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Thread: Die "Tabujahre 1933-1939"

Eröffnet am: 15.09.2007 13:26
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 Hancock Die "Tabujahre 1933-1939" 16.09.2007, 21:36
Die "Tabujahre 1933-1939" 16.09.2007, 21:44
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Von:    Hancock 16.09.2007 21:36
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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Ist aus dieser Zeit denn irgendwas zu loben?
Lesen gefährdet die Gesundheit!





Von:   abgemeldet 16.09.2007 21:44
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Ist aus dieser Zeit denn irgendwas zu loben?

Naja vorher war die große Inflation, das Geld war nichts wert - es gab zunächst schon einen wirtschaftlichen Aufschwung, es wurden Autobahnen gebaut und Arbeit geschaffen... das ist zumindest nichts Negatives.

Jede Zeit hat Positives und Negatives.
________________________________________
DREAMWORLDS ^^
http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/?doc_modus=zeichner_liste&zeichner=201449



Von:    Hancock 16.09.2007 21:50
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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>Arbeit geschaffen... das ist zumindest nichts Negatives.
Klar wurde Arbeit geschaffen, Frauen und alles Nichtarische mussten ja Stück für Stück von den Arbeitsplätzen verschwinden.
Lesen gefährdet die Gesundheit!





Von:   abgemeldet 16.09.2007 21:54
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
>Klar wurde Arbeit geschaffen, Frauen und alles Nichtarische mussten ja Stück für Stück von den Arbeitsplätzen verschwinden.

Jup somit konnten die Männer alleine die Autobahnen bauen.



Von:    Ellerfru 16.09.2007 22:11
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
Sicher haben die Nazis einiges ziemlich geschickt gelöst, mal ganz unabhängig von ihrer perversen Ideologie... Oder will jemand bestreiten, dass sie verdammt fortschrittlich waren, was z.B. Verwaltung und Logistik angeht? Teilweise profitiert Deutschland doch noch heute davon, Stichwort Autobahnen. Diese Verdienste muss man nicht kleinreden, nur weil man mit Rassenwahn und Angriffskrieg nichts zu tun haben will. Spätestens, wenn man sich im Ausland durch wirre Straßensysteme quält, weiß man die gute Verkehrsplanung zu schätzen.

"Nur aus Interesse: Hast du irgendetwas von ihm übriggelassen, was größer ist als eine Streichholzschachtel?"
"Nur aus Interesse: Wie groß ist eine Streichholzschachtel?"



Von:    Abyssinian 16.09.2007 22:14
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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> Sicher haben die Nazis einiges ziemlich geschickt gelöst, mal ganz unabhängig von ihrer perversen Ideologie... Oder will jemand bestreiten, dass sie verdammt fortschrittlich waren, was z.B. Verwaltung und Logistik angeht? Teilweise profitiert Deutschland doch noch heute davon, Stichwort Autobahnen. Diese Verdienste muss man nicht kleinreden, nur weil man mit Rassenwahn und Angriffskrieg nichts zu tun haben will. Spätestens, wenn man sich im Ausland durch wirre Straßensysteme quält, weiß man die gute Verkehrsplanung zu schätzen.

ja, allerdings ist hier auch wieder das problem wodurch das ganze fnanziert wurde und zu welchem zwecke es eingesetzt wurde.
ich bin einmal so frei zu behaupten, dass eine gute infrastruktur für einen krieg von ziemlicher bedeutung ist...

+†+ lucifer solus der Inquisi†ion - Initiative für ein sauberes Animexx +†+

++igne natura renovatur integra++
(so burn, baby, burn....)



Von:    Ellerfru 16.09.2007 22:18
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> ja, allerdings ist hier auch wieder das problem wodurch das ganze fnanziert wurde und zu welchem zwecke es eingesetzt wurde.
> ich bin einmal so frei zu behaupten, dass eine gute infrastruktur für einen krieg von ziemlicher bedeutung ist...

Ist sie. Was nicht bedeutet, dass die Bevölkerung nicht auch bei ganz zivilen Zwecken davon profitiert.
Hast du z.B. schon mal versucht, in Frankreich mit dem Auto von einer Stadt zur nächsten zu kommen? Es ist praktisch egal, von wo nach wo man will, man muss über Paris fahren, weil ansonsten so gut wie nichts vernetzt ist.
Und man muss zugeben: Die Infrastruktur, die sich Hitlers Leute ausgedacht haben, FUNKTIONIERT. Heute noch. Und genügt höchsten Ansprüchen.
"Nur aus Interesse: Hast du irgendetwas von ihm übriggelassen, was größer ist als eine Streichholzschachtel?"
"Nur aus Interesse: Wie groß ist eine Streichholzschachtel?"



Von:    Hancock 16.09.2007 22:20
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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Die Idee der Autobahn kam nicht von den Nazis. Die Idee gab es schon 1909. Hätte Hitler sie nicht bauen lassen, hätte es jemand anderes getan.
Die Idee dahinter war auch nur Deutschland auf einen Krieg vorzubereiten und Kriegsmaschienerie einfacher zu transportieren.
Lesen gefährdet die Gesundheit!





