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Feuer und Flamme

Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer
von

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Große Klappe und was dahinter


 

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outousai entdeckte mehr als froh einen Todesgott, der sich ihm und dem verstorbenen Taishou näherte. „Äh, Herr…“ Dessen Fragen waren doch irgendwie etwas zu bohrend geworden. Jedenfalls, wenn man die nächste Begegnung mit dessen Sprösslingen noch überleben wollte. Und das wollte der alte Schmied. Er wollte wieder in das Diesseits in seine nette Höhle, auf einen schön warmen Vulkan, der ihm seinen alten Rücken schmerzfrei hielt, ein Feuerchen vor sich, vielleicht eine Pfeife und ab und an einfache Aufträge … wer hatte da nur etwas dagegen?

Die Seele des verstorbenen Herrn der Hunde blickte ein wenig irritiert auf. So häufig hatte er hier wahrlich nicht Besucher und entdeckte noch etwas verwunderter wie sich ein Todesgott näherte, ein wenig zwischen seiner Sense und der anderen Hand mühsam etwas Schwarzes balancierend, das sich erst auf den zweiten Blick als eine Art Bann herausstellte. Was war nun los?

Der Shinigami schien aufzuatmen. „Äh, werter Taishou, ich erhielt Befehl von….oben, dass Ihr dem Kampf Eurer Söhne nun ebenso zusehen dürft wie dem gegen das Höllenschwert selbst.“

Strafe oder Belohnung, überlegte der erfahre Feldherr prompt, ehe er sich entspannte. Belohnung, sicher. Sie würden bestehen, wie sie es gegen So´unga getan hatten, womöglich sogar besser so, wie sie nun zusammen arbeiteten. „Danke,“ kommentierte er daher nur, als er sah, wie eine Handbewegung des Todesgottes etwas wie eine schwarze, glänzende Fläche im Abstand vor ihm erscheinen ließ, diese hochklappte und dort erst nur Dunkelheit, dann ein Bannkreis zu sehen war – und eindeutig ein etwas zerrupfter Katzenfürst. Und sein Jüngster. Wo steckte denn nur Sesshoumaru? Der würde doch wohl kaum den Kleinen als Deckung vorgeschickt haben. Und, was sagte der Junge da?

„Hundebaby,“ seufzte Toutousai allerdings nur. Wer außer dem begann einen Kampf denn erst einmal mit Beleidigungen, damit der Gegner auch richtig schön wütend wurde? Nicht, dass es Sesshoumaru nicht ebenfalls schaffte mit drei Worten einen ihm Gegenüberstehenden herabzuwürdigen. Allein diese Du-Anrede, die der verwendete… Nun ja, sie wurde von Inu Yashas getoppt, der ja nicht einmal die Höflichkeitssprache gebrauchte.

 

Nun ja, dachte der Todesgott ebenfalls, der vorsorglich weit oben seine Kreise zog. Auch eine Methode einen Duell anzufangen. Er hatte nie so gekämpft, aber es stellte sich doch die logische Frage, ob man jemanden, der immerhin ein Dämonenfürst und im Besitz zumindest eines Bruchteils des Höllenschwertes war, einfach so schräg anreden konnte – ohne zu erwarten, dass der zurückschlagen würde? Auch gut. Er sollte nicht vergessen: das war einer der beiden Jungs, die So´unga wieder hierher geschickt hatten, Der würde schon wissen, was er tat – und wissen, was Shinishin gleich tun würde. Oh. Moment. Hatte die Anweisung des großen Bruders nicht gelautet, der solle ihn ablenken? Und der wolle das Schwert angreifen, was dazu natürlich erst gezogen werden musste? Gut. Er sollte seine Besorgnis sein lassen. Da wusste sicher jemand, was er tat und warum und welche Wirkung es haben würde. Anders läge das Höllenschwert ja nicht einmal unter den Bannkreisen geschützt.

