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Gnadenlos VI ~ Fanfic-Sammel-Review: Spiritshipping Yu-Gi-Oh!, Fanfics, Fanfictions, Review, Yu-Gi-Oh!, Yu-Gi-Oh! GX

Autor:  Jitsch
Nachdem ich vor kurzem schon eine längere Spiritshipping-Fanfic reviewt hatte, folgen nun drei etwas kürzere und damit auch die letzten Fanfics mit diesem Thema, die sich noch auf meiner Favoritenliste befanden. Neuere Fanfics zu diesem Pairing lesen (und auch reviewen) werde ich wohl erst wieder, wenn ich die ganzen anderen ungelesenen Stories in meiner Favoritenliste abgearbeitet habe.

Aber nun erstmal hierzu:

Mondschauer von Heru
 

Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters GX
Genre: Shonen-Ai, Alternatives Universum (AU)
Pairings: Dark Johan x Judai [Yusuke x Ryo]
Meine Wertung: 5 von 10 Punkten
Status: Bisher 7 Kapitel, Zuletzt geupdatet 2010

Story

Yohan ist ein Waisenjunge, der in einem kleinen Bauerndorf bei einem Ziehvater aufgewachsen ist. Eigentlich fühlt er sich dort ganz wohl – doch in Vollmondnächten kommt ihm immer wieder eine unbekannte Melodie in den Sinn und er hört Stimmen aus einer anderen Welt. Schließlich ist der Drang zu stark – Yohan bricht auf, um herauszufinden, wer er wirklich ist und woher er kommt. Dabei lernt er nicht nur nach und nach jede Menge Angehörige verschiedener Völker kennen, die ihm bald zu treuen Gefährten werden, sondern wird auch sogleich von Feinden aus dem Königreich Drakoom verfolgt.

Warum haben sie es auf ihn abgesehen? Und was hat es mit dem tränenförmigen Anhänger auf sich, den er bei sich trug, als sein Ziehvater ihn gefunden hat? Yohan muss sein Schicksal erkennen – das letzten Endes darin besteht, die Schreckensherrschaft von Drakooms König Darnkess zu beenden.


Review

Erstmal: Keine Angst. Es steht zwar Shônen-Ai drauf, aber bisher ist davon relativ wenig drin. Yohan findet Juudai zwar vom ersten Moment an süß, aber abgesehen von einer Szene, in der er davon träumt, mit Juudai zu kuscheln (!) und sich anschließend einen runterholt hat die Story wichtigeres zu tun, als sich um die Beziehung der beiden zu kümmern.

Zum Beispiel darum, dass die Truppe beständig größer wird. Kaum ist Yohan aufgebrochen, läuft er Juudai und seinem Bruder Cremos, die beide Engel sind, in die Arme. Sie ziehen zusammen weiter. Es schließt sich ihnen Ryo an, ein Söldner. Dann werden sie von Amon, Yohans Ziehbruder eingeholt, der es ohne Yohan scheinbar nicht aushält (was ihn aber nicht davon abhält, später aus Machtgier die Seiten zu wechseln, was schon ab dem Moment als er sich der Gruppe anschließt exzessiv angedeutet wird). Dann retten sie noch der Schattenläuferin Rei auf recht unspektakuläre Weise das Leben, weshalb sie sofort einen unumkehrbaren ewigen Schwur mit Yohan eingehen muss. Juudai ergreift übrigens auch gleich die Gelegenheit, so einen Schwur einzugehen, weil er unbedingt jemanden braucht, der ihm sagt, wo’s langgeht. Und dann kämpfen sie einmal gegen Yusuke, der eigentlich zu den Bösen gehört, aber es auf einmal nicht mehr erträgt, von Darkness benutzt zu werden und trotz unumkehrbaren ewigen Schwur mit dem Herrscher des Bösen ganz leicht die Seiten wechseln kann.

Und schon ist die Truppe komplett und kann sich ganz normal fantasymäßig auf die Suche nach sieben magischen Schmucksteinen machen, die in von scheinbar recht schwachen Monstern bewachten Tempeln lagern (die Kämpfe um die Schmucksteine geraten jedenfalls reichlich unspektakulär und kurz) und die man braucht, um den dunklen Herrscher Darkness von seinem dunklen Thron zu stoßen.

