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Der rote Faden der Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,
nachdem ich positives Feedback zu meiner Weihnachtsstory erhalten habe, habe ich mir gedacht ich schreibe die Vorgeschichte dazu :D
Um zu verdeutlichen, warum Sesshomaru so geworden ist, warum Kagome ihm fast alles verzeihen kann und vor allem warum Inu Yasha teilweise nun doch erwachsener ist *kichert*

Die Inspiration hierfür habe ich von Shari-InuYokai und ihrer wunderschönen und zuckersüßen FF 'Aufkeimendes Schicksal', in der sie Inu Yasha und Kagome schritt für schritt zusammen führt.
Deshalb ein großes Dankeschön an meine liebe Shari *tief verbeugt und knuddelt*

und an dieser Stelle ein lieber Dank an KimAnn, die Betagelesen hat und mir bei einigen Problemen geholfen hat.

Da wir alle Menschen sind, könnten Fehler immer noch vorhanden sein, bitte geht damit nicht zu hart um und meldet diese gerne bei mir an, wenn sie euch stören.

Nun würde ich sagen viel Spaß euch mit dem ersten Kapitel: Umbruch Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^-^

da es mir gesundheitlich wieder besser geht, habe ich beschlossen euch dieses Wochenende zu beglücken mit einem neuen Kapitel ^-^

Wie der Kapitelname schon sagt, wird Toga sich auf die Suche nach einem Kindergarten machen.
tja es ist nie einfach mit Kindern und Alleinerziehender sowieso ;)

lest selbst was unsere beiden süßen Jungs machen *kichert* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag liebe Leser,
da ich später noch unterwegs bin, dachte ich bekommt ihr das neue Kapitel jetzt ^-^

Wie der Titel es sagt, gibt es hier erhitzte Herzen *kichert*

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^-^
es ist mal wieder so weit und hier kommt das neue Kapitel

Togas und Sess Weihnachtsfest mit einigen Überraschungen *kichert*
mal sehen ob euch diese gefallen werden

*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

ich bin heute ein wenig spät dran, aber völlig verpeilt, dass schon Samstag ist.

Tja nach dem Weihnachtsfest ändert sich so einiges bei den Drei *kichert*
Viel vergnügen heraus zu lesen, was es ist ^-^
*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser,

verzeiht bitte, ich habe voll verpeilt, dass schon Samstag ist *sich tief verbeugt*

hier kommt das neue Kapitel "Nachwuchs"
ja wie der Name es sagt wird hier klein Inu angekündigt, aber lest selbst wie und wann ^^

*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
da ich den Vormittag unterwegs war gibt es das Kapitel etwas später als gewohnt
Verzeiht mir das bitte *Kekse und Tee da lass*

wie der Kapitelname es ausdrück geht es hier um den kleinen Urlaub, den die kleine Familie nach Weihnachten unternimmt. Sowie einen leicht verpeilten Toga *kichert*

Habt Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
da ich noch unterwegs war, kommt das Kapi ein wenig später als gewohnt

Wie ich letzte Woche schrieb, hat mir das Kapitel viel Spaß gemacht, auch wenn es schwer war die richtige Mischung zu finden.
Wie der Titel es ausdrück geht es hier darum, wie der kleine Sesshomaru das erste Mal seines "Hn" rausbrachte.

hoffe es gefällt euch *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
verzeiht ich habe komplett vergessen, dass es Samstag ist *verbeugt*

wie der Kapitelname es sagt wird es hier zur Geburt von Inu kommen.
Da ich kaum Erfahrung habe wie das ganze abläuft, habe ich mir was anderes einfallen lassen *kichert*

aber lest selbst *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag liebe Leser,
da ich noch Besuch hatte, kommt das neue Kapi heute mal zum Nachmittag.

Wie der Kapitelname sagt, wird die kleine Familie einen Schrein besuchen.
Ihr könnt euch sicher vorstellen was für einen *kichert*
Dazu wurde ich von Miyu94 und Shari-InuYoukai inspiriert, dass es doch eine süße Idee sei, danke dafür meine Lieben *knuff*
hier ist meine Umsetzung :)

Ich hoffe es wird euch gefallen *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
verzeiht, ich war noch unterwegs und habe erst jetzt eine freie Minute.

nun möchte ich euch auch das nächste Kapitel nicht vorenthalten.
Der Kapitelname wird Programm sein, also seid gespannt was passieren wird

*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen liebe Leser,
da ich später unterwegs bin, wollte ich euch das neue Kapitel schon jetzt geben.

Lasst euch mit nehmen in die Zeit nach Heiligabend weiter zum Neujahrsfest ^-^
hoffe ich habe das gut beschrieben

*Kekse und Tee abstellt* viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag liebe Leser,
da ich später unterwegs bin und sicher vergesse hochzuladen, kommt jetzt schon das neue Kapitel.
ich habe eine etwas andere Absatzsetzung gemacht und hoffe sie gefällt euch :)

in diesem Kapitel geht es um den White Day, Sesshomarus 4. Geburtstag und leider auch eine traurige Nachricht,
doch lest nun selbst weiter *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend liebe Leser,
da ich heute auf einem Geburtstag war, kommt das Kapitel ein wenig später als gewohnt.

Wie es der Titel schon verrät, wird es ein schwere Zeit geben für unsere kleine Familie.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel *Kekse und Tee zum Naschen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag liebe Leser ^.^

bevor ich es noch vergesse, da ich gleich mit Kindern eierfärben mache, kommt schonmal das neue Kapitel.
dazu sollte ich noch sagen, dass mein Laptop kaputt gegangen ist und ich mit dem neuen noch net zurecht komme, deshalb seht mir die Rechtschreibfehler bitte nach ^^"

Mit dem Namen Entschluss. ja im Vorfeld ich habe mitgelitten beim Schreiben ^^""

hoffe euch gefällt es dennoch ^.^ viel Spaß beim Lesen *Kekse und Tee da lass*
*sich verstecken geht* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag liebe Leser,
wie schon letzte Woche angekündigt, haben wir hier einen Sprung
Bis zum Anfang April, kurz vor Sesshomarus 6. Geburtstag

Habe versucht ein wenig aufzufangen die Empfindungen und Eindrücke
zudem habe ich versucht eines der Wochenende des kleinen Sesshomaru einzubauen, das er bei seiner Mutter verbringt.

Ich hoffe es gefällt euch *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend ihr Lieben,
verzeiht die Verspätung, ich war nicht auf Samstag *verbeug*

dieses Kapitel spielt in der Zeit Anfang April in dem Jahr, in dem Sess 10 wird und Inu 7

hoffe es gefällt euch ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^-^

entschuldigt das verspätete Upload, ich war noch auf dem B-Day meiner Nichte.

In diesem Kap geht es darum, dass Keitaro (Kagos) Dad bei Toga sich bewirbt und ein Sommerfest in der Schule ansteht.

Ich hoffe es gefällt euch.
*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag liebe Leser,

heute ein wenig später, als gewohnt, doch das hat einige Hintergründe.
Zum einen steht heute der Geburtstag meines Mannes an und zum anderen auch Vorbereitungen für meinen bevorstehenden Urlaub.

In diesem Sinne auch eine Ankündigung:
Ich werde vom 01.06.19 - 30.06.19 nichts hochladen können.
zwei Wochen bin ich im Urlaub und davor muss ich noch viel erledigen.
Das tut mir sehr leid euch solange zu vertrösten wie es hier weiter gehen wird, doch als kleiner Wermutstropfen:
ab Juli wird eine weitere FF von mir gestartet. Mit einem etwas anderen Hintergrund und auch anderen Pairings *kichert*
Ich hoffe diese Aussicht tröstet über die 4 Wochen uploadsfreie Zeit.

So nun aber zu dem Kapitel:
Kulturprogramm ist hier im Vordergrund.
Beide Familien verbringen eine schöne Zeit im Urlaub
hoffe das gefällt euch auch ^-^

*Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wünsche euch allen einen schönen Mittag ^-^

auch hier melde ich mich aus dem Urlaub zurück mit neuem Lesestoff

Wie der Kapitelname es verrät, wird die Schokolade eine tragende Rolle einnehmen. Mir kamen ein paar niedliche Szenen in den Sinn und die wollte ich nach und nach einbauen, bevor unsere Protagonisten erwachsen werden *kichert*

Viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

im folgenden Kapitel geht es um ein paar wichtige Szenen zwischen den Kindern, die später eine größere Rolle spielen werden *zwinkert*
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
*Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen ihr Lieben ^-^

Ein kleines Zwischenkapitel, welches mir spontan eingefallen ist, um etwas den Hintergrund aufzubauen.
Hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^-^

hier kommt das neue Kapitel, wie der Titel es ausdrückt stehen hier die Ängste der Beiden im Vordergrund.
hoffe es gefällt euch und ihr seid mir nicht all zu böse *kichert*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

es ist wieder so weit und ich habe euch ein neues Kapitel mitgebracht :)
Ich habe ein wenig ausprobiert spannender zu schreiben,
bin deshalb sehr gespannt wie es euch gefällt.

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^-^

es ist Samstag und damit habe ich ein neues Kapitel für euch.
Wie der Name es bereits ausdrückt, geht es hier um die Frage was man machen sollte.

Viel Spaß beim Lesen ^-^ *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

Nun ja... was soll ich dazu sagen, wie der Kapitelname es sagt:
es wird ein Missverständnis entstehen, tja... lest einfach selbst, die Folge

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

entschuldigt für das verspätete Hochladen, aber war noch unterwegs gewesen ^^"

In diesem Kapitel bleib der Fokus auf Izayoi. Den Versuch die Tage so schön wie möglich zu verbringen.

Hoffe euch gefällt es, trotz des traurigerem Inhaltes. *Eistee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

heute ein etwas traurigeres Kapitel, so wie die meisten es vermutet haben...
der Ernstfall ist eingetroffen... *Taschentuch box neben Kekse und Kakao da lass*

hoffe dennoch euch gefällt das Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten morgen zusammen ^.^

heute habe ich euch ein neues Kapitel mitgebracht :)
Ein sehr ereignisreiches und ich hoffe euch wird es gefallen ;)
wie sagt man so schön: du erntest was du säst *kichert*

*Kekse und Kakao da lass* viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

hier ist auch schon das neue Kapitel
Nun wie der Kapitelname es schon sagt...
alle tuen alles mögliche, um sich abzulenken
mit einer kleinen Überraschung am Ende *grinst*

hoffe euch gefällt es *kichert*
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

hier kommt das neue Kapitel und wie der Name es sagt:
Inu kommt zurück und es wird ein bisschen was aufgelöst, wie er seine Zeit verbracht hat.

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,
da ich gestern den ganzen Tag unterwegs war, kommt das neue Kapitel heute ^-^

wie einige es schon vermutet haben, ist es Kikyo, die hier mit eingeführt werdet.
Sie muss leider auch dabei sein, nur so wird Inu zu dem, der er in der Weihnachtsstory ist ^-^

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,
da ich noch unterwegs war, kommt das Kapitel etwas später ^-^

Nun... in diesem Kapitel wird Sess ein wenig gefordert von Inu und seinem Vater.
In welcher Art und Weise das ist, könnt ihr hier lesen ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag ihr Lieben ^.^

nun... was soll ich als Vorwort sagen außer: das Kapitel fiel mir sehr schwer und es brach mein Herz beim Schreiben
*sich verstecken geht*

Wie einige schon vermutet haben, bin ich zurzeit grausam zu unseren Freunden *gomen*

ich hoffe euch gefällt es dennoch, auch wenn der Inhalt schwerere Kost ist
*Taschentücherbox und Tee da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^
entschuldigt die Verspätung, aber musste noch was erledigen.

Nun was soll ich sagen... hier kommen einige Krisen auf, die die beiden Familien überwältigen müssen, vor allem Inu…

was genau es sein wird, lest selbst ^.^

Danke an meine lieben Betafeen für eure Unterstützung ^-^

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^.^

hier kommt das neue Kapitel...
nun was soll ich darüber erzählen?
Erst einmal ist Inu bei seinem Mentor und lässt sich von ihm von seiner Annullierung ablenken.
Doch das alles verläuft nicht so rund wie er dachte *kichert*

habe hier russische Sätze mit eingebaut und die Übersetzung in Klammern dazu gereicht.
ich hoffe ich habe das auch im Kontext korrekt gemacht, ist leider etwas länger her ^^"

Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

in diesem Kapitel bleibt der Focus auf Inu Yasha, dem alle ausreden wollen, dass er nicht schuld an dem Schlamassel mit Kik ist.

Dabei wird auch die Identität der kleinen Furie aufgelöst.
Ich hoffe sie gefällt euch und ihr könnt auch Inus Interesse an ihr besser verstehen *kichert*

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen *winkt*

heute beschäftigt sich das Kapitel damit, dass Inus Gefühle für Sayuri wachsen und er sich mehr erhofft als nur das, was sie im Moment haben.

Ob sie genauso fühlt, lest selbst ^-^
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen meine lieben Leser,

Der Titel verheißt was gutes, zu mindestens für Inu Yasha ^.^
denn er bekommt seine Hoffnungen zuerst erfüllt *kichert*

lest selbst was passiert *grinst und Keksteller zum Naschen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^-^

Gomen, dass das Kapitel erst jetzt kommt, aber war noch mit Neffen und Nichte Kekse backen ^-^

Der erste große Schritt wird nun gegangen von Sess und Kago ^-^
hoffe es gefällt euch :)
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^

wie das Kapitel es andeutet, wird es darum gehen den morgen danach zu beschreiben und die erste Zeit bis kurz vor Weihnachten *lächelt*

Ich hoffe es gefällt euch *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten morgen zusammen ^-^

auch hier an alle meine Leser: wünsche euch ein frohes Weihnachtsfest.
hoffentlich ist es bei euch nicht all so stressig ^-^

Nun kommen 3 Kapitel in denen ich mein Weihnachtsspecial des letzten Jahres zusammengefasst habe.
wer alles Haargenau lesen will, kann dies unter: Weihnachtswunder

Danke noch einmal an Amy-Lee für ihre Idee, die Kapitel einfach verkürzt mit hinein fließen zu lassen.
Ich habe darauf geachtet, das Wichtigste drin zu lassen ^-^

viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^

heute kommt wie versprochen das 2. Zusammenfassende Kapitel *lächelt*
wie der Name es sagt, stehen hier die ganzen Missverständnisse im Vordergrund,
die zwischen den Beiden waren *schluck*

hoffe euch gefällt es ^-^
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^

wie versprochen, das letzte zusammengefasste Kapitel ^-^
hoffe es gefällt euch *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^.^

wie versprochen geht es weiter bei Sess und Kago
Er hält sein Versprechen vom Vortag, sie verbringen den Tag im Bett *kichert*

hoffe es gefällt euch *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen ^.^

heute kommt das nächste Kapitel, wie schön beim letzten erwähnt:
Sess ist mehr oder weniger bei Kagomes Familie eingeladen *kichert*

jedoch gibt es da auch eine etwas traurigere Szene, denn die Familie besucht zu Weihnachten das Grab der verstorbenen.
Wie genau das diesmal abläuft, könnt ihr hier lesen *Taschentücher vorbereitet* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen ^-^

nun präsentiere ich euch den 2. Teil
Sess gewährt Kago ihren Willen und sie entscheidet, was sie machen :D
hoffe es gefällt euch *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute war es ein wenig stressiger, weshalb ich erst jetzt zum Hochladen kommen.
Entschuldigt, dass ihr so lange warten musstet *Kekse und Kakao da lass*

nun lasse ich euch nicht länger warten ^-^
Viel Spaß dabei ^-^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen ^-^

hiermit präsentiere ich euch das neue Kapitel zu dem Umzug des Waisenhauses.
mit einer Entdeckung mit der niemand gerechnet hat

Hoffe es wird euch gefallen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen ^-^

nun wie es der Kapitelname sagt: Inu wird begreifen, dass er nicht alleine ist :)
und natürlich macht sich seine Yu sorgen um ihn.
Wie er nun reagiert und wer ihn zurück auf die Bahn holt, lest selbst *Kekse da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hier kommt auch schon das nächste Kapitel

Wie der Name es schon Verrät, werden hier wichtige Fragen geklärt
welche das sind, lest selbst *kichert*

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen ^.^

Entschuldigt die Verspätung, aber der Tag war vollgeladen und ich bin erst jetzt richtig zu Hause *smile*

Nun lasse ich euch auch nicht noch länger warten *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

entschuldigt die Verspätung, doch der Tag war wieder etwas stressiger.

Ich will euch nun auch nicht länger warten lassen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hiermit kommt das neuste Kapitel *smile*
ich werde euch nicht länger auf die Folter spannen, also viel Spaß beim Lesen
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

hiermit lade ich das nächste Kapitel hoch.
Ich hoffe es gefällt euch
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen :)

auch hier melde ich mich zurück von meiner Pause.
Hoffe euch allen geht es gut und bleibt auch weiterhin gesund!

Ich lasse euch nicht mehr länger warten *Kekse und Kakao zum Lesen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,
habe das neue Kapitel für euch dabei ^-^
der ein oder andere hat es sich schon gedacht, was Sess erwarten würde

doch nun lest selbst *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Mittag zusammen,

wie der Kapitelname es schon verrät, werden hier ein paar alte Gesichter wieder kommen, mal sehen, wie es euch gefallen wird
*Kekse und Kakao zum Lesen da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

da ich noch unterwegs war, kommt das Kap erst jetzt.
Entschuldigt dafür *Kekse und Kakao reich*
unsere Freunde bekommen weiteren Besuch *kichert*

mal sehen ob ihr genauso geflasht sein werdet wie Inu und Yu xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

das neue Kapitel habe ich euch nun mitgebracht.
Hoffe es mundet euch auch und wie es der Titel ausdrückt, wird es mehr um die Vorbereitungen gehen.

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

hier kommt das nächste Kapitel und wir lernen den Jungen vom Flughafen etwas näher kennen :)

Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

heute leider etwas später, aber ich präsentiere euch ein wichtiges Kapitel,
bezogen auf Sess Pläne für die Zukunft *kichert*

hoffe es gefällt euch Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,
es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass ich Abends hochlade, demnach, stellt euch darauf auch ein *smile*

Hier könnt ihr nachlesen, wie Kago schließlich antwortet und Sess gibt ihr einen kleinen Einblick in seine Vergangenheit.

*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag zusammen,

heute kommt schon das nächste Kapitel ^-^

viel Spaß euch beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

ein wenig später als sonst, doch vorher hatte ich leider keine freie Minute.

*tief verbeugt und Entschuldigungskekse reich*

so nun aber zum Kapitel, viel Spaß euch beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend zusammen,

hiermit sind schon bei dem letzten Kapitel der Geschichte angelangt.
Die Geschichte begann mit einer Liebe und endet auch mit einer Liebe *kichert*

hoffe euch gefällt das Kapitel *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein verspäteten guten Abend ihr Lieben,

da ich heute mit meiner lieben Freundin Shari-Inuyokai unterwegs war, kommt das Kap etwas später.
Hoffe ihr hattet einen schönen Tag und könnt morgen ausschlafen ^-^

nun was soll ich zu dem Kap sagen außer:
Danke an meine süßen Betafeen: Miyu94 und Shari-Inuyokai.
Als Dank haben sie einen Auftritt in dem Kapitel, hoffe euch gefällt die Idee dazu
Viel Spaß beim Lesen *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Umbruch

Die Sonne ging langsam in Tokio unter und ein großer Weißhaariger seufzte hinter seinem Schreibtisch. Wieder war ein Tag vergangen und der Stapel wurde nicht kleiner. Ein Blick aus dem Fenster genügte, um ihn kurz aus seinem Alltag zu reißen. Er mochte den Sonnenuntergang und lächelte schwach. Dafür hatte er heute wahrlich keine Zeit. Geschwind erhob er sich, schaltete den Computer aus und schnappte sich sein Jackett, während er sein Büro verließ. “Machen Sie auch Feierabend”, lächelte er seine Sekretärin an und diese nickte. “Natürlich, Herr Ashida. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.”

Er nickte und eilte zu den Aufzügen. Sein Handy begann zu klingen und er fluchte leise. Schnell holte er es hervor und nahm den Anruf entgegen. “Ich bin schon auf dem Heimweg, Kimiko.” Seine Stimme klang genervt, aber ihm war es im Moment egal. “Du hast versprochen um 18 Uhr hier zu sein... Ich bin schon auf dem Weg zu meinem Shooting, Toga. Also beeil dich!”, brüllte die Frau an der anderen Leitung. Toga schnaubte genervt und fuhr nach unten. “Hast du wenigstens unseren Sohn diesmal mitgenommen, damit ich ihn bei dir abholen kann?” “Wo denkst du denn hin? Die Putzhilfe passt auf ihn auf, bis du da bist!” Damit war das Gespräch beendet.

Ein tiefes Knurren verließ Togas Kehle. Diese Frau war unmöglich. Innerlich fluchte er wieder und war sich nicht klar, was ihn damals geritten hatte, so blind zu sein. Schnellen Schrittes war er an seinem Wagen, stieg ein und fuhr los. Nur noch sein Sohn war jetzt für ihn wichtig. Fast schon in Rekordzeit erreichte Toga die Wohnung, in der er mit seiner kleinen Familie lebte. Als er sich nach seiner Reinigungsdame erkundigen wollte, sah er, wie sie aus der Tür lugte und nur ihren Zeigefinger an die Lippen hielt. Der Weißhaarige schluckte seine Worte und nickte.

So leise wie möglich zog er sein Jackett und seine Schuhe aus. Schleichend kam er in die Küche und wurde mit einem Kaffee überrascht. “Danke, Hana. In der Firma war wieder zu viel los”, brummte er und die Angesprochene winkte ab. “Ich helfe euch beiden doch gerne aus.” “Mach Schluss für heute. Die extra Zeit werde ich dir vergüten.” Hana lächelte und schüttelte den Kopf. “Nicht nötig. Sesshomaru ist ein Engel. Er hat die ganze Zeit geschlafen.” Über die Aussage schmunzelte Toga sichtlich. “Er, ein Engel? Dabei raubt er uns in der Nacht alle Nerven.” Darüber lachte Hana und packte ihre Sachen. “Das bessert sich bald, Toga. Bis morgen”, kam es von ihr und er nickte schwach.

Im nächsten Moment trank er seinen Kaffee aus und schlich ins Kinderzimmer. Sein Sohn schlief seelenruhig. Ein leiser Seufzer entfloh ihm und er setzte sich an das Kinderbett. Seine Gedanken schweiften wieder ab. Er konnte seine Frau nicht verstehen, denn Sesshomaru war gerade mal fünf Monate alt und brauchte noch viel Zuwendung. Fieberhaft grübelte er nach was er tun könnte. Kimiko würde die Zeit sicher nicht bei dem Kleinen bleiben. Das zeigte sich in den letzten Wochen nur zu deutlich. Ob ein Kindermädchen gut wäre, konnte er gerade nicht entscheiden. Doch egal was kommt, er würde für seinen Sohn da sein und ihm die Welt eröffnen.

Diesen Schwur leistete er still neben dem schlafenden Säugling: Bevor du darunter leiden wirst, werde ich die Reißleine ziehen! Liebevoll küsste er die Stirn seines Sohnes und verließ leise den Raum. Toga wollte sich duschen und umziehen. Auch wenn er gerne in der Firma war, so war er immer wieder froh, den Anzug auch ausziehen zu können. In Gedanken verschwand er ins Bad.

Erst einige Zeit später kam er wieder raus und sah auf die Uhr. Bald würde sein Sohn erwachen und Hunger haben. Von seiner Frau war weit und breit nichts zu sehen. Deshalb ging er in die Küche, machte sich einen Kaffee und bereitete etwas Brei für den kleinen Mann zu. Zur Sicherheit stellte er auch eine Milchflasche bereit. Es war noch etwas schwierig herauszufinden vorauf Sesshomaru Hunger hatte.

Fast auf Kommando hörte Toga den kräftigen Schrei seines Sohnes. Eilig lief er rüber und hob ihn liebevoll auf seine Arme. “Alles gut, mein Kleiner”, flüsterte er und schaukelte ihn ein wenig, während er in die Küche zurück ging. Dort setzte er sich an den Tisch und probierte erst mal den Brei. Diesen jedoch mochte der Kleine nicht. Er verzog leicht seine Lippen und fing wieder an zu schreien. Seufzend schnappte sich Toga die Flasche und gab diese Sesshomaru. Kurz danach fing er an zu trinken. Zwar langsam und immer wieder mit Unterbrechung, aber er trank. Erleichtert seufzte Toga auf und beobachtete seinen Sohn.

Nachdem die Flasche fast leer war, brachte Toga Sesshomaru dazu ein Bäuerchen zu machen und wiegte ihn in den Schlaf. Zum Glück schlummerte der Kleine schnell ein und Toga konnte ihn in sein Bettchen legen, doch das mochte das Baby absolut nicht und fing an zu quengeln. “Ja, ja... ein Engel”, schnaubte der große Weißhaarige und beruhigte den Kleinen wieder. “Dann bleibst du auf meinem Arm”, seufzte Toga und ging ins Wohnzimmer. Er holte einige Akten heraus und arbeitete soweit es ging mit nur einer Hand weiter. Doch sein Blick glitt immer wieder zu seinem Sohn. Ein ehrliches Lächeln zierte die Lippen des stolzen Vaters. Wenn er so schläft, ist er wirklich ein Engel., schmunzelte er noch. Nach und nach verging die Zeit und Toga schlief ebenfalls ein.

Mitten in der Nacht wurde der große Mann geweckt. Er schreckte hoch, weil er dachte sein Sohn wäre wach geworden, doch dieser schlummerte noch tief in seinen Träumen. Erleichtert seufzte Toga auf und brachte seinen Sohn ins Kinderzimmer. Im Kinderbett ließ er den Kleinen zurück. In dem Moment als er die Tür schloss, hörte er etwas poltern. Verwirrt führte ihn sein Weg in die Küche und da sah er Kimiko. Sofort verdrehte er die Augen und beobachtete wie sie versuchte sich ein Glas Wasser aufzufüllen.

Toga trat näher an seine Frau heran, nahm ihr das Glas und die Flasche ab und befüllte dieses. Danach reichte er es ihr. “Das kann isch ausch alleine”, lallte sie und er zog eine Augenbraue hoch. “Du bist betrunken, Kimiko!”, brummte er nicht erfreut darüber. Erst jetzt kam er dazu sie zu mustern. Ihre Schminke war nicht mehr perfekt, ihre Haare zerzaust und einer ihrer Kleidträger gerissen. “Hattest du wieder mit einem Praktikanten deinen Spaß?”, fragte er trocken. “Dasch geht disch nischts an!”, brüllte sie und warf das Glas gegen die Wand. “KIMIKO!”, erhob Toga seine Stimme. “Schlaf deinen Rausch aus, wir reden morgen!”

Während er dies sagte, packte er ihr Handgelenk und führte sie mit sanfter Gewalt ins Schlafzimmer. “Aber isch muss nach...” “NEIN!”, schnitt er ihr knurrend das Wort ab. “Er schläft endlich und das solltest du auch tun.” Plötzlich schnurrte sie und wollte ihren Mann küssen, doch Toga drehte nur seinen Kopf weg. Angesäuert schrie sie ihn an. Natürlich brachte das Sesshomaru dazu aufzuwachen und lauthals zu brüllen. “Prima gemacht!”, schnaubte Toga und verließ das Schlafzimmer. Diese Frau würde ihn noch ins Grab bringen, da war er sich sicher.

Schnell erreichte er das Kinderzimmer und nahm seinen Sohn wieder auf den Arm. “Alles gut, Sess”, flüsterte er und wippte ihn ein wenig. Der Erfolg war nur mäßig und ein Blick auf die Uhr verriet Toga, dass der Kleine eventuell wieder Hunger haben könnte. Deshalb ging er in die Küche zurück und machte eine Flasche fertig. Diese gab er seinem Sohn und er war für die nächste Zeit ruhig. Müde gähnte der weißhaarige Mann und sah wieder auf die Uhr. In zwei Stunden müsste er zur Arbeit. Sein Tag begann mal wieder beschissen, wie er fand.

Bevor er Sesshomaru wieder ins Bett gelegt hatte, wickelte er ihn nochmal. Danach suchte er seine Akten zusammen und verstaute diese in seiner Tasche. Lange musste er nicht überlegen und er packte auch einige Sachen für seinen Sohn ein. Wenn Kimiko in so einem Zustand Heim kam, wollte er Sesshomaru sicher nicht bei ihr lassen. Lieber würde er seinen Sohn mit zur Arbeit nehmen. Ein Glück war seine Sekretärin selbst Mutter und könnte bestimmt während der Termine ein Auge auf den kleinen Mann werfen.

Einige Tage später beichtete Kimiko ihm, dass sie sich ausgelaugt fühlte und einfach wieder ihren Beruf als Model ausführen wollte. Wie so oft gab Toga nach. Auch wenn es ihm unangenehm war, so war Sesshomaru bei ihm am sichersten. Ein Kindermädchen kam für seine Frau nicht in Betracht. Sie hätte ihm sonst noch was unterstellt. Demnach blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Sohn mit in die Firma zu nehmen. Jeder Mitarbeiter mochte den kleinen Kerl. Er wickelte jetzt schon alle Damen um den Finger. Schmunzelnd betrachtete Toga immer das Szenario, wenn er Feierabend machte und alle sich von seinem Sohn verabschiedeten.

Im Aufzug lachte Toga und sah Sesshomaru an. “Du wirst sicher einige Frauenherzen brechen, mein Kleiner”, grinste er und der Kleine brabbelte etwas vor sich hin, als würde er zustimmen. Darüber musste Toga erst recht lachen. Im Auto schlummerte Sesshomaru ein und Toga überlegte. Nachdem er sich mit Kimiko ausgesprochen hatte, kam sie wenigstens nicht mehr so spät Heim und betrunken war sie zum Glück auch nicht mehr vor zu finden. Er wollte sie überraschen und spielte mit dem Gedanken eine Reise mit ihr zu machen. Auch wenn sie ihm den letzten Nerv raubte, so liebte er sie dennoch.

Seufzend fuhr er in die Tiefgarage und holte seinen Sohn behutsam aus dem Wagen. Zusammen erreichten sie die große Wohnung. Wie so oft war Kimiko nicht zu Hause. Leise seufzend wurde Sesshomaru in sein Bettchen gebracht und Toga nutzte die Ruhe, um was zu kochen. Er konnte mittlerweile gut kochen und es machte ihm sogar Spaß. Vor sich hin summend setzte er Fleisch für eine Brühe auf. Zum Glück aß der kleine Mann gerne Suppen. Diese bereitete Toga im Vorfeld für einige Tage vor und wärmte sie nur auf, wenn sie diese essen würden. Manchmal aß der Kleine auch Brei bestehend aus Reis und Gemüse. Natürlich alles klein püriert.

Während Toga kochte, musste er über sich selbst schmunzelnd. Er hätte sich jederzeit einen Koch leisten können. Kimiko verstand seine Haltung dies bezüglich nicht. Toga war sparsam, auch wenn seine Werbeagentur seit den letzten Jahren gewachsen ist und einiges an Gewinn abwarf, wollte er nie das Geld einfach so rauswerfen. Er dachte immer an die Zukunft. Er wollte seinem Sohn einen guten Start ins Leben ermöglichen. Kaum dachte er an ihn, schon meldete sich der Kleine. Lächelnd eilte Toga zu seinem Sohn und hob ihn hoch. “Hast du schon Hunger?”, fragte er und grinste breit.
 

Weitere Tage vergingen und Kimiko war immer seltener zu Hause. Wenn sie sich die Ehre gab und bei ihrer Familie blieb, war sie missgelaunt und zickig. Toga wusste seit einiger Zeit, dass sie wieder anfing mit anderen Männern zu verkehren. Er konnte vieles verzeihen und über einige Dinge hinwegsehen, doch das war einfach zu viel.

Deshalb ließ er im Vorfeld sein Elternhaus wieder herrichten. Wenn Kimiko sich nicht ändern wollte, dann würde er den letzten Schritt gehen. Er hatte seinen Anwalt gebeten ein Scheidungsformular aufzusetzen. Was zu viel war, war zu viel. Sie schätzte weder seine Arbeit, noch seine Bemühungen es ihr angenehmer zu machen. Doch das schlimmste für den liebenden Vater war, dass sie sich immer weniger um ihren gemeinsamen Sohn kümmerte. Sesshomaru weinte nur noch, wenn sie ihn hielt. Kein Wunder, da er sie nicht mehr erkannte und noch viel zu klein war, um zu begreifen, dass es seine Mutter war.

Toga hatte sich den Tag extra freigenommen und seinen Sohn bei Hana für die Zeit untergebracht. Schließlich wollte er nicht, dass dieser alles mitbekommen würde. Kimiko würde fluchen und Dinge zerbrechen, da war sich Toga mehr als sicher. Geduldig wartete er in der Küche auf seine Frau. Diese ließ sich erst am späten Abend blicken. Die Papiere lagen auf dem Küchentisch und er testete aus, ob seine Frau überhaupt mitbekommen würde, dass er da war und ihr Sohn nicht.

Natürlich bemerkte sie es nicht und machte es sich im Wohnzimmer bei einer Flasche Wein gemütlich. “Schön lässt du es dir gehen”, meinte Toga an der Tür gelehnt und Kimiko erschrak. “Du bist zu Hause?” Die Überraschung sah man deutlich in ihren Augen. “Wir müssen reden, Kimiko. Ich kann und werde so nicht weitermachen.” Toga war ruhig und besonnen. “Was meinst du?”, fragte sie scheinheilig und er verdrehte die Augen. “Deine Ignoranz, deine Männergeschichten und deine Trinkerei.” Kimiko lachte auf und stand auf. “1. trinke ich nicht so viel wie du hier behauptest, 2. habe ich keine Männergeschichten und 3. nur weil ich keine Lust auf dieses Babygeschrei habe, bin ich doch nicht Ignorant!”

Mit jedem Wort kam sie näher und wurde lauter. Ruhig beobachtete Toga sie und setzte sein gleichgültiges Lächeln auf. “Du wolltest ein Kind, und ein Kind braucht Liebe und Zuwendung. Es ist keine Puppe, Kimiko!”, knurrte er und sah sie eindringlich an. “Ich habe genug Beweise für viele deiner Bettgeschichten, also hör auf mir was vorzuspielen.” Sie wollte etwas sagen, doch er erhob seine Stimme: “DU trinkst auf der Arbeit, bei deinen Partys und zu Hause. Das ist mehr als ich in Worte fassen möchte, meine Liebe!” Das letzte Wort betonte er extra Sarkastisch und kassierte dafür eine Ohrfeige ihrerseits.

Aber das kümmerte ihn weniger. “Ich habe keine Lust mehr mich um deinen Dreck zu kümmern. Deshalb biete ich dir die einzige Lösung für dieses Problem an: unterzeichne die Scheidungspapiere.” Nun lachte sie auf und sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. “Toga Ashida lässt sich scheiden. Die beste Schlagzeile seit Jahren. Dein Ruf wird einen großen Schaden nehmen”, grinste sie und Toga zog eine Augenbraue hoch. “Ich denke nicht. Deiner wird mehr darunter leiden als meiner, wenn ich alles offenbare und ich schwöre dir, das werde ich tun.” Ihr entgleiste das Gesicht. “Sesshomaru und ich werden in MEIN Haus ziehen. Wenn du seine Mutter sein willst, dann kannst du ihn jederzeit sehen, doch wage es NIEMALS das in einem betrunkenen Zustand zu tun, denn dann vergesse ich mich!” Seine Ansage war klar und deutlich, wofür sie ihm erneut eine klatschte.

“Du kannst wüten so viel du willst, doch das ändert nicht mehr meinen Entschluss.” Er sah sie durchdringend an und ging zurück in die Küche. Dort setzte er sich an den Tisch und hörte schon zwei Vasen zerspringen. Toga verschränkte seine Arme vor der Brust und wartete bis seine noch Ehefrau zu ihm kam. Wenige Momente später stürmte diese in den Raum und schlug heftig mit den Händen an den Tisch. “Ich lasse mich hier nicht wie eine Idiotin abspeisen, Toga!” Es folgten einige Beschimpfungen und Flüche. Ruhig ließ er ihren Redeschwall über sich ergehen.

Nachdem sie keine Worte mehr fand, löste er seine Arme und schob ihr die Papiere hin. “Die Scheidungspapiere. Ich habe diese aufsetzen lassen. Diese Wohnung ist auf dich überschrieben, das findest du auf Seite 2. Die 10 % an der Firma werde ich für den Betrag von 30 Millionen Yen zurück kaufen, näheres auf Seite 3. Des Weiteren bestimme ich über das Wohlbefinden unseres Sohnes. Du kannst ihn jederzeit besuchen und ihn für einige Zeit zu dir holen. Doch wenn er dadurch Leid erfahren sollte, werde ich dir sogar das verbieten und du weißt, dass ich es kann.” Seine Stimme war zwar ruhig, doch in seinem Inneren wütete ein Sturm. Er hasste es seinen Sohn hier wie einen Gegenstand zu behandeln, doch anders würde es seine künftige Exfrau wohl nie begreifen.

Kimiko setzte sich und las sich die Papiere durch. Nur das Ticken der Uhr war zu hören. “Das unterschreibe ich nicht!”, motzte sie los und Toga sah sie finster an. “Gut dann lasse ich die Fotos an die Presse gehen. Mal sehen was Japan dazu sagt, dass eines ihrer Topmodels sich nachts betrinkt, während ihr Mann und Sohn auf sie warten. Oder nein - ich gebe die Fotos deiner Liebhaber preis und ich kann vor Gericht einen Härtefall einreichen und dann gehst du leer aus!” “Du mieses...”, doch weiter kam sie nicht, da nun Toga seine Fäuste auf den Tisch schlug. “Wage es nicht mich zu beleidigen. Ich war dir immer ein treuer Mann und habe dir alles gegeben was du wolltest. ES REICHT! Unterzeichne und du bist mich los. Kannst tun und lassen was du willst, doch erwarte nicht, dass ich dir dein Verhalten Sesshomaru gegenüber verzeihen werde.”

Diese Worte saßen. Sie knurrte und fluchte. Ruhig hielt Toga ihr den Kugelschreiber hin. “Also?”, fragte er und ließ sie nicht aus den Augen. Murrend nahm sie diesen und unterzeichnete. “Gute Entscheidung.” Aus seinem Jackett holte er eine Karte heraus. “Auf diesem Bankkonto befinden sich die 30 Millionen. Es ist auf deinen Namen zugelassen”, kam es ruhig über seine Lippen. Er legte es auf dem Tisch ab und schob diese an seine Exfrau. Im Gegenzug nahm er die Papiere und erhob sich. “Ich wünsche dir einen schönen Abend.”

Togas Stimme klang ironisch und er verließ die Wohnung. Erst als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, atmete er erleichtert aus. Endlich vorbei!, kam es ihm in den Sinn und er machte sich auf den Weg zu Hana, um seinen Sohn abzuholen. Gemeinsam mit diesem fuhr er etwas abseits der Stadt auf das Anwesen seiner Familie. Zum Glück hatte er es damals nicht verkauft. Später würde er es seinem Sohn vererben.

Kindergarten

Nach diesem Tag verlief die Zeit sehr schnell. Toga und Sesshomaru haben sich mittlerweile im Haus eingelebt. Es war ein großes Anwesen, aber Toga bewohnte nur die Anliegerwohnung mit seinem Sohn. Diese bestand aus 4 Zimmern, einem großen Bad und einer Küche. Die ersten Wochen und Monate nach seiner Trennung nahm Toga seinen Sohn weiterhin täglich mit in die Arbeit. Doch konnte das kein Dauerzustand werden. Seufzend beobachtete er den Kleinen und tippte mit seinen Fingern auf dem Schreibtisch herum.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und er bat die Person vor seiner Bürotür herein. “Ich wollte euch noch die Unterlagen für das morgige Meeting bringen, Herr Ashida”, kam es lächelnd von seiner Sekretärin. “Danke, machen Sie Schluss für heute.” “Schönen Abend noch.” Damit war er wieder allein und sah zu der Mappe. Er legte seinen Kopf schief und musste im nächsten Moment lachen. Wieso kam ihm das vorher nicht in den Sinn nach einem Kindergarten für Sesshomaru zu suchen. Kurzerhand schnappte er sich seinen Laptop, seine Autoschlüssel und natürlich den Kinderwagen und verließ das Gebäude.

Zu Hause machte Toga Abendessen und nachdem Sesshomaru auf dem Sofa eingeschlafen war, setzte Toga sich an den Laptop. Im Internet suchte er nach nahe gelegenen Kindergärten. Jedoch hatte er da keinen Erfolg. Sogleich klapperte er die Nähe der Firma ab. Einen Platz musste er doch irgendwo finden. Da die Agentur fast im Stadtzentrum war, gab es da mehrere Kindergärten. Sofort notierte er sich die Namen und die Nummern. Im nächsten Moment aktualisierte er seinen Terminkalender. Das morgige Meeting würde erst nach 14 Uhr stattfinden, also könnte er vorher einige Kindergärten sich ansehen.

Zufrieden klappte er den Laptop zu, brachte Sesshomaru in sein Bettchen und ging selber schlafen. Er sollte morgen ausgeruhter sein. Nach kürzester Zeit schlief er auch ein. Am nächsten Morgen weckte Sesshomaru seinen Vater mit lautem Geschrei. Schnellen Schrittes war Toga bei seinem Sohn und nahm in auf den Arm. Sanft beruhigte er ihn und der Kleine gluckste leicht. Toga schmunzelte, aber schenkte dem nicht weiter Beachtung. In der Küche machte er eine Milchflasche fertig und gab sie dem Kleinen. Mittlerweile lag Sesshomarus kleine Hand auf Togas während des Trinkens.

Lächelnd beobachtete Toga seinen Sohn und seufzte zufrieden, nachdem die Flasche leer war. “Das hast du gut gemacht”, lobte er und küsste Sesshomarus Stirn. Der Kleine brummelte vor sich hin, so als würde er antworten. Toga ließ seinen Sohn in seinem Spielzimmer zurück, welches abgesichert war, und verschwand schnell unter die Dusche. Seine langen Haare band er sich heute zusammen und zog sich schnell um. Heute musste er einen Kindergarten finden. Hoffentlich haben sie noch offene Plätze., sorgte er sich und sah seinem Sohn dabei zu, wie dieser versuchte sich aufzurichten. Toga schmunzelte und hob den kleinen Mann an. “Du willst aber früh anfangen zu laufen”, lachte er und Sesshomaru brummte vor sich hin. Geschwind zog Toga seinen Sohn an.

Nachdem er Sesshomaru in den Kindersitz gesetzt hatte und am Steuer saß, fuhr Toga los. Die ersten drei Kindergärten hatten keinen Platz zur Verfügung und er hatte nur noch drei weitere auf der Liste. Er hätte viel früher daran denken sollen, aber was sollte er nun daran ändern. Der vierte und fünfte Kindergarten gefielen Toga absolut nicht. Wenn der letzte auch ein Fehlschlag werden würde, müsste er sich wohl auf die Warteliste setzen lassen. Seufzend parkte er den Wagen und holte Sesshomaru aus dem Kindersitz. Dieser spielte fasziniert mit seinem neuen Auto. Toga war froh, dass sein Sohnemann heute ausnahmsweise ein Engel war.

Ein Blick auf das Handy verriet dem Firmenchef, dass er noch eine gute Stunde Zeit hatte, bevor sein Termin anstand. Das Gebäude schien neu zu sein und er erkannte noch den weiteren Anbau, der wohl bald hinzukommen würde. Toga betrat den Kindergarten und sah sich um. Es wirkte sehr freundlich und an den Wänden waren Bilder und Zeichnungen von Kindern zu sehen. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er folgte dem Flur. An der Treppe musste er hoch, um ins Büro zu gelangen.

Nach kurzer Zeit kam er an der Tür an und klopfte an. “Herein”, erklang es dumpf aus dem Zimmer und er trat ein. “Guten Mittag, ich hoffe ich störe nicht.” “Guten Tag, aber nein.” Die Dame stand auf und begrüßte ihn mit einem Handschlag. Danach lächelte sie Sesshomaru an. “Auch dir einen schönen Tag, kleiner Mann.” Der angesprochene lachte leicht und blickte die Dame an. “Er ist ja richtig süß”, kicherte die Frau. “Ich nehme an sie suchen einen Platz für ihren Sohn?”, fragte sie direkt und Toga nickte.

Kurz erklärte er ihr sein Dilemma und sie starrte ihn verwundert an. Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn wieder. “Nun, Herr Ashida. Ich denke wir werden eine Lösung finden. Sesshomaru ist knapp ein Jahr. Er braucht mehr Aufmerksamkeit als ältere Kinder.” Ihr Worte klangen ehrlich und Toga seufzte leicht. “Also bleibt mir nur die Warteliste?”, murmelte er vor sich hin und die Dame lächelte. “Aber nein. Wir können ihren Sohn ab nächster Woche aufnehmen. Unsere Mitarbeiterinnen sind noch nicht vollständig wieder hier. Drei von ihnen sind noch im Urlaub und kommen am Montag wieder zurück. Also, natürlich nur wenn es für Sie in Ordnung wäre.”

Während sie sprach, weiteten sich Togas Augen und nickte eifrig. “Sehr gerne, Frau Oritaka.” “Gut dann machen wir noch die Unterlagen soweit fertig und Sie bringen Sesshomaru am Montag vorbei. Ab 7 Uhr sind unsere Kindergärtnerinnen da.” Toga nickte erneut und gemeinsam gingen sie die wichtigsten Daten durch. Nachdem alles unter Dach und Fach war, bedankte sich Toga noch einmal bei der Leiterin und verbeugte sich. Sesshomaru quietschte aufgeregt und lächelte die Dame zum Abschied an. Diese Geste brachte seinen Vater zum Schmunzeln. “Du wirst echt noch allen Frauen den Kopf verdrehen”, lachte Toga und schnallte seinen Sohn im Auto an.

Danach fuhr der große Weißhaarige in seine Firma, ließ Sesshomaru bei seiner Sekretärin und eilte zu seinem Meeting. Der Tag verlief wie sonst auch, nur mit dem Unterschied, dass Toga besser gelaunt war und sich richtig freute ab kommender Woche sich um seinen Sohn nicht mehr Sorgen zu müssen. Frau Oritaka war eine freundliche Person und versicherte ihm, dass die Kindergärtnerinnen allesamt gut ausgebildet waren und zwei von ihnen eine spezielle Qualifikation hatten. Er wusste, dass Sesshomaru dort in guten Händen sein würde.

Die nächsten Tage verliefen sehr schnell und am Montag brachte Toga Sesshomaru in den Kindergarten. Toga war traurig seinen Sohn dort zu lassen und doch musste er es tun. Seine Firma lief nach wie vor gut, dennoch hatte er durch seinen Sohn weniger Zeit dafür gehabt. Mit den anderen Kindern würde er sicher gut zurecht kommen, auch wenn er noch so klein war. Und doch waren es nur für einige Stunden am Tag. Toga legte seine Meetings auf vormittags, damit er nach 15 Uhr von zu Hause aus arbeiten konnte. Der Kindergarten war sehr gut organisiert und die meisten Kinder blieben bis 17 Uhr. Also war es auch nicht schlimm, sollte er sich mal verspäten.

Schon bald feierte der kleine Mann seinen ersten Geburtstag. Toga war alleine mit seinem Sohn unterwegs. Zwar hatte der Ältere gehofft, dass seine Exfrau vorbei kommen würde, doch diese war im Ausland. Ihr Modeljob war immer noch an erster Stelle für sie. Trotz allem machte der stolze Vater diesen Tag zu etwas Besonderem. Er nahm sich den Tag frei und fuhr mit seinem Sohn ans Meer. Entspannung täte beiden sicher gut.
 

Weitere Wochen vergingen und langsam kehrte eine gewisse Routine ein. Morgens brachte Toga seinen Sohn in den Kindergarten, erledigte seine Termine, arbeitete die Unterlagen durch und holte seinen Sohn wieder ab. Doch nicht immer lief es problemlos ab. An diesem Mittwoch lief vieles schief und Toga musste Zwischenmeetings durchführen. Zwei Deadlines konnten wegen Problemen nicht eingehalten werden und das Team musste länger arbeiten. Seufzend ließ sich Toga am Abend in seinem Büro nieder. Er brauchte einen Moment Ruhe. Müde sah er auf sein Handy und erstarrte als er 7 verpasste Anrufe und 15 Nachrichten erblickte. “Was zum...”, kam es über seine Lippen, doch dann glitt sein Blick zur Uhr.

Diese zeigte 19:34. Toga erschrak und fluchte sofort los. Eilig schnappte er sich sein Jackett und seine Autoschlüssel. Lief geradezu in den Fahrstuhl, danach ins Auto und fuhr so schnell er konnte zum Kindergarten. Auf dem Weg dahin fluchte er lautstark und seine Hände verkrampfen sich hinter dem Steuer. “Verdammt nochmal!”, rief er aus, parkte den Wagen und rannte ins Gebäude. Schnell erreichte er die Tür von Sesshomarus Gruppe und klopfte an. Als er eintrat erblickte er seinen Sohn spielend. Erleichtert atmete Toga aus und betrachtete das Szenario.

Eine schwarzhaarige Frau saß mit ihm auf dem Boden und sie spielten gemeinsam mit den Bauklötzchen. Toga biss sich auf die Unterlippe und musste nun in den sauren Apfel beißen. Er räusperte sich kurz. “Verzeiht meine Verspätung”, kam es fast schon flüsternd von ihm. Überrascht blickte die Frau zu ihm. Braune Augen trafen auf seine goldenen. Toga schluckte leicht und kam näher. “Es tut mir wirklich leid, aber in der Firma ging alles drunter und drüber und mein Handy war aus”, kam es von ihm schuldbewusst. “Kann schon mal vorkommen, Herr Ashida. Das nächste Mal rufen Sie ruhig an”, erklang eine liebliche Stimme. Toga schluckte erneut und hob seinen Sohn hoch.

“Das werde ich, Frau...” Verlegen kratzte sich Toga an der Wange und die Dame vor ihm lachte leise. “Akiwaga, Izayoi. Aber nennen Sie mich ruhig Izayoi.” Ihr Lächeln war das Schönste, das Toga seit langem sah. Er nickte und erwiderte ihre Geste. “Danke nochmal.” Sie verabschiedeten sich und Sesshomaru winkte seiner Aufpasserin zu. Langsamer und ein wenig verwirrter verließ Toga den Kindergarten. Seinen Sohn setzte er in den Kindersitz und schnallte ihn an. Danach saß er hinter dem Steuer und fuhr nach Hause. Izayoi., spukte es in seinen Gedanken und er seufzte.

Daheim kümmerte sich Toga um das Essen und brachte seinen Sohn ins Bett. Zum Glück ist Sesshomaru direkt eingeschlafen. Seufzend setzte sich Toga an seinen Schreibtisch und versuchte noch etwas zu arbeiten. Doch irgendwie wollte ihm die Kindergärtnerin nicht aus dem Kopf gehen. Ihr Lächeln, ihre Stimme und Augen waren so freundlich und liebreizend gewesen. Diese langen, schwarze Haare, die zusammen gebunden waren, umschmeichelten sie nur noch mehr. Toga schüttelte den Kopf und vergrub sich in die Arbeit. Doch um Mitternacht war er zu müde und beschloss ins Bett zu gehen.
 

Seit der Begegnung schlief Toga eher unruhig. Jedes Mal sah er SIE. Müde seufzte er und blickte auf sein Handy. Noch ein Meeting und dann müsste er wieder Sesshomaru abholen. Damit würde er wieder ihr begegnen. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, bereitete er alles für das Meeting vor. Trotz allem schlich sich die junge Izayoi in seinen Kopf. Das ging sogar soweit, dass er schon sich ausmalte wie es wohl wäre mit ihr essen zu gehen. Toga hör auf mit dem Unsinn!, mahnte er sich selbst und versuchte das Beste aus der Situation zu machen.

Weitere Tage und Wochen zogen in die Stadt und Toga verspätete sich fast schon regelmäßig seinen Sohn abzuholen. Aber was sollte er denn tun? Die Firma hatte wieder neue Kunden bekommen und zwei neue Partner hinzu gewonnen. Stetig wuchs sein Imperium und natürlich war ihm das mehr als unangenehm, dass er dadurch weniger Zeit für Sesshomaru hatte. Innerlich verfluchte er es teilweise sich von seiner Exfrau getrennt zu haben, doch zum Glück erkannte er auch, dass es eigentlich keinen großen Unterschied machte. Sie war damals nicht für den Kleinen da gewesen und jetzt auch nicht.

Zum mittlerweile 6. Mal mit großer Verspätung holte Toga Sesshomaru vom Kindergarten ab. Er wollte eigentlich nur noch schnell rein, seinen Sohn holen und nach Hause. Der Tag war einfach nur katastrophal. Als er vor dem Raum war, in dem sein Sohn untergebracht war, atmete er tief durch und klopfte an. “Herein”, vernahm er ihre Stimme und schluckte schon mal seinen Kloss herunter. “Entschuldigt die Verspätung, Izayoi”, kam es gleich von ihm. Überrascht sah er, dass Sesshomaru bereits schlief. Die junge Frau seufzte, stand auf und kam näher. “Wir sollten reden”, begann sie ruhig.

Nachdem Toga schwach nickte, zog sie den größeren Mann nach draußen, denn sie wollte den Kleinen nicht wecken. “Ich verstehe, dass Ihnen ihre Firma wichtig ist, doch braucht ihr Sohn mehr Aufmerksamkeit von Ihnen”, fing Izayoi an zu sprechen und Toga verdrehte leicht die Augen. Er seufzte und massierte sich leicht die Schläfe. “Ich habe heute genug geredet. Können wir das verschieben?”, fragte er teils müde und teils genervt. Kurz weiteten sich die Augen der Schwarzhaarigen und dann verengte sie diese. Sie fixierte den Weißhaarigen. “Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?”, wetterte sie los und bevor Toga reagieren konnte, sprach sie weiter. “Ihr Sohn braucht ein sicheres und geregeltes zu Hause. Viel Liebe und Zuneigung, doch was bekommt er von Ihnen? Sie liefern ihn hier ab, gehen ihrer Arbeit nach und vergessen dann immer wieder ihn abzuholen. DAS geht so nicht WEITER!” Togas Augen weiteten sich bei ihren Worten.

“Verdammt noch mal, ich tu doch schon mein Möglichstes, aber ich kann in der Arbeit nicht alles stehen und liegen lassen. ICH trage die Verantwortung für meine Mitarbeiter und deren Familien. Wenn ich mich nicht selbst um das Problem kümmere, geht alles den Bach runter”, hielt er knurrend dagegen und sie sah ihn böse an. “SIE sollten viel mehr Zeit mit ihrem Sohn und ihrer Frau verbringen, anstatt in der Firma.” “Den Teufel werde ich tun und diese Schlange wieder zurück holen. Exfrau, wenn ich bitten darf. Sie hat sich damals nicht für unseren Sohn interessiert und jetzt auch nicht. Verdammt noch mal!”, knurrte er lauter. Izayois Augen spiegelten zuerst Wut und Überraschung wieder und nun war da auch noch Trauer. “Äh... es tut mir leid”, flüsterte Toga und seufzte. “Sie können ja nichts für diese Situation.” Unklar wieso er sich zu diesem Streit verführen lassen hatte, drehte er ihr den Rücken zu.

Sogleich ging er ins Zimmer und hob vorsichtig seinen Sohn auf. Dieser kuschelte sich gleich an ihn und schlief weiter. Als er an Izayoi vorbei ging, nickte er kurz und versprach seinen Sohn nicht mehr zu spät abzuholen. Sie war noch in ihrer Starre gefangen und seufzte leise. Schuldbewusst biss sie sich auf die Unterlippe. Unsicher was sie mit diesem Mann machen sollte, machte sie sich auf den Weg in ihr Apartment. Irgendwie musste sie sich für ihr Verhalten entschuldigen, doch sie wusste nicht, dass Sesshomaru keine Mutter hatte. Sie wunderte sich oft, wieso nur der Vater ihn brachte und abholte, aber das hatte sie gar nicht erwartet. Und ich dumme Kuh muss ihn noch zusammenstauchen., beschimpfte sie sich selbst.
 

Die nächsten Tage waren mehr als anstrengend für Toga. Sesshomaru war pünktlich im Kindergarten und Punkt 15 Uhr holte Toga ihn wieder ab. Nur um mit ihm zurück in die Firma zu fahren und fertig zu arbeiten. Seit der kleinen Auseinandersetzung mit Izayoi hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen. Da er seinen Sohn zur gleichen Zeit abholte wie die anderen Eltern, ergab sich nie die Gelegenheit dazu. Mittlerweile konnte Sesshomaru auch schon laufen und brachte seinen Vater somit um den Verstand. Er lief gerne dorthin, wohin er nicht sollte. Immer wieder musste Toga schimpfen und doch schmunzelte er über seinen Sohn, da er seine Sturheit hatte.

Jedoch kam auch wieder ein Tag, an dem Toga nicht pünktlich sein konnte. Er informierte den Kindergarten und war erleichtert, dass es kein Problem sein würde. Als Entschädigung beschloss er dieses Mal Pralinen für Izayoi mitzubringen. Durch Zufall erfuhr er was sie gerne naschte. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu der Schachtel blickte und doch war er sich unsicher was er sagen sollte. Weder sie, noch er, noch sein Sohn konnten etwas für diese Situation.

Seufzend nahm Toga seinen Mut zusammen und betrat das Gebäude und somit kurz darauf das Zimmer, in dem Izayoi mit Sesshomaru spielte. Es war ein schöner Anblick und verträumt blieb er an der Tür stehen. Er bemerkte nicht, dass die Dame ihn bereits gesehen hatte und zusammen mit Sesshomaru zu ihm ging. Sie lächelte, doch da er nicht reagierte, räusperte sie sich und riss den weißhaarigen Mann aus seinen Gedanken. “Oh... Hey...”, stammelte er und sein Sohn gluckste vergnügt. Fast schon so als würde er sich über das Verhalten seines Vaters lustig machen. “Ähm... wegen neulich...”, begann Izayoi, doch Toga schüttelte den Kopf. “Schon vergessen. Sie hatten Recht”, seufzte er und holte die Schachtel hervor. “Danke, dass Sie mich daran erinnert haben, wie gern ich Zeit mit meinem Sohn verbringe.” Ein ehrliches Lächeln zierte Togas Lippen und Izayoi sah ihn sprachlos an.

Mit dieser Geste hätte sie niemals gerechnet. “Gern”, flüsterte sie und schob schnell ein ‘Danke’ hinterher. “Soll ich Sie nach Hause fahren, Izayoi?”, bot Toga an und sie nickte kurz. “Danke”, hauchte sie. Damit war ihr Missverständnis von zuvor ausgeräumt.

Aufkeimende Gefühle

Seit diesem Tag war es für Toga leichter. Denn Izayoi bot ihm an länger auf Sesshomaru aufzupassen. Er sollte ihr lediglich Bescheid geben, dass er länger brauchen würde. Als Gegenleistung brachte er ihr kleine Geschenke mit. Mal waren es Blumen, Pralinen, Opern- oder Kinokarten. Sie wurde jedes Mal verlegen, da sie es eigentlich gern Tat. Diese Reaktion gefiel wiederum Toga sehr. Denn diese zarten roten Wangen standen der Frau besonders gut. Verträumt beobachtete er sie immer wieder und lächelte, als sie ihn bemerkte. Sie schimpfte oft, weil er nichts gesagt hatte. Sein Lächeln dabei wurde größer und ehrlicher.

„Gomen“, kam es oft von ihm und er überreichte ihr seine Entschädigung. „Aber… Toga-sama, das kann ich nicht annehmen.“ „Ich möchte mich aber erkenntlich zeigen, da Sesshomaru auch anstrengend ist.“ Izayoi sah ihn ungläubig an. „So ein Unsinn. Sess ist sehr lieb und macht kaum Ärger außer, dass er gerne um mich herum wuselt“, lachte die junge Frau und Toga blickte zu seinem Sohn. Er war bereits an ihn herangetreten und nahm die Hand seines Vaters. Der kleine brabbelte etwas vor sich hin und Toga lachte, da es sich anhörte als würde der kleine Mann sich beschweren.

Es war Donnerstag. Toga blickte zu Izayoi. „Ich habe morgen ein spätes Meeting und bin nicht vor 20 Uhr fertig“, seufzte der weißhaarige Mann. „Denkt Ihr es wäre möglich, dass Ihr Sesshomaru zu mir nach Hause bringen könnt, Izayoi? Natürlich zahle ich für die Fahrt und bringe Sie danach nach Hause.“ Seine Worte klangen leicht zittrig. Izayoi beobachtete ihn dabei ein wenig. Sie wusste nicht wieso, aber sie mochte die Beiden sehr. Besonders den Kleinen hatte sie in ihr Herz geschlossen. Kinder waren immer ein wichtiger Teil in ihrem Leben. „Ich mach das gern. Aber nur, wenn Sie aufhören mir so viele Geschenke zu machen, Toga-sama. Man könnte sonst meinen Sie würden um mich werben“, traute sie sich neckend aus zu sprechen. Seine Reaktion war es wert gewesen.

Bei ihren Worten erstarrte Toga und schluckte. „Ich… das… es war nicht meine Absicht Sie damit zu belästigen“, stotterte er verlegen und er konnte ihr dabei nicht in die Augen sehen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass es für andere so wirken könnte. „Sie belästigen mich nicht“, meinte die Schwarzhaarige lächelnd. Um dieser peinlichen Unterhaltung zu entgehen, da ihr der Gedanke gefallen könnte, zog sich Izayoi an und gemeinsam verließen sie das Gebäude. „Äh… kann ich Sie noch nach Hause bringen?“, fragte Toga unsicher und blickte ihr in ihre braunen Augen. Izayoi nickte liebevoll und schenkte ihm ein herzliches Lächeln. Erleichtert atmete er durch, setzte Sesshomaru in den Kindersitz und schnallte ihn an.

In der Zwischenzeit stieg Izayoi ein und Toga setzte sich ans Steuer. Er fuhr direkt zu ihrem Wohnhaus. “Danke für das Heim bringen”, flüsterte sie, da Sesshomaru im Auto eingeschlafen war. “Gern. Hier noch die Schlüssel und die Adresse”, meinte Toga leise und lächelnd. Sie nickte zum Abschied und stieg aus. Nachdem Toga losfuhr, winkte sie ihm nach und ging in ihre Wohnung. Mit stark klopfendem Herzen sah sie die Adresse und den Schlüssel in ihrer Hand an. Morgen würde ich bei ihm zu Hause sein., kam es ihr in den Sinn und unsicher schluckte sie. Den Kopf schüttelte sie einmal und atmete tief durch. Ihr war nicht klar worauf sie sich eingelassen hatte. Sie mochte ihn, sehr sogar, aber das würde doch nicht gehen oder? Bevor sie sich weiter Sorgen machen konnte, legte sie die Sachen in ihre Handtasche und lenkte sich mit einem Film ab.
 

Währenddessen kam Toga daheim an und lächelte vor sich hin. Izayoi war ein wahrer Engel. Nach ihrem kleinen Streit und ihrer Aussöhnung lief alles perfekt. Er mochte sie sehr gern, weshalb er wohl mit den Geschenken übertrieb, aber es waren immer nur Kleinigkeiten und er war unsicher. Seufzend brachte er seinen Sohn ins Bett und genehmigte sich ein Glas Wein. Nachdenklich nippte er daran und sah sich seine Unterlagen durch. Noch 3 Aufträge, die bis Ende des Monats ihm Zeit wegnahmen. Doch die anderen würde das Team alleine schaffen. Er wollte nämlich gerne wieder ein paar schöne Tage mit Sesshomaru verbringen. Ob ich Izayoi fragen könnte mit uns mitzukommen?, wunderte er sich und seufzte auf.

Er schüttelte den Gedanken weg und nutzte den Rest des Abends, um einen Film anzusehen. Unbedingt musste er sich ablenken. Die hübsche Schwarzhaarige ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht beschenkte er sie genau aus dem Grund, dass er um sie warb. Diese Erkenntnis traf ihn sehr hart, denn er seufzte, leerte sein Glas in einem Zug und massierte sich die Schläfen. Der Gedanke war so absurd, dass er sich wieder für Frauen interessieren könnte, dass er ironisch auflachte. Aber sein Interesse war nur auf sie gerichtet. Resigniert schloss er die Augen. Mein Herz spielt mir einen Streich und mein Verstand macht mit., kam es ihm in den Sinn und er lachte über sich selbst. “Selbst wenn ich mich verliebt haben sollte, ich bezweifle, dass sie mich wollen würde”, flüsterte er mit einem bitteren Beigeschmack und vergrub sich in seine Arbeit, um Ablenkung zu finden.

Es half nur solange, bis Toga in den Schlaf glitt. Dort empfing sie ihn. Gerädert erwachte der Weißhaarige und sah sich seufzend um. “Nur ein Traum...”, flüsterte er resigniert und stand auf. Nach seiner morgendlichen Dusche, weckte er seinen Sohn, zog diesen an und brachte ihn zum Kindergarten. Dort schlug sein Herz schneller als er sie bemerkte. “Hab Spaß, mein Kleiner”, flüsterte er und küsste sanft Sesshomarus Stirn. Der Kleine grummelte leicht und tapste zu Izayoi. Diese Reaktion brachte Toga jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen. Sesshomaru verstand sehr wohl was sein Vater ihm sagte und er mochte das Küssen nicht, weshalb er immer seinen Unmut kundtat.

Der restliche Tag verlief für Toga sehr schleppend. Auch wenn der eine Auftrag erledigt worden war, kam es zur Unterzeichnung eines weiteren Kunden. Die Firma florierte und das erfreute auch Toga, doch er wollte sich auch wieder mehr Zeit für seinen Sohn nehmen. Seufzend beendete er das letzte Meeting und fuhr nach Hause. Es war schon 20 Uhr gewesen und der Kleine schlief mit Sicherheit schon in seinem Bettchen.

Erschöpft parkte Toga seinen Wagen und lächelte im nächsten Moment da noch Licht brannte. Es war schön nach Hause zu kommen und jemand wartet auf einen. Verträumt seufzte er, öffnete die Tür, zog Schuhe und Jacke aus und ging leise ins Kinderzimmer. Wie vermutet schlief Sesshomaru bereits. Dennoch ließ sich Toga es nicht nehmen und ging zu seinem Sohn, um ihn auf die Stirn zu küssen. “Schlaf schön, mein Kleiner”, hauchte er und verließ leise das Zimmer. Hinter sich schloss er die Tür und ging ins Wohnzimmer. Izayoi saß auf dem Sofa und las. Er schmunzelte ein wenig bei dem Anblick, denn es sah fast so aus, als würde sie sich wohl fühlen.

“Ich hoffe Sesshomaru hat dir keine Probleme gemacht”, verließ es unbedacht seine Lippen. Die Schwarzhaarige sah überrascht auf. “Oh, verzeiht ich meine Ihnen”, räusperte er sich. Izayoi lachte leise und stand auf. “Ich denke wir können das Formelle außen vor lassen, oder?”, fragte sie und stand nun vor ihm mit dem schönsten Lächeln, welches Toga je gesehen hatte. Stumm nickte er und lächelte. “Sehr gern. Toga”, kam es von ihm, so als würde er sich nochmal vorstellen. “Izayoi”, erwiderte sie die Geste und lächelte ihn sanft an. “Sess ist ein lieber Junge. Er wollte nur nicht einschlafen. Erst nachdem ich ihm vorgelesen habe, gab er es auf.” “Oh... ja er ist es gewohnt neben mir ein zu schlafen, wenn ich noch ein paar Unterlagen durchlese”, erklärte Toga und lockerte seine Krawatte. Die Frau vor ihm lachte auf und nickte. “Kein Wunder, dass er wollte, dass ich ihm vor lese. Er ist echt ein schlaues Kerlchen”, gluckste sie und blickte zur Uhr.

Toga bemerkte ihren Blick. “Ich sollte dich Heim fahren.” “Nicht nötig ich nehme ein Taxi”, lächelte Izayoi und Toga biss sich auf die Unterlippe. Er wollte sie eigentlich um die Uhrzeit nicht alleine nach Hause lassen. “Möchtest du vielleicht noch bleiben? Ich könnte dich auch morgen früh nach Hause bringen.” Sein Herz raste, während er die Worte aussprach. Überrascht blickte sie zu ihm auf. “Ich soll über Nacht bleiben?”, fragte sie unsicher. Er nickte leicht und lächelte. “Das Gästezimmer soll sehr gemütlich sein”, lachte er leise, auch wenn er sich selbst für seine unüberlegte Aussage ohrfeigen würde. Jedoch verwarf er seinen Gedanken, denn Izayoi meinte sie würde gern bleiben.

Erfreut darüber bot er ihr Wein an und sie machten sich einen gemütlichen Restabend. Da beide am nächsten Tag frei hatten, achteten sie nicht auf die Uhr. Toga hatte zwischen zeitig sein Hemd etwas lockerer getragen und war überrascht, dass die Schwarzhaarige gekocht hat. “Ich dachte, wenn du erst so spät zu Hause bist, dass du dann nichts vernünftiges essen würdest”, murmelte sie verlegen und er musste lachen bei ihrer Aussage. “Normalerweise würde ich etwas Kochen, aber um die Uhrzeit hättest du Recht.” Er grinste leicht und schenkte Izayoi noch etwas Wein ein. Beide unterhielten sich während des Essens und lange danach. Sie bemerkten, dass sie ähnliche Interessen hatten. Toga bot sogar Izayoi an jederzeit seinen Pool zu nutzen, da die junge Dame gerne schwamm.

Erst sehr spät oder auch sehr früh kamen beide dazu etwas zu schlafen. Wobei keiner von ihnen an Schlaf denken konnte. Zu wissen, dass nur wenige Meter sie von einander trennten, bekam Toga kein Auge zu. Zum Glück hatte er schon Übung darin mit wenig Schlaf aus zu kommen. Als die Sonne aufging, gab der Hausherr es auf zu schlafen und ging unter die Dusche wie jeden Morgen. Dabei konnte er seine Gedanken für einen Moment vergessen. Danach zog er sich an, ließ aus Gewohnheit sein Hemd offen und blickte leise nach Sesshomaru. Da der Kleine noch schlief, schlich er in die Küche und machte summend Frühstück.

Wie jeden Samstag machte er sich Kaffee fertig, Sesshomaru mochte Rührei und er machte sich ein Omelett. Da er nicht sicher war was sein Gast gerne aß, machte er mehr Rührei und Omelett und dazu noch Spiegelei. Oder mag sie keine Eier?, grübelte er nach und ehe er weiter kam, stand Izayoi schon neben ihm. “Oh zum Frühstück Eier?” Erschrocken zuckte Toga zusammen und blickte zu ihr. “Ich war mir nicht sicher was du gerne Essen wollen würdest”, gestand er und lächelte. “Ich mache mir oft Spiegeleier auf Reis.” Überrascht sah er, wie sie ihm das Kochen abnahm. Einige geschickte Handgriffe später war das Essen fertig und auch der Tisch gedeckt. Erstaunt beobachtete er sie und träumte mal wieder etwas vor sich. Sogar Tee hatte sie sich aufgekocht.

Sesshomaru schlürfte schlaftrunken in die Küche. “Papapa”, murmelte er und Toga lächelte seinen Sohn an. Geschickt hob er ihn auf seinen Schoss und der Kleine schmiegte sich noch ein wenig an ihn. Langsam strich Toga ihm über den Rücken und beobachtete weiter die Schwarzhaarige, die sich nun hinsetzte. “Guten Appetit”, kam es lächelnd von ihr und Toga erwiderte dies. Während die Erwachsenen sich unterhielten, versuchte Sesshomaru wach zu werden. Toga schmunzelte darüber. “Sess ist kein Frühaufsteher?”, fragte Izayoi lachend. “Absolut nicht. Ich lass ihn oft ausschlafen am Wochenende, aber wenn er wach ist will er dann kuscheln.” “Und dann sitzt ihr beim Frühstück und er wird langsam munter?” Toga nickte und sah zu seinem Sohn.

Dieser gähnte und blinzelte. Dann blickten goldene Augen in goldene. “Wach?”, neckte der Ältere ihn und der Jüngere grummelte vor sich hin. Izayoi lachte auf und genoss das Szenario vor sich. Sie wurde auch leicht rot um die Nase, da sie sein offenes Hemd bemerkte. Es wäre unangebracht ihn daran zu erinnern. Der Anblick hatte ja auch was Positives. Sie hätte nie geahnt, dass der Firmenchef solch einen Prachtkörper hatte. Nachdem Sesshomaru nun auch kräftig aß, da Toga ihn halb füttert und er einiger maßen selbst versuchte etwas zu erwischen, sprachen sie wieder ein wenig gemeinsam. Die Schwarzhaarige erzählte aufgeregt über die bevorstehenden Konzerte, die sie gerne besuchen wollte. Doch im nächsten Atemzug ermahnte sie ihn mit einem straffenden Blick nicht auf die Idee zu kommen ihr Karten zu schenken.

Toga lachte darüber und nickte kurz. “Ich werde nicht auf die Idee kommen dir Karten zu kaufen. Außer du möchtest mit mir dahin gehen”, rutsche es ihm heraus. Sofort biss er sich auf die Zunge und schluckte. Überrascht blickten braune Seelenspiegel ihn an. “Wenn du auch Interesse daran hast...”, begann sie und spielte nervös mit ihrer Bluse. Geweitete goldene Augen blickten sie an. “Ich würde mich freue, dich begleiten zu dürfen”, kam es sanft über seine Lippen und sie sah auf. Leicht nickte sie und damit war es besiegelt. Das nächste Konzert würden sie zu zweit besuchen.

Nach dem Frühstück brachte Toga Izayoi nach Hause und dankte ihr noch einmal. Danach fuhren Vater und Sohn in den Tierpark. Toga wollte unbedingt das tolle Wetter ausnutzen. Sesshomaru freute sich sichtlich über die ganzen Tiere und sein Vater erzählte ihm davon. Auch wenn Toga sich oft dabei erwischte wie er an die Schwarzhaarige dachte, so genoss er die Zeit mit seinem Kleinen. Zu selten hatten sie etwas Tolles unternommen und das wollte der Firmenchef unbedingt ändern.
 

In den nächsten Wochen kümmerte sich Toga darum die Firma besser zu strukturieren. Dabei stellte er einige neue Leute ein. Unter anderem zwei neue Teams bestehend aus drei Personen, die sich nur um die Werbekampagnen und deren Vermarktung kümmern konnten. Natürlich nur mit der Rücksprache mit ihm. Dennoch würde das für ihn mehr Zeit eröffnen, die er mit seinem Sohn verbringen und demnach auch öfter mit Izayoi ausgehen konnte.

Die Beiden verstanden sich auch ohne Worte. Weshalb im Kindergarten jeder dachte sie wären bereits ein Paar. Die Schwarzhaarige musste das jedes Mal richtig stellen. “Wir sind nur befreundet.”, “Wir teilen die gleichen Interessen” oder “Da läuft nichts” kam viel zu oft über ihre Lippen. Resigniert seufzte sie, während sie mit einer Freundin sprach. “Sei ehrlich, Iza. Es würde dir gefallen, wenn da mehr zwischen euch wäre”, kam es Sora über die Lippen. Sie war Izayois beste Freundin und kannte sie einfach zu gut. “Natürlich würde es mir gefallen. Ich mein er ist liebevoll, zärtlich und verdammt noch mal gut gebaut. Am Pool kann ich mich kaum bis gar nicht auf die Bahnen konzentrieren”, gestand die Schwarzhaarige und Sora lachte. “Warum probiert ihr es denn nicht aus ein Paar zu sein?” “So einfach ist das doch nicht. Er hat einen Sohn.” “Den Kleinen magst du doch auch, also wo ist das Problem?” “Naja ich weiß nicht wie Toga darüber denkt und vor allem er ist sehr angesehen und einflussreich... Da hat er sicher kein Interesse an mir”, nuschelte Izayoi und seufzte. Sora hob eine Augenbraue hoch. “Sag ihm was du fühlst und guck was passiert.” Die Worte machten der Schwarzhaarigen etwas Mut und doch traute sie sich nicht wirklich Toga etwas zu sagen.
 

Weitere Wochen vergingen. Izayoi war häufiger Gast bei Toga. Sie nutzte natürlich sein Angebot den Pool zu nutzen. Ab und an besuchten sie gemeinsam ein Konzert und als es zu kalt draußen wurde gingen sie manchmal in die Oper oder auch Musicals. Toga genoss die Zeit zusammen mit der äußerst hübschen Dame. Besonders wenn Izayoi schwamm, konnte er sich darin verlieren. Ihre Bewegungen waren fließend und so voller Ausdruck. Natürlich hatte sie einen sehr ansprechenden Körper. Nicht zu dünn, schöne Rundungen, besonders Po und Brust. Jedes Mal musste er kalt duschen um sich abzukühlen.

Zum Glück kamen nun die kälteren Tage, aber selbst mit den dicken Leggins und Pullover sah sie einfach umwerfend aus. Einige Tage vor Weihnachten rutschte ihm erneut unüberlegt aus, ob Izayoi an den Tagen etwas vor hatte. Sie sah überrascht zu ihm und wusste nicht so recht was sie davon halten sollte. “Ich werde sehen, ob ich es einrichten kann”, kam es von ihr. “Wäre nicht schlimm, wenn es nicht klappt”, versuchte Toga die Situation zu klären. Lächelnd nickte sie und er konnte durchatmen. Was hat mich da nur geritten?, wunderte er über sich selbst auf dem Heimweg. Aber irgendwie konnte er in ihrer Nähe sich einfach nicht wirklich konzentrieren. Immer rutschte ihm sowas raus.

Seufzend stieg er aus dem Wagen, holte Sesshomaru heraus und auch seinen Einkauf. Der kleine Mann lief langsam voraus und wartete am Eingang auf seinen Vater. Danach kümmerte sich Toga um das Abendessen wie jeden Tag und mal wieder kochte er mehr. Innerlich seufzte er, da er dachte Izayoi wäre wieder da. Für ihn gehörte sie irgendwie schon zur Familie. “Ich sollte es ihr vielleicht sagen”, murmelte Toga vor sich hin und fast schon wie ein Zeichen spürte er Sesshomarus Hand auf seiner. Er blickte seinen Sohn an. Schmunzelnd wuschelte er dem Kleinen durch die Haare und dieser schnaubte leicht.

Nachdem Sesshomaru im Bett war betrachtete Toga lange Zeit die Schatulle auf dem Sofa. Er hatte aus einem Impuls heraus Schmuck für Izayoi gekauft. Als er es sah, kam sie ihm sofort in den Sinn. Traditionell wurde Weihnachten mit dem Partner verbracht. Deshalb ahnte er auch den Grund warum sie so reagierte. Er war unsicher, ob sie in ihm nur einen Auftraggeber sah, einen Freund oder gar mehr Gefühle für ihn hatte. Verzweifelt knurrte er und ging in die Küche um sich abzulenken. Für das Essen am Weihnachtstag wollte er Sesshomarus Lieblingsessen machen. Gebratener Reis mit Ente und Wok Gemüse. Als Nachtisch würde es die Weihnachtstorte geben.

Die Familie wächst

Nachdem die Torte fertig gebacken war, ging Toga ins Bett. Am nächsten Morgen erwachte er früh. Seufzend streckte er sich und stieg unter die Dusche. Kaum wurde er fertig, klingelte es an der Tür. Fragend blickte Toga auf, band sich ein Handtuch um die Hüfte und ging an die Tür. Doch mit der Person, die nun vor ihm stand, hatte er gar nicht gerechnet. “Izayoi...”, flüsterte er verwirrt und erstarrte. Vergaß alles andere um sich herum. Sie sah in verwundert an. Seine Haare waren nass und klebten ein wenig an seinem Körper. Sein Oberkörper war nackt. Ihr Blick glitt tiefer. Sie schluckte. Nur ein Handtuch bedeckte ihn. Sofort lief Izayoi knallrot an. “Ähm... ich bin wohl zu früh”, gestand sie.

Erst jetzt löste sich seine Starre und er bat die Dame herein. “Nein, nein...”, murmelte er und biss sich auf die Unterlippe. “Ich ziehe mich nur schnell an.” Damit verschwand er in seinem Schlafzimmer. Izayoi sah ihm nach und hätte beinahe gesagt, er könne ruhig so bleiben. Sie schüttelte den Gedanken fort und zog ihre Schuhe und Jacke aus. Etwas unsicher ging sie in die Küche und machte Kaffee für Toga. Mittlerweile wusste sie, dass er nach dem Duschen gern eine Tasse trank und dann erst frühstückte. Summend begann sie sogar etwas zum Essen herzurichten.

Überrascht blieb Toga in der Tür stehen und beobachtete sie einige Minuten. Er träumte ein wenig vor sich hin und wollte sich einen Kaffee machen, da hielt sie ihm bereits den Becher hin. “Danke”, hauchte er und nippte daran. “Du musst nicht kochen.” “Ich mache es aber gern”, kam es von ihr und er erlaubte es. “Aber nur wenn ich helfen darf”, verlautete er und sie nickte. Es machte beiden viel Spaß zusammen in der Küche zu stehen. Da Sesshomaru noch schlief bereiteten sie schon alles für das Abendessen vor. “Und du verbringst den Abend mit uns?”, fragte Toga. Sie nickte und lächelte. “Meine Familie lebt in Hokkaido und einen Freund habe ich nicht, also bevor ich alleine zu Hause bin, dachte ich, ich nehme deine Einladung an.” Die letzten Worte brachte sie murmelnd hervor und doch verstand Toga diese. Er war erleichtert, dass sie nicht in festen Händen war und doch fühlte er mit ihr.

Um das Thema zu wechseln, blickte die Schwarzhaarige zu ihm und fragte ihn wie er die Ente für das Abendessen zubereiten wollte. Kurz blinzelte der Weißhaarige, aber nickte und erzählte ihr von seinem Rezept. Sogleich begann er damit die Marinade zu machen. Da hörte er schon das verschlafene Schlürfen von Sesshomaru. “Papa?”, verließ es seine Lippen und Toga schmunzelte. Er hob den Kleinen hoch und sofort schmiegte sich Sesshomaru an seinen Vater. “Du sagst, was ich tun muss und ich mach das fertig. Danach können wir frühstücken”, lächelte Izayoi und Toga nickte. Mit seiner Anweisung beendete sie die Marinade und die Ente müsste noch ein wenig stehen, bevor sie im Ofen landen würde.

Kurz darauf saßen sie am Tisch und aßen. Sesshomaru wurde nach und nach wacher. Er gluckste, als er Izayoi sah und wollte mit ihr gleich spielen. Toga schimpfte und musste den Kleinen auf später vertrösten. Murrend akzeptierte Sesshomaru es. Nach dem Essen nahm Izayoi Sesshomaru auf die Arme und ging mit ihm in sein Zimmer. Lächelnd sah Toga ihr hinterher und räumte den Tisch ab. Für ihn sah es so aus, als würde sein Sohn die junge Dame mögen und hätte vielleicht auch nichts dagegen, sollte sie an ihrer Seite sein. Verträumt seufzte der Weißhaarige und kümmerte sich weiter um das Abendessen.

Während Toga sich um die Vorbereitung kümmerte, spielte Izayoi mit dem kleinen Mann. Er brachte sie immer wieder zum Lächeln und ließ sie sogar träumen. Sie fühlte sich bei den Beiden sehr wohl und ertappte sich dabei, wie sie sich ein Leben mit ihnen vorstellte. Dank Sesshomaru vergaß sie die Zeit vollkommen und schreckte erst hoch als Toga in der Tür stand und fragte ob sie eine Pause bräuchte. Verwirrt blickte sie zu ihm und dann auf die Uhr. “Oh...”, entkam es von ihr. Ein Lächeln zierte ihre Lippen. “Brauchst du Hilfe?”, fragte sie und Toga schüttelte den Kopf. “Es ist alles vorbereitet und die Ente im Ofen. Alles andere genügt in zwei Stunden zu kochen”, erklärte er. Sie nickte und lud ihn gleich ein mit zu spielen. Sesshomaru gluckste erfreut, dass nun auch sein Vater mit machen würde. Es war ein schönes Bild gewesen und für Außenstehende sahen sie sicher aus wie eine kleine Familie.

Auf diese Weise verging die Zeit wie im Flug. Da Sesshomaru müde wurde und eingeschlafen war, schlichen Izayoi und Toga aus dem Zimmer. Zusammen machten sie sich daran Reis und Gemüse für die Wokpfanne vorzubereiten. Jedes Mal, wenn sie sich was übergeben hatten, berührten sich ihre Finger. Immer wieder huschte Toga deshalb ein Lächeln auf die Lippen. Es fühlte sich so richtig an, die Schwarzhaarige an seiner Seite zu wissen. Ich muss es ihr sagen., ging es Toga die ganze Zeit durch den Kopf. Doch während des Kochens fand er es einfach unpassend. Seufzend stellte er den Teekocher an und machte sich einen Kaffee. “Alles in Ordnung, Toga?”, kam es besorgt von ihr und er blinzelte sie überrascht an. “Äh ja, es ist nur manchmal ein wenig anstrengend und so kurz vor dem Jahreswechsel denke ich immer über meine Fehler nach”, fand er eine plausible Ausrede.

Ein ehrliches Lächeln zierte ihre Lippen und sie nickte verstehend. “Das kenne ich. Solche Gedanken kommen mir auch immer zu dieser Zeit und man fühlt sich einfach allein und zurückgelassen”, seufzte sie. Togas Augen weiteten sich und er zog sie gleich in eine Umarmung. Sein Körper hatte sich selbstständig gemacht. Überrascht hielt Izayoi die Luft an und schmiegte sich an seine Brust. Ihr tat diese Nähe sehr gut und sie genoss seinen herben Geruch. Sie war unsicher, ob er Parfum oder Aftershave nutzte, doch dieser Duft war sehr beruhigend. “Danke”, murmelte sie an seinem Oberkörper und er lehnte den Kopf an ihren.

“Meine Mutter starb als ich noch sehr klein war und mein Vater vergrub sich in seine Arbeit”, begann er leise zu erzählen. “Dummerweise mache ich den gleichen Fehler bei Sesshomaru. Auch wenn seine Mutter noch lebt, interessiert sie sich nicht für ihn.” “Du bist nicht alleine für diese Situation verantwortlich. Du tust dein Bestes und das weiß er sicher. Meine Mama sagte immer: Iza, wenn du mal einen Fehler machst, dann lerne daraus und mach es besser. Papa meinte immer: Egal wie schlimm der Fehler war, du kannst es nur besser machen, Krümel”, kicherte die junge Dame in Togas Armen und er schmunzelte.

“Krümel?”, fragte er belustigt und Izayoi erzählte ihm wie es dazu kam. Ihr Vater nannte sie Krümel, weil sie gerne genascht hatte als kleines Mädchen und mit geröteten Wangen gestand sie, es immer noch gern zu tun. Gespannt lauschte er ihren Worten und träumte mal wieder vor sich hin. Dabei lösten sie sich und ließen das Essen köcheln. Sie setzten sich auf das Sofa und lenkten sich gegenseitig von den trüben Gedanken ab. Toga erfuhr, dass sie ihre Familie im Sommer besuchte und sie gemeinsam zu dem Dorffest gingen. Es war ihm ein Rätsel warum sie immer noch nicht vergeben war. Im Gegenzug erzählte Toga ihr etwas von sich. Da sein Vater nun in Amerika lebte, hatte er das Anwesen bereits jetzt schon erhalten. Er hatte seinen Vater das letzte Mal zu seiner Hochzeit mit Kimiko gesehen. Schließlich vergrub sich sein alter Herr gern in der Arbeit und Toga musste zugeben, dass er sich diese Eigenschaft irgendwie abgeguckt hatte.

Nachdem beide nicht mehr wussten worüber sie reden sollten, herrschte Stille. Diese war sehr angenehm. Togas Blick wechselte zwischen ihrem Antlitz und der Schmuckschatulle. Izayoi hingegen blieb interessiert an dem Baum hängen. “Wieso steht hier eine Tanne, die so bunt geschmückt ist?”, fragte sie und Toga lächelte. “Nun da mein Vater seit einigen Jahren in Amerika lebt, hat er mich mit deren Tradition angesteckt”, erklärte er und wurde dabei leicht verlegen. Danach definierte er, was sie in Amerika zu diesem Fest alles taten. Fasziniert hörte Izayoi ihm zu und war begeistert. Ein Fest der Liebe, der Familie und der Kinder. “Wie schön”, hauchte sie. Verträumt blickte sie zum Baum. Dieses Fest mit den Liebsten zu feiern, das wäre ein schönes Erlebnis.

Toga beobachtete sie lächelnd und überlegte fieberhaft, wie er ihr sagen sollte, dass er sie mag. Sogar lieben würde. Sicher würde sie ihn für verrückt erklären und sofort gehen. Dies wollte er vermeiden. Er schluckte und stand auf, um in der Küche alles aus zu machen, da das Essen sicher schon fertig war. Als er wieder zurück ins Wohnzimmer kam, holte er die Schachtel und blickte zu Izayoi. Sie hatte sich kaum bewegt. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet, nachdem er wieder im Wohnzimmer war. “Alles fertig?”, fragte sie nach und er nickte nur. “Fehlt nur noch Sesshomaru, der wach wird”, grinste er leicht und ließ sein Geschenk hinter seinem Rücken verschwinden.

Er wusste immer noch nicht wie er am besten anfangen sollte. Irgendwie war es damals weit weniger schwer gewesen, wie es sich jetzt anfühlte. Etwas unsicher blieb er an Ort und Stelle stehen und versuchte seine Optionen abzuwägen. Jedoch war es schwieriger zu händeln als ein Geschäftsessen. Resigniert seufzte er und Izayoi zog fragend eine Augenbraue hoch. “Was ist los, Toga?”, wollte sie wissen und stand auf. Besorgt ruhte ihr Blick auf ihm und ihn verließ der Mut. “Ich...”, begann er, doch irgendwie bekam er einen Kloß im Hals. Erneut seufzte er und wich ihrem Blick aus. “Toga?”, fragte sie und stand nun direkt vor ihm. So hatte sie ihn noch nie erlebt, so unsicher.

Sie schluckte leicht und wollte ihm sagen, wenn er sie doch nicht hier haben wollte, dann würde sie gehen, doch dazu kam sie nicht. Ein verschlafener Sesshomaru tapste auf die Beiden zu und stolperte über den Teppich. Erschrocken blickte Toga zu seinem Sohn und wollte zu ihm, aber da war Izayoi schneller. Sesshomaru weinte und ließ sich von der jungen Frau in den Arm nehmen. “Alles gut, mein Kleiner”, flüsterte sie liebevoll. “Mama”, schluchzte Sesshomaru und Toga erstarrte. Ist etwa Kimiko wieder da?, dachte er und sah sich panisch um. Weit und breit war seine Exfrau nicht zu sehen. Erleichtert seufzte er und da erklang es erneut. “Mama”, murmelte der kleine Mann an Izayois Brust und kuschelte sich an sie. Langsam strich sie ihm über den Rücken.

Plötzlich begriff Toga, dass sein Sohn die Schwarzhaarige ‘Mama’ nannte. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Sein Sohn war ihm um einiges voraus. Er hatte die Dame schon längst in seinem Leben akzeptiert und erklärte ihr mit diesem Wort seine Gefühle mehr als deutlich. Izayoi schluckte, als Sesshomaru sie das zweite Mal mit Mama ansprach. Es war ein schönes Gefühl, dass der Kleine sie bereits so sehr ins Herz geschlossen hatte, doch hatte sie auch Angst. Da sie nicht wusste wie Toga es aufgenommen hatte, traute sie sich nicht ihn anzusehen. Sie strich weiter über den Rücken des Jungen und beruhigte ihn damit. Toga hockte sich zu den Beiden und wischte seinem Sohn die Tränen weg. “Alles wieder gut?”, fragte er lächelnd und der Kleine legte seine Hand auf die seines Vaters.

“Papa”, gluckste Sesshomaru und Toga lächelte. Der Ältere atmete tief durch und blickte zu Izayoi. Ihr Blick war immer noch auf den Kleinen gerichtet. “Iza”, flüsterte er liebevoll und automatisch sahen ihre braunen Seelenspiegel zu ihm. Er bemerkte ihre leichte Verwirrtheit und auch ihre Verlegenheit. Instinktiv berührte Toga ihre Wange mit seiner freien Hand und beugte sich weiter zu ihr. Nur kurze Zeit später lagen seine Lippen auf den ihrigen. Überrascht keuchte Izayoi in den Kuss hinein und schloss ihre Augen. Es war eindeutig falsch, dies war Toga klar, aber er wusste nicht wie er seine Gefühle in Worte fassen sollte. Aus dieser zarten Berührung heraus entstand schnell ein leidenschaftlicher Kuss.

Erst als beide sich lösten, lachte Sesshomaru neben ihnen, so als würde er es gut heißen. “Mama, Papa”, plapperte er drauf los und beide sahen ihn knallrot. Keiner traute sich etwas zu sagen. Nur der Kleine schien sich sehr zu amüsieren. Als sie bemerkten, dass er Hunger hatte, erhoben sich die Erwachsenen und gingen in die Küche. Stille herrschte zwischen ihnen, aber es war angenehm. Sesshomaru plapperte zwischen drin und brachte sie wieder zum Lachen. Danach war das Eis fast schon gebrochen und sie unterhielten sich wie vor der Situation. Darüber zu reden mussten sie verschieben, wenn sie unter sich waren.

Damit brachten sie das Essen hinter sich und gingen mit Sesshomaru ins Wohnzimmer. Der Kleine beobachtete den Baum eingehend und entdeckte einige Geschenke darunter. Fasziniert schlenderte er darauf zu und ließ sich daneben nieder. Beherzt griff er nach dem Ersten und lachte. Toga schmunzelte bei dem Anblick und setzte sich zu dem Kleinen dazu. Kurz sah er zur Schwarzhaarigen und lächelte, als sie sich auch zu ihnen setzte. “Ich nehme an, der Brauch kommt auch aus Amerika?”, fragte sie interessiert und Toga nickte. “Normalerweise erst morgen früh, aber da Sess noch so klein ist können wir eine Ausnahme machen”, bemerkte er und Izayoi lachte leise.

Somit durfte Sesshomaru seine Geschenke auspacken und er freute sich ganz besonders über sein neues Auto. Er spielte sogar schon wieder drauf los und vergaß die anderen zwei verpackten Geschenke. “Damit hat er morgen auch noch was zum auspacken”, lachte Izayoi und Toga stimmte ihr zu. Nun spielten sie den Kleinen müde. Hin und wieder berührten sich ihre Finger und ein verstohlener Blick zum Anderen erfolgte. Es knisterte ein wenig und das war schön gewesen. Am späten Abend schlummerte Sesshomaru wieder ein. Eine Weile ließ Toga ihn auf dem Sofa liegen, bevor er ihn in sein Zimmer brachte. Liebevoll deckte er seinen Sohn zu und küsste seine Stirn. “Träum schön, mein Kleiner”, hauchte er und schloss die Zimmertür hinter sich.

Bevor Toga zurück ins Wohnzimmer ging, atmete er tief durch. Izayoi saß immer noch auf dem Sofa und war unsicher, was sie nun tun sollte. Sie mochte Togas Nähe sehr und der Kuss vorhin war atemberaubend. Leicht schluckte sie und blickte zu ihm. Er stand noch in der Tür und schien sie zu beobachten. Sanft lächelte sie und wollte aufstehen, doch da war er schon neben ihr. “Ich hätte dich nicht einfach so küssen sollen...”, begann er und traute sich nicht ihr in die Augen zu sehen. “Um ehrlich zu sein. Ich mag dich, sehr sogar.” Sein Geständnis kam leicht zitternd über seine Lippen und Izayoi sah ihn mit großen Augen an. Sie war sprachlos, also ergriff Toga wieder das Wort. “Ich weiß nicht wie ich etwas sagen soll... Es ist schwer jemandem seine Gefühle offen zu legen. Vielleicht hilft das ja...” Seine letzten Worte flüsterte er fast nur noch und gab ihr die Schmuckschachtel. Überrascht stierte sie darauf und dann zu ihm.

Sein Blick lag auf ihren Händen, also entschied sie sich dazu ihr Geschenk zu öffnen. Sie schluckte bei dem Anblick. Es war ein Schmuckset darin. Eine Halskette und Ohrringe. Sie erkannte die Kirschblüten als Motiv und lächelte, da sie diese sehr gern hatte. Dann entdeckte sie den mittleren Stein in der Blüte. Es war anscheinend ein Diamond in Herzform. Erneut musste sie schlucken und sie blickte zu dem weißhaarigen Mann. “Oh Toga... es ist... wunderschön”, hauchte sie und musste gegen ihre Tränen ankämpfen. “Als ich es sah, musste ich an dich denken, denn du bist genauso schön wie der Diamond und die Blütenpracht.” Seine Worte klangen ehrlich und liebevoll und nun löste sich doch eine Träne aus ihren Augen. “Oh Toga”, schluchzte sie und geschockt blickte der Angesprochene sie an.

Seine Hand zitterte leicht, als er die Träne weg wischen wollte, doch was danach geschah konnte er sich nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen. Sie schmiegte sich an seine Hand und schloss kurz ihre Augen. Nur eine Sekunde später küsste sie seinen Mundwinkel und hauchte ein “Danke” an seine Lippen. Lächelnd nahm Toga die Halskette heraus und legte sie seiner Liebsten an. “Seit ich dir begegnet bin, begleitest du mich jede einzelne Sekunde”, gestand er und lehnte seine Stirn an ihre. “Ich liebe dich, Izayoi.” Diese Worte kamen fast schon flüsternd von ihm. Er schien Angst zu haben diese auszusprechen. Izayoi schloss ihre Augen und schmiegte sich leicht an ihn. “Ich habe mich auch in dich verliebt”, gab sie von sich und blickte wieder in seine goldenen Iriden. Darin spiegelte sich so viel Liebe und Zuneigung, so dass die Schwarzhaarige ein wenig erschauderte.

Kurz weiteten sich Togas Augen und danach konnte er nicht mehr anders, als ihre Lippen wieder zu kosten. Ein Stöhnen entfloh der Dame und sie legte ihre Arme um seinen Nacken. Stumm bat er mit seiner Zunge an ihren Lippen um Einlass. Nur zu gern gewährte Izayoi ihm diesen und öffnete leicht ihre Lippen. Ein fordernder und leidenschaftlicher Zungenkuss entstand. Nichts war mehr von Bedeutung außer die Beiden genau jetzt in diesem Moment. Nur zum Luft holen lösten sie sich und sahen sich tief in die Augen. Darin war nun viel mehr als nur Liebe und Zuneigung zu finden. Begierde und Lust spielten nun auch mit. Beide schluckten und lächelten sich an.

Izayoi ließ ihre Arme sinken und Toga stand auf. Er hielt ihr eine Hand hin und zu gern nahm sie diese an. Bestimmt zog er sie zu sich hoch und umschloss ihren Körper. Kurz küsste er sie und verwöhnte sanft ihren Hals. “Ins Zimmer?”, fragte er mit rauer und verführerischer Stimme. Sie nickte und schon begaben sie sich in Togas Schlafzimmer. Interessiert blickte sie sich um und lächelte, als die Tür ins Schloss fiel. Toga stand nun hinter ihr und küsste sanft ihren Nacken. “Ich liebe dich”, murmelte er und sie ließ ihn gewähren. Es stimmte, dass er kein Mann vieler Worte war, doch diese kleinen Gesten waren viel mehr wert, als Worte es ausdrücken könnten.

Nach und nach erschloss sich ihr wie er von Beginn an wahrhaftig ihr zeigte, wie viel sie ihm bedeutete. Anfangs seine Freundschaft und nun hatte sie seine Liebe. Das machte sie mehr als glücklich.

Überraschung

Nach dieser Nacht waren die Beiden nun auch offiziell ein Paar geworden. Toga war zwar eher reservierter als er sie abholte, doch zu Hause war er umso liebevoller und wilder. Izayoi lernte ihn nun von zwei Seiten kennen. Der Geschäftsmann und der private Toga. Angelerntes zu ändern war schwer und doch bemerkte sie, dass er sich für sie bemühte seinen sogenannten Geschäftspanzer ab zu legen. Sesshomaru freute sich auch darüber, dass seine ‘Mama’ nun auch bei den Beiden wohnte. Zwar noch nicht offiziell, aber das würde sicher bald folgen.

Die Wochen zogen an dem frisch verliebten Paar vorbei und sie unternahmen sehr viel gemeinsam als Familie. Der Zoo und der Freizeitpark waren mindestens einmal die Woche ihr Programm, da Sesshomaru diese liebte. Aus diesem Grund verbrachten sie am 16. April seinen 2. Geburtstag im Freizeitpark. Mittlerweile sprach der kleine Mann etwas mehr und benannte viele Dinge. Am liebsten “Papa Auto los” und darüber amüsierte sich Toga sehr. Denn er meinte damit, dass sie nun endlich losfahren sollten. Izayoi lachte immer wieder darüber, wie Sesshomaru seinen Vater im Griff hatte. Zu seiner ‘Mama’ war der kleine Mann charmanter. Allgemein war er zu Frauen freundlicher und darüber lachten alle.

“WOW”, staunte der Kleine, als sie vor dem Freizeitpark standen und er bestimmen durfte was die Familie unternahm. Er durfte mit allen Kleinkindbahnen fahren und sie machten viele Fotos mit den Aktoren und den Maskottchen des Parks. Es war ein schöner und erlebnisreicher Tag für alle. Am späten Abend waren sie wieder zu Hause. Leise brachte Izayoi Sesshomaru zu Bett und Toga bereitete einen kleinen Snack für sie beide zu. Gemütlich ließen sie den Tag zu Ende gehen. Sie sahen sich häufiger Filme an und kuschelten auf dem Sofa. Ab und an war der Kleine auch dabei. Das tat allen sehr gut.

Die nächste Woche verflog und Toga sah unschlüssig zu seiner Liebsten. “Du bist sicher, dass du ein paar Tage alleine mit Sess zurecht kommst?”, fragte er nach. “Natürlich. Dein Sohn ist ein Engel”, grinste sie breit und Toga verdrehte die Augen. “Sollte irgendwas...” “Werde ich mich melden”, beendete sie seinen Satz und küsste ihn liebevoll. “Pass auf dich auf und komm heil zu uns zurück.” Er nickte bei ihren Worten und blickte zu seinem Sohn. “Du passt gut auf deine Mama auf, solange ich weg bin”, meinte er ernst. Sesshomaru legten den Kopf schief, sah erst Toga an, dann Izayoi und rief laut: “JAAA.”

Beide lachten und Toga küsste nochmal ihre sanften Lippen. “Falls du...” “Falls ich Hilfe brauchen sollte, werde ich mir welche holen.” Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er küsste Sesshomarus Stirn und verabschiedete sich. Die nächsten Tage werden interessant, doch Toga musste auf die Geschäftsreise. Izayoi hat ihm gleich gesagt, er solle sich nicht um sie sorgen. Es war nun mal die Aufgabe eines Firmenchefs auch seine Partner zu besuchen.

Fünf Tage würden schnell vorüber ziehen und so war es auch. Sesshomaru mochte die Zeit mit seiner ‘Mama’, aber er vermisste seinen Papa. Deshalb telefonierten die Männer ein paar Minuten abends vor dem Schlafen gehen. Natürlich war die Freude groß, als Toga wieder zurück kam und Sesshomaru ihn ganz fest drückte. “Siehst du. Wir kommen zurecht.” “Willst du mich wieder los werden?”, lachte Toga und Izayoi schlug sanft seinen Oberarm. “So ein Unsinn”, kicherte sie und küsste ihn. “Nur wenn du weg musst, werden Sess und ich zurecht kommen”, erklärte sie. “Ich weiß”, lächelte er und zog seine Liebste näher zu sich. “Trotzdem bin ich lieber zu Hause, bei euch.” Die Worte erfreuten die junge Frau und sie nickte zustimmend.

Danach ging die Zeit wieder schnell rum und Toga wurde nervös. Izayoi machte sich schon sorgen, doch nachfragen wollte sie nicht, da sie wusste wie viel Stress in der Firma war. Am Freitag verabschiedete sie die letzten Kinder und erinnerte alle noch einmal daran, dass am Sonntag Muttertag war. Die älteren Kinder verstanden es, die jüngeren nicht wirklich, aber die Väter wurden erinnert und das war ihr wichtiger. Unsicher sah sie zu Sesshomaru und lächelte. Sollte sie wirklich Toga daran erinnern, aber er war mit seiner Frau nicht mehr zusammen und seit er ins Anwesen zog, war sie auch nicht mehr aufgetaucht. Seufzend rief sie nach dem Kleinen und machte sich mit ihm auf den Heimweg.

Toga hatte ihr ein kleines Auto gekauft, damit sie auch mobil war, sollte er nicht da sein. Sie schimpfte zwar mit ihm, aber akzeptierte es. Mittlerweile war sie auch komplett bei ihm eingezogen, da sie eh 99 % ihrer Freizeit im Anwesen war. Es freute sie so sehr, dass sie ihre Mutter überglücklich anrief. Nach all den Jahren hatte sie einen Mann gefunden, nein eher er sie. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie seufzte schwer. Muttertag war eine schlimme Zeit für Izayoi. Sie konnte nicht einfach so mal für zwei Tage die Reise zu ihrer Mutter machen. Einzig die Anrufe blieben ihr und sie ließ Blumen schicken.

Am Anwesen angekommen, war Sesshomaru schon halb am Schlafen. Sie kicherte und nahm ihn behutsam aus dem Auto. Kurzerhand lag er in seinem Bettchen und Izayoi kochte summend vor sich hin. Toga würde sicher hungrig nach Hause kommen, wie so oft. Erneut musste sie lächeln. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass ein Mann wie Toga je Interesse an ihr fand, doch das tat er. Ihre Gedankengänge waren so verstrickt, dass sie gar nicht mitbekam, dass ihr Liebster Heim kam. Grinsend entdeckte er sie in der Küche. Leise schlich er an sie heran und umarmte sie liebevoll. “Gomen”, hauchte er und sie bekam eine Gänsehaut, da er sanft ihren Nacken küsste. “Essen ist gleich fertig. Sesshomaru ist schon eingeschlafen. Ich glaube ich habe ihn heute überfordert”, gestand sie und Toga zog eine Augenbraue hoch. “Erzähl!”

Kurzerhand berichtete sie ihm alles. Der Weißhaarige staunte bei ihren Worten. “Er lernt ganz schön schnell.” “Ja, aber er soll auch Kind sein”, seufzte sie und füllte ihre Teller auf. “Wenn es ihm Spaß macht, sollten wir es ihm nicht verbieten oder?” “Wir?”, fragte Izayoi nach. “Natürlich wir. Er sieht in dir seine Mama”, meinte er ruhig und beobachtete ihre Reaktion. “Ich fürchte da wird Kimiko nicht begeistert sein”, flüsterte sie, während sie den Teller vor Toga abstellte. “Das ist mir egal. Sess entscheidet, wen er als seine Mama ansieht und nicht sie!” Mit diesen Worten zog er seine Liebste zu sich auf den Schoß und lehnte seine Stirn an ihre. “Ich liebe dich und Sess hat dich auch lieb. Du bist nun Teil unserer Familie und daran wird keiner etwas ändern, außer du möchtest nicht.” “Oh Toga”, schluchzte sie und küsste seine Lippen. “Ihr seid doch meine Jungs.” “Na also.” Damit nahm er seine Stäbchen und fütterte sie. Sie schmunzelte darüber, aber ließ ihn gewähren. Für solche Momente liebte sie diesen Mann umso mehr.
 

Am Samstagmorgen machte sich die kleine Familie auf den Weg zum Park. Die Sonne schien und es war einfach perfekt für ein Picknick. Doch leider klingelte öfters Togas Handy. “Gomen”, verließ es zum gefühlt tausensten Mal seine Lippen. Izayoi seufzte und spielte mit Sesshomaru. Er liebte seine Autos und zählte sie immer mit ihr durch. Bei dieser Szenerie lächelte Toga und genoss den Anblick. Seine kleine Familie. Er gesellte sich wieder zu den Beiden und spielte mit. Sein Handy schaltete er nun endgültig ab, da er wusste, dass es seine Liebste störte.

Verwundert sah sie zu ihm. “Mal kein Anruf?”, neckte sie und er grinste. “Handy ist aus. Es gibt im Moment nichts Wichtigeres als euch beide.” Eine leichte Rotfärbung zierte ihr Gesicht. Liebevoll zog er sie an sich ran und küsste sie. Diese Frau gehörte zu ihm, das war ihm seit Weihnachten klar. Innerlich war Toga nervös. Schließlich wusste er nicht, ob sie seine Überraschung mögen würde. Doch er durfte sich nichts anmerken lassen.

Den Rest des Tages verbrachten die Drei im Park und fuhren erst zur Abendstunde Heim. Nach dem Essen spielten sie noch und Sesshomaru schlief langsam auf der Couch ein. Er lag oft zwischen den Beiden und genoss so die Geborgenheit. Auch die Erwachsenen schlummerten langsam ein.

Überrascht erwachte Izayoi im Wohnzimmer. Müde blinzelte sie noch den letzten Schlaf davon und lächelte. Ihre beiden Jungs schliefen noch und das war ein schöner Anblick. Leise stand sie auf und ging in die Küche, um Kaffee für Toga zu machen. Sie selbst trank lieber Tee. Für Sesshomaru suchte sie seinen Lieblingssaft raus. Kurz überlegte sie, was sie zum Frühstück machen sollte, da um griffen zwei starke Hände ihren Bauch. “Lass uns heute auswärts frühstücken.” Überrascht blickte sie rauf und sah sein Lächeln. “Sicher?”, fragte sie nach und er nickte.

Schulterzuckend löste sie sich von ihm und ging ins Bad, um zu duschen. Toga nutzte die Zeit und weckte sanft seinen Sohn. “Heute ist Muttertag”, flüsterte er ihm zu und der Kleine machte große Augen. Kichernd ging er mit seinem Sohn ins Kinderzimmer, um ihm beim Umziehen zu helfen. Nachdem der Kleine fertig war, ging Toga duschen und zog sich auch an. Izayoi wollte nach Sesshomaru sehen, doch dieser war nicht mehr im Wohnzimmer. Verwundert sah sie im Kinderzimmer nach und lächelte. Er malte bereits und war schon angezogen. Ein leises Seufzten verließ ihre Lippen und Toga umarmte sie wieder von hinten. “Was ist los, Liebste?” “Nichts Wichtiges”, verließ es ihre Lippen und sie lächelte ihn an. “Wir sollten essen gehen, bevor der kleine Mann Hunger bekommt.”

Toga lachte leise und ließ sie aus der Umarmung frei. “Sess, wir sollten los”, meinte der Größere und der Kleine sah auf. “JA.” Sofort war er neben seinen Eltern und gemeinsam verließen sie das Haus. “Wo möchtest du essen?”, fragte Izayoi, doch Toga meinte nur es wäre eine Überraschung. Sie verdrehte spielerisch die Augen und wartete ab. Die Straßen kamen ihr bekannt vor und sie wirkte verwirrt. Als Toga ins Parkhaus seiner Firma fuhr, sah sie zu ihm. “Was wollen wir denn hier?” “Na Essen”, erklärte er und half Sesshomaru beim Aussteigen. Danach nahm er ihre rechte Hand und der kleine ihre Linke.

Gemeinsam gingen sie zum Aufzug und fuhren nach oben in den 12. Stock. Izayoi wunderte sich warum er ausgerechnet in der Firma Essen wollte. Sesshomaru sah zu seinem Papa hoch und dieser nickte. Sofort ließ der Kleine die Hand los und lief vor in den Festsaal. “Se...”, wollte sie ihn aufhalten, doch Toga schüttelte den Kopf. “Er kennt sich hier aus.” Sein Lächeln beruhigte sie und nun kamen sie auch an der großen Tür an. Toga öffnete diese und trat mit Izayoi an. Sesshomaru stand in mitten von mehreren Tischen, die mit roten Nelken gedeckt waren und er hielt auch eine in der Hand. Langsam führte Toga seine Liebste näher zu seinem Sohn. “Mama lieb hab”, strahlte der Junge und hob die Blume an. “Sess...”, flüsterte die Angesprochene und sie nahm den Kleinen hoch. “Hab dich auch lieb, mein Kleiner”, hauchte sie und küsste seine Stirn. Sie war den Tränen nahe, denn damit hätte sie nicht gerechnet.

Der Anblick war für Toga ein ganz besonderer. Er wuschelte seinem Sohn durch die Haare. “Gut gemacht.” Der Junge jedoch grummelte vor sich hin. Diese Geste brachte die junge Frau zum Lachen. “Ihr seid unverbesserlich”, versuchte sie zu schimpfen, doch es misslang ihr, denn sie war glücklich. “Danke, Toga.” “Nicht dafür, Liebste. Du weißt, dass du nicht nur bei Sess, sondern auch bei mir einen ganz besonderen Platz im Herzen hast”, begann er und küsste sanft ihre Wange. Sie nickte leicht und lehnte sich an ihren Freund. “Deshalb wollte ich dich auch etwas Fragen.” “Fragen? Was ist los?”, kam es verwundert von ihr und sie sah in seine goldenen Augen.

Diese waren voller Liebe und Zuneigung, aber auch Unsicherheit. Langsam machte sie sich sorgen. Bevor sie noch einmal nachfragen konnte, holte Toga eine kleine rote Schatulle hervor. Leicht legte sie ihren Kopf schief und machte große Augen, als Toga sich hinkniete. “Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?”, fragte er mit leicht zittriger Stimme. Sprachlos blickte sie auf ihn, er öffnete die Schatulle und ein Ring kam zum Vorschein. Izayoi schluckte schwer. “Ich... Toga...”, stotterte sie und kämpfte nun um Worte. Er will mich heiraten?, schoss es ihr durch den Kopf. Geduldig wartete der Weißhaarige auf ihre Antwort. “Ja”, hauchte sie leise und nickte zusätzlich. “Ja?”, fragte er unsicher nach. “Definitiv ja”, lächelte sie und Toga erhob sich und umarmte seine Zukünftige mit samt seines Sohnes.

Danach ließ Izayoi Sesshomaru nach unten und Toga steckte ihr den Verlobungsring an die Hand. Nun konnte sie ihn genauer betrachten und lächelte. Es war ein Ring in Weißgold mit einem roten Rubin in Herzform und links und rechts waren Diamanten eingefasst. Sie lächelte ihn verliebt an und küsste ihn zärtlich. “Er ist wunderschön”, hauchte sie. Ihre Worte machten Toga sehr glücklich. “Gut, denn ich hoffe du kannst mir verzeihen”, meinte er verlegen und zeigte hinter sie. “Was?”, hauchte sie und drehte sich um. Ihre Augen weiteten sich und sie sah zu ihren Eltern und ihren Freunden. “Wie?” Sie schluckte und lief sofort zu ihrer Mutter. Liebevoll wurde sie umarmt.

“Haha no hi”, flüsterte Izayoi ihrer Mutter ins Ohr und diese drückte ihr kleines Mädchen. Nachdem sie sich lösten, kullerten der Jüngeren die Tränen über die Wangen. Sorgsam wurden sie weggewischt. “Nicht weinen, meine Kleine. Toga war vor kurzem bei uns und hat um deine Hand angehalten”, seufzte die Ältere und Izayoi sah zu ihrem Zukünftigen. “Du... warst...”, stotterte sie und er nickte. “Es ist Tradition in meiner Familie vorher die Erlaubnis der Eltern einzuholen”, erklärte er und hob Sesshomaru auf seine Arme. “Oh Toga”, seufzte Izayoi glücklich und fiel nun auch ihrem Vater um den Hals.

Danach gratulierten ihre Freunde den Beiden und gemeinsam feierten sie nicht nur den Muttertag, sondern auch Izayois und Togas Verlobung. Aufgeregt unterhielten sich alle, wann die Hochzeit gefeiert werden würde. Vor allem aber ob es eine große oder kleine werden würde. Izayoi lehnte sich an Toga und seufzte glücklich. “Ich liebe dich, Liebster.” “Und ich liebe dich, Liebste.” Nur nebenbei bekamen sie mit wie wild diskutiert wurde was besser wäre. Jedoch würde das Paar es irgendwann entscheiden, wie sich dieser Tag entwickeln sollte. Das Einzige was sicher war, war ihre Familie, denn ohne diese würden sie sich niemals das Ja-Wort geben.

“Ob mich dein Vater mögen wird?”, flüsterte sie und Toga lachte leise. “Er wird dich lieben, denn du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt!” “Und das von dem Mann der seine Gefühle nicht in Worte fassen kann”, lachte sie und er grinste breit. “Dank dir lerne ich langsam dazu”, konterte er und nun war die Frau an seiner Seite baff. Sie war sich nicht im Klaren, dass sie ihn verändern würde, denn er blieb immer noch er.

Am Abend eröffnete Toga seiner Liebsten, dass er sich erlaubt hat sie ein paar Tage von der Arbeit frei zu nehmen. “Deine Eltern sind bis Ende der Woche noch hier. Du solltest ihnen die Stadt zeigen und Zeit mit ihnen verbringen.” “Danke Toga. Das bedeutet mir sehr viel.” Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und Toga küsste sie sanft. “Sesshomaru nehme ich die ersten Tage mit zur Arbeit. Mittwoch und Donnerstag habe ich mir frei genommen und wir können alle zusammen etwas unternehmen”, meinte er lächelnd und seine Liebste nickte eifrig. “Du bist der Beste!”, hauchte sie und küsste ihn leidenschaftlich und innig. Toga zog sie dabei dichter in seine Arme. Niemals würde jemand zwischen den Beiden stehen, da war er sich mehr als sicher.
 

Wie Toga es seiner Braut versprach, hatte Izayoi die kommende Woche frei. Sie nutzte diese kostbare Zeit, um ihren Eltern zu zeigen wo sie arbeitete, ihre Lieblingsorte und natürlich zeigte sie ihnen auch die Orte, die Toga und sie mit einander verbanden. Sesshomaru verbrachte die ersten beide Tage mit seinem Vater im Büro. Brachte ein paar Ordner durcheinander und malte viel, besonders gern auf den Wänden. Toga lachte und behielt das “Kunstwerk”, wie er es nannte. In dieser Zeit setzten sie sich auch zusammen und einigten sich auf einen Hochzeitstermin, der im August stattfinden würde. Sie wollten nicht länger warten und auch auf dem Papier Mann und Frau sein.

Über die genaue Zeremonie würden sie sich noch Gedanken machen und genossen die wenigen Momente gemeinsam. Nachdem Izayois Eltern wieder abreisten, versprachen sie sich nun häufiger zu sehen. Zu besonderen Feiertagen zum Beispiel. Für kommendes Weihnachten lud Toga seine künftigen Schwiegereltern ein mit ihnen gemeinsam zu feiern. Er würde auch seinen Vater einladen und seine Stiefmutter. Izayoi freute sich jetzt schon darauf mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.

Nachwuchs

Weitere Wochen vergingen, in denen Izayoi und Sora alles für die bevorstehende Hochzeit planten. Toga wünschte sich eine traditionelle Hochzeit. Zu mindestens was die Trauung anging. Izayoi stimmte dem zu, doch leider hatte ihr Zukünftiger nicht so viel Zeit bei der Vorbereitung zu helfen. Sie verstand es auch, denn die Firma gehörte nun mal zu ihm, dem Mann den sie liebte. Sesshomaru war in dieser Zeit bei seinem Vater im Büro. Im Kindergarten fühlte er sich unwohl, wenn seine ‘Mama’ nicht da war. Es war ungewohnt, aber der Kleine sah in der jungen Braut seine Mutter. Sie störte es nicht, denn sie liebte ihn genau wie einen Sohn.

Umso erfreuter war sie, dass ihre beste Freundin Sora ihr helfen wollte. Gemeinsam erstellten sie eine Gästeliste, die sie Toga zukommen ließ, damit er rüber sehen konnte. Glücklicherweise brauchten sie nicht lange nach einer Halle zu suchen, denn sie würden im Festsaal der Firma feiern und die Gäste würden im Anwesen übernachten. Deshalb organisierte Izayoi dafür ein Unternehmen, der die Zimmer auf Vordermann brachte.

Den Hochzeitskimono würden die beiden Damen zusammen mit Izayois Mutter Aya aussuchen. Diese nahm sich Zeit, um ihrer Tochter zu helfen. Die drei Frauen machten sich auf den Weg zum Hochzeitsladen. Lächelnd bestaunten sie die Auswahl an Kimonos und Izayoi stöhnte schon auf. Tausende müsste sie wohl anprobieren. Während Sora und Aya sich bereits auf die Suche machten, blieb Izayoi noch im Eingangsbereich stehen. Tief atmete sie durch und eilte zu ihren Begleiterinnen.

Diese waren schon voll in ihrem Element und suchten zigtausende Kimonos heraus. Izayois Augen weiteten sich bei der Menge. “Nicht euer Ernst!”, rief sie aus und die anderen Zwei sahen sie an. “Du heiratest, Iza. Probiere doch alles durch, um zu sehen was dir steht”, erklärte Sora und Aya nickte. “Deine Freundin hat Recht, Liebes. Also los!” Etwas mürrisch begab sich die junge Braut in die Umkleide. Nach und nach zog sie die ganzen Kimonos an. Jedoch gefiel ihr keiner davon.

“Mama, ich will einen schlichten und vielleicht mit Kirschblüten drauf?”, kam es vorsichtig von Izayoi. Aya sah sie überlegend an. “Wir suchen nach Kirschblüten und du probierst das noch an.” Die Braut ließ sich überreden und zog den nächsten an. Auch dieser Kimono gefiel ihr einfach nicht. Seufzend kam sie aus der Kabine. Sora und Aya waren noch auf der Suche. Deshalb machte sie sich nun selbst auf den Weg ihren Hochzeitskimono zu finden.

Sie wollte nichts Auffälliges. Auch wenn Toga meinte sie solle das nehmen was ihr gefällt, so wollte sie auch ihm gefallen. Ihm sollte es die Sprache verschlagen. Durch die Gänge der Auswahl ging sie hindurch und blickte hin und her. Nach einigen Moment stach ihr ein roter Kimono ins Auge. Zielstrebig ging sie darauf zu. Zog ihn vorsichtig heraus und schluckte. Da waren doch tatsächlich Kirschblüten am unteren Teil. Von unten nach oben durchzogen sie den Stoff und gaben ihm etwas Magisches. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

Damit in der Hand eilte sie zu den Umkleiden. Sie wollte diesen Kimono unbedingt anprobieren. Schnell hatte sie ihn übergezogen und nur noch der Obi musste geschnürt werden, doch es würde ihr schon so helfen zu entscheiden, ob dies der Eine war. Langsam kam sie wieder hervor und betrachtete sich im Spiegel. Der Rotton war kräftig und doch umschmeichelte er ihre blassere Haut. “Oh, Iza...”, hauchte Sora hinter ihr und die Angesprochene drehte sich um. “Du siehst unglaublich aus”, kam es erfreut von Aya. Izayoi errötete und wurde verlegen. “Denkt ihr, es könnte Toga gefallen?”, fragte sie unsicher. “Natürlich wird es ihm gefallen.” Stimmten beide überein.

Erfreut darüber verschwand Izayoi in der Umkleide und Sora suchte nach einem Verkäufer. Denn der Kimono sollte noch angepasst werden. Alles notwendige wurde notiert und in zwei Wochen konnte sie den Kimono abholen. Glücklich verließen alle Drei den Laden und machten sich noch einen schönen Tag. Sie gingen zusammen Essen. Izayoi suchte passende Schuhe und Haarschmuck aus und freute sich jetzt schon auf das Gesicht ihres Zukünftigen.

In den nächsten Tagen kümmerten sich die Frauen um das Menü für das Essen und bestellten viele Leckereien. Toga gewährte Izayoi freie Hand bei Planung. Es machte sie glücklich die Zeit mit ihrer Mutter und ihrer Freundin zu verbringen. Abends, sobald er daheim war, erzählte sie aufgeregt alles was sie gemacht haben. Er war schon neugierig welchen Kimono sie sich ausgesucht hatte, doch musste er sich noch gedulden. Gemeinsam besprachen sie den groben Verlauf und wann welche Gäste eintreffen würden. Izayoi wurde auch nervöser, da sie Togas Vater kennenlernen würde. Auch wenn Toga ihr oft genug sagte, sein Vater würde sie mögen, so blieb eine gewisse Restangst.

Die nächsten Tage liefen rasant an den Verlobten vorbei. Während Toga in der Firma alles regelte, sodass er die Woche vor und nach ihrer Hochzeit frei nehmen konnte, kümmerte sich Izayoi um Sesshomaru und die Gäste. In wenigen Tagen würde sie Togas Vater und seine Lebensgefährtin kennenlernen. Sie musste auch noch ihren Kimono abholen, denn dieser war endlich fertig.

Schnell und präzise änderte sie einige Arrangements, denn bei zwei Termin hätte sie ihren Liebsten gerne an ihrer Seite gehabt. Toga nahm sich für diese extra Zeit. So war es, dass sie mit Sesshomaru beim Herrenausstatter waren. Toga wollte für die Trauung was Traditionelles. Deshalb ließ er seine Zukünftige entscheiden. Die Gewänder waren schwarz. Es stand ihm sehr gut und doch gefiel er ihr in einem Anzug mehr. Sie lächelte ihn liebevoll an und er küsste sie. Sesshomaru bekam eine kleine Ausführung. Eine weiße Hakama und einen rötlichen Yukata. Er grummelte, als sein Vater dies als süß deklarierte, doch als Izayoi ihn süß nannte, strahlte er.

Lächelnd besorgte Toga sich noch einen dunkelblauen Anzug und für Sesshomaru ebenso. “Meine Jungs”, schmunzelte Izayoi und freute sich immer mehr auf die Hochzeit. Nachdem dieser Punkt ebenso abgehackt war, fuhren sie in die Firma. Toga hatte noch ein kleines Meeting und Izayoi besah sich noch einmal den Saal. Alle Gäste hätten hier genug Platz, um diesen besonderen Tag mit ihnen zu feiern. Verträumt stellte sie sich vor wie der Saal geschmückt aussehen würde. Ein Lächeln huschte auf ihre Lippen.

Als ihr Handy sie aus ihren Gedanken riss, sah sie überrascht auf ihr Display. “Liebster?”, fragte sie verwirrt und Toga lachte. “Ich bin gleich fertig. Wo seid ihr?” “Im Festsaal. Ich wollte nochmal sicher gehen, dass der Platz ausreicht”, nuschelte sie und ihr Künftiger lachte. “So viele Gäste haben wir nun auch nicht”, neckte er sie und sie verdrehte die Augen. Er liebte es sie zu ärgern. Normalerweise mochte sie das auch, aber nicht bei solch einem wichtigen Thema. Den Rest des Tages genossen die drei, denn es war der Letzte, bevor der ganze Trubel beginnen würde.
 

Schlag auf Schlag folgten die Vorbereitungen und die letzten Gäste erschienen. Darunter auch Togas Vater mit seiner Lebensgefährtin. “Dad”, grüßte Toga sofort und wurde von dem Angesprochenen in den Arm genommen. “Gut siehst du aus.” Toga lachte und grüßte nun die Dame an der Seite seines Vaters. “Scarlette, schön dich wieder zu sehen.” “Finde ich auch Toga. Wo ist denn deine Verlobte?” “Iza müsste gleich da sein. Sie ist noch mit Sesshomaru auf dem Spielplatz. Der Kleine war ein wenig grummelig, weil alle ihn als süß bezeichnen”, lachte Toga und sein Vater lachte mit. Scarlette verstand es zu gut, doch auch sie fand den Kleinen einfach nur zuckersüß.

Während Toga mit seinem Vater sprach, kümmerte sich Scarlette um das Essen. Toga wollte es ihr ausreden, aber das mochte sie nicht, also gab er sich geschlagen und überließ ihr seine Küche. Einige Augenblicke später kehrte Izayoi mit Sesshomaru zurück. “Papa!”, rief der Kleine aufgeregt und stürmte zu Toga. “Ganz ruhig”, schmunzelte der Große. “Es war toll!”, schwärmte der Jüngere. “Er wollte fast nicht nach Hause.” Izayoi lächelte ihren Liebten an. Toga zog sie zu sich und küsste sie. “Mit dir spielen macht ihm nun mal mehr Spaß.” “Mama ist toll”, grinste Sesshomaru und Izayoi wurde rot. Der Kleine brachte sie einfach immer wieder zum Dahinschmelzen.

Sie vergaß sogar für den Moment, dass sie nicht alleine waren. Togas Vater beobachtete die drei genaustens und lächelte. Diese Frau war wirklich anders und sie machte seinen Sohn glücklich. Scarlette lehnte sich leicht an ihren Gefährten und grinste. “Sweet”, hauchte sie bei dem Anblick. Ein Räuspern durchbrach die Idylle. “Oh”, brachte Toga nur heraus. Ein Lachen folgte. “Unverbesserlich”, brummte sein Vater und lächelte. “Willkommen in der Familie, Izayoi”, meinte er freundlich und drückte die junge Dame. Perplex blinzelte sie, bevor sie die Umarmung erwidern konnte. “Danke”, hauchte sie schüchtern.

Jedoch grinste sie ihr künftiger Schwiegervater an. “Ich habe schon sehr viel von dir gehört und freue mich für euch beide. Schade, dass ich früher keine Zeit gefunden habe, doch nun sollten wir essen!” Scarlette lachte und murmelte ein “Unverbesserlich, wie der Vater so der Sohn” daher. Izayoi schmunzelte darüber und fügte “und Enkel” noch hinzu. Die drei Generationen waren einmalig auf ihre eigene Art und Weise. Da das Eis zwischen Vater und Schwiegertochter gebrochen war, konnten alle gemeinsam die letzten Vorbereitungen bis zur Trauung vollziehen.
 

Ende August war es nun soweit. Heute war der Tag der Tage. Aufgeregt zog Izayoi ihren Hochzeitskimono an und blickte verunsichert in den Spiegel. “Du siehst großartig aus”, versicherte ihr ihre Mutter und Izayoi atmete tief durch. Sora setzte noch den letzten Schliff und die Braut war angekleidet. Die Haare wurden leicht hochgesteckt und mit Haarschmuck verziert. Diese Verzierungen waren Kirschblütenmuster. Ein perfekt abgestimmter Anblick mit ihrem roten Kimono und den Kirschblüten darauf.

Sogleich kam der Moment. Toga sah seine Liebste zum ersten Mal in ihrem Kimono. Wortwörtlich verschlug es ihm die Sprache bei ihrem Anblick. Sie war so schön wie noch nie zuvor. Schüchtern blickte sie zu ihm auf. Sein Blick war liebevoll und voller Zuneigung. Erleichtert atmete sie durch und trat an seine Seite. Zärtlich drückte er sie kurz an sich und hauchte ein “Wow” an ihr Ohr. Das brachte ihr einen wohligen Schauer ein.

Danach begann die kleine Zeremonie, in dieser versprachen sich beide für einander da zu sein, sich zu lieben und zu ehren. Beide unterzeichneten und küssten sich liebevoll. Nun waren sie offiziell Mann und Frau. Lächelnd sahen sie sich an und Sesshomaru war nun auch wieder bei seinen Eltern. Den tieferen Sinn hinter diesem Ereignis verstand der Kleine zwar nicht, doch das Lächeln seines Vaters und seiner Mutter prägte sich tief in seinem Inneren ein. Er wurde von beiden gedrückt.

Kurz darauf fuhren die Anwesenden in den Festsaal. Dort wurden sie von ihren Freunden empfangen. Als sie eintraten ertönte Jubelgeschrei. Gemeinsam schritten sie an allen vorbei und Sora führte sie in einen der Nebenräume. Während die Gäste zu Essen begannen, zogen sie sich um. Toga zog seinen Anzug an und half Sesshomaru dabei seinen anzuziehen. Izayoi hatte ein schlichtes Kleid gekauft, doch das Kleid war nicht da. Sora lächelte sie an und half ihr beim Ausziehen. “Aber wo ist das Kleid?”, fragte Izayoi und schluckte. Unsicher, ob sie es zu Hause vergessen hatte, blickte sie sich um. Da entdeckte sie Scarlette. “Aber...”, begann die Jüngere, doch die andere winkte ab.

“Da mir Toga deine Größe verraten hat, habe ich mir erlaubt dir dieses Kleid als Geschenk mitzubringen.” Izayois Augen weiteten sich als sie das Kleid entdeckte. Es war ein wunderschönes Brautkleid. “Das...”, fing sie an, doch brach sie wieder ab. “Das kann ich nicht annehmen.” “Gefällt es dir nicht?”, fragte Scarlette überrascht. “Doch es ist wunderschön, aber...” “Kein aber!” Izayoi umarmte Scarlette stürmisch. “Danke”, hauchte sie und schlüpfte sogleich in das Kleid. Es war schulterfrei. Das Dekolleté mit Spitze versehen und kleinen Blüten eingearbeitet. Die Blüten setzten sich an der rechten Seite bis hinunter zu dem Saum fort. “Kirschblüten”, murmelte Sora lächelnd und Scarlette nickte. “Das Kleid steht dir, Iza.”

Gemeinsam verließen sie den Raum und Toga blinzelte einige Male, als er seine Frau erblickte. “WOW!”, rief Sesshomaru aus und lachte, als er zu seiner Mama lief. Sie hob ihn liebevoll auf die Arme und küsste seine Stirn. “Danke, mein Kleiner.” Sie blickte zu ihrem Gatten und lächelte. Galant kam Toga zu ihr, nahm ihre Hand, küsste sanft ihren Handrücken und dann ihre Lippen. Er war überwältigt von diesem Anblick. Sie war schöner als Schön. “Ich liebe dich”, flüsterte er an ihre Lippen und sie erwiderte seine Bekundung.

Zusammen gingen sie zurück in den Festsaal und beteiligten sich an ihrer eigenen Feier. Sie aßen und tranken, spielten und lachten alle gemeinsam. Es war ein ausgelassenes Fest. Trotz allem hing Togas Blick immer öfter an seiner Frau. Sie war nun sein und niemals würde er sie wieder hergeben. Als der Tag an ihnen vorüberzog und die Nacht einbrach, leerten sich die Reihen.

Auch das frisch vermählte Paar zog sich nach Hause zurück. Nachdem Sesshomaru friedlich in seinem Bettchen schlummerte, genossen Izayoi und Toga ihre Zweisamkeit.
 

Nach und nach reisten die Gäste ab. Die kleine Familie blieb in ihrem Heim zurück. Die freie Woche verging schnell und der Alltag kehrte wieder zurück. Toga war in der Firma, Izayoi bei der Arbeit und Sesshomaru im Kindergarten. Nach ihrer Hochzeit mussten noch einige Formulare und Unterlagen erledigt werden, doch das machten sie gemeinsam. Izayoi wurde offiziell ins Familienregister eingetragen und war nun auch laut den Papieren ein Teil der Familie. Auch wenn sie das schon vorher war, so fühlte sie sich jetzt richtig angekommen zu sein. In ihrem Heim, bei ihren zwei Jungs.

Weitere Wochen vergingen und bald würde Weihnachten vor der Tür stehen. Jedoch hatte Izayoi in den letzten Wochen ein wenig mit ihrem Unwohlsein zu kämpfen. Toga erzählte sie, der Stress der letzten Wochen säße ihr noch in den Knochen. Sie war einfach verunsichert, was es sein könnte und ihn belasten mit diesem Problem wollte sie auch nicht. Die Firma wuchs erneut und er musste weitere Teams einstellen, um die Aufträge zu händeln. Der gute Ruf ihres Gatten erfreute sie, da die Kunden und Partner nur ihn für ihre Werbung haben wollten.

Leicht müde seufzte die Schwarzhaarige und saß im Wartezimmer der Praxis. Nachdem sie den Termin mehrere Male vor sich hin geschoben hatte, zwang sie sich heute dazu hinzugehen. Sesshomaru war im Kindergarten geblieben. Er war zwar grummelig, aber sie erklärte ihm, dass er diesmal nicht mit konnte. Der Kleine kam mit den größeren Kindern noch nicht wirklich zurecht, aber mit den gleichaltrigen spielte er nun öfter. Dies erfreute seine Ziehmutter sehr.

Nach dem Termin wollte sie für ihren Liebsten und Sesshomaru Weihnachtsgeschenke holen. Es war ihr erstes offizielles Weihnachten als Familie. Bei dem Gedanken an ihr letztes Fest musste sie lächeln. An dem Tag gestand Toga ihr seine Liebe. Verträumt dachte sie daran zurück. Sie bekam nicht mit wie sie bereits aufgerufen wurde. Als die Krankenschwester sie antippte sah sie auf und schüttelte sich. “Oh, verzeiht, ich war in Gedanken”, gestand Izayoi und folgte der Dame in den Behandlungsraum.

Nach einigen Untersuchungen kam die Schwarzhaarige wieder heraus. Sie war verwirrt und wusste nicht wie sie auf die Nachricht reagieren sollte. Sie seufzte, legte alle Unterlagen in ihre Handtasche und machte sich auf den Weg zurück zum Kindergarten. Sie vergaß sogar, dass sie eigentlich einkaufen wollte. Weitere Gedanken würde sie sich später darüber machen. Doch schlich sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen. Ob Toga sich freuen würde?, fragte sie sich selbst, bevor sie alles beiseite schob und sich wieder an die Arbeit machte.

Dort begrüßte sie ihre Kolleginnen und wurde von den Kindern freudig erwartet. Sesshomaru lächelte seine Mama an und erhielt einen Kuss auf die Stirn. “Hattest du Spaß?”, erkundigte sie sich und er nickte. Sogleich wurde die Erzieherin mit eingebunden in die Aktivitäten der Kinder. Der Tag verlief schnell und Izayoi machte sich mit ihrem Sohn auf den Weg nach Hause. Sie fragte den Kleinen was er heute essen wollte und bekam sofort seine Antwort: “Nudeln.” Sie lächelte ihn an und daheim kümmerte sie sich um das Abendessen.

Sesshomaru spielte in seinem Zimmer und sprang gleich auf, als er die Haustür hörte. “Papa!”, rief er und umarmte Toga sofort. Dieser lachte und knuddelte seinen Sohn. Mit ihm auf den Armen ging er in die Küche und begrüßte seine Frau. “Schön dich zu sehen, Liebste.” Ein sanfter Kuss folgte. “Du siehst glücklich aus”, bemerkte er und sie kicherte. “Es war nur eine Magenverstimmung”, erklärte sie und Toga freute sich, dass es nichts Ernsteres war. “Sess hat das Abendessen bestimmt?”, schmunzelte er als er die Nudeln mit dem Hänchen und dem Gemüse sah. Seine Frau nickte und grinste. “Nächstes Mal darfst du entscheiden, Liebster”, lachte sie.

Nach dem Essen spielten alle drei zusammen und Toga übte mit Sesshomaru ein wenig. Er merkte früh, dass sein Sohn schnell lernte und immer wissbegierig war. Izayoi half ihm dabei, nicht zu viel auf einmal zu wollen, schließlich war der Kleine noch immer ein Kind und sollte es auch bleiben. Danach brachten sie ihren Sohn ins Bett und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Sie sahen sich einen Film an und kuschelten.

Die nächsten Wochen vergingen und Weihnachten stand vor der Tür. Izayoi wollte Toga überraschen und hoffte, er würde sich freuen. Summend verpackte sie ihr Geschenk für ihn und sah zu Sesshomaru. Sie hatte sich die Tage frei genommen und sie holte ihn heute früher ab. Zusammen mit ihm wollte sie die Weihnachtstorte backen. Es sollte ein Geschenk von Sesshomaru an seinen Vater sein. Izaoi war sich sicher, Toga würde sich darüber freuen.

Der große Weißhaarige kam später als sonst nach Hause, doch das störte Izayoi nicht mehr. Sie wusste wie viel er erledigen musste und wollte ihm kein schlechtes Gewissen einreden. Lächelnd erwarteten die Beiden den Hausherrn und wurden von diesem sofort in die Arme geschlossen. “Verzeih, Liebste, aber...”, begann er, doch sie schüttelte den Kopf. “Halb so schlimm. Sess hat ein Geschenk für dich.” Togas Augen weiteten sich und er sah seinen Sohn an. Dieser lachte, nahm die Hand seines Vaters und brachte ihn in die Küche.

Beim Anblick der Weihnachtstorte lächelte Toga. Er hob den kleinen Mann an und küsste seine Stirn. “Danke, mein Kleiner. Sie sieht lecker aus.” Der Kleine gluckste erfreut und sah zu seiner Mama. “Kommt lasst und essen”, meinte Izayoi und sie setzten sich. Toga hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sie heute alleine alles machen lassen hat. Dafür hatte er ihr ein besonderes Geschenk besorgt, um es ein wenig wieder gut zu machen.

Nach dem Essen durfte Sesshomaru seine Geschenke auspacken. Eilig lief er zu dem Baum und packte eins nach dem anderen aus. Seine Eltern lachten über seine Ungeduld. “Ich habe auch noch was für dich, Liebste”, hauchte Toga und Izayoi blickte in seine goldenen Augen. Dann auf seine Hände. Er hatte einen Umschlag. Langsam nahm sie diesen entgegen und öffnete ihn. “WAS?!”, rief sie aus und hielt sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund. “Zwei Wochen frei?” Toga nickte. “Ich habe alles aufgearbeitet und wir können morgen zu deinen Eltern fahren. Sie würden sich sicher freuen, wenn wir das Neujahr mit ihnen gemeinsam feiern würden, da sie heute nicht kommen konnten.” Freudig sprang sie ihm um den Hals und hauchte “Danke, Danke, Danke”

Liebevoll umarmte er seine Frau und küsste ihre Lippen. Kurz sammelte Izayoi sich und holte eine Schachtel heraus. “Ich habe auch etwas für dich”, kam es mit geröteten Wangen von ihr. Toga sah sie überrascht an und nahm ihr das Geschenk ab. Vorsichtig öffnete er dieses und blickte hinein. Gespannt sah Izayoi wie sich seine Augen erst fragend an sie richteten, dann wieder auf das Bild. Mit großen Augen sah er sie wieder an. “Ist.. das...”, begann er und sie nickte nur. Liebevoll zog Toga seine Frau auf seinen Schoss und küsste sie. “Du bist schwanger?”, fragte er nochmal nach und sie nickte. “Deshalb war dir schlecht?” Erneut ein Nicken. “Ich liebe dich.” “Und ich dich”, hauchte sie und spürte Togas Hand an ihrem Bauch. Bald wären sie zu viert. Glücklich schmiegte sie sich an ihn.

Urlaub

Den nächsten Tag verbrachte die kleine Familie damit, ihre Sachen zu packen und zu Izayois Eltern zu fahren. Da Toga kein Risiko eingehen wollte, verzichtete er auf den Flug. Sesshomaru freute sich auf die Autofahrt, da er Autos nach wie vor mochte. Izayoi schmunzelte ein wenig über ihren Mann, doch verstand sie seine Sorge.

Die Autofahrt dauerte seine Zeit, doch sie kamen gut voran. Am frühen Abend waren sie auch angekommen. Beide wurden herzlichst in Empfang genommen. Da Sesshomaru noch im Auto schlief, holte ihn Toga erst nach der Begrüßung raus. Sofort brachte er den kleinen in das vorgesehene Zimmer. Izayoi brachte Sesshomarus Koffer und küsste liebevoll seine Stirn, während sein Vater ihn zudeckte. Danach verließen sie das Zimmer.

“Die Fahrt war sicher anstrengend”, kam es von Aya und Izayoi nickte. “Ja, ich denke wir werden uns auch ausruhen und wir reden morgen, Mama?” Die Dame des Hauses nickte und brachte die Beiden in ihr Zimmer für die nächsten Tagen. “Ruht euch aus. Das Bad ich gleich neben an und falls ihr noch etwas braucht, dann lasst es uns wissen.” “Danke, Aya”, lächelte Toga und war froh über das Verständnis seiner Schwiegermutter. Er lockerte sein Hemd und ließ sich auf das Bett fallen. Kichernd schmiegte sich Izayoi an ihn und schloss die Augen. “Danke, Liebster”, hauchte sie an seiner Brust und er küsste ihren Haaransatz. “Jederzeit”, entgegnete er. Beide wurden vom Schlaf übermannt.

Arm in Arm schlief das Paar im Bett. Erst am Morgen erwachte Izayoi. Gähnend blickte sie zu ihrem Mann und kicherte. Sie waren doch tatsächlich in ihren Klamotten eingeschlafen. Sanft küsste sie seine Lippen und stand auf. Toga schlief noch und sie wollte ihn nicht wecken. Lächelnd wollte sie nach Sesshomaru sehen, doch er lag nicht mehr im Bettchen “Was...”, begann sie und schluckte. Er konnte doch nicht verschwinden. Eilig lief sie ins Wohnzimmer des Hauses. Sie wollte bei ihren Eltern nachfragen.

Da hörte sie bereits Sesshomarus lachen und entspannte sich wieder. Erleichtert betrat sie den Raum und sah ihre Eltern mit dem Kleinen spielen. Sesshomaru sah auf und rief: “Mama!” Ein Lächeln umspielte nun ihre Lippen. “Morgen”, murmelte sie und ihre Eltern lachten. “Es ist schon Mittag, Liebes. Ich dachte wir spielen etwas mit Sess, da wir euch nicht wecken wollten”, lächelte Aya und Izayoi dankte ihrer Mutter. “Ich gehe noch duschen, dann kann ich mich um Sess kümmern.” “Lasst euch Zeit, Liebes.” Nickend küsste Izayoi Sesshomarus Stirn. “Sei brav, mein Kleiner. Ich bin gleich wieder da.”

Somit ging sie zurück ins Gästezimmer. Leise schlich sie wieder hinein und wollte frische Sachen aus dem Koffer holen, da schlangen sich zwei starke Arme um ihren Bauch. “Morgen”, hauchte eine raue Männerstimme und küsste sanft ihren Nacken. “Mittag”, kicherte sie. “Was?!”, fragte Toga verwirrt und das brachte seine Liebste zum Lachen. “Es ist schon Mittag.” “Oh Sess...”, begann er, doch sie unterbrach ihn. “Er ist wach, ist angezogen und hat schon gegessen. Meine Eltern haben sich um ihn gekümmert, weil sie uns nicht wecken wollten”, erklärte sie, woraufhin er ein “Oh” zu Stande brachte. “Ich wollte duschen, willst du mit?”, fragte sie ihn neckend und er grinste. “Sicher doch”, schnurrte er fast schon und gemeinsam begaben sie sich ins Bad.

Erst nachdem beide sich amüsiert und sauber gemacht hatten, kamen sie wieder raus. Angezogen und mit einem Lächeln auf den Lippen eilten sie ins Wohnzimmer. Sesshomaru gluckste die Beiden direkt an. “Mama, Papa, spielen!” Beide lachten leise und dankten noch einmal den Eltern. Diese winkten jedoch ab, da Sesshomaru ein wahrer Engel war. Toga grinste seinen Sohn an, während der kleine Mann vor sich hin grummelte. Er mochten den Spitznamen ganz und gar nicht.

Gemeinsam unternahmen sie einen Ausflug. Izayois Eltern zeigten Toga die Sehenswürdigkeiten, die bei ihnen waren. Natürlich blieben sie auch bei einem Kinderparadies stehen, damit Sesshomaru spielen konnte. Erst am Abend kam die Familie aus drei Generationen zurück zum Haus. Aya und Izayoi kochten zusammen das Abendessen und Toga unterhielt sich mit seinem Schwiegervater Kenshin. Sesshomaru saß bei den Männern und spielte mit seinen Autos. Zwischenzeitig kümmerte sich Toga auch um seinen Sohn, welcher auf seinem Schoß saß und gespannt den Worten lauschte, fast so als würde er diese verstehen.

Kurz darauf wurden sie zum Essen gerufen und Izayoi wurde nervös. Sie wollte ihren Eltern sagen, dass sie ein Kind erwarten würde, aber sie wusste nicht wie sie anfangen sollte. Es war durch aus erfreulich, jedoch hieße dies, sie würden ihren Enkel selten sehen, so wie auch schon ihre Tochter. Seufzend blickte sie auf ihren Teller. Toga zog sie an sich und hauchte ihr einen Kuss an die Schläfen. “Sie werden sich freuen”, flüsterte er. Nun hatte das Paar die volle Aufmerksamkeit. “Was ist los, Iza?”, fragte Aya besorgt. “Nun ja...”, druckste die Angesprochene ein wenig herum und atmete tief durch.

“Ihr werdet Großeltern”, verließ es ihre Lippen. Aya und Kenshin sahen erst ihre Tochter, dann sich selbst und dann Toga an. “Du willst Sesshomaru als deinen Sohn adoptieren?”, fragte Aya erfreut und lächelte. Izayois Augen weiteten sich ein wenig und Toga lehnte sich ein wenig an sie. “Also das wäre auch eine Idee”, lächelte er und da begriff Aya. “Du bist... schwanger!”, rief sie aus und sprang von ihrem Sitz auf und zog ihre Tochter an sich. “Äh, ja”, hauchte Izayoi und erwiderte die Umarmung. Die Männer lächelten die Damen an. “Glückwunsch, Krümel”, grinste Kenshin breit. “Danke, Papa”, schluchzte die junge Frau.

“Dann wird Sesshomaru ein großer Bruder werden. Oh wie schön”, freute sich Aya und wich ihrer Tochter nicht von der Seite. Stolz zeigte Izayoi ihrer Mutter das Ultraschallbild. Natürlich sah sich auch Kenshin das Bild an. Schließlich war das sein Enkel. “Ihr solltet doch wissen, dass Sess für mich auch wie ein Sohn ist. Wir brauchen dafür keine dummen Papiere”, meinte Izayoi und drückte den Kleinen an sich. Toga stimmte ihr zu, wobei er genau wusste, sollte er Kimiko diesen Vorschlag unterbreiten, würde sie toben wie eine Furie. Deshalb vermied er es in Kontakt mit ihr zu treten. Sie war schließlich alt genug, um ihn aufzusuchen, wenn sie ihren Sohn sehen wollte.

Damit verbrachte die Familie die nächsten Tage zusammen. Aya gab ihrer Tochter Tipps gegen Müdigkeit und Übelkeit und Kenshin gab Toga auch einen Rat mit auf dem Weg: schwangere Frauen durchlebten eine reine Achterbahnfahrt. Über diesen Kommentar musste Toga lachen, denn es war wirklich oft so.

Den Jahreswechsel feierten sie in kleiner Runde. Fasziniert betrachtete Sesshomaru das Schauspiel am Himmel und er lachte immer wieder. Anfangs fand er den Krach nicht so toll, doch als der Himmel in vielen Farben erstrahlte, vergaß er den Krach. Es war schließlich sein erstes Neujahrsfest gewesen, welches er aktiv mit erlebte.

Am Folgetag rief Toga bei seinem Vater in Amerika an. Während es in New York kurz vor Mitternacht war, war es in Japan bereits Nachmittag. Toga wollte vor dem Jahreswechsel seinen Vater mit der Nachricht überraschen. “Toga, frohes neues Jahr dir und deiner Familie.” “Danke, Dad. Iza, Sess und ich sind gerade bei Aya und Kenshin. Warte ich stelle eben auf Kamera Funktion um, dann können wir uns sehen”, kam es von Toga. Wenige Klicks später konnten sie sich gegenseitig zuwinken. “Ihr seht großartig aus”, bemerkte Scarlette und lächelte. Sie stand neben ihrem Partner.

Sesshomaru sah neugierig auf den Computer und winkte seinem Großvater. “Bevor ihr beiden auch ins neue Jahr startet, wollten Iza und ich euch etwas sagen”, begann Toga und lächelte seine Frau an. Diese nickte zustimmend. Doch bevor Izayoi etwas sagen konnte, erledigte Sesshomaru dies. “Ich großer Bruder bin!”, rief er aus und seine Eltern sahen ihn verdutzt an. Scarlette quietschte auf und schlug sich die Hand vor den Mund. “How sweet...”, seufzte sie und Togas Vater realisierte erst jetzt die Worte. “Izayoi ist schwanger?”, fragte er verwirrt nach und die Schwangere nickte zaghaft. “Ja, ich habe es auch vor einigen Wochen erst erfahren.” “Oh ich freu mich für euch. Ich werde wieder Opa...”, kam es erfreut von dem Älteren und Toga lachte leise. “Ja das wirst du, Dad.”

Nur wenige Momente später ertönten auch in New York die Feuerwerke und ein Meer aus Lichtern erhellte den Himmel. Scarlette drehte den Computer so, dass Toga und die anderen dieses Schauspiel sehen konnten. “Happy New Year, Darling”, hauchte sie ihrem Lebensgefährten ins Ohr und küsste sanft seinen Hals. “Happy New Year, Liebling.” Sesshomaru bestaunte das Lichtspiel auf dem Bildschirm. Lächelnd wurde er beobachtet und Izayoi lehnte sich an ihren Mann. “Er wird ein guter großer Bruder”, hauchte sie und Toga nickte. “Bestimmt.”
 

Der Urlaub verging fast viel zu schnell. Izayoi musste sich von ihren Eltern verabschieden, doch würden sie sicher sich sehr bald wieder sehen. Zu Hause hatte sie noch einen Tag Ruhe, bevor der Alltag beide wieder ereilen würde. Deshalb genossen sie diese Zeit. Sie sahen sich einen Kinderfilm an, den Sesshomaru aussuchen durfte. Nachdem der Kleine im Bett war, beendeten sie den Abend mit einem romantischen Streifen. Anschließend zogen sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und neckten sich gegenseitig. Schließlich wussten beide nicht, wann sie wieder mehr Zeit für sich haben würden.

Die Tage vergingen und somit auch die Wochen. Toga stand seit Ende Januar nur noch unter Stress. Viele Projekte mussten beendet werden, andere neu aufgesetzt und die Kunden standen nahezu Schlange. Definitiv musste er sein Team vergrößern. Wegen all der Arbeit vergaß er sogar welcher besondere Tag anstehen würde. Denn im Februar wurde bekanntlich Valentinstag gefeuert. Klar beschenkten hier die Frauen ihre Liebsten, Freunde und Verwandte, aber seit einigen Jahren erhielten sie ebenso von dem Mann ihres Herzens etwas zurück.

Singend stand Izayoi in der Küche und schmolz Schokolade, um daraus Pralinen für ihren Mann und ihren Sohn zu machen. Sesshomaru sah ihr dabei aufmerksam zu. Er saugte nahezu jedes kleinste Detail ein, welches im erklärt wurde. Er ließ sich für fast alles begeistern. Natürlich erzählte Izayoi ihm was es mit diesem besonderen Tag und dem besonderen Geschenk auf sich hatte. Die Schokolade durfte der Kleine sogar vorkosten. Üblicherweise wurde Vollmilchschokolade genutzt, doch wusste die Schwarzhaarige, dass ihr Mann lieber die herbere aß. Auf diese Weise musste sie feststellen, auch Sesshomaru mochte lieber die herbere.

Ein Lachen konnte sich die Frau des Hauses nicht verkneifen, denn der Spruch: “Wie der Vater, so der Sohn.” passte bei ihnen perfekt. Es war auch untypisch, doch Sesshomaru war sowieso irgendwie kein normales Kind. Er lernte schnell, mochte kaum Süßigkeiten und war eher ruhig. Liebevoll lächelte sie ihn an. “Dann wollen wir mal die Schokolade fertig machen”, spornte sie sich selbst an. Für Toga machte sie besondere Herzformen und für den kleinen Mann neben sich machte sie eine Blockschokolade mit Nüssen und Früchten. Selbstverständlich durfte er entscheiden welche Zutaten genutzt wurden.

Nachdem die Schokolade zum Kühlen bereit stand, räumte Izayoi die Küche auf und kochte Togas Lieblingsessen: Gebratene Ente mit Reis und Gemüse. Beim Zubereiten musste sie lächeln, denn das war das erste Essen, dass sie gemeinsam gekocht hatten. Sesshomaru war bereits in sein Zimmer gegangen, um etwas zu spielen. Auch wenn er gerne mit seiner ‘Mama’ gespielt hätte, so fand er sich damit ab. Das Essen schien ihr wichtig zu sein und sie versprach später mit ihm zu spielen. Genau das tat sie, als die Ente im Ofen war und der Reis vor sich hin kochte. Das Gemüse würde sie frisch vorher machen, bevor Toga nach Hause kommen würde.

Kurz vor 18 Uhr begab sich Izayoi wieder in die Küche. Der Reis war fertig und die Ente würde auch bald durch sein. Nun kümmerte sie sich um das Gemüse. Sie schnitt es zu und alles landete mit etwas Sesamöl im Wok. Danach stellte sie einen zweiten Wok auf, um dort den Reis anzubraten. Nach und nach gab sie das vorgegarte Gemüse hinzu und fertig war das Gericht. Den Ofen stellte sie aus und räumte die Küche noch zurecht. Toga müsste normalerweise bald Heim kommen.

Jedoch ahnte sie nicht, dass ihr Liebster viel zu viel um die Ohren hatte. Viel zu spät bemerkte er wie spät es war. Eilig fuhr er nach Hause und öffnete die Haustür. Es war ungewöhnlich ruhig. Erst sah er im Kinderzimmer nach und entdeckte seinen Sohn schlafend im Bett. Sanft küsste er seine Stirn und deckte ihn zu. Leise ging er weiter zur Küche und sah seine Liebste am Küchentisch. Dieser war schön hergerichtet worden und der Duft der köstlichen Ente lag ihm in der Nase. “Köstlich”, flüsterte er.

Schlagartig blickte Izayoi zu ihm. “Auch schon daheim?”, fragte sie sarkastisch und er versuchte sich zu entschuldigen. “Ich weiß, ich weiß”, murmelte sie traurig und seufzte. “Wenigstens heute hättest du früher Heim kommen können”, schimpfte sie, doch er sah sie nur verwundert an. “Ist heute etwas Besonderes?”, fragte Toga und ihr entglitten alle Gesichtszüge. Sie war sauer, nein wütend. Die Firma war wichtig, dass war ihr mehr als bekannt, doch heute war doch der Tag der Liebenden. “Heute ist Valentinstag. Ich habe dir extra Schokolade gemacht und dein Lieblingsessen gekocht." “Was?!”, rief er fast schon erschrocken aus. “Genau das. Du weißt schon gar nicht mehr welcher Tag ist. DU hättest wenigstens anrufen können”, schrie sie ihn zum Ende hin an.

Toga wollte seine Frau in den Arm nehmen, doch sie schüttelte nur den Kopf. “Schon gut. Happy Valentinsday”, flüsterte sie und ging ins Schlafzimmer. Dabei knallte sie die Tür zu, da sie mehr als wütend auf ihren Mann war. “So ein Idiot”, grummelte sie und schluchzte auf. Die Wut wich der Trauer. Sie war sowieso in letzter Zeit oft gereizt und mürrisch. War es denn zu viel verlangt, dass Toga sich ab und zu auch Zeit für sie nahm. Schluchzend schlief sie irgendwann ein.

Verwirrt blieb der Herr des Hauses in der Küche stehen. Er seufzte und ließ sich an dem Tisch nieder. Sein Blick richtete sich auf den Tisch. Er wusste, dass Izayoi jedes Recht hatte sauer zu sein. In letzter Zeit verlangte er ihr viel ab und ließ sie oft alleine. Gerade jetzt wo sie bald zu 4. wären, sollte er sich mehr um sie kümmern, aber wie sollte er das nur so schnell hinbekommen. Sein schlechtes Gewissen plagte ihn, da er erst jetzt sah wie viel Liebe sie für das Abendessen eingesetzt hatte. Länger blieb er noch wach und räumte die Küche auf. Er wusste er musste es wieder gut machen, doch wie sollte er das anstellen. Er entschloss sich seiner Liebsten einen Brief zu schreiben. Sie um Verzeihung bat und Besserung gelobte.
 

Izayoi gab schließlich einige Tage später nach und verzieh ihm den Umstand. Der Alltag holte das Paar wieder ein. Auch wenn Toga nicht mehr so oft zu spät zu Hause war, so war die Stimmung zwischen den Beiden immer noch angespannt. Die Hormone gingen nun mal auch mit Izayoi durch und sie seufzte. Der White Day stand vor der Tür und sie wusste ganz genau, dass Toga auch diesen Tag vergessen hatte. Aus diesem Grund erwartete sie auch nichts von ihm. Sie beneidete sie anderen Frauen, die weiße Schokolade bekamen. Ihr war bewusst, dass ihr Mann es auch nicht leicht hatte und doch hoffte sie wirklich, er würde ihr mehr Beachtung schenken.

Nach 17 Uhr wurde das letzte Kind ihrer Gruppe abgeholt und sie machte sich mit Sesshomaru auf dem Weg nach Hause. Als sie auf die Einfahrt fuhr staunte sie kurz. Sesshomaru rief nur “Papas Auto” aus. Verwundert sah sie das Auto ihres Mannes an, dann holte sie Sesshomaru raus und sah zum Haus. Es brannte tatsächlich Licht. Irritiert öffnete sie die Tür und trat ein. Sesshomaru zog sich schnell die Schuhe aus und lief in die Küche. “Papa”, hörte sie den Kleinen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, da sie genau wusste, wie sehr der Kleine an Toga hing und ihn in letzter Zeit auch vermisste.

Langsam folgte sie dem kleinen Mann und erstarrte in der Tür. Sie musste mehrere Male blinzeln, denn der Tisch war bereits gedeckt. Es standen Kerzen darauf und das Essen dampfte schon. Der Geruch von frisch gemachten Onigiri lag in der Luft. “Du...”, begann sie, doch er unterbrach sie gleich. “Alles Liebe zum White Day, Liebste.” Er lächelte und hielt ihr eine Pralinenschachtel hin. Sie nahm diese an und öffnete sie. “Selbstgemacht?”, fragte sie und ihre Augen wurden noch größerer. “Natürlich, nach dem Rezept meines Vaters”, meinte Toga stolz und Izayoi schniefte leicht. Sie musste ihre Tränen wegblinzeln. Damit hätte sie am aller wenigsten gerechnet.

“Oh Toga”, hauchte sie und fiel ihm um den Hals. Er schloss sie in seine Arme und küsste sanft ihren Hals und dann ihre Lippen. “Ich liebe dich über alles, Iza.” Seine Worte waren so voller Liebe, sodass sie fast dahin schmolz. “Verzeih, dass ich manchmal so vergesslich bin”, lächelte er. “Manchmal?”, fragte sie neckend und er lachte. Damit vergaß sie all den Ärger, denn sie auf ihn hatte. Gemeinsam aß die kleine Familie zu Abend und Toga räumte die Küche ab, während Izayoi Sesshomaru vorlas.

Kaum war Toga fertig, gesellte er sich zu den Beiden. “Da ist noch etwas was ich dir geben will”, meinte er und überreichte ihr noch ein Präsent. Erstaunt sah sie ihn an und lächelte. Eilig öffnete sie dieses und nun hatte er es geschafft, denn Izayoi weinte. Zum Vorschein kam ein Fotoalbum. Auf dem Einband waren sie zu dritt abgebildet. Sie blätterte darin und entdeckte viele Fotos. Angefangen hatte es mit der Zeit, als sie frisch zusammen waren und jeder besondere Moment war festgehalten worden. Auch ihre Hochzeit, das Ultraschallbild des Kindes und die Urlaubsfotos, die sie bei ihren Eltern machten. “Danke”, schluchzte sie und Toga zog sie zu sich. “Nicht dafür. Ich danke dir für deine Geduld mit mir”, flüsterte er und küsste liebevoll ihre Lippen.

Das erste 'Hn'

Nach dem White Day war es zwischen Izayoi und Toga fast so wie früher. Er verbrachte mehr Zeit zu Hause, da er neue Leute eingestellt hatte, und sie versuchte ihre Hormone zu zügeln. Mittlerweile war Izayoi im 7. Monat schwanger und man sah es deutlich. Toga überredete sie sich bei der Arbeit freistellen zu lassen. Wenigstens so lange bis die Geburt ihres Sohnes vorüber war und sie sich erholt hatte. Schnell merkte er, dass seine Liebste in letzter Zeit oft müde und ausgelaugt war. Dass sie einen Sohn bekommen würden, wurde den beiden bei der Untersuchung kurz nach dem White Day berichtet.

"Na gut, ich werde mich von der Arbeit freistellen. Aber ich möchte wieder arbeiten”, war schließlich ihre Bedingung und Toga willigte ein. Auch wenn er ihr versicherte, dass sie nicht mehr arbeiten müsse. Sein Gehalt reichte vollkommen. Er legte auch für seine Söhne ein separates Sparkonto an. Damit beide später sich keine Sorgen machen müssten. Sein eigener Vater riet ihm dazu, da man ja nie wissen konnte was geschehen würde. Auf diese Weise konnte er seinen Kindern einen guten Start ins Leben bieten. Selbstverständlich würden beide gerecht erben. Es wäre falsch, doch diese Gedanken wollte sich Toga nicht jetzt schon machen. Irgendwann einmal, aber nicht heute.

Heute würde es mit seiner Frau den dritten Geburtstag seines Sohnes feiern. Bei dem Gedanken musste er lächeln. Sein Sohn ist nun drei Jahre auf der Welt und bald würde sein zweiter Sohn das Licht der Welt erblicken. Stolz breitete sich in ihm aus und er seufzte zufrieden. Sein Leben war nun endlich so wie er es sich vorgestellt hatte. An diesem besonderen Tag arbeitete Toga nur bis zum Mittag, weshalb er sich schon auf den Heimweg machte.

Izayoi blieb mit Sesshomaru heute zu Hause und bereitete sein Lieblingsessen zu. Gebratene Nudeln mit Gemüse und Hänchen. Sie schmunzelte beim Kochen, weil der Kleine neben ihr begeistert zu schaute. Plötzlich hielt sie in der Bewegung inne. Der kleine Mann in ihrem Inneren hatte sich bewegt. Glücklich lächelte sie und sah zu Sesshomaru. “Willst du deinen kleinen Bruder auch mal spüren?”, fragte sie. Er nickte und sie nahm seine kleine Hand und legte sie sich auf den Bauch. Es dauerte etwas bis das kleinste Mitglied sich erneut bewegte. Sesshomarus Augen weiteten sich und er gluckste. “Bruder”, kam es flüsternd von ihm.

Tränen bildeten sich in den Augen der werdenden Mutter. Sesshomaru war wahrlich ein kleiner Engel. Jedoch hütete sie sich seit einiger Zeit ihn so zu nennen. Diese Bezeichnung missfiel ihm und er war danach oft grummelig. Einige Minuten blieben beide in ihrer Position, bevor sie sich weiter um das Essen kümmerte. Dabei hoffte sie, Toga würde die Geburtstagtorte nicht vergessen, die sie extra noch bestellt hatte. Kurz überlegte sie noch, ob sie ihrem Mann eine Nachricht schicken sollte, um ihn zu erinnern. Doch vergaß sie es im nächsten Moment, da Sesshomaru sie mit einem Gespräch ablenkte. Er fragte ganz süß, ob sein Bruder schon einen Namen hätte.

Das Essen kochte vor sich hin und die Haustür wurde aufgeschlossen. Sesshomaru sprang von seinem Platz auf und lief in den Flur. “Papa”, rief er laut und umarmte den großen Mann stürmisch. Izayoi hörte das Lachen der Beiden und kicherte nun auch. Sie fragte sich wie das wohl mit drei Jungs sein werden würde. Verträumt seufzte sie und deckte den Tisch ein. “Warte ich helfe dir, Liebste”, kam es von Toga und er stellte einen Karton auf die Theke ab. Während die Erwachsenen den Tisch eindeckten, nutzte Sesshomaru die Gelegenheit und blickte in den Karton. “Wow”, murmelte er und schnappte sich eine Beere. Diese steckte er sich in den Mund und genoss den Geschmack auf der Zunge. Erfreut gluckste er auf.

“Huch”, entwich es Togas Lippen und er hob seinen Sohnemann an. “Naschst du etwa ohne uns?”, fragte er und frech schüttelte der Kleine den Kopf. Izayoi lachte auf, als Toga ihn grimmig ansah. “Unverbesserlich”, murmelte sie, als auch Toga sich eine Beere stibitzte und genüsslich aß. “Setzt euch”, meinte sie lauter und beide Jungs befolgten ihre Worte. Gemeinsam aßen sie und lachten. Natürlich folgte Sesshomarus Lieblingstorte. Während Toga alles abräumte, bereitete Izayoi Kaffee für Toga, Tee für sich und Kakao für Sesshomaru zu.

Nachdem alles auf dem Tisch stand und die drei Kerzen brannten, lachte Izayoi, da der Kleine schon eine Beere im Mund hatte. Er liebte nun mal Erdbeeren. “Nun wünsch dir was, mein Kleiner”, meinte Toga neben ihm. Sesshomaru nickte und überlegte. Danach pustete er die 3 Kerzen aus und lachte erfreut, weil nun endlich seine geliebte Torte naschen durfte. Sogleich schnitt Izayoi diese an und jeder bekam ein Stück. Selbstverständlich holten die Jungs sich Nachschlag. Wo stecken sie das bloß hin?, wunderte sie die Schwarzhaarige und lächelte ihren Mann an. Beide waren so dünn und aßen doch ordentlich.

Toga bemerkte ihren Blick und lächelte zurück. “Möchtest du dich hinlegen?”, fragte er besorgt. “Alles gut. Ich werde mich gleich etwas ausruhen, wenn Sesshomaru solange mit dem Geschenke auspacken warten kann”, lächelte sie ihren Sohn an. “Geschenke später?”, fragte er und legte den Kopf schief. “Weißt du...”, begann Toga, doch sein Sohn unterbrach ihn. “Mama ausruhen. Geschenke später”, kam es entschlossen von ihm. Beide sahen ihn mit großen Augen an. “Er versteht mehr, als wir glauben, dass er es tut”, lachte Izayoi und stand langsam auf.

“Danke, mein Kleiner”, hauchte sie und küsste seine Stirn. Behutsam strich Sesshomaru über den Bauch seiner Mama. “Mama ausruhen, nicht bewegen”, befahl er fast schon und Toga lachte nun auf. Izayoi wuschelte ihm ein wenig durchs Haar. “Danke.” Damit ging sie ins Schlafzimmer und legte sich ein wenig hin. “Noch Kuchen?”, fragte Toga und Sesshomaru nickte. “JA”, rief er aus und schon verputzte der Kleine das nächste Stück. Toga war stolz auf seinen Sohn. Er war wahrlich ein Engel, auch wenn der Kleine das nicht gerne hörte. Nachdem auch Sesshomaru satt war, räumte Toga ab. Der Kleine half ihm so gut er konnte. “Danke”, lächelte er seinen Sohn an. Er war wirklich irgendwie Erwachsener.

Schmunzelnd begab sich Toga mit ihm in das Spielzimmer. Im kommenden Monat würden sie dieses herrichten für das Baby, doch bis dahin konnte Sesshomaru hier spielen. Plötzlich klingelte es an der Tür. Beide Jungs sahen auf. Sogleich sprang Toga auf und eilte in den Flur. Es sollte nicht ein weiteres Mal klingen, denn er wollte Izayoi nicht wecken. Schnell öffnete er die Tür und erstarrte. “Na endlich!”, brummte eine Frauenstimme. Die Person drängelte sich an ihm vorbei und sah ihn wütend an. “Kannst du mir erklären, was dieser Scheiß soll?”, keifte sie los. Toga schüttelte den Kopf und sah seine Exfrau mit zusammen gekniffenden Augen an. “Leise, Kimiko. Du hast kein Recht in meinem Haus rumzuschreien wie eine Verrückte”, entgegnete er ihr und schloss die Tür.

Herausfordernd blickte sie ihn an. “Was willst du hier?”, fragte er ruhig. “Was wohl?!” Unsanft stieß sie eine Zeitschrift an seine Brust. Verwirrt blickte Toga diese an. “Was soll dieser Mist?!”, kam es zähneknirschend von ihr. Toga verdrehte die Augen, als er den Artikel über die Hochzeit las. “Ich habe im August geheiratet. Ich weiß nicht wieso du dich hier aufspielst.”, antwortete er gelassen. “Wo ist dieses kleine Flittchen?!”, keifte Kimiko los, doch Toga packte unsanft ihr Handgelenk. “Lass das. Beleidige nicht meine Frau in meinem Haus. Du warst diejenige, die zigtausende Affären hatte, nicht sie!”, drohte er ihr mit einem eisigen Blick. “Als ob du mir drohen könntest!”, kam es herausfordernd von ihr.

Bevor Toga etwas sagen konnte, stand Izayoi im Türrahmen. “Was den hier los?”, fragte sie verwirrt und starrte die Frau neben ihrem Mann an. Kimiko musterte die Schwarzhaarige genaustens und blieb länger an ihrem Bauch stehen. “DU hast sie GESCHWÄNGERT?!”, rief sie aus und sah ihn wütend an. “ES REICHT! Verlasse auf der Stelle mein Haus, oder du wirst Japan nie wieder betreten”, knurrte Toga, da ihm langsam der Geduldsfaden riss. Kimiko wollte ihn anschreien, doch dazu kam sie nicht, da Izayoi ihre Stimme erhob. “Toga, lass sie reden. Es interessiert mich nicht, was sie denkt.” Verdutzt blickte der Angesprochene seine Frau an. Er ließ Kimikos Handgelenk los und ging zu Izayoi. “Du solltest dich ausruhen”, meinte er besorgt.

In diesem Moment lachte Kimiko auf. “Auf einmal so besorgt, Toga?” Ihre Stimme triefte nur so voller Ironie. Er ignorierte diese Bemerkung und führte seine Liebste zum Sofa. “Ruh dich aus, ich bin gleich wieder da”, meinte er und wollte gehen, doch Izayoi hielt sein Handgelenk fest. “Ihr solltet normal mit einander umgehen. Ihr habt doch einen gemeinsamen Sohn”, sprach sie ruhig, doch bei der anderen Frau kamen diese Worte nicht an. “Das interessiert mich nicht, was du sagst, Mi...”, grinste sie, doch das letzte Wort schnürte Toga ihr ab. “Es reicht”, erhob er seine Stimme. “Wenn du hier bist, um ausnahmsweise Interesse an deinem Sohn zu zeigen, bitte. Doch Beleidigungen werde ich hier nicht dulden!” Seine Stimme war bestimmend und ließ keine Widerworte zu.

Eingeschnappt ging Kimiko in das Zimmer in dem Sesshomaru versuchte zu malen. Natürlich bekam er alles mit. Toga folgte ihr lieber, denn die Sicherheit seines Sohnes lag ihm mehr am Herzen als alles andere. “Sesshomaru, mein kleiner Schatz”, hauchte sie und der Angesprochene blickte auf. Er sah diese Frau zum ersten Mal in seinem Leben. “Hn”, ertönte es von ihm und sie ging näher zu ihm. “Was soll dieses komische Wort?”, meckerte sie an Toga gewandt, doch dieser zuckte mit den Schultern. “Das hat er noch nie gesagt”, erklärte er wahrheitsgemäß. “Ich bin es doch, deine Mama”, versuchte sie es erneut. Der kleine Mann blickte mit seinen goldenen Augen sie an und schüttelte den Kopf. “Mama Iza”, kam es eiskalt von ihm.

Toga erschauderte, da er ihn noch nie so erlebt hatte. Spürt er etwa eine Abneigung gegen sie?, grübelte der Vater nach. “Das ist Unsinn... Ich bin deine Mutter!”, knurrte sie. Toga wollte eingreifen, doch da kam wieder ein “Hn” von Sesshomaru. “Du Mutter... Mama Iza”, plapperte er und stand auf. Eilig lief er aus dem Zimmer. Toga sah ihm verwirrt hinterher und dann zu seiner Exfrau. “Was...”, begann sie, doch er unterbrach sie. “Er kennt dich nicht, Kimiko. Woher auch, wenn du dich einen Dreck für ihn interessierst. Er hat gesprochen. Du magst zwar die Frau sein, die ihn geboren hat, doch Iza hat ihm die Liebe gegeben die nur eine Mama geben kann”, erklärte er.

Kimiko schnappte nach Luft und wollte ihren Exmann anschreien, aber da sprach er drohend weiter: “Wenn du es nur WAGEN solltest hier die Schuld bei uns zu suchen, bist du fehl am Platz. Du kannst gerne unseren Sohn besuchen, jedoch werde ich es nicht gestatten, dass du Iza, mich oder ihn anschreist, beleidigst oder dich aufführst wie eine Furie. Haben wir uns verstanden?” Seine Augen hatte er zu Schlitzen verengt und seine Stimme leicht und bestimmend erhoben. “Ja”, nuschelte sie wütend. “Wie war das?” “Schon verstanden”, kam es nahezu kleinlaut von ihr. “Gut, dann können wir nun normal und zivilisiert mit einander umgehen.” Nach diesen Worten ging Toga zurück ins Wohnzimmer und lächelte seine kleine Familie an. Er wusste, dass Kimiko früher oder später sein Grab werden würde, denn sie trieb ihn jedes Mal zur Weißglut.

Izayoi sah zu ihm auf. Bemerkte wie mitgenommen ihr Liebster war. “Komm her”, verließ es liebevoll ihre Lippen und er gehörte und setzte sich neben sie. “Ich liebe dich”, hauchte sie und küsste seinen Hals. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, denn seine Liebste wusste genau, wie sie ihn beruhigen konnte. “Ich dich auch”, erwiderte er und blickte zu Sesshomaru, der sich auch an ihn schmiegte. “Alles gut?”, fragte er besorgt und der Kleine nickte. Wütend stand Kimiko in der Tür und beobachtete die drei eingehend. Na warte, ich werde dich fertig machen., kreiste es in ihren Gedanken und dabei fixierte sie ihre Rivalin.

Toga wuschelte seinem Sohn durch die Haare und erntete einen bösen Blick. Er lachte auf und hob ihn auf seinen Schoss. “Also, die Frau da drüben ist deine Mama”, begann Toga und zeigte zu Kimiko. Sesshomaru schüttelte den Kopf. “Mutter da”, meinte der Kleine ernst. Sein Vater seufzte. “Tja wirst wohl damit vorlieb nehmen müssen, Kimiko.” Er sah sie direkt an und gold traf auf hellbraun. Zähneknirschend nickte sie und er sah ihr deutlich die Wut im Gesicht an. Schließlich kannte er sie leider viel zu gut. “Dann ist das auch geklärt”, seufzte der Mann der Runde. Sesshomaru lachte und blickte Izayoi an. “Geschenke?”, fragte er mit leuchtenden Augen und diese nickte.

