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Einzelposting: Judith Park vs. Nina Werner: Dystopia vs. Jibun-Jishin


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Von:   abgemeldet 02.01.2007 11:42
Betreff: Judith Park vs. Nina Werner: Dystopia vs... [Antworten]
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Was die Zeichnungen betrifft, kann ich mich auch eher mit Jibun-Jishin anfreunden. Ninas Figuren wirken im Gegensatz zu den recht statischen, emotionslosen Charakteren aus Judith Parks Erstling einfach viel lebendiger, generell sieht der Zeichenstil einfach professioneller aus. Das Argument, sie hätte ja aus Judith Parks Fehlern lernen können, kann man dabei meiner Meinung nach nur bedingt gelten lassen: Man kann aus den guten oder schlechten Seiten jedes Manga oder Doujinshi lernen, unabhängig davon, ob das Werk nun von einer "deutschen" Zeichnerin und beim gleichen Verlag veröffentlicht wurde oder nicht. Und es ist ja auch nicht so, dass Judith Park die erste deutsche Mangaka gewesen wäre, also... Ich finde auch nicht unbedingt, dass die beiden voneinander abmalen. Zwar sind die Figuren in Jibun-Jishin in einem ähnlich überstylten und aufgetussten Stil gezeichnet wie Judith Park dies für gewöhnlich tut, aber da könnte man dann auch DuO, Alexandra Völker, Gina Wetzel etc. als Vergleich heranziehen. Das scheint bei deutschen Mangaka generell so eine Masche zu sein. Vielleicht versuchen sie einfach die schwachen Stories ihrer Werke mit überwältigendem zeichnerischen Überschwang wett zu machen. Mir selbst sind etwas einfach gehaltenere Zeichnungen, wie z.B. von Anike Hage, wesentlich lieber. Aber darum geht es hier ja nicht...


Was also die Stories angeht: Bei Jibun-Jishin scheint handlungsmäßig das Chaos Programm zu sein. Das kann man echt nur lesen, wenn einem schöne Bildchen ausreichen, um einen Manga gut zu finden. Ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie sowas bei einer Verlags-Redaktion durchgehen kann, die ernsthaft darum bemüht ist wenigstens minimale qualitative Standards einzuhalten. Bei Dystopia wiederum bricht die Handlung leider genau da ab, wo nach meinem Empfinden die Einleitung vorüber ist und es beginnt interessant zu werden. Das hätte mich wirklich mal interessiert, wie es mit Gabriel so weitergeht. Aber statt diese Geschichte weiterzuführen, hat sich Judith Park mit Ysquare auf eine Story verlegt die man wirklich schon tausendmal gelesen hat (und die mindestens 999 mal davon besser erzählt war). Und zeichnerisch hat sie sich diesem negativen Trend leider gleich angepasst: Ich hab den Eindruck, ihre Sachen werden immer schlechter statt besser. Schade.

Ich bin jedenfalls mal gespannt, was Nina bei Tokyopop so zustande bringen wird und was Judith nach ihrem absoluten Nullpunkt "Ysquare plus" wohl so macht. Vielleicht ist das Chibi "Luxus" ja schon wieder ganz interessant. Mal sehen...

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