Einzelposting: Ein Gedicht zum 2. Weltkrieg von J.Galanskow
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So ich brauche Hilfe ! Ich habe hier ein ganz wundervolles Gedicht von J. Galanskow ( wahrscheinlich 1935-1972 ) und Fragen über Fragen. Ich selbst habe es nur durch Zufall in die Hände bekommen und weiß sogut wie nichts über den Autor.Auch die Suche im Net hat nicht viel gebracht, außer das von ihm vielleicht mal was in Deutschland vertont wurde und er irgendetwas mit Russland zu tun haben könnte. Dieses Gedicht scheint es nirgendwo zu geben und keiner scheint es zu kennen. Ich selbst besitze auch nur eine alte( recht mitgenommene )Kopie des, mit Schreibmaschiene geschriebenen,Gedichtes. Trotzdem dachte ich mir, dass vielleicht irgendjemand es kennt oder Informationen für mich hat (bin für alles dankbar...). Außerdem habe ich zu manchen Stellen noch Interpretationsfragen. Sagt einfach mal eure Meinung, was ihr dazu denkt... einfach alles halt! So wie ich das sehe ist das wohl auch eine Premiere. Das Gedicht wird ins Internet gestellt (TADA)! Manifest des Menschen J. Galanskow 1 Wieder und wieder packt mich in nächtlicher Stille ein Weinen. Denn nicht einmal den Saum der Seele kann man verschenken. Niemand braucht einen Tag lang nach einem Irren zu suchen. Aber die Leute gehen nach der Arbeit dorthin, wo Geld rollt und Huren sind. Sollen sie´s tun. Ich aber werde durch die Lawine der Leute hindurchgehen, anders als sie, und allein - wie der Splitter eines Rubins, der im Eise glüht. Himmel ! Lasse miche leuchten. Lasse mich nachts auf das schwarze Samtkleid ausschütten die Diamanten der Seele. 2 Glaubt nicht den Führern und Ministern, Glaubt nicht den Zeitungen ! Erhebt euch, die ihr mit eurem Antlitz die Erde deckt! Seht ihr die große Bombe und den Blick des Todes aus den offenen Gräbern ? Steht auf ! Steht auf ! Steht auf ! O Purpurblut des Aufstands ! Steht auf und reißt die morschen Zuchthausmauern dieses Staates ein ! 3 Wo sind sie - die den Kanonen an die Gurgel fahren, die mit dem heiligen Messer der Rebellion die Geschwüre des Krieges herausreißen ? Wo sind sie ? Wo sind sie ? Wo sind sie ? Oder gibt es sie nicht mehr ? - Dort an den Werkbänken stehen ihre Schatten angekettet mit einer Handvoll klingender Münzen. 4 Der Mensch ist verloren gegangen. Unwichtig wie eine Fliege rührt er sich kaum in den Zeilen der Bücher. Ich gehe hinaus auf den Platz und presse ins Ohr der Stadt den Schrei der Verzweiflung. Menschen! Tröstet mich nicht ! In eurer Hölle kann ich nicht atmen ! 5 O Himmel ! Ein strafendes Messer will ich besitzen ! Sieh nur, wie jemand die schwarze Lüge auf das weiße Linnen speit. Sieh nur, wie abends die Dunkelheit am blutbesprengten Banner nagt ... Furchtbares Leben - wie ein Gefängnis, auf Knochen getürmt. Ich falle ! Ich falle ! ... und fühle wie in meinem Innern tief der Mensch erblüht. 6 Wir haben uns daran gewöhnt, in freien Stunden auf den Straßen Gesichter zu sehen, die vom Leben besudelt sind - Gesichter wie eure. Aber plötzlich - wie das Grollen eines Gewitters und wie das Antlitz Christi am Tag der Wiederkunft aufersteht die getretene und gekreuzigte Schönheit des Menschen. Ich bin es - ich, der zur Wahrheit ruft und zum Aufstand, der nicht mehr Diener sein will, und eure schwarzen aus Lügen geflochtenen Fesseln zerbricht. Ich bin es - ich, der vom Gesetz in Fesseln Geschlagene, der das Menifest des Menschen verkündet ! Mag mir der Rabe in den Marmor des Leibes eingraben das Kreuz . Ist es nicht genial ? Meiner Meinung nach schon... Mich würde so sehr der Autor interessieren... Das einzige was ich sicher weiß, ist sein Name und dass das Gedicht vom 2.WK handelt. Aber wann hat er es geschrieben, wenn seine Lebensdaten stimmen und warum ist er so früh gestorben ? Zu den letzten drei Zeilen habe ich auch noche ne´ Frage. Bezieht sich das ganze auf eine Bibelstelle ? Was er meint weiß ich ( In etwa : ich verkünde das Manifest des Menschen, auch wenn ich dafür sterben muss ). Aber warum drückt er es gerade so aus ( mit dem Raben, Mamor ...)? Antwortet mir bitte mal, auch wenn ihr nur eure Meinung zu dem Gedicht äußert. |