Von:   abgemeldet 16.09.2007 22:25
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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ausserdem wurden dazu eingesetzt grossteils gratis sklaven aus dem kz. die man noch vor dem tod doch nutzen sollte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~❤
"Die Regen ist sich sehr nass um diese Jahreszeit..."

"Von wegen Konsequenz und Willensstärke. Wenn man stur einen falschen Weg geht, dann ist das einfach nur dumm."
Zuletzt geändert: 16.09.2007 22:28:14



Von:    Abyssinian 16.09.2007 22:32
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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> ausserdem wurden dazu eingesetzt grossteils gratis sklaven aus dem kz. die man noch vor dem tod doch nutzen sollte.

das stimmt nicht ganz.
zwangsarbeiter wurden meist nicht als "hilfskräfte" eingesetzt.
vielmehr wurden sie der "vernichtung durch arbeit" ausgesetzt...
+†+ lucifer solus der Inquisi†ion - Initiative für ein sauberes Animexx +†+

++igne natura renovatur integra++
(so burn, baby, burn....)



Von:   abgemeldet 16.09.2007 23:38
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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frau hermann verwechselt ursache und wirkung (obwohl eigentlich pasts in ihre "Frauen an den herd" theorie,

der ndr hat sich nen bärendienst erwiesen, da der Vorwand nun wirklich leicht zu durchschauen ist,

gedemütigt durch versailles, gegenseitig blockierte demokraten in weimar, geschürte Angst vor kommunisten, ... - viele sahen in den Visionen von goebbels, himmler, hilter, speer, döhring, staufenberg und wie sie alle noch hießen Hoffnungen, das D wieder zu alter stärke zurückfindet, zögerer oder gar warner wurden belächelt, ignoriert, verfolgt, erschossen - ... - im nachhinein scheint es immer ganz einfach, zu sagen ich wäre nicht mit der herde gelaufen, ich wäre dagegen, ich hätte flugblätter verteilt - aber wärt ihr das auch wirklich, geht mal ganz tief in euch - ??

ich bin weiß gott nicht stolz auf diese zeit, egal ob mir nun die Gnade der späten Geburt oder des Aufwachsens in der DDR (die sich ja damit rausredete, das sie alles auf den Klassenfeind schob) zu teil wurde. ABER vielleicht hats ja doch was gutes. Nämlich das wir deutschen wesentlich sensibler auf solche Strömungen als z.B. in frankreich, amerika, polen, japan und in letzter zeit auch israel davon nicht ausgenommen scheint, zu reagieren -

P.S. wer den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus nicht mehr kennt, sollt sich vielleicht noch mal ein jahr zurückerinnern (fußballweltmeisterschaft ;P)
Und bin ich noch so schlecht drauf,
eins heitert mich immer wieder auf -
und kommts auch schlimmer,
denk ich: jünger werdet auch ihr nicht -
nie und nimmer - ;P
Zuletzt geändert: 16.09.2007 23:44:48



Von:    Dezi 17.09.2007 00:16
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
Zu Eva Herrmann hab ich nichts zu sagen, aber zum Thema...

Wurde uns dieses übertriebene Tabudenken eigentlich von der 68er Generation eingepflanzt? Die waren doch geschockt von den Taten ihrer Eltern und wollten sich selbst klar davon abgrenzen, vielleicht darf man deshalb heute nur bestimmte Sachen sagen? Wir haben mit dem Thema ja nicht mehr direkt irgendwas zu tun und insofern könnte man langsam mal wieder mit etwas mehr Realismus darangehen, oder?

Natürlich war das NS Regime grauenvoll, Massenmord, Vernichtungskrieg, etc. sind immer unfassbar schlimm, egal wer sowas startet. Es fällt aber auf auf dass viele Jugendliche sich erschrecken (!) wenn man den Namen "Hitler" sagt, auf "Stalin" oder "Mao" springt wohl keiner so an.
Irgendwie wird diese Urangst in Deutschland ja auch gefördert, achtet bei Dokumentation über den 2. WK mal darauf... egal was man sieht, marschierende Soldaten oder Hitler der seinen Hund steichelt, im Hintergrund läuft immer so eine beunruhigende Horrormusik XD der Mann war halt das pure Böse, egal wo er ging und stand. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an den Aufruhr um den Film "Der Untergang", da isst Hitler Spaghetti und im Hintergrund läuft keine gruselige Musik, oh Gott voll die Naziverherrlichung!
Die Tatsache dass die Darstellung gewisser Symbole und andere Dinge in Deutschland illegal sind fördert zusätzlich noch die Angst vor den historischen Nazis, das Thema ist durch und durch "verboten" (weshalb es auf andere die sich gerne gefährlich vorkommen wollen wieder Anziehungskraft ausübt).

Ich würde das Thema gerne sachlicher angegangen wissen, zumindest soweit es möglich ist. Unsere jungen Generationen haben mMn keinen Grund mehr Angst vor Verbrechern zu haben, die seit 60 Jahren tot sind. (Ich würde mich außerdem noch den Leuten anschliessen die geschrieben haben dass sie aus ihrem Geschichtsunterricht viel "Nazis sind böse" mitgenommen haben und kein Fachwissen - war bei mir genauso.)
Zuletzt geändert: 17.09.2007 00:21:35



Von:    Teyl 17.09.2007 12:17
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf!

