Zum Inhalt der Seite

Glücksverfluchte

Die Champions von Asteria
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rote Pfoten, kalte Federn

Der Zug hielt außerplanmäßig. Inmitten einer trostlosen Pampa aus Wiese und einer handvoll Bäume kam er zum Stehen und rührte sich nicht mehr, was die Insassen nicht nur verwunderte, sondern regelrecht nervös machte. In der grünen Einöde hielt man nicht einfach grundlos an, insbesondere nicht, wenn man sich auf einer schwarzen Linie bewegte.

Fragend tauschten die fünf Männer untereinander Blicke aus, bis sie wortlos einen unter sich ausgemacht hatten, der aussteigen und den Lokführer nach dem Grund der unverhofften Pause fragen sollte. Die Wahl fiel auf eine leicht untersetzte Gestalt mit einer Narbe quer über das Gesicht, welche ihr langes Haar zu einem Dutt gebunden hatte. Der jugendliche Mann hatte mit seinem Einsatz nicht gerechnet, versuchte mit einem letzten Blick die Aufgabe an jemand anderen abzugeben, doch die anderen hatten bereits ihre Entscheidung getroffen. Laut seufzend stand er auf, packte sich sein Gewehr, und verließ den Wagon über die Hintertür.

Die Nacht war kühl und ruhig, sah man mal von den Lauten einiger Tiere in der Ferne ab. Am Himmelszelt lieferten sich die Sterne ein Funkeln um die Wette, doch sie alle wurden vom Südstern überstrahlt, dem leuchtenden Auge des Drachengottes Chi'Rayiu, der über dem Sternenmeer des weißen Schleiers seinen langen Schweif zog. Es war das hellste Sternenbild am Horizont und auch jenes, das jeder Laie mit bloßem Auge erkennen konnte.

Der Mann legte das Gewehr an und schritt langsam an den Wagons entlang in Richtung Lok, wobei er darauf achtete, sich niemals zu weit vom Zug zu entfernen, sodass er aufspringen konnte, sollte es unverhofft weitergehen.

„Hey!“, rief er, als er sich der Führerkabine näherte. Aus dem erleuchteten Fenster lugte der Kopf eines beschmutzten Kerls mittleren Alters. Ein Mensch, so wie er selbst. Mit müden Augen, einem Drei-Tage-Bart und einem recht abgetragenen Tuch um den Kopf gebunden. Missmutig schaute er den Passagier an.

„Was ist?“

„Warum geht’s nicht weiter?“

„Guck doch selbst...“

Der Mann nahm den Ratschlag zähneknirschend an, bewegte sich weiter in Richtung Front und entdeckte dann düster, jedoch recht offensichtlich den Grund für ihren ungewollten Halt: Die Schienen hörten auf und zwar für ein gutes Stück, bevor sie wieder anfingen. Die dicken Eisenteile waren einzeln abgetragen worden, die Schrauben wurden sauber rausgedreht.

Wütend schritt er zurück, erhob die Waffe und richtete den Lauf direkt auf den Lokführer.

„Wo hast du uns hingeführt?!“

„Nimm die Waffe runter, Junge.“

„Verkauf mich nicht für dumm! Wir sind über die Süd-Avionar-Linie vor zwei Tagen Richtung Westen gefahren, da war alles in Ordnung und nun sollen spontan 50 Fuß tonnenschweres Eisen im Nichts verschwunden sein?!“

„...du bist neu im Geschäft, oder?“

„Wieso?“

„Weil so was andauernd passiert. Die schwarzen Linien werden nach und nach von den Karawanen abgetragen.“

„Was denn bitte für Karawanen?“, fragte der Bewaffnete ungläubig, senkte aber langsam sein Gewehr.

„Die Schrottsammler, welche die Ruinen nach Wertsachen aus der alten Welt durchsuchen. Da aber nach 200 Jahren die Ausbeute geringer wird, haben diese Nomaden angefangen, sich an den Bahnlinien zu vergreifen, die nicht unter dem Schutz der ISE stehen. Eigentlich wissen sie, dass sie die Finger von den aktiven Schwarzen zu lassen haben, aber ihr durchgeknallter Kaiser... Hast du die echt nicht gekannt?“

Der Jüngere schwieg und schaute gebannt zum Lokführer hoch. Dieser wartete noch einen Moment, prüfte sein Gegenüber, bis er seine Vermutung abnickte:

„Jep. Definitiv zum ersten Mal draußen. Wie dem auch sei, wir haben keine andere Wahl, als bis zum Sonnenaufgang zu warten.“

„Was? Warum das denn?“

„Damit wir uns zur stillgelegten Mei-Shindura-Linie aufmachen können und uns dort ein paar Schienenstücke... 'ausleihen'. Die liegt knapp 500 Schritt in diese Richtung. Ich habe hinten noch einen alten Karren dann geht das leichter.“

Der Lokführer zeigte hinter sich. Der junge Mann lief hinter die Lok und schaute an ihr vorbei in die Finsternis. Außer dem sich im Wind wiegenden Gras konnte er nichts weiter erkennen, zuckte dann aber mit den Schultern und wandte sich wieder an die Fahrerkabine.

