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Just another lovestory

von

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Fragen Teil 2

Mir kamen wider tausend Gedanken, tausend schwarze Interpretationen, woher diese Worte stammen könnten. Vergewaltiger, Stalker, Menschenhändler.
 

Langsam glitt meine Hand zu meiner Hosendtasche, in der das Handy war. Ich musste es nur schaffen Yuna unauffällig eine Nachricht zu senden. Ganz vorsichtig jetzt...

"Übertreibst du nicht ein wenig?"

Ich zuckte zusammen und erstarrte in der Bewegung. Scheiße, er hatte es bemerkt!

Und plötzlich war er nicht mehr vor mir auf dem Stuhl. Er war einfach weg, aber wohin? Wo war er?
 

Ich hätte aufgeschrieen, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, als sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich warmen Atem an meiner Wange spürte.

"Wie du siehst, könnte ich dich töten, ohne, dass du es auch nur bemerken würdest. Wenn ich dir also etwas tun wollte, könntest du dich sowieso nicht wehren. Zudem würde ich dann wohl kaum dieses Schmierentheater aufführen, denkst du nicht? Also reiß dich zusmamen und beantworte die Frage, ehe ich mich dazu entschließe, dass mir die Zusammenarbeit mit dir zu anstrengend wäre."

Und da war es wieder: Das Gefühl eine Ameise in dem Haus eines Riesen zu sein. Die Verzweiflung und die Mutlosigkeit überschwemmten mich derart, dass mir einige Tränen aus den Augen tropften, aber ich blieb still.

Jetzt auf einmal wusste ich auch, welche Frage ich vergessen hatte zu stellen:

Wenn alle Artefakte gefunden waren, wenn das Energienetz über die ganze Welt ausgebreitet sein würde und jeder Dämon unabhängig von der Natur leben könnte, was hielt die Dämonen davon ab, einen Krieg mit den Menschen vorzubereiten und uns auszulöschen oder zumindest wieder so weit zu dezimieren, dass sie über uns herrschen konnten?

Eigentlich war mir die Antwort aber klar, denn nichts würde sie dann noch davon abhalten können. Im Gegenteil. Die Energie der Artefakte würde nicht ewig halten, sie mussten etwas tun um auf dieser Welt Bestand zu haben.
 

"Mai", sprach Sesshoumaru fast sanft.

"Was hälst du von Menschen?"

Meine Augen weiteten sich bei dieser Frage. Doch ehe ich antworten, ja, auch nur über eine Erwiederung nachdenken konnte, löste er sich bereits wieder von mir und saß wieder auf dem Stuhl vor mir, eine Haltung annhemend, als wäre nie etwas gewesen. Nur sein Gesicht zierte ein merkwürdiges, selbstzufriedenes Lächeln.

"Keine Sorge", begann er, "auf diese Frage erwarte ich keine Antwort, zumal wir beide wissen, dass kein Mensch diese Frage objektiv und ehrlich beantworten kann."
 

Vollkommen perplex fragte ich mich, ob er annahm, dass ich Menschen an sich nicht leiden konnte. So ein Unsinn. Natürlich gab es unter Menschen viele schwarze Schafe, aber genauso sehr gab es auch welche, die waren wirklich in Ordnung und da schloss ich mich durchaus mit ein. Wharscheinlich verstan ein Dämon so etwas nur nicht. Klar, die ahtten kaum was mit Menschen zu tun und kannten sie nur als die egoistischen Umweltzerstörer. So konnte ein Dämon wohl unmöglich verstehen, dass ein Mensch selbst ein vollkommen anderes Bild hatte und wirklich der Überzeugung war, dass auch Menschen ein Recht hatten auf dieser Welt zu existieren. Das machte diese Aktion trotzdem nicht gerade besser.

"Kommen wir zurück zu meiner ursprünglichen Frage."

Ach ja... da war ja was.

Ich musste mich dringend mehr konzentrieren, auch, wenn mein Leben oder mein Seelenheil anscheinend nicht akut gefährdet war.

"Ich scheine einen Ihnen unangenehme, wohl sogar unmoralische Frage gestellt zu haben, das war nicht meine Absicht."

Irgendwie konnte ich ihm das nicht so ganz glauben. Konnten Dämonen wirklich so ahnungslos sein? Das war schwer vorstellbar, aber möglich.

"Diese Fragen haben alle ein bestimmtes Ziel. Nehmen Sie das nicht als Beleidigung oder Unterstellung, aber viele Menschen empfinden Dämonen als derart anziehend, dass sie sich sehr häufig in sie verlieben und das ist gerade in einer Geschäftsbeziehung eher weniger fördernd, wie Sie sich sicherlich denken können.Wären Sie homosexuell oder fänden mich unattraktiv, wäre das eine Sicherheit für mich, dass es in dieser Richtung eher weniger Probleme gäbe."
 