Sofort hüpfte der Kleine vom Schoss runter und lief ins Kinderzimmer, da dort seine Geschenke auf ihn warteten. Izayoi schmunzelte und folgte dem Kleinen. Kimikos Blick sprach Bände. Toga seufzte. “Du weißt noch nicht mal wann du den Kleinen geboren hast?” Er schüttelte den Kopf darüber. “Und da willst du dich als seine Mutter ausgeben... Du bist doch nur hier, weil du diesen Artikel gelesen hast, stimmt es?”, fragte er wohl wissend, dass er sie durchschaut hatte. Erneut seufzte er, bevor er seiner Frau folgte und das Strahlen seines Sohnes erblickte. Bei diesem Anblick vergaß er alles andere.

Kimiko hatte schwer mit sich zu kämpfen, doch sie würde gute Miene zum bösen Spiel machen. Früher oder später würde sie Toga einen Strich durch die Rechnung machen. Niemand, absolut niemand behandelte sie so wie er es tat. Lächelnd betrat sie den Raum und rollte mit den Augen. Ihren Sohn würde diese Frau niemals ihr Eigen nennen. Sie würde ihm schon noch beibringen, dass sie seine Mutter war und nicht dieser Ersatz. Erhobenen Hauptes kam sie näher, setzte sich hinter seinen Sohn und küsste sanft seine Stirn. Toga beobachtete seine Exfrau genaustens. Er war nicht so dumm, dass er dieser Schlange noch einmal traute.

So gut es ging ertrug er ihre Anwesenheit. Einige “Hn”s später, verließ Kimiko das Haus. Toga war mehr als froh sie endlich losgeworden zu sein. Sesshomaru schlief bereits und Izayoi wollte sich einen Tee machen. “Sehr sympathisch”, kam es sarkastisch ihr über die Lippen. “Ist mir nicht aufgefallen”, konterte er und umarmte sie liebevoll von hinten. Ein zarter Kuss auf den Nacken folgte. Seine Hand ruhte auf ihrem Bauch. “Geht es dir gut?”, fragte er besorgt. Sie nickte und lehnte sich an ihn. “Ich komme mit ihr schon klar, solange sie Sess nicht wehtut.” “Mein Engel”, hauchte er und küsste sie hinter dem Ohr. Sie kicherte und dreht sich in seiner Umarmung. “Ich liebe dich, Liebster.”

Kaum sagte sie es, schon küsste er sie und drückte sie an sich. “Ich liebe dich auch”, flüsterte er an ihre Lippen und legte seine Stirn auf ihre. “Nun ruh dich aus. Ich bringe dir den Tee.” Schwach nickte sie und ging ins Schlafzimmer. Sie zog sich um und legte sich ins Bett. Dabei nahm sie ihr Buch und las darin, bis Toga mit dem Tee kam. “Möchtest du noch etwas?”, fragte er und sie lächelte. “Ruh dich auch aus. Es war ein langer Tag.” Er nickte und zog seine Sachen aus und legte sich zu seiner Liebsten. “Bist du nicht müde?”, wollte er wissen und sie schüttelte den Kopf. Die schwarzhaarige nippte an ihrem Tee und lehnte sich an Toga. Er küsste ihre Stirn und nahm ihr Buch. Leise las er ihr vor, während sie den Tee genoss.

Nachdem sie ihre Tasse geleert hatte, wollte selbst weiterlesen, doch Toga ließ es nicht zu. Ergeben kuschelte sie sich an ihn und lauschte seiner Stimme. Zwischendrin kicherte sie, weil sie sein grummeln bemerkte. Toga bemerkte erst jetzt welche Art Roman er vorlas. “Wirklich?”, fragte er sie und Izayoi lachte leise. “Ach komm schon. Es ist inspirierend”, meinte sie neckend und ihr Liebster seufzte. Danach las er weiter: “Im Mondschein entdeckte er ihr Antlitz und war wie verzaubert. Sollte er es wagen sich zu nähern? Sollte er etwas sagen? Der Scham wich die Angst davor, dass sie wieder entschwinden würde.” Toga grummelte. Er verstand nicht was daran so gut sein sollte, doch seiner Frau schien die Stelle besonders zu gefallen, denn sie ergänzte die nächsten Worte.

Gebannt lauschte nun er ihrer lieblichen Stimme. Nach ihren letzten Worten, schmunzelte Toga. “Wie oft hast du es schon gelesen?” “Einige Male”, kicherte sie und blickte zu ihm auf. Sie sah sein Lächeln auf den Lippen. “Gib es zu dir hat die Stelle auch gefallen”, stichelte sie verspielt, während Toga sich räusperte. “Ach was.” Er lachte und zog seine Liebste an sich. “Ich würde es viel lieber nachspielen”, grinste er breit. “So, so... ich bezweifle, dass ich jetzt um diese Zeit irgendwo eine rothaarige Dame finden kann.” Seine Augen weiteten sich und sie musste lachen. Sie liebte es ihn aus der Fassung zu bringen und das hatte sie nun geschafft.

Kurz darauf schüttelte Toga seinen Gedanken fort und blickte tief in ihre braunen Augen. “Rote Haare würden dir nicht stehen”, meinte er und sie errötete. Nun hatte er sie aus dem Konzept gebracht. Grinsend stahl er sich noch einen Kuss und zog sie leicht auf sich. Sie lächelte ihn an und küsste sich sanft eine Spur an seinem Hals entlang. “Dann wollen wir ein wenig spielen”, hauchte sie zweideutig gegen seine Haut und er knurrte erregt auf.

Baby

Nach Sesshomarus Geburtstag gab es mal ruhige, aber leider auch stressige Zeiten. Dummerweise ließ sich Kimiko immer öfter blicken und Toga war sehr angespannt. Izayoi ignorierte diese Frau so gut es ging. Ihre Sticheleien, sie sei fett geworden und Toga würde niemals so was Hässliches lieben, ließen Izayoi mehr als kalt, denn sie kannte Toga wohl um einiges besser als diese Person.

Heute machte sich die Schwangere auf den Weg zu ihrem monatlichen Termin. Diesmal konnte Toga leider nicht mit, aber Sesshomaru bestand darauf mit zu kommen. Sie fand es sehr süß von ihm. Geduldig saßen sie gemeinsam im Warteraum und Izayoi las dem Kleinen etwas vor. Als sie aufgerufen wurde, sprang er auf und sah zu seiner Mama. Sie lächelte ihn liebevoll an und zusammen gingen sie in den Untersuchungsraum.

Dort wurde erst das Gerät für den Herzschlag angeschlossen und Izayoi sollte dabei möglichst liegen bleiben. Sesshomaru beobachtete alles ganz genau und blickte mit großen Augen zu seiner Mama, als der Herzschlag ertönte. “Das ist dein kleiner Bruder”, erklärte sie sanft und lächelte. “Der Herzschlag zeigt uns, dass es ihm gut geht.” Freudig nickte der Kleine. Er blickte sich um und entdeckte ein Buch. Schnell holte er es und besah es sich. Ein Bilderbuch war perfekt für sein Vorhaben und er setzte sich zu Izayoi auf die Liege. Schmunzelnd beobachtete sie ihn und kicherte, als der Kleine begann ihr die Bilder zu erklären.

Auf diese Weise verlief die Zeit viel schneller als gewöhnlich. Selbst die Krankenschwestern waren sehr angetan von dem Kleinen. “Er ist ja ein Engelchen”, quietschte eine und erntete nur ein “Hn” als Reaktion. Izayoi lachte leise und sie wurde gleich zur Ärztin gebracht. Auf der Liege machte es sich Izayoi bequem und Sesshomaru kletterte ebenso darauf und sah gespannt auf den Bildschirm. Durch den Ultraschall konnte er seinen kleinen Bruder nun auch mal sehen. “Bruder”, lächelte er und sah zu seiner Mama. Diese nickte und die Ärztin führte ihre Messungen durch. “Alles bestens, Frau Ashida. Der kleine Mann hat sich prächtig entwickelt.” Über diese Worte freute sie sich sehr. “Ich mache noch einige Bilder für ihren Mann”, kam es der Dame mit dem weißen Kittel über die Lippen. Erfreut nickte die Schwangere.

Nachdem alles Notwendige eingetragen wurde und sie die Bilder erhielt, machten sich die Beiden wieder auf den Heimweg. “Sess, möchtest du irgendwohin?”, fragte sie lächelnd und er schüttelte den Kopf. “Mama ausruhen!”, meinte er bestimmt und sie sah ihn perplex an. Im nächsten Moment kicherte sie und nickte. “Na gut, aber du rufst Papa an und sagst ihm er soll was zum Essen mitbringen”, zwinkerte sie und der Kleine strahlte. Geschickt angelte er ihr Handy aus der Tasche und reichte es ihr. Sie wählte die Nummer und gab es ihm zurück. “Papa”, rief der Junge aus und sie hörte Togas lachen. “Bruder geht es gut. Mama nun ausruhen. Bringst du Essen mit?” Izayoi beobachtete Sesshomaru beim Telefonieren und lächelte. Er war eindeutig zu erwachsen für sein Alter, aber vielleicht kam es nur ihr so vor.

Erst als sich die Herren entschieden, was es zu Essen geben würde, legte Sesshomaru auf und Izayoi fuhr auf die Auffahrt. Gemeinsam stiegen sie aus und gingen ins Haus. Es wieder ein heißer Tag und die Schwarzhaarige fühlte sich so unendlich müde. Der kleine Mann brachte seine Mama in ihr Bett und deckte sie zu. “Ausruhen!” “Aber...”, begann sie, doch er schüttelte den Kopf. Sogleich verschwand er aus dem Raum und kam mit einem Glas Wasser wieder. Diesen stellte er ab und lächelte. “Ich geh spielen”, meinte er und verließ den Raum wieder. Schmunzelnd blickte sie ihm nach und seufzte. Sie schrieb Toga, dass sein Sohn sie ins Bett verfrachtet hatte. Als Antwort bekam sie nur einen grinsenden Smiley. Sie verdrehte leicht die Augen und nahm ein Buch zur Hand.

Irgendwann schien sie eingeschlafen zu sein, denn als sie wach wurde, erschrak sie leicht. Sie sah zur Uhr und wurde blass. Drei Stunden waren vergangen. Sie kämpfte sich auf die Beine und schlürfte langsam in Sesshomarus Zimmer. Dieser malte etwas und sie kam näher. Ihre Augen wurden groß, als sie das Bild erkannte. Er hatte sich selbst und ein Baby gemalt. “Bruder”, kicherte er und blickte zu ihr auf. Sie lächelte und setzte sich zu ihm. “Entschuldige”, flüsterte sie, doch er schüttelte den Kopf. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hörten sie die Haustür. Der Kleine sprang auf und lief in den Flur. “Papa!”, rief er aus und langsam folgte sie ihm.

Sofort wurde sie von ihrem Mann begrüßt. Er küsste sie liebevoll. “Gut geschlafen?”, fragte er und sie nickte. “Sess hätte mich wecken sollen”, seufzte sie schuldbewusst, doch Toga schüttelte den Kopf. “Er weiß, dass dich die Hitze müde macht. Mach dir da keine Gedanken. Ich bin mir sicher, er hat die Ruhe auch genossen”, lachte der große Mann und der Kleine grinste seinen Papa an. Toga hatte für sie alle von seinem Lieblingsrestaurant etwas mitgebracht. Da Izayoi sich mehr schonen sollte, kochte er meistens, ab und an brachte er Essen mit. Je nachdem wie stressig sein Tag war.
 

Weitere Tagen zogen an der kleinen Familie vorbei. Glücklicherweise war Kimiko seit knapp einem Monat nicht da. Toga erfuhr, dass sie im Ausland auf einer Modenschau war und erst ab September wieder in Japan wäre. Ihm war es nur Recht. Je weniger Kontakt er mit ihr hatte, umso besser. Laut Geburtstermin sollte sein Sohn in 2 Wochen kommen. Deshalb nahm er sich die Zeit frei und war nur über das Notfall Handy erreichbar. Schließlich wollte er das Zimmer für das Neugeborene einrichten. Sesshomaru half seinem Papa die Spielsachen in Kisten zu packen und diese in seinen eigenen Raum zu bringen.

Nachdem die Räumlichkeit leer war, legte Toga den Boden mit einer Folie ab. Da sein Sohn mithelfen wollte, dachte er es würde nicht schaden, es ausnahmsweise Selbst zu machen. Lächelnd beobachtete er seinen Sohnemann, der die Rollen und Pinseln bereit legte und den Eimer voll Farbe heben wollte. Jedoch kam Toga ihm zu vor. “Das ist zu schwer”, erklärte er und kippte ein wenig Farbe in einen Behälter. Eifrig schnappte sich der Kleine einen Pinsel, tunkte es in die Farbe und begann die Wand zu bemalen. Diese Handlung brachte Toga zum Lachen. “Das machst du sehr gut”, lobte er seinen Sohn. Dieser lachte erfreut und machte weiter. Also kümmerte sich der Herr des Hauses um die anderen Wände des Zimmers.

Knapp zwei Stunden später wurde Izayoi wach. Langsam erhob sie sich und ging in die Küche, um Tee für sich zu kochen. Da sie ihre Jungs nicht im Wohnzimmer vorfand, wollte sie im ‘Babyzimmer’ nach den beiden sehen. Die Tür stand offen und sie spähte hinein. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, musste sie anfangen zu lachen. Beide Jungs drehten sich zu ihr um. Beide fragend eine Augenbraue erhoben und die Schwangere lachte nur noch mehr. “Ihr seht großartig aus”, brachte sie zwischen ihren Lachern hervor und die Jungs sahen sich gegenseitig an. Im nächsten Moment lachte Toga los und Sesshomaru gluckste leicht.

Kurze Zeit später hatte sich Izayoi gefangen. “Sess, wir gehen mal baden und Papa macht deine Wand fertig.” “Oh ja”, rief der Kleine, legte den Pinsel akkurat beiseite und stand schon vor der Schwarzhaarigen. Sie lächelte Toga an und dieser nickte. Sogleich verschwanden die Beiden im Badezimmer. Toga lächelte, da Sesshomaru den unteren Teil der Wand geschafft hatte. Sofort machte er sich an die Arbeit und strich den Rest fertig. Danach besah er sich seine Schablonen und entdeckte einige Autos. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Mannes. Sogleich öffnete er einen roten Farbeimer und malte das Auto mit Hilfe der Schablone auf eine der Wände.

Nachdem er sein Kunstwerk beendet hatte, schloss er die Farbe wieder ab und räumte alle Rollen und Pinseln zusammen. Auswaschen müsste er im Bad machen, doch da musste er erst warten bis Sesshomaru fertig war. Demnach sah er nach wie weit der Kleine war. Izayoi zog ihn bereits an. “Papa sieht komisch aus”, gluckste er und die Schwarzhaarige sah lächelnd zu ihrem Mann. “Da hat er Recht.” “Jaja, ich gehe gleich auch in die Wanne”, lachte er. “Doch vorher muss ich noch die Pinsel auswaschen.” Mit diesem Satz verließ er das Bad. Sesshomaru sah seinem Vater hinter. “Na geh schon”, meinte Izayoi und er tapste los. Sie ließ das Wasser ablaufen, um für Toga neues heißes Wasser einzulassen.

Lächelnd streichelte sie sich über den Bauch. “Ich hoffe du wirst genauso wie die Beiden”, kicherte sie. Der Rest des Tages verlief sehr schnell. Während Toga sein Bad genoss, las die Schwangere mit ihrem Sohn in einem Buch. Sesshomaru liebte Märchen, ganz besonders den König der Löwen. Löwen fand er schon damals sehr majestätisch und faszinierend. Auch wenn Izayoi die Geschichte zum gefühlten 100. Mal vorlas, so war der Kleine immer mit leuchtenden Augen dabei. Da Toga im Bad fertig war, aß die kleine Familie gemeinsam und sie sahen sich einen schönen Kinderfilm an. Währenddessen Sesshomaru natürlich einschlief, auch wenn er sich davor dagegen wehrte.
 

Einige Tage danach wurde Toga in die Firma gerufen. Zwei Teams hatten ein Problem und konnten es ohne den Chef nicht lösen. “Geh ruhig, Liebster. Der Kleine lässt sich Zeit und sollte doch was sein, ruf ich dich an”, lächelte die Schwarzhaarige ihn an. Schwach nickte er und küsste seine Frau. “Pass gut auf Mama auf, Sess. Ruf mich sofort an, wenn etwas nicht stimmt”, trug er seinem Sohn auf und dieser nickte eifrig. Toga wuschelte Sesshomarus Haare und liebkoste noch einmal die Lippen seiner Frau. “Meldet euch”, ermahnte er erneut und Izayoi nickte. “Nun geh schon, dann bist du früher wieder da.”

Eilig zog sich Toga seine Schuhe an und verließ das Haus. Zurück blieben die Schwarzhaarige und ihr kleiner Sohn. “Was sollen wir noch machen?”, fragte sie den Kleinen und er sah zu ihr auf. “Lesen?”, kam es unsicher über seine Lippen und er klimperte mit den Augen. Ihr Herz schmolz fast dahin. Wie könnte sie da nur nein sagen, also nickte sie und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Sesshomaru holte sein Lieblingsbuch und noch ein weiteres heraus. Izayoi grinste schon bei den Titeln. ‘Der König der Löwen’ und ‘Tarzan’. Er war von beiden Geschichten sehr fasziniert gewesen.

Auf diese Weise verbrachten sie den Vormittag zusammen und auch den Nachmittag. Zwischendrin aßen sie etwas und spielten natürlich. Während Izayoi sich etwas ausruhte malte Sesshomaru für seine Eltern ein paar Bilder. Als plötzlich eine Tasse zu Bruch ging. Erschrocken blickte der Kleine auf. Er ließ alles liegen und lief in die Küche. Izayoi keuchte leicht und atmete tief durch. “Gomen, Sess. Ich habe dich erschreckt”, meinte sie sanft und hielt sich am Stuhl fest. “Bringst du mir mein Telefon?”, fragte sie. Nickend eilte schon der Kleine ins Schlafzimmer und holte ihr Handy. Geschockt blieb er in der Tür stehen, da Izayois Gesicht schmerzverzerrt war. “Du musst noch waten”, flüsterte sie immer wieder und hoffte, der Schmerz würde nachlassen.

Erleichtert atmete sie auf und lächelte Sesshomaru an. Dieser kam näher und sah sie mit großen Augen an. “Alles ist gut, mein Kleiner. Dein Bruder beschließt wohl früher zu kommen”, versuchte sie ihn zu beruhigen. Eilig tippte sie die Nummer des Krankenhauses, bei dem sie sich für die Geburt angemeldet hatte. In wenigen Minuten hatte sie alles durchgegeben und ein Krankenwagen sei bereits unterwegs. Sie setzte sich und atmete ruhig. “Holst du noch die Tasche aus dem Zimmer?”, fragte sie und der Kleine nickte. Zum Glück war diese nicht schwer, schließlich war da nur das nötigste drin.

Kaum war Sesshomaru wieder bei seiner Mutter klingelte es an der Tür. Izayoi erhob sich langsam und ging vorsichtig in den Flur. Sesshomaru folgte ihr mit der Tasche und dem Handy. “Frau Ashida?”, wurde sie gefragt und sie nickte. Sofort wurde sie in den Rollstuhl gesetzt. “Wir bringen sie beide ins Krankenhaus und unterwegs können sie ihren Mann informieren”, sprach eine junge Krankenschwester und streichelte beruhigend Izayois Hand. Die Schwangere lächelte Sesshomaru noch einmal an. Im gleichen Moment nahm der Fahrer des Krankenwagens dem Kleinen die Tasche ab. “Ich trage es, junger Mann”, lächelte er und Sesshomaru nickte. Als Izayoi sich erneut verkrampfte blickte der Kleine panisch zu ihr. “Mama?”, fragte er unsicher. “Alles... gut”, kam es so ruhig wie möglich von ihr. “Ruf Papa an.”

Sofort nickte er und wählte Togas Nummer. “Liebste?”, meldete sich sein Vater und er schniefte kurz. “Papa... Mama hat aua... wir fahren los mit großem Auto”, brachte Sesshomaru heraus und Toga erstarrte. “Sess gib mir deine Mama.” “Mama aua”, schniefte er erneut und Izayoi nahm sanft Sesshomarus Hand. Er blickte zu ihr auf und gab automatisch das Handy an sie. “Liebster, ich glaube der Kleine will nicht länger warten. Krankenwagen hat uns gerade abgeholt. Kommst du ins Krankenhaus?”, fragte sie und biss sich auf die Unterlippe. “Natürlich. Bin sofort unterwegs!”, meinte Toga und legte auf.

Nach kürzester Zeit erreichte der Krankenwagen die Klinik. Sofort wurde Izayoi in den Kreisssaal gebracht. Sesshomaru setzte sich zu seiner Mama und ließ sie nicht aus den Augen. Er wollte bei ihr bleiben bis sein Papa kam. Alle Vorbereitungen wurden getroffen und Toga kam schnaufend bei den beiden an. “Verzeih...”, begann er, doch sie schmunzelte leicht. “Atmen”, meinte sie und lächelte. “Es wird noch etwas dauern.” Verwirrt nickte der werdende Vater und küsste seine Frau. Danach setzte er sich zu ihr und hielt ihre Hand. “Sonst geht es dir gut?”, fragte er besorgt und sie nickte. “Ich habe nur mich und Sess erschrocken. Darauf war ich nicht vorbereitet”, erklärte sie und sah zu ihren Jungs.

Sesshomaru war immer noch ein wenig erschrocken über diese Situation. Verstehend nickte Toga und küsste ihren Handrücken. Sesshomaru blickte zwischen seinen Eltern hin und her. Kurz ließ Toga die Hand seiner Liebsten los und setzte Sesshomaru auf seinen Schoss. Danach ergriff er ihre Hand und streichelte mit dem Daumen über den Handrücken. “Weißt du, Sess. Deine Mama hat Schmerzen, weil dein kleiner Bruder sich in ihr zu stark bewegt. Deshalb werden die Ärzte deiner Mama helfen, dass er rauskommt”, erklärte der Ältere liebevoll und die Augen seines Sohnes weiteten sich. “Kleiner Bruder dann da?”, fragte er und sein Vater nickte. “Und Mama keine Schmerzen hat?” Nun schüttelte Toga den Kopf und der Kleine nickte und schmiegte sich an seinen Papa.

“Deshalb werden wir noch etwas da bleiben und dann gehst du mit einer netten Dame nach draußen. Vielleicht liest sie dir etwas vor”, meinte Toga liebevoll und Izayoi nickte. “Ich würde gerne deiner Mama helfen. Denkst du schaffst es auf uns zu warten?” Sofort nickte Sesshomaru und legte seine kleine Hand auf Izayois. “Mama schafft das”, murmelte er und brachte die werdende Mutter zum Lächeln. Damit war es geklärt. Toga bat eine der Schwestern sich um seinen Sohn zu kümmern. Natürlich würde er für die Zeit eine Entlohnung einrichten. “Ich bin gleich zurück, Liebste”, meinte Toga liebevoll und küsste die Stirn seiner Frau.

Mit Sesshomaru auf dem Arm verließ er den Raum. Die Schwester zeigte auf ein abgesondertes Zimmer. “Dort findet sich sicher eine Schwester, die auf den kleinen Mann aufpasst. Ich bin für ihre Frau eingeteilt.” Toga nickte dankend und klopfte an. Nachdem er herein gebeten wurde, trat er ein und wurde gleich gemustert. Er war es gewohnt, schließlich war es selten weiße Haare zu haben und noch dazu goldene Augen. “Guten Tag die Damen. Meine Frau liegt in den Wehen und ich würde ihr gerne beistehen”, begann er und ein leichter Seufzer war von ihnen zu hören. “Würde sich jemand finden, der so lange auf meinen kleinen Sesshomaru aufpassen kann? Natürlich bezahlte ich diese Zeit.” Die drei Damen sahen sich an und dann den Kleinen. “Gott ist er niedlich”, quietsche eine und Toga verkniff sich ein schmunzeln, da Sesshomaru mit einem “Hn” reagierte.

Nach einigen Minuten waren sich die drei einig. Sie würden sich abwechseln, je nachdem welche Zeit hatte. Er dankte ihnen und sah zu seinem Sohn. “Sei schön brav und ich hole dich sobald dein kleiner Bruder da ist”, meinte er und küsste sanft Sesshomarus Stirn. Dieser grummelte leicht und nickte. Sogleich wurde der Kleine Toga abgenommen und der werdende Papa konnte zurück zu seiner Frau eilen. “Was möchtest du machen?”, wurde Sesshomaru direkt gefragt und er blinzelte einige Male. “Malen?”, fragte er und zeigte auf die Stifte auf dem Tisch. Die Dame nickte und setzte ihn am Tisch ab. Sie holte einige Blätter hervor und reichte ihm diese mitsamt den Stiften. Sofort malte er drauf los. “Süß”, quietschten alle drei fast zeitgleich.

Die Zeit verging und Sesshomaru wurde immer nervöser. Es waren nun mehr als drei Schwestern im Raum und alle schienen ihn für niedlich und süß zu erachten. Innerlich hoffte er sehr, sein Papa würde ihn endlich wieder abholen. Nach einer halben Ewigkeit klopfte es an der Tür und Toga spähte herein. Sesshomaru strahlte ihn an und lief gleich zu ihm. “Papa”, nuschelte er und schmiegte sich an besagten heran. Sein Vater schmunzelte leicht und er dankte noch einmal den Damen. Diese winkten ab und meinten nur: “So ein süßer Engel. Er war ganz brav.” Toga nickte und ließ dennoch einen Check für die Schwestern da.

Kurz danach brachte er seinen Sohn in das Zimmer, in dem Izayoi gerade seinen zweiten Sohn stillte. Er lächelte seine Frau liebevoll an. Diese sah müde aus und abgekämpft. Sesshomaru ließ sich von Toga hochheben und blickte zu seinem kleinen Bruder. “So klein”, hauchte er und sein Vater lachte. “Deshalb müssen wir alle 3 auf ihn aufpassen. Das ist Inu Yasha, dein kleiner Bruder.” Sesshomaru nickte und streichelte sanft über den Kopf des Neugeborenen. “Inu”, flüsterte er und sah seine Mama an. “Keine Schmerzen?”, fragte er und schüttelte den Kopf. “Alles gut, mein Kleiner.” Nun war die Familie zu viert.

Schreinbesuch

Die nächsten Tage waren schwer für Sesshomaru, denn er verstand nicht, warum seine Mama und sein kleiner Bruder nicht Heim durften. Die ganze Zeit über schmollte er und Toga versuchte es ihm immer wieder zu erklären. Jedoch blieb der Kleine weiterhin bockig. Erst als Izayoi und Inu Yasha zu Hause waren, war er wieder wie sonst auch. Wobei einen Unterschied gab es doch, denn er passte mit Adleraugen darauf auf, dass es seinem Brüderchen gut geht. Beide Eltern schmunzelten darüber, aber Sesshomaru freute sich auf sein Brüderchen.

Die nächsten zwei Wochen blieb auch Toga zu Hause. Er hatte nur nach dem Rechten sehen müssen wegen einiger Projekte. Sesshomaru wollte natürlich auch nicht in den Kindergarten. “Wenn Papa zu Hause ist, wieso sollte ich dann gehen?” war sein Argument und irgendwie könnten die Erwachsenen es nicht gegensteuern. Die kleine Familie unternahm einige Besorgungen. Bettchen und Kommode für den Nachwuchs hatte Toga ja noch von Sesshomaru, doch der Größere würde bald ein neues Bett brauchen und auch einen Schreibtisch.

Aus diesem Grund verbrachten Toga und Sesshomaru einen Tag lang im Möbelhaus. Izayoi blieb mit Inu Yasha zu Hause und bereitete etwas zu essen zu. Sie war zwar ab und zu noch müde, da der Sommer sehr warm war, doch Toga nahm ihr vieles ab. Gemeinsam würden sie all das ohne Probleme schaffen. Ein Lächeln zeichnete ihr Gesicht, als sie zu ihrem Kleinsten blickte. Er hatte genau wie sein Vater und Bruder weißes Haar und goldene Augen. “Etwas Besonderes”, murmelte sie und kochte summend weiter. Bald würden ihre zwei Jungs wieder kommen.

Nachdem die Familie wieder komplett war, aßen sie gemeinsam und Toga baute mit Sesshomaru alles notwendige bereits auf und Izayoi sang Inu Yasha in den Schlaf. Oft beruhigte sich der Kleine dadurch. Ab und an erzählte Sesshomaru seinem kleinen Bruder Geschichten, auch wenn er dies nicht verstehen würde, so freute sich der Ältere darüber. Toga und Izayoi ließen ihm die Freude. Es war immer wieder schön anzusehen wie er sich um Inu Yasha sich sorgte. Der große Bruder, den sich beide für ihren Kleinen wünschen konnten.

Die Tage vergingen und Toga ging widerwillig zur Arbeit. Aber er sollte sich wieder blicken lassen. Zudem organisierten sie alles für den bevorstehenden Schreinbesuch. Schließlich mussten die Großeltern ebenso anreisen. Jedoch sorgte sich Izayoi immer mehr um Sesshomaru. Er weigerte sich schlichtweg in den Kindergarten zu gehen. Obwohl er dort mittlerweile gute Freunde hatte, so wollte er nicht gehen. Richtig verstehen konnte sie ihn nicht und müsste das wohl gemeinsam mit Toga besprechen. Am besten heute Abend., fasste sie den Entschluss. Geschickte kümmerte sie sich um den Haushalt und kochte was Schönes für ihre Jungs, auch wenn der jüngste lieber Milch trank.

Etwas später als sonst kam Toga nach Hause und begrüßte erst seine Frau, dann Sesshomaru und Inu Yasha. Alle erhielten einen liebevollen Kuss auf die Stirn. “Gomen, Liebste”, lächelte er, doch sie schüttelte den Kopf. “Lass und essen!” “Oh ja”, rief Sesshomaru und setzte sich an den Tisch. Da Izayoi bereits alles mit ihrem Sohn eingedeckt hatte, folgten seine Eltern ihm und sie begannen zu essen. Ein kurzer Blick von Izayoi reichte ihm, um zu wissen, dass der kleine Mann sich wieder geweigert hat in den Kindergarten zu gehen. “Und wie war es heute mit deinen Freunden, Sess?” Überrascht blickte der Angesprochene seinen Vater an. “Ich war nicht da”, grummelte er vor sich hin und Toga seufzte. “Wieso nicht?” “Weil ich nicht wollte!”, kam es patzig von dem Kleinen. “Ich dachte dir gefällt es dort mittlerweile. Du hast viele Freunde, die auf dich warten.”

Die Worte seines Vaters brachten ihn zum Schmunzeln. “Ja ich habe Freunde dort, doch... kann ich hier nicht weg”, nuschelte er weiter sich hin. Izayoi und Toga sahen erst sich fragend an und dann den Kleinen. “Sess, was bedrückt dich, dass du nicht hingehen willst?”, fragte Izayoi sanft. “Dann ist Inu mit Mama ganz allein. Das will ich nicht.” Seine Stimme klang etwas zittrig. Überrascht hob Toga eine Augenbraue hoch. “Wie meinst du das?” “Na wir müssen sie doch beschützen. Papa arbeiten, also ich aufpassen”, verkündete er stolz. “Du willst nicht in den Kindergarten, weil du sie beschützen willst?” Sesshomaru nickte heftig auf die Frage seines Vaters.

Mit so einer Antwort hatte keiner von beiden gerechnet. “Sess, das ist ganz lieb von dir, aber deine Freunde warten schon auf dich”, begann Izayoi, doch er schüttelte den Kopf. Kurz überlegte die Schwarzhaarige und machte ihm einen Vorschlag: “Was wäre, wenn Inu und ich dich nach dem Kindergarten abholen und wir machen was tolles zu dritt?” Seine Augen leuchteten und wurden groß. “Wann?”, fragte er. “Inu schläft doch meist zur Mittagszeit und wir holen dich sofort danach ab, sobald er wach ist. Wäre das eine Möglichkeit?” Toga nickte lächelnd seiner Frau zu. Für ihn klang das nach einer guten Lösung. Schließlich wäre es nur ein knappes Jahr, bis Izayoi wieder arbeiten wollte und für Inu Yasha einen Platz im Kindergarten bereits angemeldet hatte.

Sesshomaru überlegte und nach einem “Hn” nickte er. “Na gut, aber ihr kommt mich abholen, sonst gehe ich alleine Heim”, meinte er halb trotzig und brachte seine Eltern zum Lachen. “Sobald Inu wach wird, werde ich mit ihm dich abholen, versprochen, mein Kleiner”, kicherte die Schwarzhaarige. “Dann bring ich dich morgen früh hin und Mama mit Inu holen dich ab?”, wollte Toga sichergehen. Sein Sohn nickte und meinte ein gleichgültiges: “Wenn es sein muss.” Damit war dieses Problem auch wieder gelöst. Nach dem Essen las Toga beiden Jungs etwas vor, während Izayoi sich eine ausgiebige Dusche gönnte. “Meine drei Jungs”, lächelte sie verträumt und genoss das warme Wasser.

Die folgenden Tage waren mal wieder turbulenter. Denn die Großeltern der Jungs kamen 3 Tage vor dem Schreinbesuch an und halfen bei den Vorbereitungen. Es war Tradition 31 Tage nach der Geburt eines Jungen einen Tempel aufzusuchen. Toga hatte es damals mit Sesshomaru auch getan und Inu Yasha sollte auf diese Weise den Göttern vorgestellt werden. Gleichzeitig wollten sich die Eltern für seine Ankunft und Gesundheit bedanken. Izayoi mochte dieses Ritual und zögerte keinen Moment.

Aya würde zu diesem Tag etwas spezielles tragen, so wie es immer von der Oma gemacht wurde. Da Scarlette nicht dem Glauben angehörte, hielt sie sich aus der Planung heraus. Kenshin und Togas Vater Takeru kümmerten sich um die Auswahl des Tempels. Schließlich entschlossen sie sich auch den gleichen zu nutzen wie Takeru selbst es vor vielen Jahren mit Toga tat. Gemeinsam besuchten die drei Herren den Hirugashi Schrein, um mit dem Priester zu sprechen.

Die Damen blieben mit den Kindern zu Hause, da Izayoi sich nicht wohl fühlte bei der Hitze. Sesshomaru achtete sehr darauf, dass seine Mama genug trank und aß. “Er ist wirklich wie sein Vater”, bemerkte Aya und Scarlette nickte. “Und Großvater. Sie sind sehr fürsorglich.” “Aber nur bei Frauen”, meinte Izayoi lachend und die anderen Beiden lachten mit. “Aber bei Inu ist er auch so”, bemerkte die Blondine der Gruppe. Izayoi zuckte mit den Schultern. “Vielleicht weil er zur Familie gehört. Die Jungs im Kindergarten behandelt er nicht anders.” “Wir werden sehen wie er es in der Schule handhaben wird”, meinte Aya lächelnd und sie kümmerten sich um das Essen.

Schließlich wollten sie ihre Gatten mit einem reichlichen Mahl begrüßen. Sie beschlossen eine Mischung aus japanischen und amerikanischen Speisen zu machen. Fasziniert sahen Aya und Izayoi Scarlette beim Kochen zu. Sie war sehr geschickt mit der Pfanne und zauberte kurzerhand ein texanisches Gericht. Pancakes machte sie als Nachspeise. Natürlich durfte Sesshomaru schon naschen und das erfreute den Kleinen umso mehr. Besonders einige Pancakes stibitzte er sich und einige frische Beeren. Glücklich gluckste er vor sich hin und dieses Bild musste Izayoi festhalten. Deshalb zog sie ihr Handy raus und machte einige Fotos. “Sweet”, lachte Scarlette und zwinkerte dem Kleinen zu.

Nachdem die Männer zurück kamen, setzten sie sich an den Tisch und erzählten den groben Verlauf der Zeremonie. Aya notierte was sie noch brauchen würden und morgen würden sie sich um die Besorgungen kümmern. Nach dem Essen tranken die Männer noch etwas Sake und die Damen gönnten sich ein Glas Wein. Außer Izayoi, denn sie stillte den Kleinen. Da verzichtete sie auf den Alkohol. Gemeinsam besprachen sie noch den morgigen Tag. Toga würde mit Kenshin und Takeru in die Firma fahren und ihren die Projekte zeigen. Die Damen würden eine Shoppingtour machen, denn Inu Yasha brauchte ein bestimmtes Gewand, genau wie Aya. Sesshomaru würde bis Mittag im Kindergarten sein. Er grummelte zwar, aber Scarlette überzeugte ihn, dass sie ihn hinterher abholen und dann ein Eis essen würden.

Der Tag war sehr ereignisreich bei der Ashidafamilie. Die Männer machten sich ein Bild von Togas Arbeit und sein Vater begutachtete mit Stolz, was aus der Firma geworden war. Toga war ein verdammt guter Geschäftsmann und das erfreute Takeru umso mehr. Die Älteren Mitarbeiter freuten sich über den Besuch ihres alten Chefs. Kenshin konnten nun besser nachvollziehen wie schwer es war in einem solchen Unternehmen alles im Blick zu haben. “Was wird aus der Firma werden?”, wollte Kenshin wissen und Toga lächelte. “Wenn Sess und Inu groß genug sind, will ich beide einweisen. Wenn sie kein Interesse haben, werde ich sie an einen Kollegen überschreiben. Das Glück meiner Söhne sollte mehr Wert sein als die Firma.” Stolz nickte Takeru über diese Aussage. “Mein Vater hatte mir damals auch die Wahl gelassen. Ich war aber damals schon vernarrt in die Gestaltung der Werbung, also war die Entscheidung einfach”, erinnerte sich Toga. “Das ist großartig”, bemerkte Kenshin.

Zur gleichen Zeit kamen die Damen in dem Traditionsladen angekommen. Dort würden sie die passenden Outfits für Inu Yasha und Aya finden. Nach einiger Zeit wurden sie auch fündig. Als nächstes suchten sie noch einige süße Sachen für Inu Yasha. “Ihr sollt ihn doch nicht so verwöhnen”, schimpfte Izayoi, doch die beiden ‘Omas’ waren in ihrem Element. Natürlich fanden sie auch ein paar Anziehsachen auch für Sesshomaru. Er sollte sich doch nicht benachteiligt fühlen. Kaum schlug es zur Mittagszeit, machten sie sich auf den Weg zum Kindergarten. Die Frauen wollten schließlich Sesshomaru nicht enttäuschen.

Kaum betrat Izayoi den Kindergarten und den Raum von Sesshomarus Gruppe, lief der Kleine schon zu ihr. Die anderen Kinder schienen enttäuscht zu sein, dass er wieder früher gehen musste. Sie lächelte die Kinder an und versprach ihnen bald wieder da zu sein, denn dadurch würde Sesshomaru sicher wieder länger bleiben wollen. Immer noch musste die junge Mutter über sein Verhalten schmunzeln. Sie war sehr stolz auf ihn, denn er war ein perfekter großer Bruder. Gemeinsam gingen sie alle zum Eis essen und genossen das schöne Wetter. Immer wieder sah der Kleine zu den Tüten. Er war sehr neugierig, doch direkt nachfragen wollte er nicht. Deshalb wartete er so geduldig wie er konnte, ob seine Omas von sich aus den Inhalt preisgaben oder nicht.

Leider wurde Sesshomaru enttäuscht, denn sie sprachen nicht darüber. Als sie sich auf den Heimweg machten, ging Sesshomaru zwischen seinen Omas und nahm deren Hände. Beide lächelten ihn an. Izayoi verstand schnell, dass er neugierig auf den Inhalt war, doch würde er das nie zugeben. Mittlerweile war der Kleine für sie durchschaubar. Amüsiert schob sie weiterhin Inu Yashas Kinderwagen vor sich her. Sie mussten ein wenig zu Fuß gehen, um zum Auto zu gelangen. Dort setzten sie sich hinein und fuhren zum Anwesen zurück.

Gleich kümmerten sie sich um das Essen und erwarteten ihre Männer zurück. Langsam bekam Izayoi Mitleid mit ihrem Sohn. Er war immer noch neugierig, denn wenn er dachte er wäre unbeobachtet sah er zu den Einkaufstüten. Doch bevor sie die ‘Omas’ aufmerksam machen konnte, kamen Toga, Kenshin und Takeru zurück. Sie wuschelte Sesshomaru durchs Haar, woraufhin er zu ihr aufblickte und sie lächelnd zwinkerte. Kurz blinzelte er und nickte. Danach aßen sie gemeinsam und ließen den Abend ausklingen. Endlich zeigten auch die Omas was sie für Sesshomaru hatten. Natürlich war begeistert über seine neuen Spielsachen. Die neue Kleidung kommentierte er nur mit einem “Hn” und ein genuscheltes “Danke”. Darüber amüsierten sich Izayoi und Toga sehr.

Schließlich kam der Tag, an dem sie alle gemeinsam zum Schrein aufbrachen. Sesshomaru wusste nicht genau womit er rechnen sollte, also beschloss er einfach mal abzuwarten. Am Higurashi-Schrein mussten sie eine lange Treppe hinauf gehen. Fasziniert lief der Kleine die Treppen rauf. Es war das erste Mal, dass er an einem solchen Tempel war. Zu mindestens erinnerte er sich nicht daran. “Sei vorsichtig, Sess”, rief Izayoi. Sie hörte sein verspieltes “Hn” und musste sofort lächeln. Er war einfach einmalig, wie sie fand. Etwas Besonderes in ihren Augen.

Oben bestaunte der 3-jährige die Anlage und entdeckte einen großen Baum. Darauf lief er direkt zu und betrachtete ihn fasziniert. “Faszinierend, nicht wahr?”, wurde er gefragt. Mit großen Augen drehte er sich um und entdeckte einen älteren Mann. Er nickte kurz und lief zurück zu der Treppe. “Oh”, war das Einzige was dieser Mann noch herausbrachte. “Da hast wohl den kleinen Jungen verschreckt, Vater”, lachte der Jüngere. “Aber...”, wollte der andere protestieren, doch beließ er es dabei. Danach blickten beide zur Treppe. Da kamen gerade Toga, Izayoi und deren Eltern. “Uff”, schnauften die Damen und die Männer lachten leicht.

Der Priester ging direkt auf Toga zu und begrüßte ihn, genauso wie alle anderen. Sesshomaru versteckte sich hinter seinem Vater. Irgendwie machte ihm dieser Mann etwas Angst. “Sess, das ist der Priester, der deinen Bruder segnen wird. Sei nicht so ängstlich”, meinte Toga amüsiert. “Kommt”, kam es vom alten Higurashi. Gemeinsam gingen sie zum Schrein der Götter. Die Zeremonie wurde schlicht und einfach abgehalten. Je mehr der Alte sprach, desto wohler fühlte sich Sesshomaru. Nachdem Inu Yasha gesegnet wurde, übergab der Priester ihn an seinen Vater. “Möget ihr alle beschützt und behütet sein”, waren die Abschlussworte. Dankend verneigten sich alle.

“Wenn sie sich noch umsehen möchten, können sie dies selbstverständlich tun”, erklärte Herr Higurashi. Er blickte lächelnd zu Sesshomaru. “Der Baum dort drüben ist sehr alt. Man behauptet er sei älter als die Zeit selbst.” Mit großen Augen sah der Kleine zum Baum und zurück. “Unmöglich”, war seine Antwort und alle anderen hielten fast schon die Luft an. “Er ist alt, aber die Zeit ist älter.” Schulter zuckend lief er zu dem Baum und berührte andächtig die Rinde. “Wo hat er das nur wieder her?”, wunderte sich Aya und Toga lachte leicht. “Er hat letztens eine Dokumentation über das Wachstum der Natur gesehen”, erklärte er und blickte zu seinem Sohn. “Er merkt sich solche Sachen scheinbar.” Nun waren die Großeltern baff. “Wirklich?”

Der Priester lachte leise und ging zu dem kleinen Weißhaarigen. “Und was denkst du wie alt der Baum ist?”, fragte er und Sesshomaru sah auf in die blaugrauen Augen des alten Herren. “Alt, sehr alt”, nuschelte der Kleine. “Bestimmt einige Jahrhunderte alt.” Der Ältere nickte anerkennend. Der Junge war für sein Alter sehr klug. “Vater, du musst dich noch fertig machen”, meinte der Sohn des Priesters. “Oh stimmt. Kümmerst du dich um die Gäste?” “Natürlich!” Damit verabschiedete sich der Alte von Sesshomaru und ging.

Mittlerweile kamen Toga und Izayoi zu ihrem Sohn. “Willkommen”, meinte der Schwarzhaarige lächelnd und reichte dem Paar die Hand. Erst der Dame, dann dem Herrn. “Danke, Sie sind?”, fragte Izayoi. “Keitaro Higurashi. Mein Vater hat noch einen Termin”, erklärte er lächelnd und betrachtete die anderen Personen. “Oh natürlich, ich hoffe wir haben ihn nicht zu lange abgehalten.” Keitaro winkte ab und lächelte. “Vater liebt es die alten Geschichten zu erzählen.” “Kann ich mir gut vorstellen”, lächelte Izayoi. “Und ihr zweiter Sohn ist nun 31 Tage alt?”, fragte er und beide Eltern nickten. “Wie schon und der kleine Mann hier gehört auch zu Ihnen?” Erneut ein Nicken. “Unverkennbar”, lächelte er.

Keitaro erzählte den Gästen ein wenig von der Geschichte des Baumes und des Schreins. Dabei vergaß er vollkommen die Zeit. “Hier steckst du”, kam es von einer Frau mit braunen Haaren. Fragend blickte Keitaro zu seiner Gattin. Sie rollte mit den Augen. “Ich dachte du seist mit Vater beim Termin”, erklärte sie. “Oh, ähm... wir haben Gäste und Vater sagte ich solle sie herumführen.” “Du bist unmöglich”, schimpfte sie und Izayoi musste lachen. Ihr kam die Szene sehr bekannt vor. Keitaro küsste sanft seine Frau und entschuldigte sich. “Das ist meine Frau Rina”, stellte er sie vor. “Freut mich, ich bin Izayoi. Der kleine hier ist Inu und das da ist Sess”, meinte die Schwarzhaarige.

Sesshomaru sah zu der Dame auf und lächelte. “Freut mich auch.” Rina erwiderte die Geste des Kleinen. Fasziniert beobachtete er die Frau. Die war genauso rund wie seine Mama, als sein Bruder noch drin war. “Auch Baby?”, fragte er direkt. Überrascht sahen alle zu ihm. “Ja”, meinte Rina und streichelte leicht über ihren Bauch. “Schön”, gluckte er und strahlte übers ganze Gesicht. “Entschuldigt, er ist...”, begann Toga und Keitaro lachte. “Direkt und wissbegierig”, beendete Rina Togas Satz. Dieser nickte nur. Mit der nächsten Frage hätte keiner gerechnet. Sesshomaru stand direkt vor Rina und blickte sie an. “Darf ich streicheln?” Izayoi wollte ihn zurück ziehen, doch die Braunhaarige hielt sie davon ab.

“Natürlich darfst du.” Langsam nahm sie seine kleine Hand und legte diese auf ihren Bauch. Das Baby bewegte sich ein wenig und brachte Sesshomaru zum Lächeln. Es war etwas Schönes für ihn. Natürlich war ihm sein Bruder lieber so wie er jetzt war und doch vermisste er die Bewegungen unter der Bauchdecke zu spüren. “Tu deiner Mama nicht weh”, murmelte er leise und dankte der Schwangeren. Rina hörte natürlich was er gesagt hatte und lächelte. “Etwas ganz Besonderes”, bemerkte sie an Izayoi gewandt und diese nickte. “Scheint mir so. Was wird es denn bei Ihnen?”, kam nun die Neugier durch. “Ein Mädchen”, entgegnete Rina.

“Sollen wir vielleicht ein Tee trinken?”, fragte die Braunhaarige lächelnd. Damit war das Eis gebrochen und sie boten sich das du an. Die Damen tranken gemeinsam Tee und die Männer nahmen einen Schluck Sake zu sich. Toga bemerkte, dass Keitaro den gleichen Geschmack hatte wie er. War das womöglich der Beginn einer Freundschaft?

Geduldsprobe

Die Großeltern der beiden Jungs blieben noch etwa eine Woche nach dem Schreinbesuch. Danach machten sie sich auf den Rückweg nach Hause, versprachen aber dieses Jahr zu Weihnachten wieder zu kommen. Toga holte der Alltag wieder ein und Sesshomaru musste in den Kindergarten. Auch wenn er grummelte, so brachte sein Vater in dahin. Izayoi holte ihn jeden Tag ab. Natürlich zusammen mit Inu Yasha. Jedes Mal freute sich der Kleine, dass seine Mama und sein Bruder ihn abholen kamen. Er verstand warum er in den Kindergarten gehen sollte. Trotzdem liebte er es zu Hause zu sein. Er mochte seinen kleinen Bruder sehr.

Immer öfters hatten Izayoi und Toga Kontakt zu Rina und Keitaro. Sie gingen gemeinsam in den Park, besuchten sich gegenseitig und natürlich tauschten sie sich aus. Schließlich war Rina mit dem ersten Kind schwanger. Dabei erfuhren die Beiden, dass Sesshomaru eigentlich eine andere Mutter hatte als Izayoi. Hinterfragt hatten sie es nicht, denn es hätte bestimmt gute Gründe gegeben, warum sich Toga getrennt hatte. Mal wieder wachte der kleine Mann über Inu Yashas Schlaf. Rina fand das Bild zuckersüß, doch lernte sie früh, dass der Junge es nicht mochte süß genannt zu werden.

“Es ist beneidenswert. Er kümmert sich so liebevoll um seinen Bruder, obwohl er selbst noch so klein ist”, bemerkte Rina und Izayoi nickte. “Ja, Sess ist etwas Besonderes. Manchmal habe ich das Gefühl einen Erwachsenen vor mir zu haben. Vor allem lernt er schnell und macht Toga alles nach”, lachte die Schwarzhaarige und Rina nickte. “Verständlich. Papa ist auch Vorbild für ihn. Bin ich froh, wenn die Kleine da ist. Diese Hitze macht einem echt zu schaffen.” Kichernd nickte Izayoi und gab der künftigen Mama ein paar Tipps.

Es wurde fast zur Gewohnheit samstags sich zu treffen. Da Toga ab und an arbeiten an diesen Tagen arbeiteten musste oder auf Geschäftsreise war. Da trafen sich die Damen oftmals zum Mittagessen. “Und ihr habt bald euren ersten Hochzeitstag?”, fragte Rina neugierig und die Schwarzhaarige nickte. “Ja, aber Toga wird wohl arbeiten müssen”, seufzte sie und blickte zu ihren Söhnen. “Viel machen können wir eh nicht. Inu ist noch viel zu klein.” Rina beobachtete die junge Frau und lächelte. “Du bist sehr verständnisvoll. Ich würde Keitaro eine Szene machen, wenn er es nur wagen sollte unseren Hochzeitstag zu verpeilen und zu arbeiten”, gestand sie und brachte damit die andere zum Lachen. “Och, Toga ist oft neben sich und vergisst schnell mal was. Er macht es ja nicht absichtlich.”

Lachend unterhielten sich die Beiden, bis der Kleinste wach wurde. Liebevoll stillte Izayoi ihren Sohn und lächelte Sesshomaru an, der mit Rina sprach. Er war wirklich fasziniert von den kleinen Geschöpfen. Kichernd richtete sie ihren Blick auf Inu Yasha. Ehrlich gesagt wäre sie froh, um ein wenig mehr Aufmerksamkeit, aber seit der Geburt fühlte sie sich geschwächt und ausgelaugt. Schließlich ordnete auch der Arzt an sich mehr zu schonen. Das würde sie Rina niemals sagen, sonst würde diese Panik bekommen. Die Frauen verabschiedeten sich und Izayoi machte sich mit ihren zwei Jungen auf den Weg nach Hause. Sie wollte das Abendessen vorbereiten solange der Kleine noch schlief.

Weitere Tage vergingen und wie Izayoi vermutete, war Toga bereits in der Früh in die Firma gefahren, um zu arbeiten. Sesshomaru hatte er auch zum Kindergarten gebracht. Es war zwar unter der Woche und doch hatte sie einen Funken Hoffnung, dass sie heute einen Familientag machen würde. Seufzend betrachtete sie den schlafenden Jungen neben sich. Wie gewöhnlich würde sie später Sesshomaru abholen und mit ihm vielleicht in den Park gehen. Das Wetter war mehr als einladend. Mit diesem Gedanken machte sich die junge Mutter daran sich um den Haushalt zu kümmern.

Oft musste sie die Schlafenszeit des Kleinen nutzen, um andere Dinge zu erledigen. Auch wenn Toga ihr vieles abnahm, da es ihr nach der Geburt nicht so gut ging, wollte sie dennoch auch etwas tun. Nur ihn machen lassen entsprach absolut nicht ihrem Charakter. Inu Yasha nahm sie mit in die Küche, ließ ihn in dem Stubenwagen liegen, da er immer noch seelenruhig schlief. Ein kleines Dessert wollte sie für Toga machen. Schließlich könnten sie doch am Abend zusammen ein wenig ihren Hochzeitstag genießen.

Nachdem sie begonnen hatte alles vorzubereiten, wurde sie von ihrem Sohn gestört. Er fing an zu quengeln und zu weinen. “Alles gut, Inulein”, hauchte sie und nahm ihn hoch. Liebevoll drückte sie ihn an ihre Brust und zeigte ihm, dass sie da war. “Hast du Hunger?”, fragte sie und setzte sich, um ihn zu stillen. Tatsächlich hatte er schon Hunger. Verträumt sah sie ihm zu und lächelte. Der Anblick war einfach zu süß. Ihr kleiner Sohn. Langsam streichelte sie ihm über den Kopf. Vor zwei Jahren hätte sie nicht mal daran gedacht einen Mann zu finden, geschweige denn Mutter zu werden. Lächelnd seufzte sie glücklich auf. Nun hatte sie einen Liebevollen Gatten und 2 Söhne, die definitiv den Charme ihres Vaters hatten.

Da der Kleine satt war, wollte sie ihn wieder ablegen, doch da erschrak sie, weil sie bereits los musste. “Das Chaos müssen wir später beseitigen”, murmelte sie, legte Inu Yasha in den Kinderwagen und zog sich eilig um. Danach verließ sie das Haus und eilte zum Wagen. Dort stellte sie die Babyschalle auf den Sitz, befestigte den Gurt, verstaute den Kinderwagen im Kofferraum und stieg ein. Sofort fuhr sie los um ihren ältesten Sohn abzuholen. Er wäre sicher nicht froh, wenn sie ihn all zu spät abholen würde. Auch wenn er es verstehen würde.

Eine gute halbe Stunde später war sie am Kindergarten, holte den Kinderwagen raus und stellte Inu Yashas Babyschalle wieder rein. Zusammen mit ihm ging sie in das Gebäude hinein. Freundlich wurde sie von ihren Kolleginnen in Empfang genommen und natürlich auch von den Kindern. Sie bekam sogar einen Blumenstrauß. Überrascht sah sie zu ihren Kollegen. “Du hast doch heute deinen 1. Hochzeitstag und da wie alle wissen wie viel Toga arbeitet, wollten wir dir eine kleine Freude machen”, erklärte ihr die Chefin und Izayoi bedankte sich mit glasigen Augen. Sie waren einfach die liebsten Kollegen der Welt.

Nachdem alle umarmt wurden, machte sie sich mit ihren beiden Söhnen auf den Rückweg zum Wagen. “Was möchtest du heute machen?”, fragte sie Sesshomaru und dieser antwortete nur mit seinem “Hn”. Seit er es an seinem Geburtstag entdeckt hatte, nutze er es oft und überall. Während sie Inu Yasha mit der Schale wieder in den Wagen packte und den Kinderwagen verstaute, kletterte Sesshomaru auf seinen Sitz. Beim Anschnallen brauchte er ihre Hilfe. “Also?”, fragte sie nach, nachdem sie am Steuer saß. “Nach Hause und lesen”, entschied der Kleine und seine Mama nickte. “Wie du magst.”

Lächelnd fuhr sie mit ihren Söhnen nach Hause und wunderte sich, dass Togas Wagen bereits vor dem Haus stand. Mehr als irritiert stieg sie aus, holte sie den Kinderwagen und auch Inu Yasha aus dem Wagen. Sesshomaru war bereits schon an der Tür und huschte hinein, als Toga ihm aufmachte. Zerstreut holte sie noch die Blumen raus und wollte mit dem Kinderwagen zum Haus, doch da war ihr Mann schon bei ihr. Liebevoll zog er sie an sich und küsste ihre Lippen. “Schön, dass ihr da seid.” Verwirrt blickte sie in seine goldenen Augen, während er den Kinderwagen ihr abnahm und sie sanft zum Haus dirigierte. Zögerlich ließ sie ihn gewähren und gemeinsam betraten sie das Haus.

Langsam zog sich Izayoi ihre Schuhe aus und Toga holte seinen Sohn aus der Schale. “Komm”, flüsterte er lächelnd und nahm ihre Hand. Damit führte er sie in die Küche und sie sah mit großen Augen auf den Tisch. “Wie...”, begann sie und schniefte. Vor ihr war ein großer Strauß roter Rosen. Essen stand bereits darauf und die Unordnung von ihrem Backversuch war verschwunden. “Alles Liebe zum Hochzeitstag, Liebste. Verzeih, dass ich vorher noch ein Projekt beenden musste”, kam es von ihm, während er sie leicht an sich drückte. “Oh Toga”, schluchzte sie und schmiegte sich an ihn.

Solch einen Empfang hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Sesshomaru gluckste leise und gab seinen Eltern auch ein Bild. Er hatte versucht die Beiden in ihren Hochzeitsoutfits zu malen. Sie dankten ihm dafür und hingen es an den Kühlschrank. “Deshalb wolltest du direkt heim...”, murmelte die Braunhaarige lächelnd und der Kleine nickte. Schließlich hatte Toga ihm erzählt, dass er eine Überraschung hatte. Gemeinsam genossen sie ihre Familienzeit und Toga versprach sogar, sobald Inu Yasha groß genug war, dass die Beiden ein Wochenende nur zu zweit verbringen würden.

Nachdem beide Kinder schliefen, saß das Paar gemeinsam auf dem Sofa und freuten sich über die Ruhe. “Dachtest du ich hätte unseren Tag vergessen?”, neckte Toga und sie nickte leicht. Er lachte leise und küsste ihre Stirn. “Niemals. Das ist einer der schönsten Tage, die wir gemeinsam verbracht haben.” Verträumt blickte er seine Frau an und küsste sie leidenschaftlich. “Ich liebe dich”, hauchte sie an seine Lippen. Sie kosteten ihre freie Zeit voll aus, denn wer wusste, wann der Kleine wieder wach werden würde.
 

Einige Tage vergingen, ein neuer Monat stand auf dem Plan und damit leider auch eine Person, die Toga nur ungern in seinem Haus duldete. Izayoi hatte ihn überredet, schließlich war sie trotz allem Sesshomarus Mutter. Auch wenn Toga ihr gerne das Sorgerecht entzogen hätte, doch das würde zu viel Ärger heraufbeschworen. Da biss er lieber in den sauren Apfel und ertrug ihre Gegenwart. Wobei er ihre Sticheleien nur schwer entschuldigen konnte. Nach wie vor konnte er es nicht fassen, dass sie Eifersüchtig war auf seine Familie. Schließlich hat sie ihre Ehe zerstört, aber anscheinend gibt sie Toga die Schuld dafür. Er schluckte seinen Ärger runter und war heilfroh, wenn sie wieder weg war. Jeden Samstag war Kimiko im Haus der kleinen Familie. Wenn Toga arbeiten musste, war es ihr ein großes Vergnügen Izayoi zu verunsichern. Durch diese Besuche, musste Izayoi Rina oft absagen, doch sie holten das am Freitag oder Sonntag nach, gemeinsam zu Mittag zu essen.

So auch an diesem Samstag. Izayoi rief Rina an, um ihr abzusagen, weil Kimiko vorbei kommen wollte. “Ich bewundere wirklich deine Engelsgeduld”, kam es immer wieder von der Braunhaarigen, während Izayoi nur rechtfertigte, Kimiko sei schließlich Sesshomarus Mutter. Auch wenn die junge Mutter nun sehr gut verstehen kann, warum Toga sich damals getrennt hatte. Selbst bei ihren Besuchen ist alles andere wichtiger als Sesshomaru selbst. “Bis morgen, Rina”, meinte Izayoi noch und legte auf.

Zusammen mit den beiden Jungs machte sie einen kleinen Spaziergang und wartete geduldig auf Kimikos Erscheinen. Oft kam sie später als verabredet und doch war Izayoi pünktlich wieder im Haus. “Kommt Mutter heute wieder?”, fragte Sesshomaru neutral, aber kühler als sonst. Die Schwarzhaarige nickte und lächelte. “Ja, sie wollte heute dich besuchen kommen.” Der Kleine seufzte leicht und malte weiter. Unschlüssig warum er so reagierte, beobachtete seine Mama ihn immer mehr. Bei jedem noch so kleinsten Anzeichen Unwohlsein seitens Sesshomaru, würde sie Kimiko rauswerfen.

Auch diesmal ließ die wehrte Frau Mutter auf sich warten. Izayoi brühte einen Tee auf, stillte Inu Yasha und las danach Sesshomaru vor. Er hielt das Buch und blätterte für sie weiter, wenn Inu Yasha nicht aus dem Arm seiner Mama weg wollte. Sie wurden mittlerweile auch ein sehr gutes Team. Als es an der Tür klingelte, öffnete oft auch der Kleine die Tür. Izayoi wunderte sich darüber, aber ließ ihn gewähren. Natürlich kam oft ein dummer Spruch von Kimiko, aber diesen ignorierte die Schwarzhaarige zu gern. Schließlich wusste konnte niemand sonst an der Tür sein.

Diesmal erzählte Sesshomaru seiner Mutter was er die Woche über gemacht hatte. Vor allem erzählte er ihr von seinem Ausflug in den Zoo mit dem Kindergarten. Izayoi war natürlich auch dabei gewesen. Da eine Kollegin kurzfristig nicht konnte, hatte sich die junge Mutter angeboten. Die Kinder hatten sich darauf schon länger gefreut und nichts war schlimmer als enttäuschte Kinder. Immer mehr wuchs in Kimiko die Eifersucht, dass ihr Sohn diese Person lieber hatte als seine eigene Mutter. Natürlich ließ sie sich nichts anmerken und machte gute Miene zum bösen Spiel.

Nachdem Kimiko Sesshomaru mit einer neuen DVD abgelenkt hatte, konnte sie ihrer Rivalin weiter Zweifel einnisten. “Und Toga mal wieder arbeiten?”, fragte sie breit grinsend. “Ja, neue Projekte, viel zu tun, eben”, meinte die Schwarzhaarige ruhig und fügte in Gedanken hinzu: Um dich nicht zu ertragen, bleibt er länger. “Ach ja eine gute Ausrede, die wohl immer noch zieht.” “Wie bitte?”, fragte Izayoi verwundert. “Sag bloß du weißt nichts davon.” Kimikos Stimme war plötzlich freundlich und das missfiel der jungen Frau sehr.

Ein Frösteln durchzog ihren Rücken. “Was meinst du, Kimiko?”, fragte sie so geduldig und nett wie möglich. “Ach weißt du... Toga nutzt gerne die Arbeit als Ausrede für seine Liebschaften. Heute ist es die Praktikantin, kommende Woche die Sekretärin oder sogar auch die Assistentinnen der Partner”, plapperte das Model drauf los. Ihr Grinsen wurde breiter als sie das Entsetzen in Izayois Gesicht erkannte. “Toga macht sowas nicht. Hör auf ihn immer wieder schlecht zu machen!”, kam es bestimmt von der Schwarzhaarigen. Kimiko lachte auf. “Als wenn... ich meine nach der Schwangerschaft und Geburt bist du doch schon...”, begann sie zu erklären und gestikulierte wild mit ihren Händen. Zeigte damit, dass Izayoi zugenommen hätte. “Kimiko!”, zischte die junge Mutter und verengte ihre Augen zu Schlitzen.

“Auch wenn dem so wäre, Toga hat niemals mit anderen Frauen geschlafen und wird es auch jetzt nicht tun.” Diese Aussage brachte das Model nun völlig zum Lachen. “Wenn du das denkst, bist du sehr naiv und gutgläubig, Iza”, grinste sie breit und wollte weiter ausholen, doch wurde sie unterbrochen. “Mutter? Musst du nicht bald los zu diesem... Fotos machen?”, kam es von Sesshomaru und Kimiko sah zu ihrem Sohn. “Das heißt Shooting”, meinte sie und buchstabierte das Wort auch noch. Izayoi verdrehte die Augen. “Shoo... ting”, äffte Sesshomaru seine Mutter nach und sie nickte.

Erst jetzt sickerten seine Worte durch und sie blickte zu der Uhr. “Oh, verdammt... schon so spät!”, fluchte sie. Sofort stürmte sie zum Flur und rief nur: “Bis nächste Woche!” Als die Tür ins Schloss fiel, schnaubte Sesshomaru und sah zu seiner Mama. Diese lächelte ihren Sohn liebevoll an und formte ein stummes ‘Danke’ mit ihren Lippen. Der Kleine nickte und zog seine Mama mit sich ins Wohnzimmer. Zum Glück verschlief Inu Yasha all diese Konfrontationen. Sesshomaru gab sich alle Mühen Izayoi auf andere Gedanken zu bringen und nach einer knappen Stunde hatte er das auch geschafft. Die Schwarzhaarige war ihm mehr als dankbar.

Auch wenn Sesshomrau klein war, so verstand er viel mehr als alle anderen. Durch diese Treffen begriff er immer mehr, dass seine vermeintliche Mutter nur Hass und Eifersucht in sich trug. Zu oft hörte er wie sie schlecht über seinen Papa oder seine Mama sprach und das gefiel ihm absolut nicht. Schon damals erkannte er den schlechten Charakter in ihr. Doch was sollte ein kleiner Junge ausrichten können? Es war viel zu schwierig und doch gab er sein Bestes, um auf seine Mama und seinen Bruder aufzupassen, wenn sein Papa nicht da war.
 

Die nächsten Tage und Wochen vergingen und alle Treffen mit Kimiko liefen ähnlich ab. Wenn Toga nicht da war, machte sie ihn vor Izayoi schlecht und wenn beide da waren, meckerte sie die ganze Zeit rum, dass Sesshomaru zu wenig Aufmerksamkeit von ihnen bekäme, da Inu Yasha vor ging. Was jedoch keiner mitbekam war, dass Sesshomaru sehr wohl alles mitbekommen hatte was die Erwachsenen sprachen und bei weitem nicht so blind dafür war wie sie dachten. Schließlich war er in dem Sinne kein normales Kind. Izayoi begriff schnell wie einfach es für ihn war zu lernen und alles umzusetzen was er wollte. Man könnte fast meinen er war um einiges reifer als andere anwesenden Personen. Oft war er es, der seine Mutter aus dem Haus schickte und besonders an den Tagen ohne seinen Papa zu Hause. Seine Mama entschuldigte sich oft bei ihm, doch er tat so als würde er nicht wissen worum es ging.

Jedes Mal lenkte er sie ab und Toga erzählte Sesshomaru sein Lieblingsmärchen, als er so jung wie sein Sohn jetzt war. Es handelte sich dabei um einen Lord, der besondere Fähigkeiten besaß und sich in einen großen weißen Dämonenhund verwandeln konnte. Damals war er mit einer Mondgöttin leiert und bekam mit ihr gemeinsam einen Sohn. Dieser erbte die Fähigkeiten seines Vaters und auch die seiner Mutter. Er war kühl, stolz und erhaben, nahe zu majestätisch. Doch die Liebe zerbrach und der Lord war alleine. Auf seinen Reisen begegnete er einer Schönheit und verliebte sich erneut. Später heirateten die Beiden und bekamen ebenfalls einen Sohn. Beide Söhne seinem Vater so ähnlich und doch verschieden, da der Jüngere feurig, lässig und unerfahren war.

Sesshomaru kicherte zwischen den Erzählungen seines Vaters und auch Izayoi musste schmunzeln. “Wo hat dein Vater diese Geschichte her?”, wollte sie wissen, doch Toga zuckte nur mit den Schultern. “Er meinte sein Vater hätte es ihm erzählt und er hatte es wieder von seinem Vater.” Bei so vielen Vätern in einem Satz schwirrte dem Kleinen der Kopf. Er war mehr als verwirrt gewesen, doch die Geschichte gefiel ihm. Nach und nach erzählte Toga ihm mehr darüber und war auch nicht müde geworden diese immer wieder zu Wiederholen.

Heilig Abend

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Neujahrsfest

Der Morgen nach einer solchen traumhaften Nacht war genauso. Die Beiden konnten sich etwas mehr Zeit lassen beim Duschen. Natürlich gingen sie zusammen duschen und Toga behielt seine Hände ganz sicher nicht bei sich. Er wollte ihre gewonnene Zweisamkeit auskosten, da ihm auch bewusst war, dass bald die Eltern mit den Kindern vor der Tür stehen würden.

Nachdem beide frisch geduscht waren, zogen sie sich an und wollten sich um das Frühstück kümmern, doch da klingelte es auch schon an der Tür. Toga öffnete die Tür und Sesshomaru umarmte seinen Vater. “Morgen”, meinten alle lächelnd. “Morgen, kommt rein. Na hat es dir gefallen, mein Kleiner?”, fragte Toga und streichelte seinem Sohn über den Kopf. “Oh ja, es war toll”, schwärmte der Junge, während sie in die Küche kamen. “Guten Morgen, Mama.” “Guten Morgen, Sess”, lächelte Izayoi und sah die anderen an. “Frühstück ist noch nicht fertig.”

“Ach was, wir frühstücken heute auf amerikanische Art mit Brötchen und Aufschnitt”, erklärte Scarlette und richtete schnell alles her. “Sess war heute Morgen schon früh wach und ist mit ihr zum Einkaufen los”, lachte Aya und beobachtete interessiert was die Blondine alles auspackte. “Ich weiß ihr seid immer was Warmes am Morgen gewöhnt, doch das werdet ihr sicher auch mögen.” Kurzerhand wurde Tee, Kaffee und Kakao gemacht.

Izayoi nahm ihren Jüngsten auf den Arm und lächelte, als er kurz quietschte, da er sie erkannte. “Na ich hoffe du warst brav”, lächelte sie ihn an und Kenshin lachte. “Nachdem er getrunken hatte, ja”, erklärte er noch und die junge Mutter sah ihren Vater entschuldigend an. “Ach was, du warst damals genauso”, lachte dieser und küsste die Stirn seiner Tochter. “Kommt setzt euch”, meinte Scarlette und so frühstückte die Familie auf eine ganz neue Art und Weise. Es war ein wunderschöner Morgen und der Tag würde genauso toll werden.

Da die Großeltern der beiden Jungs länger blieben, unternahmen sie alle zusammen viele schöne Attraktionen. Zum einen waren sie auf den verschiedenen Jahrmärkten, zum anderen genossen sie die weiße Landschaft, denn es hatte geschneit. Zwar nicht so viel und doch hatten sie auch Schneemänner gebaut und auch eine Schneeballschlacht veranstaltet. Izayoi lachte sehr darüber, da die Männer alle zu kleinen Kindern mutierten. Es war eine schöne Stimmung gewesen und um nichts in der Welt würde die junge Mutter jemals wieder an ihrem Mann oder sich selbst zweifeln.

Die Tage zogen dahin und es stand nun der 31. Dezember an. Kurzerhand hatte Rina und Keitaro alle auf das Tempelgeländer eingeladen, um gemeinsam zu feiern. Izayoi war es unangenehm, da ja auch ihre Eltern zu Besuch waren, doch Rina ließ sich nicht beirren. “Macht mir doch die Freude und dann lernt ihr unsere Kleine endlich kennen”, war Rinas bestes Argument. Es war schon schade, dass sie seit der Geburt des kleinen Mädchens nicht mehr Zeit fanden gemeinsam etwas zu unternehmen. “Aber nur, wenn wir die beim Kochen helfen können”, meinte Izayoi bestimmt und brachte ihre Freundin damit zum Lachen.

Gegen Mittag trafen sie beim Tempel der Higurashis ein und bedankten sich für die Einladung. Takeru brachte dem alten Priester seinen Lieblingssake mit. Toga hatte Keitaros Lieblingssake dabei und Izayoi hatte Mochis gemacht, die sie heute mitbrachte. Aya und Kenshin bedankten sich mit Blumen für die Dame des Hauses und einem speziellen Sake aus Hokkaido. Scarlette besorgte auf die Schnelle jede Menge Feuerwerk. Schließlich muss das neue Jahr gebührend empfangen werden.

Nachdem die Höflichkeiten ausgetauscht wurden, waren nun alle gespannt auf das kleine Mädchen, welches nun 2 Monate alt war. Als Izayoi mit Inu Yasha auf dem Arm und Rina neben sich ins Wohnzimmer zum Kinderbettchen gingen, trauten beide ihren Augen nicht. Sesshomaru stand schon längst bei der Kleinen und lächelte. “Se...”, wollte Izayoi ihn zu sich holen, doch Rina schüttelte den Kopf. “Er kommt gut klar. Kommt, das ist unsere Kagome”, lächelte die stolze Mutter der Kleinen. “Ka...go...me”, flüsterte Sesshomaru und sah in ihre blauen Augen. Sie funkelten wie kleine Edelsteine.

“Sie ist ja richtig süß”, kicherte Izayoi und lächelte die Kleine an. “Und wie”, pflichtete Aya bei und fragte Rina, ob sie die Kleine nehmen darf. Da die Angesprochene nichts dagegen hatte, hob Aya die Kleine hoch. “Wonderfull blue eyes”, kicherte Scarlette und streichelte vorsichtig über die Kagomes Wange. Fragend sah Rina zu der Blondine. “Oh, verzeih, ich meinte wundervolle blauen Augen hat sie.” “Danke”, hauchte die Braunhaarige und lächelte. Die Männer beglückwünschten in der Zeit Keitaro. Er war auch sehr stolz auf sein kleines Mädchen. Die blauen Augen hatte die Kleine definitiv von ihrem Vater.

Auf Anhieb verstanden sie sich und sprachen aufgeregt über alles Mögliche. Während die Damen nur die Kinder als Thema hatte, so waren die Männer schon längst über Arbeit und Autos hinaus bis hin zu dem alltäglichen. Sie hätten beinahe sogar vergessen das Essen vorzubereiten. Ein Glück fiel es Rina auf und die Damen machten sich an die Arbeit. Erst wollte sie die Kinder mitnehmen, doch Toga hielt sie auf. “Wir kümmern uns um sie und sollten die Kleinen Hunger bekommen, stehen wir bei euch.” Dankend nickte Izayoi ihrem Mann zu und küsste ihn sanft. “Pass gut auf, Sess”, lächelte sie und der kleine Mann nickte eifrig.

Damit gingen die 4 Frauen in die Küche und kümmerten sich um das Essen. Sesshomaru blieb auf dem Sofa sitzen neben seinem Bruder und dem kleinen Mädchen. Inu Yasha schlief tief und fest, jedoch die kleine Kagome fing an leicht zu quengeln. “Nicht weinen”, flüsterte Sesshomaru und glitt sanft über ihre Wange. Noch bevor Keitaro einschreiten konnte, schlief seine kleine Prinzessin wieder, während der kleine Mann ihre Wange streichelte. “Das hast du gut gemacht, Sess”, lobte er ihn und fuhr durch die weißen Haare. Erfreut sah der Kleine auf und nickte. Nun vertiefte sich Keitaro wieder in sein Gespräch mit den anderen Männern.

Die Zeit verlief und nachdem das Essen fertig wurde, kamen die Frauen zurück ins Wohnzimmer. Ihre Männer unterhielten sich begeistert über die Geschichte des Tempels. “Wie kleine Jungs”, bemerkte Scarlette lachend und die anderen lachten mit. Es war ungewöhnlich still, weshalb sich Rina etwas sorgen machte. “Wo ist Ka...”, begann sie und ihr blick fiel aufs Sofa. Überrascht schlug sie die Hände vor ihren Mund und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. “Alles gut, Rina?”, fragte Izayoi besorgt und die Angesprochene nickte. Sie kämpfte gerade gegen ihre Tränen an. Das wiederum beruhigte die anderen Frauen weniger, bis Scarlette Rinas Blick folgte. “How sweet”, hauchte sie und nun sahen alle zu der Blondine. Auch die Männer.

“Was ist süß?”, wollte Toga wissen und sie zeigte auf das Sofa. Dort lagen alle drei Kinder. Sesshomaru schien auch eingeschlafen zu sein. Er lag auf dem Bauch und sein Blick war zu Kagome geneigt. Seine linke Hand lag schützend auf ihrer. Seine rechte Hand lag auf Inu Yashas Hand. Der Kleine lag auf der anderen Seite von ihm. “Der geborene großer Bruder”, lächelte Aya und alle stimmten zu. “Und die beiden haben nicht einmal geweint?”, wollten die Damen wissen und Keitaro erzählte, dass Sesshomaru die Kleine bereits mehrfach beruhigt hatte und Inu Yasha ebenso. “Wir sollten sie wecken...” “Lass sie schlafen, Liebste. Wenn sie Hunger bekommen werden sie schon wach”, meinte Toga lächelnd und schob alle Erwachsenen in die Küche.

Nur er blieb zurück und achtete auf die Kleinen. Er fand den Anblick einfach süß, wie sein Ältester die anderen beschützte und beruhigte. Nachdem Keitaro fertig mit dem Essen war, löste er Toga ab und lächelte. “Sess ist wahrlich was Besonderes.” “Manchmal glaube ich nicht, dass er erst 4 wird. Er ist so erwachsen irgendwie”, gestand Toga und der andere nickte. Damit ging Toga in die Küche und aß eine Kleinigkeit. “Schlafen sie noch?”, wollte Rina wissen und er bestätigte. “Wie drei süße Engel”, lachte der Weißhaarige und alle andere auch. Auch wenn Sesshomaru es nicht gerne hörte, so war er für seine Eltern immer ein Engel.

Nach einigen Momenten waren alle Erwachsenen gesättigt. Die Kinder schliefen noch weiter, bis Inu Yasha anfing zu weinen. Schließlich war seine Zeit zum Essen gekommen. Lächelnd hob Izayoi den Kleinen auf und Sesshomaru blinzelte müde seine Mama an. “Inu Hunger”, brabbelte er im Halbschlaf und legte sich auf die Seite. Dabei zog er unbewusst Kagome dichter an sich und schlief wieder ein. Verdutzt sahen alle das Geschehene mit an und Rina wunderte sich, dass ihre Tochter durch Inu Yashas Weinen nicht wach wurde. Normalerweise hatte sie einen sehr leichten Schlaf, doch nun juckte es sie absolut nicht.

Während Izayoi Inu Yasha stillte, sprachen die Anderen miteinander. Verwundert betrachtete Rina ihre Tochter. “Mach dir keine Gedanken, vielleicht reagiert sie so ruhig, weil Sess sie beruhigt hat?”, meinte Keitaro liebevoll und seine Frau nickte. “Ich denke auch. Hunger müsste sie ja bald bekommen, mal sehen ob sie laut gibt”, kicherte sie belustigt. Wie auf ein Stichwort begann Kagome zu Quengeln und zu Weinen. Ruckartig wurde auch Sesshomaru wach. Er blinzelte einige Male, bis er es begriff. “Kago Hunger”, kam es flüsternd von ihm und Keitaro streichelte seinen Kopf. “Das stimmt. Sess auch Hunger?”, fragte er lächelnd, doch der Kleine schüttelte den Kopf.

Er hüpfte vom Sofa und ging zu Toga, der ihn auf seinen Schoss setzte. Leicht kuschelte sich Sesshomaru an seinen Vater und wurde langsam wacher. Belustigt beobachtete Keitaro den kleinen Mann. Augenscheinlich kuschelte er gerne nach dem Aufwachen. Als Sesshomaru gähnte und leise schmatzte, wusste Toga, dass er nun wach war. “Jetzt Hunger?“, fragte er neckend. “Papa”, schnaubte der Kleine gleich, aber nickte. Lachend erhob sich Toga mit seinem Sohn im Arm und ging in die Küche. Er blieb die Zeit über bei Sesshomaru, damit er nicht alleine essen musste. “Du magst die kleine Maus?”, kam es grinsend über Togas Lippen und entsetzt sah Sesshomaru auf. “Bah nein!” Doch sein Blick verriet ihn.

“Definitiv frühreif”, murmelte Toga und der Kleine sah seinen Vater an. Ein “Hn” folgte und einem herzhaften Lachen von Toga. Er würde aufpassen, dass sein Sohn nicht jetzt schon wie ein erwachsener wirkte. Kind sein sollte der Kleine genießen. Kaum war Sesshomaru satt, kehrten sie zurück zu den anderen. Sie sahen sich eine Fernsehsendung an, doch den Kleinen interessierte nur das Wohl der kleineren. Er saß wieder zwischen Kagome und Inu Yasha. Kagome lag auf dem Sofa und sah interessiert hin und her, natürlich nur langsam. Inu Yasha saß bereits einigermaßen alleine. Toga stützte ihn an der Seite, damit er nicht umfiel.

Inu Yasha war in letzter Zeit immer aufgeweckter. Er griff gerne nach anderen Dingen und ärgerte unbewusst Sesshomaru, da er nach seinem Auto immer wieder griff. Überraschender Weise war diesmal kein “Das ist meins” ertönt, weshalb Toga seine Augenbraue fragend erhob. Ein Blick zu seinem Ältesten brachte ihn nun doch zum Schmunzeln, denn er hatte nur Augen für das kleine Mädchen neben sich. Nicht nur Toga hatte Sesshomaru beobachtet, sondern auch alle anderen anwesenden. Schließlich war Kagome eher ein quengelnder Quälgeist, doch heute war sie ausgesprochen ruhig. Fast so als würde Sesshomaru beruhigend auf sie wirken. Niemand ließ sich etwas anmerken und sie ließen den Kleinen in dem Glauben nichts gesehen zu haben, als er dann doch seinen Blick von ihr nahm und mit dem Auto spielte, welches Inu Yasha nicht hatte.

Die nächsten Stunden verliefen rasant an der kleinen Gruppe vorbei. Es waren nur noch 15 Minuten bis zum Neujahrswechseln. Scarlette bereitete alles vor. In Amerika hatte sie mehr als genug Erfahrung gesammelt ein großes Spektakel zu veranstalten. Natürlich machte sie alles auch sicher genug in weiterer Entfernung. Schließlich waren Kleinkinder anwesend. Wenige Minuten vor Mitternacht begann das Schauspiel der bunten Farben und Lichter. “Wow”, kam es von jedermanns Lippen und besonders Sesshomaru hatte seinen Spaß dabei.

Kagome verschlief es, obwohl es sehr laut war. Aber auch kein Wunder, denn Sesshomaru ließ ihre Hand nicht los, als Rina sich mit ihr ans Fenster setzte und er daneben stand. Inu Yasha griff immer wieder ins Leere in der Hoffnung die Lichter einzufangen. Es war wunderschön gewesen, gemeinsam diesen Jahreswechsel zu verbringen. Kurz nachdem das Feuerwerk vorüber war, wünschten sie sich gegen seitig ein frohes neues Jahr. Einige Momente blieben sie auch beisammen, bevor sich die Gäste der Hirugashis auf den Heimweg machten. Sie verabredeten sich morgen noch einmal zu sehen für die Neujahrswünsche.

Wie abgesprochen waren sie am nächsten Tag erneut am Tempel der Higurashis. Dort gaben sie ihre Neujahrswünsche ab und baten die Götter und Ahnen um ihren Segen. Danach lud Toga Rina und Keitaro mit ins Restaurant ein, die beiden wollten ablehnen, doch der alte Priester ließ das nicht zu. “Geht ruhig. Ich komme alleine klar”, meinte er lächelnd und schickte seine Kinder los. Dankbar verbeugte sich Toga vor ihm, doch er winkte ab.

Sogleich machten sie sich auf dem Weg zum Restaurant um den Tag ausklingen zu lassen. Zeitgleich war das auch eine Art Abschiedsessen für die Eltern von Toga und Izayoi. Da diese am nächsten Tag wieder zurück mussten. Es war ein schönes Essen gewesen und sie machten einige Erinnerungsbilder für spätere Alben. Schließlich war es selten genug, dass sie alle zusammen fanden. Auch wenn sie es vermehrt versuchten, so kam oftmals was dazwischen.

Nachdem die Großeltern der beiden Jungs weg waren, kehrte relativ schnell der Alltag zurück. Sesshomaru ging artig in den Kindergarten, Toga zur Arbeit und Izayoi holte den kleinen Mann ab. Doch ein Unterschied zum Vorjahr war zu sehen, denn Toga war pünktlich um 19 Uhr zu Hause. Manchmal auch eher. Seine Samstage verbrachte er auch nur noch bei seiner Familie. Ab und zu tauchte leider auch Sesshomarus Mutter auf, doch sie vorbereitete sich auf das nächste Auslandsshooting, sodass sie fast vier Monate nicht im Lande wäre. Darüber waren alle beteiligten sehr froh gewesen.

Aus diesem Grund konnte Toga samstags mit Sesshomaru den Tag verbringen. Unsicher sah der Kleine seine Mama an, aber sie nickte ihm liebevoll zu. “Und wenn Inu groß genug ist, kommt er auch mit, dann machen Männertage!”, versprach Toga und das überzeugte Sesshomaru. “Na gut, Inu kommt später auch mit”, beschloss er und zusammen diskutierten die Beiden was sie unternehmen konnte. Alle Vorschläge notierten sie sich und würden eins nach dem anderen Abarbeiten.
 

Bald stand der 14. Februar vor der Tür. Izayoi war etwas angespannt an dem Tag, da letztes Jahr dieser Tag katastrophal endete. Früher als sonst machte sie sich auf den Weg, um Sesshomaru abzuholen. Ein Glück war Inu Yasha eher ruhig gewesen. Sie kaufte noch Blockschokolade und einige Früchte ein. Auch dieses Mal wollte sie ihren Jungs Schokolade machen. Kaum hatte sie die Zutaten alle beisammen, machte sie sich auf den Weg zum Kindergarten. Dort wartete der kleine Mann schon sehr ungeduldig auf seine Mama und seinen Bruder. Er wollte viel lieber zu Hause sein, als in den Kindergarten zu müssen. Doch er hatte ja diesen Deal damals gemacht.

Seufzend sprang er auf, als er endlich Izayoi erblickte. Freudig sprang er ihr schon die Arme und verdutzt sah sie ihn an. “Was ist los?”, fragte sie und der Kleine schniefte. “Die wollen alle mir Schokolade geben, aber warum nur?”, kam es fast schon weinend von ihm. Perplex schloss Izayoi Sesshomaru in ihre Arme und streichelte seinen Rücken. “Alles gut, mein Großer. Wer will dir Schokolade geben?”, fragte sie ruhig nach und dann erblickte sie schon die kleinen Verehrerinnen. Oh mein Gott..., dachte sich die Schwarzhaarige und verließ schnell den Kindergarten. Sesshomaru musste sich definitiv beruhigen.

Als er nur noch schniefte, begann Izayoi zu erklären: “Weißt du Sess... heute ist doch Valentinstag... da Schenken Frauen und Mädchen dem Jungen Schokolade weil sie ihn mögen.” Sein obligatorisches “Hn” erklang und sie versuchte es kindgerechter zu verpacken. “Die Mädchen haben dich gern, also wollen sie dir Schokolade geben.” “Oh”, erklang von ihm und er wischte seine Tränen weg. “Aber ich mag sie doch nicht, wieso mögen sie mich?”, stellte er die Frage nach einigen Minuten. “Das kann ich dir nicht sagen, mein Großer... vielleicht magst du sie ja mal fragen?” Vehemmend schüttelte er den Kopf und damit war das Thema für ihn durch. Er wird wirklich reihenweise Herzen brechen., seufzte die junge Frau.

Eine Autofahrt später kamen sie endlich zu Hause an. Inu Yasha spielte ein wenig auf dem Boden mit Sesshomaru, während Izayoi in der Küche die Schokolade machte. Summend fertigte sie eine große Tafel für Toga, eine mittlere für Sesshomaru und eine ganz kleine für Inu Yasha an. “Oh...”, machte sie noch und wollte gerade Sesshomaru fragen, ob er ihre Schokolade überhaupt noch will nach dem Desaster im Kindergarten. Doch bevor sie weiter drüber nachdenken konnte, hörte sie nur seinen Ruf: “Papa!” Verwirrt sah sie zur Tür, denn Toga stand tatsächlich schon darin. “Abend, Liebste”, kam er lächelnd von ihm und sie schluckte. “Das essen noch nicht fertig...”, begann sie, doch Toga zauberte etwas von seinem Rücken nach vorn.

“Habe etwas unterwegs geholt, damit du heute nicht kochen musst und wir uns einen Film ansehen können”, erklärte er, stellte die Boxen auf den Tisch und küsste seine Frau. Sie schmeckte sogar ein wenig nach Schokolade, was ihn zum Schmunzeln brachte. “Danke, Liebster”, hauchte sie nur und er hielt ihr eine rote Rose hin. “Für die Schönste Frau auf Erden”, flüsterte er und sie errötete. “Danke, deine Schokolade muss noch kühlen.” “Macht nichts”, hauchte er und küsste erneut seine Frau. Nachdem sie sich lösten, holten sie die beiden Jungs und aßen gemeinsam zu Abend. Toga hatte gebratenen Reis mit Ente geholt und für Sesshomaru seine geliebten Nudeln.

Sie unterhielten sich ein wenig. Dabei erzählte auch Izayoi was im Kindergarten ablief. Togas Augen wurden ganz groß und dann brachte er in ein herzhaftes Lachen. “Oh mein Sohn wird genug Schokolade in seinem Leben haben.” “Hn?”, fragte der Kleine und sah dann zu Izayoi. “Ich mag aber nur Mamas Schokolade”, meinte er ernst und nun schmunzelte Toga. “Glaub mir, Sess, irgendwann wirst du auch ein Mädchen gern haben und von diesem willst du die Schokolade auch”, versprach der Ältere und wuschelte seinem Sohn durch die Haare. “Vielleicht”, nuschelte der Kleine und damit war das Gespräch auch beendet.

Nach dem Essen räumten sie ab, Izayoi gab ihren Jungs die Schokolade und musste feststellen, dass Inu Yasha die süßere bevorzugte. Da kam er wohl mehr nach ihr selbst. Zusammen sahen sie sich noch einen Film an und brachten die Jungs ins Bett. Als sie wieder unter sich waren, genossen sie die Zweisamkeit und erfreuten sich an einem weiteren Geschenk, welches nur die Beiden sich gegenseitig geben konnten.

Geschenke

Die nächsten Tage verliefen schnell an der kleinen Familie vorbei. Sesshomaru hatte den Schock mit der Schokolade mittlerweile verkraftet und im Kindergarten bastelten sie zur Zeit Freundschaftsbänder. Er war trotz seines Alters sehr geschickt und das wunderte die Erzieherinnen sehr.

Ihm machte es sogar Spaß und das war selten. Aus diesem Grund sagte keiner etwas. Ausnahmsweise wartete er seit dieser Zeit nicht mehr ungeduldig auf seine Mama und seinen Bruder, um endlich nach Hause zu dürfen. Er war stets hochkonzentriert. Jedes Mal schreckte er hoch, sobald Izayoi seinen Namen sagte.

“Mama”, kam es dann verwundert von ihm und er packte seine Arbeit ein und nahm sie mit. Auf keinen Fall sollte das verschwinden. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg um Toga abzuholen.

Seit knapp zwei Wochen verbrachten sie den Mittag zusammen. In einem Lokal machten sie es sich gemütlich und konnten sich so öfters sehen. Natürlich fiel der Schwarzhaarigen auf, dass ihr Sohn sich anders verhielt, doch sie wollte ihn nicht zu sehr bedrängen. Da er sich sonst immer bei Toga oder ihr aussprach, so wartete sie geduldig. Ihr Mann hingegen war nicht so ruhig, denn auch nach dem Essen nutzte Sesshomaru die Zeit, um an dem Armband zu basteln.

“Was machst du denn da schönes?”, fragte Toga und sein Sohn sah zu ihm auf.

“Ein Armband”, kam es kurz und knapp von ihm. Was es ist wusste auch Toga, doch er wollte mehr wissen.

“Und für wen machst du es?”

“Einfach so, Papa.”

“Einfach so?”, hackte der Ältere nach und sein Sohn nickte eilig. Doch ein kleiner Verdacht schlich sich in die Gedanken des Vaters. Ob er es einem Mädchen schenken will?, wunderte er sich und lächelte. “Du weißt, dass du mit uns über alles reden kannst, Sess?”, fragte er nach.

“Natürlich, Papa. Ich möchte nur etwas üben und später Inu eins machen, denn er ist ja nicht nur mein Bruder, sondern auch mein Freund.”

Verdutzt sahen sich Toga und Izayoi an und dann den Kleinen. Er strahlte über diese Aussage. “Das stimmt”, lächelte Toga und wuschelte ihm durch die Haare.

“Da wird sich Inu später sicher freuen”, meinte Izayoi und damit würde er auch in Ruhe gelassen. Sesshomaru fand, dass seine Eltern nicht wissen mussten, dass er auch dieses hier verschenken wollte. Irgendwann würde er es seinen Eltern schon noch erzählen, doch jetzt war es ihm peinlich was zu sagen. Sein Vater ärgerte ihn ja schon vor einiger Zeit damit und das mochte er absolut nicht.

Während die Erwachsenen über den White Day sprachen, hörte der Kleine mit. Zwar tat er so, als würde er es nicht verstehen und doch begriff er, dass an diesem Tag die Männer sich bei den Frauen bedankten.

“Hn”, kam es von Sesshomaru und beide sahen ihn an.

“Was beschäftigt dich?”, wollte Izayoi wissen und der Kleine sah zu seiner Mama.

“Wir gehen in den Freizeitpark an dem Tag?”, fragte er nach und Toga lachte. Sein Vater hatte schon vermutet, dass sie seine Aufmerksamkeit mit diesem Wort erlangten.

“Ja, wir wollten doch einen Ausflug machen, erinnerst du dich?”

“Ach so... ja stimmt”, kam es erfreut von Sesshomaru und Toga lachte.

“Wir gehen gemeinsam dahin und später treffen wir uns mit unseren Freunden zum Abendessen”, erklärte Izayoi lächelnd.

“Freunde?”, fragte der Kleine und im nächsten Moment rief er fast schon aus: “Rina-san und Kaitaro-san!?”

Beide Erwachsenen lachten auf und nickten. Toga sah das funkeln in den Augen seines Sohnes. Er freut sich doch nur, Kagome-chan zu sehen., grinste der Vater breit und erntete einen fragenden Blick seiner Frau. Seine Lippen formten das Wort später. Somit brachten sie das Essen hinter sich und begleiteten Toga zurück zur Arbeit.

Von da an fuhr Izayoi mit ihren beiden Söhnen nach Hause. Dort bastelte Sesshomaru fleißig an seinem Armband, denn er wusste ihm würde sonst kaum Zeit bleiben fertig zu werden. Schließlich rückte der 14. März immer näher.
 

Die Tage vergingen und der White Day stand vor der Tür. Wie versprochen war die kleine Familie zuerst im Freizeitpark. Toga schoss an einem Stand eine Rose für seine Frau. Sie lachte darüber und dankte ihm. Auf Geschenke legte sie kaum noch wert, denn die Zeit mit ihrer Familie zu verbringen war weitaus wichtiger.

Doch für Toga war das selbstverständlich, auch wenn es Kleinigkeiten waren. Er liebte seine Frau und wollte es ihr jedes Mal zeigen. Sesshomaru beobachtete seine Eltern und gluckste immer wieder, wenn sie sich so verliebt ansahen. Er wusste zwar nicht was das bedeutete, doch es gefiel ihm. Geborgenheit und Sicherheit waren die ersten Gefühle, die er bekam, wenn er seine Eltern sah.

Der Vormittag verlief sehr schnell und nachdem sie auch zu Mittag gegessen hatten, machten sie sich langsam auf den Weg, den Freizeitpark zu verlassen. Schließlich brauchten sie knapp zwei Stunden, um zurück nach Tokyo zu fahren.

Die Autofahrt kam für Sesshomaru viel länger vor. Er wurde auch etwas nervös. Heute wollte er sein Armband verschenken, doch sollte das keiner merken. Fieberhaft zerbrach er sich sein kleines Köpfchen, wie er das anstellen sollte. Sein Vorteil ist, dass viele in ihm nur den kleinen Jungen sahen. Irgendwie schaff ich das., kam ihm direkt in den Sinn und er war fest entschlossen.

Gegen 17 Uhr erreichten sie die Parkplätze. Kaum stand der Wagen, schon stiegen sie aus und holten für Inu Yasha den Kinderwagen heraus. Toga trug diesen die Treppe rauf, während Izayoi Inu Yasha auf dem Arm hatte. Sesshomaru lief die Treppen wie gewohnt alleine hoch.

Er konnte es kaum noch erwarten oben anzukommen. Seine Eltern folgten ihm gemächlich und oben setzte Izayoi ihren Jüngsten in den Wagen. Der Kleine gluckste natürlich und streckte sich schon, da er seinen Bruder nun besser sehen konnte. Sesshomaru kam zu seinem Brüderchen und lächelte ihn an.

Zusammen gingen sie weiter zum Haus. Noch bevor sie die Tür erreichten, wurde die geöffnet und Rina trat hervor. “Hallo ihr Lieben”, begrüßte sie ihre Gäste und Freunde.

“Hallo, Rina. Wir sind etwas früh dran”, meinte Izayoi, doch die Braunhaarige winkte ab.

“Ach was! Kommt rein.” Gesagt, getan und sie ließen den Kinderwagen draußen stehen. Die kleine Familie trat ein. Während die Erwachsenen sich begrüßten, zog Sesshomaru seine Schuhe aus und huschte an ihnen vorbei ins Wohnzimmer.

Erst bei Kagomes Wiege blieb er stehen und sah hinein. Die Kleine schlief noch und er lächelte. Noch einmal prüfte er nach, ob ihn jemand sehen würde. Danach holte er das Armband heraus und legte es unter Kagomes Kissen. Er achtete darauf die Kleine nicht zu wecken. Glücklich atmete er auf und küsste geschwind ihre Stirn.

“Es soll dich beschützen”, hauchte er und kam wieder zurück zu seinen Eltern. Er hoffte, dass keiner mitbekam, dass er nicht da war. Doch da hatte er nicht mit Rina gerechnet, denn sie sah, dass er bei ihrer Tochter war, aber sie schwieg darüber. Sie fand es mehr als bezaubernd und süß, dass der Kleine so sehr Kagome mochte.

Nun gingen alle ins Wohnzimmer und sie unterhielten sich, während Sesshomaru mit Inu Yasha spielte. Doch als Kagome aufwachte, war die Aufmerksamkeit des Älteren nur auf sie gerichtet. Er passte penibel darauf auf, dass sein Bruder sie nicht aus versehen verletzte. Denn Inu Yasha hatte im Moment die Phase, in der er nach Sachen griff und diese wegwarf.

Natürlich war es für ihn lustig und er lachte immer, doch sollte dabei keiner verletzt werden. Die Situation war für die Eltern der Kinder mehr als faszinierend. Sie fanden den Beschützerinstinkt des knapp 4-Jährigen sehr süß.

Schließlich begaben sie sich in die Küche und aßen gemeinsam. Danach wurde gespielt und geredet. Kagome schlief als erste wieder ein, schließlich war sie gerade mal 5 Monate alt. Inu Yasha schlief nach ihr ein und Sesshomaru passte auf sie auf, bis auch er müde gähnte und sich die Augen rieben.

Das war aber auch das Zeichen für Izayoi und Toga, dass sie nach Hause aufbrechen sollten. Die Schwarzhaarige nahm ihren Jüngsten wieder auf die Arme und verließ mit ihrem Mann das Wohnzimmer. Da sich die Erwachsenen verabschiedeten, achte keiner auf den kleinen Mann.

Deshalb nutzte er es aus sich von seiner Freundin zu verabschieden. Er strich liebevoll Kagomes Wange und flüsterte: “Bis bald.” Danach lief er zu seinen Eltern und zog sich die Schuhe an. Er wurde noch von Rina und Keitaro umarmt zum Abschied. Somit fuhren die Ashidas nach Hause.
 

Nach dem White Day verging erneut ein Monat. Die kleine Familie war in ihrem Alltag gefangen und doch nahmen sie sich für den 16. April größeres vor. Es war diesmal leider unter der Woche, doch Toga versprach seinem Sohn am Wochenende würden sie gemeinsam in den Park gehen, danach ein schönes Abendessen im Restaurant seiner Wahl und das aller Beste für den Kleinen war: Rina und Keitaro kamen mit Kagome dazu. Auch wenn die Kleine sich daran später nicht erinnern wird, so mochte Sesshomaru ihre Nähe.

Erfreut stellte er fest, dass sie sogar das Armband bei sich trug. Natürlich fragten Izayoi und Toga Rina woher das Armband kam, doch Rina sagte nur: “Es lag einfach bei ihr, also vermute ich mal es war ein Geschenk.” Über diese Aussage freute sich der kleine Mann.

Gemeinsam machten sie sich einen schönen Tag im Park. Dazu hatte Izayoi einige leckere Sachen vorbereitet, die sie zum Mittagessen verspeisen konnten. Während Toga, Sesshomaru, Keitaro und Inu Yasha auf dem Spielplatz zusammen das Angebot unsicher machten, blieben Izayoi, Rina und Kagome auf der Decke zurück.

“Inu macht auch schon alles mit Sesshomaru mit?”, stellte Rina fest und die Schwarzhaarige nickte.

“Ja, auch wenn er noch deutlich langsamer ist, aber sie sind zurzeit in der Phase, dass sie besser zusammen spielen und das ist echt schön.” Rina nickte ihrer Freundin zu.

“Sess ist was ganz Besonderes. Er wirkt um so viel älter als er in Wahrheit ist.”

“Oh ja, Rina. Manchmal frage ich mich wieso... aber er war schon damals seinem Alter voraus. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass er tief in sich wusste, dass Toga überfordert war und er deshalb reifer wurde, um ihn nicht zusätzlich zu belasten... ich weiß das klingt eigenartig, aber...”, erklärte Izayoi und seufzte.

Rina blickte zu den Männern und lächelte. “Es klingt nicht eigenartig. Kinder passen sich oft an ihre Umgebung an. Kagome z.b. war immer sehr unruhig und weinte oft, wenn ich nicht da war. Kei ist immer verrückt geworden, wenn ich mal ein Bad nehmen wollte. Doch seit Neujahr ist sie wie ausgewechselt. Sie ist ruhiger und akzeptiert auch andere schneller. Ich glaube Sess hatte ihr gezeigt, dass es keinen Grund gab traurig zu sein.” Wie auf das Stichwort gluckste Kagome, als Sesshomarus Namen fiel. Das amüsierte beide Mütter sehr.

“Scheinbar mag deine Kleine ihn”, lachte Izayoi und Rina nickte.

“Irgendwie ja, ich bin gespannt wie das später sein wird, wenn sie größer werden”, kicherte Rina.

Damit sprachen die beiden Damen ein wenig über die Zukunft. Ihre Freundschaft wuchs von Mal zu Mal immer mehr an und das war etwas Schönes. Sie planten bereits Inu Yashas ersten Geburtstag, der in zwei Monaten anstehen würde. Genauso überlegten sie, ob sie vielleicht im Sommer zusammen Urlaub machen sollten. Da die Kinder nun doch alle etwas älter waren, würde sich dies anbieten.

Sie merkten dabei nicht sofort, dass Kagome sich auf den Bauch gelegt hatte und versuchte sich zu den spielenden Jungs fort zu bewegen, doch kam sie keinen Millimeter weiter. Sie stützte sich lediglich mit ihren Händen ab und zog eine Schmolllippe. Im nächsten Moment fing sie an zu weinen.

Erschrocken blickten die Frauen zu ihr und wunderten sich, dass sie sich gedreht hatte. Noch ehe eine von ihnen reagieren konnte, lief schon Sesshomaru zu ihr und nahm ihre kleine Hand in seine.

“Nicht weinen”, hauchte er und die Kleine schniefte nur noch. Als er sich zu ihr setzte und sie lächelnd ansah, gluckste sie erfreut darüber auf. Verwundert blinzelten Rina und Izayoi und sahen sich dann fragend an.

“Wollte...”, begann dann schließlich Rina und Izayoi nickte.

“Kagome wollte wohl auch mitspielen.” Lächelnd hob Rina ihre Tochter an und setzte sie auf ihren Schoss. Dabei musste Sesshomaru ihre Hand loslassen, doch bevor sie weinen konnte saß er schon vor ihr.

Wie von selbst griff die Kleine nach seiner Hand und gluckste wieder vor sich hin. Auch der Kleine lachte darüber und spielte mit ihr. Er vergaß dabei vollkommen, dass er bis vor kurzem noch mit seinem Vater und Bruder spielte. Keitaro lachte leise bei dem Anblick.

“Ich glaube gegen die kleine Prinzessin sehen wir doch sehr alt aus”, lachte er und Toga stimmte ihm zu. Über Sesshomarus Verhalten konnte sein Vater nur schmunzelt. Er wirkte nicht wie ein vierjähriger. Absolut nicht. Doch viele Gedanken konnte Toga sich nicht machen, denn Inu Yasha wollte etwas essen, da er sich zu seiner Mutter streckte.

Lachend setzten sich die Männer zu den anderen und sie genossen noch den Rest des Nachmittages gemeinsam. Danach fuhren sie zum Abendessen in eines der Restaurants. Sie bekamen einen kleinen Saal und jeder bestellte sein Lieblingsessen und für Kagome und Inu Yasha gab es püriertes Gemüse. Rina wollte ausprobieren, ob die Kleine das schon essen würde.

Inu Yasha mochte Gemüsebrei mit Reis sehr gerne, weshalb er sich auch von Izayoi füttern ließ. Kagome jedoch verzog die Nase und schob das Essen von sich weg. Noch einmal versuchte es die junge Mutter, doch auch diesmal wollte Kagome es noch nicht mal probieren. Sie war wirklich dickköpfig.

Seufzend suchte Rina nach einer Alternative. Was sie nicht mitbekam war, dass Sesshomaru sie beide beobachtet hatte. Er stand auf, zog damit einen fragenden Blick von seinem Vater auf sich, doch diesen ignorierte er gekonnt. Er ging zu Kagome, schob einen Stuhl zu ihr und sah sie an. Sie blinzelte und gluckste ihn an.

“Das schmeckt sehr gut”, meinte er ruhig, nahm einen kleinen Löffel und aß diesen vor ihren Augen. Dann befüllte er diesen erneut und gab ihn ihr. Sie rümpfte wieder die Nase, doch Sesshomaru sah sie weiter an. “Ahhh”, machte er und sie ahmte ihn nach. Im nächsten Moment hatte sie den Löffel im Mund und schmatzte leicht. Alle Erwachsenen sahen das Bild vor sich mit offenem Mund an.

“Sie...”, begann Rina und Keitaro drückte seine Frau leicht an sich.

“Sie hat ihren eigenen Kopf”, meinte er lachend und brachte alle anderen auch zum Lachen. Sesshomaru ließ sich davon nicht verwirren und fütterte die Kleine wieder. Zwischendrin aß er auch einen Löffel, um ihr zu zeigen, dass es wirklich schmeckte.

Erst nachdem alles leer war, lächelte Sesshomaru Kagome an und sagte: “Siehst du das schmeckt viel besser!” Danach ging er zurück an seinen Platz und leerte nun seinen Teller.

Nach dem Essen bekam Sesshomaru seine Geschenke. Von seinen Eltern erhielt er ein neues Buch, welches er mit glitzernden Augen betrachtete. Toga hatte die Lieblingsgeschichten zusammen getragen und in einem neuen Buch drucken lassen. So hatte er alle beisammen und musste nicht mehr hin und her wechseln.

Izayoi hatte ihm eine kleine silbern Halskette anfertigen lassen. Daran war ein kleiner Löwenanhänger befestigt. Rina und Keitaro haben lange überlegt was sie ihm schenken konnten. Sie entschlossen sich dazu ihm ein neues Auto und ein Fotoalbum zu schenken. Das Album war voll mit Fotos von ihren gemeinsamen Ausflügen und Nachmittagen.

“Danke”, kam es erfreut über seine Lippen. So hatte er immer ein Andenken an seine kleine Freundin. Wie jeder schöne Tag neigte sich auch dieser dem Ende zu und die beiden Familien verabschiedeten sich von einander.

Zu Hause brachte Izayoi Inu Yasha zu Bett und Toga saß mit Sesshomaru in seinem Zimmer. “Hat es dir gefallen, mein Großer?”, fragte er und sein Sohn nickte strahlend.

“Ja sehr sogar, Papa!”, bestätigte er und gemeinsam lasen sie in seinem neuen Buch.
 

Nach diesem Tag verging die Zeit wieder schnell und leider gab es auch eine etwas schlechtere Nachricht. Keitaro wurde bei seiner Arbeit nach Osaka versetzt. Aus diesem Grund würde Rina und Kagome mit ihm dort hin ziehen. Diese Nachricht traf Sesshomaru wohl am meisten. Er verstand es nicht, wieso er in Zukunft seine Freundin nur noch selten sehen durfte. Traurig darüber schmollte er einige Tage lang und sprach mit keinem ein Wort.

Erst als Rina ihm versprach jeden Tag über Videochat an zu rufen, konnte er sich nach und nach damit an zu freunden. Natürlich versprach sie auch zu Inu Yashas Geburtstag zu kommen. Damit begnügte Sesshomaru sich und genoss noch die letzten Tage mit seiner kleinen Freundin. Ein weiteres Trostpflaster war auch, dass Kagome immer noch sein Armband trug. So wäre er immer bei ihr.

Bald kam auch der Tag des Abschiedes und dieser war sehr tränenreich. Einzig das Versprechen sich bald wieder zu sehen, erhellte die Gesichter der beteiligten. Doch seit diesem Tag war Sesshomaru oft traurig und sah sich das Album immer wieder mal an.

“Du vermisst sie?”, fragte Toga seinen Sohn und dieser nickte nur leicht.

“Sie wird dich sicher auch vermissen, mein Großer. Bald siehst du sie wieder.” Nach diesen Worten nickte der kleine Mann seinem Vater zu und lächelte.

“Wenn sie wieder da ist, lasse ich sie nicht mehr gehen”, murmelte er leise und verwundert sah Toga seinen Sohn an. Jedoch sagte er dazu nichts mehr, denn der Kleine würde sonst wieder alles abstreiten.

Wie so oft in letzter Zeit. Izayoi und Toga sprachen oft, nachdem beide Jungs schliefen, miteinander über ihren Ältesten. Er war eindeutig reifer als andere Kinder in seinem Alter. Einerseits war das sehr erfrischend und doch auch etwas beängstigend.

Doch eines war beiden klar: Sesshomaru war besonders und beide würden dafür sorgen, dass er so aufwachsen würde wie er es möchte. Er äußerte oft den Wunsch Lesen zu lernen und das würden die Beiden bald in Angriff nehmen.

Es muss weiter gehen

Die erste Zeit verlief wie versprochen. Punkt 18 Uhr rief Rina über Videochat an und sprach mit Izayoi, Inu Yasha und Sesshomaru. Kagome gluckste immer wieder, wenn sie ihren Freund erblickte. Damit war es für den kleinen Mann etwas erträglicher gewesen getrennt von ihr zu sein.

Doch dann kam auch schon der erste Tag an dem Rina ihr Versprechen nicht halten konnte und sehr bald kam kein Anruf mehr. Izayoi war überfragt, da auch sie keinerlei Information bekommen hatte. Toga konnte Keitaro genau so wenig erreichen. Sorge machte sich bei den Beiden breit und Sesshomaru verdrängte es so gut er konnte.

Schließlich fuhr Toga zum Higurashi-Tempel, um beim alten Priester nachzufragen. Dort erfuhr er, dass Keitaro erneut versetzt wurde und sie bei dem Umzug einige Sachen verloren haben. Dabei leider auch die Handys. Natürlich war es nicht so erfreulich, doch war nun der Grund wenigstens gefunden. Toga bedankte sich und bat liebe Grüße auszurichten.

“Beim nächsten Telefonat werde ich es ausrichten, Toga.” Damit machte sich der Weißhaarige wieder auf den Weg nach Hause, um seine Frau und seinen Sohn zu unterrichten.

Beide hörten ihm zu und hofften, dass sie bald wieder mit den drei Freunden in Kontakt treten könnten. Besonders Sesshomaru wollte die Kleine wiedersehen. Spätesten bei Inus Geburtstag., sagte er sich immer wieder und er konnte es kaum noch erwarten.

Um sich abzulenken machte der Kleine für seinen Bruder auch ein kleines Armband. Ein rotes mit kleinen weißen Perlen. Izayoi bewunderte Sesshomarus Geduld dabei und half ihm etwas, wenn er stocken sollte.
 

So verbrachten sie die nächsten Tage und auch Wochen. Schließlich kam der 18 Juni und Inu Yasha würde an diesem Tag seinen ersten Geburtstag feiern. Bis zum heutigen Tag hörte Izayoi nichts von Rina und Toga nichts von Keitaro.

Beide seufzten und überlegten wie sie dennoch den Tag mit etwas Schönem verbringen sollten. Kurzerhand beschloss Toga mit seiner Familie in den Freizeitpark für Kinder unter 6 Jahren zu fahren. Dort könnte sich Sesshomaru etwas austoben und für Inu Yasha gäbe es auch einige Attraktionen.

Izayoi fiel das traurige Gesicht ihres Ältesten auf und es tat ihr sehr leid. Sie überlegte wie sie ihn aufheitern konnte, doch als sie am Park ankamen, hellte sich das Gesicht des Jungen auf. Gemeinsam betraten sie den Park und Toga ließ Sesshomaru entscheiden, da Inu ja noch zu klein war.

Der ältere Sohn sah sich die Übersicht an, erfragte alles was er nicht lesen konnte und entschied den Weg im Uhrzeigersinn abzulaufen. An jeder noch so kleinen Bahn blieben sie stehen und Sesshomaru achtete auf die Reaktion seines Bruders, wenn dieser sich danach streckte, lachte oder mit Gebrabbel reagierte, fuhren sie eine oder auch zwei runden damit.

Erst danach gingen sie weiter. Trotz der Tatsache, dass jemand fehlte machte die Familie diesen Tag zu etwas besonderem. Natürlich machten sie auch reichlich Fotos, denn sie wollten diesen Tag festhalten und später in einem der Alben einkleben.

Gegen Mittag aßen sie gemeinsam und setzten ihren Weg fort. Inu Yasha konnte noch nicht laufen, weshalb Izayoi ihn im Kinderwagen behielt und sie immer wieder stehen blieben, um mit den Bahnen zu fahren. Eine davon schien Sesshomaru sehr zu mögen, denn diese fuhr der Kleine auch ein 5. Mal. Danach gingen sie weiter. Auf diese Weise verbrachten sie auch noch den restlichen Nachmittag.

Erst als sie den gesamten Freizeitpark erkundet und bespielt hatten, machte sich die kleine Familie auf den Weg zurück zum Auto. Auf der Heimfahrt schlief Inu Yasha ein und die Erwachsenen dachten, dass auch Sesshomaru schlief, doch er sah aus dem Fenster. Er betrachtete die Lichter der Stadt, die immer näher kamen und dann ein wenig an ihnen vorbei zogen.

Als sie zu Hause ankamen, stieg er ruhig aus und öffnete die Tür, damit seine Mama mit dem schlafenden Inu Yasha eintreten konnte und sein Papa mit den Sachen folgte. “Danke”, flüsterte Toga und sein Sohn lächelte ihn an.

Während Izayoi den kleinsten zu Bett legte, räumte Toga die Sachen aus. Sesshomaru half ihm dabei und gähnte.

“Hattest du einen schönen Tag?”, fragte schließlich der Ältere und er nickte.

“Ja, Papa. Es war schön, aber auch anstrengend”, kicherte der Kleine. Sein Vater verstand das vollkommen und lächelte.

“Wenn du willst, dann ruh dich schon aus. Den Geburtstagskuchen können wir auch morgen essen.” Bei den Worten nickte der Kleine und wünschte seinem Papa eine gute Nacht. Beim Verlassen der Küche, kam Izayoi ihm entgegen.

“Danke für den Tag, Mama, gute Nacht”, meinte er und sie küsste seine Stirn und sah ihm nach. Nachdem Sesshomaru in seinem Zimmer war, ging sie weiter zu Toga in die Küche.

“Sess schon müde?”, fragte sie verwundert.

“Den Kuchen essen wir einfach morgen”, meinte er lächelnd und sie nickte. Trotzdem ließ es sie nicht los. Normalerweise würde der Kleine niemals ins Bett gehen ohne Kuchen zu essen.

Da sie zu zweit alles schneller aufgeräumt hatten, wollte Izayoi nach ihrem Ältesten sehen. Toga ließ sie gewähren und sah in der Zwischenzeit nach Inu Yasha. Der Kleinste hatte einen tiefen Schlaf. Lächelnd schloss er die Tür des Kinderzimmers und ging zu seiner Frau.

Sie sah Sesshomaru beim Schlafen zu. Tatsächlich war er schon eingeschlafen. Liebevoll küsste sie seine Stirn, deckte ihn zu und verließ mit Toga sein Zimmer.

“Er war wirklich müde”, meinte sie und war erleichtert. “Denkst du er wird es verkraften?” Toga nickte.

“Ich bin mir sicher er wird sie wieder finden und dann nicht mehr gehen lassen”, beruhigte er seine Frau und küsste sie. “Er wird noch oft traurig sein, aber bald wird er es überwinden.” Seine Worte zauberten ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen.

“Ich hoffe es sehr. Ich hoffe den Drei geht es auch gut.”

“Bestimmt. Komm lass uns auch etwas entspannen”, meinte er verführerisch und sie nickte. Gemeinsam machten sie es sich bei einem Film gemütlich.

Was die Beiden nicht mitbekamen und auch nicht ahnen konnte, war, dass Sesshomaru immer noch wach war. Er starrte die ganze Zeit seine Wand an und schluchzte leise. Eine einzige Frage geisterte in seinem Kopf: ‘Warum?’

Doch eine Antwort bekam er nicht. Immer wieder kamen ihm die Tränen, denn er vermisste sie und wusste noch nicht mal warum. Irgendwann übermannte der Schlaf den erschöpfen Jungen. Er träumte von ihren blauen Augen und er wollte zu ihr, doch er konnte sie nicht erreichen.
 

Weitere Tage und Wochen zogen vorbei. Immer mehr kehrte der Alltag ein und leider auch gewisse Personen, auf die Toga gerne verzichtet hätte. Sesshomaru war an diesen Tagen auch nicht so begeistert darüber seine Mutter zu sehen, doch hielt er es tapfer durch.

Zum Glück waren diese Tage selten, weshalb der Kleine sich ganz schnell wieder fing. Im Kindergarten spielte er immer mehr mit gleichaltrigen, doch war er froh darum, sobald er abgeholt wurde. Izayoi brachte ihrem Ältesten das Lesen bei. Da er sie so lange nervte bis sie es schließlich durchzog. Jeden Tag übten sie zusammen und er hatte sehr viel Spaß dabei. Das erfreute sie daran am meisten.

Toga war stolz auf seinen Sohn und half auch dabei ihn bei seinen Interessen zu unterstützen. Für sein Alter war er mehr als wissbegierig und doch spielte er auch gerne mit normalen Dingen. Immer öfters spielte er auch mit Inu Yasha, der langsam anfing zu laufen. Die Schritte waren zwar wackelig, aber er meisterte das sehr gut.

Er wollte unbedingt zu seinem Bruder, weshalb Sesshomaru erfreut nach seiner Mama rief. Izayoi quietschte auf, als sie sah wie ihr Jüngster sich am Couchtisch hochhievte und langsam zu seinem Bruder tapste. Schnell hatte die stolze Mama ein Video gemacht und dieses an ihren Mann geschickt. Toga war sehr überrascht und freute sich darüber.

Selbstverständlich fiel er immer wieder mal auf seinen Hintern, doch das hinderte Inu Yasha nicht daran an sein Ziel zu gelangen. Einen starken Willen besaß er, genau wie sein Bruder und Vater. Izayoi war sehr stolz auf ihren kleinen Jungen.

Doch mit dem Laufen kamen neuere Probleme, denn nun war der Kleine sehr neugierig. Oft musste Izayoi beide Jungs suchen. Natürlich nutzen sie es aus, sich nun gemeinsam gegen einen zu stellen. Jedes Mal musste Toga lachen über den Unfug, den seine Söhne fabrizierten. Das wiederum fand seine Frau nicht witzig.

Aus diesem Grund schickte sie beide Söhne einen Tag lang mit Papa in die Firma. Die älteren Kollegen freuten sich den kleinen Sesshomaru wieder zu sehen. Für die Damenwelt waren beide Söhne der Hingucker und beide wurden als süß betitelt.

Der Ältere mochte das absolut nicht, weshalb er sich wohl in den Kopf gesetzt hatte diese Einstellung zu ändern. Er hatte für viel Chaos gesorgt, denn er steckte alle Drucker aus der Steckdose und lachte über die verwirrten Gesichter. Denn keiner erkannte die einfachste Lösung für das Problem. Es dauerte fast den halben Nachmittag bis die Leute im Büro dahinter kamen, dass es an dem Stecker lag.

Es gab zwar ein paar Beschwerden, doch die belächelte Toga nur mit dem Kommentar: “Wir waren alle mal jung und haben Unfug getrieben.”

Trotzdem erklärte er auch Sesshomaru, dass dieses Verhalten nicht ging und wie er dazu kam. Als der kleine erzählte, sie sollten aufhören ihn als ‘süß’ und ‘Engel’ zu betiteln, brach Toga in schallendes Gelächter aus.

“Da hast du dir gedacht ich zeige ihnen, dass du auch ein Teufelchen sein kannst?” Der Kleine nickte heftig und brachte seinen Vater nur noch mehr zum Lachen. Weshalb auch er grinsen musste.

Während Toga mit Sesshomaru mehr oder weniger schimpfte, nutzte Inu Yasha seine Zeit und malte auf einigen wichtigen Papieren von seinem Vater. Als dieser das bemerkte, konnte er wirklich nicht mehr, denn Sesshomaru war in dem Alter genauso.

“Oh ihr beiden seid weit entfernt von dem Begriff ‘Engel’”, lachte Toga und setzte Inu Yasha auf den Boden ab. “Sess könnt ihr nun hier bleiben und zusammen spielen, damit ich noch den einen Auftrag fertig machen kann und dann fahren wir heim.” Sein Sohn überlegte und zuckte mit den Schultern.

“Wir bleiben hier”, versprach er schließlich nach kurzer Überlegung. Erfreut darüber setzte sich Toga an seinen Schreibtisch und arbeitete die Unterlagen durch, die Inu Yasha vorhin bemalt hatte. Ein gutes hatte es, so fand Toga einen Fehler, als er diese nochmal betrachtete. Lächelnd machte er sich daran diese auszubessern.

Als er fertig war, wunderte er sich, da seine Jungs so still waren. Ein Blick auf die Beiden, brachte ein Lächeln auf seine Lippen. Sie schliefen gerade. “Süß”, wisperte er und erhob sich. Damit ging sein Blick unweigerlich höher und er erstarrte kurz. Die Beiden hatten doch tatsächlich die Wand als Malunterlage genutzt. Erst schmunzelte der Weißhaarige darüber, doch dann musste er doch lachen.

Schnell schnappte sich der Firmenchef sein Handy und machte für seine Frau ein Foto mit den schlafenden Jungs vor dem Kunstwerk an seiner Wand. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn das würde ihn immer an seine Söhne erinnern. Er schrieb Izayoi, dass er früher fertig werden würde und fragte ob er was zu essen mitbringen sollte.

Schließlich hatten die Beiden heute ihren Hochzeitstag. Sie verneinte, da sie nach ihrem Wellnessvormittag einkaufen war. Für den Abend wollte sie Togas Lieblingsessen machen, weshalb sie sich auf den Heimweg machte.

Toga hingegen brachte noch seine Akten weg und betrat leise sein Büro. Er wollte seine Söhne nicht wecken, weshalb er noch den Rest abarbeitete. So konnte er getrost sich die nächsten drei Tage frei nehmen. Er hatte in einem kindergerechten Resort gebucht. Damit wollte er seine Liebste überraschen.

Die letzten Tage waren wahrlich nicht einfach für sie gewesen. Nicht nur, dass seine Exfrau mal wieder ihre dummen Kommentare nicht für sich behalten konnte, nein auch Sesshomaru und Inu Yasha hatten zurzeit mehr Blödsinn im Kopf.

Bei seinem Ältesten war das eine Trotzreaktion, denn der Kleine vermisste seine Freundin, wusste nicht wohin mit diesem Gefühl, also trieb er seinen Unfug mit seinen Eltern und den anderen Erwachsenen.

Nachdem der Papierkram erledigt war, weckte der Firmenchef seinen Ältesten. Dieser blinzelte ihn verwirrt an und gähnte.

“Wir gehen nach Hause”, erklärte Toga und der Kleine nickte. Er packte ihm Halbschlaf seine und Inu Yashas Spielzeuge ein und gähnte noch einmal herzhaft. Toga hob Inu Yahsa auf und setzte ihn in den Kinderwagen.

Der Kleinste schlief nämlich wie ein Stein. Man könnte neben ihm eine Bombe hochgehen lassen, doch würde er niemals davon wach werden. Sesshomaru hängte noch die Tasche beim Kinderwagen ein und sah zu seinem Papa auf. “Startklar?”, fragte er und müde nickte sein Sohn.

Lächelnd verließ er das Büro, sagte seiner Sekretärin Bescheid, dass sie im Notfall den Stellvertreter anrufen sollte. Dieser würde sich bei ihm melden, sollte er selbst nicht klar kommen. Doch bisher war Toga sehr zufrieden gewesen und freute sich nun auf die freien Tage mit seiner Familie.

Während der Autofahrt wurde Sesshomaru wieder wacher und Inu Yasha schlief umso fester. Wie Tag und Nacht., grinste der stolze Papa und blickte immer wieder in den Rückspiegel. Auf dem Weg nach Hause blieb Toga an einem Blumenladen stehen und holte ein Dutzend roter Rosen für seine Frau.

Zu Hause angekommen, stieg Toga aus und holte Inu Yasha heraus. Sesshomaru lief mit den Rosen schon zum Eingang und öffnete mit Togas Schlüssel die Tür.

“Die Sachen lassen wir im Auto”, meinte der Papa verschwörerisch und der Kleine zwinkerte wissend. Er hatte nämlich mitbekommen wie sein Papa darüber sprach drei Tage wegzufahren. Darüber freute er sich auch sehr.

Schließlich war es schon länger her, dass die Familie zusammen was unternommen hatte. Zu oft hatte seine eigene Mutter dazwischen gefunkt und das gefiel ihm absolut nicht. Sie war mehr als merkwürdig, wie er empfand, doch sie war nun mal leider seine Mutter, weshalb er versuchte mit ihr auszukommen.

In der Küche hörten sie bereits Izayoi. Weshalb Sesshomaru mit den Blumen zu seiner Mama lief, während Toga Inu Yasha in sein Bettchen legte.

“Alles Liebe zum Hochzeitstag, Mama”, strahlte Sesshomaru und Izayoi blickte überrascht zu ihm.

“Danke, mein Großer”, lächelte sie und küsste seine Stirn. “Ihr seid früher da als geplant. Die Torte ist noch nicht fertig”, lachte sie.

“Torte?”, fragte der kleine Mann und sah an seiner Mama vorbei. Sie nickte eifrig und nahm ihrem Sohn die Rosen ab.

“Ich stelle sie nur schnell in die Vase”, meinte sie, doch Sesshomaru interessierte das nicht mehr, denn er war auf die süße Nachspeise fixiert. Sofort entdeckte er die Früchte und die Schokoladencreme.

Da Izayoi abgelenkt war durch die Rosen und dann auch durch ihren Mann, der sie liebevoll begrüßte, kam sie erst später wieder zurück. Mit großen Augen beobachtete sie das Szenario vor sich: Sesshomaru löffelte doch tatsächlich die Schokoladencreme und er hatte die Früchte schon längst verputzt.

“Also in Zukunft brauchst du nur noch Creme und Früchte holen”, lachte Toga hinter ihr und auch sie musste lachen. Grinsend blickte der Kleine zu seinen Eltern und hatte Cremekleckse in seinem Gesicht.

“Na gut, dann mache ich eine einfache Creme für die Torte”, entschloss die Schwarzhaarige und Sesshomaru freute sich, da er den Rest nun wegnaschen durfte.

“Bekomm ich auch was?”, fragte Toga und sein Sohn hielt ihm den Löffel hin. Genau in dem Moment machte Izayoi ein Foto und lachte.

“Meine Jungs sind unverbesserlich.”

Danach half Toga Sesshomaru sich zu waschen und Izayoi machte noch die Torte fertig. Genau rechtzeitig zum Essen wurde Inu Yasha wach. Gemeinsam aß die Familie und genoss die traute Stimmung.

Toga freute sich sehr über sein Lieblingsessen auf dem Tisch. Nach dem Essen räumten alle ab und sie zogen sich zurück ins Wohnzimmer. Sesshomaru durfte sich sogar einen Film aussuchen. Die Auswahl fiel ihm nicht schwer.

In der Zwischenzeit nutze sein Vater die Gelegenheit und gab seiner Frau den Umschlag. Verwirrt blinzelte die Schwarzhaarige. “Was...”, begann sie, doch Toga sagte nur, sie solle es öffnen. Sofort tat sie es und erstarrte. “Drei Tage in einem Resort?”, fragte sie und er nickte.

“Es gibt ein sehr schönes. Dort können Sess und Inu sich austoben und wir entspannen ein wenig.” Die Worte ihres Mannes erfreuten sie sehr.

“Danke, Liebster. Morgen fahren wir?”, wollte sie wissen und er nickte.

“Nach dem Film packen wir und machen uns ein paar schöne Tage”, lächelte er und küsste sie liebevoll.

Somit stand ihr Plan. Zuerst sahen sie mit den Kindern mal wieder ‘König der Löwen’ an. Nach dem Abspann brachten sie die Jungs ins Bett und packten für die Beiden einige Kleidungsstücke ein.

Danach kümmerten sie sich um ihre Kleidung und genossen die kleine, wenn auch kurze Zweisamkeit, denn sehr früh würde der Wecker klingeln. Die Familie machte sich auf den Weg zu dem Resort, um den Stress der letzten Wochen zu verarbeiten.

Entschluss

Nach dem Kurzurlaub holte der Alltag die kleine Familie ein. Toga ging arbeiten, Izayoi begann ebenso wieder mit ihrer Arbeit im Kindergarten. Da Inu Yasha einen Platz dort bekam, war es doppeltes Glück. Sesshomaru freute sich sehr darüber, dass seine Mama wieder da war.

Die ersten Wochen ließ er keinen an seinen Bruder heran, erst danach wurde es besser. So war es, dass Izayoi wieder ihre Aufgabe aufnahm bis 17 Uhr die Kinder zu betreuen. Es war schwierig zu Beginn, denn es war doch etwas anderes, dass ihr eigenes Kind da war, doch Sesshomaru half ihr, wie schon zu Hause.

Oftmals gab er dem Kleinen sein Essen und sobald Inu Yasha bockig wurde, aß er es selbst. Dieser Trick fruchtete jedes Mal, dass der Jüngere doch noch seinen Brei aß.

Izayoi hatte ein schlechtes Gewissen, dass Sesshomaru mehr machte als er für seine viereinhalb Jahre tun sollte. Aber er ließ sich auch nicht davon abbringen, denn er liebte seinen Bruder sehr. Lächelnd beobachtete sie die Beiden. Ein Herz und eine Seele, auch wenn Inu Yasha dem Älteren gerne mal das Spielzeug klaute.

Dennoch waren solche Momente selten und kostbar. Weshalb sie ein paar Fotos machte und sie an Toga schickte. Ihn munterten die Bilder immer wieder auf das Neue auf. Wenn er müde von der Arbeit war, zauberten seine Söhne ihm ein Lächeln auf die Lippen.
 

Die Tage und Wochen vergingen und leider musste Sesshomaru häufiger auf seine Samstagsausflüge mit seinem Vater verzichten, weil sich seine Mutter ankündigte und oft einfach nicht kam. Der kleine Mann war wütend und doch wusste er nicht wie er damit umgehen sollte. Schließlich war sie ja seine Mutter. Toga entschädigte den Kleinen nach Möglichkeit am Sonntag, an dem sie ein paar Sachen nachholten, aber das klappte nicht immer.

So war es an diesem Wochenende. Am Samstag wurde das Model erwartet. Sesshomaru spielte noch mit seinem Bruder, als es an der Tür klingelte. Izayoi öffnete diese und empfing die Dame. Natürlich ließ sich Kimiko es nicht nehmen, gegen die Schwarzhaarige zu sticheln.

“Na heute wieder allein, während Toga sich amüsiert?”, grinste die aufgetakelte Frau. Dies würdigte Izayoi keiner Antwort und schloss die Tür, nachdem die Schlange hereintrat. Sie ging direkt ins Wohnzimmer.

“Sesshomaru, mein Kleiner”, säuselte sie, doch der Kleine ignorierte sie. Er hatte wenig Lust auf sie und das sollte sie auch spüren. “Aber was hast du denn?”, fragte sie unschuldig. Izayoi schnaubte an der Tür.

“Was glaubst du denn? Hast ihn schon dreimal versetzt...”, erklärte sie für den älteren Sohn.

“Mami hatte zu tun, mein Spatz. So wie dein Papa arbeiten muss, muss auch ich arbeiten.” Ihre Worte waren getränkt von Ironie und Zweideutigkeit. Jedoch ignorierte die Schwarzhaarige dieses Subjekt und widmete sich ihrem Jüngsten, da dieser anfing zu quengeln. Kimiko hielt sich fast die Ohren zu.

“Was für ein Geplärre, das hält doch keiner aus”, maulte sie und Izayoi verdrehte die Augen.

“Ich lege Inu schlafen, dann bin ich wieder da”, meinte die Schwarzhaarige zu ihrem Ältesten und dieser nickte.

“Ist gut, Mama”, lächelte er und sah seiner Mama nach. In Kimiko brodelte es vor Wut. Sie hasste diese Person einfach nur noch.

“Mutter”, begann Sesshomaru und sie blickte zu ihm. “lass Mama in Ruhe.” Die Worte waren kühl und scharf. Für einen Moment dachte Kimiko sie hätte sich verhört, weshalb sie so tat.

“Ich weiß nicht wovon du sprichst”, meinte sie unschuldig und dabei blieb es auch. Izayoi kam einige Minuten später zurück. Sesshomarus Mutter machte mal wieder gute Miene zum bösen Spiel. Jedes Wort war wie ein Seitenhieb für die junge Mutter. Innerlich zählte Izayoi die Minuten, bis diese Frau endlich gehen würde.

“Tee?”, fragte sie Hausdame und Kimiko nickte. So entkam die Schwarzhaarige der Schlange für ein paar Minuten. Nachdem sie wieder zurück ins Wohnzimmer kam, setzte sich Kimiko auf das Sofa und beobachtete die Bewegungen ihrer Rivalin.

Geschickt hatte diese nämlich die Tassen gefüllt und sich ebenfalls gesetzt. Izayoi nahm ihre Tasse und setzte diese an ihre Lippen, um einen Schluck zu nehmen. Danach ruhte die Tasse in ihren Händen auf ihrem Schoss.

Nun witterte Kimiko ihre Chance ihre Abneigung zu Gänze zu zeigen. Mit einem Mal stupste sie die Jüngere an, sodass der heiße Tee ihr über die rechte Hand und über den Schoss lief. Erschrocken sprang Izayoi auf und keuchte schmerzhaft auf.

“Kimiko!”, zischte sie und lief schnell ins Bad, um die Stellen zu kühlen. Mit glasigen Augen blickte Sesshomaru seiner Mama nach. Er mochte es nicht, wenn sie Schmerzen erlitt. Kimiko hingegen lachte leise, in dem Irrglauben, dass es ihr Sohn nicht mitbekam.

Dieser hatte sich erhoben, nahm ihre Tasche und ging damit vor die Tür, um diese achtlos rauszuwerfen. Als Kimiko nach ihrer Tasche greifen wollte, um die Uhrzeit zu prüfen, stutzte sie. “Was zum...”, begann sie doch wurde sie von Sesshomaru eiskalt angesehen.

Der Kleine hatte sich bereits an die Stelle bewegt, wo die Tasche ist. “Raus!”, zischte der Kleine gefährlich. Doch das interessierte sie herzlich wenig.

“Sesshomaru, wo ist meine Tasche?”, wollte sie stattdessen wissen.

“Draußen... es hat gestunken und ich habe sie rausgeworfen”, kam es über seine Lippen. Entgeistert sah sie ihren Sohn an.

“Das ist nicht dein Ernst!”, rief sie aus, doch er zeigte nur zur Tür. Sofort sprang sie auf und lief dahin, um ihre Sachen zu suchen. Tatsächlich lagen sie verstreut auf dem Rasen. Sesshomaru folgte ihr.

“Mutter, du muss los und...”, machte er eine Pause. “komm nie wieder hierher!”, bestimmte er und sie sah zu ihm auf. Bevor sie wiedersprechen konnte, setzte er fort: “Einmal im Monat besuche ich dich, weil du meine Mutter bist.” Damit schlug er lautstark die Tür zu.

Sofort lief er zu seiner Mama. Besorgt sah er sie an und schluckte. “Alles gut, Sess”, lächelte sie. Geistesabwesend trat Sesshomaru an sie heran und pustete auf ihre rechte Hand. “Du bist lieb”, hauchte sie und atmete durch. “Ist deine Mutter schon los?”, fragte sie und der Kleine antwortete nur mit einem “Hn”.

Da sie Kimiko nicht hörte, war das wohl so. Erleichtert atmete sie durch und machte ein Tuch nass, um dieses um ihre Hand zu legen. Das kühlte sie und sie hoffte, Toga würde davon nichts mitbekommen. Jedoch kochen konnte sie so vergessen, weshalb sie überlegte.

“Sess, magst du Papa anrufen und ihm sagen er soll gebratene Ente mit Reis holen?”, lächelte sie und der kleine Mann nickte eifrig und rannte los.

Sofort wählte er die Nummer seines Vaters und bestellte bei ihm das gewünschte Essen. Heute musste Toga ausnahmsweise in die Firma und die Arbeit vorarbeiten, damit er in zwei Wochen den Mitarbeitern für die Weihnachtstage frei geben konnte.

Natürlich ließ sich der kleine nichts anmerken. Er lernte schnell wie es unter den Erwachsenen ablief. Die Tage im Büro bei seinem Vater prägten ihn besonders.

Dort lernte er die verschiedenen Masken seines Vaters kennen. Dies half ihm hier besonders, denn er würde seine Mutter nicht noch einmal in die Nähe seiner Mama lassen, geschweige denn in die Nähe seines Bruders. Dafür liebte er die Beiden zu sehr, um sie einer solchen Gefahr auszusetzen.

Zwar hatte er diese Gefahr damals nicht so stark gesehen, denn er sah nur den Schmerz seiner Mama und das gefiel ihm nicht. Dass er damit unbewusst viel Leid seiner Familie ersparte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen oder ermessen.

Am frühen Abend kehrte Toga endlich zurück. Er hatte das bestellte Essen dabei. Verwundert musterte er die Hand seiner Liebsten. “Was ist passiert?”, fragte er sofort.

“Ich war mit dem Tee ungeschickt”, meinte die Schwarzhaarige ruhig. Ihr Mann wollte nachfragen, ob seine Ex damit zu tun hatte, doch verkniff er sich das, denn die Antwort hatte er sich denken können. Doch vor seinem Sohn wollte er nicht ausfallend werden.

Während des Essens unterhielten sie sich ein wenig und Izayoi fütterte Inu Yasha. Der Kleine aß gerne Reis mit Gemüse. Sesshomarus Teller hingegen war kaum angerührt. Izayoi wechselten Blicke mit ihrem Mann, bevor dieser sich räusperte. “Alles in Ordnung, Sess?”, fragte er seinen Ältesten und dieser nickte geistesabwesend.

“Ich denke nur nach...”, nuschelte er. Mit hochgezogener Augenbraue sah der Ältere seinen Sohn an.

“Was beschäftigt dich?”, wollte er wissen und der Kleine seufzte. Er überlegte, wie er anfangen sollte.

Einige Momente später holte Sesshomaru tief Luft und begann: “Ich will feste Zeiten mit Mutter haben... einmal im Monat... ich werde dann das Wochenende bei ihr sein.”

Bei seinen Worten sah er zu seinem Vater auf. Diesem klappte der Mund auf und es brodelte langsam in ihm. Was ist heute hier nur passiert, dass Sesshomaru so etwas sagt?, wunderte er sich, doch das würde er noch in Erfahrung bringen. Er musste dringend mit seinem Anwalt reden, denn das ist kein Zustand den er seinem Sohn zu muten wollte.

“Ich rede mit deiner Mutter darüber”, meinte Toga schlicht und der Kleine nickte.

Da er seine Sorge ausgesprochen hatte, konnte er sich nun seiner Ente widmen. Besorgt blickte Toga zu seiner Frau und diese war genauso betrübt und besorgt wie er selbst. Er würde später mit ihr darüber reden, sobald beide Kinder im Bett waren und tief und fest schliefen. Wieso handelt Sesshomaru nur so?, fragte er sich weiter und aß weiter, auch wenn ihm der Appetit vergangen war.

Nach dem Essen spielte Toga noch mit beiden Söhnen und Izayoi räumte die Küche auf. Danach setzte sie sich zu ihren Jungs und spielte mit. Doch immer wieder musste sie zu ihrem Ältesten blicken. Sorge machte sich in ihr breit.

Sie konnte sich nicht erklären wie der Kleine darauf kam so etwas zu fordern. Als Toga sanft ihre Hand berührte, blickte sie auf. Er lächelte sie aufmunternd an und sie nickte. Gemeinsam würden sie das besprächen, sobald die Kinder im Bett waren.

Am späten Abend brachten die Erwachsenen die beiden Jungs ins Bett. Erst Inu Yasha und dann Sesshomaru. Noch einmal wollte Toga sicher gehen, dass es der Wunsch seines Sohnes war.

“Sess... du möchtest wirklich ein Wochenende bei deiner Mutter?” Der Kleine nickte.

“Ich mag es nicht, wenn sie sagt, dass sie kommt und am Ende dann doch nicht da ist...”, meinte er und setzte fort: “dadurch geht unser Tag verloren.” Er klang traurig und betrübt zugleich.

“So haben wir unseren Tag für uns, Papa”, strahlte er nun und Toga lächelte.

“Ich werde es so mit deiner Mutter besprechen.” Danach küsste er die Stirn des Kleinen und deckte ihn zu.

“Schlaf schön, Sess.” Nickend legte er sich in sein Kissen und schlummerte bald ein.

Izayoi stand die ganze Zeit an der Tür und seufzte, als Toga zu ihr kam. Zusammen setzten sie sich auf das Sofa und besprachen die Situation. “Ich hätte gleich bei der Scheidung erwirken sollen, dass ich das Sorgerecht erhalte, aber ich dachte nicht...”, begann Toga, doch seine Frau schüttelte den Kopf.

“Du hast ihr die Chance gelassen trotz allem seine Mutter zu sein. Sprich mit deinem Anwalt, ob ich Sesshomaru auch adoptieren kann. Er kann trotz allem zu ihr Kontakt haben, aber mir ist nicht wohl dabei, dass er 2 Tage alleine bei ihr wäre”, sprach sie ihr Bedenken aus. Toga verstand es zu gut, denn das war auch seine Sorge.

“Ich werde meinen Anwalt kontaktieren und dann mit Kimiko reden. Eine Lösung werden wir sicher finden”, kam es selbstsicher von ihm und die Schwarzhaarige nickte.

“So machen wir das, Liebster”, hauchte sie und kuschelte sich an ihren Mann. Nach der Verletzung fragte er nicht mehr nach und darüber war Izayoi auch froh gewesen. Auch wenn sie wusste, dass ihr Mann es sich denken konnte. So verbrachten sie noch ein paar Stunden zusammen auf der Couch und genossen die Zweisamkeit, ehe sie sich zurück in ihr Schlafzimmer zogen.

Trotz des Sonntages versuchte Toga seinen Anwalt zu erreichen. Ein Glück kannten sich die beiden Männer schon seit Jahren und dieser verstand das Problem sofort.

“Toga, das mit dem Sorgerecht wird schwierig, wenn Kimiko nicht mitzieht. Solange bis Sesshomaru volljährig wird, hat Kimiko im Falle eines Rechtsstreites das alleinige Sorgerecht... durch die Scheidungspapiere, hast du dir wenigstens gesichert, dass sie dir Sesshomaru jetzt nicht wegnehmen kann...”, erklärte Misaki. “Ich hatte dich gewarnt, dass es schwer wird. Die Rechtslage sieht leider vor, dass die Mutter eines Kindes alleiniges Sorgerecht hat.” Toga schluckte und holte tief Luft.

“Also muss ich hoffen, dass sie sich kooperativ zeigt?”, fragte der Weißhaarige nach und sein Freund stimmte zu.

Misaki überlegte. “Ich würde es aber schriftlich festsetze die Zeiten, in denen Sesshomaru bei ihr ist. Sollte sie sich in dem Zeitraum falsch verhalten, dann können wir es vielleicht schaffen ihr das Recht zu entziehen. Jedoch wir wissen beide, welch eine gute Schauspielerin sie ist”, meinte Misaki ruhig und Toga stimmte ihm zu.

“Dann werde ich mit ihr reden und dich dann informieren, um das Schreiben auf zu setzen. Auch wenn es mir nicht behagt.”

“Toga, sollte in den Zeiten etwas passieren, dann kann ich dir das Sorgerecht rausholen, auch wenn es sich jetzt schockierend anhört, doch leider muss erst etwas Ernsthaftes passieren, damit wir handeln können”, seufzte der Anwalt.

“Danke dir trotzdem, Misaki und ich melde mich.”

Damit war dieses Telefonat beendet und betrübt schluckte Toga seinen schweren Kloß herunter. Izayoi spürte, dass er aufgewühlt war, weshalb sie kurz ihre Söhne alleine ließ und ihren Mann von hinten umarmt.

“Es wird schon alles gut gehen, Liebster. Vielleicht hilft es ihr so, endlich mal als Mutter zu agieren, als...”, weiter sprach die Schwarzhaarige nicht. Das brauchte sie auch nicht, denn Toga wusste was sie sagen würde.

“Du hast Recht, danke. Ich bringe das auch noch schnell hinter mich, damit wir endlich in den Park können”, meinte er ruhig und sie nickte. Sogleich streckte sie sich und küsste sanft seine Lippen. Toga erwiderte diesen Kuss und zog seine Liebste in eine Umarmung.

“Danke dir”, hauchte er an ihre Lippen und sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln. Sofort kehrte sie zurück zu ihren Jungs und Toga wählte die Nummer seiner Exfrau. Diese Frau raubte ihm wirklich noch alle seine Nerven.

“Oh Toga-Schätzchen, hast du Sehnsucht nach mir?”, säuselte sie direkt und er verdrehte die Augen. Er hasste es, wenn sie ihn so nannte.

“Kimiko lass den Blödsinn”, meinte er kühl und atmete tief durch. “Es geht eher darum, dass Sesshomaru den Wunsch geäußert hat jeden Monat ein Wochenende bei dir zu verbringen.” Kurz herrschte Stille.

“Och, wenn das so ist, dann werden wir das doch einrichten, wenn MEIN Sohn zu mir möchte, dann freue ich mich”, kam es gespielt von ihr und am liebsten würde Toga sie anschreien, doch aus Liebe zu seinem Sohn riss er sich zusammen.

“Ich werde meinen Anwalt bitten das schriftlich festzulegen, damit der Kleine einen geregelten Rhythmus bekommt”, erklärte Toga ruhig und dachte die Sache wäre damit gegessen.

“Nicht so schnell, Schätzchen, ich möchte MEINEN Sohn auch an Weihnachten bei mir haben, dafür ist er an seinem Geburtstag bei euch”, forderte sie und das euch kam fast schon verächtlich über die Lippen.

Innerlich kochte Toga bereits vor Wut, doch das wollte er ihr nicht zeigen, denn dann hätte sie ihn in der Hand und das wäre fatal geworden. “Ich werde Sesshomaru fragen, ob er einverstanden ist. Legen wir damit das erste Wochenende im Monat fest?”, fragte er und sie stimmte zu. Sie würde schon ihren Sohn dazu bekommen, mehr wie sie zu denken, da war sich Kimiko sicher.

Langsam ging Toga ins Wohnzimmer. “Sess, deine Mutter möchte auch, dass du künftig Weihnachten bei ihr verbringst zu den monatlichen Treffen. Wäre dir das recht?”, fragte er seinen Sohn.

Geschockt blickte Izayoi zu ihrem Mann. Was hat Kimiko bloß vor?, grübelte sie und wandte ihren Kopf besorgt zu ihrem Sohn.

“Ich bin dann bei ihr?”, fragte der Kleine und sein Vater nickte. “In Ordnung”, meinte er ruhig und lächelte. Verwirrt blinzelte Toga.

“Sicher?”, fragte er nach und sein Sohn nickte.

“Ja, Papa. Es ist in Ordnung... bin ich an meinem Geburtstag auch bei ihr?”, fragte der Kleine, doch der Ältere schüttelte den Kopf. Damit strahlte Sesshomaru wieder.

“Dann machen wir es so”, beschloss er und Toga nickte.

Danach wandte er sich an seine Exfrau. “Sesshomaru ist einverstanden. Also das erste Wochenende jeden Monats und Weihnachten”, zählte er zusammen.

“Oh ich freue mich schon sehr darauf”, freute sich Kimiko darüber und Toga konnte nur seufzen.

“Morgen wirst du die Papiere erhalten, schicke sie unterzeichnet bitte zurück”, meinte Toga kühl und sie versicherte es ihm. Damit konnte er sich von ihr verabschieden.

Sofort rief er Misaki an, um ihn davon in Kenntnis zu setzten. Auch seinen Anwalt wunderte es, dass sie so etwas forderte. “Ich werde alles aufsetzen und ihr morgen zuschicken”, versprach Misaki und Toga dankte ihm dafür.

Nach dem das geregelt wurde, konnte Toga durchatmen. Obwohl er einen faden Beigeschmack hatte, so musste er sich dem fügen. Anders würde es Sesshomaru noch schlechter ergehen und das würde er unter allen Umständen vermeiden.

Um sich selbst abzulenken und seiner Familie noch einen schönen Tag zu gönnen, machten sie sich auf den Weg in den Park. Das Wetter war einfach herrlich gewesen und das mussten sie ausnutzen, denn schon bald würden die kälteren Tage ins Land ziehen.

Sesshomarus Einschulung

Mittlerweile waren einige Monate ins Land gezogen und nervös zupfte Izayoi an Sesshomarus Kleidung herum. “Mama... es sitzt doch alles”, lachte der Kleine und sie sah in seine goldenen Augen.

“Entschuldige Sess, aber... ich bin...”, begann sie. “so nervös?”, beendete Toga ihren Satz und sie nickte.

Der kleine Mann schmunzelte und sah abwechselnd seine Eltern an. Sein Vater trug einen Anzug, wie sonst auch. Seine Mama hatte ein schönes Kleid an. Es war sanft Rosa mit roten Blüten am Saum. Inu Yasha war auch schon angezogen. Er hatte eine schwarze Hose und ein rotes Hemd an.

“Können wir nun?”, fragte Toga ungeduldig und seine Frau setzte noch einmal die Krawatte gerade von Sesshomarus Schuluniform. Der Kleine amüsierte sich darüber, denn seine Mama war aufgeregter als er selbst.

Doch endlich schien sie zufrieden zu sein und sie konnten zum Auto gehen. Sofort fuhr Toga los, nachdem alle angeschnallt waren.

Nach einer dreiviertel Stunde waren sie an der Grundschule angekommen. Sie lag etwas außerhalb der Stadtmitte, doch genau auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause. So konnte Izayoi ihren Ältesten jederzeit abholen oder er zu ihr gehen.

Sesshomaru war der Jüngste von allen Erstklässlern, denn er würde erst in 15 Tagen sechs Jahre alt werden. Jedoch konnte er schon lesen und schreiben, weshalb Toga den Direktor überzeugen konnte, dass sein Sohn mehr als bereit für die Kurse in der Schule war.

Ein paar der Kinder kannte der Kleine aus dem Kindergarten, weil er dort viel besser mit den Älteren zurecht kam. Er war nun mal für sein Alter sehr reif und das machte seine Eltern sehr stolz. Trotz ihrer Bedenken und Sorgen hatten sie es ihm ermöglicht. Sie wollten auch das er weiter reifte und lerne, wenn es ihm gefällt. Solange es ihm dabei gut geht, werden beide hinter ihm stehen und ihn unterstützen.

Nachdem die Kinder und deren Eltern auf den Plätzen saßen, begann die Begrüßung des Rektors. Dieser erzählte über die Schule, ihre Entstehung und ihre Ziele: Die Kinder für ihr nächstes Leben vorzubereiten und ihnen eine Grundlage für die schulische Laufbahn zu bieten.

Danach begrüßte er alle Kinder im Namen der Lehrer und teilte die Klassen auf. Es waren 4 Klassen insgesamt. Zwei mit jeweils 25 Schüler und die anderen beiden mit 27. Sogleich wurden die Kinder von ihren Klassenlehrern in Empfang genommen und zu den Zimmern gebracht.

Ab hier waren die Eltern nicht mehr notwendig. Sesshomaru blickte noch einmal zu seiner Mama und winkte ihr zu. Er wollte ihr damit zeigen, dass es ihm gut ging. Bei dieser Geste schniefte Izayoi neben Toga, welcher nur schmunzelte.

“Liebste, er wird das schon schaffen. Er ist viel erwachsener als wir uns wohl vorstellen können. Mach dir nicht viel zu viele Sorgen darüber”, lächelte er und sie nickte.

“Sie werden einfach nur so schnell erwachsen”, meinte sie und blickte zu Inu Yasha, der sich interessiert umsah.

“Oh, Liebste... niemand wird jünger”, lachte er und zog sie zu sich, um ihr einen Kuss zu geben.

“Komm, ich bring euch in den Kindergarten. Ich muss noch was in der Firma erledigen und hole dann Sesshomaru ab.” Auf seine Worte hin nickte sie, hob ihren kleinen Schatz auf und gemeinsam zogen sie weiter.

Während Toga in der Firma einige Meetings bis zum Mittag durch bringen musste, hatte Izayoi alle Hände voll zu tun. Im Kindergarten war sie voll und ganz in ihrem Element. Jedoch glitten ihre Gedanken immer wieder zu ihrem Ältesten. Ob er wirklich alleine zurecht kommen wird?, kam ihre größte Angst zum Vorschein.

Mit einer einfachen Berührung wurde ihre Aufmerksamkeit auf die kleine Hand gezogen. Inu Yasha hatte seine Hand auf die seiner Mama gelegt. “Bruder groß ist”, plapperte er drauf los und lächelte. Scheinbar spürte er, dass sie sich Sorgen machte. Darüber musste die Schwarzhaarige schmunzeln und entschloss sich ihrem Sohn zu vertrauen. Sollte Sesshomaru ein Problem haben, so würde er sich bei ihr oder Toga melden. Schließlich tat er das doch sonst auch.

Nach ihrer Arbeit fuhr sie direkt nach Hause, da Toga Sesshomaru bereits abgeholt hatte. Beide Männer waren schon zu Hause gewesen. Sesshomaru hatte mit seinem Vater schon seine Aufgaben erledigt.

Deshalb lief er freudestrahlend zu seiner Mama und seinem Bruder, als diese zur Tür hinein kamen. “Willkommen daheim, Mama und Inu”, kam es von ihm und er umarmte beide.

“Bruder”, quietschte der Jüngste.

“Wie war die Schule?”, fragte Izayoi. Begeistert erzählte der kleine Mann von seinem Schultag. Drei Freunde hatte er bereits, denn mit ihnen ging er auch das letzte halbe Jahr in die Vorschule.

“Die anderen Kinder sind auch nett, aber manche auch etwas komisch”, berichtete er und Toga fragte nach. “Naja sie denken wirklich sie wären die Größten”, rollte Sesshomaru mit den Augen und brachte seinen Vater damit zum Lachen.

Den Abend verbrachten sie damit, gemeinsam zu kochen. Beide Söhne sahen immer fasziniert zu wie Izayoi das Gemüse schnitt und das wollte Sesshomaru auch mal probieren. Das erlaubte die junge Frau ihm und er half ihr oft dabei. Inu Yasha sah weiterhin nur zu, da er noch zu klein war, doch bald würde auch er mithelfen wollen.

Nach der Zubereitung aßen sie gemeinsam und unterhielten sich. Es gab nur zwei Themen, Kindergarten war ohne großen Bruder doof und Schule war voll cool. Toga amüsierte sich immer wieder darüber.

Danach sahen sie sich einen Film an, denn Inu Yasha wollte unbedingt noch mit seinem Bruder etwas anschauen. Da der Ältere alle seine Aufgaben erledigt hatte, sprach nichts dagegen das zu tun.

Toga war sehr stolz auf seinen Sohn, weshalb er genauso strahlte wie der Kleine. Izayoi lächelte die Beiden an und musste zugeben, dass ihr Ältester sich wirklich wohl fühlte. Das war das wichtigste für seine Mama gewesen, denn das Glück ihrer Kinder lag ihr sehr am Herzen.
 

Die ersten Tage verliefen ohne Probleme. Wie sich seine Eltern es dachten, war Sesshomaru um einiges weiter als die anderen Kinder. Er lernte schneller, gezielter und ergiebiger. Weshalb beide zu Hause Zusatzaufgaben mit ihm machten.

Das erste Wochenende im Monat verbrachte der kleine Mann wie die letzten Male schon bei seiner Mutter. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt. Zwar waren weder Toga noch Izayoi darüber erfreut, doch konnten sie daran nichts ändern.

Inu Yasha verstand nicht warum sein Bruder an den Tagen nicht da war. Er schlief unruhiger und weinte viel. Auch wenn seine Eltern versuchten es ihm zu erklären, konnte oder besser gesagt wollte Inu Yasha es nicht begreifen. Er wollte mit seinem Bruder spielen wie jeden Tag. Zudem las Sesshomaru seinem Bruder vor, bevor der Kleine ins Bett musste. Das wollte der Kleinste natürlich nicht aufgeben.

Verzweifelt versuchten Izayoi und Toga dem Kleinen das zu geben, doch war es nun mal nicht dasselbe. Das wussten die Erwachsene auch, aber beiden war nicht klar, wie sie das ändern könnten.

Am Sonntagabend kam Sesshomaru endlich nach Hause und Inu Yasha begrüßte seinen Bruder sehr stürmisch. Er freute sich sehr darüber. Der Kleine nahm seinen Bruder sofort in Beschlag. Er bettelte so lange, bis der Große nachgab und mit ihm zusammen mit den Autos spielte.

Jedoch fiel den Erwachsenen auf, dass Sesshomaru etwas müde war. Auf die Frage, ob er gut geschlafen hätte, zuckte er nur mit den Schultern und lenkte sofort ab, da er weiter mit seinem Bruder spielte. Vorübergehend ließ Toga locker, doch würde er später nachfragen.

Nachdem Inu Yasha im Bett war und schon schlief, brachte der Weißhaarige seinen Sohn ebenso zu Bett. “Sess... was war los?”, fragte er und bekam nur ein gewohntes ‘Hn’ von ihm.

“Sess, du warst müde, als ich dich geholt habe. Was war los?”, kam erneut die Frage. Der Kleine zuckte erneut nur mit den Schultern.

Jedoch ließ sein Papa auch nicht locker, weshalb er erklärte: “Ich habe schlecht geträumt... mitten in der Nacht wach geworden. Einschlafen ging nicht mehr, deshalb habe ich gelesen. Irgendwann bin ich wohl doch eingeschlafen.” Toga legte seinen Kopf schief und betrachtete seinen Sohn.

“Und warum hat dich deine Mutter nicht beruhigt?”, wollte er wissen.

“Es war doch nur ein Traum. Wieso hätte ich sie wecken sollen? Ich bin doch schon groß”, kam es mit fester Stimme von ihm. Nun seufzte sein Vater und strich ihm über den Kopf.

“Das nächste Mal, weckst du deine Mutter, Sess... jeder träumt mal schlecht auch wir Erwachsene”, lächelte er und der Kleine nickte.

“Einverstanden”, bestätigte Sesshomaru noch.

Trotz mulmigen Gefühls gab sich Toga damit zufrieden und wünschte seinem Sohn eine gute Nacht. “Gute Nacht, Papa”, lächelte der Kleine und kuschelte sich in seine Decke.

Somit verließ der Ältere den Raum und seufzte. Izayoi sah ihn sofort an. Sie wollte auch wissen was los war. Toga erzählte ihr von Sesshomarus Albtraum und sie seufzte ebenso. Es war unverständlich wie diese Person es nur wagen konnte sich als seine Mutter zu bezeichnen. Am liebsten hätte Izayoi sie zusammen geschrien, doch musste sie sich zusammen reißen. Sesshomaru äußerte diesen Wunsch und das wollte sie respektieren.

Beiden Erwachsenen blieb nichts weiter übrig, als das weiter zu beobachten. Sollte der Kleine Rat bei ihnen suchen, so würden sie ihm eine ehrliche Meinung sagen. Sie vertrauten ihm dahingehend, dass er sich ihnen anvertrauen würde, wenn er Hilfe braucht.

Wovon die Beiden nicht wussten, lag ihr Ältester noch wach im Bett. Er war froh, dass sein Vater nicht weiter nachfragte. Das Wochenende lief erneut vor seinem Auge ab: Nach der Schule wurde er von seiner Mutter abgeholt. Zusammen fuhren sie in Restaurant wo ein fremder Mann mit ihnen zu Mittag aß. Laut Aussage von Kimiko war es ihr Manager, doch so dumm war Sesshomaru nicht. Er ahnte wer das war.

Letztendlich tat er so, als würde er ihr glauben und speiste zu Ende. Danach führte der Weg weiter zu einem Shooting. Mehr als gelangweilt wartete er darauf, dass seine Mutter endlich fertig wurde.

In der Zeit machte er seine Hausaufgaben fertig und wurde immer wieder von anderen Models bestaunt, als sei er eine Puppe. Innerlich rollte er nur mit den Augen und verstand nicht wieso diese Models nur so dumm sein mussten. Seufzend holte er sich von einem Automaten etwas zu trinken.

Kurz vor 22 Uhr war Kimiko endlich fertig gewesen. Nun konnte er von dort verschwinden. Doch auf dem Heimweg sprach seine Mutter nur noch am laufenden Band von den anstehenden Aufträgen. Das jedoch langweilte ihn so sehr, dass er einschlief.

Er bekam nichts mehr mit was um ihn herum passierte. Sein Traum begann sehr schön: Er war mit Inu Yasha und Kagome auf einer Picknickdecke. Strahlender Sonnenschein erhellte den Himmel. Die Kinder spielten zusammen, hatten jede Menge Spaß und es war einfach nur toll gewesen. Plötzlich wurde es dunkler. Dicke Wolken zogen herauf und alles um ihn herum wurde schwarz. Seine Freundin und sein Bruder verblassten und er war allein. Seine Atmung ging schneller, seine Hände Zitterten und ein Schrei löste sich aus seiner Kehle.

Schwer atmend wachte er auf. Er lag im Bett. Mehrmals blinzelte er und sah sich um. Nach und nach begriff er, dass er in seinem Zimmer in der Wohnung seiner Mutter war. Tränen liefen ihm die Wangen entlang und er schniefte hörbar auf. Es war dunkel. Eilig suchte er nach dem Schalter der Nachttischlampe und beruhigte sich nur langsam.

Als er nicht mehr zitterte, wollte er zu seiner Mutter gehen, doch hielt er vor ihrem Schlafzimmer inne. Ein früheres Gespräch kam ihm in den Sinn. “Sess du bist schon groß, du brauchst keine Angst haben”, meinte seine Mutter mal. Er seufzte, als ihm der nächste Satz in den Sinn kam: “Du solltest nicht weinen. Du bist doch kein Baby mehr!” Traurig ging er in die Küche, holte sich ein Glas Wasser und ging zurück in sein Zimmer.

Er vermisste Kagome sehr, allein an sie zu denken tat ihm weh. Sein Herz zog sich immer schmerzlich zusammen. Auch wenn er mit seinem Papa und seiner Mama über alles reden konnte, wollte er damit keinem zur Last fallen. Deshalb fasste er nun den Entschluss sie zu vergessen.

Samstagmorgen trank Kimiko wie üblich ihre Smoothies. Bei dem Anblick erschauderte der Kleine und dankte Kami, dass er sich Cornflakes von Oma Scarlette zukommen ließ, um diese bei seiner Mutter essen zu können. Nach dem Frühstück ging Kimiko gerne ins Fitnessstudio, so musste Sesshomaru Not gedrungen mit gehen. Er nahm sich für solche Fälle immer ein Buch mit und las darin, während die Frau sich auspowerte.

Zum Mittag trafen sie mal wieder den “Manager”. Bei deren Unterhaltung konnte er immer wieder nur mit den Augen rollen. Ein Glück durfte er am Nachmittag in der Wohnung bleiben, bis seine Mutter vom Fotoshooting zurück war. Er hasste es seine Samstage damit verbringen zu müssen, doch wollte er seiner Familie diese Person ersparen.

Bis zum Abend spielte Sesshomaru oft, malte etwas oder las Bücher. Sobald Kimiko zurück kam, aßen sie gemeinsam etwas, denn sie brachte oft was mit. Zum Glück dachte sie diesmal daran Kindgerechte Nahrung zu besorgen, wobei die Cornflakes natürlich auch als Notoption da standen.

Früh wurde er auch ins Bett gebracht, weshalb er auch weiter las, bis er müde genug war, jedoch plagte ihn erneut dieser Traum. Seufzend blieb er die halbe Nacht wach und war dementsprechend müde, als Toga ihn zur Mittagszeit abholte, wie jedes Mal.
 

Weitere Tage vergingen und der Erstklässler war wie sonst auch. Nur das er etwas aufgeregter war. Schließlich stand sein 6. Geburtstag an. Diesen Tag mochte er am Liebsten. Auch wenn es in der Woche war, so gehörte der Samstag alleine ihm und seiner Familie.

Innerlich hoffte er sehr, dass seine Mutter sich auch diesmal nicht anmelden würde. Die Wochenenden bei ihr reichten ihm vollkommen. Jedoch würde er das seinem Papa und seiner Mama nicht sagen.

Schlussendlich musste er sie nur an 12 Wochenenden ertragen und das würde er durchziehen. Umso erfreuter war er, dass sie seinen Geburtstag am Samstag in einem Freizeitpark verbringen würden. Das war eines der besten Geschenke für ihn.

Am liebsten hätte er natürlich das kleine Mädchen mit den blauen Augen wieder an seiner Seite, doch war dem erneut nicht so. Die bittere Erinnerung und die aufkommende Traurigkeit schluckte er hinunter. Er wollte es sich nicht anmerken lassen, wie sehr er sie vermisste. Deshalb versuchte er weiterhin sie zu vergessen.

Endlich kam der Samstag und aufgeregt saßen beide Jungs im Auto. Gemeinsam fuhren sie in den Freizeitpark und verbrachten den gesamten Tag dort. Zur Mittagszeit aßen sie vor Ort und machten danach die nächsten Attraktionen unsicher. Sesshomaru fuhr auch viele Kleinkinderachterbahnen mit Inu Yasha.

Auch wenn es sein Ehrentag war, so sollte sein kleiner Bruder genau so viel Spaß haben wie er selbst. Erst nach dem Abendessen wurde Inu Yasha müde, weshalb er auf Izayois Armen einschlief und Toga machte noch einige Bahnen mit seinem ältesten Sohn unsicher.

Nachdem auch Sesshomaru zu müde wurde, fuhr die kleine Familie nach Hause. Dort brachten sie die Jungs direkt ins Bett. Seine Geschenke konnte er schließlich auch am Sonntag auspacken. Da der Tag ein voller Erfolg war, freuten sich die Erwachsenen darüber sehr. Auch wenn die Sorge um den kleinen Mann nicht vollends gewichen war, so waren sie erleichtert, dass er sich wieder normal verhielt.
 

Die nächsten Wochen waren für die kleine Familie mal anstrengend, mal lustig und auch mal chaotisch. Inu Yasha wollte nicht mehr freiwillig in den Kindergarten, weil es ihm ohne seinen großen Bruder keinen Spaß machte. Zudem quengelte der fast 3-jährige immer wieder, wenn Sesshomaru seine Hausaufgaben machen musste.

Oft nutzte der kleinste Ashida folgende Sätze: “Komm schon... spiel mit mir”, “Sess du hast mich nicht mehr lieb” oder “Bin ich dir nicht mehr wichtig?” Und jedes Mal bekam er so seinen Bruder dazu mit ihm zu spielen.

Bekamen Toga oder Izayoi das mit, schimpften sie mit dem Kleinen, weshalb er öfters auch weinte. Sesshomaru selbst mochte die Art seines Bruders. Er war so lebendig und voller Energie. Wobei ihm beides ab und zu abhanden kam. Am meisten nach seinen Besuchen bei seiner Mutter.

Sesshomaru spielte sehr gerne mit seinem Bruder, denn er lenkte ihn immer wieder ab und half ihm sehr dabei wieder er selbst zu werden. Aus diesem Grund wollte er Inu Yasha ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machen.

Dafür war er mit seinem Vater in den Spielzeugladen gefahren. Seit er in die Schule kam, gaben ihm Izayoi und Toga etwas Geld, damit er sich auch was kaufen konnte. Dieses hatte er gespart, um für seinen Bruder etwas kaufen zu können. Inu Yasha liebte Spielzeugautos genau so sehr wie er.

Oft wollte der Kleine Sesshomarus blauen Lamborghini haben, doch das Auto hatte der kleine Mann von seinem Großvater bekommen, weshalb er es Inu Yasha nie zum Spielen gab. Nun wollte der Ältere seinem Bruder eine Freude machen und ebenso ein Lamborghini Spielzeugauto kaufen, nur in der Farbe Rot, denn Inu Yashas Lieblingsfarbe war rot. Toga schmunzelte über seinen Sohn, doch gewährte er ihm natürlich den Kauf.

“Du weißt, dass Mama und ich es ihm auch kaufen können”, ging er auf Nummer sicher und Sesshomaru nickte.

“Ich weiß, Papa, aber ich möchte Inu eine Freude machen, also kaufe ich es für ihn”, strahlte der Kleine zurück.

Stolz darüber lächelte er seinen Sohn an und sie fuhren gemeinsam nach Hause. Schließlich warteten das Geburtstagskind und Izayoi auf ihre verbliebenen zwei Familienmitgliedern. Kaum waren die Männer zur Tür, schon fiel ihnen Inu Yasha in die Arme.

“Willkommen zu Hause”, strahlte der Kleine und Sesshomaru lächelte seinen Bruder an.

“Alles gute zum Geburtstag, Inu”, beglückwünschte der Ältere ihn und der Kleine strahlte noch mehr.

“Kommt doch rein, essen ist fertig”, meinte Izayoi und alle 3 Jungs betraten die Küche.

Sogleich aßen sie gemeinsam und danach durfte Inu Yasha seine Geschenke auspacken. Von seinen Eltern bekam er neue Anziehsachen, ein neues Bilderbuch und eine Halskette mit einem Drachenanhänger. Der Kleine liebte Drachen seit einiger Zeit. Nun gab Sesshomaru Inu Yasha sein Geschenk und der Kleine machte große Augen.

“Ein neues Auto...”, kam es von Inu Yasha und dann erkannte er es. “Ganz allein für mich?”, fragte er und Sesshomaru nickte.

“Nun hast du auch ein Auto, dass nur du alleine spielen kannst”, erklärte der Ältere kichernd und sein Bruder freute sich sehr darüber.

Es war schön zu sehen wie gut die beiden Jungs miteinander auskamen. Erst am späten Abend brachten die Erwachsenen die Kinder zu Bett und ruhten sich ebenfalls aus.

Inu Yashas Einschulung

Die Wochen und Monate vergingen und der 1. April kam wieder. Doch dieses Mal war nun Inu Yasha an der Reihe in die Schule zu kommen. Izayoi war ein nervliches Bündel und leider färbte das auf den Kleinen ab. Er war so aufgeregt, dass er nicht schlafen konnte.

Irgendwann in der Nacht klopfte es an Sesshomarus Zimmertür. Der 9-Jährige rieb sich die Augen und gähnte, als er schon einen weißen kleinen Schopf neben sich erspähte. “Hab Angst”, nuschelte es an seiner Brust und der Ältere seufzte.

“Inu?!”, fragte er noch im Halbschlaf und nahm ein Nicken wahr. Er schlug die Decke auf und deckte damit dann seinen kleinen Bruder zu. “Du brauchst keine Angst haben”, nuschelte er.

“Ich bin so nervös... und alle meine Freunde sind auf eine andere Schule”, schniefte der Kleine vor sich hin. Der ältere Bruder gähnte noch mal und strich beruhigend über den Rücken des Kleineren.

“Inu... du wirst neue Freunde finden. In der Pause sehen wir zwei uns”, erklärte Sesshomaru und Inu Yasha sah auf.

“Ich darf in der Pause zu dir?”

“Ja, Inu... wenn du keine Freunde haben solltest, darfst du immer deine Pausen mit mir verbringen”, versprach der Ältere ihm.

“Darf ich hier schlafen?”, fragte Inu Yasha leise und sein Bruder schmunzelte.

“Natürlich darfst du das. Mach dir keine Gedanken. Ich bin mir sicher du wirst jede Menge Freunde finden”, beruhigte der Ältere den Kleinen weiter. Zaghaft nickte Inu Yasha und kuschelte sich dichter an seinen Bruder.

Nach nur wenigen Augenblicken schlief er ein. Sesshomaru seufzte und gähnte leicht. Du wirst bestimmt ganz viele tolle Freunde haben, war er in Gedanken versunken und schlummerte irgendwann auch ein.

Erst als der Wecker klingelte, murrte Sesshomaru und Inu Yasha gleich dazu. Beide Jungs hatten nicht viel Schlaf bekommen, doch musste sie wohl oder übel da durch. Der Größere schaltete den Wecker aus und gähnte.

Als er in seinem Bett saß rieb er sich über die Augen und weckte seinen kleinen Bruder, der wieder eingenickt war. “Inu, wir müssen aufstehen...”, meinte er und der Kleinere knurrte rum. Er wollte nicht aufstehen. Grinsend pikste Sesshomaru Inu Yasha an und dieser saß kerzengerade im Bett.

“WAS?!”, rief er aus und der Ältere lachte leise.

“Aufstehen, heute Schule!”, kicherte der 9-jährige. Er wurde angeblinzelt. Es dauerte bis Inu Yasha die Worte verarbeitete.

“Ich will aber nicht”, murrte er und legte sich wieder zurück. Sofort schlug er die Decke über seinen Kopf. Jedoch akzeptierte Sesshomaru das nicht. Er stand auf und zog seinem Bruder die Decke weg.

“Los aufstehen, es wird alles gut werden, Inu”, versicherte er ihm und der Kleinere schmollte vor sich hin. Augenrollend ging der Ältere zu seiner Schuluniform, um diese anzuziehen. Inu Yasha beobachtete seinen Bruder und seufzte.

Schließlich gab er nach und krabbelte aus dem Bett. Noch einmal seufzte er und kehrte in sein Zimmer zurück. Dort zog er sich ebenfalls an. Wobei er die Krawatte nicht binden konnte.

Schniefend stand der Kleine vor dem Spiegel. Sesshomaru war schon angezogen, als er zu Inu Yashas Zimmer kam. “Ich helfe dir”, meinte der Ältere und übernahm das Binden.

Sein kleiner Bruder sah zu ihm auf. “Kopf hoch, Inu, alles wird gut gehen”, lächelte er und nur sachte nickte der Jüngere. Toga konnte bei dem Anblick nicht anders als zu Lächeln. Seine Söhne waren stets ein Herz und eine Seele. Das erfreute sein Vaterherz sehr.

Izayoi hatte sich mit kochen abgelenkt. Alle drei Männer kamen wenig später in die Küche. Sie versuchte nicht zu nervös zu werden, doch konnte sie einfach nicht aus ihrer Haut. Die Schuluniformen ihrer beiden Kinder überprüfte sie noch einmal, ehe sie anfingen zu essen.

Toga und Sesshomaru aßen ihr Frühstück und Inu Yasha schlummerte immer wieder mal über seinem Teller. Ein Wunder, dass der Kleine nicht in diesem landete. Toga belächelte die Situation, während sich die Schwarzhaarige Sorgen machte. Bevor sie den Kleinen ansprechen konnte, hielt Toga sie davon ab.

“Inu ist nur nervös”, flüsterte Sesshomaru stattdessen und bekam verwirrte Blicke. “Er hat nicht schlafen können, weil er so nervös ist... das legt sich wieder.”

Der Firmenchef lächelte seinen älteren Sohn an. Er war stolz auf ihn, denn er hatte es sehr gut ausgedrückt. “Es wird alles gut, Liebste”, erklärte er und sie nickte zögerlich.

Zusammen machten sie sich nach dem Essen auf den Weg zur Schule. Im Auto nickte Inu Yasha immer wieder mal ein und brachte alle anderen zum Schmunzeln.

“Es ist wirklich in Ordnung, wenn du mit Inu dann zum Kindergarten kommst, Sess?”, fragte Izayoi besorgt, doch ihr Sohn lächelte sie nur an.