 

In der Tat ließ Shinishin ein wenig ungläubig von dem Bannkreis ab, nachdem er sich vergewissert hatte, dass ihn nicht So´unga so ansprach. Zu allen seinen Plänen hatte nie gehört in der Unterwelt von so genannten alten Bekannten angesprochen zu werden. Jetzt erkannte er allerdings den jungen Hund, der ihm schon auf Mines Vulkan lästig gefallen war. Das rote Fell, äh, Kleidung, und die weißen Haare waren unverkennbar. Was wollte der Narr denn hier? Und … warum auch noch lebendig?

„Störe nicht Leute, von deren Macht du keine Ahnung hast,“ sagte er darum nur kühl. „Und, wenn du dich recht entsinnst, hast du mir nur Widerstand leisten können mit Hilfe des Pfades der Dunkelheit. Du kannst mich kaum nochmals in Jenseits schicken, dämliches Halbblut.“

In Inu Yasha kochte aus mehreren Gründen Wut hoch. Weniger über die Beleidigung an sich, die er sich Zeit seines Lebens oft genug hatte anhören müssen, als über diese unsägliche Tatsache, was er da in dem Tal der Schmetterlinge ….Was überhaupt an Lästigkeiten in den letzten Tagen alles passiert war, inklusive, dass er sich betrunken hatte. „Aber du mich doch auch nicht, du vollendeter Trottel!“

Der Katzenfürst musterte doch etwas überrascht den offenbar aufgebrachten Jungen. War dem nicht bewusst, wo er sich befand und – wer ihm gegenüberstand? „Kleiner, ich habe nicht die mindeste Ahnung, was dich her verschlagen hat, ich vermute, dein eigener Pfad … aber das hier ist mein Revier. Und du wirst mich nicht daran hindern das Höllenschwert wieder zu vervollständigen und der Herr dieser Welt zu werden.“

„Keh!“ Inu Yasha grinste ein wenig und legte die Hand an den Schwertgriff, ehe er leise und betont sagte: „Oh, und wie ich dich hindern werde, Shinimiez. Du hast wirklich genug Leute umgebracht und genervt. Und du bist wirklich das Dämlichste, was herumläuft. Auf So´ungas Geist herunterzufallen!“ Schön, auch ihn hatte das blöde Teil übernommen, aber doch nach heftiger Gegenwehr. Kagome hatte ihm geholfen … Kagome.

„Oh nein, das Schwert wird mit mir zusammen arbeiten, als dem stärksten Dämonenfürsten…“ Shinishin legte allerdings ebenfalls die Klaue an sein Schwert. Der Junge hatte durchaus interessante Techniken drauf, die er meist nur einfach mit dem Höllenpfad pariert hatte, aber er sollte vorsichtig sein. Er stand so knapp vor seinem Triumph.

„Ja, klar, das sagt das Blechteil zu jedem, Und weißt du auch, was aus all diesen Typen geworden ist? Egal. Ich sag dir nur eines. Du wirst weder diesen Bannkreis brechen noch es bekommen.“

„Oh, und mein einziges Hindernis ist ein Halbdämon, der mir kaum bis zur Schulter reicht. Ich könnte ja sogar um dich herum gehen.“

„Versuch es doch.“ Inu Yasha zog. Sein großer Bruder hatte gesagt, er wolle die Klinge dieses Idioten angreifen, dazu musste der die in der Hand haben. Und, ehrlich gesagt, die Idee, dem erst einmal den Teil des Höllenschwertes zu nehmen, war wirklich nicht so schlecht. Vielleicht war der eigentlich gar nicht so übel? Unwillkürlich stieg das Bild des so begeistert apportierenden Welpen in ihm auf und er verdrängte es eilig, da Katerchen ebenfalls zog. „Na schön, dann gucken wir doch mal, was du ohne diesen Pfad noch drauf hast. Windnarbe.“ Er erwartete wirklich nicht damit einen Blumentopf zu gewinnen und war nicht überrascht, als der Katzenfürst seine Energie einfach beiseite schleuderte – allerdings wohlweislich nicht in den Bann um das Höllenschwert. Schnell war der ja im Ziehen und auch stark. Wo blieb eigentlich Sesshoumaru? War für den der Weg doch weiter als gedacht? Dann sollte er mal weitermachen, mit seiner großen Klappe. „Na, immerhin. Ich dachte schon, du bist wie dein Aussehen. Und ja, wenn du es nicht weißt… deine Fellteile am Rücken sehen ziemlich mitgenommen aus. Haare übrigens auch. Du solltest mal zum Friseur.“

