Zum Inhalt der Seite

Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erklärungen (Izayoi)

Kapitel 76 Erklärungen

 

Nachdem ich einige Zeit an der offenen Tür verbracht hatte, riss mich die aufgebrachte Stimme meiner Ziehmutter aus den Gedanken. "Herrin!!!" Schrie sie und riss mich an ihre Brust. Blinzelnd sah ich zu ihr und legte die Arme ebenso um sie, wie sie die ihre um mich gelegt hatte. "Wir haben uns so gesorgt. Wo wart ihr nur die letzten Wochen?" Schimpfte sie besorgt und ich hörte ihre tränenweiche Stimme. Hinter ihr tauchte Appuru-san auf und sah mich ebenso mit geweiteten Augen an, in denen sich bald Tränen bildeten. Doch bevor sie zu mir treten konnte, wurde sie beiseite geschoben und nun sah ich geschockt zu der Person, die dort stand. "Yasashiku" hauchte ich und Ume-san löste sich von mir um sich ihre Tränen mit den Ärmeln zu trocknen. Yasashiku kam auf mich zu und sah mich ernst an, "wo zur Hölle warst du Izayoi?! Wir haben uns alle sehr gesorgt. Wäre der Hasenmann nicht ab und zu mit einer Nachricht gekommen, wüssten wir von nichts!" Schimpfte sie. "Was war denn nur los?!" 

Völlig erledigt und überfordert mit dieser Tirade an Leuten und Worten schluckte ich. "Kann ich dir das später erklären? Ich brauche ein bad" bat ich und Ume-san zupfte an meiner Kleidung, "den Kimono trugt ihr doch schon als ihr verschwandet. Und was sind das für dicke Stoffe?" Bemerkte sie und hob die rauen Stoffe und das Fell angeekelt an.  

 

Yasashiku griff nach meiner Hand und zog mich zu sich, "Ume und Appuru geht los und richtet ein Bad für uns. Ich werde die Kleidung zurechtlegen" dirigierte sie und zog mich ins Kleiderzimmer zurück. Dort schnappte sie sich aus meinem Teil des Schrankes Kleidung und zog mich weiter. Ume und Appuru flitzen an uns vorbei und bis wir im Bad ankamen, flogen uns schon warme Schwaden Dampf entgegen. Ohne viel zu tun und mit einer unglaublichen Schnelligkeit, zog Yasashiku mich aus und warf den Berg Stoff in eine Ecke. Danach schob sie mich zum Wasser. "Rein da" befahl sie streng und ich fühlte mich wie ein unartiges kleines Kind. Ob sie so auch mit ihren Kindern umging? 

Als ich eintauchte hörte ich ein kleines Wimmern aus ihrer Richtung und sah wie sie die erste Schicht ihrer Kleidung abstreifte. Kouki kam darunter zum Vorschein. Eingewickelt in einer Art Tuch das Fest um Yasashikus schlanken Körper gewickelt war. Sie löste es geschickt und legte das kleine Bündel in einen Korb, der nicht zu uns gehörte. Wie lange war sie denn schon hier? 

Danach zog sie sich ganz aus und nahm den kleinen, nun auch nackten Jungen in ihre Arme, um dann zu mir ins Wasser zu steigen. Kouki seufzte selig als er das Wasser spürte und schlug seine verschlafenen Augen auf.  

Yasashiku lächelte ihn an und hielt ihn so im Wasser, das er bis aufs Gesicht komplett darin lag. Dann traf ihr Blick auf meinen und ihre Stimmung änderte sich, "also?" 

Ertappt und unsicher, was ich sagen sollte, sah ich sie an. "Ich war bei einem Arzt" begann ich und sie zog eine Augenbraue hoch. "Kommen diese nicht für gewöhnlich ins Haus einer Herrin?" Fragte sie und ich fühlte ihre Erfahrenheit in solchen Dingen. Kouki war ihr 6. Kind. Dieser Frau konnte ich nichts vor machen. 