500 Schritt? Das ist doch nicht weit. Wenn wir uns sofort aufmachen, dann...“

„Bist du irre?! Niemand, der halbwegs bei Verstand ist, wandert des Nachts durch das Ödland!“

„Och bitte, wir kommen gerade aus Beaumir Shomare, was soll dann bitte hier schon groß gefährlich sein?“

„Das ist doch was völlig anderes! In der gläsernen Wüste kann ja auch nichts leben, was einen töten kann, da hätte ich auch kein Problem des nachts umherzuwandern. Aber keine zehn Pferde kriegen mich hier zur Zeit der Entrissenen aus dem Zug!“

„Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Wir sind Männer von Hunter und...“

„Und wenn ihr die Liebhaber des Gouverneurs währt! Wenn ihr euer Leben wegwerfen wollt, bitte, aber ich warte bis zum Tag. Und jetzt mach, dass du wegkommst!“

Der Lokführer verschwand vom Fenster und erschien auch nach mehrmaligem Rufen nicht mehr. Dem Mann wurde mulmig zumute. Er wusste nicht viel über die Einöde, war bisher nur auf den bewachten Linien der Isla Shinju Eisenbahngesellschaft unterwegs gewesen. Das hier war seine erste Fahrt auf einer sogenannten Schwarzen Linie – jenen Eisenbahnlinien, welche aufgrund ihrer schlechten Qualität oder ihrer geringen Relevanz für tot erklärt und nur noch von Schmugglern benutzt wurden.

Die Entrissenen... was damit wohl gemeint war? In Gedanken machte er sich wieder auf den Weg zum Wagon und stieg das knarzende Trittbrett hinauf.

„Und? Was ist los?“, fragten die anderen gespannt. Der junge Mann legte das Gewehr wieder in die Ecke und setzte sich auf seinen angestammten Platz.

„Die Schienen wurden geklaut.“

Kollektives Fluchen bei den anderen.

„Und jetzt?“, murmelte ein Elf mit Irokesenschnitt, der seine Füße auf der gegenüberliegenden Sitzbank abgelegt hatte, nach einiger Zeit. Die Männer schauten sich fragend an.

„Was sagt denn der Zugführer, Sunny?“, erkundigte sich Eisen, ein bulliger Kerl mit Überbiss, der aber abseits seiner einschüchternden Statur ein freundlicher Geselle war.

„Er sagte, wir sollten uns am Morgen zur Mei-Shindura-Linie aufmachen und uns von dort das nötige Material holen. Heute Nacht wollte er nicht gehen, wegen der...“

„Der Entrissenen“, beendete ein älterer Herr mit Spitzbart und wehendem Haar, das lose am Kopf zusammengebunden war. Seine Brille und sein Shinjuer Gewand trugen deutliche Abnutzungserscheinungen. Er saß neben dem Elfen und wie auf einen Gehstock stützte er sich auf das gebogene Schwert zwischen seinen Beinen.

„Komm schon, Jun“, lachte der Irokesenelf und schaute den älteren Herrn fast schon bemitleidend an, als würde er ihn für senil halten. „Das sind doch nur Schauergeschichten, die man Kindern erzählt, damit sie nicht nachts im Ödland spielen.“

Der Mann strafte die Bemerkung seines Sitznachbarn mit einem kühlen Blick. „Du bist fast so alt wie ich und trotzdem so naiv. Ich habe sie mehr als einmal gesehen. Und allein ihr Blick sorgt dafür, dass dir Mark und Bein erstarren.“

„Natürlich hast du das, Väterchen. Die Kaninchen im Gras mussten wirklich angsteinflößend gewesen sein. Wie dem auch sei. Wir machen wohl eine längere Pause, also hat wohl niemand was dagegen, wenn ich mich kurz erleichtere. Sollte ich schreien, wurde ich wahrscheinlich von einem Entrissenen gebissen.“

Der Elf ging und ließ die restlichen vier allein.
 

„Vorlauter Bengel. Bei Elfen kommt die Weisheit wohl erst bei deutlich höherem Alter. Außerdem beißen Entrissene gar nicht.“

„Was... was sind denn diese Entrissenen?“, fragte Sunny unsicher. Er war mit Abstand der jüngste in der Runde, auch wenn der Elf zwecks seiner hohen Lebenserwartung nicht viel älter aussah, und lauschte nur allzu gerne, wenn die anderen – insbesondere Jun – von ihren Abenteuern außerhalb Shinjus erzählten.

„Das sind die Seelen all jener, die bei der großen Explosion zu lange der magischen Verseuchung ausgesetzt waren und nicht das Glück hatten, zu überleben. Die Seelen wurden aufgespalten und langsam ihren noch lebenden Hüllen entrissen. Nun wandern sie des nachts als ziellose Schatten im Ödland umher, weil sie den Weg zum Jenseits nicht kennen, und krallen sich weinend an jeden Lebenden, der ihnen über den Weg läuft. Wer ihnen zu nahe kommt, dem bleibt vor Angst das Herz stehen. Wortwörtlich.“

Der Junge schluckte, als Jun seine Erzählung beendet hatte und versank schweigend auf seinem Sitz. Er musste daran denken, dass man ihn vorhin nur ausgewählt hatte, weil er am entbehrlichsten war?

„Nun mach dir mal nicht ins Hemd, Kleiner“, lachte Eisen und entblößte eine Reihe von überdimensionalen Zähnen, dass man dachte, sie wären aus Stein gehauen. Es war, als habe er Sunnys Sorgen erraten.

„Die Entrissenen trauen sich nur an einsame Wanderer und kleine Grüppchen. Ein hell erleuchteter Zug ist absolut kein-“

Ein lauter, furchterfüllter Schrei unterbrach ihn und ließ alle geschockt zum Ausgang blicken.

