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Einzelposting: Star Citizen


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Von:   abgemeldet 17.12.2018 17:38
Betreff: Star Citizen [Antworten]
> Naja, das ist halt eben ein beliebtes Thema für Kritiker. Pay-to-Win usw..
> Die meisten vergessen halt aber, dass es sich hierbei nur um Spenden handelt.
> Keiner ist dazu verpflichtet, mehr zu zahlen als für den Spiel-Zugang. Alles andere
> ist freiwillig als Unterstützung für die Entwicklung zu sehen.
Die Tür hättest du nicht aufmachen dürfen, denn nun muss ich leider darauf reagieren :D

Das Spiel hat aktuell Pay2Win Mechaniken und ja, mir ist bewusst, dass die großen (gegen Echtgeld kaufbaren) Schiffe zum Release nur bedingte Vorteile bringen werden, weil diese eben auch Treibstoff und all soetwas benötigen.. welchen sich die Spieler erst mal erarbeiten müssen. Ohne Treibstoff kommen sie immerhin nicht weit.

Problem ist hierbei nur folgendes: Alle anderen Spieler/innen benötigen ebenfalls Treibstoff für ihre Schiffe, sie müssen allerdings zusätzlich zum Treibstoff auch die Schiffe an sich erfarmen; ergo.. die Echtgeld-Schiffe werden einen faktischen Ingame-Vorteil geben - das Spiel ist somit Pay2Win.

Dass es sich "nur um Spenden" handelt ist ebenfalls nicht wahr. Die Hersteller bieten ein virtuelles Produkt an und hingen ein Preisschild an selbiges, wenn du nun Geld bezahlst um dieses Produkt zu erhalten, dann hast du keine Spende getätigt.. sondern einen Kauf.

Ich spende regelmäßig größere Mengen an diverse Tierschutzverbände. Diese Tierschutzverbände bekommen Geld von mir ohne das ich selbst auch nur irgendetwas dafpr erhalte. Ich hoffe du erkennst den Unterschied zwischen dem was ich tue und dem, was SC's Schiffskäufer tun.

Das ominöse "niemand wird zum Kauf gezwungen"-Argument gibt es schon seit der Einführung der Mikrotransaktionen. Problem ist hier nur das Marketing, welches mit den Mikrotransaktionen verbunden ist (Pay2Win-Mechaniken koppele ich nun mal ans Marketing). Ein gutes Marketing spricht nicht nur die Bedürfnisse potentieller Kunden an, sondern es versucht auch neue Bedürfnisse zu wecken.. und genau dies ist das Ziel einiger Firmen immerhalb der Games-Branche hier in 2018; sie versuchen Spieler zu Käufen zu manipulieren. Sieh dir nur mal den Mobile-Markt an, der ist nicht einmal mehr subtil mit sowas. Genau so gut kannst du dir die Wilson-Lootbox ansehen, sprich Lootboxen die auf Andrew Wilsons FIFA-Konzept aufbauen oder dieses nachahmen.

Mikrotransaktionen gehen immer mit Manipulationsversuchen einher, welche zum Kauf führen sollen. Genau so gehen Pay2Win-Mikrotransaktionen immer mit Spieldesignentscheidungen einher, welche diese MTX am Ende des Tages attraktiver machen sollen.

> Das andere gerne genutzte Thema ist die Entwicklungszeit. Auch hier darf man nicht vergessen, dass wir Backer von Anfang an die Entwicklung mitverfolgen können.
Soetwas können Backer relativ häufig, auch bei anderen Titeln. Ich selbst backte einige Titel und ich meine, dass ich theoretisch bei jedem einzelnen davon den genauen Entwicklungsprozess mitverfolgen kann.

Und die Entwicklungszeit stellt ein Extrem dar, vorallem wenn man bedenkt was für ein enormes Budget über das Crowdfunding und die Mikrotransaktionen eingenommen wurde.

> Und wenn dort ein Game 10+ Jahre für die Entwicklung braucht, jammert kaum jemand.
10+ Jahre steckte bisher noch kein Game in der "tatsächlichen" Entwicklung. Ja, es gab Spiele wie Duke Nukem Forever oder Final Fantasy XV, aber diese Spiele befanden sich nicht so lange in Entwicklung wie viele gerne behaupten möchten.

Weißt du ab wann ein Publisher offiziell sagt, dass die Entwicklung begonnen hat? Sobald man sich ein Konzept ausdenkt, sobald die Planphase beginnt.

Nimm dir nun mal Bethesda als Beispiel, das Studio gab vor kurzem einen recht guten Einblick dahin wie solche Prozesse ablaufen. Damals kümmerte sich ein großer Teil des Studios um die Entwicklung von Fallout 76, während ein kleineres Team sich um Vorbereitungen für das im kommenden Jahr erscheinende Starfield befand. Diese beiden Projekte nahmen mehr oder weniger sämtliche Ressourcen des Studios ein.