Ich wuerde behaupten das die Epoche von 1933 bis 1939(bis 45) die am meist besprochene Epoche Deutschlands ist. Ueber kaum eine andere bekommt man derart viel in der Schuleeingetrichtet, wird mit Dokumentationen wie Filmen versorgt, kocht das Thema regelmaessig hoch,...

Man darf nicht darueber reden?
Man wird dazu gezwungen darueber zu reden! Ob man will oder nicht.

> Ich wollte euch also fragen, was ihr davon haltet, dass man diese ganze Zeit als vollundganz negativ abstempeln muss/soll und am besten kein Wort darüber verlieren darf? Dass alles, was man zu dieser Zeit sagt ein "Nazivergleich" ist?

In Bezug auf die deutsche Kultur, war sie nunmal von den Nationalsozialisten gepraegt. Insofern kommt man um einen Vergleich nicht herum. Die werte Frau Herrman will auch gar nicht darum herum kommen, wenn sie betont das ihr das Frauenbild der nationalsozialistischen Zeit zusagt.

Also kein freies (unpolitischeres), konservatives Frauenbild wie im Amerika der Jahre 30 bis 50, auch nicht Truemmerfrauen oder deutsche Frauen zwischen 39 bis 50, sondern ein Frauenbild das sich bewusst an die nationalsozialistischen Ideale richtet.

> Ich weiß jetzt wirklich nicht genau WIE es in der Familie zu dieser Zeit war. Aber ich kann mir eben vorstellen, dass die "gute Alte" Frau-Mann-Aufteilung an der Tagesordnung war.

Ehm, nein das geht schon etwas darueber hinaus.
Mit dem Mutterkreuz, dem Stichwort der Gebaermaschine, der Aufzucht von Kindern zu Soldaten / "guten deutschen". Das trimmen auf ein aeusserliches Ideal (Blond, lange Haare, Pausbaeckig). Muetterlichkeit ist da ein Ideal das irgendwo sehr weit hinten ansteht.

Zumal Frau Hermans doch fuer ein Glucken-Modell ist [Kinder bleiben bei der Mutter]. Was mit einer Ueberantwortung der Kids an staatliche Jugendorganisationen, zwecks Arbeitszeit der Mutter fuer den Staat, nicht vereinbar erscheint.

(Ich dachte sie sei wegen dem ersten Amok-Lauf mit "Das Eva Prinzip" geflogen?)

@Ellerfru:
> Hast du z.B. schon mal versucht, in Frankreich mit dem Auto von einer Stadt zur nächsten zu kommen?

Franzoesische und belgische Autobahnen sind um laengen besser als ihre deutschen Gegenstuecke. Die belgischen, abgesehen davon das man langsamer fahren muss, sehen huebsch aus, sind meistens leise und angenehm zu fahren - und nachts beleuchtet.
Die deutschen sind wie ein haesslicher, alter Flickenteppich wo man alle 50-100 km eine Baustelle hat.

Abgesehen davon gab es bereits vor der Machtergreifung Hitlers Autobahnen.

@Dezi:
> Wurde uns dieses übertriebene Tabudenken eigentlich von der 68er Generation eingepflanzt?

Die 68er Generation war die erste die mit der Aufarbeitung anfing.
Davor versuchte man es totzuschweigen.
You might say everyone of us is a fiddler on the roof
trying to scratch out a pleasent simple tune
without breaking his neck



Von:    Dezi 17.09.2007 14:18
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Die 68er Generation war die erste die mit der Aufarbeitung anfing.
>Davor versuchte man es totzuschweigen.

Ähm, das weiß ich? Ich meine nur dass das Ganze für sie eine sehr persönliche Bedeutung hatte, und diese hat auf die Jugend bis heute abgefärbt. Setz dich mal in einen Klassenraum, sag "Hitler" und schau wie die Teens aufschrecken. Oder achte beim Harald Schmidt gucken darauf wie das Pubikum reagiert wenn Schmidti wieder mit Naziwitzen kommt (in irgendeiner Sendung hat er sich sogar mal drüber aufgeregt, wie die Leute bei jedem erwähnen eines Nazinames sofort "Boah" sagen). Ich finde es übertrieben und leicht bescheuert.



Von:    Hancock 17.09.2007 12:52
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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> dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf!

Man kann nichts schön reden wo nichts schön zu reden ist.

Lesen gefährdet die Gesundheit!





Von:   abgemeldet 17.09.2007 14:15
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> > dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf!
>
> Man kann nichts schön reden wo nichts schön zu reden ist.
>
es geht doch überhaupt nicht ums "schönreden"
es geht einfach nur darum, dass ich die erfahrung mache, dass man zwar in schule etc ständig darüber reden "muss" aber wennman im alltag ein wort daüber verliert, das nicht "alles war furchtbar" beinhaltet, direkt komisch angeschaut wird.
mit schönreden hat das ja nix zu tun



Von:    Teyl 17.09.2007 14:54
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> es geht doch überhaupt nicht ums "schönreden"

Doch, den Eindruck hab ich schon.
Zumindest das es darum geht zwanghaft irgend etwas gutes zu finden, weil es aus irgendwelchen Gruenden nicht so furchtbar gewesen sein kann.

Unter vermeintlich positiven Sachen wurden genannt:
Autobahnen
Die wurden weder von den Nationalisten erfunden, noch entworfen, jede andere Partei haette sie ebenso ausgebaut, nicht einmal besonders "gut" produziert [auslaendische halten besser]; aber dafuer zwecks Kriegsfuehrung missbraucht.

Familienbild
Siehe oben, wenn schon konservativ dann weniger nationalistisch / fachistisch Konservativ. Zumal es von Frau Herrmans wohl falsch verstanden wurde.

Rassenhygiene
Indiskutabel, selbst wenn man damit die Arbeitslosigkeit unter denen die uebrigbleiben senkt.


Das einzige vielleicht etwas positive das mir zudem Thema einfaellt ist Zarah Leander, die Comedien Harmonist und andere. Wobei gerade die Harmonist die Sache mit der Hygiene nicht ueberlebten.
Ansonsten positive Sachen? Welche bitte?
Das Sportler und Wissenschaftler abgemurkst wurden, fluechten mussten weil sie juedisch waren? Das man Kriegshelden des WW I, Patrioten, umgebracht hat weil sie juedisch waren? Das deutsche Literatur verbrannt und Kunst als entartet brandmarkten?

> aber wennman im alltag ein wort daüber verliert, das nicht "alles war furchtbar" beinhaltet, direkt komisch angeschaut wird.

Angesichts der Opferzahlen und dem was dem deutschen Volk angetan wurde auch verstaendlich. Was war denn sonst nicht so alles furchtbar?
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Von:   abgemeldet 17.09.2007 15:47
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> > es geht doch überhaupt nicht ums "schönreden"
>
> Doch, den Eindruck hab ich schon.
> Zumindest das es darum geht zwanghaft irgend etwas gutes zu finden, weil es aus irgendwelchen Gruenden nicht so furchtbar gewesen sein kann.

> Angesichts der Opferzahlen und dem was dem deutschen Volk angetan wurde auch verstaendlich. Was war denn sonst nicht so alles furchtbar?

nein es geht nicht darum.
es geht zb auch darum, dass, wie auch schon jemand anderes hier meinte, das wort "patriotismus" fast schon verboten ist. bzw wenn man es benutzt, dann ist man ganz böse.
oder es geht darum, dass zwar zur WM alles hier friede freude war, die leute flaggen aufgehängt haben blahblubb, kaum war das letzte tor gefallen, waren alle flaggen wieder weg. und die die nicht weg waren wurden auch direkt wieder komisch angeschaut.
ich finde einfach, dass deutschland mal langsam die geschichte als gelernt ansehen soll und dass wir wieder ein normales verhältnis zu unserer geschichte und unserem land haben müssen.
dass man so schrecklich überempfindlich auf alles reagiert was damit zu tun hat, darum geht es mir.




Von:    Hancock 17.09.2007 15:00
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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> > dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf!
>
> Man kann nichts schön reden wo nichts schön zu reden ist.
>
>es geht doch überhaupt nicht ums "schönreden"
>es geht einfach nur darum, dass ich die erfahrung mache, dass man zwar in schule etc ständig darüber reden "muss" aber wennman im alltag ein wort daüber verliert, das nicht "alles war furchtbar" beinhaltet, direkt komisch angeschaut wird.

Man wird nur komisch angeschaut wenn man Mist redet. Die gute Frau Hermann sagte das die Familie im dritten Reich über alles ging und das stimmt einfach nicht!
Lesen gefährdet die Gesundheit!





Von:   abgemeldet 17.09.2007 15:47
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> > > dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf!
> >
> > Man kann nichts schön reden wo nichts schön zu reden ist.
> >
> >es geht doch überhaupt nicht ums "schönreden"
> >es geht einfach nur darum, dass ich die erfahrung mache, dass man zwar in schule etc ständig darüber reden "muss" aber wennman im alltag ein wort daüber verliert, das nicht "alles war furchtbar" beinhaltet, direkt komisch angeschaut wird.
>
> Man wird nur komisch angeschaut wenn man Mist redet. Die gute Frau Hermann sagte das die Familie im dritten Reich über alles ging und das stimmt einfach nicht!

s.u.



Von:    Ellerfru 17.09.2007 16:23
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Franzoesische und belgische Autobahnen sind um laengen besser als ihre deutschen Gegenstuecke. Die belgischen, abgesehen davon das man langsamer fahren muss, sehen huebsch aus, sind meistens leise und angenehm zu fahren - und nachts beleuchtet.
> Die deutschen sind wie ein haesslicher, alter Flickenteppich wo man alle 50-100 km eine Baustelle hat.

Wenn du meinen Absatz vollständig gelesen hättest, wäre dir klar, dass ich mich nicht auf den ZUSTAND französischer Autobahnen und Straßen allgemein bezogen habe, sondern auf ihre VERNETZUNG und PLANUNG. Und die ist reiner Wahnsinn. Meiner Erfahrung nach könnten "französische Straßenkarten" ein eigenes Studienfach bilden, denn die einzige Stadt, die eindeutig ausgeschildert wird, ist Paris - unabhängig davon, wo man sich gerade befindet, und wo man eigentlich hinwill. Die überlegene Qualität des Asphalts ist da ein geringer Trost. Aber ich schätze mal, das ist in diesem Thread wirklich off topic.

Die ersten Straßen nur für Autos wurden tatsächlich schon vor Hitlers Machtergreifung gebaut, das in Deutschland heute noch bestehende (und erstklassige) Netz wurde aber von NSDAP-Leuten geplant und finanziert, ob einem das passt oder nicht...
Sicher, hauptsächlich zu militärischen Zwecken, aber das tut der planerischen Leistung an sich ja keinen Abbruch. Ich bewundere gute Logistik.

> ich finde einfach, dass deutschland mal langsam die geschichte als gelernt ansehen soll und dass wir wieder ein normales verhältnis zu unserer geschichte und unserem land haben müssen.

Amen. Ich erinner mich noch daran, wie im Vorfeld der Fußball-WM in den öffentlichen Medien regelrecht Panik geschürt wurde, nach dem Motto, "oh nein, die Leute holen ihre Deutschland-Fahnen raus, jetzt werden die ausländischen Besucher denken, wir wären alle Nazis"...
Irgendwann reichts auch mal.
"Nur aus Interesse: Hast du irgendetwas von ihm übriggelassen, was größer ist als eine Streichholzschachtel?"
"Nur aus Interesse: Wie groß ist eine Streichholzschachtel?"
Zuletzt geändert: 17.09.2007 16:26:11



Von:    Bron 18.09.2007 14:54
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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Laut meinem Wissen hat die SPD solche Pläne für Autobahnen schon vorher gehabt, aber eines ist klar, die NSDAP hat die Wege nicht geplant für private Autos, sondern um eine Infastruktur für den Krieg aufzubauen, also von daher stimmt das mit der Planung der NSDAP schon.

Wir haben sie nach dem Krieg aber auch nicht abgerissen, was mich genau auf dieses Thema bringt, warum eigentlich nicht?
Wenn man doch alles schlechte an diesem Krieg ausrotten wollte, warum gibt es dann immer noch Erfindungen, Medikamente, welche nur durch die unmenschlichen Tests an Menschen durchführbar waren?

Aber selbst darum geht es hier nicht.
Es geht auch nicht darum, dass große Firmen von heute sich damals bei den Nazis eingekauft haben um günstig an Grundstücke zu kommen. Alles das interessiert keinen mehr, man denkt nicht darüber nach und selbst die Firmengründer werden sonst was tun um das irgendwie zu bekannt werden zu lassen.

Frau Herrmann hat nun eben in diese Wunde geschnitten, was sie eigentlich nicht wollte, aber unser denken ist auf "1933-1939=Nazi=schlecht" ausgelegt.
Im öffentlichen Bild, in dem Frau Herrmann sitzt, wird einem nicht viel verziehen, man muss es nicht einmal so meinen, eine Andeutung reicht schon für 1000 andere Menschen hier irgendwas hineinzuinterpretieren.

Natürlich war in der Zeit von 1933-1939 nicht alles schlecht. Menschen waren Menschen, egal wie die Regierungsform aussieht.
Auch wenn ich die damaligen Erziehungsformen meiner Urgroßeltern nicht gutheißen mag, so werden sie dies im Alter sicher auch nicht mehr so hart sehen. Die Welt ändert sich, die Welt muss solche Ereingnisse durchlaufen um Erfahrungen zu sammeln.

Und wir reden wir von Familienform, nicht Regierungsform, wenn auch zu der damaligen Zeit die Regierung gerne die Familie formen wollte, so sollte doch allen klar sein, was hinter den eigenen vier Wändern passiert ist immer schwer zu lenken.

Auf die Frage, ob die Familienform von damals gut war oder nicht.
Keine Ahnung, wenn Frau Herrmann und ihr Mann diese Familienform für gut hält, damit Erfolgreich ist, dann ist sie wohl gut.
Ehrlich gesagt werden wird damit aber immer anderen Gesellschaften in der Welt hinterher laufen.
Für die damalige Zeit, für die damalige Denkweise war diese Familienform das was wir kannten, das was wir an unseren Nachwuchs weitergeben wollte.

Heute reden wir zwar nicht von einer erzieherischen Revolution, nur wenn ich an die damaligen Formen denke und die heutige in den Vergleich ziehe, dann hat sich schon einiges geändert.

Damit sind die Menschen nicht mehr so leicht zu kontrollieren, was auf einer Seite einen Vorteil gibt gegenüber der alten Zeit, ihnen wird allerdings auch keine eigene Inspiration geboten.
Wir leben in einer Zeit in der die Frauen schon arbeiten und die Männer noch nicht diesen verlorenen Anteil an Erziehung ausfüllen.
Das Kind wird lieber von mehreren verschiedenen Leuten in der Familie erzogen, es wird gleich jemand professionelles eingestellt oder es wird sich selbst überlassen.

Klar, in dieser doch langen Umstellungsform, die wir Deutsche einfach verschlafen haben, tut mir ja leid, hat es schon Vorteile die damaligen Methoden für gut zu heißen, da hier alles durchstrukturiert war und zudem alles bekannt.

Da es aber in unseren heutigen Zeit immer mehr Beispiele für funktionierende Haushalte gibt und diese sind in den nächsten Jahrzehnten häufen wird, bin ich da guter Dinge.

Frau Herrmann hat für sich die beste Familienmethode herausgesucht und sollte daran nicht gemessen werden. Vielleicht unter Umständen von Menschen die keine Ahnung von Erziehung haben, die genauso erziehen, nur mit dem Unterschied dies nicht in den Vergleich 1933-1939 zu ziehen oder eben in der Erziehung ihrer Kinder versagt haben.

Dies ist nur ein Zeugnis über die Unfähigkeit der Deutschen sich über dieses Thema ernsthaft unterhalten zu können. Und wir werfen anderen Ländern vor wenn sie uns diese Zeit vorwerfen.
Wii love to entertainment you!



Von:    Ellerfru 18.09.2007 15:12
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Wir haben sie nach dem Krieg aber auch nicht abgerissen, was mich genau auf dieses Thema bringt, warum eigentlich nicht?

Warum sollte man auch? Sie funktionieren doch (mit ein paar späteren Erweiterungen) bestens. Und das, obwohl das grundliegende Netz von pöööööösen pööööööösen Nazis entworfen wurde.
Fachlich kompetent waren sie, das muss man anerkennen. *g*

> Wenn man doch alles schlechte an diesem Krieg ausrotten wollte, warum gibt es dann immer noch Erfindungen, Medikamente, welche nur durch die unmenschlichen Tests an Menschen durchführbar waren?

Tja... Wissenschaft ist Wissenschaft und Moral ist Moral. Da zu differenzieren ist schwierig, aber man muss es wohl tun.
Auf Erkenntnisse zu verzichten, die unter unmoralischen Umständen gewonnen wurden, kann ebenfalls unmoralisch sein - zum Beispiel dann, wenn man unschuldigen Leuten ein lebensrettendes Medikament vorenthält, weil es durch grausamste Experimente an KZ-Häftlingen entdeckt wurde.
Abgesehen davon, dass es sowieso unmöglich ist, Entdeckungen rückgängig zu machen.
Ist ein seeeeehr kritisches Thema.

"Nur aus Interesse: Hast du irgendetwas von ihm übriggelassen, was größer ist als eine Streichholzschachtel?"
"Nur aus Interesse: Wie groß ist eine Streichholzschachtel?"
Zuletzt geändert: 18.09.2007 15:13:32



Von:    Bron 18.09.2007 15:33
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
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> Warum sollte man auch? Sie funktionieren doch (mit ein paar späteren Erweiterungen) bestens. Und das, obwohl das grundliegende Netz von pöööööösen pööööööösen Nazis entworfen wurde.
> Fachlich kompetent waren sie, das muss man anerkennen. *g*
>
Naja, was hat auch fachliche Kompetenz mit Gesinnung zu tun, dies hat vielleicht eher nur geholfen das besser durchzuführen und nicht erst ein Durcheinander wie in der Weihmacher Republik zuvor.

> Tja... Wissenschaft ist Wissenschaft und Moral ist Moral. Da zu differenzieren ist schwierig, aber man muss es wohl tun.
> Auf Erkenntnisse zu verzichten, die unter unmoralischen Umständen gewonnen wurden, kann ebenfalls unmoralisch sein - zum Beispiel dann, wenn man unschuldigen Leuten ein lebensrettendes Medikament vorenthält, weil es durch grausamste Experimente an KZ-Häftlingen entdeckt wurde.
> Abgesehen davon, dass es sowieso unmöglich ist, Entdeckungen rückgängig zu machen.
> Ist ein seeeeehr kritisches Thema.
>
Das ist es wohl.
Was ist aber, wenn sich einer weigert ein Medikament zu nehmen, weil er weiß aus welcher Zeit es tatsächlich stammt und er damit nichts zu tun haben will? Eigentlich müssten das ja dann auch die jenigen tun, die Frau Herrmann den Vogel gezeigt haben.
Wo ist also die gesellschaftliche Grenze? Was ist noch akzeptabel und was nicht? Zu unterscheiden wäre noch, ob man im Rampenlicht steht oder nicht. In dem Falle Pech für sie.
Wii love to entertainment you!



Von:    Ellerfru 18.09.2007 15:49
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Das ist es wohl.
> Was ist aber, wenn sich einer weigert ein Medikament zu nehmen, weil er weiß aus welcher Zeit es tatsächlich stammt und er damit nichts zu tun haben will? Eigentlich müssten das ja dann auch die jenigen tun, die Frau Herrmann den Vogel gezeigt haben.

Dann darf man sich auch kein Auto kaufen - was meinst du, wie viele Erkenntnisse über Kraftfahrzeuge von Forschern stammen, die vom NS-Regime bezahlt wurden?
Übrigens auch alles ursprünglich für militärische Zwecke.
Dass unter dem Nazi-Regime fachlich erfolgreiche Forschungsarbeit geleistet wurde, ist eine schlichte Tatsache.
Und dass darüber nicht geredet wird, ein klassischer Fall gesellschaftlicher Doppelmoral...
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Von:    Teyl 18.09.2007 15:56
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Dann darf man sich auch kein Auto kaufen - was meinst du, wie viele Erkenntnisse über Kraftfahrzeuge von Forschern stammen, die vom NS-Regime bezahlt wurden?

Was kam den da? Abgesehen vom Kaefer der als Volkswagen geplant wurde, aber wohl waehrend der Zeit floppte.
Weits aus besser sind die amerikanischen und franzoesischen Marken rausgekommen (z.B. Ford).
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Von:    Ellerfru 18.09.2007 16:11
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Was kam den da? Abgesehen vom Kaefer der als Volkswagen geplant wurde, aber wohl waehrend der Zeit floppte.
> Weits aus besser sind die amerikanischen und franzoesischen Marken rausgekommen (z.B. Ford).

Ich meine nicht irgendwelche Automarken und Modelle, sondern allgemeine naturwissenschaftliche Erkenntnisse, z.B. über die Optimierung des Antriebs, Motoren, usw.
Und da wurde wirklich das meiste ursprünglich zu militärischen Zwecken entwickelt. Natürlich sowohl von deutscher Seite als auch von allen anderen.
Kraftfahrzeuge an sich wurden ursprünglich nicht dafür weiterentwickelt, Personen zum nächsten Picknick oder Familientreffen zu karren. ;)

Genau genommen nutzt man praktisch jeden Tag militärische Erkenntnisse, die zu zivilen Zwecken entfremdet wurden.
Sogar das Internet war ursprünglich eine militärische Angelegenheit. *g*

Forschung und Militär sind eigentlich immer eng verzahnt, so dass es keinen Sinn macht, militärische Erkenntnisse boykottieren zu wollen, es sei denn, man will auf Steinzeitniveau leben. Krieg scheint die Menschheit immer am meisten zu Fortschritt inspiriert zu haben.
"Nur aus Interesse: Hast du irgendetwas von ihm übriggelassen, was größer ist als eine Streichholzschachtel?"
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Von:    Teyl 18.09.2007 15:37
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Wir haben sie nach dem Krieg aber auch nicht abgerissen, was mich genau auf dieses Thema bringt, warum eigentlich nicht?

Weil sie nicht orignaer 3. Reich artiges waren sondern, wie du schon richtig feststelltes, zuvor gebaut wurden und geplant waren.

> warum gibt es dann immer noch Erfindungen, Medikamente, welche nur durch die unmenschlichen Tests an Menschen durchführbar waren?

Meines Wissens wurde in einer Ethik Kommission zu der Verwendung solches Material entschieden es nicht als Basis zu nehmen. Auch gibt es Verfahren bezueglich der Besitzansprueche enteigneter. Wobei dort weitere Problematiken hinzukommen. Wie die Verschiebung Polens. Firmen wir Bayer, Farberkastell oder Siemens sind diesbezueglich durchaus mehrfach negativ bekannt geworden.

> Frau Herrmann hat nun eben in diese Wunde geschnitten, was sie eigentlich nicht wollte, aber unser denken ist auf "1933-1939=Nazi=schlecht" ausgelegt.

Es war keine Andeutung es war die Aussage:
„Es war eine grausame Zeit, [..] Was gut war, das sind die Werte, Kinder, Mütter, Familie, Zusammenhalt.“

„Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft.“

Da ist nichts mit versehentlich so ausgelegt, ueberinterpretiert sondern sie hat ausdruecklich die Familien-/Frauenpolitik des 3. Reichs uneingeschraenkt gelobt.

> Menschen waren Menschen, egal wie die Regierungsform aussieht.

Es ging dediziert um die Erziehungsformen, die Werte, welche von der Regierung verbreitet wurden. Nicht um eine wie auch immer geartete Idealform.

> Auf die Frage, ob die Familienform von damals gut war oder nicht.
> Keine Ahnung, wenn Frau Herrmann und ihr Mann diese Familienform für gut hält, damit Erfolgreich ist, dann ist sie wohl gut.

Was nahelegt das du dich weder mit der Familienform zu Zeiten des dritten Reichs auseinandergesetzt hast, noch mit dem was Frau Herman propagier oder dem was sie lebt.

Frau Hermans Leben:
Erfolgreiche Schulausbildung, Studium, Medienkarrieren, bis auf einen der Prominentesten / Begehrtesten Nachrichtensprecher Stuehle hinauf, die bis dato eine Maenner Domaine waren und daneben lebt sie in vierter Ehe mit zwei Kindern.
Fuehrte eine kleinere Nachrichtenshow, eine Talkshow und schreibt Buecher.

Frau Hermans Leben:
Ihre Buecher. Falls du den Film "Die Frauen von Stepford" kennst, genau das ist ihr Ideal. Die Bildung der Frau, eine etwaige Berufsausuebung soll hinter der Familie und "dem unvergleichlichen Glueck Streuselkuchen" zurueck stehen. Die Kinder in Horte abzugeben, kommt von Hermans Idee nach einem Verbrechen gleich.
Frauen die sich nicht an ihrem Bild richten lassen beschimpft sie als Narzistisch, Selbstverliebt, Macht- und Karrieregeil.

Das dritte Reich:
Frauen wurden in ein Idealbild gepresst. Blond, blaeugig, langhaarig und diese zum Zopf gebunden. Wurden sie Erwachsen aenderte sich der Status zu Gebaermaschinen, das Mutterkreuz wurde fuer ebensolche Frauen verlieren die 'dem Fuehrer viele Kinder schenkten'.
Die Erziehung der Kinder war beiweilen gewaltaetig und sie wurden recht frueh an Organisationen uebergeben.
Die restliche Stellung der Frau bezog sich darauf zu dienen.
Spaeter als die arbeiten musten hiess es Mun schrauben in der Fabrik, wo die Kinder recht egal waren.