Die Energie des Katers flammte auf, verriet seinen steigenden Zorn. Aber er meinte nur ruhig: „Du hast noch nie jemandem wie mir gegenübergestanden.“

„Ich muss glatt überlegen. Ryuukossusei? Diese Mottenkönige vom Festland, die sich selbst für total toll hielten? Dieser Pantherkönig, für dessen Wiedererweckung seine Kinder Menschen töten wollten und schließlich glatt selbst als Opfer durchgingen? Naraku? Nun ja Ich habe schon einen Haufen miese Typen kennengelernt, aber noch keinen, der Menschen kocht …“ Schön, der Eremit. „Und eine Greifenkindergarten als Kämpfer benutzt. Von Mine, einem armen Wolf und sonst wem ganz zu schweigen.“

Das klang immerhin nach einer interessanten Überlebensquote. „Hm. Die hast du alle gesehen und durchgestanden.“

„Nein. Sie sahen mich und sind tot.“ Das langte doch jetzt. Irgendwo verriet ihm seine Nase, dass endlich der Herr Halbruder in der Gegend war, da sollte er schon was riskieren. Immerhin brauchte der, um die Klinge voll zu treffen und damit diese Fusion zwischen der und So´unga aufzuheben, möglichst viel von dem Schwert, vermutlich am besten die Breitseite. So wechselte er. Sollte Katerchen doch mal sehen wie der mit Hosenkis Diamantsplittern zu Rande kam.

 

Shinishin sah, wie die Farbe des Schwertes seines Gegners wechselte. Schon auf dem Vulkan hatte der eine Menge durchaus nennenswerter Attacken geliefert. Und natürlich hatte der übertrieben, das machte man in einem Duell. Mottenkönige vom Festland, er konnte nur die Hyouga meinen und das war ein wirklich interessanter Volksstamm, um nicht zu sagen, mit jeder Generation wurden sie stärker. Nichts, natürlich, was ihn mit So´unga in der Hand auch nur noch beeindrucken könnte. Immerhin, der jämmerliche Halbdämon hatte das irgendwie überlebt. „Vielleicht sollte man dir einen Pokal überreichen… der Welpe, der überlebt hat.“

„Wäre ganz nett!“ Der Halbdämon, ohne sich davon oder von seiner eigenen Rede ablenken zu lassen, schleuderte im gleichen Moment hunderte von Diamantsplittern auf seinen Gegner.

Shinishin, der das bereits auf dem Vulkan gesehen hatte, parierte prompt mit seiner Energie. Die Splitter lösten sich auf. „Na, das war wohl …“ Er fuhr herum, denn er konnte spüren, dass da eine unerwartete – und zugegeben unwillkommene - Dynamik auf ihn zuraste.

 

Sesshoumaru musste feststellten, dass sein Plan, die Klinge seitlich zu treffen, gescheitert war. Hoffentlich würde die Attacke auch frontal bewirken, dass das nur provisorisch eingefügte Stück des Höllenschwertes ausfiel. Ansonsten lag die Schuld nämlich ausnahmsweise nicht bei dem törichten Halb… nein Vaters zweitem Sohn, sondern bei ihm. Unerträglich. Inu Yasha hatte mit seinem gewöhnlichen Mundwerk tatsächlich genug Zeit geschunden, damit er hier unauffällig herunter kam, ohne Energie einsetzen zu müssen, die den Kater beunruhigt hätte. Es war die beste Chance gewesen. Hatte er sie etwa selbst ruiniert? Nein, das konnte, das durfte nicht sein. Und, wie zu erwarten, war Shinishin zwar ein Narr aber kampferfahren. Der hatte sofort begriffen, dass er jetzt wieder gegen zwei stand – und das, ohne den Pfad der Dunkelheit.

 

Unverzüglich jagte auch ein solider Packen aus rötlicher Dämonenenergie auf Sesshoumaru zu, die der allerdings mit einer Schwertbewegung irgendwohin in die sandige Ebene schleuderte. Das war zu erwarten gewesen.

