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Buch-Review: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children Literatur (Sonstige), Review

Autor: Calafinwe

Titel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
Autor: Ransom Riggs
Genre: Fantasy, Jugendliteratur
Verlag: Quirk Books
Originalsprache: englisch
Deutscher Titel: Die Insel der besonderen Kinder

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Plot
Jacob Portman ist 15 Jahre alt, als sein Großvater nachts ermordet wird. Für Jacob eine Tragödie, denn obwohl der Alte bisweilen einen senilen Eindruck gemacht hat und der Jugendliche nie ganz schlau geworden ist aus dessen Fantasiegeschichten, hing er sehr an dem alten Mann. Und damit nicht genug: Möglicherweise hat Jacob jenes Wesen, das seinen Großvater auf dem Gewissen hat, selbst gesehen und muss nun die Puzzle-Teile einsammeln, die der Alte hinterlassen hat, um das Geheimnis um dessen Vergangenheit und Jacobs Zukunft zu lösen.


Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Hierbei handelt es sich auch wieder um einen Spontankauf, den ich tatsächlich schon seit längerer Zeit daheim habe, aber bisher noch nicht Zeit hatte, zu lesen. Als ich dann Ende Mai Alice Through the Looking Glass gesehen habe, gab es da so eine Filmvorschau von diesem Buch und da war klar, dass ich es jetzt endlich mal angreifen muss.

Zunächst werden Jacobs Lebensumstände thematisiert. Er ist der Sohn einer reichen Mutter, deren Bruder scheinbar der Leiter einer Drogeriemarktkette ist, und eines freigeistigen Autorenvaters, der aber eher weniger Bücher tatsächlich publiziert hat. Der Junge ist dazu verdonnert, nebenher zur Schule in einem der Drogeriemärkte zu arbeiten, da anscheinend alle Familienmitglieder in dem Unternehmen arbeiten. Entsprechend schlecht gelaunt ist Jacob und er lässt keine Möglichkeit aus, sich bei der Arbeit besonders dumm anzustellen, um vielleicht in den Genuss einer Kündigung zu kommen. Für den Protagonisten eine ziemlich langweilige Lebenssituation und er sehnt sich nach Abwechslung. In die Tristesse des Alltags hinein platzt nun der Tod des Großvaters und Jacob selbst ist derjenige, der den Alten mitten in der Nacht in der Wildnis hinter dessen Haus vorfindet. Mit seinem letzten Atemzug röchelt ihm der Opa noch einige Worte zu und verstirbt dann. Verzweifelt blickt der Junge in die Wildnis und sieht dann das Monster, das seinen Großvater zur Strecke gebracht hat. Und er scheint auch irgendwie der einzige zu sein, der es gesehen hat, denn sein Gelegenheitsfreund Ricky, der kurz darauf zu ihm stößt, wirkt ob der Umstände relativ gefasst.

Fortan wird der Junge von Alpträumen und Angstzuständen geplagt, denn als er bei der Polizei eine Beschreibung des möglichen Täters abgibt, merkt er selbst, wie unglaubwürdig es klingt. Ein Psychiater diagnostiziert eine posttraumatische Belastungsstörung und Jacob ist ab sofort in Behandlung bei Dr. Golan. Zunächst ist der Junge frustriert und alles andere als dem Geistesarzt zugeneigt, aber der Psychiater gibt ihm wichtige Hilfestellungen, um mit den Alpträumen und vor allem auch den letzten Worten des Opas umzugehen. Denn was der Alte gesagt hat, scheint irgendwie noch wichtig für die Zukunft zu sein oder zumindest dafür, dass Jacob wieder ein geregeltes Leben ohne Albträume und dergleichen führen kann. Doch bald darauf stellt der Protagonist fest, dass es in der Vergangenheit des Alten eine Frau gegeben haben muss, die für ihn sehr wichtig war.

Um diese Frau zu finden, möchte er nun auf die einsame walisische Insel Cairnholm reisen. Natürlich sind die Eltern zunächst nicht besonders begeistert von seinem Vorhaben, doch als der Vater herausfindet, dass die Insel ein Vogelparadies ist und er sowieso gerade Material für sein zukünftiges Buch über Vögel sammeln möchte, beschließt er, gemeinsam mit Jacob gen Europa zu reisen. Vor Ort stellt sich die Suche nach der geheimnisvollen Frau als ein schwieriges Unterfangen heraus, denn das einstige Flüchtlingshaus für Kinder, in dem sein Opa damals selbte, ist mittlerweile ziemlich verrottet und die wenigen Bewohner der Insel können ihm auch nicht wirklich weiter helfen. Aber damit wäre die Geschichte nun viel schneller vorbei, als sie sein sollte und daher gelingt es Jacob natürlich, die Peculiar Children - die besonderen Kinder - ausfindig zu machen und auch die Leiterin des Waisenhauses, Miss Alma Perregrine, die ihrerseits über die ein oder andere Fähigkeit zu verfügen scheint. Fortan erlebt Jacob die tollsten Abenteuer, aber der Friede der Kinder auf Cairnholm wird bedroht...