Schluckend sprach ich weiter "Er ist ein spezieller Arzt, der sich" ich stockte kurz um die richtigen Worte zu suchen "mit Yokai und Hanyous auskennt. Er behandelte schon einige Menschenfrauen." Doch diese Antwort schien Yasashiku nicht zu gefallen, "eigenartiger Arzt, wenn er für eine Untersuchung drei Wochen benötigt"  

Ich zog die Luft ein und beobachtete sie, wie sie aus einem kleinen Tiegel etwas Pulver entnahm und damit den kleinen Körper ihres Sohnes wusch. Das Pulver vermischte sich mit dem Wasser und schäumte leicht auf den feinen Haaren des jungen.  

Erwartend hob sie die Augen zu den meinen und sah mich wieder ernst an. "Willst du wirklich die ganze Erklärung hören?" Fragte ich erschlagen und dachte an Toga. Hoffentlich ging es ihm gut. Yasashiku sah mich bestimmend an und nickte, "lass nichts aus" 

So atmete ich einmal tief ein und begann mit meiner Erklärung "das Youki des Kindes, brachte mich dazu drei Wochen zu schlafen und dabei fürchterliche Alpträume zu haben" sie hob die Augenbrauen und fragte "Youki? Du bist aber doch ein Mensch"  

Ich nickte und zog mein Haar auf die Seite um ihr das Mahl meines Gemahlen zeigen zu können. "Toga gab mir etwas von seinem ab, um die Schwangerschaft erträglicher zu machen. Doch leider ist es zu stark und verstärkt die Ängste in meinem Körper. Noch dazu hat es Togas inneres Wesen provoziert. Wahrscheinlich durch Nousagis Anwesenheit." 

 

Nun sah sie mich etwas verwirrt an, "sein inneres Wesen? Und wer ist Nousagi?" Fragte sie und ich lächelte. Ich wusste das es zu viel zum Erklären war. Sie war nicht dumm und kannte sich gut mit Medizin aus. "Nousagi ist der junge Mann, der euch benachrichtige. Er ist eine Art Ziehsohn von Toga und ein sehr treuer Mann. Das innere Wesen, wie soll ich das erklären? Ich weiß selbst nicht genau, was es ist, aber ich denke es ist so eine Art Instinkt. Es verbindet mich durch das Mahl, mit Toga und ich spüre, wenn es Toga nicht gut geht. Genauso spürt er es bei mir. Sowohl Schmerz als auch Berührungen anderer Männer."  

Yasashiku hörte aufmerksam zu und begann zu lachen, als ich das mit den Schmerzen erwähnte. "Na da wird er sich bei der Geburt ja freuen" stieß sie aus und ich sah beschämt auf das Wasser. 

 

Kouki lag völlig entspannt in ihrem Armen und ich hörte wie Appuru-san den Raum betrat. "Yasashiku-san? Darf ich den kleinen Prinzen schon einmal ankleiden? So seid ihr noch etwas ungestört" bot sie an und Yasashiku nahm gerne an. Appuru-san hielt ein großes Tuch zu ihr in das sie Kouki legte. Sofort schloss Appuru-san das Tuch und wickelte ihm geschickt darin ein. Der kleine Junge schlief einfach weiter.  

Ob das Baby in meinem Bauch auch so entspannt und ruhig sein würde? Dachte ich als ich mir über den straffen festen Bauch streichelte. 

Yasashiku beobachtete mich und kam dann zu mir herüber. Sanft legte sie die Hände auf meinen Bauch. Kurz zuckte ich, doch ließ es zu. Drückend Strich sie an meinem mittlerweile großen Bauch herum und lächelte mich dabei an. "Es wird ein kräftiges Baby werden" murmelte sie mit Stolz, "so groß wie es ist könnte man meinen die Schwangerschaft geht schneller, wie die eines Menschenkindes" erklärte sie. Erstaunt sah ich zu ihr, "Ich weiß es nicht. Kusuri-sama hat keine Erfahrung mit Inuyokai-Hanyous."  

Sie sah mich zuversichtlich an. "Das werdet ihr schon erfahren. Beim nächsten Kind seid ihr dann vorbereitet" blinzelnd starrte ich sie an. "Ob Toga überhaupt noch mehr will? Er wachte die ganzen drei Wochen an meiner Seite. Dieser Vorfall hat ihn hart getroffen." Seufzte ich am Ende und sah zum Fenster. Der Mond schien hindurch. Ich sah es als gutes Zeichen, dass ich keinerlei Schmerzen spürte. So könnte ich sicher sein, dass es ihm gut ging. 