„Gleich zwei Narren in der Unterwelt,“ kommentierte der Katzenfürst, während er sich möglichst unauffällig etwas zurückzog, um nicht den Bannkreis um das Höllenschwert als Hindernis im Kreuz zu haben. „Nun, das hier wird euer Grab sein. Ich gebe allerdings offen zu, dass ich ein wenig überrascht bin, dass ihr es bis hierher geschafft habt.“

„Keh,“ erwiderte Inu Yasha nach einem raschen Seitenblick, da sein großer Bruder irgendwie nachzudenken schien. „Als ob das so was besonderes ist.“

„Ich hielt mich für bis eben für den Einzigen, der das je schaffte.“

„Katzenlogik? Da schon mal jemand So´unga hier klaute, war der ja wohl auch hier. Und kam wieder raus. Woran du übrigens scheitern wirst.“ Um noch ein bisschen abzulenken, von was auch immer, war doch eine Windnarbe immer passend. Ups. Katerchen war nicht ganz so dämlich wie gehofft und reflektierte die in Richtung Sesshoumaru. Der machte nur einen fast beiläufigen Satz beiseite – allerdings mit einem Blick von einer Mischung aus Vorwurf und Verachtung, die er sich seinem kleinen Bruder gegenüber vorbehielt. „Ja, schon gut,“ rief der Halbdämon daher rüber. „Kommt nicht wieder vor. - Shinimiez, rede doch nicht über Dinge, die du sowieso nicht kapierst. Meine Freundin hat so einen rot-weißen Kater, nett, dick, kuschelig, der belästigt auch andere Leute nicht mit seinen Überlegungen wie er die Welt erobert und dabei scheitert.“

„Rede du nicht von Dingen, die du nicht verstehst,“ erwiderte Shinishin gelassen, beruhigt durch die Tatsache, dass der Eine nur redete, und der auch noch als dämlicher Halbdämon, der Hundefürst dagegen schwieg und anscheinend vergeblich nachdachte, wie die beiden Köter aus der Patsche wieder herauskommen sollten. „Mit So´unga in der Hand kann ich die Unterwelt erobern und sie auch wieder verlasen. Ihr Zwei bleibt natürlich da.“

„Ach herrje, das wird ja immer besser. Weißt du, wie oft wir, also mein großer Bruder und ich, schon in der Unterwelt waren, schön, nicht in dieser Ecke, aber so im Allgemeinen? Vier Mal? Ich habe echt den Überblick verloren. Natürlich kamen wir immer wieder raus.“

„Du lügst!“ Shinishin fühlte sich gerade in seiner Ehre als Dämonenfürst gekränkt, was die prompt leuchtende Klinge verriet. „Man kann den Weg nur einmal gehen!“ Jeden magischen Weg, das wusste doch jeder.

„Äh, ja, jeden einzelnen Weg, Katerchen.“ Warum rührte sich denn bloß Sesshoumaru nicht? Was überlegte der denn nur? Wenn das noch so weiter ging, würde eben er angreifen. Das wurde ja langsam langweilig. Allerdings Bruderherz quasi aus Versehen noch einmal die Windnarbe um die Ohren zu hauen würde sicher kaum zur Verbesserung ihres Verhältnisses beitragen, was doch so nett geworden war, er musste da nur an Apportieren … und leider Anderes denken. Lieber nicht. Also, mal gucken, wie weit er noch mit einer großen Klappe kam, ehe der Herr Halbbruder endlich so etwas ähnliches wie einen Plan ausbrütete. In der Zeit bekam ja eine Henne zehn Küken! „Aber du bist ja schon glücklich, wenn du es mit einem Teilstück von diesem Altmetall geschafft hast – und zugegeben unserer Hilfe - lebendig bis hierher zu kommen. Echt toll.“

Das reichte jetzt! Ja, er war toll! Der Katzenfürst hob sein Schwert waagerecht, sagte jedoch bemüht ruhig: „Du bist freiwillig in die Unterwelt gekommen, ihr alle beide. Und das hier wird euer Ende sein, mein Junge.“ Er war durch seine eigene Tollheit und Macht hierher gekommen, nicht, wie die zwei Irren nur durch Zufall!