„Das war Iley“, hauchte Jun und wollte sich bereits aufrichten, doch es kam ihm einer zuvor: Der schweigsame Herr in einem großen, sandfarbenen Umhang, dessen Kapuze weit ins Gesicht gezogen war und auf dem Kopf in zwei Ecken abstand. Er saß die ganze Zeit in einiger Distanz zu den anderen direkt am Eingang und hatte sich die gesamte Reise über kaum bemerkbar gemacht hat. Nun aber war er umgehend aufgesprungen und hielt sein Schwert am Gürtel fest im Griff, während er aus dem Wagon stieg.

Ihre eigenen Waffen greifend folgten Sunny und Eisen dem Mann umgehend nach draußen und sahen sich in der Nacht um. Von dem Elfen fehlte jede Spur. Sunny kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, so besser sehen zu können. Plötzlich rauschte etwas an seinen Augen von oben hinab und knallte mit einem dumpfen Geräusch auf die Erde, nur wenige Fuß von der Gruppe entfernt.

„Scheiße... es ist Iley“, knurrte Eisen, der sofort zu dem Geschoss gelaufen war. „Tot... Das Genick gebrochen. Aber wahrscheinlich schon vorher, sonst hätte er beim Sturz geschrien.“

Sunnys Nackenhaare stellten sich auf. Die schweißnassen Hände rutschten über das Holz seines Gewehrs und sein Herz klopfte bis in den Hals. Er verspürte den Drang, sich einzunässen und loszuheulen, doch zugleich lähmte seine Angst jeden Muskel. Er wollte weg; einfach nur weg. Der Mann im Umhang legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Jungen und sprach:

„Komm mit. Wir müssen zur Lok. Eisen, du hältst die Stellung und passt auf den alten Sack auf. Die Munitionssperre ist bis auf weiteres aufgehoben. Erst schießen und dann fragen. Spring in den Wagon, wenn du merkst, dass wir losfahren.“

„Verstanden, Shiro“, gab der Schrank zurück, ging in die Knie und legte das schwere Handrohr an, ein großkalibriges Gewehr, das mehr an eine tragbare Kanone als eine einfache Flinte erinnerte.

Sunny wurde vom anderen Mann währenddessen an den beiden Wagons vorbei zur Lok gezerrt. Der Vermummte blieb oberflächlich ruhig, doch sein verkrampfter Griff um Sunnys Hand machte deutlich, dass auch in seinem Gemüt die Anspannung nicht verborgen blieb.

„Hey!“, brüllte er schon von weitem, doch es gab keine Antwort. Sie sputeten sich, stiegen auf das Trittbrett und rissen die Fahrertür auf. Der Zugführer fiel ihnen sofort entgegen und blieb reglos am Boden liegen. Die Augen waren schmerzerfüllt aufgerissen, seinen Hals zierte ein großer, blutroter Mund, zu einem verzerrten Lachen verformt. Die gesamte Führerkabine war mit Blut übersät und die Mechanik war komplett rausgerissen oder unbrauchbar gemacht worden. Sie saßen in der Falle.

„Verdammt...“

„D-das waren keine Entrissenen, oder?“, stotterte Sunny und musste sich zusammenreißen, sich nicht zu übergeben. Der Mann, den Eisen Shiro genannt hatte, nahm die Kapuze ab und entblößte sein Gesicht; lange, dünne Barthaare, glühend gelbe Augen und ein Paar fellige, spitze Ohren, die am Kopf aus dem aschblonden Haar hervorschauten. Shiro war ein Kitzune – ein Fuchswesen.

„Entrissene erschrecken einen zu Tode. Sie brauchen niemanden das Genick brechen oder die Kehle aufreißen. Und Sabotage klingt nach einer nur allzu diesseitigen Tätigkeit.“

Shiro griff nach seinem Schwert. Aus der schwarzen Scheide blitzte der blankpolierte Stahl hervor, der im Mondlicht bläulich leuchtete. Sunny versuchte das Gewehr anzulegen, konnte aber kaum seine Arme heben.

„Darüber hinaus kenne ich nur ein intelligentes Wesen, das seine Opfer aus großer Höhe in den Abgrund wirft und das sind...“
 

„Harpyien!“, brüllte Eisen von hinten und fast zeitgleich löste sich der ohrenbetäubende Knall seines Handrohrs, gefolgt von einem schrillen Schrei und einigen umherfliegenden Federn. Ein Lichtblitz erhellte die Umgebung und man sah, dass der Zug umzingelt und seine Besatzung in der Unterzahl war. Es waren unzählige jener geflügelten Damen zu sehen: große, kleine, in unzähligen Varianten, manche mit Lanzen oder Naginatas bewaffnet, doch die meisten ließen ihre glänzenden Krallen für sich sprechen. Sie lachten euphorisch, in Hinsicht auf das blutige Spiel das gleich folgen würde.

Da stürzte auch schon eine befiederte Kriegerin auf die beiden hinab und griff Shiro an. Dieser reagierte schnell, sprang nach hinten und zeichnete eine horizontale Linie mit seiner Klinge. Aus der Harpyie schoss entlang der Linie ein roter Schwall und sie krachte röchelnd in das hohe Gras.

