When I write my bachelor's thesis...
Ich kann das schaffen. Nein, doch nicht. Alles scheiße, alles läuft schief. Scheiß drauf, ich zahl die Anmeldegebühr und versuch es einfach noch mal.
Nein, kommt nicht in die Tüte. Den ganzen Mist noch mal von Vorne? Mach ich nicht mit. Augen zu und durch. Das klappt schon. Irgendwie. Auch wenn der Rücklauf gleich Null ist und dein Bachelor-Betreuer nie zu erreichen ist.
Vier Seiten weiter der nächste Tiefpunkt. Ich schmeiß alles hin, verkrieche mich drei Wochen in der Ich-schäme-mich-Kiste und wage einen neuen Versuch. Nein, reiß dich zusammen jetzt. Du musst das packen. Du hast bisher alles gepackt.
Ich will lieber Koffer packen und weit weg. Ich will den Computer aus dem Fenster schmeißen, ich will Nächte durcharbeiten und es rechtzeitig schaffen, ich schaffe es niemals. Ich steige in einen Aufzug und denke: Wenn er versagt und abstürzt, muss ich wenigstens nicht weiter an der Bachelor-Arbeit schreiben. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Literweise Nerven-Tee. Seit Wochen kein Wein, außer an dem Abend, als es mir richtig mies mit allem ging und der Freund mangels Korkenzieher die Flasche mit roher Gewalt öffnete, um mich wieder runterzubringen. Dutzende verzweifelte Anrufe bei LadyTashigi. Hysterische Lachanfälle, Heulkrämpfe, Ausraster. Und immer wieder das Bedürfnis, die Bücher einfach wieder in die Bib zurückzukarren, das Dokument zu löschen und sich einzugestehen, das man einfach auf ganzer Linie versagt hat.
Ist aber nicht drin. Stattdessen Frust runterschlucken und weiterschreiben. Acht Seiten. Fünfzehn Seiten. Schließlich stehen 2/5 der Arbeit und der unangenehmste Teil liegt hinter einem. Noch vier Tage bis die Arbeit in den Druck geht. Montag Abgabe, per Post, weil die Uni zu blöd ist, die Abgabe richtig zu organisieren. Dann endlich wieder normale Dinge schreiben, ins Leben zurückkehren.
Der Wahrsager-Zauberer, den ich mit sechs Jahren hatte, sagt, ich schaffe das*. Ich glaube langsam auch daran.
Zuerst muss ein DTB Kapitel her, sagt die Lady.
Gleich am Montag, im besoffenen Kopp, verspreche ich. Oder vielleicht doch lieber Dienstag, damit das Kapitel nicht von betrunkenen Rechtschreibfehlern wimmelt. Auf jeden Fall dann Montag ein Weblog-Eintrag, wahrscheinlich etwas unzusammenhängendes wie JAAAAAAAA und GESCHAAAAAFFT. Das muss dann reichen. Aber dann gibt es kein Halten mehr.
*Nachdem ich die Frage gestellt hab, hat das Ding einen Kurzschluss bekommen und den Geist aufgegeben. Mir geht es wahrscheinlich bald ähnlich. Aber nicht, bevor ich fertig bin.