Tessaigas Klinge wechselte von den Drachenschuppen zu fast normal, denn Inu Yasha rechnete mit einem Angriff, den er mit der Rückschlagwelle parieren wollte. Das allerdings hielt sein Mundwerk nicht in Schach. „Vorsicht, Miezekater. Ich bin nicht dein Sohn, also nenne mich nie mein Junge!“

 

Ein Satz, den der zusehende Inu no Taishou mit gewisser Rührung vernahm, allerdings auch mit gewisser, steigender, Besorgnis. Worauf wartete sein Ältester und wieso griff Inu Yasha nicht an? Waren sie doch zu schwach?

 

In der tiefen Stile des untersten Höllenkraters gab es ein winziges Geräusch. Sesshoumaru hatte darauf gewartet und als er das kleine Stück So´ungas in den Sand fallen sah, griff er unverzüglich an, seinen Energieattacke allerdings wohlweislich neben Shinishin gezielt. Dahinter lag der Bannkreis. Das Allerletzte, was nun passieren sollte, wäre, dass der aus irgendeinem Grund gelöst wurde. Und er selbst besaß nun einmal so gut wie keine Elementmagie. Ohne den wäre So´unga praktisch frei.

Shinishin fuhr herum, sprang zurück und parierte die plötzliche Attacke ohne jede Mühe, fand sich aber fast unverzüglich im direkten Duell, Stahl auf Stahl. Nun ja, dieser Hundebengel war stark, aber das würde nicht reichen. Hatte der etwa solange für einen Plan überlegt, der doch nicht funktionieren konnte? Taktik minus fünf?

„Inu Yasha!“ Der große Bruder legte etwas Nachdruck in diesen Namen, als er erkannte, dass der Jüngere ihn sichtlich verwirrt anstarrte. Hatte dieser Narr … Vaters zweiter Sohn … denn nicht mitbekommen, dass der geplante Angriff doch noch funktioniert hatte, ein einziges Stück des Höllenschwertes nun im Sand lag? Der sollte das nehmen und in die Bannkreise werfen! Sonst war die Gefahr zu groß, dass Shinishin und So´unga sich verbündeten. Leider war dieser Katzenfürst vom Festland, nun, auch zu einem gewissen Glück, ein ernst zu nehmender Gegner und er konnte sich nicht weiter um diesen ….um Inu Yasha kümmern. Der musste das wenigstens doch allein hinbekommen!

 

Tatsächlich war dem Halbdämon bewusst, was da scheinbar harmlos keinen Sprung von ihm entfernt lag – aber er machte sich gerade Sorgen. Wieso denn hatte Sesshoumaru schon zum zweiten Mal daneben gezielt, wieso bückte der sich nicht und nahm dieses Metallteil, wieso ließ er sich jetzt, ungewohnt bei ihm, auf ein direktes Kräftemessen ein? Erst, als sein Name fiel, begriff er, dass dieses Teil seine Aufgabe war, er sich darum kümmern sollte – und alles, was Bruderherz da trieb nur ein Ablenkungsmanöver war. Ja, So´unga wieder zu sichern war Teil ihrer Aufgabe und das sollte man auch wirklich erledigen, ehe Katerchen noch auf die nächste besonders dämliche Idee kam. So machte er den Satz hinüber und bückte sich eilig, wohlweislich, ohne Tessaiga aus der Hand zu geben. Shinimiez machte wirklich nicht den Eindruck einen nicht von hinten angreifen zu wollen.

 

Kaum, dass er die Finger um das Metall geschlossen hatte, sprang er zurück, in den Bannkreis, der ihn, da ohne jede Elementmagie, auch einfach passieren ließ. Allerdings konnte er ebenso prompt in seinem Kopf ein unheilvolles Flüstern hören.

