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Falter-chans Schreibstube, Episode 2: Seid Sie wider da wahr Fanfiction, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Schreifalter

Oder: Rechtschreibung jenseits von Word und Open Office

Verfasserin diesmal (wieder): Kore

 

Vorab: dass Shizana und ihr Wort zum Sonntag Pause machen, heißt natürlich nicht, dass der Weblog einschläft, keine Sorge. Wir füllen ihn schon – nur wahrscheinlich nicht ganz so amüsant ^.~


 

Und damit: Willkommen zurück in Falter-chans Schreibstube! Wie immer gilt das Disclaimer

es geht hier um das Aufzeigen von häufigen Problemen im Animexx'schen FF-Archiv und Methoden zu deren Bekämpfung. Es geht nicht darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog hat auch keinen Befehlscharakter, sondern beinhaltet nur Tipps.

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Lieber Leser, hast du manchmal Ärger mit der Rechtschreibung? Ja? Falter-chan auch. Manchmal verdrehen sich Buchstaben ganz ohne unser Zutun, eine Taste auf der Tastatur klemmt, oder man vergisst von einer Sekunde auf die andere, wie Ascorbinsäure buchstabiert wird. Oder Bettlaken. Das passiert jedem mal. Deswegen schickt Falter-chan deine Kapitel auch nicht immer gleich zurück, wenn du drei Fehler auf 1000 Worte drin hast.

Wie, du hast trotzdem manchmal Ärger mit Falter-chan wegen der Rechtschreibung? Bzw du nicht, aber eine Freundin der Cousine deiner RPG-Partnerin? Ups. In diesem Fall will Falter-chan dir hiermit ein paar Tipps geben, wie du das in Zukunft vielleicht etwas umgehen kannst.

Falter-chan geht dabei davon aus, dass du ein vorbildhafter FF-Autor bist – das heißt, du benutzt deine Rechtschreibprüfung WÄHREND des Schreibens, und liest dein Werk DANACH selbst noch einmal durch. Oder du hast einen Betaleser. Oder beides. Das muss man dir also nicht mehr beibringen. Falls du ein vorbildhafter Autor bist, der leider keinen Betaleser hat, aber gerne einen hätte, probier's mal in diesem Unterforum oder frag deine Freunde. Vielleicht kannst du ja auch einen Wie-du-mir-so-ich-dir-Pakt mit einem anderen Autor schließen?

Die Rechtschreibprüfung ist die halbe Miete, aber eben leider auch nur die halbe. Eine ganze Menge Fehlerquellen entstehen nämlich blöderweise wie schon in der letzten Episode aus diesem **** **** **** Teil namens Kontext. Es sind also an und für sich durchaus richtige Worte – nur heißen sie leider was anderes als das, was du meintest. Dafür ist dann das Korrekturlesen da. Aber natürlich... auch damit findet man nicht alles. Manchmal ist man sich einfach nicht sicher, welche Variante die richtige ist (besonders fies ist das auch, wenn sich der eigene Dialekt in dem Bereich von Hochdeutsch unterscheidet, zB bei Präpositionen). Und die Rechtschreibprüfung sagt bei beiden nix. Na super. Dafür hat Falter-chan zwei einfache Tipps:

  1. Handschrift. Schreib das Wort oder den Satzteil in allen Varianten auf, die in Frage kommen. Fühlt sich eine richtiger an als die anderen oder sieht richtiger aus? Ziemlich sicher ist sie es auch. Das klappt natürlich weniger gut, wenn du eine ernsthafte Schreibschwäche hast, für den durchschnittlichen Verwender der Schriftsprache ist es trotzdem nützlich.

  2. Nachschlagen. Aber keine Angst, Falter-chan schickt dich jetzt nicht zum Duden. Es gibt da eine viel nähere, schnellere und modernere Lösung (auch wenn Falter-chan dich jetzt natürlich nicht vom Duden-Gebrauch abbringen will... go Duden! Und duden.de!) - Google. Wenn du nur einzelne Worte eingibst, eignet sich unser aller liebste Suchmaschine auch zum schnellen Überprüfen von Wortrichtigkeit, aber mit Satzteilen in Anführungszeichen kannst du nebenbei auch grammatikalische Richtigkeit überprüfen: entweder es korrigiert schon von selbst, oder die Anzahl der Treffer sagt dir ziemlich deutlich, was richtiger ist.

