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Beth Ditto oder Sie wiegen mit zweierlei Maß Ditto, gewicht, Stars

Autor:  Ladeniel

Gibt man "Ditto" bei der Google-Bildersuche ein, sieht man als erstes ein lappenförmiges, rosa Etwas mit Augen und als zweites eine übergewichtige, überschminkte Frau, die ihren Fuß leckt.

Bei dem Lappen handelt es sich um Ditto, #132 im PokéDex. Ditto ist das supermegageilste Pokémon von allen, weil es sich in jede andere Lebensform verwandeln kann, in die es will. Weil es so cool ist, lassen wir es in Ruhe und kümmern uns um die fußleckende Frau.

Das ist sie, Beth Ditto. Wer ist Beth Ditto? Eine US-amerikanische Sängerin, knapp 21 Jahre alt und Mitglied der Band "Gossip".

Wer ist Beth Ditto noch? Laut BRAVO (ich zitiere nicht wörtlich) eine revolutionäre Rebellin, die alle Regeln des Celebrity-ismus auf den Kopf stellt und zwar in dem sie a) BÄMM! fett ist und b) lesbisch.

b) ist zu vernachlässigen, weil mittlerweile arschviele Celebrities/Stars/VIPs/A-Z-Promis lesbisch sind oder zumindest lesbische Fotos mit ihrer nicht-lesbischen ABF ins Internet stellen.

a) Aber mit einem BMI von ... ca. 40 ist Beth Ditto revolutionär. Noch nie hat jemand zuvor einen BMI von 40 gehabt! Das hat sich noch niemand getraut. Mit einem BMI von 40 steht Beth Ditto ihre Frau (oder mehrere sogar...) und setzt ein Zeichen gegen den Magerkult mit seinen Essstörungen. Oh Yeah!

Aber mal im Ernst, Leute: Ja, Kate Moss lügt, wenn sie sagt, dass sie alles essen kann, was sie will, auch zehn Tafeln Schokolade. Und Victoria's Secret-Models beginnen den Tag nicht mit Eiern und Speck. Ja, ein BMI von 16 ist nicht gesund, aber model-überlebenswichtig und ein Körperfettanteilmessgerät gehört zum Survival Pack für alle jene, die nicht auf der FLOP-Liste von "taff" landen wollen.

Das ist nicht gesund. Und auch nicht normal.

Aber das ist ein BMI von 40 auch nicht. Beth Dittos Gewicht variiert, man liest 1,57m und 110 Kilo. Beth Ditto ist mittlerweile depressiv, will abnehmen. Da schreien wieder lauter Fans "Noooin, bleib fett!". Mir ist bewusst, dass der höhere Prozentsatz der Todesfälle durch Essstörungen bei Magersüchtigen liegen, nicht bei Adipösen. - edit: Sydney hat dazu einen guten Kommentar hinterlassen:

Sydney schrieb:
Stimmt nicht.
Die Magersüchtigen sterben zwar offensichtlich an einer deutlichen Mangelernährung, aber die Adipösen, die an Herz-/Gefäß-/Kreislauf-/Stoffwechselerkrankungen sterben, sterben im Prinzip auch an ihrem Zustand - nur (meist) verzögert.

Wenn Beth Ditto auch cool, revolutionär, feministisch ist, dann ist sie trotzdem nicht normal essend. Und ein BMI von 40 macht einen genausowenig "hipper", "trendiger", "bämm!iger" oder rebellischer, wie Homosexualität. Ja, auch nicht, wenn die BRAVO Beth Dittos Mut zur Fettleibigkeit und zur gleichgeschlechtlichen Liebe anpreist, eine von den beiden kann sie durchaus früher ins Grab bringen.

Warum wird dieses Extrem so sehr gepriesen? Glauben wir ernsthaft, dass eine verfettete Beth Ditto und eine magersüchtige Mary-Kate Olsen uns statistisch wieder in den Durchschnittsbereich bringen? Klar, wenn ich mit einer Hand auf der Herdplatte und mit der anderen im Kühlschrank dastehe - dann hab ich statistisch gesehen auch eine normale Körpertemperatur - so läuft das aber nicht.

Paris Hilton ist ja so beknackt, weil sie für die Taille einer Elfjährigen ihre Gesundheit aufs Spiel setzt - und Beth Ditto riskiert Herzverfettung, um nicht Paris Hilton zu sein?! (Von den optischen Resultaten mal ganz abgesehen.)