“Natürlich, Mama. Sobald wir aus haben, bestelle ich ein Taxi und wir kommen zu dir. Es ist ja nur eine Ausnahme heute”, kam es von dem 9-jährigen. Dankend nickte sie ihm zu und sah zu Inu Yasha.

Langsam erwachte der Kleine und sah sich fragend um. “Was ist denn los?”

“Schule, gleich”, erklärte Sesshomaru lachend. Erschrocken wurde er angesehen.

“JETZT?”, rief Inu aus und der Ältere schmunzelte.

“Ja, jetzt”, kicherte er und Inu wurde blasser. Je näher sie zu der Schule kamen, desto nervöser wurde der Kleine.

“Alles wird gut, Inu”, baute Sesshomaru ihn erneut auf.

Auf dem Parkplatz, ließ Toga das Auto zurück. Gemeinsam ging die Familie weiter. Sesshomaru musste in seine Klasse und drückte seinen Bruder kurz. “Du schaffst das, Inu”, bestärkte er ihn noch. Ein leichtes Nicken folgte.

Somit gingen die Drei weiter in die Aula, in der alle Erstklässler in Empfang genommen wurden. Inu Yasha setzte sich zu den anderen Kindern und wirkte unsicher. Izayoi und Toga setzten sich zu den Eltern.

Die Rede begann und nach und nach wurden die Kinder in die Klassen aufgeteilt und von ihren Lehrern in Empfang genommen. Es waren wie die Jahre zuvor immer vier Klassen. Diesmal gab es eine mit 25 Schülern, zwei mit 24 und eine mit 26.

Etwas ängstlich blickte der Kleine sich nach seinen Eltern um. Beide lächelten ihn an und er erwiderte diese Geste. Ich schaffe das., fasste er den Entschluss. Nur zögerlich folgte er seinem Klassenlehrer und seinen Mitschülern. Wie erwartet, kannte er niemanden.

In der Klasse war es sehr komisch für den kleinen Inu Yasha. Fast alle Kinder starrten ihn an. Er wusste, dass er anders aussah, doch waren seine weißen Haare und diese goldenen Augen einfach ein Gendefekt gewesen. Dafür konnte er ja nichts.

Traurig setzte er sich in die letzte Reihe und hoffte, bald in die Pause gehen zu können. Er wollte zu seinem großen Bruder. Bei ihm fühlte er sich nun mal am wohlsten. Sie waren weitaus mehr als nur Brüder.

Zum Glück begann auch der Unterricht und der weißhaarige Junge blickte nach vorne. Für diesen Augenblick vergaß er alles andere. Seine Aufmerksamkeit lag auf der Tafel. Auch die anderen Kinder sahen nur nach vorne, bis auf ein kleines Mädchen. Sie sah noch den Jungen mit den weißen, schulterlangen Haaren an.

Erst nach einigen Minuten löste sie sich und blickte ihre Lehrerin an. Die erste Stunde verging viel zu zäh. Inu Yasha unterdrückte ein gähnen und sah kurz aus dem Fenster. Es war schönes Wetter und die Sonne strahlte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, da er nach der Schule mit seinem Bruder spielen würde.

Nach der ersten Stunde hatten die Kinder eine kleine Pause. Inu Yasha schluckte, als er neben sich jemanden räuspern hörte. “Hallo”, vernahm er eine schüchterne Mädchenstimme. Sein Blick wanderte zu ihr. Sie hatte schwarze Haare, die mit einem Haarreif festgehalten wurden. Ihre Augen leuchteten Blau. Unweigerlich dachte der Kleine an seinen Bruder, da er die Farbe Blau mochte.

“Hallo”, nuschelte der Junge hervor.

“Ich bin Kagome”, stellte sie sich vor und lächelte.

“Inu Yasha”, flüsterte der Kleine und sie nahm ihren Stuhl und setzte sich dichter an ihn.

“Dann nenn ich dich Inu-kun. Darf ich doch oder?”, fragte sie zuckersüß und der kleine Junge blinzelte. Er war etwas überfordert mit der Aussage, aber nickte dann.

“Ist gut”, wisperte er und lächelte. “Kago-chan”, setzte er nach und ihr Lächeln wurde größer.

“Ich mag deine Augenfarbe”, kam es ehrlich über ihre Lippen und Inu Yasha lächelte verlegen.

“Danke... deine ist auch hübsch”, entgegnete er und sie verstanden sich auf Anhieb. Sie unterhielten sich noch etwas, bevor die nächste Stunde begann.

Kagome setzte sich an ihren Platz, direkt neben ihm. Sie lächelten sich kurz an und achteten dann auf den Lehrer. Nun war Inu Yasha nicht mehr so nervös. Sein Bruder hatte Recht behalten. Er hatte nun schon einen Freund.

Die nächsten zwei Schulstunden verliefen gut. Danach hatten sie endlich Pause. Die meisten Kinder verließen schon den Raum. Unweigerlich ging sein Blick nach rechts zu dem Platz von Kagome. Sie lächelte ihn an und nun war er erleichtert.

Gemeinsam gingen sie in den Pausenhof und spielten ein wenig. Sesshomaru hatte Ausschau nach seinem Bruder gehalten und grinste, als er ihn mit einem Mädchen erblickte. Wusste ich es doch, er findet leicht Freunde., dachte er sich und beachtete die Beiden nicht weiter. Er eilte zu seinen Freunden.

Inu Yasha spielte mit Kagome und sie lachten sehr viel. Dabei lernten beide Kinder noch zwei andere kennen. Ein Mädchen mit braunen Haaren, die sie zu einem hohen Zopf trug, und braunen Augen, sowie einen Jungen. Er hatte auch braunes Haar und braune Augen. Nach der Pause gingen sie zusammen wieder rein.

Damit wurde der kleine Weißhaarige immer sicherer. Seine größte Angst war verflogen und er freute sich nun auf die Schule. Mit Freunden machte das alles doch um einiges angenehmer. Die vier Kinder verstanden sich sofort und verbrachten die meiste Zeit zusammen.

Am Ende der Schule war Inu Yasha sogar traurig gewesen, dass er nun gehen musste, doch wusste er, morgen würde er wieder viel Spaß mit seinen Freunden haben.

“Gehst du jetzt nicht nach Hause, Inu-kun?”, fragte Kagome und er schüttelte den Kopf.

“Mein großer Bruder hat noch eine Stunde, dann fahren wir zusammen”, lächelte er und das Mädchen legte den Kopf schief. Inu Yasha lachte leise. “Er ist schon in der 5. Klasse”, erklärte er stolz und Kagome kicherte.

“Ich habe auch einen Bruder. Er ist jetzt ein Jahr alt”, erzählte sie nun stolz.

“Dann haben wir ja was gemeinsam”, lachte Inu Yasha und verabschiedete sich von Kagome. Der kleine Junge sah aus dem Fenster, dass eine Frau seine Freundin abholte mit einem Kinderwagen.

Lächelnd machte sich Inu Yasha auf den Weg zu der Klasse von Sesshomaru. Vor der Tür würde er auf seinen Bruder warten. Es dauerte auch einige Zeit, bis die Schulglocke ertönte.

Einige Minuten später kam auch der ältere Ashidasohn aus dem Klassenraum. Er lächelte seinen Bruder an und wurde direkt von dem Kleineren umarmt.

“Na wie war der erste Tag?”, wollte Sesshomaru wissen und Inu Yasha sah zu ihm auf.

“Es war toll”, schwärmte der Kleine und brachte seinen Bruder zum Schmunzeln. “Ich habe schon Freunde gefunden”, berichtete er stolz.

“Erzähl mir von ihnen”, forderte Sesshomaru und zusammen gingen sie aus dem Gebäude. Er rief ein Taxi bereits in der Pause an, damit dieses auf sie warten sollte.

“Also zum einen Kago-chan. Sie hat mich als erste angesprochen und ist total lieb. Dann wäre da noch Sango-chan. Sie ist etwas aufbrausend und hat mit Miroku-kun geschimpft”, kicherte der Kleine und erzählte was sie alles gemacht hatten.

Damit war die Autofahrt viel kürzer als angenommen. Beim Kindergarten angekommen, bezahlte Sesshomaru das Taxi und beide Jungs gingen ins Gebäude. Inu Yasha erzählte aufgeregt weiter. Der Ältere schmunzelte, wie viel sein Bruder an einem Tag erlebt hatte.

Erleichtert atmete Izayoi durch, als sie endlich ihre Söhne erblickte. “Ein Glück ihr seid da”, hauchte sie und umarmte beide. Ganz fest drückte sie diese an sich.

“Mama, du erdrückst uns noch”, schmunzelte Sesshomaru und die Angesprochene lockerte ihre Umarmung. Inu Yasha kicherte leise.

“Wie war die Schule?”, fragte sie direkt und der Kleine begann begeistert zu erzählen. Da der Ältere es schon kannte, nickt er einfach nur und hörte nicht mehr wirklich zu. Seine Mama hörte Inu Yasha aufmerksam zu. Sie freute sich, dass es ihm so sehr gefiel.

Sesshomaru machte in der Zwischenzeit seine Hausaufgaben. Mittlerweile nutzte er jede freie Minute effektiv. Natürlich nahm er sich auch Zeit, um mit seinem Bruder zu spielen, doch größtenteils verbrachte es seine Freizeit mit Lesen. Er liebte Bücher und konnte dadurch oftmals aus dem Alltag entfliehen. Besonders an den Wochenenden bei seiner Mutter.

Nur der Gedanke daran ließ ihn erschaudern, aber er hatte sich daran gewöhnt und würde das auch durchziehen. Irgendwie hatte er noch die Hoffnung diese Frau könnte sich noch ändern. Bekanntlich starb die Hoffnung immer zuletzt. Innerlich seufzte der kleine Mann und lächelte, denn Inu Yasha erzählte immer noch von seinem tollen Tag.

Nachdem das letzte Kind aus dem Kindergarten abgeholt wurde, machte sich Izayoi mit beiden Söhnen auf den Weg nach Hause. Dort kümmerte sich Inu Yasha nun um seine Aufgaben, während Sesshomaru seiner Mama beim Kochen half.

Für den Abend machten die Beiden eine Misosuppe, danach Reis mit Fisch und dazu eingelegtes Gemüse und für Sesshomaru geschmortes, da er das eingelegte nicht mochte. Während die Schwarzhaarige sich um den Fisch kümmerte, schnitt der neunjährige sich sein Gemüse zurecht und briet dieses in einem Wok.

“Das machst du sehr gut, mein Großer”, lobte seine Mama und er lächelte. Damit kochten beide weiter und hörten schon bald die Haustür. Gefolgt von laufenden Füßen und einem Quietschen von Inu Yasha.

“Papa ist da”, lachte der ältere Sohn und Izayoi nickte.

Kurze Zeit später betrat der Herr des Hauses die Küche und grüßte die Kochenden. Izayoi bekam einen Kuss auf die Lippen und Sesshomaru einen auf die Stirn. Auch wenn dieser grummelte, so würde Toga sein Ritual beibehalten. Er würde immer sein Sohn bleiben, egal wie alt er wäre.

Sofort halt Inu Yasha beim Tisch decken und die kleine Familie konnte essen. Zusammen setzten sie sich und Toga war ebenso neugierig wie der Tag verlaufen war.

“Wie war die Schule?”, fragte er seinen Ältesten zuerst.

“Wie sonst auch am ersten Tag”, meinte Sesshomaru und Toga blinzelte.

“Und bei dir, Inu?”, fragte der Vater weiter.

“Es war einfach nur toll, Papa”, schwärmte der Kleine vor sich hin. “Ich habe sogar schon drei Freunde gefunden”, erzählte er stolz weiter.

“Na siehst du... Wie heißen sie denn?”, fragte Toga interessiert und Sesshomaru rollte leicht mit den Augen. Nun würde er dem ganzen zum 3. Mal lauschen müssen.

“Also erst habe ich Kago-chan kennen gelernt... sie ist wirklich sehr lieb und sie mag meine Augenfarbe”, begann Inu Yasha zu erzählen. “Ich habe die ganze Pause mit ihr gespielt. Sie hat auch tolle blaue Augen.”

Als die blauen Augen erwähnt wurden, ließ Sesshomaru unbewusst seine Stäbchen fallen. Sein Atem stockte, sein Herzschlag setzte einen Takt aus, um schneller weiter zu schlagen. Er schluckte. Alle drei sahen ihn an.

“Alles in Ordunng, Sess?”, fragte Izayoi besorgt und der Angesprochene sah verwirrt zu seiner Mama. Ein zögerliches Nicken folgte.

“Ja... entschuldigt, ich war in Gedanken”, nuschelte er und nahm seine Stäbchen wieder zur Hand, um weiter zu essen. Blaue Augen., hallte es in seinem Kopf immer wieder. Unbewusst schluckte er erneut und trank etwas Wasser.

Sein Hals fühlte sich Staub trocken an. Sein Herz überschlug sich regelrecht, doch ignorierte er es gekonnt. Nur halb lauschte er den Erzählungen weiter, da Toga sich nach den beiden anderen Freunde erkundigt hatte.

Inu Yasha plapperte weiter ganz aufgeregt über seine neuen Freunde. Dabei erfuhren seine Eltern auch von Sango-chan und Miroku-kun. Zudem fiel den beiden auf, dass er mehr von Kago-chan erzählte. Darüber mussten sie schmunzeln, denn es war typisch für ihren Jüngsten, da er sehr schnell zu begeistern war.

Nach dem Essen räumten sie alle ab und Izayoi machte die Küche sauber, während Toga mit den Jungs spielte. Wie so oft richtete sich Sesshomaru nach seinem jüngeren Bruder bei der Wahl des Spieles.

“Was machen wir eigentlich diesen Samstag?”, fragte Inu Yasha seinen Vater und Bruder. Während Sesshomaru weiter spielte, überlegte Toga.

“Inu... Sess ist da bei seiner Mutter. Aber wir beide können doch was zusammen unternehmen”, schlug der Vater vor, doch Inu Yasha schnaubte.

“Keh! Ohne Sess ist es nicht das Gleiche, Papa!”

Über diese Worte freute sich der Neunjährige sehr und lächelte. “Trotzdem könnt ihr beide euch einen schönen Tag machen”, bemerkte er noch und sein Bruder schüttelte heftig mit dem Kopf.

“Nein! Ohne dich mag ich nicht”, bestimmte Inu Yasha und Toga seufzte. Sein Sohn war viel zu sehr auf seinen älteren Bruder fixiert.

“Dann überlegen wir was wir in einer Woche machen”, schlug der Herr des Hauses vor. Damit waren beide Jungs einverstanden. Sie diskutierten aufgeregt darüber was sie noch machen könnten.

Izayoi lächelte immer wieder bei dem Anblick, denn ihre Männer waren was ganz Besonderes. Noch lange überlegte sie woher sie den Namen ‘Kago’ kennen könnte, denn er kam ihr sehr vertraut vor. Natürlich hatte sich der Kleine nicht gemerkt wie seine Freunde mit Nachnamen hießen.

Länger grübelte sie darüber nach und bemerkte nicht, dass Toga neben ihr stand. “Liebste?”, fragte er und sie blickte verwirrt zu ihm.

“Was?!”, kam es über ihre Lippen.

“Was beschäftigt dich?”, stellte er erneut seine Frage.

“Nichts weiter... ich war nur in Gedanken. Die Jungs werden einfach so schnell groß”, seufzte sie und lehnte sich an ihren Mann. Er schmunzelte etwas.

“Das ist der Lauf des Lebens... niemand wird jünger, Liebste”, lachte er und spielerisch schlug sie ihm gegen die Rippen.

“Du bist unmöglich, Liebster”, lachte sie.

Danach spielten sie zu viert noch etwas weiter, bis es Zeit war schlafen zu gehen. Erst wurde Inu Yasha ins Bett gebracht, als nächstes Sesshomaru.

Nachdem beide Kinder schliefen, gönnten sich die beide Erwachsenen etwas Zweisamkeit vor einem schönen Film. Gemütlich und entspannt ließen sie den Abend ausklingen.

Wiedersehensfreude

Die Tage vergingen nach dem ersten Schultag von Inu Yasha und auch die Wochen zogen an der kleinen Familie vorbei. Für den kleinen Jungen gab es kein anderes Thema als seine Freunde. Allen voran Kago-chan hier, Kago-chan da. Sesshomaru war mehr als genervt von den ganzen Erzählungen, doch ließ er sich das nicht anmerken.

Doch ein Gutes hatte es aus, laut seiner Mutter: “Nun klebt der kleine Idiot nicht an deinem Fuß.” Ein Seufzen entkam dem mittlerweile zehnjährigen Jungen. Er mochte seine Spielnachmittag mit seinem Bruder. Egal was seine Mutter sagen würde, er liebte seinen Bruder mehr als er es in Worte fassen könnte.

Inu Yasha verbrachte die letzten Wochen seine Nachmittage mit seinen neuen Freunden und Sesshomaru langweilte sich zu Hause. Er wollte sich der kleinen Gruppe nicht aufdrängen, schließlich war er einige Jahre älter. Erneut seufzte der kleine Mann und sein Vater sah ihn verwirrt an.

“Was hast du, Sess?”, fragte Toga. An dem Tag hatte er seinen Sohn mitgenommen in die Firma, da Inu Yasha einen Ausflug mit der Schule hatte und Izayoi bis 17 Uhr noch im Kindergarten war.

“Mir ist langweilig”, meinte der Kleine ehrlich und Toga schmunzelte darüber.

“Ich weiß, Inu ist zurzeit auf seine Freunde fixiert, aber das legt sich bestimmt bald. Wieso machst du denn nicht was mit den vier?”, wollte der Vater wissen.

“Ich weiß nicht... sie scheinen in ihrer Welt zu sein, wenn sie in der Schule spielen... da habe ich das Gefühl zu stören”, seufzte Sesshomaru und sein Vater verstand ihn.

“Das wird schon, probiere es doch einfach mal aus. Ich habe gehört am Ende der Woche ist das Sommerfest. Wieso spielst du dann nicht mit den vier und ihr lernt euch kennen?”, schlug Toga diplomatisch vor und sein Sohn seufzte. Dem Kleinen war nicht klar wie er mit denen umgehen sollte.

Es waren doch auch zwei Mädchen dabei. Er mochte das andere Geschlecht einfach nicht. Sie waren immer so komisch und eigenartig. Sie handelten nicht logisch und oft emotional. Bäh, wie soll man mit denen nur klar kommen?, fragte er sich selbst. Eine solche Frage würde er aber seinem Vater niemals stellen, geschweige denn seiner Mama.

“Mal sehen, vielleicht probiere ich es aus”, nuschelte der Kleine und damit nickte sein Vater zufrieden. Toga würde niemals seine Söhne zu etwas zwingen und das wusste Sesshomaru. “Was steht heute noch auf dem Plan, Papa?”, fragte er interessiert. Damit wechselte er auch gleich geschickt das Thema.

“Nun... heute habe ich noch zwei Meetings und davor kommt noch ein Bewerber”, erklärte Toga.

“Darf ich dabei sein?”, fragte sein Sohn lächelnd. Blinzelnd blickte Toga ihn an. Es war ungewohnt, aber seit Neustem interessierte sich sein Sohn für das Unternehmen.

“Bist du sicher? Es könnte langweilig werden”, erklärte der Ältere, jedoch ließ sich sein Ältester nicht davon abbringen.

“Die Arbeit macht nicht nur Spaß, sondern birgt auch Verantwortung”, meinte Sesshomaru und brachte damit seinen Vater zum Schmunzeln. Er ist definitiv viel zu erwachsen für sein Alter., dachte er sich noch und nickte schließlich seinem Sohn zu.

Dieser freute sich sehr und wollte den Alltag in der Familie miterleben. Er war zwar häufiger schon hier, doch konnte er sich nicht daran erinnern. Nur das Bild an der Wand seines Vaters weckte kleine Erinnerungen in ihm.

Beide Männer machten sich auf den Weg in das Besprechungszimmer. Dort würde Toga den Bewerber in Empfang nehmen. Normalerweise war sein Stellvertreter dafür zuständig, doch dieser war leider die Woche über verhindert, als nahm Toga den Termin wahr.

Als sie den Raum betraten, war er leer. Auf dem Tisch stand Wasser bereit und auch eine Mappe war darauf. Da der Firmenchef erst heute Morgen unterrichtet wurde, dass das Bewerbungsgespräch stattfinden würde, konnte er sich noch nicht auf den Bewerben einstellen. Das wollte er jetzt machen. Er setzte sich auf den Chefsessel und Sesshomaru schob sich einen Stuhl zu seinem Papa.

“Hier werden Bewerbungsgespräche durchgeführt”, erklärte der Ältere. “Jeder Bewerber reicht Unterlagen ein. Diese werden gesichtet und dann ein Termin gemacht.”

“Verstehe... und heute ist ein Termin?”, fragte Sesshomaru interessiert nach und sein Vater erklärte ihm alles. Dabei vergaß der Firmenchef die Zeit und kam immer noch nicht dazu die Akte des Bewerbers zu lesen.

Ein Klopfen unterbrach das angeregte Gespräch zwischen Vater und Sohn. Beide sahen zur Tür und Toga sprach automatisch “Herein” aus. Durch die Ablenkung seines Sohnes hätte er auch fast vergessen, dass er in der Firma war. Weshalb er sich innerlich tadelte und erhob, um den Bewerber zu begrüßen.

Die Tür wurde geöffnet, ein Mann mit schwarzen Haaren betrat den Raum. Toga schmunzelte, denn irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor. Erst als er die blauen Augen erblicke, musste er grinsen. Vor ihm stand doch tatsächlich sein verschollener Freund.

“Toga?“, kam es lächelnd von dem Neuankömmling.

“Keitaro”, grüßte der Firmenchef. “Das ist nun lange her. Wo seid ihr denn gewesen? Wir haben euch verloren und dann war dein Vater sich plötzlich weg”, erklärte er weiter.

“Nun”, begann der schwarzhaarige. “Zuerst wurde ich erneut versetzt und unsere Handys mit samt der Notebooks gestohlen. Ein erneuter Umzug stand bevor und Rina wurde krank”, seufzte er und Toga Augen weiteten sich.

“Rina wurde krank? Ist sie wieder gesund?”, fragte der Weißhaarige sofort.

“Ihr geht es wieder besser”, lächelte Keitaro. “Sie hatte Kreislaufprobleme und ist gestürzt. Deshalb kam mein Vater, um uns zu helfen wegen der kleinen. Ich habe ganz vergessen bei dem Stress euch zu benachrichtigen. Es tut mir so leid, Toga.”

Der Angesprochene winkte ab und lächelte. “Ich bin nur froh, dass es euch gut geht”, kam es von ihm und er drückte seinen Freund. “Hast du dich für die Stelle etwa beworben?”

“Ja, wir sind kurz nach dem neuen Jahr zurück nach Tokio gezogen. Die ständigen Umzüge waren einfach nicht gut für Rina und die Kinder.”

“Kinder?”

“Ja, Kagome und Souta, mein Sohn. Letztes Jahr zur Welt gekommen”, lächelte der vermisste Freund.

“Gratuliere, Keitaro.” Damit wurde er erneut umarmt und lächelte seinen Freund an.

“Danke… ich bin so froh, dass ich dich hier sehen”, kam es ehrlich von dem schwarzhaarigen. Toga nickte.

“Und ich erst… so nun aber zum geschäftlichen… ich muss ehrlich gestehen, normal führt mein Stellvertreter die Gespräche, aber er ist verhindert und ich habe die Akte noch gar nicht gelesen”, erklärte Toga und kratzte sich verlegen an der Wange.

“Halb so schlimm, dann sind wir beide unvorbereitet auf einander getroffen”, lachte Keitaro. Toga nickte und zeigte zum Schreibtisch.

Erst jetzt wurde Sesshomaru bemerkt. Toga lächelte. “Du erinnerst dich sicher noch an Sesshomaru”, begann er und sein Sohn war erstarrt. Schon bei dem einem Namen konnte er sich nicht mehr rühren. Der Kleine blinzelte, sprang von seinem Stuhl auf und lief zu dem großen Mann.

“Guten Tag, mein Name ist Sesshomaru, freut mich Sie kennen zu lernen”, kam es routiniert von ihm. Keitaro war verwirrt, doch fing er sich wieder.

“Guten Tag, Sesshomaru, ich bin Keitaro Higurashi. Freut mich dich wieder zu sehen”, kam es professionell ihm über die Lippen und Toga schmunzelte nur darüber.

Die drei Männer setzten sich und endlich schlug Toga die Bewerbungsmappe auf. Keitaros Bild sprang ihm entgegen. “Also, sie wollen sich als Kreative-Assistent bewerben?”, wurde nun auch Toga professioneller.

“Ja, das möchte ich. Durch meine Erfahrungen und Qualifikationen sollte ich den Ansprüchen gerecht werden.” Während dessen sichtete Toga die Unterlagen.

Das Bewerbungsgespräch verlief großartig für Keitaro. Ob es daran lag, dass er Toga kannte, oder ob es an seinen Qualifikationen lag, konnte er nicht beantworten, aber er bekam die Stelle und würde direkt mit Toga zusammen arbeiten. Er freute sich sehr auf die Zusammenarbeit.

In dem Unternehmen konnte er sehr viel mehr lernen und müsste deutlich weniger umziehen. Der Hauptgrund warum er seinen Job gekündigt hatte. Diese Umzüge waren einfach nur unsinnig und nur stressig.

Sesshomaru verfolgte das Gespräch aufmerksam und prägte es sich ein. Es war für ihn mehr als interessant, denn sein Papa war anders als sonst, so distanziert und objektiv. Das gefiel dem kleinen Jungen und er nahm sich seinen Papa zum Vorbild. Schließlich wollte er später auch mal in der Firma arbeiten und dafür musste er viel lernen und üben.

Nach dem offiziellen Teil wurde Toga herzlicher und so wie er auch zu Hause war. Das bewunderte sein Sohn sehr an seinem Vater. Hoffentlich kann ich auch so ein guter Firmenchef werden., lächelte Sesshomaru und die drei Männer gingen nach oben zu den Büroräumen. Dort wollte Toga seinem neuen Mitarbeiter seinen Platz zeigen.

Oben übernahm sogar der kleine Mann die Erklärungen. Er kannte das Geschoss auswendig und das machte Toga stolz. “Das hast gut gemacht, Sess”, lobte der Firmenchef und Keitaro lächelte. Er hatte den jungen sehr vermisst. Er wurde sogar noch schlauer und war jetzt schon fast wie ein Jugendlicher. Das war bemerkenswert wie er sich entwickelte.

Damit verbrachten die drei den Rest des Nachmittags zusammen. “Wir müssen uns unbedingt alle zusammen treffen. Deine Kagome ist bestimmt ziemlich gewachsen, genau wie unser Inu Yasha”, kam es von Toga und der schwarzhaarige nickte.

“Auf alle Fälle, wie wäre es mit Samstag und wir überraschen unsere Frauen”, schlug Keitaro vor und Toga grinste darüber.

“Perfekt, Sess du sagst Mama nichts von unserem Treffen mit unserem alten Freund”, bat Toga. Sein Sohn blinzelte.

“Na gut, Papa”, meinte der Kleine nur und damit war es beschlossene Sache. An dem Wochenende würden sie sich alle wiedersehen. Toga war schon gespannt wie Kagome aussah, ob sie ihre blauen Augen behalten hatte oder ob sie immer noch so vernarrt in seinen älteren Sohn sein würde.
 

So vergingen die letzten Tage und der Freitag brach an. Keitaro und Toga verließen beide früher die Firma. Am Vormittag haben sie es erfahren, dass Kagome und Inu Yasha in dieselbe Klasse gingen. Die Überraschung war groß, doch auch die Freude, denn die beiden verstanden sich auf Anhieb. Wurden sogar die besten Freunde und das freute beide Väter sehr.

Als diese die Schule erreichten war bereits reger Betrieb vor Ort. Viele Familien waren versammelt und die Beiden sahen sich nach ihren Frauen um. “Bis gleich”, kam es verschwörerisch beiden über die Lippen.

Toga fand seine beiden Jungs schneller, schließlich waren sie Unikate. Lächelnd begrüßte er seine Söhne und dann auch seine Frau. Sie war froh ihren Mann zu sehen, da sie sich viel zu unsicher fühlte. Viele Familien waren etwas abgehoben und verstanden nicht, dass die Haare ihrer Jungs nicht gefärbt waren, sondern ein Gendefekt sorgte dafür.

“Ein Glück bist du da”, freute sie sich und wurde gleich in die Arme gezogen. Zufrieden seufzte sie in ihren Begrüßungskuss hinein. Sesshomaru rollte mit den Augen und Inu Yasha kniff die Augen zusammen. Der Kleinste war gerade in der Phase, dass Küsse doof seien.

“So schlimm?”, flüsterte Toga und seine Frau nickte etwas. “Lass sie nur reden”, lächelte er und blickte zu seinen Söhnen. “So nun zeigt mir doch mal alles und vor allem will ich eure Freunde kennen lernen”, grinste er und Izayoi lachte leise.

“Natürlich, Papa”, kam es besonnen von Sesshomaru.

“Unbedingt, Papa”, verließ es euphorischer Inu Yashas Lippen. Wie Tag und Nacht die Beiden., lächelte Toga. Sofort zeigten die Jungs ihm alles Nennenswerte. Natürlich kamen sie auch recht bald zu einer anderen Familie. Toga grinste innerlich bereits, denn er erkannte Keitaro.

“Und hier ist Kago-chan mit ihrer Familie”, strahlte Inu Yasha und wurde quietschend umgeworfen. Kagome hatte ihn glatt zu Boden gerissen bei ihrer stürmischen Begrüßung.

“Da bist du ja endlich, Inu-kun", lachte sie und auch Inu Yasha lachte. Keitaro grinste, da Izayoi ihn mit großen Augen ansah.

“Kei...taro”, stotterte sie und er nickte.

“Lange nicht gesehen, Iza”, lächelte er und lachte, als die Schwarzhaarige sich umsah. Keitaro trat zur Seite. Hinter ihm stand Rina, die mit ihren Tränen kämpfte. Sie hatte Izayoi sofort erkannt und begriff gerade, dass Kagomes Schulfreund Inu-kun Inu Yasha war.

“Iza”, hauchte die Braunhaarige und wurde gleich von der Angesprochenen in ihre Arme gezogen. Natürlich darauf bedacht, das kleine Kind im Arm nicht zu zerquetschen. “Wie ich euch vermisste habe”, gestand Rina.

“Und ich euch erst, aber was war denn passiert?”, wollte Izayoi wissen und die Damen setzten sich an einen Tisch, um zu reden. Rina erzählte alles was vorgefallen war.

Während dessen rappelte sich Inu Yasha wieder auf, nachdem Kagome von ihm runter geklettert war. “Entschuldige Inu-Kun", nuschelte das kleine Mädchen etwas verlegen.

“Macht doch nichts, Kago-chan", lachte der Kleine und griff ihre Hand. “Nun kann ich dir auch meinen Bruder vorstellen”, meinte er und zog sie zu Sesshomaru, der etwas zurückgewichen war, als Kagome seinen Bruder umwarf.

Der Zehnjährige sah verwundert zu Inu Yasha. “Kago-chan, das ist Sess, mein großer Bruder”, erklärte der Junge begeistert und Kagome blickte zu dem größeren. Blaue Augen trafen auf Goldene. “Sess, das ist Kago-chan", lachte Inu Yasha.

“WOW”, rief die Kleine aus und umarmte Sesshomaru sofort. Sie war einfach ein herzlicher Mensch.

“Hn”, kam es von dem Älteren und er war etwas überrumpelt von ihr.

“Deine Augen funkeln wie Sterne”, schwärmte sie und Inu Yasha lachte leise. Verwirrt blinzelte Sesshomaru und sah herab auf die Schwarzhaarige. Sie blickte mit ihren blauen Augen direkt in seine. Wieso zum Teufel verfolgen mich diese blauen Augen., grummelte der Ältere und versuchte sich aus der Umarmung zu lösen.

Jedoch hatte Kagome keine Lust dazu ihn freizugeben. Sie war direkt vernarrt in diesen Jungen mit den goldenen Augen, die wie Sterne funkelten. Irgendwie kam es ihr so vertraut vor, sie fühlte sich wohl und geborgen und wollte ihn nicht mehr gehen lassen. Seine Augen waren sogar noch schöner als Inu Yashas.

Leider musste sie die Umarmung lösen, da ihre Eltern sie zu sich riefen. Doch hakte sie sich bei Sesshomarus Arm ein und schnappte sich mit der anderen Hand Inu Yashas Hand. Zusammen mit den beiden Jungs lief Kagome zurück zu den Erwachsenen und plapperte aufgeregt, dass sie nun einen neuen Freund hätte.

Verwirrt sah der ältere Junge auf sie und rollte mit den Augen. Sie war definitiv genauso lebhaft wie Inu Yasha. Irgendwie beneidete er sie für diese Eigenschaft, doch würde er so etwas niemals äußern. Zu früh musste er erkennen, dass es sicherer war seine Gefühle vor anderen zu verbergen. Nur so konnte der kleine Mann seinen Alltag bewältigen.

“Du bist groß geworden”, wurde er aus den Gedanken gerissen und automatisch sah er zu der Dame auf. Rina lächelte ihn an. Kenne ich sie denn?, wunderte er sich und versuchte sich zu erinnern. Doch er konnte es bei bestem Willen nicht. Weshalb er etwas verwirrt aussah.

“Und Sie sind?”, fragte er blinzelnd.

“Ich bin Rina, Keitaros Frau und die Mutter von Kagome und Souta”, erklärte sie und bekam ein altbekanntes “Hn” von dem Jungen. “So höfflich und freundlich”, lobte sie und er lächelte verlegen.

Damit verbrachten die zwei Familien die meiste Zeit zusammen. Während die Kinder zusammen spielten, wobei Kagome an Sesshomaru klebte und Inu Yasha mit Sango und Miroku zusammen einen Turm aus Karten bauten, sprachen die Erwachsenen über alte Zeiten und kamen natürlich schnell auf künftige Projekte.

Da die Kinder nun fünf Wochen Sommerferien haben würden, wollten sie natürlich auch in den Urlaub fahren. Toga überlegte und schlug direkt vor gemeinsam für zwei Woche zu verreisen.

“Osaka wäre doch ein guter Ort. Für Sess finden wir da sicher einige interessante Museen und für Kago und Inu gebe es das große Aquarium, die zahlreichen Parks”, schwärmte Rina und Izayoi war sofort dabei.

“Das klingt großartig, dann können die Kinder zusammen spielen und sich wieder an einander gewöhnen”, erklärte die schwarzhaarige Frau und die Männer ließen sich aus der Entscheidung bewusst heraus. Denn sie würden ihre Frauen entscheiden lassen. Die Damen diskutierten noch besprachen wann sie am besten fahren sollten.

Sie mussten dabei bedenken, dass sich ihre Männer frei nehmen mussten und das erste Wochenende im nächsten Monat wäre Sesshomaru bei seiner Mutter. Am liebsten hätte Izayoi das übersehen, doch das würde nur für Ärger sorgen und das wollte sie vermeiden.
 

“Sess-kun, sieh mal”, forderte Kagome die Aufmerksamkeit des zehnjährigen Jungen und er rollte mit den Augen. Seit sie sich begegnet sind, plapperte die Kleine nur noch ‘Sess-kun’ vor sich hin.

“Kagome... Sess reich... ich mag das kun nicht”, kam es etwas genervt von dem Älteren und sie blinzelte.

“Nur Sess?”, fragte sie nach und legte den Kopf schief.

“Ja, einfach nur Sess”, erklärte er und seufzte.

“Na gut... Sess, guck mal!”, rief sie erfreut und zeigte ihm stolz ihren Kartenturm. Welcher eher zu instabil und zu klein war verglichen mit den anderen. Doch ihre Augen funkelten so vor Freude, dass er nicht anders konnte.

“Das hast du gut gemacht”, lobte er die Kleine und sie freute sich noch mehr darüber. Jedoch wirbelte sie so sehr herum, dass ihr Kartenturm wieder zusammen fiel.

“Was?”, nuschelte sie traurig und ihr Lachen verstummte. Ein Schniefen war zu hören. Die anderen drei Kinder sahen verwirrt zu ihr, als sie dann sahen, dass ihr Turm zusammengefallen war. Alle sagten wie leid es ihnen täte, doch nichts brachte. Kagome fing sogar an zu weinen.

Sesshomaru war etwas überfordert, doch instinktiv handelte er, indem er sich neben sie setzte und begann den Kartenturm wieder aufzubauen. “Nicht weinen, Kagome. Wir bauen ihn gemeinsam wieder auf”, erklärte er sanft und die Kleine sah staunend zu ihm.

Sofort wischte sie sich über die Augen und schniefte noch einmal, bevor sie anfing ihm die Karten zu geben. Rina lächelte bei dem Blick und seufzte glücklich. Die Beiden hatten trotz der Trennung immer noch diese spezielle Bindung zu einander. Mit Sicherheit werden die Beiden auch ein Paar., war sie zuversichtlich und kicherte leise.

Die Kinder staunten wie schnell und einfach Sesshomaru einen solchen Kartenturm aufgebaut hatte. Nun wollten sie ebenso eines haben. Er ließ sich überreden, doch baute er die der anderen kleiner, als das von Kagome, damit sie nicht wieder weinte.

Irgendwie tat es ihm im Herzen weh, wenn sie so weinte. Er wusste nicht wieso, doch beschloss er sie zu beschützen und sie solle nicht mehr weinen. Ein Lächeln stand dem blauäugigen Mädchen eindeutig besser. Kagome lachte wieder und umarmte den Älteren stürmisch mit “danke, danke, danke” auf den Lippen. Verträumt lächelte er sie an und konnte nicht anders als nur ‘süß’ zu denken.

Sommerferien

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kulturprogramm

Den folgenden Tag verbrachten sie gemeinsam im Kaiyukan Großaquarium. Kagome und Inu Yasha waren vernarrt in die Fische. Die Erwachsenen unterhielten sich im Café und die Kinder sahen sich die einzelnen Becken an. Sesshomaru passte auf die Beiden auf, erzählte ihnen was sie wissen wollten und las ihnen die Informationen vor, die auf den Tafeln standen.

“Sess ist noch erwachsener geworden”, bemerkte Keitaro und Toga nickte.

“Das stimmt... er ist auch genauso wissbegierig wie früher”, kicherte Izayoi. “Er konnte es kaum erwarten lesen zu können und jetzt...”

“liest er in einer Tour”, beendete Toga den Satz seiner Frau und Rina lachte.

“Das ist etwas Wundervolles”, erklärte Rina. “Dann sollten wir vielleicht ein paar Museen aufsuchen, damit er sich nicht langweilt.”

“Ein schöner Vorschlag, Rina”, kam es von dem Weißhaarigen. “Wir werden mal mit Sess im Internet nachschauen. Mal sehen worauf er Lust hat.”

“Ob ihr dann uns begleiten wollt oder nicht, entscheidet ihr dann in Ruhe”, lächelte Izayoi und blickte zu den Kindern. Dank Sesshomaru war Inu Yasha auch ruhiger und fragte seinen Bruder Löcher in seinen Bauch.

“Ein wenig Kultur wird auch Kagome gut tun”, lächelte Keitaro. “Es gäbe hier die Burg und einige alte Tempelanlagen, falls Sess noch an so etwas interessiert ist.”

“Das wäre doch schonmal ein Anfang”, kam es begeistert von Toga, da er auch diese alte Architektur mochte. Deshalb würde er dies seinem Sohn vorschlagen.

Den Rest des Tages verbrachten sie damit die größeren Aquarien zu erkunden. Auch hier übernahm Sesshomaru die Fragen. Rina bewunderte das Wissen des 10-jährigen und war fasziniert davon, wie Inu Yasha und Kagome ihm ruhig zuhörten und nicht mehr so wild waren.

Besonders lange hielten sie sich bei den Seepferdchen auf, da Kagome von diesen fasziniert war. Die Pferde waren ihre Lieblingstiere, deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie auch die “Pferdchen des Meeres” mochte.

Ebenso blieben sie auch bei Inu Yashas Lieblingstiere des Meeres, den Krebsen. Er mochte die Vielfalt von diesen und vor allem die Einsiedlerkrebse haben es ihm angetan.

Alles Wichtige erzählte Sesshomaru den Beiden darüber und versprach ihnen bei Gelegenheit Bücher zu diesen Wesen zu zeigen. Beide waren sofort Feuer und Flamme dafür. Natürlich nutzte der Ältere dies aus, denn dadurch würden beide auch zeitgleich lesen üben.

“Sess ist der geborene Chef”, lachte Izayoi und alle stimmten zu.

“Er interessiert sich auch schon für die Firma”, kam es stolz von Toga. Jedoch würde er seinem Sohn damit niemals überfallen und ihn Kind sein lassen, bis er alt genug war. Wenn er den Wunsch danach immer noch hat, dann würde er ihm alles Notwendige erklären und zeigen.

“Ihr macht das prima mit ihm”, lobte Rina. “Ich wüsste nicht wie man am besten das Gleichgewicht halten sollte zwischen Kind lassen und Wissen vermitteln.”

“Da gebe ich meiner Frau Recht... es ist nicht einfach die richtige Balance zu halten.” Keitaro lächelte ehrlich das andere Paar an.

“Es ist auch nicht immer leicht, doch wir passen auf Sess auf. Er sollte Kind bleiben können so lange er kann”, bestätigte die Schwarzhaarige und lächelte.

Gemeinsam verließen sie das große Aquarium und begaben sich zu einem Restaurant, um dort zu Abend zu essen. Aufgeregt plapperten Kagome und Inu Yasha über die Fische und lenkten somit das Gespräch immer wieder in die Richtung der Meereslebewesen.
 

Die nächsten Tage verbrachten sie damit einen ausgewogenen Plan aufzustellen. Kultur und Spaß sollten sich abwechseln. Sie beschlossen die Shitenno-ji Tempelanlage zu besichtigen. Auch wenn hierbei Inu Yasha etwas mürrischer war, doch das ignorierten sie gekonnt. Kagome konnte ihn dennoch überzeugen, sich näher damit zu befassen, denn es war faszinierend wie alt die Gemäuer waren und wie wunderschön.

Genau das fand Sesshomaru so toll an dem kleinen Mädchen. Sie war leicht zu begeistern und steckte alle anderen mit ihrer Euphorie an. Für ihn war das bewundernswert. Sie ist einzigartig, lächelte er in sich hinein. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los sie viel länger zu kennen. Diesen Gedanken stellte er jedoch beiseite, denn die Kleine forderte erneut seine Aufmerksamkeit.

Keitaro hielt einen kleinen Vortrag zu der Geschichte des Tempels. Zwischendrin stellte Sesshomaru fragen und ab und zu sogar Inu Yasha und Kagome. Das erfreute Keitaro sehr. Kultur schadete bekanntlich nicht. Es war schön zu sehen, wie sich die Kinder gegenseitig mit ihrer Begeisterung ansteckten.

Als nächstes stand auf ihrer Liste der Besuch in den Universals Studios. Das gefiel Inu Yasha sehr. Dort war der Junge in seinem Element. Er liebte Filme und zu sehen wie diese entstehen war für ihn das Größte. Neugierig beachtete er alles eingehend und prägte sich alles ein.

Auch Kagome und Sesshomaru hatten ihren Spaß in dem Studio. Wobei der Ältere sich auch für den Aspekt der Werbung interessierte. Da kam wohl die Vorbelastung durch seinen Vater. Lächelnd betrachtete Toga seinen Sohn. Immer zeichnete sich ab, dass dieser die Firma später übernehmen wollen würde.

Das machte Toga Stolz und doch sorgte er sich, denn er war eindeutig zu erwachsen. Hoffentlich war das nicht mein Einfluss, dass er so schnell erwachsen wurde., seufzte der Weißhaarige und Izayoi blickte zu ihm.

“Mach dir nicht so viele Gedanken, Liebster. Sess entscheidet selbst was und wann er etwas tut”, erklärte sie sanft und er nickte.

“Du hast Recht, Liebste. Danke dir”, lächelte er und küsste seine Frau liebevoll.

Nach dem Filmstudio verbrachten die Familien die nächste Zeit in einem schönen Park. Gemeinsam nutzen sie das herrliche Wetter aus. Die Kinder spielten zusammen und genossen die Sonne. Die Erwachsenen hatten ein Picknick vorbereitet und besprachen die nächsten Tage, denn sie wären noch vier weitere Tage in Osaka.

“Wir müssen unbedingt noch in den Freizeitpark und den Zoo”, kam es aufgeregt von Inu Yasha.

“Oh ja, da bin ich auch dafür”, kam es mit leuchtenden Augen von Kagome.

“Was ist mit dir, Sess?”, fragte Rina lächelnd.

“Warum nicht”, meinte er schulterzuckend.

“Was magst du denn machen, Sess?”, fragte nun Kagome interessiert und strahlte ihn an.

“Ich würde auch noch gerne die Burg besichtigen”, meinte er ehrlich und Kagome kicherte.

“Oh toll, da gab es doch früher auch mal eine Prinzessin dort”, kam es freudig von ihr über die Lippen. Darüber schmunzelte Inu Yasha.

“Du und deine Prinzessinnen”, schnaubte der Jüngere und brachte damit alle anderen zum Lachen.

“Was denn? Ich mag nun mal Prinzessinnen”, schmollte die Kleine und schniefte. Augenblicklich lenkte Sesshomaru sie ab und das fanden die Erwachsenen sehr süß.

“Gut dann werden wir den Zoo besuchen und am nächsten Tag die Burg und den Freizeitpark?”, schlug Keitaro vor und alle nickten zustimmend. Damit war ihr Plan gesetzt und die letzten zwei Tage würden sie mit Entspannung verbringen. Schließlich würde danach der Alltag sie alle einholen.

Somit ließen sie den Tag gemütlich ausklingen bei einem gemütlichen Abendessen und einem schönen Film für die Kinder. Nach dem Film wurden die Kinder ins Bett gebracht und die Erwachsenen gönnten sich ein Glas Rotwein. Wobei Rina auf Alkohol verzichtete, da sie noch Souta stillte.

Erneut sprachen sie über die Zeit, in der sie getrennt waren. Es war immer noch so unwirklich, doch durch den Stress bei den Higurashis kam es schlussendlich zu dem Kontaktabbruch.

“Es tut mir so sehr leid. Ich hätte euch in der Zeit schreiben sollen”, seufzte Keitaro.

“Nicht so schlimm, Kei... bei eurem Stress war das doch nicht verwunderlich”, lächelte Izayoi sanft. “Dass ihr so oft umziehen musstet, war wirklich mehr als unglücklich und dann auch noch ein Nervenzusammenbruch. Da vergisst man so einiges.”

“Iza hat Recht... Wir sind nur froh, dass ihr wieder wohlbehalten zurück nach Tokio gekommen seid. Vor allem freue ich mich sehr, dass die Kinder trotz der Trennung so einen guten Draht zu einander haben”, erklärte Toga und nippte an seinem Glas.

“Genau das haben wir vermisst”, lächelte Rina. “Trotzdem tut es uns sehr leid. Vor allem wegen der Kinder. Umso schöner zu sehen wie gut sie sich verstehen.”

Sie sprachen noch eine Weile über Vergangenes und kamen sehr schnell auf das Thema Zukunft. Sie wollten weiterhin die Urlaube gemeinsam verbringen, denn dieser Urlaub war mehr als erholsam und lehrreich zugleich.
 

Den nächsten Tag verbrachten sie im Zoo. Während Sesshomaru viel länger fasziniert bei den Wildkatzen verbrachte, besonders bei den Löwen, war Inu Yasha eher von den Bären angetan und Kagome blieb bei den Pinguinen hängen.

“Die Pinguine sehen ja fast so aus wie Papa mit einem Anzug”, kam es der Kleinen über die Lippen. Alle mussten darüber lachen, denn das war die Ehrlichkeit eines Kindes.

“Das stimmt, Kago-chan”, lachte Inu Yasha und das war das Gesprächsthema Nummer eins, bis zu den nächsten Tieren. Viele Informationen erhielten die beiden Jüngeren von Sesshomaru. Das was der Ältere nicht wusste, wurde von Toga oder Keitaro erklärt. Fast den kompletten Tag verbrachten sie in dem Zoo. Sie hatten alle jede Menge Spaß und Freude.

Erschöpft und übermüdet schliefen die Kinder sehr schnell nach dem Abendessen ein. Diesmal durfte Kagome sogar bei den Jungs schlafen. Toga und Izayoi wollten dem anderen Paar ebenso etwas Zweisamkeit gönnen. Souta hatten sie auch da. Erst sobald er Hunger bekommen würde, würden sie ihn zu Rina bringen.
 

Nach einem Entspannungstag zogen die Familien wieder los. Diesmal würden sie vormittags die Osaka-Burg besichtigen und danach in einem Freizeitpark den Rest des Tages verbringen. Damit konnten sie Inu Yasha am besten überzeugen, denn er war nicht begeistert von den alten Gebäuden. Viel lieber wäre er sofort in den Vergnügungspark gegangen.

Die berühmteste Burg Japans war für Sesshomaru sehr anziehend. Er hatte sich im Vorfeld ein wenig in seinen Büchern informiert, doch nun dort diese zu sehen und bestaunen zu können, war das größte für den 10-Jährigen.

“Das Gebäude hat fünf Stockwerke, die man sehen kann, und drei unsichtbare”, erklärte Keitaro lächelnd.

“Wieso unsichtbar?”, fragte Kagome nach.

“Diese Etagen haben keine Fenster und von außen sieht es so aus, als ob keine wären”, erläuterte Sesshomaru und war fasziniert von der Baukunst. “Kaum zu glauben, dass es früher aus Holz bestand”, murmelte er weiter.

“Das stimmt, doch es war früher so gewesen. Nach der Sanierung wurde das meiste aus Beton neu erbaut”, sprach Keitaro weiter und lächelte den kleinen Jungen an.

“Sollen wir noch in das Museum reingehen?”, fragte Izayoi, doch Inu Yasha stöhnte schon auf. Er wurde nur noch ungeduldiger, je länger sie in der Burg blieben.

“Nächstes Mal, Mama”, meinte Sesshomaru nuschelnd. Da er seinen kleinen Bruder kannte, verzichtete er freiwillig auf seinen Wissensdurst. Später würde er sich einige Zeitschriften und Bücher darüber besorgen.

“Na endlich!”, rief Inu Yasha jubelnd aus und brachte damit alle zum Lachen.

“Unverbesserlich”, lachte Izayoi. Während der jüngere schmollte, blickte Kagome etwas besorgt zu Sesshomaru, doch dieser lächelte nur.

“Und es ist wirklich in Ordnung?”, fragte sie unsicher.

“Ja, Kagome... lass uns jetzt Spaß haben”, erklärte dieser lächelnd. Somit machten sie sich auf den Weg zum nahegelegenen Freizeitpark.

Nun verbesserte sich auch Inu Yashas Laune deutlich. Nach der ersten Achterbahn war der Kleine in seinem Element und genoss die Zeit. Auch Kagome ließ sich von ihm Anstecken. Sesshomaru sah den beiden nur dabei zu. Auf die kleinen Bahnen hatte er diesmal keine große Lust.

Jedoch als die Kleine ihn fast schon anbettelte, gab er nach und wurde damit überzeugt doch noch mitzufahren. Die Kleineren lachten und das steckte auch den Älteren an. Wegen dem kleinen Mädchen agierte Sesshomaru wie ein Kind. Diese Tatsache erfreute seine Eltern, da sie schon die Sorge hatten, dass er zu schnell erwachsen werden würde.

Der Nachmittag verlief sehr schnell und somit auch das Abendessen. Danach machten sie es sich gemütlich bei einem weiteren Film. Schon bei der Hälfte des Filmes schliefen Inu Yasha und Kagome ein. Sesshomaru hielt länger durch, doch der Film interessierte ihn nicht. Viel lieber sah er der kleinen Schwarzhaarigen beim Schlafen zu.

Irgendwann landete auch er im Traumland. Selbst im Schlaf war er nur auf die Kleine fixiert und lehnte seinen Kopf an ihren an. Da sie sich an seiner Schulter angelehnt hatte, bevor sie einschlief. Bei diesem Anblick musste Izayoi lächeln und machte natürlich ein Foto. So etwas wollte sie für die Beiden aufbewahren.

“Sie wären sicher ein schönes Paar”, schwärmte Rina hinter der Schwarzhaarigen.

“Der Meinung bin ich auch, Rina”, lächelte Izayoi. “Ich würde mich freuen, wenn sie zusammen kämen. Jedoch kann man die Liebe nicht leiten.”

“Mach dir keine Gedanken darüber... die Beiden werden ihren Weg finden”, lächelte die Braunhaarige dabei. Nickend stimmte ihre Freundin ihr zu.

“Nun sollten wir schlafen gehen. Die Kleinen sind morgen putzmunter”, lachte Toga hinter der Beiden.

“Das stimmt, aber...”, begann Rina.

“Lasst Kagome ruhig hier schlafen. Wir sehen uns morgen zum Frühstück”, schlug der Weißhaarige vor.

“Danke euch beiden”, freute sich Keitaro, denn seine Tochter zu wecken, brachte er gerade nicht über das Herz. Sie sah so friedlich aus.

“Schlaft gut”, meinte Izayoi und damit gingen sie zu Bett. Den letzten Tag würden sie zur Erholung nutzen. Das stand zu 100 % fest.
 

Am Morgen erwachte Kagome gähnend aus ihrem Traum. Sie richtete sich auf und rieb sich über die Augen. Nachdem sie noch einmal herzhaft gegähnt hatte, blickte sie zu der warmen Quelle neben sich. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, denn Sesshomaru lag dort. Zufrieden seufzte sie und himmelte ihn an.

Fast schon automatisch wurde sie von ihm angezogen. Langsam zog sie sich höher zu ihm und betrachtete sein Gesicht. Er sah anders aus als Inu Yaha. Dieses war etwas kantiger und markanter und doch auch süßer. Zufrieden seufzte sie in sich. Sie nutzte es aus, dass er noch schlief und schmiegte sich wieder an seinen Oberkörper.

Sofort drehte der Ältere sich um und legte einen Arm um sie. “Noch 5 Minuten”, nuschelte er und sie musste kichern. Kuschelte sich dichter an seine Brust heran und landete wieder in ihrem Traum.

Weitere Minuten später wurden beide aus dem Schlaf gerissen, denn Inu Yasha sprang neben den beiden auf der Sofalandschaft herum. “Aufwachen”, rief er aus und das Grummeln von beiden war zu hören.

“Noch 5 Minuten”, kam es routiniert von Sesshomaru, da er diese Weckrufe kannte. Der Ältere schlief nämlich an freien Tagen gerne mal aus, doch das wollte der Jüngere nicht verstehen.

“Los jetzt, ihr zwei!”

Zwei?, ratterte es in Sesshomarus Kopf. Den Satz begriff er nicht wirklich. Als er Bewegung an seiner Brust wahrnahm, öffnete er die Augen und blickte hinab. Ein schwarzer Haarschopf lag vor ihm und er blinzelte mehrere Male. Kagome., spuckte es in seinen Gedanken und er löste sich sanft aus ihrer Umarmung.

“Oh...”, wisperte er und sah zu seinem Bruder. “Morgen”, begrüßte er diesen.

“Guten Morgen”, kam es fröhlicher von Inu Yahsa, da er es geschafft hatte seinen älteren Bruder zu wecken. Sesshomaru wollte ihm noch sagen, er solle leiser sein.

“Mor...gen”, nuschelte Kagome neben den beiden und gähnte noch einmal. Beide Brüder sahen zu ihr und ein synchrones “guten Morgen” verließ es deren Lippen.

Damit hellte sie das verschlafene Gesicht der Kleinen auf und sie umarmte beide Jungs. “Guten Morgen”, strahlte sie nun und Inu Yasha kicherte.

“Du bist wach, komm lass uns spielen”, kam es von dem Jüngeren und bevor Sesshomaru reagieren konnten waren beide Wirbelstürme weggezogen. Schmunzelnd sah er ihnen nach. Danach lehnte er sich zurück und seufzte.

So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen., kam es verträumt von ihm. Nach wenigen Momenten erhob er sich und schlürfte zum Badezimmer. Dort machte er sich etwas frisch und wurde wacher. Seine Eigenheit in der Früh länger zu brauchen, um fit zu sein, hatte er nach all den Jahren nicht abgelegt.

Das Frühstück verlief genauso wie die letzten Tage. Beide Familien saßen zusammen am Tisch und Kagome plapperte mit Inu Yasha. Sesshomaru hörte den beiden nur zu oder warf ein gleichgültiges “Hn” ein.

Den Rest des Tages verbrachten sie gemeinsam am Pool. Die Kinder spielten Wasserball und die Erwachsenen ließen es sich noch einmal gut gehen. Der Alltag würde für sie schon morgen beginnen. Eine Woche Ferien hatten die drei Schüler noch, bevor für sie der Unterricht wieder begann.

“Wir machen das wie zuvor?”, fragte Rina.

“Das wäre sehr freundlich von dir, wenn du auf die Jungs mit aufpassen kannst, bis ich im Kindergarten fertig bin”, bat Izayoi und Rina lächelte.

“Das mache ich sehr gerne. Dank Sess macht Kagome ihre Aufgaben sofort und danach spielen sie zusammen oder lesen viel. Das hilft mir mit meinem kleinen Wildfang zurecht zu kommen. Er hat einen sehr guten Einfluss auf sie und seine Nähe ist beruhigend wie damals”, erklärte die Braunhaarige und Keitaro bestätigte nur.

Toga lächelte dabei und beobachtete die Kinder. “Kei und ich versuchen früher Feierabend zu machen. Mittlerweile können wir wieder einige mehr Teams machen und wir würden weniger arbeiten”, meinte der Firmenchef und seine Frau sah ihn an.

“Das wäre toll, Liebster. Ich freu mich, dass die Firma so gut läuft”, kam es von ihr und sie kuschelte sich an ihren Mann. Der Gedanke, mehr Zeit mit ihm verbringen zu können, gefiel ihr sehr.

“Wir haben schon vor dem Urlaub das Organisatorische geregelt”, erklärte Keitaro und seine Frau sah blinzelnd zu ihm. Er hatte ihr nichts davon erzählt.

“Wir wollten euch damit überraschen”, kam es von Toga und Izayoi schlug spielerisch auf seinen Oberarm.

“Ihr seid gemein”, empörte sich Rina lachend. Alle anderen stimmten mit ein und damit verbrachten sie noch einen schönen Tag am Pool. Entspannung und Wellness wurde großgeschrieben.

Am späten Abend fuhren sie wieder zurück nach Tokio, um einen Tag zu Hause alles vorbereiten zu können, bevor die Arbeit anfangen würde.

Den Kindern fiel der Abschied schwer, da sie nun daran gewohnt waren jeden Tag zusammen unterwegs zu sein. Doch Sesshomaru zeigte dies nicht so stark wie Kagome und Inu Yahsa. Jedoch war das Trostpflaster schon in Reichweite. Eine Woche lang wären sie von morgens bis abends bei den Hirugashis und darüber freute sich die Kleine am meisten. Natürlich schmiedete sie bereits auch schon Pläne, was sie gemeinsam machen könnten.

Schokolade

Nach dem gemeinsamen Urlaub zogen die Tage und Wochen an den beiden Jungs vorbei. Während ihre Mama arbeitete, waren sie bei den Higurahis. Keitaro und Toga hatten ihr Versprechen gehalten. Da die Firma stetig wuchs, erweiterten sie auch die Teams und Mitarbeiter. Der Schwarzhaarige entpuppte sich als ein Naturtalent andere einzuarbeiten. Gemeinsam mit Toga waren sie ein eingespieltes Team.

Aus diesem Grund konnten sie sich auch hin und wieder frei nehmen. Besonders die Samstage waren für den Firmenchef wichtig, denn er liebte die Vater-Sohn Tage mit seinen beiden Jungs. Keitaro übernahm oft diese Tage für Toga, wenn ein größerer Auftrag anstand.

Izayoi verbrachte diese Tage bei Rina, sie wollte ihre Zeit effektiv nutzen. Kagome war immer bei den Damen dabei und lernte ebenso ein wenig zu sticken. Rina war unglaublich talentiert darin Handarbeiten an zu fertigen und die Schwarzhaarige brauchte etwas, womit sie sich beruhigen konnte. Ganz besonders die Stickereien halfen Izayoi sehr dabei.

Zu oft war sie auf 180 wegen einer gewissen Schlange, denn diese hatte mal wieder ihre Starallüren. Zusätzlich missfiel es der Schwarzhaarigen, dass ihr ältester Sohn deutlich kühler und distanzierter wirkte. Besonders nach den Wochenenden bei Kimiko. Die Zeit mit seiner Mutter tat Sesshomaru nicht gut. Doch leider war das noch kein Grund, um dieser Schlange das Sorgerecht zu entziehen.

Immer wieder hieß es: ‘Das Kindeswohl sei dadurch nicht gefährdet. Solange Sesshomaru nichts darüber erzählt sind uns die Hände gebunden.’ Bei diesen Worten schnaubte Izayoi immer wieder und Toga musste knurren.

Jedoch war die Zeit nach Weihnachten am schlimmsten für die Eltern zu ertragen. Denn zu diesem Feiertag war der Junge vier Tage bei dieser Giftschlange. Beide wussten nicht wie diese Tage aussahen, da Sesshomaru nie ein Wort darüber verlor. Doch verhielt er sich eigenartig und das war besorgniserregend.

Er spielte nicht mit Inu Yasha, sprach nur das Nötigste und am auffälligsten war, dass er vor 21 Uhr zu Bett ging. Zwar legte Sesshomaru diese Eigenheit am nächsten Tag ab, aber die Kühle des Jungen blieb. Nur bei Inu Yasha und Kagome war er kindlicher und wärmer. Vor allem bei dem kleinen Mädchen.
 

In dem Jahr vor dem 13. Geburtstag von Sesshomaru war es für Izayoi offensichtlicher, dass er die kleine Schwarzhaarige mochte. Denn der Valentinstag war in dem Jahr ganz besonders für alle. Dieses Mal überraschte Keitaro seine Frau mit einer Woche Urlaub.

Anfangs wollte Rina den Urlaub verschieben, schließlich würden wohl Kagome und Souta mit kommen, doch ihr Mann grinste nur darüber.

“Nur wir Zwei... unsere Zweisamkeit sollten wir fordern und nutzen”, lächelte er sie an.

“Dein Vater schafft es mit den Beiden nicht alleine...”, begann Rina und sah ihren Mann verwundert an.

“Das weiß ich... deshalb habe ich Izayoi und Toga gefragt. Sie haben zugesagt, sich um unsere Kinder zu kümmern. Dafür revanchieren wir uns das nächste Mal, wenn sie Zeit für sich brauchen”, erklärte er.

“Du hast vorher mit ihnen geredet?”, wollte sie wissen und er nickte nur. “Du bist unverbesserlich”, lachte sie und er musste grinsen.

“Was denn?”, zuckte er nur mit den Schultern. Da Rina wusste, dass ihre Kinder gut versorgt waren bei den Beiden, ließ sie sich von ihrem Mann überreden.

So kam es dazu, dass Kagome mit ihrem kleinen Bruder in der Woche des Valentinstages bei den Ashidas zu Hause waren. Dieses Mal war es ein Donnerstag. Den Nachmittag nahm sich Izayoi frei. Sie wollte die Kinder abholen und zu Hause die Schokolade für die Jungs machen. Schließlich wurde es zur Tradition der Schwarzhaarigen.

Souta ging seit einem Jahr in den Kindergarten, in dem auch Izayoi arbeitete. Rina wollte vormittags wieder arbeiten, deshalb bemühte sie sich um den Platz in der Gruppe ihrer Freundin. Das machte vieles einfacher.

Gemeinsam mit Souta machte sich Izayoi auf den Weg zur Schule, um die drei Kinder abzuholen. Inu Yasha und Kagome hatten bereits aus und machten schon ihre Hausaufgaben. Sesshomaru hatte noch eine halbe Stunde Unterricht und würde zu der Familie stoßen.

“Mama”, rief Inu Yasha aus und sprang sofort auf, um diese zu umarmen. Seine Mutter lachte leise und strich dem kleinen über den Kopf.

“Na habt ihr eure Aufgaben schon fertig?”, fragte sie und sah auch zu Kagome. Die Kleine schüttelte den Kopf.

“Noch nicht alle”, erklärte sie und Izayoi lächelte die Kinder an.

“Dann macht noch etwas weiter, bis Sess fertig ist”, meinte die Ältere und Inu Yasha seufzte. Das brachte die beiden Damen zum Lachen. Der Kleine mochte die Aufgaben absolut nicht. Viel lieber würde er spielen. Das wusste seine Mama und deshalb blieb sie hart dabei: Erst Hausaufgaben und dann Spielen.

Es dauerte auch nicht mehr lange, bis der ältere Ashidasprössling zu den Wartenden dazu kam. Lächelnd begrüßte Izayoi ihn und er umarmte seine Mama kurz.

“Na hast du viel auf, Sess?”, fragte sie und er schüttelte den Kopf. Inu Yasha jubelte lautstark auf und umarmte seinen Bruder stürmisch. Die Frauen kicherten leise und packten ihre Sachen zusammen. Souta schlief noch im Kinderwagen, denn es war seine Zeit für den Mittagsschlaf.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Hause. Dort machte Sesshomaru seine Hausaufgaben und Inu Yasha seine letzten. Da Kagome schon fertig war, sah sie interessiert Izayoi dabei zu, wie diese Schokolade schmolz.

“Machst du Schokolade für Toga-san?”, fragte die Kleine und Izayoi lachte leise.

“Ja, genau wie für Sess und Inu”, lächelte die Ältere und Kagome legte den Kopf schief. Sie überlegte und grübelte.

“Warum für die Beiden auch?”, wollte Kagome wissen.

“Nun... Valentinstag ist ein Fest der Liebe... doch es gibt nicht nur die eine Art von Liebe... ich liebe meine Söhne und deshalb mache ich für sie auch Schokolade”, erklärte Izayoi lächelnd.

“Darf ich auch welche machen?”, wollte die Kleine wissen und die Ältere nickte zustimmend. Sie hatte den Verdacht, dass Kagome welche für Sesshomaru machen wollen würde.

Schritt für Schritt zeigte Izayoi dem kleinen Mädchen was sie tun musste. Doch bei den zwei Sorten Schokolade überlegte die Kleine. Fast automatisch wollte sie zu der Vollmilch greifen, doch Izayoi zeigte ihr dezent die Zartbittere. Blinzelnd sah die Kleine auf und nickte.

Es dauerte etwas bis die Tafeln und Pralinen fertig waren, doch danach landete die Schokolade im Kühlschrank. Die Jungs waren genau rechtzeitig fertig mit ihren Aufgaben. Zum Glück sahen sie die Schokolade nicht. Kichernd trocknete Kagome das Geschirr ab.

Danach kochten die Hausdame mit ihrem Ältesten, während Inu Yasha und Kagome mit Souta spielten. Der Kleinste wurde nämlich wach und forderte die Aufmerksamkeit. Routiniert wurde das Essen fertig gestellt und der Tisch gedeckt. Fehlte nur noch der Hausherr, damit die Familie mitsamt ihren Gästen speisen konnte.

Am Abend kam Toga nach Hause und freute sich über den schön hergerichteten Tisch. Zusammen aßen sie. Auch wenn Souta anfangs nichts essen wollte, so half Kagome Izayoi ihn zu überreden. Sie sprachen mit einander und Toga beobachtete seinen Ältesten. Valentinstag war nicht das Lieblingsfest von Sesshomaru.

“Und wie war die Schule?”, fragte Toga.

“Langweilig”, maulte Inu Yasha.

“Langatmig”, kicherte Kagome.

“Lästig”, kam es gleichgültig von Sesshomaru und er seufzte. Toga lachte leise.

“Schokolade bekommen?”, fragte er und sein ältester Sohn knurrte leicht.

“Sag nichts von Schokolade... dieser Tag ist eine Katastrophe”, meinte Sesshomaru und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Warum?”, fragte Kagome interessiert.

“Ich hasse diesen Tag... jedes Mädchen denkt mir Schokolade schenken zu müssen... dabei mag ich das absolut nicht”, erklärte er und die Kleine schluckte.

“Verstehe...”, kam es nuschelnd von ihr und Izayoi wollte etwas sagen, doch Kagome schüttelte den Kopf.

Sess wird immer kälter... wenn ich diese Schlange in die Finger bekomme., ging es im Kopf der Mama der Jungs umher und sie ballte eine Hand zu Faust. Sie mochte es nicht ihren Jungen so unterkühlt zu sehen. Sonst war er bei Kagome anders, doch heute war wohl der Tag zu viel für ihn. Tief durchatmend beruhigte sie sich und lächelte.

“Mach dir nichts daraus, Sess... bald haben sie ein neues Ziel”, lächelte sie ihren Sohn sanft an und dieser nickte nur.

“Ich hoffe es doch”, kam es von ihm und Inu Yasha kicherte, da ihm eine Idee kam.

“Sag ihnen doch, dass sie mir die Schokolade geben sollen... ich esse sie gerne auf”, grinste der Kleine und brachte alle zum Lachen. Auch Kagome musste kichern, denn sie wusste, dass Inu Yasha gerne naschte.

Damit brachten sie das Abendessen hinter sich und die Kinder wurden ins Wohnzimmer geschickt. Dort sahen sie sich einen Film an, während Toga und Izayoi die Küche aufräumten. Dabei tauschten sie kleinere Zärtlichkeiten aus und Die Hausdame gab ihrem Mann die gemachten Pralinen. “Hoffe sie schmecken dir.”

“Immer, Liebste”, hauchte er und küsste sie liebevoll. Auch er hatte ein Geschenk für seine Frau. Eine kleine Schachtel holte er hervor und überreichte sie ihr.

“Für mich?”, fragte sie und er nickte. Überrascht öffnete sie diese und lächelte. Toga hatte ihr ein Armband geschenkt mit einer ganz speziellen Gravur: ‘Wahre Liebe überdauert jede Zeitspanne’. Sie blinzelte die Tränen weg und dankte ihm sehr. “Oh, Toga... danke dir”, hauchte sie und küsste ihn stürmisch.

Erfreut erwiderte er den Kuss und lächelte seine Frau an. Damit hatte er genau ins Schwarze getroffen. Danach gingen sie zu den Kindern und sahen sich den Schluss gemeinsam an. Souta gähnte bereits müde, weshalb Toga ihn zu Bett brachte.

Für diese Zeit schlief Souta in Inu Yashas Zimmer und der jüngste Ashida und Kagome schliefen bei Sesshomaru. Anfangs hatten sie Kagome im Wohnzimmer untergebracht, doch die Kleine schlich sich zu dem Älteren ins Zimmer. Bei ihm konnte sie am besten schlafen. Genau wie der jüngste Spross der Familie, denn sein Bruder strahlte immer eine Gelassenheit aus.

Also disponierten die Erwachsenen um, legte einige Matratzen bei Sesshomaru im Zimmer aus und die drei schliefen dort gemeinsam. Izayoi konnte es sich nicht nehmen einige Aufnahmen zu machen. Sie fand die drei einfach nur niedlich. Natürlich hoffte sie auch, dass dadurch ihr Ältester wieder so wird wie früher.

Während Toga mit Souta im Zimmer war, eilte Izayoi in die Küche und schenkte ihren beiden Jungs die Schokolade.

“Danke, Mama”, strahlte Inu Yasha und naschte sofort an seiner Tafel. Für ihn hatte sie Vollmilch mit Nüssen gemacht. Er mochte diese am Liebsten.

“Danke, Mama”, lächelte Sesshomaru sie an. Er bekam eine Zartbittere mit Obststücken drin. Nashi-Birnen, Maki, eine Orangensorte ohne Kerne, und etwas Kumquat. Jedes Jahr benutzte Izayoi neue Obstsorten, um ihren Ältesten zu überraschen. Er freute sich wirklich über diese Schokolade, denn die von seiner Mama nahm er sehr gerne an.

Kagome lächelte bei dem Anblick. Sesshomaru stand das Lächeln viel besser, als seine Kälte. Diese bemerkte sie sehr wohl, doch konnte sie es sich nicht erklären, warum er so war. Sie wurde etwas trauriger und entschuldigte sich kurz. Eilig lief sie ins Badezimmer und atmete dort tiefer durch.

Sie schniefte leicht und seufzte. Wieso habe ich ihm nur Schokolade gemacht, wenn er sie nicht annehmen wird., schniefte sie und schnäuzte sich. Erneut atmete die Kleine durch und wusch sich über das Gesicht. Nichts anmerken lassen., meinte sie und lächelte ihr Spiegelbild an. Sie hatte nichts falsch gemacht, denn er wusste nicht, dass sie ihm welche gemacht hatte. Das war ihr Vorteil.

Als sie zurück zu ihnen kam, sah Sesshomaru sie besorgt an. Innerlich war er angespannt. Die Kleine benahm sich eigenartig. Doch da sie nichts sagte, tat auch er nichts dergleichen. Inu Yasha wollte spielen, weshalb sie zu dritt im Wohnzimmer noch zusammen Zeit verbrachten.

Nachdem der Kleine eingeschlafen war, brachte Toga ihn in Zimmer. Izayoi war gerade unter der Dusche. Nun waren Sesshomaru und Kagome alleine.

“Was ist los, Kagome?”, fragte er sie und sie zuckte zusammen.

“N...nichts...”, brachte sie hervor und schluckte. Er jedoch verschränkte nur die Arme vor der Brust.

“Kagome... du bist traurig, also wieso?”, wollte er wissen und sah sie eindringlich an. Sie wich seinem Blick aus und murmelte etwas vor sich hin.

Danach erhob sie sich und ging in die Küche. Sesshomaru folgte ihr und blieb im Türrahmen stehen. Aus dem Kühlschrank holte sie die Schokolade und schluckte. Sie schloss die Kühlschranktür und kam zurück zu ihm. Sie sah ihn nicht an und reichte ihm nur die Tafel.

“Ich habe dir Schokolade gemacht, aber da du ja keine von Mädchen haben willst...”, nuschelte sie und geschockt weiteten sich seine Augen.

“Du... hast für mich... welche gemacht?”, stotterte er hervor und schluckte. Sie nickte nur und ließ ihre Hände sinken. “Warum?”, fragte er sie.

“Weil...”, fing sie an und sah zu ihm. “Weil ich dich mag. Du bist mein Freund und hilfst mir immer beim Lernen”, erklärte sie mit leicht roten Wangen.

Einige Minuten herrschte Stille zwischen den Beiden, ehe sie weiter sprach: “Es ist nicht schlimm, wenn du sie nicht annehmen willst.”

Sie sah wieder auf den Boden und schnaufte durch. Sesshomaru lächelte und nahm sogar die Tafel an. Mit großen blauen Augen blickte sie auf. Bevor sie reagieren konnte, kam er ihr zuvor. “Danke”, meinte er. Aus dem Impuls heraus küsste er die Wange seiner Freundin.

Leise kicherte Kagome und strahlte ihn nun wieder an. Ihre Augen funkelten wie Sterne. Blaue Sterne, blaue Juwelen, funkelnde Saphire., kam es verträumt von ihm. Er öffnete die Tafel und brach ein Stück ab, um zu kosten. “Lecker”, lächelte er sie an und sie war glücklich.

Diese Situation blieb nicht unbeobachtet und Izayoi schmunzelte. Danach mussten beiden auch zu Bett, denn es war schon spät und morgen stand wieder die Schule an.
 

Seit dem 14. Februar war fast ein Monat vergangen. Sesshomaru erklärte Kagome, dass es die anderen Mädchen meinte und nicht sie. “Nur die von Mama und deine nehme ich an”, erklärte er ihr und sie nickte freudig.

Nun stand der White Day vor der Tür und Sesshomaru überlegte wie er sich bei Kagome revanchieren konnte. Er hatte von seinem Vater mitbekommen, dass es so üblich war. Deshalb wollte er die Kleine nicht enttäuschen. Überlegend stand er im Laden. Unschlüssig was er holen sollte. Sein Taschengeld hatte er dafür gespart, doch ohne etwas zu kaufen ging er wieder hinaus.

Zuhause fragte er seinen Vater, was er für seine Mama gekauft hatte. Aber dieser lächelte. “Nichts”, sagte er nur.

“Wie nichts? Ich dachte...”, begann Sesshomaru. Doch Toga unterbrach ihn sofort.

“Ich mache Pralinen nach einem Rezept von deinem Ururgroßvater”, verkündete der Firmenchef stolz. Der Junge legte seinen Kopf schief.

“Könnte ich auch welche machen?”, fragte dieser und sein Vater sah ihn verwundert an. Erst wollte er nachfragen für wen, doch das verkniff er sich. Stattdessen nickte er seinem Sohn zu.

“Natürlich kannst du das”, bestätigte er.

“Danke, Papa”, strahlte der Kleine und überlegte. “Kann ich da auch Früchte rein machen?”, fragte er und sein Papa nickte erneut.

“Alles was du willst, Sess”, erklärte der Ältere. Das erfreute den Jungen noch mehr und er dachte nach.

“Dann muss ich morgen noch einkaufen”, verkündete Sesshomaru und sein Papa war verwundert, aber nickte. Damit war die Sache beschlossen und die beiden Männer würden Schokolade machen.

So war es auch. Toga kam früher von der Arbeit und bereitete alles Notwendige vor. Izayoi war mit Inu Yasha bei der jährlichen Arztkontrolle. Daher hätte der Hausherr genug Zeit mit seinem Sohn die Pralinen zu machen und später auch zu kochen.

Als Sesshomaru zu Hause war, machten sie sich an die Arbeit. Interessiert beobachtete der Junge seinen Vater und machte ihm alles nach. Während Toga in seine Pralinen Erdbeeren und Himbeeren hinein tat. Sesshomaru hingegen gab Kirschen und Pfirsiche hinein, denn Kagome mochte die zwei Sorten sehr gerne.

Nachdem die Pralinen im Kühlschrank waren lächelte der Junge und suchte nach einer kleinen Tüte, um die Pralinen dort zu verstauen. Er entschloss sich für eine Royalblaue. Bei dieser Farbwahl wurde es dem Vater bewusst für wen sein Sohn sich diese Mühe machte.

“Wäre es möglich, dass ich heute noch zu Kagome könnte?”, fragte Sesshomaru und Toga blickte zu ihm.

“Möchtest du ihr die Pralinen bringen?”, wollte der Ältere wissen.

“Ja, würde ich gerne”, meinte der Kleine ehrlich, da er vor seinem Papa noch nie etwas verheimlicht hatte.

“Wir haben noch Zeit, wenn du willst, fahre ich dich rüber”, schlug der stolze Vater vor und sein Sohn strahlte. Noch nie hatte Toga erlebt, dass sein Ältester so erfreut war und das offen zeigte. Nur wenn es um Kagome ging war er wie ausgewechselt.

Sogleich machten sich die Beiden auf den Weg zu den Higurashis. Eilig stieg Sesshomaru aus dem Wagen und lief die Treppen hoch. Er hatte seinen Papa gebeten auf ihn zu warten. Vor der Haustür blieb er stehen und schluckte. Kurz überlegte er was er sagen sollte, weshalb er zögerte. Schließlich klingelte er und hörte Stimmen von drinnen.

Einige Minuten später machte ein kleines Mädchen die Tür auf. Beide erstarrten kurz, ehe jedoch Kagome seinen Namen aussprechen konnte, drückte er ihr den Beutel in die Hand und lief zurück zum Wagen. Ihm war die ganze Situation viel zu peinlich gewesen.

Blinzelnd und verwirrt sah Kagome ihm nach und dann auf den Beutel. Langsam öffnete sie diesen und schluckte. Pralinen aus weißer Schokolade waren darin. Lächelnd schloss sie die Tür und kam zurück zu dem Esstisch. Ihre Eltern sahen sie verwundert an.

“Was ist los, Kago?”, fragte Rina und die Kleine lächelte ihre Mutter an.

“Ich habe ein Geschenk bekommen”, meinte sie nur und drückte den Beutel an ihre Brust.

“Von wem?”, fragte Keitaro mit einer hochgezogenen Augenbraue, doch Kleine schwieg und legte nur einen Zeigefinger auf ihre Lippen. Rina kicherte leise.

“Ein Geheimnis?”, wollte die Braunhaarige wissen und ihre Tochter nickte.

“Genau, ein Geheimnis”, kicherte Kagome und aß schnell ihren Teller auf, um danach die Pralinen von Sesshomaru kosten zu können. Diese waren besonders lecker und sie seufzte glücklich auf.
 

Während dessen sah Toga seinen Sohn verwundert an. Er war leicht rot um die Nase und sprach kein Wort. Auch in der Zeit während des Essens war der Junge eher schweigsam. Erst als Toga Sesshomaru ins Bett brachte, erklärte der Kleine, was vorgefallen war.

Der Vater schmunzelte über seinen Sohn, doch lächelte er ihn sanft an. “Keine Sorge, sie wird dir das nicht böse nehmen”, vertrieb er die Angst des 12-jährigen und dieser dankte seinem Papa.

Strand

Seit dem White Day sind einige Wochen vergangen und der gemeinsame Urlaub stand an. In diesem Jahr haben die Kinder entschieden ans Meer zu fahren. Lange Zeit haben die Erwachsenen überlegt zu welchem sie fahren würden. Schließlich wurde der Shirahama Strand auserwählt. Diesmal jedoch beschlossen die Ashidas und Higurashis dorthin mit dem Zug zu gelangen.

Mit diesem Transportmittel brauchten sie knapp drei Stunden, um an ihr Ziel zu gelangen. Vor allem waren folgende Argumente ausschlaggebend: sie konnten dadurch erholter reisen, für Beinfreiheit war gesorgt und die Männer mussten nicht konzentriert sein. So war es, dass Toga mit Izayoi saßen gegenüber von Sesshomaru und Kagome und Keitaro mit Rina auf der anderen Seite des Ganges mit Inu Yasha und Souta.

Inu Yasha und Souta spielten zusammen Memory und Nitendo Switch. Die Jungs liebten das neue Mario Kart. Kagome konnte damit nicht viel anfangen, sie mochte es viel lieber mit Sesshomaru ihre Zeit zu verbringen. Sie las gerne und oft überredete sie auch den älteren Ashidasohn dazu ihr vorzulesen. Das amüsierte jedes Mal die Eltern.

Seit seinem Geburtstag hatte Sesshomaru auch ein Handy. Er bekam von seinem Vater das neuste Iphone-Model. Zudem bekam der Kleine auch ein E-Book, damit er auch unterwegs lesen konnte und seine Bücher nicht mehr mit schleppen musste. Das E-Book lieh Sesshomaru auch gerne mal Kagome aus. Ihm war nicht klar wieso, aber er fühlte sich glücklich, wenn sie es war.

Die erste Stunde spielte der 13-Jährige mit Kagome Mah Jongg. Sie war sehr geschickt darin und das beeindruckte den Älteren. Sein Bruder hatte nicht die Geduld und Lust dazu mit ihm so etwas zu spielen. Danach lasen sie zusammen in einem Märchenband. Kagome liebte Märchen und der Ältere ließ sich immer von ihr überreden zum tausendsten Mal das gleiche zu lesen.

Irgendwann schlief die Kleine ein. Natürlich an Sesshomarus Schulter. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Erst nachdem er sicher, dass die Anderen ihn nicht beobachteten, lehnte er sich an sie und schloss auch die Augen. An ihrer Seite fühlte er sich wohl und genoss ihre Nähe sehr. Nach nur wenigen Minuten schlief auch er ein.

An ihrem Zielort erwachten die Kinder und blinzelten müde. Automatisch wollte Sesshomaru sich strecken, doch sein rechter Arm wurde belagert. Ein Blick dorthin brachte ihn wieder zum Lächeln. Kagome gähnte herzhaft und schmatzte leicht. Süß., kam ihm der Gedanke. Sogleich stiegen sie zusammen aus. Der ältere Ashidasohn hatte der Kleinen ihre Tasche abgenommen.

Schmunzelnd wurde die Szene von den Erwachsenen beobachtet. Während sie etwas zu Mittag aßen, organisierte Toga einen größeren Wagen für beide Familien. Mit diesem würden sie zu ihrem Ferienhaus fahren. Da sie beschlossen größtenteils am Meer ihre Zeit zu verbringen, erschien es ihnen allen als sinnvoller ein Haus zu mieten. Besagtes lag nur 5 Minuten Fußweg von dem Meer entfernt.

Nach einer guten halben Stunde waren sie an ihrem Unterbringungsort angekommen. Zunächst brachten sie alle Koffer hinein, verteilten die Zimmer und packten das Wichtigste aus. Auch wenn die Eltern Kagome einen eigenen Raum einräumen wollte, so weigerte sie sich schlichtweg. Sie wollte bei Sesshomaru im Zimmer schlafen.

“Aber Kagome... du bist ein Mädchen und das gehört sich nicht”, schimpfte Keitaro mit seiner Tochter, doch diese interessierte sich dafür nicht.

“Ich gehe so oder so zu Sess ins Zimmer, da könnt ihr machen was ihr wollt”, kam es bockig von ihr und sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

“Mir macht das nichts aus, Keitaro... Kagome stört mich nicht, wenn ihr das denkt”, mischte sich nun Sesshomaru ein und Rina kicherte.

“Lass sie doch... wenn es Sess nichts ausmacht, ist doch alles gut”, lächelte sie und damit strahlt Kagome wieder.

“HURRA”, rief diese aus und hakte sich freudig bei Sesshomaru an. “Danke dir”, flüsterte sie und blickte zu ihm auf. Er konnte nicht anders, als zu lächeln.

Nachdem das Problem gelöst war, konnten sie sich daran machen etwas zu kochen und zu essen. Dabei besprachen sie ihre nächsten 12 Tage. Unbedingt stand das Meer auf dem Plan. Zudem wollten die Kleinen zum Jahrmarkt und Aquarium. Sesshomaru war es eigentlich egal gewesen, solange er in Ruhe lesen konnte. Doch wollten die Eltern auch das ein oder andere Museum besichtigen.

So stand der Plan fest. Für den Rest des Tages würden sie sich entspannt am Stand umsehen. Dabei entdeckten die Kinder natürlich das ein oder andere Geschäft, welches sie unbedingt erkunden wollten. Sogar Sesshomaru gefiel der Ort. Es war etwas ruhiger dort, auch wenn der Strand etwas überfüllt war, so konnte er damit leben.

Die nächsten zwei Tage waren beide Familien in den umliegenden Städten unterwegs. Erst am Abend waren sie am Meer und erholten sich von den Strapazen des Tages. Souta und Inu Yasha bauten eine Sandburg. Kagome sammelte Muscheln und Sesshomaru las eines seiner Bücher auf einer der Liegen.

Hin und wieder machte er auch ein paar Fotos mit seinem Handy. Sein favorisiertes Motiv war das kleine Mädchen. Oft hatte er sie gefragt, ob er Fotos auch mit ihr darauf machen durfte. Nachdem sie jedoch meinte: “Das musst du nun nicht jedes Mal fragen.” Hatte er einfach ein paar Schnappschüsse gemacht. Egal wie oft er sie fotografierte, sie sah immer zuckersüß darauf aus.

Am liebsten mochte er das Bild von ihr, als sie ein blaues Sommerkleid mit kleinen Blüten an ihrem Saum trug und einen Sonnenhut auf hatte. Dabei strahlte sie so sehr, dass er nicht widerstehen konnte, sie abzulichten. Dieses Bild hatte er sich als Hintergrundbild eingestellt. Seitdem durfte sein Handy auch sonst keiner in den Händen halten. Es war wie ein kostbarer Schatz, denn er nicht mehr teilen wollte.

Toga schmunzelte sehr darüber. Er ahnte schon warum sein älterer Sohn so reagierte, doch wollte er mit ihm nicht darüber reden. Sesshomaru würde das doch sowieso abstreiten, also blieb er weiterhin ein stummer Beobachter. Das gleiche galt auch für seine Frau. Sie freute sich sehr darüber, dass der sonst so kühle und distanzierte Junge, bei Kagome viel warmherziger war und viel mehr der Junge, der er sein wollte.

Die trüben Gedanken schüttelte sie ab, denn sie wollte die Ferienzeit mit ihren Kindern und Freunden genießen. Definitiv hatte an diesen Tagen eine gewisse Person keinen Platz im Kopf der schwarzhaarigen. Oft saßen die Eltern am späten Abend zusammen und sprachen über viele Dinge. Natürlich freuten sie sich sehr über die Freundschaft ihrer Kinder. Schließlich waren Freunde in diesem Alter sehr wichtig und so konnten sie sich immer auf einander verlassen.

An einem Tag wurde Souta kränklich, weshalb der kleine Junge nicht mit an den Strand konnte. Daher blieben Rina und Keitaro bei ihrem Jüngsten und Kagome durfte mit den Ashidas mit gehen. Darüber freuten sich die Brüder sehr. Inu Yasha und Kagome wurden mehr und mehr beste Freunde und machten sehr viel Schabernack zusammen. Sie spielten gerne Streiche. Jedoch niemals, wenn Sesshomaru dabei war. Das nutzte der Ältere gerne mal aus.

Rina und Keitaro fanden das immer wieder faszinierend, wie ihre Tochter so viel anders agierte. Doch darüber würden sich ihre Eltern später Gedanken machen, nun hatten sie andere Sorgen. Laut den Ärzten hatte Souta einen Sonnenstich. Deshalb sollte er in den nächsten zwei Tagen die Sonne meiden und sich auskurieren. Während Rina für alle etwas zum Abend kochte, spielte Keitaro mit seinem Sohn. Damit tröstete er den Kleinen darüber hinweg, dass er nicht an den Strand durfte.

In der Zwischenzeit baute Inu Yasha mal wieder eine Sandburg zusammen mit Kagome. Diesmal wollte er eine größere und schönere machen als die vorherige. Deshalb überredete er seinen großen Bruder ihnen zu helfen. Länger brauchten sie dafür, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. “Perfekt”, murmelte Inu Yasha.

Kagome kicherte an seiner Seite und Sesshomaru machte ein Foto davon. Schließlich wollte der Kleine sich später an jedes Detail erinnern. Von allen Seiten wurde ein Abbild angefertigt. Mehr als zufrieden machten sich die Kinder auf zur nächsten Eisdiele. Izayoi und Toga wollten sie begleiten, doch da kam nur die Antwort: “Wir sind schon groß. Die zwei Straßen schaffen wir sicher alleine.”

Normalerweise würden sie so etwas nicht tun, aber Sesshomaru beruhigte seine Eltern. “Wir holen uns nur ein Eis und sind in einer halben Stunde spätestens wieder da.”

“Na gut, aber du rufst...”, begann Izayoi und ihr ältester Sohn schnaubte leicht.

“Ja, Mama... ich rufe an, wenn etwas sein sollte”, beendete er ihren Gedanken. Toga nickte seinem Sohn dankend zu und dieser lächelte.

“Bis gleich”, meinte der stolze Papa.

Sogleich gingen die drei los. Auf dem Weg diskutierten die Jüngeren darüber welche Sorte Eis sie wählen würden. Nun halbherzig hörte Sesshomaru den Beiden zu, da er sowieso wusste, sie würden ihre Lieblingssorten nehmen. Etwas anderes probierten sie seit einigen Jahren nicht mehr aus. Woran das lag, wusste der Ältere nicht, doch beließ er es dabei. Er hingegen kostete gerne Mal was Neues aus.

In der Eisdiele waren ein paar Kunden vor ihnen, deshalb schickte er seinem Vater eine Nachricht, sie seien nun in der Warteschlange. Nachdem sie endlich dran waren, bestellte Inu Yasha Banira und Chokoreto (Vanille & Schokolade) und Kagome nahm Banira und Sutoroberi (Vanille & Erdbeere). Wissend grinste Sesshomaru und entschloss sich diesmal für Matcha-Eis.

Bewaffnet mit dem Eis gingen sie wieder zurück zu Izayoi und Toga. Erleichtert lehnte sich die Schwarzhaarige an ihren Mann und lächelte die Kinder an. Damit gingen die Beiden zurück zum Haus. Die Drei würden ihnen folgen, nachdem das Eis verschlungen wurde. Oft hatte Inu Yasha seines zuerst aufgegessen und Kagome als zweite. Sesshomaru ließ sich gerne dabei Zeit.

Nachdem auch sein Eis weg war, machten sie sich auch auf den Weg zum Ferienhaus. Jedoch schrie Kagome plötzlich auf und Sesshomaru blinzelte verwirrt.

“Was ist passiert, Kago?”, fragte der Ältere sofort und sah zu dem kleinen Mädchen.

“Es... ist weg...”, stotterte sie. “Es ist weg”, schluchzte sie nun und Sesshomaru legte den Kopf schief.

“Was ist weg?”, wollte er wissen.

“Mein... Fußkettchen ist weg”, schniefte Kagome. Mit ihren Kulleraugen sah sie zu dem Älteren auf. “Es ist weg.”

Nun weinte sie, denn sie hatte es erst vor kurzem von ihrem Papa geschenkt bekommen und trug es Tag und Nacht. Sie konnte nicht glauben, dass es nun weg war. Beide Brüder sahen zu ihrem rechten Fuß, an dem sie das Kettchen an hatte. Es war wirklich nicht mehr da.

“Kago-chan... nicht weinen... wir suchen danach”, schlug Inu Yasha vor und die Kleine schniefte. Der Jüngere nahm seine Freundin in den Arm. “Wir suchen es”, murmelte er erneut seine Worte.

“Genau, wir suchen danach”, kam es von Sesshomaru, während er seinen Eltern eilig eine Nachricht schrieb. Danach sah er zu Kagome. “Kommt, lasst uns den Weg ablaufen”, meinte der Ältere und die Kleine nickte schluchzend.

“Na gut...”, kam es etwas ruhiger von ihr. Sofort suchten die drei den Weg nach dem Kettchen ab, doch egal wie sehr sie danach suchten, so fanden sie einfach keine Spur davon.

Mit jeder Minute, die verging, schniefte Kagome immer mehr. Tränen bildeten sich in ihren Augen und ihre Sicht verschwamm. Deshalb übersah sie eine Erhebung und stolperte darüber.

“Aua”, schluchzte sie auf und weinte nun bitterlich. Inu Yasha versuchte sie zu beruhigen, doch das nützte absolut nicht. “Es ist weg”, weinte sie weiter und verzweifelt blickte der kleine Junge seinen Bruder an.

Sesshomaru war genauso ratlos wie der Kleine. Kurz überlegte er, was er tun könnte. Deshalb hockte er sich zu Kagome und nahm ihre Hände in seine. “Kago... bitte nicht weinen”, bat er sie. Mit verweinten Augen blickte sie zu ihm auf und schniefte.

“Weg”, nuschelte sie.

“Ja, dein Kettchen ist weg, aber ich werde dir das gleiche besorgen”, versprach er ihr und sie sah ihn ungläubig an.

“Wirklich?”, murmelte sie weiter. Sesshomaru nickte eifrig. “Jetzt?”, fragte sie hoffnungsvoll.

“Äh...”, begann er und wollte seinen Kopf schütteln, doch da fing sie wieder an zu weinen. “Kago... bitte nicht weinen”, wiederholte er seine Bitte und ohne zu überlegen küsste er ihre Wange. Dabei wischte er ihre Tränen weg.

“Sess...”, schluchzte sie. “Was mache ich denn jetzt?” Große Augen sahen ihn an und er grübelte. Da fiel sein Blick auf sein Armband.

“Kago... wenn du aufhörst zu weinen, gebe ich dir mein Armband solange, bis ich dir ein neues besorgt habe”, schlug er ihr vor. Mehrere Male blinzelte die Kleine und nickte. Sofort wischte sie sich die Tränen weg.

“Einverstanden”, lächelte sie leicht. Dabei setzte sie sich auf und sah zu wie der 13-Jährige sein Lederarmband auszog. Dieses legte er der Kleinen um den rechten Knöchel. Lächelnd sah er zu Kagome auf.

“Siehst du... es passt... und bis du ein neues hast, kannst du meines haben”, bestätigte er seinen Vorschlag noch einmal. Mit verweinten Augen, aber freudestrahlend nickte sie zustimmend.

“Danke, danke, danke”, kam es von ihr und sie fiel Sesshomaru um den Hals. Kichernd schloss er sie in die Arme und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.

“Jederzeit, Kleines”, flüsterte er und Inu Yasha lächelte seinen Bruder und seine beste Freundin an. Ein Herz und eine Seele., kicherte der Kleine. Kagome krabbelte von dem Älteren wieder runter und er erhob sie. Dabei reichte er ihr seine Hand und zog sie hoch.

“Wir sollten zurück”, bemerkte Inu Yasha und somit gingen sie zurück zum Haus. Natürlich hatte Kagome ihrem Papa gebeichtet, dass sie das Kettchen verloren hatte. Keitaro jedoch war ihr nicht böse. Er war nur froh, dass es den Kindern gut ginge.

“Danke, Sess”, meinte Rina lächelnd. Der ältere Junge nickte der Dame zu und sie verbrachten den Abend damit, Kagome zu beruhigen.

Toga wunderte es, dass sein Sohn das kostbare Armband Kagome gab. Doch musste er auch darüber schmunzeln. Die Beiden waren einfach nur süß zusammen. Mit Sicherheit werden sie ein Paar. Nur fraglich wann., grübelte er und ließ sich von seiner Frau ablenken.

Die restlichen Tage des Urlaubes waren vollgeladen von schönen Erinnerungen. Vor allem die wachsenden Gefühle zwischen Kagome und Sesshomaru waren beiden Müttern aufgefallen, doch wollten sie sich da nicht einmischen. Zum einen waren sie noch jung und es könnte sich verändern und zum anderen müssten die Beiden es selbst entscheiden.
 

Nach dem gemeinsamen Strandurlaub suchte Sesshomaru alle Juweliere ab, um Kagomes Fußkettchen ersetzen zu können. Natürlich blieb sein Lederarmband in der Zeit bei ihr. Jedoch hatte der Junge keinen Erfolg bei seiner Suche. Er fand nur ein ähnliches. Izayoi hatte ihn überredet dieses dennoch zu kaufen. Sollte er irgendwann das gleiche noch finden, dann könnte er es immer noch für sie holen.

Das Argument fruchtete und so hatte Sesshomaru sein Geburtstagsgeschenk für Kagome. Schließlich stand der 31. Oktober schon bald vor der Tür. Toga wollte ihm das Geld dafür geben, doch der Kleine schüttelte den Kopf.

“Es ist mein Geschenk an Kago... also zahle ich dafür”, erklärte er schlicht. “Und wehe einer erfährt wie teuer es war”, grummelte er hinterher und Toga schloss symbolisch seinen Mund ab.

“Ich schweige darüber, Sess”, lächelte sein Vater stolz.
 

Da Kagome an Halloween geboren wurde, richteten ihre Eltern eine Kostümparty für die Kleine aus. So stand es dieses Jahr unter dem Motto ‘Griechische Götter’. Jeder verkleidete sich als eine Gottheit. Während Keitaro Zeus und Rina Hera symbolisierten, so hatte sich Kagome als Aphrodite verkleidet. Souta verkörperte Hermes.

Zu der Party waren auch Sango und Miroku eingeladen. Diese hatten sich für Artemis und Dionysos entschlossen. Auch die Ashidas würden ebenso mit der Kleinen mitfeiern. Toga hatte sich als Kronos und Izayoi als Rhea verkleidet. Inu Yasha ging als Herkules und Sesshomaru als Hades. Auch wenn der 13-jähriger weniger Lust dazu hatte, so hatte seine kleine Freundin ihn einfach überredet.

Die Feier begann am späten Nachmittag. Zum Abendessen hatte Rina ein traditionelles Buffet angerichtet. Damit wurde Zeit und Nerven gespart, denn Kagome war sehr aufgeregt gewesen. Jedes Mal war die Kleine angespannt an ihrem Geburtstag. Sie fragte sich oft, ob auch Sesshomaru wieder dabei sein würde. Er war für sie sehr wichtig und das zeigte sie. Zwar nicht bewusst, aber offensichtlich für andere.

Als es an der Tür klingelte, sprang Kagome auf und nahm ihre Freunde in Empfang. Ihre Miene erhellte sich, als sie Sesshomaru erblickte. Er jedoch erstarrte zunächst. Wow, geisterte es in seinem Kopf umher, doch fing er sich im nächsten Moment wieder.

“Kommt doch rein”, strahlte die Kleine die Familie an. Diese betraten das Haus und begrüßten auch die Gastgeber. Für Rina hatten sie mal wieder Blumen dabei und für Keitaro seinen Lieblingssake.

Wenige Augenblicke später kamen auch Sango und Miroku und die Kinder spielten gemeinsam. Gegen Abend aßen sie zusammen und scherzten herum. Sie hatten jede Menge Spaß. Danach bekam Kagome ihre Geschenke. Izayoi und Rina machten Fotos, sehr viele sogar.

Von ihren Eltern bekam das kleine Mädchen mehrere Kleidungsstücke. Izayoi und Toga schenkten ihr das neuste Puppenhaus, welches sie sich gewünscht hatte. Sango und Miroku hatten zusammen gelegt und ihr eine Puppe geschenkt. Inu Yasha hatte für Kagome ein Album gemacht mit Fotos von ihrem letzten gemeinsamen Urlaub.

Sesshomaru wusste nicht so Recht wie er ihr sein Geschenk geben sollte. Er atmete noch einmal durch, ehe er an sie von der Seite heran trat. Sanft berührte er ihre Schulter und küsste ihre Wange. Doch genau in dem Moment hatte sich Kagome in seine Richtung gedreht und aus dem harmlosen Wangenkuss wurde ein normaler Kuss.

Sanft berührten sich ihre Lippen und beide sahen sich kurz an. Genau in dem Moment machten die Mütter ein Foto von den beiden. Die kleine Schwarzhaarige wurde rot um die Nase und blinzelte. Sesshomaru zog sich sofort zurück und schluckte.

“Ähm... alles Liebe... zum Geburtstag”, murmelte er verlegen und gab ihr das kleine Schmuckkästchen. Mit großen Augen sah sie darauf und dann ihn an.

“Für... mich?”, fragte sie und er nickte nur. Sofort öffnete sie dieses und blinzelte mehrere Male. Sie konnte es nicht glauben, was sie dort erblickte. Vorsichtig holte sie das Kettchen heraus und lächelte. Es war ein Fußkettchen mit kleinen Sternchen als Anhänger.

Sesshomaru hatte sein Versprechen eingelöst und ihr Kettchen ersetzt. “Danke”, nuschelte sie und fiel ihm erneut um den Hals. Überrascht sah er auf das Mädchen hinab. Doch schon kurz darauf, schloss er sie in seine Arme und sie schmiegte sich an ihn.

Auch dieser Moment wurde festgehalten und beide Frauen sahen sich lächelnd an. Für beide Damen war es so klar, dass diese zwei Herzen zueinander gehörten.

Zukunftspläne

Nach der Geburtstagsfeier vergingen einige Tage und auch Wochen. Wie gewohnt war Sesshomaru zu den Weihnachtsfeiertagen bei seiner Mutter. Doch das Neujahrsfest feierte er zusammen mit seiner und Kagomes Familie. Er wusste nicht wieso, aber das kleine Mädchen war ihm sehr wichtig. Ihre blauen Augen verfolgten ihn, seit damals, und nun auch ihr Lächeln.

So kam es auch, dass er zum Valentinstag nicht nur Izayois Schokolade annahm, sondern auch ihre. Dafür revanchierte er sich einen Monat später bei ihr. Oftmals mit Schokolade und kleineren Geschenken. Irgendwie erfreute es ihn sehr, wenn sie lächelte. Kagome himmelte den älteren Ashidasohn an und mochte seine Anwesenheit sehr.

Beide hatten Gefühle füreinander, doch diese sich ein zu gestehen, war für den jungen Mann absolut nicht einfach. Er lernte schnell seine Emotionen vor einigen Personen geheim zu halten. Sogar vor seinen Eltern offenbarte er nicht immer alles, denn sie machten sich schon so viel zu viele Sorgen um alles Mögliche. Jedoch bei Kagome konnte er nicht anders als der zu sein, der er sein wollte.

Trotz seiner Bemühungen kam Izayoi dahinter, was der Junge vor den anderen verbarg und ahnte auch wieso er es dies tat. Ihn darauf ansprechen, vermied sie aber weiterhin. Allgemein redete sie nicht gerne über eine gewisse Person. Je weniger diese in deren Leben präsent war, desto besser war es für alle. Zudem wollte sie dem Jugendlichen ein peinliches Aufklärungsgespräch ersparen. Schließlich war dies eindeutig ein Männergespräch, deshalb sollte ihr Mann das übernehmen.

Vor diesem flüchtete der Vater ebenso, denn er wusste nie wie er eine solche Unterhaltung beginnen oder gar führen sollte. Stattdessen erklärte er Sesshomaru alles, was er über die Firma wissen wollte. Früh kristallisierte es sich heraus, dass der Ältere mehr Interesse daran hatte als Inu Yasha. Dennoch würde Toga nichts zu früh entscheiden. Beide Söhne sollten die gleiche Chance erhalten, in der Firma arbeiten zu können.
 

Weitere Jahre vergingen, in denen nicht nur die Kinder heranwuchsen, sondern auch die Gefühle. Kagome und Inu Yasha wurden beste Freunde, sprachen offen miteinander über ihre Probleme und Sorgen. Sango und Miroku waren zwar auch ihre Freunde, doch alles wurden den beiden nicht erzählt. Sesshomaru war für seinen jüngeren Bruder immer ein Vorbild und auch Ansprechpartner, außer es ging um Gefühle, da wurde der Ältere verschlossener.

Seufzend blickte Inu Yasha auf den ruhigen See hinaus. Seit knapp zwei Jahren war dies sein Rückzugsort gewesen. Nur Kagome wusste davon. Oft fand sie ihn dort. Ihr bester Freund war sehr temperamentvoll, sagte oftmals seine Meinung frei heraus und vor allem trug er sein Herz auf dem rechten Fleck.

“Hier hast du dich versteckt”, neckte sie ihn wie gewöhnlich und er lachte leise darüber.

“Mir wurde das alles einfach viel zu viel”, seufzte er und Kagome setzte sich zu ihm. Sie wusste von dem Streit der Brüder, schließlich hatte Izayoi sie angerufen. Da Inu Yasha nicht an sein Handy ging und seit über vier Stunden weg war, machte sich seine Mutter große Sorgen.

“Inu-kun... was ist denn genau passiert?”, wollte die mittlerweile 14-jährige wissen.

“Keh! Sess ist ein Idiot”, war das Einzige was ihr gleichaltriger Freund von sich gab. Stille herrschte. Kurz überlegte die Schwarzhaarige was sie sagen sollte. Sie mochte den Älteren, sehr sogar, und ihr gegenüber war er anders. Vor allem fiel ihr das in letzter Zeit auf.

“Manchmal bist du auch ein Idiot, Inu-kun", konterte sie und er schnaubte. Dabei schmollte er, doch dann seufzte er und begann zu erzählen.

“Sess war bei seiner Mutter... ich hatte doch das Problem mit der letzten Matheaufgabe. Ich kam nicht darauf und hatte ihn gefragt, ob er helfen könnte. Jedoch kam da nur eine komische Antwort: ‘Kümmere dich selbst darum’. Als er Heim kam, meinte er doch allen Ernstes, er hätte das nicht geschrieben... Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn er keine Zeit hätte, um mir dabei zu helfen. Doch so zu tun, als ob er nicht wüsste worüber ich rede ist einfach scheiße.”

Er klang dabei mehr als niedergeschlagen. Ihn nahmen diese Streitereien sehr mit. Deshalb hörte Kagome stumm zu und überlegte. Das Gesagte ließ sie aufhorchen, denn es passte so gar nicht zu dem großen Bruder. So war er einfach nicht. Sie zog ihre Beine an sich heran und schlang ihre Arme darum. Danach blickte sie zum See und lächelte.

“Weißt du, Inu-kun... Sess ist vieles... oftmals distanziert, kalt, desinteressiert, eigenartig, verwirrend... jedoch war er niemals ein Lügner. Ich glaube nicht, dass er diesmal gelogen hat... was wäre, wenn ein anderer die Nachricht verfasst hätte von seinem Handy? Hast du darüber mal nachgedacht?”, fragte sie ihn und richtete ihre Augenpaare auf ihren besten Freund. Dieser blickte verwirrt zu ihr und blinzelte mehrmals verwirrt.

“Aber wer könnte so etwas schreiben? Ich meine wem würde das etwas nützen?”, stellte er die Gegenfrage. Kagome zuckte mit den Schultern.

“Ich weiß es nicht, aber das sind nicht die Worte von Sess... definitiv nicht... hast du überhaupt dein Handy in letzter Zeit gecheckt? Alle machen sich sorgen um dich”, wechselte sie das Thema, denn Inu Yasha war einfach viel zu stur und brauchte Zeit um seine Fehler einzugestehen.

Eilig schüttelte er den Kopf, denn sein Handy hatte er außer Acht gelassen. Sofort zuckte er dieses heraus und seine Augen weiteten sich. Er schluckte, als er 17 Anrufe und über 300 Nachrichten darauf las. Verwirrt blinzelte er und überprüfte die Anrufer zuerst. Einer war Sesshomaru, 15-mal hatte es Izayoi versucht und einmal Kagome. Matt lächelte er.

“Habe wohl Mama Kummer bereitet”, meinte er trocken und öffnete seine Chats. Plötzlich hielt er inne. Er schien überrascht zu sein und blickte zu seiner Freundin. Sie lächelte sanft und lehnte ihren Kopf auf ihre Knie ab.

“Er hat sich genauso viele Sorgen gemacht wie deine Mama und ich”, erklärte sie, da sie genau wusste, wie oft der Ältere versucht hatte Inu Yasha an zu schreiben.

Sein Blick richtete sich nun auf die Chats. Tatsächlich über 200 Nachrichten waren alleine von Sesshomaru. Kurz überflog er diese und schluckte. Habe ich ihm doch Unrecht getan?, fragte Inu Yasha sich selbst und sah zu Kagome. Sie lächelte ihn an wieder an und wollte ihn dadurch bestätigen.

Damit gingen die Beide zurück zu den Ashidas. Der Jüngere gab seinem Bruder die Chance das Problem zu klären. Dabei zeigte der Ältere ihm sein Handy. Bei diesem waren diese Nachrichten tatsächlich nicht zu finden, doch bei Inu Yasha waren sie da. Demnach wurde etwas auf Sesshomarus Handy verändert, sodass er dies nicht mehr einsehen konnte.

“Ich werde das klären, Inu”, meinte Sesshomaru nur und der Jüngere nickte. Kagome lächelte und verabschiedete sich von den Beiden.

Jedoch machte sie die Rechnung ohne den Älteren, denn dieser bot ihr an sie Heim zu bringen. Zögerlich nickte sie und ließ sich von ihrem Schwarm begleiten. Es war ein ruhiger Weg nach Hause, doch das machte ihr nichts aus. Sie freute sich über seine Anwesenheit. Angenehme Stille umhüllte beide. Erst an ihrer Haustür sprachen sie.

“Danke, dass du Inu zum Reden gebracht hast”, lächelte er sie an.

“Jederzeit, Sess... danke für deine Eskorte”, kicherte sie und sein Lächeln wurde noch sanfter.

“Für dich jederzeit, Kago”, kam es von ihm. Sie nickte ihm zu und verschwand ihm Haus. Nun machte er sich auf den Rückweg und schwor sich sein Handy nicht mehr unbeaufsichtigt zu lassen.
 

Seit diesem Vorfall achtete Sesshomaru immer mehr darauf, dass niemand, absolut niemand, an sein Handy rankam. Er trug dieses immer bei sich. Natürlich konnte er eins und eins zusammen zählen, doch ließ er nichts durchsickern. Ihm war es einfach unbegreiflich warum sie so etwas tat. Was würde ihr das bringen?, wunderte er sich darüber. Jedoch brachte es ihm nichts, sich den Kopf zu zerbrechen, weshalb er den Gedanken ruhen ließ.

Stattdessen vertiefte er sich viel mehr in seine Bücher, denn mittlerweile besuchte er die letzte Klasse der Oberstufe. Seine Noten waren seit Jahren perfekt gewesen und nun kümmerte er sich um die Aufnahmeprüfung für seine Wunschuniversität. Er wollte Businessmanagement an der Universität von Tokyo belegen. Diese war die beste Uni des Landes und nur dort wollte er studieren.

Alles hatte er sich genau durchdacht und an diesem Plan hielt er fest. Auch wenn seine Mutter etwas viel Höheres erwartet hätte. Wenn es nach ihr gingen würde, so sollte er ebenfalls Model, Schauspieler oder gar Arzt werden. Jedoch ließ er sich nichts von ihr einreden. Stattdessen begleitete er nach der Schule seinen Vater in die Firma.

Letztes Jahr äußerte Sesshomaru den Wunsch das Werk seines Großvaters und Vaters fortzusetzen und die Firma damit fortführen zu wollen. Toga war anfangs etwas skeptisch, ob sein Junge es sich genau überlegt hätte. Doch schnell zeigte sein Sohn ihm, dass er wirklich Spaß an der Arbeit hatte. Ihm wäre es sogar recht, sollte Inu Yasha ebenfalls diesen Wunsch äußern, gemeinsam mit seinem Bruder das Vermächtnis anzunehmen und weiter zu geben.

Während der mittlerweile 17-jährige genau wusste was er wollte, so unentschlossen war sein Bruder. Der Jüngere war sich nicht sicher was er machen wollte. Aus diesem Grund boten Rina und Izayoi ihm an sie beide bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu begleiten.

Seit einigen Monaten halfen beide Mütter in einem Waisenhaus. Mal kochten sie, mal spielten sie mit den Kindern oder gaben Nachhilfe. Das klang sehr interessant. Deshalb fragte er auch seine beste Freundin, ob sie ebenfalls mit ihnen kommen wollen würde. Somit halfen beide Mittelschüler ihren Müttern dabei mit den Waisenkindern zurecht zu kommen. Es war mehr als faszinierend für sie.

Dabei hatte sich Inu Yasha dafür entschlossen einen Beruf aus zu üben, bei denen er anderen helfen konnte. Kagome hingegen merkte, dass es ihr zwar Freude bereitete mit den Kindern zusammen zu arbeiten. Jedoch hatte sie mehr Interesse an der Arbeit ihres Vaters. Ob dies an Sesshomaru lag oder nicht, vermochte Rina nicht zu sagen. Ihre Tochter war sehr geschickt darin das Chaos ihres Papas zu ordnen und vor allem hatte sie gute Ideen, sobald er sie fragte. Deshalb beschloss die junge Dame Management und Werbedesign zu studieren.

Trotzdem würde sie weiterhin mit ihrer Mutter bei den Kindern im Waisenhaus helfen. So auch dieses Mal. Es war kurz vor Weihnachten. Zusammen mit Izayoi und Inu Yasha dekorierten sie alles für das kleine Fest. Auch wenn es traditionell ein Fest für Paare war, so wollten sie dennoch für etwas Stimmung bei den Kindern sorgen.

Während die Mütter mit der alten Kaede, die die Heimleitung inne hatte, kochten, spielte Inu Yasha mit den Kindern und Kagome las ihnen Märchen vor. Für die Feiertage hatten sie sich alle etwas Besonderes einfallen lassen. Mit Hilfe von Toga und Keitaro konnten sie die Kleinen ein wenig von ihren Sorgen ablenken.

Es war nämlich gar nicht so einfach geeignete Familien zu finden und viele der Kinder würden bis zu ihrem Abschluss wohl im Waisenhaus bleiben. Nur wenige konnten schließlich vermittelt werden. Das stimmte Kagome sehr traurig, weshalb sie alles tat, um den Kleinen ein weites gehende normale Leben zu ermöglichen.

Aus diesem Grund mobilisierte sie mit Inu Yasha zusammen ein paar Spenden, zum einen Sach- und zum anderen auch Geldspenden. So konnten sie ein unvergessliches Fest für die Kinder ausrichten. Durch Toga erfuhren sie auch wie dieses Fest in anderen Ländern gefeiert wird und das nahmen sie sich als Beispiel.

Die Männer halfen zudem noch bei einigen Reparaturen, denn immer wieder ging mal was kaputt. Davon bekamen die Kinder kaum etwas mit. Zum Weihnachtsfest sollte alles perfekt werden. Jeden zweiten Tag waren beide Familien dort und kurzerhand wurde der Plan gefasst am Heiligabend dieses Jahr gemeinsam mit dem Waisenhaus zu feiern. Kaede war sehr dankbar für diese Hilfe und die Kleinen waren seit langem wieder fröhlich. Für die alte Dame gab es nichts Besseres als Kinderlachen. Dem konnten beide Mütter nur zu stimmen.
 

Sesshomaru war in dieser Planung außen vor, da er zum einen seine Vorbereitungskurse hatte und zum anderen war er, wie all die Jahre zuvor, bei seiner Mutter. Hätten seine Eltern oder Inu Yasha ihn gefragt, hätte er auch mitgeholfen. Die Aufnahmeprüfung war für ihn ein Kinderspiel, doch sich jemanden aufzudrängen war absolut nicht seine Art.

Auch wenn er gerne mit Kagome mehr Zeit verbringen wollte, so traute er sich einfach nicht sie zu fragen. Eigentlich war er nicht so schüchtern, aber bei ihr wusste er oft nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Ein Seufzer verließ seine Lippen, als er aus der Bahn ausstieg. Seine Mutter holte ihn seit Jahren nicht mehr ab, deshalb fuhr er mit der Bahn zu ihr.

Wie so oft trödelte er auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Er mochte die Zeit bei ihr immer weniger und war froh, dass er bald selbst entscheiden konnte, sie nicht mehr so oft sehen zu müssen. Schließlich hatte auch er sich informiert und erfahren, dass er bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr noch als Kind angesehen wurde. Erneut seufzte er und schlenderte durch die Straßen.

Viele Schaufenster zogen an ihm vorbei und an einem blieb er hängen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und kurzerhand betrat er den Laden. Er suchte schon lange nach einem Armband für Kagome. Diesmal schien er das richtig gefunden zu haben. Ohne lange zu überlegen kaufte er dieses und zahlte mit seiner Kreditkarte. Seine Eltern gaben ihm diese, da er seit knapp zwei Jahren in der Firma mitarbeitete und Toga wollte ihm diese Zeit entlohnen.

Erfreut ließ er das Armband einpacken und würde es ihr zum Neujahrsfest geben. Früher würde er sie auch nicht sehen. Doch daran war er schon gewohnt. Nun setzte er seinen Weg fort zu seiner Mutter. Seit letztem Jahr hatte er auch einen eigenen Schlüssel, weshalb er direkt nach oben fuhr und die Wohnung betrat.

Es war dunkel uns Still wie immer. Dabei rollte er leicht mit seinen Augen, während er sich die Schuhe auszog und seine Tasche in das Gästezimmer stellte. Seit knapp fünf Jahren wurde aus seinem ‘Kinderzimmer’ ein stinknormales Gästezimmer. Aber das störte ihn absolut nicht, da er eh nur hier war, weil er damals nur so diese Person von seiner Familie fernhalten konnte.

Definitiv war diese Lösung besser als dauerhaft bei ihr zu leben, weil sie ihr Sorgerecht einklagen würde. Nur noch 2 Jahre und 4 Monate. Sie nur noch 30 Mal treffen., munterte er sich selbst auf und verstaute das Geschenk für Kagome in seinen Sachen. Sogleich ging er in die Küche und las bereits den Zettel: ‘Hallo Sesshomaru, ich bin noch beim Weihnachtsshooting. Bin gegen Abend wieder da und bringe Essen mit. Bis später, Kimiko.’ Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 17:35 war.

“Sie wird niemals pünktlich sein”, seufzte er. “Und mit Sicherheit nichts zu essen mitbringen”, kam es wissend von ihm und er angelte sich einen Flyer eines der Lieferdienste heraus. Kurzerhand bestellte er zweimal gebratene Ente mit Nudeln und Reis. Für seine Mutter orderte er noch geschmortes Gemüse, da sie als Model nach wie vor auf ihre Linie achten musste. Auch wenn sie zu spät kommen würde, um gemeinsam essen zu können, so wollte er trotzdem ein guter Sohn sein und an ihr Wohl denken.

Die Bestellung würde einige Zeit brauchen, weshalb er es sich auf der Couch gemütlich machen würde. Mittlerweile hatte er diesen Feiertag gelernt zu hassen. Das Abendprogramm war einfach nur Mist, seine Mutter war eher abwesend als anwesend und zu allem Überfluss hasste er diese übertriebene Art. Kaum war sie unter Beobachtung, agierte sie wie eine liebevolle Mutter, doch ihm brauchte sie nichts vorzumachen.

Sein Handy riss ihn aus seinen Gedanken und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Kagome hatte ihm geschrieben und sogar Bilder geschickt. Er beneidete seinen Bruder für den Bruchteil einer Sekunde, weil er mit ihr feiern konnte. Sicher werden sie ein Paar werden., dachte er traurig und beantwortete ihre Nachricht. Kurz schmerzte sein Herz, da er ihr am liebsten alles sagen würde. Ihr seine Gefühle offenbaren, aber das vermied er.

Sie sollte sich um ihn keine Sorgen machen und er würde es akzeptieren, sollte sie seinen Bruder lieben. Niemals würde ich mich dazwischen drängen., fasste er schon früh den Gedanken und daran hielt er sich auch. Das Einzige was ihm wichtig war, war ihr Glück und das seines Bruders. Alles andere wurde zur Nebensache, alles andere war nicht mehr präsent.

Erneut wurden seine Überlegungen gestört, doch diesmal von der Klingel. Sogleich öffnete er die Tür, bezahlte das Essen und stellte alles in der Küche ab. Dort wartete er noch ein wenig, doch schließlich gewann sein Hunger und er aß sein Lieblingsessen. Mal wieder allein. Ein Seufzer stahl sich von seiner Kehle und er chattete noch ein wenig mit Kagome und Inu Yasha.

Jedoch ließ er sie nicht wissen, dass er alleine war. Stattdessen schrieb er, er würde sich langweilen bei der Feier bei dem neuen Mann seiner Mutter. Seit kurzem war sie mit ihrem ‘Manager’ verheiratet. Doch das interessierte den jungen Mann genauso wenig wie alles andere, was mit dieser Person zu tun hatte. Auch wenn es sich gemein anhörte, so saß er einfach seine Zeit ab.

Nach dem Essen spülte er seine Sachen ab, machte sich einen grünen Tee und verzog sich in das Gästezimmer. Dort las er noch eine Weile und trank seinen Tee. Hin und wieder schrieben seine Freundin und sein Bruder ihm, doch wurde das seltener. Irgendwann schlief er auch ein, aber sein Schlaf war eher unruhig, rastlos und anstrengend.

Nur noch zwei Tage und er könnte wieder nach Hause. Das hielt er sich vor Augen und erwachte vor seiner Mutter und ihrem Mann. Seufzend kümmerte er sich um das Frühstück. Kaito war früher wach wie so oft.

“Guten Morgen, Sess”, kam es gähnend von ihm und der Junge erwiderte dieses. “Entschuldige, das Shooting dauerte leider wieder länger und wir kamen erst kurz nach Mitternacht heim.”

“Nicht schlimm, Kaito”, lächelte Sesshomaru. Gegen den Mann hatte er nichts einzuwenden. Schließlich konnte er auch nichts dafür, dass Kimiko so war. Mit ihm waren die Tage sogar erträglich gewesen, denn Kaito schenkte ihm mehr Aufmerksamkeit als seine eigene Mutter es tat.

Doch damit hatte sich Sesshomaru schon längst abgefunden. Zusammen machten sie sich einen schönen Tag, während Kimiko ihren Schönheitsschlaf pflegte.

Sesshomarus 18. Geburtstag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Angst danach

Der Morgen kam früher als erwartet. Sesshomaru erwachte gähnend. Geweckt durch den süßlichen Duft, der von seiner linken Seite kam. Nachdem er seine Augen geöffnet hatte, war er kurz verwirrt. Das ist nicht mein Zimmer., schlussfolgerte er und blickte nun nach links. Ein schwarzer Haarschopf lag auf seiner Brust. Ein Lächeln huschte auf seine Lippen.

Jedoch erstarb dieses kurz, als er sich an die vergangene Nacht erinnerte. Noch einmal lief der gestrige Tag vor seinen Augen ab. Die Feier, die Fahrt zu Kagome, ihre Bitte, er solle bleiben, und ihre gemeinsame Nacht. Es dauerte ein wenig, bis er all das wirklich realisierte. Schwer schluckte er und doch musste er wieder lächeln. Nie hätte er es für möglich gehalten, doch er hatte sich in Kagome verliebt und mit ihr sogar eine wunderschöne Nacht verbracht.

Tausend Gedanken schossen ihm im Kopf umher und er war unsicher. Was soll ich tun?, spukte es in ihm. Eigentlich war er sehr glücklich, er hatte seine Liebste in seinen Armen und es war perfekt. Doch nagte noch die Unsicherheit an ihm. Zweifelnd biss er sich auf die Unterlippe und küsste sanft Kagomes Haaransatz.

Ich werde es ihr sagen... oh Kami, ich hoffe sie denkt genauso darüber., bat er innerlich und streichelte sanft ihren Rücken. Als sie grummelte, musste er schmunzeln. Sie mochte es nicht so früh geweckt zu werden. Verträumt beobachtete er sie und verlor sich in seinen Gedanken.

Nach und nach wurde die Schwarzhaarige wach. Noch enger kuschelte sie sich an den warmen Körper neben sich und genoss diese Wärme und Nähe. Sie hatte einen wundervollen Traum und umso mehr erfreute sie sich nicht alleine im Bett zu sein. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie schlug die Augen auf. Ich... bin... nicht alleine., stellte sie geschockt fest.

In ihrem Kopf ratterte es und sie war nicht mehr sicher, ob es Traum oder Wirklichkeit war. Sie schluckte schwer und versuchte alles zu zuordnen. Hatte ich... gestern wirklich mit Sess..., geisterte es in ihrem Kopf umher und sie richtete sich etwas auf. Jedoch traute sie sich nicht ihn anzusehen, weshalb sie noch Mal kurz die Augen schloss.

Sesshomaru blieb ruhig liegen. Er wollte sie nicht verschrecken, da er nicht wusste, wie sie nun über ihre Entscheidung dachte. Am liebsten hätte er ihr einen ‘guten Morgen’ gewünscht und noch einmal von ihren süßen Lippen gekostet. Doch das musste er verschieben. Erst wollte er wissen, wie sie reagiert, ob sie sich überhaupt erinnerte. Auch wenn sein Herz schwerer wog bei dem Gedanken, sie würde es bereuen, so konnte er es jetzt nicht korrekt zuordnen.

Nach endlosen Minuten blickte Kagome nach hinten zu ihrer wärmenden Quelle. Erneut musste sie schlucken, da es ihr klarer wurde. Sie konnte es nicht verhindern, dass sie mehr oder weniger geschockt wirkte. Erst jetzt realisierte sie, was sie gestern getan hatten. Es war kein Traum... ich habe mit Sess..., kam ihr die Erkenntnis.

Der junge Mann hatte sie genaustens beobachtet und sein schlechtes Gewissen wuchs. Verdammt... sie bereut es... wieso habe ich nur nicht nachgedacht?, fluchte er innerlich und wollte etwas sagen, doch sein Handy unterbrach diese unerträgliche Stille. Grummelnd richtete sich Sesshomaru auf und stieg aus dem Bett.

Er war immer noch nackt und Kagome errötete. Unbewusst leckte sie sich über die Lippen und lief ins Bad, als er abhob. Ihr war diese Situation einfach unendlich peinlich. Eilig säuberte sie sich, denn sie bemerkte die getrockneten Flüssigkeiten. Erst danach kehrte sie in ihr Zimmer zurück. Von dem Telefonat bekam sie nichts mit.

In der Zwischenzeit hatte Sesshomaru sich ebenfalls angezogen und mit seinem Bruder telefoniert. Schließlich hatte der Ältere nicht zu Hause übernachtet. Natürlich verschwieg er, dass er bei Kagome war. Das war eine Sache zwischen den beiden und hatte nichts mit den anderen zu tun. Er hatte gerade aufgelegt, als er die Tür erneut hörte. Sein Hemd war noch offen und er blickte zu ihr.

Blau traf auf Gold und beide schienen nach Worten zu suchen. Sesshomaru trat dichter an sie heran. Er wollte ihre Wange berühren, doch hielt er inne. Stattdessen blickte er direkt in ihre Augen. Diesen Blick erwiderte sie.

“Kago...”, begann er, doch seine Stimme brach ab. Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte.

“Du brauchst... nichts zu sagen”, kam es leise über ihre Lippen. Zu sehr war ihre Angst vor der Ablehnung, weshalb sie lieber in diesem Moment nichts darüber hören wollte. Das dies ein Fehler sein werden würde, wusste die junge Dame im Augenblick nicht.

Diese Aussage irritierte Sesshomaru noch mehr. Denn diese war absolut nichtssagend. Schließlich nickte er und wand seinen Blick von ihr, da er sie niemals bedrängen wollte. Er holte noch seine letzten Sachen. Nun brauchte er erstmal Zeit, um nachdenken zu können. Ihm war nicht klar, was eigentlich passiert war und vor allem wie es nun weiter gehen sollte.

“Wir sehen uns morgen, Kago”, verabschiedete er sich von ihr und sie nickte lächelnd.

“Bis morgen, Sess”, kam es von ihr, als wäre nichts gewesen. Als er ging, wurde es ihr bewusster: sie liebte ihn und nur ihn alleine. Sie vermisste ihn jetzt schon und hätte ihn am liebsten angerufen, doch sie verkniff es sich. Er bereut es sicher, dass er gestern mit mir geschlafen hat., hallte es in ihrem Kopf und sie schluchzte auf.

Es war ihr unbegreiflich, wieso sie ihn nur so dazu bedrängt hatte und dann auch noch so weit ging. Sie hätte es doch erstmal nur mit Küssen probieren sollen, um zu sehen, ob da auch von ihm mehr war oder nicht. Dumme, kleine Kagome., schimpfte sie sich selbst und blickte zum Bett. “Verflucht”, entkam es ihr und sie wechselte schnell die Laken. Niemand sollte hier von erfahren, schließlich wusste sie nicht wie die Erwachsenen reagieren würden. Ein Verbot in Bezug auf Sesshomaru sehen zu dürfen, wollte sie absolut nicht riskieren, denn das würde sie nicht überstehen.
 

Seit dieser Nacht vergingen einige Tage. Es war so als hätte sich nichts verändert. Die drei unternahmen sehr viel gemeinsam. Nach der Schule holten Kagome und Inu den Älteren ab und gingen ins Café, Kino oder einfach nur in den Park. Ab und an waren sie auch in der Bibliothek.

Trotzdem wuchs in Kagome der Wunsch über ihre Nacht zu sprechen. Sie wollte Gewissheit darüber, ob er es auch wollte so wie sie und ob es ihm gefallen hatte. Jedoch verließ sie immer wieder der Mut, weshalb sie es auf den nächsten Tag aufschob. Morgen rede ich mit ihm., nahm sie sich vor und sprach es als Mantra in ihren Gedanken aus.

Auch Sesshomaru wollte mit ihr über das Geschehene reden, doch wusste er nicht, wie er das anstellen sollte. Schon seit einigen Jahren verlor er das richtige Maß wie er mit den Leuten umgehen sollte. Seine Mutter behandelte alle, ohne Ausnahme, kalt und distanziert. Sein Vater war in der Arbeit immer der distanzierte Chef. Hin und wieder ließ er etwas Nähe zu. Seine Mama hingegen war immer warmherzig und freundlich.

All das verunsicherte ihn, weshalb er sich vor allem bei Fremden sehr zurückzog und distanzierter wirkte. Bei seiner Familie war er oftmals freundlicher und nur bei Kagome schien er auch liebevoller zu handeln. Sogar seinen Stiefvater behandelte er wie seinen eigenen Vater mit Respekt und Wärme, jedoch nie, wenn seine Mutter zugegen war. Früh musste er lernen, dass sie sehr eigen war und auf alles und jeden Hass empfand, sollte er diese Person mögen. Den Grund dafür hatte er bislang nicht herausgefunden.

Ihm war es nur wichtig gewesen, wenn sie unter sich waren, wollte er Kagome nicht anders behandeln. Er liebte sie und ihm war es auch egal gewesen, sollte sie es nicht tun. Doch um das herauszufinden, müsste er über seinen Schatten springen und sie alleine Einladen, um mit ihr sprechen zu können.
 

Weitere Tage vergingen und in Sesshomaru stieg die Sorge, dass ihre Nacht womöglich Folgen haben könnte. Eines Nachts wachte er schweißgebadet auf und atmete schneller. Ein Alptraum... es war nur ein Alptraum., rief er sich ins Gedächtnis und ging ins Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Ein wichtiges Detail fiel ihm nämlich ein, weder er noch sie hatten an Verhütung gedacht. Er hatte kein Kondom dabei gehabt und er war sich auch sicher, dass Kagome noch keine Pille nahm. Schließlich war sie eigentlich noch viel zu jung.

“Beruhige dich”, mahnte er sich selbst. “Sie würde es mir doch sagen, sollte...”, murmelte er und schluckte. Er war sich nicht sicher, ob sie das tun würde. Unsicher betrachtete er sein Spiegelbild und seufzte. Wenn seine Eltern davon erfahren würden, würde sie ihn sicher zur Schnecke machen. So verantwortungslos zu handeln, war untypisch für ihn.

“Verflucht nochmal, warum konntest du dich nicht beherrschen?”, schimpfte er mit seinem Ebenbild im Spiegel. Seufzend verließ er das Bad und holte sich aus der Küche etwas zu trinken. Erleichtert darüber, dass seine Familie nicht mitbekam, dass er herum wanderte, kehrte er zurück in sein Zimmer.

Noch einmal versuchte er es zu schlafen, doch wirklich viel Schlaf bekam er nicht. Seine Gedanken kreisten um Kagome. Würde sie ihm sagen, sollte es Folgen geben? Wie sollte er das herausfinden, sollte sie es nicht tun? Doch eines war ihm sofort klar: Er würde dafür einstehen. Egal wie schwer es werden könnte, so würde er dazu stehen und sich um sie beide kümmern. Grübelnd fiel er endlich in einen traumlosen Schlaf.
 

In einem anderen Teil der Stadt, teilte eine Schwarzhaarige die gleiche Sorge. Kagome lag wach in ihrem Bett. Auch sie hatte sich ihre Gedanken gemacht und dabei hatte sie schockiert festgestellt, dass sie beide keinen Gedanken an Verhüttung verschwendet hatten.

Die Decke starrte sie an und malte sich alle möglichen Szenarien aus. Von positiven bis hin zu den Worse-Case. Sie selbst wusste nicht was ihr lieber gewesen wäre, doch eines wusste sie, sollte etwas passiert sein, so musste sie es ihm sagen. Schwer seufzend erhob sie sich und ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen.

Eigentlich hatte sie sich wie sonst auch verhalten, doch irgendwie schien ihre Mutter etwas geahnt zu haben, denn sie saß am Tisch. Ein Lächeln zierte Rinas Lippen.

“Setz dich, Liebes”, bat sie ihre Tochter und diese folgte der Bitte. Nebeneinander saßen die Frauen des Hauses und Kagome blickte auf ihre Hände. So als hätte sie etwas Falsches getan spielte sie am Saum ihres Nachthemdes.

“Mama... ich”, begann sie, doch Rina legte eine Hand auf die von ihrer Tochter.

“Bevor du etwas sagt, lass mich dir etwas sagen”, kam es von der Älteren und Kagome sah auf. “Egal was du getan hast, ich als deine Mutter werde dich niemals dafür verurteilen. Wenn du Sorgen hast, dann vertrau dich mir an. Du brauchst mir keine Namen zu nennen, wenn du das nicht möchtest”, erklärte Rina lächelnd und Kagome schluchzte auf.

“Ich habe Mist gebaut, Mama... ich habe... mit einem Jungen geschlafen... und dabei nicht nachgedacht etwas zu benutzen... Was ist, wenn ich nun schwanger bin?”, fragte sie schniefend und mit glasigen Augen. Sanft streichelte Rina ihrer Tochter über die Hand und sah zu ihr.

“Kagome... wir werden es einfach mit einem Test herausfinden”, bemerkte sie und ihre Tochter sah sie mit großen Augen an.

“Aber...”, begann diese.

“Keine Sorge, ich werde den Test kaufen und wir machen es, wenn Papa in der Arbeit ist und Großvater mit deinem Bruder in der Stadt”, zwinkerte Rina und klang dabei gefasster, als Kagome es vermutet hätte.

“Bist du mir gar nicht böse... dass ich...”, fing Kagome erneut an, doch Rina schüttelte den Kopf.

“Kagome... solche Entscheidungen gehören zum erwachsen werden dazu... jedoch hättest du vorher mit mir sprechen können, dann hätte ich dir das alles erklärt”, kam es sanft von ihr. “Ich war auch mal jung und deshalb verstehe ich deine Lage, wenn der heimliche Schwarm endlich Notiz von einem nimmt und man ihm nahe sein will.” Mit noch größeren Augen blickte Kagome in die braunen Augen ihrer Mutter.

“Du hast auch... so früh schon?”, fragte sie nuschelnd und rot um die Nase. Rina kicherte leise und nickte.

“Ja das habe ich, aber ich habe vorher von meiner Mutter alles bekommen und sie war mit mir beim Frauenarzt, der mir alles genau erklärt hatte”, lächelte sie und Kagome schniefte.

“Tut mir leid, Mama”, schluchzte sie und fiel der Älteren um den Hals. “Ich hätte mir dir reden sollen, aber ich hatte Angst”, gab sie zu und weinte an der Schulter ihrer Mutter. Beruhigend glitt Rina über den Rücken der Kleinen und sprach liebevoll auf sie ein.

Natürlich war es nicht gut, wenn Kagome so früh schon an so etwas dachte, doch konnte keiner das beeinflussen. Keitaro würde sie erst einmal nicht einweihen, denn er würde viel zu streng reagieren. Das wollte sie einfach vermeiden. “Alles gut, Kago... wir machen den Test, gehen gemeinsam zum Frauenarzt für die Zukunft und egal was los ist, du kommst direkt zu mir, Liebes”, flüsterte sie sanft, denn sie verstand ihr kleines Mädchen.

Eilig nickte Kagome schniefend an der Schulter ihrer Mutter und ließ sich von ihr trösten. Sie nahm sich vor in Zukunft mit ihrer Mutter zu reden, sollte sie selbst unsicher sein, denn nun wusste sie, dass diese niemals mit ihr böse sein würde.

Nachdem die Schwarzhaarige sich beruhigt hatte, löste sie sich von ihrer Mama und dankte ihr leise. “Keine Ursache. Gleich morgen früh gehe ich den Test holen”, versprach sie ihrer Tochter und diese nickte. “Und nun versuch noch etwas zu schlafen”, bat sie und erneut nickte Kagome.

“Ich versuche es”, nuschelte sie und erhob sich. Leicht lächelnd küsste sie die Wange ihrer Mutter und ging nach oben. Es dauerte etwas, doch sie schaffte es in einen traumlosen Schlaf zu gleiten.
 

Wie versprochen war Rina am nächsten Morgen dabei den Test zu besorgen. Solange Kagome noch in der Schule war, hatte sie Zeit dies zu tun. Glücklicherweise hatte sie bereits Erfahrung damit, weshalb sie alle anderen ausblendete. Zu Hause versteckte sie den Test und wartete auf ihre Tochter.

Um sich abzulenken kochte die Mutter das Mittagessen, räumte auf und machte etwas Gartenarbeit. Als Kagome endlich daheim war, war sie mehr als aufgeregt. Auch Rina war etwas nervös, doch ließ sie sich nichts anmerken. Gemeinsam waren sie im Bad und die Schwarzhaarige hörte genau zu. Danach befolgte sie die Worte ihrer Mutter und nun hieß es abwarten.

Wenige Augenblicke später stand auch das Ergebnis fest. Die Schwarzhaarige hatte noch einmal Glück gehabt und es hatte keine Folgen gehabt. Erleichtert atmete sie durch und blickte zu ihrer Mutter. Auch sie war froh gewesen, schließlich war ihr Mädchen noch selber sehr jung.

“Künftig musst du daran denken, Kagome... es könnte Folgen haben”, mahnte Rina im sanften Ton. Ihre Tochter nickte und versprach besser darauf zu achten. Als erstes machten sie auch einen Termin beim Frauenarzt, um alles andere zu besprechen.

Einerseits war Kagome froh darüber, andererseits wäre es schön gewesen von dem Mann, den sie liebte, ein Kind zu bekommen. Vielleicht irgendwann..., baute sie sich selbst auf und hörte aufmerksam zu, was sie in welcher Situation zu tun hatte. Sie bekam auch gleich die Pille nahegelegt, aber Rina war dagegen. Schließlich war Kagome noch jung und die Hormone würden dadurch beeinflusst.

Da es der Wunsch der Mutter war, konnte die Frauenärztin nichts anderes machen. Soweit war bei der jungen Dame alles in Ordnung und Rina besorgte für ihre Tochter eine Packung Kondome. Diese hatten definitiv weniger Nebenwirkungen. Kagome schmunzelte zwar, aber vertraute ihrer Mutter in dieser Hinsicht. Zudem wollte sie ja nur mit Sesshomaru schlafen, weshalb das Ganze auch einfacher machen würde.

Jedoch schlichen sich wieder Zweifel ein. Möchte er denn überhaupt eine Berziehung? Es sind nun knapp zwei Monate her und wir haben immer noch nicht darüber geredet., seufzte sie und zog damit Rinas Aufmerksamkeit auf sich.

“Was ist los, Liebes?”, fragte sie und Kagome zuckte zusammen, da sie sich erschreckt hatte.

“Äh, nichts... Mama”, nuschelte sie und blickte aus dem Fenster des Busses. Sie waren auf dem Rückweg vom Arzt. Rina beobachtete ihr Mädchen und lächelte.

“Mach dir keine Gedanken, Kago... wenn er dich liebt, werdet ihr schon noch ein Paar... redet einfach über das was passiert ist... ich bin mir sicher, er ist auch verunsichert”, sprach sie ruhig und wurde von großen blauen Augen angesehen. Mehrere Male blinzelte Kagome.

“Ich denke nicht, dass er unsicher ist... ich fürchte...”, sie brach ab und blickte auf ihre Hände, die mit ihrer Tasche spielte. “Ich fürchte, es war nur eine einmalige Sache... er steht sicher nicht auf mich”, nuschelte sie schließlich. Doch sie lächelte leicht. “Es war schön, Mama... doch ich habe mich damit abgefunden, nur eine Freundin für ihn zu sein.”

Rina wollte etwas sagen, doch sie mussten aussteigen. Schweigend gingen sie die letzten Meter nach Hause. Die Mutter überlegte noch etwas, was sie ihrer Tochter raten könnte und sagte schließlich: “Kago... du wirst es nie sicher wissen, wenn du ihn nicht fragst. Spring über deinen Schatten und erhalte Klarheit darüber, denn das ist besser als nicht zu wissen, woran man ist.”

“Ich versuche es”, seufzte Kagome und für den Rest des Tages machte Rina alles, um ihre Tochter abzulenken. Die Kleine war eigentlich immer eine Frohnatur, doch das beschäftigte sie wirklich. Rina konnte nur hoffen, dass Kagome ihrem Rat folgen würde und ihn fragen würde, was er für sie empfand.

Jedoch ahnte sie bereits, dass dies schwerer werden würde, als sie es sich alle erhofften. Schließlich war es nie einfach über den Schatten zu springen und die richtigen Worte zu finden, um all das zu besprechen. Auch wenn es der Braunhaarigen durchaus klar war, um wen es sich hierbei handelte, so wollte sie sich nicht einmischen. Das mussten die beiden verliebten untereinander klären.

Der Beginn einer Tragödie

Einige Tage und Wochen vergingen. Schon bald stand Inu Yashas Geburtstag. Wie jedes Jahr feierte er mit seinen Freunden und seinem Bruder gemeinsam. Seit zwei Jahren, ließen Izayoi und Toga die Kinder alleine bei sich. Sie vertrauten Sesshomaru und wussten, dass nichts passieren würde unter seiner Aufsicht.

Viele Klassenkameraden würden mit ihm feiern und auch Freunde aus einer anderen Klasse und anderer Schule. Wie üblich war auch Kagome da und Inu Yasha ließ sie und seinen Bruder für ein paar Momente alleine, bevor die ganze Party beginnen würde. Der Jüngere bemerkte, dass etwas zwischen ihnen vorgefallen war, doch genaueres konnte er nicht herausfinden. Beide waren verschlossen und er hoffte, sie würden das Problem aus der Welt schaffen.

Unsicher was sie sagen sollte, schwieg Kagome lieber und kümmerte sich darum Gläser bereit zu stellen. Ein paar standen weiter oben im Regal und sie versuchte an diese zu gelangen. Seufzend trat Sesshomaru an sie heran und griff an ihr vorbei, um ihr zu helfen. Unbewusst hielt sie den Atem an, da er ihr so nahe war. Innerlich schollt sie sich. Reiß dich zusammen, Kagome., schimpfte sie sich.

“Sess... ich...”, begann sie und blickte zu ihm auf. Er sah zu ihr und wartete geduldig. Kagome schluckte schwerer und biss sich auf die Unterlippe. “Wegen... es ist... nichts... gewesen”, nuschelte sie. Was meint sie damit?, wunderte er sich und wollte nach fragen. Jedoch wurden sie unterbrochen.

“Hier steckt die süße Kago-chan", lachte es hinter ihnen. Automatisch blickten beide zur Tür.

“Koga-kun”, kam es von Kagome und sie begrüßte den Neuankömmling mit einer Umarmung. “Ich wusste nicht, dass du auch kommst.”

“Als ob ich eine Party verpasse”, grinste er und wurde von Sesshomaru gemustert. Der Fremde hatte schwarze lange Haare, die zum Zopf zusammen gebunden waren und eisblaue Augen. Dem Älteren war nicht klar, wer der andere Junge war und vor allem wie er zu Kagome stand. Noch einmal hallten ihre Worte von vorhin in seinem Kopf.

Es ist nichts gewesen... Also... hatte es ihr nicht bedeutet? Steht sie womöglich auf ihn?, fragte der Weißhaarige sich und seufzte, als er alleine in der Küche war. Ich sollte aufhören mehr in ihr zu sehen, als eine Freundin., beschloss er schließlich. Seine Gefühle sperrte er tief in seinem Herzen ab und würde diese nicht so schnell wieder rausholen.

Um sich abzulenken bereitete Sesshomaru alles für die Feier seines Bruders. Dieser sollte einen schönen 15. Geburtstag haben. Da hatte seine eigene Gefühlslage keine Bedeutung. Reiß dich zusammen!, schollt er sich immer wieder. Nach und nach kamen die Gäste an und die Feier konnte beginnen. Der Ältere hielt sich eher im Hintergrund auf. Sein Bruder sollte Spaß haben und dafür sorgte er auch.

Trotz allem achtete er darauf, dass es Kagome gut ging. Da die Schwarzhaarige wahrlich nichts vertrug, passte er auf, dass sie nicht zu viel trank. Sie würde es sicher auch nicht wollen, dass sie erneut eine solche Dummheit begann. Bei dem Gedanken daran schmerzte sein Herz etwas, denn für ihn war es mehr. Viel mehr als er es für möglich hielt. Er liebte sie schon seit damals, nur wollte oder konnte er es nicht sehen.

Es dauerte, bis er es sich selbst eingestehen konnte. Doch konnte er es ihr nicht sagen. Zu sehr fürchtete er sich vor ihrer Ablenkung. Leise knurrte er, als dieser Koga ihren Arm so vertraut berührte und sie zum Tanzen aufforderte. Jedoch ließ er es sich nicht anmerken, stattdessen holte er neue Getränke und erwischte seinen Bruder erneut knutschend mit einer Oberschülerin. Er hat keinerlei Probleme seine Gefühle offen zu zeigen., ging es dem Älteren durch den Kopf.

Seufzend kehrte er zurück und wurde gleich von mehreren Mädchen umzingelt. Freundlich, aber bestimmt lehnte er es ab mit diesen zu tanzen. Keine interessierte ihn, nur seine Kagome hätte ihn dazu bewegen können. Einige Minuten verstrichen und Sesshomaru holte auch Nachschub bei dem Essen.

“Hier bist du”, hörte er ihre vertraute Stimme. Sogleich blickte er zu ihr.

“Brauchst du noch etwas?”, fragte er sie. Lächelnd schnappte sie seine Hand und zog ihn wieder zurück ins Wohnzimmer. Ohne auch nur seine Frage zu beantworten, wollte sie ihn auf die Tanzfläche bringen.

“Tanz mit mir”, forderte sie und er seufzte nur.

“Willst du nicht lieber mit Koga tanzen?”, fragte er unsicher und sie schüttelte ihren Kopf.

“Nein, ich möchte mit dir tanzen”, bestimmte sie und er ergab sich seinem Schicksal. Zu seinem Bedauern, oder Glück, wechselte die Musik zu einer ruhigen Ballade. Es war ihm nicht klar, ob er es gut oder schlecht finden sollte, doch nahm er sie liebevoll in seine Arme und tanzte mit ihr.

Glücklich lächelte sie ihn an und das war es ihm Wert. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und nur ihr allein schenkte er seine Aufmerksamkeit. Ihr Glück allein zählte für ihn. Auch das zweite Lied war ruhiger. Sie lehnte sich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Wie gern würde ich ihm alles beichten, wie viel mir unsere Nacht bedeutet hatte und wie sehr ich seine feste Freundin sein wollte., dachte sie betrübt, denn es ihm sagen konnte sie einfach nicht.

Ihr war es viel zu peinlich. In ihrer gemeinsamen Nacht war sie angetrunken, zudem hatte sie null Erfahrung und er war sicher anderes gewohnt. Eine Ablehnung von ihm würde sie nicht verkraften. Jedoch war sie unsicher, wie sie nun mit ihm umgehen sollte. Natürlich behandelte sie ihn wie sonst auch. Sie freute sich sehr ihn zu sehen, mit ihm zusammen zu lesen oder etwas zu recherchieren. Seine Nähe war wie immer ein Traum und es tat ihr mehr als gut.

Als das Lied zu Ende ging, nuschelte sie ein schüchternes “Danke”. Am liebsten hätte er sie nun geküsst, doch ignorierte er den Drang und lächelte.

“Jederzeit”, war seine Antwort wie üblich. Danach erst lösten sie sich und Sesshomaru brachte sie zu den Getränken. “Vergiss nicht Wasser zu trinken”, meinte er fürsorglich und sie nickte. Auch wenn es ihm wehtat, sie eher distanziert zu behandeln, so musste er es tun. Nur so würde er irgendwann damit leben können, nicht der Mann an ihrer Seite sein zu können.

Die Party war für Inu Yasha mehr als befriedigend. Er hatte mit seiner Freundin sehr viel Spaß gehabt und schließlich auch mit seinen anderen Freunden. Auch wenn er oft Kagome neckte, so hatte sie auch jede Menge Freude an diesem Tag gehabt. Jedoch war der Tanz mit Sesshomaru ihr persönliches Highlight.

Gegen 3 Uhr morgens gingen die meisten Gäste nach Hause. Nur noch Inu Yashas Freundin, Koga und Kagome waren noch da. Da der Jüngere nicht wollte, dass seine Eltern von seinem Mädchen erfuhren, bat er Koga sie nach Hause zu bringen. Zwar stritten die beiden Jungs oft, doch eigentlich waren sie auch gute Freunde geworden.

Sie lernten sich bei einer anderen Party vor knapp zwei Jahren kennen. Koga ging in eine andere Mittelschule als Inu Yasha, doch das behindert eine Freundschaft nicht.

“Soll ich dich auch nach Hause bringen, Kago-chan?”, hörte Sesshomaru. Er wollte sich einmischen, doch er tat es nicht. Kagome war nicht seine Freundin, also hätte er kein Recht dazu, ihr etwas vorzuschreiben.

“Danke für das Angebot, Koga-kun", begann sie. “aber ich werde noch beim Aufräumen helfen und mir ein Taxi heim nehmen.”

“Wie du meinst”, lächelte der Schwarzhaarige und verabschiedete sich nun. Zusammen mit der jungen Braunhaarigen verschwand er. Sesshomaru war überrascht über Kagomes Worte.

“Du musst uns nicht helfen, Kago...”, fing der Ältere an, doch sie schüttlte den Kopf.

“Ich will aber”, bestimmte sie und Inu Yasha rollte mit den Augen. Sie haben es also immer noch nicht klären können. Wenn ich bloß wüsste was vorgefallen war., grübelte der Jüngere, während sie gemeinsam aufräumten.

Natürlich blieb Kagome länger, nur um noch etwas bei ihrer heimlichen Liebe zu bleiben, doch das schien Besagter nicht zu erkennen. Es dauerte einig Zeit, bis alles wieder einigermaßen sauber war. Die Küche fehlte noch, doch die würden die Brüder nach dem Aufstehen erledigen.

Da die Schwarzhaarige tatsächlich ein Taxi rufen wollte, hielt Sesshomaru sie dann doch auf. “Komm ich fahr dich”, lächelte er sie an und sie blinzelte.

“Das musst du nicht”, nuschelte sie etwas verlegen, doch er nahm seine Autoschlüssel. Zu seinem 18. Geburtstag hatte er nämlich ein Auto von Toga erhalten. Den Führerschein hatte er neben der Schule erledigt. Wobei er keinem gesagt hatte, dass er es getan hatte. Nur durch Zufall hatte es Izayoi erfahren und ihrem Mann diesen Tipp gegeben.

Kagome ergab sich seinem Willen, denn er würde nicht locker lassen, das wusste sie. Inu Yasha verabschiedete seine beste Freundin und wünschte ihr eine ‘Gute Nacht’.

Nach einiger Zeit saßen sie im Wagen. Die Fahrt verlief wortlos und erst am Fuße der Treppe traute sich die junge Frau, etwas zu sagen. “Danke, Sess... sehen wir uns Montag nach deiner Uni-Vorbereitung?”, wollte sie wissen.

“Wie immer in der Bibliothek”, lächelte er sie an und sie stieg aus. Freute sich sichtlich ihn wieder zu sehen. Sesshomaru wartete noch im Wagen, bis sie oben an der Treppe angekommen war und fuhr erst dann los. Schlaf gut, Kago., dachte er sich und kam eine gute Stunde später daheim an. Sofort ging er ins Bett und versuchte zu schlafen. Jedoch hatte er nur sie in seinem Kopf.
 

Die nächsten Wochen zogen an den Familien vorbei und immer angespannter wurde Izayoi. Seit einiger Zeit hatten Toga und sie kaum Zeit für sich und bald würde ihr Hochzeitstag anstehen. Eigentlich wollten sie diesen nur zu zweit verbringen. Da die Jungs alt genug waren, um ein paar Tage alleine zurecht zu kommen, freute sie sich auf die Zweisamkeit mit ihrem Mann.

Doch leider kam ein wichtiger Termin bei der Firma an und Toga musste den Ausflug canceln. Der Schwarzhaarigen gefiel das gar nicht, doch beugte sie sich dem und versuchte trotzdem aus dem Hochzeittag etwas Besonderes zu machen. Inu Yasha kam an dem Tag etwas früher Heim und bemerkte, dass seine Mama nicht ganz bei der Sache war. Sie fluchte in der Küche, was sie normalerweise nie tat.

Schnell verschwand der Junge in seinem Zimmer und rief seinen Bruder an. Er war sicher noch im Büro. “Ja, Inu?”, ging der Ältere auch gleich ran.

“Sess... Mama ist sauer... denkst du... du könntest für Dad einspringen?”, fragte Inu Yasha sofort, da er wusste, dass sein Bruder nicht gerne drum herum sprach.

“Hn”, entkam es dem Älteren und der Jüngere verdrehte die Augen. Dieses kleine Wörtchen trieb ihn irgendwann noch in den Wahnsinn. Da war sich Inu Yasha sicher. “Ich werde sehen, was ich da machen kann”, meinte Sesshomaru schließlich und sein Bruder atmete durch.

“Beeil dich bitte... Mama sollte nicht unglücklich sein”, bestimmte er und dem konnte der Ältere nur zustimmen.

Sogleich legten die Brüder auf und Sesshomaru erhob sich aus dem Sessel seines Vaters. Danach ging er hinaus und suchte Keitaro. Toga war sicher noch beim Außentermin, während Kagomes Vater in der Firma blieb, als sein Stellvertreter. Den schwarzhaarigen Mann fand er auch in einem der Besprechungszimmer.

“Keitaro... hättest du einen Moment?”, fragte Sesshomaru und der Mann sah zu ihm auf. Seit der Erbe der Firma immer mehr darin mitarbeitete, bot ihm Keitaro das du an und dabei blieben sie.

“Natürlich, kommst du nicht weiter?”, wollte er wissen.

“Nein... mit den Bilanzen komme ich zurecht... es ist”, begann der Jüngere der Beiden. “Weißt du... Mama und Papa haben heute Hochzeitstag und ich würde gerne Papa heimschicken, sobald er zurück ist.”

“Oh... das war heute?”, kam es von Keitaro und er überlegte. “Eigentlich hat dein Vater noch einen Termin in der Firma, sobald er zurück ist...”

“Könnten wir den nicht zu zweit machen? Dann kann Papa Heim”, schlug Sesshomaru vor.

“Das könnten wir tun... warte ich leite alles in die Wege”, erklärte der Mann vor ihm und er dankte ihm.

Eilig holte der junge Ashida sein Handy hervor und bestellte einen Strauß roter Rosen. Natürlich im Namen seines Vaters. Schließlich sollte er nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Kurzerhand organisierte Sesshomaru auch noch ein Wellneshotelzimmer, in dem die Beiden das Wochenende verbringen würden. Es war nämlich Freitag und das bot sich nun an.

Da Keitaro schnell reagierte, war es möglich den Termin ein wenig nach hinten zu verschieben und er hat auch den Kunden informiert, dass der Erbe der Firma am Gespräch teilnehmen würde. Das erfreute diesen sogar, denn so wusste er, wer künftig sein Partner sein würde.

Als Toga zurück in die Firma kam und aus seinem Büro die Unterlagen für den Termin holen wollte, empfing ihn nur Sesshomaru. Der Vater des jungen Mannes stutzte.

“Sess... wo sind die Unterlagen?”

“Bei Keitaro... du wirst auch dein Jackett mitnehmen und heim fahren”, kam es bestimmt von seinem Sohn.

“Ich habe einen Termin, also mach keine Scherze, Sess”, kam es von Toga, doch sein Sohn hielt ihm nur den Umschlag hin und zeigte auf die Rosen.

“Genau... du hast einen Termin mit Mama... heute ist euer Hochzeitstag und den verbringst du mit ihr in dem Hotel da.” Dabei deutete er auf das Logo und Toga sah seinen Sohn verwundert an.

“Ich... dachte das wäre Morgen”, murmelte der Vater vor sich hin.

“Nein, heute... Mama ist schon sauer genug, also ab nach Hause. Keitaro und ich kümmern uns um den Termin und am Sonntag berichte ich dir alles”, versprach Sesshomaru und sein Papa nickte.

“Was würde ich nur ohne euch tun”, meinte dieser nur.

“Vermutlich, Mama tausendfach um Entschuldigung bitten”, grinste der Junge breit. Darüber schüttelte Toga nur den Kopf, doch dankte er seinem Sohn und verließ das Büro mit dem Umschlag und den Rosen.

Zufrieden lächelte Sesshomaru und ging in das Besprechungszimmer. Dort bereitete er mit Keitaro alles für den kommenden Gast vor. Auch wenn der Jüngere etwas unsicher war, so wollte er seinem Vater auch zeigen, dass er solche Termine auch führen könnte. Der schwarzhaarige Mann lächelte ihn zuversichtlich an. “Du schaffst das und ich bin auch noch da”, zwinkerte er ihm zu und damit wurde Sesshomaru etwas entspannter.
 

Etwa zur gleichen Zeit kam Toga zu Hause an und betrat leise das Haus. Aus der Küche hörte er bereits die Töpfe und auch ihr leises Fluchen. Seit Stunden versuchte sie wenigstens eine Torte zu backen, doch diese wollte einfach nicht gelingen. Verzweifelt schlug sie die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte leise.

Togas Herz blutete seine Liebste so zu sehen. Deshalb legte er die Rosen und den Umschlag auf dem Tisch ab. Sofort umarmte er seine Frau von hinten und küsste ihren Nacken. “Verzeih, Liebste... ich habe es durch den Stress vergessen”, hauchte er an ihrer Haut. Leicht zuckte sie zusammen, doch lehnte sie sich etwas an ihn.

“Schon gut, Liebster... Die Firma ist auch dein Baby”, lächelte sie leicht und blickte zu ihm.

“Trotzdem sollte ich viel mehr Zeit mit dir verbringen. Ich verspreche dir, daran zu arbeiten”, kam es ernst über seine Lippen. Sie nickte.

“Lass uns gemeinsam daran arbeiten... die Zeit ist viel zu kostbar”, meinte sie und er stimmte ihr zu. Sofort drehte er sie zu sich und bedeckte ihre Lippen mit seinen. Innig verharrten sie in dieser Umarmung und lösten sich erst nach einigen Minuten.

“Ich liebe dich, Iza”, hauchte er und sie erwiderte seine Worte voller Liebe und Leidenschaft. Erst danach ließ Toga sie frei und blickte zu dem Umschlag und den Blumen.

“Ich habe noch etwas für dich”, lächelte er und gab ihr die Rosen. “Ehrlich gesagt... Sess hat für uns ein Zimmer in einem Wellnesshotel für dieses Wochenende gebucht... was hältst du davon dorthin zu fahren?”

Über seine Ehrlichkeit freute sich Izayoi und nickte. “Sehr gerne, Liebster”, hauchte sie und küsste ihn. Später würde sie ihrem Sohn dafür danken. Jetzt wollte sie erst einmal die Zweisamkeit mit ihrem Mann genießen.

Nach ihrem Kuss verließ die Schwarzhaarige die Küche und packte die Sachen für beide an. Toga blieb zurück und stellte die Rosen in eine Vase. Sogleich begann er damit die Küche aufzuräumen, schließlich war er irgendwie dafür verantwortlich. Inu Yasha stand in der Tür und lächelte.

“Lass das, Papa... ich räume auf, sobald ihr weg seid”, kam es von seinem Sohn und er blickte überrascht zu diesem. “Ja... ich räume auf... freiwillig”, grinste der Jüngere. Normalerweise tat er das nicht, denn er hatte oft keine Lust dazu. Deshalb wirkte Toga unsicher.

“Sicher?”, fragte er und Inu Yasha nickte.

“Na klar, also hilf Mama lieber beim Einpacken und habt viel Spaß”, zwinkerte er seinem Vater zu. Immer noch verwundert musterte Toga den Jungen, doch nickte er und ging Izayoi helfen.

Nach einer halben Stunde waren beide abreise fertig. “Du kommst zurecht?”, fragte Izayoi ihren Sohn.

“Keh! Ich bin schon alt genug, Mama... genießt eure Zeit”, lächelte er sie an und sie nickte. Toga schob seine Frau beinahe zum Auto. Darüber amüsierte sich Inu Yasha sehr und winkte den Beiden hinter her, als sie wegfuhren.

Sofort holte er sein Handy und schrieb seinem Bruder eine Nachricht: ‘Hey Großer... sehr gut gemacht... Mama und Papa sind unterwegs und wir haben das Wochenende sturmfrei 😀'

Sesshomaru rollte mit den Augen bei der Aussage und antwortete: ‘Übertreibe es nicht, denn du musst die Schweinerei aufräumen!’

‘Keh! Ich übertreibe doch nicht’, folgte Inu Yashas Reaktion und Sesshomaru schnaubte.

‘Als ob... ich kenne dich, Inu, also sei brav’, mahnte der Ältere und lachte leise, als er nur noch grinsende Smileys sah. Sein kleiner Bruder war wahrlich ein Wildfang. Er liebte es Partys zu schmeißen.

Ade friedliches Wochenende., dachte sich der Ältere und verabschiedete die meisten Mitarbeiter in den Feierabend. Nur noch Keitaro und er waren in der Firma. Sie besprachen noch was als nächstes zu tun war und machten sich erst danach auf den Weg nach Hause.

Hoffentlich ladet Inu auch Kago ein., war seine einzige stumme Bitte. Denn nur sie alleine könnte ihm das Wochenende versüßen. Auch wenn es nur durch ihre Anwesenheit war. Vielleicht sollte ich es ihr doch gestehen... doch möchte ich lieber einen Korb bekommen oder im Unwissen weiter leben?, wägte er in Gedanken ab und würde sich sicher in der Nacht entscheiden können.

Aufgeben oder kämpfen?!

Schlussendlich fand Sesshomaru nicht den Mut Kagome über seine Gefühle auf zu klären. Ihm war alles egal gewesen, nur nicht was das Mädchen von ihm hielt. Sie war ihm viel zu wichtig, als dass er sie verlieren wollte. Doch er war es sich und vor allem ihr schuldigt, ihr alles zu gestehen. Zu oft verfolgte sie ihn in seinen Träumen. An ihrem Geburtstag werde ich ihr mein Geständnis schenken., fasste er den Entschluss.

Nach dem Hochzeitstag von Izayoi und Toga, nahm sein Vater sich immer wieder ein paar Tage frei. Er wollte mehr Zeit mit seiner Frau verbringen und das erfreute beide Söhne sehr. Jedoch musste sie nun auch alleine aus kommen. In der Firma war Sesshomaru nach der Uni und dank Keitaro fand er sich schnell zurecht. Zu Hause kümmerte sich Inu Yasha größtenteils um den Einkauf.

Auch wenn der Jüngere nicht gerne aufräumte, so tat er es wenigstens zu dieser Zeit. Kagome war sehr oft mit Inu Yasha unterwegs und half ihm hin und wieder beim Kochen oder Aufräumen. Sie wollte auch Sesshomaru damit entlasten, aber offen ihre Hilfe anbieten wollte sie auch nicht, denn sie wollte sich ihnen nicht aufdrängen und es war ich viel zu peinlich, dass sie so seine Nähe suchte.

Einmal die Woche waren Inu Yasha und Kagome mit Rina im Waisenhaus. Dort halfen sie der Heimleiterin mit den Kindern. Oft spielten sie mit ihnen, oder halfen beim Lernen oder machten Ausflüge. Diese Arbeit gefiel dem jungen Ashidasohn sehr, weshalb er überlegte, nach der Schule seine Berufswahl mit dem Fokus auf das soziale Leben zu legen. Er wollte anderen helfen.
 

Eines Abends, etwa Mitte Oktober, kam Sesshomaru früher aus der Firma. Inu Yasha war noch mit seiner Clique im Kino. Seine Eltern waren auch zu Hause gewesen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, da er sie nun mit Essen überraschen konnte. Deshalb betrat er so leise wie möglich das Haus und wollte ins Wohnzimmer gehen, als er Wortfetzen vernommen hatte.

Sein Vater war etwas aufgebracht und seine Mama schluchzte. Was zum..., schoss ihm durch den Kopf, als er die Worte zusammensetzte. Sein Lächeln erstarb und er eilte ins Wohnzimmer.

“Sagt mir, dass das nur ein schlechter Scherz ist”, kam es fassungslos über seine Lippen. Beide zuckten zusammen und starrten Sesshomaru an.

“Sess”, wimmerte Izayoi. Schließlich wollte sie nicht, dass die Jungs davon etwas mitbekamen. Toga ballte die Faust und konnte seinen ältesten Sohn nicht ansehen.

“Es ist kein Scherz...”, murmelte er und ging. Mit verweinten Augen sah Izayoi ihrem Mann nach. Nie wollte sie ihm wehtun und unbewusst tat sie dies nun.

Sesshomaru trat näher und setzte sich zu seiner Mama. So gefasst und ruhig wie sie konnte, erzählte sie ihm alles. Von Anfang an. Geschockt hörte der junge Mann zu und nahm seine Mama in die Arme. “Du darfst nicht aufgeben... du musst kämpfen, Mama... ich helfe dir, so gut ich kann”, flüsterte er und sie weinte wieder.

Dankte im Inneren ihrem Sohn und bat ihn, Inu Yasha nichts zu erzählen. Sie wollte sich nicht ausmalen, welche Dummheiten ihr zweiter Sohn anstellen würde, wenn er dies erfahren würde. Auch wenn es dem Älteren nicht gefiel so nickte er und gab sein Versprechen, niemandem etwas zu sagen. Nicht einmal Kagome würde hiervon erfahren.
 

Egal wie schwer es Sesshomaru fiel, Stillschweigen zu bewahren, musste er dennoch funktionieren. Seinem Vater nahm er so viel Arbeit wie er nur konnte ab. Seine Eltern mussten gemeinsam an dem Problem arbeiten. Für die freie Zeit war Toga seinem Sohn sehr dankbar und nutzte diese für viele Gespräche mit seiner Liebsten.

Keiner bekam davon etwas mit. Noch nicht einmal Rina und Keitaro. Doch genau das war Izayois Wunsch und diesen respektieren beide. Durch die Arbeit in der Firma bekam Sesshomaru immer weniger mit was um ihn herum geschah. So war es auch, dass er Kagomes Geburtstag beinahe vergessen hätte. Auch wenn er Wochen zuvor für sie ein Geschenk gefunden hatte, raubte der Stress ihm einfach sein Zeitgefühl.

Eilig packte er seine Sachen zusammen und fuhr los zu Kagome. Das Lenkrad umgriff er stärker, denn er wollte ihr heute seine Liebe gestehen. Je näher er ihrem Haus kam, umso nervöser wurde er. Oft musste er seinen Kloß herunter schlucken, doch fühlte sich seine Kehle schließlich nur staubtrocken an.

Am Fuße der Treppe blieb er stehen und parkte den Wagen. Sogleich stieg er aus, nahm sein Geschenk für sie mit und ging langsam nach oben. In Gedanken versuchte er seine Worte richtig zu wählen. Erneut schluckte er seinen Kloß herunter. Wenn ich dadurch sie als Freundin verliere?, kam ihm sein Zweifel erneut in den Sinn. Zum Glück konnte er diesen wieder abschütteln.

Oben angekommen, hörte er bereits die Partymusik laufen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn sie würde ihn sicher auch anlächeln. Als er an der Tür ankam und klingeln wollte, unterbrach ihn sein Handy. Schnaubend sah er nach, wer es war. Seine Augen weiteten sich und sofort ging er ran. Der Anruf war jetzt wichtiger.

Sogleich wollte er zurück zum Wagen, doch vorher ließ er noch sein Geschenk vor der Tür zurück. Eilig machte er sich auf den Weg. Nachdem er drinnen saß fuhr er sofort los. Er konnte keine Zeit verlieren und hoffte, Kagome könnte ihm verzeihen, dass er nicht da war. Bitte verzeih mir., dachte er sich, als er endlich an seinem Ziel ankam. Das Auto war geparkt und er lief gleich los.

Sein Weg führte ihn direkt zu seinem Vater, der ihn nur kurz ansehen musste. Auch wenn er nie wirklich emotional war, doch hier konnte er nicht anders, als seinen Papa in den Arm zu nehmen. “Alles wird gut...”, versuchte er ihn zu beruhigen. “Alles wird gut”, hallten seine Worte in Toga wider und schwach nickte er.
 

In der Zwischenzeit war Kagomes Party im vollen Gange, doch das Geburtstagskind konnte sich einfach nicht freuen. Es war komisch, dass Sesshomaru nicht kam. Sie war es gewohnt, ihn um sich zu haben, doch heute war er nicht hier. Auch wenn Inu Yasha ihr erzählte, er hätte viel in der Firma zu tun, hatte sie gehofft, ihn wenigstens jetzt zu sehen. Seufzend starrte sie die Eingangstür an, doch nichts passierte. Wo bist du nur? Willst du nichts mehr mit mir zu tun haben?, kam es ihr betrübt in den Sinn.

“Wieso ziehst du ein solches Gesicht, Prinzessin?”, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Automatisch sah sie zu Koga, der ihr ein Glas mit Wasser reichte.

“Ich war nur in Gedanken”, nuschelte sie und nahm es dankend an. Ein Schluck benetzte ihre trockene Kehle.

“Du hast heute Geburtstag und solltest feiern und nicht so aussehen, als wäre etwas schreckliches passieren”, meinte er auch und sie sah etwas geschockt zu ihm.

“Oh”, entwich es ihr und sie seufzte. “Du hast Recht, lass uns feiern”, erklärte sie und lächelte. Auch wenn es nur ein künstliches war, so wollte sie sich ablenken.

“So ist das doch schon viel besser”, grinste Koga und brachte Kagome zur Tanzfläche, um mit ihr zu tanzen.

Während dessen schnappte Inu Yasha frische Luft. Ihm war es unbegreiflich, dass sein Bruder nicht dazu gekommen war. Nicht mal seine Freundin konnte ihn ablenken. Seufzend schlenderte er über das große Tempelgeländer und versuchte Sesshomaru anzurufen. Er kann unmöglich ihren Geburtstag vergessen haben., dachte er sich dabei.

Erneut seufzte er, da er nur die Mailbox erreicht hatte, und kehrte zurück zum Haus. Doch als er dichter an die Haustür kam, entdeckte er das Geschenk. Verwirrt blinzelte er und beschloss es mit hinein zu nehmen. Sicher war es für Kagome gedacht. Jedoch stand leider kein Absender dabei. Erneut seufzte er und ging zu seiner besten Freundin, die etwas erfreuter wirkte.

Dieser Anschein führte die Anderen hinters Licht, aber nicht ihn. Er wusste, dass sie am liebsten sich unter ihrer Bettdecke verstecken wollte. Kopfschüttelnd beobachtete er sie noch einen Moment, ehe er sie antippte.

“Kago-chan... ich habe ein Geschenk gefunden”, verlautete er und sie blinzelte leicht.

“Aber... du hast mir doch schon was geschenkt”, meinte sie sichtlich verwirrt.

“Deshalb sag ich ja... ich habe es gefunden... vor der Haustür”, erklärte er weiter. Während sie miteinander sprachen, gingen sie etwas abseits der Party, damit Kagome das Präsent öffnen konnte.

Neugierig sahen beide gebannt auf die Verpackung die eine Schatulle preisgab. Diese öffnete das Geburtstagskind und schluckte. Langsam holte sie die Silberkette hervor und betrachtete den Anhänger.

“Oh wie süß... Inu ich wusste nicht, dass du Kago auf diese Weise magst”, gluckste Ayame hinter den beiden. Geschockt blickten beide zu ihr.

“Wie meinst du das?”, gewann Kagome zuerst ihre Stimme wieder.

“Na das ist eine Blüte des Vergissmeinnichts... in der Sprache der Blumen heißt es ‘Ewige Liebe’... sagt bloß ihr wusstet das nicht”, erklärte Ayame ihren Freunden.

“Die... die Kette ist nicht von mir... sie lag vor der Haustür”, kam es sofort von Inu Yasha und er schluckte. “Kago-chan und ich sind nur Freunde, mehr nicht!”

Kagome lachte leise, denn so wie ihr Freund sich anhörte, war es fast so, als wäre sie etwas Ekliges. Doch sie verstand ihn, denn auch für sie war es ausgeschlossen mehr für ihn zu fühlen als Freundschaft. “Inu-kun hat Recht... wir sind Freunde und es wird nie mehr zwischen uns sein”, lächelte sie und blickte zu dem Anhänger. Sie wusste nicht wer dies ihr schenken könnte. “Leider weiß ich nicht von wem sie ist”, seufzte die Schwarzhaarige.

“Derjenige ist sicher hier, traut sich aber nicht”, meinte Ayame und lächelte. “Wenn dir die Kette gefällt, dann trag sie und wenn nicht... dann eben nicht.”

Dieser Vorschlag klang vernünftig und sie dankte ihrer Freundin. Ayame war seit kurzem mit Koga zusammen und beide gingen in eine andere Schule, doch das hinderte sie nicht daran Freunde zu sein.

“Es könnte aber auch sein... dass derjenige nicht hier ist. Vielleicht traut er sich nicht?”, sprach Inu Yasha seinen Gedanken aus, denn solch teure Geschenke machte eigentlich nur sein Bruder seiner besten Freundin. Das kann doch nur von Sess sein... doch wo ist er und wieso geht er verdammt nochmal nicht an sein Handy., grübelte er vor sich hin und bekam nicht mit, dass er ein Teil seiner Überlegung laut aussprach.

“Egal von wem sie ist... sie ist wunderschön und ich werde sie tragen”, beschloss Kagome und legte die Halskette direkt an.

“Wunderschön”, klatschte Ayame begeistert in ihre Hände und lehnte sich an Koga. So etwas hätte ihr auch gefallen, wenn ihr Freund es ihr geschenkt hätte.

Kagome wusste nicht wieso, aber ihr ging es deutlich besser, als sie die Kette angezogen hatte. Fast so als würde diese ihr Trost spenden wollen. Dennoch war sie von Sesshomaru enttäuscht gewesen. Er hätte doch wenigstens absagen können.

Die Feier ging noch einige Stunden so weiter und als letztes verließ Inu Yasha ihre Party, da er noch beim Aufräumen geholfen hatte.
 

Nach diesem Tag waren erneut einige Wochen vergangen. Sesshomaru war nur noch an der Uni, in der Firma und zu Hause kippte er sofort ins Bett. Inu Yahsa machte sich langsam sorgen um seinen Bruder. Schließlich konnte er nicht mit ansehen, dass sowohl Kagome, als auch er litten. Für ihn war schon früh klar gewesen, dass die Beiden einfach zusammen gehörten.

Vor allem nachdem er seine beste Freundin geküsst hatte und nicht mehr als Freundschaft empfand. Erst wollte der Junge selbst seinen Bruder ansprechen, doch entschied er sich vorher mit seinem Vater zu sprechen. Leider war dieser auch in den letzten Tagen etwas eigenartig gewesen. Es war schon mehr als verwunderlich, dass Sesshomaru so lange in der Arbeit war, während Toga daheim oder unterwegs war.

Seine Mama war auch immer öfters unterwegs nach ihrer Arbeit und so konnte er sie auch nicht fragen. Immer mehr beschlich ihn das Gefühl, dass all das irgendwie zusammen hing. Wieso dies so war, würde er bald schon heraus finden. Das alles kam ihm sehr suspekt vor und er wollte wissen, was los war. Deshalb begann er einfach bei seinem Bruder nach zu forschen.

