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Final Review: GATE Gate: Jieitai Kano Chi nite, Kaku Tatakaeri, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

Und noch eine Serie, die ich vor kurzem abgeschlossen habe. Diese lief schon in der Sommerseason 2015 auf Crunchyroll an, hatte in der Herbst-Season eine Sendepause und wurde dann in der gerade zu Ende gehenden Winterseason 2016 fortgesetzt.

Richtig abgeschlossen ist die Serie nicht - die Romanvorlage geht noch weiter und ist auch schon abgeschlossen. Da eine Fortsetzung des Anime aber noch nicht angekündigt ist, schreibe ich an dieser Stelle ein Fazit zur den bisherigen 24 Episoden.

GATE

GATE 自衛隊 彼の地にて, 斯く戦えり
GATE Jieitai Ka no Chi nite, Kaku tatakaeri

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD-Auflösung, Werbung, Folgen 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, werbefrei, Folgen sofort)

Lief seit: 3.7.2015
Episoden: 24

SimulReview:

Hier

  

Story

Eines Tages taucht mitten auf der Ginza ein Portal in eine andere Welt auf und Horden von Soldaten und Drachenreitern fallen über die nichts ahnende Bevölkerung her. Die JSDF (Japan Self-Defence Forces) können die schlimmsten Verluste allerdings vermeiden. Unter ihnen ist auch der Soldat Yōji Itami, der den Übergriff auf dem Weg zu einer Dōjinshi-Messe zufällig mitbekommt und zu Hilfe eilt.

Kurz darauf beginnt die Mission in die fremde Welt. Itami und seine Kollegen sollen weitere Angriffe auf Japan verhindern, aber auch die fremde Welt näher kennenlernen. Dabei machen sie sich nicht nur Feinde: ein beherzter Eingriff der JSDF, um Flüchtlinge vor einem Feuerdrachen zu retten, sorgt sogar dafür, dass die "Leute in Grün" von vielen als Helden gefeiert werden. Doch der Herr des Kaiserreichs, in das die JSDF eingedrungen sind, denkt gar nicht daran, zu verhandeln oder gar Frieden zu schließen.

Jitsch findet...

Als ich die erste Episode reviewt habe, war ich ja wegen der Ähnlichkeiten zu dem mir verhassten Anime Outbreak Company skeptisch, ob das spannende Setting nicht ebenso nach kurzer Zeit zum Wünscheerfüllungs-Fantasy-Harem-Slice-of-Life verkommt. Hier kann ich vorwegnehmen: Nein, tut es nicht. 

Die Story versucht, realistisch zu bleiben und das gelingt größtenteils. Die JSDF versteht sich nicht als Eroberer sondern leistet in der mittelalterlich anmutenden Parallelwelt eher Entwicklungshilfe. Auch ist sie dem einheimischen Militär, das mit Schwertern, Pfeil und Bogen oder Lanzen kämpft natürlich technisch weit überlegen. Dazu kommen noch Politika, zum Beispiel die Medien, die mit Argusaugen beobachten was das Militär in der fremden Welt so anstellt, oder die Streitkräfte anderer Länder, die ebenfalls die Entwicklungen neugierig verfolgen. Das einzige was dem Realismus einen leichten Dämpfer verschafft ist das Sprachproblem, und zwar deshalb, weil für den Zuschauer mit Ausnahme einzelner Wörter und Phrasen immer in Japanisch synchronisiert wird. Das wirkt besonders seltsam, wenn kurz hintereinander Aussagen in verschiedenen Sprachen gemacht werden, für den Zuschauer aber kein Unterschied erkennbar ist. Das das anders geht zeigt Suisei no Gargantia, wo, je nachdem aus wessen Sicht die Szene gerade erzählt wurde, ein Charakter "Kauderwelsch" sprach und der andere japanisch synchronisiert war. Dieses Manko rückt aber mit dem Verlauf der Serie in den Hintergrund, wenn die Kommunikationsprobleme langsam verschwinden.

Als Identifikationsfigur bringt die Serie Yōji Itami, einen etwa 30-jährigen Otaku, der nach eigener Aussage sein Hobby wichtiger findet als seinen Job. Man vermeidet allerdings etwas, das mich bei Outbreak Company ziemlich genervt hat: Dass er ein Otaku ist, bringt ihm keine Vorteile und begründet auch nicht irgendwelche nerdigen Ausrufe à la "Juhu, ein Kemonomimi!". Itami ist in erster Linie ein fähiger Soldat, der deshalb aus der Masse hervorsticht, weil er (wohl auch weil es für ihn eben "nur ein Job" ist) nicht einfach stur Befehle befolgt. Er ist hilfsbereit und einfühlsam, kann aber auch Situationen gut einschätzen und Menschen führen.

