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Einzelposting: Kastration/Sterilisation


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Von:   abgemeldet 14.09.2010 09:30
Betreff: Kastration/Sterilisation [Antworten]
Hunde hingegen sind von Natur aus darauf ausgerichtet nach der Läufigkeit, entweder tragend zu werden, oder aber scheinträchtig.
Bei einer intakten Rudelstruktur in freier Wildbahn würde das auch Sinn ergeben. Die Alphahündin wirft, alle anderen wären scheinträchtig und hätten ebenfalls Milch, also sind die Jungen in jedem Fall gut versorgt.
Problem ist nur... Wildhunde bilden keine Rudel wie Wölfe (mit der von dir genannten Rudelstruktur), weshalb die Wissenschaft auch nicht mehr unbedingt davon ausgeht, dass Hunde wirklich unbedingt vom Wolf abstammen. Zumindest gibt es berechtigte Zweifel. ;)


Dazu kommt, dass mit jeder Scheinträchtigkeit, die Wahrscheinlichkeit einer Gebärmutterentzündung gegeben ist und zwar auch nicht gerade in geringem Ausmaße.
Und dann leiden die Hunde wirklich! Mal ganz abgesehen von der ziemlich reellen Lebensgefahr.
Zusätzlich reduzieren Kastrationen bei Hündinnen das Risiko an Mammatumoren, also Tumoren der Säugeleiste zu erkranken um etliche Prozent (da sind sich die Herren Veterinäre noch nicht ganz einig, nach meinem letzten Stand sollen es von 30% auf 3% sein).

In diesem Punkt stimme ich dir allerdings zu. Wenn ich eine Hündin hätte, mit der ich definitiv nicht züchten will und die häufiger Probleme mit Scheinträchtigkeiten hätte, dann wäre das auch für mich Grund ernsthaft über ne Kastration nachzudenken.
Bedenken sollte man allerdings auch die Gefahr von Inkontinenz...
Die 3-30% stammen davon... Bei kleinen Hunden ist das weniger gefährlich, aber ganz besonders bei großen Hündinnen ist eine von drei Hündinnen nach der OP inkontinent...

Bei Rüden reduziert sich das Krebsrisiko ebenfalls um einige Prozente und außerdem wird Prostataproblemen vorgebeugt. Da hab ich allerdings leider gar keine Zahlen momentan.
Kein Wunder - Bei Rüden (im Gegensatz zu Hündinnen) sind die Zahlen nämlich auch echt nicht nennenswert. Da lohnt sich eine Kastra nicht, weil die Nachteile überwiegen. Einen Rüden sollte man nicht kastrieren, wenn der nicht echt nen hormonellen Hau weg hat, also die Hoden nachweislich (Bluttest beim Tierarzt!) zu viel Testosteron in den Körper pumpen.

Da Hunde entweder zuverlässigen Gehorsam haben oder an die Leine gehören (!!!) sind Kastrationen zur Verhinderung von Fortpflanzung bei ihnen echt unnötig.
Freigängerkatzen dagegen MÜSSEN kastriert werden, alles andere ist indirekte Tierquälerei, vor allem bei Katern!

Ein paar Worte noch zum Hormonchip:
Die Nebenwirkungen darf man nicht unterschätzen! Das geht bei Langzeitanwendung bis hin zu Tumoren etc, außerdem werden bei mehrjähriger Anwendung die Keimdrüsen geschädigt, sodass das Tier ohnehin unfruchtbar wird.
Deshalb sollte man diesen Chip ein, vielleicht zwei Male anwenden, um herauszufinden, ob eine Kastration das richtige ist und dann entweder das Tier wieder "unbehandelt" lassen oder endgültig operativ kastrieren. Das ist besser...

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