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Falter-chans Schreibstube, Episode 6: Angriff des Relativsatzroulettes Fanfiction, Kommaregeln, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Fanatika

Willkommen zurück in Falter-chans Schreibstube! Wie immer gilt das Disclaimer:


bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.


Zusätzlich dazu gilt dieses mal auch: Keines der hier genannten Zitate gilt der Zurschaustellung bestimmter FFs oder Autoren, sondern sie dienen lediglich des erklärenden und lehrreichen Zweckes. Falls jemand sich selbst unter den Zitaten wiedererkennt und nicht wünscht, dass es hier auftaucht, der gibt bitte kurz Bescheid, dann entfernen wir es natürlich auf Wunsch.


Unsere heutige Episode dreht sich mal wieder um die leidigen Kommaregeln, die uns alle in den Wahnsinn treiben. Nachdem Falter-chan beim letzten Mal relativ klein angefangen hat, wendet es sich dieses Mal den ersten richtigen Nebensätzen zu. Nämlich den Relativsätzen.


Was ist ein Relativsatz und was macht man damit?


Ein Relativsatz gehört zu der Kategorie der Nebensätze, die nähere Informationen über ein Nomen geben. Willst Du, lieber Leser, der Du die Kommaregeln hoffentlich bestens beherrscht, einen Relativsatz an ein Nomen anfügen, so weißt Du natürlich, dass Du dafür ein sogenanntes Relativpronomen brauchst. Einige fragen sich nun: was ist denn das schon wieder für ein Quatsch? Kann man das essen? Klare Antwort: nein, kann man nicht. Man kann damit auch weder Ping Pong spielen noch dem leidigen Freund neben einem eins überbraten, der mal wieder lauthals via TS verkündet, welche Lane er in League of Legends gerade verteidigt. Man leitet damit nur schlicht besagten Nebensatz ein =D


Relativpronomen beziehen sich direkt auf das Subjekt oder Objekt, welchem sie meistens nachgestellt sind.


Relativpronomen sind: der,die,das/welcher, welche, welches und auch wer, was


Die Stimme die sie hereinruft, ist schwach und man konnte die Erschöpfung, die aus ihr sprach förmlich greifen.


Im zweiten Anlauf zwar erkannt, aber im Satz fehlt etwas. Na erkannt? Richtig!


Die Stimme, die sie hereinruft, ist schwach und man konnte die Erschöpfung, die aus ihr sprach, förmlich greifen.


Sieht auf den ersten Blick einfach zu erkennen aus, ne? Tja, falsch gedacht! Denn „das“ wird ganz oft mit „dass“ verwechselt. An sich wäre das nicht sonderlich tragisch, da vor beiden Varianten ein Komma stehen muss, allerdings handelt es sich formell gesehen natürlich schon um ganz unterschiedliche Arten von Nebensätzen. Als Faustregel kann man sich hier merken: wenn ich das „das“ durch „welches“ ersetzen kann, dann wird es nur mit einem „s“ geschrieben! Und man sollte eventuell darauf achten, ob es sich nicht doch vielleicht um einen Artikel handelt ;) Aber dazu in einem anderer anderen Episode mehr.


Die beiden Ninjas wussten zwar, das sie beobachtet worden waren, aber die Frau hatte es geschickt ausgenutzt.


Dies hier ist natürlich kein Relativsatz. Die Kommata sind dennoch richtig gesetzt!


Und hier?


Da Kakashi, die letzten Wochen nicht sehr häufig das Haus verlassen hat, ist ihm die neu aufkeimende Stadt fremd geworden.


Genau! Hier handelt es sich um einen Artikel. Da hat das lustige Relativsatzroulette wieder zugeschlagen.


So, wir kennen also nun die Relativpronomen und wissen nun auch, dass sich diese immer auf ein Nomen beziehen. Im Regelfall fängt der Relativsatz genau hinter dem Bezugsobjekt an. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen.


Es gibt aber auch Relativadverbien. Auch diese können einen Relativsatzeinleiten. Wikidingsda sagt, dass diese immer formgleich mit Frageadverbien sind – allerdings ist „wann“ ein Außenseiter, der da nicht mitspielen und nur zur Fragenbildung antreten darf – wie langweilig.