“Sess... darf ich reinkommen?”, fragte er, nachdem er angeklopft hatte.

“Komm rein”, kam es gedämpft vom Älteren. Inu Yasha folgte den Worten und musterte seinen Bruder. Er war erschöpft und doch lächelte er. “Was kann ich für dich tun?”, wollte Sesshomaru direkt wissen.

“Nun... du bist in letzter Zeit nur noch am Arbeiten...”, begann der Jüngere und setzte sich zu ihm ans Bett. “Mach dich damit nicht so kaputt, Großer.”

Die Sorge hatte er herausgehört, weshalb er seinen jüngeren Bruder gleich beruhigte: “Mir geht es gut... ich bin nur müde, weil es mehr Arbeit ist, als ich gedacht habe.”

Dieses Geständnis klang ehrlich und Inu Yasha seufzte. “Wieso warst du nicht auf Kagomes Geburtstag? Sie hat auf dich gewartet... du hättest wenigstens absagen können”, kam es direkt über seine Lippen. Der Vorwurf war berechtigt und Sesshomaru erinnerte sich an den Tag zurück.

Sein Herz verkrampfte sich dabei und gequält schloss er die Lider. “Ich habe es einfach... vergessen”, sprach er die halbe Wahrheit aus und seufzte. “Ist sie sehr wütend auf mich?”

“Eher enttäuscht... du hast sie einfach vergessen und seitdem habt ihr noch nicht mal ein Wort miteinander gewechselt...”, seufzte Inu Yasha. “Ich weiß zwar nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber seit deinem Geburtstag ist euer Verhältnis so angespannt... du solltest das klären”, bat er schließlich seinen großen Bruder.

Schwach nickte dieser und schluckte. “Ich weiß nicht wie ich anfangen soll... ihre Worte waren irgendwie klar, doch irgendwie auch nicht... ich bin etwas überfordert mit dieser Situation”, gestand er und sein kleiner Bruder sah ihn mit großen Augen an. Seine Gedanken überschlugen sich.

“Was in Kamis Namen ist nur vorgefallen, dass es dich überfordert?!”, rief er aus und Sesshomaru seufzte.

“Einige Dummheiten... Falsche Wortwahl und... Angst sie als Freundin zu verlieren”, kam es kurz und knapp von ihm. Er wollte seinen Bruder nicht zu sehr belasten, weshalb er das Thema Sex immer noch verschwieg.

“Ehrlich, Sess... rede offen mit ihr... egal wie falsch deine oder ihre Worte waren... ihr seid doch sonst immer ein Herz und eine Seele gewesen”, meinte Inu Yasha aufmunternd.

Nickend schluckte Sesshomaru. “Du hast Recht... ich werde es versuchen... ich weiß nur noch nicht wann und wie”, seufzte er und seine Worte klangen aufrichtig.

“Falls ich helfen kann, dann werde ich das auch tun, Sess”, bestärkte Inu Yasha ihn ein wenig. Damit konnte der Ältere wenigstens etwas lächeln.

Sobald es bei Mama und Papa es bergauf geht, werde ich mit Kagome reden, auch wenn sie bis dahin mich hassen könnte., beschloss Sesshomaru und gemeinsam mit seinem Bruder machten sie das Abendessen. Schließlich kamen ihre Eltern bald nach Hause und sie wollten sie überraschen.

“Ihr seid wirklich süß”, kicherte Izayoi einige Zeit später an der Küchentür.

“Mama”, kam es erfreut von Inu Yasha und er schloss sie in seine Arme. Sesshomaru lächelte und blickte zu seinem Vater. Auch er musste lächeln, doch wirkte es eher traurig. Später würde der Ältere näheres erfragen, doch jetzt wollte er die Zeit mit der Familie verbringen.

Gemeinsam aßen sie zu Abend und machten es sich bei Tee und Gebäck gemütlich. Dabei sahen sie sich eine Komödie an und entflohen auf diese Weise dem Alltag. Zum Glück bekam Inu Yasha nicht mit, dass seine Eltern nicht ganz bei der Sache waren. Viel zu viel ging es beiden durch den Kopf.
 

Die nächsten Tage zogen an der kleinen Familie vorbei. Inu Yasha war mit seiner Clique unterwegs. Sesshomaru vertrat seinen Vater in der Firma, während Izayoi und Toga bei einigen Instituten waren. Jede freie Minute sah der Ältere auf sein Handy, doch keine Nachricht war darauf. Weder von seiner Mama, noch von seinem Papa. Dadurch war er etwas unkonzentrierter, doch Keitaro half ihm den Überblick zu behalten.

“Sess... was ist los?”, fragte der Schwarzhaarige ihn schließlich und der Angesprochene zuckte zusammen.

“Papa hat sich noch nicht gemeldet wegen dem Termin morgen, ob er diesen wahrnimmt, oder ob ich mich darauf vorbereiten soll”, erfand er schnell eine Lüge.

“Oh... ich gehe davon aus, dass wir das auch gemeinsam durchgehen. Dann sind wir vorbereitet und wenn Toga doch da ist, haben wir nichts verloren”, erklärte Keitaro lächelnd und Sesshomaru nickte. Auch wenn er es bereits schon alles vorbereitet hatte, so brauchte er eine Ausrede.

Schließlich wollten seine Eltern nicht, dass ihre privaten Probleme die Runde machten. Er selbst fand es nicht korrekt, denn sie hätten wenigstens Inu Yasha und ihre Freunde Rina und Keitaro einweihen können. Das hätte mit Sicherheit nicht nur ihm die letzten Wochen erleichtert, doch respektierte er ihren Wunsch.

Die nächste Stunde verbrachte er damit, den Termin mit Keitaro vorzubereiten. Natürlich behielt er dabei sein Handy im Auge. Die Nachrichten seiner Mutter ignorierte er. Auf sie hatte er in den letzten Wochen absolut keinen Nerv gehabt. Zum Glück war Kaito entgegenkommend und hatte ihm “frei” gegeben. Der Mann war durchaus verständlicher, dass für Sesshomaru im Moment die Uni und die Firma an erster Stelle standen. Kimiko wollte dies nicht einsehen.

Auch wenn sie gerne auf ihr Recht gepocht hätte, so hinderte ihr neuer Mann sie daran. Dafür würde Sesshomaru seinem Stiefvater ewig dankbar sein. Seine Gedanken schweiften wieder ab und er hoffte nur noch, dass sein Papa anrufen würde und Entwarnung gab. Doch das passierte nicht. Das Gegenteil traf ein.

Der Anruf riss Sesshomaru den Boden unter den Füßen weg und er hatte alles aufbringen müssen, um nicht die Fassung zu verlieren. Da er glücklicherweise alles schon erledigt hatte, nahm er sich für den Rest des Tages frei. Sofort fuhr er zu Inu Yasha nach Hause, um ihn einzupacken und zu seinen Eltern zu fahren. Er musste es jetzt erfahren, denn die Lüge, dass alles in Ordnung war, würde der Jüngere bald nicht mehr glauben.

“Sess”, kam es überrascht von Inu Yasha, als sein älterer Bruder untypischer Weise früher Heim kam.

“Inu... komm bitte mit”, war das Einzige was er über die Lippen brachte. Ausgerechnet heute war auch Kagome bei ihnen und so musste er auch sie notgedrungen mitnehmen.

Beide sahen ihn geschockt an, als sie synchron fragten: “Was ist los?”

Sesshomaru schluckte hart und atmete tief durch ehe er antwortete. “Mama ist im Krankenhaus und ihr Zustand ist ernst”, seine Stimme zitterte ein wenig, doch klang er noch gefasst. Es wäre keinem geholfen, wenn er die Fassung verlor, deshalb versuchte er diese aufrecht zu erhalten. “Alles andere soll sie dir selbst erklären... bitte, lasst uns hinfahren.”

Auch wenn beide nichts verstanden, so zogen sie sich wärmer an und gemeinsam verließen sie das Haus. Kaum waren sie im Auto, schon fuhr Sesshomaru los.

Missverständnis!?

Im Moment war der Ältere zwiegespalten. Einerseits war er Kagome dankbar, dass sie da war. Andererseits wollte er sie nicht mit hinein ziehen. Auf die Fragen seines Bruders ging er nicht ein, dafür beschleunigte er den Wagen und wenig später standen sie am Parkplatz des Krankenhauses. Sofort stiegen die Drei aus und Sesshomaru führte sie hinein. Drinnen fragte er nach der Zimmernummer und zusammen begaben sie sich dorthin.

Inu Yasha wurde immer nervöser, da er sich nicht im Ansatz ausmalen wollte, was hier gespielt wurde. Unbewusst hielt er vor der Tür die Luft an. Eigentlich hätten sie nicht hier sein müssen, keiner von ihnen. Kagome hatte beide Brüder beobachtet. Auch wenn der Ältere versuchte seine Gefühle zu verbergen, so konnte sie dennoch in ihm lesen. Er war angespannt, müde und verzweifelt. Fast automatisch, nahm sie seine Hand und drückte diese, ehe sie auch Inu Yashas sanft drückte.

Beide blickten zu ihr und kurz lächelte sie die Brüder an. “Geht hinein... ich warte hier auf euch”, meinte sie und wollte die Hände loslassen, doch Sesshomaru verschränkte seine Finger mit ihren.

“Bitte bleib... ich wüsste nicht wie ich dir oder deinen Eltern davon erzählen sollte”, kam es ehrlich von ihm und sie nickte schließlich. Ihre gemischten Gefühle stellten sie hinten an, denn es gab jetzt wichtigeres.

Inu Yasha war derjenige, der anklopfte. Einen Moment war Stille, ehe die Tür aufging. Toga sah überrascht seinen jüngsten Sohn an. Er schluckte und ging zur Seite, damit die Besucher eintreten konnten. Izayoi saß im Bett und versuchte zuversichtlich zu lächeln. Sie wollte niemanden beunruhigen und zeigte zu den Stühlen am Fenster.

“Setzt euch doch”, bat sie, doch keiner war gewillt dies zu tun. Inu Yasha kam direkt auf das Bett zu und umarmte seine Mama. Er wusste nicht was er sagen sollte. Toga blickte in der Zeit aus dem Fenster und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Kagome blieb an Sesshomarus Seite und grüßte Izayoi mit einem Lächeln.

“Entschuldigt, dass ihr meinetwegen hier her kommen musstet”, begann die Schwarzhaarige, aber Inu Yasha schüttelte den Kopf.

“Was ist los, Mama? Sess wollte mir nichts sagen”, meinte er und der Genannte blickte zur Seite. Sichtlich überfordert damit es seinem Bruder zu erklären.

“Ich wollte nicht, dass es einer von euch mitbekommt... Sess hat es durch Zufall heraus gefunden und ich bat ihn zu schweigen”, erklärte sie wahrheitsgemäß seinem Sohn. “Sei nicht böse auf ihn... er hat nur meinen Wunsch erfüllt.”

Kurz nickt Inu Yasha, jedoch blieb sein Blick auf seiner Mama. Diese atmete noch einmal durch und begann zu berichten: “Kurz nach unserem Hochzeitstag fühlte ich mich müde und schwach... ich bin daraufhin zum Arzt gegangen und dieser stellte eine Krankheit fest. Erst war es nicht so schlimm und es ging mir auch schon bald besser, doch Ende Oktober wurde mir plötzlich schwindelig und ich wurde ins Krankenhaus gebracht.”

Kagome sah zu Sesshomaru auf, der seinen Blick stur auf das Fenster gerichtet hatte, doch hielt er ihre Hand fest. Als Izayoi weiter erzählte, verkrampfte er wieder. “Dein Vater wusste nicht was er tun sollte und hat Sess angerufen. Er kam sofort zu uns und hat mit den Ärzten gesprochen. Half deinem Vater nicht aufzugeben”, lächelte sie sanft ihren Ziehsohn an und streichelte über Inu Yashas Hand.

“Sess... meinte es sei schlimmer”, murmelte der Jüngere und Izayoi nickte.

“Wir wollten es nicht wahrhaben, aber...”, sie brach ab und schloss kurz die Augen.

“Die Wahrheit ist... Iza hat einen Tumor... einen bösartigen...”, beendete Toga ihren Satz und versuchte gefasst zu wirken.

“Ein Spezialist sollte die Tage herkommen und danach wissen wir, ob noch eine Chance besteht”, erklärte Sesshomaru und blickte zu Inu Yasha. Dessen Augen waren weit aufgerissen und er konnte es nicht glauben, was seine Familie gerade erzählte.

“Nein... unmöglich... Mama”, kam es fassungslos von ihm und er blickte zu Izayoi. Sie jedoch lächelte.

“Mach mir keine Gedanken, mein Kleiner... Es wird alles gut”, lächelte sie ihn an. Auch wenn es Inu Yasha nicht ganz glaubte, wollte er seine Mama unterstützen. Kagome blinzelte ihre Tränen weg, ehe sie das Wort ergriff.

“Wieso habt ihr uns das nur verschwiegen? Wir hätten euch helfen können.”

“Ich wollte keinen beunruhigen, Kago...”, kam es ehrlich von Izayoi. “Denkst du... du könntest mit deinen Eltern die Tage herkommen, damit ich dies ihnen persönlich sagen kann?”

“Natürlich... ich werde sie gleich am Wochenende herbringen”, bestätigte Kagome leicht lächelnd.

“Ich danke dir dafür.” Etwas erschöpft lehnte sich Izayoi nach hinten und atmete durch. “Ich weiß... es ist ein Schock für euch, doch seid so gut und denkt nicht zu viel darüber nach”, bat sie alle, doch ihre Worte galten wohl am ehesten Toga. Sie kannte ihren Mann und wusste, dass er sich wohl am meisten sorgen würde.

“Wir versuchen es, Mama”, meinte Sesshomaru und ließ Kagomes Hand los. “Ich hole uns etwas zu trinken”, erklärte er und stumm nickte Toga.

Die junge Hirugashi wollte diesem folgen, doch hielt sie inne und blieb ebenfalls im Zimmer. Nach wie vor war sie unsicher, wie sie mit ihm umgehen sollte. Gedankenverloren spielte sie mit ihrer Kette. Toga hatte einen Stuhl an das Bett gestellt und setzte sich zu seiner Frau. Sie schenkte ihm ein Lächeln und verschränkte ihre Hand mit seiner.

“Eine hübsche Kette”, wechselte Izayoi schließlich das Thema, denn sie wollte diese betrübte Stimmung beseitigen.

“Wie?!”, fragte Kagome verwirrt.

“Deine Kette... ist sehr hübsch...”, erklärte die kranke Frau und die junge Dame nickte.

“Das stimmt... habe ich zum Geburtstag von einem Unbekannten bekommen”, meinte sie ehrlich und kam näher. Izayoi besah sich das gute Stück und staunte.

“Ein Vergissmeinnicht... wie romantisch... und warum weißt du nicht von wem es ist?”, wollte diese interessiert von der jungen Frau wissen.

“Äh... ja...”, begann Kagome, doch Inu Yasha unterbrach seine beste Freundin.

“Ich habe das Geschenk vor der Haustür gefunden.”

“Oh... das ist sehr wertvoll, vor allem wegen der Bedeutung der Blume... diese kennst du, oder?”, fragte Izayoi und sah an Kagome vorbei, denn Sesshomaru kam wieder zurück.

“Ja... es steht für ewige Liebe”, lächelte die Jüngste im Raum und wirkte verträumt.

Sie hat also mein Geschenk bekommen., dachte er sich und lächelte, doch im nächsten Moment erstarrte er, als er Kagomes Worte hörte.

“Trotzdem war es feige... einfach so das Geschenk vor der Tür ab zu legen... so jemand weiß sicher nicht was es wirklich bedeutet”, sprach sie ihren Gedanken, den sie seitdem immer wieder hatte, laut aus.

Nahezu gequält musste Sesshomaru die Augen schließen, um seine Fassung wieder zu bekommen. Natürlich blieb Izayoi es nicht verborgen. “Vielleicht hatte derjenige den Mut verloren, oder ihm kam etwas wichtiges dazwischen”, versuchte sie deshalb die Jüngere zum Nachdenken zu bewegen. Schließlich wusste sie, dass ihr Sohn, nur wegen ihr, nicht zu der Feier konnte.

“Die Person hätte sich danach wenigstens melden können”, meinte sie betrübt und seufzte. “Egal... ich trage die Kette, weil sie schön ist und nicht wegen ihrer möglichen Bedeutung.”

Der ältere Ashidasohn biss sich auf die Unterlippe. Mit diesem Geschenk wollte er ihr eigentlich seine Liebe gestehen, doch alles lief schief. Feige... da hat sie wohl Recht... ich war sehr feige und bin es immer noch., dachte er sich und schluckte seine Emotionen hinunter. Diese hatten hier nichts verloren. Irgendwann würde er es ihr sagen. Zu mindestens wollte er es zu Weihnachten erneut versuchen. Leise räusperte er sich und lächelte.

“Habe für jeden sein Lieblingsgetränk geholt”, meinte er und verteilte diese. Erneut wirkte er etwas distanziert auf Kagome, doch schwieg sie darüber. Sie wusste, dass es ihn die letzten Wochen sicher viel Kraft gekostet hatte, all das für sich zu behalten und am Ende nicht zu wissen, wie lange es gut gehen würde.
 

Seitdem wurden alle wichtigen Personen eingeweiht und die Tage vergingen. Weihnachten stand vor der Tür. Izayoi durfte für die Feiertage nach Hause und danach würden sie die Behandlung beginnen. Eine geringe Chance bestand für sie und diese wollte sie wahrnehmen. Denn ob mit dieser Möglichkeit oder ohne, das Ergebnis würde auf das gleiche hinauslaufen. Daher klammerte sie sich an diesen kleinen Funken Hoffnung.

Auch wenn Sesshomaru dieses Weihnachten mit seiner Familie verbringen wollte, musste er leider die Feiertage zu seiner Mutter. Er konnte sie nicht mehr auf nächstes Mal vertrösten. Dementsprechend war seine Laune im Keller. Zum Glück war auf seine Mutter wahrlich verlass. Zu mindestens in der Hinsicht, dass sie mal wieder auf einer Party war, anstatt zu Hause zu sein.

Dies nutzte der junge Mann auch aus. Er hatte für Kagome eine Haarspange mit einem Vergissmeinnicht anfertigen lassen. Diesmal wollte er es wirklich durch zu ziehen und ihr alles gestehen. Mittlerweile brachte ihn die Ungewissheit um den Verstand und raubte ihm viel zu oft den Schlaf. Auch wenn die meisten Frauen seine Nähe suchten, so wollte er nur sie alleine.

Nur sie besaß sein Herz und nur ihr würde es gehören. Das wurde ihm seit seinem Geburtstag immer bewusster. Jedoch hatte er auch Zweifel, ob sie genauso fühlen würde. Vor allem, konnte sie ihm verzeihen, dass er so lange schwieg. All diese Fragen quälten ihn und deshalb wollte er Antworten. Egal wie schmerzhaft diese werden könnten. Sein worse case war schließlich, dass sie ihn auslachen würde und nicht genauso fühlte wie er.

Sesshomaru machte sich auf den Weg zum Waisenhaus. Wie das Jahr zuvor feierten seine Familie und die Higurashis mit den Kindern dort. Kagome hatte gewöhnlich immer Fotos ihm geschickt, wenn er nicht dabei war. Deshalb hoffte er, sie würde ihn erneut anschreiben. Schließlich war ihr Kontakt in letzter Zeit nur noch, wenn sie sich flüchtig sahen. Vieles stand zwischen ihnen und genau das wollte er endgültig bereinigen.

Es hatte lange gedauert, bis er sich eingestanden hatte mehr für sie zu fühlen und mindestens genauso lange hatte es nun gebraucht, um Mut zu fassen. Auf dem Parkplatz des Waisenhauses ließ er sein Auto zurück und atmete tiefer durch. Dieses Mal wollte er es nun durchziehen und ihr alles sagen. Egal wie sie darauf reagiert, er würde es akzeptieren.

Noch einmal atmete er durch und ging zum Eingang. Erst wollte er klingeln, doch dann wäre die Aufmerksamkeit auf ihm und das wollte er eigentlich vermeiden. Kurz überlegte er und klopfte an. Keine Reaktion folgte, weshalb er es erneut versuchte. Das hören sie wohl nicht., kam es ihm in den Sinn und legte gedankenverloren die Hand auf die Türklinke. Da diese plötzlich aufging, blinzelte er und betrat das Gebäude.

Im Inneren hörte er bereits die fröhliche Musik, die scheinbar im Hintergrund lief. Bei dieser musste er die Augen verdrehen, denn das tat wahrlich nach einer Weile in seinen Ohren weh. So gut es ging blendete er diese aus und versuchte herauszufinden, wo sie war. Da er nicht sicher war, zückte er sein Handy und wählte Kagomes Nummer.

Sein Herz schlug schneller und er war nervös. Würde sie überhaupt rangehen?, dachte er sich dabei. Die Freizeichen ertönten und mit jedem, der zu hören war, wurde er nur noch aufgeregter. Bitte geh ran, Kago., bat er innerlich, doch nur ihre Mailbox meldete sich. Sogleich legte er auf und wählte erneut. Auch diesmal nur die Mailbox.

Bevor er noch ein drittes Mal anrief, atmete er durch und überlegte, ob er eine Nachricht hinterlassen sollten. Schließlich entschloss er sich dafür. Sofort rief er sie wieder an und schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln. Als die Mailbox ranging, begann er: “Hey Kago... ich weiß... es ist komisch, dass ich dich anrufe, doch ich... glaube wir sollte über das Geschehene reden. Sobald du das abhörst, ruf mich bitte an. Ich komme zu dir und wir... sprechen darüber. Bis hoffentlich gleich.”

Danach legte er auf und lächelte für einen Moment. Er hatte den ersten Schritt getan. Nun wollte er auch gehen, denn er konnte nicht der Feier beiwohnen, ohne vorher mit ihr gesprochen zu haben. Jedoch wurde er hellhörig als er Kagome hörte. Unbewusst ging er näher an die Tür, die nur angelehnt war und horchte wieder auf.

“Koga-kun, lass den Unsinn”, lachte sie auf und alle anderen schienen auch eher amüsiert zu sein. Unsicher schluckte Sesshomaru und beschloss doch hinein zu sehen. Doch was er sah, gefiel ihm absolut nicht.

Die Beiden waren in einer vertrauten Umarmung und blickten sich an, so als würden sie sich gleich küssen. Leise knurrte Sesshomaru und schloss lieber die Augen. Das wollte er nun wirklich nicht sehen. Es kostete ihn all seine Beherrschung wieder zu gehen. Am liebsten hätte er Kagome aus dieser Umarmung gezerrt und sie an sich gedrückt. Sie hat sich für einen anderen entschieden. Wieso habe ich auch nur so lange gezögert., schimpfte er mit sich.

Am Steuer fuhr er sofort los und ohne groß darüber nach zu denken kam er nach einiger Zeit zu Hause an. Er hatte weder den Nerv, noch die Lust direkt zu seiner Mutter zu fahren. Zumal sie eh nicht mitbekommen würde, dass er nicht da war. In seinem Zimmer fegte er erstmal alles von seinem Schreibtisch und ließ seine Wut auf diese Weise frei. Was anderes blieb ihm im Moment nicht übrig.

Sein Herz schmerzte, sein Verstand malte sich alles Mögliche aus und seine Wut nahm zu. Erst als er auch die Kommode gewaltsam umgeworfen hatte, konnte er einigermaßen klar denken. “Fuck... die Mailbox... Nachricht”, erinnerte er sich und holte schnell sein Handy heraus. Er hoffte so sehr, dass sein Bruder ihm helfen würde, diese von Kagomes Handy zu löschen.

Eilig wählte er die Nummer von Inu Yasha. Wenigstens er musste es hören und ihm helfen. Es dauerte etwas, doch der Jüngere ging ran: “Hey, Großer.”

“Hallo Inu... ich brauche dringend deine Hilfe...”, kam Sesshomaru direkt auf den Punkt. Verwirrt zog sein Bruder eine Augenbraue hoch und blickte in den Wohnraum. Er hatte sich abseits gestellt, um telefonieren zu können.

“Was ist los?”

“Ich habe eine Dummheit begannen und du musst diese bereinigen”, sagte er sofort und Inu Yasha blinzelte.

“Was hast du angestellt?”

“Ich habe Kagome angerufen... mehrmals und auf die Mailbox was dummes gesagt... kannst du das eventuell löschen, bevor sie diese Nachricht hört?”

“Was hast du darauf gesprochen?”, wollte der Jüngere genauer wissen. Schließlich wollte er das Vertrauen zu Kagom nicht deshalb verlieren. Sesshomaru überlegt und erfand kurzerhand eine Notlüge, denn er wollte Kagomes Glück nicht im Weg stehen, auch wenn sie dieses an der Seite eines anderen haben würde. Mit dieser Lüge überzeugte er seinen kleinen Bruder ihm zu helfen.

“Ich schulde dir einen Gefallen, Inu”, meinte der Ältere.

“Das tust du... ich habe es gelöscht und auch deine Anrufe... auch wenn ich das ungern tue, aber du wirst deine Gründe haben”, meinte Inu Yasha.

“Danke dir vielmals... du rettest mich”, lächelte Sesshomaru. Und Kagos Glück., ergänzte er in Gedanken und wünschte seinem kleinen Bruder noch ein schönes Fest. Er selbst ging eiskalt duschen, nur um danach zurück zur Wohnung seiner Mutter zu fahren.

Für den Moment brauchte er Abstand zu Kagome. Er musste sich überlegen, wie er das tun sollte, obwohl sie die beste Freundin seines Bruders war. Doch das würde er schon hinbekommen. Irgendwie und irgendwann., hielt er daran fest und machte sich auf den Weg zu seiner Mutter.
 

Was Sesshomaru jedoch nicht sehen wollte, hätte ihm sicher einiges erspart, denn Kagome hatte Koga nicht geküsst. Sie hatten nur rumgealbert. Schließlich war Koga mit Ayame zusammen. Alle zusammen spielten ein Spiel und das war die Aufgabe gewesen, die sie vollführt hatten. Daher lachten auch alle eher darüber. Besonders die Kinder fanden diese Darbietung großartig.

Selbst Inu Yasha fand es sehr amüsant, wie beide agierten. Als er sich etwas zu trinken holen wollte, klingelte sein Handy. Überrascht darüber ging er in den Nebenraum und lächelte, als er Sesshomarus Namen auf dem Display sah. Deshalb ging er auch fröhlich ran. Doch wie das Telefonat verlief, gefiel ihm absolut nicht.

“Inu... bitte... ich hatte gerade miese Laune und habe diese ausgerechnet bei Kagome ausgelassen... kannst du das bitte löschen?”, kam es verunsichert von dem Älteren. Notgedrungen ließ sich Inu Yasha breitschlagen es zu tun. Da er genau wusste, dass Kagome ihr Handy in der Tasche hatte und diese in den nächsten Minuten nicht brauchte, löschte er kurzerhand die Spuren.

Dem Drang die Nachricht abzuhören, wiederstand er jedoch. Auch wenn er ahnte, dass sein Bruder nicht ganz ehrlich war, so hatte er immer einen Grund gehabt. Zudem hatte der Jüngere nun auch einen Gefallen gut bei seinem Bruder. Das war durchaus nützlich.

Nach dem Telefonat kehrte er zurück in die Runde. Es war nun Zeit für die Weihnachtsgeschichte. Auch wenn man in Japan damit nicht viel anfangen konnte, so wollte Toga ein Stück seiner Kindheit teilen. Izayoi erfreute es sehr, dass ihr Mann diese vorlas. Wenigstens für diese paar Tage sollte die Zeit einfach stehen bleiben. Nichts hatte mehr eine Bedeutung. Nur ihre Familie, ihre Freunde und das Lachen der Kinder erfüllten die Schwarzhaarige.

Daraus schöpfte sie neuen Mut und neue Hoffnung. Sie würde gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Söhnen kämpfen, bis es nicht mehr ging. Das stand für sie fest. Verträumt lauschte sie der Stimme ihres Liebsten und lächelte, denn er war ein sehr guter Geschichtenerzähler.

Danach gab es Bescherung für die Kinder. Natürlich hatten sie alle zusammen gelegt und ihnen alles Notwendige besorgt. Von Kleidung bis hin zum Spielzeug war alles vertreten. Je nachdem was die Kleinen am meisten benötigten, bekamen sie dieses zum Fest.

Die Freunde beschenkten sich ebenso unter sich. Sie hatten sich spezielle Freundschaftshalsketten besorgt, nur Kagome bekam einen Anhänger, da sie die Kette von ihrem Geburtstag immer trug. Passend zu ihnen gewählte Symbole. So hatte Koga Klauenspuren an seinem, Ayame eine Blüte, Inu Yasha ein Schwert, Kagome einen Bogen, Miroku einen Stab und Sango einen Bumerang.

All diese waren Unikate für sich und auf der Rückseite des Anhängers waren ihre Anfangsbuchstaben, als Zeichen ihrer Freundschaft, denn sie wusste, dass Sango und Miroku am Ende der Mittelschule umziehen würden. Ihr Ziel war Osaka, da ihre Eltern versetzt wurden. Koga und Ayame würde ein Austauschjahr in der Oberstufe mit Südamerika machen. Mit den Anhängern wären die Freunde immer miteinander verbunden.

“Damit hat jeder etwas bei sich, das dem anderen gehört”, lächelte Ayame und sie besiegelten ihre Freundschaft erneut.

“Egal was passiert, wir halten zusammen”, kam es von Sango und Mirko nickte.

“Einmal die Woche telefonieren wir alle gemeinsam, ein hoch auf die Technik”, grinste Koga und Inu Yasha lachte.

“Freunde auf ewig”, grinste Kagome und berührte das Vergissmeinnicht. Seit einiger Zeit wünschte sie sich, dieses von Sesshomaru bekommen zu haben, doch leider sprach er sie nicht darauf an. Nachdem sie erfuhr, dass er wegen Izayoi ihren Geburtstag verpasst hatte, wollte sie nichts sehnlicher, als mit ihm zu reden.

Jedoch ließen die Zeit und die Umstände dies nicht zu. So fuhr sie mit ihrer Familie nach Hause. Auch wenn sie ein schönes Fest hatte, so vermisste sie ihn sehr. Seufzend stellte sie fest, dass er sie weder angeschrieben, noch angerufen hatte. Bin ich ihm egal geworden?, geisterte es in ihrem Kopf umher.

Krankenhausaufenthalt

Die Weihnachtstage verliefen viel zu schnell und das neue Jahr wurde diesmal anders gefeiert. Sonst waren die Ashidas bei den Higurashis zu Besuch, doch diesmal blieben sie zu Hause. Ein gemütlicher Familienabend folgte, nur mit dem Unterschied, dass Sesshomaru und Inu Yasha kochten, während Izayoi und Toga sich ausruhten.

“Ich hoffe Weihnachten war auch bei dir schön, Sess”, wollte sich seine Mama bei ihm erkundigen. An die Feiertage dachte er lieber nicht zurück, sonst würde sicher etwas zu Bruch gehen.

“Wie immer”, zwinkerte er. “Wobei Kaito diesmal gekocht hatte und Mutter nur am Nörgeln war, dass er Rindfleisch und nicht Hühnchen geholt hat.”

Daraufhin mussten alle lachen. Wie so oft verschwieg der ältere Sohn, dass er den ersten Tag alleine verbrachte. Dafür wurden die anderen beiden Tage lustiger. Zu mindestens seit sein Stiefvater bei Kimiko eingezogen war. “Und er hält es mit ihr aus?”, fragte Toga lachend.

“Mehr oder weniger”, grinste Sesshomaru. “Er ist nicht dumm, doch hat er sie auch im Griff.” Während sie alles auf den Tisch stellten berichtete er noch: “Die nächste Zeit sind sie im Ausland. Sie hat einige Shootings und wenn es so weiter läuft kommen sie im Mai erst wieder.”

“Das ist toll, dann kannst du deine Wochenenden wieder mit uns verbringen”, strahlte Inu Yasha und grinste.

“Wenn es passt, dass wir die Aufträge aufgearbeitet haben, dann gern”, erklärte der Ältere. Toga dankte seinem Sohn jeden Tag dafür, dass er bereits die Führung und die volle Verantwortung von ihm annahm. Die letzten Wochen haben dem Vater gezeigt, dass die Zeit das wertvollste Gut war, welches sie besaßen.

“Du solltest dennoch nicht so viel Arbeiten, Sess... genieße deine Jugend, dein Studium soll doch nicht leiden”, schimpfte Izayoi.

“Mach dir keine Sorgen, Mama. Ich nehme nur die Aufträge, die ich schon machen kann und in der Uni ist alles bestens. Vor allem kann Papa so häufiger bei dir sein”, lächelte er und küsste sanft Izayois Stirn, als er ihr einen Tee brachte. Sie dankte ihm und freute sich ihren ältesten Sohn wieder so zu erleben. Oft versteckte er seine Gefühle, doch seit einiger Zeit zeigte er sie offen.

“Doch nun lasst uns essen!”, meinte Toga. Wie auf das Stichwort knurrte schon Inu Yashas Magen und er grinste.

“Essen, eine sehr gute Idee!”, rief er aus und so unterhielten sie sich weiter. Das Mahl wurde jedes Mal besser und die Mama der Jungs war sehr stolz auf diese.

Das Abendessen verlief sehr harmonisch und sie hatten viel gelacht. Während Toga abräumte, hatte Inu Yasha Tee gemacht und Sesshomaru holte das Gebäck hervor. Damit machten sie es sich auf dem Sofa gemütlich und sahen sich Izayoi Lieblingsfilm an. Sie hatten noch etwas Zeit bis das neue Jahr bei ihnen anfangen würde.
 

Nach dem jährlichen Gang zum Tempel, um sich etwas für das Jahr zu wünschen, brachte Toga seine Frau in die Klinik. Dort hatte sie ein privates Zimmer, denn ihr Mann wollte, dass sie sich auch erholen konnte. Die Therapie würde einige Monate dauern und alle hofften, dass diese anschlagen würde. Natürlich war es kostspielig, doch das war Toga egal, solange es eine Möglichkeit gab, sollte Izayoi diese erhalten.

In den ersten Wochen wechselten sich alle etwas ab, damit sie nicht zu lange alleine war. Vormittags war Rina bei ihrer besten Freundin und sie lasen viel oder machten neue Stickereien und natürlich sprachen sie auch über Alltägliches. Gegen Mittag ging die Braunhaarige, da sie Souta abholen musste. Zu dem Zeitpunkt war Sesshomaru bei seiner Mama, denn seine Uni ging meist bis 13 Uhr.

Was jedoch die Eltern nicht wussten, hatte er dies alles mit seinem Professor besprochen, dass er dadurch ein paar Stunden bei Izayoi sein konnte. Meist blieb er bis 15 Uhr und wurde dann von Inu Yasha abgelöst. Danach fuhr Sesshomaru in die Arbeit, um seinen Vater zu entlasten und arbeitete auch die Uniunterlagen nach, die ihm der Professor freundlicherweise per Mail zukommen ließ.

Toga war oft ab 17 Uhr, manchmal ab 18 Uhr bei seiner Frau und blieb bis spät in die Nacht. Sesshomaru holte Inu Yasha gegen 20 Uhr ab, damit ihre Eltern auch etwas Zeit für sich hatten. Ab und an war auch Kagome mit Inu Yasha bei Izayoi und das gefiel der älteren Frau sehr. Sie hatte immer gehofft, dass Kagome mit Sesshomaru zusammen kam, doch irgendwie sah es nicht danach aus.

Aus diesem Grund fragte sie bei ihrem ältesten Sohn nach: “Du hast es ihr immer noch nicht gesagt?”

“Nein”, kam es ruhig über seine Lippen.

“Warum nicht?”

“Es... ist komplizierter, Mama... sie... hat einen anderen und ich will mich nicht aufdrängen”, erklärte er und seufzte. “Solange sie glücklich ist, bin ich das auch.”

Verwirrt blinzelte Izayoi. “Wie?! Hat sie dir das gesagt, oder wie kommst du darauf?”, wollte sie nun wissen, denn sie konnte es nicht glauben. Rina hätte ihr das sicher gesagt, wenn dem so wäre.

“Ich habe die beiden gesehen... da musste ich nicht nachfragen... es ist okey, Mama... ich habe zu lange gezögert, also mein Fehler... doch nun lass uns lieber über was Schöneres reden.”

“Sess... nur weil du etwas gesehen hast, muss dem nicht so sein... bitte rede mit ihr und gewinne dadurch Klarheit”, kam es von ihr, doch er schüttelte den Kopf.

“Es war deutlich genug... eine noch deutlichere Abfuhr würde nur noch mehr schmerzen und das kann ich im Moment nicht verarbeiten”, nuschelte er und seine Mama seufzte. Er war genauso stur wie sein Vater. Jedoch würde sie nicht aufgeben, sie würde Kagome fragen, ob das so ist wie Sesshomaru denkt.

Die restliche Zeit sprach Izayoi offen mit ihrem Sohn, sollte der Fall eintreffen, dass es aussichtslos wäre. Mit Toga konnte sie im Augenblick nicht darüber reden. “Mama... es ist noch etwas früh, aber ja... ich werde auf Papa und Inu aufpassen...”, lächelte Sesshomaru und küsste die Stirn von ihr. “Gib noch nicht auf, hörst du.”

“Natürlich nicht, nur ist es mir wichtig, dass ihr auf euch aufpasst und zusammen haltet... Toga tut immer so kalt und uninteressiert, aber ich weiß, dass es ihn innerlich zerstören wird”, meinte sie ehrlich und der Ältere verstand ihre Sorge nur zu gut. Deshalb versprach er ihr auch, alles zu tun, um die Familie zusammen zu halten.

Da diese Sorge sie erst einmal nicht mehr belastete, sprachen sie über die Idee was Izayoi ihrem Liebsten zum Valentinstag schenken könnte. Das konnte Sesshomaru einfach erklären und würde bei den Ärzten nachfragen, ob seine Mama für zwei Tage aus dem Krankenhaus freistellen könnte. Sollte ihr Zustand so bleiben, sahen diese kein Problem darin. Also konnten sie eine kleine Überraschung für Toga planen.
 

Der Valentinstag kam schneller als gedacht und alle lief nach Plan. Sesshomaru hatte seine Mama aus dem Krankenhaus geholt und fuhr mit ihr zur Firma. Toga starrte die Zwei verwirrt an. “Viel Spaß zusammen”, zwinkerte der junge Mann.

“Was? Wie?”, stotterte Toga, doch Sesshomaru schob ihn schon hinaus. Izayoi kicherte und erklärte ihrem Mann alles auf dem Weg nach unten zu dem Wagen.

Der junge Mann blieb zurück und lächelte. Wenigstens diesen Tag sollten seine Eltern genießen können. Schließlich wusste im Moment keiner, ob sie mehr Zeit haben würden oder nicht. Die trüben Gedanken schüttelte er beiseite und machte sich an die Arbeit. Natürlich hatte er Inu Yasha auch benachrichtigt, dass er ihre Eltern für zwei Tage in ein Hotel geschickt hat.

Das gefiel dem Jüngeren. Gemeinsam mit Kagome machte er sich auf den Weg zur Firma. Auch wenn er seine beste Freundin dazu überzeugen musste. Sie hatte Schokolade für Sesshomaru gemacht, aber sie ihm zu geben wäre vielleicht falsch. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. “Inu-kun”, kam es von ihr.

“Nichts da... gekniffen wird nicht, Kago-chan", meinte er stur und nahm sie einfach mit nach oben. “Du hast doch Schokolade für ihn, also gib sie ihm!”

“Aber...”

“Nichts aber... ihr solltet euch endlich aussprechen und das ist doch ein Anlass oder nicht?”, erklärte er und lächelte sie an. Nur widerwillig nickte sie und seufzte. Irgendwo hatte er auch Recht.

Nach einigen Momenten standen beide Teenager vor der Bürotür und Inu Yasha klopfte an. Da keine Reaktion kam, klopfte er erneut an und lugte hinein. Sein Bruder war nicht da, also ging er hinein und zog Kagome mit sich. “Wir sollte ihn nicht nerven”, kam es kleinlaut von ihr.

“Keh! Ich bin sein Bruder und du seine Freundin, also stören wir nicht”, erklärte er schlicht und sah sich im Büro um. Es dauerte ein wenig bis sie vor der Tür Stimmen vernahmen. Während Kagome nervös wurde, war Inu Yasha ganz lässig.

“... der Termin morgen wird verlegt... genau... das wäre perfekt, vielen Dank”, sprach Sesshomaru, während er durch die Tür ins Büro ging. Sogleich legte er auf und blinzelte. “Inu...”, kam es mehr als überrascht von ihm.

“Hey... wir wollten dich besuchen und vielleicht hast du Zeit mit uns essen zu gehen?”, fragte sein Bruder lächelnd.

Wir? Wen meint er mit wir?, überlegte er und blickte automatisch sich im Büro um. Kagome wurde leicht rot um die Nase, doch lächelte sie.

“Hallo, Sess”, nuschelte sie und er schluckte. Einmal atmete er tiefer durch und lächelte sie an.

“Hallo, Kago... kommt lasst uns in der Mensa etwas essen”, lud er sie ein und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Jedoch hatte Kagome vorher noch ihre Schokolade in Sesshomarus Tasche gesteckt, da sie sich nicht traute es ihm persönlich zu geben.

Der Ältere zeigte den Beiden ein wenig die Firma, während sie sich in den 15. Stock in die Mensa begaben. Kagome staunte und war sehr interessiert daran. Sie kannte zwar die Arbeit ihres Vaters, aber das alles war viel größer, als sie es vermutet hatte. Kein Wunder, dass Sess und Papa so viel arbeiten müssen., begriff sie und freute sich darauf nach ihrem Studium auch einmal in so einem Unternehmen zu arbeiten.

In der Mensa aßen und unterhielten sie sich. Sesshomaru versuchte dabei normal mit Kagome umzugehen. Auch wenn es schmerzte, so musste er drüber stehen. Nach einiger Zeit verabschiedeten sich die Freunde von ihm und er kehrte in das Büro zurück. Erschöpft ließ er sich auf den Chefsessel fallen und seufzte. Es machte ihn jetzt schon fertig, ihr so nahe zu sein und doch so fern.

Nach und nach schickte er die Mitarbeiter in den Feierabend und verließ als letzter die Firma. Im Auto warf er seine Tasche auf den Beifahrersitz und erstarrte. Es dauerte etwas bis er sich rühren konnte. Zögerlich nahm er die Schokolade in die Hand und blinzelte. Diese nahm er näher unter die Lupe und wusste nicht, was er davon halten sollte. Ihre Handschrift war unverkennbar.

Was tust du nur mit mir, Kago?, seufzte er und fuhr nach Hause. Am White Day würde er sich bei ihr revanchieren. Ihm war immer noch schleierhaft, warum sie ihm Schokolade schenkte, wenn sie einen Freund hatte. Doch das würde er hoffentlich bald heraus finden können.
 

Weitere Tage vergingen und auch Wochen. Den White Day verbrachte Toga bei seiner Frau im Krankenhaus. Ihre Werte waren schlechter geworden, weshalb sie nicht raus durfte. Inu Yasha und Sesshomaru waren an diesem Tag nicht bei ihrer Mama. Sie wollten ihren Eltern diese Zeit geben. “Sess... denkst du...”, begann der Jüngere, doch Ältere lächelte leicht.

“Egal was passiert, Inu... niemand hat hieran Schuld”, kam es ruhig von dem Älteren. “Wir müssen hoffen und beten, dass es Mama schafft und danach fahren wir alle zusammen irgendwohin und erholen uns.”

Betrübt nickte Inu Yasha. Er wusste, dass sein Bruder recht hatte, jedoch hatte er keine Ahnung was passieren wird, sollte wirklich der Ernstfall eintreffen. Um sich abzulenken, besuchten sie die Einkaufsmeile. Der Jüngere wollte später noch sich mit seinen Freunden einen Film ansehen. Sesshomaru sollte eigentlich mitgehen, doch er fand zum Glück eine Ausrede.

“Würde du Kago das hier geben?”, fragte er seinen kleinen Bruder. Dieser sah ihn blinzelnd an.

“Warum gibst du es ihr nicht?”

“Weil es sich nicht gehört... sag ihr, als Gegenleistung für die Schokolade.”

“Nur weil du es bist”, grummelte Inu Yasha und verdrehte die Augen. Er verstand es immer noch nicht, warum die Beiden sich nicht endlich aussprachen. Scheinbar war doch mehr kaputt gegangen zwischen ihnen, als er dachte. Damit verabschiedete sich der Ältere und fuhr in die Firma. Dort wollte er noch etwas aufarbeiten.

Der Teenager machte sich auf dem Weg zum Kino. Dort warteten schon Sango, Miroku, Ayame, Koga und Kagome. Letztere seufzte leicht, als sie nur ihren besten Freund entdeckte. “Hallo zusmamen”, grüßte Inu Yasha und lächelte seine Freunde an.

Sogleich machten sie sich auf den Weg hinein. Während die Freunde an der Kasse für die Naschereien standen gab Inu Yasha das kleine Geschenk an Kagome. Sie blinzelte ihn an und ehe sie fragen konnte, antwortete er bereits: “Von Sess... als Dank für die Schokolade.”

“Wirklich?”, fragte sie hoffnungsvoll und ihr Freund nickte zustimmend. Da sie nun dran waren, bestellte er was zu trinken und zu knabbern für beide. Kagome öffnete die Schatulle und lächelte. Es war ein silbernes Armband, welches zu ihrem Fußkettchen passte.

Dadurch war ihre Laune um einiges gehoben und alle zusammen verbrachten einen schönen Tag, denn nach dem Kino gingen sie noch was essen und alberten herum. Schließlich war dies auch irgendwie ein Abschied gewesen, denn Sango und Miroku würde in der nächsten Woche umziehen. Trotzdem würden die Freunde den Kontakt halten und eins stand fest, die Beiden würden zurück nach Tokio ziehen, sobald sie es können.
 

Nach diesem Tag lief alles absolut komisch ab. Toga war immer seltener bei Izayoi in der Klinik. Sie selbst war oft müde und ausgelaugt. Rina versuchte herauszufinden, warum Toga fern blieb und ihre Freundin antwortete ihr. Jedoch bat sie diese auch um Stillschweigen. Es war ihr sehr wichtig gewesen und Rina nickte zustimmend.

Inu Yasha war natürlich wütend auf seinen Vater, dass er lieber in der Firma war, als bei seiner Frau. Doch ändern konnte er es auch nicht. Egal wie sehr er seinen Vater bat, so weigerte er sich stickt. Sesshomaru beruhigte seinen Bruder einiger Maßen, doch verstand er ihn auch. Schließlich war es mehr als unbegreiflich, aber auch hier musste der Ältere den Wunsch seiner Mama respektieren.

Kagome lenkte Inu Yasha so gut sie konnte ab und zum Glück halfen Ayame und Koga ihr dabei. So waren sich jedes Wochenende unterwegs. Oft auf Partys, bei denen sich der junge Ashida fallen lassen konnte. Dabei achtete Kagome sehr genau darauf, dass er nicht zu viel trank. Sie selbst nahm nur Wasser zu sich und auch nur das, welches sie sich selbst geholt hatte.

Sesshomarus Geburtstag stand auch an, jedoch feierte er diesen nicht, denn auch er war nur noch in der Arbeit und in der Klinik. Auch wenn Izayoi ihn ausschimpfe, so musste sie diesmal seinen Wunsch akzeptieren.

“Sess... versprich mir, dass du mit Kago sprichst... ich bin mir sicher es war nur ein Missverständnis”, bat sie ihren Sohn und dieser nickte.

“Mach dir kein Gedanken... ich werde mit ihr sprechen, sobald wir genug Zeit dafür haben”, erklärte er geschickt. Izayoi seufzte und nahm seine Hand.

“Vergeudet eure Zeit nicht... niemand weiß wie lange man das Glück teilen kann”, lächelte sie ihn matt an.

“Ich weiß, Mama... es wird alles gut, versprochen”, hauchte er und küsste ihre Stirn. Inu Yasha müsste bald kommen, weshalb der Ältere gerne das Thema wechselte. Innerlich seufzte Izayoi, doch sagte sie nicht weiter dazu. Sie wollte nicht mit ihm streiten.

Der Jüngere kam nicht alleine. Er hatte Kagome mitgebracht, diese hatte etwas Gebäck für die Patientin besorgt. Sie hatte auch ein kleines Geschenk für Sesshomaru gekauft, doch wusste sie nicht, ob sie es ihm schenken dürfte. Nachdem sie sich begrüßt hatten, verließ der Ältere das Zimmer, um Tee zu holen. Für sich holte er einen Kaffee, da er gleich zur Arbeit fahren würde.

Er wollte auf Toga aufpassen, denn er hatte seiner Mama versprochen dafür zu sorgen, dass sein Papa sich nicht überarbeitete. Natürlich lenkte sich dieser damit ab, dass er nicht zu viel darüber nachdenken konnte, was passieren könnte. “Ich habe euch Tee geholt”, lächelte Sesshomaru und stellte diesen auf dem Tisch ab.

“Isst du mit uns mit?”, fragte Kagome zögerlich. Auch wenn er verneinen wollte, so konnte er es bei ihr einfach nicht. Er nickte leicht und gemeinsam speisten sie. Dabei unterhielten sie sich und lenkten Izayoi etwas ab.
 

Die nächsten Wochen vergingen und der Zustand der Schwarzhaarigen Frau wurde immer schlechter und kritischer. Während Sesshomaru und Inu Yasha fast rund um die Uhr bei ihr waren, war Toga in der Firma. Dennoch gehörten seine Gedanken nur seiner Liebsten. Auch wenn es ihm schwer fiel, so kümmerte er sich um das Tagesgeschäft. Nach wie vor wussten nur die Familien und ihre besten Freunde Bescheid.

Inu Yasha feierte seinen Geburtstag diesmal auch nicht, denn er sah darin gar keinen Sinn. Niemand konnte ihn aufheitern oder ablenken. Zu groß war seine Sorge um seine Mama und er hatte Angst, sie würde gehen, während er feierte. Das wäre absolut nicht fair gewesen. Er wollte jede freie Minute nutzen, um bei ihr zu sein.

Izayoi schimpfte ihn zwar auch, denn sie wollte nicht, dass er seine Freizeit bei ihr verbrachte. Sie wusste bereits seit einigen Wochen, dass es keine Möglichkeit mehr gab. Damit hatte sie ihren Frieden geschlossen und wollte die restliche Zeit nutzen, um alles wichtig festzuhalten. Das war ein Grund, warum Sesshomaru bei ihr war, um ihr dabei zu helfen alles zu notieren.

“Du bist der einzige, den ich darum bitten kann, Sess”, meinte sie und er nickte.

“Ich werde darauf gut aufpassen und Inu Yasha später geben, sobald er soweit ist”, versprach er ihr und sie dankte ihm sehr. Ihr war es wichtig, dass ihr kleiner Junge wusste, warum sie Toga verbot sie zu besuchen. Obwohl er genau wie sie am gleichen Tag erfuhr, dass die Behandlung nicht anschlug und sie nicht mehr viel Zeit haben würde.

Das Leben ist nicht fair

Wahrlich hatte Izayoi nicht mehr viel Zeit. Mit jedem Tag der verging, wurde sie schwächer, doch hatte sie dank Sesshomaru immer eine helfende Hand bei sich. Auch wenn sie ihn eigentlich nicht bei sich haben wollte, weigerte er sich strickt und überredete sie, an ihrer Seite bleiben zu können. Schließlich brauchte sie jemanden, der sich um ein paar Dinge kümmern konnte.

Inu Yasha wollte sie auch nicht noch mehr belasten. Er hatte schon genug damit zu kämpfen, dass er sich von ihr verabschieden musste. “Er wird... mehr als wütend sein...”, brachte sie hervor und seufzte leicht.

“Ich weiß, Mama... aber mach dir keine Sorgen... irgendwann wird er das verstehen. Da bin ich mir sicher”, lächelte Sesshomaru sie zuversichtlich an. “Egal wie er ist oder sein wird, er wird nie allein sein... Er wird immer mich und Kago haben.”

Diese Erklärung brachte seine Mama zum Lächeln. “Da hast du Recht... und du wirst auch nicht alleine sein... ich werde auf euch von oben aufpassen”, versprach sie und blinzelte ihre Tränen weg. Ihr Jüngster würde bald kommen und sie wollte nicht, dass er noch trauriger wurde.

Nachdem Inu Yasha von der Schule zur Klinik kam, ging Sesshomaru eine halbe Stunde danach. Er wollte in die Arbeit fahren und seinen Vater ablösen. Auch wenn dieser sich lieber mit der Arbeit ablenkte, da er sonst zu viel nachdachte. Das war im Moment zu viel für ihn gewesen, doch wollte er den Wunsch seiner Frau respektieren.
 

Anfang Juli kam der Anruf der Klinik, der alles andere ins Rollen brachte. Sesshomaru war noch in der Uni, Inu Yasha in der Schule und Toga bei der Arbeit. Letzterer wurde benachrichtigt, dass seine Frau am Morgen dieses Tages nicht mehr erwachte. Auch wenn er es bereits gespürt hatte, so traf ihn die Erkenntnis darüber schwer. Sofort rief er seinen ältesten Sohn an und fuhr direkt ins Krankenhaus.

Sie hatten bereits besprochen, sollte der Fall eintreffen, würde Sesshomaru seinem Vater die Zeit geben sich alleine zu verabschieden. Der ältere Sohn ließ sich bei der Uni entschuldigen und fuhr direkt zur Mittelschule, um Inu Yasha zu holen. Auf dem Weg dahin überlegte er lange was er ihm sagen könnte, doch er kam nicht auf die richtigen Worte. “Verflucht”, entfloh es seinen Lippen.

Sogleich parkte er auf einem Parkplatz abgelegen der Straße. Er brauchte frische Luft und die holte er sich, indem er ausstieg. Wie sollte man seinem kleinen Bruder nur erklären, was passiert ist. In diesem Moment hasste er das Leben nur noch mehr. Oh Kami... warum musstest du ausgerechnet sie zu dir holen?, fragte er sich selbst. Es machte ihn wütend, so hilflos zu sein.

Das erste Mal seit langem hatte er das Bedürfnis nichts fühlen zu können. Dieser Schmerz lähmte ihn, er wollte sich nicht ausmalen, was das mit seinem Vater machte. Natürlich bekam er mit, wie sehr er litt, seine Liebste nicht zu sehen und doch blieb er stark für seine Söhne. Das wusste Sesshomaru nur zu gut. Noch mehrere Male musste er durchatmen, ehe er sich ans Steuer traute und weiter fuhr.

Immer noch wusste er nicht, wie er seinem Bruder das sagen sollte, ohne ihn noch mehr zu verletzten. Jedoch musste er einsehen, dass es so einen Weg leider nicht gab. Sein Weg führte ihn direkt zum Direktor der Schule. Er musste Inu Yasha von der Schule befreien, denn die Ferien würden erst in knapp zwei Wochen beginnen. Zum Glück war das kein Problem. Toga musste nur nochmal unterschreiben und bei Gelegenheit reinbringen.

Vor der Tür des Büros atmete er noch einmal durch, ehe er zu dem Klassenraum seines Bruders ging. Noch immer rang er mit den Worten, doch egal wie er anfing, es würde seinen kleinen Bruder härter treffen. Auf dem Weg dorthin klingelte es auch zur nächsten Stunde. Damit müsste er ihn nicht aus dem vollen Raum holen. Als Inu Yasha seinen älteren Bruder erblickte blinzelte er nur etwas verwirrt.

“Sess?”, fragte er automatisch, ehe er begriff, was es zu bedeuten haben könnte. Seine Augen weiteten sich und er knurrte leise.

“Wie sollten los”, brachte er über die Lippen, denn laut auszusprechen, dass ihre Mama nicht mehr da war, fiel dem Älteren nicht leicht. Kagome kam ebenfalls aus dem Raum. Sie sah genauso mit großen Augen Sesshomaru an.

“Das... kann nicht sein... ihr ging es gestern doch noch gut...”, kam es fassungslos von Inu Yasha.

“Ich weiß... aber sie haben vor einer Stunde angerufen... wir sollten los, ich habe dich von der Schule befreit”, erklärte der Ältere mit belegter Stimme, während Inu Yasha nur die Fäuste ballte. Kurz überlegte Sesshomaru was er tun sollte, doch schließlich nahm er seinen Bruder in den Arm.

“Sess... sie... kann doch...”, wimmerte er leise und drückte sich an seinen Bruder.

“Sie wird immer bei uns sein... und sie hat versprochen auf uns aufzupassen... nun sollten wir, sonst bin ich nicht mehr fähig Auto zu fahren...”, flüsterte der Ältere und nur widerwillig nickte Inu Yasha. Kagome schluckte schwer und unterdrückte ihre Tränen.

“Ich rufe meine Eltern an und mein Opa kommt sicher später vorbei”, sagte sie schließlich.

“Danke, Kago”, kam es von dem Älteren. Als er jedoch auch ihre stummen Tränen sah, zog er sie ebenfalls an sich und Inu Yasha. “Es ist schwer... und absolut nicht fair, aber sie hätte nicht gewollt, dass wir traurig sind”, flüsterte er an beide gewandt.

“Trotzdem”, nuschelte der Jüngere und wischte sich über die Augen. Erst danach löste sich auch Kagome von Sesshomaru.

“Fahrt los, damit ihr auch heil ankommt”, versuchte sie beide etwas aufzumuntern.

“Danke, Kago-chan... ich melde mich später”, meinte Inu Yasha. Der Ältere drückte leichte ihre Hand und hauchte ein leises ‘Danke’. Sogleich machten sich die Söhne auf den Weg ins Krankenhaus.
 

Toga hatte die Zeit genutzt und sich von seiner Frau verabschiedet. Zudem hatte er ihre Eltern benachrichtigt und alles vorbereitet, damit sie zu ihnen kommen konnte. Sein Vater konnte sich so schnell nicht frei nehmen, weshalb er später anreisen würde. Er hatte sein Handy weggelegt, als die Tür aufgemacht wurde und Inu Yasha zu seiner Mama lief.

Der Vater der Jungs sah nur seinen Ältesten an und wusste, dass es ihm genauso schwer fiel wie ihm. Er setzte sich zu Inu Yasha und drückte ihn an sich, um ihm Trost zu spenden. Sesshomaru war froh, dass sein Bruder dies zu ließ. Gemeinsam blieben die drei einige Zeit dort, bevor alles andere in die Wege geleitet wurde.

Wie es der Brauch wollte, wurde sie aufgebahrt, jedoch nicht zu Hause, sondern im Krankenhaus. Auf diese Weise konnten sich alle von ihr verabschieden. Izayois Eltern kamen so schnell sie konnten und halfen Toga bei den Vorbereitungen. Auch für sie war es nicht leicht, doch ihre Tochter hatte sie in einem Brief darauf vorbereitet.

Die Beerdigung verlief im kleinen Kreis. Nur die Familie und enge Freunde von Izayoi waren geladen. Toga und Sesshomaru hatten alles so herrichten lassen, wie sie es sich gewünscht hatte. Traditionell kümmerte sich der älteste Sohn um alles. Auch hier übernahm Sesshomaru diese Aufgabe. Obwohl alle wussten, dass er nicht ihr leiblicher Sohn war, so liebte er sie wie seine Mama.

Inu Yasha sprach in der Zeit kaum. Er ließ auch nur Kagome und seine Oma Aya an sich heran. Ihm machte der Umstand am meisten zu schaffen. Nach der Beisetzung blieben die Großeltern noch einige Tage, ehe auch sie nach Hause kehrten. Toga vergrub sich in seiner Arbeit. Sesshomaru entlastete ihn, wo er nur konnte und der Jüngste der Familie zog sich zum See zurück.

Da Schulferien waren, war dies auch nicht schlimm. Kagome leistete ihm oft stumm Gesellschaft. Sie kannte ihren besten Freund und wusste, wie schwer er nun zu tragen hatten. Die Frage ‘warum’ stellte er sich sehr oft in dieser Zeit und am schlimmsten war es, dass sein Vater in all den Monaten seiner Mama nicht beigestanden hatte.

“Kago-chan”, sprach Inu Yasha nach einiger Zeit.

“Hm?”, entgegnete sie ihm und blickte ihn an.

“Ich muss dich um einen Gefallen bitten”, kam es von ihm und sie war sichtlich verwirrt. Weshalb sie nachfragte. Bei seiner Erläuterung weiteten sich ihre Augen und sie schluckte schwer.

Weiß er eigentlich, was er von mir verlangt?, kam es ihr in den Sinn. Jedoch erkannte sie, dass es ihm wichtig war. Schließlich nickte sie und versprach es. Erleichtert darüber stand er auf und lächelte seine Freundin an.

“Komm... ich bringe dich heim”, meinte er und brachte sie wirklich nach Hause. Als er ging hatte Kagome ein komisches Gefühl. Sie war sich noch nicht sicher was er mit diesem Gefallen bezwecken wollte, doch dies würde sie schon bald erfahren.
 

Am späten Abend erwartete Inu Yasha seinen Vater zu Hause. Dieser kam übermüdet Heim und wollte eigentlich nur noch schlafen gehen, doch hatte er da die Rechnung ohne seinen Jüngsten gemacht.

“Wir müssen reden, Vater”, begann dieser und Toga blinzelte. Normalerweise sagten seine Söhne nur Papa zu ihm, warum also nun das. Er lockerte die Krawatte und setzte sich auf das Sofa.

“Worüber?”, fragte er, da er wirklich nicht wusste was im Kopf seines Sohnes vor sich ging. Da dieser sich zurückgezogen hatte, wusste noch nicht mal Sesshomaru wie es Inu Yasha wirklich ging.

“Darüber wie es in den letzten Wochen, nein eigentlich Monaten, ging”, erklärte der Jüngere und Toga verkrampfte sich. Innerlich war er aufgewühlt, doch ließ er das seinen Sohn nicht merken. Stumm nickte er und wartete darauf, dass sein Sohn sich alles von der Seele sprach.

“Ich finde es nach wie vor scheiße, wie du zu Mama warst... sie hätte dich gerade in den letzten Monaten gebraucht, aber du hast nur gearbeitet und gearbeitet. Wieso hast du ihr das nur angetan?”, stellte er endlich seine Frage, die ihn seit einiger Zeit im Kopf umherschwirrte.

“Inu... glaub mir... ich wäre lieber Tag und Nacht bei ihr gewesen, doch...”, begann Toga zu erklären, aber da musste sein Sohn nur lachen.

“Als ob... Wenn du es gewollt hättest, dann wärst du bei ihr gewesen und nicht in deiner verfluchten Firma!”, wurde Inu Yasha lauter. Sein Vater seufzte.

“Inu”, begann er ruhig und blickte zu seinem Sohn. “Deine Mutter wollte nicht, dass ich sie im Krankenhaus besuche”, erklärte er weiter.

“Wie bitte?! WAS ist das denn für ein Scheiß? Als ob Mama DIR verboten hätte SIE zu besuchen”, schrie Inu Yasha seinen Vater an. Es klang sowas von absurd, dass ihm der Kragen einfach geplatzt war. “Dieses Märchen kannst du sonst wem erzählen. Mama hat dich geliebt und ich weiß, sie hat jeden Tag auf die gewartet, aber du hast sie alleine gelassen!”, warf er ihm weiter vor.

Als Toga es ihm erneut erklären wollte, bekam er nur weitere Beschimpfungen zu hören. Er verstand seinen Sohn. Dieser war wütend und traurig, verstand nicht warum das alles passierte und vor allem wusste er nicht, was wirklich vorgefallen war. “Was ist denn hier los?!”, wurde Inu Yashas Wutanfall durch Sesshomaru unterbrochen.

Sowohl Toga als auch sein Jüngster blickten zur Tür, in der der ältere Sohn stand. “Das hörst du doch”, kam es mehr als angepisst von Inu Yasha.

“Ja, du beschimpfst Papa... doch warum?”, wollte der Ältere nun wissen.

“Weil er es verdient hat... Er hat Mama in der Zeit alleine gelassen, in der sie ihn am meisten brauchte”, knurrte der Jüngere und sein Bruder blickte zu Toga. Dieser ließ wohl die Beschimpfungen über sich ergehen, ohne auch nur zum Wort zu kommen. Sesshomaru seufzte.

“Inu... Papa hat Mamas Wunsch respektiert... sie hat ihm verboten sie zu seh...”, doch weiter kam er nicht, da Inu Yasha ihm das Wort abschnürte.

“War klar, dass du solch einen Mist glaubst!”, ging er nun seinen älteren Bruder an. “Als ob Mama so etwas tun würde... Du verstehst es eben nicht... du warst ja auch nicht ihr Sohn.”

“INU YASHA!”, rief Toga aus und der angesprochene zuckte zusammen. “Auch wenn Sess nicht der leibliche Sohn deiner Mutter war, so hatte sie ihn wie einen Sohn geliebt und er sie wie seine Mama. Du hast kein Recht ihn anzugehen... Wenn du uns nicht glaubst, dann glaubst du vielleicht deiner Mutter.”

“WAS?!”, rief der Jüngere empört aus.

“Sie hat mir geschrieben, dass sie mich nicht mehr sehen will”, erklärte Toga und wollte den Brief holen. Jedoch wollte Inu Yasha davon absolut nichts wissen.

“Als ob... ich hasse euch beide!”, schrie er sie an und verließ lautstark das Haus. Die Tür knallte hinter ihm zu und zurück blieben Vater und Bruder die ihm nur fassungslos nach sahen.

“Er...”, begann Sesshomaru, doch Toga seufzte.

“Er hat es genauso gemeint... er hat doch Recht... ich hätte bei ihr sein müssen”, kam es von Toga und er schlug mit der Faust gegen die Wand.

“Papa... Mama wollte es nicht, das wissen wir beide... Inu wird sich beruhigen und dann zeigen wir ihm die Briefe”, munterte Sesshomaru seinen Vater auf.

“Wenn er sich beruhigt... du kennst ihn... er ist viel zu aufbrausend... hoffentlich passiert ihm nichts”, machte Toga sich gleich Sorgen.

“Ich suche ihn, sollte er in einer Stunde nicht wieder hier sein... er muss sich erstmal abkühlen, danach wird alles gut”, versuchte Sesshomaru seinen Papa zu beruhigen. Innerlich war er genauso in Sorge wie sein Vater. Inu Yasha war oft so aufbrausend und explosiv. Eigentlich wollte er genau das vermeiden, doch das schaffte er nicht.
 

Da Inu Yasha auch zwei Stunden später nicht zu Hause war, fuhr Sesshomaru seine Lieblingsplätze ab. Irgendwo musste sein Bruder stecken und er musste ihn finden. Viel zu sehr sorgte er sich um ihn. Auch wenn er es nie sagen würde, so war es nun mal. Sein Bruder war für ihn eine wichtige Person.

Überall war er nicht anzutreffen. Sesshomaru blieb also nur noch seine Freunde durchzurufen, doch er wollte sie nicht beunruhigen. Seufzend haderte er mit sich selbst, ob er Kagome anrufen sollte. Nein nicht sollte, eher durfte. Leider klaffte zwischen ihm und ihr immer noch dieser riesige Spalt. Er wusste nicht wie er diesen wieder schließen sollte.

Jedoch blieb ihm hier keine andere Wahl. Nur Kagome konnte er anvertrauen, dass Inu Yasha verschwunden war. Kurzerhand zog er sein Handy heraus, versuchte es noch einmal bei seinem Bruder, doch nichts tat sich. Dieser hatte das Telefon wohl ausgemacht. Sogleich wählte er Kagomes Nummer und schloss die Augen, während er wartete, bis sie ranging. Es dauerte etwas, aber sie nahm das Gespräch an.

“Hey, Sess”, ertönte ihre Stimme. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

“Hey, Kago... entschuldige, falls ich dich störe”, begann er, doch sie verneinte dies und wartete darauf, was er noch sagen würde. “Inu und Papa haben sich vor einiger Zeit gestritten... und Inu ist dabei ein wenig explodiert.”

“Oh... geht es Toga gut?”, fragte sie, weshalb der junge Mann dies bejahte.

“Ja, doch ist Inu nun weg und wir machen uns Sorgen”, kam es ehrlich über seine Lippen. Kagom seufzte am anderen Ende der Leitung.

“Ich dachte er hätte es euch gesagt... macht euch keine Gedanken... Inu-kun ist bei mir und kann hier auch die Nacht bleiben, damit er wieder runter kommen kann.”

Erleichtert atmete Sesshomaru durch und dankte Kami, dass es ihm gut ging. “Danke, Kago... wenn er morgen heim will, sag ihm, ich hole ihn ab, sobald er mich anruft”, sprach er weiter.

“Das mache ich, Sess...”, lächelte sie leicht. Seine Stimme zu hören stimmte sie froh und doch fühlte sie sich schlecht dabei. So viele Sachen waren unausgesprochen und seit Weihnachten mied der Ältere sie.

“Falls du etwas brauchen solltest... dann ruf mich bitte an, Kago”, bat er sie noch und hoffte so wenigstens eine kleine Brücke errichten zu können, um den Spalt zu überwinden. Auch wenn es ihm schwer fallen würde, sie mit ihrem Freund zu sehen, so wollte er sie als Freundin nicht verlieren. Das wollte ihr auch damit ausdrücken.

“Das mache ich, danke, Sess... grüß Toga von mir und ich kümmere mich um Inu-kun", beendete sie das Gespräch und blickte zu ihrem besten Freund. “Sie machen sich große Sorgen um dich...”

“Keh! Die beiden können mir echt gestohlen bleiben”, knurrte er nur und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

“Inu...”, begann Kagome, doch er blockte sofort wieder ab. Er wollte nichts mehr davon hören. Resigniert seufzte sie auf und wechselte das Thema. Sie versuchte ihn auf andere Gedanken zu bringen.
 

Einige Zeit zuvor fuhr Sesshomaru nach Hause, nachdem er aufgelegt hatte. Er gab seinem Vater die Information weiter. Toga war erleichtert, dass es seinem Sohn gut und ließ sich erschöpft ins Sofa fallen. “Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ihm etwas passiert wäre.”

“Ich weiß, Papa... Er soll sich ausschlafen und morgen versuchen wir nochmal mit ihm zu reden”, versuchte Sesshomaru seinem Vater Mut zu machen.

“Du hast Recht... wir werden nochmal mit ihm in Ruhe reden”, stimmte Toga ihm zu und wollte in die Küche, doch Sesshomaru kam ihm zuvor.

“Ich mache das schon... ruh dich aus, Papa.”

“Danke, Sess...”

Damit machte sich der junge Mann daran das Abendessen für sich und seinen Vater zu machen. Reis mit etwas Gemüse ging zum Glück immer und es brauchte nicht lange. Fast schon schweigend aßen beide. Sie waren in ihren Gedanken versunken. Toga machte sich Vorwürfe und Sesshomaru hoffte sehr, Kagome konnte seinen Bruder beruhigen. So aufbrausend war der Jüngere schon lange nicht mehr gewesen.

Nach dem Essen räumten sie ab und gingen auch recht bald zu Bett. Toga hatte noch Keitaro informiert, dass er später zur Arbeit kommen würde. Der Weißhaarige wollte definitiv auf seinen jüngsten Sohn warten. Es war ihm sehr wichtig gewesen, sich mit ihm auszusprechen.
 

Am nächsten Morgen stand Sesshomaru unter der Dusche und machte sich fertig für die Arbeit. Toga trottete nach ihm ins Bad, als es an der Tür klingelte. Erst waren beide verwirrt, doch Sesshomaru ging an diese und öffnete mit noch offenem Hemd diese.

“Hey...”, begann Kagome, doch schluckte sie im nächsten Moment. Sie starrte nahezu auf Sesshomarus Brust und versuchte einen klaren Gedanken zu finden.

“Kago?”, hauchte er und sah sie mit großen Augen an. “Ist was mit Inu?”, fragte er direkt und bemerkte ihren Blick nicht. Die Sorge um seinen Bruder war größer.

Erst jetzt kam wieder Leben in sie. “Er... ist weg”, kam es über ihre Lippen.

Wo ist Inu Yasha?!

In Sesshomarus Kopf hallten ihre Worte wider. “Wie... er ist... weg?”, brachte er heraus.

“Als ich heute Morgen erwachte und nach ihm sehen wollte, war er schon weg”, erklärte sie und blickte in seine geschockten Augen. Seine Gedanken überschlugen sich und er fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

“Komm erstmal rein, Kago... entschuldige... das war unhöflich von mir”, kam es etwas lächelnd von ihm. Er trat zur Seite, während sie abwinkte.

“Nicht schlimm”, meinte sie und ging ins Haus. Toga hatte sich bereits fertig geduscht und auch angezogen, als er ebenso etwas erstarrte bei Kagomes Anblick.

“Ist was passiert?”, fragte er direkt und die junge Dame nickte betrübt.

“Er ist weg... als ich heute Morgen nach ihm sehen wollte, war die Couch gemacht und er weg. Er hat diese Nachricht für mich und indirekt für euch da gelassen”, erklärte sie nun ausführlicher. Toga bot ihr an sich zu setzten und Sesshomaru nahm ihr den Zettel ab.

“Hey, Kago-chan... Verzeih, dass ich dich in eine solche Situation bringe, aber es geht nicht anders”, begann dieser laut zu lesen. Kagome setzte sich, auch Toga nahm auf dem Sofa Platz und hörte seinem älteren Sohn zu. “Ich will nicht belogen werden und das wurde ich... erst wird mir verheimlicht, was mit Mama ist, dann soll sie angeblich verlangt haben, dass Papa sie nicht mehr besuchen soll... das ist so verletzend.” Sesshomaru schluckte und setzte sich unbewusst neben Kagome.

“Ich kann mit den beiden im Moment nicht sprechen, ohne Wut und Hass zu empfinden... Ich brauche Abstand... da ich weiß, dass du den Zettel an meinen Bruder geben wirst, auch eine Nachricht an dich, Großer: Such nicht nach mir... ich melde mich, sobald ich weiß, was ich tun soll... aber ich brauche diesen Abstand... ich werde mich bei Kago-chan hin und wieder melden.”

Toga seufzte hörbar und runzelte die Stirn. “Was denkt sich der Junge nur, dass ich es freiwillig tat?”, murmelte er vor sich hin. Bevor Kagome nachfragen konnte, las Sesshomaru weiter.

“Gern würde ich sagen, ich habe meine Worte nicht so gemeint, aber das kann ich nicht... noch nicht... bitte versteht mich und gebt mir die Zeit, die ich brauche... Gomen, Kago-chan, aber es ging wirklich nicht anders. Hab dich lieb, Kleines, und bis bald, dein Inu-kun.”

Stille legte sich über die Drei. Sesshomaru verstand seinen Bruder, besser als der Jüngere es dachte, doch die Sorge war größer. “Hat er nicht gesagt, was er vor hat?”, fragte er daher vorsichtig bei Kagome nach. Sie blickte zu ihm und schüttelte den Kopf.

“Leider nicht... er meinte nur gestern Mittag, dass er womöglich abhauen würde, sollte die Lage eskalieren”, begann sie und seufzte. “Ich dachte aber nach unserem Gespräch in der Nacht, hätte er diesen Plan aufgegeben.”

“Scheinbar nicht”, kam es von Toga. “Hat er wenigstens Geld mit?” Kagome sah zu dem besorgten Vater.

“Er hat... mich um etwas gebeten...”, kam es kleinlaut von ihr und beide Männer seufzten.

“Du bekommst das von uns zurück, Kago... Wir können im Augenblick nichts tun, als abzuwarten”, brachte es Sesshomaru auf den Punkt. Auch wenn Kagome protestierte, so hatte Toga ihr die Summe wiedergegeben.

“Es war mein Fehler, dass es so weit kam, also sollst du darunter nicht leiden, Kago”, erklärte der ältere Mann und lächelte sie leicht an. “Sollte Inu sich bei dir melden, gib uns bitte Bescheid, ob es ihm gut geht.”

“Natürlich, Toga-sama... ich werde ihm auch sagen, dass er mit euch beiden reden soll, um das aus der Welt zu schaffen”, bestätigte sie und das erleichterte den Vater sichtlich. “Aber... was ich mich frage... hat Izayoi-sama euch wirklich verboten sie zu sehen?”, wollte sie wissen und Toga nickte kaum merklich. Während er ihr den Grund erzählte, hatte Sesshomaru den Brief geholt. In diesem bat Izayoi ihren Mann sie nicht mehr zu besuchen. Sie wollte nicht, dass er sie in dieser geschwächten Verfassung sah.

“Iza war sehr eigen... und leider ein Sturkopf... genau wie Inu”, bemerkte Toga mit einem Seufzen. Kagome nickte und las die Zeilen. Ihre Augen wurden glasig und sie schniefte leicht. Die ältere Frau verstand sie in dem Moment nicht wirklich, doch Toga hatte das getan, worum ihn seine Frau bat.

Als sich eine Träne aus ihren Augen löste, wischte Sesshomaru diese weg. “Nicht weinen, Kago... es war ihr letzter Wunsch. Diesen haben Vater und ich respektiert. Inu wird das verstehen, sobald er das liest. Mama war nun mal so... sie wollte nie einem von uns zur Last fallen, auch wenn das Blödsinn war.”

Stumm nickte sie und lehnte sich etwas an ihn. Liebevoll legte Sesshomaru seinen Arm um sie und gab ihr ein wenig Trost. “Sollte Inu etwas brauchen... ich gebe dir eine Karte mit... auf dieser ist Geld eingezahlt. Entweder er nutzt diese oder du schickst ihm etwas von dieser zu. So ist er wenigstens versorgt”, erklärte er und sie nickte verstehend.

Einen Moment blieben sie noch so, ehe sich Kagome von ihm löste und leicht lächelte. “Inu-kun wird zurück kommen und euch auch verstehen... da bin ich mir sicher.”

“Da gebe ich dir Recht, Kago”, lächelte Toga und erhob sich. “Ich werde in die Firma fahren... ich brauche etwas Ablenkung”, kam es ehrlich von ihm und die Zwei nickten.

“Ist gut... ich bringe Kago noch Heim und komme nach”, erklärte Sesshomaru pflichtbewusst und lächelte sie etwas an. Während Toga das Wohnzimmer und somit das Haus verließ, errötete Kagome leicht und blickte auf den Boden. Ihr war es peinlich, dass sie sich selbstverständlich an ihn geschmiegt hatte.

Verwundert blinzelte er und registrierte erst jetzt, dass sein Hemd noch offen war. Oh verdammt... wie konnte ich sie nur in eine solche Lage bringen?, schimpfte er sich selbst und erhob sich. Schnell schloss er dieses und holte aus seinem Zimmer sein Jackett. “Wir können los”, riss er sie aus ihren Gedanken und sie stand auf.

“Danke dir”, lächelte sie ihn an und gemeinsam verließen sie das Haus. Kaum saßen sie im Auto, brachte Sesshomaru sie sicher zurück zum Hirugashi-Tempel.
 

Tage vergingen, sogar Wochen, bis sich Inu Yasha endlich gemeldet hatte. Sesshomaru und Toga waren in der Zeit mehr als angespannt gewesen. Schließlich wussten sie nicht wie es ihm ging und vor allem nicht wo er war. Wie in seinem Abschiedsbrief erwähnt, hatte er nur zu Kagome Kontakt. Zwar leitete sie weiter, dass es ihm gut ginge, aber sie verschwieg, wo er war.

Selbstverständlich hatte er es ihr mitgeteilt und sie auch um stillschweigen darüber gebeten. Sesshomaru so zurückgezogen zu erleben, tat ihr innerlich weh, doch ändern konnte sie es wahrlich nicht. Die Kluft zwischen ihnen war immer noch da und würde leider auch nicht mehr verschwinden. So gern sie mit ihm gesprochen hätte, so blockte er meist ab, weshalb ihre Gespräche sich nur um Inu Yasha drehten.

Seufzend betrachtete Sesshomaru den Auftragsstapel. Seit Wochen arbeiteten sie lange und doch wurde dieser nicht weniger. Toga und Keitaro waren bei den Außenterminen, während er selbst in der Firma die Stellung hielt. Wegen all dem Stress bemerkte er kaum noch, dass die Monate an ihm vorbei zogen.

Da Weihnachten bald wieder vor der Tür stand, hatte er sich bewusst zurückgezogen. Fieberhaft suchte er nach einer Lösung seiner Mutter zu entgehen, doch nichts fiel ihm ein. Ihre ständigen Anrufe nervten ihn nur noch und gerade jetzt konnte er sie am aller wenigstens gebrauchen. Zu Mal sie ihn durchlöcherte, wann er endlich einen richtigen Beruf erlernen würde. Auf diese Diskussionen hatte er erst recht keinen Nerv.

Jedoch hatte er seine Rechnung ohne sie gemacht, denn sie stand plötzlich in der Bürotür und sah ihn tadelnd an. “Also wirklich... für diese lächerliche Firma hast du Zeit aber nicht für deine Mama”, schimpfte sie empört.

“Mutter... ich habe es dir schon einmal gesagt: DU bist nicht meine MAMA... das war und wird immer Izayoi sein”, funkelte er sie wütend an. Er hasste es, wie sich seine Mutter benahm und besonders jetzt, war sie die Hölle auf Erden.

“Du irrst dich... sie war nur ein billiger Ersatz”, konterte Kimiko und Sesshomaru schnaubte nur mit einem verächtlichen “Hn”. Ihm war unbegreiflich, wie er sie so lange ertragen konnte, doch sicher lag es an Izayois Rückhalt. Auch wenn er nie etwas über seine Aufenthalte bei seiner Mutter erzählte, so wusste seine Mama sehr wohl, dass es ihm dort nicht gut ging.

“Es reicht... du wirst niemals den Platz einer Mama für mich haben, denn dein Verhalten ist nicht das einer Mama”, erklärte er schließlich und stand auf, da er zu seinem nächsten Termin wollte.

“Wieso bist du so?”, fragte sie ihn allen Ernstes und für einen Moment klappte ihm der Mund auf.

“Ernsthaft? Du giftest hier gegen alles und jeden und wunderst dich, dass ich genauso mit dir umgehe, wie du mir anderen?”, knurrte er sie an und verengte seine Augen.

“Oh lässt dich die Kleine nicht mehr ran, dass du so aggressiv bist?”, grinste sie ihn gemein an.

“Wie bitte?!”, kam es verwirrt von seinen Lippen.

“Na die kleine Schlampe, die sich sonst um deinen jämmerlichen Halbbruder gekümmert hat... heute mit dir, morgen mit ihm... ihr scheint das durch aus zu gefallen für beide Brüder die Beine breit zu machen”, bemerkte sie sehr überspitzt und für einen Moment wusste Sesshomaru nicht von wem seine Mutter sprach.

Als der Groschen bei ihm fiel, sah er nur noch rot. “Ich weiß, dass DU denkst, alle seien wie DU, aber Kago ist eine ehrliche Frau und würde niemals für irgendwen die Beine breit machen!”, mit jedem Wort wurde er lauter und fixierte Kimiko. “Du wirst ihren Ruf nicht schädigen, dafür werde ich sorgen!”

“WAS?!”, japste sie, denn so wütend und eiskalt hatte sie ihren Sohn noch nie erlebt.

“DU hast richtig verstanden... für MICH bist DU gestorben und ich werde durch aus dafür sorgen, dass DU hier in Japan kein Fuß mehr auf dem Boden bekommst, denn die Reinheit von meiner Freundin wirst DU nicht besudeln”, funkelte er sie wütend an und ehe sie noch etwas sagen konnte, setzte er fort. “Es REICHT... DU hast genug Leid über Papa, über Iza und über Inu gebracht... ich lasse nicht zu, dass du nun auch Kago in den Schmutz ziehst.”

Verwirrt blinzelte Kimiko mehrere Male. “Sess...”, begann sie, doch er schnitt ihr das Wort ab.

“Verschwinde, soweit es geht, denn sonst werde ich dafür sorgen, dass alle... und ich meine auch alle... die Wahrheit über dich erfahren!”

“Du drohst mir? Deinem eigenen Fleisch und Blut wegen einer daher gelaufenen...”

“ES REICHT!”, donnerte er laut, sodass die Sekretärin vor seinem Büro vor Schreck die Tasse fallen ließ.

“Aber...”

“Kein aber”, unterbrach er sie erneut und sah sie mit eiskalten Augen an. “VERSCHWINDE AUS UNSEREM LEBEN UND AUS DIESEM LAND, SONST VERGESSE ICH MICH WIRKLICH NOCH!”, knurrte er immer lauter werdend.

Dies schien endlich zu fruchten und sie verließ das Büro. “Das wirst du bereuen”, kam es noch vor ihr, doch das würde er nicht. Seit Jahren ließ er sich zu viel von dieser Person gefallen, doch jetzt war es zu viel des Guten.

Ein Klopfen an der Tür zog seine Aufmerksamkeit auf sich. “WAS?!”, kam es unabsichtlich kalt von ihm.

“Herr Ashida...”, kam es von der Tür. Die Sekretärin seines Vaters stand im Türrahmen. Sie schluckte schwer.

“Verzeiht...”, sprach er fast schon kleinlaut und fuhr sich durch die Haare. Seine Mutter brachte ihn wahrlich zur Weißglut, doch das würde er nicht mehr zulassen. “Was kann ich für Sie tun?”, fragte er deutlich freundlicher.

“Ihr Termin...”, erinnerte sie ihn und ging wieder an ihre Arbeit. Heute würde sie den jungen Mann sicher nicht mehr belästigen, denn er schien mehr als wütend zu sein.
 

Toga erfuhr von diesem Vorfall und hatte auch seinen Sohn darauf angesprochen. Seufzend ergab er sich und erzählte schließlich seinem Vater alles woran er sich erinnerte. Mit großen Augen starrte er fassungslos seinen Sohn an. “Sess... wieso hast du nur geschwiegen?”

“Ich wollte euch nicht belasten und so waren Mama und Inu sicher vor ihrer gespaltenen Zunge und ihrem Gift”, erklärte er und hatte sehr wohl mitbekommen, dass Kimiko ihr Recht durchsetzen wollte. Jedoch unterschätzte sie ihn gewaltig, denn er hatte bereits Vorkehrungen getroffen.

“Mit diesen Informationen hätte ich dich viel früher vor ihr schützen können...”, kam es bedrückt von Toga. Er gab auch sich die Schuld daran, dass sein Sohn viel zu viel entbehren musste, doch dieser schüttelte den Kopf.

“Es war meine Entscheidung und jetzt wird sie das bekommen, was ihr zu steht”, grinste Sesshomaru nur und sein Vater blinzelte.

“Was?!”, fragte er daher und sein Sohn erklärte ihm, was er in die Wege geleitet hatte. Damit hatte Toga bis Sesshomarus Volljährlichkeit, das alleinige Sorgerecht. Zudem konnte Kimiko nie wieder nach Japan zurück kehren und in Amerika würde sie es mehr als schwer haben als Model noch gebucht zu werden.

“Du bist eiskalt, Sess”, lachte sein Vater. “Und doch gnädig zu gleich.” Das Grinsen des jungen Mannes wurde nur noch größer und er fühlte sich seit langem ein Stück weit befreiter.

Nur noch das Problem mit Kago bereinigen und ich kann damit abschließen., nahm er sich vor. Er wollte reinen Tisch mit ihr machen, doch wusste er leider nicht, wie er das tun sollte. Auch wenn Weihnachten vor der Tür stand, so war er in diesem Punkt überfragt.

Er wollte ihr nicht in ihrer Beziehung dazwischen funken, weshalb er schließlich doch nicht den Schritt gehen konnte, um mit ihr über alles zu reden. Sie war die Einzige, die wusste wo Inu Yasha war und er wollte es sich nicht mit ihr verscherzen.

Für Ablenkung sorgte er reichlich, denn er paukte in jeder freien Minute für die Uni und arbeitete in der Firma fleißig mit. Zudem wollte er sobald es ging in ein eigenes Haus ziehen. Seinem Vater wollte er nicht noch mehr zur Last fallen, als er es eh schon tat. Auch wenn es Toga traurig stimmte, so würde er den Wunsch seines Sohnes akzeptieren. Schließlich gehörte dies zum Erwachsen werden einfach dazu.
 

Kagome bekam von der Auseinandersetzung nichts mit. Deshalb bereitete sie zusammen mit Rina alles Notwendige für das Weihnachtsfest im Waisenhaus vor. Auch Ayame und Koga halfen ihnen dabei. Auch wenn es die Schwarzhaarige ein wenig wunderte, so wichen die Beiden nicht von ihrer Seite. Als sie nach dem Grund fragte, konnte sie nur mit geweiteten Augen ihre Freunde anstarren.

“Inu hat uns aufgetragen auf dich aufzupassen”, grinste Koga breit, während seine Liebste nickte.

“Er meinte... auch wenn sein Bruder zu oft ein Arsch ist und dich nicht verdient hat, so gehört dein Herz ihm... also passen wir auf, dass dich keiner anbaggert”, führte Ayame weiter aus und lachte los, als Kagome sie mit offenem Mund anstarrte.

“Ach Kago... wir wissen schon längst, dass du auf Sess stehst, also leugne es nicht und sag es ihm”, meinte Koga nun etwas ernster. Kagome japste wie ein Fisch und schluckte schwer.

“Es ist viel zu kompliziert...”, seufzte sie schließlich.

“So ein Unsinn... das ist es nur, weil du es dir so machst”, stellte der junge Mann der Runde fest und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

“Koga hat Recht... auch wir beide haben schon lange etwas für einander empfunden, hatte er sich nicht getraut, weil ich doch etwas abweisend war”, erklärte Ayame nuschelnd. Kagome horchte auf und blinzelte.

“Das wusste ich nicht...”, kam es von ihr und so berichtete ihre Freundin, was bei den beiden alles schief lief. Natürlich konnte man es nicht allgemein vergleich, doch die Schwarzhaarige sah einige Parallelen.

“Angefangen hat das Ganze damit, dass wir fast nur gestritten haben, wenn wir uns sahen... da Koga immer so lieb und nett zu allen Frauen war und noch ist, dachte ich er wäre ein Casanova, der nur auf Sex aus war und deshalb war ich so kalt zu ihm”, erklärte die Braunhaarige und Koga lachte leise, da er ihre Neckereien sehr gemocht hatte.

“Aber Koga ist doch zu allen immer charmant und zuvorkommend”, wand Kagome ein und Ayame nickte.

“Eben... ich habe es nur wahrgenommen, wenn es bei einem Mädchen oder einer Frau passierte...”

“Da sie so kalt war und wir eh nur streiten konnten, habe ich auch nichts gesagt... auch wenn ich jeden Tag mich darauf gefreut habe, sie zu sehen... doch die kalte Schulter raubte mir den Mut...”, gestand Koga. “Damals haben Inu und ich uns ziemlich in die Haare bekommen, weil er dachte ich würde sein Mädchen anbaggern...”

“Oh an die blutende Nase und die Platzwunde erinnere ich mich noch”, kicherte Kagome leise, weil sie die Beiden danach zusammengeschnauzt hatte und Koga in dem Moment rausgerutscht war, dass er nur Ayame wollte.

“Siehst du... die Situation war mehr als unangenehm für mich, weshalb ich mich verplappert hatte, aber so kamen wir wenigstens zusammen”, lächelte Koga verliebt sein Mädchen an.

“Wir hätten uns einiges ersparen können, doch wir haben es uns unnötig kompliziert gemacht”, kam es nun von Ayame.

“Denkt ihr... es ist bei Sess und mir auch so? Dass wir es unnötig kompliziert machen?”, fragte Kagome nachdenklich. Ihre Freunde nickten zustimmend, denn genau das dachten die Beiden. Ihnen ist nicht entgangen, wie sie miteinander umgingen. Sesshomaru war immer kühl und distanziert, aber bei Kagome war er anders. Beschützend und nahezu liebevoll, doch das wollten sie ihrer Freundin nicht so sagen.

Sie musste es selbst sehen und ihr Glück in ihre Hand nehmen. Lächelnd dankte die Schwarzhaarige den Beiden und sie genossen das Weihnachtsfest gemeinsam mit den Kindern. Dieses Jahr, war Toga nicht dabei gewesen, da es ihm noch zu Nahe ging. Doch versprach er Keitaro und Rina das kommende Jahr mit den Kindern mitzufeiern. So wie es sich Izayoi sicher gewünscht hätte.

Ablenkungen

Seit dem Weihnachtsfest waren einige Wochen wieder vorbei gezogen. Inu Yasha meldete sich alle 14 Tage bei Kagome und sie schmunzelte bei den wenigen Fotos, die er ihr schickte. Er hatte sogar eines beigelegt, welches sie Toga und Sesshomaru geben sollte. Von dem Geld, welches Kagome ihm geschickt hatte, hatte er nicht viel gebraucht, da er sein Eigenes verdiente. Darauf war der junge Mann sehr stolz gewesen und Kagome freute sich für ihn.

Oft traf sie Toga und Sesshomaru in einem Café, nachdem eine Nachricht von Inu Yasha kam. Beide Männer waren sehr beruhigt, dass es ihm wirklich gut ging. Das Foto war schon ein Schritt in die richtige Richtung, wie Toga es empfand. “Danke, Kago”, lächelte der ältere Mann sie an.

“Nicht dafür”, winkte sie ab und trank ihren Cappuccino. Seit neuestem fand sie diesen ganz lecker. Besonders wenn es sich um einen mit Karamell handelte.

“Wir sollten Inu vielleicht auch ein Bild von uns schicken...”, schlug Sesshomaru vor und Toga stimmte dem zu. Das klang nach einer sehr guten Idee.

“Ich mache ein paar von euch”, lächelte Kagome und zog ihr Handy heraus. Sofort schoss sie einige Fotos.

“Komm doch auch dazu”, meinte Toga und kurz zögerte sie, ehe sie sich zwischen die Männer stellte. Doch instinktiv zog Sesshomaru sie dichter an sich und machte das Bild diesmal mit seinem Handy. Natürlich errötete Kagome leicht, doch überspielte sie dies gekonnt.

Kurzerhand schickte er ihr das Bild. “Das kannst du ihm auch mitschicken”, lächelte er sie an und sie nickte.

“Ich werde sie gleich ausdrucken und ihm schicken”, erklärte sie und so aßen sie noch etwas Gebäck, ehe Kagome in die Einkaufsmeile ging und die beiden Herren wieder in die Arbeit fuhren.

Sie lenkte sich ein wenig mit Shoppen ab. Viel zu unsicher war sie sich darüber, ob Ayame und Koga vielleicht doch Recht hatten. Nur wie soll ich ihn darauf ansprechen? Ihm einfach so sagen, dass ich ihn liebe... nein... das geht nicht... er wird sich sonst noch was denken., überlegte sie und schlenderte durch die Straßen.

Als sie an einem Laden für Süßigkeiten stehen blieb, bekam sie eine Idee. Ich könnte ihm zum Valentinstag Schokolade machen und dazu einen Brief schreiben., dachte sie sich und freute sich darüber, denn so könnte sie es wirklich machen. Voller Tatendrang kaufte sie alle Zutaten und fuhr schließlich nach Hause. In wenigen Tagen wäre es soweit, weshalb sie sich an ihren Schreibtisch setzte und begann einen Brief zu schreiben.

Doch sie fand einfach nicht die passenden Worte, um das alles zu beschreiben. Frustriert hatte sie den x-ten Zettel zerknüllt und hinter sich geworfen. “Das kann... doch nicht so schwer sein!”, schimpfte sie sich selbst und seufzte. Noch einmal versuchte sie anzufangen, aber auch hierbei scheiterte sie kläglich.

Wütend zerriss sie das letzte Blatt Papier und warf es in den Mülleimer. Schnaubend schmiss sie sich auf ihr Bett und starrte zur Decke auf. Ihr war nicht klar, wieso es ihr so schwer fiel ihm zu schreiben: 愛してる (Ich liebe dich). “So wird das nie was”, wurde sie aus ihren Gedanken in die Realität gerissen.

Sofort richtete sie sich auf und blickte zur Tür. “Mama”, hauchte sie und ihre Mutter lächelte sie liebevoll an.

“Ich dachte du wolltest dein Zimmer aufräumen.”

“Oh ich... ähm...”, begann Kagome. Sie spürte den fragenden Blick nur zu deutlich. “Ich habe versucht einen Brief an Sess zu schreiben”, nuschelte sie schließlich.

“Und du findest nicht die passenden Worte?”, fragte Rina. Ihre Tochter schüttelte den Kopf und seufzte.

“Alles was ich schreibe, hört sich so plump und wirr an... Es ist so viel zwischen uns passiert und nie hatten wir die Gelegenheit zu reden. Ob es überhaupt Sinn macht?”

Rina überlegte kurz und setzte sich dabei zu Kagome. “Wenn du willst, dass sich das alles ändert, dann macht es Sinn... willst du, dass alles so bleibt wie es jetzt ist?” Sie schüttelte den Kopf.

“Ich... will ihn... ich liebe ihn... aber wie soll ich es ihm sagen, wenn ich noch nicht mal rausbekomme, dass ich mit ihm reden will”, seufzte die Jüngere und lehnte sich an ihre Mama. Diese nahm sie in den Arm und drückte sie.

“Denke nicht darüber nach... schreib ehrlich auf, was dich stört, dich berührt und was du willst... danach kannst du auf seine Reaktion warten”, gab Rina ihr den Rat und zögerlich nickte Kagome. Es würde nicht leicht werden, doch sie musste es endlich aus der Welt schaffen.

Entweder er liebt mich auch, oder eben nicht... aber dann kann ich wenigstens versuchen ihn zu vergessen., beschloss sie und dankte ihrer Mama sehr für ihren Rat. Lächelnd erhob sich Rina und küsste die Stirn ihrer Tochter. “Das Essen ist gleich fertig”, erklärte sie noch und verließ den Raum. Kagome blieb zurück und fasste neuen Mut erneut einen Brief zu verfassen.
 

Jedoch verließ der Mut die junge Frau genau am Valentinstag. Sie hatte alles vorbereitet, doch das abgeben, konnte sie einfach nicht. Viel zu peinlich waren ihr nun die Worte, die sie an ihn richtete. Seufzend spielte sie mit ihrer Schultasche herum, während sie auf Sesshomaru und Toga wartete. An diesem Tag hatte sie ein Brief von Inu Yasha bekommen und sie wollte diesen gleich weiter geben.

“Gomen für die Verspätung”, kam es von Toga und Sesshomaru hatte bereits die Getränke bestellt.

“Macht doch nichts”, meinte sie schnell und gab den Brief dem älteren Mann. Dieser öffnete diesen und las sofort laut vor, während Sesshomaru zuhörte und Kagome ein kurzes Lächeln schenkte.

Der junge Ashidasohn schrieb, dass es ihm gut ginge und er in knapp 2 Jahren nach Hause zurück kehren würde. Er wollte noch seine Ausbildung beenden. Auch wenn Toga nicht wusste, welche das war, so freute er sich für seinen Jüngsten, dass er seinen Weg endlich gefunden hatte.

“Da wird Inu vielleicht doch erwachsen”, grinste Sesshomaru leicht und brachte damit Kagome und Toga zum Lachen.

“Es scheint so... ich freue mich sehr, danke, dass du uns gleich benachrichtigt hast”, lächelte Toga sie an.

“Jederzeit, Toga-sama", nuschelte sie. Auch wenn er ihr schon lange das Du anbot, wollte sie es nicht. Es kam ihr unpassend vor. Hätte sie mit ihm gearbeitet, wäre es in Ordnung gewesen, aber so.

Doch bevor Toga noch weiter mit ihr reden konnte, klingelte sein Handy. “Oh, entschuldigt, ich bin gleich wieder da”, meinte er und ließ die Beiden alleine. Kagome sah ihm kurz nach.

“Verrätst du mir heute, wo Inu ist?”, fragte Sesshomaru ruhig. Blinzelnd blickte sie zu ihm und schüttelte den Kopf.

“Ich habe es ihm versprochen...”, nuschelte sie und er seufzte leise.

“Verstehe”, kam es von ihm, ehe er am Kaffee nippte.

Kagome überlegte fieberhaft, wie sie ihm den Brief geben könnte, doch ihr fiel nichts ein. Bevor sie ihn ansprechen konnte, wurde er bereits von zwei jungen Frauen angesprochen. Sie waren weit älter und schöner als sie selbst. Traurig wand sie ihren Blick ab und trank ihren Cappuccino. Niemals wollte sie sehen, wie er womöglich noch Schokolade von einer anderen annahm.

“Tut mir leid, die Damen, aber ich hasse Schokolade”, hörte sie seine Stimme und ein trauriges “Oh” folgte. Verwirrt blinzelte sie und blickte zu ihm. Diese Aussage freute sie sehr, denn er würde deshalb keine annehmen. Auch wenn sie ihre ihm nicht geben wollte, so war sie dennoch glücklich. Er war so abweisend zu ihnen, dass sie ein wenig Hoffnung hatte.

Aber nicht heute., dachte sie sich und gab ihm deshalb weder die Schokolade, noch den Brief.
 

So vergingen auch die nächsten Wochen und sogar Monate. Kagome traute sich nicht Sesshomaru an zu sprechen, also kümmerte sie sich um ihren Schulabschluss. Ein Jahr hatte sie noch vor sich, doch in den Ferien vor dem Schulbeginn, musste sie leider Abschied nehmen. Ayame und Koga würden nach Amerika fliegen, um ihr Austauschjahr dort zu machen. Sie würden ihren Abschluss in den Staaten machen.

Noch wussten sie nicht, ob sie auch dort ihr Studium beginnen wollten. Ayame wollte Kinderärztin werden, also wäre ein Medizinstudium im Ausland perfekt für sie. Koga hatte lange überlegt und wollte ebenfalls Arzt werden. Da traf es sich sehr gut, dass sie nun die Möglichkeit bekamen im Ausland ihren Abschluss zu machen.

Traurig ging Kagome die Treppen hinunter. Nun wäre sie alleine und niemand würde sie mehr aufmuntern. Seufzend wartete sie bei der Straße am Treppenanfang, welcher zum Schrein führte. Ihr Vater hatte ihr versprochen sie zum Flughafen zu bringen. Schließlich wollte sie sich von ihren guten Freunden verabschieden.

Als sie ein Auto hörte, sah sie auf und blinzelte. Vor ihr blieb nämlich Sesshomarus Wagen zum Stehen. Er stieg aus und öffnete ihr wie gewohnt die Beifahrertür. “Danke”, nuschelte sie geistesabwesend. Sogleich stieg sie ein und auch er saß nur wenige Momente später wieder im Auto.

“Was machst du hier?”, fragte sie ihn, nachdem der ersten Schock überwunden war.

“Dein Vater hat kurzzeitig noch einen Außentermin reinbekommen und er hat mich gebeten dich zu fahren”, erklärte Sesshomaru. Ihre Stimme klang schockiert und er konnte es sich nicht erklären, warum dies so war. “Ist es dir nicht Recht, dass ich dich fahre?”, fragte er deshalb und blickte zu ihr.

“Alles gut... ich war nur... überrascht”, kam es ehrlich von ihr. Es war wirklich so, denn sie hatten sonst nur Kontakt, wenn es um Inu Yasha ging und nun fuhr er sie zum Flughafen.

“Mich hat es auch überrascht, aber dein Vater wollte sein Versprechen nicht brechen”, meinte er und schaltete in den nächsten Gang. Kagome lächelte leicht und blickte aus dem Fenster. Diese Kluft zwischen ihnen gefiel ihr absolut nicht, doch wie sollte sie nur das alles ansprechen.

“Danke, dass du mich hinbringst”, sprach sie schließlich.

“Jederzeit”, entgegnete Sesshomaru und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Er hatte tausend Fragen in seinem Kopf, doch keine davon wollte er ihr stellen. Es ging ihn gar nichts an, warum ihr Freund ein Jahr im Ausland sein würde. Natürlich hatte Keitaro ihm erzählt, dass Koga heute nach Amerika fliegen würde und seinen Abschluss dort machen wollte.

Die restliche Fahrt verlief schweigend. Am Flughafen stieg Kagome aus und auch Sesshomaru. Er wollte sie ungern alleine lassen, bei all den Menschen. Sie schien den Weg zu kennen, also folgte er ihr stumm. Von weitem entdeckte er den dunkelhaarigen jungen Mann. Am liebsten wäre er wieder gegangen, doch Kagome sollte wieder sicher Heim kommen, also blieb er auf Abstand zu ihnen stehen.

“Koga-kun”, kam es lächelnd von Kagome.

“Da bist du ja, Prinzessin”, grinste er sie an und umarmte sie freundschaftlich. “Ich dachte du hattest uns vergessen”, lachte er, woraufhin sie ihn boxte.

“Baka!”, schimpfte sie ihn, aber lachte im nächsten Moment. Ayame kam erst jetzt zurück, da sie ihr Gepäck noch abgegeben hatte.

“Schön, dass du Zeit hast, Kago”, lächelte sie ihre Freundin an und umarmte sie ganz fest.

“Ist doch klar... immerhin seid ihr nun für mindestens ein Jahr weg und vielleicht auch länger”, seufzte die Schwarzhaarige traurig.

“Nicht weinen, Prinzessin... wir werden telefonieren, schreiben uns und durch die Anhänger sind wir nie wirklich getrennt”, zwinkerte Koga und legte einen Arm um Amayas Taille. Sie schniefte leise und lehnte sich an ihn.

“Du wirst uns auch sehr fehlen”, brachte sie noch hervor, ehe sie ihre Tränen wegblinzelte.

“Nicht weinen, Liebling... sonst weint Prinzessin auch noch und dann bin ich der Depp, weil alle denken ihr weint wegen mir”, meinte er und küsste Ayamas Stirn.

“Baka!”, kam es von Kagome und Ayame schlug leicht gegen seine Brust.

“Also echt... du bist wirklich unmöglich”, kicherte sie und vergaß dabei alles um sich herum.

Mehrmals musste Sesshomaru blinzeln, denn was er sah, war mehr als ungewöhnlich. Schließlich ging er davon aus, dass Kagome mit Koga zusammen war, doch er hielt eine andere im Arm. Zudem hatte er Kagome nur umarmt zur Begrüßung. Was geht da nur vor sich?, fragte er sich und schluckte. Es wirkte so surreal, dass er nur noch unsicherer wurde, als er eh schon war.

Sogar Kagome lachte leise. “Ihr schreibt mir, wenn ihr wisst, ob ihr länger dort bleiben werdet.”

“Natürlich, Prinzessin”, lächelte Koga seine Freundin an. Es fiel ihm schwer sie alleine zu lassen. “Und du kommst wirklich klar?”

“Natürlich... ich werde auf euch alle hier in Tokio warten und irgendwann kehrt ihr wieder zurück hier her”, lächelte sie ihn an. Da sie vorhatte den Beruf als Werbedesignerin anzustreben und bei Toga und ihrem Vater bereits ein Praktikum gemacht hatte, hatte sie hier die besten Chancen ihr Studium zu machen und später sogar übernommen zu werden. Auch wenn sie hoffte zusammen mit Sesshomaru arbeiten zu können, so würde sie niemals das zugeben.

“Das klingt perfekt und dann feiern wir Hochzeit”, grinste Ayame und nun wurde der weißhaarige Mann hellhörig. “Sofern mich Koga mal fragen sollte”, lachte sie weiter und der Genannte wurde rot um die Nase.

“Nach... dem Studium... Honey”, flüsterte er und sie fiel ihm um den Hals. Kagome lächelte und freute sich für die beiden sehr. Als Ayame sich wieder von ihrem Schatz löste, sah sie zu Kagome.

“Und wer weiß, vielleicht hast du bis dahin auch jemanden”, zwinkerte sie und blickte direkt zu Sesshomaru. Sie hatte ihn durchaus bemerkt und hoffte, er würde den Wink verstehen. Doch er war nur verwirrt.

“Vielleicht”, lächelte Kagome stattdessen und lenkte sofort vom Thema ab. Sie wollte nicht darüber reden, wenn er alles mithören konnte. So sprachen sie noch über alltägliches, ehe das Paar sich verabschiedete.

“Wir grüßen Inu von dir”, flüsterte Koga an Kagomes Ohr, als er sie umarmte. Sie nickte eifrig und lächelte Ayame an. Auch sie umarmten sich noch einmal.

“Pass gut auf dich auf, Kagome, und kämpfe für das was du willst”, bat die Braunhaarige. Zögerlich nickte die Angesprochene.

“Ich versuche es”, damit lösten sie sich und das Paar ging zum Einchecken und verschwand hinter den Glastüren. Kagome seufzte traurig und blinzelte ihre Tränen weg. Nun war sie wirklich alleine zurückgeblieben, doch sie hatte ihr Ziel vor Augen.

Leicht zuckte sie zusammen, als sie starke Arme vernahm. “Sie kommen sicher bald zurück”, flüsterte Sesshomaru und drückte sie an sich. Er hatte mitbekommen, dass es ihr nahe ging und er mochte es immer noch nicht, sie weinen zu sehen.

Sofort schlang sie ihre Arme um ihn und nickte an seiner Brust. “Bestimmt... es ist nur... alle gehen weg und ich bleibe hier alleine zurück”, nuschelte sie.

“Du wirst nie alleine sein, Kago... ich werde immer für dich da sein”, hauchte er gedankenverloren und drückte sie enger an sich. Wie gern würde er ihr sagen, dass er sie mochte, nein eigentlich liebte, doch es stand noch so viel zwischen ihnen. All das musste er erst beiseite räumen, bevor er ihr diese Worte sagen könnte: 愛してる.
 

Jedoch lief alles anders als geplant, wie eigentlich immer. Jedes Mal, wenn Sesshomaru sich vornahm mit Kagome zu reden, kam irgendetwas dazwischen. So kam es auch, dass weitere Wochen und Monate vorbeizogen, ohne, dass er es wirklich bemerkte. Die Zeit lief an ihm vorbei und alles was er tat, war zur Uni zu gehen und zu arbeiten.

Ein soziales Leben hatte er schon lange nicht mehr. Wenn man es ehrlich betrachtete, eigentlich hatte er sich immer zurückgezogen. Allein sein Bruder und Kagome lockten ihn aus seinem Zimmer heraus. Die Sonne ging langsam unter und seufzend betrachtete er die Skyline aus dem Fenster seines Büros.

Toga hatte ihm bereits sein Büro gegeben und teilte sich ein größeres mit Keitaro. Da die älteren Herren sich hauptsächlich um die Partner und Kunden außerhalb Tokios kümmerten, brauchten sie nicht wirklich einzelne Büros. So entschied Toga Sesshomaru die Führung zu übergeben und als helfende Hand zu fungieren. Anfangs war es ungewohnt, doch die Drei ergaben ein sehr gutes Team. Vor allem war der junge Chef durchaus ehrgeizig.

Glücklicherweise hatte er in der Zeit nichts mehr von seiner Mutter gehört. Kaito schrieb ihm ab und zu und sie hatten auch sonst recht guten Kontakt, denn der Mann konnte wirklich nichts für das Verhalten dieser Schlange. Auch wenn Sesshomaru gerne ein Leben außerhalb der Firma aufbauen wollte, so fehlte ihm zu sehr die Nähe zu Kagome und Inu Yasha. Sie waren immer sein Zentrum, seine Ruhepole, auch wenn beide durchaus explosiv waren.

Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und er flüsterte ihren Namen. Irgendwann vielleicht., hallte es in seinem Kopf und er machte sich auf dem Weg nach Hause. In den nächsten Wochen würde er auch in sein eigenes Heim ziehen. Er hatte ein schönes Haus gefunden und mit Togas Hilfe dieses auch gekauft. Natürlich würde er nach und nach seinem Vater das Geld zurück geben, welches er ihm lieh.
 

Kagome hingegen hatte sehr viel Stress in ihrem letzten Schuljahr. Dazu noch die Abschlussprüfungen und die Aufnahmeprüfung für die Uni. Irgendwann wusste sie schon gar nicht mehr, wo oben und unten war, doch sie funktionierte wie ein Uhrwerk. Hin und wieder traf sie auch Toga und Sesshomaru, sobald ein Brief von Inu Yasha kam. Oft genug wollte sie mit dem Älteren reden, doch immer wieder verließ sie der Mut.

Jedes Mal, wenn sie ihn sah, schnürte sich ihre Kehle zu und sie wusste nicht was sie dagegen tun sollte. Sie liebte ihn, sehr sogar. Ihn so leiden zu sehen, ertrug sie nicht. Wollte wissen warum er litt, doch fragen traute sie sich nicht. Für alle anderen spielte er den perfekten Geschäftsmann: professionell, kühl und stets wählte er seine Worte mit Bedacht.

Jedoch konnte er ihr nichts vor machen. Sie hatte in seinen Augen gesehen, dass er unglücklich war. Nicht auf beruflicher Ebene, sondern eher auf der privaten. Ich habe nicht das Recht ihn nach seinen Freunden zu fragen., schimpfte sie sich und biss sich auf die Zunge. So konnte sie ihn das nicht fragen. Zudem wollte sie auch nichts über möglichen Stress mit einer Frau wissen. Das würde ihr das Herz brechen.

Deshalb verkroch sie sich immer öfters im Waisenhaus und half dort ihrer Mutter und der alten Kaede. Kurz vor Weihnachten kamen neue Kinder dazu. Es war schwer sie alle unter zu bringen und zu versorgen. Doch dank vieler Spenden, darunter auch von Toga, war es ihnen möglich für die Kleinen ein Zuhause zu schaffen. Das Haus wurde renoviert und die Einrichtung ausgetauscht.

Ebenfalls hatte Rina sich um den Garten gekümmert. Nun waren dort einige Nutzpflanzen dabei. Gemeinsam mit den Kindern hatte sie Beete angelegt. Kagome hingen kümmerte sich um das jüngste Mitglied der Kinder. Denn ein kleines Mädchen von gerade mal einem Jahr und 7 Monaten eroberte im Sturm ihr Herz. Ihr Name war Rin. Sie kam ins Waisenhaus, da beide Eltern starben und ihre Großmutter mit der Kleinen überfordert war.

Auch wenn Kagome dies durchaus verstand, war sie dennoch traurig, dass die Kleine nun ohne Familie aufwachsen würde. Sie hoffte sehr, dass bald all die Kinder ein richtiges und schönes Zuhause finden würden.

Inu Yashas Rückkehr

Seitdem die Oberschülerin Rin kennen gelernt hatte, war sie jeden Tag bei dem kleinen Mädchen. Bei ihr fühlte sich die Schwarzhaarige sehr wohl, konnte ihre Sorgen vergessen und sich einfach nur an dem Leben erfreuen. Rin schien genauso von der Ruhe der Älteren zu profitieren. Da sie keinen anderen an sich heran ließ, bis Kagome da war. Das machte der alten Kaede ein paar Probleme, doch nach einer Weile schien Rin nicht mehr allzu sehr zu quengeln.

Rina lächelte bei dem Anblick und wusste genau, dass ihre Tochter langsam erwachsen wurde. Sie übernahm mehr Verantwortung für andere, als all die anderen in ihrem Alter. Oft spielten sie alle zusammen, vor allem mit den Puppen. Besonders die glitzernden Kleider gefielen der kleinen Rin sehr. Anfangs verließ kaum ein Wort ihre Lippen. Sie zeigte nur auf die Dinge, die sie wollte. Mit Kagomes Hilfe begann sie langsam Wörter zu formen.

Auch wenn es nur das Gängige war, was fast Zweijährige sprachen, dennoch war dies sehr erfreulich für alle. Langsam taute das süße Mädchen auf und die anderen Kinder lernten fleißig mit ihr. Es geschah eher beim Spielen, aber genauso erlernen Kinder das Sprechen und das Miteinander. Mit ihrer wilden und ungestümen Art brachte Rin das Waisenhaus durcheinander. Es gelang neues Leben in die alten Gemäuer. So viel Kinderlachen erfreuten das Herz aller Erwachsenen.

Inu Yasha meldete sich immer regelmäßiger bei seiner besten Freundin. Schließlich plante der junge Mann im Sommer zurück zu kehren. Kagome freute sich sehr auf ihren besten Freund. Zum einem, weil sie ihn sehr vermisst hatte und zum anderen würde dieser hoffentlich seinen älteren Bruder wieder zu dem machen, wie er war. Sesshomaru zog sich nämlich mehr und mehr in die Arbeit zurück. Für ihn war nur noch die Firma von Bedeutung und das schmerzte Kagome sehr. Sie vermisste ihn, allen voran sein Lächeln.

Nach dem Abschluss seines Studiums, arbeitete er vermehrt in der Firma. Kümmerte sich immer mehr die Außentermine und entlastete damit Keitaro und Toga. Nur noch die älteren Kunden und Partner wurden von den beiden betreut. Damit diese sich nicht umstellen mussten. Das bedeutete aber auch, dass Toga mit Keitaro für eine oder zwei Wochen wegfuhren. Glücklicherweise kam dies nur alle paar Monate vor.

Toga wusste nicht wie er seinem Ältesten helfen konnte, da er immer ein Gespräch abgeblockt hatte. Der besorgte Vater hoffte, dass sein Jüngster mehr bei dem Sturkopf ausrichten könnte. Er freute sich sehr Inu Yasha wieder zu sehen. Auch wenn er sich sorgte, ob sein Sohn ihm verzeihen könnte. So warf er den trüben Gedanken fort und kümmerte sich mit Sesshomaru weiterhin um die Firma.

“Denkst du... es wäre angebracht, wenn ich Inu eine Wohnung finanzieren würde?”, fragte Toga unsicher und Sesshomaru sah auf.

“Hn”, überlegte dieser. “Ich würde ihn fragen, sobald er da ist, ob er das möchte.”

“Das klingt gut, Sess... bei dir im Haus alles in Ordnung? Mittlerweile alles eingerichtet?”, fragte Toga neugierig, da sein Ältester ihn nicht um Hilfe bat bei der Einrichtung.

“Langsam, aber sicher. Die Küche ist fertig, das Schlafzimmer seit gestern auch... im Wohnzimmer werden die Tage die Möbel geliefert und die Gästezimmer werden in den nächsten Wochen gemacht”, erklärte Sesshomaru. “Sobald das Wohnzimmer eingerichtet ist, lade ich dich gerne ein, Papa.”

“Das würde mich sehr freuen”, lächelte Toga und seit langem war ein Anflug von Lächeln auf den Lippen des neuen Firmenchefs. Erleichtert nickte Toga seinem Sohn zu und machte sich auf den Weg zu Keitaro, um mit ihm die nächsten Wochen durchzugehen. Eine Reise musste geplant werden und auch das ein oder andere Geschenk besorgt werden. Schließlich hatte sein bester Freund bald Geburtstag, Soutas und Rinas stand auch schon bald vor der Tür und nicht zu vergessen der Hochzeitstag der beiden.

Toga vermisste seine Frau, besonders seit Sesshomaru ausgezogen war, doch würde er dies niemals anderen zeigen. Er las viel in den Lieblingsbüchern von Izayoi und trennte sich von diesen auch nicht. Dadurch war sie für ihn immer präsent und in seinem Herzen trug er immer ihr Lächeln. Er wusste, dass er eines Tages sie wieder sehen würde. Egal ob im Himmel oder im nächsten Leben, denn ihre Liebe zueinander war unsterblich.
 

Die nächsten Tage und Wochen waren für Kagome sehr stressig. Sie hatte mit der Universität begonnen und brachte gerade so ihren Alltag hinter sich. Dennoch ließ sie es sich nicht nehmen, jeden Tag die kleine Rin zu besuchen. Bei ihr entspannte sie sich und erfreute sich an dem Kinderlachen, welches das alte Gebäude erfüllte.

Der Tag von Inu Yashas Rückkehr rückte immer näher und sie wurde etwas nervös. Schließlich wusste sie nicht, ob sich etwas an ihrer Freundschaft verändert haben könnte. Ganze drei Jahre war er nun fort und zu Besuch kam er nicht in der Zeit. Er hatte sie telefonisch benachrichtigt, dass er zu seinem 20. Geburtstag wieder zurück nach Japan kehren würde. Er bat sie dies geheim zu halten, denn er wollte seinen Vater und Bruder überraschen.

Glücklicherweise hatte Kagome ihren Führerschein bereits gemacht. Sie durfte sogar den Wagen ihrer Mutter fahren, solange bis sie genug Geld für ein Eigenes haben würde. Wobei Kagome nicht wusste, dass Rina, Keitaro und Toga ihr zum 20. Geburtstag ein Auto schenken wollten. Toga wollte sich damit für ihre Hilfe bedanken, denn in den drei Jahren war sie ihm eine gute Stütze gewesen. Sie besuchte ihn oft und erzählte Geschichten von Inu Yahsa. Dabei brachte sie auch neue Nachrichten von ihm mit.

So war der Tag auch gekommen und aufgeregt wartete die junge Schwarzhaarige am Flughafen auf ihren besten Freund. Von einem Fuß auf den anderen wechselte sie hin und her und ihr Herz schlug schnell in ihrer Brust, als die Durchsage kam, dass der Flug aus New York gelandet sei. Hoffentlich erkenne ich ihn noch., spukte es in ihrem Kopf umher und sie atmete tiefer durch.

Als sie in der Menge weiße Haare erblickte, lächelte sie und rief nach ihrem besten Freund. Dieser lachte leise und beschleunigte seine Schritte. Sofort nahm er Kagome in seine Arme und drückte sie an sich. “Kago-chan”, hauchte er und freute sich sehr sie zu sehen.

“Inu-kun”, flüsterte sie und schniefte leise. Ihre Freude war so groß, dass sie anfing zu weinen.

“Alles gut... ich gehe nicht mehr so lange weg”, versprach er ihr und wischte ihre Tränen weg.

“Das will ich auch hoffen, sonst hau ich dich noch”, lachte sie leise und er grinste leicht. Nun hatte er Zeit sie richtig zu mustern. Sie war eine wahre Schönheit. Vor allem war sie viel femininer geworden.

“Du siehst sehr gut aus, Kago-chan", machte ihr das Kompliment und sie errötete.

“Danke”, hauchte sie und sah ihn an. “Du bist auch erwachsener geworden”, kicherte sie. Inu Yasha lachte nun und bot seiner Freundin seinen Arm an. Kagome hakte sich bei ihm ein und gemeinsam gingen sie zum Auto.

“Danke, dass du mich abholst”, meinte er und sie winkte gleich ab. Schließlich waren sie beste Freunde und diese taten so etwas für einander.

“Du bist alleine... ich dachte du wolltest noch jemanden mitbringen”, fragte sie interessiert, als sie im Auto saßen.

“Sie hat noch einen Job zu erledigen, aber kommt in 1 oder 2 Wochen nach. Solange kann ich mich mit Papa und Sess aussprechen und sie darauf vorbereiten”, meinte er besonnen. Verwundert über seine neu gewonnene Vernunft, wusste sie nicht was sie sagen sollte.

“Verstehe... ich hoffe, ihr könnt wieder eine Familie sein”, kam es nachdenklich von ihr und er nickte.

“Das werden wir... ganz bestimmt... und was ist mit dir? Du bist immer meiner Frage ausgewichen in den Briefen.”

“Was soll schon mit mir sein?”, fragte sie unschuldig.

“KA-GO-ME", zog er ihren Namen lang und fixierte sie. “Was wohl... du und Sess... hast du es ihm endlich gesagt?”

Kurz zuckte sie zusammen und seufzte. “Nein... es hat sich nie ergeben und mittlerweile haben wir keinen Kontakt mehr... Nur als ich deine Briefe weiter geleitet habe”, kam es kleinlaut von ihr.

“Aber... sag es ihm doch einfach... du hast doch nichts mehr zu verlieren”, wand er ein und sie seufzte.

“Es... ist schwer... kompliziert und... ach ich glaube er hat schon längst eine Freundin und da habe ich nichts zu suchen in seinem Leben...”, meinte sie und fuhr weiter Richtung Sesshomarus Haus. Sie wusste, dass Toga bei seinem älteren Sohn war, da sie immer an Inu Yashas Geburtstag zusammen etwas aßen.

Ihr Herz wurde schwerer je näher sie diesem kam. Seit seinem Umzug, hatte sie ihn dort nicht besucht. Sie war nur einmal beim Einzug dort, um mit Rina und Souta ihm etwas zu helfen. Aber auch nur, weil ihre Mutter darauf bestand. Dies konnte Sesshomaru nicht ablehnen. Schließlich hatte Rina ihrer besten Freundin versprochen, sollten ihre Söhne jemals ausziehen, würde sie ihnen helfen und das Heim auf Vordermann bringen.

“Keh! Als ob der Stinkstiefel eine hätte...”, brachte Inu Yasha hervor und ließ die Schwarzhaarige blinzelnd.

“Wieso denn nicht?”

“Weil er ein arroganter Eisklotz ist... Kago-chan... wer sollte denn damit umgehen können, der noch klar bei Verstand ist”, grinste er und sie schnaubte.

“Rede nicht so gemein über deinen Bruder...”

“Halbbruder”, korrigierte er sie und beobachtete ihre Reaktion. Natürlich dachte er nicht so schlecht über seinen Bruder, aber er wollte wissen, ob seine beste Freundin ihn wirklich noch liebt oder nicht. Schon damals hatte er gesehen, dass sie den Älteren mochte, doch hatte sie es immer bestritten und nun war es seine Chance, mehr heraus zu finden.

“Trotzdem ist er dein Bruder... und er war immer für dich da, also zeig etwas mehr Respekt!”, forderte sie. “Zudem... ist er nicht arrogant... er ist liebevoll und ehrgeizig...”, fügte sie mit einem Lächeln hinzu und fuhr auf die Auffahrt. Togas und Sesshomarus Wagen standen vor dem Haus. Inu Yasha grinste bei ihren Worten.

Als er zu dem Gebäude blickte, staunte er nicht schlecht. Sein Bruder hatte wahrlich Geschmack, das musste er zugeben. “Unglaublich... was er sich angeschafft hat”, murmelte er und Kagome kicherte neben ihm.

“Komm, bevor dein Papa wieder fahren will”, meinte sie und er nickte.

Nachdem sie ausgestiegen sind, atmete Inu Yasha tiefer durch und ging zum Eingang. Für ihn war dies kein leichter Weg, denn er hatte sich nicht korrekt verhalten. Kagome blieb hinter ihm stehen, damit er auch keinen Rückzieher machen konnte. Noch einmal atmete der junge Mann durch und betätigte die Klingel.

Es dauerte eine Weile, bis die Tür aufging. Goldene Augen trafen auf goldene. “Inu", kam es überrascht von Sesshomarus Lippen. Noch bevor der Jüngere reagieren konnte, wurde er bereits in eine Umarmung gezogen. Fest drückte sein Bruder ihn an sich. Fast so als würde er Angst haben, ihn wieder zu verlieren.

“Sess...”, flüsterte Inu Yasha und erwiderte endlich die Geste. “Es... tut mir leid”, nuschelte er und der Ältere schloss die Augen. Eine stumme Träne der Freude verließ seine Augen und erleichtert atmete er durch. Sein kleiner Bruder war wieder zu Hause und das freute ihn sehr.

Kagome unterdrückte ein Schluchzen und freute sich für beide Brüder, dass sie sich wieder hatten. Auch wenn Sesshomaru niemals zugeben würde, hatte er Inu Yasha sehr vermisst und er war ihm eine wichtige Person im Leben. Das hatte die junge Dame schon damals bemerkt und vielleicht deshalb konnte sie hinter die Maske des Älteren blicken. Jedoch wusste sie bis zu dem Tag nicht was er von ihr hielt. Doch ihn zu fragen fehlte ihr einfach der Mut.

Toga war seinem Sohn gefolgt und lächelte, als der Ältere den Jüngeren umarmte. Das schönste Bild für einen Vater, der sich alles wieder wie sonst auch wünschte. Als Sesshomaru Inu Yasha wieder los ließ, kam Toga näher. “Schön dich zu sehen, Inu”, lächelte er seinen Sohn an.

“Papa...”, kam es fast schon kleinlaut von dem Neuankömmling. Sogleich umarmte er seinen Vater. “Es... tut mir so leid... ich...”, doch seine Stimme brach weg.

“Schon gut... Sess und ich wissen, dass da seine Wut sprach und nicht du”, bemerkte Toga und drückte seinen Jüngsten an sich. Nun konnte Kagome nicht anders, als leise zu schniefen. So lange hatte sie gehofft, ihr bester Freund würde zurück kommen und alles wäre wieder gut zwischen den Dreien.

Sesshomaru lächelte seinen Vater an und blickte zu Kagome. Er hätte sich denken können, dass Inu Yasha sie eingeweiht hatte. “Kommt doch rein”, schlug er vor. Erst wollte er Kagome die Hand reichen, doch beließ er es bei den ausgesprochenen Worten.

Nur zögerlich folgte sie diesen und sie gingen hinein. Sie staunte über seine Wohnzimmereinrichtung, denn vom Flur aus konnte man dort hinein sehen. “Danke, dass du Inu hergebracht hast”, kam es von Toga.

“Nicht dafür, Toga-sama... das habe ich gerne getan”, meinte sie ehrlich und setzte sich auf das Sofa. Toga und Inu Yasha setzten sich ebenfalls auf dieses. Sesshomaru hingegen blieb am Kamin stehen und schien seine Gedanken zu sortieren.

“Geht es dir gut?”, fragte Toga besorgt seinen Sohn.

“Ja, Papa, mir geht es jetzt viel besser”, lächelte er. “Es tut mir wirklich leid, dass ich euch damals so angefahren habe... aber...”

“Du wusstest nicht wohin mit deiner Wut?”, fragte Toga nach und er nickt.

“Keiner hatte Schuld daran... ich verstehe nur nicht, wieso ihr mir nicht von Anfang an etwas gesagt habt.”

“Nun... Iza wollte keinem zur Last fallen... als sie es erfahren hatte, hat sie mir auch nichts gesagt... ich habe nur durch Zufall erfahren, was los war... genau wie Sess”, seufzte Toga.

“Also wollte Mama das alleine mit sich ausmachen?”

“So war sie schon immer gewesen, Inu... und da sie mir verboten hatte sie zu sehen... blieb mir keine Wahl, als zu arbeiten, um der Versuchung zu widerstehen”, gestand Toga ehrlich und Inu Yasha blickte zu ihm.

“Verstehe... da es ihr Wunsch war, kann ich dir auch keinen Vorwurf machen... ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass ich über reagiert habe”, kam es einsichtig von Inu Yasha.

“Aber natürlich, Inu”, lächelte sein Vater ihn an. Erleichtert atmete der Jüngere durch.

“Du auch, Sess... meine Aussage...”, begann er und blickte zu seinem älteren Bruder.

“Vergiss diese... lass uns darüber nicht mehr reden...”, zwinkerte Sesshomaru ihm zu. Erfreut nickte Inu Yasha.

“Aber nun erzähl mal”, packte Toga die Neugier. “Wo warst und was hast du gemacht?”

“Oh... hm... ich bin nach Amerika zu Grandpa”, meinte er und Toga blinzelte. Noch bevor dieser nachfragen konnte, erklärte Inu Yasha weiter. “Ich habe ihm gesagt, dass es mit dir abgesprochen war... solange bis ich wusste was ich tun sollte... danach habe ich ihm die Situation geschildert und mit seiner Hilfe habe ich mich ausgebildet.”

“Und als was?”, fragte Sesshomaru nach.

“Nun... ja... ich war in der Armee und habe nach der Grundausbildung den Pilotenschein gemacht... da ich sehr fähig darin bin... habe ich den Captainrang erhalten”, erklärte Inu Yasha und beiden Männern klappte der Mund auf. Das wiederum brachte den jüngeren zum Grinsen.

Es klang sehr abenteuerlich und doch wäre das durchaus passend zu dem Hitzkopf. Während noch Sesshomaru mit seiner Fassung kämpfte, musterte Toga seinen Jüngsten. Dieser war erwachsener geworden. Die Haare waren länger und er trug sie offen. Von einem kleinen Jungen war nichts mehr zu sehen. Er war nun ein Mann, trotz seiner nun 20 Jahren. Anerkennend klopfte Toga ihm auf die Schulter.

“Gut gemacht, Inu... ich bin froh, dass du deinen Weg gefunden hast”, kam es ehrlich von dem stolzen Papa. Auch wenn dieser etwas verärgert über seinen eigenen Vater war, so verstand er es im Nachhinein doch. Inu Yasha wollte seinen Weg suchen und das konnte er nur so tun.

“Ernsthaft? Du und in der Armee?”, fragte Sesshomaru mehr als überrascht. Als Inu Yasha nickte, grinste der Ältere. “So richtig mit Drill und allem Drum und Dran?”, wollte er genauer wissen.

“Na sicher! Anfangs war es schwer, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran”, zuckte der Jüngere mit den Schultern. Kagome kicherte neben ihrem besten Freund.

“Du wusstest davon, Kago?”

“Inu-kun hat es mir kurz nach Weihnachten verraten und...”, begann sie.

“Sie hat genauso reagiert wie Sess”, lachte Inu Yasha und sein Bruder schluckte, während er seinen Blick auf sie warf. Sie war wunderschön, vielleicht sogar noch schöner. Für einen Moment lächelte er, ganz so wie früher, doch dieses wich wieder. Zu sehr hatte er sich zurückgezogen, als dass er das jemals wieder aufholen könnte.

Ich habe all meine Chancen verspielt., dachte er traurig und blickte wieder zu seinem Bruder. “Das klingt auch viel zu abenteuerlich... ich meine ich kann mir das absolut nicht vorstellen”, meinte Sesshomaru ehrlich und Inu Yasha lachte leise, genau wie Toga und Kagome.

“Ich habe auch gedacht Grandpa scherzt, aber er hatte Recht... die Ausbildung tat mir gut, ich habe gelernt auch aus anderen Sichten alles zu sehen und... deshalb verstehe ich auch, dass ihr damals keine Wahl hattet. Mama... war leider sehr stur... und ich viel zu hitzköpfig...”, kam es selbstkritisch von dem jüngeren Mann. Sesshomaru und Toga klappte erneut der Mund auf.

Noch nie hatte Inu Yasha so über sich selbst gesprochen. “Du bist wirklich ein Captain in der Airforce?”, fragte Sesshomaru nach und sein Bruder nickte.

Aufgeregt erzählte dieser wie hart die Grundausbildung war, doch genau das hat ihm gezeigt wie falsch er dachte und was er noch lernen musste. Nach den neun Monaten konnte er in alle Bereiche schnuppern. Natürlich hatte sein Opa seine Kontakte spielen lassen, um seinen Enkel hinein zu bringen, aber genau das ermöglichte dem jungen Mann einen guten Ausgangspunkt.

Schließlich blieb Inu Yasha bei der Airforce hängen und machte seinen Piloten schein. Er war sogar schon im Einsatz, Nahrung und Hilfsgüter nach Südamerika und Afrika bringen. Zusammen mit einem alten Hasen. Dabei lachten alle und mittlerweile saß Sesshomaru auch auf der Couch, direkt neben Kagome. Inu Yasha erzählte was er so erlebt hatte und im Gegenzug berichtete Toga wie es bei ihnen im Moment aussah.

Sie sprachen sehr lange miteinander und dabei fragte Toga auch, ob Inu Yasha eine Wohnung beziehen möchte, oder lieber bei ihm oder Sesshomaru wohnen wollen würde. “Nun... ich glaube eine Wohnung wäre nicht verkehrt, denn... ich habe auch in Las Vegaz geheiratet und meine Frau kommt in 2 Wochen nach ihrem Job hierher... Da wäre es doch angebracht, wenn wir euch nicht zu sehr stören.”

“Du... du... hast... geheiratet?”, stotterte Sesshomaru und starrte seinen Bruder mit offenem Mund und großen Augen an. Toga schluckte und war genauso überrascht.

Nicht noch so eine?!

“Wann und wie hast du die Damen kennen gelernt und vor allem, wieso hast du nichts gesagt?”, brachte Toga nach längerer Zeit hervor.

“Es hat sich irgendwie ergeben... ich habe sie in Südamerika getroffen. Da war sie auf einer Modenschau... und ja bevor ihr fragt, sie ist Model”, erklärte Inu Yasha und Sesshomaru verdrehte nur die Augen. Seit seiner Mutter konnte Models absolut nicht leiden, doch musste er wohl seine Meinung ändern. Zumindest versuchen würde er dies, denn er wollte seinen Bruder nicht verlieren.

“Wir verliebten uns relativ schnell... und da wir in Las Vegas waren, haben wir dies auch gleich mit einer Heirat verbunden...”, lächelte er und fast hätte Sesshomaru etwas gesagt, doch er biss sich nur auf die Unterlippe.

“Wie lange seid ihr zusammen und wie lange verheiratet?”, fragte Toga nach.

“Hm.... zusammen sind wir nun knapp neun Monate und davon ein Monat verheiratet”, antwortete er und Kagome seufzte leise. Sesshomaru hörte es und hätte wohl dasselbe getan. Jedoch behielt er dies für sich.

“Und wie heißt die junge Dame?”, wollte sein Bruder wissen und er blickte zu ihm.

“Kikyo”, kam es mit einem Lächeln über seine Lippen.

“Dann lernen wir sie kennen?”

“Ja, Papa... sobald sie da ist, möchte ich sie euch vorstellen”, bestätigte Inu Yasha.

“Gut, dann schlage ich vor, dass ihr heute Nacht meine Gäste seid und morgen können wir nach einer Wohnung schauen”, schlug Sesshomaru vor. Kagome blinzelte und blickte zu dem Älteren. Meint er mich auch?, dachte sie etwas verwirrt nach.

“Eine sehr gute Idee, was meinst du, Inu?”, kam es von Toga lächelnd und sein Sohn nickte begeistert.

“Das wäre perfekt... natürlich bekommst du das Geld wieder, Papa... ich habe zwar etwas gespart, aber... ich glaube nicht, dass dies ausreicht.”

“Ach das bekommen wir schon hin, Inu”, lächelte Toga. Sesshomaru war einerseits erleichtert und doch besorgt. Er hoffte, dass seine ‘Schwägerin’ anders war als seine Mutter, sonst würde sein Bruder leiden und das sollte er wahrlich nicht. Lächelnd beobachtete er ihn mit seinem Vater. Es war schön zu sehen, dass alles wie früher schien. Fast alles.

Zeitgleich mit diesem Gedanken glitt sein Blick zu Kagome. Zum Glück sah sie zu ihrem besten Freund, sonst hätte sie sich gewundert, warum er sie auf diese Weise anblickte. “Du bleibst auch da, oder, Kago-chan?”, fragte Inu Yasha sie direkt.

“Äh... wenn du meine Hilfe brauchst”, kam es unsicher von ihr und sie schluckte.

“Ich brauche doch eine weibliche Meinung.” Grinsend sah er zu Kagome und sie nickte.

“Dann helfe ich dir”, ergab sie sich. Damit stand ihr Plan fest. Toga, Inu Yasha und Kagome würden sich nach Wohnungen umsehen, während Sesshomaru sich um die Firma kümmerte.

Erst spät in der Nacht kamen sie dazu zu schlafen. Kagome hatte ihren Eltern Bescheid gegeben, dass sie bei Inu Yasha bleiben würde. Gemeinsam suchten sie nach der perfekten Wohnung für den jungen Ashidaspross und seine Ehefrau. Es dauerte einige Zeit, bis sie diese fanden, doch danach ging alles ganz schnell.

Bei der Inneneinrichtung half Sesshomaru seinem Bruder und Toga hatte in der Zeit sich um die Firma gekümmert. Kagome war ebenso mit von der Partie und stand mit Rat und Tat den Männern zur Seite. Seit langem sah sie sogar den Älteren lachen und das ließ ihr Herz höher schlagen. Alles war fast wie früher. Das gab ihr Hoffnung, dass sie sich noch irgendwie aussprechen würden. Ganz bestimmt., war ihr einziger Gedanke.
 

So wurden einige Dinge geklärt, denn Inu Yasha wollte in Japan arbeiten. Deshalb hatte er sich als Polizist beworben. Da er die Qualifikationen im Zuge seiner Ausbildung erhalten hatte, wurde er sofort eingestellt. Toga war sehr stolz auf seinen Sohn, dass er endlich seinen Weg gefunden hatte. Nun war er gespannt, ob er auch die richtige Braut gefunden hatte. Dem Vater lag das Wohl seiner Kinder sehr am Herzen. Leider war Sesshomaru noch nicht ganz so wie früher, aber mit jedem Tag taute er minimal auf.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer war da und Toga hoffte sehr, dass alles wieder wie früher werden könnte. Nun warteten sie geduldig auf die geheimnisvolle Frau, die Inu Yashas Herz erobert hatte. Wegen ihrer Arbeit kam Kikyo später, als von Inu Yasha angenommen. Fast einen Monat nach seiner Rückkehr kündigte sie ihre Einreise an. Nervös wartete Inu Yasha am Flughafen auf sie und hoffte sehr, ihr würde die Wohnung gefallen.

Als sie endlich da war, freute er sich sehr, sie wieder zu sehen. Stürmisch fiel die Begrüßung aus. Sofort brachte er sie nach Hause und zeigte ihr voller Stolz die Wohnung im Penthousestil. Dank Toga hatte er diese kaufen können, wollte aber dennoch seinem Vater das Geld zurückzahlen. Darauf bestand er und Toga war damit einverstanden.

“Ich hoffe es gefällt dir, Liebling”, hauchte Inu Yasha hinter ihr und umarmte sie. Wahrlich hatte er sie vermisst und zeigte dies ihr direkt.

“Es wird schon gehen”, entgegnete sie und blickte zu ihm. “Müssen wir wirklich noch zum Abendessen?”

“Wir können es auch verschieben, du bist sicher müde”, kam es einfühlsam von ihm und sie nickte schwach. Damit verschob Inu Yasha das Kennenlernessen auf das kommende Wochenende.

Das Abendessen, bei dem er sie seiner Familie vorstellen wollte, verlief wohl anders als jeder erwartet hatte. Kagome war ebenso eingeladen. Toga hatte sie alle zu sich eingeladen. Sesshomaru hatte gekocht und Kagome half ihm dabei. Es war für sie selbstverständlich und sie gehörte seit damals schon zu der kleinen Familie, egal was war. “Sie lassen sich aber Zeit”, murmelte sie und brachte Sesshomaru damit zum Lachen.

“Du kennst doch Inu und seine Pünktlichkeit.” Dieser Satz brachte nun auch Kagome zum Lachen. Da hatte er recht, ihr bester Freund war noch nie wirklich pünktlich gewesen. Dieses Gespräch amüsierte Toga sehr. Es war nun mal typisch für den jungen Spross.

Als es an der Tür klingelte, öffnete der Hausherr diese. “Willkommen”, kam es freundlich von ihm.

“Danke... für die Einladung”, kam es monoton von ihr. Inu Yasha lächelte seinen Vater an und sie betraten die Anliegerwohnung. Toga führte die Beiden direkt in die Küche. Kagome lächelte gleich und begrüßte ihren besten Freund wie immer mit einer Umarmung.

“Liebling... darf ich dir Kago-chan vorstellen”, begann Inu Yasha und blickte zu Kikyo. “Sie ist meine beste Freundin seit der ersten Klasse.”

“Freut mich, dich kennen zu lernen, Kikyo-chan", kam es höflich von Kagome. Die Angesprochene musterte sie und nickte nur.

“Hallo”, sagte sie nur und blickte zu Sesshomaru.

“Das ist mein Bruder Sess... Er leitet die Firma von Papa”, erklärte der junge Mann.

“Freut mich... Inu hat schon viel von euch erzählt”, sprach sie und etwas in ihrer Stimme gefiel dem Älteren absolut nicht. Diese Frau benahm sich wie alle Models. Hochnäsig und eingebildet, doch sagte er nichts dazu. Er wollte seinen Bruder dadurch nicht erneut verlieren.

Während des Essens unterhielten sie sich und es war trotzdem ein schöner Abend gewesen, auch wenn der Beigeschmack beim Älteren blieb. Langsam lernten sie sich kennen und Sesshomarus Abneigung gegen sie wuchs. Reiß dich zusammen! Nicht alle sind so wie Kimiko., mahnte er sich selbst und war froh, dass der Abend überstanden war.

Nachdem alle heimfuhren, blieb er noch bei seinem Vater und half beim Aufräumen. “Du kannst sie nicht leiden?”, fragte Toga hinter seinem Sohn. Dieser seufzte und blickte zu seinem Vater.

“Nein... ich werde das Gefühl nicht los, dass sie Inu nicht gut tut... ich weiß es ist falsch, aber... ich kann es nicht ändern”, gestand er und reichte Toga einen Kaffee.

“Ich weiß was du meinst, aber gib ihr eine Chance... Inu zu liebe... nicht alle Models sind wie deine Mutter”, bemerkte der Ältere und sein Sohn nickt.

“Ich weiß, deshalb werde ich versuchen damit zurecht zu kommen... solange sie Inu nicht verletzt, bleibe ich brav, Papa.”

“Alles andere wird die Zeit zeigen... aber du solltest deine Zeit nicht vergeuden, Sess...”, begann Toga und sein Sohn legte den Kopf schief. “Das Leben ist viel zu kostbar, um dieses verstreichen zu lassen... du liebst Kagome, wieso sagst du es ihr nicht? Es kann doch nicht noch schlimmer werden, als es jetzt schon ist.”

Sesshomaru seufzte und erhob sich. “Ich habe zu viel falsch gemacht... da kann ich nicht einfach zu ihr gehen und es ihr sagen... Sie ist besser dran, wenn ich ihr weiterhin aus dem Weg gehe...”, beschloss der Jüngere.

Noch bevor Toga etwas sagen konnte, war Sesshomaru bereits gegangen. Betrübt blieb der Vater in der Küche zurück und trank den Kaffee aus. "Sturer Hund”, schimpfte er über ihn und räumte noch den Rest ab, ehe er sich in sein Zimmer zurückzog. Dort las er noch etwas und schlief ein.
 

Langsam aber sicher lebte sich das junge Paar in ihrer Wohnung ein. Die Auftragslage für Kikyo sah sehr gut aus, sodass der Terminplan sehr schnell voll wurde. Dennoch achtete Inu Yasha auf seine Frau. Sie sollte ausgewogen und vor allem ausreichend essen, damit ihr Körper auch stark genug bliebe. Für Familientreffen hatte die junge Dame weniger Zeit, daher war Inu Yasha meistens alleine bei seinem Vater und Bruder.

In dem knappen Monat, in dem Kikyo nun da war, haben sie diese nur zwei Mal gesehen. Viel zu viele Castings, Shootings oder auch Dreharbeiten zu Werbungen hielten sie der Familie fern. Auch wenn die junge Frau zu gern für die Werbefirma ihres Schiegervaters arbeiteten wollte, so ließ es Sesshomaru nicht zu. Seit Toga sein Erbe antrat, achtete er stets darauf nur mit ausgewählten Models zu arbeiten.

Diese Tradition setzte Sesshomaru fort und würde seine Schwägerin sicher nicht aufnehmen, nur weil sie mit seinem Bruder verheiratet war. Vor allem gefiel ihm ihre Einstellung nicht, daher würde er sie niemals in Erwägung ziehen. Doch so ehrlich konnte er das seinem Bruder nicht sagen, weshalb er immer wieder eine Ausrede fand. Zum Glück hatte er genug Erfahrung in dieser Branche und konnte dies alles einfach erklären.

Der Sommer war in dem Jahr sehr heiß, besonders der August brannte stark. Kagome hatte wieder begonnen ihr Semester zu besuchen, doch jeden Montag hatte sie frei, da ihre Kurse so gelegt waren. Trotz allem nahm sie sich weiterhin Zeit für ihr kleines Mädchen. Rin eroberte Kagomes Herz im Sturm. Nie mehr wollte sie die Kleine missen. Am liebsten würde die Ältere sie bei sich aufnehmen, doch dafür war sie noch viel zu jung und vor allem unverheiratet. Leicht seufzte sie und betrachtete die schlafende Rin.

“Es steht dir”, flüsterte Inu Yasha neben ihr. Erschrocken zuckte Kagome zusammen und blickte zu ihrem besten Freund.

“Was meinst du?”

“Ein Kind in deinen Armen”, zwinkerte er und grinste breiter, als sie knallrot wurde.

“Vielleicht...” Ihr Blick richtete sich wieder auf Rin. “Vielleicht irgendwann.”

“Du hast es ihm immer noch nicht gesagt?”, fragte er sie und sie schüttelte den Kopf. Inu Yasha hatte sie sehr schnell durchschaut.

“Inu-kun... als ob ich eine Chance hätte... er kann jede haben, also wozu sollte ich mich lächerlich machen?”

“Angsthase...”, wollte er mit ihr schimpften, doch weiter kam er nicht, da sie unterbrochen wurden.

Die anderen kamen zu den Beiden. Sie waren nämlich alle zu einem kleinen Seeausflug aufgebrochen. Die Polizisten des Reviers hatten sich freiwillig gemeldet mit den Waisenkindern Ausflüge zu unternehmen. Diese Zeit nutzte die Leiterin Kaede, um Unterlagen zu sichten und richtig sauber zu machen. Oft half Rina der älteren Dame dabei, während Kagome mit den Jungs von dem Revier auf die Kinder aufpasste.

“Na kommt schon, die Kinder wollen schwimmen”, meinte Itoe und lachte leise. Itoe war einige Jahre älter als Inu Yasha. Sie lernten sich bei der Arbeit kennen und bildeten seitdem ein Team. Inu Yasha grinste und nickte.

“Geht nur, ich komme nach, sobald die Kleine wach ist”, lächelte Kagome und damit gingen die beiden Herren zu den anderen. Sie sah ihnen nach und freute sich über das Lachen der Kinder.

Viele von ihnen konnten bereits schwimmen, einige noch nicht. Genau da halfen Itoe und Inu Yasha. Itoe hatte Erfahrung mit Kindern, da er selbst ein kleines Mädchen zu Hause hatte. Zudem verstand er sich immer besser mit den besten Freunden. “Ihr seht oft wie ein Paar aus”, hatte er immer wieder gelacht, doch Kagome winkte ab, genau wie Inu Yasha.

Sie alle machten sich oft einen Spaß daraus und neckten sich gegenseitig. Es war eine schöne und ausgelassene Stimmung. Nachdem Rin wach wurde, plantschte sie mit Kagome am Seeufer. Die Kleine hatte viel Freude und lachte immer wieder, sobald etwas Wasser herum spritzte. “Süß wie immer... das machst du toll, Rin”, lobte die Schwarzhaarige und kicherte.

Es war ein herrlicher Tag gewesen. Zum Mittag gingen alle zum Essen. Sie suchten ein Lokal aus, in dem alle etwas finden konnten. Ein paar der Kinder waren wählerisch, deshalb achteten die Erwachsenen darauf, dass sie ausgewogen aßen. Zur Belohnung bekamen alle noch ein Eis. Auf die kleine Rin achtete wie immer Kagome.

Danach führte ihr Weg sie zum Park. Dort wollten sie mit den Kindern spielen. Im Park gab es einen großen Spielplatz und die Kleinen konnten sich austoben. Die Jungs spielten mit dem Ball, die Mädchen machten im Sandkasten eine Burg und die Kleinsten schaukelten. Inu Yasha neckte wie immer Kagome. Das brachte die Erwachsenen zum Schmunzeln.

“Beinahe so wie ein Ehepaar”, lachte Itoe und kassierte einen Boxer auf den Oberarm.

“Baka... ich bin doch mit Kikyo verheiratet”, schimpfte der Jüngere der Beiden.

“Ihr seid beide Idioten”, grinste Kagome und brachte alle andere zum Lachen. Weitere Scherze folgten und sie amüsierten sich köstlich. Sie würden noch bis zum Abend dort bleiben und erneut gemeinsam zum Essen gehen.

Dazu lud Inu Yasha auch seine Gattin ein. Schließlich wollte sie, dass er mit ihr gemeinsam danach zu einer Gala ging. Also war dies ein Kompromiss der beiden gewesen. Lachend bekam er gar nicht mit, dass Kikyo bereits zu der Gruppe stieß. Erst als sie sich räusperte und ihn direkt ansprach, blickte er auf. “Ah, du bist schon da, Liebling”, lächelte Inu Yasha sie an.

“Schon ist gut... wir müssen in einer Stunde los, Inu”, erklärte sie ihm und der Angesprochene wurde verlegen.

“Oh... entschuldige.” Mit diesen Worten kratzte er sich an seiner Wange und räusperte sich. “Komm lass uns noch etwas essen, bevor wir los fahren”, schlug er vor.

“Nur wenn es sein muss”, kam es nicht begeistert von ihr. Sie mochte dieses Kindergeschrei absolut nicht. Das war mehr als anstrengend und sie konnte damit absolut nichts anfangen. Jedoch wollte sie sich nicht aufregen, denn die Gala war ihr wichtig. Also hatte sie sich gefügt.

Gemeinsam waren sie in ein Restaurant gegangen und aßen, wobei Kikyo nur einen Salat nahm. Sie aß nur das Nötigste, vor allem vor öffentlichen Auftritten. Inu Yasha und Kagome sprachen wie sonst über die nächsten Wochen. Da das Wetter es zuließ planten sie weitere Ausflüge. Grummelnd beobachtete Kikyo die beiden und ihr gefiel das absolut nicht. Doch ihren Mann würde sie dieser Frau nicht überlassen. Inu Yasha gehört mir, mir allein., war Kikyos einziger Gedanke dazu gewesen.

Nachdem Kagome mit ihrem besten Freund alles besprochen hatte, verließ er mit seiner Frau die Gruppe. Kagome beneidete ihn nicht darum, dass er zu einer Gala musste. Sie mochte solche Veranstaltungen eigentlich gar nicht und doch würde sie sich an diese gewöhnen müssen. Schließlich würde sie in einer Werbeagentur arbeiten, vor allem wenn sie bei Sesshomaru in der Firma arbeiten würde, wären solche Events normal.

Innerlich seufzte sie und war mehr als verunsichert, ob sie sich wirklich bewerben sollte. Ihr war unklar, ob es nicht schlecht angesehen werden würde, da sie ihre Beziehung zu Sesshomaru oder ihrem Vater ausnutzen wollte. Sie wollte nicht bevorzugt werden, nur weil sie Kontakte hat. Nur ihre Leistung sollte zählen, deshalb überlegte sie, ob sie sich eventuell noch in anderen Firmen bewerben sollte. Doch jetzt musste sie sich auf die Uni konzentrieren. Sie war bereits in ihrem ersten Jahr gewesen und wollte ihren Vater Stolz machen.

Ihre Gedanken warf sie über Bord, als Rin sich bemerkbar machte. “Gomen, Kleines... du hast Recht... ich sollte mit dir spielen”, kicherte sie und schenkte dem süßen Mädchen ihre Aufmerksamkeit.

Noch einige Momente blieben sie und brachten die Kinder zurück zum Waisenhaus. Kaede und Rina hatten so weit alles erledigen können und nahmen die Kinder in Empfang. Kagome half noch dabei die Kleinen ins Bett zu bringen und fuhr danach erst mit ihrer Mutter nach Hause. Dort füllte sie sich die Wanne mit Wasser auf und ließ den Tag Revue passieren.

Es war fast ein perfekter Tag, doch etwas fehlte ihr in ihrem Alltag. Immer schwerer fiel es ihr, nicht an ihn zu denken, doch wie sollte sie diese Kluft nur überwinden. Er ist zwar in meiner Nähe, aber weiter weg als jemals zu vor. Würde er meine Bitte überhaupt erhören?, fragte sie sich und seufzte schwer. Sogleich tauchte sie ins Wasser und versuchte ihre Gedanken wieder zu verwerfen.

Es bringt doch nichts weiter darüber nachzudenken... ich weiß nicht mehr, wie er wirklich ist. Er ist so kalt und abweisend... das kann doch nur an mir liegen? Sofort schüttelte sie ihren Kopf und vergaß den letzten Gedanken. Seufzend stieg sie aus der Wanne und wickelte sich in ein Handtuch. Damit bekleidet ging sie in ihr Zimmer und zog sich für die Nacht um.

In ihrem Bett versuchte sie auf andere Gedanken zu kommen und begann ein Buch zu lesen. Zu ihrem Leidwesen hatte sie zu einem Liebesroman gegriffen. Erst als sie die ersten Seiten gelesen hatte, bemerkte sie dies. “Ach du sch...”, entkam es ihren Lippen. Seufzend wollte sie das Buch beiseite legen, doch entschloss sich dazu weiter zu lesen.

“Wenn ich es schon in der Hand habe... warum nicht”, lächelte sie in sich hinein und vertiefte sich in die Liebesgeschichten. Das Paar kam erst nach mehreren Missverständnissen zusammen und irgendwie zog sie daraus Rückschlüsse auf ihre eigene verkorkste Beziehung zu Sesshomaru. Ob wir eine gemeinsame Zukunft haben können? Mit diesem Gedanken schlief sie schließlich ein.

Schockstarre

In seiner Arbeit blühte Inu Yasha vollkommen auf und zeigte wirklich was in ihm steckte. Sein Verhältnis zu Toga besserte sich ebenfalls. Zwar sprachen sie nur oberflächlich über das, was damals war, aber es eilte nicht. “Wir müssen nicht alles auf einmal besprechen, Inu”, lächelte sein Vater und er stimmte ihm zu. Der ältere Mann hatte Recht. Sie konnten alles Schritt für Schritt angehen.

Kikyo war ein sehr gefragtes Model und sie wollte sogar Schauspielerin werden. Dafür besuchte sie einige Kurse. Demnach hatte das junge Paar nicht allzu viel Zeit für sich. Das war zwar schade, aber ändern würde Inu Yasha es eh nicht, deshalb beließ er es dabei und verbrachte seine Freizeit bei Kagome, im Waisenhaus oder in der Firma bei seinem Bruder.

Auch wenn dieser es eher als störend empfand, so war es dem Jüngeren egal. Er meinte nur “ich möchte sehen, was du tagtäglich machst” und damit redete er sich sehr gut heraus. Sesshomaru erklärte ihm alle seine Fragen und nahm seinen Bruder mit zu Terminen, damit er sich ein Bild davon machen konnte. Was jedoch der Ältere nicht wusste, Inu Yasha beobachtete ihn genaustens und wollte herausfinden, warum Kagome Angst davor hatte ihre Gefühle Sesshomaru zu offenbaren.

Schließlich waren die Beiden für ihn schon immer das Traumpaar gewesen. Seit er denken konnte, waren sie zusammen. Halfen sich und ihr Verhalten war immer mehr als Freundschaft. Irgendetwas muss passiert sein, dass sie nicht mal mehr mit einander richtig reden... und das war sicher vor oder kurz nach seinem 18. Geburtstag. Dieser Gedanke kam ihm schon vorher, doch nun erhärtete sich sein Verdacht.

Nachdenklich fuhr er schließlich nach Hause, nachdem auch Sesshomaru Feierabend machte. Da seine Frau noch nicht daheim war, beschloss Inu Yasha zu kochen. Dabei achtete er genau darauf, dass es was Leichtes und doch auch Ausgewogenes war. Bei den ganzen Terminen brauchte sie mehr als genug Kraft.

Das Kochen hatte er sich im letzten Jahr seiner Ausbildung angeeignet. Er hatte dabei einen sehr guten Lehrer und wurde immer besser. Auch wenn er einiges von seiner Mama und seinem Papa abgeguckt hatte, so hatte der Alte ihm noch mehr beigebracht. So nannte er seinen diensthöheren Kameraden. Er war ein lustiger alter Kauz. Anfangs war dem jungen Mann nicht bewusst, welchen Rang dieser Mann bekleidet. Zudem war es überraschend, denn er war russischer Abstammung und doch war er in Amerika im Dienst.

Wobei er erklärte, dass er seit einigen Jahren nur noch als Lehrer für die frischen Piloten fungierte. Alle nannten ihn einfach nur Mike, obwohl er Michail hieß. Es überraschte Inu Yasha sehr, dass der ältere Herr so gut japanisch konnte, doch dies war einfach erklärt. Er hatte eine Japanerin als Ehefrau. Somit lernte er die Sprache durch sie kennen. Leider verstarb sie vor einigen Jahren.

Durch Michails Hilfe begann der junge Mann auch zu verstehen wie sich sein Vater wohl gefühlt hatte. Zum ersten Mal wurde Inu Yasha bewusst, wie egoistisch und kindisch er gehandelt hatte. Er hatte dabei nur an seinen Schmerz gedacht, doch den von seinem Bruder und Vater hatte er verdrängt. “Nur weil es so aussieht, heißt es noch lange nicht, dass es so ist”, bemerkte Michail. Da ging dem jungen Mann ein Licht auf.

Lächelnd über diese Erinnerung blickte Inu Yahsa zur Uhr. Er hatte noch genug Zeit, um zu duschen, weshalb er dies auch gleich tat. Seine Frau mochte es nicht, wenn er noch nach ‘Polizei’ roch, sobald sie daheim war. Deshalb tat er ihr den Gefallen. Frisch angezogen wartete er auf sie und versank erneut in seinen Gedanken.

Er wollte unbedingt seinem Bruder und seiner besten Freundin helfen, also überlegte er bei wem er wohl mehr Informationen bekommen würde. Definitiv wird Kago mir mehr verraten., grinste er in sich hinein und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Dabei legte er sich einen Schlachtplan zurecht und würde sicher an das gewünschte Ergebnis heran kommen.

Die Zeit verstrich und Kikyo kam endlich nach Hause. Sie war erschöpft, doch das machte Inu Yasha nichts aus. “Willkommen daheim... iss bitte etwas und ich mache dir ein Bad fertig”, schlug er vor und sie nickte zustimmend.

“Danke”, kam es leise über ihre Lippen und sie verschwand in der Küche, während er sich um das Bad kümmerte.

Zu gern hätte er ihr gesagt, sie solle weniger arbeiten, aber darauf würde sie nicht hören. Seufzend begab er sich in die Küche und lächelte verträumt. Noch immer konnte er es nicht fassen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie hätte schließlich viele Möglichkeiten gehabt, aber sie wollte ihn. Leise trat er an sie heran und umarmte sie liebevoll von hinten. “War das Shooting ein Erfolg?”, wollte er wissen und sie nickte.

Nach dem Essen brachte er sie ins Bad und ausnahmsweise durfte er sogar mit ihr zusammen in die Wanne. Er mochte es diese kleinen Momente zwischen ihnen sehr. Genau dafür liebte er sie. Damit klang der Abend für beide aus und sie schliefen später in ihrem Ehebett ein.
 

Mittlerweile stand der 31. Oktober an und Kagome hatte Geburtstag. Natürlich nahm Inu Yasha die Einladung sehr gerne an und schleppte Kikyo mit zu der kleinen Feiern. Es waren ein paar alte Freunde und neue Studienkollegen dabei. Ihn wunderte es, warum sein Bruder nicht da war. Als er ihn angerufen hatte, hörte er an seiner Stimme, dass dieser gereizt war. Deshalb erfand der Jüngere eine sehr gute Ausrede, warum er anrief. “Sag mal, Sess... wenn ich etwas mehr trinke auf der Feier... holst du Kikyo und mich ab?”

“Ja... das sollte ich schaffen. Schreib mir wann und wo.”

“Prima, danke, Großer”, kam es von ihm und sein Bruder legte auf. So gereizt war er nur, wenn sie länger nicht mehr mit Kagome unterwegs waren. Definitiv ist er auf Kago-chan Entzug., grinste Inu Yasha in sich hinein und verbrachte eine schöne Zeit bei seiner besten Freundin. Zudem entging es ihm nicht, dass seine Frau sich komisch benahm. So kannte er sie absolut nicht.

Deshalb wollte er später noch mit ihr darüber reden. Auch wenn er nicht so viel getrunken hatte, bat er seinen Bruder sie abzuholen. Kikyo meckerte zwar ein wenig, aber das war Inu Yasha egal. Er wollte, dass Sesshomaru mit Kagome wenigstens heute etwas reden konnte. Innerlich grinste er leicht, als es an der Tür klingelte und Kagome überrascht dorthin eilte.

Beide starrten sich sichtlich verwundert an, ehe schließlich Sesshomaru seine Sprache wieder fand. “Hey... alles Liebe und Gute zum Geburtstag”, meinte er und hoffte sie würde nicht merken, wie überarbeitet er war. Zuerst wollte er Inu Yasha nicht abholen, aber im betrunkenen Zustand sollte er auch nicht fahren.

“Danke... Sess”, hauchte sie und lächelte ihn an. “Komm doch rein... wir... könnten noch anstoßen, wenn du magst”, schlug sie vor und leicht nickte er.

“Solange es mit Saft oder Wasser ist”, zwinkerte er und vergaß sogar alles andere um ihn herum.

“Klar doch... warst du bis eben noch arbeiten?”, wollte sie wissen und er bestätigte. Erklärte, dass er den Termin für Keitaro übernommen hatte, damit er früher Heim konnte. Das hatte sie bereits von ihrem Papa erfahren und war Sesshomaru sehr dankbar dafür.

Gemeinsam stießen sie noch auf ihren Geburtstag an und Inu Yasha stupste seinen Bruder an. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte dieser ihn an. “Hn”, kam sein typischer Spruch, bei dem der Jüngere kicherte.

“Wir haben ein Geburtstagskind hier... hast du nicht was vergessen”, grinste Inu Yasha breit.

“Inu-kun, du...”, wollte Kagome ihren Freund ausschimpfen, doch sie hielt inne, als Sesshomaru das Wort erhob und so ihre Aufmerksamkeit gewann.

“Oh... stimmt...”, meinte er. Aus der Innentasche des Jacketts holte er einen Umschlag heraus und reichte ihn ihr. “Das hätte ich doch beinahe vergessen. Noch einmal alles Liebe zu deinem Geburtstag”, lächelte er sie kurz an.

Errötet nahm sie den Umschlag entgegen und öffnete diesen. “Sess... das...”, brachte sie abgehakt hervor und schluckte. “Das... wäre nicht nötig gewesen”, hauchte sie und blickte zu ihm auf.

“Du magst doch Musicals... und da dein Vater meinte, du würdest gerne dahin...”, erklärte er wahrheitsgemäß.

“Danke...”, brachte sie noch hervor und ohne zu überlegen umarmte sie ihn. Etwas überrumpelt blinzelte er, doch schloss er sie in seine Arme.

“Jederzeit”, flüsterte er und genoss für den kurzen Augenblick ihre Nähe sehr. Inu Yasha lächelte zufrieden bei dem Anblick. Das zeigte ihm, dass beide immer noch Gefühle hatten, doch keiner schien darüber sprechen zu wollen. Kikyo verdrehte die Augen und schnaubte neben ihm. Sie konnte Kagome nicht ausstehen.

“Können wir nun endlich gehen, Schatz”, kam es mürrisch von ihr. Das letzte Wort betonte sie so ironisch wie möglich. Verwirrt blinzelte Inu Yasha und blickte zu ihr. Er war sich nicht sicher, was ihr Problem war. Doch bevor er etwas sagen konnte, kam ihm Sesshomaru zuvor.

“Natürlich...”, meinte er und löste die Umarmung. “Ich bringe euch Heim... ihr seid sicher müde.” Damit nahm er seinem Bruder ein Teil seiner Worte aus dem Mund, so dass dieser nur nickte.

“Kommt gut heim”, meinte Kagome lächelnd und verabschiedete sich von den Dreien wie immer mit einer Umarmung. Sogleich verließen sie das Haus und Sesshomaru fuhr das Paar nach Hause.

Nachdem sie beide in ihrer Wohnung waren, zog Kikyo ihre High Heels aus und warf sie unachtsam auf den Boden. “Sag mal, Liebling... was ist denn dein Problem? Du benimmst dich seit einigen Wochen schon so komisch...”, begann Inu Yasha, denn er wollte das aus der Welt schaffen, sollte sie wirklich ein Problem haben.

“Ernsthaft? Du fragst das mich?”

“Kikyo... was ist los?”

“Was los ist?”, sie blickte ihn wütend an. “Du flirtest vor meinen Augen mit anderen rum, das ist los!”, fauchte sie ihn an. Verwirrt legte er den Kopf schief.

“Mit wem flirte ich denn?”, wollte er wissen, da er wirklich keine Ahnung hatte, wovon seine Frau sprach.

“Ernsthaft?” Sie kniff ihre Augen zusammen und stemmte die Hände in ihre Hüfte. “Na mit deiner kleinen Freundin... jedes Mal flirtet ihr und denkt ernsthaft, dass ich das nicht mitbekomme...”

“Meine... kleine Freundin?”, wiederholte er und blinzelte. “Du meinst doch nicht etwa Kagome?”, fragte er nach, als ihm das klar wurde.

“Natürlich... diese... diese...”, kam es mehr als sauer über ihre Lippen.

“Beruhige dich, Liebling... Kagome und ich kennen uns seit der ersten Klasse... es ist eine Freundschaft, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich habe dir von ihr erzählt, also wieso denkst du wir würden flirten? Zumal sie auf meinen Bruder steht, so wie du vorhin sicher auch bemerkt hast.”

“Das macht es ja nur noch schöner... dir schöne Augen machen und dann auch noch mit deinem Bruder anbandeln... hat sie denn gar keinen Anstand”, fauchte sie weiter. Gerade so hatte er ihre Worte verarbeitet, schon pikste sie mit ihrem Finger auf seiner Brust.

“KIKYO!”, erhob er seine Stimme etwas, nahm ihre Hände mit seinen gefangen. “Kagome flirtet nicht... sie ist ein herzensguter Mensch und behandelt alle freundlich und zuvorkommend... Sie liebt und will nur Sess... du musst nicht eifersüchtig sein, weil ich nur dich will. Dich allein”, beschwor er an ihre Vernunft. “Hätte ich etwas von ihr gewollt, wäre ich doch auch mit ihr zusammen gewesen. Bitte.... denke nicht so über sie und vor allem nicht über mich. Ich bin dir treu und werde das immer sein.”

“Inu”, seufzte sie und schmiegte sich an seine Brust. “Es war einfach zu viel... die Arbeit, der Stress... wir sehen uns kaum, und dann noch diese Feier... es tut mir leid”, kam es kleinlaut von ihr und er streichelte ihren Rücken.

“Alles gut, Liebling... komm lass uns schlafen gehen”, hauchte er und hoffte, damit ihre Zweifel beiseite geräumt zu haben. Es klang so absurd, dass er etwas mit Kagome haben könnte. Auch wenn sie sich mal geküsst hatten, war da nie mehr als Freundschaft. Er sah in ihr viel mehr eine Schwester und wenn sie mit seinem Bruder zusammen wäre, wäre sie das auch irgendwie offiziell.
 

Schon bald kam die Zeit der kälteren Tage und ein wenig Schnee fiel vom Himmel. Das Weihnachtsfest wurde wieder größer gefeiert und Inu Yasha überredete Kikyo mit ihm gemeinsam im Waisenhaus zu helfen. Auch wenn sie kurz nach der Bescherung für die Kinder nach Hause fuhren, so konnte er den Kindern noch eine Freude bereiten. Kagome blieb länger und half noch beim Abräumen, genauso wie ihre Eltern und Toga.

Für Toga waren diese Weihnachtsfeste besonderes, denn so konnte er den Wunsch seiner Liebsten erfüllen. Sie wollte immer, dass die Kinder ein schönes Fest hatten und dafür würde er sorgen. Izayoi waren die Kinder das wertvollste Gut auf Erden. Auch wenn er bei Sesshomaru nicht weiter kam. Wobei er es seinem ältesten Sohn nicht übel nahm. Vor allem nachdem er erfuhr wie seine eigentlichen Weihnachtsfeste aussahen. Es prägte ihn zu sehr und das einzige was Toga tun konnte, war es zu hoffen, dass sich dies eines Tages ändern würde.

Nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Neujahr musste Toga sich verstärkt um die Firma kümmern, damit Sesshomaru sich nicht noch überarbeitete. Zudem stand bald sein Geburtstag an. “Papa... ich möchte nicht feiern”, war seine Aussage und diese akzeptierte Toga auch. Dennoch lud der ältere Ashidasposs seinen Vater und Bruder mit Gattin zum Essen ein. Sesshomaru hasste diese Tage besonders, denn an diesen vermisste er Kagome umso mehr. Doch über seinen Schatten könnte er nicht springen, um sie einzuladen.

Immer wieder redete er sich ein, dass sie genug zu tun hätte mit ihrem Studium und ihrer Arbeit im Waisenhaus. In der Universität machte sie sich sehr gut und war nun in ihrem zweiten Jahr. Er überlegte auch, ob er ihr ein Angebot machen sollte, doch zögerte er, da er sie nicht bedrängen wollte. Sollte sie sich bei ihm bewerben, würde er sie direkt einstellen. Das stand außer Frage.

Fast seine komplette Lebenszeit verbrachte der junge Firmenchef im Ashidaimperium. Er war nur noch zum Schlafen und zum Abendessen bei sich zu Hause. So wenig wie möglich wollte er Freizeit haben, da er sonst wieder zu viel nachdenken würde. Noch immer zerbrach er sich seinen Kopf, wie er mit Kagome darüber reden sollte. Es fiel ihm einfach nichts dazu ein. Inu Yasha bot ihm zwar an, dass er sich mit ihnen gemeinsam hinsetzten würde, aber er wollte nicht vor seinem Bruder darüber sprechen.

Schlichtweg war es ihm zu peinlich gewesen, dass er mit der Frau, die er liebte, zwar geschlafen hatte, aber nicht den Mut fand ihr seine Gefühle zu gestehen. Jedoch war ihm klar, dass all das nicht so bleiben konnte, wie es jetzt war. Immer mehr spürte er diese Leere in sich. Er brauchte sie in seinem Leben. Nur sie konnte sein Herz erreichen. Nur sie allein schien ihn heilen zu können.

Ohne es zu bemerken war er abhängig von ihr gewesen und alles in ihm wollte nur sie. Ihre flüchtigen Begegnungen gaben ihm Kraft und Mut, doch schnürte sich auch jedes Mal seine Kehle zu. Es war wie verhext, dass sie sich nicht aussprechen konnten. Seufzend saß er über der letzten Akte für den Tag. “Was ist los, Sess?”, fragte Toga.

Verwirrt blickte sein Sohn auf und blinzelte. “Nichts... alles gut... ich war nur in Gedanken”, erklärte er schlicht.

“Sess... ich kenne dich dein Leben lang... also was ist los?”, fragte der besorgte Vater nach und sah ihn durchdringend an. “Ich habe mich nie in deine Angelegenheiten eingemischt, aber du bist nur noch in der Arbeit. Kaum zu Hause und du siehst fertig aus, deshalb frage ich noch mal: Was ist los?”

“Ich...”, begann Sesshomaru, doch brach er wieder ab. Einige Zeit war es still und Toga gab seinem Sohn Zeit die richtigen Worte zu finden. Dieser überlegte, wie er es sagen sollte. “Ich habe vor einigen Jahren Mist gebaut und würde es korrigieren, doch ich weiß nicht wie”, rückte er schließlich mit der Sprache heraus und seufzte erneut.

“Hat es etwas mit Kagome zu tun?”, traf Toga direkt ins Schwarze, weshalb seinem Sohn alle Gesichtszüge entglitten. Fassungslos blickte der junge Mann seinen Gegenüber an.

“Woher?”, brachte er leise über die Lippen.

“So unzertrennlich wie ihr damals wart und so weit entfernt wie ihr heute seid... nun, da kann ich eins und eins zusammen zählen”, erklärte Toga wahrheitsgemäß.

Noch einmal atmete Sesshomaru tief durch und erzählte nach einer Weile seinem Vater, was passiert war. Auch wenn es diesen sehr überraschte, dass sein Sohn die Kontrolle verlor und am Ende alles irgendwie im Raum stand. “Nun weiß ich nicht, wie ich das wieder gut machen kann... ich meine... nicht, dass es passiert ist, sondern, dass wir nicht darüber gesprochen haben und ich fälschlicher Weise dachte, sie hätte einen Freund.”

“Es ist nicht einfach, doch du musst sie um ein Gespräch bitten und ihr dein Herz ausschütten. Egal, ob sie es versteht oder nicht, sie wird dir zuhören und du konntest es dir von der Seele reden.”

“Das klingt so einfach... wenn ich in ihrer Nähe bin... dann fühle ich wie ein kleiner Junge, der nicht weiß, was er tun soll”, gestand Sesshomaru kleinlaut.

“Ich weiß... wie du dich fühlst... damals als ich Izayoi kennen gelernt habe... wusste ich auch nicht, wie ich ihr meine Liebe gestehen sollte, doch du hast mir dabei geholfen... wie wäre es, wenn wir alle gemeinsam essen gehen und du sprichst mit ihr offen und ehrlich.”

“Ob das was bringt?”

“Ein Versuch wäre es doch wert, oder nicht?”, zwinkerte Toga und Sesshomaru nickte. “Keitaro und ich sind für die nächste Woche nicht da. Wir werden in Sendai bei der Jubiläumsfeier der Partnerfeier sein. Danach können wir sicher einen Grund finden, um uns zusammen zu setzten und über die Dinge zu sprechen”, kam es zuversichtlich von Toga und er klopfte aufmunternd seinem Sohn auf die Schulter. “Kopf hoch... Sie wird es sicher verstehen, warum du so lange gewartet hast, ob sie dir verzeihen kann, wird nur sie es dir sagen können.”

“Danke, Papa”, nuschelte dieser und blickte zu seinem Vater auf. “Du hast Recht... ich sollte es ihr sagen und egal wie sie reagiert, so habe ich es wenigstens richtig gestellt.”

“Genauso sehe ich das auch”, lächelte Toga und bat seinen Sohn die Arbeit für diesen Tag ruhen zu lassen. Gemeinsam fuhren sie jeder für sich nach Hause.

Am folgenden Tag brachen Keitaro und Toga auf zu der Feier. Sie würden eine gute Woche wegbleiben, da der Weg so weit war und demnach viel zu anstrengend. Zudem beide ungern flogen, weshalb sie das Auto immer nutzten. Zeitgleich wollten sie noch bei einem langjährigen Kunden vorbeischauen und mit ihm das neue Projekt durchgehen.

Deshalb rechneten beide Familien nicht damit, dass die Herren pünktlich zu Hause erscheinen würden. Sie waren sich sicher, dass es dabei Verzögerungen geben würde.