    Tipp am Rande: das klappt auch für Fremdsprachen. Eine anonyme Englischlehrerin unter den Faltern nutzt es auch. Sag's aber nicht ihren Schülern.

Und weil das ganze jetzt doch recht allgemein gehalten war, schließen wir doch noch mit ein paar handfesten Rechtschreibereien ab: minimal pairs. Aka Worte, die sich bis auf einen Buchstaben gleichen, aber was anderes bedeuten - und eine kleine Hilfestellung, wie man sie auseinanderhält. Übrigens: falls DU, lieber Leser, auch noch so ein Paar hast, schreib es ruhig in die Kommentare und wir ergänzen den Eintrag gern.

 

Seit ihr wieder da seid...

  • Bitte was? T vs D, Kurzform von seitdem vs zweite Person Plural von 'sein'.
  • Bitte wie? 'Seit' hat etwas mit Zeit zu tun. Siehst du die Ähnlichkeit in den verwendeten Buchstaben? ^.~ Und eine zweite Eselsbrücke: Zeit auf englisch heißt time, 'time' schreibt man mit T. Wie 'seit'.

 

Sie sagte, sie hätten Sie gesehen.

  • Bitte was? Großes S vs kleines s, zweite Person Singular vs dritte Personen Singular und Plural.
  • Bitte wie? Stell dir die Situation einfach bildlich vor. Steht eine Person nahe bei dir, siehst du sie groß, ist sie aber weiter entfernt, wird sie kleiner. Meinst du also deinen Gesprächspartner (nahe bei dir), dann ist auch das S groß - ist die Person nicht am Gespräch beteiligt (weiter weg), ist es klein.

 

Dann fiel viel um.

  • Bitte was? F vs V, Vergangenheit von 'fallen' vs Mengendarstellung.
  • Bitte wie? Ein f ist ein hoher Buchstabe, da dauert es bestimmt lange, herunter zu fallen... v hingegen sieht aus wie ein Körbchen, da kann man viele Sachen drin sammeln.

 

Es war da, echt wahr!

  • Bitte was? Stummes H vs kein stummes H, Gegenteil von falsch vs Vergangenheit von 'sein'.
  • Bitte wie? 'War' ist eine Form von 'sein', 'wahr' ist eine Form von 'richtig' – nur 'richtig' hat ein H.

 

Schon wieder Widrigkeiten (eigentliches Zielwort, aber Falter-chan ist kein Satz eingefallen: wider).

  • Bitte was? IE vs I, Synonym zu 'erneut' vs Synonym zu 'dagegen'
  • Bitte wie? 'Wieder' heißt 'erneut', 'erneut' schreibt sich mit E – genauso wie 'wieder'.

 

Dass ich das noch erleben muss.

  • Bitte was? SS vs S, Bindewort vs Pronomen.
  • Bitte wie? Ein kleiner Reim: Setzt du 'dieses', 'jenes' oder 'welches' ein / muss das S alleine sein

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Ergänzungen dank diverser User! (Entschuldigt die schlechten Eselsbrücken, ich improvisiere...)

 

Die weise weiße Waise.

  • Bitte was? EI (aka klug) vs AI (aka ohne Eltern), bzw S vs ß (Gegenteil von schwarz), bzw großes W (aka Art) vs kleines w
  • Bitte wie? Der Unterschied zwischen 'we/aise' und 'weiße' zeigt sich schon in der Aussprache, wo das ß seinem Namen SZ alle Ehre macht. Bei 'weise' vs 'waise'/'Waise' denkst du am besten daran - die Waise ist allein. Mit A.

Ein paar Paare.

  • Bitte was? Kleines p vs großes P; Synonym zu 'mehrere' vs genau zwei.
  • Bitte wie? Ein großes P hat Ähnlichkeit zu einer 2 ohne den unteren Strich. Ein Paar besteht immer aus genau zwei gleichen Sachen.

Der Weg ist weg.

  • Bitte was? Großes W vs kleines w; Synonym zu 'kleine Straße' vs 'verschwunden'
  • Bitte wie? Wenn es ein Pronomen (der, ein, dieser, etc) davor hat, ist es ein Nomen und muss groß geschrieben werden.

Ich will mehr Meer.

  • Bitte was? Stummes H vs EE; Steigerung vs große Salzwassermasse
  • Bitte wie? Das Meer ist ein ziemlich großes Teil, mit ziemlich viel Wasser drin. Es wird also auch groß geschrieben und hat ziemlich viele Es drin.

