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Einzelposting: was für eine religion habt ihr?


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Von:    FreitagDerDreizehnte 29.12.2009 18:59
Betreff: was für eine religion habt ihr? [Antworten]
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@ Penelope

>>Der katholische (!) Religionsunterricht steht vom Gesetz her nicht nur unter staatlichem Einfluss. [...]
>Ja, aber genau das ist mein Kritikpunkt. Es ist nicht objektiv, >es KANN gar nicht objektiv sein, weil es immer die >innerkirchliche Sicht beschreibt - dass die Kirche mit sich >selbst kritisch umgeht, ist ja in der Theorie gut, aber in der >Praxis, im Unterricht selbst, sieht es eben anders aus. In >Sozialkunde wird ja auch nicht nur aus der Sicht einer Partei >unterrichtet.
In dem Punkt der Objektivität stimme ich dir hier zu. Natürlich vertritt die Kirche eine kirchenfreundliche Meinung, allerdings ist man auch sehr auf Toleranz gegenüber anderen Religionen bedacht etc.. Im Unterricht muss dies sicherlich noch mehr ankommen. ich finde es sowieso schlimm, wie wenig Möglichkeiten es gibt, Lehrer/innen zu überprüfen.
Zu deinem Beispiel muss ich sagen, dass es zwar stimmt, dass nicht nur eine Partei behandelt wird, trotzdem wird in Deutschland natürlich auch sehr aus deutscher Sicht unterrichtet. Nimmt man z.B. den Geschichtsunterricht, sieht man sehr schnell, dass nur die deutsche, im besten Fall die europäische und kleine Teile der amerikanischen Geschichte, unterrichtet werden. Auch das vermittelt keine objektive Sicht, sondern eben eine deutsche Sicht. Manche Fächer haben es nunmal wesentlich schwerer objektiv zu sein. Bei Mathe geht das natürlich wesentlich einfacher, aber wie gesagt wird es bei z.B. Geschichte wieder schwierig. Daher muss man den Schülern auch im Geschichtsntericht immer wieder klar machen, dass es sich um die deutsche Geschichtsschreibung handelt und nicht die objektive Vergangenheit behandelt wird, weil sie gar nicht behandelt werden kann. Und so sehe ich das auch im Fach Religion. Man berichtet natürlich aus einer Sicht, sollte aber auch in der Lage sein sich so weit es geht von dieser Sicht zu distanzieren und einen offenen Blick für andere Sichtweisen zu haben. Von daher ist es natürlich sehr förderlich, wenn man auch atheistische Jugendliche und Jugendliche anderer Religionen im Unterricht hat. Den Schülern muss zu jeder Zeit klar gemacht werden, dass der christliche Weg ein Weg von vielen ist, den der Lehrer aus den und den Gründen bevorzugt, es aber auch die und die Gründe dagegen gibt.

>Ich kann nicht behaupten, ich würde Kirche und Staat trennen, es >aber dann gerade in der Bildung doch nicht tun. Dass die Kirchen >Wahlfächer selbst oder mit-gestalten könnten und sollten, steht >außer Frage.
Hier sind wir uns ja eigentlich einig. Ich bin auch absolut dafür, dass Religion ein Wahlfach sein sollte.

>Warum? Mal vorausgesetzt, wir gehen davon aus, dass die >Religionen - ALLE Religionen - angemessen in einem gesonderten >Unterricht behandelt werden. Das wäre sozusagen die "objektive" >Seite, ob und was jeder Schüler individuell mehr wissen möchte, >sollte ihm selbst überlassen bleiben.
Wie gesagt bin ich auch absolut dafür, dass der Schüler die Wahl hat. Allerdings sollte er, wenn er keinen Religionsunterricht möchte, zum Beispiel zum Ethikunterricht gehen. Denn sind wir mal ehrlich: Wenn sich Schüler dafür entscheiden können, ob sie entweder Unterricht haben, oder frei, dann würde jeder Schüler bei jedem Fach eher die Freistunde wählen. Religion wurde an unserer Schule auch oft als erstes oder letztes unterrichtet und da sind die Meisten natürlich lieber nach Hause gegangen, selbst wenn sie den Unterricht eigentlich interessant fanden oder selbst Christen waren. Wie gesagt finde ich den Religionsunterricht dafür aber zu wichtig, da ich es für die Toleranz untereinander für unumgänglich halte, dass man sich mit dem Christentum, dem Islam, dem Judentum etc. wenigstens einigermaßen auskennt. Wir leben ja nicht nur in einem säkularisierten, sondern auch in einem sehr pluralistischen Land. Hier prallen so viele unterschiedliche Menschen aufeinander, dass man wissen muss, mit wem man es zu tun hat, wenn man dem anderen keine Vorurteile entggenbringen möchte.

>Ja, da hast du sicher nicht Unrecht. Ich denke, das Problem, das >auch ich habe, ist, das Kopftuch zu sehr als religiös->politisches und zu wenig als religiös-persönliches zu sehen. Mea >culpa. Das war unglücklich.
Ich kann deine Sicht hier natürlich verstehen. Denn was hört man auch hierzu nur in den Medien (und es ist ja auch oft genug so, dass will ich ja gar nicht abstreiten, aber eben nicht immer). Aber auch das unterstreicht wieder meine Meinung, dass mehr über den Islam unterrichtet werden muss.

Aber im Großen und Ganzen bin ich mal wieder ganz deiner Meinung ^^ Viel Erfolg beim Lernen! Das erinnert mich daran, dass ich eigentlich auch noch lernen müsste <.<
twins against twincest!


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