß er in einem Zimmer. Es schien ein Arbeitszimmer zu sein, denn an den Wänden standen nur Regale, von oben bis unten voll gestopft mit Büchern. Rundherum, nur direkt vor dem großen Fenster, wo wohl ohnehin kein Regal Platz gefunden hätte, stand ein breiter Schreibtisch. Dort lagen einige Papiere und Bücher sorgfältig und ordentlich gestapelt. Als er seinen Blick weiter durch das Zimmer schweifen ließ, entdeckte er plötzlich ein Futon in der Mitte des Raumes. Fast im gleichen Augenblick, in dem er den Schlafplatz entdeckte, bewegte sich dort etwas. Eilig, krabbelte er hinüber und lugte unter die Decke.
 

"Ishida!", entkam es seinen Lippen überrascht. Dann war das hier Ishidas Zimmer?
 

Der Junge unter der Decke murmelte etwas unverständliches, schlug dann in einer einzigen, eleganten Bewegung die Decke zurück, setzte sich auf und sah auf den kleinen metallfarbenen Wecker, der neben ihm stand. Von Ichigo nahm er keinerlei Notiz - was bei dieser Nähe mehr als nur unverständlich war.
 

"Ishida?"
 

Der Quincy saß noch immer aufrecht da und sah auf den Wecker. Worauf zum Teufel wartete er denn nur? Langsam, streckte er die Hand zu dem kleinen Gerät aus, verharrte direkt über dem großen schwarzen Schalter. Es vergingen noch einige Sekunden, dann klickte es plötzlich leise und der Schwarzhaarige ließ seine Hand auf den Wecker herabfallen. Erstickte das piepende Geräusch noch ehe es beginnen konnte. Nun endlich griff er auch nach der Brille, die ebenfalls dort lag und setzte sie auf. Mit einer weiteren fließenden Bewegung war er auf den Beinen und mit zwei schnellen Schritten am Schreibtisch.
 

//Der arbeitet doch nicht schon direkt nach dem wach werden?//, schoss es dem Shinigami ungläubig durch den Kopf, während er den Anderen weiter aufmerksam beobachtete.
 

Tatsächlich machte er keine Anstalten, etwas vom Schreibtisch zu nehmen, sondern stützte sich darauf und sah aus dem Fenster. Nach kurzer Zeit, ließ er seufzend den Kopf hängen und drehte sich um. Mit schweren Schritten kam er auf Ichigo zu, ging an ihm vorbei und hielt kurz vor der Tür inne. Es verstrichen einige Augenblicke, ehe er einen weiteren Schritt in Richtung Tür machte, die Hand ausstreckte und die Klinke herunter drückte. Trotzdem, öffnete er sie nicht. Stand unschlüssig davor.
 

Und dann, plötzlich, drehte er sich ruckartig um und sah aus dem Fenster. In seinen blauen Augen schien etwas zu leuchten, sein ganzes Gesicht wirkte hoffnungsvoll - doch mit einem Mal war es weg. Das Leuchten verschwand, seine ganze Statur wirkte mit einem Mal kleiner.
 

Der Shinigami war zu gefesselt von diesem Schauspiel, als das er auch nur auf den Gedanken gekommen wäre, ebenfalls aus dem Fenster zu sehen. Ishida wandte sich langsam vom Fenster ab, den Kopf hängend. Er wirkt verzweifelt, einsam, traurig. Und Ichigo konnte nicht anders, als aufzustehen und näher an ihn heranzutreten.
 

Was war das nur? Ishida benahm sich nie so. Er war immer kontrolliert, ordentlich und ruhig. Er hatte noch nie gesehen, dass Ishidas Gesichtszüge so verzerrt waren, wie jetzt. Er wirkte so verletzlich, als plötzlich Tränen in seinen Augen aufblitzten. Er hätte nie gedacht, seinen Rivalen und Freund jemals so zu sehen. Es passte einfach nicht in das Bild, dass er sich von ihm gemacht hatte. Er war sich nicht ganz darüber im Klaren, warum er mit einem Mal seine Hand nach Ishida ausstrecke. Er wusste nur, dass er ihn nicht so sehen wollte. Vielleicht war es Mitleid?
 