„Beeilung!“, rief der Kitzune und rannte in Richtung des Zugendes. Sunny folgte ihm. Die Ecke des letzten Wagons wanderte nach links und offenbarte den Kampf, den Eisen gerade mit drei Harpyien führte:

Schnell griff er hinter sich und packte die Naginata der einen, die ihm einen Schlag von hinten versetzen wollte, wirbelte sie an der Stange umher, ließ sie in eine zweite krachen und zerfetzte beide mit der schweren, breiten Klinge seiner verzierten Axt.

Die dritte schlug mit ihren Krallen nach ihm, doch er machte eine halbe Drehung nach hinten und nutzte den gewonnen Schwung für einen vertikalen Streich gegen seine Kontrahentin, der sie in den Boden rammte.

„Sunny! In den Wagon und dann ganz nach hinten! Pass auf den alten Sack auf!“ , befahl Shiro, während er eine Pistole zückte und in die Luft schoss, gefolgt von einem Aufschrei, der aber unter dem perfiden Lachen des Frauenchors über ihnen beinahe unterging. Die Harpyien kämpften sich in Ekstase, ohne Rücksicht auf Verluste.

Sie griffen den Kitzune an, doch wie in einem Tanz hüpfte der Fuchsmensch an ihnen vorbei und brachte sie mit sauberen und gezielten Hieben zu Fall, so schnell, dass man seinen Bewegungen kaum folgen konnte. Drei an der Zahl fielen binnen weniger Sekunden Shiros brillanter Kampfchoreographie zum Opfer.

„Hast du nicht gehört?! Ich sagte du sollst in den Wagen!“, brüllte er hinter sich.

Sunny schüttelte sich kurz und sprang in den Wagon, da sah er schon, wie eine ihrer Gegnerinnen das Fenster einschlug und zum alten Mann vorpreschte, der sein Schwert gezückt hatte und damit mehr schlecht als recht fuchtelnd dem Feind gegenüberstand. Die Harpyie beeindruckte das wenig, sie wehrte die Schwünge ohne große Probleme mit ihren Krallen ab, während sie den zittrigen Greis in die Ecke trieb.

Der alte Mann würde verlieren, wenn Sunny nicht eingriff, das wurde ihm bewusst. Schweißgebadet hob er sein Gewehr und legte es an. Kimme und Korn schwankten unter der Aufregung so stark, dass er nur raten konnte, wohin er gerade zielte und die nassen Finger rutschten andauernd vom Abzug ab. Die Harpyie kam Jun immer näher, war nun in direkter Reichweite.

Jetzt oder nie! Sunny presste den Lauf unter seiner Hand schon fast zusammen, hielt die Luft an und drückte ab. Die Kugel flog dicht an seinem Ziel vorbei und schlug in die hölzerne Wand dahinter ein. Wütend wirbelte die Harpyie herum.

„Scheiße...Jun!“

Der Bruchteil einer Sekunde, für den die Harpyie abgelenkt war, reichte aus, damit Jun dem Wesen hinterrücks das Schwert durch den Körper rammen konnte. Die junge Frau riss ihre dunklen Augen schmerzerfüllt auf und starrte auf das blutige Metall, welche aus ihrem Brustkorb schaute, bevor sie von der Klinge rutschte und mit dem Gesicht zuerst zu Boden fiel.

Sunny fragte den alten Mann mit einem kurzen Blick, ob alles in Ordnung sei, doch Jun schaute an ihm vorbei nach draußen und wurde noch blasser als er sonst schon war. Sunny drehte sich in seine Blickrichtung – und sah, wie gerade ein Speer in Eisens Rücken gerammt wurde.

Dieser heulte auf und griff hinter sich, versuchte noch, den nicht allzu tief sitzenden Stab aus dem Fleisch zu ziehen, doch schon schossen mehrere Harpyien in seine Richtung. Er packte die erste Angreiferin im Gesicht und hämmerte sie gegen die Wagenwand, brach dann den Stab in seinem Schulterblatt ab und zog es einer weiteren mit eine solchen Wucht über den Kopf, dass sie um die eigene Achse taumelnd umfiel.

Da überraschten ihn aber bereits zwei weitere von hinten und durchbohrten seinen bulligen Körper mit vier neuen Speeren, bis der riesige Kerl auf die Knie fiel und so, von den langen Waffen wie ein Zelt gehalten, verharrte.

„Nein! Eisen!“

In einem Aufschrei rannte Jun zum Ausgang, sein Schwert hoch erhoben und sprang auf die erstbeste Vogeldame vor ihm. Doch etwas bremste seinen Vormarsch – es schien, als würde er stolpern – und er fiel vor der verdutzten Frau in den Matsch. Für einen kurzen Moment wusste sie nicht, ob sie den Angriff ernst nehmen sollte, dann jedoch riss sie eine der Speere aus Eisens Leichnam und stach ihn in die Erde, wo ein erschrockenes, dumpfes Aufröcheln alles blieb, was man noch von Jun hörte.

Sunny konnte sich nicht rühren. Drei Männer, die so viele Abenteuer souverän gemeistert hatten, waren binnen weniger Minuten von einer schieren Überanzahl von Gegnern ausgelöscht worden. Er konnte nicht mehr. Die Geräusche von Stahl, das aufeinander schlug wurden immer leiser, bis sie in seinen Ohren endgültig verstummten und er die Kampfgeräusche nur noch als dumpfes Klirren im Hintergrund wahrnahm, während seine Sicht zu einem dunkelgrauen Einerlei verschwamm.