Das klingt ein bisschen wie der übliche Fantasy-Plot und im Großen und Ganzen ist es das auch. Yohan ist der Auserwählte, allerdings merkt man deutlich, dass er ohne die anderen Charaktere nicht weit kommen würde. Vor allem Cremos und Ryo, die mehr oder weniger die Führung unternehmen, den anderen Anweisungen geben und immer auf der Hut sind, stellen die anderen oftmals in den Schatten.  Damit sind sie übrigens auch die beiden am besten charakterisiertesten Figuren  der Story, was mit daran liegt, dass sie noch zur Truppe stoßen, als diese erst relativ klein ist. Mit größer werdender Personenzahl wird immer weniger Zeit darauf verwendet, die Gruppe außerhalb von für die Story wichtigen Situationen zu zeigen, was zulasten der Charakterisierung geht.

Obwohl alle immer zusammen sind und Tag und Nacht miteinander verbringen, hat man nicht das Gefühl, dass sich Yohan und Juudai irgendwie annähern oder dass Rei sich mit den anderen anfreundet, weil sie nur miteinander sprechen, wenn es darum geht zu entscheiden was als nächstes gemacht werden soll oder was gerade passiert.


Nebenbei wird ein bisschen zu viel verraten. Während der Prolog geheimnisvoll ist, aber genug offen lässt und uns das erste Kapitel gut und vorsichtig aus Johans Perspektive an seinen bisherigen Alltag heranführt, ist es damit bald vorbei. Der Leser erfährt nicht nur, was die Guten gerade machen, auch alle wichtigen Schritte der Bösewichte werden dargestellt, so dass deren Angriffe auf die Helden nie überraschend kommen.

Als Ausgleich sind die Kämpfe, in die die Helden gerade gegen die stärkeren Abkömmlinge von Darkness verwickelt werden, in der Regel recht spannend geschrieben. Leider wird aber auch hier Potential verschenkt, da Yohan nur ein bisschen in der Klemme stecken muss, damit die Gottheit  aus seinem Anhänger hervorkommt und alle Gegner wegfetzt, die nicht sofort das Weite suchen. Außer natürlich, wenn der Plot es erfordert, dass jemand stirbt, was den Charakteren aber auch schon zwei Kapitel später nichts mehr ausmacht.


Immerhin gibt es gegen den Schreibstil wirklich wenig zu sagen. Er ist nicht ganz perfekt und nicht immer bis ins letzte grammatikalische Glied sauber, aber flüssig lesbar. Und wenn sie es will, dann gelingt es der Autorin durchaus auch, eine gewisse Stimmung einzufangen. Nur manchmal geraten Beschreibungen ein bisschen zu kurz und es wird einem stattdessen in einer Fußnote ein „Sieht so aus wie Stadt XY aus Herr der Ringe“ vor die Nase geknallt, was den Lesespaß dann doch schmälert.
 

Ein allgemeineres Problem ist das Genre: „Alternatives Universum“ ist nun nicht etwas, das ich von Haus aus gerne lese. Zumindest lese ich eine Story nicht, nur weil sie AU ist. Das Problem mit solchen Stories ist nun einmal, dass die Charaktere aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Das ist im Prinzip nicht so schlimm, es sei denn, die neue Umgebung macht aus den Figuren jemanden, der nur noch vom Namen und dem Aussehen etwas mit dem Vorlagen-Charkater gemeinsam hat.

In diesem Fall ist Juudai ein Opfer dieses Schemas. Als Hauptcharakter von Yu-Gi-Oh! GX zeichnet er sich vor allem durch die Fähigkeit aus, sich immer in den Vordergrund zu drängen, stets die Herausforderung zu suchen und das Leben nicht immer all zu ernst zu nehmen.Juudai aus dieser Geschichte ist ein Engel und seine maßgeblichen Eingenschaften sind: niedlich sein, herzensgut sein und Bogenschießen können.

