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Was ist dir denn über die Leber gelaufen?

Autor: Hinata_Shouyou

 

Ich kann ehrlich nicht mehr
ich fühle mich so leer, so kraftlos 
alles an mir tut weh sogar mein Herz.

Ich fühle zurzeit garnichts mehr, es ist fast so als wären aus meinem Emotionen
viele sachen wie Liebe und Freundschaft gestrichen
und gar noch mehr ...

ich weis snicht mehr weiter
wenn jemand sagt ich Liebe dich fühle ich nichts, ich fühle zurzeit für niemanden irgendetwas es ist fast so als wolle ich nur in der einsamkeit versinken ...

Ich kann nicht mehr
...

Datum: 25.07.2018 08:05
Auch Einsamkeit ist ein Gefühl. Und sie ist sogar ein tolles Gefühl. Deine Psyche versucht so auf dich aufmerksam zu machen, dass du dich erstmal mit dir selbst beschäftigen sollst. Nein, nicht so! Finger aus der Hose! :P

Immer mehr Menschen empfinden diese Einsamkeit als etwas verkehrtes, weil sie sich den Druck machen, jemanden lieben zu wollen oder für jemanden da sein zu wollen. Sie warten und hoffen auf die richtige Situation und die richtigen Personen. Dabei gibt es bereits einen Menschen im Leben von jedem von uns. Uns selbst.

Wie können wir erwarten, jemand anderes lieben zu können, wenn wir uns nichtmal selbst lieben? Und genau da kommt die Einsamkeit ins Spiel. Sie ist kein Zustand, den es abzuschalten geht. In anderen Kulturen wurde und wird sie dazu genutzt, zu sich selbst zu finden. Nur durch die Einsamkeit haben wir Ruhe, um uns selbst zu betrachten. Wir können in keinen Spiegel schauen, wenn wir ihn kaputt machen oder andere ständig davor langlaufen. Sie ist dazu da, um zu verstehen, was dich ausmacht. Dass du weißt, wer du bist und mit gestärktem Rücken dazu stehst. Das bedeutet auch, deine (subjektiven) "Fehler" nicht nur zu akzeptieren, sondern gezielt zu nutzen.

Ich weiß, es ist schwer. War in genau der gleichen Position wie du gerade. Habe auch gedacht, ich kann nichts mehr empfinden, als Leere. Bis ich dann kapiert habe, dass dieses Empfinden auch ein Gefühl ist. Also bin ich gar nicht so emotionslos?

Du suchst deine Emotionen im Außen. Du nimmst nur das an, was andere dir vorleben. Du hast ein Freund der dich liebt, also liebst du ihn auch. Andere lachen über eine Comedysendung. Also lachst du auch. Du siehst ne Animefigur weinen, also weinst du auch. Aber mittels Einsamkeit versucht deine Psyche auf sich selbst aufmerksam zu machen (sie schreit regelrecht danach), um die Gefühle im Innen zu finden, damit sie dann nach außen getragen werden können. Klar macht Einsamkeit zunächst Angst. Aber auch Angst ist ein Gefühl. ;) Das ist aber eines, das tief in dir drin schlummert und raus will. Und das passiert, indem man es einfach zulässt. Sie wird dann nach und nach abgebaut und macht Platz für andere Dinge.

Einsamkeit verschafft so viel Ruhe, dass man nur schwer damit umgehen kann. Das merkst du nämlich gerade. Das Geheimnis ist, sich auf sie einzulassen. Denn wenn man beginnt sich selbst zu betrachten, achtet man auf sich selbst. Das macht nicht nur attraktiver für Partner und Freundschaften, sondern man fühlt tiefes Glück, das nicht so leicht erschüttert werden kann. Du fühlst dich lediglich unsicher und wacklig auf den Beinen, weil deine (psychischen) Beine für diese sportliche Aktivität noch nicht trainiert sind. ;)

Was ich insgesamt sagen will: Wenn man sich einsam fühlt, sollte man sie bewusst fühlen. Sie abzulehnen käme damit gleich, sich selbst abzulehnen. Und DAS führt zu Depression.


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