"Wo ist dein Gemahl?" Hörte ich Yasashikus Stimme die wieder gegenüber von mir Platz genommen hatte und sich mit einem Tuch reinigte. Auch ich begann mit meiner Reinigung. "Er ist in die Schlacht gezogen um seinen Sohn zu beschützen" flüsterte ich. Ich wüsste das es das richtige war. Doch sorgte ich mich sehr um ihn und wollte wissen wie es ihm geht. 

„Das ehrt ihn, wenn er seinem Sohn zur Hilfe eilt“ bekräftigte Yasashiku mich und ich seufzte bevor ich lächelnd zu ihr sah „Ich hoffe nur das es ihm gut geht.“ Yasashiku lächelte „Sicherlich, sonst hättest du es schon gespürt oder?“ 

 

Nach dem Bad kamen wir in den Speisesaal. Dort war ein regelrechtes Festmahl vorbereitet worden und ich spürte schlagartig einen gewaltigen Hunger, welcher mein Magen sogleich hinaus knurrte. Beschämt und in der Hoffnung das es niemand gehört hatte, setze ich mich an meinen Platz. Yasashiku nahm vor mir Platz und bekam ihren kleinen Sohn gebracht der leidlich vor sich hin quietschte. „Stört es dich?“ fragte sie und ich wusste erst nicht was sie meinte, bis sie an dem Stoff ihres Kimonos zupfte. Sofort schüttelte ich den Kopf, „Nein wir sind doch schließlich zum essen hier“ 

Still beobachte ich meine Freundin wie sie ihren Sohn an ihre Brust legte bis dieser anfing zu schmatzen. Mit einer Hand hielt sie ihn dicht bei sich und Appuru-san gab ihr ein Kissen zur stütze. Ob ich das je auch so hinbekommen würde? 

„Iss bitte Izayoi“ bat mich Yasashiku und ich nickte eilig. Mein Hunger war kaum zu bremsen und ich war froh das der Tisch reich gedeckt worden war. Als ich am Ende alles verputzt hatte bemerkte ich den blick meiner Freundin. Meine Wangen wurden rot vor Scham. „Ich habe drei Wochen nichts gegessen“ versuchte ich mich zu entschuldigen, was sie nur zum Kichern brachte. „Ist schon in Ordnung. Dein Kind ist kräftig und braucht die Nahrung ebenso wie du. Trotzdem sollten wir uns bald zur Ruhe legen“ bemerkte sie und ich nickte stumm. Ich könnte kein Auge schließen, bis Toga wieder an meiner Seite wäre. Warum dauerte es so lange? War etwas vorgefallen? 

Ein weiches Fell streifte meine Hand die ich auf meinem schoß gebettet hatte. Erwartungsvoll sah ich hinauf, doch da war niemand. „Wer ist denn das?“ rief Yasashiku entzückt und ich wand den blick zu meiner Hand „Seki. Er ist der Gehilfe von Nousagi“ erklärte ich und zog den Hasen auf meinen Schoß. Er wedelte mit seiner Hinterpfote und ich bemerkte eine Art Gurt um seinen Bauch, an dem etwas hing. Ein kleiner Köcher. Ich zog ihn auf und entdeckte ein Stück Papier darin. Eilig zog ich die Luft ein. Hatte er etwa eine Nachricht von Toga geholt? 

So schnell ich konnte öffnete ich das mühsam gefaltete Pergament und sackte dann niedergeschlagen zusammen. Darin stand lediglich die Anweisung wie ich das ekelige Gesöff von Kusuri-sama zu mir nehmen sollte. Yasashiku beobachtete mich und schüttelte dann nur den Kopf, während sie lächeltend sagte „Ihr lebt wirklich in einer fremden Welt“ 

 

In der Nacht lag ich bei offenen Türen im schein des Mondes und sah hinaus. Yasashiku hatte mein Haar noch geflochten und war dann mit Kouki zu Bett gegangen. Die dicken decken unter denen ich lag gaben mir zwar wärme, aber war das nicht die Wärme die ich gewohnt war. Es fehlte etwas. Er fehlte. Mein Herz schmerzte vor Sorge und Sehnsucht nach ihm. Oh Toga, hoffentlich geht es dir gut. So gut ich mich auch wehrte, schlief ich dennoch ein. 