Yohan dagegen hat weder mit Johan Andersen (der sich treffend als optimistischer, herzensguter Scherzkeks beschreiben lässt) noch mit dessen „anderem Ich“ (das eigentlich kein Anderes Ich sondern der Charakter des an destruktivem Liebeskummer leidenden Monsters Yubel ist, das nur von Johan Besitz ergriffen hat) besonders viel gemeinsam. Genau genommen hat Yohan überhaupt keine hervorstechenden Eigenschaften sondern nimmt wie ein Fantasyheld das eben so macht den Kampf gegen das Böse auf, ohne dass man so wirklich weiß, was ihn antreibt.

Fazit: Eine klassische Fantasy-Story mit eher eindimensionalen Charakteren, die höchstens Interesse weckt, wenn man sowieso schon GX-Fan ist und die Figuren mal in einem anderen Kontext erleben will. Aufgrund der alles andere überschattenden Fantasy-Story auch für Fans des Pairings nicht unbedingt viel interessanter als für dessen Nicht-Fans. 


 
In den Ferien bei Johan Anderson von Daitokuji-Sensei


Fandom: Yu-Gi-Oh! GX
Genre: Shônen-Ai, Romance
Pairing: Judai x Johan 
Meine Wertung: 3 von 10 Punkten
Status: Bisher 10 Kapitel, Zuletzt geupdatet 2010

Story

Judai darf in den Ferien zu Johan nach Hause fahren. Dort haben sie viel Zeit füreinander, die sie trotz einer spionierenden Mutter und einer aufdringlichen Cousine ausgiebig nutzen.

Review

Muss man sich eigentlich schlecht fühlen, wenn man eine Review schreibt und nichts Gutes über eine Geschichte sagen kann?

Ich werde es einfach kurz und schmerzlos machen. Die Story ist beliebig und konfliktarm. Judai und Johan verbringen ihre Tage damit, ein bisschen in der Gegend rumzufahren (der Satz „Geradewegs sah er auf einen See, hinter ihm lag ein Wald“ ist hier schon ein Beispiel für eine ausführlichere Beschreibung der Gegend) und hin und wieder Sex zu haben.

Johans Eltern finden es voll okay, dass Johan schwul ist und lachen sich nur heimlich einen ab, wenn sie darüber reden, dass er es gerade bestimmt mit seinem Freund treibt. Cousine Cindy (ist das eigentlich ein nordischer Name?) ist lieb und auch keine Konkurrenz. Butler Chris wird allenfalls mal erwähnt.

Oh, und dann dürfen wir noch lesen, wie Judai und Johan zusammengekommen sind. Auf höchst dramatische Weise nämlich: Judai wusste nicht, wie er es sagen sollte, Johan hat ihm seine Liebe gestanden und Judai gesagt, dass er ihn auch liebt. Und dafür brauchen wir zwei Kapitel, wobei „Kapitel“ schon fast mit „Seiten“ gleichzusetzen sind, so kurz sind sie. Nur wenn Sex vorkommt, wird es ausführlicher.
Erst im vorerst letzten Kapitel bahnt sich ein bisschen Konflikt an, weil Johans böser Exfreund (in den er sich damals verliebt hat, weil er sooo freundlich zu ihm war) sich wieder meldet.

Also, man muss auch als Fan von Spiritshipping nicht alles lesen, nur weil es sich um dieses Pairing dreht.



Sunflowerlove von CarpathianWolf
 
 
Fandom: Yu-Gi-Oh! Duel Monsters GX
Genre: Shônen-Ai, Romance
Pairings: Juudai x Johan [Jim x Kenzan, Jun x Elaine]
Meine Wertung: 8,5 von 10 Punkten
Status: Abgeschlossen in 13 Kapiteln
+ Prolog und Epilog

Story

Juudai kommt jeden Tag auf dem Weg zur Schule an einem Haus vorbei, dessen Garten voll mit Sonnenblumen, seinen Lieblingsblumen, steht. Eines Tages lernt er dann auch dessen Bewohner kennen, den Norweger Johan Andersen, der an eine internationale Schule in der Nähe geht. Die zögerliche Annäherung der beiden wird stark beschleunigt, als Juudais und Johans jeweilige Schulklassen zufällig am selben Tag einen Ausflug in einen Freizeitpark machen und sich die beiden Jungen erneut über den Weg laufen…

Review

In Romance-Stories etwas zu schreiben, was so noch nicht da war, ist unmöglich. So auch in dieser Geschichte – zufällige Begegnungen, Liebesschwüre und natürlich eine große Hürde, die überwunden werden muss, wenn die Liebenden zusammen bleiben wollen. Aber das macht nichts, wenn die Umsetzung stimmt, und  das ist in dieser Fanfiction der Fall.