Ein Unglück kommt selten allein

Die Woche verlief wie ein zäher Kaugummi und Sesshomaru wurde nervöser. Seine Gedanken konnte er leider nicht abstellen. Auch wenn er für alle anderen eine Maske trug, ratterte es in seinem Kopf dennoch. Er machte sich viel zu viele Sorgen, um mögliche Konsequenzen, wenn er Kagome die Wahrheit sagen würde. Sie wird mich hassen, mich meiden und... Doch weiter kam er nicht, da ihn die Erkenntnis härter traf, als er gedacht hätte.

“Genau das könnte sie auch jetzt tun”, murmelte er vor sich hin und ließ sich wieder in sein Bett fallen. Das erste Mal seit Wochen, hatte er keine Lust aufzustehen, doch musste er das tun. Die Firma war ihm wichtig, denn er wollte das Vermächtnis seines Opas und Vaters genauso weiterführen, wie sie es getan haben.

Seufzend erhob er sich und nahm erstmal eine kalte Dusche, um wach zu werden und seine Gedanken für einen Bruchteil der Sekunde vergessen zu können. Schließlich hatte sein Vater recht, er sollte mit Kagome darüber reden und egal wie sie sich entscheidet, ihre jetzige Situation kann nicht mehr schlimmer werden, als es schon war. Gestärkt durch diesen Gedanken, machte er sich noch einen Kaffee für unterwegs und fuhr in die Firma.

Von seinem Vater wusste er, dass sie noch ein paar Tage länger dort bleiben und Ende der Woche zurückfahren würden. Aus diesem Grund übernahm er die anstehenden Termine. Selbst Inu Yasha bot ihm an, ihn zu begleiten und das verwunderte den Älteren. Doch beide waren ein gutes Team und er musste zugeben, dass sein Bruder in den drei Jahren seiner Abwesenheit erwachsener geworden war.

“Was ist?”, fragte Inu Yasha, während sie gemeinsam beim Mittagessen saßen.

“Ich staune nur”, kam es trocken von Sesshomaru und einer seiner Mundwinkel zuckte. Das fragende Gesicht seines Bruders war wirklich Goldwert.

“Worüber?”

“Sagen wir es so... wie professionell du sein kannst”, neckte der Ältere.

“Keh! Bist doch nur neidisch”, grinste Inu Yasha und brachte seinen Bruder zum Lachen. Innerlich freute er sich darüber, denn es war selten, dass der Ältere seine Maske fallen ließ.

“Das... war ein guter Witz, Inu... wahrlich... aber ich bin trotzdem stolz auf dich.”

“WAS?!”, rief der Angesprochene aus und hätte sich beinahe verschluckt.

“Ich weiß, ich sage das nicht oft... aber ich bin sehr stolz darauf, dich als Bruder bezeichnen zu können”, kam es ehrlich über Sesshomarus Lippen und damit machte er Inu Yasha sprachlos. “Jetzt schau nicht so... auch wenn wir unterschiedlicher nicht sein können, so sind wir Brüder und ich danke dir sehr dafür, dass du mich versuchst abzulenken... glaube nicht, dass mir das nicht aufgefallen ist.” Nun klappte dem Jüngeren der Mund auf.

“Also hast du mich durchschaut?”

“Ja... und trotzdem kann ich es dir nicht sagen... ich weiß, dass du helfen willst, aber das muss ich alleine schaffen, sonst hat all das keinen Sinn.”

“Verstanden... aber wenn du zu lange brauchen solltest, werde ich dir einen Arschtritt verpassen, Großer.”

“Du kannst es gerne versuchen”, kam es belustigt von Sesshomaru und Inu Yasha mochte die Stimmung zwischen sich und ihm. Endlich war er wieder so wie damals, als sie noch Kinder waren. Fehlte nur noch Kagome und es wäre wirklich wie früher. Da werde ich den beiden helfen, denn sie gehören zusammen wie der Himmel und die Wolken., fasste er den Entschluss.

Nach dem Essen arbeiteten sie noch bis zum Abend und verbrachten sogar danach noch die Zeit zusammen. Da Kikyo auf einer Modenschau war, wurde Inu Yasha zu Hause nicht erwartet. Deshalb blieb er gerne bei seinem Bruder und sie sprachen zum ersten Mal darüber, wie es für sie beide war, als Izayoi verstarb. Inu Yasha wollte seinen Bruder besser verstehen lernen und konnte dadurch in ihm lesen wie in einem offenen Buch.

Nur er und Kagome bekamen Sesshomarus Verletzlichkeit zu sehen. Der Jüngere wusste auch warum. In der Position eines Firmenchefs musste Sesshomaru alles im Überblick behalten und hatte keine Zeit sich großartig noch um andere Dinge zu kümmern. Das erklärte auch seine kühle Ader. Doch mit dieser kam Inu Yasha mittlerweile gut zurecht und versuchte auch ihn immer wieder aus der Reserve zu locken.

Da auf seinem Revier nicht viel los war, verbrachte Inu Yasha die ganze Woche mit seinem Bruder und sie sprachen über viele Dinge. Außer bei Kagome und Kimiko, da machte der Ältere wieder dicht, doch das akzeptierte sein Bruder und wechselte schnell wieder das Thema. Dank seines Ausbilders wusste der Jüngere, wann er näher nachfragen sollte oder lieber die Klappe halten müsste. Nur so konnte er später auch mehr aus seinem Bruder heraus bekommen, denn nur so wurde Vertrauen aufgebaut.
 

Es war bereits Donnerstagabend, als die beiden Brüder sich fertig machten das Büro zu verlassen. Plötzlich klingelte Sesshomarus Handy und blinzelnd blickte er auf die unbekannte Nummer auf dem Display. Den Anruf nahm er mit einer hochgezogenen Augenbraue entgegen: “Ashida.”

“Guten Abend, sind sie Sesshomaru Ashida, der Leiter der Ashidaagentur?”

“Ja, der bin ich, was kann ich für Sie tun?”

Inu Yasha stellte sich automisch näher an seinen Bruder, um mithören zu können. Sesshomaru stellte unbewusst auch auf Lautsprecher. “Hier ist Kommissar Sato von dem Polizeirevier 8 aus Iwaki. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass eines Ihrer Firmenwagen verunglückt ist.”

“Ver...un...glückt?”, brachte Sesshomaru nur über seine Lippen. Sein Bruder sah mit großen Augen auf das Handy.

“Ja, wir hatten starken Regen vergangene Stunden und etwa eine halbe Stunde zuvor waren wir am Unfallort...”

“Was... ist mit den Beiden, die darin fuhren?”, fragte der Ältere direkt nach, denn ihn interessierte im Moment nur dies. Das Auto war ihm scheißegal, das hätte er jederzeit ersetzen können, doch nicht Toga und Keitaro.

“Es... tut mir leid... doch für beide kam jede Hilfe zu spät.” Mit diesem Satz wurden beide Brüder blass. Sesshomaru schluckte und versuchte noch zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Nur am Rande bekam er mit wie Inu Yasha ihm das Handy abnahm, wieder auf normal schaltete und mit dem Polizisten weiter sprach.

Das... kann doch nur ein Scherz sein..., schoss ihm durch den Kopf. Der Jüngere hatte alle Informationen erhalten, die er brauchte und sagte ebenfalls, dass sie sich auf den Weg machen würden. Nachdem er aufgelegt hatte, blickte er zu seinem Bruder.

“Sess... wir müssen Rina informieren und hinfahren, um beide nach Hause zu bringen”, kam es so ruhig und einfühlsam wie möglich von Inu Yasha. Auch für ihn war es ein Schock, doch hatte er sich gerade besser im Griff als der Ältere. Fassungslos nickte dieser nur und automatisch griff er nach den Autoschlüsseln und seiner Jacke.

“Ich fahre”, meinte Inu Yasha ruhig und bekam erneut nur ein Nicken. Sesshomaru musste das noch verdauen, ehe er wirklich sprechen konnte.

Der Weg zum Higurashi Tempel verlief schweigend, beide waren in ihren eigenen Gedanken versunken. Erst als sie auf dem Parkplatz vor der Treppe standen, brachte der Ältere ein Wort über seine Lippen. “Ich habe mir das nicht eingebildet?”, fragte er und Inu Yasha verneinte.

“Leider nicht... ich weiß... es ist viel verlangt, aber...”

“Ich weiß, Inu... für Rina, Kagome und Souta müssen wir da sein... wir trauern später”, unterbrach Sesshomaru seinen Bruder direkt. “Es wird sie brechen...”, murmelte er noch und Inu Yasha wusste genau, dass sein Bruder Kagome meinte und sich mehr um sie sorgte, als um sich selbst. So war er nun mal und daran würde niemand etwas ändern können.

“Wir werden sie auffangen und mit der Zeit... wird auch dies einfacher”, sprach Inu Yasha aus Erfahrung.

Sogleich stiegen sie die Treppe rauf. Kurzerhand informierte der Jüngere seinen Arbeitskollegen Itoe über den Vorfall und dass er näheres in Erfahrung bringen sollte. Zudem hatte er sich frei genommen, um sich nun um seine Familie und die Higurashis kümmern zu können. Zeitgleich hatte er auch seine Ehefrau angeschrieben, da sie nicht ranging, war das der einzige Weg.

Sesshomaru war erstaunt, dass sein Bruder so ruhig blieb, lag mit Sicherheit an seiner Ausbildung und seinem Beruf. Er hatte recht, denn es brachte keinem etwas, wenn sie nicht für die Familie ihres Freundes da waren. Vor der Tür atmeten sie tief durch und nickten kurz, ehe sie klingelten.

Es dauerte einige Momente, bis Souta die Tür öffnete. “Inu”, rief er erfreut aus und versetzte damit beiden jungen Männern einen Stich im Herzen.

“Hey, Souta, sind deine Mama und Schwester auch da?”, fragte Inu Yasha ruhig.

“Natürlich, nur Papa ist noch weg und Opa ist bei seinen Freunden”, erklärte der Junge und ließ die Beiden reinkommen. Er lief direkt in die Küche.

Schwer schluckend zogen Inu Yasha und Sesshomaru die Schuhe aus und folgten ihm schließlich. “Hallo”, meinte Inu Yasha und beide Damen lächelten ihn an.

“Mit deinem Besuch haben wir nicht gerechnet, Inu”, kam es ehrlich von Rina.

“Nun... ich...”

“Es ist ungeplant”, erklärte Sessomaru ruhig und verbeugte sich leicht vor Rina. “Entschuldigt, falls wir stören, aber...”, seine Stimme brach ab, als er kurz zu Kagome blickte und diese nur mit großen Augen ihn ansah. Sie bemerkte sofort die Stimmung der Beiden.

“Was ist passiert?”, fragte sie direkt und Rina blinzelte verwirrt. Souta legte den Kopf schief, da er es nicht verstand. Als Rina die beiden Jungs vor sich noch einmal musterte, leuchtete auch ihr ein, dass etwas passiert war.

“Ist... was mit... Kei?”, fragte die Hausherrin kaum hörbar. Inu Yasha nickte leicht und zeigte auf den Tisch. Nachdem alle saßen, bis auf Sesshomaru. Er blieb lieber stehen, da er sonst befürchtete in sich zusammen zu sacken. “Was ist passiert... bitte sagt es uns”, bat Rina.

Inu Yasha atmete tiefer durch und begann zu erzählen. Alle sahen ihn dabei an, nur Sesshomaru hatte Kagome im Blick. Eine solche Nachricht hätte er ihr am liebsten erspart, doch lag dies nicht in seiner Macht.

Je mehr sie erfuhren, umso bleicher wurden sie. Rina kämpfte noch tapfer mit ihren Tränen und hielt sich den Mund. Kagome hingegen schluchzte leise. Es war so unreal, das zu hören, dass Souta erst nicht wirklich begriff, was los war. Erst als Rina mehr die Umstände erfragte, sickerten die verhängnisvollen Worte durch.

“Papa und Toga... sind beide...”, brachte Kagome brüchig hervor und Inu Yasha nickte.

“Laut der Polizei waren sie sofort tot... näheres wollen Sess und ich herausfinden. Wir wollen gleich hinfahren und alles in die Wege leiten, damit sie nach Hause kommen”, drückte er sich gewählt aus.

“Dann muss...”, begann Rina, doch Sesshomaru schüttelte den Kopf.

“Wenn du uns eine Vollmacht ausstellst, können wir alles in deinem Namen erledigen. Die Fahrt wäre sicher anstrengend... und sein Vater muss auch noch informiert werden, zudem sollten Souta und Kago jetzt nicht alleine sein”, erklärte er und sie nickte.

“Du hast recht... es muss noch so viel... gemacht werden... ich...”, verlor sich Rina und überlegte fieberhaft was sie noch alles tun musste.

“Rina... Sess und ich... werden alles machen, was gemacht werden muss, um Keitaro ebenso die letzte Ehre zu erweisen... mach dir keine Gedanken.”

“Wir kümmern uns um alles... Du brauchst nur eure Verwandte und Freunde zu benachrichtigen...”

“Ich... weiß... gar nicht...”, begann sie wieder und Kagome streichelte die Hand ihrer Mutter.

“Ich helfe den Beiden, Mama... so gut ich kann...”, schluchzte sie und versuchte stark zu sein. Inu Yasha reagierte schnell und nahm Rina in den Arm, da sie nun in Tränen ausbrach. Auch Sesshomaru zog Kagome in eine Umarmung, nachdem er sich neben ihren Stuhl gehockt hatte.

“Es ist gut zu weinen”, flüsterte er und damit brach alles in ihr zusammen. Sie klammerte sich an den Älteren und weinte. Nicht nur um ihren Vater, sondern auch um Toga. Aber auch für die beide Jungs weinte sie. Sie wusste, dass sie nur für sie so stark blieben, um all das zu überstehen und doch kannte sie sie gut genug, um zu wissen, dass ihre Welt erneut zusammenbrach.

Mehrere Augenblicke verstrichen, während keiner ein Wort heraus brachte. Während die Damen weinten und schluchzten, schlossen Inu Yasha und Sesshomaru nur die Augen. Stumme Tränen waren für beide nichts Neues und auch diesmal flossen diese. Souta hatte sich an seine Mutter gekrallt und sich in den Schlaf geweint.

Noch bevor Rina etwas sagen konnte, löste sich Inu Yasha von ihr und nahm den Jungen auf die Arme. “Ich bringe ihn rauf und helfe dir... etwas schlaf wird euch gut tun, auch wenn es vielleicht im Moment sich falsch anhört”, erklärte er und brachte Souta in sein Zimmer. Rina sah ihm kurz nach, ehe sie zu Kagome und Sesshomaru blickte.

“Ihr müsst das...”, begann sie, doch der Ältere schüttelte den Kopf.

“Wir wollen es... Keitaro war unser Freund und oft wie ein Vater, während Papa nicht da war... wir... sind doch irgendwie eine Familie und eine solche hält zusammen und... steht das gemeinsam durch”, bemerkte er und lächelte schwach. “Zumal ich weiß, dass Papa gewollt hätte, dass wir euch helfen, wo wir können.”

“Danke”, hauchte Rina und erhob sich, um Sesshomaru und Kagome zu umarmen. Letztere hatte sich an sein Hemd geklammert und schluchzte nur noch ein wenig.

“Danke”, nuschelte sie.

“Nicht dafür...”

Rina löste sich von ihnen und ging ins Wohnzimmer, um den Männern die Vollmacht auszustellen. Sie wäre zwar mitgefahren, um ihren Mann zurück zu bringen, doch hatten beide recht. Sie konnte ihre Kinder nicht alleine lassen und sie musste noch alle benachrichtigen. Bei diesem Gedanken wog ihr Herz schwerer und erneut sammelten sich Tränen. Diese blinzelte sie fort und setzte den letzten Handgriff unter die Vollmacht.

Sesshomaru strich sanft über Kagomes Rücken, um sie ein wenig zu beruhigen. “Ich...”, schluchzte sie leise, doch er unterbrach sie gleich.

“Mach dir keine Gedanken... wir kommen klar”, flüsterte er, da er wusste, dass sie sich auch um Inu Yasha und ihn Sorgen machte. “Es tut weh und wird immer weh tun, doch... Iza meinte damals: Irgendwann sehen wir uns alle wieder. Nun ist Papa bei ihr und sie nicht mehr so allein.”

Nach diesen Worten blickte Kagome auf und nickte. “Und Papa ist auch bei ihnen und sie passen auf uns auf, bis wir irgendwann zu ihnen kommen.”

Leicht nickte Sesshomaru und wischte ihr über die Wange. “Genau, das denke ich auch...”, flüsterte er und küsste hauchzart ihre Stirn. Dabei schloss sie die Augen und entspannte sich unter ihm. “Ich bring dich hoch, wenn ich darf”, wisperte er an ihrer Stirn. Zur Bestätigung nickte sie.

Somit erhob er sich, nahm sie mit Leichtigkeit auf die Arme und brachte sie nach oben in ihr Zimmer. Dass er dabei nicht unbeobachtet blieb, bemerkte er gar nicht. Inu Yasha hatte die Situation gesehen und lächelte leicht. Seinen Bruder so liebevoll wieder zu sehen, war so selten und kostbar und doch schaffte es Kagome, genau diese Seite aus dem Älteren heraus zu holen.
 

Danach sprachen Beide noch mit Rina und verabschiedeten sich von ihr. Sogleich machten sie sich auf den Weg nach Iwaki. Inu Yasha fuhr die erste Strecke, damit Sesshomaru in der Firma Bescheid geben konnte, dass die Termine für den Freitag verschoben werden sollten. Nähere Informationen würde er persönlich an die Mitarbeiter weiter geben. Es war zwar ungewohnt, dass er so etwas machte, doch dabei dachte sich die Sekretärin nichts weiter.

Der nächste Anruf viel ihm schwerer, denn er musste seinen Opa in Amerika benachrichtigen. Ebenso hatte er Izayois Eltern angerufen. Die Großeltern waren sehr geschockt, versprachen mit dem ersten Flug nach Tokio zu kommen. Ihre Hilfe war beiden Brüdern sehr willkommen. Nach der Hälfte der Fahrt wechselten sie sich ab und Sesshomaru fuhr den Rest des Weges. Die Brüder selbst sprachen nicht viel. Zu sehr hingen sie ihren eigenen Gedanken nach.

Als sie in Iwaki ankamen, war es bereits früher morgen. Sie waren zuerst in der Polizeistation gewesen und haben dort noch einmal alles erfragt. Da Inu Yasha selbst Polizist war, kannte er die Prozeduren. Sie erfuhren auch, dass nicht nur der starke Regen zu dem Unfall führte, sondern auch die Übermüdung beider Männer. Zähneknirschend mussten sie das akzeptieren und beschlossen nur Rina von all den Hintergründen zu informieren. Für alle anderen war der Grund der Platzregen, der beide überrascht hatte.

Nachdem alle Formalitäten erledigt wurden, gaben die Polizisten auch die Körper der Beiden frei. Der Transport wurde sofort angeordnet und mit der Bitte von Rina, beide im Tempel auf dem Higurashigeländer aufgebahrt, damit sich Freunde und Verwandte verabschieden konnten. Dieser Bitte folgten die Brüder dankend. Für alle war dieser Unfall ein Schock gewesen und auch die Mitarbeiter der Firma waren erschüttert davon zu hören.

Gemeinsam mit Rina, Kagome, Souta und den Großeltern bereiteten sie alles weitere vor. Unter Einhaltung aller Traditionen lief die Zeremonie im kleinem Kreise ab. Freunde und Verwandte waren dazu eingeladen worden. Als ältester Sohn übernahm Sesshomaru erneut diese Rolle, um seinem Vater die letzte Ehre zu erweisen. Für Keitaro hatte es Kagome übernommen, auch wenn ihr die Stimme wegbrach. Ohne groß darüber nach zu denken, sprach Sesshomaru für sie weiter.

“Keitaro war für uns alle ein guter Freund, ein liebender Vater, ein geliebter Sohn, ein treuer Ehemann und vor allem einer der wertvollsten Menschen in unserem Leben”, sprach er und Kagome war ihm sehr dankbar für diese Worte. Genau das wollte sie auch ausdrücken. Ein wortloses ‘Danke’ formte sich auf ihren Lippen.
 

Die erste Zeit nach der Beisetzung blieben die Großeltern der Jungs bei ihnen. Sie regelten alle Formulare, denn Toga hatte ein Testament hinterlegt. Sesshomaru und Inu Yasha erbten alles zu gleichen Teilen, doch beide konnten und wollten dies noch nicht annehmen. Ihr Opa Takeru gab ihnen den Tipp, dass sie dies jetzt annehmen sollten und einfach später gerecht aufteilen könnten.

Schließlich gehörte ihnen nun das gesamte Anwesen Ashida, die Werbeagentur, einige weitere Immobilien, eine kleine Sammlung von Autos und für beide Söhne ein Sparkonto mit einer beachtlichen Summe. Die letzten drei Punkte waren den Brüdern neu, weshalb Takeru sie aufklärte. Toga hatte die Sparkonten für seine Söhne angelegt, als diese zur Welt kamen, um sie abzusichern. Da er nicht wissen konnte, ob die Agentur laufen würde, wollte er seine Kinder dennoch eine sichere Zukunft bieten.

Nach und nach begriffen beide wie viel ihr Vater an die Zukunft dachte. “Die Firma soll dir gehören, Sess”, meinte Inu Yasha. “Ich kann mit der Werbung eh nichts anfangen, außer dich ab und an zu begleiten oder Smalltalk zu betreiben.” Seine Worte waren ehrlich und überraschend nicht nur Sesshomaru.

“Danke, Inu... dennoch bist du Teilhaber und ich werde dich als diesen eintragen lassen”, beschloss der Ältere.

“Aber nur mit einem kleineren Anteil... ich will keine Entscheidungen dort treffen müssen”, bat Inu Yasha und versetzte damit seiner Frau ungewollt einen Seitenhieb.

“Hn”, kam es von Sesshomaru. “also 49 % gehören dir, 51 % mir und ich habe damit die Entscheidung in den Händen?”

“Das hört sich fair an”, schlug Inu Yasha demnach bei dem Handel ein und dies wurde sogleich vom Notar besiegelt. Leider zum Missfallen von Kikyo, doch darum würde sich ihr Mann später kümmern. Er wollte nicht die Arbeit seines Bruders topedieren und vor allem war die Firma für ihn nichts, womit er etwas anfangen konnte.

Diese gehörte in die Hände von Sesshomaru und dort würde sie auch bleiben, solange dies in seiner Macht stand.

Krisen über Krisen

Da diese Angelegenheiten geklärt wurden, ließen sie die Wohnung von Toga und Izayoi komplett unberührt. Keiner konnte dort etwas verändern. Nur verderbliche Sachen hatten Scarlette und Takeru zusammen mit Kenshin und Aya entfernt. Weder Inu Yasha noch Sesshomaru waren in der Lage das Haus zu betreten. Auch wenn es ihr Zuhause war, so verbanden sie mit diesem immer ihre Eltern.

Nach einigen Wochen verließen die Großeltern die Brüder und versprachen ihnen für sie da zu sein. Sie waren nach wie vor eine Familie und sie sollten sich melden, sobald sie Hilfe brauchen würden. “Passt bitte auf euch auf”, kam es von Aya.

“Natürlich, Oma... wir passen auf uns auf, ihr auch auf euch”, lächelte Inu Yasha und Sesshomaru nickte. Zum Abschied umarmten sie sich und zurück blieben die Brüder.

“Du willst...”, begann Sesshomaru.

“Nein... ich kann nicht in das Haus ziehen... noch nicht... vielleicht irgendwann”, erklärte der Jüngere und atmete tiefer durch.

“Verstehe... dann bleibt der Schlüssel bei mir und du kannst ihn dir jederzeit abholen”, bemerkte der Ältere und damit fuhren sie zu Rina.

In den letzten Wochen waren sie fast täglich bei ihnen, wenn sie arbeiten mussten, waren ihre Großeltern bei den Higurashis. Kagome hatte sich für einen knappen Monat freistellen lassen. Nun wollte sie wieder in die Uni einsteigen, doch hatte sie Angst zu viel verpasst zu haben. Deshalb sollte Sesshomaru ihr etwas helfen.

Zum Glück war das Rinas Vorschlag gewesen, denn er selbst hätte sich nicht getraut, ihr das anzubieten. Inu Yasha kam meistens mit, nur um sicher zu stellen, dass sein Bruder auch hinging. Kikyo war zwar nicht begeistert, dass er so viel Zeit dort verbrachte, aber das war ihm egal. Kagome war eine Schwester für ihn und sie brauchte seine Hilfe. Niemals würde er sie alleine mit dem Schmerz lassen. Genau das musste seine Frau einfach begreifen.

Dank Sesshomarus Erklärungen fühlte sich Kagome sicherer mit den verpassten Themen. Sie lenkte sich damit ab, trauerte auf ihre eigene Art und Weise. Denn sie wollte mit einem sehr guten Abschluss ihrem Vater Ehre bringen. Er sollte stolz auf sie sein, denn sie glaubte fest daran, dass er über sie wachen würde. Rina akzeptierte ihren Wunsch, da jeder anders mit der Trauer umging.

Zum Abschluss kochte Kagome den Brüdern etwas Leckeres. Sie waren an diesem Tag alleine. Rina war mit Souta unterwegs gewesen und ihr Opa war bei Freunden. Er zog sich gerne dorthin zurück, auch um seine Trauer besser zu verarbeiten.

“Du hättest doch nicht extra kochen müssen, Kago”, kam es von dem Älteren, doch sie lächelte.

“Ich wollte aber... und keine Sorge... ich bin besser geworden”, nuschelte sie und Inu Yasha kicherte leise.

“Das war nicht meine Sorge...”, entgegnete er ihr. “Du lernst schnell, also bist du sicher besser geworden.”

Kurz blinzelte Kagome, ehe sie rot an lief. Es fühlte sich schön an, wieder von ihm so geneckt zu werden. Für den Moment vergaß sie alles andere und neckte ihn zurück. Inu Yasha blieb dabei nur stumm daneben und freute sich darüber, dass sie trotz allem noch genauso waren wie früher. Sie gehören zusammen und das werde ich ihnen zeigen., fasste er den Entschluss.

Nachdem die jungen Männer gegangen waren, lächelte Kagome und räumte alles ab. Nur wenig später kam ihr Bruder mit ihrer Mama nach Hause. “Willkommen daheim”, grüßte sie diese.

“Ist Inu schon weg?”, fragte Souta und Kagome nickte. Nun kümmerte sie sich um ihren Bruder, damit ihre Mutter auch entspannen konnte. Es war für sie alle drei immer noch schwer.

Rina blieb vor ihren Kindern immer stark, trauern konnte sie erst oft später und sie nahm sich auch diese Zeit. Sie wollte Souta und Kagome nicht noch mehr verunsichern. Auch wenn ihre Tochter sich sorgte, da sie nicht das Geld besaßen, um Keitaro die nötige Ehre zu erweisen und doch hatten sie es getan. Rina erklärte zwar, dass sie Geld beiseite gelegt hatten für genau solche Fälle, doch war dies nur die halbe Wahrheit.

Jedoch versprach sie darüber Stillschweigen zu bewahren, genau wie auch über den genauen Grund des Unfalls. Sie gönnte sich ein schönes und langes Bad, denn Kagome kam mit Souta sehr gut zurecht. Gern hätte sie ihr diese Erfahrung erspart, doch leider war das Leben nicht immer fair. “Ich hoffe nur... dass sie nicht daran zerbricht... bitte pass auf sie auf, Kei”, flüsterte sie. Nun konnte sie sich im Bad entspannen.
 

Die Tage zogen an den Familien vorbei und schon bald stand Inu Yashas Geburtstag an. Doch diesen feierte er nicht wirklich. Es erschien ihm falsch, deshalb waren sie nur gemeinsam Essen. Kagome, Sesshomaru, Kikyo und er. “Ich weiß... Papa hätte gewollt, dass wir feiern, aber nicht dieses Jahr”, erklärte Inu Yasha und alle akzeptierten es.

Fast alle, denn Kikyo hätte gerne etwas größer gefeiert, aber er bat sie darum. Nun biss sie in den sauren Apfel und saß mit den anderen Drei am Tisch. “Und wie geht es in der Uni, Kago-chan?”, fragte Inu Yasha und holte damit seine Frau zurück in das hier und jetzt.

“Ganz gut... dank der Nachhilfe”, lächelte sie.

“Und die Arbeit stört dabei nicht?”, fragte Kikyo und die Brüder blinzelten leicht.

“Nein... es ist doch nur ein Tag in der Woche”, erklärte sie und nippte an ihrem Saft.

“Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du arbeitest.”

“Inu-kun... ich bin erwachsen und kann das doch selbst entscheiden. Ich möchte auch bald von zu Hause ausziehen, um dichter an der Uni zu wohnen”, sprach Kagome weiter und Sesshomaru konnte nicht glauben, was er da hörte.

Doch weiter nach denken konnte er nicht, denn Inu Yasha brachte ein anderes Thema in die Runde und der Abend wurde ein wirklich schöner. Kagome war ihrem besten Freund sehr dankbar dafür, dass er ihr nicht böse war. Was sie nicht wusste, er war sehr wohl im Bilde und fand es gut, dass sie sich selbst verwirklichte.

Sesshomaru brachte Kagome Heim und Inu Yasha fuhr mit seiner Frau nach Hause. In ihrer Wohnung stellte er sie schließlich zur Rede. “Wieso hast du das Thema auf den Tisch gelegt, Kik?”

“Ich habe doch nicht gewusst, dass es geheim ist”, zuckte sie mit den Schultern.

“Kik... wenn du noch eifersüchtig bist, dann wird das zwischen uns nicht funktionieren”, kam es ernst von ihm.

“Ich bin nicht eifersüchtig... worauf auch?”, kam es sarkastisch von ihr und Inu Yasha rollte mit den Augen.

“Kik... Kagome ist meine beste Freundin und eine Schwester für mich... nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bitte tu es mir zu Liebe, dass du sie als genau diese behandelst”, bat er sie erneut. Er hoffte sehr, sie würde endlich erkennen, dass sie keinen Grund hat, um eifersüchtig zu sein.
 

Immer mehr veränderte sich Inu Yasha. Er wurde unruhiger, war nicht vollkommen bei der Sache und zog sich zurück, fast so wie damals, wenn er etwas angestellt hatte. Genau das missfiel Sesshomaru. Er war zwar noch nie der Gefühlvolle, doch machte er sich Sorgen um seinen kleinen Bruder.

Aus diesem Grund hatte er um ein Treffen geben. Dabei wollte er herausfinden, was den Jüngeren beschäftigte. Gemeinsam waren die jungen Männer bei Sesshomaru im Wohnzimmer und tranken etwas Warmes. Der Oktober war diesmal Kälter als erwartet und so zogen sie sich zu dem Kamin zurück. Glücklicherweise was seine Schwägerin auf einem Shooting in Nagoya, sodass sein Bruder auch bei ihm schlafen konnte, wenn er das wollte.

“Das war eine schöne Idee, Großer... wir hatten in den letzten Wochen kaum Zeit”, kam es lächelnd von Inu Yasha und Sesshomaru nickte.

“Außnamsweise habe ich auch sehr gute Idee”, grinste er leicht und brachte seinen Gegenüber zum Lachen. “Aber nun erzähl mal... wie kommst du bei der Arbeit klar?”

“Zurzeit etwas stressig, aber ich habe tolle Kollegen, die mir helfen. War eine Woche auf Dienstreise und habe meinen Mentor besucht. Er hatte mir damals sehr geholfen über Mamas Tod hinweg zu kommen und auch diesmal wusste er genau was er sagen musste.” Schwach lächelte Inu Yasha und nippte an seinem heißen Kakao.

“Was denn?”, fragte Sesshomaru neugierig. Von Michail hatte er schon einiges gehört und war dem Mann dankbar, dass er seinem Bruder half.

“Unfälle geschehen, da haben wir keinen Einfluss darauf, aber sehr wohl darauf, wie wir damit umgehen. Papa war nie ein Mann großer Worte... er tat etwas, ohne etwas zu erwarten, war immer freundlich und manchmal streng zu uns, aber... trotz allem, war er der Beste... Michail sagte: Eines Tages werden wir sie alle wieder sehen, denn sie warten auf uns an einem besseren Ort. Daran möchte ich glauben und meine Zeit hier nutzen, so wie sie es uns beigebracht haben.”

Seine Worte überraschten den Älteren. Sie klangen so erwachsen. “Du hast recht, auch wenn es uns schwer fällt, wir sollten nach vorne sehen”, stimmte Sesshomrau ihm zu. “Deshalb... frage ich mich, warum du dich so zurückziehst, Kleiner... ich weiß, dass ich nicht in der besten Position bin Ratschläge zu geben, aber... ich kann zuhören.”

Verwirrt blinzelte Inu Yasha und legte den Kopf schief. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, kam ihm sein Bruder zuvor: “Und wehe, du sagst, alles ist in Ordnung, denn das stimmt nicht! Also was ist los?”

Der Jüngere seufzte und überlegte. Einige Minuten verstrichen, während Sesshomaru nur darauf wartete, dass er endlich die Wahrheit sagen würde. Schließlich begann er mehr zu erzählen. Von den Streitgesprächen, Kikyos versuch ein Keil zwischen Kagome und ihm zu drängen und zum Schluss noch die Krönung.

“Warte mal... damit ich das richtig verstehe”, fasste Sesshomaru das alles zusammen. “Kikyo ist eifersüchtig auf Kagome... und verbietet dir dich um die Waisenkinder zu kümmern? Zudem hast du die Befürchtung, dass sie dir Fremdgeht?” Auf all diese Fragen nickte Inu Yasha betrübt.

“Es ist eine Sache, wenn sie in ihrer Filmrolle wen küssen muss, aber... ich glaube sie hat mit dem auch was am Laufen... ich traue mich einfach nicht, der Sache nachzugehen”, gestand er und seufzte.

“Inu... wenn du sie liebst, dann stelle sie zur Rede... wenn sie dich betrügt, dann solltest du das wissen. Zudem ist es möglich eure Ehe zu beenden, wenn du das möchtest...”, erklärte der Ältere, auch wenn der letzte Satz eher leiser über seine Lippen kam.

“Ehrlich... ich weiß es nicht... aber ich werde mit ihr reden und wenn sie wirklich... mit einem anderen... dann”, beschloss Inu Yasha und sein Bruder nickte.

“Ich werde Information einholen, dann brauchst du dich darum nicht zu kümmern.”

“Danke... Sess”, lächelte er matt und seufzte erneut. Das Thema lag ihm wirklich schwer auf den Schultern. Nun fühlte er sich ein wenig leichter und war seinem Bruder sehr dankbar. Sie sprachen noch bis tief in die Nacht miteinander und genossen die Zeit zusammen sehr.
 

Da Kikyo länger bei ihren Dreharbeiten blieb, war Inu Yasha Ende Oktober bei seiner besten Freundin. Sie feierte ihren Geburtstag im kleinen Kreis und hatte auch die Brüder eingeladen. Der Ältere würde später nachkommen, da er noch arbeiten musste. Aber es war wenigstens ein Anfang. Inu Yasha half Kagome beim Herrichten und war sehr erleichtert, dass die kleine Familie nach und nach wieder auf die Beine kam.

Er wusste, dass Rina mit ihrem Vater eine Art Therapie machten, um mit dem Verlust klar zu kommen. Auch Souta und Kagome hatte ein paar Sitzungen und das war gut so. Auch er kam dank Michail besser damit zurecht, doch hatte er noch eine zusätzliche Sorge zu seiner Ehe. Und zwar Sesshomaru. Er war durch und durch ein Workaholiker und nichts half, um ihn aus der Firma rauszuholen.

Seufzend nippte Inu Yasha an seinem Drink und amüsierte sich ein wenig. Ablenkung tat ihm auch mal gut und Kagome wusste genau wie sie ihm dabei half. Natürlich wusste die Schwarzhaarige von den Eheproblemen. Für einen Bruchteil der Sekunde fühlte sie sich dafür verantwortlich, doch dann gewann ihr gesunder Menschenverstand. Sie würde ihren besten Freund immer unterstützen und zu ihm halten, egal was passieren möge.

Der Abend verlief sehr gut und alle hatten Spaß. Gegen 22 Uhr kam Sesshomaru endlich auch dazu und sie unterhielten sich über viele Dinge. Schließlich machte Inu Yasha den beiden ein Geständnis und verwirrt blinzelten beide ihn an. “Du... du... hast ein Tattoo?”, fragte Kagome und ihr bester Freund nickte.

“Irgendwie war ich vor zwei Wochen in der Stimmung mir eins machen zu lassen”, lächelte er ehrlich und sah unsicher zu seinem Bruder.

“Hn... es ist dein Körper... wo ist es denn?”, packte den Älteren die Neugier.

“Auf dem Rücken”, grinste Inu Yasha.

“Und welches Motiv?”, fragte Kagome nach und ihr bester Freund grinste.

“Ein Drache.”

“Wow... darf ich... mal sehen?”

“Na klar, Kago-chan", lächelte er und drehte sich um. Sogleich zog er sein Hemd hoch und zum Vorschein kam wirklich ein grüner asiatischer Drache.

“Wow... das sieht Hammer aus... tat es weh?”

“Keh! Als ob mir sowas wehtun würde”, grinste er und Sesshomaru schmunzelte.

“Der sieht echt gut aus, Kleiner”, neckte er seinen Bruder. Damit richtete Inu Yasha sein Hemd wieder und drehte sich zu den Beiden um. “Was hat denn deine Frau dazu dazu gesagt?”

“Sie weiß es noch nicht... sie ist ja seit zwei Wochen nicht zu Hause gewesen”, zuckte er mit den Schultern und wechselte schnell das Thema. Er wollte sich über Kikyo keine Gedanken machen.

So verbrachten die Freunde noch einen schönen Restabend und Inu Yasha schlief an diesem Tag wieder bei seinem Bruder. Er hatte ihn auch gefragt, ob er bei ihm unterkommen könnte, sollte die Ehe mit Kikyo nicht klappen. Sesshomaru hatte nichts dagegen, im Gegenteil. Auch wenn er es nicht aussprechen würde, so fühlte er sich einsam und mit seinem Bruder wäre wieder Leben im Haus.
 

Eine weitere Woche verging, ehe Kikyo nach Hause zurück kehrte. Sie hielt es noch nicht mal für nötig ihren Mann zu kontaktieren, weshalb Inu Yasha auch wütend war. Er verstand sie nicht mehr und war sich noch nicht mal sicher, ob er das jemals tat. Tief in der Nacht hörte er die Eingangstür und blickte in die Richtung.

So leise wie möglich betrat Kikyo das Wohnzimmer. “Spar dir das”, kam es trocken von Inu Yasha. Erschrocken zuckte sie zusammen und blickte zum Sofa.

“Du bist wach”, flüsterte sie und versetzte ihm damit einen Stich im Herzen.

“Kein: Hallo Liebling... entschuldige, dass ich mich seit Wochen nicht gemeldet habe?”, knurrte er sie an.

“Du weißt doch... ich war mit dem Dreh beschäftigt und am Abend habe ich geübt und...”

“Es reicht... Du willst mir weißmachen ich tue nicht für unsere Ehe und du bist seit Monaten nur kurz zu Hause. Du wirfst mir eine Affäre vor und ich weiß noch nicht mal, ob du nicht selbst eine hast...”

“Was?!”, rief sie aus und für einen Bruchteil der Sekunde sah er etwas in ihren Augen. Jedoch gefiel ihm das nicht.

“Lass uns die Ehe beenden, bevor es noch hässlich wird”, schlug er vor und beobachtete sie eingehend. Leider war der gewünschte Effekt nicht eingetroffen. Kikyo hatte ihn angeschrien, ihm alles Mögliche an den Kopf geworfen und schlussendlich zog er die Konsequenzen daraus.

Als sie keine Worte mehr fand, erhob er sich, sah er sie an und ging. An dem Türrahmen drehte er sich um. “Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber es ist aus zwischen uns... und solltest du es nur wagen mich oder Kago-chan in den Schmutz zu ziehen, weckst damit nur einen ruhenden Hund”, kam es eiskalt über seine Lippen.

Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ er die Wohnung und fuhr direkt zu Kagome. Sesshomaru hatte er nur kurz benachrichtigt, dass er die Scheidung wollte und erstmal mit Kagome reden wollte, bevor er zu seinem Haus kommen würde. Dies nutze der Ältere natürlich aus. Er kannte solche Personen und sein Bruder hatte genug mit ihr erlitten, als dass sie noch etwas schlimmeres tun könnte.

Kikyo verarbeitete gerade so das was geschehen war. Na warte... so leicht kommst du mir nicht davon und diese... Doch sie wurde in ihrem Gedankengang unterbrochen, da die Haustür aufgeschlossen wurde. Wütend wollte sie ihren Mann wieder anschreien, doch da stand Sesshomaru im Flur. “Wenn du anfangen willst du schreien, dann spar dir die Luft, ehe ich wirklich ungemütlich werde”, erklärte er eiskalt und sie schnappte nach Luft.

“Was willst du hier? Das hier ist meine Wohnung”, begann sie, jedoch wurde sie gleich unterbrochen.

“Falsch... diese Wohnung gehört Inu, nicht dir...” Nach seinen Worten reichte er ihr eine Mappe. “Du unterschreibst das und eure Ehe ist Geschichte.”

“Das hättest du wohl gerne... ich werde das ihm und dieser Schl...”

“WAGE es nicht sie zu beleidigen, sonst wirst du nie wieder Fuß fassen... Die Ehe wird annulliert, denn sie wurde in Japan nie bekräftigt... du bekommst zehn Millionen Yen, dafür verschwindest du aus dem Leben meines Bruders und ich lasse dich in Ruhe... doch solltest du es wagen ihn oder Kagome zu beschmutzen, werden die Fotos an die Öffentlichkeit gehen und das... willst du sicher nicht.”

Sesshomaru klang ruhig und besonnen, als er seine Drohung aussprach und ihr einen Moment lang der Mund aufklappte. “Ich werde euch fertig machen”, meinte sie und fixierte ihn an.

“Versuche es, doch schlafende Hunde sollte man nicht wecken... ich weiß genau, warum du Inu geheiratet hast und ich kenne deine Vergangenheit... soll ich diese veröffentlichen lassen?”, entgegnete er und setzte noch einen drauf. “Ich bin mir sicher, dass alle gerne erfahren würden, was ihr Topmodel damals so getrieben hat.”

“Du... das... war...”

“Unterschreibe, nimm das Geld und lebe dein Leben... und vor allem halte dich von meiner Familie fern. Das ist so einfach, dass sogar du das hinbekommst.”

“Du... mieser...”

“Ich weiß, aber du hast es selbst heraufbeschworen... eifersüchtig sein und dann noch nicht mal Zeit mit deinem Freund zu verbringen...”, mit diesen Worten hielt er ihr nun einen Stift hin. Zähneknirschend nahm sie es an und sah sich die Mappe nun genauer an.

Mit großen Augen starrte sie auf die Fotos und dann zu Sesshomaru. “Woher?”, knurrte sie und er grinste.

“Ich habe Kontakte... und die sind sehr informativ... also unterschreibe, nimm die Kreditkarte und lass meine Familie in Ruhe, dann wird niemand davon erfahren.”

“Einverstanden”, gab sie zähneknirschend nach und unterzeichnete die Annullierung. Diese gab sie dem Älteren wieder. “Ich werde morgen weg sein, wenn Inu mich anschreibt...”

“Dann schreibst du ihm normal zurück und behandelst ihn wie einen normalen Freund”, unterbrach er sie und ging mit den Papieren. Im Auto atmete er tiefer durch. Verzeih... Mama... aber diese Frau hat Inu nicht verdient. Mit diesem Gedanken fuhr er Heim und wartete auf seinen Bruder.

Verhängnisvolle Begegnung

In der Zwischenzeit war Inu Yasha bei Kagome und sprach mit ihr über die gesamte Situation. Er zweifelte sehr an sich selbst, da er wirklich dachte es wäre alles sein Fehler gewesen. Auch wenn sein Verstand ihn vom Gegenteil überzeugte, so blieb ein Teil im Herzen hängen.

“Ich hätte mich mehr um sie kümmern sollen”, stellte er fest und Kagome blinzelte leicht.

“INU YASHA”, erhob sie deshalb ihre Stimme. Fast geschockt blickte er zu ihr. “DU wirst nicht an deinem Verhalten zweifeln, denn du hast alles getan, um ihr ihre Wünsche zu erfüllen. Sie jedoch... hat deine Wünsche nie respektiert... ich meine...”

“Ich weiß... ich mag Kinder und hätte gerne eigene... aber sie... wollte keine”, seufzte er und lehnte sich an Kagomes Schulter. Seit Kindertagen war das ihr Ritual. Sich gegenseitig aufzubauen.

“Gab es nicht eine Dienstreise? Du meintest doch, dass sie in die Nähe des Heimatortes deines Mentors wäre... wieso nimmst du das nicht doch an und nimmst dir ein paar Tage Zeit, um mit ihm zu reden”, schlug Kagome vor. Das hatte Inu Yasha schon wieder vergessen.

“Du hast recht, das wäre eine gute Abwechslung und Michail wird es sicher begrüßen... zu hören, dass ich Single bin...”, lachte er leise.

“Er mochte sie nicht?”, fragte sie nach und er schüttelte den Kopf. Sein Mentor hatte ihn schon damals gefragt, ob er sich sicher war, doch das nahm er nicht wahr. Jetzt erkannte er den Hinweis: ‘Egoismus ist normal, aber nicht über den Kopf eines anderen hinweg.’

“Danke, Kago-chan... ich werde nachfragen, ob ich die Dienstreise noch antreten darf. Kannst... du in der Zeit ein Auge auf Sess werfen?”, fragte er vorsichtig nach und sie nickte leicht rot um die Nase.

“Ich passe auf, dass er nicht zu lange in der Arbeit ist”, nuschelte sie und das beruhigte den besorgten Bruder. Danach verabschiedete er sich von seiner besten Freundin und fuhr zu Sesshomaru.
 

Dort wurde er bereits erwartet. Sesshomaru nippte an einem Glas Wein und hoffte sein Bruder würde bald kommen. Als endlich die Tür aufgeschlossen wurde, stellte er das Glas beiseite und erhob sich. “Bin wieder da”, kam es müde von Inu Yasha und er blickte zu seinem Bruder.

“Setz dich, ich mache dir einen Kakao”, schlug Sesshomaru vor. Inu Yasha nickte und nahm auf dem Sofa Platz. Dankend lächelte er seinen Bruder an und besah sich den Kakao. Langsam nippte er daran und seufzte.

“Ich kann es wirklich nicht glauben... aber ich habe sie wohl wirklich nicht gekannt”, kam es kleinlaut von ihm.

“Es ist nicht dein Fehler Inu... Personen kann man nicht ändern”, erklärte er und reichte ihm die Mappe. “Aber damit sollte sie dich nicht mehr allzu sehr behelligen.”

“Was ist...”, begann Inu Yasha, stellte die Tasse ab und besah sich den Inhalt. Seine Augen weiteten sich und er blickte zu Sesshomaru. “Sie... hat unterschrieben? Wie hast du das denn geschafft?”

“Schlafende Hunde sollte man bekanntlich nie wecken”, zwinkerte der Ältere und nippte an seinem Wein.

“Sie... wollte mir sicher die Hölle heiß machen... und womöglich...”, doch weiter kam der Jüngere nicht.

“Mach dir keine Gedanken, sie wird es nicht wagen, dich oder Kagome zu beschmutzen, sonst kann sie ihre Karriere vergessen.”

“Wie meinst du das?”

“Nun... sagen wir es mal so... sie war nie wirklich ein Engel... und sollte das die Öffentlichkeit erfahren, wird sie nie wieder gebucht werden.”

“Du erpresst sie? Dir ist klar, dass ich als Polizist das nicht gutheißen kann.”

“Ich weiß, Inu... aber es ist keine Erpressung... solange sie die Füße stillhält, bin ich auch ruhig... anders versteht sie es leider nicht, denn als ich bei ihr war wollte sie doch wirklich dich und Kagome durch die Lügenpresse durchziehen. Doch das kann und werde ich nicht zulassen... Denn ihr habt nichts Falsches getan”, erklärte Sesshomaru ruhig und sein Bruder nickte.

“Will ich wissen was sie getan hat?”, fragte Inu Yasha.

“Es wäre besser, es nicht zu wissen”, lächelte der Ältere und schwer schluckte sein Bruder.

“Verstehe... danke... ich werde auf Dienstreise fahren, wenn ich noch darf... danach besuche ich Michail und komme in knapp zwei Wochen wieder. Kommst...”

“Inu... ich bin kein kleines Kind... ich komme schon klar... überlege dir nur, was du mit der Wohnung machen willst und ich kümmere mich darum...”

“Von mir aus, kann Kikyo dort wohnen bleiben... ich würde mir was eigenes suchen...”

“Du kannst auch bei mir bleiben, solange du etwas gefunden hast oder doch im Anwesen wohnen willst”, schlug Sesshomaru vor und das erfreute den Jüngeren sehr.
 

Am nächsten Morgen holte Inu Yasha seine Sachen und zog vorübergehend bei seinem Bruder ein. Zudem hatte er mit einem Kollegen wegen der Dienstreise tauschen können. So war er fast fünf Tage auf der Polizeischule, um dort neue Techniken und Methoden zu erlernen. Am sechsten Tag überraschte er seinen Mentor und stand vor seiner Tür.

“Yasha!”, rief er sofort aus und zog den jungen Mann in eine Umarmung. “Welch eine freudige Überraschung. Komm doch rein”, lachte er und zog ihn mit sich in sein kleines Haus. Da Michail die meiste Zeit alleine lebte, hatte er sich für dieses Heim entschieden.

Es hatte im Erdgeschoss eine schöne große Küche, ein Wohnzimmer mit Kamin, ein Gästebad und ein Arbeitszimmer. Auf der oberen Etage waren sein eigenes Zimmer, zwei Gästezimmer und ein großes Badezimmer. Für ihn reichte das allemal und wenn er besuch bekam, hatten diese auch Platz. Er war ein herzlicher Mann und das gefiel Inu Yasha sehr.

Nachdem beide auf dem Sofa mit einer Tasse Tee saßen, sprachen sie gemeinsam. “Nun erzähl mir... was führt dich zu mir und wie lange bleibst du, Yasha?”

“Du bist unverbesserlich... nennst mich immer noch nur Yasha...”, lachte der Jüngere. “Ich war in der Polizeischule in Moskau, wegen der Schulung und dachte, ich komme vorbei und spreche mit dir.”

“Ich mag deine Ehrlichkeit, Yasha”, grinste Michail und hörte sich das an, was sein Schützling ihm zu erzählen hatte. Es überraschte ihn sehr zu hören, dass der Jüngere sich wirklich von seiner Frau getrennt hatte.

“Ja... nun bin ich hier... dank Sess ist die Ehe nun annulliert... und ich hätte niemals gedacht, dass es mir nicht so viel ausmachen würde...”, gestand Inu Yasha und sein Mentor lächelte.

“Das liegt daran, dass du in deinem Inneren begriffen hast, dass deine Ehe nur einseitig war”, lächelte Michail und nippte an seinem Tee. “Also bleibst du ein paar Tage”, stellte er fest.

“Drei Tage, dann geht mein Flieger”, erklärte Inu Yasha und grinste breit. “Wir können also ein wenig die Zeit vertrödeln, wenn du Zeit hast, Michail.”

“Ich habe nichts vor... also eine Runde Übung morgen in der Früh, wie in alten Zeiten?”

“Oh das wäre ein Traum... hatte schon lange nicht mehr einen guten Gegner, alter Mann”, grinste Inu Yasha und damit legten sie sich ihre Tage fest.

In dieser Zeit vergaß der Jüngere vollkommen alles um sich herum. Michail lenkte ihn komplett ab, forderte ihn und zeigte ihm sogar wie man asiatische und russische Küche verbinden konnte. Inu Yasha fand das immer faszinierend. Wie geschickt Michail mit den Pfannen und Töpfen umging war fast wie ein Spektakel. Doch leider kam auch schon der Tag der Abreise.

“Soll ich dich wirklich nicht zum Flughafen begleiten?”, fragte Michail fürsorglich.

“Aber nein... ich bin doch schon groß, auch wenn ich manchmal mich kindisch verhalte”, grinste Inu Yasha breit.

“Manchmal?”, lachte der ältere Mann.

“Keh! Du bist unmöglich... alter Mann.”

“Nur von dem Besten gelernt”, konterte er und brachte den Jüngeren zum Lachen. Genau dafür mochte er seinen Mentor.

“Pass auf dich auf... ich versuche dich bald wieder zu besuchen”, versprach Inu Yasha ihm.

“Mach dir keine Gedanken... ich bin nicht zerbrechlich, Yasha. Komm gut Heim und lass von dir hören”, zwinkerte Michail und umarmte seinen Schützling. “Sie es als Neuanfang und ich bin mir sicher, da draußen ist deine Herzdame, die dich genauso mag wie du bist.”

“Cпасибо, Michail”, lächelte der junge Mann. (‘Danke’)

“Hе за что, Yasha!” (‘Gern geschehen’)

Damit machte sich Inu Yasha auf den Weg zum Flughafen. Er hatte sich ein Taxi bestellt, da er knapp 40 Minuten dorthin fahren musste. Zu gern wäre er länger geblieben, aber er hatte auch Verpflichtungen. Das nächste mal würde er sich mehr Zeit nehmen für seinen Mentor, das stand für ihn fest.

Am Flughafen gähnte er kurz und prüfte noch einmal, ob er am richtigen Gate war. Mit einem Schreck stellte er fest, dass dieses sich kurzfristig verändert hatte, da eine Maschine länger bleiben musste. Oh nein, immer passiert mir so etwas., seufzte er und beeilte sich, um zum anderen Gate zu kommen. Zum Glück kannte er sich ein wenig aus, sodass er schnell den richtigen Weg fand.

Zügig begab er sich dahin bis er mit irgendetwas zusammen stieß. Unsanft landete er auf seinem Hintern und brummte leise vor sich hin. “Разве ты не можешь смотреть, куда идешь, собака?”, wurde er beschimpft. Perplex sah er zu der Person. “Вы могли бы причинить мне боль, блин.”

(‘Kannst du nicht aufpassen wohin du läufst, Hund?’)

(‘Du hättest mich verletzen können, verdammt.’)

Die Stimme war definitiv weiblich und sie war eine Japanerin, aber Inu Yasha verstand nicht sofort, warum sie so gut die Landessprache konnte. Er konnte es dank seiner Ausbildung, aber sie. Nun musterte er sie genauer und schluckte. Sie war etwas wärmer eingepackt, schließlich war es an dem Tag frisch, und doch erkannte er darunter ihre weiblichen Kurven. Wow, kam es ihm in den Sinn, als er ihre Augen erblickte. Braune Iriden starrten ihn an.

“Типично туристы, не иметь приличия и не делать ничего, кроме неприятностей”, schimpfe sie weiter und er musste schmunzeln. Also musste sie hier leben, da sie sich sonst selbst beleidigt hätte. “На что ты смотришь? Никогда не ругайтесь...”, wollte sie weiter sprechen, doch er unterbrach sie.

(‘Typisch diese Touristen, haben keinen Anstand und machen nichts als Ärger’)

(‘Was starrst du so? Noch nie eine fluchen...’)

“Сейчас перерыв... только потому, что я ‘турист’, не значит, что, я тебя не понимаю, котенок”, grinste er breit und erhob sich. Mit leicht geöffnetem Mund starrte nun sie ihn an. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie verstand und auch noch antworten würde.

(‘Nun mal halblang… nur weil ich ‚Tourist‘ bin, heißt das noch lange nicht, dass ich dich nicht verstehe, Kätzchen’)

Plötzlich hielt Inu Yasha ihr die Hand hin, um ihr auf zu helfen, doch sie schlug diese leicht weg und stand auf. “Я не позволю тебе помочь мне, кто также оскорбил меня”, fauchte sie ihn an.

(‘Von einem Idioten lasse ich mir doch nicht aufhelfen, der mich auch noch beleidigt’)

Verwirrt blinzelte er und musste sich auf die Zunge beißen, um nicht zu reagieren. Sie grinste ihn siegessicher an. Das wird mir echt zu blöd., kam ihm in den Sinn und er drehte sich um, um seine Tasche aufzuheben. “О, ты один из тех... сначала толкни меня, оскорбляй меня, а потом убегай... ты хотел бы дракон.”

(‘Ach so einer bist du also… erst mich anrempeln, mich beleidigen und dann abhauen… du möchte gern Drache.’)

“Ну посмотри”, begann er, drehte sich um und war so schnell vor ihr, dass sie noch nicht mal blinzeln konnte. „DU bist in mich gerannt… nicht umgekehrt… du hast angefangen mich zu beleidigen, nicht ich… und nun halt die Füße still, bevor ich mich noch vergessen.”

(‘Nun schau mal’)

Während er sprach, wechselte er automatisch auf Japanisch und kam ihr so nahe, dass er ihren Atem an sich spüren konnte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Für einen kurzen Moment dachte Inu Yasha, er hätte sie nun, doch da machte er die Rechnung ohne sie. “Was erlaubst du dir eigentlich? Spricht man so mit einer Dame?“, empörte sie sich und brachte ihn damit zum Lachen.

“Wenn ich eine sehe, dann behandle ich sie auch so… aber da hier keine ist”, konterte er frech und schulterte seine Tasche. “Ich habe besseres zu tun, als mich mit dir zu unterhalten.” Seine Worte waren kühl und er musste dem Drang widerstehen sie zu beschimpfen, deshalb ging er an ihr vorbei. Sein Flieger würde bald gehen und den sollte er nicht verpassen.

“Du ungehobelter Idiot... typischer Drache eben”, rief sie ihm nach und irgendwie traf ihn das schwer, dass sie so von ihm dachte. Aber warum das so war, konnte er es sich nicht erklären. Seufzend ging er weiter und hoffte dieser Person nie wieder zu begegnen. Auch wenn es ihn ein wenig reizen würde mehr mit ihr zu streiten.
 

Nach diesem Aufeinandertreffen kam schon bald das Weihnachtsfest. Dieses wurde im kleinen Kreis gefeiert und Inu Yasha half Kagome, Rina und Souta im Waisenhaus. Die Zeit mit den Kindern brachte ihn auf andere Gedanken, denn er war ein wenig durcheinander. Irgendwie bekam er diese Furie nicht aus dem Kopf. Kagome zog ihn damit auf, dass er besessen von ihr war. “Keh! Als ob ich sie mögen würde... was denkst du nur Kagome!”, schimpfte er und sie kicherte leise. Natürlich hörte sie damit nicht auf.

Das Neujahrsfest feierten beide Familien nicht, da es der Brauch verlangte. Dieser wurden seit Generationen gepflegt, so auch diesmal. Sesshomaru machte dies nichts aus, da er den Tag seit langem nicht mehr feierte, genau wie Weihnachten. Auch wenn Inu Yasha ihn ins Waisenhaus eingeladen hatte, so hatte er sich davor gedrückt. Verkroch sich lieber in der Arbeit. Damit bestätigte sich die Vermutung des Jüngeren, dass sein Bruder vor seinen Gefühlen Angst hatte, nicht wusste wie er mit diesen umgehen sollte und deshalb sich hinter der Firma verschanzt. Später würde er dem auf den Grund gehen, denn es musste einen Auslöser geben.

Das Universitätsjahr war hart für Kagome, doch sie meisterte ihr zweites Jahr mit sehr gutem Erfolg. Fehlte nur noch das kommende und sie hätte ihren Abschluss in der Tasche. Noch immer war sie sich unsicher, wo sie anfangen sollte zu arbeiten. Vor allem würde sie eine Stelle brauchen, in der sie flexibel sein konnte. Genau das war das große Problem. Doch darüber würde sie sich später Sorgen machen. Mittlerweile hatte sie eine kleine Wohnung dichter an der Universität. Da sie ihrer Mutter nicht zur Last fallen wollte, hatte sie auch den Nebenjob angenommen. Dieser reichte ihr, um die Miete, ihr Essen und ihre wenigen Luxusgüter zu finanzieren.

Es fühlte sich sehr gut an, unabhängig zu sein. Aber sie half auch weiterhin ihrem Opa und ihrer Mutter. Langsam kamen auch sie damit klar. Der Verlust schmerzte immer noch, doch sie hielten daran fest, dass sie sich eines Tages wiedersehen würden. Diese Vorstellung gab ihnen Mut und Kraft. Rina war erleichtert, dass Souta und Kagome beide wieder Fuß fassten. Nur hatte sie immer mehr Sorgen um Inu Yasha und Sesshomaru, da sie nun keine Eltern mehr hatten. Beide waren zwar erwachsen, doch brauchte man hin und wieder die Hilfe seiner Eltern.

Immer wieder versuchte sie beide einzuladen. Während Inu Yasha sehr gerne bei den Hirugashis war, lehnte Sesshomaru immer dankend ab. So auch zu seinem Geburtstag. Rina wollte ihm eine kleine Feier geben, aber er lehnte ab. “Es ist lieb gemeint, doch ich feiere diesen Tag nicht. Er ist so wie jeder andere auch”, erklärte er. Hochachtungsvoll verbeugte er sich vor ihr. Ihr Gedanke ehrte ihn, aber er wollte sie nicht belasten. Sie hatte selbst mehr als genug zu tun.

Aus diesem Grund war er an diesem Tag bis zum späten Abend in der Firma. Arbeit war das Einzige, was ihn noch motivierte, denn sie machte ihm sehr viel Spaß. Auch wenn er dies nicht zeigte. Alle fanden sich damit ab, nur Inu Yasha nicht. Deshalb kaufte er den Lieblingswein seines Bruders und wartete auf ihn zu Hause.

“Wenigstens nur wir zwei und wir tuen so als wäre es wie jeden Abend”, grinste der Jüngere breit. Seufzend ergab sich Sesshomaru und beide verbrachten einen schönen Abend zusammen. Sie sprachen über die letzten Tage und auch über die kommenden. Mit Bedauern musste Inu Yasha feststellen, dass sein Bruder noch immer nicht den Schritt gehen konnte, um mit Kagome zu sprechen. Doch dazu würde er beide schon bringen, das stand für ihn fest. Jedoch wusste er noch nicht wie, weshalb er auf den richtigen Moment wartete.
 

Mittlerweile begann schon der Juni und Inu Yashas Kopf ratterte nur so vor sich hin. Wie kann ich den beiden nur helfen? Sie müssen doch nur sehen, wie sehr sie sich lieben... daran hat sich seit all der Zeit nichts geändert... schließlich... trägt Sess ihr Bild immer bei sich und sie hat auch eines von ihm in ihrem Nachtkästchen. Verzweifelt seufzte er auf und nippte an seinem Getränk.

Es war wirklich zum Haare raufen. Was wohl die Kleine aus Russland macht?, kam es ihm plötzlich in den Sinn und er schüttelte sofort seinen Kopf. Keh… die kann mir gestohlen bleiben… diese…, doch weiter konnte er nicht darüber nachdenken, da er von der Sirene unterbrochen wurde.

“Beeilung, Männer… wir haben einen Banküberfall in der Mitsubishi UFJ Bank. Itoe und Inu Yasha, ihr versucht durch die Hintertür einzudringen”, gab ihr Vorgesetzter ihnen den Auftrag. Beide hatten eine Spezialausbildung, weshalb sie dafür wie geschaffen waren

“Gibt es Geisel?”, war die erste Frage, die ihnen in den Sinn kam.

“Ja, einige Kunden und Angestellten sind im Inneren. Noch verhält es sich sehr ruhig und nur der stille Alarm ist ausgelöst worden, deshalb äußerte Vorsicht walten lassen.”

“Verstanden, Sir”, kam es von beiden Männern und alle machten sich bereit. Erneut gingen sie alles durch und fuhren ohne Sirenen an das Gebäude heran. Einige Blocks davon entfernt, stiegen Itoe und Inu Yasha aus.
 

Zu Fuß waren sie unauffälliger. Sie trugen ihre zivile Kleidung, darunter hatten sie ihre Schutzkleidung an. Geschickt schritten sie schnell durch die Menge hindurch. Seit sie ein Team gebildet hatten, hatten sie solche Fälle trainiert und verstanden sich auch ohne Worte problemlos.

Als sie nah genug dran waren, überblickten sie kurz die Lage und beschlossen niemanden von den Passanten zu informieren. Scheinbar hat noch keiner wirklich mitbekommen, was da drinnen vor sich ging. Über Funk teilten sie mit wie die Lage aussah, sodass ihre Kollegen von weiter hinten anfangen konnten zu evakuieren. Es wurde so gehandhabt, damit keine Massenpanik entstehen konnte.

Leise schlich das zweier Polizeiteam zum Hinterausgang. Dort öffnete Itoe die Tür mit einem speziellem Dietrich und Inu Yasha betrat zuerst das Gebäude. Er war erfahrener mit solchen Situationen, da sie in seiner Ausbildung trainiert wurden. So nah es ging bewegten sie sich auf den Hauptraum zu. Beide überblickten die Lage und zählten vier Personen. Zwei packten gerade das Geld ein und zwei bewachten die Geisel.

Doch etwas irritierte Inu Yasha. Es war viel zu organisiert, also musste noch ein 5. dabei sein. Aus diesem Grund gab er seinem Kollegen ein Zeichen und dieser nickte. Verstärkt suchten sie nach dem letzten, denn sie müssten alle fünf ausschalten, um niemanden zu gefährden. Unglücklicherweise wurde Inu Yasha von etwas anderem kurz abgelenkt. Was... macht sie hier?, stockte er und schluckte hart.

Er hätte nie erwartet ausgerechnet seine Ex hier an zu treffen. Tief atmete er durch und Itoe deutete ihm an, wen er verdächtigen würde. Kurz nickten beide und überlegten wie sie vorgehen sollten, als ausgerechnet ihre Stimme beide kurz zusammen zucken ließ. Die... hat wohl..., dachte sich Inu Yasha und schon war es passiert.

Bei dem Redegefecht und der darauffolgenden Auseinandersetzung, löste sich ein Schuss. Shit..., kam dem Jüngeren noch in den Sinn, ehe beide das leichte durcheinander nutzen, um schnell und gezielt die anderen alle unschädlich zu machen. Inu Yasha verzichtete dabei auf Waffen und schaltete so drei von ihnen aus, während Itoe die anderen beiden so stark in die Mangel nahm, dass sie weder noch einmal schießen, noch fliehen konnten.

Erst jetzt konnten sie sich um die angeschossene Kikyo kümmern, da die Sicherheit anderer immer zuerst ging. Doch leider kam jegliche Hilfe zu spät. Die Kugel traf mitten ins Herz. Geschockt versuchte Inu Yasha sie noch zu retten, aber er war machtlos. “Fuck... das... darf... doch...”, stotterte er und ballte beide Hände zu Fäusten. Auch wenn sie ein Biest war, doch das hatte sie in seinen Augen nicht verdient.

Itoe informierte die anderen und danach ging alles ganz schnell. Die Geiseln wurden von Sanitätern in Empfang genommen, der Leichnam weggebracht und Inu Yasha starrte nur noch auf die Blutlache. “Es... war nicht dein Fehler, Inu...”, versuchte Itoe ihm diese Last abzunehmen, doch sein Kollege sah das anders.

Nicht deine Schuld, Inu Yasha!

Der Vorfall hatte Inu Yasha sehr mitgenommen. Obwohl alle ihm das ausreden wollten, hörte er nicht darauf. Aus irgendeinem Grund gab er sich die Schuld und Kagome versuchte ihn nun vom Gegenteil zu überzeugen. “Inu-kun... es war nicht dein Fehler... alle haben bezeugt, dass sie selbst das heraufbeschworen hatte.”

“Das mag sein... dennoch hätte ich schneller sein sollen, ich hätte mich nicht irritieren lassen sollen und ich hätte mich konzentrieren sollen... ich...”

“INU YASHA!”, erhob Kagome ihre Stimme und er zuckte zusammen. “Du hast nicht den Schuss gelöst, du hast die Kugel nicht auf sie gelenkt und vor allem du hast diese irrsinnige Diskussion nicht begonnen, die dazu führte. Sie allein hat es selbst zu verantworten.”

Er wandte den Blick von seiner besten Freundin und seufzte. “Wenn wir nur ein paar Minuten früher da gewesen wären...”

“Wäre es dennoch passiert...”, unterbrach Kagome ihn und er blickte wieder zu ihr. Große goldene Augen sahen sie verwirrt an.

“Wie kommst du denn darauf?”

“Wenn ich eins gelernt habe, dann das, dass all das nicht in unserer Macht liegt”, kam es leicht traurig von ihren Lippen. “Es gibt Dinge, die können wir nicht beeinflussen, aber sehr wohl wie wir damit umgehen.” Ein leichtes Lächeln zierte nun ihr Gesicht. “Dein Chef hat dich erstmal freigestellt, damit du das alles verarbeiten kannst... warum fährst du nicht zu deinem Mentor?”

“Wegfahren? Zu Michail?” Kagome nickte. “Ich weiß nicht... ich will ihn nicht wieder belästigen...”

“Aber Inu-kun", kam es sanft von ihr und nahm seine Hände in ihre. “Du warst seit November nicht mehr bei ihm und die Luftveränderung wird dir gut tun”, lächelte sie ihn an und drückte seine Hände.

“Ich weiß wirklich nicht... ob er Zeit hat...”

“Finde es heraus und wenn er keine Zeit hat, so machst du dort eben alleine was, aber du könntest da etwas abschalten und in Ruhe über alles nachdenken.”

Ihr Vorschlag klang sehr vernünftig, weshalb Inu Yasha wirklich darüber nachdachte. “Ich frage ihn mal”, gab er nach einigen Minuten nach und eines seiner Mundwinkel zuckten. Das freute Kagome sehr, denn sie wusste, dass dieser Mann bestimmt ihrem Freund helfen konnte.

“Zwar wärst du an deinem Geburtstag nicht da, aber den feiern wir nach”, lächelte sie ihn an und er nickte schwach.

“Mir wäre ihm Moment eh nicht danach...du könntest Recht haben. Ich frage morgen Michail, ob ich zu ihm dürfte”, kam es etwas überzeugter von ihm. Das erfreute sie sehr und Inu Yasha verabschiedete sich von seiner Freundin. Mit dem Versprechen eine Auszeit zu nehmen und wirklich zu seinem Mentor zu fahren. Er würde sie jedoch noch benachrichtigen, ob er fliegen würde.

Zu Hause bei Sesshomaru sprach Inu Yasha über Kagomes Vorschlag und der Ältere war der gleichen Meinung. “Inu... Kago hat recht... dir wird das sicher gut tun. Du bist eh noch knapp 3 Wochen freigestellt, also nutze die Zeit und... deinen Geburtstag feiern wir nach.”

Bei den letzten Worten musste der Jüngere loslachen. Sesshomaru zog eine Augenbraue hoch. Das sorgte nur noch mehr dafür, dass er nicht aufhören konnte zu lachen. “Oh man... ihr beiden seid so... stur... ihr gehört einfach zusammen”, lachte er weiter, während Sesshomaru leicht erstarrte. “Kago-chan hat genau das gleiche gesagt.”

Nun begriff der Ältere und konnte ein Lächeln nicht verbergen. Dass sein Bruder wieder lachte gefiel ihm sehr. Seine Worte würden zwar nicht wahr werden, doch die Vorstellung mit Kagome zusammen zu sein gefiel ihm durchaus. “Siehst du... dann fragst du morgen Michail und verbringst etwas Zeit bei ihm. Sobald du daheim bist, gehen wir drei einfach was essen”, schlug er daher vor und Inu Yasha nickte lachend.

“Sehr gerne, Großer... doch du solltest auch mit ihr sprechen... es ist doch offensichtlich, dass du sie liebst und vor allem...”

“Inu... bitte... ich kann das nicht einfach so... dazu ist zu viel passiert... es wäre besser, wenn sie jemanden findet, der nicht solche Fehler begeht...”

Nun erstarb das Lachen des Jüngeren. Er zog eine Augenbraue hoch. “Und du könntest das ertragen?”

“Wenn sie glücklich ist... werde ich es ertragen... und nun lassen wir das Thema, ich muss morgen früh raus.” Mit diesen Worten ging Sesshomaru in sein Zimmer und seufzend blieb sein Bruder zurück.

Ich sollte Michail um Rat auch zu den Beiden fragen., beschloss er und ging ebenso schlafen. Am nächsten Morgen rief er gleich bei seinem Mentor an, bei ihm war es bereits Nachmittag und da war er oft erreichbar. Natürlich hatte der Russe nichts dagegen und freute sich sehr, seinen Schützling zu sehen. Auch wenn die Umstände ein wenig unerfreulich waren.

Nachdem Inu Yasha seinem Bruder und Kagome Bescheid gegeben hatte, fuhr er direkt zum Flughafen und nahm die erste Maschine nach Russland, um genau zu sein flog er nach St. Petersburg. Der Flug dauerte knapp 13 Stunden. Zum Glück hatte er in Moskau einen Aufenthalt von einer guten Stunde, sodass er sich die Beine vertreten konnte. Zu Essen bekam er im Flugzeug. Da er aufgrund seiner Dienstreisen immer in der Businessclass flog, war es dort immer sehr schmackhaft.

Dort mietete er sich einen Wagen und machte sie auf den Weg nach Naziya. Es war eher ein kleineres Dorf mit sehr vielen Hochhäusern, doch an dem Rand davon waren die Familienhäuser. Genau dort kam er schließlich nach einer knappen Stunde an. Sofort hatte Michail ihn gehört und gleich in Empfang genommen. Der ältere Mann war sehr herzlich und das gefiel Inu Yasha sehr. Er fühlte sich fast so als würde er nach Hause kommen.

“Komm rein, Yasha”, lächelte der Hausherr, packte ungeniert einen der Koffer und ging voraus. Inu Yasha lachte leise und nahm den anderen in die Hand. Das Auto schloss er ab und folgte seinem Mentor ins Haus.

Dort erwartete ihn bereits ein Festmahl und er konnte nur staunen. “Danke... aber das wäre nicht nötig gewesen.”

“Nur das Beste für meine Gäste”, lachte Michail und so aßen sie gemeinsam. Dabei sprachen sie über alles was den Jüngeren beschäftigte. Schließlich hatte er seine Ex geliebt und ganz so egal war sie ihm auch nicht, auch wenn seit seinem letzten Besuch immer wieder eine andere Dame in seinen Gedanken auftauchte.

“Yasha, deine Freunde haben Recht. Du hättest es nicht verhindern können. Du hast dich sogar um ein anständiges Begräbnis gekümmert... klar hat es dich mitgenommen, schließlich hast du sie einmal geliebt und tust es noch”, bemerkte Michail.

“Ja ich habe sie geliebt… aber jetzt, ist es nicht so… mehr als Freundschaft fühle ich bei ihr nicht… ob das an der Furie liegt?”, überlegte Inu Yasha laut.

“Furie?”, fragte der Russe nach.

“Was?!… oh… ich habe laut gedacht”, nuschelte der Jüngere verlegen. „Naja… letztes Mal als ich hier war, ist mir so eine Furie über den Weg gelaufen... naja eigentlich ist sie in mich gerannt und dann hat sie mich auch noch beschimpft und beleidigt… aber irgendwie… geht sie mir seitdem nicht aus dem Kopf.”

Bei der Erzählung lächelte Inu Yasha verträumt und sein Freund grinste. “Kann es sein, dass du dich verliebt hast?”, fragte er und wurde daraufhin nur geschockt angesehen. Das konnte der Jüngere nun wirklich nicht sagen und stritt es sofort ab. Michail lachte darüber herzlichst, denn so verhielt er sich auch, als er seine Ex kennen gelernt hatte. Jedoch sagte er dazu nichts mehr, denn das musste sein Schützling für sich alleine entscheiden. Doch eines war ihm klar, dass da mehr im Spiel war, sonst würde er sich nicht so gut an diese Dame erinnern.

Erst tief in der Nacht gingen die Beiden schlafen. Michail würde vormittags arbeiten, aber das machte Inu Yasha nichts aus. Er wollte sich ein wenig die Gegend ansehen und da es die perfekte Jahreszeit war, konnte er viele Dinge in der Natur machen. Darunter schwimmen, wandern und eine Städtetour. Schließlich gab es hier sehr viele kleine Dörfer und Städte, die viele kleine versteckte Orte hatten. Zudem wollte er Kagome und Sesshomaru etwas mitbringen.
 

Die ersten Tage verbrachte er damit eine Wanderung zu machen. Dabei entdeckte er einen kleineren See und beschloss dort auch schwimmen zu gehen. Das kühle Wasser half ihm ein wenig seine Gedanken neu zu ordnen. Doch nach wie vor spuckte SIE in seinem Kopf umher. Gegen Mittag kehrte er zurück zum Haus und nahm eine ausgiebige Dusche. Trotz der Sonne war es sehr frisch und das warme Wasser würde ihm helfen nicht krank zu werden. In Gedanken versunken stieg er heraus, trocknete sich ab und band sich das Handtuch um die Hüfte.

Da er alleine war, verzichtete er auf die Kleidung und würde sich ihm Zimmer umziehen. Er betrachtete sich selbst in dem Spiegel und seufzte. Auch wenn er wusste, dass alle recht hatten, so gab er sich dennoch die Schuld an dem was passiert war. Kikyos Tod war ein Fehler... egal wie ich es drehe und wende, ich hätte früher da sein sollen... Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, erschien vor seinen Augen die Furie. Es war zum verrückt werden, denn diese ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. “Ob ich sie jemals wiedersehen werde?”, fragte er sich und wusch sich über das Gesicht.

Sogleich trocknete er dieses ab und wollte das Bad verlassen, um sich im Zimmer umzuziehen. Doch als er sich zur Tür drehte, erstarrte er plötzlich und erblickte das Gesicht einer Frau. Seine Augen weiteten sich, denn es war die Furie vom letzten Mal. Automatisch schluckte er und musterte sie. Sie war leicht bekleidet, denn sie trug eine kurze Hose und ein Top ohne BH, wie er feststellen musste. Unwillkürlich stellte er sie sich nackt vor und was er mit ihr tun würde.

Doch den Gedanken verwarf er sofort, da er zu ihren Augen zurückkehrte. In ihnen loderte das Feuer. “Du!”, rief sie aus und funkelte in böse an.

“Ähm…”, kam es geistreich über seine Lippen und bevor er weiter denken konnte, stand sie bereits vor ihm.

“Was in drei Teufelsnamen hast du hier verloren?”, zischte sie und er blinzelte verwirrt.

“Duschen, wie man sieht”, kam es angriffslustig von ihm, als er sich wieder fing. Ihren Blick über seinen freien Oberkörper bemerkte er sehr wohl und musste grinsen. Scheinbar… hat sie dieses Detail übersehen. “Du darfst auch gerne anfassen, Kleine”, sprach er ohne darüber nach zu denken aus.

Augenblicklich sah sie auf, direkt in seine goldenen Augen. “So toll bist du auch wieder nicht… und jetzt verschwinde aus meinem Badezimmer und diesem Haus“, knurrte sie ihn an, doch ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen.

Da Inu Yasha keine Anstalten machte zu gehen, umrundet sie ihn und schob ihn aus dem Bad. “Na großartig, bist auch noch ein perverser Drache… verschwinde, ehe ich mich vergesse”, schnauzte sie ihn an und knallte die Tür zu. Gerade in dem Moment, in dem er sich umgedreht hatte.

Die verschlossene Tür starrte er für einen Augenblick an, ehe er sich auf sein Zimmer begab, um sich an zu ziehen. Was meint sie damit... ihr Badezimmer? Erst jetzt hatte er ihre Worte auch verarbeitet und wunderte sich sehr darüber. Kurz dachte er, er hätte sich im Haus geirrt, doch im Schrank des Gästezimmers lagen seine Sachen.

Daher beschloss er seinen Mentor zu fragen, sobald dieser nach Hause kommt. Solange würde er im Zimmer bleiben, etwas mit Kagome schreiben und Itoe fragen, wie es auf dem Revier läuft.

Am späten Nachmittag kam Michail zurück und wurde gleich von seiner Enkelin begrüßt. “дедушка”, kicherte sie erfreut und er lachte mit ihr. (‘Opa/Großvater’)

“Du bist schon da, Sayuri. Ich dachte du kommst erst nächste Woche.”

“Ich wollte dich nicht so lange alleine lassen, Opa.”

“Das ist schön... dann kann ich dir meinen Freund und Schützling aus Amerika vorstellen. Yasha besucht mich gerade auch.”

Verwirrt blinzelte die junge Braunhaarige und legte den Kopf schief. “Der Yasha, der mit dir geflogen ist?” Ihr Opa nickte und sie kicherte. Er klang sehr nett und hatte sich auch um ihren Großvater gekümmert. Doch ihr Kichern erstarb, als ihr bewusst wurde, dass es nur der Mann sein konnte, der im Haus war.

“Du bist zurück, Michail”, hörte sie seine Stimme und schluckte. Inu Yasha hatte das Lachen gehört und war diesem gefolgt.

“Yasha”, lächelte sein Mentor ihn an. “Darf ich dir meine Enkelin Sayuri vorstellen... Sayuri, das ist Inu Yasha, aber ich nenne ihn Yasha.”

Blinzelnd blickte er zwischen seinem Mentor und dessen Enkelin hin und her. Fuck... sie ist... seine... na großartig... das kann ja heiter werden., schoss es ihm durch den Kopf. “Freut mich... Sayuri”, entgegnete er, versuchte neutral zu wirken, doch irgendwie konnte er das nicht sein.

Innerlich hoffte er, beide hätten nicht mitbekommen, dass er vom sarkastischen Unterton in einen netteren gewechselt war, als er ihren Namen aussprach. Kleine... Lilie..., dachte er über die Bedeutung ihres Namens nach. Der passte gar nicht zu ihr, wie er fand.

“Freut mich auch... Inu Yasha”, erwiderte sie seine Worte. Ein leichter Stich war in seinem Herzen zu spüren, als sie seinen Namen aussprach. Sie betonte ihn so ironisch, dass er sich auf die Zunge beißen musste, um nichts dazu zu sagen. Reiß dich zusammen!, mahnte er sich selbst und lächelte, obwohl er am liebsten sie angeschrien hätte.

Michail war überrascht wie sie mit einander sprachen und lockerte die Stimmung etwas auf. Er konnte sich denken, dass Inu Ysha ausgerechnet Sayuri das letzte Mal über den Weg gelaufen war. Schließlich kam sie an dem Tag zu ihm, als der Jüngere wieder weggeflogen war.

So unterhielten die drei sich ein wenig, kochten sogar zusammen und es wurde doch irgendwie noch ein netter Abend. Jedoch spürte der Ashidaspross, dass sie ihn nicht leiden konnte. Irgendwie machte es ihn traurig und er verstand absolut nicht, wieso es ihm so erging. Als ihm die Worte seines Mentors wieder in den Sinn kamen, stockte er und schluckte. Verliebt?... ich? In die da?... unmöglich., stellte er gleich klar und ließ sich von Michael ablenken.

Doch schon am nächsten Tag eskalierte es zwischen den Streithähnen. Sayuri meckerte über die verstreuten Klamotten von Inu Yasha, obwohl diese nur auf dem Stuhl lagen, weil er sie gerade frisch gewaschen hatte und aufhängen wollte. Diese Frau raubte ihm wahrlich jeglichen Nerv und so platzte es aus ihm heraus.

Schon von weitem hörte Michail die Beiden und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Beide waren temperamentvoll und da war es kein Wunder, dass sie sich auch mal zofften. Jedoch beeilte er sich, damit die Situation nicht eskalieren konnte. Seine Enkelin konnte wahrlich überkochen und das wollte er vermeiden.

“DU BIST SO EIN IDIOT!”, schrie Sayuri ihn an.

“Pah... wenn ich ein Idiot bin, dann bist du das auch... du schreist doch hier rum, obwohl ich nur 5 Minuten weg war, um nachzusehen ob ich die Maschine wirklich ausgemacht habe... ich glaube du spinnst wirklich”, knurrte er zurück.

“RUHE”, kam es autoritär von Michail und beide zuckten zusammen. Beiden war das peinlich, dass er es mitbekommen hatte.

“Opa...”

“Michail...”

Beide sprachen zeitgleich und sahen sich kurz an. Ihr Blick glitt wieder zurück zu dem Hausherrn. “Ihr beide seid unverbesserlich... auch wenn ihr ein hitziges Gemüt habt, so solltet ihr zusammen auskommen. Ich muss für drei Tage zur Tagung...”, begann er und beide rissen die Augen auf. Starrten sich gegenseitig an.

“DREI Tage mit dem/der...”, kam es wie aus einem Mund von ihnen und nun lachte der Ältere auf.

“Ihr schafft das... und lasst bitte mein Haus heil, bis ich wieder komme”, mahnte er sie spielerisch streng.

“Nur weil du es bist”, gab sie zähneknirschend nach. Inu Yasha biss sich auf zu Zunge und nickte nur.

Damit waren die beiden Streithähne auf sich alleine gestellt. Am ersten Tag stritten beide wie gewohnt. Auch wenn es ihm Spaß machte mir ihr zu streiten, so gefiel es ihm weniger, dass sie scheinbar nur seine negativen Seiten sah. Wieso... geht es mir so nahe? Habe ich mich womöglich... doch... Ach was nein... Niemals!, kam ihm in den Sinn und er verwarf den Gedanken sofort.

Für sich entschloss er ihr aus dem Weg zu gehen. Er wollte nicht mehr streiten, zu mindestens nicht auf diese Art, weshalb er sich ablenkte. Zusätzlich kamen noch die Träume mit ihr dazu. Er war verwirrt, warum er sich ausmalte mit ihr mehr zu unternehmen, als nur zu streiten. Irgendwie wollte er sie kennen lernen, aber wenn er das aussprechen würde, würde sie sicher nur darüber lachen.

Seufzend verkroch er sich im Zimmer und schrieb mit seinen Freunden. Natürlich hatte er Kagome von Sayuri erzählt. Sie witterte ebenso eine Verliebtheit dahinter, doch war es das wirklich? Er konnte es nicht genau sagen, weshalb er lieber auf Abstand ging. Ohnehin würde er in ein paar Tagen wieder zurückfliegen. Ob sie mich mit anderen Augen sehen könnte?, fragte er sich und war sehr erleichtert, dass sein Mentor wieder zurück war.

“Willkommen daheim, Michail”, lächelte er ihn an, als er die Treppe runter kam. Blinzelnd blickte der Angesprochene auf. Er erwiderte das Lächeln sofort.

“Yasha... wie ich sehe geht es euch beiden gut... dann lasst uns doch morgen an den See gehen und Schaschlik machen. Schließlich hast du Geburtstag”, kam es von ihm.

“Nicht... nötig... Mach dir keine Umstände... ich will...”

“Unsinn... Geburtstage sind ein Grund zur Feier... wenigstens mit mir und Sayuri feierst du doch, oder?”

Seufzend nickte Inu Yasha schließlich. “Nur weil du darauf bestehst, aber ich zahle”, grinste der Jüngere und brachte Michail zum Lachen.

“Abgemacht!”

Damit bereiteten sie alles für diesen Tag vor. Es war ein sonniger Tag und gemeinsam verbrachten sie diesen am See. Sayuri war ungewöhnlich freundlich und das gefiel Inu Yasha sehr. Eigentlich war sie genauso freundlich wie ihr Großvater und hatte auch sein Temperament geerbt. Sie lachten viel, bis Michail los musste. Er war noch mit Freunden verabredet und das sollte er auch einhalten.

“Ich werde alles einpacken, danke für den schönen Abend, Michail”, zwinkerte der Jüngere und wurde von seinem Mentor in eine Umarmung gezogen.

“Pass auf dich auf, Opa.”

“Mache ich und ihr kommt gut Heim...”, lächelte er und ließ sie wieder alleine. Während Inu Yasha alles zusammen packte und sich auf den Rückweg machen wollte, hielt Sayuri ihn auf.

“Hm?”, verließ es seine Lippen.

“Warum warst du die... letzten Tage nicht zum Essen unten?”, nutzte sie den Moment. Es beschäftigte sie die meiste Zeit und sie wollte dem auf den Grund gehen.

“Es ist dir aufgefallen?”, kam es überrascht von ihm und sie sah ihn leicht funkelnd an.

“Hältst du mich etwa für so unsensibel?”, fauchte sie ihn an. Verwirrt blinzelte er, doch lag ein Lächeln auf seinen Lippen. Sie war wirklich einzigartig.

“Nein... du bist eigentlich sehr freundlich und liebevoll”, verließ es unbedacht seinen Mund. Als er seine Worte begriff, war es schon zu spät.

Sayuri hatte eine Augenbraue hochgezogen. “Wie bitte?! Was weißt du schon über mich?”, knurrte sie.

Moment... denkt sie, ich..., dachte er und versuchte die Situation zu entschärfen. “Ja ich kenne dich nicht... doch so wie du mit Michail umgehst... das bist wirklich du... entschuldige ich wollte nicht...”

“Dich geht es gar nichts an wie ich wirklich bin”, unterbrach sie ihn forsch und ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen. Als sie wieder so nahe vor ihm stand, sah er nur noch eine einzige Möglichkeit.

Er nahm ihre Hand, die auf seiner Brust rumtippte, in seine, legte seine andere Hand unter ihr Kinn. Nur eine Sekunde später lagen seine Lippen auf ihren. Diese Frau machte ihn wahnsinnig und doch dürstete es ihn nach dem Geschmack ihrer vollen Lippen.

Überrumpelt darüber weiteten sich ihre Augen, ehe sie diese schloss und zaghaft den Kuss erwiderte. Es war so unschuldig und unvorbereitet, so dass es ein schönes Gefühl war. Wenig später löste sich Inu Yasha von ihr und lächelte kurz, bevor er sich besann. “прости меня”, flüsterte er und nahm die Sachen mit, ehe er sie alleine ließ. (‘Verzeih mir’)

Fuck... das hätte nicht passieren dürfen... sie... sie... Sein Herz schlug nur noch schneller in seiner Brust. Ich... habe... mich... verliebt..., stellte er fassungslos fest und schluckte. Unsicher wie er den Beiden, doch vor allem ihr, unter die Augen treten sollte, packte er seine Klamotten und verließ das Haus. Michail schrieb er eine Nachricht. Wie ferngesteuert und sendete diese.

Übereilt machte er sich auf den Weg nach St. Petersburg, um mit der nächsten Maschine zu verschwinden. Er brauchte Abstand zu ihr. Nie hätte er gedacht, dass er sich erneut verlieben könnte und dann auch noch in so eine Furie. Wahrlich... eine Furie... doch eine mit heißen Lippen...

Nur Sex... oder doch mehr?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wird es Liebe sein?!

Seit ihrem ersten gemeinsamen Mal folgten viele weitere. Jedes Mal sobald Inu Yasha in Russland auf Dienstreise war, trafen sie sich und hatten ihren Spaß gemeinsam. Sayuri kam auch öfters nach Japan, wenn sie Lust auf ihren Drachen bekam. Jedoch waren sie nicht nur auf den Sex beschränkt. Oft gingen sie gemeinsam ins Kino, sogar in ein russisches Ballett konnte sie ihn überzeugen mit zu kommen und er sie im Gegenzug zu einem Konzert einer Rockband.

Es fühlte sich richtig an mit ihr Zeit zu verbringen und alle anderen Frauen interessierten Inu Yasha nicht mehr. Bei ihr konnte er so sein wie er war, rumalbern und Spaß haben. Natürlich war er auch mal Ernst, denn sie hatte sich trotz einer Erkältung in den Flieger gesetzt. Er schimpfte mit ihr und kümmerte sich um sie. Sogar mit Kagome unternahmen sie etwas. Am liebsten shoppten die beiden Damen und Inu Yasha fungierte als Berater.

Einige Monate lief das Ganze schon so. Kagome hatte ihren Abschluss mit Auszeichnung abgeschlossen und war auf der Suche nach einer Arbeit. Zurzeit hangelte sie sich von Minijob zu Minijob, da sie noch sehr viel ihrer Mutter, ihrem Großvater und Bruder half, brauchte sie flexible Arbeitszeiten, doch da machten die meisten Arbeitgeber nicht mit. Sie seufzte leicht, als sie den Eistee für sich und Inu Yasha vorbereitete.

Er war seit längerem vorbei gekommen und sie wollten gemeinsam reden. Deshalb nahm Kagome die Gunst der Stunde war und fragte nach, ob er nun mit Sayuri zusammen war. Denn die beiden agierten wie ein frisch verliebtes Pärchen, schließlich läuft das nun schon seit drei Jahren zwischen ihnen so.

“WAS?!”, rief Inu Yasha aus. “Nein... es ist nur... eine Sexbeziehung...”

“Aber... nur für Sex würde sie doch nicht so viel Alltägliches mitmachen, oder?”, fragte Kagome verwirrt.

“Naja... nur Sex wäre auch langweilig und sie liebt das Ballett und vor allem die Zeit mit den Kindern... sie ist so... anders und so liebevoll... achtet vielleicht ein wenig zu sehr auf mich, als auf sich”, schwärmte Inu Yasha.

“Oh Inu-kun... ich glaube dich hat es schon längst erwischt und du willst es nur nicht wahrhaben”, grinste Kagome und das knallrote Gesicht ihres besten Freundes war ihr Beweis genug. Er schien mit sich zu hadern, ehe er schwer seufzte. Das alles war ihm bereits klar geworden.

“Kago-chan... auch wenn... dem so wäre... sie will nur Sex und das ist okey für mich...”, erklärte er und kratzte sich erlegen an der Wange.

“Du... könntest sie ohne Probleme mit einem anderen Mann sehen?”, hakte sie nach und er knurrte. “Na siehst du, wieso sagst du es ihr nicht? Egal was passiert, es kann doch nicht schlimmer werden.”

“Ach ja? Und warum sagst du Sess nicht endlich, dass du auf ihn stehst, seit du denken kannst?”, konterte er und sie schluckte. Es stimmte, sie saß in der gleichen Lage fest wie ihr bester Freund. “Siehst du... es ist nicht einfach seine Gefühle zu sagen... vor allem nachdem man Sex hatte.”

Ertappt errötete Kagome sichtlich und nickte nur stumm. “Das stimmt... der Sex macht es nicht besser... aber bei Sess und mir ist das komplizierter und viel zu lange her. Bei euch beiden ist es noch frisch und da...”, plapperte sie drauf los und erstarrte.

“Du... hattest Sex mit Sess?”, staunte Inu Yasha und sie hielt sich schnell den Mund zu. “Dafür ist es zu spät, Kago-chan... wann und wo?”, wollte er wissen.

“Ähm...” Sie räusperte sich und schluckte schwer. “Inu-kun... bitte sag Sess nicht, dass ich es dir gesagt habe...”, meinte sie und er nickte. Denn er würde nie im Traum daran denken, dieses Gespräch irgendwem anzuvertrauen. “An Sess... 18. Geburtstag... da war ich angetrunken und er... wollte dich bitten mich heim zu bringen, aber du konntest nicht... Er hat mich mit dem Taxi nach Hause gebracht...”, begann sie zu erzählen und seine Augen wurden groß.

“Deshalb war er von seiner Party verschwunden und kam nicht mehr wieder... er ist bei dir geblieben...” Kagome nickte bestätigend und berichtete was passierte und wie es dazu kam, dass sie miteinander geschlafen haben. Auch die Tage danach und gar Monate und mittlerweile war das nun gute 11 Jahre her.

“Wie soll man nach so langer Zeit... darüber reden?”, fragte sie und er nahm sie direkt in die Arme.

“Nun verstehe ich was los ist...”, flüsterte er einfühlsam und drückte sie liebevoll an sich. “Aber, wenn du es nicht ansprichst, wird sich nie etwas ändern...”

“Das gleiche gilt auch für dich”, nuschelte sie und er seufzte, denn sie hatte Recht.

“Okey... ein Vorschlag”, meinte er und löste sich von ihr, um sie anzusehen. “Wenn ich es Sayuri sage, dann sagst du es Sess”, grinste er breit und ihre Augen weiteten sich.

“Ernsthaft?” Er nickte bei ihrer Frage und sie schluckte. “N...na gut... wenn du es ihr sagst, mache ich das auch”, kam es etwas sicherer von ihr und er lächelte.

“Ich habe Ende August zwei Wochen Fortbildung von der Pilotenschule, da werde ich es ihr beichten... auch wenn ich echt Angst davor habe... sie danach womöglich zu verlieren...”, doch weiter wollte er nicht sprechen.

“Das wird schon Inu-kun", lächelte sie ihn an und drückte seine Hand. “Also in 3 Wochen bist du schlauer!”

“Genau... was ist mit dir?”, fragte er nach und sie lächelte leicht verlegen.

“Nun... ich versuche ihn zu meinem Geburtstag einzuladen und es ihm da zu beichten”, beschloss sie.

“Eine sehr gute Idee, Kago-chan", kicherte er und sie sprachen noch über die Ausflüge mit den Kindern. Schließlich kümmerten sie sich jeden Tag um die Kleinen und jede Woche planten sie mit ihnen wegzufahren.

Oft führte ihr Weg sie in die Museen, damit sie auch etwas lernen konnten. Im Sommer jedoch sehr oft an den See oder ins Freibad, je nachdem wie viele Erwachsene sie begleiten konnten. Die Waisenhausleiterin war nun mal nicht mehr die Jüngste und sie hatten mit ihr bereits darüber gesprochen. Ihr war es wichtig, dass die Kinder in guten Händen waren und das versprach Inu Yasha ihr. “Macht euch keine Sorgen, Kaede-Sama, ich werde mich um alles kümmern, versprochen.”

Seine Worte beruhigten die alte Dame sehr und sie konnte ruhigen Gewissens alles weitere klären. Kagome war stolz auf ihren besten Freund, denn er hatte nun immer wieder Verantwortung übernommen und war wirklich erwachsen geworden. Sie wusste genau, seine Eltern wäre sicher genauso stolz, wie sie es war.

An solchen Tagen vermisste sie die beiden und ihren Vater sehr, weshalb sie ihre Gräber besuchte und diese hin und wieder pflegte. Es überraschte sie, dass immer frische Blumen dort waren, doch dachte sie sich nichts weiter dabei. Schließlich war ihre Mama oft dort, genau wie Inu Yasha und Sesshomaru.
 

So kam es dazu, dass Kagome ihren besten Freund Ende August zum Flughafen brachte. “Und ich kann wirklich solange dein Auto nutzen, Inu-kun?”

“Na klar, deines ist doch in der Werkstatt”, lächelte er und drückte sie leicht an sich.

“Ich wünsche dir viel Glück mit Sayuri”, flüsterte sie.

“Danke... ich habe echt Angst”, gestand er, aber versuchte zu lächeln. “Ich will mehr, als nur das... ich will sie an meiner Seite und deshalb muss ich es ihr sagen!”

“Genau und es wird schon schief gehen”, munterte sie ihn auf und er musste lachen.

“Ja schief gehen... das wird es sicher”, lachte er weiter. Damit verabschiedeten sie sich voneinander und mit einem mulmigen Gefühl im Magen flog Inu Yasha nach Moskau.

Er würde am ersten Tag nur ins Hotel einchecken und den Plan für die Tagung abholen. Diese dauert 8 Tage mit anschließender Abschlussreden. Danach hätte er genug Zeit, um mit Sayuri zu sprechen. Jedoch zuvor wollte er auch Michail in Kenntnis setzten. Anfangs hatte er nur Kagome von dieser Sexbeziehung erzählt, doch es fühlte sich falsch an seinem Mentor gegenüber.

Aus diesem Grund hatte er ihm alles erzählt. Zu seiner Überraschung lachte Michail nur. “Ich habe es gewusst”, grinste der Ältere und freute sich natürlich für seinen Schützling. Er warnte ihn ebenso davor, dass das irgendwann sich ändern könnte. Schließlich konnte aus nur Sex schnell Liebe werden. Michail kannte seine Enkelin und wusste, dass sie den ein oder anderen Freund hatte, aber noch nie war etwas Ernsteres dabei.

“Und jetzt willst du es ihr sagen, dass du dich verliebt hast?”, wollte er sicher gehen und Inu Yasha nickte. Er hatte Michail zum Essen eingeladen und erzählte ihm von seinem Vorhaben. “Nun... ich weiß nicht wie Sayuri reagieren wird, aber wenn sie genauso empfindet, dann freue ich mich nur noch mehr”, kam es ehrlich von Michail.

Seine Enkelin war viel lebendiger und glücklicher seit sie Inu Yasha über den Weg gelaufen war. Doch das würde er weder ihr noch ihm sagen. Es war eine Sache zwischen den Beiden, jedoch würde er sich einmischen, sollte Sayuri dies nicht sehen. Für ihn war schon von Anfang an klar, dass da mehr zwischen ihnen war.

“Ich bin froh, dass von dir zu hören”, riss Inu Yasha ihn aus seinen Gedanken. “Egal... wie sie sich entscheidet... entweder gewinne ich alles oder ich verliere das was ich hatte... doch ich kann nicht mehr... am liebsten wäre ich nur noch bei ihr. Dabei ist es mir egal, ob sie mich schimpft, mich streichelt oder mich küsst... ich genieße diese Zeit so sehr und sie ist so... perfekt.”

“Ich werde dir die Daumen drücken, doch nun sollten wir die Fortbildung hinter uns bringen”, lachte Michail und das Seufzen seines Schützlings brachte ihn nur noch mehr zum Lachen. Sie beide hatten keine große Lust daran teilzunehmen, aber einer musste es tun. Vor allem war das für den Jüngeren die perfekte Ausrede, warum er in Moskau war. So konnte er sie auch einfacher zu sich locken.

Die ersten Tage zogen sich wie ein Kaugummi nur so dahin. Irgendwann wusste er nicht mehr wo vorne und hinten war. So vollgestopft mit Informationen war er. Michail scherzte sehr viel und oft mit ihm. Inu Yasha ist nicht entgangen, dass sein Mentor das nur tat, um ihn ab zu lenken. Dafür war er ihm auch mehr als dankbar und verabschiedete ihn schließlich nach der Abschlussrede. Michail würde Heim fahren und Sayuri müsste bald landen.

Ungeduldig lief er auf und ab und sah immer wieder zu der Anzeigetafel. So aufgeregt war er schon lange nicht mehr. Immer wieder fuhr er sich durch die Haare und kaute auf seiner Unterlippe. “So ungeduldig?”, stichelte eine Frauenstimme hinter ihm und er zuckte zusammen.

“Sa...yuri”, entkam es ihm und sie lächelte ihn an. Stürmisch umarmte er sie und sog ihr süßes Parfüm ein. Sie benutzte eins mit Zitronenduft und leichter Rosennote. Er liebte dieses Aroma. Verwundert blinzelte sie und schmiegte sich an seine Brust.

“Was ist los?”, hauchte sie und er küsste ihren Hals.

“Habe dich vermisst”, gestand er, denn es entsprach der Wahrheit. Jeden Tag vermisste er sie mehr und mehr. Deshalb hielt er es nicht mehr aus. Er wollt sich auch nicht ausmalen, ob sie mit anderen verkehrte, denn sonst würde er durchdrehen.

“Ich bin doch da”, kam es von ihr und er nickte. Erst danach löste er sich und lächelte sie an.

“Komm lass uns was zu essen holen und dann ins Hotel”, schlug er vor und sie war damit einverstanden.

Von einem Restaurant nahmen sie sich etwas zum Abendessen mit und fuhren dann direkt ins Hotel. Während Sayuri das Essen trug, hatte Inu Yasha ihren Koffer genommen. Dieser war schwerer und er wunderte sich, wieso sie so viel eingepackt hatte. Jedoch wollte er nicht nachfragen. Es war ungewöhnlich still zwischen ihnen.

Langsam wurde Sayuri unruhig. “Yasha... was ist los?”, fragte sie ihn, nachdem sie endlich im Hotelzimmer waren.

“Ich... bin nur etwas müde”, meinte er und sie verengte die Augen. Zu schnell merkte sie, wenn er log und das machte ihm ein wenig Angst. Als sie eine Augenbraue hochhob, seufzte er. “Ja... ich soll dich nicht anlügen... mich beschäftigt etwas, aber ich... würde das lieber nach dem Essen besprechen...”, verschob er es ein wenig.

“Wir können auch währenddessen darüber sprechen. Also was ist los? Dein Bruder immer noch ein Eisklotz? Geht es Kago-chan gut?”, fragte sie ins Blaue hinein und er schmunzelte darüber.

“Ja, Sess ist noch ein Eisklotz, Kago-chan geht es gut... ihm auch... außer vielleicht, dass er zu viel arbeitet”, erklärte er wahrheitsgemäß. Sie setzte sich, genau wie er und sie begannen zu essen. Einen Moment gab sie ihm noch, damit er von sich aus anfangen konnte. “Nun... es geht eher... um uns...”, meinte er und blickte leicht zu ihr.

“Uns? Was ist mit uns?”, fragte sie nach und erwiderte seinen Blick. Sie war sich nicht sicher, was er damit ausdrücken wollte.

“Nun... es ist toll... was wir haben, aber...”, machte er eine Pause und seufzte erneut.

“Aber?”, hakte sie nach und legte das Besteck beiseite.

“Mir... reicht das nicht mehr, Sayuri...”, sprach er endlich aus und blickte in große braune Augen.

“Was reicht dir nicht?”, murmelte sie gedankenverloren.

“Ich... will mehr... ich will, dass du bei mir bist oder ich bei dir... ich will nicht nur Sex... ich will... eine richtige Beziehung mit dir. Denn ich habe...”

“STOP!”, unterbrach sie ihn schnell und war von ihrem Stuhl aufgesprungen. “Sprich nicht weiter... wir waren uns einig, dass es nur körperliche Anziehung ist... mehr nicht!”

“Falsch... ich sagte nur, dass es so scheint... doch ich hatte schon bei meinem ersten Kuss mehr für dich empfunden... auch wenn es sich komisch anhört und du es nicht wissen willst, aber...”

“NEIN”, erneut unterbrach sie ihn und sah ihn fassungslos an. “Nimm dieses Wort ja nicht in den Mund... das... kann ich dir nicht bieten...” Sie schluckte und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Es klang so absurd, dass er mehr für sie fühlte, dass sie es nicht glauben konnte.

“Ich liebe dich, Sayuri... schon seitdem du mich am Flughafen so angefahren hast”, sprach er es unbeirrt aus. Das wollte er sich aus der Seele sprechen und ihr auch damit zeigen, dass er es ernst meinte. “Ich liebe diese Zeit... wir gehen aus, machen was mit Freunden und haben Sex... genau das tuen auch Paare...”, erklärte er und sie starrte ihn nur noch an.

“Das ist jetzt ein Scherz... du willst mir ernsthaft sagen, dass du das alles empfindest?” Er nickte bei ihrer Frage und war ebenfalls aufgestanden. Langsam näherte er sich ihr und küsste sie einfach so. Mit all seinen Gefühlen, die er für sie hatte. Überrumpelt erstarrte sie und schluckte.

Ihre Gedanken überschlugen sich und als er sich von ihr löste, tat sie das erste das ihr einfiel. Sie drückte ihn von sich und brachte Distanz zwischen sich und ihm. “Nein... ich kann das nicht...”, murmelte sie, schnappte sich ihre Jacke und verschwand aus dem Hotelzimmer.

Seufzend sah er ihr nach und schluckte seinen Schmerz herunter. “Sie... liebt mich nicht”, kam es betrübt über seine Lippen und er packte seine Sachen. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und nun alles auch verspielt. Auch wenn er es geahnt hatte, so hatte er gehofft, sie würde genauso empfinden wie er selbst. Eine Nachricht schrieb er ihr noch und verließ das Zimmer.

Sein Weg führte ihn direkt zum Flughafen und er diskutierte mit der Dame am Schalter, dass er seinen Flug umbuchen wollte auf die nächste Maschine. Da sie das nicht tun wollte, kaufte er eben ein neues Ticket. Er wollte zurück nach Japan fliegen, bevor er noch in die Versuchung kam, sie zu bedrängen, denn das wollte er nicht. Sie sollte sich frei entscheiden, ob sie es wagen wollte mit ihm eine richtige Beziehung zu führen.

Vielleicht ändert sie ihre Meinung... irgendwann., dachte er, als er endlich im Flieger saß. Er würde auf sie warten, egal wie lange sie brauchen würde. Und wenn nicht... dann hoffe ich, dass du glücklich wirst, meine liebste Yu... Diesen Kosenamen hatte er ihr hin und wieder gegeben und da sie ihn annahm, hatte er Hoffnung gehabt, doch leider war diese vergebens. Kagome schrieb er noch eine Nachricht, dass er früher Heim kommen würde.

Schnell hatte die Schwarzhaarige ihm geantwortet, dass sie ihn abholen würde. Sie fand heraus mit welcher Maschine er zurück kam und fuhr am nächsten Tag zum Flughafen, um ihn in Empfang zu nehmen. Die ganze Nacht über hatte sie kein Auge zu bekommen, denn sie sorgte sich um ihn. Da er sofort Heim kam, konnte das nur zwei Dinge bedeuten. Erstens er hat es Sayuri nicht gesagt oder zweitens sie erwiderte seine Gefühle nicht.

Ungeduldig tigerte sie in der Empfangshalle hin und her, als endlich sein Flug durchgegeben wurde. Von einem Fuß auf den nächsten tippte sie hin und her und hielt nach seinen weißen Haaren Ausschau. Nach endlosen Minuten kam er heraus und sie fiel ihm direkt um den Hals. “Kago-chan”, keuchte er verwundert und drückte sie leicht an sich.

“Inu-kun... es...”, begann sie, doch schüttelte er den Kopf. Er wollte kein Mitleid von ihr, denn es war nicht ihre Entscheidung und auch nicht ihr Fehler.

“Schon gut... komm, lass uns Heim und uns was zu essen bestellen. Ich habe Bärenhunger”, überspielte er seine Trauer und sie verstand es. Sofort nahm sie seine Reisetasche und brachte ihn zum Auto.

Der Heimweg war gruselig gewesen, denn er sagte nichts und Kagome traute sich nicht zu fragen. Erst als sie im Wohnzimmer des Hauses waren, sie etwas bestellt hatten, begann er zu erzählen. Geschockt hörte sie zu und war sprachlos gewesen. Sie wusste nicht wie sie ihn aufbauen sollte. “KA-GO-ME... alles gut... ich habe zu hoch gepokert, also mein Fehler... wenn sie sich nicht mehr bei mir meldet, dann ist es wirklich vorbei, aber bis dahin werde ich warten und hoffen”, lächelte er.

Für diese Worte bewunderte sie ihn. Er hatte sich sehr gewandelt und versuchte dennoch das bisschen Hoffnung in seinem Herzen zu tragen, um nicht durchzudrehen. “Und nun schau nicht so... Kopf hoch und wir bringen wenigstens Sess und dich zusammen... dann hat einer von uns seinen Traumpartner an der Seite”, zwinkerte er ihr zu und mit offenem Mund starrte sie ihn nur noch an.

Sofort lachte er los und unsicher lachte sie mit. Sie konnte gerade nicht sagen, ob er nur scherzte oder doch die Wahrheit aussprach.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Seit diesem Tag vergingen fast drei Wochen, in denen Inu Yasha seine kleine Furie sehr vermisste. Jedoch hatte sie ihn weder angeschrieben, noch angerufen. Glücklicherweise lenkten die Waisenkinder und Kagome ihn sehr gut ab. Auch Itoe tat sein Bestes, um ihn abzulenken. Dafür war er ihnen allen sehr dankbar.

“Hat dir Michail nichts gesagt?”, fragte Kagome besorgt.

“Doch... er hat mir berichtet, dass es ihr gut geht... alles andere will ich nicht wissen, Kago-chan.”

“Verstehe... du hast Angst, dass sie einen neuen hat?” Auf diese Frage hin nickte er nur und seufzte.

“Egal, solange sie glücklich ist”, lächelte er und reichte seiner besten Freundin die Jacke. “Komm... ich bringe dich Heim... es ist schon spät geworden”, lenkte er gleich ab, wie in den letzten Tagen schon. Er wollte nicht zu sehr über seine Flamme nachdenken, denn sonst würde er noch verrückt werden.

“Sie wird sich bald melden”, versuchte Kagome ihm neuen Mut geben. “Ganz bestimmt”, lächelte sie und war zuversichtlich, dass Sayuri nur etwas Zeit brauchte, um sich ihrer Gefühle sicher zu werden.

“Wir werden sehen... ich würde mich freuen, wenn du recht behalten würdest.”

“Gib nicht auf, Inu-kun", bemerkte sie und küsste seine Wange, bevor sie ausstieg und die Tür schloss. “Nur Geduld und alles wird gut, versprochen”, kicherte sie leise.

“Ja... genau wie bei Sess und dir”, zwinkerte er zurück.

“Ich hoffe doch sehr”, gestand sie und eilte die Treppen nach oben. Inu Yasha wartete noch, bis sie oben ankam und fuhr nach Hause. Seine beste Freundin war zurzeit wahrlich ein Sonnenschein, auch wenn ihre Situation nicht gerade die einfachste war.

Ihr Großvater war nicht mehr der fitteste und fuhr über die kühleren Monate an das Meer. Zumal hatte sich die Beziehung zu Sesshomaru auch nicht wirklich geändert. Seufzend blieb er bei einem Restaurant stehen und holte sich seine Lieblingsramen. Nach so einem harten Tag war es das Beste was er sich zu essen holen konnte. Wobei er sich nicht entscheiden konnte und deshalb einfach mehr mitnahm. Zur Not würde er das am nächsten Tag aufessen.

Sein Weg führte ihn direkt Heim. In der Küche stellte er alles ab und wollte duschen, als es an der Tür klingelte. Mit halb offenem Hemd kehrte er um und öffnete diese sofort. In seiner Bewegung hielt er inne und sah mit großen Augen auf seinen Gast hinab. “W...wo kommst... du her?”, brachte er heraus.

“Wo soll ich schon herkommen?” Sie wollte ihn schon schimpfen, aber besann sich dann doch. “Darf ich denn rein kommen?”, fragte sie unsicher. Mehr als überrascht schlug er die Tür ganz auf und trat zur Seite.

“Na...natürlich... komm rein”, stammelte er und sah zu, wie sie mit einer Reisetasche das Haus betrat. Hinter ihr schloss er die Tür zu und schluckte. Sayuri stand tatsächlich im Flur. Sie war zu ihm gekommen. Sein Herz setzte kurz aus, als sie die Tasche abstellte und ihn lächelnd ansah.

“Yasha... ich...”, begann sie und brach wieder ab.

“Komm erstmal an, Yu”, lächelte er sie an und zeigte zur Küche. “Ich wollte Ramen essen... willst du mitessen?”

“Wenn ich... darf... gern”, nuschelte sie und er nickte. Er wollte die Stimmung zwischen ihnen etwas entspannen und das ging am besten beim Essen.

Tatsächlich half das auch, denn Sayuri war etwas lockerer nun und kicherte leise, als Inu Yasha ihr davon erzählte wie er versucht hatte mit den Kindern alleine unterwegs zu sein. “Man kann dich wirklich nicht alleine lassen”, lachte sie.

“Scheint so... ich bin nun mal so wie ich bin... vor allem jetzt...”, sprach er es an und sie senkte den Blick.

“Yasha... ich... es tut mir leid... aber ich... war noch nicht so weit... du hast mich mit deinem Geständnis völlig aus der Bahn geworfen... ich verlor den Halt und die Orientierung”, gestand sie ihm direkt. Aufmerksam hatte er ihr zugehört und noch einen Tee aufgegossen.

“Du warst noch nicht soweit?”, fragte er nach, nachdem sie einen Schluck zu sich genommen hatte.

“Weißt du... meine letzte Beziehung lief sowas von schief und danach wollte ich keine feste mehr... hatte hier und da meine Sexbeziehungen und das hatte mir gereicht... und als ich mich langsam an dich gewöhnt habe, kamst du mit Liebe... es hat...”

“Dich überfordert?” Sie nickte und blickte in den Inhalt ihrer Tasse.

“Ich weiß... ich habe dich mit meinen Worten verletzt... und dafür wollte ich mich entschuldigen, doch dich anrufen, wäre falsch gewesen... ich wollte es persönlich machen”, erklärte sie und trank noch einmal etwas Tee.

“Deine Worte haben mich verletzt, aber ich habe mit dieser Reaktion gerechnet, weshalb es nicht allzu schlimm war... also mach dir da keine Gedanken deswegen.”

“Du verzeihst mir?”, fragte sie verwundert und blickte auf in seine Augen.

“Natürlich, Yu... ich verstehe dich und ich habe dich eingeengt, da war deine Reaktion normal.”

“Oh... Yasha”, hauchte sie, stellte die Tasse auf den Tisch und fiel ihm um den Hals. “Ich bin so eine Idiotin”, wiederholte sie immer wieder und schluchzte leicht.

“Schhh... nicht weinen... alles gut...”, flüsterte er und zog sie auf seinen Schoß, um ihr den Halt zu geben, den sie nun brauchte. Beruhigend glitt er über ihren Rücken und sprach sanft auf sie ein. Sie so zu sehen, zerbrach ihm das Herz. Sie sollte nicht weinen, vor allem nicht seinetwegen.

Es dauerte, bis sie sich beruhigt hatte, aber diese Zeit gab er ihr, denn es schien sie belastet zu haben. “Danke... dass du... mich nicht weggeschickt hast”, nuschelte sie und schmiegte sich an seine Schulter.

“Könnte ich niemals... egal, ob du meine Gefühle erwiderst oder nicht... ich liebe dich und werde das wohl auch weiterhin tun...”, entgegnete er und blickte leicht zu ihr. Sie erstarrte kurz, ehe sie ihren Blick hob und sein Lächeln sah.

“Wieso?”, fragte sie.

“Eine gute Frage...”, begann er und wischte mit dem Daumen über ihre Wange. “Anfangs war ich sauer... du hast mich angerempelt und ausgeschimpft... zuerst wollte ich es ignorieren, aber irgendwie hast du meine Wut herausgelockt... es hat gut getan alles mal raus zu lassen, auch wenn du die falsche Person warst...”

Bei seinen Worten schniefte sie noch einmal und musste lächeln. “Ich... war wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden... entschuldige.”

“Schon längst getan... seitdem habe ich immer an dich gedacht... irgendwie vermisste ich es und als du dann plötzlich in Michails Bad warst... da war ich sehr beeindruckt, dass du so mit mir gesprochen hast... aber ich erkannte auch, ich fühlte mehr für dich... deshalb wollte ich mich nicht nur streiten... bin dir aus dem Weg gegangen und habe dich...”

“Einfach so geküsst und mir damit den Kopf verdreht”, vollendete sie den Satz und er schmunzelte.

“Als du vorgeschlagen hast... es auszuprobieren... wollte ich dich überzeugen, dass mehr zwischen uns sein konnte... doch irgendwie habe ich mich noch mehr verliebt und mir reichte es nicht mehr... ich wollte dich bei mir haben.”

Seine Worte rührten sie erneut und sie biss sich auf die Unterlippe. “Hattest... du in den drei Jahren, während unserer Treffen... eigentlich auch eine andere?”, fragte sie unsicher. Große Augen sahen sie an.

“Nein... ich wollte nur dich... und du?”

Seine Gegenfrage war berechtigt. Sie schluckte leicht und seufzte. “Ich habe es versucht... aber... ich konnte nicht.”

“Versucht?”, fragte er nach und versuchte sein Kopfkino abzustellen.

“Ich war auf einer Party und habe einen anderen geküsst... aber es fühlte sich falsch an, weshalb ich auch gegangen bin...”, gestand sie ihm, denn sie wollte ehrlich zu ihm sein.

“Nur geküsst?” Sie nickte bestätigend und erleichtert atmete er durch. Es beruhigte ihn irgendwie, dass sie auch nicht mit anderen konnte. “Nachdem... wir nun darüber gesprochen haben... was wird jetzt mit dir und mir?”, fragte er und konnte nicht verhindern, dass sein Herz schneller schlug. Diese Frage war ihm wichtig, alles andere würde nämlich davon abhängen.

“Du liebst mich...” Er nickte bei ihren Worten.

“Ich... weiß nicht, ob das Liebe ist... aber ich... würde es gerne probieren.” Er blinzelte und war sich nicht sicher, ob es das bedeutete was er verstand.

“Also... das mit uns... ich würde es gerne probieren... wenn du... mich noch willst...”, nuschelte sie die letzten Worte. Seine Augen weiteten sich erneut und er legte eine Hand auf ihre Wange.

“Wirklich?”, hakte er nach und sie nickte, schmiegte sich dabei an seine Hand. “Yu”, hauchte er und küsste sie ohne lang zu überlegen. Sanft, nahezu unschuldig, lagen seine Lippen auf ihren. Dabei schloss sie die Augen und genoss diese Zärtlichkeit sehr.

Als er den Kuss löste, legte er seine Stirn an ihre. “Lass... es uns versuchen... wenn du dich unwohl fühlst, dann brechen wir es sofort ab und ich werde dich nicht mehr behelligen”, versprach er ihr und sie nickte zaghaft.

Ein paar Momente blieben sie so sitzen, ehe sie abräumten und Inu Yasha ihre Reisetasche nach oben ins Gästezimmer brachte. Da sein Bruder eh nicht da war, war es nicht so schlimm. Zuerst wollte er sie in sein Zimmer bringen, aber wollte Sayuri nicht bedrängen, weshalb er ihr den Nebenraum herrichten würde.

“Was genau magst du denn an mir?”, wollte sie von ihm wissen und er blickte zu ihr.

“Hm... deine Augen waren faszinierend... später deine Art mit Worten umzugehen und dein Lächeln hat mich dann umgehauen”, erklärte er und lächelte sie an. “Dein Körper ist Hammer, aber dein Charakter ist bombastisch”, zwinkerte er und brachte sie damit zum Erröten. Seine Ehrlichkeit gefiel ihr sehr.

“Danke”, murmelte sie und ging ins Badezimmer, um sich frisch zu machen. Ihr Make-Up war durch ihr Weinen verwischt und sie sah schrecklich aus, doch er hatte darüber hinweggesehen.

“Wollen wir einen Film schauen? Oder willst du dich lieber ausruhen?”, fragte er im Türrahmen.

“Film klingt gut... was haste denn da?”

“Such dir einen einfach aus... in meinem Zimmer ist meine Sammlung und ich gehe schnell duschen...”

“Wegen... mir musst du nicht... duschen”, meinte sie ehrlich und er blinzelte.

“Eigentlich wollte ich das machen, als du an der Tür warst”, lächelte er. Schnell nickte sie und verließ das Bad, damit er sich erfrischen konnte. Kurz überlegte sie ihm zu folgen, doch sie traute sich nicht. Deshalb ging sie in sein Zimmer und suchte einen Film heraus.

Sie waren sich sehr ähnlich in den Geschmäcken und genau das erschreckte sie damals. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt und freute sich sehr darüber, dass er ihr eine Chance gab. Bei einem Titel blieb sie hängen und legte den Kopf schief. “Was passendes gefunden?”, wurde sie aus ihren Gedanken geholt.

“Äh... ja... vielleicht”, entgegnete sie und blickte zu ihm. Er hatte sich die Haare hochgesteckt, trug ein einfaches Shirt und eine Jogginghose.

“Willst du ins Wohnzimmer...”

“Nein... hier ist es doch gemütlicher”, lächelte sie und er war etwas überrascht, aber nickte. “Ich ziehe mir nur was bequemeres an.”

“Lass dir Zeit.” Nach diesen Worten ging sie zu ihrem angedachten Zimmer und zog sich um. Da es warm war, zog sie sich eine kurze Hose an und ein einfaches Shirt.

Während sie sich umzog, richtete Inu Yasha sein Bett ein wenig und blickte zu dem Film, denn sie ausgesucht hatte, aber auch den sie zuletzt angesehen hatte. Oh... ich wusste nicht, dass Kago-chan den hier noch gelassen hatte. Letztens hatte sie den Film mitgebracht. Der Titel irritierte ihn, aber er musste zugeben, dass es ein guter Film war. Vor allem zeigte er nur zu deutlich wie perfekt alles sein kann und dennoch kann es Schwierigkeiten geben.

Als Sayuri wieder sein Zimmer betrat, sah er zu ihr und schluckte. Sie sah umwerfend aus, obwohl sie nur einfache Kleidung trug. “Willst du lieber... den hier ansehen?”, fragte er direkt und sie wurde leicht rot. “Also ja...”, grinste er leicht und legte den Film an.

“D...das habe ich... nicht... gesagt”, kam es direkt von ihr, doch er reichte ihr nur eine Hand. Zögerlich nahm sie diese und wurde von ihm gleich angehoben. Leicht quietschte sie auf, als er sie zum Bett trug und sie darauf betete.

“Mach es dir gemütlich... ich hole noch was zu trinken.” Damit küsste er leicht ihren Mundwinkel und ging in die Küche, um Getränke zu holen. Als er zurück kam, strahlte sie ihn an und klopfte neben sich.

Lächelnd stieg er ins Bett und setzte sich neben sie. Sofort kuschelte sie sich an seine Brust und er legte den Arm um sie. Sofort spielte er den Film ab und genoss ihre Wärme neben sich. Es war fast so wie vorher, wenn sie sich trafen und einfach im Kino waren. Hoffentlich klappt das mit uns... denn ohne dich, kann ich nicht mehr..., dachte er und küsste leicht ihren Haaransatz.

Irgendwann schienen beide eingeschlafen zu sein, denn als er erwachte lief der Fernseher noch. Dieser zeigte zwar nur schwarz, aber er war an. Müde streckte er sich und gähnte noch einmal. Doch er hielt inne, riss seine Augen auf und blickte auf den Platz neben sich. Dieser war leer. Unsicher schluckte er und richtete sich auf. Doch im Zimmer war sie nicht mehr. Schnell stieg er aus dem Bett und sah ihm Nebenraum nach, aber auch da war niemand.

“Habe... ich nur geträumt?”, murmelte er und hörte einen Fluch. Erleichtert atmete er durch, denn sie war immer noch hier, bei ihm. Er folgte ihrer Stimme und entdeckte sie am Herd. Der Duft von frisch ausgebackenen Pfannkuchen erfüllte den Raum. “Das duftet köstlich”, sprach er aus und leicht zuckte sie zusammen.

“Du bist... schon wach? Ich... wollte dich überraschen.”

“Dies ist dir gelungen”, lächelte er sie an und stellte sich zu ihr. “Kann ich dir helfen?” Sie schüttelte den Kopf und holte den letzten Pfannkuchen aus der Pfanne.

“Alles schon fertig”, strahlte sie ihn an und er konnte nicht anders als sie zu küssen. Diesen Kuss erwiderte sie sofort und schlang beide Arme um seinen Nacken. Es fühlte sich richtig an. Sie beide verband etwas, da war sie sich sicher und das wollte sie nun herausfinden.

“Dann... sollten wir essen... bevor es kalt wird”, meinte er zwischen seinen Küssen und sie nickte nur. Doch auf seine Lippen wollte sie gerade nicht verzichten.

“Gleich...”, hauchte sie und kostete die Zärtlichkeit aus. Nach einigen Momenten lösten sie sich doch und aßen etwas. Dabei besprachen sie was sie die Tage machen wollten und würde es langsam angehen. Sie wollten eine ernsthafte Beziehung probieren und das gehörte auch dazu. Den Alltag gemeinsam anzugehen.
 

Sayuri blieb eine Woche bei ihm und es lief erstaunlicher Weise sehr gut. Jedoch musste sie zurück nach Russland. Schließlich hatte sie dort auch Verpflichtungen. “Ich beeile mich, Yasha, versprochen”, meinte sie und küsste ihren Freund noch einmal.

“Ich werde dich vermissen, Yu”, flüsterte er und sie errötete, ehe sie es erwiderte. Denn auch sie würde ihn vermissen, aber leider musste sie noch mit ihrem Chef klären wie das alles gehen sollte. Sie hatte schon mit ihrem Opa gesprochen und hatte seine Unterstützung. Jedoch hatte sie Inu Yasha noch nichts erzählt. Sie wollte ihn überraschen, wenn das alles klappen sollte.

“Ich rufe dich an”, versprach sie ihm, bevor sie durch die Türen zu ihrem Flieger ging. Lange sah er ihr noch nach und seufzte glücklich auf. Die ersten zwei Tage waren noch eigenartig, doch danach pendelte sich bei dem frischen Paar alles wieder ein. Es war so, als ob sie schon immer ein Paar gewesen wären. Klar stritten sie noch über einige Dinge, aber das würde sich schon noch klären.

Erst als ihr Flieger weg war, machte sich Inu Yasha auf den Weg zur Arbeit. Dort erhielt er genug Akten, um nicht zu viel an seine Freundin zu denken. Meine Freundin... klingt komisch, aber sie ist nun meine Freundin., freute er sich sehr darüber. Bislang wusste nur Kagome von den Beiden und er wollte es seinem Bruder sagen, doch dieser war in letzter Zeit sehr selten zu Hause.

Sesshomaru war viel auf Geschäftsreise und hatte einige Probleme in der Firma. Auch wenn er es gerne vermieden hätte, doch musste er immer wieder seine Sekretärinnen feuern. Viele waren unfähig, andere hatten mehr Interesse an ihm und wieder andere waren einfach nur dumm. Langsam verzweifelte er, denn dadurch musste er länger arbeiten und schlief in seinem Büro.

Glücklicherweise hatte er sich dafür eine bequeme Couch geholt, sodass es wenigstens erträglich war. Jedoch wollte er eigentlich wieder mal in seinem eigenen Bett schlafen. Der ganze Stress kam ihm aber auch gelegen, denn er dachte in letzter Zeit viel zu oft an Kagome. Einerseits machte er sich sorgen um sie, andererseits wusste er nicht ganz, wie er mit ihr umgehen sollte.

Noch immer fand er nicht die passenden Worte, um mit ihr zu reden. Mittlerweile zweifelte er daran, dass es jemals so weit kommen würde. Leider musste er seinem Bruder in diesem Punkt recht geben. Er war zwischenmenschlich eine wahre Niete. Doch wie er das ändern könnte, wusste er nicht. Zu oft hatte er sich bemüht distanziert zu sein, weil es in seinem Beruf erforderlich war. Aber leider verlor er dabei den Blick für das richtige Zwischenmaß.

Das sah er im Moment ein und überlegte, wo er anfangen sollte. Wenn es nach Inu Yasha gehen würde, dann müsste er bei Kagome beginnen und sich mit ihr aussprechen, aber würde sie ihm zuhören? Würde sie das überhaupt wollen? Diese beiden Fragen waren in seinem Kopf so tief verankert, dass er es einfach nicht hinbekam.

Zum Glück klappte es zwischen den Brüdern immer besser, auch wenn sie sich seltener sahen, da Inu Yasha auch auf Dienstreisen war. Sie wechselten sich dabei fast schon ab und das fanden beide nur zu komisch. Dass hinter diesen Reisen bei dem Jüngeren mehr dahinter stecken könnte, fiel Sesshomaru einfach nicht auf. Er bemerkte, dass sein Bruder besser gelaunt war und noch fröhlicher und feuriger war als sonst auch, doch dass dahinter eine Frau stecken könnte, wäre ihm im Traum nicht eingefallen.

Was lange währt...

Durch die ständigen Dienstreisen der Brüder, kamen sie nicht dazu sich auszutauschen. Es ereigneten sich einige schöne Erlebnisse, aber auch traurige Ereignisse. Zu den schöneren Dingen zählten unter einem, dass Sayuri es geschafft hatte in Japan eine Arbeit zu finden. Zu Inu Yashas Überraschung begann sie Kaede unter die Arme zu greifen und wurde als Stellvertretung eingestellt.

Dadurch wohnte sie im Waisenhaus selbst und er konnte sie jederzeit besuchen oder sie ihn. Er freute sich sehr darüber, aber hatte sich sorgen gemacht, was Michail dazu gesagt hatte. Diese Sorgen hatte der alte Mann ihm sofort genommen und dafür verlangt, dass sie ihn wenigstens ab und zu besuchen kommen sollen. Das versprach Inu Yasha nur zu gern. Zusätzlich bekam Kagome endlich eine Chance auf Probe zu arbeiten in einem kleinen Werbeunternehmen.

Leider trafen kurz nach den schönen Dingen ein paar traurige Ereignisse auf. Zuerst war Kagomes Opa die Treppen herunter gefallen. Zum Glück nur eine Prellung, doch das schockte die Familie sehr. Deshalb bereiteten sie alles vor, dass er bei seinen Freunden am Meer seine Zeit verbringen konnte. Die Meeresluft tat ihm sehr gut und dort konnte er sich auch richtig erholen.

Kaum hatten sich Rina und Kagome von diesem Schock erholt, kam der nächste auf. Die alte Waisenhausleiterin Kaede verstarb kurz vor Kagomes Geburtstag, sodass sie Sayuri unter die Arme griffen. All das Chaos musste beseitigt werden. Es waren viele Dinge nicht geklärt und einige überforderten die drei Damen. Inu Yasha und Itoe halfen ihnen wo sie konnten, um trotz der Probleme alles Nötige am Laufen zu halten.

Wegen dem Stress im Waisenhaus, brauchte die Schwarzhaarige flexible Arbeitszeiten. Denn sie wollte dort so viel sie konnte helfen. Die Kinder waren ihr viel wichtiger als ihre Arbeit. Das jedoch gefiel der Agentur gar nicht, weshalb sie auch noch den Job verlor. Schlimm war es im ersten Moment schon, doch das Wahre war dieser auch nicht für sie.

Deshalb legte sich ihr anfänglicher Schock direkt nachdem sie mit Inu Yasha gesprochen hatte. Nur er wusste davon, denn sie wollte weder ihre Familie noch Sayuri zusätzlich belasten. “Ich werde mir was einfallen lassen”, meinte ihr bester Freund nur und zwinkerte. Ein wenig machte ihr die Vorstellung Angst, doch schenkte sie dem keine Beachtung, da der 31. Oktober vor der Tür stand.

Aufgrund der Ereignisse fiel Kagomes Geburtstag im herkömmlichen Sinne aus. Stattdessen war sie mit den Kindern unterwegs und hatte ihnen mit Sayuri, Inu Yasha und den Jungs vom Polizeirevier das westliche Fest Halloween näher gebracht. Es gab einen großen Umzug, den sie besucht hatten, und danach zogen sie noch mit den kleinen um die Häuser. Die ganze Zeit über war Rin an Kagomes Seite und gab ihr unbewusst die Kraft, mit all dem fertig zu werden.

Leider wurde deshalb auch nichts mit der Aussprache mit Sesshomaru und ihn einfach so um ein Treffen bitte, dazu war sie noch nicht bereit. Auch wenn Inu Yasha und Sayuri auf sie einsprachen, dass es nichts dabei wäre, denn sie waren Freunde und konnten zusammen unterwegs sein ohne Zwang. Jedoch verneinte Kagome dies und es blieb so gesehen alles beim Alten.

Anfang November hatten die Higurashis alles vorbereitet, damit der alte Herr sich zum Meer zurückziehen konnte. Rina und Souta waren bereits mit ihm losgefahren und Kagome sollte den Transport organisieren. Jedoch lief alles wieder nicht so wie geplant, deshalb musste sie Inu Yasha um Hilfe bitten. Er sollte ihr dabei helfen alle Kartons in den Kleintransporter packen und am nächsten Tag würde der Nachbar diesen zu ihrem Opa bringen.

Die Temperaturen waren gesunken und da es später Abend war, hatte sie sich warm eingepackt. Eine Wollstumpfhose, darüber ein Stickkleid und ihr langer Mantel. Sie hatte sich auch Handschuhe angezogen und wartete nun auf Inu Yasha. Direkt nach der Arbeit wollte er vorbei kommen. Von einem Fuß auf den anderen tippelte sie hin und her und hoffte, er würde bald auftauchen.

Als sie schließlich einen weißen Schopf erblickte war sie sichtlich erleichtert. Er hatte sie nicht versetzt. Jedoch erstarrte sie, denn auch ein zweiter war zu sehen. Inu hat doch wohl nicht... ausgerechnet..., doch weiter kam sie nicht, denn die Brüder waren bereits vor ihr. “Hey Kago-chan”, grüßte Inu Yasha und zog sie direkt in eine Umarmung. Überrumpelt schluckte sie leicht, ehe sie den Gruß erwidert und auch den Älteren begrüßte.

“Inu meinte... du brauchst Hilfe...”, kam es sachlich von ihm und sie nickte. Sie erklärte kurz worum es ging und Sesshomaru musterte sie kurz. Für seinen Geschmack war sie viel zu leicht angezogen. Während sie noch sprach, nahm er seinen Schal ab und trat an Kagome heran. “Verstehe, dann sollten wir uns beeilen, sonst erkältest du dich”, meinte er fürsorglich und legte ihr den Schal an.

Inu Yasha grinste bei der Geste und ging eines der Kisten schon mal holen. Kagome wurde leicht rot. “Danke”, nuschelte sie und er lächelte.

“Beeilen wir uns”, wiederholte er erneut seine Worte und auch sie machten sich an die Arbeit. Gemeinsam brauchten sie nicht allzu lange, um alles auf zu laden. Die Brüder achteten dabei, dass Kagome nur die leichten Sachen trug, so dass sie sich nicht übernahm.

Nach einer knappen Stunde waren sie fertig und Kagome benachrichtigte die Frau des Nachbars. Dieser musste beruflich in die gleiche Richtung und deshalb hatte er angeboten die Sachen rüber zu fahren. Noch einmal bedankte sich Kagome bei ihm und wollte zu ihrer Wohnung mit dem Bus fahren. Jedoch machte sie die Rechnung ohne die Brüder.

“Wir bringen dich Heim, Kago-chan", lächelte Inu Yasha und sein Bruder nickte zustimmend. Beiden missfiel der Gedanken sie alleine um diese späte Stunde mit dem Bus fahren zu lassen. Zumal sie für Sesshomarus Geschmack zu freizügig angezogen war. Erleichtert war er darüber, dass sie das Angebot auch annahm. Sie setzte sich auf die Rückbank hinter Inu Yasha, welcher auf dem Beifahrersitz war.

Kaum saß der Ältere hinter dem Steuer, schon fuhr er los und fädelte sich in den Verkehr ein. Ungezwungen begann Inu Yasha ein Gespräch mit den Beiden und hatte nur ein einziges Ziel. Er wollte auf die Arbeit zu sprechen kommen. Denn beide brauchten Hilfe und beide konnten sich gegenseitig helfen, doch beide waren sture Hunde.

“Schläfst ausnahmsweise mal daheim, Sess”, neckte er seinen Bruder und Kagome blinzelte verwirrt.

“Sehr witzig... Inu... ich lache später”, knurrte der Ältere.

“Schläfst du denn im Büro?”, fragte Kagome nach, da sie noch nicht ganz mitkam, was ihr bester Freund damit ausdrücken wollte.

“Hn... zu 90 % ja... sonst bleibt Arbeit liegen”, meinte er und zuckte mit den Schultern.

“Weißt du, Kago-chan... Sess braucht dringend eine Assistentin, die ihm etwas Arbeit abnimmt...”, begann Inu Yasha und Sesshomaru grummelte leise vor sich hin. Dabei hielt er das Lenkrad krampfhaft fest, um seinem Bruder nicht in den Oberarm zu boxen. Der Griff war so stark, dass man seine Knochen fast schon durchblitzen sah.

Diese Geste bemerkten sowohl Kagome, als auch Inu Yasha. Während der letztere grinste, war sie sehr besorgt, doch biss sie sich auf die Unterlippe, um nichts dazu zu sagen. Mit Sesshomaru zusammen zu arbeiten wäre sicher fatal für die junge Dame. Doch würde sie ihm den Gefallen tun, wenn er sie fragen würde.

Einige Minuten herrschte Stille und Inu Yasha überlegte, wie er seinen Bruder dazu bekommen könnte, sie zu fragen. Plötzlich räusperte sich Sesshomaru und er sah in den Rückspiegel. “Auch wenn ich das ungern zu gebe... aber Inu hat Recht... ich könnte Hilfe gebrauchen...”, begann er und Kagome blickte zu ihm.

“Welche Hilfe?”, fragte sie nach und er schaltete in den nächsten Gang.

“Ich brauche eine Assistentin, die auch als persönliche Sekretärin fungieren kann.”

Sie zog eine Augenbraue hoch und brachte seinen typischen Ausruf “Hn” heraus. “Ich werde sicher nicht als Sekretärin enden.”

“Das ist mir klar... wie gesagt, eigentlich wäre deine Position wie die eines Stellvertreters, wenn ich nicht da bin, hast du die Entscheidungsgewalt... außer bei Geldfragen”, erklärte er und fuhr in ihre Straße ein. Inu Yasha blieb mucksmäuschenstill, schließlich sprachen sie gerade miteinander und handelten gerade die Bedingungen aus.

“Hn... habe ich flexible Arbeitszeiten? Und kann gehen, wenn meine Familie mich braucht?”, fragte sie nach und behielt den Älteren im Auge.

“Das erklärt sich von selbst, Kago... Du kannst dir deine Zeit einteilen wie du willst, solange die Arbeit erledigt ist und du mir die Termine in den Kalender einträgst, werden wir das händeln.”

“Hn...”, benutzte sie erneut seinen gleichgültigen Ausdruck. “Ich bekomme welches Gehalt?”

Sesshomaru parkte an der Straßenseite, da sie ihr Wohnhaus erreicht hatten. Er drehte sich um, um sie direkt anzusehen. “Ich glaube das... können wir morgen aushandeln, sobald du ins Büro kommst”, schlug er ihr vor und ihre Mundwinkel zuckten verdächtig.

“Ich überlege es mir... aber versprechen werde ich nichts”, erklärte sie so neutral wie möglich und er nickte.

“Ich würde mich freuen, wenn du mir da aushilfst... zu mindestens so lange bis du eine bessere Stelle für dich findest...”, kam es ehrlich von ihm. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen.

“Danke für die Heimfahrt... wir sehen uns”, verabschiedete sie sich und auch die Jungs entgegneten die Verabschiedung. Kagome stieg aus und ging zu ihrem Wohnblock. Sesshomaru wartete, bis sie hinein ging, und fuhr dann los.

Inu Yasha grinste vor sich hin, doch wagte er es nicht etwas zu sagen. “Du bist unmöglich...”, murmelte Sesshomaru nach einigen Straßen und der Jüngere lachte nun los.

“Sorry, Sess... aber du brauchst eine Arbeitskraft und Kago braucht eine Arbeit... also warum nicht?”, zwinkerte er und brachte seinen Bruder zum Seufzen.

“Ich weiß nicht, ob das gut geht... sofern sie einwilligt”, kam es gedankenverloren von dem Älteren.

“Das wird schon... sie ist ein Organisationstalent und wird dir sicher sehr helfen können”, kam es überzeugend von Inu Yasha. Auch wenn Sesshomaru das nicht so sicher war, ob sie annehmen würde, doch hoffte er sie würde dies tun. Ihre Nähe würde ihn eine Menge Überwindung kosten, denn er wusste nicht wie er reagieren würde, sollte sie ihr möglicher Freund abholen. Jedoch verwarf er den Gedanken sofort, denn das wollte er sich nicht ausmalen.

Die Nacht über schlief er fast gar nicht. Viel zu viele Szenarien liefen in seinem Kopf ab. Seufzend stand er schließlich auf und ging eiskalt duschen, um sich damit zu wach zu halten. Früher als gewohnt machte er sich auf den Weg zur Firma. Dort arbeitete er einfach weiter, denn er wollte sich ablenken und das war das beste Mittel für ihn.

Irgendwann klopfte es an seiner Bürotür und automisch kam das Wort “Herein” über seine Lippen. Sein Blick jedoch blieb auf dem Bildschirm. Oft kamen seine Mitarbeiter, um ihm die Akten zu bringen, weshalb er nicht wirklich viel Beachtung seinem Gast schenkte. Erst als jemand neben ihm stand und er ihr Parfüm roch, blickte er zur Seite. Direkt in ihre blauen Augen.

“Ka...go”, hauchte er überrasch und sie kicherte leicht.

“Workaholicer durch und durch”, scherzte sie und beinahe hätte er losgelacht, doch er hielt inne, als es wieder an der Tür klopfte.

Ohne auf seine Erlaubnis zu warten, wurde die geöffnet und eine aufgetakelte Dame kam herein. Leise seufzte Sesshomaru und wollte diese bitte wieder zu gehen, doch da kam Kagome ihm zuvor. “Verzeihen Sie, Miss... aber ohne einen Termin, dürfen sie dieses Büro nicht betreten... bitte gehen Sie wieder, sonst muss ich die Security holen.”

Erstaunt blickte er zu Kagome und diese ging bereits auf die Frau zu, um sie hinaus zu begleiten. Auch wenn diese sich weigern wollte, so war sie zu verwundert über Kagomes Wortwahl. Hinter ihr schloss sie die Tür ab und drehte sich zu Sesshomaru um. Dabei verschränkte sie die Arme und verengte die Augen. “Deine Liebschaften solltest du in Zukunft nicht im Büro bespaßen, denn sonst kündige ich sofort wieder”, zischte sie leicht.

Verdutzt starrte er sie an, ehe er ihre Worte begriff. “Kago... ich habe keine Liebschaften, um das klar zu stellen!”, entgegnete er ihr und stand dabei auf. “Heißt das... du arbeitest für mich?”

“Nein... ich arbeite mit dir, Sess...”, grinste sie nun leicht und zwinkerte ihm zu. “Sofern du Wort hältst: Meine Arbeitszeit ist flexibel, mein Gehalt wird annehmbar ausfallen, diese komischen Frauen kommen hier nicht mehr rein und ich bleibe dir vorerst erhalten.”

Während sie sprach, kam er ihr näher und musste schmunzeln bei ihren Forderungen. “Einverstanden... arbeiten wir gemeinsam... und glaube mir... ich will keine dieser Frauen hier in meinem Büro sehen”, kam es ehrlich von ihm und er reichte ihr die Hand, um den Vertrag zu besiegeln. “Das schriftliche klären wir beim Mittagessen.”

“Klingt gut”, willigte Kagome ein und nahm seine Hand, um sie zu schütteln. Beide wussten nicht wohin dieser Weg sie führen würde, doch wollten sie diesen Schritt wagen und sehen was passiert.
 

Die erste Woche war verwirrend und ungewohnt. Nachdem beide sich einig waren, wie genau Kagomes Vertrag aus zu sehen hatte. Zeigte er ihr alle wichtigen Räume. Es hatte sich in den Jahren einiges verändert und doch blieb es fast gleich. Sie lächelte darüber, dass Sesshomaru trotz allem der Ideologie von seinem und ihrem Vater treu geblieben war.

Sesshomaru hatte ihr ein mehr als großzügiges Gehalt zugesprochen, doch sie wollte keine Vorteile daraus ziehen und handelte ihn auf die Hälfte herunter. Zuerst wunderte es ihn, doch dann begriff er, dass sie genau wie alle anderen anfangen wollte und mit ihrer Leistung Bonusse zugesprochen bekommen.

Mehr als erstaunt war er darüber wie schnell sie das Chaos ihrer Vorgängerin beseitigt hatte und sogar mehr Ordnung schaffte, als er es jemals hatte. Sie war wahrlich ein Organisationstalent. Hin und wieder musste sie für ein paar Stunden das Büro verlassen, aber das hatte sie immer mit ihm besprochen. Sesshomaru war sehr zufrieden mit ihr und vergaß ab und an bei ihr seine Maske aufrecht zu erhalten.

Immer mehr behandelte er sie wie früher, natürlich nur wenn sie unter sich waren. Er war nun mal keine Person, die seine Emotionen für alle sichtbar machte. Das machte ihr auch nichts aus. Sie kannte ihn genauso und war froh, den alten Sesshomaru wieder zu sehen. Die Arbeit machte ihr sehr viel Spaß und sie konnte wirklich in fast jedem Bereich frei agieren. Wie versprochen ließ er freie Hand dabei und das freute sie sehr, denn er vertraute ihr und so zeigte er es ihr jeden Tag auf das Neue.

Ende November stand für Sesshomaru eine Geschäftsreise an. Bei der er Kagome gerne dabei haben wollte, um ihre Meinung dazu zu hören, doch sie lehnte bei den Vorherigen schon ab mit zu fahren. Deshalb war er unsicher, ob er sie noch einmal fragen sollte. Jedoch beschloss er, es zu tun. “Kago?”

“Ja?”, fragte sie und blickte auf.

“Wegen der Reise nach Shimoda... willst du mich diesmal begleiten?”, kam er gleich auf den Punkt und sie blinzelte verwirrt. Sie wusste zwar, dass er für ein paar Tage wegfahren würde, doch hörte sie erst jetzt wohin. Unwillkürlich schluckte sie.

“Warum soll ich dich begleiten? Als eine vorzeige Ass...”, begann sie, doch er unterbrach sie sofort.

“Kago... du bist kein Accessoire von mir... ich will deine Meinung haben, ob der Kunde auch zu uns passt.” Seine Worte wählte er direkt und ehrlich, denn er sah in ihr weit mehr als das, was sie dachte, dass er von ihr hielt.

“Du... willst meine Meinung? Warum?”, hakte sie nach und er rollte leicht mit den Augen.

“Weil ich deine Einschätzung wissen will... ich bin nicht sicher, ob wir diesem Kunden das bieten können was er sich wünscht... deshalb... begleite mich bitte... sollte etwas mit deiner Familie sein, lasse ich dich sofort zurück fliegen”, versprach er ihr und sie überlegte.

“Ich spreche das mit Mama ab und sage dir Bescheid?”

“Sprich das ab und wenn du mitkommen willst, dann komm zum Flughafen, der Flieger geht um 10 Uhr.”

“Verstehe... dann machen wir das so.”

So kam es dazu, dass Kagome mit Rina und Inu Yasha über diese Geschäftsreise sprach. Rina schwelgte gleich in Erinnerungen, denn in der Nähe hatten sie mal die Sommerferien gemeinsam verbracht. Inu Yasha hingegen machte seiner besten Freundin Mut. Das wäre die beste Gelegenheit, um mit ihm über all das zu sprechen, was bei ihnen schief gelaufen war.

Anfangs war sie festentschlossen mit zu fahren, doch dann bekam sie kalte Füße. Jedoch war es schon zu spät, denn sie saßen bereits im Flugzeug und würden jeden Moment starten. Sesshomaru hatte sich sehr gefreut sie am Gate zutreffen. Auch wenn Inu Yasha ihm unterstellt hatte, dass er Hintergedanken dabei hatte, so war dem nicht so. Er wollte wirklich nur ihre Meinung dazu haben.

Wobei ein ganz kleiner Teil in ihm die Hoffnung hatte, dass er mit ihr reden könnte. In Shimoda verbrachten sie einen schönen Sommer und vielleicht wäre es dort einfach über all die Dinge zu sprechen, die er sonst immer vermied. Schon immer fiel es ihm schwer über Gefühle zu sprechen und er zeigte diese lieber, als darüber zu reden. Doch hierbei musste er zuerst sie einweihen, bevor er handeln konnte.

Der Flug war schweigend erfolgt. Sesshomaru hatte die Unterlagen noch einmal überprüft und stellte alles Wichtige für Kagome zusammen. Da sie nur eine Stunde flogen war es nicht so schlimm, dass sie in der Zeit nichts sagte. An ihrem Ziel stiegen sie aus, warteten auf die Koffer und er mietete einen Wagen, mit dem sie weiter fuhren. Das Meeting würde in einem Hotel stattfinden, in dem sie beide jeweils ein Zimmer hatten.

Dort angekommen, machten sich beide frisch, zogen sich um und trafen sich im Café des Hotels. Sie besprachen noch alles Nötige für das Treffen und gingen gemeinsam zum Restaurant 3 Straßen weiter. Während Sesshomaru einen Anzug trug, hatte Kagome sich ein Kleid angezogen. Dabei trug sie eine hautfarbene Stumpfhose und einen Blazer darüber. Da es kalt war, hatten beide ihre Mäntel noch angezogen.

Das Meeting verlief sehr gut, auch wenn der Kunde viel zu offen mit Kagome flirtete und Sesshomaru sich beherrschen musste. Zu seinem Glück hatte sie das nicht so wahrgenommen und wies den Kunden freundlich mit den Worten “Ich habe einen Freund” ab. Der Ältere wusste, dass sie da gelogen hatte, doch das war ihm nur recht, denn er wollte nicht, dass sie so an geflirtet wurde.

Nach dem Essen kehrten beide zurück ins Hotel und würden die Lage noch einmal besprechen, ob es zu einer Zusammenarbeit kommen würde oder nicht. Kurz darauf eilte Kagome in ihr Zimmer und zog sich um. Sie wollte die Chance nutzen und etwas um die Häuser ziehen. Ein aufreizendes Kleid zierte nun ihren Körper und sie blickte überrascht zur Tür, als es an dieser Klopfte.

Schnellen Schrittes und ohne lange zu überlegen sie ging zu dieser und öffnete sie. Mit großen blauen Augen sah sie ihren Gast an. Die Überraschung war ihr im Gesicht geschrieben, denn mit ihm hatte sie gar nicht gerechnet.

... wird endlich gut

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Paar auf Probe

Am nächsten Morgen erwachte Kagome aus ihren Träumen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, denn sie war gestern ihrem Liebsten wieder so nahe. “Sess...”, nuschelte sie und schlug langsam die Augen auf. Stille empfing sie und schlagartig setzte sie sich auf. “Sess?”, fragte sie zögerlich. Dabei sah sie sich um, aber weit und breit war er nicht zu sehen. “Das... kann doch...”, murmelte sie und tastete die andere Bettseite ab. Die Lacken waren kühl.

Automatisch schluckte sie, erhob sich und erzitterte, denn es war frisch gewesen und sie immer noch nackt. Ist... er weg? Wird es nun so sein... wie damals? Ihre Gedanken überschlugen sich und sie nahm die Decke, um diese sich um ihren Körper zu legen. Zögerlich ging sie um das Bett herum und suchte nach seinen Klamotten, doch nichts deutete darauf hin, dass er bei ihr gewesen war.

“Habe ich... nur geträumt?”, wunderte sie sich, aber verwarf diese Frage sofort, denn ihre Kleidung lag kreuz und quer im Raum. Sofort untersuchte sie auch das Bad und wurde traurig. Sie war alleine. Das zu realisieren fiel ihr schwer. Nach der gemeinsamen Nacht dachte sie wirklich sie würden nun zusammen sein.

Nichts wollte sie mehr, als an seiner Seite zu sein und zwar als seine Freundin. “Du bist so ein Idiot”, schluchzte sie und suchte nach ihrem Handy. Er konnte sie doch nicht wieder so stehen lassen.

“Wer ist ein Idiot?”, ertönte seine Stimme hinter ihr und sie drehte sich zu ihm um. Seine Augen weiteten sich, als er ihre Tränen erblickte. Schnell stellte er das Tablett auf dem Tisch ab und kam näher zu ihr. “Kago... was ist los?”

Sie wollte eigentlich nicht weinen, aber sie war einfach so traurig gewesen, dass er weg war. “Du... bist noch da?”, schniefte sie und diese Frage verwirrte ihn. Dies ignorierte er und zog sie in seine Arme, um sanft ihre Tränen weg zu küssen. Er mochte es immer noch nicht, wenn sie weinte. Es stimmte ihn traurig.

“Kago... nicht weinen... bitte”, bat er sie zwischen seinen Liebkosungen. “Soll ich lieber wieder gehen?”, fragte er sie und blickte sie besorgt an.

“Wage... es nicht”, wimmerte sie und schlug leicht gegen seine Brust. Wie kann er das nur fragen?, dachte sie sich.

“Warum weinst du dann?”, wollte er wissen und ihre Augen weiteten sich.

“Dachtest du... ich weine, weil du zurück bist?” Bei dieser Frage seufzte er und nickte. Denn genau das war seine Sorge gewesen, als er ihre Tränen entdeckte.

“Idiot...”, sagte sie erneut und schlug wieder gegen seine Brust. “Ich dachte, du bist weg... und das alles beginnt von vorne”, nuschelt sie und wischte sich leicht über die Augen.

Bei dieser Aussage legte er den Kopf schief. “Hn”, entkam es ihm und sie funkelte ihn nun leicht böse an.

“Ist das alles, was du dazu sagst?”, knurrte sie ihn an.

“Oh Kago... das habe ich echt vermisst”, schmunzelte er und legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn. Leicht hob er dieses an. “Ich werde dir nicht mehr von der Seite weichen, wenn... du es immer noch willst”, sprach er und küsste sanft ihre Lippen.

Zu gern erwiderte sie dies und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie vergaß, dass sie eigentlich die Decke fest gehalten hatte, deshalb fiel diese hinab. Als er den Arm an ihren Rücken legte, löste er den Kuss und blickte sie an. Unbewusst leckte er sich die Lippen und seine Lippen zeigten ein Grinsen.

“Lass das... bei dir vergesse ich alles andere nun mal”, nuschelte sie peinlich berührt und blickte leicht zur Seite.

“Du musst dich nicht verstecken... du bist wunderschön”, erklärte er, küsste ihre Wange und ihren Hals. “Willst du erst etwas essen oder gleich das Dessert?”, neckte er sie.

“Baka... lass das”, meinte sie gespielt empört, löste sie von ihm und mit schwingenden Hüften ging sie zu dem Schrank, um dort frische Unterwäsche und eine Jeans mit einer Bluse heraus zu holen. “Erst essen, dann das Meeting und wenn du lieb bist... bekommst du das Dessert”, bestimmte sie grinsend.

“Muss ich das so hinnehmen?”, fragte er und sie nickte. Danach ging sie ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. Sesshomaru sah ihr nach und seufzte. Ob das gut gehen wird?, fragte er sich selbst, ehe er begann die Sachen vom Tablette auf den Tisch zu stellen.

Eigentlich wollte er sie mit dem Frühstück überraschen, doch sie war früher wach gewesen, als er es vermutet. Jedoch freute er sich über die Tatsache, dass sie letzte Nacht nicht bereute. Nun müsste er nur noch herausfinden, ob sie wirklich an seiner Seite sein wollte. Plötzlich spürte er schlanke Arme um seinen Bauch. Kagome lehnte sich an seinen Rücken. “Entschuldige”, nuschelte sie.

“Sollte nicht eher ich das sagen?”, konterte er und sie kicherte leise. “Lass uns was essen. Das Meeting ist in knapp zwei Stunden. Danach können wir in Ruhe reden, wenn... du willst”, meinte er und sie nickte.

“Einverstanden.” Damit löste sie sich von ihm und sie nahmen sich etwas Zeit beim Essen. Währenddessen besprachen sie noch einmal das geschäftliche und doch war es anders als am Vortag. Sie saßen nicht mehr gegenüber, sondern nebeneinander. Seine Hand lag auf ihrem Oberschenkel und ihre auf seinem Arm.

Diese Nähe kosteten beide aus und doch konzentrierten sie sich auf die Arbeit. Nachdem sie gesättigt waren, ging Sesshomaru in sein Zimmer zurück. Schließlich musste er sich auch noch frisch machen für den Kunden. Beide duschten und zogen sich an. Kagome tauschte die Jeans gegen eine Anzugshose und über die Bluse hatte sie ein Blazer angezogen. Sesshomaru zog sich einen royalblauen Anzug an. Darunter ein weißes Hemd und eine Krawatte passend zum Anzug.

Sogleich holte er Kagome ab und sie brachten das Meeting mit dem gewünschten Ergebnis hinter sich. Kagomes Idee war Goldwert und das würde er ihr hoch anrechnen. Ein Bonus würde sicher nicht schaden, da war er sich sicher. Da das Geschäftliche erledigt war, zog sich der Firmenchef mit seiner Assistentin zurück in ihr Hotelzimmer. “Die Idee war genau das, was sowohl den Kunden, als auch uns weiter bringen wird”, lobte er sie.

“Freut mich, dass ich helfen konnte, Sess”, kam es ehrlich von der Schwarzhaarigen. Sie musste zugeben, dass es ihr sehr viel Spaß machte für ihn und vor allem mit ihm zu arbeiten. Er ließ ihr in allen Bereichen freie Hand, wie er es versprochen hatte.

“Willst du meine Assistentin bleiben?”, fragte er sie, nachdem sie sich etwas zu trinken geholt hatten.

“Wenn ich nach wie vor alleine arbeiten kann... so wie jetzt auch... warum nicht”, lächelte sie. “Oder muss ich mir sorgen machen, weil wir nun zusammen sind?”

“Hn?”, entkam es typisch für ihn. Die Schwarzhaarige rollte mit den Augen. Er war unverbesserlich. “Mach dir keine Gedanken, Kago... es ändert sich in Arbeit nichts... außer dass wir uns nahe sein können.”

“Du... meinst... es ändert sich nichts?”, fragte sie nach.

“Hn... dein Gehalt wird angehoben, da du mehr tust, als eigentlich vorgesehen. Du hast jeden Tag ein Meeting mit mir und vielleicht auch über Nacht”, antwortete er ihr so ernst wie möglich. Jedoch brachten seine Worte sie zum Lachen. Er war wirklich unverbesserlich.

“Und wenn ich diese Meetings nicht will?”

“Dann werde ich dich bitten mit mir auszugehen”, konterte er und sie lachte leise.

“Also sind wir nun wirklich zusammen?”

“Wenn du noch willst”, entgegnete er und sie lehnte sich an seine Seite. “Was willst du heute noch machen? Der Flug geht morgen erst zurück.”

“Hn”, imitierte sie ihn und sein Mundwinkel zuckte leicht. “Sollen wir ein wenig über die Einkaufmeile schlendern?” Eine seiner Augenbraue zog sich hoch. Sie lachte laut los. “Ein Scherz... lass uns einfach den Tag hier verbringen und am Abend ins Restaurant zum Abschluss?”, schlug sie stattdessen vor.

“Schon besser”, bestätigte er und sie schmiegte sich an ihn heran.

“Ich weiß... ich kenne dich doch, mein Sess”, grinste sie ihn an und blickte zu ihm auf.

“Deiner?”

“Mhm... meiner”, lächelte sie ihn an und er streichelte ihre Wange. Ihre Worte gefielen ihm sehr und er küsste sie voller Zuneigung. Genauso erwiderte sie diesen und ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Diesen Tag wollten beide auskosten und jede einzelne Minute war besonders für das Paar auf Probe.
 

Nach der Geschäftsreise kehrten sie wieder zurück und Inu Yasha empfing beide mit einem Essen. Er bemerkte schnell, dass etwas neu war, doch sagte er nichts dazu. Das wollte er von den beiden selbst erfahren. Es dauerte sogar ein paar Tage, bis das frisch gebackene Paar ihn endlich eingeweiht hatten. “Na endlich!”, rief Inu Yasha aus und grinste breit.

“Spinner”, meinte Kagome und Sesshomaru rollte mit den Augen. Sein Bruder war wirklich unverbesserlich.

“Hör auf mit dem Unsinn, Inu...”, belehrte er seinen Bruder. Der sofort los lachte. Er ärgerte beide noch eine Weile, bevor er sie auch schon alleine ließ.

“Macht nichts Unanständiges, bis ich wieder zurück bin”, grinste er beide an und Kagome schlug gegen seinen Oberarm. Er war zeitweise wirklich ein Idiot.

“Hau schon ab, bevor ich dich auch noch haue”, meinte Sesshomaru ernst und trocken. Dabei lachten die besten Freunde los. Inu Yasha drückte beide noch und verschwand schließlich aus dem Haus. Er war noch mit seiner Freundin verabredet. Zudem überließ er nur zu gern dem Paar das Haus für sich.
 

Seit diesem Tag kehrte langsam der Alltag ein und doch war es anders als zuvor. In der Arbeit gab es viele private Momente zwischen Kagome und Sesshomaru. Ab und zu übernachtete er bei ihr, doch größtenteils schlief sie bei ihm. Jede freie Minute nutzten sie aus, um sich nahe zu sein. Selbst in der Firma neckten sie sich gegenseitig und machten ein Spiel daraus.

Kagome liebte es ihn verrückt zu machen, denn dann ließ er all seine Masken fallen und zeigte ihr genau die Seite, wie er wirklich war. So wie er es versprochen hatte, hatte sich nichts verändert auf beruflicher Ebene. Einzig und allein ihre Arbeitsstelle hatte das Upgrade bekommen. Sie war nun offiziell auch seine Stellvertreterin. Zuvor hatte sie ihn zwar vertreten, aber nur Firmenintern.

Nun machte sie das auch bei Meetings, sobald er sich verspätete und sie musste ehrlich sagen, dass ihr die Arbeit sehr gefiel. Auch wenn viele noch denken, dass sie nur eine Assistentin sei, so korrigierte Sesshomaru jeden. “Nicht Assistentin, sondern Partnerin.”

Sie wusste, dass er es auf die berufliche Ebene bezog, doch gefiel ihr der Ausdruck sehr. Vor allem aber, dass er es sofort richtig stellte. Hin und wieder ließ er sie auch einige Meetings alleine machen. Er vertraute ihr in diesen Dingen voll und ganz, deshalb gab er ihr die Aufgaben, die sie auch gerne machen wollte.

Allgemein gab er ihr alle Freiheit, die sie brauchte und sie akzeptierte im Gegenzug, dass er in der Öffentlichkeit sie nicht wie seine Freundin behandelte. Das alles war ihr von Anfang an bekannt und bewusst. Sie brauchte all das auch nicht wirklich. Ihr war es wichtiger, dass er ihr gegenüber seine Gefühle zeigte.

Langsam begann auch die Vorweihnachtszeit. Sobald sie dieses erwähnte, blockte oder wich Sesshomaru aus. Auch bei dem Thema Waisenhaus, klinkte er sich raus. Jedoch konnte sie nach wie vor dort helfen, wie sonst auch. Vor allem jetzt brauchte Sayuri jede helfende Hand. Nicht nur, dass immer weniger Kinder adoptiert wurden, nein auch das Gebäude gab langsam aber sicher den Geist auf.

Immer mehr Sachen gingen kaputt und mussten ersetzt werden, aber das Geld war einfach viel zu knapp, um all das stemmen zu können. Inu Yasha und Kagome halfen wo sie konnten. Auch Rina half soweit es ihr möglich war. Jedoch fuhr sie zwei Wochen vor Heilig Abend zu ihrem Vater. Da ihre Kinder nicht mehr zu Hause feierten, sollte sie die Zeit nutzen und Kagomes Opa helfen und den Tag mit ihm verbringen. Am 25. Dezember wäre sie wieder zu Hause.

Souta hatte viel in der Uni zu tun, weshalb Kagome ihn nicht auch noch behelligen wollte. Also blieb die Arbeit an den dreien mehr oder weniger hängen. Zum Glück halfen die Jungs vom Revier immer wieder mal aus, besonders zu der Zeit, in der Inu Yasha auf Dienstreise war. Nun versuchte Sayuri Gelder aufzutreiben, während die besten Freunde sich mit den Kindern beschäftigten.

Es war Kräfte zerrend und nervig, doch da Sayuri von ihrem Liebsten und ihrer neuen Freundin unterstützt wurde, ließ sie den Kopf nicht hängen. Irgendwie würden sie all das schon noch hinbekommen. Zeit und Geduld waren beide Güter, die gerade zu der Vorweihnachtszeit einfach zu selten waren. Oft nahm sich Inu Yasha vor seinen Bruder um Hilfe zu bitten, doch vergaß er es.

Kagome traute sich auch nicht ihn zu fragen, schließlich hatte er ihr deutlich gemacht, dass er nichts mit Kindern anfangen konnte und das respektierte sie. “Und was machen wir nun?”, wollte sie wissen und Sayuri seufzte auf.

“Slatki und ich versuchen bei der Bank einen Kredit zu bekommen... dann könnten wir wenigstens die Reparaturen bezahlen”, erklärte die Braunhaarige und reichte Kagome eine Tasse Tee. Die Drei hatten sich in die Küche des Waisenhauses zurückgezogen. Dort sprachen sie oft über die kommenden Tage.

“Wir werden uns was einfallen lassen”, bestätigte Inu Yasha und zog seine Freundin auf seinen Schoß. Sie lehnte sich an ihn und tankte neue Kraft aus seiner Nähe und Wärme. Seit sie es miteinander versuchten, klappte es immer besser zwischen ihnen. Klar stritten sie sich, doch das war schon fast normal.

“Wir werden”, bestätigte sie und nippte am Becher. Kagome lächelte und freute sich sehr, dass sie nun wirklich ein Paar waren.

“Was machen wir mit den Kindern bis Weihnachten? Und vor allem an Heilig Abend?”, fragte die Schwarzhaarige bei dem Paar nach.

“Nun... Heilig Abend ein Essen hier geben, wie jedes Jahr. Eine kleine Bescherung für die Kleinen und davor könnten wir doch Kekse backen und vielleicht sogar auch die Weihnachtstorte.”

“Das klingt nach einem Plan, Inu-kun", grinste Kagome. “Wir könnten mit den Kindern auch Schlittschuhlaufen gehen, wenn die Jungs vom Revier Zeit und Lust haben. Ich meine sie müssen ja nicht mitbekommen, wie schlecht es um ihr zu Hause bestellt ist.”

“Da gebe ich Kago recht... Wir können auch einen Weihnachtsbaum besorgen und ihn mit den Kindern schmücken”, schlug Sayuri vor und bekam sofort eine Bestätigung. “Aber klappt es denn neben der Arbeit, Kago?”, machte sie sich ein wenig Sorgen.

“Aber klar doch... ich arbeite einfach etwas vor. Die Firmenweihnachtsfeier ist so gut wie fertig geplant. Ich muss nur ein paar Dinge organisieren und dann Festsaal schmücken und wenn mir Inu-kun da hilft, kann ich die anderen Dinge mit den Kindern mitmachen”, lächelte sie und spielerisch seufzte Inu Yasha auf.

“Warum muss immer ich so hart arbeiten?”, fragte er und wurde sofort von seiner Liebsten gegen die Brust geboxt. “Aua”, rief er aus und Kagome fing an zu lachen. Das Paar war sich so ähnlich und zusammen waren sie ein perfektes Team.

“Prima, dann haben wir das soweit besprochen und sehen wie es in den nächsten Tagen klappen wird. Ich weiß nur nicht, ob ich euch jedes Mal begleiten kann”, kam es trauriger von der Halbrussin.

“Nicht schlimm... Kago-chan und ich bekommen das schon hin. Du konzentrierst dich auf die Bank und das Geld, danach sehen wir weiter, Yu”, erklärte Inu Yasha und Kagome nickte bestätigend. Da alles Wichtige besprochen war, verließ Kagome die Küche und auch das Waisenhaus.

Ihr Weg führte sie direkt in die Firma, denn sie wusste, dass Sesshomaru immer noch dort war. Da es schon später war, war sie sich auch sicher, dass er alleine war. Leicht grinsend stieg sie aus der Bahn aus und ging die Straße zum Büro, nur um so schnell es geht im Gebäude zu verschwinden.

Während sie auf den Fahrstuhl wartete, schickte sie ihrem Freund eine Nachricht und fragte nach, wo er im Moment sei. Als sie einstieg und hochfuhr, war sie sich bereits sicher, dass er noch in seinem eigenen Büro war. Das Pling des angekommenen Aufzuges ließ sie aufblicken. Tatsächlich brannte noch Licht in seinem Zimmer. Als auch noch seine Antwort ihre Vermutung bestätigte, ging sie zielstrebend auf seine Tür zu.

Sie wollte ihn überraschen und ihn etwas ablenken von all den Zahlen, die ihn seit einigen Tagen bereits nervten. In dem knappen Monat, in dem sie nun ein Paar waren, hatten sie sich durchprobiert und der Hunger nach mehr, war noch lange nicht gestillt. Weder bei ihr noch bei ihm. Ob er genauso viel Lust hat wie ich?, fragte sie sich.

Bevor sie jedoch sein Büro betrat, klopfte sie artig, entfernte ihr Haargummi, schüttelte leicht den Kopf, damit diese sich lösten und trat ein, nachdem er ‘herein’ sagte. Überrascht blickte Sesshomaru auf. “Ich dachte... du wolltest direkt Heim”, stellte er fest und sie lächelte ihn an.

“Wir hatten früher alles besprochen, also dachte ich mir... ich hole dich ab”, erklärte sie, während sie ihren Mantel öffnete und diesen abstreifte. Nur kurz darauf landete dieser auf einem der Stühle.

“Ich muss leider noch die Akte fertig machen...”

“Hn”, entgegnete sie darauf und ging um den Tisch herum. Neben ihm blieb sie stehen und beugte sich leicht zu ihm, um in die Unterlagen zu blicken. “Denkst du... diese könnten noch etwas warten?” Bei ihrer Frage drehte sie ihren Kopf zur Seite, sodass sie ihn ansehen konnte.

“Etwas warten?”, fragte er nach und blickte ebenso zur Seite. Gold traf auf Blau und leicht zuckten seine Mundwinkel hoch. “Möchten Sie denn noch etwas Wichtiges von mir, Miss Higurashi?”

“Oh ja... da ist etwas was ich dringend von ihnen brauche, Herr Ashida”, konterte sie und knabberte leicht an ihrer Unterlippe.

“Was wäre das?”, wollte er wissen, auch wenn er die Frage sich selbst bereits beantworten könnte. Doch wollte er es aus ihrem Mund hören.

“Für den Anfang... einen Kuss.” Dabei überbrückte sie die kurze Distanz und stahl sich bereits einen. Liebevoll neckten ihre Lippen die seinen und vergrub eine seiner Hand in ihren Haaren, um sie dichter an sich zu ziehen.

Praktischerweise trug sie diesmal ein Kleid und das würde ihm viele Möglichkeiten bitten ihre stumme Aufforderung ebenso zu erfüllen. Denn er wusste, dass sie mehr, weit aus mehr, wollte. In den letzten Tagen kam sie immer zu ihm, wenn sie ihn wollte und das gefiel ihm sehr. So konnte er auch erkennen, dass er sie genauso sehr ansprach wie sie ihn.

Während des Kusses hatte er sich erhoben und sie leicht gegen den Tisch gedrückt. Keuchend löste sie den Kuss, als er sie bereits schon auf den Tisch absetzte. “Womit kann ich Ihnen nun behilflich sein, Miss Higurashi?”, spielte er sein Spiel fort. Sie grinste ihn an.

“Jetzt... Herr Ashida... will ich Sie ganz tief in mir spüren und ihren Namen schreien”, entgegnete sie und diese Antwort gefiel ihm sehr. Weshalb er ihr auch diesen Wunsch nur zu gern erfüllte. Schließlich liebte er es sehr, wenn sie seinen Namen voller Lust und Liebe herausbrachte.

Vorweihnachtszeit

Für gewöhnlich war die Zeit vor Weihnachten eher besinnlich und ruhig, doch genau das Gegenteil erwartete beide Paare. Obwohl Sesshomaru immer noch nichts von der neuen Freundin seines Bruders wusste, bemerkte er sehr wohl, dass Inu Yasha ebenso gestresst wirkte. Jedoch konnte er nicht viel tun, wenn dieser sich nicht bei ihm rührte, warum dem so war. Der Ältere selbst konzentrierte sich zurzeit auf die neue Firmenpartnerschaft.

Natürlich auch auf Kagome. Eigentlich hatte er geplant zu ihrem Einmonatigem ein besonderes Date. Doch leider kam eine Firmenfeier dazwischen. Bei dieser war seine Anwesenheit wichtig gewesen und auch seinen Bruder bat er dabei zu sein. Immerhin gehört ihm nach wie vor 49 % der Firma und solche Veranstaltungen gehörten nun mal dazu.

So kam es dazu, dass er zusammen mit Kagome dorthin fuhr. Sie sah umwerfend aus in ihrem schwarzen Kleid. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle vernascht, aber auch sie gebeten etwas anderes anzuziehen. Bloß sah sie in jedem Kleidungsstück einfach zum Anbeißen aus. Es machte ihn sehr an, sie in solchen Kleidern zu sehen, doch sorgte er sich umso mehr darum, dass andere Männer sie genauso anziehend finden könnten, wie er selbst.

Er war schlichtweg zu eifersüchtig und wollte sie nur für sich haben. Nur seinem Bruder gestattete er mit ihr mehr Zeit zu verbringen, da beide beste Freunde seit der 1. Klasse waren. Er vertraute beiden und doch konnte er nicht viel gegen seine Eifersucht tun. Bei der Feier forderten viele Personen seine Aufmerksamkeit und doch hatte er immer wieder SIE in seinem Blickfeld.

Durchaus bemerkte er, wie sie von vielen Männern angesehen wurde. Er hoffte nur, sie würde beim Orangensaft bleiben, schließlich vertrug sie nach wie vor keinen Alkohol. Erst als Inu Yasha bei ihr stand, konnte er innerlich durchatmen. Damit wäre sie für andere uninteressant. Nun konnte er sich seinem Gespräch widmen. Diese wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen, um bald mit Kagome gehen zu können.

Zu seiner Überraschung kam sie sogar zu ihm. Normalerweise tat sie das bei solchen Veranstaltungen nicht. Ob sie böse ist?, fragte er sich, doch lange überlegen konnte er nicht, da sie bereits ein Gespräch begann. Auf die Frage, ob er durch die beiden Herren aufgehalten wurde, verneinte er so neutral wie es ihm möglich war. Sogleich entwickelte sich auch eine Unterhaltung. Sie schlug sich sehr gut ohne dabei zu sehr durchblicken zu lassen.

Sie war wirklich perfekt für ihn gewesen und verstand es sehr gut mit möglichen Investoren oder Partner zu sprechen. Doch leider fielen ihm auch die Blicke auf. Natürlich war die Schwarzhaarige eine Schönheit, doch sie gehörte nur ihm alleine. Niemand sollte sie so ansehen, doch er musste seine Eifersucht runterschlucken.

Innerlich zählte er nur die Minuten, bis er mit ihr endlich gehen könnte. Sie wirkte traurig und niedergeschlagen, deshalb wollte er es wieder gut machen. Er wusste, dass er von ihr viel verlangte, doch noch immer fiel es ihm schwer seine Gefühle offen vor anderen Preis zu geben. Ein schöner gemütlicher Abend zu zweit sollt ihre Stimmung heben. Das war er ihr schuldig.

Als die Herren sich verabschiedeten blickte Kagome zu ihm auf. Sie deutete seinen Blick und wollte nur noch nach Hause. Er hatte keine Möglichkeit ihr zu folgen, so schnell war sie verschwunden. Schnell lief er ihr nach und holte sie zum Glück ein. Sie sollte in so einem Kleid definitiv nicht alleine sein. Ihre glasigen Augen gefielen ihm nicht, weshalb er sie sofort küsste. Fordernd aber auch zärtlich.