Er bemerkte noch die Person, die sich ihm durch den Wagon näherte, doch sie war nicht mehr, als ein wabernder Schatten. Fast wie ein Entrissener. Er würde gleich sterben, wenn dieses Wesen bei ihm war, das war ihm bewusst. Er wollte es nicht, aber es gab auch nichts, was er dagegen tun konnte. Seine Beine bewegten sich nicht mehr, seine Stimme war verstummt. Der Schatten war genau über ihm und beugte sich zu ihm hinunter.
 

„Hey... Hey, Kleiner! Kleiner, hörst du mich?!“

Aus den dumpfen Geräuschen, die an sein Ohr drangen, formte sich langsam eine Stimme. Sie kam von dem Schatten vor ihm, der ihn an den Schultern gepackt hatte und energisch schüttelte. Langsam wurden die Konturen klarer.

„Komm zu dir, Sunny! Es ist vorbei!“

Sunny konnte nicht antworten. Shiro packte ihn am Kragen und hievte ihn auf die Beine.

„Die Harpyien haben sich zurückgezogen... Die Verluste waren wohl zu groß. Aber die Biester sind nicht gerade dafür bekannt, einfach aufzugeben. Wir müssen verschwinden.“

Er packte Sunny am Arm und zog, doch der Junge blieb wie angewurzelt stehen. Seine Augen stierten geradeaus, bis aus ihnen zwei dünne Bäche liefen. Seine Lippen zitterten, aber er bekam kein Wort heraus. Erst eine schallende Ohrfeige brachte ihn wieder zur Vernunft.

„Reiß dich zusammen, Mann!“, fauchte Shiro.

„Sie sind... alle tot...“

„Ja. Aber wir haben keine Zeit zu trauern, zumindest jetzt nicht. Die Fracht müssen wir stehenlassen. Ist ja nicht so, als könnte sie gerade bewegt werden. Jetzt komm.“

Er zerrte Sunny aus dem Wagen in die kühle Nacht. Wo gerade hier noch das Chaos getobt hatte, war es nun totenstill – im wahrsten Sinne des Wortes. Vor ihm entblößte sich ein gigantisches Blutbad, gespickt von umherfliegenden Federn. Auch die Leichen seiner Freunde waren darunter, aber die Harpyien hatten bedeutend schwerere Verluste erlitten, das stand außer Frage.

Shiro griff nach einem im Boden steckenden Speer und drückte ihn dem Jungen in die Hand.

„Nur für den Fall...“

Sie bewegten sich von dem Massaker und den Schienen weg ins Ödland hinein. Sunny zitterte am ganzen Körper, obwohl er zugleich innerlich glühte. Tränen liefen ihm weiter über das Gesicht, rutschten vom Laufwind seine Wange entlang nach hinten weg. Innerlich war er gestorben, auch wenn sich seine Beine bewegten. Er folgte nur stumm dem weißhaarigen Fuchs vor ihm.
 

„Shiro...“, murmelte er, nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit nur schweigend in der Finsternis vorangeschritten waren. Wie viel Zeit genau seitdem vergangen war, konnte er nicht sagen. Aber am Horizont erschienen bereits die ersten Streifen, die die Nacht wegdrückten.

„Jetzt nicht, Kleiner!“

„Es ist meine Schuld... Dass Jun... ich hätte ihn aufhalten müssen...“

„Zerfließ' nicht in Selbstmitleid! Es ist nicht deine Schuld. Eisen war Juns Ziehsohn. Du hättest ihn sowieso nicht retten können. Gegen eine Übermacht kann man nichts machen. Wir können von Glück reden, überhaupt lebend da raus gekommen zu sein.“

Leicht gesagt, immerhin hatte Shiro nicht einen Kratzer aus dem Kampf davongetragen. Fast konnte man meinen, man habe ihn absichtlich verschont. Doch warum hätten dann die Harpyien unzählige ihrer Kriegerinnen verbraten?

Das Fuchsgesicht drehte sich zu seinem verheulten Gegenüber um und packte ihn grob an der Wange.

„Noch einmal: Aktuell ist unsere einzige Aufgabe zu überleben und nichts anderes. Nicht der Zug, nicht die Fracht und auch nicht die Leichen unserer Freunde. Verstanden?“

„D-Du hast recht. Tut mir leid...“

Der Kitzune lächelte sanft und strich über Sunnys Wange. Langsam beruhigte sich der junge Krieger ein wenig und schüttelte die Gedanken ab, da vernahm er aus der Ferne ein fast lautloses Flattern. Sein Kumpane hatte es auch bemerkt. Schnell wirbelte Shiro herum und schaute in die Luft, dann weiteten sich seine schmalen Pupillen. Sunny tat es ihm gleich.

Im Schein der ersten Strahlen landeten vor ihnen ein Rudel weiterer Harpyien, doch diese waren weniger und wirkten dafür aber bedeutend bedrohlicher, als jene, die die kleine Gruppe gerade überfallen hatten. Die am Zug waren in grobe, lederartige Rüstungen gekleidet, ihre Flügel abgenutzt und ihre Waffen – wenn sie denn überhaupt welche bei sich geführt hatten – von minderwertiger Qualität gewesen.