Wir malen mahlende Müller.

  • Bitte was? Stummes H vs kein stummes H; Zerkleinerung durch Reibung vs Auftragen von Farbe
  • Bitte wie? Mahlen geschieht in einer Mühle. Eine Mühle hat - sehr abstrahiert - etwas Ähnlichkeit mit h. Links der Turm, rechts das Haus. Oder du merkst dir einfach, dass man sie auch mit h schreibt...

Der Wal geht zu Wahl auf den Wall.

  • Bitte was? Stummes H vs LL vs nichts von beidem; politische Stimmabgabe vs mauerähnlicher Erdhaufen vs großes Tier
  • Bitte wie? Ein Wall muss stark sein, darum hat er sicherheitshalber gleich zwei Ls; Politik ist immer kompliziert, darum schreibt man auch die politische Wahl kompliziert - mit H; ein Wal ist schon groß genug. Das letzte, was der noch braucht, ist ein großer Name.

Der Tod ist tot.

  • Bitte was? D vs T; Nomen (Phänomen oder mythische Figur) vs Adjektiv (Zustand)
  • Bitte wie? Ist man tot, hat man ein Kreuzchen auf dem Grab stehen (t) - ist man hingegen Tod, wird die Sache etwas komplizierter...

 

Damit wäre Falter-chans erste Rechtschreibung-und-Grammatik-Episode auch schon wieder am Ende. War doch gar nicht so schlimm, oder? Aber zur Entspannung gibt es das nächste mal (also in zwei Wochen. Wahrscheinlich.) dann trotzdem wieder Stilfragen. Bis dahin, bleibt lieb!

Falter-chans Schreibstube, Episode 1: der Uchiha-Erbe und der grünäugige Werwolf. Fanfiction, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Schreifalter

Oder: Das Kreuz mit den Synonymen
 

Verfasser diesmal: Kore

Willkommen in Falter-chans Schreibstube. Falter-chan und ihre Kollegen haben sich überlegt, wie sie ihren Weblog in Zukunft etwas konstruktiver nutzen können. Und weil sie gerade einen selbstkritischen Tag hatten, haben sie beschlossen, zur Abwechslung mal nicht nur zu jammern, sondern auch was zu tun. In diesem Fall: Schreibtipps! Das hilft sogar doppelt: dem Weblog und dem Archiv. (Falter-chan und ihre Kollegen sind recht stolz auf die Idee.) Die Schreibstube wird in manchen Episoden, so wie dieser hier, Stilfragen angehen, in anderen geht’s um Grammatik. Es ist also für jeden was dabei.
Natürlich ist sich Falter-chan sicher, dass DU, lieber Leser, diese Tipps nicht wirklich brauchst. Aber du kannst sie ja trotzdem lesen – zur Erheiterung, sozusagen. Und wenn du noch etwas anzumerken hast, oder nachfragen willst, oder ein Thema für eine andere Schreibstuben-Episode vorschlagen willst, kannst du danach gerne einen Kommentar dalassen.

In diesem Sinne – Disclaimer, sozusagen: Falter-chans Schreibstube beinhaltet Ratschläge für die Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Sie beinhaltet keine Vorschriften, ist nicht zur Vorführung und/oder Demütigung bestimmter Fandoms, Genres, Stile oder Autoren gedacht, und spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.

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Anna und Juli saßen in Annas Zimmer und machten Annas Hausaufgaben. Juli war besser in der Schule als Anna, darum konnte Juli Anna gut helfen. Anna sagte zu Juli: „Juli, ich versteh das nicht“. „Lass mich mal sehen“, antwortete Juli. Anna freute sich, dass Juli ihr half.


Klingt seltsam? Ist es auch. Die meisten Grundschulabsolventen wissen, dass solche Texte eher suboptimal sind, und dass man sich durchaus auch mal mit 'sie' oder 'ihre Freundin' behelfen kann, um der ständigen Wiederholung zu entgehen. Das nennt man dann Pronomen, Synonyme, Umschreibungen. Werden diese Grundschulabsolventen später aber Fanfiction-Autoren, erheben sie den Synonymgebrauch zu einer hohen Kunst, in ihrer Komplexität nicht unähnlich dem Ikebana. Und damit wären wir auch schon beim Problem.