Nachdem sie sich lösten, schimpfte er erstmal mit ihr, da sie alleine rausgegangen war. Seine Eifersucht gewann wieder die Oberhand, weshalb er ihr eröffnete, dass sie zu aufreizend gekleidet war. Leider schien sie nicht zu begreifen, was er ihr damit sagen wollte. Aus diesem Grund nahm er ihr Handgelenk und führte sie zu seinem Wagen. Sie musste von der Straße runter, bevor er noch die Kontrolle verlieren würde.

Obwohl sie wissen wollte wohin er sie bringen wollte, antwortete er nicht. Stattdessen fuhr er einfach los und sprach genervt am Handy mit seinem Bruder. Dieser hatte sich Sorgen um die beiden gemacht und wollte sicher gehen, dass sie zusammen sind. Schließlich war Kagomes Laune weit im Keller. Während des Telefonats blickte sie aus dem Fenster und sagte die restliche Fahrt über nichts mehr.

Auch Sesshomaru war still gewesen und fuhr zielstrebig zu seinem Haus. Er wollte unbedingt mit ihr alleine sein. Irgendwie musste er seine Eifersucht in den Griff bekommen, doch war er im Moment ratlos, wie das gehen sollte. Als er auf seine Einfahrt auffuhr, war Kagome überrascht über den Ort, an den er sie gebracht hatte.

Der Vorgarten war bereits festlich dekoriert. Er erklärte, dass Inu Yasha alles veranlasst hatte. Das war ihr durchaus bewusst, denn ihr Freund feierte seit Jahren kein Weihnachten mehr. Den Grund dafür hatte er ihr bislang nicht verraten. Auch wenn sie danach gefragt hatte, so schwieg er darüber. Vielleicht würde er sich ihr bald anvertrauen, obwohl sie schon damit abgeschlossen hatte, es nicht mehr zu erfahren.

Im Inneren zogen sie ihre Mäntel aus und machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Noch immer hatte Kagome Sorge, dass sie ihn verärgert hatte, denn er war den ganzen Abend bereits so komisch gewesen. Unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe und nahm all ihren Mut zusammen. Schließlich fragte sie ihn, ob sie etwas Falsches getan hätte.

Eine schlichte und einfache Aussage entkam seinen Lippen: “Wenn du mit mir zusammen sein willst, dann musst du auch die Firma repräsentieren. Deine Kleidung... war heute unpassend.” Dies verstand sie nicht so ganz, da sie ihr neues Kleid extra dafür gekauft hatte. Scheinbar wurde sie doch falsch beraten. Aus diesem Grund beschloss er auch mit ihr am nächsten Tag shoppen zu gehen.

Denn jetzt wollte er ihre Stimmung etwas heben. Er prüfte das Feuer im Kamin und ging in die Küche, um ihren Lieblingswein zu holen. Danach würde sie besser gelaunt sein. Da war er sich mehr als sicher. Glücklicherweise war sie ihm nie allzu lange böse. Einer der wenigen Vorteile, dass sie ihn schon so lange kannte.

An diesem Tag kamen sie nun doch noch dazu ein Date zu haben. Deshalb musste Kagome sogar kurz kichern. Kurz war er verwirrt, aber als sie es ihm erklärte, musste er leicht lächeln. Sie hatte recht behalten. Es fühlte sich nun wieder wie ein Date an. Sie lehnte an seiner Seite und genoss einfach seine Nähe und Wärme.

Als es plötzlich an der Tür klingelte, richtete sie sich wieder auf und blickte ihm fragend nach. Sesshomaru war aufgestanden, um seine Bestellung an zu nehmen. Als er den Wein holen ging, hatte er auch etwas bestellt. Schließlich hatten beide noch nichts gegessen und es war bereits schon später Abend. “Unser Essen”, verkündete er lächelnd und sie richteten sich alles schön her, um gemeinsam zu speisen. Er hatte gebratene Ente mit Nudeln geordert.

Während des Essens unterhielten sie sich nur über das nötigste. Diese stillen Momente genoss Kagome sehr, denn so kannte sie ihn. Bei dem Kaminfeuer wirkte all das viel romantischer und ehrlich gesagt, brauchte sie nichts anderes. Genau diese Augenblicke machten sie beide zu einem richtigen Paar. All den Kitsch brauchte sie nicht, wenn er ihr solche Dates häufiger geben würde.

Als er plötzlich näher rückte und ihr einen Happen vor den Mund hielt, blinzelte sie verwirrt und öffnete zögerlich ihre Lippen. Gegenseitig fütterten sie sich. Obwohl sie diese Geste nicht erwartet hatte, umso schöner war es nun. Fast waren ihre Teller geleert, da kam er ihr noch näher und leckte über ihren Mundwinkel. Sie hatte noch etwas Sauce daran und diese wollte er entfernen.

Genau das erregte sie in dem Moment sehr, weshalb sie kurz auf keuchte. Sie wollte mehr, viel mehr. Deshalb hinderte sie ihn daran noch etwas aufzufüllen, indem sie ihre Hand auf seine legte und sich aufrichtete. Näher kam sie an seine Lippen. Geschickt hatte er seine Hand gedreht, sodass ihre in seiner lag und zog sie noch dichter an sich. “Was willst du?”, stellte er eine einfach, aber auch direkte Frage.

“Dich”, entgegnete sie dicht an seinen Lippen. Keine Sekunde verging sie trafen aufeinander. Aus diesem zarten Kuss wurde schnell ein fordernder und verlangender. Beide wollten einander und das zeigten sie sich damit.

Das Necken blieb dabei nicht aus und sie entkleideten sich nach und nach. Die Lust übernahm ihre Handlungen und sie kosteten den heißen Ritt sehr aus. Nachdem beide über die Schwelle traten, liebkoste er noch ihre Haut. Diese Momente danach waren kostbar für Kagome gewesen. Dabei zeigte er ihr seine sensible Seite und diese liebte sie umso mehr.

In der Dusche ließ Sesshomaru es sich nicht nehmen und forderte eine zweite Runde ein. Schließlich schliefen beide erschöpft Arm im Arm ein.
 

Am nächsten Morgen erwachte die Schwarzhaarige alleine. Das Bett war neben ihr leer, weshalb sie seufzend sich frisch machte und ihr Bürooutfit anzog. Dieses bestand aus einer Anzugshose und einer weißen Bluse. In der Küche traf sie Inu Yasha an, der sie natürlich sofort neckte. Ihr war das immer noch peinlich, denn er sprach sie direkt auf ihren vorherigen Abend an.

Um vom Thema abzulenken, erkundigte sie sich danach wo Sesshomaru denn sei. “Er bekam eine Nachricht, es sei dringend und da wollte er dich nicht wecken”, erklärte Inu Yasha und leistete ihr Gesellschaft beim Essen. Dabei scherzte er wie üblich und brachte sie sogar dazu ihn zu schimpfen, da er seinen Bruder als Grinch betitelte. Sie mochte es nicht, wenn sie sich so gegenseitig angingen.

Jedoch nahmen sie sich beide nicht viel, denn auch der Ältere schimpfte häufiger über seinen Bruder. Am liebsten würde sie beide in einen Raum sperren und erst rauslassen, nachdem sie sich ausgesprochen hatten. Doch irgendwie hatte sie auch das Gefühl, dass es normal bei ihnen war.

Der gesamte Vormittag zog sich wie ein zäher Kaugummi dahin. Ein Meeting folgte dem nächsten. Als sie endlich alleine waren, seufzte Kagome und musste Sesshomarus Neckerei über sich ergehen lassen. Wobei sie das sehr mochte, sobald er sie Miss oder Fräulein nannte. Das Formelle hatten sie nur in den Meetings, ansonsten blieben sie beim Du.

Dummerweise machte er seine Worte wahr und wollte tatsächlich mit ihr shoppen fahren. Typisch für ihn, ließ er sich nicht von seinem Plan abbringen und sie fuhren zu ihrem ‘Außentermin’ in die Einkaufsmeile. Bei einem gehobeneren Laden blieb er stehen und führte sie hinein. Obwohl die Schwarzhaarige das nicht wollte, bestand er darauf. Sie war immer sehr sparsam, doch er wollte für sie die Garderobe bezahlen.

Noch immer versuchte sie ihn zu überreden all das abzublasen, jedoch war das vergebens. Daher fügte sie sich, zog den Mantel aus und probierte sich durch die Auswahl der Verkäuferin durch. Sesshomaru ließ sie einige Ausführungen und Kombinationen anziehen. Seine Kommentare dabei waren nur ‘Hn’ oder ‘das nächste’.

Nach dem gefühlt tausendsten Exemplar reichte es ihr. “Genug... was suchst du eigentlich genau, Sess?”, wollte sie von ihm wissen. Da er nicht antwortete kehrte sie in die Kabine zurück und versuchte an den Reißverschluss ran zu kommen. Dieses ganze Anprobieren nervte sie gewaltig und das sollte er ruhig spüren.

Nur wenig später folgte er ihr in die Kabine und half ihr beim Öffnen. Als sie mit ihm schimpfen wollte, hatte er ihren Nacken geküsst und ihre Wut bereits erstickt. Doch hielt sie ihn davon ab, sie weiter zu necken. Sie wollte nicht in der Kabine mit ihm schlafen. Das wäre ihr zu peinlich gewesen. Deshalb vertröstete sie ihn auf später und versprach eines der Kleider zu tragen.

Nachdem Kagome ihre Kleidung wieder trug und zusammen mit ihm aus der Umkleide kam, stand eine erstarrte Verkäuferin vor ihnen. Ohne mit der Wimper zu zucken, erzählte er ihr etwas von einem kaputten Reißverschluss. Die Schwarzhaarige spielte das Spiel mit und ihr klappte der Mund auf, als er alle Ausführungen haben wollten und zwar doppelt so viele, wie sie anprobiert hatte.

Anfangs dachte sie er würde scherzen, doch an der Kasse wurde sie eines Besseren belehrt. Die Verkäuferin hatte tatsächlich alle Outfits in doppelter Ausführung geholt und scannte diese nun nach und nach ein. Obwohl Kagome protestierte, zog er einfach seine Kreditkarte und zahlte. Weitere Proteste erstickte er einfach mit einem Kuss. Zu überrumpelt über diese Geste, erwiderte sie diesen und beobachtete das Schauspiel.

Alles wurde sorgfältig verpackt, ein Praktikant, so vermutete Kagome, half Sesshomaru dabei alles zum Wagen zu bringen. Sie sollte einfach auf ihn warten. Artig tat sie was er von ihr verlangte und überredete ihn sogar dazu zum Weihnachtsmarkt zu gehen. Dadurch hoffte sie etwas Weihnachtsstimmung bei ihm hervor zu locken. Sie besorgte Glühwein und war traurig, dass er noch nie welchen zuvor probiert hatte.

Da Sesshomaru sich unwohl fühlte, beschloss sie ihre Besorgung schneller zu erledigen. Schließlich wollte sie Zuckerstangen für die Kinder besorgen. Eine kleine Belohnung für sie alle, nachdem sie alles geschmückt hätten. Sie konnte sich schon die fröhlichen Gesichter vorstellen. Glücklich drückte sie ihre Errungenschaft an die Brust und verließ mit ihrem Freund den Markt.

Am Wagen stiegen sie ein und Sesshomaru brachte Kagome nach Hause. Dort verstauten sie einen Teil des Einkaufes und der andere würde bei ihm in seinem Schrank landen. Die junge Dame wollte noch zum Waisenhaus. Das missfiel ihrem Freund anfangs, doch sie besänftigte ihm und versprach nach dem Dekorieren sofort zu ihm zu kommen, um dort weiter zu machen, wo sie unterbrochen wurden.

Damit begnügte er sich und sie konnte ruhigen Gewissens zu den Kindern gehen. Schließlich wollte sie ihnen helfen das Haus zu verschönern. Nachdem er wegfuhr, zog sie sich schnell um und begab sich zum Waisenhaus. Natürlich nahm sie die Zuckerstangen mit. Es dauerte eine halbe Stunde bis sie an ihrem Ziel ankam. Eilig schlüpfte sie ins Haus, denn es war eiskalt und zog im Flur ihren Mantel aus.

Ihr Weg führte sie direkt zu dem Aufenthaltsraum der Kinder. Dort stand bereits eine riesige Tanne und einiges an Dekorationen. Innerlich hoffte sie nur, dass ihr bester Freund weniger für daheim besorgt hatte, denn sonst würde ihr Liebster durchdrehen. Sie machte sich bemerkbar und wurde direkt von Rin fast umgeworfen. Die Kleine war immer so stürmisch und genau das mochte sie sehr an ihr.

Sogleich halfen sie alle zusammen und schmückten den Baum zu ende. Inu Yasha machte sofort ein paar Fotos und lächelte, denn seine beste Freundin strahlte auf dem Bild. Dieses schickte er seinem Bruder und hoffte, er würde endlich merken, wie besonders Kagome war. Selbst für ihn. Die Schwarzhaarige freute sich über die Abzüge, die Inu Yasha ihr machen würde und verteilte die Zuckerstangen.

Sogar ihr bester Freund bekam eine. Oft genug benahm er sich auch wie ein Kind. Da sie zu viele gekauft hatte, steckte sie sich auch eine in den Mund. Diesen Moment hielt Inu Yasha ebenso fest und schickte es seinem Bruder. Auch wenn dieser kaum antwortete, so sah er die Bilder und das war das was er erreichen wollte.

Gerade in dem Moment kam Sayuri hinzu. Sie war noch einkaufen für das große Weihnachtsbacken. Die Erwachsenen wollten mit den Kindern Kekse machen und auch eine Weihnachtstorte. Das würde alle sicher gut ablenken und die Laune um einiges heben. Kagome sammelte alle Kinder ein und ging mit diesen vor in die Küche. Sie wollte dem Paar ein paar Minuten gönnen, denn sie hatten kaum Zweisamkeiten gehabt.

In der Küche verteilte die Schwarzhaarige die Aufgaben und machte sich schon an die Arbeit, als das Paar dazu kam. Die Kleineren kümmerten sich um den Plätzchenteig und die Älteren machten die Weihnachtstorte. Alle hatten viel Spaß dabei und die drei Freunden berichteten von den verschiedensten Traditionen zu Heilig Abend. Interessiert hörten die Kinder zu und Kagome träumte vor sich hin.

Zu gern würde sie mit Sesshomaru auch so weit sein, doch Kinder kamen bei seiner Planung nicht vor. Inu Yasha neckte sie so sehr, dass ihr glatt die Schüssel aus der Hand fiel und überall Mehl verteilt war. Das brachte alle zum Lachen und Sayuri schoss sehr witzige Fotos von den Freunden. Für diese Ablenkung war die Braunhaarige mehr als dankbar, denn sie vergaß alles andere mittlerweile, nur weil sie bei den Beiden war.

Nach ihrem kleinen Backmarathon brachte sie nach und nach die Kinder zu Bett. Kagome las der kleinen Rin noch etwas vor, während Inu Yasha seine Liebste überrumpelte und sie in der Küche neckte. Er wollte sie und machte sie zu der seinen, denn sie gehörte zu ihm und das sollte sie auch wieder spüren. Jedoch war der Zeitpunkt sehr unpassend. Sesshomaru wollte Kagome überraschen und hörte zwei Liebende in der Küche.

In seiner Eifersucht ging er davon aus, dass die Beiden nur sein Bruder und seine Freundin sein könnten. Das enttäuschte ihn, machte ihn traurig und wütend zugleich, weshalb er so schnell er konnte von diesem Ort verschwand. Wütend machte er sich auf den Weg nach Hause und ließ diese dort ein wenig aus. Schnell schrieb er ihr eine Nachricht, dass er länger arbeiten würde.

Denn er hätte es nicht ertragen, wenn sie direkt danach zu ihm kommen würde. Sein Handy hatte er gegen eine Wand geworfen und ging samt seiner Kleidung unter die Dusche. Er musste sich abkühlen und seine Gedanken neu ordnen. Sein Herz verkrampfte, wenn er nur daran dachte. Seine Kagome würde so etwas doch nicht machen, da war er sich sicher und doch glaube sein Verstand, dass es keine andere Möglichkeit geben konnte.
 

Nachdem die kleine Rin endlich eingeschlafen war, konnte Kagome endlich zu ihrem Liebsten. Schnell kramte sie ihr Handy heraus und wollte ihm Bescheid geben, doch da war bereits eine Nachricht von ihm. Der Inhalt gefiel ihr nicht. Sie seufzte und suchte nach Sayuri und Inu Yasha. Da sie beide aus der Küche hörte, wurde sie schlagartig rot und schrieb ihnen eine Nachricht.

Dabei fiel ihr ein, dass sie Sesshomaru überraschen könnte, deshalb machte sie sich auf den Weg zur Firma. Währenddessen besorgte sie was zu essen und auch Kaffee zum Mitnehmen. Schließlich kam sie im Büro an und war verwirrt, denn von Sesshomaru fehlte jegliche Spur. Daher nahm sie die Akten mit, die sie für die nächsten Tage brauchte. Sie wollte sich Ablenken und würde das mit diesen sicher schaffen.

Damit machte sie sich auf den Weg nach Hause. Das Essen ließ sie bei den Wachbeamten, denn dafür hatte sie nun keine Verwendung mehr. Sie antwortete noch ihrem Freund und hoffte sehr, er würde sich nicht überarbeiten und sie könnte die kommende Nacht mit ihm wieder verbringen. Zu Hause arbeitete sie noch die Akte durch, bevor sie ins Land der Träume abdriftete.

Missverständnisse häufen sich

Am nächsten Morgen erwachte Kagome total gerädert. In ihrem Inneren war sie immer noch aufgewühlt und vermisste ihren Freund sehr. Deshalb machte sie sich für den Tag fertig und begab sich zur Firma. Sie wollte so schnell es ging wieder bei ihm sein. So schnell sie konnte kam sie zu seinem Büro und wünschte einen Guten Morgen. Doch mitten im Satz hielt sie inne, denn er war nicht in seinen Räumen.

Verwirrt blinzelte sie und begab sich zum Meetingraum. In einigen Minuten hatten sie dort eine Versammlung. Die Akte dafür nahm sie noch mit und lief zum Konferenzraum. Nachdem sie eintrat, erblickte sie ihn und lächelte. Da war er endlich, las den Text und tippte ungeduldig mit seinen Fingern herum. Das liebte sie so sehr an ihm.

Sofort begrüßte sie ihn, doch keine Reaktion. Erneut grüßte sie und da kam sein typisches ‘Hn’ von ihm. Immerhin reagierte er auf sie und das machte sie glücklich. Jedoch verflog dieses, als sie seine Augen erblickte. Es war etwas Undefinierbares darin. Sie musste wissen, ob alles in Ordnung war und er bejahte die Frage mit seiner Neckerei.

Für den Moment war sie verwirrt gewesen, doch da kamen bereits die Mitarbeiter in den Raum. Ihr gefiel die Situation absolut nicht, denn Sesshomaru wirkte kühler ohne ersichtlichen Grund. Später würde sie diesen bei ihm erfragen. Egal was es sie kosten könnte, denn das wollte sie so nicht stehen lassen.

Bei dem Meeting betonte der Firmenchef, wie wichtig die Kooperation mit der Takemura Gesellschaft war. Dieses Projekt würde er größtenteils selbst leiten. Es sollte alles perfekt werden, denn dafür war er bekannt. Das Gespräch zog sich hin und Kagome zählte die Sekunden, bis sie endlich wieder alleine mit ihrem Freund sein konnte. Nach wie vor war ihre Partnerschaft nicht offiziell, deshalb konnte sie ihn nicht vor seinen Mitarbeitern bloßstellen.

Als sie endlich alleine waren, wollte sie ihrem Ärger Luft machen, doch brachte er sie aus dem Konzept, da er sie leicht lächelnd begrüßte. Ihre ehrliche Reaktion verwirrte ihn und brachte ihn dazu zu zweifeln. Wie konnte er nur denken, sie würde ihn betrügen mit seinem Bruder. Das klang wahrlich verrückt.

Zusammen gingen sie in sein Büro, um die nächsten Schritte durchzugehen. Schließlich stand noch die Firmenfeier auf dem Plan und bei dieser durfte nichts schief gehen. Da der Chef der kooperierenden Firma ebenfalls anwesend sein würde, mussten sie sich von der besten Seite zeigen. Kagome würde sich um alles Wichtige kümmern. Das Catering war geordert, ebenso auch alles vorbereitet. Es fehlte nur noch die Dekoration des Festsaales.

Plötzlich durchbrach ihr Handy ihre Unterhaltung. Inu Yasha war am anderen Ende des Hörers. Kagome neckte ihn, dass er aufhören sollte zu faulenzen. Das gefiel Sesshomaru und er schmunzelte sogar darüber. Nachdem sie aufgelegt hatte, bemerkte er das kleine Detail des Gespräches. “Was meinte Inu mit dem, ob wir beide kommen würden?”, fragte er daher nach.

Kagome erklärte ihm sofort, dass es wegen dem Schlittschuhlaufen war. Das hatte er wirklich vergessen, denn er dachte das wäre in einigen Tagen erst. Er rechtfertigte seine Abwesenheit damit, dass er einen Außentermin hatte. Jedoch wusste sie nichts davon und wurde traurig. Sie wollte ihm doch Rin vorstellen. Wenn eine es schaffen könnte, ihn von Kindern zu überzeugen, dann die Kleine. Er versprach nachzukommen und das besänftigte sie für den Augenblick.

Die nächste Besprechung erwartete beide bereits, weshalb sie diese so schnell es ging abwickelten. Kurz nach 14 Uhr war der Tagesablauf fertig gewesen. Zu mindestens für Kagome. Daher packte sie ihre Sachen und ging nochmal sicher, dass ihr Liebster sich beeilen würde. Sie wusste nichts von seinen Gedanken und seinen Zweifel. Ansonsten hätte sie ihm sicher den Kopf gewaschen.

Sesshomaru wollte herausfinden, ob er sich das alles nur einbildete oder ob daran etwas Wahres sein könnte. Deshalb beobachtete er die beiden, während sie mit den Kindern beim Schlittschuhlaufen waren. Er entdeckte sie auch alle zusammen. Für einen kurzen Augenblick kam er sich doof vor, doch da stießen Kagome und Inu Yasha zusammen. Dabei flüsterten sie miteinander und etwas an ihrem Blick, ließ ihn glauben, dass sie sich verabredet hatten.

Jedoch war die Wahrheit eine ganz andere. Inu Yasha hatte bemerkt, dass Kagome lieber mit Sesshomaru dort gewesen wäre und sie deshalb aufgezogen. Zudem wusste der jüngere Ashida, dass seine beste Freundin sich Kinder wünschte, daher bat er sie seinem Bruder Zeit zu geben. Denn dieser musste sich an all die Gefühlsangelegenheiten gewönnen und dazu gehörten auch Kinder.

Sie alle verbrachten einen schönen Tag und brachten am späten Abend die Kinder ins Waisenhaus. Inu Yasha versuchte seine Freundin aufzubauen, denn Sayuri war sehr niedergeschlagen gewesen. All die Probleme häuften sich und sie sah keinen richtigen Ausweg für ihre Lage. Nachdem alle Kinder im Bett waren, saßen die drei Freunde mal wieder in der Küche und tranken zusammen noch Tee. Wobei Kagome Kaffee hatte und Inu Yasha auf seinen verzichtete, da auch Sayuri keinen trinken durfte.

Die momentane Situation war mehr als schwierig und sie besprachen diese. Die Gelder neigten sich dem Ende und nun machte auch noch die Bank Probleme. Für zwei Kinder hätten sich Familien gefunden, doch was sollte mit den anderen passieren. Obwohl die junge Halbrussin die Kleinen erst seit einigen Monaten kannte, so mochte sie sehr und wollte ihnen nach Möglichkeit das Beste zu Hause bitten.

Doch mit diesen Einschränkungen war es leichter gesagt als getan. Leider ließ die Bank das Gebäude links liegen, denn es abreißen und neu bauen wäre günstiger, vor allem wenn man ein Hochhaus hochziehen würde. Dieser Grund war so niederträchtig, dass alle am liebsten schreien würden. Jedoch besannen sie sich und versuchten eine Lösung zu finden. Die Einzige, die ihnen einfiel war es Sesshomaru zu fragen, ob er das Geld ihnen leihen würde.

Da sie nun einen Schlachtplan hatten, machte sich Kagome auf den Weg nach Hause. Inu Yashas Angebot, sie Heim zu fahren schlug sie dankend aus. Schließlich hatte sie die Hoffnung, dass ihr Liebster zu ihr kommen würde. Deshalb hatte sie versucht ihn zu erreichen. Jedoch ging er nicht ran. Frustriert seufzte sie und als sie es erneut versuchen wollte, bekam sie eine Nachricht von ihm: ‘Bin noch unterwegs, Besorgungen für das Meeting erledigen.’

Da konnte sie leider nicht viel machen und fuhr traurig nach Hause. Dort ging sie noch einmal die Unterlagen durch und kuschelte sich in ihre Decke. Am liebsten wäre sie in Sesshomarus Armen gewesen. Einfach seine Nähe auskosten, doch leider musste sie erneut allein einschlafen.
 

Die Nacht war mehr als ein Horror für Sesshomaru. Er schlief sehr unruhig und träumte von Kagome. Sie war ganz normal und er war sich unsicher, ob er den beiden vielleicht doch unrecht tat. Er starrte sein Handy an und hätte am liebsten beide zur Rede gestellt, doch der Tag war ihm zu wichtig gewesen. Die Firmenfeier war alles was zählte. Alles andere könnte er auch danach klären.

Deshalb quälte er sich aus seinem Bett und machte sich für den Tag fertig. Ein kleines Trostpflaster erhielt er, denn Inu Yashas Bett war unangerührt. Damit betrogen sie ihn wenigstens nicht in seinem eigenen Haus. Den Gedanken verwarf er sofort wieder und konzentrierte sich auf den Tagesablauf. Bis zur Firmenfeier war noch einiges zu erledigen und dafür brauchte er seinen Kopf. Den Ablauf prägte er sich gut ein, denn nichts sollte später schief gehen.

In der Firma machte er sich sofort an die Arbeit. Doch ahnte er nicht, dass Kagome bereits sehr fleißig war. Sie war extra früher gekommen, um für ihn alles perfekt zu machen. Der Tag war ihm wichtig und damit auch für sie. Die Technik und Elektronik liefen ohne Probleme. Nur noch der Baum stand schmucklos da. Aber ohne Hilfe, würde das in einem Desaster enden.

Eigentlich wollte Inu Yasha ihr helfen, aber er war noch nicht da gewesen. Doch eine allzu bekannte Stimme erklang in ihren Ohren. Itoe kam mit einigen Freunden vorbei. Da Inu Yasha sich verspäten würde, bat er die jungen Männer seiner besten Freundin zu helfen. Zu gern taten sie dies, denn die Schwarzhaarige half auch ihnen, wenn sie diese brauchten. Sofort machten sie sich ans Werk.

Durch diese Hilfe wurde Kagome schneller fertig als gedacht. Kaum war alles geschmückt, kam auch Inu Yasha endlich an. Er entschuldigte sich und wollte noch einen Lichter- und Soundcheck machen, ehe er zum Dank mit den Jungs essen gehen würde. Während die jungen Männer sich darum kümmerten, wollte Kagome nach oben gehen, um Sesshomaru zu bitten, den Saal zu prüfen.

Mitten in ihrer Bewegung hielt sie inne, denn besagter stand bereits im Festsaal. Nervös beobachtete sie ihn. Sie war unsicher, ob er sich darüber freuen würde. Als sie seine goldenen Augen einfangen konnte, atmete sie durch. Darin konnte sie Freude erkennen, aber auch wieder dieses Eigenartige. Was ist nur los mit ihm?, fragte sie sich selbst.

Als sie entdeckte, dass seine Miene sich verfinsterte, nachdem er seinen Bruder erblickte, machte sie sich Sorgen. In letzter Zeit war ihr Verhältnis angespannt gewesen und unsicher schluckte sie erneut. Die Firma war für Sesshomaru immer sehr wichtig, besonders nach Togas Tod. Ob sie sich deshalb gestritten haben?, wunderte sie sich und fragte nach, ob alles zu seiner Zufriedenheit war.

Typisch für ihn kam nur ein ‘Hn’ gepaart mit einem Nicken. Wenigstens diese Sorge nahm er ihr. Er fragte auch, warum Inu Yasha da war. So erklärte sie ihm, dass er gerne dekorieren würde und deshalb auch hier helfen wollte. Sie dachte sich nicht viel dabei, denn es war eigentlich offensichtlich, warum sein Bruder da war. Auch für ihn war die Firma wichtig und er wollte seinem älteren Bruder helfen, wo er nur konnte.

Untypischerweise ging Sesshomaru zu seinem Bruder und dankte allen Anwesenden für ihre Mithilfe. Alle waren etwas verwundert, doch sie taten es gerne. Dabei neckt er Inu Yasha sogar und das erleichterte Kagome. Denn so war ihr Freund noch irgendwie normal. Sie gingen noch einmal alles durch, was fehlen könnte. Sie hatte alles korrekt umgesetzt, was er erwartet hatte und so konnte die Feier beginnen. Wobei der Firmenchef noch einige Telefonate führen musste.

Deshalb organisierte Kagome noch den letzten Feinschliff und machte sich auf den Weg nach Hause, um sich anzuziehen. Wie ihrem Liebsten versprochen, trug sie eines der neuen Kleider mit einem Hauch von nichts darunter. Inu Yasha hatte Sayuri und auch seine beste Freundin abgeholt. Er wollte, dass sie sicher zur Firma kommen würde, wenn schon sein Bruder verhindert war.

Das Paar trug sogar Partnerlook und das amüsierte die Schwarzhaarige sehr, denn beide machten Scherze wer zu wem gehörte. Diese Ablenkung hob sogar Kagomes Laune sehr an. Vor allem, weil Inu Yasha ihr Zuspruch zu kommen ließ, denn Sesshomaru liebte sie, auch wenn er das nicht so offen zeigen konnte wie andere.

Bei der Firma stiegen sie aus und fuhren rauf zu dem Festsaal. Inu Yasha brachte die Mäntel weg und Kagome betrat den Raum. Automatisch suchte sie nach ihrem Liebsten. Sie erblickte ihn bei Herrn Takemura, seinem neuen Geschäftspartner, und dessen Assistentin Frau Kaze. Diese betatschte den Firmenchef ungeniert und das machte Kagome traurig. Wieso darf sie das und ich als seine Freundin nicht?, fragte sie sich bitter und versuchte sich mit einem Drink abzulenken.

Jedoch wurde sie direkt aufgehalten. Inu Yasha achtete sehr darauf, dass seine beste Freundin nicht zu den falschen Mittel griff. Da Sayuri nochmal ins Auto gegangen war, holte er Kagome einen Wein. Das war das einzige, dass sie vertrug. In der Zwischenzeit aß sie ein wenig, obwohl sie keinen Hunger hatte.

Was sie nicht ahnen konnte, war, dass Sesshomaru sie, seit sie den Saal betreten hatte, nicht aus den Augen gelassen hatte. Er hatte sie beobachtet und schluckte unauffällig, denn er erkannte das Kleid und ihr Versprechen kam ihm in den Sinn. Deshalb wollte er auch zu ihr, doch in seinem Vorhaben hielt er inne, da sein Bruder sie an der Schulter antippte. In dem Moment drehte sie sich zu ihm um und sie küssten sich, direkt vor seinen Augen.

Seine Wut kochte in ihm, weshalb er sich entschuldigte und den Saal verließ, um sich runter zu fahren. Den Triumph den Beiden würde er nicht gönnen, dass er auch noch seine Beherrschung auf seiner Party verlieren würde. Jedoch bedachte der Firmenchef nicht, dass all das ein weiteres Missverständnis war. Denn Inu Yasha wollte nur Kagomes Wange küssen, da sie unter einem Mistelzweig stand. Verwirrt blinzelte sie ihren besten Freund an.

Doch dann sah sie sich panisch um nach ihrem Liebsten. Sie hoffte, dass er das nicht mitbekommen hatte, doch von ihm war keine Spur zu sehen. Aber auch Frau Kaze war nicht mehr zu sehen. Ist... er mit ihr weg?, dachte sie nach und war den Tränen nahe. Aus diesem Grund brachte Inu Yasha sie aus dem Saal und wollte wissen was passiert war.

Als Sayuri dazu kam, erklärte Kagome ihren Verdacht und da war es für die drei vorbei mit der Feierlaune. Der Herr der Runde brachte erst seine beste Freundin und dann seine Liebste nach Hause. Sayuri bat ihren Freund, Kagome bei zu stehen und Sesshomaru zur Rede zu stellen, denn das klang stark nach einem größeren Problem, welches die Schwarzhaarige alleine nicht bewältigen könnte.

Sofort fuhr der Weißhaarige zu Sesshomaru nach Hause. Er hatte bereits vermutet, dass Kagome dort auf den Älteren warten würde. Dem war auch so. Er ließ sie ins Haus und zusammen tranken sie etwas Tee und sprachen über die Situation. Schließlich konnte Inu Yasha sich nicht vorstellen, dass sein Bruder Kagome betrügen würde. Auch wenn er ein eiskalter Geschäftsmann war, so war er auch ein Ehrenmann. Da war der jüngere sich sicher.

Diese Aussage überraschte die Schwarzhaarige sehr, doch zog sie daraus auch Hoffnung. Schließlich kannte Inu Yasha seinen Bruder am besten. Daher nickte sie ihm zu und ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Ihr bester Freund blieb auf der Couch zurück und wartete auf sie.

Allerdings wurde er bereits wütend von Sesshomaru angegangen. Dieser hatte ihn beschuldigt mit seiner Freundin zu schlafen. Inu Yasha wehrte das sofort ab, jedoch hatte er einen Knutschfleck an seinem Hals, welchen sein Bruder entdeckte. Dies verhärtete seinen Verdacht umso mehr und nun griff er Inu Yahsa auch an. Ein paar Schläge kassierte dieser, doch wehren würde er sich sicher nicht. Er wollte seinem Bruder nicht wehtun.

Geschickt wich er aus und brachte das Sofa zwischen sich und ihm. Noch einmal appellierte er an Sesshomarus Vernunft, doch dieser ließ nicht mit sich reden. Seine Wut blendete ihn. Kagome ging dazwischen, denn sie verstand nicht was gerade abging. Als Sesshomaru sie auch noch mit seinem Verdacht konfrontierte, platzte ihr endgültig der Kragen. Sofort schrie sie ihn an, dass er mit seiner Eifersucht aufhören sollte, denn Inu Yasha hätte eine Freundin und sie selbst war mit ihm glücklich.

Doch es enttäuschte sie zutiefst, dass er ihr zutraute ihn zu betrügen, weshalb sie ihn zu dieser Frau schickte und er solle sie in Ruhe lassen. Sie war nun endgültig fertig mit ihm. Das alles hatte so keinen Sinn, weshalb sie Inu Yasha aufhalf und ihn zum Wagen brachte. Sofort fuhr sie zu sich nach Hause und wollte nichts wissen. Sesshomaru hatte kein Recht so etwas zu denken und dann auch noch seinen Bruder zusammen zu schlagen.

Bei sich zu Hause verarztete sie ihren besten Freund. Dieser war mehr als wehleidig und stöhnte immer wieder auf mit den Worten: ’Au, au, au.’ Darüber schüttelte sie nur den Kopf. Als er wieder aufstöhnte und nur fluchte: “Fuck, Kagome.” Diese Worte waren genau die, die Sesshomaru verstand. Denn er folgte den beiden, als er realisiert hatte, dass sie weg waren.

Bevor er jedoch wieder beide anschreien konnte, rauschte jemand an ihm vorbei. Diese stauchte Inu Yasha zusammen, ehe sie ihn leicht umsorgte. Diese Situation irritierte den Älteren sehr. Jedoch begriff er schnell, dass diese Unbekannte die Freundin von seinem Bruder war. Als sie auch noch meinte, sie wollte ihn anrufen, um das aufzuklären, räusperte sich und alle drei blickten zu ihm.

“DU!”, entkam es Sayuri und sie wollte ihn ebenso zusammenstauchen, doch Kagome ging dazwischen. Da sie noch einen verletzten vermeiden wollte, stellte sie sich zwischen ihrem Liebsten und ihrer Freundin. Inu Yasha rappelte sich auf und forderte seine ‘Yu’ dazu auf zu ihm zu kommen, damit sie sich beruhigen konnte. Schließlich folgte sie seiner Bitte, nachdem er ihren neuen Spitznamen nutzte.

Erst jetzt begriff Kagome, dass Sesshomaru wegen der Knutschflecke ausgeflippt war. Daher fragte sie nach und er seufzte. Hinter seiner Vermutung war schließlich mehr. Darüber berichtete er nun und Kagome wurde traurig. Sie verstand warum er dachte, sie würde mit Inu Yasha ihn betrügen, aber es tat weh, dass er ihr nicht vertraute.

Schließlich wollte Sesshomaru zurück nach Hause fahren. Kagome hielt ihn auf, denn sie wollte mit ihm darüber sprechen. Doch kein weiteres Wort verließ ihre Lippen, denn sie waren nicht alleine. Sayuri schlug vor, dass die Schwarzhaarige mit Sesshomaru gehen sollten, damit sie sich endlich aussprechen konnten.

Im Auto fragte er Kagome nach Sayuri ein wenig aus. Er wollte vor allem die unbekannten Worte verstehen. Sie antwortete ihm und als Sesshomaru lachte, musste sie lächeln. Denn sie liebte sein Lachen sehr. Das sagte sie ihm auch, was ihn ein wenig verwirrt. Zum Glück waren sie am Haus angekommen und er brachte sie in die Küche. Das Wohnzimmer wollte er erstmal vermeiden.

Als beide saßen, wollten sie auch beide beginnen zu sprechen. Jedoch hielt Sesshomaru sie ab und fing an. Schließlich hatte sie recht damit, dass seine Eifersucht all das zwischen ihnen kaputt machte. Kagome fragte ihn direkt, ob er etwas mit der Frau hatte. Er sah sie entgeistert an, denn für ihn gab es nur Kagome. Nie wollte er eine andere und würde es auch nicht wollen. Das erleichterte sie sehr und sie lächelte leicht.

“Ich vertraue dir, wenn du in Zukunft auch mir vertraust”, waren ihre Worte. Sie wollte Ehrlichkeit zwischen sich und ihm haben und das vermittelte sie ihm auch so. Nur so würde ihre Beziehung funktionieren.

“Du gibst... mir noch eine Chance?”, wollte er wissen und sie nickte. Sie stellte auch ihre Bedingungen klar, dass er das nächste Mal mit ihr reden sollte. So würden sie die Missverständnisse einfacher aus der Welt schaffen. Da er das ihr versprach, verschmolzen ihre Lippen miteinander. Zu lange war es her, dass sie sich so nahe waren.

Ein Zungenkampf entstand und Sesshomaru hob seine Liebste an, um sie in sein Zimmer zu bringen. Bei Kerzenschein zeigte er ihr, wie viel sie ihm bedeutete. Er neckte sie und brachte sie um den Verstand. Diese Nähe war nur noch schöner, nachdem sie über die Situation sprechen konnten. Sie liebte es, wenn er sie verwöhnt und doch spielte er auch mit ihrer Lust.

Zum Glück bekam sie am Ende genau das was sie wollte. Ihn bei sich und ihre beider Körper engumschlungen.

Bescherung mal anders

Am nächsten Morgen erwachte Sesshomaru vor seiner Liebsten auf. Aus diesem Grund beobachtete er sie einen Moment, stand auf und ging in die Küche. Er wollte ihr einen Karamellcappuccino machen und sich einen Kaffee. Mit beiden Bechern kehrte er zurück in sein Schlafzimmer und lächelte bei dem Anblick der schlafenden Schönheit. Die Becher stellte er auf dem Nachtkasten ab.

Der Duft erfüllte den Raum und ließ sie erwachen. Verschlafen nuschelte sie ein ‘Morgen’ und er schmunzelte. Sie war so niedlich, sobald sie wach wurde. Gleich legte er seine Lippen auf ihre. Der Drang war einfach zu groß und er wollte sie wieder spüren. Nach dem Kuss tranken sie ein wenig und er wollte wissen, was sie an dem Tag vor hatte.

Da sie beide erst um 14 Uhr bei der Firma sein mussten, hatte die Schwarzhaarige überlegt Weihnachtsgeschenke für die Kinder zu besorgen. Jedoch wollte sie ihn nicht damit belästigen, weshalb sie einfach meinte, dass sie das alleine machen würde. Er jedoch hatte sie mit seinem typischen ‘Hn’ unterbrochen und blickte sie an.

Verwundert stellte sie ihren Cappuccino weg. “Du willst wirklich mit?” Kaum merklich nickte er und sie fiel ihm direkt um den Hals. Dies erfreute sie sehr. Doch seine Bedingung war, dass sie ihn nicht nach seiner Meinung fragen würde. Sie wusste, dass er damit nur ausdrückte: ‘Du suchst aus, ich zahle.’

Sogleich beschlossen sie duschen zu gehen. Dort neckte Kagome ihn und bestraffte ihn mehr oder weniger für seine kargen Antworten. Künftig wollte sie mehr mit ihm reden können über alles. Nicht nur die Themen die ihm gefielen. Auch wenn einige Bereiche wohl noch schwer waren, um darüber zu sprechen, so wollte sie diese nach und nach erfahren. Nichts sollte zwischen den beiden stehen.

Nach der ausgiebigen Dusche zogen sich beide an. Sesshomaru wählte seinen schwarzen Anzug mit einem dunkelblauen Hemd und Kagome entschloss sich für eine Jeans. Als sie eine der Blusen greifen wollte, hielt er ihr bereits eine dunkelblaue hin. Große blaue Augen sahen ihn an und er lächelte. Im Spiegel erkannte sie, dass es der gleiche Farbton war wie seines und nun lächelte sie auch.

Kaum war sie angekleidet, verließen sie den Raum und Kagome nahm noch die leeren Becher mit. Während sie diese in die Spüle stellte, bemerkte sie, dass Inu Yasha nicht zu Hause war. Dies quittierte Sesshomaru nur mit seinem ‘Hn’ und sie verließen das Haus. Sofort steuerte er den Wagen zur Einkaufsmeile, damit seine Liebste ihre Besorgungen erledigen konnte.

Im 1. Obergeschoss blieb Kagome unschlüssig stehen. Sie war sich nicht sicher, was sie für die Kleinen besorgen sollte. Da ihr Freund nachfragte, erklärte sie ihm ihr Problem und er antwortete nur mit einem ‘Hn’. Dabei verdrehte sie die Augen, doch was als nächstes kam, sah sie nicht kommen. Bevor sie sich beschweren konnte, verschloss er ihre Lippen mit seinen und verwickelte sie in einen einfachen und doch leidenschaftlichen Kuss.

Als er sie wieder freigab, bemerkte er, dass sie drei Stunden Zeit hätten und sie solle alles kaufen, was sie für notwendig halten würde. Blinzelnd starrte sie an. “Ich wiederhole mich nicht, Kago!”, meinte er trocken und gab ihr seine golden Expresskarte. Überrumpelt stammelte sie noch von Geschenkpapier und Etiketten. Diese Dinge würde er besorgen und auf sie im Café warten.

Noch einmal küsste er sie innig und sah sie eindringlich an. “Achte nicht auf den Preis!”, kam es in seinem Befehlston von seinen Lippen und sie nickte schluckend. Dass er so großzügig war, hätte sie nicht erwartet. Sie wusste, dass seine kalte Art nur Fassade war und doch überraschte es sie immer wieder wie viel wärmer er sein kann. Hoffentlich braucht er seine kalte Maske bald nicht mehr zu tragen., war ihr Gedanke, während sie sich auf den Weg machte, um die Sachen zu besorgen.

Da Kagome nun abgelenkt war, konnte Sesshomaru sich um die anderen Dinge kümmern. Zum einen wollte er seinen Bruder anrufen und herausfinden, was dieser für den Abend geplant hatte. Ungewöhnlich lange dauerte es, bis er ranging. Jedoch war das wohl nicht geplant, denn er hörte, wie Sayuri seinen Bruder weckte. Erneut musste er feststellen, dass sie ihm ein wenig Angst machte.

Vorsichtig hatte dieser nachgefragt, ob es dem Älteren gut ging. Nur die typische Reaktion kam über seine Lippen. Das erleichterte den Jüngeren sogar. Er fragte auch nach, ob Kagome bei ihm wäre, er beantwortete mit einem “Jein”, denn es war ja so. Im Moment war sie nicht bei ihm, doch wusste er, wo sie war.

Sesshomaru sprach noch länger mit seinem Bruder. Vor allem wie der Plan für den Abend aussah. Dabei schilderte er ihm seine Änderung, denn er wollte die Feier in die Firma verlegen. Dort gab es mehr Platz für alle und es war nach wie vor geschmückt. Die Idee gefiel Inu Yasha, er neckte seinen Bruder auch, denn er wusste, dass dieser dies tat, um einiges wieder gut zu machen.

Da Inu Yasha auch noch seine Freunde vom Revier eingeladen hatte, sollten diese ebenso zur Firma kommen. So würde es eine größere Feier geben, als eigentlich geplant. Zusätzlich fragte Sesshomaru direkt nach, welche Probleme sein Bruder und vor allem das Waisenhaus hatten. Er hatte durchaus mitbekommen, dass sowohl Kagome als auch Inu Yasha abgespannt waren.

Eigentlich wollte der Jüngere das nicht am Telefon besprechen, doch es schien für seinen Bruder wichtig zu sein, weshalb er ihm alles erklärte. Hin und wieder meinte Sesshomaru ‘Hn' und verschob die Details auf einen späteren Zeitpunkt. Doch nun wusste er womit sich die Drei rumschlagen mussten. Kein Wunder, dass sie so viel unterwegs waren, um irgendwie das alles zu klären.

Nachdem Sesshomaru aufgelegt hatte, kümmerte er sich darum Kagomes Geschenk beim Juwelier abzuholen und natürlich das Geschenkpapier zu besorgen. Zwischendrin bekam er noch eine Nachricht von seinem Bruder, dass alles vorbereitet wurde und um 19 Uhr angeliefert würde. Itoe würde alles annehmen und sich darum kümmern. Somit konnte er Kagome punkt 20 Uhr in den Saal bringen.

Seit langer Zeit erinnerte er sich an Togas Worte: “Gute Laune ist bekanntlich ein Garant für Erfolg.” Wieso er gerade jetzt daran dachte, war ihm nicht bewusst, doch tief in seinem Inneren war klar, dass es stimmte. Deshalb machte er sich gut gelaunt daran die anderen Geschenke zu organisieren. Er wollte nun auch ihren Worten folgen, etwas Gutes zu tun. Geduldig wartete er dabei auf seine Liebste und trank einen Kaffee.

Mir einer Verspätung kam Kagome ins Café. Sie hatte sich extra beeilt. Total außer Atem wollte sie eine Entschuldigung aussprechen. Sesshomaru erhob sich, rückte ihr den Stuhl zurück und ließ seine Liebste sich setzen. “Tief durchatmen, dann reden”, wies er sie an und gab ihr seinen abgekühlten Kaffee, damit sie etwas trinken konnte.

Er liebte es, wenn sie dadurch verlegen wurde und eine leichte röte ihr Gesicht zierte. Danach erklärte sie sich und er schmunzelte. Sie hatte mal wieder die Zeit übersehen und das fand er amüsant. Genauso kannte er sie und deshalb machte es ihm nichts aus. Da sie alles gefunden hatte, war er zufrieden. Sie hoffte, dabei keinen vergessen zu haben.

So hatten das Paar noch Zeit etwas zu essen, bevor sie gemeinsam zur Arbeit fahren würden. Wie mit ihr besprochen, würde Kagome dort auch die Geschenke verpacken, die hin geliefert werden würden. Da Sesshomaru mal wieder Wortkarg antwortete, drohte sie damit ihn erneut zu bestrafen. Beinahe hätte er sich verschluckt und verschob es auf später. Die Vorstellung machte ihn gerade ganz wild auf sie, aber sie hatten noch einiges zu tun.

Nach dem Essen fuhren sie zur Firma. Dabei wollte er wissen was noch alles anstehen würde nach den Weihnachtstagen. Er teilte ihr mit, dass er überlegte, den Mitarbeitern bis zum neuen Jahr freizugeben. Da es nur ein Geschäftsessen in Osaka und das Jahresmeeting anstand, wäre es möglich allen frei zu geben, außer Kagome. Denn sie wollte er mitnehmen nach Osaka.

Von dieser Idee war sie begeistert und es machte ihr auch nichts aus zu arbeiten, denn mit ihm könnte sie rund um die Uhr dies tun. Dies wollten sie bei dem bevorstehenden Meeting auch verkünden. Er war froh, dass sie zu ihm stand und ihn dabei unterstützte. Das war für ihn das wichtigste.

Im Parkhaus bemerkte Kagome, dass sie immer noch im Partnerlook waren. Sie wollte dieses umziehen, doch er hielt sie ab. “Die Farbe steht dir”, meinte er und sie wurde etwas verlegen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Büro, um dort die Mäntel und Einkaufstaschen zurück zu lassen. Sogleich gingen sie in den Konferenzraum.

Alle Blicke ignorierte sie gekonnte, denn ein großer Teil der Belegschaft war bereits da. Nachdem alle anwesend waren, begann Sesshomaru mit seiner Ansprache. Er lobte die gute Arbeit und gab allen bis Anfang des Jahres frei. Am 2. Januar würden sie wieder arbeiten und das Jahresmeeting würde sich auf den ersten Donnerstag im Januar verschieben. Kagome hatte bei jedem den Terminplan upgedatet und beide blickten in fragende Gesichter.

“Herr Ashida wiederholt sich nicht, also erholt euch und im neuen Jahr starten wir wieder voll durch”, bemerkte sie und er nickte bestätigend. Sie überraschte ihn immer wieder und das gefiel ihm sehr. i]Perfekt... sie ist einfach perfekt., dachte er sich und entließ damit die Mitarbeiter. Auch wenn beide befürchteten, dass sie es noch nicht glaubten, so würde der Terminplan ihnen die Augen öffnen.

Während Sesshomaru Kagome zum Einpacken in den Festsaal schickte, holte festlichere Kleidung für sich und sie. Doch ohne einen feurigen Zungenkuss, ließ er sie nicht gehen. Diese unerwartete Nähe gefiel ihr immer mehr. Damit stand er immer mehr zu ihr und das machte sie glücklich. Deshalb machte sie sich auch gleich an die Arbeit, die Geschenke für die Kinder einzupacken.

Kurz vor 19 Uhr kam er zurück in die Firma und begab sich direkt zum Festsaal. Bereits empfing ihn die Weihnachtsmusik und innerlich rollte er mit den Augen. Die Maße der Geschenke schlug ihm entgegen, als er den Saal betrat. Sie war unverbesserlich, doch genau das machte sie zu etwas Besonderem. Sofort lockte er sie vom Saal weg und zog sich in Ruhe mit ihr um.

Nachdem sie auch leichtes Make up aufgelegt hatte, half er ihr in den Mantel und zog seinen zum Schein an. Danach beschlossen sie die Geschenke in den Wagen zu bringen. Aus diesem Grund gingen sie zum Festsaal und die Musik spielte immer noch. Darüber gluckste Kagome leise und er schmunzelte. An der Tür ließ er ihr den Vortritt und folgte nur wenig später.

Kagome hielt inne, als sie all die Personen im Raum sah. ”Überraschung”, kam es von ihnen und ihr kleiner Wirbelwind umarmte sie stürmisch. Rin erklärte ihr auch, dass sie alle gemeinsam in dem großen Festsaal feiern würden. Ungläubig sah sie zu Sesshomaru, dieser nickte leicht. “Du Schuft”, meinte sie spielerisch schmollend und er brachte nur ein “Hn” heraus.

Rin sah mit großen Augen zu dem großen Mann und dann zu Kagome, als sie begriff, dass das der Freund von ihr war. So lernten sich Rin und Sesshomaru auch endlich kennen. Danach begrüßte Kagome alle anderen und lächelte Inu Yasha an, der mit Sayuri mal wieder Partnerlook trug. Die Freunde witzelten ein wenig herum, so wie sie es immer taten und das entspannte die Situation sehr.

Selbst Sesshomaru machte mit und das freute nicht nur seinen Bruder, sondern auch seine Liebste. Da sie verlegen dabei wurde, lenkte sie etwas ab und begann mit Sayuri die Geschenke mit den Kindern aus zu packen. Das nutzte Sesshomaru aus, um Itoe und den anderen Jungs Umschläge zu überreichen. Schließlich waren sie immer eine große Stütze für beide Brüder und besonders für Inu Yasha.

Einen Moment hatten die Brüder auch für sich. Sesshomaru musste neidlos zugeben, dass die neue Frau an der Seite seines Bruders ihm gefiel. Sie passte perfekt zu ihm und vor allem hatte sie keine Probleme damit ihm auch mal den Kopf zu waschen. Sein Blick glitt zu beiden Frauen. Sie verstanden sich ebenfalls. Sayuri war wirklich anders. Erfreute sich für seine jüngeren Bruder.

Natürlich hatte Inu Yasha den Moment genutzt und seinen Bruder gewarnt, es sich mit Kagome nicht zu verscherzen, denn sie war etwas Besonderes und passte perfekt zu ihm. Es stimmte. Sie war das wertvollste in seinem Leben. Niemals würde er sie je einem anderen überlassen. Alles würde er für sie tun, was er tun könnte.

So wurde ausgelassen und ausgiebig gefeiert. Zu mindestens bis Inu Yasha die Idee hatte ein schönes Foto zu machen, um die Webseite upzudaten. Sesshomaru gefiel der Einfall zunächst nicht, doch dann kam ihm eine Idee. Zunächst sollten nur die beiden Brüder auf dem Foto sein, doch der Firmenchef entschloss sich dagegen.

Zuerst bat er Kagome zu sich, danach Sayuri an Inu Yashas Seite und schließlich auch die Kinder. Immer wieder fragten sie bei dem älteren, ob er sich sicher war. Jedes Mal bejaht er und freute sich über das strahlende Gesicht seiner Liebsten. Für alle anwesenden war es komisch Sesshomaru so zu erleben, auch wenn sie bereits schon dachten, dass er mit Kagome zusammen war.

Einige Fotos wurden gemacht, ehe Inu Yasha nun auch Bilder von seinen Freunden mit Familie machte. Sie sollten ebenso schöne Erinnerungen bekommen. Danach saßen sie alle gemütlich beieinander, ehe auch nach und nach die Jungs vom Revier nach Hause fuhren. Für die Kinder hatte Inu Yasha über einen Beamer einen Film angemacht, damit sie beschäftigt waren.

Sayuri wollte auch langsam los, denn die Kinder wurden immer müder. Kagome bot ihr direkt an, dass sie in Firma schlafen konnten. Schließlich hatten sie Futons im Ruheraum und um diese Uhrzeit die Kinder zu wecken wäre nicht korrekt gewesen. Sesshomaru stimmte seiner Freundin zu. Vorausgesetzt die Firma würde noch stehen.

Dabei fiel es Inu Yasha ein, dass er seiner Freundin noch kein Geschenk gab. Das holte er nach und beschenkte Sayuri mit einer Halskette. Wobei es zwei waren. Mit dem Ying und Yang als Zeichen und einem Drachen kunstvoll eingearbeitet. Auf der Rückseite war das Datum eingraviert, als sie sich das erste Mal kennen gelernt hatten. Sie war sehr gerührt von seinem Geschenk und schmiegte sich enger an ihn heran.

Nun konnte auch Kagome ihrem Liebsten ihr Geschenk geben. Sie hatte für ihn eine Dogmarke machen lassen mit ihrer Silhouette als Gravur. Ebenso mit ihrem Jahrestag. Unschlüssig beobachtete sie ihn und war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel. Er küsste sie sofort und sie genoss diese Nähe sehr zu ihm. “Danke”, hauchte er dicht an ihren Lippen. Inu Yasha neckte seinen Bruder direkt, denn er war nun somit an Kagome gebunden.

Dieser Umstand machte dem Älteren absolut nichts aus. Kagome war die einzige, die er wollte und wollen würde. Niemand sonst sollte an seiner sein, nur sie allein. So gab er ihr noch ein Geschenk. Bestehend aus einem silbernen Schmuckset. Ohrringe, Armband und Halskette. Darin waren Saphire in Herzform eingefasst worden. Es war wunderschön gewesen und Sesshomaru zog ihr die Halskette an.

Dabei streifte sein Atem ihren Hals und er knabberte an ihrem Ohr. Sie wurde schlagartig rot und keuchte leise. Inu Yasha grinste breit. “Ihr solltet Heim fahren”, meinte er. “Euer Geschenk habe ich im Wohnzimmer gelassen...” Fragende Blicke bekam er und er lachte leise. “Wohl eher meine Entschädigung für all die Missverständnisse”, erklärte er schließlich und Kagome wurde sofort verlegen.

Ihr war es peinlich, dass ihr bester Freund mitbekommen hatte, dass sie scharf wurde. Sesshomaru jedoch nickte einfach. Ausnahmsweise hatte sein Bruder recht. Er ging noch einmal sicher, dass sie zurechtkamen, ehe beide sich erhoben. Sayuri nickte und versprach aufzupassen. Sesshomaru half Kagome in den Mantel und er zog seinen eigenen an. Doch da zog er eine Schatulle hervor.

“Das ist für euch beide”, meinte er und gab es seinem Bruder. Überrascht sah das Paar erst sich und dann Kagome an, die aber nur mit den Schultern zuckte. Sie wusste nicht was ihr Liebster für die beiden besorgt hatte.

“Ein Schlüssel?”, fragte Sayuri.

Neugierig kam die Schwarzhaarige an das Paar heran und blickte über die Schulter ihres Freundes. Ihre Augen weiteten sich und sie rief aus: “DER Schlüssel?” Automatisch nickte Inu Yasha und Sesshomaru lächelte. Nun wusste er auch, dass sein Bruder alles andere in die Wege leiten würde. Der Ältere schnappte sich die Hand von seiner Liebsten und zog sie mit sich mit.

Er wollte mit ihr nach Hause fahren und endlich etwas Zweisamkeit haben. Er vermisste diese bereits. Seinen kleineren Bruder konnte er ruhigen Gewissens bei seiner Freundin lassen. Im Auto schniefte Kagome, denn sie war sehr gerührt von der Geste ihres Liebsten. Damit hatte er das Haus ihrer Eltern seinem Bruder überlassen und das Waisenhaus war gerettet.

“Nicht weinen”, brummte er, doch sie konnte nicht anders. Er hatte ihnen allen das beste Geschenk gegeben, was sie sich nur vorstellen konnten. Sie dankte ihm und er antwortete typisch für nur mit einem ‘Hn’. Das brachte sie zum Lachen. Sie liebte ihn genau dafür. Unbewusst nahm sie ihren Anhänger der neuen Kette in die Hand und träumte vor sich hin.

Am Haus angekommen, schlüpften beide schnell hinein, denn es war kalt. Dort zogen sie die Mäntel aus und Kagome ging neugierig ins Wohnzimmer. Sie war gespannt auf das Geschenk von Inu Yasha. Die Schachtel mit einer Schleife entdeckte sie schnell. Dabei war auch ein Zettel. Als sie diesen durchlas, lief sie knallrot an. “Was hat Inu denn da gelassen?”, hörte sie die Stimme ihres Liebsten.

“Äh... ein Weihnachtskostüm”, versuchte sie sich zu retten. Sesshomaru hob eine Augenbraue hoch. “Er meinte ich soll es anziehen und dich überraschen.”

“Hn?”

“Ich ziehe es schnell an”, meinte sie und lief hoch. Es dauerte länger als geplant, doch seine Reaktion auf das Outfit war es wert gewesen. Auch wenn sie anfangs nervös war, so nahm er ihr die Sorgen und Ängste mit einem einzigen Kuss. Ausnahmsweise hatte sein Bruder einen sehr guten Einfall gehabt, denn dieses Kostüm war perfekt.

Beide überließen sich ihrer Lust und genossen diese intime Zeit miteinander sehr. Er nahm sie an Ort und Stelle. Vor allem nach all dem Chaos der letzten Tage, tat es mehr als gut, sich bei dem anderen fallen lassen zu können. Nachdem sie beide über die Schwelle traten, drückte er sie dichter an sich und kostete ihre Nähe aus.

Nach einiger Zeit lösten sie sich, er hob sie auf seine Arme und brachte sie ins Schlafzimmer. Dort läutete er eine zweite Runde ein. Schließlich schliefen sie Arm in Arm ein.

Weihnachtsmorgen

Am nächsten Morgen schlief Kagome noch in seinem Bett. Er beobachtete sie dabei und lächelte. Sanft strich er ihr einige Strähnen aus dem Gesicht und konnte nicht widerstehen sie liebevoll zu küssen. Trotz seines törichten Verhaltens, hatte sie ihm verziehen. Das konnte nur seine Kagome. Durch diese zarte Berührung kuschelte sie sich dichter an ihn.

Der Weißhaarige schmunzelte und legte einen Arm um sie. Damit zog er sich dichter an sich. Einige Minuten vergingen und er wollte aufstehen, um Frühstück zu holen, aber Kagome hielt ihn fest. “Bleib noch ein wenig”, murmelte sie an seiner Brust.

“Ich bin gleich wieder da”, flüsterte er und beugte sich, um ihre Stirn zu küssen. Brummend gab Kagome ihn frei und er schmunzelte.

“Ich dachte wir bleiben heute im Bett”, schnurrte sie und Sesshomaru wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Ein Lachen ertönte im Raum und sie grinste ihn an. “Das waren Ihre Worte, Mr. Ashida”, gluckste sie und er schüttelte den Kopf. Diese Frau machte ihn wirklich verrückt.

Sie kannte ihn schon so lange und wusste wie sie ihn aus der Reserve locken konnte. “Ihr werdet heute viel Kraft brauchen, Mrs. Higurashi. Schließlich werde ich Sie heute sehr fordern”, konterte er. Mit geweiteten Augen sah sie zu ihm und schluckte.

“Du...”, begann sie, unterbrach sich wieder selbst und lächelte. “Ich weiß, du wiederholst dich nicht”, lachte sie und stieg aus dem Bett.

Elegant ging sie an ihm vorbei, schnappte sich sein Hemd, zog es über und warf ihm eine Hose zu. “Dann sollten wir ausgiebig frühstücken und uns für den Tag abmelden”, zwinkerte sie und verließ den Raum. Sesshomaru zog seine Hose an und folgte ihr in die Küche.

Summend machte sie sich ans Werk. “Rührei?”, fragte sie wohlwissend, dass er es am liebsten aß.

“Gern”, entgegnete er. Dabei machte er ihr einen Karamellcappuccino und für sich einen einfachen Kaffee. Gleich deckte er auch den Tisch. Kaum waren die Eier fertig, zog Sesshomaru Kagome zu sich auf den Schoß und küsste zart ihre Wange. “Danke”, flüsterte er und sie lächelte und nahm ihren Becher.

Es war faszinierend, wie er sie immer in seinen Bann zog. Sie blieb auf ihm sitzen und nippte am Becher. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie nahm sich etwas vom Rührei. Sesshomaru aß mit einer Hand, während die andere an Kagomes Taille verweilte. Er liebte es mit ihr zusammen zu essen.

Viel zu selten kam es in letzter Zeit vor, dass er dies genießen hätte können. Leicht musste er sogar lachen, als er sich bewusst wurde, dass sie beide hier in einer Position saßen, die er oft bei seinem Vater in der Früh bemerkte. Fragend blickte Kagome zu ihm. “Was ist los?” Ihre Stimme war so warm und liebevoll.

Seinen Bissen schluckte er runter und blickte zu ihr. “Ich habe mich nur erinnert”, begann er und schloss kurz seine goldenen Iriden. “Papa hat oft mit Mama so gefrühstückt, als Inu und ich noch klein waren. Sie dachten wir würden noch schlafen, aber ich habe sie oft beobachtet und fand den Anblick sehr friedvoll.”

Seine Augen öffneten sich und Kagome lächelte ihn an. “Das glaub ich gern. Ich weiß noch, dass mein Papa meine Mama immer zu sich auf den Sessel zog und mit ihr dort kuschelte, während wir Kinder einen Film gesehen haben.” Auch daran erinnerte sich der Weißhaarige. Schließlich war er ab und zu bei Kagome gewesen, wenn seine Eltern mal Zeit für sich gebraucht hatten.

Noch einen Schluck nahm Kagome zu sich, ehe sie den Becher abstellte und sich an ihren Liebsten schmiegte. “Für dich war Izayoi immer deine Mama, oder?”, fragte sie und überrascht weiteten sich seine Augen.

Nach einiger Zeit nickte er. “Sie war für mich wie eine richtige Mutter. Ich weiß, dass Inu das damals nie gesehen hat, aber ich mochte sie sehr. Ihr Tod hat nicht nur Vater und Inu schwer getroffen.”

“Ich weiß”, flüsterte Kagome und küsste sanft seine Wange. Er hatte nie offen darüber gesprochen, doch sie erkannte all das schon damals.

“Wie?”

“Ich hatte dich damals oft beobachtet und die Liebe die du ihr entgegen brachtest, sprach weit aus mehr als ein Wort es je vermochte”, lächelte sie und blickte in seine Seelenspiegel. Er weitete seine Augen und lächelte Kagome liebevoll an. Seine Hand wanderte an ihre Wange und sie schmiegte sich an diese.

“Du hast mich schon damals immer durchschaut.” Er schluckte und legte seine Stirn an ihre.

“Ich kenne dich lang genug, um hinter deine Maske oder besser gesagt hinter deine tausenden Mauern hindurch zu blicken. Deshalb weiß ich auch, dass du dein Verhalten zu tiefst bereust”, flüsterte sie. Ihre blauen Augen waren so voller Liebe und so erwärmend wie der klare Himmel im Sonnenschein.

Verträumt verharrten sie in ihrer Position und genossen die Zweisamkeit. Kagome wusste wie ungern Sesshomaru über Vergangenes sprach und vor allem über Gefühle, deshalb freute sie sich umso mehr, dass er diesen Moment mit ihr teilte. Bevor jedoch sie etwas sagen konnte, verschloss er ihre Lippen mit seinen. Sein Kuss war verlangend und fordernd.

Zu gern gab sie ihm dieses Mal nach. Sie öffnete von sich aus ihren Mund und ließ seine Zunge hinein. Ein leidenschaftlicher Tanz der Zungen entstand. Schwer atmend lösten sie sich und schnappten nach Luft. “Schlafzimmer”, keuchte Kagome und er grinste sie leicht an. Wenn es nach ihm ginge, würde er sie auch hier in der Küche verwöhnen.

Doch diesmal wollte er ihrem Wunsch folgen. Schließlich versprach er ihr den Tag im Bett zu verbringen. Nach nur kürzester Zeit waren beide wieder oben und natürlich neckten beide sich gegenseitig. Sie nutzen es wahrlich aus, dass sie frei hatten und Inu Yasha nicht zu Hause schlief. Auch wenn dieser ihnen eine Nachricht geschrieben hatte, so hatten sie es erst später mitbekommen.

Da beide Handys auf lautlos waren, sahen sie erst nach ihrem kleinen Bettmarathon nach, dass sie eine Mitteilung bekommen hatten. Natürlich konnte und wollte sich Sesshomaru den Luxus nicht nehmen lassen, um seine liebste Kagome von oben bis unten zu verwöhnen. Nicht nur auf sexueller Ebene, sondern auch durch Zärtlichkeiten und Kuscheleinheiten.

Beide mussten viel nachholen, denn der Stress hatte sie zu sehr in ihrer Gewalt. “Ich kann nicht mehr”, keuchte Kagome schwer und ließ sich ins Bett fallen. Ein Grinsen erschien auf Sesshomarus Lippen, als er sie beobachtete und sich über sie beugte, um sie liebevoll zu küssen.

“Na gut”, hauchte er leise und küsste ihren Hals. “Später machen wir weiter, doch nun sollten wir was zu essen besorgen”, meinte er lachend, da Kagomes Magen wie auf Kommando knurrte. Peinlich berührt blickte sie zu ihm auf und nickte zaghaft.

“Gib mir paar Minuten”, säuselte sie und schloss kurz die Augen. Ein Lachen erklang im Raum und überrascht riss Kagome die Augen wieder auf. “Ach so einfach ist das, dich zum Lachen zu bringen?”, neckte sie ihn.

“Pass auf, sonst fall ich wieder über dich her.” Seine Stimme triefte nur so von Verlangen und Kagome seufzte wohlig auf.

“Versuch es doch!” Mit diesem Satz war sie aus dem Bett gesprungen, schnappte sich das Hemd und zog es in einer fließenden Bewegung an. Sesshomaru knurrte spielerisch und folgte ihr, nachdem er seine Hose wieder an hatte. Diese Frau brachte sein Kinderherz zum Vorschein.

Sie spielten und neckten sich gegenseitig, während Kagome sich versuchte zu verstecken oder wegzulaufen, doch er hatte sie immer wieder eingeholt und seine Lippen streiften oftmals ihren Hals oder ihre Lippen. Erst als Kagomes Magen erneut sich bemerkbar machte, beendeten sie ihr Spiel und warfen einen Blick in den Kühlschrank.

“Bestellen oder kochen?”, fragte Sesshomaru direkt und Kagome lächelte.

“Lass uns was kochen. Morgen müssen wir einkaufen, aber das können wir auf dem Rückweg von Mama machen.” Er dachte kurz nach und nickte.

“Na gut, schauen wir mal, was wir hier raus zaubern können.” Kaum gesagt, schon reichte Sesshomaru alles Brauchbare an Kagome weiter und diese stellte es auf der Arbeitsplatte ab.

Danach dirigierte sie noch welche Gewürze sie brauchen würde und den Reis wollte sie von dem oberen Schrank holen, doch sie war eindeutig zu klein. Deshalb streckte sie sich um ranzukommen. Diese Aktion gefiel dem Herrn des Hauses sehr, da er dadurch einen prächtigen Anblick hatte: Ihr entblößter Hintern.

Kurz knurrte er und trat hinter sie, um an ihr vorbei zu greifen. Er holte die Dose mit Reis herunter und verwirrt blickte Kagome hinter sich zu ihm. “Man sieht alles”, grinste er. Erschrocken verlor sie das Gleichgewicht und wäre zur Seite gefallen, doch Sesshomaru umgriff ihre Taille und zog sie an sich.

“Es ist keiner da... außer uns beiden”, raunte er dicht an ihrem Ohr und schlagartig machte sie der Tomate in Sahen Farbe eine Konkurrenz. Ein Lachen konnte er sich nicht mehr verkneifen und Kagome schmollte nun.

Er will mich echt verarschen., dachte sie wütend. Doch bevor sie ihn anschnauzen konnte, küsste er ihre Lippen und saugte sanft an der Unterlippe. “Du bist noch süßer, wenn du schmollst”, entschuldigte er sich sofort und ihre Wut verpuffte im Nichts.

“Ich verzeihe dir, ausnahmsweise, weil du auch süßer bist, wenn du lachst”, konterte sie keck und verblüfft ließ er sie los. Das nutzte sie aus und schlüpfte unter ihm hindurch und begann summend den Reiskocher vorzubereiten.

“Reis waschen und in den Kocher geben”, kam es lächelnd von ihr und er wäre fast vom Glauben abgefallen.

“Kago!”, brummte er. “Ich weiß wie man kocht.” Er rollte mit den Augen und sie kicherte leise.

Zusammen bereiteten sie eine Mahlzeit für sich zu. Zum Glück hatte Kagome sich in den letzten Jahren von ihrer Mutter zeigen lassen, wie man kochte und worauf sie achten musste. Wäre sonst echt peinlich geworden. Sesshomaru beobachtete sie genauestens.

“Seit wann kannst du denn kochen?”, fragte er erstaunt und erntete einen bösen Blick ihrerseits.

“Tja, da du mich in den letzten Jahren nicht sehen wolltest, brauchte ich eine Beschäftigung”, meinte sie schulterzuckend und er erstarrte. Sie wusste zu gut wie sie das Gespräch auf Themen lenken konnte, die sie interessierten.

Nach einiger Zeit seufzte er, wusch den Reis und stellte den Kocher an. “Es war nicht so, dass ich dich nicht sehen wollte”, begann er und blickte seitlich zu ihr. Sie lächelte und nickte.

“Dann erklär es mir”, erklang ihre ruhige Stimme. “Dir ist bestimmt klar, dass wir darüber reden sollten, was damals schief lief, um nicht den gleichen Fehler noch einmal zu begehen?”, fragte sie ein wenig traurig.

“Ich weiß”, hauchte er und küsste sanft ihre Wange. “Gib mir Zeit und ich werde dir alles so gut ich kann aus meiner Sicht schildern, versprochen.” Kagome blickte leicht zu ihm und nickte.

“Einverstanden, aber nur wenn du mir endlich erklärst, warum du dich so komisch benimmst? Ich meine diese ganze Eifersucht kommt nicht von irgendwoher.” Blau traf auf Gold. Sesshomaru schluckt und schloss kurz die Augen.

Während Kagome weiter das Fleisch im Wok vor garen ließ, schnitt sie das Gemüse zurecht. Geduldig wartete sie auf seine Worte. Sie wollte ihm diese Zeit geben. “Wenn du wüsstest wie die Männer dich anstarren, würdest du nicht fragen”, meinte er ruhig und sie blickte sofort zu ihm.

“Was?!”, rief sie aus.

“Nicht alle, aber sehr viele würden dich am liebsten mit ihren Augen ausziehen oder gar vernaschen”, seufzte er und biss sich kurz auf die Unterlippe.

“Oh... aber... Sess... Ich will doch nur dich. Sollen sie sich doch ausmalen was sie wollen. Schließlich darfst nur du mich so sehen.” Um ihre Worte zu untermalern zeigte sie an sich herab und drehte sich um die eigene Achse.

Das Hemd war nicht komplett geschlossen und er erhaschte einen Blick auf ihre Brust. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. “Da hast du wohl Recht.” Kagome lächelte ihn an und widmete sich wieder dem Gemüse.

“Und nur mal so zur Info. Die Frauen gaffen dich auch an, als würden sie jeden Moment über dich herfallen. Einige betatschen dich sogar... einfach so”, plapperte sie drauf los und ihre Hand verkrampfte sich ein wenig um das Messer. “Das macht mich auch rasend vor Wut”, gestand sie und seine Augen weiteten sich.

Kago war auch eifersüchtig?, schoss es ihm durch den Kopf und er schmunzelte. Er war wahrlich ein Idiot in letzter Zeit. Hörbar seufzte er und stellte sich hinter sie. Langsam legte er seine Hand um ihre, in der sich das Messer befand. “Und du hast mir nie etwas unterstellt, weil du mir vertraust?”, hauchte er an ihrem Ohr.

Sie zuckte leicht zusammen. Die Röte stieg ihr wieder ins Gesicht, da sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte und seine warme Brust drückte sich an ihren Rücken. Sie nickte auf seine Frage und er küsste sanft ihren Hals. “Ich arbeite daran, versprochen.”

Wieder nickte sie und schluckte. Bis ihr das kleine Detail einfiel, warum er mit ihr neue Klamotten einkaufen war. “Warte... wolltest du mich neu einkleiden, weil meine Kleiderwahl zu sexy war?” Ungläubig sah sie über die Schulter zu ihm rauf und er biss sich auf die Unterlippe.

“Schuldig”, gestand er und küsste sanft ihre Schläfe. “Aber für mich siehst du in allem so verführerisch gut aus”, seufzte er und Kagome wurde wieder knallrot bei dem Kompliment.

“Oh, Sess...”, hauchte sie und drückte sich leicht gegen ihn. “Lass uns essen... danach zeig ich dir, wem du gehört und wem ich gehöre”, schnurrte sie und brachte ihn kurz aus der Fassung.

“Also doch eine Raubkatze”, grinste er breit und Kagome kicherte. Im gleichen Moment landete das Gemüse im Wok und Sesshomaru fand seine Kagome echt sexy, wie sie mit den Kochutensilien hantierte. Sogleich sah er nach dem Reis und füllte diesen bereits auf, da er fertig war.

Kagome tat das gleiche mit ihrem Gemisch und stellte alles auf den Tisch. Danach räumte sie noch die Teller und Becher vom Frühstück weg. “Wir waren echt faul vorhin”, grinste sie ihn an und er zuckte nur mit den Schultern.

“Wir haben dafür aber guten Sport betrieben, also faul würde ich das nicht nennen”, meinte er noch und sie lachte.

“Stimmt auch wieder.”

Nachdem der Tisch wieder gut aussah und der Geruch des Essens im Raum lag, knurrten diesmal bei beiden die Mägen. “Essen”, meinte Sesshomaru kühl und Kagome nickte. Sogleich machten sie sich daran ihr Mahl zu verspeisen.

“Das ist echt gut”, bemerkte er und sie lächelte.

“Dann hat sich das Üben gelohnt!” Sesshomaru nickte und musste unweigerlich auch lächeln. Kagome freute sich wie damals, als er ihr zum Geburtstag ein Überraschungspaket mit ihrer Lieblingsband zusammen gestellt hatte.

Während er in seinen Erinnerungen versank, lief Kagome in den Flur, um ihr Handy aus der Tasche zu holen. Sesshomaru bekam nur am Rande mit, dass sie nicht mehr in der Küche war. Verwirrt erblickte er sie im Türrahmen. Sie grinste über beide Ohren. “Was ist?”, fragte er und sie kam zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß.

“Inu-kun hat eine Nachricht geschickt”, lachte sie und zeigte ihm die Worte seines Bruders: ‘Hey ihr Turteltauben, hoffe euch hat mein Präsent gefallen und ihr verwöhnt euch heute ordentlich weiter 😀. Ich werde die nächsten Tage bei Yu bleiben und ihr beim Packen helfen. Wir sehen uns denke ich erst nach eurem Osaka Aufenthalt, also genießt die Zeit und bis spätestens Silvester. Denkt an die Gala für die Legionäre des Militärs 😉. Bis dann, euer Inu. P.S. bitte lasst das Haus heil 😀, denn zu den Feiertagen wird es schwer ein neues zu besorgen.’

Während Kagome loslachen musste, schüttelte Sesshomaru fassungslos seinen Kopf. “Denkt er ernsthaft wir würden das Haus demolieren?”, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und sie lachte nur noch mehr.

“Er... denkt”, versuchte sie raus zu bringen, doch kam sie nicht weit. Ihr Lachen war ansteckend und er grinste.

“Er denkt wohl wir wären er”, beendete er ihren Satz und sie nickte lachend. “Darf ich ihm antworten?”, fragte Sesshomaru diabolisch und blinzelnd sah Kagome zu ihm.

Noch bevor sie antworten konnte, nahm er ihr Handy. Mit der rechten Hand tippte er los und mit der Linken umschlang er sie und drückte sie dichter an sich. Neugierig blickte sie in ihr Handy.

“Sess!”, fluchte sie los und ehe sie seine Nachricht löschen konnte, schickte er sie schon weg.

“Was denn?”, kam es schulterzuckend von ihm und er grinste.

“Inu-kun muss das doch nicht wissen!” Kagome war rot geworden und das amüsierte ihren Liebsten sehr.

“Als ob er nicht wüsste, was wir hier treiben, wenn er nicht da ist”, lachte er und Kagome wollte die Nachricht löschen, doch da vibrierte das Handy. Erschrocken blickte sie darauf und sah nur ein grinsenden Smiley mit den Worten: ‘Lasst euch nicht stören.’

“Siehst du, er weiß es doch schon längst”, grinste der Weißhaarige breit und Kagome seufzte leicht.

“Kami, wie soll ich ihm da noch in die Augen blicken können!”

“Als ob er nicht das gleiche mit Sayu machen würde”, grinste er noch breiter und sie gab es auf. Die beiden liebten es sich gegenseitig an zu stacheln.

Seufzend tippte sie ein: ‘Ihr euch auch nicht 😉' Die Antwort darauf kam sofort. Ein einfaches Herz und Kagome legte ihr Handy weg.

“Ihr seid echt unmöglich”, schmollte sie.

“Nicht böse sein, Kätzchen. Lass uns lieber die Kleider vom Leib reißen und eine Runde die Küche unsicher machen!”, kam es raunend und fordernd von ihm. Kagome schluckte und nickte schnell. Sie liebte es, wenn er so war.

Das war nämlich der Sesshomaru, in den sie sich als kleines Mädchen verliebt hatte. Frei, ungezwungen und voller Tatendrang. Sie lachte leise und grinste. “Dann legen wir los, Löwe”, schnurrte sie und seine Augen blitzen sofort auf. Mit nur wenigen Handgriffen, hatte er ihr Hemd geöffnet und sich mit ihr erhoben.

Sogleich setzte er sie auf der Arbeitsplatte ab. “Jetzt sofort?”, neckte er sie und küsste sanft ihren Hals. Ein Keuchen erklang und sie sparte sich eine Antwort darauf, denn das genügte ihm, um weiter zu machen und sie an Ort und Stelle zu verwöhnen.

Den restlichen Abend und die halbe Nacht verbrachten die Liebenden damit sich zu liebkosen. Sie neckten sich, liebten sich und genossen ihre Zweisamkeit. Doch irgendwann übermannte beide der Schlaf und sie schlummerten Arm in Arm ein.

Andenken

Am folgenden Morgen erwachte ausnahmsweise Kagome zuerst. Sie streckte sich und gähnte noch einmal, bevor sie aus dem Bett stieg. Kurz blickte sie noch zu Sesshomaru und lächelte. Diesmal schien er ausschlafen zu wollen. Leise kicherte sie und schnappte sich eines seiner Hemden, zog es über und verließ das Zimmer.

Sie wollte ihm Frühstück machen und somit stand sie im nächsten Augenblick in der Küche. Doch wurde sie kreidebleich. Nach dem Essen hatten sie gleich losgelegt und die Küche glich fast einem Schlachtfeld. Schwer seufzte sie und begann sauber zu machen.

Es dauerte ein wenig, bis die Küche wieder blitzte. Zufrieden nickte Kagome und begann damit für sie beide Rührei zu machen. Wenn er frei hatte, liebte er es. Schon seit er klein war und das fand sie einfach nur süß. Zwischenzeitig checkte sie ihr Handy und lächelte bei der Nachricht ihrer Mutter. ‘Ich bin gestern gut angekommen, freue mich schon sehr auf dich. Hoffe du bringst diesmal deinen Liebsten mit. Ich koche uns was!’

Kagomes Mama war immer ein Schatz. Sie lachte leise und tippte kurz ein, dass sie gegen Nachmittag vorbei kommen würden. Danach steckte sie das Handy in die Brusttasche des Hemdes und bereitete weiter das Essen vor. Zu dem Rührei machte sie noch ein wenig Gemüse. Dazu brühte sie frischen Kaffee für ihren Liebsten und für sich einen Karamellcappuccino.

Nachdem alles fertig war, stellte sie alles auf ein Frühstückstablett und ging damit vorsichtig nach oben. Zum Glück hatte sie die Tür nicht ganz geschlossen, so dass sie nun in den Raum treten konnte. Ein Blick zum Bett verriet ihr, dass Sesshomaru noch darin lag, doch nicht mehr geschlafen hatte.

“Guten Morgen”, kam es ihr fröhlich über die Lippen und er sah zu ihr auf.

“Morgen”, lächelte er und stand sofort auf, um ihr das Tablett abzunehmen. “Ich hatte mich schon gewundert, wo mein Kätzchen hin ist”, grinste er und küsste liebevoll ihre Stirn. Sie zuckte kurz mit den Schultern und setzte sich mit ihm wieder aufs Bett.

Das Tablett stand zwischen den Beiden. “Das sieht lecker aus.” Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen und er genoss diesen Anblick. Sesshomaru liebte es, sie in seinem Hemd zu sehen. Das zeigte sofort: Sie gehörte zu ihm.

Sogleich begannen sie zu essen und besprachen den groben Ablauf für den Tag. Er hörte ihr aufmerksam zu und schluckte schwer, als Kagome meinte, dass ihre Mutter sie beide erwarten würde. “Rina weiß, dass du mit mir zusammen bist?”, fragte er fast schon ungläubig.

“Sess... meine Mutter weiß alles. Ich habe nur gesagt ich sei nun mit wem zusammen da meinte sie gleich: Oh hast du dich mit Sesshomaru endlich zusammen gerauft? Und im nächsten Moment hat sie gelacht”, erklärte Kagome und er fiel aus allen Wolken.

“Nicht dein Ernst!”, rief er aus und sie lächelte ihn liebevoll an. Ihr Nicken bestätigte es und er schluckte.

“Bei Kami, dann muss ich noch offiziell ihre Erlaubnis einholen...”, flüsterte er und Kagome kicherte.

“Bring ihr einen schönen Blumenstrauß und Papas Lieblingssake mit und sie wird dich gleich in der Familie willkommen heißen”, lachte die Schwarzhaarige. Skeptisch zog sich eine seiner Augenbrauen hoch.

“Sess... für Mama gehörst du bereits zu unserer Familie, weil sie immer dachte wir beide würden perfekt zu einander passen”, versuchte sie ihn zu beruhigen und da weiteten sich die goldenen Augen.

“Ernsthaft?”

“Mama ist nicht dumm. Sie hatte meine Blicke von Anfang an mitbekommen und wusste schon vor mir, dass ich mich in dich verliebt habe”, nuschelte Kagome errötet und nun lächelte Sesshomaru.

“Mütter haben oft einen Blick dafür”, bestätigte er. Sanft umfing er ihr Kinn und hob es an. “Izayoi hatte so eine Vermutung bei mir, doch ich habe es nicht gleich erkannt”, gestand er und nun waren es blaue Augen, sie sich weiteten.

“Seit wann?”, kam es über ihre Lippen. Vorsichtshalber ließ er ihr Kinn los und stellte das Tablett auf den Boden, damit nichts umkippen konnte.

“Sie merkte es wohl, als ich 16 wurde. Zu mindestens hatte sie es da angedeutet.” Ein liebevolles und ehrliches Lächeln zeichnete nun Kagomes Gesicht.

“Und wann hast du es gemerkt?”, fragte sie und rückte dichter zu ihm. Dadurch fielen ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht. Langsam strich er ihr diese zurück.

“Hn”, kam es von ihm und sie rollte mit den Augen. Diese Aussage wollte sie nun wirklich nicht von ihm hören. “Das erzähle ich dir später”, neckte er sie und da stürzte sie sich auf ihn, sodass er nach hinten kippte. Überrascht blickte er hoch und entdeckte ihr Grinsen.

“Oh kommt mein Kätzchen zum Spielen?”, kam es erregt von ihm und sie lief leicht rot an, aber spielte sein Spiel mit.

“Sag es!”, forderte sie. Dabei verknotete sie ihre Finger mit seinen und sah ihn herausfordernd an.

“Hn.” Mehr bedurfte es von seiner Seite nicht und er drehte sich mit Schwung mit ihr. Nun lag sie unter ihm und er drückte ihre Hände mit seinen ins Bett. “Fordern ist eine Sache, aber es bekommen eine Andere”, grinste er breit. Er beugte sich über sie und leckte leicht über ihre Lippen.

Kagome erschauderte unter ihm und das Vibrieren und Läuten ihres Handys rettete sie. Seufzend ließ Sesshomaru von ihr ab und sie fischte nach dem Störenfried. “Hallo Mama”, ging sie gleich ran und er erstarrte über ihr. “Nein, du störst nie”, kicherte die Schwarzhaarige und Sesshomaru schmunzelte.

Er war sich sicher, dass Kagome sein Schwachpunkt war. Seufzend ließ er sie frei, in dem er aufstand und das Geschirr in die Küche brachte. Sie folgte ihm, da ihre Mutter sie fragte, wann sie genau kommen würden. “Ich denke wir sind gegen 15 Uhr bei euch”, meinte Kagome und sah Sesshomaru nicken.

“Genau, wir holen euch ab und fahren direkt zum Friedhof. Danach können wir einkaufen und Essen kochen.” Er schmunzelte und kam nicht umhin dazu ein wenig zu träumen. Kagome war einzigartig.

Ein seltenes Juwel unter vielen., spukten ihm die Worte seiner Eltern im Kopf. Mittlerweile verstand er diesen Spruch. Sie war nun seine Kagome und er würde es ihr irgendwann auch sagen. Jedoch waren Worte nicht mit den Taten vergleichbar.

Während Kagome noch mit ihrer Mutter telefonierte, räumte Sesshomaru das Geschirr in die Spülmaschine und machte sie an. “Hab dich lieb, Mama, bis später”, hörte er und kurz darauf war sie in der Küche.

“Gomen”, kicherte sie und er winkte ab.

“Duschen?”, fragte er mehr als zweideutig und sie nickte sofort. Dies würde sie sich sicher nicht entgehen lassen. Damit war es besiegelt. Beide verschwanden nach oben und kamen erst nach einer ausgiebigen Dusche wieder hinaus.

Im Schlafzimmer zog sich Kagome ihre Unterwäsche an und eine Anzugshose. Bei der Bluse blieb sie unschlüssig. Sesshomaru griff an ihr vorbei und zog eine Dunkelgrüne heraus. Fragend blickte sie hinter sich und lächelte liebevoll als sie sein Hemd erblickte. Es war in der gleichen Farbe. “Partnerlook?”, fragte sie leicht neckisch und es folgte nur das typische “Hn”.

Sie zog die Bluse an und den Blazer drüber und gemeinsam verließen sie das Schlafzimmer. Doch bevor sie das Haus verließen räumte Kagome die fertige Maschine aus und Sesshomaru verschwand im Keller, um nach dem Sake zu suchen. Überrascht blickte sie zu ihm, da er mit einer angefangenen und einer vollen Flasche wieder rauf kam.

Bevor sie fragen konnte, erklärte er es von sich aus: “Die Volle ist für Rina. Ich meine sie hat den auch gemocht. Die Andere ist für Papa und Keitaro.” Kagome ließ die Worte auf sich wirken, während sie ihm die Flaschen abnahm und er im Wohnzimmer vier Schalen raus suchte.

“Wieso für Toga und Papa?”, fragte sie nach und er lächelte.

“Das siehst du dann”, meinte er und küsste ihre Stirn. Resigniert nickte sie und zog sich an. Genau wie Sesshomaru. Er holte einen Korb hervor, darin verstaute er die Flaschen und die Schälchen. Nun konnten sie langsam los. Es war mittlerweile nach 14 Uhr gewesen.

Zum Glück war der Schrein nur 30 Minuten mit dem Auto entfernt. Die Fahrt über hat keiner was gesprochen, doch diese Stille war sehr angenehm gewesen. Zwischendurch hielten beide sogar ein wenig Händchen, wenn die Straße ruhiger war. Kagome spürte, dass Sesshomaru sich immer mehr bemühte, ihr ein guter Freund und Partner zu sein.

Darüber war sie sehr glücklich. Zumal sie sehr lange auf ihn warten musste, doch nun öffnete er sich ihr und sie war froh darum. Natürlich kannte sie ihn lang genug, um ihn auch nur auf Grund seiner Taten zu verstehen, jedoch wollte sie gewisse Fragen geklärt haben, die sie in den letzten Jahren einfach beschäftigt hatten.

Die erste der vielen Fragen hatten die Beiden nun geklärt und wenn Sesshomaru daran arbeiten würde, gleich mit ihr zu reden, dann würden Missverständnisse sie nicht mehr entzweien. Sie lächelte in sich hinein und beobachtete aus dem Augenwinkel ihren Liebsten. Er schien bereits schon lockerer geworden zu sein.

Genau das erfreute sie umso mehr. Wenn sie nun täglich irgendwie Partnerlook trugen, dann würde er auch indirekt zeigen, dass sie zu ihm gehörte und das ließ ihr Herz noch höher schlagen. Sie liebte ihn so sehr und er schaffte es nun, dass sie sich immer wieder aufs Neue verliebte. “Was ist?”, flüsterte Sesshomaru seine Frage und blickte leicht zu ihr. Sie lächelte ihn an.

“Ich habe gerade nur daran gedacht, wie sehr ich dich liebe”, kicherte sie leise und grinste kurz. Am Parkplatz vor der großen Tempeltreppe blieb er stehen.

“Ich hole die beiden oben ab”, kam es schon von ihr, während sie sich abschnallte und ausstieg. Sofort lief sie hoch. Sesshomaru hatte noch nicht mal die Möglichkeit ihr zu antworten. Er schüttelte leicht den Kopf, schloss den Wagen ab und folgte ihr.

Seinem kleinen Wirbelwind. Seiner Kagome. Zufrieden seufzte er bei dem Gedanken und hörte schon wie sie nach ihrer Mutter und ihrem Bruder rief. Lächelnd stieg er die letzten Stufen hinauf und wartete oben auf die Drei.

“Du bist früh dran, Schwesterchen”, grüßte Souta und umarmte die Angesprochene.

“Der Verkehr war heute mal nicht ganz so idiotisch”, konterte sie und ihre Mutter lachte hinter den Beiden.

“Schön, dass ihr schon da seid.” Rinas Stimme war warm wie immer. Kagome strahlte sie an und umarmte sie. Natürlich entging es der Älteren nicht, dass die Schwarzhaarige sehr glücklich wirkte.

“Wir sollten los”, kam es lächelnd von Rina und ihre Kinder nickten. Als Kagome Sesshomaru am Anfang der Treppe sah, weiteten sich kurz ihre Augen, doch sofort lächelte sie wieder. Gleich lief sie zu ihm und hakte sich bei ihm ein. Souta grinste über beide Ohren und begrüßte den Freund seiner Schwester mit einem Handschlag.

“Hey”, verließ es Sesshomarus Lippen und ein Nicken folgte.

“Danke für deine Zeit, Sess”, kam es lächelnd von Rina und sie drückte den Weißhaarigen liebevoll.

“Jederzeit, Rina”, hauchte der Angesprochene und drückte Kagomes Mutter leicht. Ein Lächeln zierte die Lippen der Schwarzhaarigen.

Danach machten sich die Vier auf den Weg zum Wagen. Während Souta und Rina hinten einstiegen, saß Kagome wieder auf dem Beifahrersitz. Sogleich fuhr Sesshomaru los. Die Fahrt würde sie alle zum Friedhof bringen, auf dem Izayoi, Toga und Keitaro ihre Gräber hatten. Die Stimmung im Wagen wurde etwas trauriger und bedrückter.

Auch wenn der Tod der Väter vier ein halb Jahre zurück lag, so war die Trauer noch immer präsent. Kagome schluckte schwer und musste gegen ihre Tränen ankämpfen, als sie ausstieg. Liebevoll zog Sesshomaru sie an sich. “Du darfst trauern und weinen, Kago”, hauchte er und küsste ihre Schläfe. Sie schloss die Augen und nickte zart.

Den Moment beobachtete Rina sehr genau und war froh darüber, dass Sesshomaru immer noch genau so war, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Klar war er oft kühl, doch das kannte sie von Toga und ihrem Mann auch. Lächelnd nahm sie Souta bei der Hand und ging mit ihm zum Blumenladen, der vor dem Friedhof war.

Gemeinsam suchten sie nach passenden Blumen. Kagome und Sesshomaru folgten ihnen. Kagome suchte einige Räucherstäbchen sowohl für das Grab ihres Vaters, als auch für Izayois und Togas Grab. Sesshomaru ließ seinen Blick über die Blumen schweifen und überlegte, welche er für Rina besorgen sollte. Während Rina, Kagome und Souta sich einigten einen Strauß aus Astern zu ordern, nahm Kagome noch Glockenblumen und Narzissen.

Astern symbolisierten das Andenken einer Person. Glockenblumen würden Dankbarkeit ausdrücken, denn Kagome wollte Toga und Izayoi für ihre Söhne danken, denn beide waren für die Schwarzhaarige sehr wichtig. Die Narzissen standen für Respekt. Lächelnd blickte Kagome zu ihrem Freund und er nickte.

“Geht ihr schonmal vor, ich muss noch was erledigen”, flüsterte er und Kagome nickte.

“Bis gleich.” Danach küssten sie sich kurz und Kagome hakte sich bei ihrer Mutter und ihrem Bruder ein. “Kommt, Sesshomaru muss noch einen Anruf tätigen”, flunkerte sie leicht und Souta sah fragend zu dem großen Mann.

Sesshomaru zwinkerte kurz und der Jüngere verstand. “Bis gleich”, meinte der Junge noch und führte die Damen hinaus. Damit konnte der Zurückgebliebene in Ruhe seine Blumen bestellen. Für seine Eltern suchte er orangefarbene Schwertlilien heraus, da er gute Nachrichten für die Beiden hatte. Er lächelte leicht und ließ für Rina einen schönen Strauß zusammenstellen mit weiß-rosanen Blüten.

Nachdem er die Rechnung beglich, brachte er den Strauß für Rina in seinen Wagen und holte die angefangene Sakeflasche, sowie die Schälchen dafür raus. Danach machte er sich auf dem Weg zum Grabstein der Higurashis. Auf dem Weg dahin, nahm er noch Wasser zum Reinigen mit, da er dies für das Familiengrab der Ashidas benötigte.

Während dessen hatte Souta den Grabstein seiner Ahnen gereinigt und stand neben seiner Mutter. Kagome wechselte die Blumen aus und Rina hatte mit geschlossenen Augen ein Gebet gesprochen. Erst als Sesshomaru bei der Familie war, öffnete Rina die Augen und lächelte leicht.

“Darf ich?”, kam es ehrfürchtig über die Lippen des Weißhaarigen und Rina nickte. “Danke”, hauchte er und gab Kagome kurz die Blumen. Sie lächelte ihn an und nickte.

“Es ist länger her”, begann Sesshomaru und öffnete die Flasche. “Doch da wir beide nie Männer der großen Worte waren, möchte ich dennoch etwas mit dir teilen, Keitaro.” Seine Worte klangen freundlich und andächtig. Er füllte die Schale mit Sake und sprach ein kurzes Gebet. Danach hockte er sich ein wenig hin und stellte die Schale ab. “Ich hoffe es wird dir schmecken.”

Ein Lächeln lag auf Kagomes Lippen, während Rina ihre Tränen wegblinzelte. Souta hielt die Hand seiner Mutter und drückte sie leicht. “Danke, Sess”, kam es zittrig von Rina und der Angesprochene erhob sich.

“Nicht dafür.” Für Sesshomaru war dies keine große Sache, da er ab und an auch Keitaros Grab besuchte. Darüber hinaus wollte er so den Mann ehren, dem er es verdankte, dass es Kagome gab.

Nach einer weiteren andächtigen Minute machten sie sich auf den Weg zum Ashida Grabmal. Dort reinigte Sesshomaru erst einmal alles, bevor er die Blumen wechselte. Kagome stellte ihren Strauß auf die andere Seite und dankte Izayoi und Toga. Erneut öffnete Sesshomaru die Flasche und goss Sake in die Schale, um diese ebenfalls abzustellen.

“Ein wenig spät, aber dafür heute in Begleitung”, erklärte er und Kagome wurde leicht rot. Kurz darauf entzündete er auch das Räucherstäbchen und stellte dieses ab. Rina und Souta blieben hier im Hintergrund und doch sprachen beide ein stilles Gebet. Erst nachdem sie fertig wurden, verließen sie den Friedhof und stiegen in den Wagen ein.

Sogleich fuhr Sesshomaru los. Je näher sie dem Tempel kamen, umso entspannter wurden alle im Auto. Sie hatten an ihre Verstorbenen gedacht und sie geehrt. Nun war es wieder an der Zeit nach vorne zu blicken. Nachdem der Wagen geparkt war und alle ausstiegen, ging Souta mit Rina voraus. Kagome blieb bei Sesshomaru. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Strauß erblickte.

“Der ist wunderschön”, hauchte sie und schmiegte sich leicht an ihn. Noch einmal atmete Sesshomaru aus und seine Freundin schmunzelte. “Sag bloß du hast Angst vor Mama”, lachte sie und er machte nur sein “Hn”.

Der Wagen wurde verschlossen und zusammen eilte das Paar die Stufen hinauf. Oben führte sie ihr Weg zum Haus. Die Tür war nur angelehnt, also gingen sie hinein. Es war nach wie vor eisig draußen. Kagome streifte sich die Schuhe ab und Sesshomaru half ihr aus dem Mantel. Danach zog er seinen aus und schluckte leicht.

Leise kichernd begab sich Kagome in die Küche und umarmte ihre Mutter liebevoll. “Hab dich lieb, Mama”, hauchte sie und küsste Rinas Wange. Ein Lächeln lag auf den Lippen der älteren Frau. Sesshomaru hatte die Beiden von der Tür aus beobachtet. Ein sehr schöner Anblick, wie er fand. Er räusperte sich kurz.

“Danke für die Einladung, Rina”, kam es von ihm und die Angesprochene lächelte ihn an.

“Du bist in diesem Haus jederzeit willkommen.” Ihre Worte waren voller Wärme und Liebe.

“Mama sagte immer, man kommt niemals ohne Geschenk, deshalb ist das für dich”, erklärte er und wurde sofort von der Älteren umarmt.

“Danke”, hauchte sie und freute sich sehr. Kagome war fasziniert wie anders Sesshomaru in Gegenwart ihrer Mutter agierte. Begeistert darüber nahm sie eine Schürze zur Hand und fragte Rina womit sie anfangen würden. Sesshomaru war seiner Freundin dankbar für den Themenwechsel und ließ die Damen in der Küche zurück.

Er gesellte sich zu Souta und unterhielt sich mit ihm. Souta würde bald die Schule beenden und Sesshomaru wollte wissen was dieser dann machen wollte. Die Zeit verflog und das Essen war serviert. Gemeinsam aßen sie zu Abend und unterhielten sich noch über die kommenden Tage. Dabei erzählte Kagome begeistert, dass sie am nächsten Tag mit ihrem Liebsten nach Osaka fliegen würde, um dort bei einem Geschäftsessen beizuwohnen.

“Und ein paar Tage zu bleiben”, ergänzte Sesshomaru und überrascht sah die Schwarzhaarige zu ihm.

“Wie?”

“Wenn wir schon dort sind und nichts mehr zu tun haben, bleiben wir bis zum 30. dort.” Die blauen Augen wurden nur noch größer und keine Sekunde später fiel sie ihm schon um den Hals.

“Oh wie toll!” Unbedacht küsste Kagome ihn und wollte sich zurückziehen. Sesshomaru jedoch dachte nicht dran und zog sie wieder zu sich. Lächelnd beobachtete Rina das Szenario vor sich und kicherte leise.

“Oh, sucht euch doch ein Zimmer”, maulte Souta grinsend und erntete nur ein “Hn” von Sesshomaru. Woraufhin alle lachten und Kagome sich an ihren Liebsten schmiegte. Sie fühlte sich durch seine Tat frei und bestärkt, dass er sie an seiner Seite wollte.

Sie sprachen noch ein wenig gemeinsam, räumten die Küche auf und gegen 23 Uhr fuhren Kagome und Sesshomaru nach Hause. Schließlich mussten sie noch packen und sollten ausnahmsweise früher schlafen, da ihr Flug um 9 Uhr ging.

Osaka - Teil 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Osaka - Teil 2

Es war später Nachmittag als Kagome und Sesshomaru in ihrem Hotelzimmer ankamen. “Geschafft”, freute sie sich und hörte nur ein “Hn”. Augenrollend suchte sie nach ihrem Mantel.

“Komm, lass uns ein wenig ausgehen.” Er zog eine Augenbraue hoch.

“In dem Kleid?”

“Ja, in dem Kleid, also komm schon, Sess”, bettelte sie und ließ ihn nicht aus den Augen. Natürlich wusste sie, dass es an ihm nagte, dass sie keine Unterwäsche trug und ausgerechnet so ausgehen wollte. Jedoch wollte Kagome ihn testen. Wann seine Eifersucht am größten werden würde, damit sie daran arbeiten konnte. Innerlich lachte sie über seine Reaktion.

“Wenn es denn sein muss”, knurrte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Freudestrahlend lächelte sie ihn an und hakte sich bei ihm ein, als er und sie ihre Mäntel an hatten und das Zimmer verließen. Gemütlich schlenderten die Beiden zum Fahrstuhl, fuhren nach unten und verließen das Gebäude.

Sesshomaru achtete penibel darauf, dass Kagome dicht bei ihm ging. Sie grinste in sich hinein und war gespannt wie lange er durchhalten würde. Schließlich sollte er lernen sich zu zügeln. Wobei, sie wollte ihn genauso scharf machen wie er sie und dann ihre Rache auskosten. Deshalb schmiegte sie sich näher an ihn und ignorierte all die Frauenblicke, die erst auf ihm und dann auf ihr lagen.

Liebevoll lächelte sie Sesshomaru an und er erwiderte es, da er verwundert zu ihr blickte. Er hatte schon längst alles andere ausgeblendet und freute sich über ihre Nähe. “Wo möchtest du hingehen?”, fragte er und sie überlegte.

“Wir könnten ins Kino gehen, oder vielleicht in einen Park? Oder in eine Bar oder zum Tanzen?” Sesshomaru schmunzelte und verlegen blickte Kagome zur Seite. “Lass uns was Schönes machen. Wir sind nicht oft in Osaka”, nuschelte sie. Er überlegte und sah sich um.

“Eine Fotoausstellung?” Sie sah zu ihm auf und folgte seinem Blick.

“Gern.” Damit gingen sie in das Gebäude schräg vor ihnen. Da es noch frisch draußen war, wollte Sesshomaru nicht riskieren, dass seine Kagome noch krank wurde.

Im Inneren zogen sie ihre Mäntel aus, gaben diese am Empfang ab und begaben sich Hand in Hand in die Ausstellung. Natürlich hatte Sesshomaru den Eintritt bezahlt und Kagome sah sich begeistert um. Es war eine Ausstellung von mehreren Fotographen und verschiedenen Orten. Die Bilder waren sortiert nach Ländern. Kagome war sehr fasziniert von der Auswahl und Vielfalt.

Sie ließ unbewusst Sesshomarus Hand los und ging zielstrebig zu einer großen Fotographie vom Meer. Er lächelte bei ihren funkelnden Augen. Sie liebt das Meer also immer noch., stellte er fest und folgte ihr. Neben ihr blieb er stehen und Kagome sah zu ihm. “Danke”, hauchte sie und lehnte sich an ihn. Das Bild brachte sie dazu zu träumen.

Sie erinnerte sich an ihren ersten richtigen Ausflug an den Strand. Ihre Eltern hatten Sesshomaru, Inu Yasha, Souta und sie mitgenommen. Während Rina und Keitaro bei dem kranken Souta blieben, erkundete sie mit den Brüdern die Gegend. Damals war sie 10 gewesen und verlor an dem Tag ihr geliebtes Fußkettchen, welches sie von ihrem Papa bekam.

Sie war sehr traurig gewesen und die Brüder halfen beim Suchen, doch sie hatten keinen Erfolg. Es war weg und sie weinte fürchterlich. Inu Yasha wollte sie zum Lachen bringen, doch das half nicht wirklich. Erst als Sesshomaru ihr sein Lederarmband um den Fuß legte, schien sie sich zu beruhigen. Bei der Erinnerung lächelte sie und fragte ihn, ob er sein Lederarmband noch hätte.

Verwundert sah er zu ihr herab. “Ja, ich habe es zu Hause, weil es mir zu klein wurde”, erklärte er schließlich. Er konnte sich nicht erklären wie sie nun darauf kam, als sein Blick zum Foto ging und es ihm dämmerte. “Du hast dich erinnert?”, flüsterte er und erblickte ihr Nicken.

Nun hatte er das Szenario vor seinen Augen und musste lächeln. Nur er konnte sie damals trösten. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. “Warst du schon damals in mich verliebt?”, fragte er leise und Kagome wurde knallrot.

“Ja”, hauchte sie und biss sich auf die Unterlippe. Verblüfft ließ er sie nicht aus den Augen.

“Seit wann?” Seine Frage erreichte sie und schüchtern spielte sie am Ärmel seines Hemdes.

“Naja”, druckste sie herum und zog ihm zum nächsten Bild. Er folgte ihr schweigend und wartete geduldig auf ihre Antwort. Gerne wollte er das wissen und dafür gab er ihr die Zeit, die sie brauchte.

“Es richtig bemerkt, dass du so viel mehr für mich warst, als ich 8 war.”

“WAS?!”, rief er fast schon aus und Kagome zischte.

“Psssst!” Das Paar wurde verwundert angesehen. “Unglaublich diese Fotographien”, spielte Sesshomaru perfekt professionell weiter seinen Ausbruch. Leise kicherte sie neben ihm. Er konnte das so gut umsetzten, dass sie immer wieder fasziniert war.

Wenn es nach Mama ging, hatte sie es schon bemerkt kurz nachdem ich dir das erste Mal begegnet bin. Da ich scheinbar ununterbrochen nur von dir geredet habe”, gestand sie leise und er zog sie dichter an sich.

Sogleich erinnerte er sich an den Tag als Inu Yasha seiner Familie stolz seine beste Freundin vorstellte. Sie war anfangs sehr schüchtern und doch auch faszinierend wie sie lächelte. “Verrätst du mir nun wann du es bemerkt hast?”, stellte sie leise ihre Frage.

Er hob liebevoll ihr Kinn an. “Viel zu viel Zeit verschwendet”, meinte er nur und küsste sanft ihre Lippen. Überrascht über die Zärtlichkeit dauerte es ein wenig, bis Kagome seinen Kuss erwiderte. Genüsslich seufzte sie, als sie sich wieder trennten.

“Komm es gibt hier noch viel mehr zu sehen”, kam es lächelnd von Sesshomaru und sie vergaß für den Moment, was sie wissen wollte. Zufrieden stellte er fest, dass er sie ablenken konnte und führte sie weiter durch die Ausstellung. Hin und wieder unterhielten sie sich über das Motiv und was der Fotograph ausdrücken wollte. Es machte beiden sehr viel Spaß.

Auf diese Weise brachten sie einige Stunden hinter sich. Nachdem sie wieder ins Freie kamen, war es bereits dunkel und Kagome wollte noch in eine Bar gehen. Ein Gläschen Wein trinken und danach zurück ins Hotel. Sesshomaru ließ sich breitschlagen, doch grummelte er weiter herum. Er besann sich wieder, dass sie unter dem Kleid nichts trug und eine Bar war sicher voll mit Leuten.

Großteils Männer. Knurrend nahm er ihr den Mantel in der Bar ab und sie lächelte ihn liebevoll an. Sogleich entdeckte Kagome eine gemütliche freie Ecke. Gezielt steuerte sie diese an und zog natürlichen ihren Liebsten mit. Kaum saßen sie, schon kam eine Kellnerin vorbei. Sesshomaru bestellte ihren Lieblingswein, natürlich eine ganze Flasche.

Entzückt verschwand die Bedienung und Kagome seufzte. Mit hochgezogener Augenbraue sah er zu ihr und legte seinen Kopf schief. “Die hat mit dir geflirtet”, grummelte sie.

“Kätzchen... ich habe eh nur Augen für dich”, versuchte er sie zu beruhigen. Der Satz brachte sie zum Erröten und nun lächelte sie wieder. Er zog sie dichter an sich und sie schmiegte sich gleich an ihn. Für eine Bar war es relativ ruhig und das mochte Sesshomaru besonders. Vielleicht war die Bar doch eine gute Idee.

“Wir bleiben bis zum 30. wirklich hier?”, fragte sie nach und bekam nur sein “Hn”. Sie verdrehte die Augen und starrte ihn fast grimmig an. Ihn belustigte ihr Ausdruck eher und er räusperte sich kurz, als er die Kellnerin im Augenwinkel sah. Erneut machte sie ihm schöne Augen, doch ihn schien das absolut nicht zu interessieren.

Er hatte diesen gleichgültigen Gesichtsausdruck. Innerlich grinste Kagome. Sie musste sich wirklich nicht bei ihm sorgen. Zufrieden lehnte sie sich an seine Schulter und schloss die Augen, während er die Gläser füllte. Erleichtert atmete Kagome durch und lächelte ihren Freund an. Er reichte ihr das Glas.

“Auf uns!”, raunte er und knabberte leicht an ihrem Ohrläppchen. Sie kicherte und erwiderte seinen Spruch.

“Auf uns!” Sie stießen an und tranken ein wenig. Dabei vertieften sie sich in ein Gespräch. Gemeinsam überlegten sie was sie in den nächsten Tagen tun könnten.

Schließlich hatten sie fast drei Tage Zeit die Stadt unsicher zu machen. Auf alle Fälle wollte Kagome was für die Kinder mitbringen, da sie ihnen nicht helfen konnte. Sesshomaru ahnte bereits, dass sie das tun wollte und küsste sanft ihre Lippen. “Morgen gehen wir eine Runde shoppen. Danach gemütlich Essen und vielleicht Tanzen?”, bot er an und ihre Augen funkelten vor Begeisterung.

“Oh ja, das klingt himmlisch”, seufzte sie und schmiegte sich an ihn. Sie verbrachten noch einige Zeit in der Bar, tranken die Flasche Wein fast aus und wollten sich auf den Weg zurück zum Hotel machen. Doch vorher ging Kagome noch einmal zur Toilette.

Sesshomaru wartete auf seine Liebste, wie es sich gehörte. Mittlerweile war die Bar auch gefüllter und er wollte sie ungern alleine an der Masse vorbei gehen lassen. “Fertig”, frohlockte die Schwarzhaarige und lächelte ihn an.

Er zeigte ihr, dass sie voran gehen sollte, und er würde ihr folgen. Schritt für Schritt kämpfte sich die junge Frau durch die Menge. Sesshomaru war drei Meter hinter ihr und bahnte sich seinen Weg frei. Er grummelte, denn sie hätten doch früher gehen sollen. Plötzlich wurde Kagome angerempelt und sie taumelte verwirrt nach hinten. Auf ihren Pumps knickte sie fast um und fiel nach hinten.

Rechtzeitig erreichte der Weißhaarige sie und sah in ihre blauen Seen. Sie schluckte und gluckste vor sich hin. Verwundert half er ihr sich richtig wieder hinzustellen. “Jetzt hättest du fast sehen können, was ich drunter habe”, kam es verführerisch von ihr. Seine Augen weiteten sich, da er begriff worauf sie anspielte.

Knurrend richtete er seinen Blick auf den Muskelprotz, der seine Kagome angerempelt hatte. “Hey, entschuldige dich gefälligst!”, kam es wütend von dem Weißhaarigen. Der Angesprochene sah zu den Beiden.

“Zisch ab, Kleiner!”

“WAS?!”, kochte Sesshomaru beinahe über. Kagome blinzelte verwirrt und wusste gerade nicht was sie tun sollte.

“Ich sagte du sollst Leine ziehen”, kam es provokant vom Macho vor ihnen und er sah von ihm zu Kagome. “Oh, deine kleine Freundin will sicher wissen wie es mit einem richtigen Mann wäre!”

Kagome entgleiste für einen Moment das Gesicht und Sesshomaru knurrte. “Pass bloß auf!” Der Weißhaarige stellte sich zu seiner vollen Größe auf und blickte vernichtend in die Augen seines Gegners. Kagome wurde wieder Herr ihrer Sinne und zog ihren Freund bei Seite.

“Beruhig dich, Sess! Er ist es echt nicht wert.” Er sah zu ihr und wieder zum Widerling, der sich ungeniert nun auch noch über die Lippen leckte. Kagome erkannte schnell, dass Sesshomaru gleich ausflippen würde, also tat sie das einzig logische. Sie streckte sich und knutschte ihn mit Zunge ab. Er erwiderte ihren Zungenkuss sofort.

Kaum löste sie sich von ihm, lächelte sie ihn an. “Lass uns spielen gehen”, schnurrte sie. Im nächsten Augenblick drehte sie sich zu dem Grobian um und grinste ihn an.

“Wer meinen Freund und mich beleidigt, der kann sich warm anziehen”, kam es trocken von ihr. Sie holte aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Er taumelte fast schon nach hinten. Sesshomaru sah geschockt seine Freundin an und schluckte.

“Mann behandelt eine Frau stets mit Respekt und nicht mit solchen obszönen Gesten und Worten”, knallte sie ihm an den Kopf und die anwesenden Damen lachten. “Wir gehen”, verließ es zuckersüß ihre Lippen, als sie ihren Liebsten ansah. Dieser nickte nur und sie verließen die Bar.

Auf dem Weg nach draußen zogen sie sich ihre Mäntel an. Die ersten Minuten vergingen und keiner sagte ein Wort. “Kago, ich hätte...”, begann Sesshomaru, doch sie unterbrach ihn direkt.

“NEIN!” Sie blieb vor ihm stehen und sah ihn wütend an. “Du hättest dich um ihn gekümmert so wie bei Inu-kun?”, fragte sie und er nickte kurz. “Das wäre schlecht gewesen. Du hättest eine Anzeige bekommen, weil er nichts getan hat.”

“Doch er hat dich angerempelt und bestimmt auch noch dreist unter dein Kleid geblickt”, schnaubte er und Kagomes Augen blitzten gefährlich auf.

“Na und? Ich wäre doch mit dir ins Hotel gegangen und bestimmt nicht mit diesem möchte gern Gorilla. Ich liebe nur dich und will nur dich. Du musst wegen Blicken oder solchen Taten nicht eifersüchtig sein.”

“Aber, nur ich darf dich so sehen!”, knurrte er und sie seufzte.

“Sess, nur du darfst mich anfassen und zum Schreien bringen. Es gibt zu viele Arschlöcher, die denken, dass Frau auf so was steht, doch ich bin nicht irgendeine Frau”, versuchte sie ihm zu erklären.

Er knurrte und murrte vor sich hin. Sogleich nahm er ihre Hand und ging Richtung Hotel. Na warte, Freundchen., ging es in ihrem Kopf umher und sie fügte sich. Zu mindestens für den Moment. Sie würde ihn noch erziehen, dass er die Blicke der Anderen ignorieren und sich einfach nur auf sie konzentrieren würde. Ihr fiel bereits etwas ein, womit sie ihn bestimmt dazu bekommen könnte, anders über die Sache zu denken.

Kichernd hakte sie sich bei ihm ein und eilte mit ihm zurück ins Hotel. Dort gingen sie direkt in ihr Zimmer und Sesshomaru warf seinen Mantel auf den Sessel und knöpfte seine Ärmel auf. Er war immer noch wütend. “Sess, alles ist gut.”

“Er hätte dir wehtun können”, knurrte er. Kagome rollte mit den Augen, zog ihren Mantel aus und hängte diesen ordentlich auf.

“Er hat mir nicht wehgetan und ich habe ihn geohrfeigt für seine Bemerkung.” Sie sah zu ihm rüber und lächelte.

“Es wäre aber meine Aufgabe gewesen, Kago”, grummelte er und sie schritt auf ihn zu.

“Sess, ich bin eine Frau, die sich verteidigen kann!”, zischte sie ihn an und verengte ihre Augen. “Arbeite an deiner Eifersucht oder ich bestrafe dich”, kam es eiskalt über ihre Lippen und seine goldenen Augen weiteten sich.

“Das ist nicht dein Ernst”, meinte er bloß und zog sie an sich. Überrascht sah sie zu ihm auf. “Sollte ich nicht dich bestrafen?”, neckte er sie und leckte über ihre Lippen.

“Wa..”, wollte sie einwenden, doch er unterbrach sie mit einem Kuss. Sofort drang er mit seiner Zunge in ihren Mund ein und forderte ihre Zunge heraus. Ein Kampf um die Dominanz entbrannte und keiner wollte nachgeben.

Keuchend lösten sie sich und sahen sich funkelnd an. Kaum eine Sekunde verging, da trafen sich ihre Zungen erneut. Es ging in die zweite Runde über und Kagome nutzte die Gelegenheit ein wenig aus. Mit einem Ruck riss sie sein Hemd auf, sodass mehrere Knöpfe zu Boden gingen. Sesshomaru keuchte in den Kuss, da er überrascht schien und sie grinste leicht in den Kuss hinein.

Erneut trennten sie sich und es war immer noch unentschieden. “Kätzchen, was...”, begann er, doch da unterbrach sie ihn mit einem wilden Zungenkuss. Irgendwie gefiel ihm diese Seite von ihr und er ergab sich in den Kuss, versuchte dennoch sie weiter zu dominieren.

Jedoch als er ihre Hände an seinem Gürtel und Hosenbund realisierte, verlor er beinahe den Zungenkampf. Er packte Kagome grob an ihren Hintern und zog leicht den Stoff ihres Kleides nach oben. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Jetzt musste sie es ausnutzen und ihm eine Lektion erteilen, damit er begriff, sie gehöre ihm, voll und ganz. Andere Männer sollen ruhig gaffen und sich etwas ausmalen, doch nur ihn begehrte sie. Stück für Stück schob er ihr Kleid hoch und sie öffnete seinen Knopf an der Hose, sowie seinen Reißverschluss.

Plötzlich hielt Sesshomaru inne, als er ihre nackte Haut spürte. Die Erkenntnis, dass sie kein Höschen trug, erschlug ihn beinahe. Aus diesem Überraschungsmoment zog sie einen Vorteil, um ihm die Hose samt Unterwäsche nach unten zu ziehen und kurz über ihn zu lecken.

“Was”, keuchte er fassungslos und blinzelte mehrmals. Schluckend sah er an sich herab und stand wirklich fast nackt vor ihr. Kagome grinste breit und musterte jeden Zentimeter seines Körpers. Bevor er das alles richtig fassen konnte, nahm Kagome seine Lippen wieder in Beschlag und vertiefte ihn so wieder in einen Zungenkuss.

Dabei drehte sie ihn geschickt, sodass er aus seiner Hose schlüpfte und sie dirigierte ihn Richtung Bett. Sesshomaru spürte das Bettgestell hinter sich. Außer Atem lösten sich beide und sahen sich wieder tief in die Augen. Er wusste nicht wieso, aber diese dominante Seite war sehr sexy an ihr. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und Kagome funkelte ihn wieder an.

“Möchte mein Löwe ein Spiel spielen?”, schnurrte sie und verblüffte ihn damit erneut an diesem Abend.

“Ein Spiel?” Seine Stimme klang heiser und das gefiel ihr. Sie tat so, als ob sie überlegen würde.

“Ich würde gerne etwas ausprobieren, darf ich?”, schnurrte sie und er zog eine Augenbraue hoch.

“Was willst du probieren?”, fragte er und küsste ihren Hals, um sie zu liebkosen.

“Eine Überraschung?”, kam es vorsichtig von ihr und er biss zart in ihren Hals.

“Du darfst dir auch was wünschen”, hauchte sie erregt und das weckte sein Interesse.

“Alles?”, wollte er sicher gehen und sie nickte eilig.

“Alles!”

Osaka - Teil 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Umzugsvorbereitungen

Am Weihnachtsmorgen brachten Sayuri und Inu Yasha die Kinder erstmal zum Waisenhaus zurück. Sie baten ein paar der Jungs vom Revier auf sie aufzupassen, da sie zum Anwesen fahren wollten. Sayuri musste wissen in welchem Zustand alles war und welche Besorgungen anstanden, um ein richtiges zu Hause zu schaffen.

Sie spürte, dass es ihrem Freund nahe ging, weshalb sie ihn direkt darauf ansprach. “Slatki, wir müssen nicht dort einziehen, wenn du dich unwohl fühlst”, kam es kleinlaut von ihr und er blickte kurz zu ihr.

“Es wird Zeit, dass das Haus bewohnt wird... wir müssen nur vielleicht... einige Dinge austauschen...” Den Rest des Satzes schluckte er hinunter und atmete tiefer durch. Da er am Steuer saß, konnte er seine Liebste nicht ansehen. Das war auch gut so, denn sonst hätte sie wohl seine traurigen Augen entdeckt.

“Drakon... ich kann mir vorstellen, wie schwer es für dich sein muss, dorthin zurück zu kehren”, begann sie erneut und legte sanft eine Hand auf seine Schulter. “Die letzten Erinnerungen, die du mit diesem Haus verbindest, sind deine Eltern... es ist...”, doch weiter kam sie nicht.

“Sess hatte mir schon damals nach meiner Annullierung der Ehe angeboten, das Haus für mich anzupassen. Da war ich noch nicht so weit... doch mit dir an meiner Seite... da kann ich es schaffen... ich will, dass das Haus so wird wie meine Eltern es wollten. Voller Kinderlachen und dazwischen ihre eigenen Enkel.”

Die letzten Worte nuschelte er mehr, als dass er sie laut aussprach. Doch Sayuri hatte diese gehört, wurde leicht rot bei der Vorstellung, dass sie mal selbst Kinder haben würden. Sie war froh, dass Inu Yasha eigentlich immer ehrlich war. Natürlich kannte sie alles von ihm und er auch einiges von ihr. Ehrlichkeit war beiden wichtig. Vielleicht funktionierte es genau deshalb so gut mit ihnen beiden. Abgesehen von den anfänglichen Schwierigkeiten.

“Nun... dann sollten wir”, sie stoppte hier und atmete tiefer durch. “Ihren Wunsch erfüllen und Kinderlachen in das Anwesen bringen.” Sie lächelte dabei ihren Freund an. Inu Yasha blickte kurz zu ihr und nickte.

“Das wäre schön, Yu”, erwiderte er und konzentrierte sich wieder auf den Weg. Auch wenn er diesen mit geschlossenen Augen finden würde, so wollte er sicher dort ankommen. Als er auf die Auffahrt auffuhr, staunte Sayuri neben ihm.

“Wow... das ist... euer Anwesen?”, entkam es ihr. Inu Yasha schmunzelte leicht und bejahte die Frage. Er parkte das Auto beim Haupteingang und stieg aus, um Sayuri die Tür aufzuhalten.

“Das ist es... und nun wird es unser Anwesen”, lächelte er und führte die leicht verwirrte Frau zur Tür. Mit dem Schlüssel öffnete er die Tür und lächelte sogar. Er erinnerte sich an die Tage, als er noch ganz klein war und ihre Großeltern jedes Jahr zu Besuch waren. Oft war er mit Sesshomaru bei ihnen und sie spielten gemeinsam. Mal Brettspiele, mal nur auf dem Spielplatz oder Verstecken in dem großen Haus.

Unbewusste erzählte er davon und Sayuri lauschte seinen Worten, während er ihr das Haus zeigte. In jedem Zimmer könnte er etwas erzählen und alles war sehr positiv. Sie staunte über den Platz, den es da gab. “Wir könnten hier wirklich den Kindern ein zu Hause geben. Natürlich solange bis sie in eine richtige Familie kommen”, freute sie sich und Inu Yasha lächelte.

“Stimmt... genug Zimmer haben wir hier, so können sich zwei Kinder eines teilen. Die Bäder sollten wir ein wenig erneuern, aber das sollte nicht so schwer sein”, bemerkte er und sah das Glitzern in den Augen seiner Freundin.

“Und immer noch haben wir genug Platz für den ein oder anderen Mitarbeiter”, träumte sie fast schon. Schmunzelnd zog er sie an sich und küsste ihre Schläfen.

“Bald bekommst du Unterstützung”, grinste er leicht und sie blinzelte ihn verwundert an. Als sie auch noch den Kopf leicht schief legte, lachte er leise. “Ich habe einen Brief von Freunden bekommen und sie würden gerne uns helfen”, erklärte er geheimnisvoll.

“Wieso macht es mich glücklich, aber zugleich habe ich auch große Angst”, lachte die Braunhaarige, genau wie der Weißhaarige. Genau das war einer der Gründe, warum er sie so sehr liebte.

“Angst haben musst du wirklich nicht, Yu... du kennst mich doch.”

“Ja genau deshalb”, lachte sie wieder und er spielte beleidigt. Es war seine typische Reaktion. “Oh Inu... du bist unmöglich.” Dabei stupste sie ihm in die Seite. Auf ihre Neckerei ging er sofort ein und zog sie direkt an sich heran.

“Ich soll unmöglich sein? Wart es ab, was ich mit dir machen werde in jedem einzelnen Raum, bis die Kinder hier sind”, kam es grinsend von ihm. Sayuri japste nach Luft und schluckte schwer. Die Vorstellung machte sie für einige Momente sprachlos, ehe sie sich wieder fing.

“Will mein kleiner Drakon spielen?”, konterte sie nach einer Weile. Sein Grinsen wurde größer und sie rollte mit den Augen. Er war und blieb ein Spielkind.

“Und wie ich spielen will”, raunte er und beugte sich zu ihr, um ihre Lippen gefangen zu nehmen. Genüsslich seufzte sie in den Kuss hinein. Welchen er sofort intensivierte. Er brauchte diese Nähe, denn da schöpfte er neue Kraft. Nur so könnte er das Bevorstehende schaffen. Nie würde er das zugeben, doch er hatte Angst, schreckliche Angst.

“Slatki... lass uns das zu... Hause machen...”, hauchte sie an seinen Lippen. Sie atmeten beide gerade schwer und sahen sich lange an. Auch wenn sie mittlerweile wusste, wie er tickte, so musste er beginnen, das anders zu lösen. “Ich weiß... du hast Angst, deshalb...”

“Du hast Recht... lass uns eine Liste machen und dann in unserem neuen zu Hause sehen, was wir noch brauchen, bevor wir umziehen können”, stimmte er ihr gleich zu und küsste sie liebevoll. “Gomen, Yu”, flüsterte er, doch sie schüttelte gleich den Kopf.

“Es macht mir nichts aus... doch eins nach dem anderen und die...”

“Kinder kommen an erster Stelle, danach wir”, vollendete er ihren Satz und sie wurde leicht rot. Ihr war klar, dass sie ihm viel abverlangte, doch nun konnte es nur besser werden und sie hätten mehr Zeit für sich selbst. Das konnte die Braunhaarige nur hoffen, dass es für ihn wirklich in Ordnung war, wie er es immer sagte.

Weitere Gedanken konnte sie sich nicht machen, denn er zog sie mit nach oben, um ihr die Zimmer und das Bad zu zeigen. Tatsächlich war mehr als genug Platz und unbewusst zählte sie schon alles durch. “Also was brauchen wir?”, fragte Inu Yasha. Er hatte schon mitbekommen, dass sie in Gedanken bereits alles durchging. Verwirrt blickte sie zu ihm. Er zog gerade sein Handy und war startklar zu tippen.

Schnell hatten sie alles beisammen und blickten noch einmal nach, ob sie nicht etwas vergessen hätten. “Hui... das ist aber eine Menge... ob wir genug...”, begann Sayuri.

“Mach dir um das Geld keine Sorgen... Sess leiht mir sicher was”, meinte Inu Yasha felsenfest. Seine Freundin blinzelte ihn an und legte den Kopf schief.

“Wir... sollten ihn vorher fragen”, erklärte sie.

“Ich will ihn nicht stören, er ist mit Kago doch bestimmt im Bett”, schmunzelte er und Sayuri kicherte leicht. “Einiges habe ich noch auf meinem Konto... das sollte genügen für die Anzahlungen, alles andere klären wir mit ihm.” Seine Worte ließen sie leicht seufzen. Sie hätte es gerne durchgedacht, bevor sie etwas besorgen würden.

“Na gut, aber wir besorgen nur das nötigste. Die fehlenden Betten und Schränke für die Kinder.”

“Und die Farbe für die Wände... wie wäre es, wenn die Kleinen selbst entscheiden mit wem sie im Zimmer sind und die Wände streichen wir für sie an.”

“Du... willst das jedes Mal ändern, wenn ein anderes Kind das Zimmer später bezieht?”, führte Sayuri ihre Bedenken an. Ihr Freund nickte und lächelte.

“Klar, so würden es doch ihre Eltern auch machen und sie sollen sich wenigstens wohl fühlen, wenn sie schon keine haben”, erklärte er schlicht und machte die Brünette damit sprachlos. Wenn einer wusste, wie es war ohne Eltern, dann wohl ihr Drakon. Seine Idee fand sie sehr schön.

“Einverstanden”, lächelte sie sanft und küsste ihn voller Liebe und Zuneigung. Nur zu gern erwiderte er den Kuss und drückte sie dichter an sich.

“Ich liebe dich, Slatkaja”, hauchte er dicht an ihren Lippen und küsste sanft diese nochmal.

“Ich liebe dich auch.” Einen Moment blieben sie engumschlungen stehen und genossen die Nähe des Anderen. Inu Yasha war froh darüber, dass er sie gefunden hatte, auch wenn sie anders zusammen kamen, als das man es als normal oder gewöhnlich bezeichnen könnte.

“Komm, wir sehen mal nach was wir für unser eigenes Heim brauchen können”, kam es leise von ihm nach einer gefühlten Ewigkeit. Sanft nickte sie und ließ ihn vorgehen. Dabei hatte er ihre Hand in seine genommen und wollte sie nicht loslassen. Liebevoll drückte sie diese und er blickte zu ihr. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen.

“Ich bin mir sicher... deine Eltern hätten gewollt, dass entweder du oder Sess hier leben würdet...” Der Ashidaspross wusste genau, dass seine Liebste recht hatte. Deshalb nickte er stumm und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie war wahrlich die perfekte Frau für ihn. Das wurde ihm mit mal zu mal bewusster.

“Beide hätten dich sehr gemocht, Yu... besonders Mama hätte dich vergöttert”, merkte er an und die Angesprochene blinzelte. Sonst sprach er nie wirklich über seine Mama und diesmal kam es so natürlich über seine Lippen.

“Denkst du? Wieso? Ich meine... wir kamen...”

“Egal wie wir zusammen gekommen sind, ihr wäre es wichtiger, dass du mich genauso magst wie ich bin. Du mir die Meinung geigst, wenn ich scheiße baue und vor allem mich nicht aufgibst”, erklärte er und sanft zog er sie mit sich. “Mama wollte immer für Sess und mich, dass wir glücklich sind und uns nicht verstellen müssen in unseren Beziehungen.”

“Verstehe... daher meintest du, dass Kago-chan perfekt zu Sess passt?”, schmunzelte sie und Inu Yasha nickte.

“Auch wenn ich es nie verstanden habe, so scheint Kago-lein ihn zu durchschauen. Sie sieht nicht die kalte Mauer, die er um sich errichtet hat, sondern sein Herz, welches reiner ist, als man denkt.”

“Und das von dir”, kicherte die Braunhaarige und er lachte los.

“Hin und wieder bin ich auch erwachsen”, grinste er und streichelte Sayuri über die Wange. “Komm ich zeig dir mein Zimmer. Angeblich hat Sess und Papa es für mich gestrichen vor meiner Geburt”, kicherte er und wirkte ausgelassener als davor. Das erfreute sie sehr.

“Gerne”, lächelte sie ehrlich und folgte ihrem Liebsten hinaus. Sie gingen den kleinen Weg entlang und gelangten zu der Anbauwohnung. Diese schloss Inu Yasha auf, doch bevor er aufmachte, atmete er tiefer durch und drückte schließlich die Türklinke hinunter.

Dunkelheit empfing die Beiden, denn die Brüder hatten die Fenster mit den Gardinen abgedunkelt. Die persönlichen Sachen hatten ihre Großeltern damals rausgeholt, doch von den Möbeln konnten sie sich einfach noch nicht trennen. Erneut atmete der Weißhaarige durch und ging voran. Langsamer folgte Sayuri ihm und blieb unbewusst im Flur stehen.

Routiniert schritt Inu Yasha ins Wohnzimmer und zog die Gardinen auf. Das Tageslicht fiel hinein und tauchte alles in helle Töne. Es überraschte die Frau, dass alles hier so freundlich eingerichtet war. Ganz anders als sie das von Inu Yasha oder Sesshomaru kannte. Fast schon als wären sie das komplette Gegenteilig von ihren Eltern.

Jedoch konnte sie sich noch nicht wirklich bewegen. Es klang eigenartig, aber sie wollte nicht in seine ‘heiligen’ Räume eintreten, ohne seine Erlaubnis. Ein leichtes und trauriges Lächeln lag auf seinen Lippen und er kam zurück zu seiner Liebsten. “Komm... ich zeige dir die Wohnung...”, erklärte er ruhig und sie nickte.

Aber sie spürte wieder seine Unruhe. Am liebsten hätte sie ihm erneut gesagt, dass sie dort nicht wohnen müssten, wenn er nicht wollte. Ihn so zu sehen, tat ihr weh, ging ihr durch Mark und Bein und ihr Herz blutete. Um nicht weinen zu müssen folgte sie ihm, lauschte seinen Worten und erkannte zwischendrin auch sein fröhliches Gesicht, sobald er von sich und seinem Bruder sprach. Die Brüder waren wirklich sehr eng miteinander verbunden.

Das war klar und deutlich zu erkennen und immer wieder fragte sie sich, warum ihr Verhältnis nun so zerrüttet und ganz anders war. Was wohl bei ihnen vorgefallen war?, überlegte sie und nahm sich vor, dies würde sie später bei ihm nachfragen. Jetzt musste sie sich auf ihren Liebsten konzentrieren, denn er kämpfte nun mit seinen aufgestauten Emotionen. Leider war er eher derjenige, der es so lange vor sich hin schob, bis es nicht mehr weiter ging.

Da war Sesshomaru ganz anders gewesen. Er schien einen oder gar mehrere Schritte weiter zu sein bei der Verarbeitung des Verlustes. Woran das lag, konnte Sayuri nicht sagen, aber sie würde das in Erfahrungen bringen. Vielleicht würde sie so ihrem Liebsten helfen können. Die Brüder waren wahrlich wie Feuer und Eis. Genau das war klar zu erkennen.

Die Wohnung gefiel ihr sehr, doch spürte sie immer mehr, dass Inu Yasha nicht bereit war dort zu leben. “Slatki... wenn du darüber...”, begann sie, jedoch wurde sie gleich unterbrochen.

“Weiß ich, dass du für mich da bist, Yu... Ich komme schon klar”, lächelte er sie an, doch sie kannte dieses Lächeln. Es war ein aufgesetztes und versetzte ihr einen leichten Stich in ihrem Herzen.

“Möchtest du hier etwas ändern?”, fragte sie ihn und er blinzelte, denn sie hatte das Thema so abrupt gewechselt. Das was absolut untypisch für sie. Normalerweise hakte sie nach und gab nicht so schnell auf. Sorge breitete sich in ihm aus und er wollte erst fragen, doch dazu war er nicht in der Lage. Nicht hier. Alles erinnerte ihn noch an seine geliebten Eltern.

“Das Schlafzimmer und die Kinderzimmer... wir könnten eines davon in eine Bibliothek umgestalten”, schlug er vor, da sie gerne las. Sayuri biss sich leicht auf die Zunge. Erst sprach er von eigenen Kindern und nun wollte er eines der Zimmer fremdendzwecken.

Scheinbar... meinte er zuvor nicht unsere Kinder., bemerkte sie traurig, doch ließ sie es sich nicht anmerken. “Wir können es so lassen... vielleicht neue Möbel... also mir reicht ein Bücherregal im Wohnzimmer oder womöglich im Schlafzimmer”, erklärte sie diplomatisch.

“Wenn du möchtest, dann machen wir das”, stimmte er ihr gleich zu. “Welche Farbe möchtest du denn für unser Schlafzimmer?”, fragte er sie und sie lächelte.

“Rot... wie das Feuer... die Leidenschaft”, bemerkte sie und war fast schon froh, dass diesmal er das Thema gewechselt hatte. Sie waren erst drei Monate zusammen, da war es klar, dass Kinder noch kein Thema waren. Auch wenn sie nichts dagegen hätte, seine Kinder zu bekommen.

“Und wie die Liebe”, hauchte er und küsste sie liebevoll. Lächelnd erwiderte sie diesen und schöpfte neuen Mut.

Irgendwann vielleicht... erstmal die Kleinen, danach wir und dann unsere Kinder., beschloss sie innerlich und schmiegte sich an ihn heran. Es brachte nichts alles auf einmal zu versuchen. Eins nach dem anderen, nur so konnte sie auch immer ihr Bestes geben.

Nachdem er den Kuss gelöst hatte, sahen sie sich tief in die Augen. “Wir sollten damit beginnen hier die Möbel zu entsorgen und aufzuräumen, um streichen zu können und Neue kaufen”, erklärte sie und er nickte.

“Gute Idee... wir sollten das aber gleichzeitig mit dem Anwesen machen, damit wir gemeinsam umziehen können”, merkte er noch an.

“Stimmt... ob die Jungs nochmal helfen wollen?”, fragte sie vorsichtig an und diesmal bekam sie ein ehrliches Lächeln von ihrem Freund.

“Natürlich... nur vielleicht nicht in den nächsten Tagen”, überlegte er laut und grinste leicht. “Ich schreibe sie mal an und dann lassen wir den Tag ausklinken, was meinst du dazu?”, wollte er wissen und sie nickte. Sie hatte nichts dagegen für heute Schluss zu machen.

“Sehr gut... und sobald die Kleinen schlafen... spielen wir ein wenig, Drakon”, hauchte sie leise und ging voraus. Er knurrte leicht und folgte ihr. Zu gut wusste er, dass sie das gesagt hatte, um ihn abzulenken. Zudem ging sie voraus, um es nicht offensichtlich zu zeigen, dass er eigentlich noch nicht allzu lange dort sein konnte. Genau deshalb liebte er sie so sehr.

Mit ihr... werde ich es schaffen, euch loszulassen und euren Wunsch zu erfüllen., dachte er noch, während er die Tür hinter sich schloss und zusperrte. Er musste es tun, das war ihm klar. Länger aufschieben war falsch. Auch wenn er Sayuri nicht all seine Sorgen und Ängste anvertraut hatte, so hatte sie ihn wohl durchschaut. Ob Sess sich genauso fühlt, wenn Kago das macht?, schmunzelte er leicht und öffnete seiner ‘Yu’ die Wagentür.

Kaum saß er am Steuer schon fuhr er los. Direkt zum Waisenhaus. Dort lösten sie die Polizisten ab. Gleich fragte Inu Yasha die drei, ob sie in den nächsten Tagen Zeit hätten. Da einige noch viel zu erledigen hatten, machten sie aus, erstmal nur die Möbel zu entsorgen. Das Streichen würde Inu Yasha alleine übernehmen, dafür brauchte er keine Hilfe.

Er war wirklich Feuer und Flamme dafür, dass brachte Sayuri zum Lächeln. Da war er wieder, ihr Drakon, den sie beim ersten Treffen umgehauen hatte. Die Planung gab sie in seine Hände. Auch wenn er ein Chaot war, so konnte er das doch ganz gut. Das musste sie neidlos zugeben. Sie kümmerte sich in der Zeit um die Kinder.

Mit den Älteren kochte sie, während die Jüngeren einen Film ansahen. Die Polizisten fuhren Heim oder zu ihrer Schicht, je nachdem was bei ihnen gerade anstand. Es dauerte eine gute Stunde, bis sie fertig waren und zusammen aßen. Dabei unterhielten sich die Kinder und das Paar lächelte. Sie waren immer noch sehr glücklich über die Feier vom Vortag.

Doch ihnen von dem neuen Heim zu erzählen, würden sie erst später, nachdem die Möbel entsorgt waren und sie gemeinsam die Farben holen würden. Zeitgleich würden sie auch die neuen Wohnungseinrichtungen besorgen. Die Idee, die Kinder dort mit einzubeziehen, fand sie einfach großartig. So hatten sie ein wenig mehr helfende Hände, denn die Älteren halfen oft mit.

Nach dem Essen räumten sie alle ab, spielten noch zusammen und Sayuri machte die Kleinen Bettfertig. Inu Yasha half den älteren Kindern sich fertig zu machen. Danach kümmerte er sich noch um die Gute-Nacht-Geschichte für Rin, da Kagome nicht da war. Darauf sollte die Kleine aber nicht verzichten.

Nachdem auch sie eingeschlummert war, kehrte er in die Küche zurück und räumte den Rest weg. Sayuri umarmte ihn sanft von hinten. “Danke, dass du da bist”, hauchte sie und er blinzelte. Liebevoll legte er seine Hände auf ihre, drehte sich in der lockeren Umarmung und blickte die Brünette an.

“Für dich jederzeit”, lächelte er sie an, beugte sich herab und küsste sie mit all seiner Liebe. Schnell wurde daraus ein leidenschaftlicher Tanz. Kurzerhand hatte Inu Yasha sie einfach angehoben und trug sie in ihr Schlafzimmer, welches im Erdgeschoss war.

Ungeahnte Entdeckung

Der nächsten Morgen begann für Inu Yasha sehr früh. Er stand vor Sayuri auf. Sie am Morgen zu beobachten mochte er sehr. Besonders da er genau wusste, dass er sie auf ewig bei sich haben wollte. Eilig zog er sich was über und schlich aus dem Zimmer, um für seine ‘Yu’ einen Kaffee und Frühstück zu machen. Solange die Kinder noch nicht wach waren, wollte er sie auch schlafen lassen.

Schon früh merkte er, dass sie Pfannkuchen gerne am Morgen aß. Summend hatte er alles fertig gestellt und es auf ein Tablett gestellt. Dazu machte er noch ihren Kaffee in einer Thermoskanne. Schließlich sollte sie sich ausschlafen. Er heftete noch eine Notiz an die kleine Blume in der Vase und stellte das Tablett ins Zimmer zurück. So leise wie möglich verschwand er wieder und traf sich mit seinen Kollegen, um mit dem Entrümpeln anzufangen.

Sie begannen im Haupthaus und überprüften was sie für die Badezimmer besorgen müssten. “Also einen Fachmann solltest du dir zulegen”, meinte Itoe ruhig und Inu Yasha nickte. Dies hatte er ebenfalls auch vor gehabt.

“Du weißt, ich bereite lieber alles vor, damit wir dann weniger Zeit brauchen”, meinte der Weißhaarige und sein Freund nickte.

“Verständlich... ich gebe dir die Nummer von dem Sanitärunternehmen, welches mein Bad gemacht hat. Mit ihm kannst du alles andere besprechen”, schlug er vor und Inu Yasha dankte ihm dafür. Es war schön zu sehen, dass alle ihnen halfen und sie sehr gut voran kamen.

Lange sprachen sie noch zusammen, ehe die Jungs sich auf den Heimweg machten und Inu Yahsa alleine sich um sein eigenes Heim kümmerte. Er wollte für Sayuri nur das Beste. Sie sollte sich wohl fühlen bei ihm an seiner Seite. Ob sie mich heiraten würde?, fragte er sich nachdenklich. Um sich abzulenken baute er das Bett ab und würde dieses im Keller verstauen. Sich jetzt davon zu trennen konnte er einfach noch nicht.

Als sein Handy läutete, blinzelte er verwirrt und hob ab. “Slatki... kommst du zum Abendessen zu mir?”, fragte Sayuri am anderen Ende direkt.

“Oh... es ist schon so spät?”, wunderte er sich und sie lachte leise, denn sie hatte schon damit gerechnet, dass er die Zeit vergessen hatte.

“Ich koche mit den Kindern und wollte wissen, ob ich für dich was beiseite legen soll”, erklärte sie und er musste grinsen bei ihrem Kommentar.

“Ich baue noch den Schrank ab und komme zu dir”, erklärte er ruhig und machte sich daran weiter abzubauen. In er Zwischenzeit sprach er noch etwas mit seiner Liebsten und machte sich schließlich auf den Weg Heim zu ihr.

Er kam später an, so dass die Kinder bereits gegessen hatten und er half Sayuri dabei die Kleinen ins Bett zu bringen. Erst danach aß er etwas und wurde von seiner Herzdame überrascht. “Na wie lief es?”, fragte sie ihn und schlang ihre Arme von hinten um ihn.

“Gut... Itoe hat mir die Nummer gegeben, der sein Bad gemacht hat. Ich rufe ihn morgen an und spreche ab, wann wir das am besten machen und vor allem wie, denn alles auf einmal wäre falsch.”

“Stimmt, wir sollten das nach und nach machen, so können wir umziehen und hier raus”, lächelte sie und küsste seine Wange. Ehe sie sich zurück ziehen konnte, hatte er sie schon auf seinen Schoß gezogen.

“So sehe ich das auch”, lächelte er und schmiegte sich an sie. Dabei hielt ihr einen Bissen hin. Sie schmunzelte und nahm es an. Seine kleinen Gesten liebte sie sehr. “Ich freue mich schon auf unser neues Heim”, wisperte er und sie blinzelte ihn an.

“Ich freu mich auch... Also morgen die Organisation machen und den Kindern von dem Vorhaben erzählen?”

“Korrekt”, schmunzelte er und aß weiter, während er sie ebenso fütterte. Danach räumten sie gemeinsam ab und Inu Yasha holte den Plan heraus, um mit ihr alles noch einmal abzuklären, damit er am nächsten Tag die Telefonate machen konnte, ohne ihren Tagesablauf zu stören.
 

Den folgenden Vormittag verbrachte Inu Yasha damit an seinem Handy zu hocken und überall rum zu telefonieren. Er schaffte es noch einen Termin wegen der Bäder zu machen und hatte sogar auch die Schlafzimmermöbel nach unten in den Keller gebracht. Sobald Sesshomaru von Osaka zurück wäre, würde er mit ihm sprechen und herausfinden, was sie machen sollten. Der Raum war nun leer und er bereitete alles vor, um diesen zu streichen.

Danach ging er in die Kinderzimmer und lächelte. Sie waren noch genauso wie damals, alles unangerührt. Sess sollte sein Zimmer selbst ausräumen, wenn er noch etwas behalten will., beschloss er und ging in sein ehemaliges Zimmer. So viele schöne Erinnerungen, aber auch traurige waren hier drin und ruhig atmete er durch. Zu lange hatte er es vor sich her geschoben, doch er musste nun da durch.

Einige der Sachen hatte er schon damals ausgemistet, als er im Teenageralter war. Nur noch wenige Dinge aus seiner Kindheit waren geblieben, doch das waren die Liebsten für ihn. Alle hatten eine Geschichte dahinter und er musste lächeln als er das Auto entdeckte welches er seit seiner frühsten Kindheit hatte. Damals hatte es sein Bruder für ihn gekauft und er hat dieses sehr geliebt.

In Erinnerungen schwelgend merkte Inu Yasha nicht wie spät es bereits war. Da er soweit schon alles vorbereitet hatte, sah er auch keinen Grund auf die Uhr zu achten. Die Termine standen. Damit fehlten nur noch die Möbel und die Wandfarben. Bald würde das hier ihr Haus werden, ihr neues Heim. “Ob Yu sich hier wohl fühlen kann?”, fragte er sich selbst und erhob sich, um im Wohnzimmer nachzusehen, ob das Sofa noch zu gebrauchen war oder ob es zu viel Staub beinhaltete.

Nach seiner Manier nahm er die weißen Tücher weg und ließ sich auf das Sofa fallen. “Immer noch bequem”, grinste er und hustete lauter. “Und doch verstaubter als angenommen”, lachte er und blickte zur Decke. Er nahm sich vor die Wohnung wieder komplett herzurichten. Tief in seinem Inneren wusste er, dass seine Eltern genau das wollten. Sogleich erhob er sich und schrieb Sayuri eine Nachricht: ‘Welche Couchfarbe willst du haben?’

Verwirrt über die Nachricht rief sie ihn direkt an und er musste fast schon lachen. “Slatki, was meinst du damit?”, wollte sie wissen.

“Die hier steht ist leider sehr verstaubt, also ein Wunschfarbe?”, fragte er sie und diesmal war sie es, die lachte. Erst jetzt begriff sie was er meinte.

“Wie wäre es, wenn wir das... Wohnzimmer so lassen wie es ist? Also eine schöne weiße Couch, wie sie jetzt schon steht, doch vielleicht etwas moderner?”, schlug sie vor. “Auch wenn mich die Flecken aufregen werden.”

“Sowas von... ich weiß noch, als Mama Sess und mich geschimpft hatte und Papa nur meinte: ach... wir kaufen eine neue”, lachte er und auch sie musste lachen.

“Sowas hatte Oma auch mal gemacht. Mich geschimpft und Opa meinte, wir legen einfach eine Decke drauf.”

“Das klingt voll und ganz nach Michail”, lachte er mit ihr gemeinsam. “Also Weiß?”, fragte er nach einer Weile und sie stimmte dem zu.

“Kommst du bald zu mir?”

“Ich werde noch wegen der Küche schauen, ob wir da noch etwas brauchen.”

“Verstehe, soll ich alleine den Kindern die Neuigkeit verkünden?”, wollte sie wissen und Inu Yasha erinnerte sich daran, dass sie das gemeinsam machen wollten.

“Ich denke es wäre nicht verkehrt, ich hole euch dann morgen nach dem Frühstück ab und wir zeigen ihnen es gemeinsam?”

“Hmmm, es soll eine Überraschung für die Kleinen bleiben”, beschloss Sayuri und er bestätigte dies. “Also bis morgen, Slatki.”

“Bis morgen, Slatkaja”, erwiderte er den Kosenamen. Lächelnd beendete sie das Telefonat und richtete das Abendessen für die Kinder und sich her.

Inu Yasha betrachtete währenddessen die Küche. Alles war in einem guten Zustand. Die Geräte würde er eintauschen und alles schön sauber machen, doch danach wäre alles bereit. In Gedanken versunken schickte er seinem Bruder eine Nachricht, ob er sich von ihm Geld borgen könnte, um die Umbauten der Bäder und die Möbel zu finanzieren. Er wollte seine Liebste damit überraschen, dass er all das bereits geklärt hatte.

Von Sesshomaru kam nur ein einziges Wort: ‘Kreditkarte’. Der Jüngere blinzelte und überlegte, was sein Bruder damit meinen könnte. Bevor er nachfragen konnte, kam bereits eine Erklärung: ‘Du hast doch die Kreditkarte, also richtet euch komplett ein, alles andere besprechen wir, sobald wir wieder in Tokio sind.’

Über diese Nachricht schmunzelte Inu Yasha und tippte nur ein: ‘Danke, viel Spaß euch noch.’

Daraufhin kam nichts mehr, nur einige Momente später kam ein ‘Danke’ von Kagome mit dem Zusatz: ‘Überanstrengt euch nicht, sobald wir zurück sind, helfen wir, wo wir können.’ Nun musste er grinsen, denn das war seine beste Freundin. Jedoch wollte er ihre Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen, weshalb er alles soweit fertig machen wollte.

Nachdem er all das notiert hatte, machte er sich dann doch auf den Weg zu Sayuri. Er wollte nicht mehr ohne sie einzuschlafen. Das war einfach nicht richtig, die Braunhaarige nicht bei sich zu haben. Vor einiger Zeit hatte er beim Juwelier etwas entdeckt und das würde er in den nächsten Tagen für sie holen. Schon seit einigen Wochen wollte er sie etwas Wichtiges fragen, doch leider kamen ein paar Probleme dazwischen.

Aber jetzt wäre es perfekt dafür und er würde das Neujahrsfest dazu nutzen, um ihr die wichtigste aller Fragen zu stellen. Auch wenn er noch unsicher war, ob sie das wirklich wollte, so war es ihm wichtig, dass sie zusammen waren auch ganz offiziell vor allen. Denn sie war die Frau, die er sich an seiner Seite wünschte und nur sie alleine sollte seinen Namen tragen dürfen.

Überrascht keuchte seine Herzdame auf, als er sie von hinten umarmte und ihr einen Kuss auf den Nacken gab. “Bin zurück”, hauchte er und sie schmiegte sich direkt in seine Arme.

“Ich dachte...”

“Ich wollte bei dir sein, Yu”, flüsterte er, drehte sie um und stahl sich einen Kuss von ihr. Zufrieden lächelte sie in diesen hinein und erwiderte ihn voller Liebe und Hingabe.
 

Der folgende Tag verlief vorerst nach Plan. Sayuri und Inu Yasha brachten die Kinder mit dem Vorwand einer Überraschung zum Anwesen. Diese unterhielten sich und ahnten absolut nicht wohin sie gebracht wurden. Itoe hatte sich ebenfalls Zeit genommen, um bei dem Transport der Kinder zu helfen. Während er die Älteren beförderte waren Sayuri und Inu Yasha bei den Jüngeren.

Je näher sie dem Anwesen kamen, umso ruhiger wurde es in den beiden Kleinbussen. Schließlich kamen sie an und alle stiegen aus. So ruhig war es schon lange nicht mehr, weshalb die Erwachsenen schmunzelten und noch einen Moment abgewartet hatten, bevor sie etwas dazu sagten. “Nun... Willkommen auf dem Anwesen von meiner Familie”, meinte Inu Yasha lächelnd und die Kinder staunten nicht schlecht.

“Und... was machen wir hier?”, fand Rin als erste ihr Wort. Itoe grinste leicht und schrieb seiner Frau eine Nachricht, damit sie sich nicht sorgen musste.

“Kinder... Inu und sein Bruder waren so freundlich uns dieses Haus zur Verfügung zu stellen”, begann Sayuri zu erklären und wurde noch ratloser angesehen. Inu Yasha hatte sanft ihre Hand genommen und drückte diese.

“Das hier... wird euer und unser neues zu Hause, solange bis ihr eure eigenen Familien bekommt”, setzte er fort und sie lächelte ihn an.

“So ist es... wir werden hier her ziehen, so habt ihr genug Platz in Zukunft, aber wir werden eure Hilfe brauchen”, legte sie gleich die Fakten auf den Tisch.

“Hilfe?”, fragten einige der Kinder.

“Genau... wir teilen die Zimmer ein und wenn ihr eine andere Wandfarbe haben wollt, müsst ihr sie selbst streichen. Zudem müssen die Möbel zusammen gebaut werden und natürlich auch sauber gemacht. Außerdem müsst ihr eure Sachen packen und hier wieder auspacken”, zählte Sayuri alles auf.

Jedoch blieb nicht alles bei den Kindern hängen. Damit hatte sie auch schon gerechnet, weshalb sie einfach beschloss nun ihnen alles zu zeigen und nacheinander zu berichten, was zu tun war. Inu Yasha übernahm natürlich eine kleine Führung. Es kam den Kleinen immer noch so vor, als würde all das nicht wirklich passieren. Doch dagegen wussten die beiden Männer Rat und Tat.

“Bevor ich euch noch weiter langweile... wie wäre es, wenn wir die Zimmer aufteilen und danach auch schon an die Arbeit gehen würden, damit wir das neue Jahr hier beginnen können”, schlug Inu Yasha vor.

Zögerlich, aber erfreut stimmten sie alle zu und so fanden sie sich alle oben wieder. Die Jungs hatten sich schnell zusammen gefunden, wer mit wem sich ein Zimmer teilen würden. Zumal sie auch eine gerade Anzahl von 8 Jungen waren. Bei den Mädchen war es schon etwas schwieriger. Sie waren zu 9. und vier von ihnen waren jünger. Es wäre unmöglich sie anders einzuteilen, da die kleineren früher ins Bett mussten.

Während Sayuri das Problem mit den Mädchen durchging, schickte Inu Yasha Itoe mit den Jungs schonmal zum Einkaufen. “Holt die Farbe, die ihr möchtet. Zudem brauchen wir noch Abdeckfolie für den Boden, sowie Farbrollen und Pinsel. Sobald die Mädels sich entschieden haben, schicke ich dir die Liste.”

“Verstanden, Inu. Also kommt Jungs, wir machen die schweren Sachen, denn das gehört sich so”, lächelte Itoe und hatte das sehr gut im Griff mit den Kindern umzugehen. Inu Yasha dankte seinem Freund und gab ihm das benötigte Geld mit.

Danach gesellt er sich zu den Damen und lauschte der Diskussion. “Und wenn wir die jüngeren in diese Zimmer lassen? Damit sind sie beieinander und wir Älteren könnten nach ihnen sehen, sollte was sein”, kam es von Hana. Sie war eine der fast Erwachsenen in der Runde. Seit ihrem 13. Lebensjahr war sie schon in dem Waisenhaus und würde bald 19 werden.

“Das ist ein guter Vorschlag, Hana, danke”, lächelte Sayuri und überlegte. Die Angesprochene erwiderte die Geste und blickte zu den anderen. Für Hana waren sie alle wie eine Familie bereits und sie hatte sich auch damit abgefunden, nicht mehr adoptiert zu werden.

“Und mir würde es nichts ausmachen, alleine im Zimmer zu sein”, meinte Rin. “Schließlich schlafen wir da ja nur.”

Inu Yasha blinzelte bei der Aussage und erinnerte sich irgendwie an die Situation, als Kagome meinte, man schlafe ja nur in einem Zimmer und spielen tat man draußen. Da merkte er den Einfluss seiner besten Freundin auf die mittlerweile 8-jährigen. “Aber...”, begann Sayuri, doch Rin schüttelte den Kopf.

“Nichts aber, es macht mir wirklich nichts aus”, grinste Rin breit und Sayuri seufzte.

“Wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast...”

“bringt sie keiner davon ab”, beendete Inu Yasha den Satz und die Mädchen sahen auf. Er grinste leicht. “Und welche Farbwünsche haben die holden Damen?”

“Pink.”

“Violette.”

“Rot.”

“Türkis.”

Die Farben kamen so durcheinander, dass Sayuri leise kicherte. Das Gesicht ihres Freundes war wirklich unbezahlbar für sie. Bevor er nochmal nachfragte, sagte sie ihm die Farben erneut. “Du hast... das alles verstanden?”, kam es ungläubig von ihm und sie lachte los, wie die anderen im Raum.

“Inu... als Dame versteht man das”, bemerkte sie und er nickte nur. Begriff, dass es unter Frauen wirklich so war. Schulterzuckend tippte er die Farben an Itoe und verließ die Mädchen, damit sie sich noch die Zimmer einteilen konnten. Zusätzlich bat er seinen Freund noch einen extra Eimer mit Rot mitzubringen. So würde er ihr künftiges Schlafzimmer vorbereiten können.

Nachdem die Jungs wieder da waren, verteilten sie das Material schonmal auf die Zimmer. “Na immerhin waren sie sich wegen der Farben einig, so haben wir keine Doppelfarben im Raum”, lachte Itoe und Inu Yasha war ebenso erleichtert darüber. ”Du bist sicher, dass du das in den nächsten beiden Tagen alleine schaffst?”

“Na klar, Itoe. Ich habe noch Urlaub und den wollte ich nutzen, um das Haus fertig zu bekommen. Wenn ein paar von euch nach der Feier zum Neujahrswechsel Zeit habt beim Aufbau und Umzug zu helfen, wäre das Hilfe genug”, meinte Inu Yasha.

“Das sollten wir hinbekommen. Ich bin morgen wieder in der Arbeit und frage bei den Jungs nach. Kümmere mich darum, dass wir einen Laster bekommen für den Transport hier her.”

“Das wäre großartig, danke dir und sobald alles eingerichtet ist, machen wir eine Grillparty”, grinste der Weißhaarige. Dieses Angebot klang verlockend, weshalb Itoe sofort zusagte. Sogleich machten sie sich auch auf den Weg zurück zum Waisenhaus, denn es wurde bereits spät.

Während Sayuri mit den Älteren kochte, ging Inu Yasha mit den jüngeren die Betten durch. Natürlich auch die Schränke und Schreibtische. Zum Glück waren die meisten mehr oder wenig einig, wie das aussehen sollte, was ihm natürlich einiges an Nerven gespart hatte. Danach deckten die Jüngeren ein und er ging mit den Anderen ebenso die Möbel durch. Geschmäcker waren bekanntlich verschieden, aber bei diesen Kindern waren sie nicht so unterschiedlich, wie er dachte.

“Gut, dann sollten die Sachen nächste Woche da sein”, verkündete er und lächelte, als sie alle am Tisch saßen. “Das heißt, bis dahin müssen wir streichen, alles sauber machen und vorbereiten.”

“Das sollten wir schaffen”, kam es voller Tatendrang von allen und das erfreute das junge Paar sehr.

Nach dem Essen spielten sie noch gemeinsam, brachten die Kinder zu Bett und räumten die Küche auf. “Und das Problem mit dem Geld ist wirklich gelöst?”, wollte Sayuri sicher gehen und ihr Freund gab ihr sein Handy.

“Sess wiederholt sich bekanntlich nicht... er will uns helfen. Zudem werden wir ihm das wieder zurück zahlen, sobald wird die Spenden zusammen bekommen haben und sich die Lage etwas beruhigt hat”, bemerkte er und sie blinzelte überrascht. Es klang sehr erwachsen und durchdacht. Erleichtert nickte sie und ließ sich von ihm ein wenig verwöhnen, bevor sie schlafen gingen.
 

Diese Nacht war für Inu Yasha erneut kürzer, da er früher rausmusste. Der Termin wegen der Bäder stand an. Dennoch nahm er sich noch die Zeit, seiner Liebsten ein kleines Frühstück zu machen, bevor er das Haus verließ und zum Anwesen fuhr. Das Gespräch zog sich ein wenig in die Länge, aber sie hatten bereits alles fest ausgemacht. Auch wenn es nicht angedacht war, so war es möglich die Bäder ohne großen Aufwand umzubauen, sodass mehrere Personen sich dort fertig machen konnten.

Nach dem Termin ging Inu Yasha in seine künftige Wohnung. Er sah nochmal sich in der Küche um, kontrollierte dabei jeden Schrank und prüfte, ob diese auch noch weitere Jahre überleben würden. Dabei fiel ihm etwas runter und er musste schmunzeln, denn diesen Griff wollte sein Vater eigentlich reparieren. Als er diesen aufhob, entdeckte er eine lose Abdeckung. Leicht blinzelte er und zog sie heraus.

“Was ist das?”, wunderte er sich und zog mehrere Stapel Briefe heraus. Auf den Umschlägen standen immer wieder die Namen Izayoi und Toga. Doch sein Blick fiel auf den einen mit seinem eigenen Namen darauf. Er wusste nicht, was das alles war, aber das wollte er ändern.

Sogleich öffnete er diesen Umschlag und begann zu lesen. Das was ihm darin offenbart wurde, zog ihm erneut den Boden unter den Füßen weg.

Du bist nicht allein

Unruhig lief Sayuri im Gemeinschaftsraum umher. Die Kleinen machten gerade ihren Mittagsschlaf und die Älteren lernten für die Schule, die in eineinhalb Wochen wieder beginnen würde. Eigentlich wollte Inu Yasha sich nach dem Termin bei ihr melden. Aber seit er das Bett verlassen hatte, hatte er nichts mehr von sich hören lassen. Langsam machte sie sich Sorgen um ihn. Jedoch wollte sie ihn nicht anrufen, denn er könnte noch in einem Gespräch sein.

Sie hasste es, nicht zu wissen, was los war. In ihren Gedanken malte sie sich schon die schlimmsten Szenarien aus, aber das machte sie nur noch verrückter. Zum Glück wurde sie von Hana abgelenkt, denn die junge Dame brauchte Hilfe beim Abfragen. Innerlich dankte sie dem Mädchen und kümmerte sich um die Kinder. Ihr Handy hatte sie aber nach wie vor griffbereit bei sich liegen.

Jedoch wurde sie nicht angerufen. Mittlerweile war es schon weit nach Mittag und sie seufzte schwer, als sie einen kleinen Moment für sich hatte. Sie beschloss ihn anzurufen, denn sie brauchte Sicherheit, dass es ihm gut ginge. Alles andere war ihr egal, solange ihm nichts passiert war. Sie wählte seine Nummer. Es dauerte bis er endlich abhob.

“Slatki?”, fragte sie so ruhig wie möglich, doch bekam sie keine Antwort. Sie hörte seinen Atem und lehnte sich an die Tür, denn sie stand gerade in ihrem Büro. “Geht... es dir gut?”, kam ihre nächste Frage.

“Ja... entschuldige ich war gerade in Gedanken”, kam es von ihm und kurz atmete sie durch. Auch wenn ihr seine Stimmlage nicht gefiel. “Der Termin lief gut... nächste Woche starten wir mit dem ersten Bad und danach das nächste. Wird zwar länger dauern, aber wir können so lange dort wohnen.”

“Das klingt sehr gut... es bleibt bei dem Plan, morgen die Zimmer zu streichen?”, wollte sie wissen.

“Morgen streichen wir die Zimmer, die Älteren schaffen das alleine, denke ich, wir helfen nur beim Abkleben und kümmern uns um die Räume der Jüngeren”, meinte er ruhig und sie fragte, ob er zum Abendessen zu ihr kommen würde. “Ich werde unser Schlafzimmer streichen, wenn ich die Zeit nicht vergesse, komme ich rüber.”

Die Erklärung war zwar simpel und korrekt, aber ließ sie dadurch begreifen, dass er nicht reden wollte. “Verstehe... pass auf dich auf und wir sehen uns morgen”, sagte sie und fügte ein leises “ich liebe dich” hinzu.

“Bis morgen... ich dich auch”, entgegnete er noch und legte auf. Sayuri seufzte schwer. So war er schon seit einiger Zeit nicht mehr gewesen. Auf diese Weise abweisend war er damals, als sie sich bei ihrem Opa über den Weg liefen.

Warum... spricht er nicht mit mir?, dachte sie sich und versuchte durchzuatmen. Ihre Emotionen musste sie erstmal sortieren. Die Kinder sollten von alle dem nichts mitbekommen, denn sie hatten genug eigene Sorgen. Zu mindestens war das Sayuris Ansicht darüber. Später wäre genug Zeit mit ihm zu reden, sollte er es wollen., beschloss sie, packte ihr Handy weg und verließ ihr Büro, um mit den Kindern zu spielen und auch zu kochen.

Zur gleichen Zeit saß Inu Yasha im leeren Schlafzimmer und hatte die Briefe in der Hand. Er hatte den, der an ihn gerichtet war, einige Male gelesen, doch richtig verstanden hatte er den Inhalt nicht. Den Anruf von Sayuri hatte er wie in Trance durchgezogen. Alles in ihm schrie danach ab zu hauen, doch sein Gewissen und vor allem sein Herz hielten dagegen. Deshalb saß er an der Wand gelehnt da und starrte auf die ganzen Briefe.

Was zum Teufel war damals nur abgelaufen? Warum schrieb Mama mir das und vor allem warum sollte ich das Anwesen bekommen?, die Worte verwirrten ihn und er wusste nicht was er damit anfangen sollte. Je häufiger er die Zeilen las, umso weniger verstand er die Worte. Als erneut sein Handy klingelte, ging er mehr als gereizt ran, ohne zu sehen, wer ihn anrief.

“Ruhig Blut, Inu-kun... was ist denn bei euch los?”, kam es fast schon geschockt von Kagome.

“Was?!”, sprach er verwirrt aus und sie fragte ihn erneut. Schließlich nahm er den Anruf gereizt an und die Schwarzhaarige kannte ihn und seine Stimmlagen sehr gut.

“Was ist los?”, fragte sie nochmal.

“Die Farbe will nicht so wie ich... deshalb bin ich gereizt”, meinte er und sie verengte die Augen.

“Verstehe, dann störe ich dich nicht weiter”, erklärte sie geschickt und verwirrte damit ihren besten Freund.

“Kago-chan... du störst nicht. Ich bin nur verwundert, dass Sess und du nichts zu tun habt.” Die Ablenkung bemerkte sie und spielte das Spiel mit. Das Gespräch lenkte sie in andere Richtungen und fand dennoch heraus, was sie wissen wollte.

Sesshomaru hatte seine Liebste beim Gespräch beobachtet und musste zugeben, dass sie genau wusste, was sie wollte und das auch durch setzte. Es machte ihn sehr stolz, sie so zu sehen und fasste eine Entscheidung. Nie wieder würde er sie so verärgern, denn sie war wahrlich unberechenbar in diesem Zustand.

“Also was hat er angestellt?”, fragte er sie direkt, nachdem sie aufgelegt hatte. Mit verengten Augen blickte sie ihren Freund an. Doch weiter konnte er nichts sagen, denn Kagome seufzte schwer auf.

“Inus Stimmlage war nicht gerade toll... scheinbar ist etwas passiert... ich weiß nicht so recht, was es ist...”

“Aber du findest es heraus?”

“Korrekt, ich werde es erfahren...”

“Ich habe nichts anderes erwartet”, meinte Sesshomaru und tippte in seinem Handy.

“Meinst du... wir”, begann Kagome, doch er grinste sie leicht an. Dabei zeigte er sein Handy. Sie blinzelte und sah zu ihm auf.

“Wie schnell kannst du deinen Koffer packen?”, fragte er zwinkernd und sie fiel um den Hals.

“Danke danke danke”, hauchte sie.

“Lass uns lieber packen”, grinste er und sie nickte und lief zum Schrank. Mein kleiner Wirbelwind., grinste er noch breiter und half ihr dabei ein zu packen.

“Ich mach es wieder gut, Sess.”

“Unsinn, Kätzchen... beeilen wir uns lieber, bevor er alles schlimmer macht”, seufzte er und dem konnte sie nur noch zustimmen. Sie hatte wahrlich Angst, dass Inu Yasha eine Dummheit beginn und das würde sie unter allen Umständen vermeiden. Egal was es kosten würde, sie würde es nicht noch einmal zulassen, dass er eine Kurzschlussreaktion bekommt. Die Letzte hatte einen miesen Nachgeschmack.
 

In der Zwischenzeit hatte Inu Yasha keine Ahnung, dass sowohl Kagome als auch Sesshomaru auf dem Weg zurück nach Tokio waren. Er selbst dachte, er hätte das Gespräch so gut er konnte über die Bühne gebracht, ohne dass sie bemerkte, wie es ihm wirklich ging. Die Briefe hatte er beiseite geräumt und versuchte zu streichen. Es blieb auch bei dem Versuch, denn jedes Mal, sobald er den ersten Strich setzte, kamen längst vergessene Emotionen wieder hoch. Er fühlte sich wie damals als seine Mutter starb.

Hilflos, machtlos und vor allem allein. Sein Herz gab sein Bestes, um ihm weiß zu machen, dass er nicht alleine war, so konnte es aber seinen Verstand nicht überzeugen. Er war gefangen in dem Strudel der Gefühle, der ihn einfach so mitriss. Wütend warf er den Pinsel an die Wand und schrie diese Wut heraus. “Nana... wer wird denn die Wand kaputt machen wollen?”, hörte er hinter sich und drehte sich erschrocken um.

“Was... macht... ihr denn hier?”, brachte er hervor.

“Na was wohl?”, entkam es Kagome und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Sesshomaru ging an seinem Bruder vorbei und hob den Pinsel auf.

Da Inu Yasha nichts darauf erwiderte, übernahm Sesshomaru das folgende: “Wir kennen dich lang genug, Inu... wir wissen, dass etwas passiert ist und haben den ersten Flug zurück genommen.”

“Aber... es ist alles...”

“in Ordnung”, beendete Kagome den Satz des jüngeren Bruders. Dieser blinzelte und nickte etwas verwirrt.

“Wenn alles in Ordnung ist... warum bist du hier alleine? Warum bist du nicht bei Sayuri?”, stellte Sesshomaru die Fragen präzise genau. Entgeistert blickte Inu Yasha zu seinem Bruder und Kagome schüttelte mit dem Kopf.

Sie wusste, dass Sesshomaru Recht hatte, dennoch hätte er es anders formulieren können. Besonders freundlich waren seine Worte nicht gewählt und sie seufzte. “Sess hat es auf den Punkt gebracht, auch wenn er es netter sagen könnte”, meinte Kagome ernst und kam ihrem besten Freund gefährlich nahe.

“Ich mache noch das Zimmer fertig, damit wir die...”

“Möbel aufbauen könnt?”, beendete Kagome erneut seinen Satz und bevor er wieder reagieren konnte, tat es Sesshomaru, da er seinen Bruder durchschaut hatte.

“Ihr habt noch keine geholt stimmts.” Es war eine Feststellung bei der Inu Yasha nur schlucken konnte. “Da habe ich ins Schwarze getroffen.”

“Was willst du damit nun sagen, Sess?!”, fragte er knurrend und bevor Kagome reagieren konnte, hatte es Sesshomaru bereits getan.

“Genau das was ich gesagt habe, also... WAS ist passiert, dass du lieber hier alleine leidest wie ein Hund, obwohl du lieber beweglaufen würdest.”

Mit offenem Mund starrte Kagome ihren Liebsten an und Inu Yahsa blinzelte verwundert, dass in der Stimme seines Bruders mehr Emotionen drinnen waren, als gewohnt. Er biss sich auf die Unterlippe und seufzte. “Setzen wir uns lieber”, meinte er schließlich und Kagome schmunzelte. Das war das erste Mal, dass ihr Liebster es geschafft hatte, Inu Yasha zum Reden zu bewegen.

Sie gingen ins Wohnzimmer und Kagome erinnerte sich an die vielen Nachmittage, die sie hier verbracht hatte. Jedoch spürte sie auch die Anspannung der Brüder mehr als deutlich. “Eine neue Couch?”, fragte sie und Inu Yasha nickte, er hatte Glück, dass diese bereits geliefert werden konnte. Sie war nur minimal anders, doch, so oft wie Kagome bei ihnen war, fiel es ihr natürlich auf.

“Die Alte war leider etwas staubig”, erklärte der Jüngere und Sesshomaru schmunzelte leicht, nahm Platz und zog Kagome direkt an sich heran. Mit offenem Mund starrte Inu Yasha seinen Bruder an.

“Mund zu, sonst fliegt noch was rein”, kicherte Kagome und schmiegte sich an Sesshomaru, doch war sie ganz und gar auf ihren besten Freund konzentriert.

“Also... was ist passiert?”, überspielte der Ältere die Situation, denn er wollte nicht darüber reden was bei ihm anders war. Er würde sich lieber auf die Zunge beißen, als zu zugeben, dass Kagomes Bestrafung ihn wirklich beeindruckt hatte.

Inu Yahsa zögerte einen Moment, doch er setzte sich nicht. Er ging zu dem Schrank auf dem er die Briefe gelassen hatte. Diese holte er hervor und kam damit zurück zu dem Paar. “Als ich... die Küche nochmal angesehen habe, fand ich diese Briefe hinter der kaputten Klappe, die Papa mal reparieren wollte”, erklärte er und reichte den Beiden die Umschläge.

Kagome war überrascht und blinzelte leicht. Sesshomaru hingegen war ruhig und behielt seinen Bruder im Auge. “Und... was hat dich an den Briefen verwirrt?”, fragte er ruhig. Entgeistert sah der Jüngere zu seinem Bruder auf. Gold traf auf Gold.

“Du wusstest davon?”, wollte Inu Yasha wissen und Sesshomaru nickte.

