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Daheim

Autor:  cat_in_boots
Wenn ich Abends über die immer vertrauter werdenden Straßen Regensburg fahre rieche ich überall Asiatisches essen das es fast in jedem zweiten geschäft gibt. Die Nachtluft weht mir kühl in mein Gesicht und die lichter der Geschäfte fliegen an mir und meinem Fahrrad vorbei. Man sieht Leute in scharen am Wegrand laufen sie lachen und sind fröhlich. Ich biege über eine Brücke die über die Donau führt. Das schwarze Wasser glitzert unheimlich im Schein der lichter der Lebhaften stadt. Ich werde Langsamer um die schwarze Flüssigkeit zu betrachten. Die Traurigkeit in meinem Herzen kommt durch den Anblick des Nass wieder hervor. Ich fahre weiter durch eine dunkle verlassene Straße an deren seiten Autos parken. Hier ist es still und man riecht kein asiatisches essen mehr. Man riecht nur noch die Nacht und der Regen der auf mich und die Straße tröpfelt. Ich könnte im Regen immer so weiter fahren. Ich möchte nicht nach hause. Denn zu hause ist nicht daheim. Daheim ist das was auf einem Plakat mit der Großen Überschrift "Home sweet Home" in meinem Zimmer in meiner neuen Wohnung hängt. Doch in meiner Wohnung erwartet mich kein Sweet Home. Sondern nur ein kleiner leerer stiller raum in dem ich mal wieder allein auf dem Boden sitzen und mir zum x-ten mal in Folge einen bescheuerten Film ansehen werde.
Es kommt ein kleiner Hang. Der Regen schlägt mir ins gesicht und meine Kapuzu rutscht mir von meinem Kopf vor mir am schwarzen Himmel leuchtet der Runde Mond. Heute ist er Gelb. Am liebsten würde ich stehenbleiben und ihn mir ansehen. Doch das darandenken an die morgige Arbeit zwingt mich nach Hause zu fahren. Die Arbeit für die ich hergezogen bin in diese unfreundliche Stadt. Die arbeit für die ich alles zurückgelassen habe. Sogar meine Freunde, die mir von dem Plakat das sie mir geschenkt haben entgegenblicken und mich noch einsamer sein lassen. Jeden Abend wenn das Telefon schweigt und ich nervös auf das Display starre, mit einem Tee in meinen kalten händen, in der Hoffnung das doch mal die ein oder ander Sms kommt die mich fragt wies mir geht. Doch nichts passiert. Am schluss resignier ich und rufe selber irgendjemanden an nur um nicht ganz so allein zu sein. Doch der Mensch mit dem ich am liebsten sprechen will mit dem spreche ich nicht. Da es nicht den Anschein hat als würde er mich vermissen vermeide ich es ihn anzurufen. Der zeiger rückt weiter und mit einem Blick auf das plakat sagen mir meine Gedanken das er wieder nicht angerufen hat um zu fragen ob ich zurück rufe.
Jetzt fahre ich wieder über eine Brücke. Sie ist noch höher als die vorherige das schwarze Nass blickt mir entgegen und winkt mich zu sich herunter. Irgendwie wäre es schon verführerische wie ein stück holz auf dem Wasser zu treiben. Es muss ein Gefühl sein als würde alles wegschwimmen. Die Sorgen um die Arbeit, die bösen Gedanken alles den Fluss hinab.
Doch ich bleibe auf meinem Fahrrad sitzen und fahr jetzt den berg hinunter. Als ich über die ampel fahre tauche ich kurz in rosanes licht das vom Palais d' Amour kommt ein. "ich könnte ja mal fragen ob sie dort noch jemand brauchen." denke ich trocken. Dann hätte ich bestimmt eine gesichertere Arbeit. Ich schüttel den Kopf, der Gedanke verschwindet und ich fahre weiter durch dein Regen. Richtung Wohnung. Nach Hause. Nicht Heim. Denn Daheim ist etwas anderes. Daheim ist etwas ganz anderes. Daheim ist alles was ich liebe und vermisse, was ich so sehr vermisse das es wehtut und ohne das ich nicht mehr atme. Daheim, das sind meine Freunde. Aber dann wirft sich die Frage auf. Bin ich daheim noch erwünscht? Haben sie nicht längst jemanden anderes mit dem sie über ihre probleme reden, mit dem sie lachen und mit dem sie sich treffen. Den sie anschreiben mit dem sie telefonieren. Das Handy schweigt weiter.
Hab ich überhaupt noch ein Daheim?
Langsam wende ich mich von der Brücke ab. Ich bin kein Mensch der gerne weint. Ich bin kein Mensch der aufgibt. Auch wenn es so aussehen sollte das ich keinen Job mehr habe, das mein Traum somit zerbricht Kleider zu nähen werde ich nicht aufgeben. Denn es passt nicht zu mir. Ich werde mir eine neue arbeit suchen oder auf eine schule gehen. Wenns sein muss am anderen ende von deutschland. Denn mein traum soll kein Traum bleiben und er soll nicht kaputt gehen.
Das Wasser fließt weiter. Wie immer werde ich nach Hause fahren und vielleicht noch auf einen Anruf warten. Doch ich werde es überleben. Ich werde eine art von Sarkasmus entwickeln und irgendwann wird es mir egal geworden sein das ich nicht angeschrieben werde. Mit einem müden lächeln werde ich die Ausreden abwenden wie: hätte ich deine nummer hätte ich dich angerufen, wüsste ich wann du aus hast. hätte ich gewusst das man dich nur anklingeln muss und du dann zurückrufst... Ich werde eine art von Sarkasmus entwickeln und irgendwann wird es mir egal geworden sein das ich nicht angeschrieben werde. Das keiner mehr nach mir fragt und das ich kein Daheim mehr habe.
Home has gone.
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Datum: 01.10.2007 14:40
Das ist grausam
KOMM WIEDER ZU UNS VERFLUCHT NOCH EINS

Du gehörst nicht nach Regenburg, Menno !! ;__;

wir warten auf dich x33
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Datum: 01.10.2007 18:03
ach cat ;_;
*knuddel*

ich weiß nicht was ich sagen soll...
das zu lesen macht mich echt traurig...
Tausche Kekse gegen Seele ^^


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