Titel: Geschwister sind wie Gummibärchen

Autor*in: Ursi Breidenbach, Heiki Abidi

Erschienen in Deutschland: 2022

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Sachbuch

Preis: € 11,00 [D] | € 11,40 [A]

Seiten: 345

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-328-10836-8

Verlag: Penguin Verlag

 

 

Inhalt:

Große Schwester, Sandwichkind oder Nesthäkchen? Zwillinge, Halbschwestern, Patchwork-Brüder? Das Leben mit Geschwistern ist ein Abenteuer. Bisweilen nervenaufreibend, oft unvorhersehbar, aber immer unterhaltsam. Und auch wenn sie uns regelmäßig die letzten Gummibärchen gemopst haben: Was wären wir nur ohne sie? Wenn es drauf ankommt, können wir aufeinander zählen.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch war eines von vielen, das ich letztes Jahr geschenkt bekommen habe - und ich war mir anfangs nicht so ganz sicher,l um was darin gehen könnte. Als ich das Buch aus dem SuB genommen habe, um es mal demnächst zu lesen, hatte ich noch ein anderes Buch mit einem Alpaka drauf, nämlich "Ein Blick in deine Augen". Daher dachte ich, dass Alpakas in diesem Buch auch eine Rolle spielen würden - Spoiler: Nein, absolut nicht. Aber sie sehen ganz niedlich drauf aus.

 

Kurz zu mir, um zu fragen, welche Geschwisterrolle ich selbst spiele: Gar keine. Ich bin nämlich ein Einzelkind und es war auch noch nie anders^^°

Denn im Buch kamen auch Personen ins Gespräch, die mal ein Geschwisterchen hatten, dieses aber bereits verstorben ist. Und genau das war bei mir auch nie der Fall.

Daher hatte und habe ich ein typisches Aufwachsen als Einzelkind: Ich musste meine Mutter mit niemandem teilen, ich musste generell nichts mit irgendwem teilen (bei den meisten Sachen mache ich es aber trotzdem gerne, besonders bei Essen). Ich musste mich mit niemandem um die Fernbedienung streiten, mich hat niemand genervt wenn ich meine Ruhe haben wollte etc.

 

Auf der anderen Seite habe ich auch keine positiven Erfahrungen sammeln können, was das Zusammenleben mit Geschwistern angeht. Alles, was ich kenne, kenne ich nur vom Beobachten, ob es nun reale oder fiktive Geschwister angeht. Nur, wie sich geschwisterliche Liebe (oder wenn es blöd gelaufen ist, Hass), das kann ich mir allerhöchstens ein bisschen vorstellen. Aber bevor mich jetzt jemand bedauert: Es gab nur ganz selten Momente in meinem Leben, wo ich mir nen Bruder oder eine Schwester gewünscht hätte. Diese Momente kann ich aber an einer Hand abzählen.

 

Jedenfalls, was ich damit sagen wollte: Ich fand die Vorstellung, mehr über das Leben mit Geschwistern zu erfahren, sehr interessant. Etwas über Lebensrealitäten zu lernen, die so ganz anders und weit weg sind von meiner eigenen. Als würde man etwas über das Leben einer ganz anderen Kultur in einem Land ganz weit weg lernen. Es ist interessant, es gibt Unterschiede und Gemeinsamkeiten, aber es hat mit dem eigenen Leben nichts zu tun.

 

Und es wurden auch Punkte angesprochen, mit denen ich mich persönlich nur wenig oder gar nicht beschäftigt habe. Ich hatte keine Ahnung, welche Probleme, Gefühle, aber auch Events Geschwister so beschäftigen können. Dass es unterschiedliche Bindungen zwischen ihnen geben kann, von stark positiv bis stark negativ, das wusste ich bereits vorher schon. Dennoch war es für mich ziemlich aufschlussreich, da ein bisschen mehr davon zu erfahren. Zwar haben sich ein paar Punkte hier und da wiederholt, da wäre ein bisschen mehr Abwechlsung schön gewesen, aber das hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan. In einem kurzen Segment wurde sogar kurz auf uns Einzelkinder eingegangen.

 

Worauf auch eingegangen wurde, egal ob Einzelkind oder nicht, sind die Stereotypen und Klischees. Wie es bei Klischees oft der Fall ist, es gibt einen kleinen Funken Wahrheit, also wie sich ältere, mittlere und jüngere Geschwister fühlen, genauso auch Einzelkinder. Ebenso, was ihr Verhalten und ihre Persönlichkeit angeht. Es wurde aber auch oft genug widerlegt und vom Gegenteil des jeweiligen Klischees erzählt.

 

Achja, das Buch ist voll mit Erzählungen von verschiedenen Geschwistern, die zu verschiedenen Punkten auch gerne mal öfters zu Wort kommen. Das sind nicht nur die beiden Autorinnen, sondern noch zwei, drei Handvoll an Leuten, die sie dazu befragt haben. Da wir ja alle unterschiedliche Lebensumstände haben, sowohl beim Aufwachsen als auch danach und dementsprechend alle eigene Erfahrungen, wie auch eigene Bewertungen von diesen, käme ich nicht auf die Idee, da irgendwem seine Meinung abzusprechen. Also irgendwo zu meinen: Ne, Geschwister sind so nicht oder machen das nicht etc.

 

Besonders als Einzelkind käme ich absolut nicht auf die Idee, sowas zu machen. Klar, es kann bestimmt sein, dass irgendeine Konstellation ausgelassen wurde, aber ich denke, so extreme Ausnahmen kann man nicht berücksichtigen.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, ein paar Punkte wurden mehrfach angesprochen, da hätte ich den Platz doch noch für andere Themen genutzt. Doch das ändert meine Meinung nicht so sehr, denn es war wirklich aufschlussreich und interessant. Und auch breit gefächert, ob es nun nur zwei Geschwister waren, oder mehr. Welche die sich gerne mochten, welche die sich gehasst haben oder wo die Zuneigung irgenwo in der neutralen Mitte lag. Als Einzelkind habe ich dabei ein bisschen was dazulernen können und das finde ich klasse. Daher bekommt das Buch von mir insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung, egal, ob ihr Geschwister habt oder nicht :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen