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Einzelposting: AsiaFest


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Von:    KarlE 17.06.2017 20:41
Betreff: AsiaFest [Antworten]
Jio:
> @ KarlE würdest du dann eventuell eine Review dazu schreiben wie es war?
Dem Vorschlag komme ich gerne nach.

Gestern (Freitag) bin ich nach der Arbeit hingefahren, war so gegen 19:30 dort und bin bis nach dem Feuerwerk geblieben.
Sehr unerfreulich war schon der Empfang, ein Sicherheitsdienst macht Taschenkontrollen und setzt ein Verbot des Mitbringens von Glas- oder Plastikflaschen (egal ob voll oder leer) durch. Nachdem auf dem Gelände die Leute reihenweise mit dort gekauften Limo- und Bierflaschen aus Glas in der Hand umherwandern, kann ich darin keinen Sicherheitsvorteil sehen, es handelt sich also um reinen Nepp, um den Getränkeverkauf durch die Veranstalterstände zu forcieren (dort 3,50 pro Flasche, oder 6,50-7,50 für Cocktails). Dass ein Asia-Supermarkt auf seinem Stand einen Mini-Supermarkt mit u.a. bestimmten Softdrinks für 1,50 pro 0,5l aufgebaut hat, war evtl. nicht Teil des Kalküls.
Meine im Vorverkauf für 9,57 erworbene Dauerkarte wurde beim Einlass in ein knallpinkes Armbändchen gewandelt. Heute habe ich beim Rausgehen an der Tageskasse geschaut, dort wird 11,50 pro Erwachsenem verlangt, den Vor-Ort-Preis hatte ich online vergeblich gesucht.
Die vollmundig angekündigte "spektakuläre asiatische Kulisse" muss man sich wohl selber vorstellen, die Deko bestand überwiegend aus aufgeblasenen Bällen und Leuchtkegeln, zahlreichen Fahnen und über den Zentralgang zwischen den Buden dicht gespannten Gebetsfahnen-Schnüren, ansonsten dominieren die Rasenschotterflächen des mal als Parkplatz, mal als Veranstaltungsfläche genutzten Messefreigeländes.
Die größte Fläche nehmen die Budenreihen ein, es überwiegen Essensverkäufer und Marktstände (ein paar von Conventions geläufig), dazwischen sind einzelne touristische oder Kulturvereins-Infostände eingestreut. Positiv heraus sticht davon der Sahaja Yoga Stand, der auch zeitweise schöne meditative Musik auf einer Mini-Bühne am Stand präsentierte. Im Bereich Kunsthandwerk war die Ausstellung teilweise großer Holzskulpturen A0 ein besonderer Hingucker. Immerhin, für eine bunte Auswahl an asiatischen Snacks und Mahlzeiten aus diversen Ländern ist gesorgt, die Preise sind überwiegend fair, die Schlangen waren abends teilweise recht lang.
Der Asia-Chillout-Garten umfasste nur etwa ein Drittel der im Plan eingezeichneten Fläche und die dort verstreuten Liegestühle und Bierbänke haben schnell Belagerer gefunden. Ob man die Chilloutfläche mit Musik beschallen muss, ist sicher Geschmackssache.
In Bühnennähe war ein größeres Areal mit Biergarnituren bestückt, auf dem sich die Esser, die es gemütlich haben wollen, verteilten. Eine Handvoll Bierbänke dienten auch als Zuschauersitze in direkter Bühnennähe, aber dort überwogen die Stehplätze. Das Maid Cafe wirkte gut besucht, musste sich allerdings in einem ziemlich kleinen Zelt einrichten.
Das Bühnenprogramm ist durch ziemlich lange Pausen zwischen den Auftritten gekennzeichnet, die nur teilweise durch Auf- und Abbau erklärlich sind. Die angegebenen Zeiten sind eher als grober Anhaltspunkt zu verstehen. Am Markt hatte ich mich relativ schnell sattgesehen, so dass die Wartezeit zwischen dem letzten Showact und dem Feuerwerk doch eher öde war, besonders da das Feuerwerk von planmäßig 21:45 auf etwa 22:15 verzögert wurde, weil es vorher noch nicht dunkel genug war. Das Feuerwerk war dann aber schon recht eindrucksvoll, mit einem schönen Mix aus Fontänen, Kaskaden und große Fläche füllendem Höhenfeuerwerk und ansehnlicher Dauer.

Heute habe ich mir ein bisschen Bühnenprogramm am Nachmittag angeschaut, der Animanga Chor war diesmal mit 8 Sängern vertreten, aber einen Chor via Mikros auf die Lautsprecheranlage zu bringen erweist sich immer wieder als schwierig.
Die drei Mädels von SMV Dancecrew zeigten sich wandlungsfähig, erst mit einem traditionellen Tanzstück und später mit was modernem zu K-Pop. die Maditation Band, die ich Freitag schon am Yoga-Stand hören konnte, spielten nach langwierigem Technik-Setup drei schöne, lange Stücke. Peace Tanzgruppe, seit 20 Jahren in München tätig, zeigten sehr verschiedene schöne philippinische Tänze, erst etwas sehr spanisch angehauchtes mit vier Frauen mit zeitweise geschwungenen Halstüchern und vier Männern, dann ein anmutiger Fächertanz von acht Frauen und schließlich ein Volkstanz, bei dem die Tänzer zwischen meist auf dem Boden bewegten bunt bemalten Bambusstangen umherhüpfen müssen.

Der in den Promo-Videos beschworene "Spirit of Asia" wurde weder beim Feuerwerk gestern, wo er ja "erscheinen" sollte, noch sonst thematisiert, und die auf dem Plan verzeichnete "Spirit of Asia Statue" ist ein großes Banner mit einem Maskenbild, das an einem der Parkflächenwegweiser befestigt ist.
Insofern fühlt sich für mich die Veranstaltung, die sich als "mystische und unvergessliche Geschichte" promotet, eher wie ein riesiger Marktplatz mit der Show als Beigabe an.
Mein Japanreise-Blog: https://www.japannerd.de/

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