Meiner Meinung nach gibt es zwischen Beth Ditto und Mary-Kate kaum einen Unterschied, sie sind nur in verschiedenen Richtungen extrem. Extrem essgestört, extrem GEWICHTIG, extrem gefährdet. So what? Und Beth Ditto ist jetzt die Bessere, weil dünne Menschen ja sowieso immer einen schlechten Charakter haben. (Ich beziehe mich hierbei nur auf Beths Aussehen, nicht auf ihre Qualitäten als Musikerin.)

Die Welt ist doch bekloppt!

Ladde

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Datum: 28.01.2010 22:53
Ein sehr guter und wahrer Eintrag. Ich kann dir da auch nur zustimmen. Das Problem ist - denke ich - dass Beth Ditto von vielen nicht als Mensch wahrgenommen wird, dem dieses Gewicht (besonders bei der Körpergröße) einfach Probleme macht, sondern als Kunstfigur, die für alle Dicken einstehen muss.
Ständig wird gepredigt, man solle bloß schlank sein und nun kommt Beth Ditto daher und wird total berühmt, obwohl sie fett ist. Da sehen viele übergewichtige Leute nun ihre Chance, sich auf ihren Pfunden auszuruhen. "Ist doch egal, wenn ich 30 kg zu viel wiege, Beth Ditto ist auch dick! Und die steht dazu und ist berühmt!"
Dass dieses Gewicht sehr gefährlich ist, wollen viele einfach nicht wahr haben.
Das musste ich leider auch schon oft spüren. Wenn man etwas gegen Übergewicht sagt, heißt es sofort, man würde dicke Menschen hassen und wäre viel zu oberflächlich. Mittlerweile sind so viele Menschen in Deutschland dick, leider auch genug Kinder. Aber dennoch tun viele so, als wäre das heutzutage einfach normal.

Wenn jemand sehr dick ist, dann soll er entweder abnehmen oder er soll dazu stehen, aber sich eben auch mit den Risiken auseinandersetzen. Und er muss dann eben auch mit allen Konsequenzen leben. Denn, dass man einfach gesünder lebt, wenn man schlank (nicht dürr!) ist, ist einfach eine Tatsache.

Beth Ditto wird angepriesen, aber im Grunde weiß doch jeder, dass das eine Lüge ist. Sie wird als selbstbewusst und sexy verkauft und das wird immer wieder mit ihrem Gewicht in Verbindung gebracht.
Wenn ich aber zum Beispiel wegen meines Übergewichts gehänselt werde (was nicht okay ist), wird sich daran nichts ändern, nur weil Beth Ditto fett ist. "Fett" wird nicht zum neuen "Schlank" werden, jedenfalls nicht von heute auf morgen und das weiß eigentlich auch jeder. Nur viele wollen es wohl nicht wahr haben.
Eigentlich müsste einem spätestens dann ein Licht aufgehen, wenn Sendungen wie „taff“ schon Frauen wie Rihanna oder Beyoncé als „Moppelchen“ betiteln.

Ich will gar nicht sagen, dass Beth Ditto kein sympathischer Mensch sein kann oder dass niemand sie sexy finden kann. Aber dass ihr Gewicht gefährlich ist, ist nicht von der Hand zu weisen,
Ich kann deinem Weblog-Eintrag jedenfalls nur zustimmen. Egal ob man die Musik von Beth Ditto oder die Filme von Mary-Kate Olsen mag, als Vorbild fürs Gewicht sollte man sich keine der beiden Damen nehmen.
~sleep all day party all night
never grow old never die
it`s fun to be a vampire(69)~
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Datum: 06.02.2010 13:50
>Mir ist bewusst, dass der höhere Prozentsatz der Todesfälle durch Essstörungen bei Magersüchtigen liegen, nicht bei Adipösen.

Stimmt nicht.
Die Magersüchtigen sterben zwar offensichtlich an einer deutlichen Mangelernährung, aber die Adipösen, die an Herz-/Gefäß-/Kreislauf-/Stoffwechselerkrankungen sterben, sterben im Prinzip auch an ihrem Zustand - nur (meist) verzögert.
Congratulations - If you are beginning to understand me your insanity is almost in the same level as mine!

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