Warum das Buch lesenswert ist:
Vermutlich fragt sich der ein oder andere gerade, warum da zwei so seltsam alt aussehende Bilder in diesem Eintrag sind. Das liegt zum einen daran, dass der Roman mit zahlreichen alten Schnappschüssen arbeitet, die Geschichte ist quasi um die Fotografien herum angeordnet. Ransom Riggs ist leidenschaftlicher Sammler von alten Fotografien und er findet, dass vor allem Bilder von Kindern häufig recht seltsam anmuten. Zum Teil sind einige der Bilder wirklich gruselig, in meiner Ausgabe war hinten ein Extrabild von einem Weihnachtsmann drin. Ich werde ab sofort auch Angst vor Weihnachtsmännern haben, nicht nur vor Clowns.

Zum anderen gibt es hier wieder - was ich vorher nicht wusste - die Zeitreisenthematik. Irgendwie stolper ich da in letzter Zeit häufiger drüber, bewusst und unbewusst. Jedenfalls, ähnlich wie bei King's 11/22/63 gibt es auch hier wieder eine Zeitschleife, in der die Kinder quasi gefangen sind, um in Frieden leben zu können. Wie der Autor die Thematik hier bearbeitet, möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

Was wohl in jedem Werk der Jugendliteratur bearbeitet wird, ist das Erwachsenwerden. Jacob ist wie gesagt 15 Jahre alt und lebt ein stinknormales Leben, bis sein Opa ermordet wird und er dazu gezwungen ist, einige gravierende Entscheidungen zu treffen. Doch eigentlich hat der Junge keine wirkliche Wahl, denn er weiß sehr gut, dass er nach den ganzen Vorkommnissen auf Cairnholm nicht zu seinem alten Leben zurückkehren kann. Deswegen beschließt er, sich den Peculiar Children anzuschließen, was dann ab dem zweiten Band thematisiert wird.

Außerdem gibt es hier Vaterkomplexe, die am Rande gestreift werden. Der Opa, der mit seinem Sohn nicht kann, weil dieser ihn bzw. seine Vergangenheit nicht versteht und weshalb der Opa sich mehr an seinem Enkelsohn orientiert, weil die beiden Gemeinsamkeiten zu haben scheinen. Ist eigentlich recht interessant gemacht.

Fazit:
Man sollte auf jeden Fall das Buch gelesen haben. Der Film, der im Herbst rauskommen soll, ist bestimmt auch hübsch gemacht, weil Tim Burton (wobei ich da auch einige Dinge fragwürdig finde - Samuel L. Jackson in der Rolle des bösen schwarzen Mannes, wortwörtlich! "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann!" - "NIEMAND!" - "Und wenn er aber kommt?" - "Dann laufen wir davon!"), aber der Roman lohnt sich allein schon wegen der zahlreichen Fotografien. Meine englische Ausgabe hat 352 Seiten zum Lesen, wovon ca. 50 Seiten ganzflächig abgedruckte Bilder sind, von daher ist es nicht soooo viel zu lesen. Ich würde daher zur englischen Ausgabe raten, sie ist eigentlich ziemlich einfach zu verstehen, weil Jugendliteratur und daher nicht so anspruchsvoll.

Man sollte aber meiner Meinung nach mindestens 16 Jahre alt sein, weil da waren auch einige unschöne Sachen mit drin, die ich für Leser unter 16 Jahren nicht empfehlen würde. Weiß leider nicht, wie das in Deutschland FSK-mäßig eingestuft wurde, auf der englischen Ausgabe habe ich dazu leider nichts gefunden.

Und ich würde gerne Miss Peregrine cosplayen *___*

 

Quellen: Buchcover, erstes Bild, zweites Bild
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Datum: 25.07.2016 18:16
Wow, das ging schnell!

Ich hatte erst am Freitag dazu im Kino den Trailer gesehen xD
(und mir am Samstag gleich den ersten Band auf deutsch gekauft ^^)

Ich verschlinge halt gerade den ersten Band, leider wünsche ich mir mehr Seiten, da mir das Buch sehr gefällt und ich mich schon sehr auf den zweiten Band freue (wird wohl morgen gleich gekauft).


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