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Einzelposting: Computereinsatz bei Animes


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Von:   abgemeldet 16.09.2002 04:12
Betreff: Computereinsatz bei Animes [Antworten]
> (-: und schon Command and Conquer war ein Abklatsch von Dune II und konnte es nicht mit dessen Setting und Story aufnehmen.

Es gibt einen Unterschied zwischen Abklatsch und Weiterentwicklung - ich weiß nicht wie lange du nicht mehr DuneII gespielt hast, aber das UI war grausam und das ist mit das entscheidende (nicht umsonst war Starcraft so erfolgreich obwohl die Graphik veraltet war).
Außerdem war das mission design um Welten besser. Außerdem habe ich kein Problem damit, alle paar Jahre eine aufgemotzte Version des gleichen alten Spiels zu kriegen, es gibt viele Spiele, die man genial fand aber kaum mehr spielt, weil man sich so sehr an aktuelle Graphik und verbesserte Steuerung gewöhnt hat, daß man sich nicht mehr mit dem alten rumärgern will.


> Ich finde der angesprochene Trend, weg vom Niveau, hin zur Äußerlichkeit ist ganz besonders bei Computerspielen zu erkennen (die im übrigen auch noch extrem Genrearm wurden, oder gibt's auf dem PC noch groß was anderes als 3D oder Echtzeitstrategie (oder am besten gleich beides (-:))

Tja, der Rest verkauft sich halt nicht; point-n-click Adventures sind so untergegangen und Simulationen sind gerade dabei, selbst minimale Versuche Innovation reinzubringen (bsp Homeworld und Ground Control, zwei Spiele bei denen es mir persönlich leid tut =) scheitern gnadenlos daran, daß sie niemand kauft.
FPS und RTS verkaufen sich, der Rest nicht, bessere Graphik=mehr Verkäufe und falls das Handbuch weniger als 4 Seiten hat, verkauft man gleich nochmal 100 000 Stück mehr - so einfach ist die Sache und ich nehms den Firmen nicht übel wenn sie sich danach richten.

Die gleiche Logik kannst du bei Kinofilmen anwenden.

Natürlich gibt es bei beiden Sachen Überraschungserfolge (The Sims (wähh ^^) oder Blair Witch Project), aber damit kannst du nicht planen und nachdem die Geschäftszahlen alle 3 Monate da sein müssen veröffentlicht man FPS #325, Fifa 2669 oder Final Fantasy:The Next One


> Ich sehe diesen Trend nicht ganz so schlimm bei Anime (dort gibt's genug andere Kritikpunkte wie z.B. eintönige Storylines die nicht mal durch gutes Äußeres aufgewogen werden u.a.)

Anime ist ein Medium wie jedes andere, dementsprechend hängt die Anzahl an innovativen, guten Ideen davon ab, wieviel der Spaß kostet - der Grund warum du weniger solcher Ideen als bei Büchern finden wirst, aber wesentlich mehr als bei Hollywood-Produktionen oder amerikanischen Serien.
Andererseits finanzieren die Fließbandproduktionen die besseren Projekte - wenn ich Sailor Moon RYZ^2 oder Pokemon die lilablaßblau-Edition ertragen muß, damit ich weiterhin Serien wie Cowboy Bebop oder TnK kriege, gerne. (noch besser ist natürlich, wenn Großproduktion und Inhalt zusammenkommen, neben Bebop wären da z.b. noch Seikai no Monshou oder *hoffentlich* Stand Alone Complex, wobei da könnte auch der Matrix-Effekt ausreichen, s.u. =)


>aber in Hollywood wird schon seit längerem nur noch so produziert (wunderbares Beispiel: Matrix: Storyline, die sich in drei Sätzen beschreiben läßt, dafür aber gute und neue Special Effects. Und wie man sieht, es wirkt, die Leute finden den Film tatsächlich gut)

Und wie der Film gut ist - die Story ist Schrott? Schön, wer achtet schon auf die Story. Wenn du bei Matrix reingehst und dich nicht von den Bildern überwältigen läßt, bist du selbst Schuld.
Bei den Anime hab ich Negativbeispiele für Kommerzproduktionen geliefert, was etwas vom Thema "schön aber hohl" abwich. Warum müssen Sachen wie Matrix schlecht sein, nur weil die Story locker auf ein Blatt Klopapier passen würde? Der Film lebt von Action, Style und der Ästhetik der Bilder und ich liebe ihn dafür, was nicht heißt, daß ich nicht genauso europäische Kleinproduktionen mögen kann, es sind einfach zwei verschiedene Sachen. Die Frage ist nur, ob die Produzenten es Schaffen genug Kunstfertigkeit ins Visuelle und den Schnitt einzubringen, daß das bißchen Story den Film zusammenhält und nicht nach unten zieht - bei Matrix ist das imho gelungen, du wirst mir wohl widersprechen, aber deine Argumentation fand ich am Sinn des Filmes vorbei =)

Dann ist da noch die Frage ob sich Innovation/exzellente Spiele/Filme und Konzentration auf die Bilder gegenseitig ausschließen müssen - Gegenbeispiel ist ICO, eins der besten Spiele, die ich kenne; es hat kaum eine nennenswerte Story (Junge rettet Mädchen aus Schloß) und noch weniger Dialog, es lebt ausschließlich von seinem äußeren und schafft es dabei eins der innovativsten und ungewöhnlichsten Spiele der letzten Jahre zu sein. Die Verkaufszahlen waren enttäuschend. Willkommen in der Realität.


sorry, es war spät ^^
Stefan
--
Though this be madness, yet there's method in't.

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