Doch, noch bevor er den Anderen auch nur berühren konnte, wirbelte der mit einem Mal herum, riss die Tür so heftig auf, dass der Rahmen knackte und stürmte in den nächsten Raum. Mit in der Luft hängender Hand und verwirrtem Gesichtsausdruck sah der Todesgott ihm nach, ehe er ihm hinterher lief. Was auch immer hier los war, der Einzige, der es ihm erklären konnte, war Ishida. Also durfte er ihn nicht aus den Augen verlieren. Während er eben noch so verstört wirkte, konnte man ihn nun gut und gerne mit einem Berserker vergleichen. Er stapfte in die Küche und bereitete Essen zu, nur um mittendrin wieder hinaus zu gehen und im Bad zu verschwinden. Halb angezogen tauchte er wieder auf und holte seine Schultasche aus einem Nebenzimmer. Diese knallte er auf den Tisch und verschwand wieder im Bad. Die ganze Zeit über sah er wütend aus. Sehr, sehr wütend. Und Ichigo musste zugeben, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, was hier vor sich ging.
 

Endlich - nach scheinbar einer Ewigkeit des umher Rennens - stand Ishida fertig angekleidet und mit der Tasche in der Hand im Flur. Der Größere hatte in der Zwischenzeit bemerkt, dass er ohne Probleme durch sämtliche Möbel und Wände gehen konnte und Ishida ihn ganz eindeutig nicht sehen konnte. So ging er auch einfach schon aus der Tür, während der Andere noch unschlüssig davor stand. Nachdenklich, kratzte er sich am Hinterkopf. Das Ganze gefiel ihm nicht. Er wusste nicht, warum er hier war und warum Ishida ihn nicht sehen konnte, aber es gefiel ihm nicht. Dieser komplette, verbitterte Ishida gefiel ihm nicht.
 

Er wollte wissen, warum der Junge vorhin so verzweifelt aus dem Fenster gesehen hatte. Auf was hatte er gewartet? Was sollte hier vor dem Fenster sein? Er wusste nicht, was er tun sollte. Zermürbt, ließ er sich auf dem Boden nieder. Was konnte er denn machen? Ishida konnte ihn ja nicht einmal sehen, wie sollte er ihm da nur helfen?
 

Ichigo betete schon lange nicht mehr. Seitdem seine Mutter ums Leben gekommen war, hatte sein Glaube stark nachgelassen. Aber jetzt, gerade jetzt, presste er instinktiv die Hände gegeneinander. //Lass ihn mich sehen!//
 

In diesem Moment öffnete sich die Haustür und Ishida trat hinaus. Er sah noch immer zornig aus, als sein Blick plötzlich nach unten wanderte und... tatsächlich an ihm hängen blieb.
 

Unsichtbar - Ende
 

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Gleiches Spiel wie letztes Mal, bei Kommis gibt's das nächste Kapitel schneller ^^ *irgendwie versuch Leute ins Bleach Fandom zu zerren* XD

Dat

-Ma-Chan-



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ranschu
2006-07-13T10:07:52+00:00 13.07.2006 12:07
Dein Locken mit Kommis find ich etwas schwach, muss ich ehrlich zugeben. Ich weiß, dass es viele so machen, aber was bringt das schon? Ich find es ehrlich schade, dass man seine FF so besser verkaufen will, da ich der Meinung bin, dass es deine nicht nötig hat. Ich finde, das was von ihr bis jetzt on ist, gut und interessant geschrieben und möchte sie gerne weiterlesen, auch ohne dass man immer ein Kommi hinterlassen muss damit es weitergeht. Da ich selbst schreibe, weiß ich wie schön es ist Kommis zu bekommen, aber ich weiß auch, dass viele die FFs lesen ohne ein Kommi zu hinterlassen, auch wenn die Storys gut sind, weil sie einfach keine Lust haben etwas zu schreiben oder nicht die richtigen Worte finden. So geht es mir zur Zeit, ich hab mich fast vollkommen zur stummen Leserin entwickelt. Dies ist mein erster Kommi seit Monaten.
Was mich zum schreiben dieses Kommis bewogen hat? Einerseits dein abschlußsatz des Kapitels, dass du schneller weiterschreibst, wenn du ein Kommi hast, da ich sagen muss, dass ich diese Sätze immer zu tiefst nervig finde. Andererseits, und das weitaus mehr, die FF selbst. Wie gesagt, ich finde sie ansprechend und gut geschrieben. Zudem finde ich, dass es viel zu wenig Bleach FFs gibt, besonders die mit shonen ai ^^. Und da ich total auf Bleach bin zur Zeit, muss ich das fördern.
Nun genug des Geredes. Ich hoffe, ich hab nicht zu viel gemeckert und du bist nicht böse mit mir wegen den geschriebenen und schreibst vielleicht sogar weiter.

LG
ranschu


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