 

 

Am Morgen erwachte ich und spürte eine Bewegung aus dem Garten näherkommen. Als ich mich auf setzte um besserer Sicht zu bekommen, stockte mir der Atem. Dort stand Sesshomaru, der Prinz des Westens und trug Nousagi, der schlaff wirkte. Eilig stand ich auf und erblickte den Blutbefleckten Schnee zu seinen Füßen und starrte in seine kalten goldenen Augen. Schweigend kam er auf mich zu und legte Nousagi auf der Veranda ab. 

Ich kniete mich zu ihm und besah sein Gesicht. Er war bewusstlos und die Maske war kaum noch an Ort und Stelle. Schluckend sah ich zu Sesshomaru und an ihm vorbei, „Wo ist Toga?“ fragte ich zunächst ruhig, doch stieg in mir die Panik langsam hoch. Als Sesshomaru immer noch nicht antwortete, stand ich auf und ging näher zu ihm, „Wo ist euer Vater? Wo ist Toga?“  Er bewegte sich nicht und schwieg weiter hin. Eine unglaubliche Sorge, gemischt mit Angst und Wut stieg in mir auf. Hatte er etwa das sprechen auf dem Schlachtfeld verlernt? 

Ohne darüber nachzudenken holte ich mit der Hand aus, doch packte mich seine Hand am Handgelenk und sein Blick wurde finsterer. „Wagt es nicht.“ warnte er und mir stiegen die Tränen in die Augen. Seine Berührung tat nicht weh, doch dass er mir verschwieg was mit Toga war, brach mir das Herz. „Bitte sagt es mir“ bat ich und senkte den Blick und ließ so einige Tränen in den Blut getränkten Schnee fallen. 

Der Druck seiner Hand ließ nach und entließ die meine, die ich an meine Brust zog und anfing zu schluchzen. 

Er ging einige Schritte an mir vorbei und warf etwas in meinen Raum. Dann schritt er an mir vorbei und sprang auf die Mauer vor uns. „Es geht ihm gut. Doch will er noch etwas untersuchen, was sich nicht aufschieben lässt“ hörte ich die eiskalte Stimme meines Stiefsohnes, bevor er verschwand. 

Blinzelnd und auf nackten Füßen stand ich da und es begann zu schneien. Ich rang nach Luft und sah hinter mir zu dem Ohnmächtigen Yokai. Vorsichtig ging ich zu ihm und besah seinen Körper. Was war nur vorgefallen, dass er solch Verletzungen ausgesetzt gewesen war? Wieso war Toga nicht hergekommen? Sicherlich war auch er verletzt und wollte mich nicht mit der Sorge darüber belasten. 

„Dieser Idiot“ 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissVegeta
2019-05-01T15:28:41+00:00 01.05.2019 17:28
Eine schöne Szene mit den beiden Frauen. Tat Izayoi sicher mal gut so zu reden und dann auch ein Baby zu sehen.
Sie wird mit den Menschen um sie herum nie alleine sein.
Und wieder will man wissen wie es weiter geht. Toga scheint es ja gut zu gehen. Nousagi hat Sesshoumaru wohl beschützt. Ohje. Hoffentlich wacht Sesshoumaru bald auf und sieht wie groß sein Vater ist.
Antwort von:  Dudisliebling
01.05.2019 22:08
Hey hey
Ja ich lasse euch Leser hier etwas im Ungewissen und ihr könnt ein bisschen rätzeln was genau da passiert ist.. natürlich klärt sich das noch genauer auf ;-)
Da du dir ja etwas aufgehoben hast, könntest du hier komplett den ganzen Kampf genießen.. ich hoffe er hat dir gefallen und er war nicht zu knapp und schnell zu Ende
Sesshomaru wird wohl nicht mehr großartig Umdenken.. wir werden es sehen ;-)
Antwort von:  MissVegeta
06.05.2019 12:57
Ich fand den Kampf gut beschrieben.
Das einzige, was verwirrt ist, wann wer nun spricht. Man kann es sich beim weiterlesen zwar denken, aber da komme ich manchmal durcheinander. Das zieht sich aber allgemein durch die Story.


Zurück