Die Frauen vor ihnen – es war vielleicht ein halbes Dutzend - trugen teure Seide aus Shinju gepaart mit dem meisterhaften Leder aus den südlichen Gebieten von Cher Enfant. Wie von den Wilden der Berginseln nicht anders zu erwarten, waren beide Elemente von alten Kleidungsstücken etwas unwillkürlich zusammengenäht worden, doch mit ihren blitzenden Knöpfen aus Messing, den verzierten und aufwendigen Körpersteckern im Gesicht und an den Ohren und nicht zuletzt ihren auf Hochglanz polierten, wunderschönen Waffen, die in dem Zwielicht nur noch bedrohlicher schimmerten, wirkten sie fast schon kaiserlich erhaben.

Und unter all jenen stach ihre Anführerin noch deutlicher heraus: Sie war bedeutend älter als ihre Gefährtinnen – das sah man sofort an ihren tiefen Falten im von Narben zerfurchten Gesicht – doch machte sie das nur umso erhabener, was vielleicht auch an dem ungebrochenen Respekt lag, welche die anderen für ihre Herrin unübersehbar empfanden.

Ihre grauen Federn an den Armen wurden zur Spitze hin dunkler, sodass bei jeder Bewegung ein finsterer Schimmer über ihre Flügel ging. Das lange, graugrüne Haar ging bis zu ihren Hüften und wurde durch mit funkelnden Steinen besetzte Klammern im Zaum gehalten. In ihren schwarz glänzenden Krallen hielt sie eine lange Kette, an dessen Ende sich eine Art Greifhaken befand.

Und aus dem offenen Dekolleté schaute die aufwendige, fast schon lebendige Tätowierung eines farbenfrohen Vogels auf einem Kirschblütenbaum, der die Beine übereinanderschlug und auf einer Flöte spielte. Es war Fiseau mi'Rou, Gott der Intrige und des Hofspiels.

„Was zum... ist... ist sie etwa ein Champion?“, stotterte Sunny und erhob zitternd seinen Speer. Shiro stellte sich vor ihm und ritzte sich mit seiner Klinge die linke Handfläche auf. Das Blut trat in hell leuchtendem Rauch aus der Wunde und umschlang langsam den Körper.

„Sunny... ich will, dass du rennst“, knurrte er.

„W-was?“

„Lauf!“
 

Kurz darauf preschte ein gleißendes Licht aus Shiros Innern nach außen und er wuchs in rasendem Tempo heran, bis er zu einer gut zwanzig Fuß langen Bestie in Fuchsgestalt mutierte, deren Fell schneeweiß schimmerte und seine Beine mit hellroten Linien verziert waren. Er besaß drei Schweife mit roten Spitzen und seine Augen glühten wie Irrlichter.

Eine Harpyie sprang auf und schoss auf die beiden zu, doch Shiro schlug nur einmal mit seiner gigantischen Pranke gegen die Frau, welche in rasender Geschwindigkeit zur Seite flog und laut krachend im Boden liegen blieb.

Sunny hielt die Luft an, wusste nicht, ob er sich vor der Gestalt vor ihm fürchten oder sie anbeten sollte. Das war also die entfachte Macht der Kitzune, wie er sie bisher nur aus Geschichten kannte. Da erinnerte er sich an Shiros Worte, rappelte sich auf und stolperte in die entgegengesetzte Richtung, so schnell es ihm nur irgend möglich war. Er schaute nicht zurück, ließ sich nicht von den Geschehnissen hinter ihm ablenken.
 

Immer weiter lief er, bis er stolperte und zu Boden fiel. Es gab mittlerweile kaum mehr eine saubere Stelle und die Ereignisse der letzten Stunde machten sich nur allzu stark in seinem Körper bemerkbar. Doch es half nichts. Er richtete sich auf und schaute hoch – dann erstarrte er. Vor ihm hatte sich eine recht kleine und junge Harpyie mit langem, rötlichem Haar vor ihm aufgebaut und grinste ihn an.

„Hi“, sagte sie nur. Sunny schreckte zurück und richtete seinen Speer auf sie. Er versuchte furchtlos zu wirken, aber dafür zitterte er zu sehr und sie konnte es sicherlich durch ihre Vogelaugen nur allzu gut sehen. Sie lachte herzlich und hüpfte auf und ab.

„Na du bist aber ein Süßer. Jemanden wie dich hätte ich gerne als Spielkamerad.“

Sunny verfolgte das Mädchen mit seiner Speerspitze und schritt in einem großen Kreis um die tanzende Vogeldame, die anscheinend diese Begegnung wie ein Spiel empfand. Aber das machte ihn nur noch nervöser. Harpyien betrachteten den Kampf als höchstes Vergnügen und ihre Opfer als wehrlose Spielzeuge. Selbst wenn sie einem Gegner haushoch unterlagen, verspürten sie keine Furcht.

„Na komm schon...“ Die junge Harpyie zwinkerte keck und präsentierte sich in lasziven Posen.

„Was ist los?“, gurrte sie. „Hast du so viel Angst? Magst du nicht mal etwas Wildes versuchen?“

Ihr fast schon kindlicher Körper war alles andere als anziehend und ihre blitzenden Klauen halfen dabei nicht besonders. Aber ihrer Besitzerin war das gleich.

„Weißt du was? Ich mache dir einen Vorschlag: Wenn du mich streifst, benutze ich dich als meinen Brutpartner. Und? Was sagst du?“

Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüfte und bedeutete Sunny mit ihrem Zeigefinger, dass er herkommen sollte. Sie würde ihm wirklich die Möglichkeit für den ersten Stich lassen. Sunny umfasste den Speer noch fester und schluckte den Klos in seinem Hals hinunter. Er durfte keine Angst zeigen. Er durfte sich nicht von einem kleinen Mädchen einschüchtern lassen.