„Nimm mich, vertrau mir, ich kann dich zum Stärksten der Welt machen …“

„Blödsinn. Du erinnerst dich, wir hatten schon mal das Vergnügen. Und ich werde ganz sicher nicht auf dich reinfallen.“ Nur einige Schritte noch zum dritten Bannkreis, dann konnte er das Teil loswerden. Moment mal. „He, Saya!“ schrie er. Da gab es doch diesen Geist, der eigentlich auf das Höllenschwert aufpassen sollte? War der etwa weg? Aber da erkannte er einen kleinen, durchscheinenden, weißen Geist aus der Schwertscheide aufsteigen.

„Oh. Inu Yasha.“ Das klang resignierend. „Hast du den ganzen Wirbel ausgelöst?“

„Nein, das war wohl der Miezekater, der da hinten gegen Sesshoumaru kämpft. Sag mal, solltest du nicht eigentlich auf das dämliche Teil hier aufpassen?“

„Das tue ich auch,“ erklärte der alte Geist geradezu hoheitsvoll.

„Ja, und wie toll. Dieses Bruchstück wurde von dem Kater da hinten von der Klinge abgebrochen und jetzt hat ihn das durchgeknallte Stück Altmetall hergelockt. Was treibst du eigentlich?“

„Inu Yasha, meine Aufgabe war und ist dafür zu sorgen, dass So´unga in der Scheide bleibt. Das genau mache ich auch. Wenn jemand so närrisch ist, ein Teil abzubrechen… Oh. Es gab wohl in der Welt der Lebenden Ärger?“

„Ja. - Halt die Klappe, So ´unga!“ Fauchte er, als er vor seinem inneren Auge Schlachtenbilder vorbei ziehen sah, mit sich als Helden, Menschen und Dämonen, die vor ihm niederknieten. „Wir haben dich hier wieder her verfrachtet und ich bin sicher, wenn ich die Herrin der Unterwelt bitte, dich im tiefsten Feuer wieder einschmelzen zu lassen, hält sie das für eine gute Idee, hm?“ Die Bilder verschwanden. „Na also. - Saya, wohin soll das Bruchteil jetzt? Ich komme nicht durch den inneren Bann.“

„Ja, das ist klar,“ seufzte der Geist. „Wirf es, so gut es geht, zu mir. Das muss dann wieder geschmiedet werden, aber das übersteigt praktisch die Fähigkeiten von allen außer dem Schmied von So´unga.“

„Wehe, du sagst jetzt, Toutousai. Mit dem alten Narren haben wir gerade zwei Wochen oder mehr verschwendet. “ Aber Inu Yasha zielte und warf. „Naja, geht doch.“

Der Geist der Schwertscheide sah neben sich. „Ja, ich denke schon. Und nein, natürlich nicht Toutousai, wo denkst du hin. Sein Lehrer.“

„Aha. - Kann das Teil denn nicht still sein!“ Dauernd So´ungas Einflüsterungen zu hören ...Wie hatte Vater das bloß überstanden? Auch Sesshoumaru schien dagegen ja ziemlich immun zu sein. Ja, genau. Das würde er doch auch schaffen. Denke also an etwas anderes, als an das Höllenschwert, denke an … Ach du Schande, das war knapp. Sesshoumaru kämpfte doch normalerweise nicht so ...so….langsam und lang? Wenn der jemanden umbringen wollte, machte der es immer sauber und schnell. Ja, aber der wollte sicher warten, bis So´unga wieder beisammen war, wenn man das verrückte Teil je so nennen konnte. In dieser Stille, in der man außer Schwerterklirren und dem Donnern der durchaus beachtlichen Energie zweier Dämonenfürsten nichts hören konnte, brauchte er ja nicht einmal zu brüllen. „He, großer Bruder, ich möchte nach Hause!“

Daraus würde doch hoffentlich Sesshoumaru schließen, das er selbst seinen Part erledigt hatte, und der sich darum kümmern konnte Shinimiez den Todesgöttern aufzuhalsen. Ein rascher Blick nach oben ließ Inu Yasha erkennen, dass dort immerhin schon fast zwanzig kreisten.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dank prompter Hilfe des helpdeskes hier das neue Kapitel...



Im nächsten Kapitel bietet Hell TV das ultimative live-Duelle ....

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