Ich war mir nicht wirklich sicher, was ich davon halten sollte. Hätte er das nicht früher erklären können? Dann hätte ich ihm gerne dargelegt, dass das bei mir anders funktioniert, aber jetzt war ich so überfordert und überrumpete, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

"Sie haben Nerven, ey...", rutschte es mir versehentlich raus.

Super, mein Sprachzentrum begann auch schon sich zu verabschieden. Oder eher meine Fähigkeit mich ordentlich zu artikulieren. Wurde ja immer besser.

"Nerven hat wohl jedes Wesen.", antwortete mein Gegenüber und ich glaubte aus seinem Tonfall etwas amüsiertes heraus hören zu können. Einige Redewendungen schienen Dämonen also zu verstehen.
 

Dieser kleine Scherz, ich hoffte zumindest, dass es einer sein sollte, bewrikte jedenfalls, dass ich wieder etwas lockerer wurde. Was für eine Höllenfahrt...

"Machen Sie sich keine Sorgen..." Hey, da war meine Artikulation ja wieder!

"Bei mir ist das nicht wie bei anderen Menschen. Ich verliebe mich nicht, wenn ich das nicht darf. Mal abgesehen davon, dass ein Dämon sowieso nichts für mich ist. Die Lebensspanne ist mir dann doch zu unterschiedlich."

Selbst wenn man mit einem Dämon sein ganzes Leben lang zusammen war, miteinander alt werden war da einfach nicht drin und das war bei weitem nichts, was ich anstrebte.

"Eine sehr rationale und pragmatische Einstellung, aber nichts was ein Mensch wirklich kontrollieren kann. Ich werde dennoch auf Anzechen achten, damit das früh genug geklärt werden kann."

Schön dass unter Dämonen selbst Gefühle vertraglch gestgelegt werden, waren meine sarkastischen gedanken dazu. Das alles war doch sehr gewöhnungsbedürftig.

"Haben Sie psychische Vorerkrankungen?"

Wo zum Teufel war ich hier eigentlich gelandet?

"Nicht, dass ich wüsste."

Nach menschlichem Arbeitsrecht waren solche fragen sicherlich verboten. Dummerweise war ich hier nicht auf menschlichem Gebiet.

"Haben Sie Phobien?"

Hatte ich Phobien? Eh....

"Ich weiß nicht genau. Ich mag Spinnen nicht besonders und ich denke ich hätte Probleme, wenn ich mich nicht mehr bewegen könnte, warum auch immer."

Er nickte nur, anscheinend zufrieden mit der Antwort.

"Was halte Sie von Kazumi?"

Als ich nicht antwortete sondern nur verwirrt schaute, fügte er hinzu: "Meiner Empfangsdame."

"Oh die.. ja..", begann ich und fürchtete, dass mein Sprachzentrum wieder 100 IQ Punkte tiefer schaltete. Hatte ich überhaupt 100 IQ Punkte? Na ja, jedenfalls fürchtete ich, dass ich mal wieder dümmer rüber kam als ich eigentlich war.

"Was soll ich von ihr halten? Ich weiß nicht. Als Empfangsdame ist sie sicherlich ganz gut geeignet. Auch wenn es merkwürdig war, dass sie nicht wusste, dass ich einen Termin habe."

Spontan fragte ich mich, ob das Absicht gewesen war, wenn er mich jetzt schon nach ihr fragte. Wenn ich Glück hatte, würde er es mir erklären. Memo an mich: Das nächste mal lässt du dich nicht auf so einen bescheuerten Deal ein und forderst, immer Fragen stellen zu dürfen. Hier blieb eindeutig viel zu vieles unbeantwortet. Aber hey, im Gegensatz zu ihm, war ich so jung, dass ich es getrost auf meine nicht vorhandene Lebenserfahrung schieben konnte.

"Hatten Sie Angst vor ihr?"

"Nicht vor ihr...", antwortete ich etwas nachdenklich und sein auffordernder Blick brachte mich dazu, weiter zu reden:

"Vor der Stadt und dem Gebäude und der Situation und der Atmosphäre. Aber nicht vor ihr."

"Was ist so furchteinflößend an der Stadt?", setzte er gleich nach.

"Sie ist so still und leer. Man sieht keine Menschens.... eh... Dämonenseele auf den Straßen. Keine Autos. Alles ist fast steril sauber. Irgendwie wirkt das alles so kalt und abweisend."

Er schien mit der Antwort zufrieden zu sein, war anscheinend aber nicht bereit, mir seine Fragen zu erklären.