Angefangen bei den Charakteren. Auch, wenn sie in ein anderes Universum verfrachtet wurden, in dem sie einfach nur Schüler sind, ist Juudai immer noch ein verfressener, meist positiv denkender Junge, der manchmal ein bisschen zu einfach denkt. Und Johan ein netter, offenherziger Mensch, der sich sehr um seine Mitmenschen sorgt. Auch die weiteren Nebencharaktere – Manjoume Jun, Tyranno Kenzan und Jim C. Cook – sind als aufbrausender Miesepeter, Dinosaurier-Freak und ständig australisch sprechender Archäologie-Fan gut wiedererkennbar.
Und dann gibt es da noch einen Original-Charakter namens Elaine Hazuki Coldwell. Ja, das klingt schon vom Namen her nach Mary Sue und ja, sie und Jun werden zu einem Liebespaar. Aber das ist erträglich, weil die beiden sich ständig angiftenden und insgeheim schon im ersten Moment ineinander verschossenen Charaktere einfach gut zusammenpassen und mit ihrer von Höhen und Tiefen bestimmten Beziehung sogar das eigentliche Haupt-Pairing in den Schatten stellen.

Bei denen ist nämlich ziemlich schnell alles Friede, Freude und Sonnenblumen. Sie mögen sich, Johan gibt schnell zu, schwul zu sein, Juudai hat auch kein Problem mit einer Beziehung unter Männern, es kommt zum ersten Kuss. Aber da die Geschichte nicht so langweilig sein kann, wird ihnen doch noch ein großer Stein in den Weg gelegt: Juudais Familie, deren elitäres Denken eine Beziehung ihres Sohnes mit einem Mann nicht zulassen würde, wenn sie es erfahren. Es wundert nicht, dass sie es irgendwann doch rausbekommen, aber wie es dazu kommt, das ist sehr spannend inszeniert und führt zu einem gut aufgebauten, spannenden Finale.

Wenn man sich überhaupt an etwas aufhängen will, dann sind es Kleinigkeiten. Zum Beispiel, dass Juudai zwei Freunde hat (Jun und Kenzan), Johan auch (Elaine und Jim) und dass diese dann auch prompt Pärchen bilden (Jim ist auch stockschwul und hat großes Interesse an Kenzan).
Oder daran, dass die Autorin teilweise doch ein bisschen den Überblick verloren hat, wenn Johan im ersten Kapitel erzählt, dass seine Eltern ständig auf Reisen wären, später aber dann, dass sie tot sind und er nur noch Großeltern in Norwegen hat, weil das für das kommende Finale besser passt.

Dafür ist der Schreibstil sehr in Ordnung. Besonders dramatische Szenen werden besonders betont und lassen das richtige Gefühl aufkommen, aber auch lustige Szenen gibt es, die die Charaktere sehr lebendig darstellen. Da gibt es nichts zu meckern.

Fazit: Von allen Spiritshipping-Fanfictions, die ich bisher gelesen habe, kann ich diese definitiv am meisten empfehlen, zumal sie im Gegensatz zu einigen anderen auch abgeschlossen ist.  
Datum: 14.04.2012 19:08
Also ein Kommentar zur FF in den Ferien bei Johan

Ich finde die Geschichte sehr schön und romantisch.

Es dauert immer länger bis man sich die Liebe gesteht und vor allem hat Mexx eine Angabe damit muss ein Kapitel mindestens 150 Wörter haben ist es zu kurz gefällt es niemanden und wenn es zu lang ist auch wieder nicht.


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