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Einzelposting: Ist Heterosexismus eine Krankheit?


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Von:    Archimedes 13.11.2008 08:09
Betreff: Ist Heterosexismus eine Krankheit? [Antworten]
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autsch... jetzt mal langsam, bissigesschaf, du kannst nicht pauschalisieren. Zumal deine Äußerungen nicht richtig sind.

1. Der Zölibat hat 0 mit der Bibel zu tun. Das, was wir gemeinhin darunter verstehen, wird in der Bibel nicht mal erwähnt.
Er gehört in den Bereich des Kirchenrechts. Und dann solltest du noch unterscheiden, dass nicht im ganzen Katholizismus der Zölibat verpflichtend ist und auch, dass es verschiedene Formen gibt.

2. Was hat der Zölibat denn bitte mit der geschlechtlichen Vorliebe zu tun?

3.Es gibt keine "Ur-bibel". Die Bibel ist eine Sammlung von Büchern und Schriften. Deswegen nennt man sie ja das "Buch der Bücher" und die Kanonisierung war etwa 200 n. Chr. abgeschlossen. Und an dieser Auswahl hat sich bis heute nichts geändert.

4. Bei den Übersetzungen der Bibel sind so gut wie keine Fehler passiert. Die Originaltexte aus dem Hebräischen (Tanach; AT) und Griechischen (NT) sind erhalten. Wo "Fehler" passiert sein können, ist bei der Interpretation, da es jeweils verschiedene Möglichkeiten gibt, das Hebräischne und Griechische zu übersetzen. Weiter besteht das Problem, dass viele Begrifflichkeiten im Deutschen keine Entsprechung haben und daher umschrieben werden müssen, damit der Sinn des Textes erhalten bleibt.

Des Weiteren sind Fehler bei Abschriften passiert. Früher war Lesen/Schreiben können ein Privileg. Und vor dem Buchdruck wurden Kopien von der Bibel in mühevoller Handarbeit erstellt, meist in der Weise, dass ein Klostervorsteher aus der Bibel diktiert hat und die Mönche es aufschrieben. Und dabei sind Fehler passiert, obwohl anhand Textvergleichen mit den Originalen nachzuweisen ist, dass es erstaunlich wenige sind.

5. Die Bibel wurde mit absoluter Sicherheit NICHT der Zeit angepasst. Wäre dem so, dann bräuchte die Kirche sich keine Gedanken darum machen, dass immer weniger Leute sie lesen.
Die Texte entstanden immer im Kontext der jeweiligen Zeit und den geschichtlichen Ereignissen und sind damit zunächst mal historische Zeugnisse. Das ist der Kirche sehr wohl klar. Dafür gibt es einen eigenen Forschungsbereich: Die Exegese.

Davon müssen die Bedeutung und die Absicht der Texe unterschieden werden. Und diese sind es, die nicht mit den heutigen Ansichten und wissenschaftlichen Erneuerungen kollidieren dürfen. Und das tun sie in der Regel auch nicht.

6. "Homos gefährden den Weltfrieden" und "Homos sollten gezeichnet sein wie die Juden", welcher Kirchenmann hat diese Aussagen bitte getätigt? Dafür hätte ich gern eine Referenz.


Also ich finde, dass du es dir sehr leicht machst mit deinen Aussagen. Es ist einfach, unreflektiert rumzubrüllen und Halbwahrheiten zu verbreiten, die auf der Basis von Unwissen und Ignoranz entstanden sind. Versteh mich nicht falsch, ich bin die Letzte, die eine Lanze für die Kirche bricht, aber wenn man sich eine Meinung bildet, egal zu welchem Thema, dann sollte man sich zuerst informieren und alle Seiten betrachten. Nicht nur die allein, die einem gerade in den Kram passt und die leichter zu akzeptieren ist.

[Edit:] Und für alle, die glauben, dass es in der Bibel keine Hints auf Homoerotik gäbe, der lese bitte die Geschichte von König David und Jonathan. (und ich meine nicht die Möwe! (; )
Zuletzt geändert: 13.11.2008 08:35:34

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