Dann sprintete er los, die Harpyie genau im Blick. Ein lauter, fast schiefer Schrei entwich aus seinem Mund. Das Mädchen rührte sich nicht. Sie wurde größer, immer größer. Er würde es schaffen. Er würde sie töten!

Dann wurde sein Kopf plötzlich federleicht. Sein Mund füllte sich mit einer eisernen Flüssigkeit. Seine Beine bewegten sich nicht mehr und ein unerträglicher Schmerz schrie aus seinem Torso. Er schaute nach unten und sah einen überdimensionalen knallroten Riss, quer über seinem Bauch. Noch einmal blickte er in das erstaunte Gesicht seiner Kontrahentin. Dann wurde das Bild vor ihm schwarz, während er zu Boden fiel.
 

Shiro benötigte nur einen Schlag mit seiner Pranke, um die Harpyie fast auseinander zu reißen. Es waren stärkere Kriegerinnen als die Banditen von vorhin, keine Frage, doch sie stellten trotzdem keine Gefahr für einen Fuchsgeist dar. Der Blutdurst stieg in seinen Verstand, doch er behielt trotzdem den Überblick.

Die Kämpferin hatte sich gut gewehrt, war von links nach rechts gesprungen und seinen Angriffen immer wieder ausgewichen. Er hatte sie ein paar Mal fast am Boden getroffen, da war sie in die Luft geschossen, um ihn von oben zu attackieren. Doch zu spät. Die Bestie erwischte sie am Flügel und sie war zu Boden gefallen, wo sie von der Klaue fast entzwei gerissen wurde.

Nun lag sie bluttriefend im Schmutz und kämpfte um jeden Atemzug. Shiro sprintete auf sie zu, bereit sie zu zerbeißen, da drückte sich ein schweres Metall um seinen Hals, schnitt ihm die Luft ab und zerrte ihn den Bruchteil einer Sekunde später nach hinten.

Er fiel auf den Rücken und musste sich neu orientieren. Es war die Anführerin mit ihrer Kette gewesen, die sich in Windeseile um ihn bewegte und das schier unendliche Seil um Pfoten und Brust wickelte. Shiro schlug nach ihr, doch das war vergebens. Die alte Harpyie zog an der Kette und brachte ihn so zu Fall, dann wirbelte sie noch einmal die Kette herum und eine große Schlinge raste auf Shiros Maul zu und verschloss es.

Er benutzte alle Kraft, um wieder aufzustehen, doch die Frau zerrte nur einmal an der Kette und ließ sie so tiefer in das Fell einschneiden. Er war gefangen.
 

„Respekt, Shiro“, meinte die Herrin und ging gelassen auf ihn zu, ließ bei jedem Schritt ihre Hüften kreisen. Er versuchte, sich noch einmal aufzurappeln, doch mit einem einfachen Zug an seiner provisorischen Leine war er wieder zu Boden gegangen.

Er jaulte auf, als die Harpyie ihren Fuß auf seine Schnauze drückte und die gebogenen Adlerklauen sich in sein Fleisch pressten.

„Na na! Sei brav, Hündchen!“, befahl sie. Dann beugte sie sich runter und schaute direkt in die leuchtenden Augen des Fuchses.

„Ich wollte dich doch gerade loben. Deine Inkarnation ist mittlerweile wirklich beeindruckend. Und du konntest sogar eine meiner Eliten umbringen. Naja... beinahe wären es zwei.“

„Was willst du?“, knurrte Shiro aus seinen Lefzen. Da nahm er zwei weitere Harpyien in seinen Augenwinkeln wahr, die gerade aus Sunnys Richtung angeflogen kamen. Shiro schwarnte Übles und als die größere den leblosen Körper seines Freundes vor ihn warf, wurde seine Befürchtung Gewissheit.

„Celicaaa“, heulte die kleinere der beiden. „Arisa hat ihn kaputt gemaaacht.“

„Jetzt nicht, Teeza!“, brüllte die alte Harpyie, die Celica genannt wurde, genervt. Das heulende Mädchen verstummte sofort.

„Ihr verdammten... er war doch nur ein Kind!“, brüllte Shiro und wollte sich aus dem Griff befreien, doch Celica konnte eine immense Kraft aufwenden, gegen die sich der Kitzune nicht wehren konnte.

„Ihr hattet Asterid geladen, nicht wahr?“ Sie schaute in die Richtung des Zuges. „Das Zeug hat diese schöne Welt ins Unglück gestürzt. Sieh uns Missgeburten nur an. Hunter sollte es besser wissen.“

„Und das rechtfertigt, jeden einzelnen von uns zu töten?!“, brüllte Shiro.

„Hättet ihr es uns denn freiwillig gegeben? Aber keine Sorge... dich töte ich nicht. Aus Nostalgie. Naja und auch aus praktischen Gründen. Irgendjemand muss Hunter ja davon berichten, was passiert ist.“

Celica zerrte Shiro an der Kette in Richtung des Zuges. Die Harpyie zückte ein Papierstück, auf dem etwas geschrieben stand. Die Schrift glühte hell auf und verblasste auf dem Papier.

Dann erschien ein Lichtblitz gefolgt von einem ohrenbetäubendem Knall und einer Druckwelle, die Teeza zurückwarf. Aus dem Zug stieg eine orangene Flamme hervor, schoss mit gleißenden, schweifartigen Blitzen um sich herum gen Himmel. Für einen Moment wurde die grüne Einöde taghell. Auf Celicas Lippen spielte sich ein zufriedenes Grinsen.