“Von dem Inhalt weiß ich nichts, aber ich weiß, dass sie miteinander geschrieben haben, denn ich habe die Briefe hin und her gebracht”, erklärte er ruhig und Kagome blinzelte. Dann erinnerte sie sich an die Male und biss sich leicht auf die Unterlippe. Inu Yasha hatte die Geste bemerkt.

“Du wusstest davon auch nichts?”

“Nein... ich habe zwar ab und an mitbekommen, dass Sess Umschläge dabei hatte, aber nicht wieso und was da drinnen steht erst recht nicht”, erklärte sie und Sesshomaru nickte.

“Nur Mama und Papa wussten bis jetzt was drin stand. Wobei das noch nicht alle Briefe zwischen ihnen sind”, meinte der Ältere. “Aber darum kümmern wir uns später.”

“Später?”

“Ja... viel wichtiger ist doch nun die Frage... hast du Sayuri gesagt, warum du hier alleine bist?”

“Nein... ich wollte sie nicht belasten... Sie hat genug um die Ohren...” Kagomes Augen wurden groß, als sie Inu Yashas Worte hörte.

“Das ist jetzt ein schlechter Scherz, Inu-kun!”, fuhr Kagome ihn an und sprang fast schon auf.

“Scherz?”, fragte er nach und Sesshomaru seufzte.

“Inu... Sayuri ist deine Freundin und sie hat ein Recht darauf zu wissen, was dich beschäftig”, begann der Ältere und die anderen Beiden sahen ihn verblüfft an. “Kein Kommentar darauf... ich weiß das aus meinem Mund ist unvorstellbar, aber ich lerne dazu... du wirst nun zu ihr fahren und es ihr erklären... alles andere was in den Briefen steht, besprächen wir später gemeinsam.”

Kagome war stolz darauf zu hören, dass Sesshomaru so darüber dachte freute sie sehr. Das gab ihr Hoffnung, dass er ihr eines Tages auch alles sagen würde, was in ihm vor sich ging und gehen würde. Er zog sie wieder dichter an sich und blickte zu seinem Bruder, der langsam den Fehler begriff und schluckte.

“Ich bin mir sicher, dass sie dich genauso durchschaut wie Sess oder ich”, meinte sie ruhig.

“Durchschaut?”, murmelte er und biss sich auf die Unterlippe. Sein Verstand setzte alle Puzzleteile zusammen und brachte das Gesamtbild hervor. “Fuck... ich habe sie behalten wie irgendjemanden und nicht wie meine künftige Frau...”, seufzte er und diesmal war das Paar erstaunt.

“Frau?”, fragte Sesshomaru nach.

“Ich...”, blinzelte Inu Yasha. “Ich wollte Yu einen Antrag machen...” Doch im nächsten Augenblick sprang er auf und fluchte erneut lautstark. “Ich habe den Ring vergessen... verdammt noch mal...”

Sesshomaru verdrehte die Augen. “Fluch nicht so viel...”, mahnte er den Jüngeren. “Du fährst nun zu ihr... erklärst ihr warum du so... abweisend warst... den Ring lässt du meine Sorge sein...”, zwinkerte er und erntete fragende Blicke. “NICHT jetzt... Bring das mit Sayuri in Ordnung und den Rest werden wir morgen klären, wegen deines Antrages”, grinste der Ältere und zögernd nickte Inu Yasha.

“Keine Sorge... ich passe auf ihn auf, Inu-kun, nun aber los!”, erklärte Kagome und nun schien er sicherer zu sein. Schnell lief er raus und damit zu seinem Wagen. Zurück blieb das Paar und nun sah sie ihren Liebsten an.

“Schau nicht so... wollen wir die Zwei überraschen?”, grinste er und packte die Briefe zusammen.

“Überraschung in wie fern?”, fragte Kagome und Sesshomarus Grinsen wurde breiter. Er beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte ihr seinen Plan ins Ohr. Erst war sie überrascht und mehr als verwirrt, doch dann lächelte sie und blinzelte ihre Tränen weg.

“Eine gute Idee, mein Löwe”, seufzte sie glücklich auf und schniefte leicht.

“Nicht weinen, Kätzchen... komm lass uns beginnen”, erklärte er und sie nickte eifrig, erhob sich und brachte die Briefe zum Regal. Um diese würden sie sich später kümmern, so wie ihr Liebster es gesagt hatte. Tatkräftig machte sich das Paar an die Arbeit. Dabei hofften sie sehr, dass Inu Yasha das Problem klären konnte.
 

Im Waisenhaus räumten die Kinder mit Sayuri den Tisch ab und machten in der Küche sauber. Danach würden sie einen Film ansehen und früh zu Bett gehen, denn der nächste Tag würde bestimmt mehr als anstrengend werden. Zum gefühlt tausendsten Mal blickte sie auf ihr Handy und seufzte. Was habe ich auch erwartet... Es ist sein Leben und darin... habe ich nichts verloren...

Die Zweifel brachten Sayuri um den Verstand. Doch ihr Herz begann dagegen zu rebellieren, denn dieses sagte ihr, dass sie falsch lag. Erneut seufzte sie und überlegte Kagome um Rat zu fragen, aber sie wollte sie nicht stören und verwarf damit den Gedanken wieder. Tief atmete Sayuri durch und machte Eistee für die Kinder und auch ein paar Knabbereien, damit sie ihren Filmabend genießen konnten.

Die Jüngeren sahen sich einen Film an und die Älteren einen anderen. Sie alle hatten verschiedene Geschmäcker, deshalb hatte sie beschlossen zwei Räume zur Verfügung zu stellen. “Wir helfen euch, Sayuri-sama", holte Rin die Leiterin des Waisenhauses aus ihren Gedanken.

“Danke, Rin und Hana”, entgegnete sie und lächelte die beiden Mädchen an. Zu dritt bereiteten sie alles vor und so hatte Sayuri für die nächsten zwei Stunden etwas Freiraum. Sie überlegte, ob sie einen der Filme mit ansehen sollte, doch das konnte sie nicht.

Deshalb machte sie sich einen Kaffee und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. “Solltest du nicht einen Tee trinken?”, fragte jemand plötzlich hinter ihr und erschrocken fuhr sie herum. Mit großen Augen blickte sie in goldene und schluckte. In ihrem Kopf ratterte es. Bis sie antworten konnte, vergingen ein paar Momente.

“Tee? Wieso Tee?”

“Weil der Kaffee dich um die Uhrzeit viel zu hibbelig macht”, erklärte Inu Yasha und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum.

“Und wenn schon... ist doch meine Sache”, konterte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

“Das habe ich wohl verdient”, seufzte er und trat näher. An ihr griff er vorbei und machte ihr einen Tee. “Es... tut mir leid, Yu...”

“Was tut dir leid?”, hakte sie nach.

“Dass ich mich nicht gemeldet habe, dass ich dich am Telefon so... schroff abgewiesen habe, dass ich mich wie ein Idiot benehme... zu mindestens in den letzten paar Stunden”, erklärte er und reichte ihr den Becher.

“Inu... es ist schon gut...”, begann sie, doch er schüttelte den Kopf.

“Nein... schimpf mit mir, Yu... ich habe es verdient.”

“Verdient? Slatki... du verdienst vieles, aber schimpfen bringt uns doch nicht weiter, oder? Wenn du nicht willst, dass die Kinder und...” Sayuri zögerte und schloss die Augen. Sie stellte den Becher auf den Tisch und blickte lächelnd zu ihm. “und ich nicht ins Anwesen einziehen sollen, dann sag es... wir finden eine andere Lösung.”

“Was?!”, entkam es ihm.

“Es ist dein Heim... nicht...”

“Falsch... es wird unser Heim sein, Slatkaja”, unterbrach er sie. Sie legte den Kopf schief und Inu Yasha atmete tiefer durch. “Ich habe in dem Haus Briefe gefunden... damals als Mama im Krankenhaus war... sie hat mit Papa geschrieben und ich wusste nichts davon... all die Zeit dachte ich, Papa wäre Mama egal geworden.”

Sayuris Augen wurden größer. “Slatki...”

“Warte... ich will dir alles erklären, das bin ich dir schuldig. Du bist meine Freundin und du bist mir sehr wichtig...” Seine Worte ließen sie lächeln. “Als ich diese Zeilen gelesen habe... fühlte ich mich wie damals... hilflos, machtlos und... einsam... ich weiß, dass es nicht stimmt, denn ich habe dich, Sess und Kago-chan an meiner Seite.”

“Aber alles in dir schrie danach wegzulaufen?” Stumm nickte er und sie trat nun auf ihn zu. “Ich habe zwar nicht meine Eltern verloren, aber meine Großmutter.” Leicht hob sie ihre Hand an und legte sie auf seine Wange. Zart schmiegte er sich an diese und schloss die Augen.

“Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, Yu... ich lieb dich, mehr als ich es in Worte fassen kann”, hauchte er.

“Dummer Drache”, wisperte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie zog ihn zu sich hinunter und stellte sich auf die Zehenspitzen. Zärtlich und liebevoll legte sie ihre Lippen auf seine und er zog sie instinktiv an sich heran. Sie war die Einzige, die ihm das Gefühl gab, egal wo sie waren und was um sie passierte, angekommen zu sein. Sein sicherer Hafen, sein Zuhause war sie allein.

Weitreichende Fragen

“Aber wir müssen nochmal darüber sprechen”, stellte Sayuri klar, nachdem sie schließlich die Kinder nach dem Film ins Bett gebracht hatten und sie beide im Bett lagen.

“Natürlich... Sess... wollte nach dem Neujahrsbesuch mir erklären, was das genau mit den Briefen auf sich hatte... vielleicht können wir Rina und ein paar Jungs bitten mit den Kindern etwas zu machen... ich will, dass du dabei bist, sobald er mir das erklärt”, kam es sofort von Inu Yasha, denn er wollte nicht mehr seine Liebste im Unklaren lassen.

Langsam sah er ein, dass sein Bruder und seine beste Freundin recht hatten. Die Frau in seinen Armen durchschaute ihn ohne Probleme, deshalb wollte er ihr alles offen legen. Sie sah ihn verwundert an, aber nickte. “Ok... wir fragen, ob die anderen auf die Kinder aufpassen, damit wir über alles reden können”, beschloss sie und das erleichterte ihn ungemein.

“Das werden wir.”

“Und keine Ausflüchte mehr!”

“Versprochen...”, erklärte er und schmiegte sich an sie.

“Inu... wir sind ein Paar...”

“Deshalb werde ich dir alles erklären, nur das mit den Briefen ist auch neu für mich”, gestand er, während sie nickte und leicht seine Wange küsste.

Sie verstand ihn und wusste, dass er nur etwas Zeit brauchte. Auch war ihr bewusst, dass er den Tod seiner Mutter nie aufgearbeitet hatte. Sie selbst hatte ihre Oma verloren. Sie war für die junge Frau wie eine Mutter, da ihre Eltern beruflich viel unterwegs waren, wuchs Sayuri bei ihren Großeltern auf. Dadurch hatte sie ein stärkeres Band zu ihnen aufgebaut.

“Ich weiß es ist schwer über den Tod eines geliebten Menschen hinweg zukommen, aber...”

“Du hast Recht... ich muss damit abschließen können, aber das werde ich erst, wenn ich alles begriffen habe, was damals war”, sprach er die Wahrheit aus und sie nickte.

“Ich werde dir dabei helfen, Slatki, denn ich bin immer für dich da...”, hauchte sie und küsste seine Wange, seinen Mundwinkel und schließlich seine Lippen. Zu gern erwiderte er den Kuss und zog sie dichter an sich heran. Genau dafür war er ihr unendlich dankbar. Sie verstand ihn und würde ihn niemals bedrängen.
 

Der nächste Morgen begann mal wieder früh. Aber diesmal machten sie gemeinsam Frühstück. Nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder. Sie hatten bereits alles vorbereitet und halfen den Jüngeren sich fertig zu machen. Der Tag würde ihnen allen einiges abverlangen, doch wie viel das werden würde, konnte niemand direkt sagen. Auf alle Fälle mussten sie heute die Zimmer streichen, damit sie nach dem Neujahrswechsel die Möbel aufbauen konnten.

Aufgeregt wurde beim Essen darüber gesprochen, was sie machen wollten. Inu Yahsa lauschte den Worten und lächelte. “Den Älteren können wir nur mit dem Abdecken helfen, da wir die Kleineren nicht streichen können.”

“Das macht nichts... wir bekommen das hin und dann helfen wir euch”, kam es von Haku. Der 16-Jährige junger Mann half Inu Yasha und Itoe oft bei den Reparaturen. Daher hatte er etwas mehr Erfahrung darin.

“Danke, Haku”, lächelte Sayuri ihn an.

“Ich kann mich um die kleineren kümmern, wenn es euch hilft”, meinte Hana schnell, denn sie hatte oft auf die 4 kleinsten von ihnen acht gegeben, während Sayuri schnell den Einkauf gemacht hatte.

“Das wäre toll, dann kann ich beim Streichen helfen und wir werden vielleicht mit den Zimmern fertig werden”, strahlte die Leiterin des Waisenhauses.

“Dann kommen euch sicher ein paar helfende Hände gelegen”, kicherte Kagome, die sich in den Raum geschlichen hatte. Sie hatte die Ablenkung genutzt und wurde nun mit großen Augen angesehen.

“Kagome-sama”, rief Rin aus und sprang auf, um die Angesprochene zu begrüßen.

“Hallo, Rin”, lächelte sie und drückte das Mädchen.

“Ich... dachte du bist bis morgen weg”, kam es von Sayuri, als sie näher kam, um Kagome zu umarmen.

“Planänderung”, meinte Sesshomaru, nachdem er den Raum ebenfalls betreten hatte. Er hatte noch den Wagen geparkt, doch Kagome wollte nicht warten.

Zu sehr hatte sie Rin vermisst, auch wenn sie ihm das nie so sagen würde. Denn das könnte ihn verletzen und das wollte sie wirklich nicht. Sie hatten gerade wieder zu einander gefunden, da brauchten sie nicht noch mehr Stress. Vielleicht würde er irgendwann seine Meinung über Kinder ändern. Erst dann könnte sie hoffen, dass er mit ihr Rin zu sich holen würde, aber das lag noch in den Sternen, ob Sesshomaru jemals dazu bereit wäre.

“Eine erfreuliche Änderung”, meinte Sayuri und begrüßte den Bruder ihres Freundes mit einem Lächeln.

“Dachten wir auch”, kicherte Kagome und ließ sich von Rin zum Tisch ziehen. Sesshomaru folgte ihr stumm und wurde auch von Inu Yasha leicht umarmt zur Begrüßung.

“Danke”, flüsterte er und brachte den Älteren zum Schmunzeln. Als ob er seinen Bruder zu einer solch schweren Zeit alleine lassen würde. Definitiv musste Sesshomaru mit dem Jüngeren darüber sprechen, nur weil er kühl war, so liebte er ihn wie damals, als er ihn das erste Mal gesehen hatte. Das spürte er tief in seinem Herzen, aber es ausdrücken konnte er einfach nicht.

“Nicht dafür”, erwiderte der ältere Ashidasohn und lächelte seinen Bruder an. “Lasst uns noch zu Ende Essen und an die Arbeit machen.”

“Gute Idee... ich hole euch Kaffee”, meinte Inu Yasha und dankend nickte Sesshomaru.

Auf diese Weise aßen sie noch auf. Viel wurde durcheinander gesprochen und doch hatte der Ältere nur Augen für seine Liebste. Diese sprach mit Rin, scheinbar sah das kleine Mädchen in seiner Freundin mehr als nur eine Freundin. Ob... für sie Kago das ist was Iza für mich war?, fragte er sich selbst und würde mal seinen Bruder fragen.

Nach dem Essen räumten sie gemeinsam ab und die Kinder zogen sich alte Kleidung an, die auch schmutzig werden konnte, denn es würde eine schmutzige Angelegenheit werden. Dabei bemerkte der Firmenchef, dass sie nicht viel besaßen. Kein Wunder, warum Kago so besorgt um die Kleinen ist. Mit diesem Gedanken half er seiner Freundin dabei die Kinder auf die Autos aufzuteilen. Inu Yasha hatte zwei Kleinbusse organisiert, doch mehr Helfer konnte er für diesen Tag nicht holen.

“Mach dir keine Gedanken, wir schaffen das”, meinte Kagome und legte ihrem besten Freund die Hand auf die Schultern, um diese zu drücken. Sesshomaru konnte nicht anders als mit den Mundwinkeln zu zucken. Kagome und Sayuri kicherten bei der Geste und Inu Yasha brummte etwas, ehe auch sie alle einstiegen und losfuhren.

Es überraschte den jüngeren Ashidaspross, dass sein Bruder bereitwillig sich das antat. Wobei für Kagome tat er einiges und auch oft Dinge, die er sonst nie tun würde. Genauer betrachtet, war sein Bruder in ihren Händen Wachs und das ließ ihn leicht grinsen. Er würde ihn später sowas von aufziehen, soviel stand für Inu Yasha fest.

Die Fahrt verlief problemlos und sie stiegen an dem Anwesen aus. Sayuri half Hana die Jüngeren und die Spielsachen für die Kleinen in einen der unteren Räume zu bringen. Dort konnte sie sich um sie kümmern, während die anderen die Zimmer streichen würden. “Falls was wäre, einfach melden”, erklärte Sayuri und Hana nickte.

Damit gingen Sesshomaru und Inu Yasha hinauf, um die Böden der Räume abzukleben, da dort vorwiegend Teppichböden waren, wäre es schade drum gewesen, diese auch noch austauschen zu müssen. Zudem sie eigentlich erst frisch gemacht waren, denn darauf hatten die Brüder nach Togas Tod geachtet. Genauso auch die Parkettböden und die Bäder. Jedes Jahr wurden die Sanitäranlagen geprüft und bei Mängeln eingetauscht.

“Ich habe jemanden organisiert, der die Bäder auf die Menge der Kinder anpasst”, meinte Inu Yasha.

“Sehr gut... ihr werdet mehr Waschbecken und Toiletten brauchen. Du hast noch die Kreditkarte?”

“Äh... ja klar... warte...”, doch bevor der Jüngere sie seinem Bruder geben konnte, schüttelte letzterer den Kopf.

“Behalte sie... nutze sie, wenn ihr Besorgungen macht. Das ist das Privatkonto und nicht das der Firma, also keine Panik”, zwinkerte der Ältere und wurde mit großen Augen angesehen. Inu Yasha war nicht bewusst, dass es das private Konto seines Bruders war.

“Aber... das geht nicht, Sess... ich könnte es dir niemals so schnell zurückzahlen.”

“Zurückzahlen?”, lachte der Ältere. “So ein Unsinn... du solltest eigentlich Anteile bekommen, aber du wolltest es nie annehmen. Die Firma gehört auch zu 49 % dir und die Gewinne gehen auch an dich.”

“Schon... aber ich habe nicht dafür gearbeitet wie du... also wäre es falsch dieses Geld an zu nehmen”, entgegnete Inu Yasha und sein Bruder seufzte.

“Da du so denkst... sieh es als Ausgleich, dass ihr das Anwesen in ein richtiges Heim für die Kinder macht... Ich zahle und ihr macht die Arbeit”, grinste er und der Jüngere schmunzelte. So etwas hatte er nicht erwartet.

“Ich kann dich nicht umstimmen?”, fragte er, da es ihm unangenehm war, wenn sein älterer Bruder alles zahlen würde. Sesshomaru schüttelte mit dem Kopf und resigniert seufzte Inu Yasha. “Na gut, einverstanden... aber danach gebe ich es dir zurück.”

“Einverstanden”, grinste der Ältere breiter als sonst und das gefiel dem Jüngeren sehr. Kagome tat ihm wirklich gut, wenn er dadurch sich mehr öffnete. So konnte er vielleicht eines Tages seinen älteren Bruder besser verstehen.

Einige Zeit verstrich und die Gruppe wurde nach und nach mit den einzelnen Räumen fertig. Nur noch zwei Zimmer blieben übrig. Während Sayuri und Inu Yasha bei den Älteren halfen, so hatte Rin Hilfe von Kagome und Sesshomaru. Untypisch für ihn amüsierte sich der Ältere sehr mit den beiden Damen und musste neidlos zugeben, dass Rin anders war. Ob das an Kagomes Einfluss lag, war ihm nicht klar, doch es war auch egal woran das lag.

Zum Mittag hatten sie sich Kleinigkeiten besorgt und aßen diese gemeinsam. Leichte Salate und belegte Brote reichten ihnen aus. Natürlich waren sie alle ohne Ausnahme voll mit Farbe bekleckert, deshalb machten sie sich direkt auf den Heimweg, nachdem das letzte Zimmer fertig war. Den Tag über spürten sie kaum den Hunger, doch jetzt war er stärker präsent als gewöhnlich, denn sie waren nicht mehr mit der Arbeit beschäftigt.

Kurzerhand hatte Sesshomaru etwas beim Lieferservice bestellt, damit sie gleich essen konnten, sobald sie zurück waren. Auch wenn Sayuri dagegen war, so gewann er die Diskussion mit stichhaltigen Argumenten. Er war nun mal durch und durch Geschäftsmann und da brachte es nichts ihn überzeugen zu wollen. Er wusste was er wollte, deshalb ließ er nichts anderes zu.

Nach dem Essen gingen alle nach und nach duschen und Kagome brachte Rin zu Bett. Sesshomaru half seinem Bruder dabei die Küche zurecht zu räumen, ehe er nach oben ging und seiner Liebsten lauschte. Fast wie von selbst erinnerte er sich daran, dass er damals ihr vorgelesen hatte und sie neben ihm eingeschlafen war.

“Kago-chan ist dazu geboren mit Kindern umzugehen”, bemerkte Inu Yasha und Sesshomaru nickte.

“Das stimmt... und doch... will sie mich”, kam es mehr nachdenklich über seine Lippen.

“Weil sie dich liebt und nur deine Kinder will? Wobei Rin... hat es ihr auch ganz schön angetan.”

“Meine?... du bist verrückt, Inu”, schmunzelte der Ältere, da er nichts mit Kindern anfangen konnte. “Aber... Rin ist anders”, bemerkte er und blickte zu seinem Bruder. Grinsend nickte der letztere.

“Oh ja, das ist sie definitiv... liegt wohl daran, dass Kago-chan, seit Rin hier ist, für die Kleine gesorgt hat.”

Verstehend nickte Sesshomaru, damit war seine Frage von vorhin auch schon geklärt. Er holte eine Schachtel aus seinem Jackett. “Für morgen alles vorbereitet?”

“Soweit ja... bis auf den...”

“Ring? Der ist hier”, meinte der Ältere ruhig und gab seinem Bruder die kleine Schatulle. Große Augen starrten darauf, dann den Anderen. “Nimm ruhig... ich bin mir sicher, er wird Sayuri gefallen.”

Zögerlich nahm der Jüngere es an und öffnete, um den Inhalt zu begutachten. “Sess... das ist...” Er nickte. “Aber... woher... und solltest nicht du...” Diesmal schüttelte er.

“Inu... Papa hat ihn mir anvertraut, für den Fall der Fälle, sollte einer von uns heiratet und... seien wir ehrlich... du heiratest vor mir...”

“Aber... du bist... älter”, nuschelte er und sah ehrfürchtig auf den Ring. Dieser war immer noch so wunderschön, wie er ihn in Erinnerung hatte.

“Trotzdem... rot wird ihr besser stehen als Kago”, zwinkerte er leicht und nun musste Inu Yasha schmunzeln.

“Du bist dir sicher?”

“Natürlich, also frage sie morgen und mach sie nicht unglücklich, sonst wird es schwer für dich”, grinste Sesshomaru und spielte darauf an, dass Sayuris Familie alle im Militär waren. Lachend nickte der Jüngere und packte den Ring schnell ein, damit seine Liebste es nicht sehen konnte. Es sollte für sie eine Überraschung sein.

Genau in dem Augenblick kam Kagome aus Rins Zimmer und blinzelte. “Huch... störe ich?”, fragte sie, doch beide winkten ab.

“Niemals”, kam es von ihnen zeitgleich und sie lachten leise. Denn das war ein lustiger und seltener Zufall. Kurz darauf verabschiedeten sich Kagome und Sesshomaru von Sayuri und Inu Yasha.

“Bis morgen”, kam es lächelnd von der Braunhaarigen, denn sie würden alle bei der Gala sein. Auf die Kinder würden Rina und zwei Polizeikollegen aufpassen.
 

Der nächste Tag begann ausnahmsweise ruhiger, denn alle Kinder waren fix und fertig. Daher schliefen die meisten länger als sonst. Sayuri bereitete das Frühstück vor und Inu Yasha überlegte sich etwas wegen dem Abendessen. Da er und seine Liebste auf der Gala wären, konnten sie nichts kochen und das wollte er Rina nicht auch noch aufbürden. Aus diesem Grund beschloss er, ihr Geld da zu lassen, damit sie leckere Dinge bestellen konnte. Auch wenn seine Freundin schimpfen würde, so wäre das die beste Lösung.

Die jüngeren Kinder waren wie gewohnt wach und das Paar kümmerte sich um diese. Sie spielten gemeinsam, aßen eine Kleinigkeit und bereiteten schonmal ein paar Dinge vor. Nach und nach wurde es belebter und Rina kam kurz nach dem Mittag zu ihnen. Sie wollte früher da sein, um helfen zu können. So bekam Sayuri genug Zeit sich fertig zu machen. Sie ging duschen und Inu Yasha sprach mit Rina alles Notwendige durch.

Erneut bat er sie darum sich zu melden, sollte etwas sein, doch sie schmunzelte nur über diese Aussage. In ihren Augen war das unnötig, da sie wusste wie man mit Kindern umging. Zudem wäre sie nicht alleine, auch wenn die beiden Männer vom Revier erst nach ihrer Schicht kommen würden und nach Mitternacht wieder gehen würden. Das reichte Rina auch, denn über Nacht mussten sie nicht bleiben, denn da würde sie ausreichen, bis sie zurück waren.

Fertig angezogen und sichtlich nervös, wartete Inu Yasha auf seine Liebste. Er war bereits rausgegangen, da Sayuri nur noch schnell ihre Haare machen wollte. Innerlich machte er drei Kreuze, dass er die Organisation schon vorher komplett erledigt hatte, sonst wäre das auch noch ein Desaster gewesen nach dem Fund der Briefe. Es genügte schon, dass er deswegen den Ring vergessen hatte zu bestellen. Aber dank seines Bruders hatte er nun einen für seine Liebste. Nun konnte er nur hoffen, dass es ihr gefallen würde.

“Entschuldige, dass du warten musstest, Slatki”, riss sie ihn aus seinen Gedanken und er drehte sich zu ihr um. Seine Augen wurden ganz groß, als er sie erblickte. Automatisch musterte er sie. Das lange Abendkleid in einem tiefen Rotton schmeichelte ihrer Figur. Es war schulterfrei, enganliegend um ihre Brust und fiel von der Taille aus in fließenden Stoff über. Die Haare hatte sie sich hochgesteckt und ein leichtes Make-Up aufgelegt.

“Wow...”, raunte er und zog sie an sich, um sie zu küssen. Sie sah umwerfend aus und das wollte er ihr auch deutlich zeigen. Lächelnd löste sie sich von ihm und sie machten sich mit dem Wagen auf den Weg zum großen Festsaal. Auf der Fahrt waren beide in Gedanken versunken, doch das machte nicht allzu viel aus.

Auf dem Parkplatz wurden sie bereits erwartet, denn Kagome und Sesshomaru wollten sie in Empfang nehmen. Die Beiden in Ruhe begrüßen, ehe sie damit beschäftig waren sich um die Gala zu kümmern. Gemeinsam betraten sie den großen Raum. Die meisten Gäste waren bereits da und so konnte Inu Yasha die Gala eröffnen. Die Stimmung war ausgelassen und die Minuten vergingen.

“Inu-kun sieht echt nervös aus”, schmunzelte Kagome und Sesshomaru entkam nur sein typisches “Hn”. Es war nun mal offensichtlich, dass der Jüngere so unruhig war. Schließlich hatte er großes vor. Glücklicherweise konnte er sich mit einigen Gesprächen davon ablenken, jedoch kehrte seine Nervosität zurück, als er auf der Uhr erkannte, dass es weit nach 23 Uhr war. Deshalb suchte er seine Angebetete und ging zielstrebig auf sie zu.

Unbewusst hielt Kagome den Atem an, da sie sich nicht traute Luft aufzunehmen. “Atmen...”, raunte Sesshomaru neben ihr und sie japste nach Sauerstoff. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie damit etwas verraten würde, weshalb sie sich mit ihrem Liebsten ablenkte. Doch nach wie vor haftete ihr Blick auf den Beiden, denn mittlerweile kam Inu Yasha bei Sayuri an.

“Yu... ich muss dir etwas sagen”, begann er und sie blinzelte ihn ein wenig verwirrt an.

“Ja?”, fragte sie ihn und widmete ihm ihre Aufmerksamkeit. Tiefer atmete er durch und nahm leicht ihre Hände.

“In den letzten Wochen ist einiges passiert, vieles war nicht so gut, aber das alles hat mir gezeigt, dass du für mich immer da warst, bist und sein wirst”, wählte er seine Wortwahl. Sie wollte etwas sagen, aber er schüttelte dezent den Kopf. Einen Moment sammelte er sich und fuhr fort.

“Ich bin oft sehr kindisch, ungehalten und auch sehr eigen und doch würde ich all das für dich ablegen. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben und ich möchte, dass jeder weiß, dass wir zueinander gehören.” Mit diesen Worten ging er auf die Knie, holte die Schatulle heraus und sah zu ihr auf. Große braune Augen musterten ihn.

Jedoch konnte sie nichts sagen, da er weiter sprach: “Du bist mein Leben geworden, Yu und deshalb... wollte ich dich fragen, ob du meine Frau werden willst.” Damit öffnete er die Schachtel und ein Ring erschien. Er hatte einen roten Rubin in Herzform, war in Weißgold gehalten und rechts und links von dem Rubin waren Diamanten eingefasst.

Sprachlos sah sie darauf und schluckte. Sie hatte mit so vielem gerechnet, aber ein Antrag. Vor allem hier vor all den Leuten. “Inu... ich...”, begann sie, doch musste sie erneut ihren Kloß herunter schlucken. “Ja... ich will”, hauchte sie schließlich und blickte ihn mit leicht glasigen Augen an.

Als er die erlösenden Worte hörte, sprang er auf, steckte ihr den Ring mit zittrigen Händen an und küsste sie voller Liebe und Zuneigung. Kagome konnte ein quietschen nicht verkneifen, denn es war so süß gewesen. Sie wollte zu dem Paar hin und ihnen gratulieren, wurde aber von Sesshomaru aufgehalten. Verwundert blinzelte sie ihn an, während er sich zu ihr beugte und ihr ins Ohr flüsterte.

“Zieh bei mir ein Kagome”, vernahm sie und erstarrte für einen Augenblick. Große blaue Iriden sahen ihn an und er schmunzelte leicht.

Eine Reise in die Vergangenheit

Genau zu diesem Zeitpunkt schlug die Uhr zwölf. Das neue Jahr war damit eingeläutet. Während Sayuri in Inu Yashas Armen versank, sahen große blaue Augen in die goldenen Iriden von Sesshomaru. Kagome dachte sich verhört zu haben. “Sieh mich nicht so an”, knurrte er sie leicht mürrisch an, denn sie blickte zu ihm, als hätte er gerade irgendwas Absurdes gesagt.

“Aber... aber...”

“Ich wiederhole mich nicht!”, meinte er ernst, doch im nächsten Moment schmunzelte er, als sie ihm schon um den Hals fiel. Liebevoll schloss er sie in seine Arme. Sie war glücklich, dass er es ernst meinte, jedoch musste sie ihm noch etwas sagen.

“Ich weiß”, lächelte sie ihn an, als sie sich etwas von ihm gelöst hatte. “Aber... du solltest noch wissen, dass Rin bei mir hin und wieder ist. Oft für einige Tage.” Sesshomaru legte den Kopf schief und überlegt.

“Und wo liegt da das Problem?”, fragte er und sie blinzelte. “Muss ich mich um sie kümmern?”

“Was? Nein... ich mache das”, schmunzelte sie.

“Na also, ob nun jemand mehr oder weniger im Haus wohnt für die paar Tage, ist das doch egal.” Kurz klappte Kagome der Mund auf, als sie das hörte. Er rollte nur mit den Augen und sie schluckte.

“Bist...”

“Ich wiederhole mich nicht”, unterbrach er sie und zog sie an sich. “Solange ich mich nicht um sie kümmern muss, ist es mir wirklich egal”, raunte er und küsste sie einfach so. Verwundert darüber, brauchte sie etwas länger, um zu erwidern, doch sie tat es. Es war immer noch so ungewohnt, dass er so offen ihre Nähe suchte und sogar solch eine.

“Was sagst du?”, fragte er nun doch und Kagome nickte. Für sie würde sich nicht viel ändern, da sie eigentlich immer bei ihm war, wenn Rin nicht bei ihr war und sie auch nichts im Waisenhaus zu tun hatte.

“Genug geturtelt”, lachte Inu Yahsa neben den beiden und sie sahen zu ihm rüber.

“Sei nicht so frech, Slatki”, stupste Sayuri ihn an und Kagome kicherte leise. Sesshomaru verzog nur leicht seine Mundwinkel, aber nur für die drei erkennbar.

“Glückwunsch euch beiden”, meinte er ruhig und das frisch verlobte Paar wurde rot.

“Glückwunsch, Sayu-chan und Inu-kun", erklärte Kagome und umarmte die Beiden.

“Danke”, nuschelte die Braunhaarige und nickte Sesshomaru zu. Erneut rollte er mit den Augen und umarmte seine künftige Schwägerin leicht. Sie war leicht verwundert, aber ließ es zu.

“Und sollte er sich... daneben benehmen”, begann er, doch sie unterbrach ihn direkt.

“Weiß ich, wie ich mit ihm umgehen muss”, schmunzelte Sayuri und grinste, während Inu Yasha sich empörte.

“Keh! Ich bin doch immer brav!” Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah der Ältere seinen Bruder an. “Na gut... meistens”, revidierte der Jüngere gleich seine Aussage. Damit begnügte sich der Ältere und grinste.

“Inu... hat mir gesagt, dass es der Verlobungsring eurer Mama war... ist es wirklich in Ordnung?”, fragte Sayuri unsicher, denn dieser Ring hatte einen weit aus größeren Wert. Schließlich gehörte dieser damals Izayoi.

“Sonst hätte ich den Inu nicht gegeben, Sayuri”, erklärte Sesshomaru und Kagome lächelte. Die Angesprochene wollte nochmal nachfragen, jedoch unterbrach Kagome sie schon vorher.

“Sess wiederholt sich nicht”, lachte sie und damit war die Sache wieder erledigt. Er hatte nämlich auch mit Kagome darüber geredet, ob sie ihm böse wäre, wenn er den Ring an seinen Bruder geben würde. Diese Idee fand sie großartig und war stolz auf ihren Liebsten, dass er an Inu Yasha den Ring abgab, obwohl Izayoi ihm auch viel bedeutete.

Die Feier ging noch eine knappe Stunde weiter, ehe die ersten sich verabschiedeten und die Reihen sich nach und nach lichteten. Das Aufräumen überließ Inu Yasha den Angestellten und würde ihnen einfach einen Bonus zahlen. Als letztes fuhren die beiden Paare nach Hause. Sie machten noch aus, dass sie sich am Nachmittag am Anwesen treffen würden. Sesshomaru würde die Drei einweihen, was diese Briefe zu bedeuten hatten.
 

Während Sesshomaru und Kagome ausschlafen konnten, wurden Sayuri und Inu Yasha recht früh geweckt. Bevor sie ins Bett gingen, konnten sie Rina noch darum am Nachmittag vorbei zu kommen. Sie würde zwei ihrer Freundinnen mitbringen, damit das Paar in Ruhe auch ihr künftiges Heim vorbereiten konnte. Schließlich war dort auch noch nichts gestrichen. Von den Briefen ahnte Kagomes Mutter nichts und Inu Yasha wollte sie nicht zusätzlich belasten.

Der Vormittag verlief für die beiden etwas stressiger als gewohnt, aber das war auch fast schon normal, wenn alle Kinder auf einmal etwas wollten. Definitiv brauchte sie mehr Hilfe dabei, als ihren ‘Verlobten’. Für Sayuri kam der gestrige Abend immer noch vor wie ein Traum. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass Inu Yasha wirklich sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wollen würde.

“Träumst du noch, Yu?”, hauchte er hinter ihr, nachdem er seine Arme um ihren Bauch geschlungen hatte. Sie zuckte leicht zusammen und blickte zu ihm.

“Drakon”, keuchte sie und er lachte leise und schmiegte sich an sie. Die Kinder waren zum Glück versorgt und die beiden hatten ein wenig Zeit für sich.

“Es war einfach zu verführerisch”, meinte er grinsend und sie spürte dieses sogar.

“Wie war das... du bist immer brav?”

“Ich sagte doch... meistens”, lachte er und sie drehte sich in seiner Umarmung. Ihre Arme legte sie um seinen Nacken und genoss diesen Moment, den sie nur für sich hatten. In den letzten Wochen hatten sie solche eher seltener, umso mehr kosteten sie die wenigen komplett aus.

“Ich glaube ich muss meinen Drakon doch nochmal zähmen”, grinste sie breit und er funkelte sie leicht interessiert an.

“Ob du das schaffst”, kam es mit einem Hauch von Skepsis von ihm.

“Lass dich überraschen”, zwinkerte sie, streckte sich und stahl sich einen Kuss. Eigentlich wollte sie auch schon weiter einpacken, doch da hatte sie die Rechnung ohne Inu Yasha gemacht. Er wollte weit aus mehr die Zweisamkeit genießen, daher vertiefte er diesen.

Fast wie von selbst wanderten seine Hände über ihren Körper und sie reagierte genauso, wie er es sich gewünscht hatte. Leise keuchte sie in den Kuss hinein und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Dieser Mann wusste zu genau, wie er ihr Feuer entfachen konnte. Jedoch konnte sie sich ihm nicht hingeben, denn bald würde Rina vorbei kommen und sie konnten zum Anwesen fahren.
 

Was die Beiden nicht wussten, waren Kagome und Sesshomaru bereits vor Ort. Natürlich hatte er auch die anderen Briefe mitgenommen, denn es waren nicht alle, die Inu Yasha dort gefunden hatte. “Ich glaube er wird umkippen”, scherzte Kagome und ihr Freund rollte mit den Augen. Sie war wahrlich unverbesserlich.

“Ich kann nichts dafür, dass es so viele sind.”

“Hast du sie auch alle gelesen?”

“Ein paar, aber alle noch lange nicht... nach einiger Zeit konnte ich es nicht mehr, daher hat es Papa mir grob zusammen gefasst”, erklärte er ehrlich.

“Also wird das eine Premiere für uns alle?”

“Sieht so aus”, meinte er und brachte die Kisten hinein. Kagome hatte noch etwas Süßes unterwegs besorgt.

Da beide länger im Bett geblieben waren, hatten sie sich nur für ein einfaches Frühstück entschieden. Mit Kaffee, Rührei und etwas Gemüse. Das würde ihnen erstmal ausreichen. Schließlich konnten sie sich jederzeit etwas bestellen und das würden sie sicher auch machen, denn es würde heute ein wenig länger dauern.

Sesshomaru müsste nicht nur die Briefe erklären, sondern auch noch ein paar andere Details, die seine Liebste und sein Bruder nicht wussten. “Ich mache noch Tee und Kaffee... praktisch, dass du die Geräte schon ausgetauscht hast”, holte sie ihn aus seinen Gedanken und er nickte.

“Auch wenn Inu mich schimpfen wird, aber ich hoffe, wir haben ihren Geschmack gefunden”, meinte er ruhig und war sehr gespannt darauf, ob den Beiden das zusagen würde. Er hatte die Zeit mit Kagome sinnvoll genutzt, nachdem sie von Osaka zurück gekehrt waren.

Während der Autofahrt hatten sie beiden darüber gesprochen, wie sie ihnen helfen konnten und da war natürlich die Erneuerung der Möbel ein Thema. Kagome war dafür, dass er diese austauschte. Da Inu Yasha wegen der Briefe neben der Spur war, hatten sie ihn damit nicht zusätzlich genervt. Also nahmen sie es selbst in die Hand und gingen alles durch, nachdem der künftige Hausbesitzer die Wohnung verlassen hatte.

“Ich denke schon”, grinste Kagome und werkelte in der Küche weiter. Sesshomaru stellte alles auf ein Tablett und brachte es ins Wohnzimmer. Dort drapierte er die Tassen, die Kannen und das Gebäck auf dem Tisch.

Bevor er zurück zu Kagome in Küche gehen konnte, hörte er die Eingangstür und sah auf. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass es schon so spät war. Überrascht standen Sayuri und Inu Yasha im Türrahmen. “Oh ihr seid schon da”, meinte Kagome und umarmte sie beiden zur Begrüßung sofort.

“Wie seid ihr denn reingekommen?”, wunderte sich der Hausherr und Sesshomaru schmunzelte leicht.

“Oh Inu... ich bin hier auch aufgewachsen und der Zweitschlüssel ist immer noch dort, wo wir ihn deponiert hatten”, erklärte wahrheitsgemäß.

“Wir mussten doch die Kartons reinbringen und draußen warten wäre doof gewesen”, fügte Kagome mit an und grinste breit, als die beiden sie verwirrt ansahen.

“Kommt setzt euch... dann erkläre ich auch die Kartons”, lachte Sesshomaru leise und sie folgten seine Worte. Inu Yasha setzte sich auf die Couch und Sayuri nahm neben ihm Platz. Sesshomaru setzte sich auf den Sessel und Kagome setzte sich auf die Armlehne. Aber er zog sie an sich dichter, sodass sie halb auf ihm saß.

Da sie bereits alles vorbereitet hatten, war es nun auch etwas einfacher. “Ihr habt sogar Kaffee und Tee mitgebracht?”, fragte Sayuri erstaunt und Kagome verkniff sich ein Lachen.

“So könnte man das sagen”, erklärte sie und Sesshomaru rollte leicht mit den Augen.

“Ich habe mir erlaubt die Küchengeräte auszutauschen. Die wurden gestern eingebaut”, meinte er dann erklärend und das Paar blickte ihn mit großen Augen an. “Jaja... ich weiß, Inu, aber ihr wollt doch auch, sobald es geht hier einziehen, also braucht ihr die Dinge auch.”

Resigniert seufzte Inu Yasha und nickte. “Ok... damit kann ich Leben”, meinte er und das erleichterte Sesshomaru dann doch. Eine Sorge weniger auf seiner Liste. Leise räusperte er sich und blickte seinen jüngeren Bruder an.

“Nun... du hast den Brief von Mama an dich gefunden... ich weiß nicht was drin steht, also musst du mir das genauer erklären”, meinte er ruhig. Er wusste zwar, dass Izayoi für jeden einen Brief hinterlassen hatte, doch kannte er den Inhalt nicht, da es etwas Persönliches war.

Inu Yasha schluckte und atmete tiefer durch. “Mama hat sich zuerst bei mir entschuldigt, dass sie die Krankheit mir verheimlicht hat und mich gebeten, Papa und dir nicht allzu böse zu sein, weil ihr nur ihrem Wunsch gefolgt seid”, begann er. “Sie meinte auch, dass sie sich wünschen würde, dass ich in diesem Anwesen leben soll”, setzte er fort und wurde von beiden Frauen mit großen Augen angesehen.

“Bevor du fragst... Papa und Mama haben mit mir gesprochen, als ich angefangen habe neben dem Studium zu arbeiten, ob ich das Anwesen bewohnen würde. Ich hatte dankend abgelehnt, da ich dichter an der Stadt wohnen wollte... falls das mit Kago und mir doch noch was Festeres wird, hätte sie nicht so einen langen Weg zu Rina.”

Nun sahen alle drei mit großen Augen Sesshomaru an und Kagome schluckte. “Du... hast das auch wegen mir geplant, dort ein Haus zu bauen?”

“Natürlich... auch wenn zwischen uns einiges Falsch gelaufen war... so warst du immer die Eine für mich”, erklärte er und bekam gleich einen Kuss von seiner Liebsten. Überrascht blinzelte er, doch erwiderte er diesen.

“Das ist... echt süß, Sess”, kam es erstaunt von Inu Yasha, weil er das nicht so von ihm gedacht hatte. Der Ältere grummelte leicht.

“Deshalb habe ich den beiden gesagt sie sollen es dir vermachen, aber dazu kamen sie nicht mehr und Papa hat das in der Zeit wohl einfach vergessen.”

“Deshalb auch im Testament zu gleichen Teilen?”

“Korrekt... Papa hatte überlegt mit dir zu sprechen wegen der Firma, aber ich habe ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass du auf diese verzichtest, sie ist und bleibt Papas Erbe an uns und später... vielleicht an die nächste Generation weitergegeben, wenn diese daran interessiert ist”, sprach Sesshomaru und Kagome kuschelte sich an ihn.

“Mama... hatte mir auch geschrieben, dass sie nicht wollte, dass Papa sie besuchen kam, doch warum stand nicht drinnen”, meinte Inu Yasha nach einiger Zeit und Sayuri drückte sanft seine Hand.

“Du kennst doch Mama... sie war stehts die Löwenmama, die für uns beide gesorgt hat, während Papa viel zu viel gearbeitet hatte. Sie hatte ihren Stolz und wollte nicht zugeben, dass sie auch schwach sein kann... deshalb wollte sie nicht, dass Papa sie so sah. Sie wollte auch mir verbieten sie zu besuchen, aber da habe ich mich geweigert”, führte Sesshomaru aus und irgendwie musste Inu Yasha schmunzeln und sogar lächeln.

“Stimmt wohl... Mama gab nicht gerne zu, wenn sie krank wurde... sie hatte vor uns immer die Starke gespielt”, erinnerte sich der Jüngere und sein Bruder nickte.

“Ich war dafür dich, Rina, Keitaro und Kagome ein zu weihen, aber Mama wollte niemanden mehr belasten... ich fand es durch Zufall raus, weil ich früher Heim kam, als sie sich darüber unterhalten haben, es uns zu sagen”, sprach Sesshomaru ruhig. Doch Kagome spürte, dass es ihm immer noch nahe ging.

“Die knapp 2 Wochen vor meinem Geburtstag?”, fragte sie nach und er nickte.

“Und am Tag deines Geburtstages hat Papa mich anrufen, dass Mama in der Arbeit umgekippt sei und sie ins Krankenhaus gebracht wurde... Ich konnte da nicht so tun, als wäre nichts passierte, also habe ich das Geschenk da gelassen und bin zu den beiden gefahren...”, erklärte er weiter, weil den Teil hatte Inu Yasha auch nicht gewusst.

“Die Halskette... war von dir?”, wollte Kagome wissen und schluckte. Ehe sie dann ihre Worte begriff, die sie später im Krankenhaus darüber verlor. Sie wollte sich entschuldigen, aber er schüttelte den Kopf.

“Das war nicht dein Fehler, Kago... ich hätte eine Nachricht beilegen sollen, aber ich habe es vergessen...”

“Und deshalb hast du mich dann einfach ins Krankenhaus gebracht, als dir das zu viel wurde?”

“Genau das, Inu... es ist eine Sache jemanden nicht zu belasten, aber du hattest das Recht es zu erfahren... und es musste Mama dir sagen”, erklärte der Ältere und Kagome drückte nun seine Hand.

Sie hatte schon so etwas vermutet. Es nun zu hören, war wie eine Bestätigung und sie fühlte sich so, als würde sie das alles erneut erleben. Sie war wirklich ungerecht zu ihm gewesen, doch auch er hatte ihr was sagen können. Jedoch war das ein anderes Problem und das würden sie irgendwann angehen. Nun war Inu Yasha wichtiger.

“Und die anderen Briefe?”, fragte der Jüngere nach.

“Nun... Papa hat Mamas Wunsch erfüllt und sie nicht besucht, aber dafür täglich ihr Nachrichten geschickt, oft auch mehrere am Tag... anfangs hatte Mama nicht reagiert, aber irgendwann dann doch... vieles ist zusammenhanglos, aber die letzteren sind fast wie eine Geschichte.”

“Geschichte?”, bemerkte Sayuri und Sesshomaru nickte.

“Mama liebte Romane und ich weiß, dass sie sich öfters darüber unterhalten hatten. Irgendwie haben sie sich in eine Art Traumwelt geflüchtet, in der alles normal war... Ich habe alle Briefe aufbewahrt, wenn ihr wollt, können wir sie lesen und deshalb auch die Kisten von vorhin”, meinte Sesshomaru und nun sah Inu Yasha in verblüfft an.

“Ob... wir das dürfen?”, teilte er seine Sorge.

“Sie haben nie etwas anderes gesagt... aber zuvor habe ich noch zwei Briefe von Mama... an... Sayuri und Kagome”, kam es plötzlich von dem Älteren und die Damen sahen ihn verwirrt an, da sie das nicht ganz begriffen.

“Aber... wie?”, entkam es Sayuri zuerst.

“Mama hat an unsere künftigen Partner geschrieben...”, begann er und zog die Umschläge heraus. Der eine war rot und der andere war blau. “Ich habe sie fast vergessen, bis ich dich mit den anderen Briefen gesehen habe... Gomen.”

“Es... gibt nichts zu verzeihen”, lächelte Kagome ihn an, denn nicht nur er hatte Fehler gemacht und das wollte sie damit ausdrücken.

“Möchte ich wissen, was drin steht?”, kam es unsicher von Sayuri und Sesshomaru zuckte mit den Schultern.

“Sie sind noch original verschlossen... also wirst du ihn schon aufmachen müssen”, erklärte er und gab ihr den roten Brief und Kagome den blauen.

Letztere atmete tief durch und öffnete diesen. Sofort musste sie lachen und zog damit die Blicke auf sich. “Gomen... aber... Iza... ist einfach nur klasse”, brachte sie hervor und hatte Tränen in den Augen. Noch immer sahen sie alle verwirrt an, weshalb sie begann vorzulesen: “Hallo Kago, und ich hoffe wirklich, dass du das bist, wenn nicht... du unbekannte Person lass die Finger von meinem Sohn, denn er gehört zu Kagome Higurashi und zu niemandem sonst... Also zeig das Sesshomaru und danach zieh Leine.”

Dem Älteren entglitten für den Augenblick einige Gesichtszüge, ehe er anfing zu lachen. Das war definitiv seine Mama. Kagome musste erneut lachen, selbst Sayuri und Inu Yasha lachten mit. Innerlich dankten die Brüder Izayoi für diese Worte, denn damit war ihre Stimmung nicht mehr betrübt, sondern eher ausgelassen. So wie sie immer war, wollten sie auch so leben: frei, stark und fröhlich.

Kagome las danach weiter und hatte Tränen in den Augen. Einerseits vor Lachen, andererseits vor Trauer, weil Izayoi sie nicht mehr gemeinsam erleben würde. Sie bat die Schwarzhaarige darum auch in Zukunft hinter die Maske und die Mauer zu blicken. Irgendwann würde der wahre Sesshomaru wieder das Tageslicht erblicken. Sie solle niemals verzagen, denn egal was passieren würde, sie könne auf seine Liebe bauen und vertrauen.

Nachdem sie die Zeilen beendet hatte, vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust und versteckte so ihre Tränen ein wenig. Sesshomaru ließ sie machen, denn sie brauchte das. Auch Inu Yasha sagte nichts dazu und lächelte leicht. Das war wirklich seine Mama. Er konnte damals nicht begreifen, was passiert war und er konnte es sich auch nicht vorstellen, dass sie so etwas verlangte, aber nun.

Er kam sich so dumm und naiv vor. Seine Wut hatte er an seinem Vater und Bruder ausgelassen und das tat ihm unheimlich leid. “Sess... ich...”, begann er nach einer Weile.

“Schon gut, Inu... Weder Papa, noch ich sind dir böse... es war dein Weg, damit zurecht zu kommen und dieser Weg hat dich wieder zu uns geführt. Das allein zählt”, lächelte der Ältere leicht und der Jüngere nickte.

Da Sayuri noch zögerte ihren Brief zu öffnen, schlug Kagome vor die anderen Briefe zu lesen. Sie hatte sich nun wieder gefasst und die Idee fanden sie sehr gut. Bei Kaffee, Tee und Gebäck lasen sie nach und nach die Zeilen, die Izayoi und Toga sich damals geschrieben hatten.

Umzug ins neue Glück

Kurz vor dem Abend verabschiedeten sich Kagome und Sesshomaru von dem anderen Paar. Sie wollten noch etwas von Kagomes Sachen packen und sie zu ihm bringen. Noch behielten sie es für sich, dass die Schwarzhaarige nun zu dem Firmenchef ziehen würde. Zumal das sicher einige Zeit brauchen würde, bis sie das tun könnte. Vorher wollte sie das eine Zimmer schön für Rin herrichten.

Inu Yasha blieb mit Sayuri noch in ihrem künftigen Zuhause und räumten alle ab. Er musste zugeben, dass sein Bruder sehr guten Geschmack hatte, was die Einrichtung betraf. Die Küchengeräte hatte er perfekt auf die Küche abgestimmt und sogar die neusten Modelle genommen. “Scheinbar... hat Sess eine Menge Geld über”, schmunzelte Sayuri und er musste lachen.

“Das hat er... die Firma läuft sehr gut und er selbst fährt kaum weg... also hat er es scheinbar alles angespart. Zudem ist er ein Workaholic... also arbeitet er mehr als 60 Stunden in der Woche”, seufzte Inu Yasha.

“Er muss es dennoch nicht für uns ausgeben...”

“Doch... in seinen Augen steht mir das zu, weil ich seit Papas Tod auf die Gewinne verzichtet habe...”, erklärte er und Sayuri legte den Kopf schief.

“Wie meinst du das, Slatki?”

“Nun, die Firma hat zum einem das Firmengeld, wovon die Gehälter bezahlt werden, die Sanierungen und alles was dazu gehört. Zudem ist sie auch in der Börse vertreten und jedes Jahr gibt es eine Art ‘Ausschüttung’. Auf diese habe ich immer verzichtet, weil ich nicht dort gearbeitet habe.”

“Verstehe... Sess hat dort alles strukturiert und da du Inhaber bist, wärst du daran beteiligt.”

“Genau das siehst Sess so... aber ich sehe das eher so, wenn ich dort nicht arbeite, dann habe ich kein Anrecht darauf... Nun hat er mir gesagt, dass er die Umbauten und den Einstieg für uns finanzieren will, bis wir selbst die Gelder beziehen können für das Waisenhaus.”

“Aber... das muss er nicht.”

“Mit ihm zu diskutieren bringt nichts... er hat die besseren Argumente und auch den größeren Dickschädel... also habe ich das Angebot angenommen, aber nur für die Renovierung und den Umzug... das war unser Kompromiss dazu”, erklärte Inu Yasha und unwillkürlich stellte sich Sayuri vor, wie die beiden darüber diskutiert haben könnten. Doch sie verstand, warum ihr Liebster so gehandelt hatte.

“Damit kann ich leben”, lächelte sie und er war froh das zu hören. Zu mindestens sah sie das ganze genau wie er und das machte es doch etwas leichter. Sein Blick glitt zu den Briefen und er musste lächeln.

“Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie so viele in der Zeit geschrieben hatten.”

“Es war sehr romantisch, was sie sich erdacht hatten. Ich hoffe sehr, dass sie nun dort oben sind und zusammen sein können”, lächelte sie und er nickte. Dabei zog er sie in eine sanfte Umarmung und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Lippen. Er hatte seinem Vater wirklich unrecht getan, doch es nun ändern konnte er nicht.

Die Briefe gaben ihm einen kleinen Einblick, wie seine Eltern ihre letzte gemeinsame Zeit verbracht hatten. Anfangs ging es darum, dass sie alles besprachen, sollte der Ernstfall eintreffen. Izayoi wollte, dass Toga trotzdem glücklich wurde. Sie erlaubte ihm auch eine andere Frau zu lieben, wenn er es sich wünschte. Das hatte sogar Sesshomaru überrascht, aber er verstand es in einem kleinen Punkt. Auch wenn er sicher sagen konnte, dass es für seinen Papa nur Izayoi gab.

Sie schrieben darüber, was mit ihren Sachen passieren sollte, das meiste davon hatte Toga gespendet, denn das war Izayoi Wunsch gewesen. Durch die Briefe begriff Inu Yasha auch langsam alles was drum herum geschah. Oft hatte er sich gefragt, warum sein Vater so einfach die Sachen seiner Mutter weggeben konnte, doch nun machte es auch für ihn Sinn. Zu wissen, dass seine Eltern das alles gemeinsam absprachen, erleichterte ihn sehr.

Jedoch wuchs auch sein schlechtes Gewissen. Auch wenn Sesshomaru ihn dahingehend etwas beruhigen konnte, dennoch würde er sich gerne selbst bei seinem Vater entschuldigen. Leider ginge das nicht mehr persönlich. Aus diesem Grund hatte Sayuri ihm angeboten, dies am Grab zu machen, denn damit könnte er sich alles von der Seele sprechen. So wie die Brüder über ihren Vater sprachen, würde er ihnen alles verzeihen, solange es ehrlich und auch aufrichtig gemeint wäre.

Bei den letzteren Briefen handelte es sich wirklich um eine Geschichte. Sie hatten sich in eine Welt geflüchtet, in der es diese Krankheit nicht gab. Die beiden paare schmunzelten darüber, dass Izayoi dort rote Haare hatte, doch es musste einen Sinn haben. Als sie Kagome daran erinnerte, welches Lieblingsbuch die Ältere hatte, wurde es auch ihnen klar. Denn dort war die Protagonistin eine rothaarige Schönheit, die gerne im Mondlicht ein Bad nahm. Dies wiederum erklärte ebenso auch die Szene am See, welche die Beiden beschrieben hatten.

Diese Geschichte konnte man nur als romantisch bezeichnen und sie zauberte ihnen allen sogar ein Lächeln auf die Lippen. Inu Yasha beschloss diese zusammen zu heften und auch Rina zum Lesen zu geben. Die Idee fand Kagome großartig und so war der Plan dafür gesetzt. Das würde der jüngere Ashidaspross in den nächsten Tagen machen, sobald der Umzug vorüber war.

Nachdem sich das Verlobungspaar wieder von einander löste, machten sie sich auf den Weg zurück zum Waisenhaus. Sayuri hatte den Brief, der für sie bestimmt war, noch nicht geöffnet. Sie wollte das in Ruhe lesen, da sie ein wenig Angst davor hatte, was darin stehen könnte. An ihrem Ziel stiegen sie aus und wurden gleich von den Kindern begrüßt. Rina lächelte, genau wie ihre beiden Freundinnen Fumiko und Haruna.

“Wie ich sehe, konntet ihr das meiste klären?”, fragte Rina ruhig und Inu Yasha nickte.

“Danke nochmal, dass ihr aushelfen konntet.”

“Jederzeit, Inu”, meinten die drei Frauen wie aus einem Mund und alle mussten lachen.

“Wir haben Abendessen zusammen mit den Kindern gemacht und es ist noch was da, falls ihr hungrig seid”, meinte Fumiko und Sayuri wurde leicht verlegen.

“Entschuldigt, dass wir so lange gebraucht haben.”

“Unsinn, Sayu... ihr braucht auch Zeit, um die Wohnung für euch fertig zu machen. Wann braucht ihr hilfe? Wir könnten euch beim Einräumen und Darüberwischen unterstützen”, lächelte Rina. So kannten sie die Dame.

“Morgen kommen die Möbel... wir wollten sie nach und nach zusammenbauen und dann die Sachen schon einräumen...”, überlegte Sayuri und seufzte leicht, da sie noch lange nicht alles gepackt hatten.

“Wie wäre es, wenn wir hier mit den Kindern alles zusammen packen und ihr baut drüben auf?”, schlug Haruna vor. Die Idee klang absolut nicht schlecht.

“Wir würden Haku und Ren mitnehmen, da die beiden uns beim Aufbauen helfen könnten”, überlegte Inu Yasha und die beiden Jungs nickten. Sie waren es gewohnt mit an zu packen, sobald es um solche Dinge ging.

“Super, dann kümmere ich mich um die kleinen und die anderen Packen nach und nach ihre Sachen. Danach können wir die Kisten mit den Autos zu euch bringen”, lächelte Fumiko und Rina nickte.

“Das klingt mehr als vernünftig”, lächelte Sayuri und damit stand ihr Plan fest. Diesen schickte sie noch Kagome zu, um sie zu informieren, wie sie das machen würden. Die Schwarzhaarige antwortete auch gleich, dass Sesshomaru beim Aufbau helfen würde und sie selbst würde beim Einpacken helfen.

Sayuri und Inu Yasha bedankten sich noch einmal bei ihnen und so konnten die drei älteren Damen beruhigt heimfahren und sich ausruhen. Der nächste Tag würde sicher anstrengend werden, aber so hätten sie das gröbste geschafft und die Kinder könnten in eine bessere Umgebung ziehen. Das war eine große Motivation ihre glücklichen Gesichter dann zu sehen. Schon bald gingen sie alle schlafen, um sich für den nächsten Tag zu wappnen.
 

Der Tag begann sehr früh, wobei er für Sesshomaru wohl am frühsten anfing. Er hatte sich noch um eine Überraschung für Sayuri und Inu Yasha bemüht und deshalb verließ er früh das Haus. Kagome war eingeweiht gewesen und hatte am Vortag auch ihren Wagen zu ihm gebracht. Sie hatten beide Autos mit ihrer Kleidung bestückt und diese auch bereits hochgebracht. Später würden sie alles Persönliche von Kagomes Wohnung holen.

Von den Möbeln würde sie vielleicht nur den Schrank und das Bett behalten. Denn das könnte sie für Rins Zimmer noch gebrauchen. Sesshomaru hatte ihr erlaubt eines der Räume dafür umzugestalten. Sie wollte das Zimmer auch für die Kleine streichen, damit sie sich auch wirklich wohl bei ihnen fühlte. Zudem wollte Kagome ihren Liebsten nicht zu sehr damit belasten, weshalb sie einfach in den nächsten Tagen das nach und nach machen würde.

Während Sesshomaru sich also um die Überraschung kümmerte, fuhr Kagome bereits zum Waisenhaus. Als sie dort ankam, waren sie bereits beim Essen und sie wurde gleich von Rin zum Tisch gezogen. Ihre Mutter und deren Freundinnen würden auch in der nächsten Stunde dazustoßen. Erst dann würden Inu Yasha, Sayuri, Haku und Ren rüber zum Anwesen fahren.

In Ruhe konnten sie noch alle speisen, bevor der leichte Stress los gehen würde. Nachdem Rina, Fumiko und Haruna angekommen waren, verabschiedeten sich die Gruppe, die im Anwesen sich um die Möbel kümmern würde. Kagome sprach mit den drei älteren Damen alles ab. Fumiko würde sie um die Kleinkinder kümmern, während Haruna in der Küche beginnen würde alles in die Kisten einpacken. Die Frauen hatten einige davon mitgebracht. Viele waren aus Kunststoff, einige aus Metall und ganz viele aus einfachem Karton.

Die Kinder, die ihre Kleidung selbst einpacken konnten, bekamen alle erstmal zwei größere Kartone, um das machen zu können. Rina und Kagome halfen den Jüngeren und packten für die kleinsten unter ihnen alles zusammen. Es würde zwar einige Stunden dauern, aber das war nun mal so gewesen. Alles brauchte nun mal seine Zeit und da mussten sie auch langsam durch.

Nachdem die Kleidungen verstaut waren, beschriftete Kagome die Kartons und brachte diese alle bereits in die Autos. Da sie diese mit rüber nehmen würden. Danach kümmerten sie sich um die Spielsachen und um Sayuris Büro. Sogar ihre Kleidung hatte Kagome begonnen ein zu packen und musste immer wieder grinsen. Denn dem Paar war noch nicht aufgefallen, dass deren Schlafzimmer schon längst bezugsfertig war. Dafür hatten Sesshomaru und sie bereits gesorgt.

Nach einer guten Stunde hatte die Schwarzhaarige alles von ihrer Freundin eingepackt und sah zur Tür auf, da ihre Mutter sie rief. “Was ist, Mama?”, fragte sie sogleich und Rina lächelte.

“Wir haben was Kleines zubereitet, es ist bald Mittag”, bemerkte sie und Kagome sah sie ungläubig an. Der Blick auf die Uhr zeigte, dass es stimmte und sie nickte.

“Komme gleich, beschrifte noch schnell die Kartons.”

Kaum gesagt, schon machte sich die Schwarzhaarige ans Werk. Dabei blickte sie auf ihr Handy und überlegte, ob sie Sesshomaru anrufen sollte. Er hatte ihr geschrieben, dass alles glatt gelaufen war und die Überraschung am Abend eintreffen würde. Jedoch bekam sie kein Statusbericht, wie weit sie mit den Möbeln waren und ob sie schon die erste Fuhre bringen dürfte.

Nachdenklich ging sie zum Speisesaal und lächelte, als die Kinder bereits schon aßen. Die ganzen Kartons im Flur hatte sie nur am Rande mitbekommen. Rin winkte sie bereits zu sich und sie setzte sich zu der Kleinen. Sie gab Kagome bereits eine Schale mit Ramen und grinste. Kurz musste die Ältere auch grinsen. “Danke, Rin”, kam es von ihr noch, bevor sie begann zu essen.

Es wurde kaum gesprochen, denn alle waren etwas müde und auch aufgeregt, denn bald würde es so weit sein und sie würden ein neues zu Hause beziehen. Kagome ging noch einmal in Gedanken durch, was noch anstehen würde. Sesshomaru hatte beschlossen die Firma auch die Woche geschlossen zu lassen. Die meisten Projekte würden erst Mitte Januar beginnen, also konnten sie noch die angebrochene Woche zu Hause bleiben.

Es überraschte sie einen Moment, doch hatte sie schnell begriffen, dass er die Zeit nutzen wollte und ihren Umzug zu sich organisieren. Er war für sie dann doch durchschaubarer als er vermutete. Bei dem Gedanken musste sie leicht grinsen und zog ihr Handy hervor, nachdem sie aufgegessen hatte. Sie wollte wissen, wie weit das Aufbauteam war.

Es dauerte einen Moment ehe Sesshomaru ranging. “Hey... wie sieht es bei euch aus?”, kam sie direkt auf den Punkt, da sie wusste, dass er nicht gerne Zeit vergeudete.

“Ganz gut... wir haben noch drei Zimmer vor uns, aber der Rest ist fertig”, erklärte er und bevor Kagome noch etwas fragen konnte, sprach er weiter: “Sobald ihr das Wichtigste eingepackt habt, könnt ihr schon herkommen.”

“Oh, dann seid ihr wirklich schon weit”, bemerkte sie ein wenig verwirrt, da er sie aus dem Konzept gebracht hatte.

“So kann man das auch sehen, bis später, Kago”, sprach er und sie erwiderte seine Verabschiedung. Ihre Mutter sah sie neugierig an.

“Sie kommen gut voran... wir sollen alles Notwendige einpacken und hinfahren...”, erklärte die Schwarzhaarige und das freute alle Anwesenden sehr.

“Das heißt wir können heute schon dort schlafen?”, wollte Rin wissen und Kagome nickte.

“Sofern ihr alles vorbereitet habt und ihr uns dabei helft eure Betten zu beziehen”, erklärte sie zudem noch und der Ausruf der Kinder brachte die Erwachsenen zum Lachen. Diese Freude zu hören, war definitiv jede Mühe wert. Daher räumten sie schnell alles ab. Während Haruna alles abspülte und Hana abtrocknete, packten die anderen weiter. Es fehlten noch einige Dinge, die sie mitnehmen müssten.

Es dauerte noch knapp drei Stunden bis sie alles zusammen hatten und es fehlten nur noch wenige Dinge. Nachdem alles in den Wagen verstaut waren, verteilten sie die Kinder auf diese auf und fuhren dann los. Es war ein Vorteil gewesen, dass alle mit ihrem eigenen Auto gekommen waren. Ausnahmsweise hatten sie sogar mitgedacht. So machten sie sich auf den Weg und kamen nach einer knappen Stunde auch am Anwesen an.

Sie stiegen alle aus und betraten das Gebäude. Während Fumiko mit den vier Kleinkindern in den künftigen Spielraum im Erdgeschoss ging, damit sie die Älteren nicht stören konnten. Die Anderen stiegen die Treppen rauf und sahen sich suchend um. Tatsächlich waren die Jungs mit den beiden Brüdern im letzten Zimmer beim Aufbauen.

Die Kleinkindbetten wurden zusammenbauten. Während die Brüder alles festhielten, schraubten Haku und Ren die Einzelteile aneinander. Diese Arbeitsteilung hatten sie von Beginn an gewählt und das ging ganz gut zurecht. So kamen sie schnell voran. Sayuri hatte die Verpackungen weggeräumt und sobald ein Zimmer fertig war, hatte sie die Matratzen darauf gelegt und alles sauber gemacht. Alle hatten so gesehen Hand in Hand gearbeitet.

Die Kinder staunten nicht schlecht, als ihre Zimmer schon fertig waren. An deren Türen standen sogar ihre Namen und sie freuten sich sichtlich. Sayuri war überrascht, dass sie bereits schon da waren, doch lächelte sie und begrüßte sie mit einer Umarmung. “Ich dachte wir helfen euch noch beim Beziehen, damit die Kleinen ihre Sachen auch gleich schon einsortieren können”, meinte Kagome.

“Das ist perfekt, danke euch”, kicherte Sayuri und hatte die Bettwäsche bereits vorhin schon mit genommen.

“Beginnen wir mit den Zimmern hier vorne und arbeiten uns nach hinten durch”, schlug Rina vor und sie stimmten alle zu. Auf diese Weise machten sie sich an die Arbeit. So wurde Raum für Raum fertig. Kagome konnte sogar schon mit den Jungen beginnen, die Kisten aus den Autos zu holen und diese vor die Zimmer zu stellen. Da sie alle beschriftet waren, konnten sie diese auch gut zuordnen.

Nachdem die Männer mit dem Aufbau fertig waren, räumte Sayuri auch die letzten Sachen raus und wischte über die Möbel. Damit konnte sie auch hier die Matratzen auf die Lattenroste geben und die Betten beziehen. Sie alle lagen sehr gut in der Zeit und wurden sogar früher fertig als geplant. “Sehr gut gearbeitet, Jungs”, lächelte Kagome und begrüßte ihren besten Freund und ihren Liebsten.

“Ihr wart auch fleißig”, schmunzelte Inu Yasha, als er all die Kartons sah, die im Flur standen.

“Genau... die Kleinen räumen schon langsam ein. Eure Sachen haben wir auch schon reingeholt, Haku und Ren.”

“Super, danke Kagome-sama", lächelten sie beide an und gingen zu ihrem Zimmer. Sie teilten sich diesen, da sie auch gleichalt waren und fast zeitgleich ins Waisenhaus kamen.

Sesshomaru hatte Kagome liebevoll geküsst und sie an sich gezogen. Inu Yasha ging zu Sayuri und half ihr dabei den letzten Schliff anzulegen. Erleichtert atmete sie durch und lehnte sich an ihren Verlobten. “Wir haben es fast geschafft”, raunte er und küsste leicht ihren Hals.

Sayuri kicherte leise und nickte. “Ich mache drei Kreuze, sobald der Umzug durch ist”, scherzte sie und brachte damit Kagome und Sesshomaru zum Lachen. Sie kamen kurz vorher an den beiden vorbei.

“Warum so negativ?”, schmunzelte Kagome und ihre Freundin seufzte leicht.

“Weil wir hier voran kommen, aber nicht bei uns in der Wohnung”, erklärt Inu Yasha und grinste schwach. Sie hatten das alles ein wenig falsch geplant und übersahen die Zeit einfach viel zu schnell.

“Hn”, entkam es dem Älteren und er sah das andere Paar an. “An sich braucht ihr doch nur eine funktionierende Küche, ein Schlafzimmer und ein Bad, oder sehe ich das falsch?”, zählte er auf.

“So kann man das auch sagen, Sess”, meinte Sayuri und seufzte. “Bisher haben wir nur das Bad und die Küche... naja wir können ja zur Not auch auf dem Sofa schlafen.”

“Das wäre aber schade... das Bett gehört doch eingeweiht”, lachte Kagome und selbst Sesshomaru grinste leicht. Während die anderen beiden sie nur anblinzelten.

“Wie meint ihr das denn?”, wollte der Jüngere wissen.

“Denkst du wirklich, dass wir euch da alleine lassen?”, kam die Gegenfrage von Sesshomaru.

“Wir haben euch natürlich ein Schlafzimmer besorgt, aufgebaut und sogar bezogen”, erklärte die Schwarzhaarige mit einem breiten Grinsen. Nun klappten bei dem Paar der Mund auf. Sie dachten, sich verhört zu haben, doch da beide grinsten, war das wohl die Wahrheit.

“Ihr habt ernsthaft alles besorgt?”, kam es fassungslos von Inu Yasha und sein Bruder nickte.

“Ihr sollt euch in der Wohnung wie zu Hause fühlen, also geht nachsehen, ob wir euren Geschmack getroffen haben”, kicherte Kagome und sah zu Sayuri. “Ich war so frei und habe deine Kleidung auch schon eingepackt und auch mitgebracht.”

“Echt?!”, rief die Braunhaarige aus und fiel ihrer Freundin um den Hals. “Danke dir... nein danke euch”, hauchte sie und war einfach nur überwältigt. Sie hätte nie erwartet, dass Sesshomaru so sehr sich hier einbrachte. Dachte sie doch, so wie ihr Liebster, dass er nichts mit Kindern anfangen konnte.

Das lag wohl auch daran, dass er sich nicht wirklich mit ihnen befassen musste. Daher war es für ihn auch halb so schlimm gewesen. Vor allem hatte er auch Spaß daran die Möbel zusammen zu bauen und kam sich so vor, wie damals als er mit seinem Vater das Zimmer seines Bruders vorbereitet hatte.

Eine Überraschung kommt selten allein

“Jederzeit”, hauchte Kagome und stupste das andere Paar an. “Na los geht euer neues Schlafzimmer begutachten und schaut was ihr noch braucht.”

“Aber die...”

“Um die kümmern wir uns, also ab mit euch”, meinte Kagome direkt auf den Protest der Waisenhausleiterin. Sie hielt Inu Yasha schon ihre Autoschlüssel hin, da dort die Kisten mit Sayuris Kleidung waren. Damit ließ sie auch keine weiteren Widerworte zu.

Seufzend nahm Inu Yasha die Schlüssel entgegen und verließ mit Sayuri das Anwesen. Aus dem Wagen holten sie natürlich gleich die Kartons heraus und brachten sie vor die Tür. Sie wollten zuerst alle rausholen und dann ins Innere bringen. Das Auto schloss er direkt wieder ab. Die Kisten brachten sie hinein. Die Schlafzimmertür öffneten sie zögerlich und schluckten leicht.

Vor ihnen erstreckte sich eine wunderschöne Einrichtung. Inu Yasha hatte sich für ein angenehmes Kaminrot entschieden. Dazu wurden dunklere Holzmöbel von Kagome und Sesshomaru besorgt. Mit den Wänden harmonisierten diese perfekt. “Wow... das nenne ich mal eine Einrichtung”, staunte Sayuri und dem konnte ihr Verlobter nur zustimmen.

“Da ließ sich Sess sicher nicht lumpen... ich will nicht wissen, was das gekostet hat”, schmunzelte er und sie lachte leise. Diesmal konnte sie ihm zustimmen, denn das wollte sie auch nicht wissen. Sie betrachtete den riesigen Schrank und blinzelte.

“Da muss ich aber eindeutig mehr Klamotten shoppen, um das alles zu füllen”, scherzte sie und er grinste breit.

“Dann machen wir das doch mal, sobald wir etwas Zeit für uns haben...”, meinte er und ihr klappte der Mund auf. Fast schon erschrocken blickte sie zu ihm und er grinste, da er das absolut ernst meinte. “Schau nicht so... ich meine das so, wie ich es gesagt habe.”

“Du... spinnst”, meinte sie nur darauf und nun musste er lachen. Auch sie stimmte mit ein.

Danach brachten sie die Kisten ins Zimmer. Nach und nach räumten sie das alles ein und Sayuri bestaunte danach das Bett. Es war mit roter Bettwäsche versehen und mit schwarzem Muster. Passte perfekt hinein. “Wollen wir das Bett mal ausprobieren?”, grinste Inu Yasha.

Verwirrt sah sie zu ihm und ehe sie begriff, was passierte, hob er sie auf die Arme und brachte sie zum Bett. “Drakon”, wollte sie anfangen zu schimpfen, doch da hatte er sie schon auf das Bett geworfen. Überrascht keuchte sie auf und blinzelte, als er schon über ihr war. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte er seine Lippen bereits mit ihren verbunden. Fast wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Hals und genoss diesen Moment.

Weiter als Küsse und Streicheleinheiten ging Inu Yasha nicht. Er wusste, dass Sayuri das nicht mochte, wenn sie nicht sicher war, dass die Kinder versorgt waren. Aber das machte ihm nichts aus. Umso mehr freute er sich über das neue Bett, denn es war schön weich und sie würden sicher sehr gut darin schlafen können.

Einige Zeit lagen sie einfach nur Arm in Arm auf dem Bett und erfreuten sich an der Nähe des Anderen, als sie die Türklingel hörten. Etwas verwirrt sahen sie sich an und seufzten. Damit war ihre traute Zweisamkeit erst einmal unterbrochen. “Wir waren wohl zu lange weg”, kicherte sie und er grinste leicht, während er sich erhob.

“Mag sein”, kam es schlicht von seinen Lippen. Langsam, aber sicher, kamen sie an dem Eingang an und öffneten die Tür. Sie wurden von Kagome und Sesshomaru überrascht. Perplex ließ Inu Yasha sie hinein.

“Kommen wir ungelegen?”, wollte sein Bruder wissen. Kagome stupste ihm gegen die Rippen.

“Lass das, Sess...”, meinte sie nuschelnd. Sayuri lachte leise, aber winkte ab.

“Wir haben nur die Sachen eingeräumt und danke euch... für das Schlafzimmer. Es ist wundervoll”, sprach sie und umarmte das Paar.

“Gerne... wir haben lange überlegt, was da rein passt”, schmunzelte Kagome und gestand, dass Sesshomaru sie auch überstimmt hatte. Er hatte einfach ein gutes Händchen für die Einrichtung und das musste sie neidlos zugeben.

“HA! Ich wusste es, dass er es ausgesucht hatte”, grinste Inu Yasha. Selbst sein älterer Bruder musste grinsen. Da hatte er seine Liebste überstimmt, denn er kannte seinen Bruder zu gut.

“Wir... wollten nur die restlichen Sachen von Sess holen, die hier noch sein könnten”, erklärte die Schwarzhaarige schließlich und lächelte.

“Du meintest, dass da noch etwas da wäre und bevor wir etwas wegwerfen, würde ich das zuvor dann doch überprüfen”, merkte der Ältere an und das frisch verlobte Paar kicherte leicht. Es war eigenartig, dass er sich die Zeit dafür nahm. Doch das lag sicher an Kagomes Einfluss.

“Da sind ein paar Dinge noch da... Die Möbel entsorgen wir dann, aber die anderen Sachen wären vielleicht schade, deshalb sieh in Ruhe das mal durch”, sprach Inu Yasha und schnappte sich einen der leeren Kartons, um diesen für seinen Bruder bereit zu stellen.

“Ich mache dir einen Kaffee, Sess”, meinte Kagome und er nickte ihr leicht zu.

“Danke dir”, hauchte er und atmete tiefer durch, ehe er in sein altes Zimmer eintrat. Er hatte schon damals, als er auszog, einige Sachen mitgenommen, doch einiges blieb noch da. Die Frauen ließen die Brüder erstmal alleine. Sie kümmerten sich um die Getränke und Sayuri schrieb eine Einkaufsliste, denn morgen müssten sie einkaufen.

“Unglaublich... dass wir nun hier rausgewachsen sind”, lachte der jüngere Bruder.

“Und einige bleiben immer Kind”, entgegnete der Ältere. Inu Yasha schnaubte ein wenig spielerisch bei den Worten, aber das ignorierte sein Bruder komplett. Er sah sich lieber im Zimmer um. Viele der Dinge waren Spielzeuge, alte Kleidungsstücke und sogar alte Malereien. Zu fast jedem Stück hatten die Brüder eine Geschichte.

Sie mussten sogar häufiger lachen, denn der Ältere wusste nicht, dass es noch so viel Sachen hier gab. Irgendwie hatte er das verdrängt. Umso schöner war es all das wieder zu entdecken. Der Jüngere entdeckte sogar unter dem Bett eine Kiste, die so groß war wie ein Schuhkarton. “Sind da Schmuddelhefte drin?”, grinste er und das typische “Hn” erklang nur.

Die Neugier gewann bei beiden sogar und sie öffneten die Kiste. Nach und nach sahen sie sich alles an und lachten, da dabei einige Poster drinnen lagen und einige Bücher. Doch eines von diesen zog die Aufmerksamkeit auf sich. Darauf stand ‘Alles Liebe zum 4. Geburtstag’. Sesshomaru selbst erinnerte sich gar nicht so etwas gehabt zu haben.

“Was wohl uns darin erwartet?”, fragte Inu Yasha und sein Bruder zuckte mit den Schultern. Daher schlug er gleich das Buch auf und der Jüngere grinste leicht. Auf der ersten Seite war ein Bild von Sesshomaru als Kleinkind.

“Oh... das kenne ich noch gar nicht”, staunte er selbst und auch sein Bruder musste zugeben, dass der kleine Sesshomaru sehr süß war. Sie blätterten weiter und da waren Fotos von beiden Brüdern. Sogar eines davon, auf dem der Ältere den Jüngeren auf dem Arm hatte.

“Da warst du auch noch süß”, scherzten sie beinahe zeitgleich und brachen dann in Gelächelter aus. Diese Momentaufnahmen waren unglaublich. Doch plötzlich stockten beide. Beide starrten das eine Bild an und dann kurz sich selbst.

“Wer ist... denn die Kleine? Ich glaube Kago-chan darf das nicht sehen”, meinte Inu Yasha.

Der Ältere schluckte, denn er kannte das kleine Mädchen darauf nicht. Er wollte nicht wissen, was seine Liebste dazu sagen würde, denn diese Unbekannte hatte er umarmt. Klar sie waren Kleinkinder, aber dennoch wollte er ihr das echt nicht erklären, zumal er keine Ahnung hatte, wer das war.

“Was soll ich nicht sehen dürfen?”, fragte besagte Dame und die Brüder zuckten zusammen. Sie hatten absolut nicht mit ihr gerechnet.

“Ähm... also...”, begann Sesshomaru und überlegte, was er ihr denn sagen sollte. Doch Kagome ließ sich davon nicht ablenken. Sie nahm ihnen das Fotobuch ab und blinzelte. Das Bild kannte sie gar nicht, aber das was sie erkannte, gab sie auch direkt Preis.

“Warum... habt ihr ein Babyfoto von mir?”, fragte sie und beiden Brüdern klappte der Mund auf. Sayuri unterdrückte ein Lachen, denn dieser Anblick war einfach nur göttlich. Von Inu Yasha kannte sie das, aber den Älteren so fassungslos zu erleben war unglaublich.

“Was... meinst du mit... von dir?”, stotterte dieser seine Gegenfrage. Irgendwie überriss er das noch nicht wirklich. Erneut meinte sie, dass sie das kleine Mädchen sei. Sie besah sich auch das Foto genau und blinzelte. Daran erinnerte sie sich gar nicht und solche Bilder hatte auch noch nie bei sich daheim gesehen.

“Warte... du meinst... du bist das kleine Mädchen?”, hakte Inu Yasha noch einmal nach und Kagome nickte. Sie sah sich auch die nächsten Bilder darin an und wurde immer röter, weil sie immer in der Nähe von Sesshomaru war.

“Das klingt nach einer interessanten Geschichte”, meinte Sayuri und sah genau wie die Schwarzhaarige das Gemeinschaftsfoto an. Darauf waren Rina, Keitaro, Izayoi, Toga und die Kinder zu sehen. Kagome war in Sesshomarus Armen und Inu Yasha saß neben seinem Bruder, während die Eltern hinter den Kleinen standen.

“Mehr als das...”, bemerkte Sesshomaru und konnte sich wirklich nicht daran erinnern. Zudem konnte er sich keinen Reim darauf machen.

“Die einzige, die uns da wohl helfen kann... ist Rina”, kam es nachdenklich von Inu Yasha und alle anderen nickten. Sie war wirklich die Einzige, die Licht ins Dunkle bringen konnte.

“Dann sollten wir mal die Kinder versorgen und sie dann fragen?”, schlug Sayuri vor und das klang nach einer sehr guten Idee. Kagome nahm das Fotobuch mit und sah unsicher zu ihrem Liebsten, der sich nicht viel anmerken ließ. Jedoch erkannte sie seine Verwirrung deutlich. Er ging zu ihr und zog sie an sich heran. Sanft berührten seine Lippen ihre Schläfe.

Die wenigen Dingen, die er behalten würde, pachte er in den Karton und nahm diesen auch mit. Die anderen Sachen würde Inu Yasha den Kindern geben, wenn sie daran interessiert waren. Alles in allem war das Kinderzimmer eine schöne Reise in die Vergangenheit gewesen. Dadurch kamen die Brüder sich ein Stück näher und oft fragte sich der Jüngere, warum sich zwischenzeitlich eine solche Kluft gebildet hatte.

Beide Paare gingen zurück zum Anwesen. Die kleine Kiste packte Sesshomaru direkt in seinen Wagen, um sie auch zu sich nach Hause zu bringen. Das neuentdeckte Buch behielt Kagome bei sich. Sie steckte dieses in ihre Handtasche und gemeinsam kümmerten sie sich um das Abendessen. Rina hatte Zutaten für eine schöne Wokpfanne mitgebracht. Gemeinsam kochten sie mit den Kindern und es herrschte eine kleine Spannung im Raum.

Es war das erste Mal, dass die Kleinen in ihrem neuen Speisesaal essen würden. Zusätzlich würde sie auch das erste Mal in ihren neuen Zimmern und Betten schlafen. Das bemerkten die Erwachsenen nur zu deutlich, doch sie lenkten die Kinder so gut wie möglich ab. Deckten auch den Tisch zusammen ein und nach dem Essen auch ab. Viel mehr Platz hatten sie hier und das was schon sehr schön.

Nach dem Abendessen verabschiedeten sich Fumiko und Haruna, da sie am nächsten Tag wieder zur Arbeit mussten und sie sich ein wenig erholten konnten. Kagomes Mutter blieb gerne länger, denn ihre Tochter hatte sie darum gebeten. Sie spielten noch mit den Kindern und erklärten ihnen, wo sie was finden würden. Zudem erklärten Sayuri und Inu Yasha ihnen, dass nicht direkt im Anwesen schlafen würden, sondern in der Wohnung nebenan.

Das war das erste Mal, dass die Kinder noch auf sich alleine gestellt waren. “Aber keine Sorge... sollte etwas sein, braucht ihr nur rüber kommen oder ihr ruft uns an. An den Telefonen hier, braucht ihr nur die Null zu drücken und ihr ruft bei uns drüben an”, merkte Inu Yasha an. Dies war das praktische an dem internen System, welches sein Großvater damals schon eingebaut hatte.

Nach und nach brachten sie die Kinder zu Bett. Die Kleinsten waren zuerst in ihre Bettchen. Sayuri stellte auch die Babyphone an, die sie zuvor getestet hatten. Sie hatten sogar bis zur Wohnung Reichweite und das war perfekt. Solange bis sie Hilfe bekommen würden, mussten sie den Laufweg in Kauf nehmen. Danach machten sie die Grundschüler Bettfertig.

Die Älteren von ihnen durften selbst entscheiden, wann sie schlafen gehen würden. Solange sie nicht durch die Gänge laufen und schreien würden, war es Sayuri recht. Schließlich wuchsen sie zu jungen Erwachsenen heran und sie mussten dieses Feingefühl den richtigen Schlafrhythmus für sich finden. Nur so konnten sie Verantwortung lernen und übernehmen. Genauso hatte sie es auch gelernt, daher brachte sie das auch so den Kleinen bei.

Nachdem die Erwachsenen unter sich waren, machten sie sich noch bei Tee und Kaffee im Wohnbereich gemütlich. Kagome sah erstmal darüber hinweg, dass Sesshomaru so spät noch die schwarze Brühe trank. Rina begnügte sich mit einem schönen Blütentee. Sie blickte in die Runde und blieb bei ihrer Tochter hängen. “Was wolltet ihr mit mir besprächen?”, fragte sie ruhig.

“Nun... Sess war in seinem alten Kinderzimmer und da haben wir etwas gefunden, worauf wir uns keinen Reim machen konnten”, kam es direkt von Kagome. Ihre Mutter legte den Kopf schief und sah zu den anderen beteiligten.

“Da brauche ich wohl mehr Informationen, Kago”, meinte sie gleich und die Angesprochene nickte. Sie erhob sich und holte das Fotoalbum aus der Tasche. Damit kehrte sie zurück zu den anderen und gab ihrer Mama dieses.

Für einen Moment war diese etwas verwundert, aber lächelte als sie es erkannte. “Ich wusste nicht, dass es noch existiert”, lächelte sie und sah zu den beiden Paaren. “Was ist denn damit?”, kam es neugierig von ihr und sie blätterte ein wenig darin um.

“Ehrlich gesagt... ich erinnere mich an dieses Buch nicht, geschweige denn daran, dass ich Kago schon vorher kannte, bevor Inu eingeschult wurde”, gestand Sesshomaru.

“Wie?”, entkam es Rina und sie verstand nicht wirklich. Etwas verlegen kratzte der Ältere sich an der Wange. “Du meinst das Ernst?”, hakte die ältere Frau nach und er nickte leicht, denn es entsprach der Wahrheit.

“Kannst... du uns erklären, warum es so viele Fotos gibt? Vor allem warum habe ich noch nie solche bei uns gesehen?”, stellte Kagome die Fragen, die ihr auf der Zunge lagen. Rina schmunzelte und lehnte sich zurück, nachdem sie das schöne Gruppenbild länger angesehen hatte.

“Ich glaube ich beginne dann einfach mal von vorne”, meinte sie und alle nickten. Gespannt lauschten sie den Worten. “Toga und Izayoi... lernten Keitaro und ich kennen, als sie mit ihrem 31 Tage altem Sohn Inu Yasha im Tempel waren. Natürlich war ein kleiner wissbegieriger Junge auch dabei.” Bei diesen Worten blickte sie zu Sesshomaru und lächelte die vier an.

Sogleich berichtete Rina davon, dass sie mit Kagome schwanger zu dem Zeitpunkt war. Sie ließ auch das kleine Detail nicht aus, dass Sesshomaru ihren Bauch berührt hatte und sich Kagome sogar bewegt hatte. Fast so als würde sie auf ihn bereits reagieren. Ihre Erzählung ging weiter zu dem gemeinsamen Silvesterfest, bei dem Sesshomaru die Kleine nicht aus den Augen ließ und besonders auf sie geachtet hatte. Bei ihren Worten entging ihr nicht, dass die beiden erstaunt darüber waren.

“Also eigentlich seid ihr seit dem Tag unzertrennlich gewesen. Jedoch wurde Keitaro versetzt und wir waren gezwungen umzuziehen. Leider wurden uns einige Sachen gestohlen, darunter unsere Handys und auch viele Kisten, worin genau diese Fotos waren... Durch meine Krankheit, haben wir Iza und Toga aus den Augen verloren... kurz darauf wurde auch schon Souta geboren und wir zogen zurück nach Tokio”, schloss sie die Geschichte ab.

Sayuri unterdrückte zu quietschen, denn sie fand das sehr süß, dass die beiden eigentlich schon damals sich mochten. Inu Yasha grinste immer wieder, denn so kannte er seinen Bruder. Er war wahrlich auf Kagome und seinen Bruder fixiert gewesen. Doch all das erklärte nicht, warum der Ältere das alles vergessen hatte. Rina gestand ihnen, dass sie davon ausging, dass sich Sesshomaru erinnerte, da seine Eltern nie etwas anderes gesagt hatten.

“Hn”, kam es von ihm und er überlegte. “Das Einzige, woran ich mich noch erinnere... waren blaue Augen... aber ich konnte sie nie einordnen... doch jetzt”, erklärte er und blickte leicht zu seiner Freundin. Sie war etwas rot um die Nase und traute sich fast gar nicht zu ihm zu sehen. Doch das machte ihm nichts aus.

“Ich könnte mir denken, dass dich unser Umzug mehr mitgenommen hatte, als wir alle dachten... vielleicht hast du es einfach verdrängt”, versuchte Rina zu erklären. Das leuchtete auch den anderen ein.

“Das wäre möglich”, meinte er und legte leicht seine Hand auf Kagomes, die auf ihrem Oberschenkel lag. Sie blickte direkt zu ihm und er schenkte ihr ein Lächeln.

“Das ist so süß”, hauchte Sayuri und lehnte sich an ihren Verlobten. Dem konnte er nur zu stimmen. Er wusste schon damals, dass die Beiden verbunden waren und nun wusste er auch, was es war.

Kagome selbst konnte das noch gar nicht glauben. Umso machte sie sich einen Vorwurf, dass sie den Mut erst so spät fand, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Sesshomaru beugte sich leicht zu ihr und lehnte seinen Kopf an ihren. “Wir beide wussten es nicht...”, flüsterte er und sachte nickte sie. Sie wusste, dass er Recht hatte und doch blieb dieser Beigeschmack einfach bei ihr.

“Hätte ich nur geahnt, dass du dich gar nicht an uns erinnert hast, hätte ich es gerne früher gesagt”, sprach Rina, doch er schüttelte leicht den Kopf.

“Euch trifft da keine Schuld, weder dich, noch Keitaro oder meine Eltern”, erklärte er und blickte zu der älteren Dame. “Zu dem Zeitpunkt habe ich so einiges verdrängt und ich wollte auch nie darüber nachdenken, geschweige denn darüber sprechen.”

“Verdrängung ist aber nicht gut, Sess”, meinte Kagomes Mutter besorgt und der Angesprochene wusste, dass sie Recht hatte. Daher nickte er und versprach ihr, alles nach und nach aufzuarbeiten. Das gleiche erwartete sie ebenfalls auch von Inu Yasha.

“Wir passen darauf auf, dass sie das auch tun, Mama”, versprach Kagome und Sayuri nickte zustimmend. Zufrieden lächelte Rina und sie erzählte noch die ein oder andere kleine Geschichte, die ihr einfiel. Vor allem die gemeinsamen Urlaube boten viele schöne Erinnerungen.

Auf diese Weise erfuhr Sayuri einiges neues über ihren Verlobten. Aber auch über ihren Schwager und ihre Freundin. Es war einfach nur süß, dass sie so aneinander hingen. Die Frage, warum sie diesen Zusammenhang verloren, drängte sich immer mehr in den Vordergrund.

Rins Zimmer

Nach dem Gespräch verabschiedeten sich Rina, Kagome und Sesshomaru von den anderen beiden. Sie mussten schließlich nach Hause fahren, während das Paar nur rüber gehen musste. Es war komisch nun wirklich hier auch zu leben. Anfangs war das nur Gerede, doch jetzt war es greifbar. Das alles war nun Realität. Mit einem mulmigen Gefühl machten sie sich auf den Weg in die Anliegerwohnung.

“Ob bei den Kindern alles gut ist?”, brachte Sayuri ihren Zweifel hervor.

“Die Kleinen hören wir... und alle anderen werden sich melden”, erklärte Inu Yasha. Liebevoll zog er sie in seine Arme und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Natürlich wollte er sie damit beruhigen, denn es stimmte auch. Die meisten Kinder kamen sehr gut alleine klar und die Kleinsten konnten sie über die Babyphone hören. Zögerlich nickte sie und ließ sich von Inu Yasha ins Bad führen. Er ließ die Wanne ein und träufelte etwas Rosenschaumbad und auch Rosenblätter hinein. Überrascht hatte sie sie angesehen und er lächelte.

“Auch du musst dich mal entspannen... ich hole dir noch ein schönes Buch”, meinte er, doch sie schüttelte den Kopf.

“Ich brauche kein Buch... bleibst du bei mir?”, fragte sie ihn direkt. Seine Augen wurden leicht groß, doch er nickte sofort. Zu gern würde er ihr Gesellschaft leisen. Die Babyphone hatte er auf die Waschmaschine gestellt.

Danach entkleidete er sich und musste feststellen, dass Sayuri bereits in der Wanne war und ihn erwartete. Er ließ sich auch nicht lange bitten und stieg ebenfalls hinein. Beide entspannten sich in dem Wasser und genossen die Nähe zum anderen. Lächelnd spielte er mit ihren Fingern und verschränkte diese mit seinen. Die Anspannung fiel von beiden ab und sie konnten sich nun wirklich um sich selbst kümmern, sobald alles fertig war.
 

Zur gleichen Zeit fuhren Kagome und Sesshomaru zu ihr in die Wohnung, um dort die nächsten Sachen einzupacken. Da sie die Kleidung schon eingepackt hatten, kümmerten sie sich nun um die Bücher und DVDs. Dabei behielt Kagome ihn im Auge und auch er konnte nicht umhin, sie nicht anzusehen. Das vorhin gehörte saß wirklich tief in ihnen und einiges wurde Sesshomaru nun klar.

Die blauen Augen, die ihn verfolgten, gehörten seiner Liebsten. Von klein auf hatte sie ihn um den Finger gewickelt und noch immer hatte sie ihn am Hacken. Genau so konnte er es ausdrücken. Kagome erkannte ebenfalls den Grund, warum sie seit dem Sommerfest der ersten Klasse so von ihm angezogen wurde. Scheinbar wusste sie tief in ihrem Inneren das, was sich ihr nun offenbarte.

Kaum waren ihre Regale leer und die Kartons voll, schon hatte er sie an sich gezogen. “Sess”, hauchte sie geschockt, als er sie schon überrumpelte und sie stürmisch küsste. Dabei drängte er sie gegen die Wand. Keuchend löste sie den Kuss und spürte das Kühlere hinter sich.

“Ich will dich... Kätzchen”, raunte er an ihren Lippen und sie japste nach Luft, weil sie bereits spüren konnte wie sehr er sie wollte. Liebkosend bewegte er sich zu ihrem Ohr und flüsterte: “Darf ich?”

Bei dieser Frage erschauderte sie und überlegte, ob sie ihm so einfach nachgeben sollte. Sein Vorteil war, dass sie ihm kaum etwas ausschlagen. Vor allem weil sie ihn genauso sehr wollte, wie er sie. “Du darfst alles, solange du ab sofort mir alles sagen wirst”, stellte sie noch ihre Bedingung. Er zog eine Augenbraue hoch.

“Und wenn nicht?”, fragte er spitzbübisch.

“Dann werde ich dich bestrafen, ganz einfach und glaube mir... ich war noch gnädig das letzte Mal”, erklärte sie mit einem Funken, welchen er nicht sofort deuten konnte. Ihre Stimmlage ließ ihn kurz knurren, da dieser Tonfall ihn wahrlich scharf machte. Es hätte etwas für sich, wenn sie wieder dominanter werden würde, doch jetzt wollte er sie.

“Versprochen, ich werde künftig dir alles sagen, was mich beschäftigt”, stimmte er ihr zu. Zeitgleich fügte er noch hinzu: “Mich bestrafen... darfst du dennoch hin und wieder sehr gerne.”

Kaum verließen die Worte seine Lippen, schon knabberte er leicht an ihrem Ohrläppchen. Stöhnend schlang sie die Arme um seinen Nacken und drückte ihn an sich. Sie gab ihm freie Hand und genoss seine zärtliche und doch dominante Art, die er ihr entgegenbrachte. Sie liebte diesen Mann einfach genau dafür.
 

Die nächsten Tage verbrachten alle damit die restlichen Sachen aus ihren alten ‘Wohnungen’ zu holen und diese in ihr neues Heim zu bringen. Sesshomaru hatte Kagome ausgeredet, irgendwelche Möbel aus ihrer Wohnung zu schleppen. So hatte sie diese in der Wohnung zurück gelassen. Mehr als schade fand sie es, denn sie wollte damit Rins Zimmer bei ihm im Haus schön herrichten.

“Schade”, meinte sie am späteren Abend, als sie es sich auf die Couch zurück gezogen hatten. “Ich hätte ein paar der Dinge für ihr Zimmer nutzen können.”

“Kätzchen... such bitte nach einer passenden Einrichtung für sie... das holen wir dann. Sie soll sich wohl fühlen”, erklärte er und sie sah ihn verwundert an.

“Du meinst... ich soll komplett alles neu holen?”

“Natürlich... und wehe du achtest dabei bei dem Preis”, warnte er sie vor und sie gluckste leise. Lächelnd lehnte sie sich an ihn und seufzte glücklich auf.

“Du bist unglaublich, weißt du das?”, kam es von ihr.

“Hn”, entgegnete er einfach und sie schlug sanft gegen seine Brust. Daher lachte er leise und zog sie näher an sich heran. Es fühlte sich toll an. Ab sofort würde Kagome nur noch hier übernachten, bei ihm, in seinem – nein ihrem gemeinsamen – Bett.

“Hör auf mit diesem Wort”, schimpfte sie spielerisch und er konnte nicht widerstehen es erneut über die Lippen zu bringen. Er liebte es sie zu ärgern. Zumal er genau wusste, dass es einfach ihr gemeinsames Spiel war. Leider mussten sie diesmal früher ins Bett, denn die Arbeit würde für die Beiden wieder beginnen. Dennoch ließen sie es sich nicht nehmen Zärtlichkeiten aus zu tauschen.
 

Als erste Amtshandlung bestellte Kagome eine schöne Zimmereinrichtung für Rin. Sie hatte auch Sesshomaru gefragt, bevor sie zur Arbeit los sind. In der Firma wurden beide natürlich beäugt, auch wenn einige glaubten, dass da mehr lief, war es dennoch überraschend für sie das Foto auf der Internetseite gesehen zu haben. Die meisten der Mitarbeiter kannten das Paar schon von klein auf, daher freuten sie sich für die Beiden.

Was die neueren Mitarbeiter darüber dachten, interessierte weder Sesshomaru noch Kagome. Es war ihnen komplett egal. Schließlich war dies seine Firma und wenn er mit seiner Liebsten zusammenarbeiten wollte, dann tat er das auch. Von niemanden würde er sich etwas dazu sagen lassen. Nur drei Personen durften Kritik an ihm üben und nur diesen gestattete er es. Zum einen Kagome, zum anderen Rina und Inu Yasha.

Bei Kagomes Mutter müsste er sich noch entschuldigen, dass er so lange gebraucht hatte, um seine Gefühle zu ordnen und vor allem auch zu verstehen. Das würde er an seinem nächsten freien Tag tun. Schließlich wollte er das nicht noch viel weiter hinaus zögern. Doch für den Moment musste er sich auf seine Termine konzentrieren. Während er die Telefonate erledigte, koordinierte Kagome bereits die Projekte und besprach diese mit den Teamleitern.

Alles lief perfekt und sie wurden fast zeitglich fertig. Die Teams arbeiteten an den Projekten und Ende der Woche würden sie wieder ein Meeting haben, um den Fortschritt zu besprechen und mögliche Änderungen vorzunehmen. An diesen würde Sesshomaru auch teilnehmen, da er schließlich das letzte Wort hatte. Erst danach würde das an den Kunden abgegeben und nachgearbeitet, sollte etwas bemängelt werden.

“Hatte alles geklappt?”, wollte er wissen, nachdem Kagome sein Büro betrat und die Mappen neben ihn legte.

“Alles bestens... die Mitarbeiter sind höchst motiviert und ausgeruht. Beste Voraussetzungen für einen sehr guten Abschluss”, erklärte sie und lehnte sich an den Schreibtisch.

“Perfekt... abhängig von dem Erfolg, werde ich einen Bonus für die Teams auszahlen, was meinst du?”, fragte er sie und sah zu ihr auf. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und sie nickte.

“Wenn es möglich ist, wäre das natürlich sehr gut für die Mitarbeiter und würde zusätzlich Motivation bringen.”

“Und dann reden wir auch darüber, deine Position neu zu überlegen, denn Sekretärin bist schon lange nicht mehr und eine einfache Assistentin ist auch nicht das, was du jedes Mal ablieferst...”

“Ich arbeite aber gerne mit dir gemeinsam”, lächelte und beugte sich zu ihm. “Nimm mir das nicht weg, denn sonst sehen wir uns noch weniger und darauf... will ich sicher nicht verzichten!”, stellte sie sofort klar und er schmunzelte.

“Es ist deine Entscheidung, Kago... mit deinen Qualifikationen kannst du die Kreativabteilung leiten”, meinte er ehrlich, denn so gut wie sie, war er in dem Bereich nicht. Seine Stärken lagen mehr in der Finanzwelt und der Strukturierung. Mit ihr ergänzte er sich perfekt.

“Das eine schließt das andere doch nicht aus”, grinste sie noch breiter und ließ sich von ihm an sich ziehen. “Im Moment mache ich doch nichts anderes, als mit den Teams die Ideen durchzugehen und abzustimmen... also wäre es doch nichts anderes... Die Teamleiter sind sehr kreative Köpfe und sie brauchen keinen zusätzlichen”, erklärte sie und er überlegte.

“Denkst du ich sollte den Posten weglassen und stattdessen den anderen mehr auszahlen?”, fragte er und sie konnte ihm das nur bestätigen. Es wäre sinnlos einen zusätzlich einzubauen, denn er selbst und sie erledigten den Posten bereits und damit laufen sie seit den letzten Wochen sehr gut. Ersparnisse für das Unternehmen waren ebenso gegeben, also warum nicht.

“Ich spreche am Freitag mit den Teamleitern und frage sie was sie davon halten.”

“Sehr gute Idee... ich bin für heute fertig, denkst du ich kann schonmal Heim und das Zimmer für Rin streichen?”, wollte sie wissen und er nickte. Zu gern würde er ihr helfen, doch er hatte noch zwei Telefonkonferenzen.

“Schaffst du das sicher alleine?”

“Natürlich... streichen bekomme ich alleine hin. Beim Zusammenbauen wollte mir Inu-kun morgen helfen. Die Möbel kommen morgen Mittag und die nimmt er an, da er nur bis 12 Uhr Schicht hat. Dabei wollte er auch seine Sachen einpacken und mitnehmen”, lächelte sie ihren Liebsten an. Auch er erwiderte diese Geste und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen.

“Pass beim Streichen auf, dass du nicht im Luftzug bist... schließlich wolltest du Donnerstag Rin zu dir holen”, bemerkte er und sie schmunzelte. Er war definitiv einzigartig und sorgte sich viel zu sehr um sie.

“Mir passiert schon nichts.” Nach diesen Worten küsste sie ihn und streichelte leicht über seine Brust. “Bis später”, hauchte sie und verließ das Büro. In knapp drei Stunden würde er ihr folgen, denn dann hätte er seinen Arbeitstag auch hinter sich gebracht.

Während er seine Zeit damit verbrachte, die Telefonate abzuarbeiten, hatte Kagome die Wandfarbe besorgt und fuhr so schnell wie sie konnte nach Hause. Es klang immer noch so unwirklich für sie, sein Haus als ihr neues Heim zu bezeichnen. Mit der Zeit würde das für sie auch normal sein. Lächelnd machte sie die Haustür auf, brachte die Farbe hinein und machte sich einen Cappuccino.

Erst danach machte sie sich an die Arbeit und begann das Zimmer abzudecken. Darin befand sich ein Parkettboden und sie würde noch einen schönen Teppich mit Rin aussuchen. Praktischer Weise hatte Sesshomaru nicht viele Sachen dort, so dass sie das wenige zuvor heraus geholt hatten. Auf diese Weise konnte sie nun direkt loslegen. Sie bereitete die Eimer vor und die Rollen. Da sie wusste, dass Rin zarte Lilatöne mochte, hatte sie auch einen feinen und hellen Lavendelton entschlossen.

Strich um Strich brachte sie die Farbe auf die Wände. Natürlich hatte es zuvor mehr Spaß gemacht, als sie mit ihrem Liebsten zusammen das Schlafzimmer für Sayuri und Inu Yasha gestrichen hatte. Aber für Rin machte sie das nur zu gerne auch alleine. Sie wollte Sesshomaru damit auch nicht zusätzlich belästigen. Schließlich konnte sie sich glücklich schätzen, dass er das junge Mädchen akzeptierte und ihr erlaubte, sie zu sich zu holen.

Nachdem sie fertig war, machte sie noch etwas zu essen und schrieb auch ihrem Freund, dass sie etwas zum Abendessen gezaubert hatte. Nur wenig später kam er auch Heim und sie konnten gemeinsam speisen. Sie besprachen noch die anstehenden Termine, denn bei ihnen waren Arbeit und Privat stets verflochten gewesen. Das war für beide sehr gut, da sie so in Ruhe auch runterkommen konnten und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Den Abend ließen sie bei einem Film ausklingen und genossen einfach die Nähe des anderes.
 

Am nächsten Tag musste Kagome nur bis Mittag arbeiten. Kurz nach dem Mittagessen war sie wieder am Haus und strahlte Inu Yasha an, der schon da war und die Möbel hoch gebracht hatte. Zusammen würden sie diese aufbauen und für Rin ein schönes Zimmer zaubern. Ihr bester Freund war erstaunt gewesen, dass Sesshomaru Kagome darum bat, einzuziehen. Er bekam es nur am Rand mit, doch er freute sich für seinen Bruder und für seine kleine ‘Schwester’.

Beide hatten sehr viel Spaß dabei und waren fast fertig mit dem Aufstellen, als auch Sesshomaru bereits Heim kam. Er hatte unterwegs Inu Yashas Lieblingsramen geholt. Eigentlich wollte er ihnen noch helfen, aber da kam er wohl zu spät. Dafür half er seinem Bruder seine restlichen Sachen ins Auto zu bringen. Danach aßen sie zusammen und Kagome machte mit dem Jüngeren aus, dass sie Rin am Donnerstag nach der Schule direkt abholen würde.

“Da wird sie sich freuen, besonders bei dem tollen Zimmern”, lächelte er und Kagome strahlte ihn an. Dieses Leuchten ließ sogar Sesshomaru schmunzeln. Seine Liebste war einfach glücklich zu machen. Er liebte es sie so zu sehen und da war ihm jedes Mittel recht.

Nach dem Essen hatte sich Inu Yasha von den beiden verabschiedet und sie erholten sich ein wenig. Diesmal lasen beide ein wenig. Kagome in ihrem Roman und Sesshomaru in ein paar Akten, die er für den nächsten Tag brauchen würde. Auch wenn es keine besondere Situation war, so war es dennoch schön für beide, zu wissen, dass da jemand neben einem war.
 

Der Mittwoch lief bei ihnen mehr als Routiniert. Sie arbeiteten ihren Berg ab und konnten sogar früher Heim fahren als eigentlich geplant. Kagome fieberte natürlich dem kommenden Tag entgegen. Sie freute sich schon riesig auf ihre kleine Rin. Sicher würden sie eine schöne Zeit zusammen verbringen. Daher ging sie früh ins Bett. Es überraschte ihren Freund sehr, dass sie das tat.

Auch wenn sie es versuchte zu verbergen, so war sie sehr aufgeregt und er erkannte in ihr wieder das kleine Mädchen, welches er schon damals bewunderte und in die er sich immer mehr verliebt hatte. Er wollte ihr anbieten auch den Vormittag sich freizunehmen, doch das wollte sie nicht. Trotz ihres bevorstehenden Gastes, wollte sie in ihrem Job alles geben, was sie musste.
 

Endlich kam auch schon der Donnerstag und Kagome war sehr aufgeregt. Bei der Arbeit war sie voll und ganz im Hier und Jetzt. Doch sobald sie eine freie Minute für sich hatte, war sie sehr nervös und machte sich zu viele Gedanken darüber, ob sich Rin bei ihr auch wohl fühlen würde. Vor allem machte sie sich auch sorgen, ob Sesshomaru mit der Kleinen aus kommen könnte.

Ihre Anspannung zu sehen und zu spüren war für ihn fast genauso schlimm wie für sie selbst. “Kätzchen... geh schon, den Rest schaffe ich alleine... Iss mit Rin zum Mittag und am Abend bringe ich was mit”, meinte er, als sie wieder in seinem Büro waren. Überrascht blinzelte sie.

“Sess, ich muss noch einige Dinge fertig machen”, wand sie ein, doch er schüttelte den Kopf.

“Das mache ich schon, also geh und macht euch einen schönen Tag, Kago”, lächelte er. Erneut wollte sie etwas dagegen sagen, doch er zog nur eine Augenbraue hoch und sah sie eindringlich an.

“Ich weiß... du wiederholst dich nicht”, kam es gleich seufzend von ihr und er zuckte ein wenig mit den Mundwinkeln. “Dann sehen wir uns später”, meinte sie und er zog sie an sich heran, um ihr einen Kuss zu geben. Nur zu gern erwiderte sie es und kostete den Moment aus.

Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, machte sie sich auf den Weg Rin ab zu holen. Sie war früher dran, aber das machte ihr nichts aus. Kagome freute sich sehr auf die Kleine und hoffte, ihr ein paar schöne Tage zu bieten. Es dauerte einige Zeit, bis Rin raus kam und sofort zu der Älteren lief. Liebevoll hatte sie diese umarmt und freute sich sehr. Auch wenn sie schon Montag gerne mit zu Kagome kommen, doch die zwei Tage waren nicht allzu schlimm.

“Wie war dein Tag?”, wollte die Schwarzhaarige wissen.

“Ganz gut... wir haben einige Hausaufgaben bekommen. Aber das ist nicht so schlimm”, lächelte die Kleine. Diese Geste brachte das Herz der Älteren zum Schmelzen. Sie mochte sie so sehr.

“Dann sollten wir was essen und uns auf den Heimweg machen”, meinte Kagome direkt und Rin nickte sofort. Zusammen überlegten sie was sie essen wollten und die Ältere merkte, dass die Kleine etwas bestimmtes wollte, doch sie traute sich scheinbar nicht.

Da sie die Kleine so gut kannte, wusste sie bereits wohin sie wollte. Daher stiegen sie direkt in den Wagen und fuhren los. In der Nähe von der Wohngegend in der Sesshomaru lebte, hatte Kagome ein schönes Restaurant gesehen. In diesem würde sich Rin sicher wohl fühlen. Dort gab es viele Leckereien. Blinzelnd sah die Kleine zu Kagome auf und diese grinste leicht.

Gemeinsam gingen sie hinein und Rin durfte sich alles bestellen, was sie wollte. Anfänglich war sie eher zurückhaltend, doch immer mehr taute sie auf und die beiden verbrachten einen schönen Mittag zusammen. Gleich danach brachte Kagome ihren Gast zu sich nach Hause. Rin wusste zwar, dass die Ältere umgezogen war, aber solch ein Heim hatte sie nicht erwartet.

“Ist das... Sesshomaru-samas Haus?”, fragte sie neugierig und die Schwarzhaarige nickte. An der Tür öffnete sie diese und ließ Rin zuerst hinein. Neugierig sah sich die Kleine um und lächelte erfreut.

“Willkommen bei uns, Rin”, meinte Kagome hinter ihr und stellte die Taschen im Flur ab. “Möchtest du zuerst dein Zimmer sehen?”

“Gerne”, strahlte Rin und sie stiegen die Treppe hinauf. Kagome hatte das Zimmer noch mit ein paar kleineren Accessoires versehen. An der Tür stand sogar der Name von ihr und das erfreute sie mehr. “Darf ich euch häufiger besuchen kommen?”

“Natürlich darfst du das”, bestätigte die Ältere. Als die Tür aufging, quietschte Rin auf, denn sie entdeckte bereits ihre Lieblingsfarbe an den Wänden und ein großes Bett. Lächelnd hatte Kagome sie beobachtet und wusste, dass sie sich hier wohl fühlen konnte. So konnten die nächsten Tage perfekt werden für beide Mädchen.

Nicht so wie geplant

Rin hatte sich in ihrem neuen Zimmer umgesehen und staunte, wie viel Platz dort war. Zudem war alles perfekt auf einander abgestimmt und es gefiel ihr sehr. “Das... ist wirklich mein Zimmer?”, fragte sie noch einmal nach und lächelnd nickte Kagome. Mit großen Augen sah Rin zu der Älteren auf und umarmte diese stürmisch.

“Nicht so fest, Rin”, kicherte Kagome und drückte die Kleine an sich.

“Und Sesshomaru-sama hat nichts dagegen, dass ich hier bin?”, fragte sie und sah auf. Kagome schüttelte den Kopf und streichelte durch Rins Haar.

“Komm wir holen deine Sachen hoch und du kannst sie einsortieren”, schlug Kagome vor und die Kleine nickte. Sofort rannte Rin nach unten. Ehe Kagome ihr folgen konnte, kam die Kleine wieder und hatte ihren Schulranzen und den Koffer dabei.

Viel hatte sie nicht mitgenommen, da sie nur eine knappe Woche bleiben würde. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie hier ein eigenes Zimmer hatte und sogar öfters bei Kagome bleiben durfte. Das machte das Waisenmädchen sehr glücklich, denn die Ältere war in ihren Augen ihre Mama. Aber Rin traute sich nie das so zu sagen, denn sie wollte auch nicht ihr zur Last fallen.

Sie war zwar noch jung, aber sie war nicht dumm. Der Kleinen war bewusst, dass sie noch eine Großmutter hatte. Die ältere Frau hatte sie hin und wieder besucht und ihr oft ein neues Kleid oder ein Buch mitgebracht. Sie wusste zu gut, wie viel Arbeit Kinder machten, weshalb sie ihrer Oma nicht mehr böse war, dass sie nicht bei ihr leben durfte. Anfangs war das anders, aber Kagome hatte sie aufgeklärt, da im Alter man nicht fit genug für kleine Kinder war.

“Wenn ich dir hier noch etwas fehlt, dann besorgen wir das gerne zusammen”, bot Kagome an, da sie nicht wusste, was Rin noch brauchen könnte. Die Kleine räumte gerade ihre Kleidung ein und blinzelte verwundert. Sogleich blickte sie mit großen Augen auf.

“Es... fehlt nichts”, murmelte sie verlegen. Sie war es nicht gewohnt so viel zu besitzen. Der Kleiderschrank war fast doppelt so groß, wie der neue im Waisenhaus. Dieser wiederum war um das Zweifache größer als ihre alte Kommode. Niemals würde sie diese füllen können.

“Da du gewöhnlich alle zwei Monate bei mir bist, will ich auch, dass du dich hier wohl fühlst”, erklärte die Ältere und ihre Gegenüber überlegte.

“Vielleicht eine oder zwei Pflanzen oder Blumen”, fiel es dem kleinen Mädchen verlegen ein. Sie mochte Pflanzen und bisher hatte sie nur die im Garten, um die sie sich immer gekümmert hatte. Doch nun wusste sie nicht, ob sie sowas auch in ihrem neuen Heim hätte. Daher wollte sie hier wenigstens einige wenige haben. Begeistert nickte Kagome und freute sich, dass die Kleine sich noch etwas gewünscht hatte.

“Dann holen wir morgen nach deiner Schule diese”, beschloss sie und Rin nickte. Alles andere genügte ihr. Es war viel Platz geboten. Ein schönes großes Bett war hier ihr Eigen. Sie hatte einen großen Schreibtisch. Dort könnte sie auch ihre Bücher unterbringen und hätte nach wie vor Platz, um ihre Hausaufgaben zu machen ohne wegräumen zu müssen. Das wäre sicher praktisch, da Rin gerne und viele Bücher las.

Nachdem alles verstaut war, beschlossen die Beiden einen Film zu sehen. Da Sesshomaru erst später Heim kommen würde, hatten die Mädchen etwas mehr Zeit für sich. Während Rin den Film aussuchte und das Sofa gemütlicher herrichtete, organisierte Kagome einige kleinere Snacks. Neben Gummibärchen hatte sie noch Chips und auch Karotten-, Bananen- und Apfelchips. Wenn sie schon naschte, dann ebenso auch gesundes. Schließlich wollte Kagome auf ihre Figur achten.

Damit bewaffnet kam sie zurück ins Wohnzimmer, stellte die Sachen auf dem kleinen Tisch ab und holte auch noch Zitronenwasser in einer Karaffe und zwei Gläser. Erst danach setzte sie sich zu Rin und sie machten es sich auf dem Sofa bequem. Die Kleine hatte sich für einen Kinderfilmklassiker entschieden. Kagome schmunzelte, als sie den Titel erblickte. Der König der Löwen... wie passend in seinem Haus das zu finden., grinste sie in sich hinein.

Diesen hatte sie schon länger nicht mehr gesehen. “Eine tolle Auswahl, Rin”, lächelte sie das Mädchen an und diese strahlte glücklich. Sogleich begann der Film zu laufen und die Damen waren gebannt von diesem. Obwohl man diesen kannte, fesselte er nach wie vor seine Zuschauer.
 

Einige Zeit zuvor hatte Sesshomaru seine Aufgaben im Büro durchgearbeitet und ging bereits die Termine für kommende Woche durch. Kagome hatte alles immer fein säuberlich notiert und er verglich diese mit seinem Kalender ab. Sein Blick glitt zur Uhr und es war kurz nach 16 Uhr. Bestimmt ist Kago mit Rin schon daheim., dachte er sich und überlegte, ob er sie anschreiben sollte. Doch er entschied sich dagegen und wollte den Beiden etwas Zeit für sich geben.

Nachdem er auch die Kalender aktualisiert hatte, beschloss er noch ein wenig für den kommenden Tag vorzuarbeiten. Aber seine Konzentration war nicht komplett da. Irgendwie wollte er etwas früher Heim fahren, damit er mit den beiden Frauen etwas unternehmen konnte, auch wenn es nur kochen oder gemeinsam essen wäre. Obwohl er etwas Sorgen hatte, ob er mit Rin auch klar käme. Doch solange Kagome da war, würde das sicher alles funktionieren und gut gehen.

Einige Augenblicke überlegte er, was sie kochen könnten, ehe er seine Sachen packte und sich auf den Weg machte. Beim Verlassen der Firma wünschte er noch seinen Mitarbeitern einen schönen Tag und bekam nur verwunderte Gesichter. Besonders die jüngeren Arbeiter kannten ihn nur als den eiskalten Geschäftsmann. Die Älteren unter ihnen lächelten zufrieden, denn sie hatten kurzzeitig den kleinen Engel von damals vor ihren Augen.

Die Reaktionen kümmerten Sesshomaru nicht sonderlich, weshalb er diesen keine weitere Beachtung schenkte und seinen Weg zum Wagen fortfuhr. Kaum saß er hinter dem Steuer schon startete er den Motor und begab sich zum Supermarkt, um einzukaufen. Der Kühlschrank bot nicht sonderlich viel, daher wollte er noch frische Zutaten besorgen, darunter Fleisch und Fisch.

Da er es versäumt hatte bei Kagome nachzufragen, was die Kleine nicht essen durfte oder wollte, beschloss er einfach die Dinge mitzunehmen, die er auch als Kind schon gerne aß. Etwas war da sicher dabei, was auch Rin zufrieden stellen konnte. Somit landete frisches Obst und Gemüse im Einkaufswagen. Dazu holte er noch frischen Fisch, darunter Lachs, Aal und Thunfisch, und Fleisch, vor allem Huhn und Rind. Je nach Gericht würde er ein Teil heute nutzen.

Die Mengen hatte er so angepasst, dass diese für sie drei Personen für drei Tage reichen würden. Schließlich würde er nicht jeden Tag zum Einkaufen kommen und zeitgleich würden die Lebensmittel nicht verderben. Für den kommenden Einkauf würde er mit Kagome zusammen eine Liste aufstellen, ehe er zum Supermarkt fahren würde.

Die Rechnung beglich er an der Kasse und verstaute seine Ausbeute im Kofferraum. Sogleich machte er sich auf den Heimweg und parkte den Wagen neben dem von Kagome. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, denn sie waren wirklich schon daheim. Sein Blick glitt zu der Uhr. Es war halb sechs und er überlegte, ob er nicht zu früh dran war.

Jedoch wollte er nicht unnötig Zeit vergeuden, weshalb er ausstieg, den Einkauf aus dem Kofferraum holte und zum Haus ging. Das Auto schloss er ab und öffnete die Tür. Fast wie von selbst betrat er das Haus leiser und ging direkt in die Küche, um den Einkauf dort abzustellen. Danach schloss er die Haustür und schlüpfte aus den Schuhen. Überrascht blickte er ins Wohnzimmer, da er da etwas Vertrautes vernahm.

Seine Füße trugen ihn dorthin und er hielt inne, als er den Film nun erkannte. In seinem Inneren wusste er bereits, was gerade lief, denn es war nach wie vor seine liebste Kindheitserinnerung. Schmunzelnd sah er zum Sofa und hatte bereits Kagome Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Rin war noch auf den Film fixiert, ehe auch sie den Weißhaarigen bemerkte. Kagome erhob sich und bat sie in Ruhe weiter zu sehen.

Die Ältere ging zu Sesshomaru und lächelte ihn an. Er erwiderte die Geste und beugte sich leicht zu ihr, um sie zu küssen. Überrascht darüber blinzelte sie und erwiderte den Kuss liebevoll. “Du bist schon da”, hauchte sie.

“Ich war früher fertig und war schon einkaufen.”

“Oh... daran habe ich gar nicht gedacht”, gestand sie und er hob eine Augenbraue, nur um es mit einem typischen “Hn” zusätzlich zu kommentieren. Sie verdrehte leicht die Augen dabei und er grinste nur.

“Rin, ich helfe Sess eben den Einkauf einzuräumen”, sagte sie an die Kleine gewandt.

“Soll ich helfen?”, fragte sie gleich nach, doch Kagome schüttelte den Kopf. “Okay”, entkam es ihr und sie sah wieder zum Fernseher, während die Erwachsenen in die Küche gingen.

Als Kagome die Menge sah, blickte sie zu ihrem Liebsten und war mehr als verwundert. “Ist das nicht etwas viel?”

“Ach was... wir sind doch zu dritt und ich habe nur etwas mehr gekauft als sonst für die nächsten Tage.”

“Es sieht aber so viel mehr aus”, murmelte sie und packte die Taschen aus. Alles stellte sie auf den Tisch und überlegte. “Was wolltest du heute Essen?”, wollte sie wissen und er zuckte mit den Schultern.

“Ich weiß leider nicht, ob Rin etwas hiervon essen würde. Daher habe ich was für Fischcurry oder Rindcurry geholt. Zudem können wir Misosuppe machen oder Hähnchenspieße mit Gemüse.”

“Die Auswahl ist sehr gut, Sess”, lobte Kagome ihn lächelnd. Sie überlegte, was davon sie an dem Abend machen könnten. “Machen wir heute ein Fischcurry und morgen schauen wir, worauf wir Hunger haben.”

“Kling gut”, meinte er und ließ die Sachen für das Essen auf dem Tisch und alles andere gab er in den Kühlschrank. “Geh ruhig fertig gucken, ich mache schonmal das Essen.”

“Schau doch mit uns und dann kochen wir gemeinsam. Würde bestimmt schneller gehen”, lächelte sie und leicht grummelnd nickte er. Sie brachte ihn wirklich zu Dingen, die er schon lange nicht mehr tat.

Sogleich kehrten sie zurück zu Rin. Während Kagome sich neben die Kleine setzte, nahm Sesshomaru neben seiner Liebsten Platz. Lächelnd sah Rin zu den Beiden und kuschelte sich an Kagome, welche einen Arm um die Kleine gelegt hatte. Sesshomaru beobachtete die Mädchen und lehnte sich etwas an seine Liebste. Der Film war bereits in dem letzten Drittel und würde bald enden.

Er konnte nicht abstreiten, dass dieser Klassiker immer noch ein sehr guter Film war. Ein Stück seiner Kindheit kam dadurch zurück in das Wohnzimmer und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Dass Kagome ihn beobachtete, bemerkte er gar nicht. Viel zu sehr war auch er auf den Film konzentriert. Lächelnd sah auch sie nun wieder zum Bild und freute sich, dass er über seinen Schatten gesprungen war und mit ihnen zusammen zu Ende sah.

Kaum war auch der Abspann abgelaufen, schon erhoben sie sich. Sesshomaru wollte den Couchtisch abräumen, doch Rin kam ihm da zuvor. “Ich mach das schon”, lächelte sie und huschte schon mit zwei Tellern in die Küche.

Blinzelnd sah er ihr nach, ehe er Kagomes Grinsen erblickte. “Sie ist auf zack”, kicherte sie.

“Eher ein Wirbelwind, genau wie du”, meinte er vollkommen ernst mit einer hochgezogenen Augenbraue. Ihr Grinsen wurde noch breiter und diesmal rollte er mit den Augen. Sogleich ging er zum DVD-Player und holte den Film heraus.

Kagome kicherte leise und half Rin beim Wegräumen, ehe sie ihre Hände wuschen und in der Küche blieben. Sesshomaru hatte dies einige Minuten zuvor schon gemacht und holte den Reis von dem Oberschrank herunter. “Machst du den Fisch?”, fragte Kagome ihn direkt und er sah über die Schulter zu ihr.

“Würde ich meinen”, entgegnete er und blinzelte, als Rin schon das Gemüse zum Waschen brachte. Kurz grummelte sie, da sie noch nicht so gut rankam. Daher holte sie den Stuhl und begann damit Paprika, Tomaten und Frühlingszwiebeln zu waschen. Es erstaunte ihn, dass sie das alleine machte und sich einen Weg fand.

Doch weitere Gedanken machte er sich nicht, denn er kümmerte sich wieder um den Fisch. Zufrieden lächelte Kagome und bereitete den Reis vor. Danach holte sie schon die Kräuter und Gewürze für ihren Liebsten. Mit zwei Brettern und Messern, sowie zwei Schüsseln kam sie zum Tisch zurück. Auch Rin kam mit dem Gemüse zu Kagome und sie begannen damit diese zu schneiden.

Kagome freute sich darüber sehr, dass sie gemeinsam das machten. Immer wieder sah sie zu Rin und Sesshomaru. Sie waren vertieft in ihrem Handeln. Es war schön und fühlte sich vertraut und fast schon heimisch an. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie das wohl wäre, wenn sie Rin wirklich zu sich holen könnte. Es wäre bestimmt perfekt.

Verträumt seufzte sie und bemerkte nicht, dass diesmal Sesshomaru sie beobachtete. Er war unsicher, warum sie geseufzt hatte, doch da sie lächelte, war es nichts Schlimmeres. Weiter kümmerte er sich um den Fisch, schnitt diesen zurecht und brutzelte ihn im Wok etwas an. Danach würde er das Gemüse vorgaren, ehe er alles zusammen mischen würde und mit Fischfond und Kokosmilch aufgießen würde.

Kaum waren die Damen fertig, brachte Rin die Schüssel zu dem Älteren und er machte alles soweit fertig. Aufmerksam hatte die Kleine ihn beobachtete und merkte sich die Schritte soweit sie konnte. Zwischendrin fragte sie nach, warum er was machte und ohne zu überlegen, erklärte Sesshomaru ihr alles Notwendige. Kagome hatte den Tisch abgeräumt und sauber gemacht.

Nachdem das Essen fertig wurde, deckten sie gemeinsam den Tisch und begannen auch zu essen. Neugierig fragte Kagome, wie es in der Arbeit lief und was noch anstand, bevor sie sich zum Wochenende verabschieden konnten. Sesshomaru erzählte ihr von den Projekten, die er vorbereitet hatte und was sie noch machen mussten, bevor sie ins Teammeeting gehen konnten.

Auch Rin hörte interessiert zu. Sie fand die Arbeit, die Kagome machte faszinierend und hatte sich immer gefreut, wenn sie eine Werbung sah, an der die Ältere gearbeitet hatte. “Oh entschuldige, Rin”, meinte sie, nachdem sie bemerkt hatte, dass sie nur über die Arbeit sprachen.

“Nicht schlimm. Mich stört das nicht”, lächelte sie ehrlich und verwundert sah Sesshomaru zwischen den beiden Frauen hin und her.

Daher wechselte er einfach das Thema und Rin nach ihrer Schule aus. Die Kleine berichtete von ihren Freunden, den Lehrern und ihren Noten. Auch davon, dass sie etwas Probleme in Mathematik und Englisch hatte, weshalb Kagome ihr immer wieder mal half. So entstand eine nette Unterhaltung, die nichts mit Arbeit zu tun hatte und das gefiel dem Firmenchef in einer gewissen Art und Weise. Denn Kagomes Lächeln strahlte heller als je zuvor.

Nach dem Essen räumten sie zusammen ab und Rin ging nach oben, um ihre Aufgaben für die Schule zu machen. Die Erwachsenen blieben unten und besprachen die kommenden Tage. Erneut würde Sesshomaru Kagome früher gehen lassen, damit sie Rin abholen konnte. Da das Meeting am Vormittag wäre, wäre das nicht so schlimm und den Rest würde er fertig machen. Zum Abend würde er Heim kommen und dann könnten sie wieder zusammen kochen und essen, so wie vorhin.

Erfreut darüber nickte Kagome und ging hinauf zu Rin, um ihr etwas zu helfen. Sesshomaru duschte in der Zwischenzeit und arbeitete noch ein paar Unterlagen durch, bevor seine Liebste zu ihm kam. Im Bad machte sie sich frisch und zog sich für die Nacht um. Sogleich gingen sie auch schlafen, denn der Wecker würde früh klingen für beide. Denn Kagome wollte Rin für die Schule fertig machen, ehe sie mit Sesshomaru zur Arbeit fahren würde.
 

Jedoch verlief alles anders als geplant und auch gewollt. Unruhiger verging die Nacht für Kagome. Ihr war es mal heiß und mal kalt. Sogar ein Zittern konnte sie nicht unterdrücken, weshalb Sesshomaru wach wurde und sie besorgt musterte. Sofort holte er einen Fieberthermometer und überprüfte ihre Körperwärme. Sie tat es zwar ab, doch er war dennoch besorgt. Leicht erhöhte Temperatur bestätigte ihm, dass sie sich definitiv erholen sollte.

Schnell hatte er ihr einen Kräutertee gemacht und auch eine Schmerztablette gereicht, obwohl er diese ihr nicht geben wollte. Doch es war ihr Körper und sie hatten sich geeinigt, dass sie es damit probieren würden. Wenn es nicht helfen würde, würde Kagome im Bett bleiben und sich ausschlafen. Zum Arzt wollte sie deswegen nicht gehen, da es nichts Schlimmes war. Aber sie hatte ihm versprochen zum Arzt zu gehen, sollte es bis Montag nicht besser sein.

Der Morgen war dementsprechend. Kagome kam nicht wirklich aus dem Bett, weshalb Sesshomaru ihr verbot auf zu stehen, als er ihr erneut einen Tee brachte. Nur widerwillig befolgte sie das Verbot. Aber auch erst nachdem auch Rin gemeint hatte, sie solle im Bett bleiben. Genügend Tee und Wasser wurde auf den Nachtkasten gestellt, ehe Sesshomaru und Rin das Haus verließen.

Er bot dem kleinen Mädchen an, sie zur Schule zu bringen. Erfreut nahm sie das Angebot an. Während der Fahrt war es still zwischen ihnen, denn keiner der Beiden wusste, was er bzw. sie sagen sollte. Gemeinsame Themen hatten sie nicht wirklich, weshalb es schwer war eine Unterhaltung zu beginnen.

Erst an der Schule meinte Sesshomaru, dass er sie wohl kaum abholen könnte, da er nun für Kagome mitarbeiten musste. Das machte Rin nichts aus und sie erklärte, dass sie mit dem Bus zurück finden würde. Doch das wollte er nicht, daher gab er ihr einen Schlüssel zum Haus und Geld für ein Taxi. Es verwirrte Rin, aber seine Stimme duldete kein Nein, deshalb nickte sie artig und versprach ihm mit dem Taxi zurück zu fahren. Sie wünschten sich noch einen schönen Tag und Sesshomaru fuhr zur Arbeit.

Natürlich war er mit seinen Gedanken bei Kagome. Er mochte es nicht, wenn sie litt und hoffte, dass es wirklich nur eine Erkältung war und sie am Montag wieder fit wäre. Ausgerechnet an diesem Tag war es in der Arbeit etwas komplizierter als gewohnt. Zwar schafften die Teams einige Probleme selbst zu lösen, doch zwei musste er selbst bearbeiten und ausarbeiten.

Normalerweise tat er das mit Kagome zusammen, doch diesmal war er allein und wollte sie damit nicht behelligen. Sie sollte sich ausruhen, weshalb er einfach nach den Meetings sich an das erste Projekt setzte und noch einmal die Vorschläge mit den Wünschen abglich und die Kostenrechnungen durchging, um diese anzupassen, damit das für beide Parteien gewinnbringend durchgeführt werden konnte. Nur so konnte er sich auch den Kunden sichern.

Als er endlich damit fertig wurde, mailte er alles an den Teamleiter und hinterließ die Akte auf dem Schreibtisch von diesem. Sein Nacken war komplett verspannt als er sich einen Moment in seinem Stuhl zurücklehnte. Doch nur wenig später schreckte er wieder hoch, denn es war schon weit nach 19 Uhr und er hatte wegen der Arbeit nicht nur Rin vergessen, sondern auch Kagome.

So etwas war ihm schon lange nicht mehr passiert, weshalb er sich schnell seine Jacke anzog und eilig die Firma verließ, um nach Hause zu fahren.

Unerwartetes Wochenende

Sesshomaru beeilte sich damit ins Haus zu kommen, nachdem er das Auto neben Kagomes geparkt hatte. Im Haus war es dunkel und er lief schnell zur Tür. Erst wollte er nach seiner Freundin rufen, doch er hielt inne. Er stieg aus seinen Schuhen, zog das Jackett aus und ging hinauf ins Schlafzimmer. Leise öffnete er die Tür und blinzelte verwirrt. Das Bild vor ihm war ein ungewohntes.

Rin sah lächelnd auf, während sie aus einem der Bücher vorlas. Kagome selbst schlummerte schon oder immer noch, das konnte er nicht klar sagen. Als er näher trat, wollte Rin aus dem Bett schlüpfen, doch er schüttelte leicht den Kopf. Erfreut darüber las das kleine Mädchen einfach weiter, während Sesshomaru seiner Liebsten einen Kuss auf die Stirn hauchte. Sie fühlte sich immer noch warm an, aber es war schon besser als am Morgen.

Leise grummelte sie und er schmunzelte leicht. Das war sein Mädchen. Er richtete sich auf und entdeckte auf dem Nachtkasten eine Suppe, die fast aufgegessen war. Es verwunderte ihn, dass da eine Suppe auf einem Tablett stand, aber er sagte nichts dazu, wollte die beiden nicht unnötig stören. Deshalb packte er den kalten Tee noch darauf und die leeren Wasserflaschen, ehe er mit dem Tablett wieder nach unten ging.

In der Küche stellte er es neben der Spüle ab und räumte das schmutzige Geschirr weg. Als sein Blick zum Herd fiel, legte er den Kopf schief. Da stand doch tatsächlich ein Topf mit der Suppe. Hat Kago sich was gekocht?, fragte er sich selbst und räumte ein wenig die Küche zurecht. Er lockerte seine Krawatte und seufzend machte er sich noch einen Kaffee. Definitiv hätte er früher Heim kommen sollen.

“So spät solltet ihr nicht mehr Kaffee trinken”, hörte er die kindliche Stimme von Rin. Überrascht blickte er zur Tür und ließ nur sein altbekanntes “Hn” verlauten.

“Soll ich dir noch was zum Abendessen machen?”, fragte er, teils um das Thema zu wechseln, teils weil er sich um die Kleine sorgte. Sie schüttelte den Kopf und rückte den Stuhl näher, nachdem Sesshomaru sich gesetzt hatte.

“Ich habe schon mit Kagome-sama gegessen”, erklärte sie stellte sich auf den Stuhl und griff in seine langen Haare, um diese zu einem hohen, aber lockeren Zopf zusammen zu binden. “Ihr solltet eure Haare lieber hochstecken. So stören sie euch nicht.” Ihr Worte überraschten ihn und er ließ sie machen, während er an seinem Kaffee nippte.

“Hat sie durchgeschlafen?”, wollte er wissen.

“Mhm... als ich von der Schule zurück war, war sie im Bett. Ich habe ihr einen Tee hochgebracht und das Wasser getauscht. Fieber hatte sie soweit keins, aber höhere Körperwärme”, begann Rin zu erzählen und lächelte sanft, als der Zopf fertig war. Es stand ihm sehr gut, wie sie fand. “Kagome-sama wollte aufstehen, aber ich habe sie geschimpft. Danach habe ich die Suppe gekocht und mit ihr zusammen im Bett gegessen...”

“Du hast gekocht?”, unterbrach er sie und klang sichtlich überrascht dabei. Das hätte er niemals erwartet. Die Kleine war doch erst 8, wenn er sich noch richtig erinnerte. Schüchtern nickte sie.

“Ich weiß, ich hätte fragen sollen, aber ihr wart nicht da und ich wollte Kagome-sama nicht wecken”, nuschelte sie und er hob eine Augenbraue hoch. Noch musste er verarbeiten, dass Rin kochen konnte, ehe er doch abwinkte.

“Solange du das Haus nicht abbrennst, ist es in Ordnung”, meinte er schmunzelnd und das brachte Rin zum Kichern. So etwas ähnlich hatte sie auch schon von Kagome früher gehört, doch das konnte er nicht wissen.

“Nein... mir brennt schon länger nichts mehr an”, kicherte sie weiter und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Die Kleine erinnerte ihn ein wenig an sich selbst, er war in dem Alter auch irgendwie schon selbstständig.

“Von wem hast du denn das Kochen gelernt?”, wollte er wissen und Rin sah ihn lächelnd an.

“Von Kagome-sama und Rina-sama. Ich habe sie mal dabei beobachtet als ich gerade in die Schule kam und wollte helfen. Da haben sie mir gezeigt wie man Suppe, Omeletts und Spiegeleier macht”, antwortete sie ihm und setzte sich auf den Stuhl. Sie beobachtete ihn ein wenig und erkannte einige Gemeinsamkeiten zu Inu Yasha.

Es war auch nicht verwunderlich, denn sie waren Geschwister und das wusste sie auch. “Später hat mir Inu-sama gezeigt wie man Ramen macht”, fügte sie an. Über diese Tatsache musste Sesshomaru grinsen. Das war definitiv sein Bruder. Er liebte Ramen. “Und Sayuri-sama hatte mit mir Pirogen gemacht. Das waren Teigtaschen mit Fleisch oder Gemüsefüllungen, die man in der Pfanne machte.” Sie war ganz stolz darauf, dass sie das konnte.

“Verstehe... also hilfst du immer in der Küche, sobald gekocht wird?”

Mit leuchtenden Augen sah sie ihn an und nickte. Sie war wirklich begeistert davon gewesen und irgendwie erinnerte sie ihn nun mehr an Kagome. Schmunzelnd trank er weiter seinen Kaffee, während sie ihm davon berichtete was sie noch alles schon konnte. Als sie bemerkte, dass sie zu viel geplappert hatte, entschuldigte sie sich bei ihm.

“Gomen... ich halte sie sicher auf”, murmelte sie.

“Aber nein, Rin... Danke, dass du auf Kagome aufgepasst und für sie gekocht hast”, sprach er lächelnd und streichelte ihr über den Kopf. Glücklich nickte sie.

“Jederzeit... immerhin hat sie auch auf mich immer aufgepasst, sobald ich krank war.” Das klang wirklich nach seiner Liebsten und er lächelte.

“Musst du noch was für die Schule machen?”, wollte er wissen, denn es war schon spät und bald müsste sie schlafen. Sie druckste ein wenig herum und schien die Aufgaben nicht machen zu wollen. Also fragte er noch einmal nach.

“Ich soll über... das Wochenende in Englisch lesen, aber ich bin da nicht so gut darin... Mathe habe ich schon gemacht, aber ich weiß nicht, ob das stimmt”, erklärte sie. Sesshomaru hörte aufmerksam zu und trank seinen Kaffee aus. Sie war wirklich so wie Kagome damals. In der Grundschule hatte sie auch Probleme in den Fächern.

“Wie wäre es, wenn wir das jetzt zusammen machen?”

“Jetzt? Aber ich... will nicht eure Zeit verschwenden”, murmelte sie verlegen.

“Wir können auch morgen Nachmittag das machen, aber da will ich lieber etwas mit Kagome unternehmen, sollte es ihr besser gehen. Was meinst du?”, fragte er sie geschickt. Kurz überlegte sie und stimmte ihm zu.

Daher schlug er ihr vor, die Aufgabe schon mal zu erledigen und dann könnten sie den morgigen Tag genießen. Auch wenn er vormittags nochmal zur Firma musste, um das zweite Problem zu lösen. So hätte er am Nachmittag genug Zeit, um sich um seine Liebste zu kümmern.

Gemeinsam mit Rin ging er hinauf und ließ sich von ihr die Hausaufgaben zeigen. Erst kontrollierte er die Rechenaufgaben und erklärte ihr, wo sie einen Fehler gemacht hatte. Schnell korrigierte sie diese und lauschte seiner Erklärung, wie sie das in Zukunft besser machen konnte. Begeistert nickte sie und wand sogleich seine Methode an. Dabei staunte sie, wie einfach das sein konnte.

“Danke, Sesshomaru-sama", lächelte sie ihn an und er nickte. Sogleich kümmerten sie sich um den englischen Text, denn Rin lesen sollte.

Viel zu sehr waren sie in der Aufgabe vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Kagome im Türrahmen stehen blieb. Sie wurde wach und wollte sich etwas zu trinken holen, als sie die Stimmen von ihrem Liebsten und Rin hörte. Nun beobachtete sie die Beiden und lächelte sanft. Der Anblick ließ in ihr eine Hoffnung aufkeimen, dass Sesshomaru vielleicht irgendwann seine Meinung gegenüber Kindern ändern könnte.

Da sie diese nicht unterbrechen wollte, schlich Kagome auf leisen Sohlen sie nach unten, um sich einen Tee zu machen. Ihr ging es zum Glück schon wesentlich besser als noch am Morgen. Den Vormittag verschlief sie und wurde erst wach, als Rin schon in der Küche kochte. Zuerst wollte sie schimpfen, dass diese sie nicht geweckt hatte, doch da wurde sie schon ausgeschimpft, dass sie nicht im Bett lag.

Die Kleine hatte sich so rührend um sie gekümmert und vor Stolz schwoll Kagomes Herz an. Sie war wirklich so wie sie damals. Da war sich die Ältere auch sicher, dass sie ihr Leben sehr gut meistern würde. Nachdem der Tee fertig wurde, ging sie hinauf ins Zimmer. Kurz zuckte sie zusammen, als sie Sesshomarus Stimme hörte.

“Du hättest doch etwas sagen können”, meinte er besorgt, doch Kagome winkte ab.

“Mir geht es schon viel besser, also mach dir nicht so viele Sorgen”, lächelte sie ihn an, während er näher kam. Eingehend musterte er sie. Liebevoll lächelte sie ihn weiter an. Als er seine Hand an ihre Stirn legte, schmunzelte sie etwas. “Mir geht es wirklich gut, mein Löwe”, hauchte sie und er hob eine Augenbraue.

“Trotzdem solltest du dich ausruhen, Kätzchen”, kam es ruhig von seinen Lippen und er streichelte ihre Wange. Leicht schmiegte sie sich an diese und nickte.

“Ich lege mich gleich wieder hin”, versprach sie ihm und zufrieden lächelte er sie nun an.

“Ich hole dir noch etwas Wasser. Hast du noch Hunger?”, fragte er besorgt, doch sie schüttelte den Kopf.

“Rins Suppe war sehr sättigend”, lächelte sie und legte sich wieder ins Bett. Sesshomaru deckte sie zu und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

“Ruh dich noch etwas aus”, hauchte er an ihren Lippen und sie nickte. Schlang aber noch einmal ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn ihrerseits. Glücklich seufzte sie und er lächelte sie an.

Danach holte er noch das versprochene Wasser, ehe er mit einer Saftflasche zu Rin zurück kehrte. Die Kleine hatte weiterhin geübt und blickte nun auf. “Geht es Kagome-sama besser?”, wollte sie direkt wissen.

“Ich denke sie ist morgen wieder fit”, bestätigte er und Rin freute sich sichtlich. Blinzelnd sah sie auf den Saft, den er ihr hinhielt. “Wer lernt, sollte ausreichend trinken und essen, damit das Gehirn und er Körper genug Energie haben”, erklärte er und sie nickte.

“Danke”, lächelte sie und nahm einen großen Schluck, ehe sie weiter laut vorlas. Ihre Aussprache war noch nicht so gut, doch es klang schon viel besser.

Zwischendrin fragte er die Kleine darüber aus, was sie soeben gelesen hatte. Bis auf kleinere Fehler klappte das Verständnis des Textes sehr gut und sie machten so weiter. Erst als ihre Aufgabe fertig war, hörten sie auf. Da es schon weit nach 21 Uhr war, hüpfte Rin schnell in ihren Pyjama und sogleich unter die Bettdecke. Normalweise würde Kagome ihr etwas vorlesen, aber an diesem Tag verzichtete sie darauf. Sesshomaru fragen wollte sie nicht, da er schon sehr viel Zeit für sie aufgebracht hatte.

Der Hausherr hatte sich auch zurück gezogen und schlich durch das Schlafzimmer zum Bad. Dort zog er sich aus und duschte in Ruhe. Der Tag war wirklich lang und anstrengend, wobei er zugeben musste, dass es Spaß gemacht hatte mit Rin zusammen zu lernen. Sie überraschte ihn immer wieder auf das Neue.

Lächelnd stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab und schlüpfte in eine Jogginghose. Aus dem Schrank holte er noch ein Shirt und schmunzelte, als er im Spiegel den Zopf erblickte. Noch einmal rief er sich Rins Worte ins Gedächtnis und löste diesen, nur um einen tieferen zu machen. So ging er ins Bett und spürte nur wenig später Kagome an seiner Seite. Sie hatte sich an ihn geschmiegt.

Liebevoll schloss er sie in seine Arme und hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Da sein Wecker noch eingestellt war, ließ er es so und schlummerte irgendwann ein. Doch er wurde noch einmal wach, als er erneut Bewegung verspürte. Im Halbschlaf rieb er sich über die Augen und blickte zu Kagome. Sie sah ihn entschuldigend an, ehe er auch Rin entdeckte.

“Sie hatte einen Albtraum... ich lege mich bei ihr ins Bett, damit sie wieder einschlafen kann”, erklärte sie ruhig, während Rin sich nicht traute aufzusehen.

“Nicht nötig”, gähnte Sesshomaru leise und sah zu Rin. “Komm zu uns ins Bett.”

Mit großen Augen blickte die Kleine ihn an und er nickte nur. Verwundert wurde er auch von Kagome angesehen. Sie war sich unsicher, ob er noch schlief oder das absolut ernst meinte. Aber sie half Rin hinauf und ehe sie sich versah, zog Sesshomaru sie zwischen den Beiden und deckte bereits beide Damen zu. “Versucht noch etwas zu schlafen”, erklärte er und Kagome nickte verwirrt.

Sie kuschelte sich in die Kissen und nur wenig später war auch schon Rin an ihrer Seite geschmiegt. “Hab keine Angst, Rin. Wir sind da”, hauchte sie noch und gab dem kleinen Mädchen einen Kuss auf den Haaransatz. Sesshomaru lächelte leichte und legte einen Arm so um Rin, dass er auf Kagomes Hüften zum Ruhen kam.

Es kümmerte ihn nicht sonderlich, dass beide Frauen verwirrt waren, denn er wollte vermeiden, dass Kagome sich zu viel bewegte. Erst wenn ihre Körpertemperatur normal wäre, würde er ihr erlauben aufzustehen. Da Rin das genauso sah, hatte er in ihr eine Verbündete. Sie würde bestimmt auf sein Kätzchen aufpassen, sobald er zur Arbeit musste. Deshalb machte es ihm nichts aus, dass sie nun bei ihnen im Bett schlief.

Am Morgen wurde er vor dem Wecker wach. Sogleich erhob er sich und schaltete diesen aus. So leise wie möglich führte ihn sein Weg ins Bad. Dort machte er sich frisch und kam zurück, nur um seinen Anzug zu holen. Müde blinzelte Kagome ihn an und gähnte. Schnell war er bei ihr und gab ihr einen süßen Kuss. Diesen erwiderte sie und gähnte erneut etwas.

“Schlaf noch etwas... ich muss noch ins Büro, bin gegen Mittag wieder da”, erklärte er und sie nickte.

“Überarbeite dich nicht”, hauchte sie und augenrollend nickte er. Sie war unverbesserlich, aber genau dafür liebte er sie so sehr. Nach einem weiteren Kuss verließ Sesshomaru den Raum und zog sich im Gästezimmer um.

Nach nur wenigen Momenten war er schon in der Küche, machte sich einen Kaffee zum Mitnehmen und verließ sogleich das Haus. Mit dem Auto fuhr er ins Büro und arbeitete das letzte liegengebliebene Projekt noch einmal durch. Erst danach sah er die Mails durch und war zufrieden, dass die Überarbeitung am Vortag gut ankam und die Teams daran weiter arbeiten konnten.
 

Nur im Halbschlaf bekam Kagome mit, dass ihr Liebster auch das Haus verließ. Sie kuschelte noch etwas mit Rin und beide schliefen ein wenig länger, als sie es sonst gewohnt waren. Beide erhoben sich und streckten ihre Glieder aus. “Das tat gut”, grinste Kagome und Rin nickte.

“Obwohl wir nun zu lange geschlafen haben”, nuschelte die Jüngere. “Es... tut mir leid... ich hätte nicht kommen sollen”, meinte sie traurig, doch Kagome beruhigte sie.

“Alles gut Rin... wenn man einen Albtraum hatte, geht man dahin, wo man nicht alleine ist”, erklärte sie und lächelte ihre Gegenüber an.

“Aber... Sesshomaru-sama habe ich dadurch gestört”, kam es von Rin, doch erneut schüttelte Kagome den Kopf.

“Mach dir keine Gedanken. Er hatte nichts dagegen, sonst hätte er nicht erlaubt, dass du bei uns schläfst”, lächelte Kagome und sah Rin an. “Komm, nun ab unter die Dusche und ich mache Frühstück”, kicherte die Ältere und wechselte damit geschickt das Thema.

Sofort nickte Rin und eilte in ihr Zimmer, um neue Kleidung zu holen und verschwand auch schon im Bad. Schmunzelnd sah Kagome ihr nach und begab sich in die Küche. Sie fühlte sich wieder sehr gut und verstand nicht ganz warum sie sich so unwohl fühlte. Doch weiter darüber nachdenken wollte sie nicht mehr. Viel lieber kümmerte sie sich um das Frühstück.

Kurzerhand landeten ein paar Eier in der Pfanne. Unbewusst machte sie Rührei und zuckte leicht zusammen, als sie Hände um ihren Bauch spürte. “Mmmh Rührei”, raunte Sesshomaru und sie sah überrascht zu ihm.

“Du bist schon da?”, fragte sie ihn und er grinste leicht.

“Schon ist gut... es ist kurz vor 12 und ich habe mich beeilt”, meinte er ruhig und ungläubig weiteten sich ihre Augen. Sie sah zu der Uhr und dann zu ihm.

“Oh”, formten ihre Lippen und er lachte leise.

“Mach dich ruhig frisch... ich mache das Essen fertig”, schlug er vor und sie nickte schnell.

“Ich beeile mich”, meinte sie und streckte sich, um ihn zu küssen. Erst danach lief sie wieder rauf und stieg schnell in die Dusche. Kopfschüttelnd sah Sesshomaru ihr nach und war nur froh, dass es ihr wirklich deutlich besser ging.

Während er die Eier fertig machte, machte er noch etwas Gemüse, Reis und Fisch. Er war sich unsicher, ob Rin solches Essen zum Frühstück gewohnt war, doch so hätte sie alles zur Auswahl. Kaum war alles fertig, kam schon die Kleine in die Küche. “Das riecht aber gut”, staunte sie und lächelte Sesshomaru an.

“Dann setz dich... möchtest du etwas trinken?”

“Einen Tee bitte”, kam es sogleicht von Rin und sie setzte sich auf den Stuhl. Sesshomaru machte Tee und Kaffee und stellte diese auf den Tisch.

Kaum saß auch er, kam auch Kagome zurück in die Küche. Sie setzte sich ebenfalls und sie begannen zu essen. Nach dem vergangenen Tag hatte Kagome einen gesunden Appetit und das erfreute die anderen beiden sehr. Sesshomaru gab seiner Liebsten auch noch einen Tee und sie schmunzelte. Doch ergab sie sich, denn sie würde noch keinen Cappuccino von ihm erhalten.

Beim Essen wollte Kagome wissen, wie es in der Arbeit lief. Kurz setzte er sie demnach ins Bild. “Verstehe, also hast du das Problem gelöst, oder brauchst du Hilfe?”

“Alles schon erledigt, Kago”, lächelte er leicht und nippte an seinem Kaffee. “Wir können also den Nachmittag nutzen etwas zu unternehmen.”

“Hm... woran hast du gedacht?”, wollte sie wissen.

“Ich richte mich nach euch”, entgegnete er und Rin sah zwischen den beiden Erwachsenen hin und her.

“Was möchtest du heute machen, Rin?”, fragte Kagome die Kleine. Diese blinzelte und zuckte mit den Schultern.

“Ich weiß es nicht... vielleicht können wir die Pflanzen holen?”, schlug sie vor. Verwundert sah Sesshomaru zwischen den Mädchen hin und her. Er verstand nicht ganz was das hieß.

“Oh stimmt ja... Rin wollte noch ein oder zwei Pflanzen für ihr Zimmer haben”, erklärte Kagome.

Verstehend nickte er und machte seinerseits einen Vorschlag, erst die Blumen zu holen, danach etwas in der Stadt zu bummeln und zu Abend auswärts zu essen. Das klang in den Ohren der Damen himmlisch und zeitgleich konnte Kagome sich noch etwas erholen. Sie würde zwischendrin genug Pausen bekommen. So stand ihr Plan fest und sie machten sich nach dem Essen auf den Weg diesen in die Tat umzusetzen.

Hilfe für das Waisenhaus

Während Sesshomaru mit Rin und Kagome erst in einem Möbelgeschäft noch einen großen Teppich und ein schönes Bücherregal besorgt hatten, war Inu Yasha auf dem Weg zum Einkaufen. Naja eigentlich war das sein Vorwand, warum er das Haus verließ. Er wollte nämlich zum Flughafen und seine Freunde abholen, die in Zukunft mit im Waisenhaus helfen würden.

Inu Yasha hatte Sayuri zwar gesagt, dass sie bald Unterstützung bekommen würde, doch wollte er sie damit überraschen. Den Einkauf würde Souta für ihn erledigen, das hatte er mit dem jungen Mann bereits abgesprochen. Denn er würde so oder so einkaufen gehen, da konnte er für sie mit einkaufen. Dafür würde Inu Yasha ihn vom Supermarkt abholen und Heim bringen.

Fast schon ungeduldig wartete er auf die Maschine, die aus Europa kommen sollte. Um genau zu sein aus Spanien. Immer wieder fiel sein Blick zur Ankunftstafel und zur Uhr. Er war für gewöhnlich nicht so schnell nervös, aber er hatte sie beide schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Sie hatten nur telefoniert, seit sie das Land verlassen hatten.

Endlich wurde die Maschine aufgerufen, auf die er sehnsüchtig gewartet hatte. Schnell sah er nach zu welchem Gate er musste und rannte bereits dorthin. Die Blicke der anderen Personen ignorierte er einfach gekonnt. Es war ihm schlichtweg egal gewesen, dass er gerade wie ein Kind agierte. Tippelnd von einem Fuß auf dem Anderen wartete er ungeduldig auf seine Freunde.

“Inu! Hier drüben”, wurde er gerufen und er blickte sofort auf. Seine Augen weiteten sich, als er sich schon in den Armen seiner Kindheitsfreundin befand.

“Sango”, brachte er überrascht hervor und sie lachte los.

“Ach Inu... so anders sehe ich doch nicht aus.”

“Nun, ich... du hast dich aber verändert”, meinte er schnell. “Du siehst echt gut aus. Kein Wunder, dass Miroku an dir klebt”, lachte er und auch sie lachte weiter.

“Du kleiner Charmeur”, zwinkerte sie und lächelte. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem hohen Zopf gebunden. Sie war ein wenig kleiner als Inu Yasha selbst. Ihr Körper war fraulicher geworden und sie trug dem Wetter entsprechend eine einfach Jeans und eine rote Bluse.

“Wo ist denn Miroku?”, wollte er wissen, da er seinen Freund nicht entdeckte.

“Er holt noch die Koffer und meine kleine Kirara”, lächelte Sango.

“Kirara?”, fragte Inu Yasha direkt nach, da er den Namen zum ersten Mal hörte.

“Ja, ich habe mir eine Thaikatze geholt. Sie ist so niedlich”, schwärmte sie und ihr Freund blinzelte.

“Und du denkst, dass es klappt mit den Kindern?”, wollte er skeptisch wissen.

“Natürlich, Kirara ist sehr zutraulich und total verschmust.”

“Genau wie ihre Besitzerin”, hörten sie eine männliche Stimme hinter sich. Sofort wirbelte Inu Yasha herum und staunte nicht schlecht.

“Du hast dich auch verändert, Miroku”, meinte er und sein Gegenüber lachte leise.

“Unsinn... ich habe nur die Haare anders, das ist alles”, erklärte Miroku und reichte Sango die Katzentransportbox.

“Sieht aber gut aus. Kommt, lasst uns los...” Ein Mauzen unterbrach Inu Yasha und er sah in die Box. “Oh, Gomen, dich habe ich vergessen zu begrüßen. Willkommen in Japan, Kirara”, lächelte er und die Katze schnurrte leise.

Gemeinsam gingen sie zum Wagen. Während Miroku die Koffer in den Kofferraum gepackt hatte, musterte Inu Yahsa ihn. Sein Freund ist wirklich erwachsen geworden und die etwas längeren Haare, die er modern geschnitten hatte und sogar einen kleinen Zopf am Nacken hatte. Es sah wirklich gut aus, wie Inu Yasha feststellen musste.

“Und du hast wirklich keinem gesagt, dass wir heute kommen?”, wollte Sango wissen, nachdem sie Kiraras Box sicher angeschnallt hatte.

“Kago-chan weiß, dass ihr kommt... aber nicht genau wann”, grinste Inu Yasha und fuhr sogleich los, nachdem seine Freunde im Auto Platz genommen hatten. “Wir holen noch Souta vom Supermarkt ab, er ist mein Alibi”, lachte er und die beiden verdrehten die Augen.

“Du hast dich nicht viel verändert, Inu”, lachte Miroku und dem konnte Sango nur beipflichten.

“Es sollte eine Überraschung sein”, meinte der Angesprochene nur.

“Und hat sie deinen Antrag angenommen? Du hast noch gar nichts dazu gesagt”, wollte nun Sango wissen. Sie war im Bilde, dass ihr Kindheitsfreund vorhatte seiner Freundin einen zu machen, doch seitdem keine näheren Infos mehr bekommen. Inu Yasha sah über den Rückspiegel zu ihr.

“Yu hat en Antrag angenommen, auch wenn ich den beinahe vermasselt hätte”, schmunzelte er und Sango hob eine Augenbraue hoch.

“Das wäre doch typisch für dich, wenn du es vergeigt hättest”, grinste sie ihn an. “Was ist denn schief gelaufen?”

Kurz musste Inu Yasha lachen. Es stimmte bei ihm war fast alles einer Katastrophe gleich. “Sagen wir es so... die Vergangenheit hat mich eingeholt und ich habe vergessen den Ring zu kaufen”, erklärte er. Das andere Paar sah kurz fassungslos zu ihm und dann sich gegenseitig an.

“Vergangenheit? Welche genau?”, wollte Miroku wissen, da sie wussten, dass Inu Yasha eher alles verdrängt hatte, als es aufzuarbeiten. Doch immer sprachen sie gegen eine Wand, weshalb sie das aufgegeben hatten.

“Ich habe den Abschiedsbrief von Mama an mich gefunden... ich war also abgelenkt”, seufzte er, aber er lächelte. “Ich habe einiges damals falsch gemacht und dessen wurde ich mir nun bewusst.”

“Ach Inu... ändern kannst du es nicht, nur besser machen”, meinte Sango gleich mitfühlend. Für sie kam der Tod von Izayoi ebenso plötzlich wie für alle anderen. Sie verstand Inu Yasha, aber auch Sesshomaru und Toga und genau das war das Problem daran. Der jüngere Bruder war noch nicht bereit das zu erkennen, was die Älteren bereits erkannt hatten.

“Ich weiß Sango... deshalb habe ich mit Sess ein wenig darüber gesprochen. Wir werden da wohl noch etwas mehr Zeit investieren müssen, aber eins nach dem anderen”, lächelte Inu Yasha und das hörte Sango nur zu gerne.

“Und wie hast du das Ringproblem gelöst?”, wollte sie nun wissen. Der Autofahrer lachte und bog zu dem Supermarkt ein, an dem Souta auf ihn bereits wartete.

“Sess... hat mir... Mamas Verlobungsring gegeben”, erklärte er und Sango seufzte erfreut auf. Das klang wirklich toll, dass Sesshomaru seinem Bruder so aushalf.

Als Inu Yasha zum Stehen kam, stiegen Miroku und er aus, um Souta zu helfen. “Hey, willkommen zurück”, grüßte der junge Mann und Miroku lächelte.

“Es ist schön wieder zu Hause zu sein”, meinte er ehrlich. Das konnte Souta nachvollziehen. Er grüßte auch Sango, nachdem sie ebenso ausgestiegen war.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg erst Souta Heim zu bringen und danach weiter zum Waisenhaus. Es dauerte nicht lange und sie kamen auch beim Anwesen an. Die beiden Rückkehrer staunten. “Wow... ihr seid wirklich hier her gezogen”, staunte Miroku und Inu Yasha grinste breiter. Seine Freunde hatten ihm das nicht geglaubt, als er ihnen davon berichtete.

“Natürlich... Sess hat mir die Schlüssel überlassen und auch in Mamas Brief stand drin, dass ich das Haus mit Leben füllen soll, also warum nicht”, erklärte er stolz.

“Ist da schon was im Rohr?”, fragte Miroku mit wackelnden Augenbrauen, während Sango mit den Augen rollte, aber dennoch grinste.

“WAS?!”, rief Inu Yasha aus. “Nein... ich denke nicht... wir haben noch nicht darüber gesprochen”, meinte er knallrot und das andere Paar lachte los.

“Oh Inu... du bist einfach göttlich”, lachte Miroku und holte die Koffer heraus.

“Wann kommen eure anderen Sachen?”, wechselte Inu Yasha das Thema und Sango lachte los. Männer waren alle wirklich gleich. Sobald das Thema unangenehm wurde, wechselten sie es einfach so.

“In der nächsten Woche müsste sie ankommen, aber für Kirara müssen wir noch was besorgen. Das hätte sich nicht gelohnt ihren Kratzbaum herzuschicken”, meinte sie schließlich und wie auf Kommando schnurrte die Katze, sobald ihr Name fiel.

“Ich hoffe wir können das heute noch besorgen”, meinte Miroku und sein Freund nickte.

“Klar, am besten ihr lernt Yu kennen und die Kinder, danach können wir zwei los und für die Süße die Sachen holen”, schlug Inu Yasha vor, während er die Einkäufe heraus holte.

“Das klingt super”, lächelte Sango und damit war das beschlossen. Sango hatte Kirara und beide Koffer zur Tür geschoben. Damit Miroku Inu Yasha mit den Lebensmitteln helfen konnte. So betraten sie zusammen das Gebäude und das Paar staunte erneut.

“Es hat sich nichts verändert”, meinte Miroku und Inu Yasha lachte leise.

“Hier haben wir alles so gelassen, aber oben die Zimmer haben wir für die Kinder hergerichtet und die Bäder werden noch umgebaut”, erklärte der Hausherr und ging weiter zur Küche, denn die Lebensmittel sollten in den Kühlschrank gelangen. Miroku folgte seinem Freund und auch Sango tat dies, aber sie ließ die Koffer am Eingang zurück.

“Die Küche ist aber moderner”, bemerkte Sango gleich.

“Die haben Sess und ich letzten Sommer auf den neusten Stand bringen lassen”, erklärte Inu Yasha und stellte die Einkäufe auf den Arbeitsplatten ab.

Sango stellte Kiraras Korb auf einen der Stühle ab und half den Männern beim Ausräumen. Sie musste zugeben, dass sie die Voraussicht der Brüder schon immer bewundert hatte. Stets hatten sie alles gepflegt gehalten, auch wenn sie selbst kaum das Anwesen betraten. Sie konnte es auch verstehen, doch sie war froh, dass die Brüder nun langsam doch das Leben zurück an diesen Ort brachten.

“Es wäre mir neu, dass man beim Einkaufen so lange braucht und dazu noch Personen und eine Katze mit Heim bringt”, kam es belustigt von der Tür, die zum Garten führte. Inu Yasha sah auf und lachte leise.

“Entschuldige, Yu”, meinte er schnell und trat an sie heran. “Ich... war nicht einkaufen, aber ich habe deine versprochene Hilfe abgeholt”, erklärte er schnell.

Sayuri hob eine Augenbraue hoch, während sie ihren Verlobten ansah, ehe sie zum Paar blickte. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor. Sango lächelte sanft und kam näher. “Entschuldige bitte, aber Inu wollte dich überraschen Ich bin Sango. Wir waren mit Inu und Kago in einer Klasse, bis wir nach Südamerika gingen.”

“Ich bin Miroku, schön dich kennen zu lernen”, sprach nun auch der Braunhaarige.

“Deine... Freunde? Daher kenne ich eure Gesichter”, meinte Sayuri nachdenklich. “Freut mich euch auch mal live zu sehen”, lächelte sie nun und gab beiden die Hand. “Ich bin Sayuri, ihr könnt mich auch Sayu nennen.”

Kaum hatte sie das ausgesprochen, schon befand sie sich in einer herzlichen Umarmung der anderen Frau wieder. Das überraschte Sayuri ein wenig. Die Männer grinsten leicht, denn Sango war nun mal so. “Freut mich sehr”, lächelte sie und drückte Sayuri an sich.

Ein Mauzen ließ Sango sich von der anderen Frau trennen. Sayuri schmunzelte und blickte zu der Transportbox. “Und wer ist das?”, wollte sie wissen.

“Das ist Kirara... ich habe sie vor vier Jahren geholt”, erklärte Sango. “Ich hoffe... es ist kein Problem, dass ich eine Katze habe.”

“Problem?”, blinzelte Sayuri verwirrt.

“Nun... Inu hat uns gesagt, dass du Mitarbeiter brauchst, also haben wir uns gedacht: es ist Zeit nach Hause zurück zu kehren”, begann Sango zu erklären. Verwirrt sah Sayuri zwischen dem Paar hin und her und dann ihren Verlobten. Doch bevor dieser das aufklären konnte, tat es Miroku schon. Er schien zu ahnen, dass sein Freund das seiner Liebsten noch nicht erläutert hatte.

“Sango und ich habe in Südamerika in einem Waisenhaus eine Ausbildung gemacht. Wir arbeiten beide gerne mit Kindern und waren nun zwei Jahre in Spanien tätig”, klärte er nun auf und Sayuri schien die Worte zu verarbeiten.

“Heißt das... ihr wollt hier Arbeiten?”, hakte sie nach und das Paar nickte. “Aber... wir können noch keine Gehälter zahlen.” Zum Ende hin wurde Sayuri leiser.

“Das wissen wir, Sayu”, lächelte Sango. “Wir brauchen nicht viel. Ein Schlafplatz genügt uns vollkommen und um alles andere kümmern wir uns später.”

“Genau, wir haben bereits Erfahrung damit, denn viele Waisenhäuser haben nicht viel zur Verfügung. Also mach dir da keine Sorgen, außer... dir wäre es nicht Recht, wenn wir hier arbeiten und wohnen würden.”

Mit großen Augen sah die Leiterin des Waisenhauses zwischen den dreien hin und her. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass die Beiden ihr wirklich hier helfen wollten, auch ohne Bezahlung. “Aber... das... das...”, stotterte sie und schluckte. Inu Yasha lächelte seine Liebste an und sie wurde verlegen.

“Ich kann nicht sagen... wann ich euch... bezahlen könnte”, meinte sie gleich ehrlich, doch das Paar winkte ab.

“Sobald es geht, geht es und wenn nicht... ist auch nicht schlimm”, zwinkerte Sango und Miroku nickt zustimmend.

“Ihr seid verrückt”, brachte Sayuri hervor.

“Klar, sonst wären wir doch nicht Inus Freunde”, lachte Sango, genau wie alle anderen bei der Aussage. Das stimmte, denn nur die verrücktesten waren Inu Yasha die liebsten Freunde auf Erden. Dieses Paar gehörte definitiv dazu und darauf war er stolz gewesen.

Nachdem auch Sayuri realisiert hatte, dass sie die Beiden nicht wirklich verschrecken konnte, freute sie sich sehr über ihre Hilfe. Sie gingen zusammen in den Garten, in dem die Kinder alle waren. Eine Spieleecke gab es hier bereits schon, die Sesshomaru alle drei Jahre auffrischen ließ und das kam ihnen nun wirklich zu gute.

Die Jüngeren Kinder konnten sich hier austoben und die Älteren konnten in dem Pool sich erfrischen. Es war wirklich toll. Sango schlug auch direkt vor ein Gemüsebeet anzulegen und vielleicht auch ein Gewächshaus. So könnten sie das ganze Jahr über Gemüse anbauen und auch einige Obstsorten. Das war sehr nach dem Geschmack der jungen Leiterin. Auch Kirara hatte Sango aus dem Korb gelassen.

Neugierig hatte sie die Kinder beobachtet und die Kleinen auch sie. Nach dem ersten beschnüffeln war die Scheu fort und die Katze ließ sich von allen streicheln. Sie war wirklich sehr zutraulich wie Inu Yasha bemerkte. Kirara passte vom Charakter her perfekt zu Sango. Während sich die Frauen um die Kinder kümmerten, fuhren die Jungs los, um für Kirara alles zu besorgen, damit die süße Katze sich auch wohl fühlen konnte.

Gemeinsam kochten sie das Abendessen. Miroku und Inu Yasha bauten die Sachen für Kirara zusammen. Die Katze besah sie dabei neugierig und maunzte erfreut, als ihr schön großer Kratzbaum fertig wurde. Damit war die Kleine bereits glücklich gestellt. Als sie auch noch leckeres Futter bekam, schnurrte sie und umspielte Sangos Beine. Das brachte alle zum Lachen. Doch davon ließen sich die Beiden nicht stören. Es war ihr Ritual.

Nach dem Essen durften die Kinder sich einen Film ansehen und Inu Yasha zeigte seinen Freunden die möglichen Zimmer. “Eines davon könnt ihr euch aussuchen”, meinte er und sie sahen sich um.

“Die sind alle schön groß, das ist perfekt”, lächelte Sango und Miroku konnte dem zustimmen. Da beide eher altmodisch waren, hatten sie ihren Freund gebeten ihnen klassische Futonmatten zu besorgen.

“Ihr seid sicher, dass ihr keine Betten haben wollt?”

“Aber ja, Inu. Wir haben die letzten Jahre in solchen Betten verbracht und vermissen unsere Futons”, kicherte Sango und schulterzuckend nahm der Angesprochene das zur Kenntnis. Es war ihre Entscheidung. Er selbst würde nur ungern auf ein Bett verzichten.

Damit brachte er mit Miroku zusammen die Futons in das Zimmer, welches sich Sango ausgesucht hatte, und er ließ das Paar alleine. Sie sollten sich in Ruhe in dem Zimmer ausbreiten. Alles andere würden sie Anfang der kommenden Woche besorgen. Schließlich war dort noch kein Schrank vorhanden. Doch das störte die Beiden nicht sonderlich.

Nach dem Film brachten die Erwachsenen die Kinder ins Bett und Sayuri sah nochmal nach ihren Gästen, die wirklich ihre Mitarbeiter werden wollten. Nach wie vor konnte sie es noch nicht glauben, doch in den nächsten Tagen würde ihr das wohl klar werden. Da war sich Inu Yasha auch sicher. Kaum waren die Kleinen im Bett, schon zogen sie sich auch zurück in ihre Wohnung.
 

Einige Zeit zuvor war Sesshomaru mit den beiden Damen im Laden gewesen. Rin war anfangs schüchtern und zurückhaltend, doch kaum waren sie im Gartencenter, blühte sie auf. Sie suchte sich zwei schöne Blumen aus, sowie passende Töpfe und Erde. Kagome lächelte, da Rin so viel wusste. Es erinnerte sie immer mehr an den jüngeren Sesshomaru. Er war damals auch so voller Leben und Wissen. Zufrieden seufzte sie auf, denn er hörte der Kleinen zu und fragte sie, was sie in einem Garten pflanzen würde.

Kagome war kurz verwirrt, denn sie dachte nicht daran, dass sein Garten eigentlich außer Rassen und einer schönen Hecke nichts weiter hatte. Fasziniert lauschte sie den Worten von ihrem kleinen Mädchen und sah im Augenwinkel Sesshomarus Lächeln. Es stand ihm wirklich gut. Sie liebte ihn immer mehr. Genau deshalb. Irgendwie öffnete er sich ihr gegenüber mehr und auch Rin nahm er normal auf.

“Was meinst du, Kago?”, holte er sie aus ihren Gedanken und verwundert blinzelte sie.

“Wie?”, fragte sie. Rin kicherte leise und meinte nur, dass Kagome wohl nicht zugehört hatte. Sesshomaru hob eine Augenbraue und brachte sein typisches “Hn” über die Lippen. Etwas verlegen kratzte sich Kagome an der Wange und nickte. Sie hatte wirklich nicht zugehört.

Schnell setzte Rin sie ins Bild und Kagomes Augen weiteten sich. “Du... willst ein Beet anlegen für Beeren?”, staunte sie und Sesshomaru nickte.

“Klar, warum nicht? Dann können wir davon naschen”, lächelte er ehrlich und Kagome nickte.

“Sehr gerne, Sess”, kam es ihr über die Lippen und so besorgten sie alles Notwendige.