.. und trotzdem zählt man auch das kommende Elder Scrolls Game als eines, welches sich bereits in "Entwicklung" befindet. Warum? Man erstellte schon ein paar Konzepte, einen groben Leitfaden.. aber sonst nichts. Erst sobald sich Starfields Entwicklung auf das Ende zubewegen wird, dann wird man tatsächlich damit anfangen an Starfield zu arbeiten.

Darum sprach ich von "tatsächlichen" Entwicklungszeiten. Das was wir uns als Entwicklungszeit vorstellen ist nicht das, was Unternehmen als Entwicklungszeit definieren. Mit seinen bald (?) 10 Jahren ist Star Citizen definitiv ein Extrem, egal wie man es drehen oder wenden möchte.

> Zumals solche Spiele auch für gewöhnlich erst dann offiziell angekündigt werden, wenn sie so gut wie fertig sind. Aber naja... ^^
Das ist so aber nicht ganz richtig ^^ Die meisten Ankündigungstrailer werden in der heutigen Zeit zu Zeiten veröffentlicht, in denen den Studios noch gar kein fertiger Gameplay-Content vorliegt. Diese Ankündigungen sind meist so eine Geschichte um Aktionäre zu beruhigen.. denn die möchten ja Jahr für Jahr mehr Geld für ihre Aktie bekommen. Kündigt man nicht ständig neue Produkte an, so stoßen die Leute schnell einmal ihre Aktien ab.. und vermindern somit das Kapital des Studios/Publishers.

Sieh dir nur mal EA, Activision-Blizzard und Ubisoft an. Alle drei AAA-Publisher traten dieses Quartal heftig ins Fettnäpfchen, und deren Aktien haben z.T. über 50% an Wert verloren. In der internationalen Gaming-Industrie sind es Aktien, die die Welt regieren.. und alles was die großen Nummern der Industrie daher interessiert ist es die eigenen Aktionäre glücklich zu machen, was dieses Jahr bei einigen gewaltig gescheitert ist :-)

Ich hoffe du nimmst mir diese "kleine Kritik" nicht übel. Ich habe früher ein wenig Geld mit dem "Berichten" über diese Industrie verdient und zeitweise auch für EA gearbeitet. Auf solche Geschichten habe ich daher seit einiger Zeit mein Auge geworfen, und je mehr die Industrie verbockt, desto kritischer wird dieses Auge.. ^^ Dummerweise sucht sich die Gaming-Branche fast täglich neue Dinge zum Verbocken, weswegen mein innerer "Pro-Consumer"-Guy mittlerweile ein bisschen verbittert ist :D

> Naja, für mich ist SC doch ein wenig interessanter als SQ42, aber spielen werde ich es genau so. :D
Ich brauche immer eine Kampange, damit ich mich mit einem Franchise "connecten" kann. Ich war früher ein riesiger Halo-Nerd, ich zockte die Games für Jahre und fast ausschließlich im Multiplayer.. einfach nur weil ich das Universum aus der Singleplayer-Kampange klasse fand.

Bevor ich mich mit einem Multiplayer-Modus anfreuden kann brauche ich immer erst einen spannenden Singleplayer-Modus um das Universum kennenzulernen ^^

> Hast du den oben verlinkten SQ42 Trailer schon gesehen? Das ist nämlich der aktuellste.
Ja, den kannte ich schon. Ich hoffe nur das man das Spiel bis zum Release rund zum Laufen bringen wird. Vieles was die Demo so zeigte war recht beeindruckend, aber.. man konnte leider auch sehr viele technische Probleme darin beobachten, vorallem im Bezug auf die Grafik oder auch Animationen. Ich hoffe dass all sowas im fertigen Spiel nicht mehr so stark auftreten wird :)

> Je nach Hardware sind im Schnitt schon 60-100FPS drin. ;)
Ja gut, je nach Hardware sind immer Frames von 0-100 FPS drin :D Aber ich verstehe schon was du meinst ^^ Zu meiner "Testzeit" neigte das Spiel meine ich noch dazu zu versuchen, das gesamte Sonnensystem o.ä. über die Server abzugleichen.. konstant. Irgendwie sowas ließ damals meine ich die Performance bei einigen Backern massiv einbrechen, trotz der 1080Ti und niedriger Detailstufen ^^

Dass dieses Problem nun gelöst wurde klingt doch schonmal ganz gut. Als ich das Game antestete hielt ich es nämlich für unspielbar, es war das erste Spiel seit Jahren, welches ich "stocken" sah zu der Zeit :D
Don't be a crybully! ^^

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