So, was gibt es denn noch, was man über Relativsätze wissen sollte? Zum einen muss das Verb ans Satzende [ja, auch hier ist künstlerische Freiheit manchmal am Werke, aber grammatikalisch nicht immer korrekt], zum anderen schleichen sich manchmal auch Präpositionen vor das Relativpronomen, also Obacht! Außerdem gibt es auch noch Relativsätze, die sich auf Pronomen wie z.B. Alles oder auf ganze Sätze beziehen. Und man darf natürlich das Wichtigste nicht vergessen. Ein Relativsatz wird sowohl vorne als auch hinten mit einem Komma vom Rest des Satzes abgetrennt – außer er steht am Ende.


»Vielleicht in den Park, Skateboarden...«, schlug Gaara vor der neben meinem und Hinatas Tisch steht, ich seufzte.


Wie müsste es lauten? Hat jemand aufgepasst?


»Vielleicht in den Park, Skateboarden...«, schlug Gaara vor, der neben meinem und Hinatas Tisch steht[stand – aber nur, wenn wir im richtigen Tempus bleiben wollten, ne?], ich seufzte.


Und hier noch ein Beispiel, damit man das abschließende Komma nicht vergisst:


Das Gesetzt das das erlaubte war damals groß diskutiert worden und in Deutschland nicht durchgekommen.


Es müsste dann so lauten:


Das Gesetz(t), das das erlaubte, war damals groß diskutiert worden und in Deutschland nicht durchgekommen.


Und hier zum Abschluss noch ein Schmankerl, auch für unsere „Wort zum Sonntag“- Liebhaber. Wer nun aufgepasst hat, kann den Satz doch sicherlich entwirren, nicht? Schreibt die richtige Lösung doch einfach als Kommentar =D


Ich hatte während meiner Busfahr zu Shinra lange über dieses Pärchen nachgedacht am meisten über diese Frau sie hatte mich angestart nicht das sie mich kennen würde jedenfalls habe ich von ihr nie was mitbekommen sie war wunderschön, kam mir immer wieder in die Gedanken, wie ein Model oder eine Schauspielerinn... nein fast wie ein Engel der über grenzenlose Schönheit verfügt und jeden Menschen in ihren bann ziehen kann ihr langes Schwarzes Haar, ihr Gesicht, ihr Körper, ihre Bewegungen und wenn ich das beurteilen kann war ihr begleiter ebenfalls gutaussehend



Falter-chan hofft, dass keine Fragen offen geblieben sind und wünscht Euch allen einen guten Start in die Woche.


PS: Die Weihnachtswünsche haben leider nichts geholfen, Falter-chan wird noch immer mit Kommafehlern überschüttet.


PPS: Falter-chan fragt sich allen Ernstes, ob Ihr alle tierische Langeweile über die Ferien hattet. Man man man, sind das Berge an Geschichten, die jeden Tag hier reinflattern!


PPPS: Falter-chan hatte gestern die Idee, dass man ja eine Überlängensteuer für Fanfiction-Kapitel einführen könnte *hust*. Das längste Fanfiction-kapitel im Eingang war gestern 41.000 Wörter lang! Ihr erschlagt die armen Falt-Sklaven noch! Weiter so *hrhrhr*

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Datum: 12.01.2014 18:31
„Ich hatte, während meiner Busfahr(t) zu Shinra, lange über dieses Pärchen nachgedacht. Am meisten über diese Frau. Sie hatte mich angestar(r)t, nicht dass sie mich kennen würde, jedenfalls habe ich von ihr nie was mitbekommen. Sie war wunderschön, kam mir immer wieder in die Gedanken, wie ein Model oder eine Schauspielerin(n)... nein fast wie ein Engel, der über grenzenlose Schönheit verfügt und jeden Menschen in ihren (B)ann ziehen kann. Ihr langes, (s)chwarzes Haar, ihr Gesicht, ihr Körper, ihre Bewegungen und wenn ich das beurteilen kann, war ihr (B)egleiter ebenfalls gutaussehend“

Ein super Beitrag, der hoffentlich vielen Leuten helfen kann. Ich hab mich direkt mal am Test ausprobiert und geübt :)
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Pessimist aus Leidenschaft

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