Kurz Frau Hermans hat Sch**** im grossen Stil geredet.
Nicht nur das, das Familienbild im 3. Reich, selbst fuer damalige Verhaeltnisse, krank war. Es *wiederspricht* ihrem in so fast jedem einzelnen, dummen Punkt.

> Damit sind die Menschen nicht mehr so leicht zu kontrollieren, was auf einer Seite einen Vorteil gibt gegenüber der alten Zeit, ihnen wird allerdings auch keine eigene Inspiration geboten.

Ich bezweifele das die Leute in der HJ ne eigene Inspiration entwickelten.

> Klar, in dieser doch langen Umstellungsform, die wir Deutsche einfach verschlafen haben, tut mir ja leid, hat es schon Vorteile die damaligen Methoden für gut zu heißen,

Welche?
Bisher hast du keine genannt.
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Von:    Kino 18.09.2007 18:42
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
>
> Kurz Frau Hermans hat Sch**** im grossen Stil geredet.
> Nicht nur das, das Familienbild im 3. Reich, selbst fuer damalige Verhaeltnisse, krank war. Es *wiederspricht* ihrem in so fast jedem einzelnen, dummen Punkt.

Danke, dass das mal jemand auf den Punkt bringt. ^_^


@ Topic:
> dennoch ist mir aufgefallen, nicht erst nach diesem Vorfall, dass man anscheinend kein Wort über die Nazizeit verlieren darf! > Egal was das was man sagt beinhaltet. Man darf eigentlich überhaupt nicht darüber reden.

Doch, darüber reden darf man schon - muss man angesichts des Schulunterrichts und angesichts der wieder wachsenden NPD-Macht ja auch.
Man sollte es eben nur nicht als etwas Positives darstellen, aber dazu gibt es imHo auch gar keinen Anlass, denn wenn man genauer hinsieht, gab es in diesen Jahren nichts Positives in Deutschland (bzw. eher im Deutschen Reich).

Wo man manchmal leider (zu Unrecht?) vorsichtig sein muss, ist, wenn man über die Ursachen spricht, d.h. wie man es damals hier überhaupt so weit kommen lassen konnte. Wenn man versucht, zu erklären (oder sogar zu rechtfertigen), wieso so viele Menschen damals Hitler gewählt haben...



Von:    Teyl 19.09.2007 12:39
Betreff: Die "Tabujahre 1933-1939" [Antworten]
> Meines Wissens macht es einen Unterschied ob man was unterzeichnet, sich öffentlich dafür entscheidet oder es einfach geheim irgendwie doch nutzen kann.

Das hat dann aber keinen Einfluss auf heutige Medikamente. Ansonsten koennte man ja auch vermuten das die in Guantanamo entwickelt werden o.O

> Und Frau Herrmann, eine Frau, welche 1958 geboren wurde, die doch einiges in ihrem Leben so gelebt hat wie es eigentlich dem gesagte widerspricht, ja vielleicht trägt sie sogar Strings,

Von mir aus soll sie ihr Eva Prinzip predigen und Wirtschaftsboss sein. Von mir aus, wenn es ihr Spass macht.
Aber das noch mit gefaehrlicher und ueberaus unpassender Geschichtsverdrehung zu toppen; also nee.

Es geht auch nicht zum Wiederspruch zur Lebensweise sondern um den Wiederspruch:
Lebensweise vs. Weltbild(Eva-Prinzip) vs. Werte im dritten Reich
Da passt wirklich nichts von den dreien zu anderen. Gerade das Eva-Prinzip nicht zu den Werten.
Da ist Ursula van der Leyen noch naeher dran.

> [..] sollte ihre Erziehungswerte von dem dritten Reich mitbekommen haben?

Keine Ahnung.
Es geht ja auch nicht darum ob Frau Herman erzogen wie im dritten Reich oder so drauf ist als waere sie im dritten erzogen worden.

Sondern das sie empfiehlt die Werte / Vorgehensweisen betreffs Familienbild und Erziehung aus dem dritten Reich zu uebernehmen. Ohne das sie sich anscheinened mit der Werteordnung auseinandergesetzt hat.
In den Zitaten ist nur der Bezug zu dem breitflaechig propagierten ("die auch im Dritten Reich gefördert wurden") nicht zu der Lebensrealitaet auf den Doerfern oder Leuten im Widerstand.

Wobei die "Realitaet" auch nicht naeher an dem gelegen haben duerfte, was sie sich unter einer Idealen Familie vorstellt.

> Also, da Fr. Herrmann offensichtlich keine eigenen Erfahrung hatte, lasse ich dies als Aussage sowieso nicht zu, höchstens als Annahme vielleicht, was einer Andeutung relativ näher ist.

Gerade wenn man keine Erfahrung und keine Ahnung hat, sollte man aufpassen das man keine uebele Geschichts verfaelchung betreibt oder negatives verharmlost.

> Und definitiv werde ich kein Buch lesen von einer Frau lesen die sich meiner Meinung nach selbst widerspricht.

Wieso auch?
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