Angesichts dessen kann man gut nachvollziehen, wieso sich andere von ihm angezogen führen - auch wenn es, wie ich befürchtet hatte, dazu führt dass sich um ihn ein Harem an Fantsy-Mädchen bildet. Die Mädchen, die sich an ihn dranhängen, tun das allerdings aus unterschiedlichsten Gründen und an die Wäsche will ihm eigentlich nur eine davon. Zudem sind diese Charaktere einfach gut geschrieben und sympathisch. Vor allem Lelei, die wissbegierige Magierin, die schnell zur Übersetzerin bestellt wird, weil sie sich in kurzer Zeit Japanischkenntnisse aneignet. Aber auch die Todesgöttin Rory, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzt hat einfach was.

Überhaupt hat GATE eine riesige Fülle an nennenswerten Charakteren, unter denen jeder wie eine echte Persönlichkeit wirkt, selbst wenn sie nur kurze Auftritte haben. Itami und sein "Harem" sind nämlich keineswegs der Punkt um den sich alles dreht - im Gegenteil gibt es gerade in der zweiten Hälfte der Serie einige Plot-Stränge, an denen sie überhaupt nicht beteiligt sind. Die Handlung wird dabei nie langweilig - militärische Aktionen, bei denen auch durchaus viele Menschen sterben, sind ebenso dabei wie ein Ausflug der Fantasy-Mädels nach Japan und die Jagd auf einen Feuerdrachen.

Bei alledem ist GATE auch optisch auf hohem Niveau. Die Zeichnungen sind immer schön anzusehen, auch wenn man sagen könnte, dass die Serie ein bisschen sehr bunt ist, wenn man die ernste Grundthematik bedenkt. Nichtsdestotrotz sieht sie einfach ansprechend aus und verfällt auch nie in typischen Fanservice - natürlich sieht man weibliche Charaktere mal beim Baden, aber dabei besprechen sie meistens handlungsrelevante Dinge. Und nicht zuletzt sind die Animationen stellenweise wirklich beeindruckend, hier ist vor allem der Feuerdrache zu nennen. Aber auch bei Massenkampfszenen werden Soldaten nicht einfach digital vervielfacht, jeder scheint ein Gesicht zu haben.

Wenn ich der Serie also nicht die volle Punktzahl gebe, liegt das vor allem an zwei Dingen. Zum einen gibt es dann doch vereinzelt so Momente, wo ich mit dem Kopf schütteln muss - am schlimmsten fand ich, dass die Prinzessin des Kaiserreichs Piña Co Lada heißt (und natürlich trägt sie eine Rüstung mit Guckloch für die Brüste). Zum anderen ist die Serie eben noch nicht abgeschlossen. Wenn es eine Fortsetzung gibt, die auf diesem Niveau weitermacht, bin ich durchaus bereit, dem Gesamtwerk auch 5 von 5 Sternen zu geben.

Auf Crunchyroll kann man sich das ganze getrost anschauen. Die Qualität ist wie immer top - die Übersetzungen sind gelungen und treffen immer gut den Tonfall. Abspielbar ist das ganze (für Premium-User) in HD-Auflösung und sieht dabei einfach toll aus. Mal reinschauen kann man aber natürlich auch kostenlos. Es lohnt sich!

Fazit

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Spannende und kurzweilige Story mit realistischer Military-Action vermischt mit klassischem Fantasy. Detailverliebtes Setting und eine Vielzahl an nachvollziehbaren, gut ausgearbeiteten Charakteren, insbesondere einem sehr starken und beeindruckenden Hauptcharakter. Fantasy-Klischees kommen zwar vor, werden aber in einem realistischen Licht betrachtet. Definitiv eine Top-Serie, der nur bisher noch der krönende Abschluss in Form der Fortsetzung fehlt.

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Datum: 27.03.2016 04:05
Ich liebe Gate aber ich muss sagen der Manga ist noch besser
Er ist noch ernster und zeigt in vielen Bereichen wie brutal krieg,Eroberung wirklich sind.

Aber genau was du schreibst sind did Gründe warum ich die Serie trotz Harem Teil schaue


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