Die Graublauäugige und ihre blonde Freundin saßen im Zimmer der Älteren und machten ihre Hausaufgaben. Die Maier war besser in der Schule als die 1,70 große, darum konnte sie dem Mädchen gut helfen. Die Schwarzhaarige sagte: „Süße, ich versteh das nicht“. „Lass mich mal sehen“, antwortete die Braunäugige. Die Jakobs freute sich, dass die Einserschülerin ihr half.


...mhm. Alles klar, ne?

Falls dir aber dieser Schreibstil jetzt wage bekannt vorkommt, hat Falter-chan im Folgenden drei kleine Tipps für dich, wie du das Problem bekämpfen kannst.



Merksatz 1: Die Menge macht das Gift.

Synonyme sind ein gutes Stilmittel, um Texte aufzupeppen, da besteht kein Zweifel. Allerdings kann man jedes (JEDES!) schreiberische Mittel ins Gegenteil verkehren, indem man es zu oft verwendet. Gerade bei Charakter-Beschreibungen ist weniger oft mehr – such dir ein, zwei, drei Umschreibungen für deinen Charakter und belasse es dabei. Alles weitere verwirrt nur, wie das Beispiel oben zeigt. Aber auch bei der absoluten Menge von verwendeten Synonymen kannst du aufpassen: wenn du in einer Szene 1000 Worte lang eine Interaktion zwischen zwei Charakteren beschreibst (lernen, Tee trinken, Sex haben, shoppen, egal), und dabei kein einziges mal ein Name gefallen ist... hast du höchstwahrscheinlich ein wenig übertrieben. Und solche Szenen gibt es im FF-Archiv leider massenhaft. Denk daran: die Vornamen sind immer noch das einfachste Unterscheidungsmerkmal für deine Leser, und sie beißen weder ihn noch dich. Du tust den Lesern eine Gefallen, wenn du mindestens einmal im Absatz den Namen des handelnden Charakters erwähnst – das hilft der Orientierung.

Merksatz 2: Kontext ist alles.

Im Titel steht etwas von Uchihas, und tatsächlich war das Naruto-Fandom Ausgangspunkt für eine ganz neue Synonym-Welle – Nachnamen. Und da Wellen es so an sich haben, sich auszubreiten, gibt es inzwischen nicht nur den Uzumaki und die Haruno, sondern auch die Granger, den Hiwatari und sogar den Schweinsteiger (letzteres ist je nach Kontext btw sehr amüsant). Wirft man nun einen Blick auf die jeweiligen Serien, so stellt man fest: bei Naruto macht das durchaus Sinn. Es spielt in einer Welt, in der die Clanstruktur, der Familienname, extrem wichtig ist, also die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Charaktere stark beeinflusst. Sasuke als 'den Uchiha' zu bezeichnen passt also, weil er als 'ein Uchiha' handelt. Hermiones Eltern hingegen sind canon nebensächlich – und wenn sie über ihre Familie definiert wird, dann über den Muggelstatus, nicht den Clan. Wenn du also Umschreibungen für deinen Charakter suchst, dann nimm nicht blind irgendwas, was Autor 17B auch getan hat, sondern denk nach, was deinen Charakter jetzt gerade ausmacht. Ist sein Alter wichtig? Dann nenn ihn ruhig 'der Ältere'. Wenn nicht, dann lass es. Aber immer an Merksatz 1 denken! Auch gerechtfertigte Synonyme werden in Herden irgendwann albern.

Merksatz 3: Was würde Jesus tun?

Der beste Weg, sich zu verbessern, ist, von Leuten zu lernen, die schon besser sind. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen ein Nobelpreisträger werden, aber wer bewusst liest, schreibt auch bewusster. Nimm mal ein Buch zur Hand, das dir gefallen hat. Schlag eine Seite auf und lies sie – und achte dabei darauf, wie die Charaktere genannt werden. Wie oft kommen die Namen vor? Wie oft Pronomen? Und wie oft Umschreibungen? Und denk daran: das ist ein Buch, das dir und einer Menge anderer Fans gut gefallen hat, es ist also ziemlich sicher gut geschrieben. Kann wohl nicht schaden, sich da ein bisschen was abzuschauen, oder?
Selbstversuch: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Seite 350. Worte: ungefähr 330. Charaktere: vier. Namensnennungen: 18. Pronomen: 17. Umschreibungen: null. Got it?

In der nächsten Schreibstuben-Episode geht es dann etwas ernster zu - Rechtschreibung und Grammatik. Buuuuuuuuh! (Happy Halloween, nachträglich ^.~)


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