„So rettet man Asteria...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Phinxie
2018-02-22T13:20:18+00:00 22.02.2018 14:20
Ich finde es super, dass so schnell die Kapitel kommen - wobei ich schon fast glaube, dass es ab jetzt nicht mehr so zügig gehen wird ^^'
Aber egal, ich warte ja auch voller (Un)geduld auf jedes weitere Kapitel :D

Ich muss sagen, ich war schon fast ein wenig wegen dem Perspektivenwechsel enttäuscht - immerhin wollte ich gerne wissen, wie es mit Severa weiterging und ich liebe solche Szenerien wie Banketts oder Bälle :3 Aber nun gut, der Autor hat entschieden, den Leser noch länger auf die Folter zu spannen xD

Dieses Kapitel hier war vom Schriftbild wieder mal grandios. Und so weiter und so fort, du kennst das ja :P
Seltsamerweise habe ich es nicht geschafft, für irgendeinen Charakter Sympathie zu hegen - natürlich einerseits nicht, weil sie alle schnell gestorben sind und von daher recht blass blieben, anderseits aber auch mit Shiro, deinem Fuchswesen nicht, weil... ich weiß nicht. Während du in dem ersten Kapitel Severa und Cirdan erheblich mehr Leben und Charakter eingehaucht hast, und das in bedeutend weniger Worten als in diesem Kapitel hier, blieb Shiro persönlich recht ... nun ja, abgesehen von der Tatsache, dass er krasse Magie und Verwandlungen anwenden kann, recht farblos. Ich hoffe, dass sich das in nachfolgenden Kapiteln bessern wird, ansonsten könnte ich arge Probleme mit diesem Charakter kriegen. Aber das war ja auch erst der Anfang, der allerdings viel mehr Fragen birgt, als Antworten.
Die einzige, die ich auf eine Art echt cool fand, war Celica - ich mag deine Darstellung von Harpyien ungemein, ebenso wie ihren Kampfgeist, den du ihnen zugeschrieben hast.

Überhaupt fand ich dieses Kapitel schlechter als die vorherigen beiden - vielleicht liegt es daran, dass schon so viele Charaktere sterben, von denen ich schon fast erwartet hatte, dass sie doch noch eine Rolle in der Geschichte spielen könnten, vielleicht an der Tatsache, dass ich noch keine Bindung zu den noch lebenden Charakteren aufbauen konnte - was du ja, wie bereits erwähnst, im ersten Kapitel enorm gut hinbekommen hast.
Natürlich bin ich neugierig, wie die Geschichte weitergeht, warum Asteria 'gerettet' wird, weil der Zug in Flammen aufgegangen und die Ladung dadurch zerstört ist, was die Sache mit den Champions auf sich hat, und und und. Du schaffst es, deinen Leser neugierig auf mehr zu machen, wie immer ;)

Für eines muss ich dich aber loben:
Du beschreibst die Kämpfe erheblich besser, als z.B in "Alice in Magicland". Deine komplette Kampfszene hier war wohl bisher die beste, die ich von dir lesen durfte und du hast dich wirklich allemal gebessert! :) Alles war gut und detailliert beschrieben, nicht zu langatmig, in einem zügigen, flüssigen Tempo. Auch wurde es nicht unübersichtlich, wie es oft in Kämpfen passieren kann und kein Charakter hat eine unlogische Bewegung gemacht xD
Nein, an der Kampfszene habe ich nicht das geringste auszusetzen, sei stolz auf dich :3

Nun denn, ich bin gespannt, was das nächste Kapitel für mich an Überraschungen bereit hält <3
Antwort von:  Phinxie
22.02.2018 14:21
Verstehe mich bitte nicht falsch: Nur weil ich schrieb, ich fand das Kapitel schlechter als die vorherigen, heißt es nicht, dass es schlecht ist^^ Es ist immer noch gut, nur halt... nicht ganz so faszinierend wie z.B Kapitel 1 oder der Prolog.
Antwort von:  Lazoo
22.02.2018 17:19
Vielen Dank für das ausführliche Feedback :)

Es stimmt schon, dieses Kapitel hat weniger wert auf die Charaktere gelegt, zumal ein Großteil davon ja nicht einmal überlebt hat. Ich muss dazu auch sagen, dass sich dieses chapter einfach so "ergeben" hat: Es war eigentlich nur als kurzes vorspiel gedacht um schon einmal etwas von Asteria zu zeigen aber ist dann doch länger geworden als erwartet.^^

Und da Shiro eigentlich nie als "hauptcharakter" dieses Kapitels angesprochen wurde, kann natürlich der Eindruck einer flachheit entstanden sein. Das werde ich selbstredent nachholen, sobald er wieder vorkommt. ;) aber es freut mich, dass die actionszene dafür umso mehr gemocht wurde. Hierin habe ich tatsächlich die meiste Arbeit gepackt - hat man vielleicht hier und da gemerkt huehue ^^ - und daher bin ich froh, dass sie so positiv angekommen ist.

Ich will tatsächlich ein etwas schöneres tempo in bezug auf nachschlag von Kapiteln an den Tag legen, damit du nicht mehr so lang warten musst xD aber ja, das nächste Kapitel wird wieder ein wenig brauchen.


Zurück