"Warum hatten Sie keine Angst vor Kazumi? Sie ist ebenfalls ein Dämon. Sie hätte Sie, genau wie ich, einfach töten können ohne, dass Sie es bemerkt hätten."

Irgendwie klang das wie eine Drohung. Oder bildete ich mir das ein? Hatte ich was falsch gemacht? Diese Situation war so unglaublich absurd und ich wusste auch nicht genau, was ich antworten sollte.

"Sie hat mir aber nichts getan...", murmelte ich unbeholfen.

"Das habe ich auch nicht.", konterte er. Toll. Totschlagargument. Was sollte ich darauf noch antworten?

"Ich weiß nicht, wirklich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mir etwas tun würde."

"So ein rationaler Mensch und dennoch verlässt du dich auf dein Gefühl?"

"Hey! Sie wollen mich doch wegen meiner Intuition, oder? Ich hatte keine Angst bei ihr, also hat meine Intuition entweder versagt, oder ich lag richtig und sie hätte nicht mehr getan, als mich raus zu werfen."

Ein leichter Grinsen umspielte kurz die Züge meines eventuell zukünftigen Chefs und seine Augen schienen kurz einige Nuancen dunkler zu werden. Uaaah, gruselig.

"So ein schlaues Menschlein."

Jetzt fühlte ich mich wie ein Haustier....

"Ich habe Kazumi absichtlich nichts gesagt um Ihre Reaktion auf sie zu testen. Die Situation war eindeutig potentiell gefährlich, aber wieder haben Sie nur vor mir Angst gezeigt. Kazumi ist eine sehr ruhige Seele, die sich dennoch gut durchsetzen kann. Sie würde niemals jemandem etwas tun. Ihre Intuition lag also richtig. Äußerst interessant."

"Ehm... danke?"

Das war doch ein Kompliment gewesen, oder? Ich war mir da irgendwie nicht so sicher. Fühlten sich Tiere im Zoo oder im Forschungslobor so? Der Vergleich mit einem Versuchsobjekt schien mir gerade ziemlich Nahe.

"Das war alles was ich wissen muss. Wir werden sehen, wie weit Ihre Intuition eine Gabe ist und wie weit wir diese trainieren können. Ich biete Ihnen erst einmal eine Art bezahltes Praktikum für zwei Monate, sobald ich von meinem Auftrag zurück bin. Bis dahin können Sie sich in Ruhe auf die neue Situation einstellen. Um das zwei Monatige Programm vorbereiten zu können, brauche ich aber wie schon erwähnt, möglichst bald eine Zustimmung. Sobald Sie für mich arbeiten stehen Sie natürlich unter meinem besonderen Schutz. Ich versichere Ihnen persönlich, dass Ihnen nichts geschehen wird. Sie müssen nur unterschreiben, dann wird für Sie alles geklärt."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2015-05-27T16:07:54+00:00 27.05.2015 18:07
Ein paar kleine Tippfehler ( Großschreibung) sind noch drin...

Aber ein sehr "nettes" Bewerbunggespräch, das so ganz sicher nicht unter Menschen ablaufen wird. Mais Stimmungslagen sind gut beschrieben, im Hin- und Her zwischen Interesse und Gefühlen wie Angst, aber auch die Unsicherheit, weil eben die Straßen ganz anders sind, sie anders angesehen wird als unter Menschen. (Das Wortspiel Menschen..äh..Dämonenseele brachte mich dazu zu überlegen, ob Dämonen dann überhaupt eine Seele haben...)


Immerhin hätte Mai im Fall des Falles dann einen ganz nützlichen Beschützer. Ob das allerdings in dem Praktikum so angenehm wird?

bye
hotep
Antwort von:  Lyndis
27.05.2015 18:20
Ja, mir ist diese Story in diesem Kapitel komplett gekippt weil Mai jetzt gar keinen Grund mehr hat bei Sess zu arbeiten. Das muss ich im nächsten Kapitel wieder fixen aber da hab ich schon eine idee :)

Mal schauen ob ich bei Gelegenheit die Tippfehler noch raus nehme^^

Das mit den Seelen habe ich noch nie wirklich bedacht. Da für mich Dämonen aber sehr mit der natur verbunden sind und ich der überzeugung bin, dass tiere auch eine seele besitzen, bin ich nicht in der Lage Dämonen ihre Seele zu verwehren ;) Aber mal sehen.. vielleicht mach ich da noch was draus. ist eigentlich gar keine so verkehrte idee^^

Ich fürchte die Story wird länger und komplizierter als geplant und ich brauche unbedingt ne charakterliste XD Kazumi musste ich nochmal nachlesen.

Bis zum nächsten Kapitel

Lyn


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