Nachdem Sesshomaru alles im Wagen verstaut hatte, blickte er zu den Frauen. “Wo wollen wir essen gehen?”, fragte er sie, da es schon weit nach 15 Uhr war. Beide überlegten und beschlossen fast einstimmig zu einem traditionellen Restaurant zu fahren.

Er ergab sich der Mehrheit und brachte sie zu einem seiner Stammlokale. Dort speisten sie gemeinsam und Rin fühlte sich immer wohler mit den Beiden. Es war ein schöner Tag für das kleine Mädchen und dieser wurde noch besser. Denn nach dem Essen ging Sesshomaru noch mit den Beiden shoppen. Es verwunderte Kagome sehr, doch es erfreute sie auch.

Erst am späten Abend und nach unzähligen Geschäften kamen sie zu Hause an. Noch setzten sie Rins Blumen um und Sesshomaru stellte alles auf der Terrasse ab. Am kommenden Tag würden sie die Beeren auch in die Erde setzen. Er beobachtete Kagome mit Rin und konnte nicht anders als zu lächeln.

Zu seiner Liebsten passte einfach dieses Bild. Vielleicht wäre er irgendwann in der Lage ihr auch das zu ermöglichen. Doch für das Erste müsste es so genügen, bis er alles andere klären würde. Immerhin schuldete er nicht nur Kagome einige Antworten.

Besuch kommt selten alleine

Den Sonntag verbrachten Kagome, Rin und Sesshomaru damit den Garten etwas herzurichten. Ein Bereich des Hauses, welches Sesshomaru nicht wirklich interessiert hatte, doch Rin hatte ihn überzeugt. Später würde er noch Gartenmöbeln mit Kagome bestellen, aber sie waren erstmal zum Kuchen bei Sayuri und Inu Yasha eingeladen. Daher machten sie sich alle frisch und fuhren kurz nach dem Mittagessen los zum Waisenhaus.

Kaum betrat Kagome die Terrasse schon befand sie sich in einer Umarmung von Sango. “Kago!”, rief diese und knuddelte erstmal ihre Freundin ordentlich durch. Zu lange war es her, dass sie sich gesehen hatten. Sesshomaru schmunzelte ein wenig, während Rin kicherte und die stürmische Braunhaarige auch begrüßte.

“Willkommen zurück, Sango-sama", sprach die Jüngere und grüßte auch gleich Miroku, ehe sie zu ihren Freunden ging, um mit ihnen zu spielen.

Auch Sesshomaru grüßte die Beiden, zwar weniger herzlich als es Kagome tat, doch das waren sie von dem Älteren schon längst gewohnt. Danach grüßte dieser seinen Bruder und seine Schwägerin in Spe. “Ich hoffe, Rin macht dir keine Umstände”, meinte Sayuri.

“Nein... im Gegenteil sie hilft uns im Garten”, erklärte er auf ihre Worte hin. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Inu Yasha seinen Bruder an.

“Im Garten? Ernsthaft? Seit wann machst du was im Garten”, kam es erstaunt von diesem und Sesshomaru rollte mit den Augen. Sein Bruder klang so als würden er sonst nie in der Natur sein. Wobei das doch zutraf.

“Nun... Kago und ich brauchen doch etwas Grün am Wochenende”, erklärte er und nun klappte Inu Yasha wirklich der Mund auf.

“Okay... okay... Kago-chan was zum Geier hast du mit meinem Bruder gemacht?”, kam es nun entgeistert. Kagome lachte sofort los, während Sesshomaru grummelte.

“Slatki... hör auf deinen Bruder zu ärgern”, sprach schnell Sayuri. Auch wenn sie ebenso verwundert war.

“Inu-kun... Sess weiß doch, dass er viel zu viel gearbeitet hatte und das will er künftig ändern. Zudem hatte Rin schlagende Argumente, warum ein Garten Vorteile hat”, grinste Kagome ihren Besten Freund an.

“Erdbeeren?”, fragte Miroku grinsend und Sesshomaru räusperte sich.

“Erdbeeren”, bestätigte er, denn es war eigentlich allen Anwesenden klar, dass er diese mochte. Besonders dann, sobald er diese von Kagome naschen dürfte. Wissend lachten sie nun und waren mehr als froh, dass der Ältere so viel lockerer zu sein schien.

Während die drei Damen die Kuchen raus brachten, machte Sesshomaru Kaffee und Inu Yasha Tee für alle. Miroku versuchte sich daran zu merken, was die Kinder trinken wollen würden. Immer wieder brachte er etwas durcheinander, sodass die Kleinen ihren Spaß dran hatten ihn zu verwirren. Kirara schlief in ihrem Katzenkörbchen, welches auf der Terrasse stand. Ihr war es viel zu warm, weshalb sie lieber sich ausruhte.

Kaum hatten sie alles zusammen getragen, schon saßen alle am Tisch. Es wurde mal wieder quer durcheinander gesprochen und doch war es sehr angenehm. Sesshomaru schmunzelte ein wenig und hing seinen Gedanken nach. Er war sich sicher, dass Izayoi und Toga das hier gefallen hätte. Kagome lehnte sich leicht an ihn und sah ihn besorgt an, doch er lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

“Mach dir keine Gedanken, Kätzchen”, flüsterte er ihr zu und sie nickte leicht. Ihre Finger verschränkte sie mit seinen. Es war ungewohnt, dass er all das nun zuließ ohne noch einmal nachzudenken und doch gefiel Kagome genau dies. Er war langsam wieder der neugierige Junge, in den sie sich damals verguckt hatte. Wobei er natürlich nun älter und reifer war.

Den restlichen Tag verbrachten sie gemeinsam mit den Kindern. Während Sesshomaru noch zwischendurch noch einmal die Termine checkte, wunderte sich Inu Yasha immer mehr. Sein Bruder hatte sich verändert und irgendwie konnte er auch nicht gänzlich aus seiner Haut. Er war nun mal Geschäftsmann durch und durch. Schmunzelnd hatte der Jüngere seine beste Freundin gelöchert, wie sie das nur geschafft hatte.

Doch Kagome wusste es ehrlich gesagt selbst nicht. Aber es war ihr egal gewesen. Sie freute sich, dass ihr Liebster sich ihr gegenüber mehr und mehr öffnete und weniger griesgrämiger war. Vor allem aber stimmte sie die Tatsache froh, dass er weniger arbeitete und Rin bei ihnen duldete. Mehr musste er ihr nicht geben. Das genügte ihr absolut. Alles andere wäre ein Bonus.

Zu gut kannte sie ihren Freund und hatte sich auch schon damit abgefunden, dass er nicht an Kindern interessiert war. Rin war hier eine Ausnahme. Für ihr Alter war sie schon selbstständig und konnte auch Verantwortung übernehmen. Sie brauchte keinen Babysitter mehr. Hin und wieder Hilfe bei den Hausaufgaben, aber sonst war sie fast schon so wie ein Teenager. Lächelnd beobachtete sie die Kleine und nippte an ihrem Tee.

“Alles gut, Kätzchen?”, fragte Sesshomaru neben ihr und sie sah blinzelnd zu ihm.

“Natürlich... in der Firma alles gut?”

“Ja, die Teams haben die Projekte überarbeitet bekommen und ich zahle ihnen die Überstunden aus. So können wir beide Projekte diese Woche dem Kunden vorstellen und sie sogleich in die Tat umsetzen.”

“Das klingt großartig. Wir sollten den Teams auch einen freien Tag einräumen”, meinte sie und nachdenklich legte er den Kopf schief.

“Wenn die Projekte so abgenommen werden, klar... dann sollen sie sich etwas mehr erholen. Davor würde es keinen Sinn machen, wenn wir nochmal überarbeiten müssten.”

“Stimmt, da bräuchten wir noch ihre Hilfe. Aber das finden wir am Dienstag heraus”, lächelte sie ihn an und er nickte. Kagome hatte alle Termine im Kopf und das bewunderte er jedes Mal auf das Neue. Er brauchte immer einen Planer, um das alles im Blick zu haben.

Eigentlich wollte Sesshomaru vor dem Abendessen wieder nach Hause fahren, doch er brachte es nicht über sein Herz Kagome und Rin vorzeitig zu unterbrechen. Sie sollten noch in Ruhe mit ihren Freunden reden konnten. Die Kleine würde noch bis nächsten Samstag bei ihnen bleiben, damit sie auch etwas von Kagome hat. Er teilte zwar nicht gerne, aber hier hatte er nichts dagegen.

Ganz im Gegenteil, das kleine Mädchen hatte sein Interesse geweckt, denn sie war bereits so selbstständig und sah nicht alles als selbstverständlich an. Vor allem aber mochte er das strahlende Lächeln von Kagome, sobald Rin in der Nähe war. “Was guckst du da nach?”, fragte plötzlich Inu Yasha neben ihm und Sesshomaru zuckte zusammen.

Mit seinem Bruder hatte er nun nicht gerechnet. “Ähm... nichts wichtiges”, murmelte der Ältere, während der Jüngere nur die Arme verschränkte.

“Ach ja?” Sesshomaru rollte mit den Augen bei der Nachfrage und seufzte.

“Da du leider keine Ruhe gibst... ich habe Scarlette angeschrieben...”, meinte er und Inu Yasha sah ihn mit großen Augen an.

“Warum denn das?”

“Sayuri wird doch ein Brautkleid brauchen... oder will sie in einem Kimono heiraten?”

“Oh... darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht und sie wohl auch nicht”, gab Inu Yasha leise zu.

“Es würde sich doch anbieten... schließlich entwirft Scarlette Brautmode, also warum nicht nachfragen, ob sie und Opa Zeit und Lust haben”, meinte Sesshomaru und fassungslos nickte sein Bruder. Er hätte nie damit gerechnet, dass Sesshomaru sich um die Hochzeit so viele Gedanken machen würde.

“Was macht ihr da?”, fragte nun Kagome und Inu Yasha erzählte ihr, was Sesshomaru vor hat. Da sich sein Bruder bekanntlich nicht gerne wiederholt, so tat er es. “Wirklich? Das ist eine tolle Idee... wir haben sie seit damals nicht mehr gesehen”, bemerkte Kagome und biss sich leicht auf die Unterlippe. Beide Brüder wusste, was sie meinte, weshalb sie stumm nickten.

“Umso schöner wird der Anlass diesmal sein”, sprach Sesshomaru und küsste Kagomes Schläfe. Sie nickte und lehnte sich leicht an ihn. Da hatte er wirklich Recht. Eine Hochzeit war viel schöner als ein Traueranlass.

Inu Yasha ließ das Paar für den Moment alleine und sprach mit seiner Liebsten. Diese war etwas überrascht, aber freute sich sehr, dass sie eine solche Möglichkeit haben könnte. Ein eigenes Brautkleid zu bekommen war eine Ehre. Zeitgleich viel ihr auf, dass sie eigentlich noch keinen Termin gemacht hatten. Das müssten sie am kommenden Tag direkt ändern.

Nach dem gemeinsamen Abendessen fuhr Sesshomaru mit Kagome und Rin nach Hause. Dort bereitete Kagome mit Rin alles für ihre Schule vor und brachte sie auch gleich zu Bett. Erst danach ging sie zu ihrem Liebsten zurück. Sesshomaru sah auf und sie schmunzelte. Schon länger hatte sie nicht gesehen, wie er etwas las. “Kein Wort darüber”, meinte er ruhig und sie nickte.

Als sie zu ihm kam, zog sie sich aus und schnappte sich ein Shirt. Nur damit und einem Slip bekleidet stieg sie zu ihm ins Bett und überlegte einen Moment. “Liest du mir was vor?”, fragte sie ihn und er hob eine Augenbraue hoch. Das hatte er das letzte Mal getan, als Kagome noch klein war. Doch irgendwie passte es und er nickte.

Während sie sich an ihn gekuschelt hatte, begann er zu lesen. Wort um Wort staunte Kagome, denn er las eines ihrer Lieblingsromane. Für einen kurzen Augenblick wollte sie nachfragen, warum er dieses las, doch sie beließ es dabei. Viel lieber hörte sie ihm zu und schlummerte langsam ein. Dennoch las Sesshomaru weiter. Hin und wieder sah er auf sie hinab und lächelte.

Das war ein perfekter Moment für ihn. “Schlaf gut, mein Engel”, hauchte er und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Diese Frau liebte er nun schon so lange und er würde sie auch ewig weiter noch lieben. So viel stand für ihn fest. Deshalb fasste er an diesem Abend einen Entschluss. Diesen würde er die Tage verfolgen.
 

Die Woche verlief mehr oder weniger ereignislos. Während Sesshomaru mit Kagome in der Arbeit waren, war Rin in der Schule. Die Ältere holte die Jüngere ab und sie holten was zum Mittagessen und überraschten Sesshomaru damit. Er hatte nicht mit den Damen gerechnet, doch sie aßen gemeinsam zu Mittag in seinem Büro. So konnten die Erwachsenen noch etwas weiter arbeiten und Rin machte ihre Hausaufgaben.

Danach beobachtete sie die Beiden und ließ sich von Kagome einige Begriffe erklären. Selbst Sesshomaru empfand es nicht als störend, wenn die Kleine etwas wissen wollte. Schließlich war er in ihrem Alter nicht anders gewesen. Es erfreute ihn irgendwie sogar, dass sie so wissbegierig war. Zeitgleich kümmerte er sich darum, dass Scarlette und sein Großvater nach Japan kommen würden.

Aber auch eine weitere Überraschung für das junge Hochzeitspaar. Schon früh bemerkte er, dass Sayuri und Inu Yasha viel zu sehr an andere dachten, aber sich selbst dabei fast vergaßen. Daher entschied er sich dazu für sie beide mit zu denken. Sogar Kagome bemerkte das und half ihm dabei. Alles relevante schickten sie immer wieder an Sayuri und Inu Yasha, damit sie sich daran erinnern konnten.

Kagome kam sogar auf die Idee, es unterschwellig zu machen. Damit sie sich nicht dumm vorkamen und das Gefühl bekamen, dass sie selbst daran gedacht haben. “Du bist raffiniert, Kätzchen.”

“Ich habe nur von dem Besten gelernt”, konterte sie und er lachte darüber. Er musste ihr das zugestehen, sie war wirklich etwas Besonderes und genau deshalb, war sie die Eine für ihn.

So kam es auch, dass am Freitagabend Sesshomaru auf dem Weg zum Flughafen war. Takeru und Scarlette würden bald landen und er wollte sie in Empfang nehmen. Kagome brachte in der Zeit Rin zurück zum Waisenhaus und würde dort auf ihren Liebsten warten. Sie nutzte es aus, dass das künftige Brautpaar abgelenkt war und bezog die Gästezimmer. Rin hielt ihr den Rücken sogar frei.

“Und du bleibst zum Essen?”, fragte Sayuri, als Kagome dieser beim Abendessen zubereiten half.

“Gerne, wenn ich darf”, entgegnete sie und Sango lachte leise. Sie machte gerade den Nachtisch.

“Du bist ein gern gesehener Gast, Kago-chan”, lächelte diese sogleich.

“Genau!”, stimmten Miroku und Inu Yasha zu, die gerade die Getränke aus dem Keller hochbrachten.

“Dann bleibe ich gerne”, kicherte Kagome. Als ihr Handy piepste grinste sie breiter und meinte nur, dass Sesshomaru ebenfalls zum Essen kommen würde.

Dagegen hatten sie absolut nichts und rechneten damit mit dem Älteren, jedoch nicht mit seiner Überraschung, die er für sie dabei hatte. So leise wie möglich schlichen sie sich in die Küche. Takeru kannte sein Anwesen einfach zu gut. Sango und Miroku hielten unbewusst die Luft an, als sie den älteren Mann erblickten.

Als es plötzlich so ruhig wurde, blickte sich Inu Yasha um und erstarrte. “O...PA!”, rief er aus.

“Du bist ja immer noch so laut, Inu”, grinste dieser breiter. Sayuri blinzelte etwas verwundert, doch dann begriff sie. Vor ihr stand der Großvater ihres Künftigen. Es war so ungewohnt, denn er sah etwas anders aus, als sie gedacht hatte. Doch sie lächelte, als Inu Yasha seinen Opa umarmte. Ihr Liebster war wirklich einer der stürmischen Sorte.

Vielleicht war das auch der Grund, warum sie so gut zusammen auskamen. Aber weiter darüber nachdenken konnte sie nicht, denn Takeru hatte auch sie schon umarmt. “Willkommen in der Familie”, sprach er und sie nuschelte ein verlegenes ‘Dankeschön’.

Mit solch einer Herzlichkeit hatte sie nicht gerechnet. Kagome grüßte in der Zeit Scarlette, die nun auch Inu Yasha und Sayuri begrüßte. Noch immer war der junge Ashidaspross von den Socken, doch er freute sich sehr, seine Großeltern zu sehen. Natürlich sah er in der Lebensgefährtin seines Opas eine Oma, doch er hütete seine Zunge sie so zu nennen. Scarlette mochte das nämlich nicht besonders. Lieber sollten die Jungs sie beim Namen nennen, auch wenn sie diese wie ihre Enkel ansah.

Sesshomaru grinste leicht und sah zu seiner Liebsten. “Hast du... mehr als ein Zimmer hergerichtet?”, wollte er leise wissen und sie nickte eifrig.

“Wann treffen sie ein?”, flüsterte sie ihre Frage.

“Bald”, raunte er nur.

Da beide Gäste von der weiteren Überraschung wussten, verwickelten sie das junge Paar in Gespräche, damit diese nichts davon mitbekamen, dass noch weitere Personen sich dem Anwesen nähern würden. Sesshomaru war perfektioniert, also durfte auch keiner fehlen. Vor allem nicht dann, wenn das Paar sich in den Kopf gesetzt hatte in knapp einem Monat schon zu heiraten.

Er hatte sie für verrückt erklärt, dass sie all das bis dahin schaffen wollten. Aber beide meinten, sie würden sich auch mit einer kleinen Feier begnügen. Das jedoch konnte weder Kagome noch Sesshomaru nicht zulassen. Wenigstens die Familie der Beiden sollte anwesend sein und dazu gehörten auch Aya und Kenshin. Auch wenn sie die Beiden auch länger nicht mehr gesehen hatten, so hielten die Brüder nach wie vor Kontakt zu den Eltern von ihrer Mama.

Als Aya davon erfuhr, dass Inu Yasha heiraten wollen würde, war sie sofort Feuer und Flamme zu den Brüdern zu fahren und ihnen zu helfen. Nur zu gerne lud Sesshomaru sie zu sich ein und schmunzelte, als sein Handy vibrierte. “Sie sind da”, erklärte er und schlich sich hinaus, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.

Kagome hielt ihm den Rücken frei und meinte einfach, dass er mit einem Kollegen telefonieren musste. Das war bei ihm nun mal das beste Alibi für ihn. “Er sollte wirklich weniger arbeiten”, brummte Inu Yasha nur. Das brachte alle zum Lachen, denn sie kannten Sesshomaru nicht anders.

“Inu... du kennst doch deinen Bruder... er kommt mehr nach eurem Vater, was das Geschäft angeht, doch die Leidenschaft von Toga schlummert in euch beiden”, lächelte Takeru seinen Enkel an.

“Und das Feuer eurer Mama”, sprach Aya und sofort blickte Inu Yasha zur Tür.

“Was... zum... Oma Aya!”, entkam es ihm stockend und die Angesprochene lachte los.

“Überraschung!”, meinte sie und Kenshin lächelte seinen Enkel an. Auch den beiden sah man das Alter an, doch sie hatten sich kaum verändert.

Sofort fiel Inu Yasha den Beiden in die Arme und drückte sie ganz lieb an sich. Kagome lehnte sich an Sesshomaru und sah zu ihm. Er zwinkerte leicht und sie kicherte. “Die Überraschung ist euch gelungen”, meinte Inu Yasha gleich. “Aber wie...”

“Nun... ein Vögelchen hat uns gezwitschert, dass unser Enkel heiraten will. Es ist schon schwer genug ohne Eltern das zu organisieren, da solltet ihr wenigstens die Großeltern dabei haben, oder etwa nicht?”, erklärte sie und Scarlette lächelte. Denn das traf den Nagel auf den Kopf.

“Darf ich euch Sayuri vorstellen?”, sprach er und führte die Beiden zu seiner Liebsten. Sie wurde verlegen.

“Welch eine Schönheit... Willkommen in der Familie, Sayuri”, sprach Kenshin und Aya stimmte ihrem Mann zu.

“Willkommen in unserer Mitte”, lächelte Aya die Braunhaarige nun an. Überrascht und überwältigt wusste sie gar nicht was sie sagen sollte. Inu Yashas Familie war wirklich einzigartig und so herzlich.

“Sess... du bist verrückt”, meinte Inu Yasha und sein Bruder zuckte nur mit den Schultern.

“Also wenn du mich jetzt für verrückt erklärst, was wirst du sagen, wenn Überraschung Teil drei eintreffen wird?”, fragte er geheimnisvoll. Während dem jungen Paar der Mund aufklappte, grinsten die anderen nur ein wenig.

“Wie... Teil drei?”, fragte Sayuri fassungslos. Sie war sichtlich überfordert mit der Situation.

“Unsere... Eltern kann ich leider nicht herholen, damit sie mit euch die Hochzeit planen und feiern können”, begann er und zeigte zur Terrassentür. “Doch deine Eltern und deinen Opa kann ich sehr wohl her bringen lassen”, zwinkerte er und Sayuri blinzelte mehrmals verwirrt.

Erst als er erneut zu der Tür zeigte, drehte sie sich um. Ihr nur allzu bekannte und geliebte Personen standen dort. Sie war wie angewurzelt, sodass Inu Yasha sie anstupsen musste, bis sie sich in Bewegung setzte. Sie stolperte nahezu auf ihre Eltern und Großvater zu. “Mama, Papa... Opa”, schluchzte sie vor Freude und sie wurde von den Dreien direkt in den Arm geschlossen.

“Überraschungen mehr als gelungen, mein Löwe”, hauchte Kagome und sah zu ihrem Liebsten auf. Ihren Blick erwiderte er und beugte sich hinab, um ihr einen Kuss zu geben. Das war das Mindeste, was er für die beiden organisieren konnte.

Etwas nervös stand Inu Yasha hinter seiner Verlobten. Michail kannte er gut genug, aber Sayuris Eltern hatte er bisher nur einmal gesprochen. “Komm her, Slatki”, kam es sanft von Sayuris Lippen und sie streckte eine Hand nach ihm aus. Diese nahm er entgegen und kam näher.

Voller Respekt verbeugte er sich vor den Dreien. “Willkommen in Japan”, sprach er und lächelte. Michail grinste etwas seinen Schützling an.

“Freut uns sehr dich auch mal zu sehen, Inu Yasha”, meinte Saburo, während seine Frau ihren Schwiegersohn in Spe in die Arme schloss.

“Schön euch beide zu sehen”, sprach Yuriko und sah dabei auch ihre Tochter liebevoll an.

Ein Räuspern ließ sie aufsehen. “Kommt... lasst uns gemeinsam essen”, meinte Kagome lächelnd und alle nickten. Während Sango und Miroku sich um die Waisenkinder kümmerten, lernten sich die Familien nun richtig kennen. Besonders durch Michails offener und herzlicher Art gab es sehr viel zum Lachen.

So erfuhr Sesshomaru einiges mehr über seinen Bruder und dessen Zeit in Amerika.

Hochzeitsvorbereitungen

Nach dem ersten Kennenlernen und den zeitweiligen Anekdoten, fiel Sayuri auf, dass sie noch gar keine Zimmer hergerichtet hatte für all die Gäste. Doch schnell klärte Kagome sie auf, dass sie das zuvor schon erledigt hatte. Verwundert, aber lächelnd wurde sie von der Braunhaarigen angesehen. “Ihr habt das also geplant?”, fragte sie und Kagome bestätigte es.

“Eine Hochzeit muss mit der Familie gefeiert werden, also hat Sess sich überlegt nachzufragen, ob sie kommen können”, erklärte sie direkt.

“Und woher hast du die Nummer von Michail bekommen?”, wollte Inu Yasha wissen. Sein Bruder hob eine Augenbraue hoch.

“Es ist nicht schwer an Informationen zu kommen, wenn man den Namen weiß”, schmunzelte der Ältere.

“Aber ich habe dir nie Michails Nachnamen verraten”, staunte Inu Yasha. Nun lachte Michail, denn so erstaunt hatte er seinen Schützling schon lange nicht mehr erlebt.

“Inu... ich habe gute Kontakte und die haben mir die Einheit verraten und dadurch kam ich an den Nachnamen”, erklärte Sesshomaru.

“Du bist wirklich raffiniert, Sess”, grinste sein Bruder ihn an. Kagome und Sayuri kicherten dabei.

Auch die anderen Anwesenden amüsierten sich köstlich über die beiden Brüder. Deren Großeltern waren erleichtert ihre Enkel so zu erleben. Sie hatten sich schon etwas gesorgt um die Brüder, doch anscheinend waren sie nun auf dem guten Weg damit umzugehen, ohne ihre Eltern zurecht zu kommen. Erfreut stellten sie auch fest, dass Sesshomaru nun weniger kalt war, als bei ihrem letzten Besuch.

Gemeinsam stellten sie einen Plan auf, wann sie was machen sollten, damit die Hochzeit wie geplant am Tag der Liebenden stattfinden konnte. Über den baldigen Termin waren alle überrascht, aber wenn man bedachte, dass die Beiden seit einigen Jahren schon so gesehen ein Paar waren, war es wohl normal. Sie wollten definitiv keine Zeit mehr verlieren und das verstanden alle Anwesenden nur zu gut.

Erst mitten in der Nacht kehrten Sesshomaru und Kagome zurück ins Haus. Sie würden eine Woche voller harter Arbeit vor sich haben. Dennoch würde Sesshomaru seiner Liebsten etwas Zeit freischaufeln, damit diese mit ihrer Freundin gemeinsam einige Dinge für die Hochzeit organisieren konnten.
 

Dadurch, dass mehr Leute im Anwesen waren, war es auch einfacher die Kinder zu versorgen. So waren die Erwachsenen vormittags damit beschäftig mit den Jüngeren zu spielen. Sobald die Älteren von der Schule zurück waren, kochten sie gemeinsam und die Damen zogen sich zurück, um über das Brautkleid zu sprechen. Kagome kam nach ihrer Arbeit dazu und sie tüftelten nach dem perfekten Kleid. Niemanden ließen sie davon etwas erfahren, da es eine Überraschung werden sollte.

Inu Yasha musste wieder zum Revier, aber Michail begleitete ihn und half ein wenig bei den Akten. Das war eine Arbeit, die Inu Yasha nicht gerne machte, doch so machte es eindeutig mehr Spaß. Selbst Itoe staunte darüber, denn für gewöhnlich brauchte sein Partner einen gewaltigen Arschtritt, damit er endlich in die Gänge kam. Ihm war bewusste, dass Inu Yasha den älteren Veteranen beeindrucken wollte und daher freute er sich über dessen Elan bei der Arbeit.

Kenshin half Miroku bei den Hausaufgaben der Kinder. Sie teilten diese in Gruppen auf und konnten so besser heraus finden, wer wo Schwächen hatte. Takeru fuhr nach dem Mittagessen zu Sesshomaru in die Firma, um ihn dort ein wenig zu unterstützen. Aber auch damit Kagome früher Heim konnte. Denn sie wollte ihren Liebsten nicht alleine lassen, also bot Takeru an, in der Zeit aus zu helfen.

Auf diese Weise konnten sie viel effizienter und ergiebiger an ihren Projekten arbeiten. Sei es in der Arbeit, der Verwaltung oder bei den Hochzeitsvorbereitungen. Hand in Hand ging das alles sehr gut und Sesshomaru freute sich sehr, seinem Opa zu zeigen, was er mittlerweile aus der Firma gemacht hatte.

Natürlich hatte Takeru den Erfolg verfolgen können. Ganz überrascht war er über das Bild auf der Homepage, die kurz nach Weihnachten aktualisiert wurde. Zudem schwärmte sein Enkel sehr von Kagome, weshalb der ältere Mann beschloss nachzufragen. “Sag mal, Sess... Kagome und du, wie weit seid ihr denn in der Planung?”

“Die Projekte sind soweit durchgeplant, kommende Woche treffen wir uns mit neuen Kunden und...”

“Nein, nein... das meinte ich nicht, Sess”, unterbrach ihn sein Großvater bei der Erzählung. Verwundert sah der Jüngere zu ihm und hatte eine Augenbraue erhoben.

“Was meinst du dann, Großvater?”, fragte er direkt. Takeru rollte leicht mit den Augen. Er war sich nicht sicher, ob sein Enkel da nun auf dumm spielte, oder es wirklich nicht verstanden hatte.

“Nun... ich meine damit, wie sehen eure Pläne aus? Wollt ihr heiraten? Mal eine Familie gründen? Denn zusammen gezogen seid ihr bereits”, erklärte er und sah mit jeder Frage, wie die Farbe auf Sesshomarus Gesicht sich veränderte. Erst kreidebleich wurde und danach rötliche Wangen hatte.

“Ähm”, entkam es dem jungen Mann und er räusperte sich. “Da haben wir noch nicht... darüber gesprochen”, gestand er schließlich.

“Warum denn nicht? Ihr werdet nicht jünger und Kagome kommt sehr gut mit Kindern aus, also warum nicht?”, fragte Takeru direkt.

“Ja... schon... Kago ist toll mit den Kindern”, schwärmte er leicht, doch sogleich seufzte er. “Ich glaube nicht, dass ich... ein Vater sein kann”, meinte er ehrlich.

“Und wie kommst du zu der Annahme?”

Für einen Moment schwieg der junge Firmenchef und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Es ist... so, dass ich Probleme mit Gefühlen habe... das ist dir sicher auch schon aufgefallen...”, begann Sesshomaru und sein Opa nickte.

“Dennoch bist du jetzt anders... also denkst du nicht, dass sich das auch ändern könnte?”

“Vielleicht... irgendwann... aber ich bin nicht sicher, ob Kago... weiß worauf sie sich mit mir einlässt... ich meine... ich bin auf der Gefühlsebene absolut eiskalt.”

“Hn”, übernahm Takeru den Lieblingsausruf seines Enkels. “Also so wie ich das sehe... Kagome weiß was sie will und sie wird dafür kämpfen.”

“Natürlich weiß sie das”, seufzte Sesshomaru leicht. “Auf der einen Seite bin ich... der noch nie etwas mit Kindern anfangen konnte... und auf der anderen Seite... da ist das kleine Mädchen, dass in Kago eine Mutter sieht.”

Aufmerksam hörte Takeru seinem Enkel zu und nickte. Ihm war es bereits aufgefallen, dass Rin an Kagome sehr hing. Darin jedoch sah er genau die Chance, die sein Enkel braucht, um sich mit dem Gedanken anzufreunden. “Versucht es doch gemeinsam. Solltest du mit der Kleinen klarkommen, würde alles andere auch funktioniert”, bemerkte er und Sesshomaru legte leicht den Kopf schief.

“Rin war schon knapp zwei Wochen bei uns... ich muss zugeben, die Kleine erinnert mich sehr an mich selbst”, sprach Sesshomaru und sein Opa lächelte.

“Siehst du... und es ging doch auch gut, also probiert es aus und so wie ich das sehe, mag dich die Kleine auch.”

“Findest du?”

“Mhm... hast du nicht bemerkt, wie sie zu dir aufsieht. Sie versucht dir positiv auf zu fallen”, merkte Takeru an und Sesshomaru überlegt.

“Nun... ich wollte schon, die Kleine zu uns zu holen, aber dazu müssten Kago und ich heiraten.”

“Und das willst du nicht?”

“Doch schon... aber ich weiß nicht... ob Rina mich an Kagos Seite überhaupt akzeptieren kann”, sprach er seine Bedenken aus. Verwundert verschränkte Takeru die Arme vor der Brust.

“Wie kommst du denn darauf?”

“Nun... wie erkläre ich es... ich habe mit Kago an meinem 18. Geburtstag geschlafen und wir sind erst seit November richtig zusammen gekommen.”

“Oh”, kam es von dem älteren Mann. Das hätte er nun nicht erwartet. Normalerweise war Sesshomaru die Kontrolle in Person. “Wollte Kagome es damals?”, fragte er vorsichtshalber nach.

“WAS?! Natürlich wollte sie es... sonst hätte ich dem nicht nachgegeben”, schwor Sesshomaru direkt.

“Dann ist es doch halb so schlimm... sprich mit Rina, bitte sie um die Hand ihrer Tochter und mache Kagome einen Antrag. Danach steht nichts mehr im Weg, dass ihr Rin zu euch holt”, sprach Takeru und nun war es sein Enkel, der etwas verwundert war.

“Einfach fragen?”

“Nicht einfach fragen, Sess... zeige ihr, dass dein Verhalten damals falsch war. Nun willst du es ändern und Kagome alles bieten, was sie sich wünscht.”

“Verstehe”, kam es von dem Jüngeren und seine Mundwinkel zuckten. “Es wird mich etwas Überwindung kosten, aber du hast recht, Opa. Ich will Kago nicht mehr hergeben. Sie ist meine Liebste und wenn... ich in Betracht ziehen sollte mal... doch Kinder zu haben, dann ist nur sie die perfekte Mama für diese.”

“Genau das ist die richtige Einstellung!”, lobte Takeru und erhob. ”Komm lass uns Heim und sehen, ob wir noch helfen können bei der Betreuung.”

Zustimmend nickte Sesshomaru und packte seinen Terminkalender ein. Sein Opa hatte recht. Sie wurden nicht jünger und er sollte das nicht weiter hinausschieben. Schließlich war Kagome seine Eine und sie würde es bleiben. Nur ihr gehörte sein Herz und das müsste er Rina zeigen. Daher beschloss er dies als nächstes in Angriff zu nehmen, doch zuvor würde er seinem Bruder helfen so weit er dies tun könnte.

Nach diesem Gespräch fühlte sich der junge Firmenchef etwas sicherer und er half bei den Vorbereitungen mit. Natürlich stellte er den Festsaal der Firma für die Feier zur Verfügung, denn ein Ashida sollte dort seine Hochzeit feiern. Die Einladungen wurden noch in dieser Woche verschickt. Viele Gäste gäbe es zwar nicht, doch auch diese sollten doch informiert werden.

Damit Scarlette in Ruhe an dem Brautkleid schneidern konnte, zog sie mit Takeru am Ende der Woche zu Sesshomaru und Kagome. Dort hatte Kagome ihnen das Gästezimmer, in dem bis vor Kurzem noch Inu Yasha gelebt hatte, eingerichtet. Im Keller hatte Sesshomaru einen Hobbyraum und in dem konnte sich die Schneiderin frei entfalten und das perfekte Kleid für Sayuri machen.

Hin und wieder kamen die Damen vorbei, um nach dem Fortschritt zu sehen. Dazu besorgte Sango oft Kuchen oder Torten und zusammen naschten sie noch. So verlief die erste Woche ganz schnell und ehe sie sich alle versehen konnten, war Inu Yasha bereits am Flughafen. Seine Freunde kehrten auch endlich aus Amerika zurück und er freute sich schon sehr das Paar wieder zu sehen.

Das Anwesen würde dadurch um zwei Personen mehr bereichert werden. Doch das machte ihm persönlich nichts aus. Da die Gäste nach der Hochzeit der Beiden wieder nach Hause fahren würden, würde auch die Normalität zurückkehren. Wobei diese Gäste wurden nur zu Beginn bei ihnen wohnen, bis sie etwas Eigenes gefunden hätten.

Während Inu Yasha auf die Maschine von Amerika wartete, fiel ihm etwas aus. Ein kleiner Junge lief verdächtig durch die Menge hindurch. Mehrere Augenblicke hatte er ihn beobachtet. Es war nicht schwer zu erkennen, dass es sich hierbei nicht um eines der Kinder der Wartenden handeln konnte. Seine Kleidung war etwas zerschlissen. Daher lockerte Inu Yasha sein Portmonee und trat dichter heran, sodass der Junge seinen Weg kreuzen musste.

Durch seine Auffassungsgabe hatte er einen Verdacht und diesen wollte er sich bestätigen. Als der Kleine an ihm vorbei kam und nach der Börse griff, war Inu Yasha schneller und hatte sein Handgelenk gepackt. Nicht fest, aber doch bestimmt. Der Junge sah auf und dabei trafen seine grünen Augen auf goldene. Schluckend riss er an seiner Hand, doch er kam nicht frei. Ehe der Weißhaarige etwas sagen konnte, wurden sie von zwei Polizisten angesprochen.

“Gibt es hier ein Problem, Sir?”

Inu Yasha sah zu den Beamten und schüttelte den Kopf. “Nein... alles gut, Kollegen”, zwinkerte er und zeigte mit der freien Hand seine Marke. Die Beiden konnten es nicht wissen, doch sie entschuldigten sich bei ihm für die Störung. Verwundert sah der Junge hin und her und begriff erst jetzt, dass der Mann vor ihm ebenso ein Polizist war.

“Lass mich los!”, fauchte dieser, doch unbeeindruckt brachte Inu Yasha sie weiter weg von dem Trubel.

“Warum sollte ich?”, wollte der Ältere wissen und sah eindringlich nun den Kleineren an.

“Weil ich nichts gemacht habe, alter Knacker”, schimpfte der Junge weiter. Gewöhnlich hätte Inu Yasha darüber gelacht, aber hier war es nicht angebracht.

“Du beklaust hier die Leute... also machst du was falsch, junger Mann. Gib mir die Sachen und ich werde dich nicht meinen Kollegen übergeben und auch nichts weiter tun.”

“Und wenn nicht?”, fragte er trotzig.

“Dann werde ich dich gleich mit auf die Wache nehmen und eine Anzeige schreiben”, erklärte Inu Yasha und der Kleine überlegte. Er kaute dabei auf seiner Unterlippe. Genau hatte der Polizist den Jungen beobachtet.

“Na...gut”, brachte der Junge nach einer Weile zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Aus seiner Tasche holte er auch die Gegenstände heraus. Als Inu Yasha ein Magenknurren vernahm, blinzelte er.

“War... das deiner?”, fragte er direkt.

“Und wenn schon”, knurrte der Junge sofort los. Seufzen ließ er den Kleinen los und holte aus seinem Portmonee einen Schein.

“Hier, Kleiner... für deine Einwilligung... aber du musst nicht stehlen... es gibt hier mehrere Waisenhäuser und...”

“Pah... eins ist schlimmer als das andere... dann lebe ich lieber auf der Straße”, meinte der Junge und nahm auch nicht das Geld an.

“Hm, schlechte Erfahrungen... verstehe... wenn du es dir anders überlegen solltest. Meine Verlobte leitet eines”, meinte Inu Yasha, hockte sich zu dem Jungen hin und gab ihm sowohl die Karte als auch den Geldschein in die Hand. “Solltest du es dir anders überlegen, dann komm zu der Adresse”, zwinkerte er und nahm die gestohlenen Sachen, um diese zurück zu geben.

Sogleich erhob sich Inu Yasha und ging zu den Personen. Mit einer kleinen Notlüge hielt er den Jungen aus der Sache heraus. Er erklärte dies als Test wie unachtsam die Leute beim Warten waren. Zum Glück schluckten das alle Beteiligten und Inu Yasha sah auf, als der Flug von New York eintraf. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Bald würde das Paar ebenso bei ihnen sein und sie wären damit vollzählig. Ihre kleine verrückte Truppe.

Lange musste er nicht warten, da kamen schon Ayame und Koga durch die Türen. Grinsend winkte er dem Paar zu und sofort kamen sie zu ihm. “Inu! Endlich”, lachte Ayame und Koga schnaubte, als seine Freundin Inu Yasha umarmte. Da hatte er sich gar nicht verändert.

“Entspann dich, Koga... ich habe kein Interesse an deinem Mädchen”, grinste der Weißhaarige und Ayame lachte leise.

“Koga... wir hatten das doch schon mal, also sei brav”, lächelte sie ihren Liebsten an und schmiegte sich direkt an seine Seite. “Kommt lasst uns los, ich will unbedingt die Verrückte kennen lernen, die es mit Inu aushält”, grinste sie und brachte damit Koga zum Lachen.

Inu Yaha hingegen schüttelte nur den Kopf über diese Aussage, doch er grinste dabei leicht. Es stimmte schon, dass seine Liebste ein wenig verrückt war, aber noch lange nicht so verrückt wie andere. Nachdem Koga und Ayame auch ihre Koffer hatten, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Auto.

Dort verstauten die Männer die Koffer im Kofferraum und Ayame nahm hinten Platz. Genau wie Koga. Inu Yasha setzte sich hinter das Steuer und fuhr direkt los. Auf dem Weg dorthin sprachen sie über die Pläne des Paares. Während Koga eine Festanstellung bereits in Aussicht hatte, wollte Ayame noch ihre Kenntnisse ausarbeiten. Sie liebte den Beruf des Arztes, doch wollte sie sich nun auf die Kindermedizin spezialisieren.

Das würde sie nun in Japan auch tun. Sie müsste zwar noch etwas warten, bis sie praktizieren dürfte, doch das machte ihr nichts aus. Inu Yasha bewunderte ihre Entscheidung und lächelte ihr zu. Sie war ein kluges Mädchen und wusste genau was sie wollte. Koga stand dabei voll und ganz hinter ihr. “Also werden wir erstmal bei euch Unterschlupf suchen, bis wir eine Wohnung oder ein Haus gefunden haben”, meinte Ayame.

“Solange euch die Kinder nicht stören, sollte das absolut kein Problem sein”, zwinkerte Inu Yasha den Beiden zu. Schon bald erreichten sie das Anwesen und stiegen zusammen aus. Direkt holten sie die Koffer heraus und gingen zum Hauseingang.

Als diese geöffnet wurde, sah das Paar direkt die Kinder, die von der Treppe herunter liefen und in einem Raum verschwanden. “Willkommen zu Hause, Ayame und Koga”, wurden die Beiden von Sango begrüßt die ebenfalls die Treppe hinunter kam.

“Sango, wie schön dich zu sehen und danke”, kam es direkt von Ayame und sie fiel ihrer Freundin in die Arme. “Es ist toll daheim zu sein”, nuschelte sie und Sango verstand sofort, wie sich die Frau in ihrem Arm fühlte.

“Kommt rein... ich zeige euch später das Haus und euer Zimmer”, lächelte Inu Yasha und führte seine Gäste in den Essensraum. “Meine Großeltern Aya und Kenshin kennt ihr sicher noch”, begann er zu erzählen und Koga nickte.

“Schön euch auch wieder zu sehen”, sprach er höflich und wurde von Aya in den Arm genommen. Auch Ayame hatte sie umarmt.

“Willkommen zurück”, lächelte die ältere Dame und das Paar bedankte sich.

“Da bist du ja endlich... wir müssen nochmal los, Slatki. Miroku braucht Hilfe beim Einkauf”, sprach Sayuri sofort, als sie aus der Küche kam. Sie hatte die Stimme ihres Verlobten gehört und musste gleich mit ihm reden.

“Oh... alles klar, dann fahre ich gleich mal los und du ruhst dich aus, die Kleinen waren diese Nacht doch etwas unruhig”, raunte er liebevoll und küsste sanft ihre Lippen.

“Ich...”, begann sie.

“Nichts da... ich helfe Yasha dabei und du versuchst etwas zu entspannen”, schaltete sich Michail direkt ein.

Inu Yasha lächelte seinen Mentor an und gab seiner Verlobten noch einen Kuss. “Du lernst meine Freunde kennen... das ist Ayame und das ist Koga”, erklärte er ihr und sie blinzelte.

“Oh... sie sind schon da? Ich dachte sie kommen erst Freitagabend”, staunte sie. Schmunzelnd wurde sie von allen angesehen, ehe sie mürrisch nachfragte, was los sei.

“Es ist... Freitagabend, Slatkaja”, meinte ihr Verlobter und ihre Augen wurden groß.

“Боже мой”, murmelte sie. “Ich glaube... mir fehlt absolut der Schlaf”, entschuldigte sie sich, doch die Neuankömmlinge winkten ab.

(“Mein Gott”)

“Das macht doch nichts”, kicherte Ayame.

“Genau”, pflichtete Koga seiner Liebsten bei. So fuhr Inu Yasha mit Michail zum Supermarkt, um Miroku zu helfen.

In der Zwischenzeit lernte Sayuri ihre Gäste kennen. Sie musste zugeben, dass sie sich an Kogas Art gewöhnen musste, doch an sich war er ein feiner Kerl. Wenn auch etwas zu charmant, um es freundlich auszudrücken. Ayame sagte direkt, dass sie ihm ruhig eine Scheuern dürfte, wenn er so viel Blödsinn machte.

Köstlich amüsierten sie sich, als auch schon einige Zeit später endlich Miroku mit seinen Helfern zurück kam. Er hatte es absolut unterschätz, wie viel er besorgen musste. Lachend hatten sich die Freunde in den Armen und würden für den kommenden Tag ein Festessen veranstalten. Auch wenn es etwas kühler draußen war, beschloss Michail Schaschlik zu grillen.

Für ihn gab es kein perfektes Wetter, um dies zu tun, vor allem weil er auch andere Temperaturen gewohnt war. Inu Yasha konnte ihn nicht davon abbringen, also hatten sie schon alles dafür besorgt. Als Sayuri davon erfuhr, freute sie sich sichtlich darüber. Länger hatte sie auf diese Köstlichkeit verzichten müssen. Sie würden auch Scarlette, Takeru, Kagome und Sesshomaru dazu einladen.

Wer ist der Junge?

Am Samstagmorgen kümmerten sich die Damen der Runde darum einige Salate zu machen. Es war zwar unbegreiflich für alle, die das nicht kannten, aber sie fügten sich Michails Idee. Neugierig hatten die Kinder den älteren Mann beobachtet und vor allem aber das Feuer war faszinierend. Mit Argusaugen achtete Inu Yasha darauf, dass sie diesem nicht zu nahe kamen.

“Es ist gefährlich, deshalb nur mit Erwachsen ein Feuer machen”, erklärte Michail den Kindern.

Auch wenn Sesshomaru nichts von dieser Idee hielt, war er dennoch mit Kagome dorthin gefahren. Sie meinte zwar, dass er nicht mitkommen musste, doch er wollte sie nicht alleine lassen. Viel zu wenig Zeit hatten sie gemeinsam in dieser gesamten Woche zusammen verbracht. In der Arbeit hatten sie kaum Verschnaufzeit und zu Hause waren Takeru und Scarlette präsent.

Beide meinten zwar, dass sich das junge Paar nicht stören lassen sollte, doch es war irgendwie anders. Sesshomaru hatte keine Probleme damit, wenn sie von wem gehört werden würden oder wenn wer wusste, was sie gerade trieben. Aber in Reichweite seines Opas, das war selbst für ihn etwas anderes. Vor Takeru hatte er einfach viel zu großen Respekt, weshalb er von ihm nicht beim Liebesakt erwischt werden wollen würde.

Kagome zog ihn damit etwas auf, dass er viel zu artig war, während sein Opa im Haus war. Es ärgerte ihn nur minimal, denn sie hatte damit vollkommen ins Schwarze getroffen. Ihr persönlich machte es nichts aus, dass sie nur kuschelten und mal Küsse austauschten. Sie mochte den Sex mit ihm, keine Frage, aber es war schön zu sehen, dass ihm das auch genügte. Ein wenig Sorge hatte sie gehabt, dass sie ihm nicht ebenbürtig sein könnte.

Fast hätte sie erwartet, dass er mit ihr später hinfahren wollte, doch dem war nicht so. Sie überlegte, ob sie ihn dafür belohnen sollte und überlegte einen Moment. Als ihr etwas Passendes einfiel grinste sie breiter und würde das später in die Tat umsetzen. Sie hoffte, dass Takeru nicht weiter nachfragen würde, wenn sie die beiden bitten würde, etwas später Heim zu fahren.

Aber erst einmal würde sie Michail noch etwas helfen. Sie war fasziniert, was er da gerade auf den Grill zauberte. Er hatte Schweinefleisch und Rindfleisch besorgt. Das alles für einige Stunden in eine Art Marinade gelegt und nun zog er sie auf Spieße auf. Neugierig fragte Kagome nach und er erklärte es ihr, während er weiter aufzog.

Sesshomaru hatte sich von Koga breitschlagen lassen und half ihm nun bei den Getränken. Immer noch konnte er den jungen Mann nicht leiden, aber er war Kagomes Freund, also musste der Firmenchef mit ihm umgehen. Solange er die Finger von seiner Frau ließ, wäre es auch in Ordnung. Bei dem Wort Frau musste er lächeln. So war es nun mal, denn sie war genau das für ihn, auch ohne das ganze drum herum.

Aber er wusste auch, dass Kagome das ganze drum herum auch gerne hätte, weshalb er versuchen würde es ihr auch zu bieten. Ob sie seinem Vorhaben wohlgesonnen war, wusste er nicht, denn zuvor würde er nach alter Manier Rina um Erlaubnis fragen. Schließlich war dies eine Frage der Ehre und irgendwie Familientradition. Daher würde er dies auch fortführen. Er wollte seine Eltern gewiss nicht beschämen, denn das widerstrebte ihm.

Auch wenn sie nicht bei ihnen waren, so war er ihnen immer noch sehr verbunden. Erwies ihnen stets die Ehre, die sie erhalten sollten. Das hatte Takeru auch bemerkt und er war stolz auf seine Enkelsöhne. Obwohl Inu Yasha seltener bei den Gräbern war, so war er dennoch zu den wichtigen Tagen dort. Das Ashidaoberhaupt wusste, dass es ihm noch schwer fiel damit um zu gehen, doch es wurde von Tag zu Tag besser.

Es dauerte eine Weile bis das Essen fertig gegrillt war. Nachdem genug Spieße fertig waren, setzten sich die Kinder zum Essen. Die Erwachsenen versorgten diese zuerst, damit sie danach in Ruhe zusammen sitzen konnten, während die Kinder einen Film ansehen durften. Inu Yasha blieb mit Koga bei Michail und halfen ihm die letzten Fleischstücke aufzuziehen. “Das macht ihr echt gut”, lachte der Russe und beide Männer lachten mit.

Die Stimmung war ausgelassen und sowohl Inu Yasha als auch Michail merkten jemanden an der Hauswand. Koga schien dafür nicht aufmerksam genug zu sein. Kurz deutete Inu Yasha an, dass er mal nachsehen würde und sein Mentor nickte ihm zu. Er selbst machte weiter und verwickelte Koga in ein Gespräch, damit er nicht mitbekam, dass Inu Yasha einen Moment brauchte.

Kaum war der Hausherr um die Ecke gegangen, schon schmunzelte er. Vorher konnte er nicht genau erkennen, wer es war, doch nun sah er den Gast deutlich genug. Lächelnd sah er zu dem kleinen Jungen. Da dieser nichts sagte, hockte sich Inu Yasha hin und betrachtete ihn genauer. Er hatte immer noch die gleichen Sachen an und schien nicht begeistert zu sein, dass er entdeckt wurde.

“Möchtest du mit reinkommen?”, fragte Inu Yasha freundlich und schnell schüttelte der Junge den Kopf. “Ich bin... Inu Yasha, du kannst aber Inu zu mir sagen”, stellte sich er nun vor. “Und wie heißt du?”

“Geht dich nichts an”, meinte der Kleine bissig. Das war die typische Reaktion von Kindern, die eigentlich was ausgefressen hatte. Mittlerweile konnte Inu Yasha das im Schlaf erkennen.

“Verstehe...”, kam es von ihm und er überlegte. “Möchtest du etwas Warmes trinken und vielleicht was essen?”, fragte er schließlich.

“Nein danke!”, fauchte der Junge, doch der Ältere war nicht dumm.

Jedoch ließ er ihm seinen Willen und nickte. “Wie du willst, wenn du doch... etwas willst, kommst du zu mir”, lächelte Inu Yasha und erhob sich. Er ging zurück zu Michail und war überrascht, dass Koga bereits drinnen war. Bevor er fragen konnte, erklärte ihm sein Mentor, dass er den jungen Mann gebeten hatte einen warmen Kakao zu machen. Grinsend nickt Inu Yasha und half weiter beim Fleisch aufziehen.

Nach einigen Minuten brachte Koga das Getränk hinaus und versorgte im Inneren alle mit frischem Fleisch. Die meisten Kinder waren schon fertig und spielten zusammen im Wohnzimmer, bis auch die letzten fertig wurden. Koga blieb auch im Inneren, denn viel blieb nicht mehr und das würden Michail und Inu Yasha alleine fertig machen.

Wobei letzterer auch etwas Zeit herausschlagen wollte, um sich dem Jungen etwas anzunähern, aber irgendwie klappte das nicht so, wie er dachte. Den Kakao hatte er auch einfach nur bei der Terrasse abgestellt, damit der Junge diesen nehmen konnte. Da nach einigen Minuten immer noch nichts passiert war, ging Inu Yasha hinein. Gemeinsam aßen sie und unterhielten sich.

Doch richtig anwesend war er nicht, denn er sah immer wieder zur Terrasse hinaus. Sayuri bemerkte das und zog ihn zur Seite. Nachdem die anderen zu den Kindern gingen, kümmerten sie sich um das Abräumen. “Was ist los, Slatki?”, fragte sie ihn und er seufzte.

“Ich habe... auf dem Flughafen einen kleinen Jungen gesehen. Er hatte gerade andere beklaut. Als ich ihn zur Rede gestellt habe, ist mir aufgefallen, dass er... nun ja wohl auf der Straße lebt”, erzählte er und leicht geschockt weiteten sich ihre Augen.

“Du hättest ihn mitnehmen sollen”, begann sie zu schimpfen, doch er beruhigte sie sofort.

“Ich habe es ihm angeboten, aber... er hat wohl Probleme in den anderen Waisenhäusern gehabt, weshalb er eher abgeneigt war”, bemerkte er und nachdenklich nickte sie. Nur ein erstauntes ‘Oh’ hatte ihre Lippen verlassen.

“Und nun machst du dir Sorgen?”, hakte sie nach und er nickte, denn dem war so.

“Vor allem, weil er draußen war... ob er noch da ist weiß ich nicht”, murmelte Inu Yasha direkt und sie blinzelte.

“INU!”, rief sie fast schon aus, doch er hielt ihr leicht den Mund zu.

“Nicht so laut, Dragoness”, sprach er schmunzelnd und zog sie zu den Tellern. “Lass uns was zu essen für den Kleinen machen und dann sehen... ob er sich traut”, schlug er vor und sofort nickte sie.

Sayuri nahm einen Teller, fühlte Fleisch auf, ein paar Salate und gab noch Besteck dazu. Mit diesem gingen sie beide hinaus und stellten den Teller ab, um den Kleinen herauszulocken. Erst passierte nichts, doch dann sah Inu Yasha den Orangehaarigen lächelnd an. Dieser hatte die Tasse in der Hand und kam langsam näher.

Keiner der Erwachsenen sagte etwas und ließ den Kleinen sich setzen. Direkt danach begann er zu essen und erleichtert atmeten beide durch. Sie hatten schon Sorge, dass er weg war. Doch scheinbar war er geblieben. Vorsichtig nahm Sayuri ihm gegenüber Platz und Inu Yasha blieb hinter ihr stehen. Sie wartete noch, bis der Kleine fast fertig war, ehe sie diesen ansprach.

“Ich bin Sayuri und ich leite dieses Haus. Dürfen wir wissen wer du bist?”, fragte sie vorsichtig nach. Leicht sah der Junge auf und erneut fielen Inu Yasha die grünen Augen auf. Der Kleine druckste etwas herum.

“Shippo”, brachte er nuschelnd hervor. Sayuri lächelte ihn sanft an und nickte ihm zu.

“Freut mich dich kennen zu lernen, Shippo.”

“Freut mich auch”, meinte Inu Yasha und holte dem Kleinen noch einen warmen Kakao.

“Und wo kommst du her?”, fragte Sayuri behutsam und merkte, dass der Junge nichts über sich Preis geben wollte. Daher wartete sie geduldig, bis er etwas von sich aus erzählen würde.

Da das künftige Brautpaar etwas zu lange brauchte, sah Kagome vorsichtig nach. Aber sie fand dieses nicht in der Küche. Wobei auch noch nicht alles aufgeräumt war. Daher kümmerte sie sich darum und bekam überraschender Weise Hilfe von Sesshomaru. Sie wollte ihn davon abhalten, doch er ließ es sich nicht nehmen. Ergeben lächelte sie ihn an und entdeckte auch nach einer Weile das andere Paar auf der Terrasse. Da sie nicht alleine waren, beließ Kagome es dabei und verschwand mit ihrem Liebsten wieder zu den anderen.

Die Zeit verlief fast wie in Zeitlupe, während sowohl Sayuri als auch Inu Yasha darauf warteten, dass Shippo etwas sagte. “Ich... bin hier in Tokio geboren. Etwas außerhalb des Zentrums. Meine Mama... ist kurz danach verstorben und Papa...”, begann er schlussendlich zögerlich zu erzählen. So erfuhren sie, dass sein Vater vor ein paar Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Shippo hatte keine anderen Verwandten, weshalb er in ein Kinderheim kam. Doch dort wurde er von den Kindern gehänselt, weil er untypischer Weise oranges Haar hatte. Dass dies der Fall war, weil seine Mutter Schottin war, interessierte die Kinder absolut nicht. Deshalb ist er von dort weggelaufen. Er hatte sich eine Weile alleine um sich kümmern können, doch er wurde von einem anderen Waisenhaus entdeckt und musste dorthin.

Jedoch war es dort noch schlimmer als zuvor und erneut flüchtete der Junge und versteckte sich seitdem immer wieder wo anders. Bei der Nachfrage, wie lange er schon alleine war, sagte er nichts Genaueres. Blieb dabei einfach vage mit der Bezeichnung ‘ein paar Jahre’.

“Verstehe... das musste schrecklich gewesen sein”, sprach Sayuri sanft und drückte Inu Yashas Hand. Sie war froh, dass ihr Liebster den Jungen fand und ihn doch irgendwie dazu bewegen konnte sich früher oder später hier zu melden. “Wie... wäre es... wenn du erstmal hier bleibst... du kannst die anderen Kinder kennenlernen”, schlug Sayuri vor, doch Shippo schüttelte ängstlich den Kopf.

“Wie wäre es, wenn du bei Sayuri und mir wohnst?”, kam es von Inu Yasha und seine Verlobte sah zu ihm auf. Daran dachte sie gar nicht und lächelte ihn an.

“Wir wohnen in einer kleinen Wohnung nebenan. So kannst du mit den Kindern spielen, musst es aber nicht”, meinte sie und sah zu Shippo. Dieser blinzelte und war scheinbar verwundert.

“Und... sollte es dir nicht bei uns gefallen, kannst du wieder gehen, wohin du willst”, gab Inu Yasha ihm diese Möglichkeit. Das schien dem Jungen mehr zu zusagen.

“Na gut... aber ich gehe, wann immer ich will”, beschloss er und beide Erwachsenen nickten zufrieden. Damit konnten sie leben. Eventuell würde es Shippo bei ihnen gefallen, sodass er nicht gehen wollen würde.

“Einverstanden”, kam es zeitgleich von dem Paar. Das brachte den Jungen zum Kichern.

“Wie wäre es... wenn ich dir ein schönes Bad einlasse und du neue Sachen bekommst”, sprach Sayuri freundlich, doch Shippo kaute auf seiner Unterlippe.

“Ist es dir lieber, wenn ich mit dir ins Bad gehe?”, fragte Inu Yasha behutsam und der Kleine nickte. “Okay... dann komm”, lächelte er ihn an und ging mit ihm in die Anliegerwohnung, um dort ein Bad fertig zu machen.

Sayuri nutzte die Zeit, brachte Sango, Miroku, Kagome und Sesshomaru auf den neusten Stand und holte frische Kleidung für den Neuzugang. In etwa konnte sie die Größe Abschätzen und die Tage würden sie dem Jungen neue Kleidung besorgen, genauso müssten sie auch das Zimmer etwas anders einrichten. Noch stand Inu Yashas altes Bett darin oder eben auch Sesshomarus alte Zimmereinrichtung. Aber erstmal sollten sie sich so um Shippo kümmern, danach würden sie sich um die anderen Dinge sorgen.

In er Zwischenzeit zeigte Inu Yasha Shippo die kleine Wohnung, ließ das Wasser einlaufen und half dem Jungen aus den Sachen. Diese legte er zur Seite und würde sie später für ihn waschen. Wegwerfen sollte der Junge das selber tun. Immerhin war das irgendwie sein Eigentum und das respektierte der junge Polizist.

Kaum war Shippo ausgezogen, bemerkte Inu Yasha auch den Grund, warum er nicht mit seiner Verlobten gehen wollte. Er hatte einige Striemen, die leichte Narben bildeten. Kurz wollte er nachfragen, doch er wollte dem Kleinen nicht zu nahe treten. Vielleicht würde er von sich aus davon berichtet und solange würde er das nicht ansprechen. Er würde später nur Sayuri davon berichten, damit sie vorgewarnt war, aber mehr auch nicht.

Während Shippoo baden war, hatte Inu Yasha die frischen Sachen geholt und kurz mit seiner Liebsten gesprochen. Sie machten aus, dass sie ihm die Entscheidung lassen, ob er eines der beiden Zimmer oder auf dem Sofa schlafen wollen würde. Sogleich kehrte Sayuri wieder zu den anderen zurück. Inu Yasha blieb bei Shippo und half ihm beim Abtrocknen und Anziehen.

Die neuen Sachen waren ihm ein wenig zu groß, doch das war nicht so schlimm. “Wir hätten hier 2 Zimmer. Früher war das mal mein Zimmer und das von meinem Bruder. Du kannst dir eines davon aussuchen.” Bei seinen Worten zeigte er dem Jungen auch die beiden Kinderzimmer. “Die Möbel sind etwas alt, aber für den Anfang wird das gehen und die Woche hole ich dir gerne neue”, meinte Inu Yasha gleich.

“Nicht nötig... ich bleibe nicht lange”, nuschelte Shippo.

“Trotzdem wollen wir das Zimmer eh erneuern, also warum nicht. Und falls du später mal vorbei kommen magst... hast du bei uns immer eine Unterkunft”, erklärte der Ältere und lächelte sanft den Jungen an. Erst wollte er es als ‘Zuhause’ betiteln, doch das wäre zu früh.

“Wenn ihr unbedingt wollt”, meinte Shippo nur und zuckte mit den Schultern. Schließlich entschied er sich für Inu Yashas altes Zimmer, weil dieses ein Fenster mehr hatte als das andere.

Da dies geklärt war, bot er Shippo an mit rüber zugehen, doch er verneinte. Daher zeigte er ihm alles Notwendige in der Küche und Wohnzimmer. “Ich werde drüben noch etwas helfen, du kannst so lange hier machen, was du magst. Schau dir ruhig einen Film an. In knapp zwei Stunden bin ich wieder da.”

Bei dieser Erklärung nickte der grünäugige Junge nur und Inu Yasha ließ ihn alleine. Es hatte seine Gründe, warum er dies tat, denn so zeigte er Shippo, dass er ihm vertraute und der Kleine selbst entscheiden konnte. Doch noch immer wussten sie nicht genau wie alt er war oder wo genau er vorher war. Aber das würden sie nach und nach erfahren, so viel stand für den Hausherrn fest.

Nach zweieinhalb Stunden kehrte Inu Yasha in die Wohnung zurück und wunderte sich, dass es so ruhig war. Aber auch dunkel. Er hatte für Shippo noch etwas zu essen aufgefüllt, doch scheinbar war er nicht mehr da. Jedoch wollte er auch in seinem ehemaligen Zimmer nachsehen, bevor er sich auch sicher war. Schließlich fand er den Jungen dort.

Dieser schlief bereits und lächelnd stellte Inu Yasha das Essen auf den Nachtkasten und deckte den Kleinen einfach zu. Sayuri kam wenig später auch nach Hause und er brachte sie auf den neusten Stand. Sie beschloss noch etwas Wasser und eine Limonade für ihn hinzustellen. Erst danach gingen sie beide zu Bett, denn der Morgen würde wieder früh beginnen, da sie alle Kinder für die Schule fertig machen mussten. Zwar hatten sie nun mehr Hilfe im Haus, dennoch kosteten einige Dinge viel Zeit.

Scarlette und Takeru blieben etwas länger als Kagome und Sesshomaru. Auch wenn der Ältere mehrmals nachfragte, so verneinte sein Opa. Sie wollten noch mit Aya und Kenshin sich unterhalten. Es kam nicht oft vor, dass sie sich mal trafen. Auch wenn es ihm etwas merkwürdig vorkam, aber er akzeptierte das und fuhr mit seiner Liebsten nach Hause. Dort ankommen räumte er noch die Küche auf, während Kagome meinte sie wolle schnell duschen.

Da er sich nichts weiter dabei dachte, folgte er ihr nur wenig später und erstarrte fast im Türrahmen. Schwerer schluckte er und schloss rasch die Tür. Dieser Anblick sollte nur ihm bestimmt sein. Kagome lag in einem dunkelblauen Negligee mit einem Hauch von nichts darunter. Nur schwer konnte er ein Knurren unterdrückte. Sie sah ihn mit roten Wangen, aber lächelnd an.

“Komm... her, Löwe... dein Kätzchen will spielen”, kam es verführerisch von ihren Lippen. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und öffnete schnell sein Hemd, nur um es auszuziehen und achtlos auf den Boden zu werfen. Ordnung war jetzt nicht auf seiner Prioritätenliste.

Ehe sich Kagome versah war er bereits bei ihr am Bett und zog sie an seine Brust. Keuchend blinzelte sie und bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er bereits ihre Lippen in Beschlag genommen. Ohne Umschweife öffnete sie auch ihren Mund und hieß seine Zunge Willkommen. Diese stürmische und ungezwungene Art liebte sie so sehr an ihrem Liebsten.

Schwer atmend lösten sie den Zungentanz. “Ich liebe dich, Kätzchen”, raunte er und sie lächelte ihn an.

“Ich liebe dich auch, mein Löwe”, hauchte sie und legte ihre Arme um seinen Nacken. Sogleich verschmolzen sie erneut zu einem innigen Zungenkuss. Nur zu gern gaben sich beide ihren Gefühlen hin und genossen diese Zweisamkeit.

Sie waren so vertieft darin, dass sie gar nicht bemerkten, dass das andere Paar ebenso im Haus war. Entgegen Sesshomarus Erwartung war es den beiden absolut nicht unangenehm, wenn sie wussten, was das junge Paar trieb. Schließlich waren auch sie mal in dieser Phase und hatten selbst jetzt noch nicht genug voneinander.

Ein besonderer Tag

In den ersten Tagen mussten sich Sayuri und Inu Yasha mit Shippo einspielen, doch das klappte erstaunlicher Weise sehr gut. Sie erklärten ihm, dass sie die Kinder fertig machen würden, danach müsste Inu Yasha zur Arbeit, während Sayuri bei den Kleineren blieb. Shippo war anfangs nur in der Wohnung, doch nach und nach traute er sich auch raus. Zu Beginn nur, wenn die meisten Kinder nicht da waren, aber das war ein Anfang auf dem sie aufbauen konnten.

Sango nahm ihn oft mit, wenn sie Besorgungen machte. Kirara hatte wohl den besten Draht zu dem Jungen. Daher half er gerne, sobald es um die Katze ging. Manchmal vergaß er durch diese die Zeit und verschwand nicht sofort sobald die Kinder von der Schule Heim kamen. Er bemerkte es erst, als er zum Essen gerufen wurde. Jedoch nahm er dieses nur außerhalb der Gruppe ein.

Das störte die Meisten nicht. Den Kindern war es fast schon egal, ob da einer mehr oder weniger war. Schließlich wurden sie alle gleich behandelt und jeder bekam genug zu essen. Aufmerksamkeit war ebenso ausreichend vorhanden, also warum sollte es sie stören. Viel mehr sorgten sich die Erwachsenen um den Neuzugang. Er wurde zwar zugänglicher, aber verschloss sich noch vor den Kindern.

Rin stimmte es traurig, dass Shippo meistens alleine war, weshalb sie sich zu ihm gesetzt hatte. Sie hatte kein Wort gesagt, weil sie ihn nicht stören wollte. Er spielte nämlich mit Kirara und sie sah den Beiden einfach stumm zu. Als die Katze das Mädchen auch bemerkte, kam sie zu diesem und schnurrte. Rin streichelte ihr über den Kopf und ließ sie wieder zu Shippo gehen.

Lächelnd hatte sie die Hand gehoben und schüchtern erwiderte Shippo dies. Etwas womit wohl kaum einer gerechnet hatte. “Ich bin Rin”, meinte die Kleine.

“Und ich... Shippo”, nuschelte er nur.

“Wollen... wir zusammen spielen, Shippo?”, fragte sie und zuckte nur mit den Schultern. “Hm”, überlegte sie. “Magst du fangen spielen oder sollen wir ein Kartenspiel nehmen?”, schlug sie ihm vor.

“Ich... weiß nicht”, kam es ehrlich von ihm und sie lächelte. Kindlich nahm sie seine Hand und zog ihn mit in den Spielraum.

“Da es kalt ist und Sayuri-sama sicher nicht möchte, dass wir draußen rumlaufen, spielen wir einfach hier”, erklärte sie. Setzte sich direkt zu dem Regal und holte ein paar der Spiele heraus. Sie hatte viele Brettspiele und auch Kartenspiele, weshalb Rin sich nicht entscheiden konnte.

Als Shippo nach einem Spiel griff, lächelte sie. “Gut, dann spielen wir das zusammen.” Damit war es beschlossen und sie bauten zusammen auf und begannen. Neugierig wurden sie auch von den Anderen beobachtet, aber die schien Shippo vergessen zu haben. Kirara hatte sich neben ihm eingerollt und schlummerte ein wenig.

Später fragten ein paar Kinder, ob sie mitspielen durften und Rin überließ Shippo die Wahl. Kurz war er unsicher, aber nickte schließlich. So spielten die Kinder zusammen und bemerkten gar nicht wie spät es bereits war. Zufrieden lächelte Sayuri und brachte ihnen etwas zu knabbern und zu trinken. Da ihre Eltern mit ihrem Großvater noch in der Stadt waren, hatte sie etwas Zeit gehabt auf zu räumen.

Sie hatte auch schon beide Waschmaschinen angemacht und müsste nun nur noch warten, dass diese fertig wurden. Miroku war mit Sango beim Einkaufen. Sie alle legten Wert darauf frisch zu kochen, daher waren sie zweimal die Woche im Supermarkt. Fast würde es sich lohnen einen Lieferanten zu beauftragen, doch im Moment mussten sie sehen wie der Verbrauch werden würde, sobald ihre Gäste wieder weg wären. Dass sie jetzt mehr verbrauchten, war logisch.

Inu Yasha kam vor Ayame und Koga wieder nach Hause. Gähnend betrat er die Küche über die Terrassentür und grüßte seine Verlobte. Sanft hatte er sie geküsst und sie an sich gedrückt. “Abend”, raunte er an ihren Lippen.

“Na... harter Tag?”, fragte sie und er nickte leicht. “Dann... wird es dich freuen zu hören, dass Essen gleich fertig ist...” Träge nickte Inu Yasha, denn das erfreute ihn tatsächlich. “Kaffee steht schon bereit”, setzte Sayuri fort und er grinste leicht. Dabei griff er nach der Tasse und nippte daran.

“Du bist die Beste”, raunte er. Sie kicherte leise.

“Shippo spielt mit den anderen Kindern”, bemerkte sie und er blinzelte.

“Das ist ein Witz...” Sie schüttelte den Kopf und er blinzelte. Samt Tasse ging er in den großen Saal, den sie als Wohnzimmer und Spielzimmer nutzen. Kichernd folgte Sayuri ihm und lehnte sich an ihn.

Shippo spielte tatsächlich mit den Kindern. Das war ein schönes Bild und Inu Yasha war mehr als erleichtert das zu sehen. “Rin... hat ihn heute zum Spielen mit geschleift”, flüsterte sie erklärend.

“Sie... ist wirklich fast wie Kago-chan... wenn ich nicht 100 % wüsste, dass sie nicht ihre Tochter ist, würde ich das denken”, schmunzelte er und sah zu seiner Liebsten. Sie nickte und lächelte.

“Komm... lass uns das Essen fertig machen, damit die Kinder auch nicht hungern müssen bei uns.” Eilig nickte er und folgte Sayuri in die Küche. Nur wenig später kamen Sango und Miroku nach Hause und halfen dem Paar beim Abendessen auf den Tisch zu stellen.

So taute Shippo mehr und mehr bei den Kindern auf, doch blieb er dennoch bei Sayuri und Inu Yasha wohnen. Doch das machte den Beiden gar nichts aus. Sie hatten mit ihm eine neue Zimmereinrichtung besorgt und auch noch neue Kleidungsstücke. Michail hatte viel geholfen, da Inu Yasha arbeiten musste. Aber auch Saburo und Kenshin schraubten die Möbel zusammen. So musste sich der junge Polizist keine Sorgen machen.
 

Die Tage waren für Kagome und Sesshomaru ebenso stressig. Auch wenn Takeru mithalf wo er konnte, gab es einige Termine, die sie zusammen oder gar alleine bewältigen mussten. So auch am Donnerstag. Während Takeru mit dem Kreativteam zusammen den Ablauf durchging, kümmerte sich Kagome um die Kundenbesprechungen und Sesshomaru war auf dem Weg zum Außentermin.

Dass dieser Termin nichts mit der Arbeit zu tun hatte, verschwieg er vor Kagome. Sein Großvater war eingeweiht gewesen und er hielt seinem Enkel den Rücken frei. Denn Sesshomaru war mit Rina verabredet. Irgendwie war er ziemlich nervös. Er hatte Blumen und Pralinen besorgt und stand mittlerweile vor der Haustür. Schwerer schluckte er und klingelte leicht. Seine Hände fühlten sich so feucht an.

Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, wurde die Tür aufgemacht. “Oh, Sesshomaru, welch eine Überraschung”, lächelte Rina ihn direkt an.

“Ähm... ja... ich war in der Gegend”, meinte er und sie blinzelte ihn an.

“Ist... Kagome denn nicht da?”, wollte sie wissen, da sie ihre Tochter gar nicht entdecken konnte.

“Nein, sie ist noch in der Firma”, antwortete er.

“Oh... braucht ihr Hilfe?”, wollte sie wissen, da für gewöhnlich Sesshomaru sie nicht alleine besuchte.

“Ich habe ein kleines Anliegen an dich”, erklärte er und Rina trat beiseite, um ihn herein zu lassen.

“Komm rein, lass uns das in der Küche besprechen”, sprach sie freundlich aus. Es klang so ernst, dass sie sich schon ein wenig wunderte. Sie war neugierig und ging in die Küche voraus. “Kaffee?”, fragte sie und er nickte, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte und ihr gefolgt war.

Während Rina den Kaffee machte, kaute Sesshomaru an seiner Unterlippe. Er konnte die Mutter seiner Liebsten nicht einschätzen. Schließlich hatte sie ihr Temperament von ihrer Mama. Er konnte froh sein, dass er nicht dazu kam mehr zu grübeln, denn sie hatte ihm den Kaffee auf den Tisch gestellt. “Danke”, lächelte er leicht und schluckte erneut. So fühlte er sich schon lange nicht mehr.

“Setz dich doch, Sess”, meinte sie direkt und er blinzelte. Da war noch etwas was ihm einfiel.

“Äh... die Blumen sind für dich und auch die Pralinen”, sagte er rasch und reichte diese ihr. Verwundert darüber legte sie den Kopf schief und nahm sie an.

“Womit habe ich diese verdient?”, fragte sie und holte eine Vase für den Strauß.

“Naja... als kleines Dankeschön... und nun ja...”, stammelte er vor sich hin.

“Hast du etwas angestellt?”, fragte sie ihn direkt und er seufzte leicht.

“Jein”, war seine Antwort dazu. Das verwirrte sie ein wenig. Ihn so nervös und nahezu eingeschüchtert zu sehen, verstörte sie etwas. Sie stellte die Vase auf den Tisch und setzte sich. Sogleich deutete sie an, dass er sich auch setzten sollte. Das tat er auch und nahm seine Tasse in die Hand.

“Also, was ist los, Sess... du verhältst dich eigenartig”, kam sie direkt auf den Punkt, denn so langsam machte sie sich sorgen um ihn.

“Nun... ich muss mich bei dir entschuldigen”, begann er und das verwirrte sie nur noch mehr. Doch bevor sie nachfragen konnte, sprach er weiter: “Ich... habe damals einige Fehler gemacht und das ist eigentlich auch unentschuldbar.”

“Welche Fehler?”, fragte sie nun doch nach.

“Ich... habe mit Kago in eurem Haus geschlafen... ohne... nun...”

“Ohne Verhütung? Ohne unser Einverständnis?”, kam es leicht spitzbübisch von ihr. Bei beidem nickte er und seufzte. Er konnte es sich immer noch nicht erklären, warum er da nicht nachgedacht hatte, sondern einfach gehandelt. Das teilte er ihr auch mit.

Aufmerksam lauschte Rina seinen Worten und trank etwas von ihrem Kaffee. Sie lächelte hin und wieder und ließ ihn aussprechen. “Sess... es ehrt dich, dass du dir darüber Gedanken machst. Ich verstehe dich und bin dir deshalb nicht böse. Kei hätte dir vielleicht eine Standpauke gehalten, aber schließlich wollte es Kago auch, also von daher ist das nichts wofür du dich entschuldigen müsstest.”

Sie nahm noch einen Schluck zu sich und lächelte ihn an. “Kago hatte schon immer ihren Kopf und sie war schon immer in dich vernarrt, also war es nur eine Frage der Zeit, wann du ihrem Charme erlegen würdest”, schmunzelte sie.

“Das stimmt wohl”, murmelte er verlegen. “Dennoch... hätte ich auch mit ihr danach reden sollen...”

“Es ist passiert. Ihr habt beide euch nicht getraut und das müsst ihr unter euch ausmachen. In meinen Augen habt ihr nicht Schlimmes getan... Ihr habt nur Zeit verloren, doch das spielt keine Rolle, solange ihr diesen Fehler nicht wiederholt. Reden ist eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung. Miteinander und gemeinsam”, erklärte sie und er nickte zustimmend.

“Das werden wir...”, versprach er und sie lächelte zufrieden. Das war ihr am wichtigsten gewesen. Denn alles andere war bei den Beiden kein Problem.

Erst dachte sie, das wäre alles gewesen, doch Sesshomaru machte keine Anstalten sich bereits zu erheben. Daher beschloss sie vorsichtig nach zu fragen. “Hast du noch etwas auf dem Herzen?”

“Ehrlich gesagt... ja, da wäre noch etwas, was ich dich gerne fragen würde”, sprach er aus und nahm einen Schluck, ehe er zu Rina sah. “Normalerweise... hätte ich das früher tun sollen und auch bei Keitaro, aber den Umständen nach...”, begann er und schluckte leicht. “Ich möchte bei dir um die Hand deiner Tochter bitten.”

Rina legte den Kopf schief, als sie die Worte hörte. “Die Hand meiner Tochter?”, fragte sie nach und begriff nicht zuerst, was er genau meinte.

“Genau... ich würde... gerne Kago... einen Antrag machen... Auch wenn das für mich nur eine Papiersache ist, so denke ich, dass dies Kago wichtig wäre”, erklärte er und war ein wenig unsicher, was Rina davon hielt.

“Du... willst heiraten? Meine Tochter?”, kam es verwundert von ihr, denn das hatte sie gar nicht erwartet. Sesshomaru nickte.

“Kago... hängt ziemlich an der kleinen Rin... ich würde ihr gerne die Option geben, dass sie... die Kleine adoptieren kann und dazu sollten wir am besten verheiratet sein”, merkte er an und nun wurde er mit großen Augen angesehen. Der Mann vor ihr überraschte sie immer mehr.

“Weiß... Kagome von deinen Plänen?”

Er schüttelte leicht den Kopf. “Noch nicht... ich wollte erst deinen Segen, bevor ich sie frage... und ihr vorschlage Rin zu adoptieren. Ich hatte mich nur bei den Behörden informiert, und da meinten sie, dass Kago nur eine Chance hätte, wenn sie verheiratet wäre...”

“Oh, Sess”, hauchte Rina und erhob sich. Sie kam zu ihm und schloss ihn in ihre Arme. “Natürlich... bekommst du meinen Segen und ich bin mir sicher, dass Keitaro dies auch getan hätte.”

Etwas überrumpelt hörte er nur die Worte, doch verstand er sie nicht. Erst nach einer Weile begriff er diese und schluckte. “Du... erlaubst es mir?”, fragte er und Rina lachte leise, als sie sich von ihm löste.

“Sess... nur dir allein traue ich meine Tochter an”, meinte sie ehrlich und wurde stürmisch von ihm in den Arm genommen.

“Danke dir, Rina... das...”, hauchte er. Liebevoll glitt sie über seinen Rücken und drückte ihn nochmal.

“Nicht dafür... Kago ist bei dir glücklich und ich denke mit so etwas wird sie nicht rechnen”, kicherte sie nun und er nickte. Denn das waren Dinge, die ihm nicht wichtig waren, aber ihr waren sie wichtig, weshalb er das auch in die Tat umsetzen würde.

“Ich hoffe... Kago wird sich freuen”, meinte er ehrlich und Rina nickte.

“Ganz bestimmt... wann willst du sie denn fragen?”, wollte sie neugierig wissen.

“Ich wollte sie zu Valentinstag... nach der Feier von Sayu und Inu fragen”, erklärte er und Rina seufzte auf.

“Wie romantisch... am Tag der Liebe ein Antrag”, sprach sie zufrieden aus. Sesshomaru hingegen zuckte nur mit den Schultern. Es stimmte, es war romantisch, doch das war nicht so von ihm beabsichtigt. Es passte einfach nur zeitlich zusammen, weshalb er das auch so hinbog.

Sie sprachen noch ein wenig zusammen, ehe Sesshomaru sich verabschiedete und Rina bat, Kagome noch nichts zu sagen. Sie schwor zu schweigen, bis ihre Tochter sie anrufen würde. Denn das würde sie sofort tun, sobald sie den Antrag bekommen würde. Soviel stand fest.
 

Da alle so beschäftig waren, kam der 14. Februar schneller als alle gedacht hätten. Inu Yasha machte sich bei Sesshomaru und Kagome fertig. Für die Unterzeichnung hatte er sich breitschlagen lassen einen traditionellen Hochzeitskimono anzuziehen. “Das ist Familienehre, Inu”, meinten Takeru und Sesshomaru.

Noch immer murrte er vor sich hin und Kagome kicherte leise. Sie hatte ein dunkelrotes Abendkleid an. Dazu hatte sie hohe Schuhe und einfachen Silberschmuck. Sesshomaru hatte ihr am Morgen noch ein Fußkettchen geschenkt. Das sah fast genauso aus wie das, das sie mal am Strand verloren hatte. Sesshomaru selbst hatte einen schwarzen Anzug mit einer dunkel roten Krawatte, die zu Kagomes Kleid passte.

Er nahm die ganze Sache mit dem Partnerlook sehr ernst, denn er zog es seit dem er offiziell zu Kagome stand komplett durch. Irgendwie freute sie sich darüber sehr. Lächelnd hatte sie das Auto verlassen und huschte hinein zu Sayuri. Ein wenig blinzelte sie, als sie Rin entdeckte, die ein süßes Kleidchen trug. Es hatte ein weißes Oberteil mit einem roten Rock. Einige Rüschen waren daran und auch Stickereien. “Du siehst toll aus, Rin”, lächelte sie die Kleine an und diese wurde rot.

“Danke. Ihr... seht auch toll aus, Kagome-sama", meinte sie gleich. So gingen die Beiden zu Sayuri und erneut stutzte Kagome. Ihre Freundin trug einen roten Kimono. Auf dem Stoff waren weiße Rosen eingestickt und verliefen vermehrend von ihrer Seite nach unten.

“Wow... da wirst du Inu-kun aber umhauen”, kam es von der Schwarzhaarigen und Sayuri wurde leicht rot um die Nase. Ihre Mutter bestand darauf, dass sie zu der Unterzeichnung einen Kimono trug und das war der Kompromiss der beiden Frauen.

“Wie... geht es Inu?”, fragte die Braunhaarige verlegen und Kagome gluckste leicht.

“Er meckert, weil wir zu früh los sind”, erklärte sie der Braut, die nun auch lachen konnte. Das zu hören beruhigte sie ungemein.

“Dann geht es ihm gut”, kicherte Sayuri.

“Bereit?”, wurden die Damen unterbrochen, denn Saburo kam herein, um seine Tochter abzuholen.

“Papa... ist es schon so weit?”, fragte Sayuri verwundert.

“Dein Zeitgefühl scheint wirklich zu leiden”, schmunzelte ihr Vater und kratzte sich verlegen an der Wange. Sie erhob sich und lächelte.

“Dann bin ich bereit”, meinte sie und Kagome eilte hinein zu den Gästen, um an ihren Platz als Trauzeugin zu stellen. Sesshomaru stand auch schon und lächelte seine Liebste kurz an.

Alle sahen gebannt zu der Tür, an der Inu Yasha bereits stand. Dort wartete er auf Sayuri und Saburo. Etwas nervös tippelte er von einem Fuß auf den anderen. Er kam sich etwas dumm in dem Outfit vor, doch er wollte die Familientradition aufrecht erhalten. Als die Tür aufging, sah er direkt dorthin und blinzelte.

Seine Verlobte trug ebenso einen Kimono und sah darin atemberaubend aus. “Yu”, wisperte er und sie lächelte verlegen. Ihr Vater brachte sie zu Inu Yasha und übergab sie ihm, als Zeichen des Vertrauens und der Ehre.

Leicht verbeugte sich Inu Yasha vor seinem künftigen Schwiegervater und hielt seiner Liebsten den Arm hin. Sayuri hakte sich bei ihm ein und gemeinsam schritten sie zu dem Schreibtisch des Beamten, der die Unterzeichnung vornehmen würde. Damit würde sie sich in das Familienregister von Inu Yasha einschreiben lassen.

Verlegen und unsicher blickte sie zu ihm auf, doch er lächelte sie sanft an. “Ich liebe dich, meine schöne Yu”, hauchte er und küsste sanft ihre Schläfen. Im Nu verschwand ihre Nervosität und sie lächelte.

“Ich liebe dich auch, Slatki”, hauchte sie und sie setzten sich, nachdem sie vorne ankamen.

Die Zeremonie verlief einfach und schlicht. Der Beamte sprach ein wenig über das Leben der Beiden. Erwähnte wie wichtig die Liebe und der Respekt des Partners sei und nahm dem Paar das Gelobte ab. Danach unterzeichneten sie und auch ihre Trauzeugen taten dies. Damit war Sayuri nun offiziell eine Ashida. Sie bekamen diese Bescheinigung noch mit und verließen mit ihren Familien das Gebäude.

Ihre Freunde und die Waisenkinder warteten alle in dem Festsaal der Firma. Es wäre zu umständlich gewesen alle hin und her zu transportieren, also beschlossen sie die Zeremonie klein zu halten. In der Firma zog sich Inu Yasha um und auch Sayuri zog nun ihr Brautkleid an. Etwas unsicher drehte sie sich noch mal und schluckte. Ob das ihm auch gefallen wird?, zweifelte sie kurz.

Es war ein modernes Kleid gewesen. Der obere Teil des Kleides bestand aus rotem Stoff mit Spitzeneinsatz und kleinen weißen Perlen. Dieser wurde mit Hilfe der Korsage gut in Form gehalten und brachte damit Sayuris Figur perfekt zur Geltung. Ab der Taille weitete sich das Kleid zu einem richtigen Ballkleid. Es war weiß und die oberste Schicht Stoff hatte rote Blüten daran, die an ein Meer von Blumen erinnerten.

“Er wird das Kleid lieben”, versicherte Kagome ihr. “Rot ist eure beider Farben. Es symbolisiert euer Temperament, eure Leidenschaft und eure Liebe.

“Danke, Kago”, hauchte sie und trat nun aus ihrem Umkleideraum heraus. Zeitgleich hatte auch Inu Yasha seinen Raum verlassen und beide erstarrten als sie den jeweils anderen erblickten.

Hochzeitsnacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Veränderungen

Ungläubig starrte Kagome ihn an und danach den Inhalt. Ihre Augen wurden noch größer und sie schluckte. Darin war tatsächlich ein Ring. Blinzelnd wand sie den Kopf zu ihrem Liebsten. “Du... willst heiraten? Mich?”, kam es erstaunt über ihre Lippen. Seine Augenbraue ging hoch. Kurz räusperte er sich, doch da ergriff sie wieder das Wort: “Ich weiß... du wiederholst dich nicht, aber könntest du...”
 

“Heirate mich, Kagome, und ich verspreche dir, dich zu lieben und zu ehren, solange ich lebe und darüber hinaus”, unterbrach er sie. Ihre Augen glänzten verdächtig nach Tränen. Sogleich nickte sie.
 

“Ja... ja ich will, aber warum? Du...”
 

“Mir bedeutet dieses Stück Papier nichts, aber dir bedeutet es etwas. Zudem...” Er stoppte hier, holte den Ring heraus und steckte ihn ihr an. “Wir können so Rin zu uns holen und du kannst für die Kleine die Mama sein, die du bereits bist”, sprach er weiter, während er sich erhob.
 

Glänzend vor Tränen wurde er beobachtet und ihr klappte für einen Moment der Mund auf. Rin... zu uns holen? Zu uns?, spukte es in ihrem Kopf umher und sie suchte nach Worten. Er überraschte sie erneut und sie war wirklich sprachlos. “Meinst... du das Ernst?”, wollte sie wissen und schluckte.
 

“Hn”, entkam es ihm und seine Mundwinkel zuckten verdächtig hoch. Leise kicherte sie und schloss für einen Moment die Augen, um ihre Tränen freizulassen. Augenblicklich hatte Sesshomaru diese weggewischt. Als sie ihre blauen Augen wieder aufschlug und zu ihm aufblickte, lächelte er. “Ich meine es ernst, Kago.”
 

“Aber du... magst doch keine Kinder”, kam es verwirrt von ihr.
 

“Eigentlich... nicht, aber Rin... erinnert mich an dich, als du so... klein warst”, erklärte er und grinste ein wenig. Kagome wurde rot um die Nase, da er sie mit der Kleinen verglich. Ihr war das zwar auch schon aufgefallen, doch dachte sie, sie würde es nur denken.
 

“Glaubst du?”, hakte sie nach und er nickte.
 

“Sie ist mit dir groß geworden, da hat sie einige Dinge von dir gelernt. Genau wie du liest sie gerne.”
 

“Das stimmt... wohl”, hauchte sie und legte ihre Hände um seinen Nacken. “Du... willst nur für mich... das tun?”
 

“Nein... für uns, Kagome. Dir bedeutet es sehr viel und ich möchte an deiner Seite sein. Dazu gehören auch deine Leidenschaften. Auch wenn ich nichts mit den Kindern anfangen, aber sie gehören ebenso zu deinem Leben.”
 

“Das hast du schön gesagt”, lächelte sie ihn an und streckte sich, um ihn liebevoll zu küssen. “Ich liebe dich, Sess”, kam es von ihr.
 

“Und ich liebe dich”, entgegnete er und öffnete ihren Reißverschluss. Ein wenig verwundert blinzelte sie, als das Kleid auch schon zu Boden. Da es schulterfrei war, war das kein Problem. Kagome ließ ihrem Liebsten freie Hand und genoss seine sanften Berührungen und Liebkosungen sehr.
 

Nach einigen schönen und heißen Minuten lagen sie Arm in Arm im Bett. Kagome konnte es immer noch nicht glauben, dass Sesshomaru sie gefragt hatte. Heiraten war etwas, womit sie bei ihm am wenigsten gerechnet hatte. Doch der Ring an ihrem Finger zeigte ihr, dass sie nicht geträumt hatte. Erst jetzt konnte sie ihn sich näher ansehen, denn zuvor hatte ihr Liebster sie einfach so entkleidet und mit ins Bett gezogen.
 

Der Ring war aus Weißgold und fasste einen Saphir in Herzform ein. Drum herum war auf einer Seite ein breiterer Streifen mit kleinen Brillanten darin. Er sah traumhaft schön aus und passt perfekt. Einen Moment musste sie überlegen, woher er ihre Ringgröße kannte. “Gefällt er dir?”, wurde sie aus ihren Gedanken herausgerissen.
 

“Wie?!”
 

“Gefällt er dir? Oder sollen wir...”, doch weiter kam er nicht, da Kagome den Kopf schüttelte.
 

“Er ist perfekt, Sess”, hauchte sie und strahlte ihn an. Erleichtert atmete er durch und verschränkte seine Finger mit ihren. Er mochte Blautöne und auch Saphire und deshalb war es auch perfekt. Denn Kagome bekam nur von ihm Saphire und sie wollte auch nur von ihm diese bekommen. Glücklich schmiegte sie sich an ihn.
 

“Wirklich?”, fragte er nach und sie bestätigte es ihm erneut. Für sie gab es nichts Schöneres als diesen Ring von ihm bekommen zu haben. “Dann bin ich beruhigt.”
 

“Wann hast du gedacht... zu heiraten?”, fragte sie ihn.
 

“Nun”, begann er und blickte zu ihr. “Da ich nicht viel drum herum brauche, könnten wir schon morgen.”
 

“WAS?!”, rief Kagome aus und richtete sich auf. Leicht zuckten seine Mundwinkel, als er ihr entsetztes Gesicht erblickte. Es machte ihm Spaß sie ein wenig zu necken.
 

“Kago... das war ein Scherz”, löste er die Situation auf und lächelte seine Verlobte an. An das Wort Verlobte müsste er sich zwar gewöhnen, doch das würde er bestimmt noch tun.
 

“Ein Glück”, kam es entspannter von ihren Lippen und sie sah zu ihrem Liebsten. “Und nun ernsthaft.”
 

“Nun... wir brauchen wenig Vorbereitung, aber die Feier wird eher klein sein. Freunde und Familie reichen”, erklärte er und sie nickte, denn damit war sie einverstanden. “Ich habe bereits nachgefragt und am White Day hätten sie noch einen Termin frei. Also wenn du willst... bestätige ich am Montag den Tag.”
 

“Aber das wäre”, begann sie und sog scharf die Luft ein. “Das wäre schon in einem Monat”, meinte sie und schluckte. “Denkst du... dass wir das hinbekommen?”, wollte sie wissen.
 

“Wir haben Sayus und Inus Hochzeit doch auch hinbekommen.”
 

“Schon, aber da hatten wir Hilfe... Deine Großeltern müssen bald wieder zurück. Sie können sich unmöglich noch einmal so viel Zeit nehmen.”
 

“Kago... wir brauchen doch nur den Saal zu schmücken, das Essen zu bestellen, ein Kimono für dich suchen und ein Abendkleid”, zählte er das wichtigste auf und sie erkannte, wie ernst er es meinte.
 

“Und die Einladungsliste, Sess”, fügte sie an und er grinste leicht.
 

“Stimmt da war was.”
 

“Siehst du, du vergisst jetzt schon was. Vielleicht sollten wir noch etwas warten”, meinte sie. Da gab es auch noch etwas, was mehr Zeit erfordern würde.
 

“Kago... gibt es da noch einen Grund?”, wollte er wissen, denn er durchschaute sie ohne Probleme. Ein wenig unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe und seufzte.
 

“Sollten wir... nicht auch deine Mutter einladen?”, fragte sie unsicher. Einen Moment war er verwundert, denn damit hatte er gerade nicht gerechnet. Er richtete sich auf und schluckte etwas schwerer.
 

“Ehrlichgesagt... will ich sie nicht mehr in meinem Leben haben, Kago”, sagte er es direkt und sie wollte etwas erwidern, doch er schüttelte den Kopf. “Ich weiß, sie hat mich zur Welt gebracht, aber mehr auch nicht. Sie war keine Mutter, wie es eine sein sollte.”
 

Kagome legte den Kopf schief und verstand nicht ganz was ihr Liebster damit sagen wollte. Sie hatte zwar die Frau nicht kennen gelernt, nur flüchtig mal gesehen, aber im Endeffekt war sie seine Mutter. Sie hatte ihn zur Welt gebracht und liebte ihn sicher auch, so wie ihre eigene sie liebte. Sie wusste nichts von dem, was Sesshomaru damals durchleben musste, da er mit keinem darüber sprach.
 

Er seufzte, nachdem sie ihn fragend anblickte. “Es ist etwas komplizierter, Kätzchen.”
 

“Dann erzähl es mir... vielleicht kann ich dir auch helfen”, sprach sie und sah zu ihm.
 

“Einfach gesagt... Sie ist der Grund, warum ich... nun mal so bin”, erklärte er und hätte am liebsten das Thema wieder gewechselt, aber Kagome war da viel zu hartnäckig. Allein ihr fragender Blick war überzeugend genug. Erneut seufzte er und nickte.
 

“Also schön, aber kein Wort zu Inu... ich will nicht, dass er sich in irgendeiner Form schuldig fühlt”, stellte er klar. Stirn runzelnd nickte Kagome und würde einfach ihrem Freund zuhören.
 

Noch einmal atmete Sesshomaru durch und begann zu erzählen. Er konnte nur das berichten, woran er sich erinnerte, doch er wusste von seinem Vater, dass seine Mutter ihn auch als Baby nicht gewollt hatte. Dabei dramatisierte er nichts, aber er beschönigte die Sache auch nicht. Denn es war einfach die Wahrheit.
 

“Meine Mutter wollte mich von Anfang an nicht. Ich war ihr egal gewesen, denn sie stand erst vor der Haustür, als Iza mit Inu schwanger war. Soweit ich mich erinnere, hatte sie einen Aufstand gemacht, dass Papa wieder geheiratet hatte und erneut Vater wurde. Seitdem kam sie häufiger vorbei, aber sie war gelinde gesagt eine Schlange, die ihr Gift überall verspritzen musste”, verglich er es passend.
 

“Ich weiß, man sollte seine Eltern lieben, aber die Frau, die mich geboren hat, war keine Mutter. Die einzige Mama, die ich hatte, war Iza. Sie hatte mich von Anfang an wie einen Sohn behandelt. Sowohl Inu als auch mich schimpfte sie gleichermaßen, aber sie lobte uns auch und vor allem liebte sie uns beide.” Er seufzte und lächelte.
 

“Meine eigene Mutter interessierte es nicht, ob ich gut in der Schule war, was ich tat und vor allem aber ließ sie mich oft alleine, wenn ich bei ihr war. Nach den Jahren gewöhnte ich mich eben daran und ich weiß genau, dass sie gegen Iza war, weil ich sie mochte. Ich erinnere mich noch daran, wie sie die heiße Tasse über Mamas Hand gegossen hatte.” Allein bei dem Gedanken ballten sich seine Fäuste und er biss sich auf die Unterlippe.
 

“Zeigst du... deshalb selten, wenn du jemanden gern hast, weil du Angst hast, dass sie dieser Person wehtun könnte?”, stellte Kagome genau die Frage, vor der er am meisten Angst hatte. Schwer schluckend nickte er.
 

“Ich habe gelernt... meine Gefühle nicht gleich zu offenbaren. Sie lieber tief in meinem Herzen zu verwahren und vor allem aber sie nicht zu zeigen”, bestätigte er ihre Annahme und sie legte sanft ihre Hand auf seine Faust.
 

“Das ist... furchtbar... wollte sie auch Inu etwas antun?”, hakte sie nach und Sesshomaru zuckte mit den Schultern.
 

“Ich weiß es nicht, aber ich wollte das auch nicht darauf ankommen lassen. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass ich stattdessen bei ihr war. So mussten wir nie erfahren, was sie noch für komische Dinge tun konnte.”
 

“Aber dafür hast du.... leiden müssen. Wieso hast du deinem Vater nichts gesagt?”, wollte sie wissen.
 

“Ich war ein Kind, Kago. Dachte es wäre so richtig, denn sie war meine Mutter... erst später merkte ich, dass es nicht richtig war, aber da begriff ich auch, wenn ich etwas sagen würde, könnte das womöglich noch schlimmer werden. Also brachte ich die Zeit einfach hinter mich. Ich hätte nur bis zur Volljährlichkeit warten müssen. Wobei ich sie doch früher losgeworden bin.”
 

“Losgeworden?”, hakte Kagome sofort nach und sog scharf die Luft ein. Das klang so negativ, dass es sie überraschte, welche Ausdrucke er benutzte.
 

“Ich habe sie aus meinem Leben gelöscht. Sie aus dem Land gejagt und ihr gedroht alles zu offenbaren, sollte sie Inu oder dir nur ein Haar krümmen.”
 

“Mir?”, japste sie und blinzelte verwundert.
 

“Sie ist eine hinterlistige Schlange, die Papa belog, betrug und hinterging. Nur weil sie das tat, hatte sie das auf alle andere ab gemünzt. Sie meinte, dass alle Frauen so wären.” Weiter sprach er nicht, denn er wollte die Worte seiner Mutter gegenüber Kagome nicht in den Mund nehmen.
 

Mit großen Augen sah sie ihren Verlobten an und schluckte. “Das alles hast du... ertragen um uns zu schützen?”, brachte sie es auf den Punkt. Ein wenig nickte Sesshomaru und riss seine Augen auf, als Kagome ihn stürmisch umarmte und schluchzte. “Oh, Sess”, hauchte sie und drückte sich an ihn.
 

“Kätzchen... schon gut... es ist Vergangenheit”, entgegnete er rasch. Da er damit schon längst abgeschlossen hatte, wollte er nicht, dass sie sich nun so sorgte.
 

“Trotzdem ist das schrecklich.... tut mir leid... dass ich...”, schniefte sie, doch er schüttelte den Kopf.
 

“Es gibt keinen Grund, Kätzchen... es war nicht dein Fehler und auch nicht meiner. Aber auch Mama und Papa konnten da nichts für und deshalb wollte ich sie damit nicht belasten. Auch wenn ich Papa ein wenig erzählt hatte, nachdem er herausfand... wie es mir erging.”
 

“Ich hätte nicht fragen sollen”, nuschelte sie und schniefte erneut.
 

“Falsch... ich hätte es dir schon viel früher erklären sollen... ich wollte nie jemanden belasten, deshalb machte ich das immer mit mir alleine aus... und dass ich so eifersüchtig bin... irgendwie hatte es diese Schlange geschafft, dass ich auch glaubte, dass Frauen alle so seien”, gab er zähneknirschend zu. Nun weiteten sich Kagomes Augen noch mehr.
 

“Diese... miese... fiese...”, kam es nun wütend von ihr. Irgendwie musste Sesshomaru lachen, denn nur Kagome schaffte es mit einem verheulten Gesicht bedrohlich zu wirken. Sie war einfach unglaube.
 

“Oh Kätzchen... ärgere dich nicht. Diese Frau werden wir nie wieder sehen.”
 

“Und wenn doch, dann kann sie was erleben!”, fauchte sie voller Überzeugung. Erneut schmunzelte Sesshomaru und nickte.
 

“Ist gut... dann erlaube ich meinem Kätzchen eine Raubkatze zu sein”, lächelte er sie an und sie nickte eifrig.
 

“Und was für eine werde ich sein!”
 

“Komm her, Kätzchen”, meinte er, zog sie auf sich rauf und beschlagnahmte direkt ihre Lippen. Eigentlich wollte er Kagome auch nicht davon berichten, doch er fühlte sich nun irgendwie befreit. Liebevoll drückte er sie an sich und küsste sie voller Hingabe und Leidenschaft.
 

Sie schlang ihre Arme um ihn und setzte sich rittlings auf ihn. Keuchend löste sie den Kuss und sah ihm tief in die Augen. “Danke... dass du das mit mir geteilt hast”, sprach sie sanft aus und erschauderte, als seine Hände über ihre Seiten glitten.
 

“Mit seiner Frau... sollte man doch alles teilen, oder nicht?”, lächelte er sie an und sie schmunzelte ein wenig. Sofort nickte sie und wurde rot um die Nase, als sie die Worte auch verarbeitete.
 

“Deine Frau?”, fragte sie nach und schluckte. Diesmal nickte er und lächelte sie an.
 

“Meine Frau und niemanden sonst. Genauso werde ich auch dein Mann sein”
 

“Nur meiner”, hauchte sie und küsste seine Lippen. Diesen süßen Kuss erwiderte er nur zu gerne und genoss einfach ihre Nähe. Sie war genau das für ihn, was seine Eltern schon immer vermutet hatten. Sein perfektes Gegenstück. Nur sie machte ihn vollständig. Nur sie allein.
 

“Also... White Day klingt doch perfekt als Hochzeitstag oder nicht?”, fragte er sie und grinsend nickte sie.
 

“Perfekter geht es nicht”, bestätigte sie. Es würde viel Arbeit auf sie zukommen, doch sie würde das alles schaffen, gemeinsam und danach könnten sie Rin adoptieren. Sofern die Kleine das auch wollte.
 

Nach einer zweiten Runde Spaß, zog sich Kagome ein Schlafshirt und einen Slip an. Sesshomaru hatte sich einfach nur eine Jogginghose angezogen. Es war zwar ungewohnt, sich nach dem Akt anzukleiden. Doch beide wollten nicht, dass Rin sie nackt sah. Sie war alt genug um das zu verstehen und das sollte kein Kind mitbekommen.
 


 

Am nächsten Morgen duschte das verlobte Paar gemeinsam, um danach Frühstück zu machen. Sie hatten gar nicht mitbekommen, wann Scarlette und Takeru nach Hause kamen. Viel zu sehr waren sie vertieft in ihrem Gespräch und ihren Liebkosungen. Sie merkten erst jetzt, dass das ältere Paar auch da war. “Hoffentlich haben sie nichts mitbekommen”, nuschelte Sesshomaru und Kagome kicherte leise.
 

“Sess glaubst du, dass sie...” Weiter kam sie nicht weiter, da er ihr einen Finger auf die Lippen gelegt hatte.
 

“Ich will das nicht wissen, Kätzchen”, brummte er und sie lachte leise. Er war wirklich unglaublich gewesen. Als ob die beiden in ihrem Alter die Finger von einander ließen.
 

Jedoch ließ sie ihn einfach in dem Glauben und kümmerte sich mit ihm um das Frühstück. Sesshomaru machte ein klassisches Japanisches, aber auch ein paar Panecakes für Scarlette. Er wollte sie überraschen, denn er hatte noch ein anliegen an sie. Wovon Kagome nichts mitbekommen sollte. “Ach du Schreck, ich sollte Mama noch sagen... dass du mich gefragt hast”, meinte sie und rannte nach oben, um ihr Handy zu holen.
 

Sesshomaru lachte leise und machte weiter. Er deckte den Tisch und lächelte seinen Opa an, als er gähnend in die Küche kam. “Morgen”, meinte dieser.
 

“Guten Morgen, Opa... danke nochmal”, meinte der Jüngere un Takeru nickte.
 

Bevor sie weiter sprechen konnten, kam Kagome zurück und sah mit zusammen gekniffenen Augen ihren Verlobten an. “Du!”, rief sie aus und verwirrt blinzelte Sesshomaru.
 

“Hn?”, kam es typischerweise von ihm und sie kam näher zu ihm. Ihre Arme schlang sie um seinen Nacken.
 

“Du Schlingel du... du hast bei Mama um meine Hand angehalten?”, fragte sie leicht schluchzend. Er rollte etwas mit den Augen.
 

“Kago... das ist eine Familientradition. Die Männer fragen die Eltern seiner Herzdamen, ob sie den Segen erhalten”, erklärte er schlicht. So als wäre eigentlich nichts dabei. Das war typisch für ihn, weshalb sie ihn leicht gegen die Brust boxte.
 

“Du bist unmöglich”, schimpfte sie. Dabei zog sie ihn zu sich und bedeckte seine Lippen mit seinen.
 

Durch ihre Anwesenheit vergaß er seinen Opa und erwiderte den Kuss. Takeru holte sich einen Kaffee und machte auch seiner Liebsten einen, ehe er leise aus der Küche verschwand, um Scarlette zu wecken. Das junge Glück wollte er nicht unnötig stören, daher sagte er auch nichts. Immerhin begannen sie nun ein neues Kapitel ihres Lebens und das sollten sie genießen.
 

Fröhlich summend kam Rin in die Küche, doch sie hielt inne, als sie die beiden sah. Sie wollte gerade verschwinden, als Kagome sie zurückhielt. “Komm ruhig rein, Rin”, meinte sie lächelnd.
 

“Gomen... ich wollte euch nicht stören”, nuschelte sie, doch Sesshomaru winkte gleich ab.
 

“Komm, setz dich”, sprach er und machte der Kleinen einen Kakao. Sie war genau wie Kagome in dem Alter. In der Früh am liebsten Kakao und nach dem Essen was Süßes. Rin nickte und befolgte die Worte.
 

Sie setzte sich und blinzelte, als sie von Kagome schon was zu essen bekam und von Sesshomaru den Kakao. Mit einem schiefgelegten Kopf blickte sie zwischen den Beiden hin und her. “Wieso... seht ihr mich so an?”, fragte sie etwas unsicher. “Habe ich was getan?”
 

“Aber nein, Rin”, lächelte Kagome und setzte sich neben das Mädchen. “Wir... wollen nur mit dir reden.”
 

“Wo...rüber?”, kam es etwas ängstlich von ihr.
 

“Es ist nichts schlimmes”, wollte Sesshomaru Rin gleich beruhigen. Er kannte diesen Gesichtsausdruck, denn so sah immer Inu Yssha aus, wenn er mit einer Standpauke rechnete. Lächelnd nickte Kagome und sah zu der Kleinen.
 

“Es ist so... Sess und ich haben miteinander gesprochen”, begann die Schwarzhaarige und Rin sah zu ihr. “Es ist so, dass...”
 

“Ein Ring?”, unterbrach Rin Kagome, als sie ihre Hand entdeckte an der der Ring steckte. Kagome wurde leicht rot und nickte.
 

“Genau ein Ring... Sess hat mir... gestern einen Antrag gemacht”, erklärte sie und Rins Augen wurden groß.
 

“Ihr... werdet heiraten?” Das Paar nickte und Rin jubelte kindlich auf. “Hurra... noch eine Hochzeit”, lächelte sie und strahlte die Beiden an. Schmunzelnd setzte sich Sesshomaru und sah zur Rin.
 

“Genau und sobald wir das sind... dürfen wir auch offiziell Kinder adoptieren”, begann er, so dass Kagome den Satz beenden konnte.
 

“Und wir würden gerne dich zu uns holen, wenn du das möchtest”, kam es von der Schwarzhaarigen und große Kinderaugen sahen sie an.
 

“Ihr... wollt mich zu euch holen?”, fragte sie nach.
 

“Du sollst zu unserer Familie gehören, Rin”, sprach Kagome sanft und lächelte, als Rin sich in ihre Arme warf und weinte. “Rin, du musst doch nicht weinen”, hauchte die Ältere sanft, doch die Kleine schmiegte sich näher an Kagome heran und war überglücklich.
 

Ihr Traum eine Familie zu bekommen, ging nun doch in Erfüllung. Noch schöner könnte der Tag für das junge Mädchen gar nicht werden.

Hochzeitskimono

Nach dieser erfreulichen Nachricht für Rin, fragte sie das Paar, ob sie das wirklich ernst meinten. Da beide es bestätigten und Sesshomaru sogar noch etwas für die Kleine hatte, glaubte sie es auch. “Dieses Armband habe ich von meiner Mama bekommen, es vorübergehend Kago geliehen und ich möchte, dass du es bekommst”, erklärte er und zog dabei sein altes Lederarmband hervor.
 

Kagomes Augen wurden groß, als sie dieses erkannte und voller Liebe sah sie zu ihrem Liebsten. “Also pass gut darauf auf”, meinte Sesshomaru und Rin nickte eifrig.
 

“Das... werde ich”, erklärte sie und sah auf ihr Handgelenk. Sesshomaru hatte gerade das Armband ihr umgelegt und sie strahlte nun. “Danke... vielen lieben Dank”, kam es überwältigt von ihr und das Paar lächelte.
 

“Offiziell können wir dich erst nach der Hochzeit zu uns holen, aber ich frage Sayu-chan, ob du schon jetzt bei uns bleiben kannst. Dann können wir dein Zimmer schöner einrichten”, erklärte Kagome.
 

“Und ihr zwei könnt ein paar neue Sachen einkaufen gehen, wenn ihr wollt”, sprach Sesshomaru und trank etwas von seinem Kaffee.
 

“Oh... wir dürfen sogar eine Shoppingtour machen”, grinste Kagome und er nickte zustimmend. Rin kicherte leise und freute sich darauf, denn sie würde nun eine richtige Familie bekommen.
 

Nur wenig später kamen Scarlette und Takeru auch in die Küche. Beide lächelten Kagome an und sie wusste, dass sie eingeweiht in Sesshomarus Pläne waren. Sie brachte beide auf den neusten Stand und berichtete auch davon, dass sie Rin zu sich holen würden. Takeru begrüßte dies und schmunzelte, da sie bereits etwas Kostbares trug. Er erkannte das Armband und war stolz auf seinen Enkel, dass er diesen Schritt wagte.
 

Sicher würde es schwer werden und oft würde er ratlos sein, doch Takeru wusste, dass Kagome ihm helfen konnte. Auch die kleine Rin hatte einen guten Einfluss auf ihn. Gemeinsam würden sie es schaffen, da war er sich sicher. Zu gerne wären sie länger geblieben, doch sie mussten wieder nach Amerika zurück. Versprachen dem Paar jedoch zur Hochzeit wieder zu kommen.
 

Natürlich würde Scarlette auch Sesshomarus Bitte erfüllen. Er hatte sie in einer freien Minute gefragt, während Kagome mit Rin oben war. “Nur zu gern, Sess... etwas bestimmtes?”, wollte sie wissen.
 

“Überrasche uns... es soll eben zu Kago und mir passen”, meinte er nur und Scarlette grinste. Ihr fiel bereits etwas ein, doch das behielt sie für sich. Stattdessen nickte sie und würde nichts verraten.
 

“Das bekomme ich hin.” Damit war das auch erledigt und sie räumten fertig ab. Sie sprachen darüber, wann exakt die Großeltern wieder abfliegen würden.
 

Da sowohl Scarlette als auch Takeru arbeiten müssten, würden sie am kommenden Abend zurückfliegen. Doch sie würden einige Tage vor dem White Day würden sie wieder kommen. Leider ahnten sie zu dem Zeitpunkt, als sie die Tickets geholt hatten, nicht, dass Sesshomaru auch noch heiraten wollte. Vor allem erwarteten sie nicht einen solch frühen Termin.
 

Kagome beruhigte die Beiden gleich, da Sesshomaru keine allzu aufwendige Feier wollte, würden sie die Organisation schon schaffen. Sie hatten viele Freunde und würden das gemeinsam alles stemmen. Damit fiel es den Großeltern einfacher abzureisen. Damit auch alle anderen von den tollen Neuigkeiten erfuhren, machten sie sich fertig und fuhren zum Waisenhaus. Schließlich waren dort fast all ihre Familie und Freunde dort. So konnten sie das ihnen allen gleichzeitig mit teilen.
 

Kaum begrüßten sie das frisch vermählte Paar, schon quietschte Sayuri auf und starte das Paar an. Scarlette und Takeru lachten beide leise und auch Rin lachte. Sie lief zu Shippo und zusammen rannten sie zum Spielzimmer. Inu Yasha sah verwirrt seine Frau an. “Was ist los?”, wollte er wissen, während alle andere ebenso zu der Heimleiterin blickten und sich auch über den Ausruf gewundert hatten.
 

“Das ist los!”, rief Sayuri aus und hob Kagomes Hand an, an der der Verlobungsring war. Die Anwesenden waren kurz sprachlos, doch die Damen verstanden es um einiges schneller als die Herren.
 

“SESS hat dich gefragt?!”, fragten Ayame und Sango nahezu zeitgleich. Kagome verdrehte die Augen.
 

“Nein, der Nachbar hat mich gefragt”, antwortete sie sarkastisch und brachte damit ihren Verlobten zum Lachen. Bei den Männern ratterte es im Kopf, bis sie begriffen, was die Worte auch wirklich bedeuteten.
 

“Nicht dein Ernst... Sess hat dich gefragt?!”, entkam es nun Inu Yasha, denn das hatte er absolut nicht von seinem Bruder erwartet. Diesmal verdrehte Sesshomaru die Augen.
 

“Ja... ich habe Kago gefragt, ob sie mich heiraten will...”
 

“Und ja... ich habe sofort zugestimmt”, beendete Kagome den Satz ihres Liebsten. Kaum war es ausgesprochen, schon befanden sie sich beide in einer Umarmung von ihren Großeltern und Freunden.
 

“Wann wollt ihr heiraten?”, fragte Aya neugierig und Kagome nuschelte etwas von ‘White Day’.
 

“Guter Witz und nun ernsthaft, Kago-chan", kam es von Inu Yasha. Das Paar seufzte.
 

“Kein Witz... wir wollen so schnell wie möglich den Termin wahrnehmen und da dieser frei war”, lächelte Kagome und sah verliebt zu Sesshomaru auf.
 

“Werden wir diesen auch nehmen”, meinte er direkt und sah das Entsetzen in dem Gesicht von Izayois Eltern. “Kein Sorge... wir wissen, dass ihr Heim müsst, würden uns aber freuen, wenn ihr zur Trauung wieder kommt.”
 

“Wir kommen... gerne, aber wie wollt ihr die Organisation schaffen?”, entkam es Aya und Kagome klärte sie auf. Sie hatten das gröbste bereits besprochen und nur wenige Dinge fehlten.
 

“Das Essen organisiert meine Mama, den Hochzeitskimono hole ich mit Sayu-chan und Mama. Natürlich kommt Rin auch mit und Sango und Ayame, wenn ihr Zeit habt”, sprach Kagome und die Frauen nickten begeistert. Wobei Ayame wegen ihren Schichten schauen müsste, ob sie könnte.
 

“Die Dekoration muss nicht aufwendig sein und das bekomme ich mit Inus Hilfe schon hin”, meinte Sesshomaru ehrlich und verwundert nickte sein Bruder.
 

“Klar... wir packen das, Oma”, lächelte Inu Yasha Aya an und diese nickte.
 

Auch Sayuris Eltern und Großvater hatte das verlobte Paar zur Hochzeit eingeladen. Sie wussten zwar, dass sie vielleicht keine Zeit hätten, doch es gebot die Höflichkeit sie einzuladen. Michail versprach sogar zu kommen, da er immer weniger Dienst hatte, so konnte er seine Zeit gut einteilen und damit auch mal freie Tage bekommen. Damit war das Wichtigste besprochen und sie verbrachten noch einen schönen Tag alle gemeinsam.
 


 

Am folgenden Abend flogen Scarlette und Takeru zurück nach Amerika. Doch sie versprachen zum 10. März wieder zu kommen, damit sie noch bei den letzten Vorbereitungen helfen konnten. Auch Sayuri musste Abschied von ihren Eltern und ihrem Großvater nehmen. Sie hatten ebenso beruflich wieder zu tun, weshalb sie leider nicht länger bleiben konnten.
 

“Kommt uns bald wieder besuchen”, meinte Sayuri, als sie ihre Mama umarmte.
 

“Das werden wir, Kleines”, hauchte Yuriko.
 

“Wir versuchen euch alle paar Monate zu besuchen”, meinte Saburo und Inu Yasha nickte.
 

“Ihr seid uns jederzeit willkommen”, sprach er und Sayuri nickte heftig.
 

“Du aber auch Opa”, meinte sie.
 

“Natürlich, Sayu... und ihr kommt mich auch mal wieder besuchen”, meinte Michail und bekam ein Versprechen.
 

“Da nun Sango und Miroku sich gut eingelebt haben... denke ich können wir meinen nächsten Urlaub zu dir kommen”, lächelte Inu Yasha.
 

“Das würde mich sehr freuen und nehmt auch Shippo mit. Er wird sicher viel Spaß in den Wäldern haben.”
 

“Das werden wir, Michail”, bestätigte sein Schützling ihm. Der kleine Junge wuchs dem Russen bereits ans Herz und sie hatten eine Menge sich gemeinsam unterhalten. Der Abschied fiel allen schwer, doch sie würden sich sicher bald wieder sehen.
 

Zwei Tage später mussten auch Aya und Kenshin sich von ihren Enkelkindern verabschieden. Sesshomaru hatte die Beiden auch in den Plan eingeweiht, Rin zu sich zu holen. Es überraschte das ältere Paar, doch als Sesshomaru davon berichtete, dass Kagome sich seit sieben Jahren um Rin kümmerte, verstanden sie es. So wurde Kagome für Rin das, was ihre eigene Tochter für Sesshomaru war. Eine liebende Mama.
 

“Iza wäre stolz auf dich, Sess”, hauchte Aya und drückte Sesshomaru noch einmal an sich. “Und auch auf dich, Inu.”
 

Beide Brüder wurden etwas verlegen und dankten ihrer Oma für ihre Worte. Das zu hören, rührte beide Brüder sehr. Izayois Eltern waren sehr stolz auf ihre Enkel. Genau das sagten sie ihnen ebenso. So verblieben sie dabei, wöchentlich miteinander zu telefonieren. Zusätzlich versprach das ältere Paar zum 12. März wieder zurückzukehren, um der Hochzeit von Kagome und Sesshomaru bei zu wohnen.
 


 

Die ersten Tage waren eigenartig für die Kinder und Sayuri und Inu Yasha. Doch mit der Zeit gewöhnten sie sich daran, dass sie keine Gäste mehr hatten. Nach knapp einer Woche kehrte der Alltag bei ihnen allen wieder ein. Kagome und Sesshomaru arbeiteten wie immer, nur das sie diesmal pünktlicher Feierabend machten, um noch zusammen mit Rin etwas zu unternehmen.
 

Sayuri hatte keine Probleme damit, dass die Kleine zu den beiden bereits jetzt schon zog. Gemeinsam hatten sie auch notwendigen Unterlagen fertig gemacht und schon abgegeben. Es fehlte nur noch die Urkunde über die Heirat und Rin wäre offiziell eine Ashida. Inu Yasha freute sich sehr für seine beste Freundin, denn so würde Rin genau dahin kommen, wo sie hingehörte.
 


 

Die Tage vergingen so schnell, dass es schon bald Ende Februar war. Kagome hatte sich verabredet mit den anderen ihren Hochzeitskimono zu holen. Rina würde direkt zum Laden kommen, während Kagome mit Rin hinfahren würden. Sango und Sayuri würden die Kinder versorgen und dann ebenso dazustoßen. So trafen sie sich alle gegen 11 Uhr am Brautladen, der eine Vielzahl an Hochzeitkimonos führte. Dort würde Kagome sicher einen finden.
 

Leider musste Ayame arbeiten, weshalb sie mit ihrer Freundin beim Aussuchen nicht helfen konnte, doch Kagome beruhigte sie. Denn es war der künftigen Braut viel wichtiger, dass ihre Freundin bei der Hochzeit dabei war. Alles andere war nicht wirklich von Bedeutung. Denn so empfand Kagome das Ganze. Nur der Tag allein zählte und die Vorbereitungen waren so gesehen Nebensache.
 

Im Laden wurden sie bereits empfangen und saßen zusammen auf der Couch. “Also, Kago-chan... was möchtest du haben?”, wollte Sayuri wissen.
 

“Es soll elegant sein und vor allem Sess gefallen”, entgegnete sie mit roten Wangen.
 

“Und welche Vorlieben hat er?”, fragte Sango.
 

“Er mag blau... Saphirblau”, erklärte Kagome lächelnd und spielte mit ihrem Verlobungsring.
 

“Dann schlage ich vor, dass wir uns auf diese Farbe beschränken”, meinte Rina und ihre Tochter nickte.
 

“Falls wir da nichts finden, sehen wir weiter”, bestätigte Sayuri und damit stand ihr Plan fest. Sie baten die Verkäuferin die saphirblauen Kimonos heraus zu suchen. So konnte Kagome eins nach dem anderen anprobieren.
 

Es gab viele verschiedene Formen und Stoffe, sowie Muster auf darauf. “Ach du meine Güte sind das viele”, entkam es der künftigen Braut und alle anderen lachten.
 

“Wie wäre es, wenn wir erstmal herausfinden, welcher Stoff zu dir passt. So können wir vorsortieren”, schlug Sango vor und das hörte sich sehr gut an in Kagomes Ohren. Damit würden sicher einige wegfallen.
 

Mehrere Kimonos mit unterschiedlichen Stoffen probierte die künftige Braut aus und betrachtete sich im Spiegel. Besonders die edleren Stoffe standen ihr sehr gut. Daher blieb ihre Wahl bei Seide. Es schmiegte sich perfekt an ihren Körper. Zudem kamen dadurch Kagomes Augen zur Geltung. Das Blau passte perfekt dazu.
 

“Damit haben wir das und nun probieren wir einige Musterungen aus”, lächelte Sayuri und reichte ihrer Freundin eines mit bunten Stickereien.
 

Sogleich zog sich Kagome um und präsentierte sich ihren Begleiterinnen. Doch das war nicht das was gut zu ihr passte. Daher bekam sie das nächste mit einer helleren Musterung. Die meisten waren Blumenstickereien, doch auch wenige Vögelmuster waren darunter. Auch dieses war nicht ganz das was die junge Frau suchte. Deshalb teste sie den nächsten aus und kam damit hinaus.
 

“Das ist schon mal besser”, bemerkte Rina und ihre Tochter konnte dem zustimmen, jedoch war das noch nicht das richtige, weshalb sie einfach den nächsten und nächsten anzog. Aber das richtige war noch nicht dabei. Beinahe hätte sie schon die Hoffnung aufgeben, doch Rin zeigte ihr noch ein Modell, welches womöglich das Eine wäre.
 

Stoff um Stoff zog Kagome den Kimono an und besah sich im Spiegel. Leichte Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie wirkte sehr edel darin. Es war sehr ungewohnt, weshalb sie etwas verlegen aus der Kabine kam und zu ihren Begleiterinnen schritt. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Ein wenig weiteten sich die Augen der Anwesenden.
 

“Und?”, fragte Kagome unsicher. Stille war um sie herum und sie schluckte schwerer. Das verunsicherte sie noch mehr. “So schlimm?”, wollte sie wissen.
 

“Kago”, hauchte Rina und blickte zu ihrer Tochter.
 

“Ihr seht toll aus, Kagome-sama", lächelte Rin und strahlte sie mit leuchtenden Augen an.
 

“Du siehst unglaublich aus”, pflichteten alle anderen der Kleinen bei.
 

“W...wirklich?”, hakte Kagome nach und alle nickten.
 

“Es ist perfekt. Schlicht und edel zu gleich und Sess wird es lieben”, kicherte ihre Mutter und Kagome wurde noch röter. Mit solcher Zustimmung hatte sie gar nicht gerechnet. Demnach war die Entscheidung gefallen.
 

“Also wird es das hier?”, fragte die künftige Braut.
 

“Definitiv... das ist perfekt”, lächelten die Damen sie an.
 

“Sehr gute Wahl, Frau Higurashi. Lassen Sie uns noch Maß nehmen, damit wir den Kimono direkt auf Sie zuschneiden können”, bemerkte die Verkäuferin und strahlend nickte Kagome. Sie war überglücklich ihren Hochzeitskimono gefunden zu haben.
 

Da dieser Prozess etwas dauern würde, verabschiedete sich Sango schonmal, denn sie wollte Miroku nicht zu lange mit den kleinen Kindern alleine lassen. Das verstand Kagome natürlich voll und ganz. Rina, Sayuri und Rin blieben bei Kagome und zusammen gingen sie noch einmal das Menü für die Hochzeit durch. Ebenso zeigte Kagome die Dekoration, die Sesshomaru und Inu Yahsa gewählt hatten. Es war schlicht und doch elegant gehalten.
 

Alles passte sehr gut zusammen und die Feier würde sicher großartig werden. Während Kagome noch mit der Verkäuferin die Einzelheiten besprach wie Schuhe und möglicher Kopfschmuck, suchten Sayuri und Rina für Rin ein Kleid. Natürlich wählten sie auch da einen Blauton, der zu Kagomes Kimono passte. Immerhin gehörte die Kleine zu den Beiden, sobald das Paar verheiratet war.
 

Nachdem das Kleid für die junge Dame gefunden wurde, wollten sie sich auf den Weg zum gemeinsamen Essen machen. Aber plötzlich wurde Sayuri schwindelig und sie musste sich abstützen. “Sayu-chan?”, fragte Kagome verwirrt, da sie ihre Freundin stützte.
 

“Entschuldige, Kago”, hauchte sie und atmete leicht schnappend. “Ich glaube das ist nur der Kreislauf.”
 

“Trotzdem solltest du dich nun etwas erholen”, meinte Kagome direkt und half ihrer Freundin zum Wagen.
 

An der frischen Luft atmete Sayuri tiefer durch und erklärte, dass es schon besser war. Dennoch war sie noch etwas wackeliger auf den Beinen. Aus diesem Grund schlug Rina vor, dass die beiden Frauen zum Krankenhaus fahren sollten. “Geht lieber auf Nummer sicher, denn mit dem Kreislauf ist nicht zu spaßen”, mahnte die ältere Dame.
 

“Das geht nicht... ich werde im Waisenhaus erwartet”, protestierte Sayuri sofort, doch Rina wischte diesen Einwand weg.
 

“Nichts da, du lässt dich durchchecken. Rin und ich fahren zum Waisenhaus und helfen Sango und Miroku, bis ihr wieder da seid”, erklärte Kagomes Mutter und überrumpelt blinzelte Sayuri.
 

“Sayu-chan... Mama wirst du nicht umstimmen. Komm, je früher wir loskommen, umso eher sind wir wieder zurück”, kicherte die künftige Braut. Ergeben seufzte die Heimleiterin und nickt schließlich.
 

So fuhren Kagome und Sayuri zum Krankenhaus und Rina machte sich mit Rin auf den Weg zum Waisenhaus. Auch wenn es Sayuri widerstrebte, so ergab sie sich ihrem Schicksal. Sie ließ sich von Kagome dorthin bringen und rieb sich die Schläfen. “Du siehst etwas blasser aus”, sprach Kagome und ihre Freundin spielte es wieder runter.
 

“Kago... es geht mir gut.” Doch weiter kam sie nicht, denn ihr wurde wieder schwindelig. Keuchend hielt sie sich an ihrer Freundin fest.
 

“Das merke ich”, grummelte Kagome und führte ihre Freundin weiter. Nachdem sie sich angemeldet hatten, mussten sie nicht allzu lange warten, als sie schon aufgerufen wurde.
 

Nur widerwillig ergab sie sich und bat Kagome bei ihr zu bleiben. Sie wollte nicht alleine auf den Arzt warten. Diesen Gefallen tat die Schwarzhaarige ihr nur zu gern und gemeinsam waren sie in dem Untersuchungszimmer. Zum Glück bestand sie darauf, dass Sayuri sich hinsetzte. Da ihr erneut etwas schummrig wurde. Doch bevor Kagome fragen konnte, kam schon der Arzt.
 

“Frau Ashida... nehme ich an”, sprach dieser und Sayuri nickte. Einige weitere Fragen später sahen sich Kagome und Sayuri mit großen Augen an.
 

“Nein, nein... das ist unmöglich, Doktor”, meinte Sayuri sofort und der Arzt schmunzelte.
 

“Wieso sollte das unmöglich sein? Sie hatten doch in letzter Zeit ungeschützten Verkehr.” Schluckend nickte Sayuri. “Na also... sehen wir doch einfach nach”, sagte dieser und holte das Ultraschalgerät heran.
 

In dem Kopf der Braunhaarigen ratterte es und sie hielt diese Annahme für absurd. Unmöglich konnte sie schwanger sein. Das konnte nicht wahr sein. Kagome war erstaunt über diese Erklärung für Sayuris Unwohlsein. Ob das der Grund dafür war, dass der Brünetten schwindelig wurde. Aber anscheinend war das für den Arzt logischer, als für die Damen selbst.
 

“Da haben wir es ja”, sprach er aus und zeigte zum Monitor. “So wie es aussieht, werden sie Zwillinge bekommen. Herzlichen Glückwunsch, Frau Ashida.”
 

Bei diesen Worten klappte Sayuri der Mund auf und sie schluckte, während der Arzt davon berichtete, dass sie in der 13. Schwangerschaftswoche war. Er machte noch weitere Notizen für die junge Dame und notierte ihr auch einige Frauenärzte, bei denen sich Sayuri melden konnte, um sich einen Termin geben zu lassen. “Ich werde Ihnen etwas Blut abnehmen, um zu überprüfen, ob sie irgendwelche Mängel haben. Eisenmangel kann dazu führen, daher gehen wir da auf Nummer sicher.”
 

Schluckend nickte Sayuri und ließ sich von dem Arzt direkt stechen. Er zapfte ihr ein wenig Blut ab und im nächsten Moment hörte die Braunhaarige etwas Dumpfes. Fast wie von selbst blickte sie und der Arzt zu dem Ursprung. Blinzelnd nahmen sie wahr, dass Kagome gerade umgekippt war. “Oh”, entkam es Sayuri.
 


 

Einige Augenblicke später kam Kagome langsam wieder zu sich und keuchte leise. “Oh... mein Kopf”, wisperte sie.
 

“Wieder wach?”, wollte Sayuri wissen und verwundert blinzelte die Schwarzhaarige.
 

“Was ist denn passiert?”
 

“Du... bist umgekippt, als mir Blut abgenommen wurde”, erklärte die Brünette ihrer Freundin.
 

“Oh... das erklärt das Schwindelgefühl”, nuschelte Kagome und Sayuri schmunzelte.
 

“Nun nicht nur.” Kagome legte den Kopf schief und verstand nicht ganz, was ihre Freundin ihr damit sagen wollte. Es dauerte einen Augenblick, ehe Sayuri weitersprach und mit großen Augen wurde sie angesehen.
 

“Bitte was?”
 

“Du hast richtig verstanden, Kago... so wie es aussieht bist du ebenfalls schwanger. Du bist umgekippt, weil dein Kreislauf zusammen gebrochen ist, als du das Blut gesehen hast”, erklärte Inu Yashas Frau und ihre Freundin schluckte schwerer. Sie musste diese Nachricht erstmal verdauen.

Ist das das Ende?!

Kagome war nicht klar, wie lange sie ihre Freundin angestarrt hatte. Schon bald wurde die Tür aufgemacht und der Arzt von vorhin kam zurück. “Schön, dass sie wieder wach sind, Frau Higurashi”, erklärte er und die Angesprochene schluckte.
 

“Ist... das wahr?”, hakte sie nach, da sie das noch immer nicht glauben konnte.
 

“Es wurde durch die Blutanalyse noch einmal bestätigt. Sie beide sind schwanger und sollten zusätzlich Eisen zu euch nehmen. Da haben sie einen Mangel, doch ich habe hier ein Präparat aufgeschrieben, welches das wieder reguliert”, lächelte der Arzt und reichte den beiden Frauen die Unterlagen.
 

“Hier ist auch ein Mutter-Kind-Pass mit den nötigen momentanen Daten. Suchen Sie bitte in den nächsten Wochen einen Frauenarzt auf, der sie gründlich untersucht”, wies er sie an und gedankenabwesend hörte Kagome ihm zu. Sie musste bei dieser Bestätigung schwer schlucken.
 

Schwanger? Ich... unmöglich... das geht doch gar nicht... Sess... wird... es... nicht wollen., wanderte es in ihrem Kopf umher und sie bemerkte gar nicht, dass der Arzt wieder weg war. In ihren Händen hielt sie genau das fest, was sie von ihrem Liebsten trennen könnte. “Kago-chan... alles in Ordnung?”, wollte Sayuri wissen und die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf.
 

“Nichts ist in Ordnung... Sess... will keine Kinder und nun das... ich war schon so froh, dass er Rin mag und wir sie zu uns holen können... eigene... wird er... nicht wollen”, brachte sie hervor.
 

“Sprich mit ihm darüber... vielleicht...”, wollte die Brünette ihre Freundin aufheitern, doch sie konnte es nicht aussprechen. Sie könnte es sich nicht vorstellen, dass Sesshomaru so plötzlich seine Meinung ändern könnte. Rin war halb erwachsen, daher könnte er sich vorstellen sie aufzunehmen. Aber eigene Kinder.
 

“Ich glaube nicht... ich hätte besser aufpassen müssen, wieso habe ich das nur nicht gemerkt”, grummelte Kagome und war wütend auf sich selbst.
 

“Um ein Kind zu zeugen, gehören zwei Personen dazu. Sess hätte genauso gut aufpassen sollen, wie du... habt ihr nie verhütet?”, fragte Sayuri behutsam nach. Beschämt schüttelte Kagome den Kopf.
 

“Wir haben... darüber nie nachgedacht und Kondome... waren kaum griffbereit”, gestand sie und biss sich auf die Unterlippe. “Ich hätte was vom Arzt holen sollen... aber ich habe es einfach schlichtweg vergessen.”
 

“Rede mit ihm, bevor du irgendetwas tust, was du bereuen könntest”, meinte schließlich Sayuri und Kagome nickte zustimmend. Auch wenn sie nun noch nicht wusste wie, aber sie müsste mit ihrem zukünftigen Gatten sprechen. Um das Thema zu wechseln, wollte Kagome wissen wie es ihrer Freundin mit der Nachricht ging.
 

Anfangs war Sayuri auch geschockt, aber irgendwie hatte die Freude darüber überwogen. Sie wusste zwar nicht, wie Inu Yasha über eigene Kinder dachte, doch sie war sich sicher, dass er sich darüber ebenso freuen würde. “Es ist eine heftige Überraschung... aber ich freue mich ehrlich gesagt darüber. Und dann auch noch Zwillinge”, gestand sie. Sie wollte nicht zu euphorisch klingen, aber genau das tat sie und Kagome kicherte.
 

“Ich freue mich für euch, Sayu-chan", meinte sie ehrlich und drückte ihre Freundin sanft an sich. Sogleich verließen sie den Raum und auch das Krankenhaus. Auf dem Weg zum Waisenhaus hielten sie noch an der Apotheke. Sayuri wollte die Tabletten holen. Sie hatte auch für Kagome welche geholt, da diese wieder abwesend wirkte.
 

“Kago... das wird schon alles gut gehen”, versuchte sie ihr Mut zu machen, doch nichts half. Viel zu sehr war die Schwarzhaarige damit beschäftigt zu überlegen, wie sie das Sesshomaru beibringen sollte.
 

Erst beim Waisenhaus war Kagome etwas normaler, doch ihre Mutter machte sich etwas Sorgen. Da sie einfach nicht bei der Sache war. Als sie nachfragte, meinte Kagome nur, dass alles in Ordnung sei. Leider war ihre Tochter stur und das wusste Rina nur zu gut, weshalb sie es dabei beließ. Kagome würde schon zu ihr kommen, sobald sie darüber reden wollen würde. Egal was sie gerade beschäftigte, Rina würde ihr zuhören.
 

So fuhr Kagome mit Rin nach Hause und gemeinsam machten sie das Abendessen. Sesshomaru würde sicher bald nach Hause kommen und die Schwarzhaarige wollte ihm eine Freude machen. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie nun schwanger war. Sie wollte immer Kinder haben, vor allem seine, doch er war leider kein Fan von ihnen. Sie konnte froh sein, dass er Rin akzeptierte und das Mädchen aufnehmen würde.
 

Was soll ich bloß tun? Wie soll ich es ihm sagen?, grübelte sie und schreckte sogleich auf, als sie Arme um ihren Bauch spürte. “Sess”, keuchte sie leicht und er küsste ihren Nacken.
 

“Hey, Kätzchen... so in Gedanken?”, fragte er sie und sie sah zu ihm hoch. Rin lachte leise neben ihnen, denn er hatte sie beide bereits begrüßt, nur dass die Schwarzhaarige das nicht mitbekommen hatte.
 

“Gomen... ich habe nur überlegt, was wir noch alles organisieren müssten”, erklärte sie ihm. Schließlich war das nicht gelogen, denn sie müsste erst mal selbst begreifen, was sie heute erfahren hatte.
 

“Nicht schlimm... lass uns die Liste durchgehen”, meinte er gleich. Gemeinsam setzten sie sich an den Tisch und aßen zu Abend. Dabei hatte Sesshomaru sein Handy neben sich und sie sahen sich die Liste an. Alles was erledigt war, bekam einen Haken.
 

“Oh... dann fehlt nur noch den Kimono abholen nächste Woche und mit Mama nochmal das Menü abklären, ob alles so passt”, kam es von Kagome und sie war froh über diese willkommene Ablenkung.
 

Da diese Sorge weg war, sprachen sie über die Arbeit, Rins Schule und natürlich auch über die Vorlieben der Kleinen. Sesshomaru wollte sie besser kennen lernen und fragte sie daher hin und wieder, was sie gerne tat. Rin hatte tatsächlich viele Gemeinsamkeiten mit Kagome, als diese in ihrem Alter war. Sogar auch etwas von sich selbst erkannte er in ihr, denn sie war ehrgeizig und stets über alles informiert, was wichtig wäre.
 


 

Nach diesem Tag vergingen einige Tage. In der Arbeit war viel los, sodass Kagome es nicht fertig brachte Sesshomaru von den Ereignissen zu erzählen. Sie wollte ihn nicht noch mehr stressen, als er eh schon war. Das Timing war einfach beschissen und so versuchte sie ihrem Liebsten so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Von Sayuri und Inu Yasha wusste sie, dass ihr bester Freund sich auf den Nachwuchs sehr freute und das konnte sie absolut nachvollziehen.
 

Immerhin mochte er Kinder und eigene zu haben, war für ihn die Perfektion. Sayuri schwieg über die andere Neuigkeit, denn das müsste Kagome selbst tun. Seufzend erledigte sie das nächste Projekt. Sie wollte noch die Akte abarbeiten, ehe sie Feierabend machen würde. Sesshomaru war bei einem Außentermin, weshalb er direkt nach Hause fahren würde. Rin war auch versorgt, denn sie kam gleich Heim und holte sich unterwegs etwas zu essen oder bestellte sich einfach etwas.
 

Auf diese Weise konnten sie beide etwas länger in der Firma bleiben. Trotzdem achtete Sesshomaru darauf, dass Rin nicht allzu lange alleine war. Schließlich mochte er es damals auch nicht alleine zu sein. Deshalb brachte er sein Geschäftsessen über die Bühne und machte sich früher auf den Weg nach Hause. Er wollte mit Rin noch etwas besprechen, denn er wollte Kagome bei der Hochzeit überraschen. Dafür brauchte er die Hilfe der Kleinen.
 

Zufrieden stellte er fest, dass Kagome noch nicht zu Hause war. Schnell parkte er den Wagen und stieg aus, um im Haus zu verschwinden. “Bin wieder da”, kam es von ihm. Er hatte es sich irgendwie angewohnt dies zu sagen.
 

“Willkommen daheim, Sesshomaru-sama", strahlte ihn Rin an, die aus der Küche in den Flur kam.
 

“Danke, Rin. Wie war die Schule?”, fragte er sie.
 

“Gut, wir haben heute nichts aufbekommen”, lächelte sie und er schmunzelte. Die Kleine war wirklich genauso wie Kagome. Wenn er sich nicht sicher wäre, so würde er dadurch vermuten, dass Kagome ihre Mutter wäre.
 

“Das trifft sich sehr gut. So können wir heute Abend vielleicht einen Film ansehen, was hältst du davon?”
 

“Oh ja... das wäre toll”, freute sie sich und ging mit Sesshomaru ins Wohnzimmer. Während er sich die Krawatte lockerte und sich setzte, kletterte Rin auf das Sofa und griff in seine Haare, um diese zusammen zu binden. Es wurde irgendwie zu einem Ritual zwischen den Beiden.
 

Erst nachdem Rin zu Frieden war, ließ sie von ihm ab und setzte sich zu ihm. “Dürfte ich etwas fragen?”, wollte sie wissen und verwundert sah er zu ihr.
 

“Natürlich, Rin. Was beschäftigt dich?”
 

“Ich wollte wissen was SSW bedeutet”, meinte sie direkt. Eine Augenbraue ging bei ihm hoch und er sah sie etwas verwirrt an.
 

“Wo hast du das denn her?”
 

“Ich habe es in einem Buch gelesen, aber nicht verstanden was es heißt”, sprach Rin und Sesshomaru dachte sich in diesem Moment nichts dabei.
 

“Nun... SSW ist eine Abkürzung. Damit ist Schwangerschaftswoche gemeint”, erklärte er.
 

“Und 9. SSW heißt?”, fragte sie weiter.
 

“Man kann auch sagen die Frau wäre im 3. Monat schwanger.”
 

“Oh... dann wäre in 6 Monaten ein Baby da?”, fragte Rin weiter und Sesshomaru überlegte, warum die Kleine das wissen wollte. Seinen Informationen nach war Sayuri doch erst in der 12. Schwangerschaftswoche.
 

“So kann man das auch sagen”, entgegnete er. Jedoch bevor er genauer nachfragen konnte, hörte er etwas, womit er nicht wirklich gerechnet hätte.
 

“Wollt... ihr auch eigene Kinder haben? Also Kagome-sama und ihr?”
 

“Ich... weiß nicht, Rin... ich habe noch nie darüber nachgedacht”, kam es ehrlich von ihm.
 

“Wenn ihr nun darüber nachdenkt?”
 

“Hn”, entkam es ihm. Nachdenklich sah er zu Rin und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Ehrlich gesagt wollte er nie Kinder haben und doch saß gerade eine 8-jährige vor ihm. Sie würde sogar in knapp zwei Wochen offiziell seine Tochter werden. “Schwer zu sagen, Rin.”
 

“Warum? Ihr kommt doch mit mir auch klar”, kicherte sie und er schmunzelte.
 

“Findest du?” Sie nickte eifrig und strahlte ihn. “Nun... das liegt wohl daran, dass Kago dich mit aufgezogen hat”, sagte ihr lächelnd. Denn er wusste, dass Kagome eine sehr gute Mutter sein würde.
 

“Und eure Kinder, würde sie doch auch großziehen”, erklärte sie strahlend und irgendwie hatte sie ihn um ihren Finger gewickelt.
 

“Nun... da könntest du recht haben.”
 

“Nein... ich habe recht”, grinste sie breit und er musste leicht lachen. Damit hatte sie absolut ins Schwarze getroffen. Kagome würde die Mutter seiner Kinder werden. Von der Seite hatte er das noch gar nicht betrachtet.
 

“Korrekt, junge Dame... du bist sehr klug”, zwinkerte er und sie strahlte ihn noch mehr an.
 

“Also... hättet ihr so gesehen nichts gegen eigene Kinder?” Leicht verdrehte er die Augen, da sie ihn gerade durchschaute hatte. Doch er zuckte nur mit den Schultern. Da sie ihn aber immer noch anstarrte, musste er nun doch ihre Frage beantworten.
 

“Ich denke, wenn Kagome die Mutter ist, könnte ich damit leben”, gab er sich geschlagen. Sofort fiel ihm Rin um den Hals.
 

“Das ist großartig... dann bin ich in 6 Monaten eine große Schwester”, freute sie sich, während Sesshomaru sie in seine Arme schloss.
 

Jedoch begriff er nun die Worte, die Rin aussprach und blinzelte sie verwirrt an. “Wie... kommst du denn darauf?”, wollte er wissen. Rin löste sich von ihm und lief in die Küche, nur um im nächsten Moment wieder zu kommen.
 

“Ich habe es hier drinnen gelesen”, meinte sie und zeigte ihm den Mutter-Kind-Pass. Mit großen Augen sah er darauf und schluckte.
 

“Was... ist das?”, entkam es ihm. Er sah zu Rin auf und wieder auf das Heft.
 

“Es war in der Küche, als ich Heim kam”, erklärte sie und verwundert blinzelte er. So nahm er das Heft Rin ab und schlug es auf. Dieses las er aufmerksam durch.
 

Kago... ist tatsächlich schwanger?, fragte er sich selbst und schluckte. Als ihm plötzlich ein Bild entgegen kam. Blinzelnd nahm er es hoch und besah sich dieses. Es war ein Ultraschalbild. Da war doch tatsächlich ein Kind zu erkennen. Erneut musste er schlucken und sah Rin an, die sich sichtlich darüber freute. So würde sie doch tatsächlich eine große Schwester werden.
 

“Ich bin wieder da”, hörten die Beiden und nur wenig später betrat Kagome das Wohnzimmer. Sie lächelte Rin und Sesshomaru an. Jedoch erkannte sie das Heft in den Händen ihres Liebsten und erstarrte im Türrahmen. Unsicher hob sie ihren Blick an und sah direkt in seine goldenen Augen.
 

“Kannst... du mir das erklären?”, fragte er sie so ruhig wie möglich, doch sie hörte an seiner Stimmlage, dass er nicht sonderlich begeistert war.
 

“Nun... Rin, möchtest du nicht noch etwas spielen, bis wir essen?”, sprach Kagome an ihre Ziehtochter gewandt. Diese blickte verwundert auf, aber nickte.
 

“Hai”, meinte sie. Sie kam zu Kagome und drückte diese ganz lieb. “Ich freu mich sehr”, nuschelte sie. Lächelnd strich Kagome über Rins Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Somit verschwand die Kleine nach oben.
 

Ein leichter Seufzer entkam Kagomes Lippen, als sie sich zu ihrem Liebsten wandte und zu ihm ging. Sesshomaru sah sie prüfend an und unweigerlich wanderte sein Blick zu ihrem Bauch. Man sah noch gar nicht, dass da drin etwas war. Geduldig betrachtete er sie, wie sie sich auf den Sessel setzte und nervös an ihrem Rock zupfte. Stille war eingekehrt. Erst wollte er ihr Zeit geben. Da sie keine Anstalten machte etwas zu sagen, beschloss er zu beginnen.
 

“Seit wann weißt du es?”, wollte er wissen.
 

“Seit... Samstag... nachdem ich Sayuri... ins Krankenhaus gebracht habe. Ihr wurde Blut abgenommen und ich bin umgekippt”, erklärte sie, traute sich aber nicht ihn anzusehen. Sie wollte nicht wissen, wie er sie ansah.
 

“Und wann... wolltest du es mir sagen?”, fragte er weiter nach und Kagome schluckte.
 

“Ich... wollte es dir am Montag sagen... nachdem ich es selbst realisiert hatte, dass ich... wirklich schwanger bin. Aber...”, begann sie und brach ab. Sie biss sich auf die Unterlippe, zupfte am Saum ihres Rockes und versuchte die richtigen Worte zu finden. “Es war so viel... los in der Arbeit und du warst gestresst... ich wollte dich nicht noch mehr... belasten.”
 

“Und deshalb verschweigst mir so etwas?!”, kam es fassungslos von Sesshomaru und unabsichtlich wurden diese etwas kühler. Kagome zuckte zusammen.
 

“Es... tut mir leid... ich hätte... es dir gleich sagen sollen... ich habe...”, sprach sie schuldbewusst und unterdrückte die aufkommenden Tränen. “Ich habe mich... auch informiert... noch wäre es... möglich...”, schniefte sie, doch es aussprechen konnte sie nicht. Eigentlich wollte sie sein Kind behalten, doch sie kannte seine Ansichten.
 

“Möglich? Was wäre möglich?”, fragte er verdutzt nach, da er absolut nicht in diese Richtung gedacht hatte.
 

“Es... wegzumachen”, murmelte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sesshomaru begriff nicht, was sie sagen wollte. Doch dann traf ihn die Erkenntnis, was sie meinte und starrte sie mit großen Augen an. Verwirrt über ihre Worte schluckte er, versuchte Worte zu finden. Daher atmete er einmal durch.
 

“Du würdest... das Kind entfernen lassen?”, hakte er nach. Kagome zuckte zusammen, als sie das hörte und ließ die Schultern hängen. Unbewusst krallte sie sich in ihren Rock fest und schloss die Augen.
 

“Ich... würde... es behalten... aber...”, schluchzte sie und wusste nicht, ob sie das so sagen dürfte.
 

“Aber wegen mir... würdest du?” Leicht nickte sie, als sie seine Frage hörte. “Hättest... du mit mir vorher darüber gesprochen?”, kam es etwas unsicher über seine Lippen. Er konnte es nicht fassen, dass sie zu so einem Schritt bereit wäre. Klar war er immer gegen Kinder, doch das lag an ihm nicht an den Kindern selbst.
 

“Hätte ich”, weinte Kagome und wischte sich über die Wange. “Immerhin... ist es unser...”, schniefte sie und zuckte wieder zusammen, als sich plötzlich starke Arme um sie legten. Nun brach alles in ihr zusammen und sie weinte an seiner Brust, krallte sich dabei in sein Hemd.
 

“Sch.... alles wird gut, Kätzchen”, hauchte er und drückte sie liebevoll an sich.
 

“Es... tut mir so leid... ich hätte besser aufpassen sollen”, schluchzte sie immer wieder auf.
 

Sesshomaru schloss die Augen und streichelte beruhigend über ihren Rücken. Sie weinen zu sehen, brach ihm jedes Mal das Herz. Schon damals konnte er es nicht ertragen ihre Tränen zu sehen. “Kätzchen... bitte sieh mich an”, wisperte er und blickte zu ihr hinab.
 

Nur zögerlich folgte sie seiner Bitte und wollte ihre Tränen wegwischen. Jedoch kam ihr Sesshomaru zuvor. Während er von der einen Wange diese mit den Daumen wegwischte, küsste er diese von der anderen fort. Unbewusst hielt sie den Atem an. Sie traute sich nicht, sich zu bewegen. Viel zu sehr war sie über sein Handeln überrascht. Schluckend erblickte sie seine Augen.
 

“Bitte nicht weinen, Kätzchen... alles wird gut... versprochen”, hauchte er und bedeckte ihre Lippen mit seinen. Er ignorierte ihren verwunderten Gesichtsausdruck und küsste sie mit all der Hingabe, die er für sie hatte.
 

Erst später registrierte Kagome, dass er sie küsste und seine Worte hallten in ihrem Kopf wider. Zögerlich erwiderte sie diese Zärtlichkeit und legte wie von selbst ihre Arme um seinen Nacken. Zufrieden lächelte er in den Kuss hinein und zog sie zu sich. Er selbst saß auf dem Boden und sie war nun auf seinem Schoß.
 

Atemlos löste Kagome den Kuss und schluckte schwerer. Sie sah direkt in Sesshomarus Augen und biss sich auf die Unterlippe. Unschlüssig, ob sie etwas sagen sollte, hielten für einen Moment ihre Gedanken still. Sie lauschte seinen Worten: “Denke niemals... wieder an so etwas... es ist unser... Kind... ja ich kann mit diesen nichts anfangen... aber das sollte nicht der Grund für eine Entfernung sein, denn du liebst Kinder, Kätzchen.”
 

Ihre Augen wurden immer größer und ihre Tränen versiegten. “Du... meinst... du willst... es bekomme?”, fragte sie fast schon ungläubig. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und nickte.
 

“Ich werde... vielleicht kein so guter Vater sein, aber... ich werde mein Bestes tun. Sowohl für das Kleine als auch für Rin”, sprach er ruhig aus und erstarrte, als bei Kagome wieder Tränen flossen.
 

“Oh, Sess”, hauchte sie, fiel ihm um den Hals und verteilte viele Küsse auf seinem Gesicht. “Ich... freue mich so”, schniefte sie und erleichtert konnte er nun durchatmen. Es waren nämlich Freudentränen, die sie diesmal vergoss.
 

“Bitte nicht weinen, sonst wird Rin noch denken, dass ich etwas schlimmes gesagt habe”, grummelte er und brachte sie damit zum Lachen. Er wusste genau, was er sagen musste, um ihr wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Eifrig nickte sie und wischte sich über die Augen.
 

“Gomen”, hauchte sie und küsste ihn voller Liebe und Hingabe. Im nächsten Moment erschauderte sie, da Sesshomaru eine Hand auf ihren Bauch gelegt hatte.
 

“Wir werden... fast zeitgleich Eltern mit Inu und Sayu”, schmunzelte er und Kagome wurde rot im Gesicht. So waren sie alle vier sehr aktiv gewesen in den Monaten zuvor. Ein wenig verlegen nickte sie und er küsste sie seinerseits.

Die Liebe, die einander bindet

Noch am selben Tag sprach Kagome mit Rin über das Kind, welches in ihr heran wuchs. Die Kleine freute sich wirklich schon darauf und plapperte ohne Punkt und Komma. Meinte dabei auch, dass Sesshomaru doch schon ein guter Vater war. Zu mindestens für sie. Denn er war für sie da, nahm sie in seiner Familie auf und vor allem zeigte er ihr, dass er sie mochte.
 

Das überraschte ihn zu hören, doch Kagome hatte nichts anderes erwartet. Ihr Liebster konnte zwar nicht über seine Gefühle sprechen, weil er sie jahrelang verbergen musste, doch er zeigte sie ihnen meist offen. Für Kagome war er ein offenes Buch, da er sich ihr geöffnet hatte. Auch Rin begann mehr und mehr zwischen den Zeilen zu lesen. Sie erkannte schnell wie er seine Zuneigung zeigte und das machte Kagome irgendwie stolz.
 

Sie war stolz auf die zwei wichtigen Personen in ihrem Leben. Auf Sesshomaru, weil er sich immer mehr öffnete und der alte wurde und auf Rin, weil sie die Begabung hatte ihn zu verstehen und auch ihm zu schmeicheln. Nach diesem Gespräch sahen sie sich einen Film an. Während er auf der Couch saß, lehnte Kagome an seiner Seite. Er hatte den Arm um sie gelegt und Rin war auf der anderen Seite.
 

Es fühlte sich genauso wie ein richtiger Familienabend an. Erneut sahen sie sich ‘Der König der Löwen’ an. Da es aber schon so spät war, schlummerte Rin langsam ein und Sesshomaru streichelt über Kagomes Arm. “Komm... lass uns Rin ins Bett bringen und selbst schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag”, hauchte er und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
 

“Eine gute Idee”, meinte sie und blickte leicht auch zu ihm. Erst danach richtete sie sich auf und lächelte, als er Rin sanft hochhob und sie nach oben trug. Kagome machte noch den Fernseher aus und folgte ihm. Sie zog Rin noch um und betrat das Schlafzimmer. Ihr Liebster hatte sie bereits erwartet und zog sie direkt an sich.
 

“Ich liebe dich, Kätzchen”, wisperte er. Lächelnd erwiderte sie die Worte und stellte sich auf die Zehnspitzen, um ihn zu küssen. Eine große Last fiel Kagome von den Schultern, als er sie liebevoll hochhob und zum Bett brachte. Sie hätte sie keine Sorgen machen müssen, denn Sesshomaru liebte sie.
 

Sogar so sehr, dass ihm ein eigenes Kind nichts ausmachte. Sanft streichelte er ihren Rücken, ehe er sie ablegte. “Ich liebe dich auch, mein Löwe”, hauchte sie und drückte ihn zu sich. Sie wollte seine Nähe auskosten und erschauderte, als er sie liebevoll entkleidete und sanfte Küsse auf ihrem Dekolleté, ihren Brüsten und ihrem Bauch hinterließ. “Du... bist dir sicher?”, fragte sie noch einmal nach. Da sein Wohl ihr am wichtigsten war.
 

“Natürlich, Kätzchen... ich werde zwar einiges... lernen müssen, aber gemeinsam schaffen wir das”, erklärte er ihr und küsste sich wieder hinauf, nur um seine Lippen wieder auf ihre zu legen.
 

In dieser Nacht erlebte Kagome ihren Liebsten von einer ganz anderen Seite. Sie musste zugeben, dass sie all seine Seiten gerne ergründen würde und sie war sich sicher, sie würde sie alle bedienungslos lieben.
 


 

Am folgenden Tag holte das Paar Rin von der Schule ab und gemeinsam fuhren sie zu Rina. Kagome wollte ihrer Mutter diese Neuigkeit nicht am Telefon erzählen. So hatte sie in der früh bei ihr angefragt, ob sie und Souta daheim wären. Da dem so war, luden sie sich so gesehen zum Kaffee und Kuchen ein. Letzteres hatten sie in der Konditorei besorgt, um damit die Beiden zu überraschen.
 

Sesshomaru war etwas nervös und lockerte daher seine Krawatte, nur um diese wieder fest zu machen. Das amüsierte seine Mädchen sehr. “Sess... sie werden sich freuen”, meinte Kagome und drückte sanft seine Hand.
 

“Ich weiß nicht”, gestand er. “Normalerweise sollte man doch erst heiraten und dann... du weißt schon.” Er sprach das andere nicht aus, weil Rin anwesend war. Kagome kicherte leise und lächelte ihn an, während ihre Ziehtochter an der Tür klingelte.
 

“Bei uns beiden... ist doch nichts normal”, schmunzelte sie und brachte wenigstens ein Lächeln auf seine Lippen. Ehe er darauf reagieren konnte, wurde die Tür geöffnete. Rina bat die kleine Familie hinein. Nachdem sie ihre Schuhe auszogen und in Hausschuhe schlüpften, gingen sie in die Küche. Souta grüßte die drei und machte schonmal Kaffee und Tee.
 

Rin stellte den Kuchen auf den Tisch und setzte sich brav an den Tisch. Gemeinsam begannen sie zu naschen und sprachen über die Hochzeit, die in einigen Tagen schon stattfinden würde. Die letzten Details klärten sie und Rina fragte neugierig, warum sie denn alle drei zu ihr gekommen sind. Sie freute sich sehr darüber, aber für gewöhnlich war Sesshomaru nicht oft dabei.
 

Da rückte dieser schließlich mit ihrem eigentlichen Anliegen heraus. Unsicher, aber auch stolz berichtete er der künftigen Schwiegermama, dass sie zweifache Oma werden würde. Zum einen würde Rin offiziell ihre Tochter werden und zum andern wuchs in Kagome neues Leben heran. Erstaunt hörte Rina zu und war mehr als sprachlos. Das mit Rin wusste sie bereits, doch das Ungeborene war eine richtige Überraschung.
 

Erst glaubte sie es auch nicht, da auch sie genau wusste, dass Sesshomaru eigentlich nichts mit Kindern am Hut hatte. Doch als sie das Ultraschalbild gesehen hatte und Kagomes Erklärung lauschte, freute sie sich sehr für die Beiden. Sie würden nun auch ein eigenes Kind haben und wer weiß, vielleicht noch ein paar mehr. Souta war genauso erfreut über diese Neuigkeiten, so würde er doch Onkel werden und das machte ihn stolz.
 

So blieb die kleine Familie noch bei den Beiden, ehe sie zum Waisenhaus fuhren. Rin wollte ihren Freunden doch auch von der tollen Neuigkeit berichtet. Kagome wusste, dass sie ihrem Liebsten gerade etwas viel zumutete, doch sie wollte ihre Freunde, die für sie wie eine Familie waren, nicht noch länger vorenthalten, dass auch sie ein Kind erwarten würde. Die Nachricht schlug natürlich wie eine Bombe ein.
 

Keiner konnte es so recht glauben und doch war es so. Inu Yasha erkannte seinen Bruder gar nicht mehr wieder. Wobei das nicht so stimmte. Denn dieser wurde zu dem Bruder, der er vor vielen Jahren war. Liebevoll, aufmerksam und voller Lebenslust. An diesem Tag sprach auch Sesshomaru mit seinem Bruder darüber, warum er so war wie er war.
 

Auch davon, dass er vermutete, dass damals seine Mutter diese komische Nachricht an Inu Yasha verfasst hatte. Anfangs konnte er sich das nicht vorstellen, aber je mehr Sesshomaru berichtete, umso einleuchtender wurde es. “Weißt du... eigentlich, was diese Frau im Moment so tut?”, fragte Inu Yasha vorsichtig nach.
 

“Ehrlich gesagt... interessiert es mich nicht. Ja, sie hat mich zur Welt gebracht, aber allein das macht sie nicht zu einer Mutter”, erklärte er schlicht und sein Bruder nickte. Da er Sesshomaru verstand, verschwieg er auch, dass er dieser Person auf einen seiner Dienstreisen begegnet war.
 

Kimiko hatte zwar so getan, als wüsste sie nicht, wer Inu Yasha war, doch er wusste es genau. Er hatte es an ihrem fassungslosen Gesicht erkannt. Provokativ hatte er natürlich sie angesprochen, ohne dabei zu enthüllen, dass er sie kannte. Und nur zu gern erinnerte er sich an ihr Fettnäpfchen, dass sie ihn als Rotzbengel beleidigte. Nur um im nächsten Moment zu begreifen, dass er ein Offizier der Armee war und demnach auf dieser Gala ein Ehrengast.
 

Sollte es Sesshomaru jemals interessieren, würde Inu Yasha seinem Bruder davon berichten, doch bis dahin kannten diese Geschichte nur zwei weitere Personen. Michail, weil er dabei war, und Sayuri, der Inu Yasha es erzählt hatte. Denn vor seiner Freundin hatte er nach ihrer Aussprache keinerlei Geheimnisse mehr.
 


 

Auf diese Weise vergingen auch die nächsten Tage. Sie waren stressiger, aber auch irgendwie schöner für Kagome. Seitdem sie wusste, dass Sesshomaru voll und ganz hinter ihr und ihrem gemeinsamen Kind stand, fühlte sie sich frei. Freute sich umso mehr auf den besonderen Tag. Nach dem Tag würde sie offiziell seine Frau und Rins Mutter. Hin und wieder nannte die Kleine sie auch ‘Mama’ und das machte die Schwarzhaarige sehr glücklich.
 

Kurz vor der Hochzeit kamen auch die Großeltern der beiden Brüder wieder. Ihnen hatte das künftige Brautpaar noch nichts gesagt, da sie diese überraschen wollten, sobald sie wieder im Lande wären. Dies gelang ihnen auch, denn sie waren baff davon zu hören. Takeru war besonders stolz auf seinen Enkel, dass er es nun geschafft hatte auch über seine Gefühle zu sprechen. Denn es war wichtig, dass die Frau an seiner Seite alles wusste. Nur so könnte Missverständnisse nicht entstehen und wenn doch, wären diese schnell und einfach geklärt.
 

Die letzten Hochzeitsvorbereitungen wurden getroffen und auch der letzte Schliff angelegt, als schon der 14. März vor der Tür stand. Kagome war sehr aufgeregt, denn sie wüsste nicht, ob ihr Kimono ihrem Liebsten gefallen würde. Sie hatte sich gerade mit ihrer Mutter und Sayuri umgezogen und blinzelte, als die Tür aufging. Rin kam zu ihnen und wollte wissen, ob Kagome so weit wäre. Etwas nervös nickte sie und die Kleine lief wieder hinaus.
 

“Du siehst perfekt aus, Kago”, meinte Sayuri und lächelte sie aufmunternd an. Sie wusste wie sie sich fühlte, da es ihr vor einem Monat genauso erging. Kagome nickte und atmete tiefer durch.
 

Erst ging Sayuri in ihrem dunkelblauen Abendkleid hinaus, um sich zu Inu Yasha zu gesellen. Immerhin waren die Beiden die Trauzeugen von ihnen. Rina blieb bei ihrer Tochter und geleitete sie bis zur Tür. Dort wurde sie bereits von Sesshomaru erwartet. Er trug ebenfalls einen Kimono, der klassisch gehalten war. Es war nachtblau und verlieh ihm eine gewisse Eleganz. Kagome staunte nicht schlecht und brachte nur ein ‘Wow’ hervor.
 

Ihre Mutter übergab sie Sesshomaru und er lächelte sie an. “Du siehst... traumhaft aus”, hauchte er und küsste sanft ihre Schläfe. “Dieses Blau... betont deine Augen sehr gut”, wisperte er und Kagome wurde leicht rot.
 

“Danke”, nuschelte sie und gemeinsam gingen sie hinein. Im Raum waren ihre Familie und Freunde. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Die Anwesenden warteten nur darauf, dass die Liebe der Beiden mit dem Bund der Ehe besiegelt werden würde. Lange mussten sie darauf warten, doch endlich war es so weit.
 

Vorne angekommen, setzten sie sich und der Beamte begann mit einer kleinen Rede. “Liebe ist etwas Besonderes und umso erfreulicher ist es hier eine solch Zarte und Innige zu sehen. Seid stets einander treu und ergeben. Helft einander in guten, aber auch in schlechten Zeiten.”
 

Die Worte gefielen Kagome sehr und sie verschränkte ihre Finger mit seinen. Leicht blickte Sesshomaru zu ihr und sie lächelte ihn verliebt an. Weiter lauschte sie den Worten des Beamten. Er sprach von der Einzigartigkeit der Ehe und fragte sie beide nach einander, ob sie diesen Schritt reiflich überlegt hatten. Da das Brautpaar nickte, stellte er die entscheidenden Fragen.
 

Gebannt hielten alle die Luft an. Inu Yasha grinste leicht, als sein Bruder seiner Liebsten eine Liebeserklärung machte. “Es hat etwas lange gedauert, bis wir hier stehen konnten. Doch was lange währt...”
 

“Wird endlich gut”, beendete Kagome seinen Satz. Alle anderen lachten leise. Die Beiden ergänzten sich perfekt. Genau das erkannte man hier sehr gut.
 

Damit konnten sie ihre Unterschriften setzen. Kagome war etwas nervös und schluckte leicht. “Ashida”, flüsterte Sesshomaru ihr zu.
 

Verwundert blinzelte sie und sah zu ihm. Denkt er, ich hätte das vergessen?, grübelte sie, doch sie nickte einfach und setzte ihre neue Unterschrift. Es war wirklich ungewohnt, aber sehr schön. Sie war nun tatsächlich seine Frau. Auch er schrieb seinen Namen darunter, ebenso wie Sayuri und Inu Yasha. Nachdem dies erledigt war, erhoben sie sich und tauschten ihre Eheringe.
 

Sesshomaru hatte welche in Weißgold bestellt und Kagomes Ring hatte drei kleine Brillanten. “Damit erkläre ich sie beide zu Mann und Frau”, sprach der ältere Mann vor ihnen und Sesshomaru beugte sich zu Kagome hinab.
 

“Meine Frau”, raunte er und legte seine Hand an ihre Wange. Diese wanderte zu ihrem Nacken.
 

“Mein Mann”, hauchte sie und erschauderte, als sie seine Lippen auf ihren spürte. Alles andere vergaß sie für den Augenblick und genoss diese Nähe zu ihrem Mann sehr.
 

Nachdem sie sich voneinander lösten, sah Kagome zu ihrer Mutter und ihren Freunden. Sie alle lächelten sie an und sie wollte schon gehen, doch Sesshomaru hielt ihr Handgelenk fest. “Noch nicht”, meinte er und sie legte den Kopf schief, während sie zu ihm blickte.
 

“Wie meinst du das?”, wollte sie wissen. Er schmunzelte leicht und wies sie an sich zu setzten.
 

“Da wir eh schon hier sind”, begann er und sah zu Rin, die gleich zu ihm kam. “Werden wir auch Rin in das Familienregister eintragen lassen.”
 

Große blaue Augen sahen ihn an und er streichelte ihre Wange. Sanft schmiegte sie sich an seine Hand. Es freute sie sehr, dass er das direkt mitmachen wollte. Da der Beamte eingeweiht war, holte er die nötigen Papiere hervor und ging alles mit dem Paar durch. Praktischer Weise war alles bereits vorhanden, sodass es nicht lange dauerte. Rin sah mit leuchtenden Augen zu dem Paar und kuschelte sich an Kagomes Seite.
 

Danach verließen sie alle gemeinsam das Gebäude und fuhren zur Firma, wo sie ihre Hochzeit und zeitgleich Rins Adoption feiern würden. Alle anderen Gäste waren bereits dort und würden das Brautpaar empfangen. Doch zuvor wollten sie sich umziehen. Während Sesshomaru einen nachtblauen Anzug anzog, war Kagome noch unschlüssig, welches der Abendkleider sie anziehen wollte.
 

Als es bei ihr an der Tür klopfte, sah sie darauf und war verwundert Scarlette zu sehen. “Na wunderschöne Braut”, grüßte sie und Kagome lächelte sie an. “Ich... habe da etwas für dich”, meinte sie und zeigte ihr den Kleidersack. Noch verwirrter blickte sie zu diesem.
 

“Was ist das?”, fragte die Schwarzhaarige nach.
 

“Dein Brautkleid”, grinste die ältere Dame.
 

“Aber... aber... wie?”
 

“Sess hatte mich gebeten euch zu überraschen, daher... hier ist die Überraschung”, lächelte Scarlette und hängte das Kleid auf. Erwartungsvoll blickte sie zu Kagome und überließ es ihr, den Inhalt zu enthüllen.
 

Zögerlich trat die Braut näher und öffnete den Kleidersack. Das was sich ihr offenbarte, ließ sie schwer schlucken. “Aber... das... kann... ich... doch... nicht”, stotterte sie und Scarlette grinste leicht.
 

“Oh doch... du kannst es annehmen, Kleines. Es ist mein Hochzeitsgeschenk an euch”, meinte sie und Kagome schluckte erneut.
 

“Aber... ich habe gar keine passende Unterwäsche hier.”
 

“Dafür wir”, kam es von der Tür und die Baut erblickte Sayuri im Türrahmen.
 

“Oh... ihr habt das geplant?”, staunte Kagome und die beiden Damen kicherten. Schmunzelnd ergab sich die Schwarzhaarige ihrem Schicksal und ließ sich beim Umziehen helfen.
 

Es dauerte ein wenig länger als gedacht. Ungeduldig hatte Sesshomaru schon die Arme vor seiner Brust verschränkt. “Mama kommt sicher gleich”, kicherte Rin. Sein Blick wanderte zu der Kleinen, die ihn anstrahlte. Leicht lächelte er und löste seine Arme, nur um mit dem Finger über Rins Wange zu streicheln.
 

Doch bevor er darauf reagieren konnte, deutete Rin zur Tür und staunte. Kagome sah unglaublich aus. Nun richtete auch der Bräutigam seine Aufmerksamkeit dorthin. “Ka...go”, brachte er erstickt hervor und bestaunte das Kleid seiner Braut. Es war ein langes Prinzessinnenkleid. Der obere Teil war in Nachtblau gehalten und hatte einen schönen Ausschnitt. Nicht zu aufreizend, sondern elegant.
 

Scarlette hatte ihr Wort gehalten und ihn absolut überrascht damit. Das Kleid sah unglaublich aus und schmeichelte ihrer Figur sehr. Von der Taille abwärts fiel der Stoff locker und elegant hinab. Je näher sie kam, umso mehr Details erkannte er. Es waren noch feine Stickereien mit eingearbeitet und Kagome trug ihr Haar nun leicht hochgesteckt mit blauen Rosenhaarnadeln verziert.
 

Mit roten Wangen stand die Braut nun vor ihm und strich seinen Anzug glatt. “Gomen... ich habe dich warten lassen”, hauchte sie. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, beugte sich Sesshomaru herunter und küsste ihre Lippen. Überrascht erwiderte sie verzögert, doch ein Lächeln lag auf ihren Lippen.
 

“Dafür hat es sich gelohnt zu warten, Kätzchen”, hauchte er an ihren Lippen, nachdem sie sich wieder voneinander lösten. Rin ließ den Beiden den Moment und lief dann voraus.
 

“Du siehst auch heiß aus”, schnurrte Kagome, da ihre Kleine außer Hörreichweite war. Knurrend kommentierte er das und reichte ihr seinen Arm.
 

“Bereit die Feier zu starten, Frau Ashida?”, fragte er sie und sie schmunzelte.
 

“Mit Ihnen an meiner Seite immer, Herr Ashida!”
 

Ihre Antwort gefiel ihm sehr und gemeinsam gingen sie zum Festsaal. Inu Yasha kündigte das Brautpaar an und alle klatschten, als sie eintraten. Ein Raunen ging durch die Menge, denn sie sahen wirklich wie Prinz und Prinzessin aus. Kagome sah mit roten Wangen zu ihrem Mann auf und er küsste leicht ihre Schläfe.
 

Sie gingen zu ihren Plätzen und eröffneten so gesehen die Feier. Diese hatten sie schlicht und elegant gehalten, genau passend auf das Brautpaar abgestimmt. Das Essen bestand aus den Leibspeisen der Beiden. Natürlich hatte Rina dabei geachtet, dass für jeden was dabei war. Es war eine ausgelassene Stimmung, als Inu Yasha seinen Bruder drängte, endlich die Tanzfläche zu eröffnen.
 

Knurrend ergab sich der Firmenchef diesem Schicksal und begann den ersten Tanz des Abends mit seiner Frau. Danach feierten, tanzen und freuten sich alle Freunde, Familienmitglieder und auch Kollegen mit dem Paar. Dieser Anlass kam so unerwartet für viele und doch erkannten sie genau an diesem Tag, wie tief und innig die Liebe von Kagome und Sesshomaru war.
 

Es gibt eine Legende über den roten Faden der Liebe. Jeder Mensch hat einen, der ihn mit der Liebe seines Lebens verbindet. Findet man den Partner am Ende des Fadens, so wird man pures Glück und Liebe erfahren. Genau das passierte den Beiden. Schon vor Kagomes Geburt kamen sie in Kontakt und seitdem führte sie der Faden zueinander. Egal wie lange es gedauert haben mag, am Ende waren sie vereint und unendlich glücklich.
 

Die Feier war noch im vollen Gange, als Sesshomaru mit Kagome verschwand. Er war nie ein Mann großer Worte. Stets ließ er seine Taten wallten und nun wollte er seine Braut entführen. Sie sollte für die nächsten Stunden nur ihm allein gehören. Da er dies geplant hatte, bat er seine Großeltern auf Rin auf zu passen und bei Inu Yasha im Anwesen zu übernachten. Aya, Kenshin, Scarlette und Takeru taten ihm den Gefallen nur zu gerne.
 

Anfangs gab Kagome zwar Proteste von sich, doch als er ihr versicherte, dass für alles gesorgt war, gab sie ihm nach und folgte ihm nur zu gerne in ihr gemeinsames Haus. Natürlich trug Sesshomaru seine Braut über die Schwelle und schloss die Haustür geschickt mit seinem Fuß. Direkt trug er sie hinauf in ihr Schlafzimmer, welches mit roten und blauen Rosenblättern verziert war.
 

“Oh Sess... das ist wunderschön”, hauchte Kagome überwältigt und er ließ sie sanft herunter. Als sie sicher stand zog er sein Jackett aus und legte es über den Stuhl.
 

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er Kagome musterte. “Dieser Ausschnitt ist... sehr gewagt”, knurrte er.
 

“Oh... aber du warst nicht eifersüchtig”, schnurrte sie. “Vor allem hat es dir aber einen schönen Einblick gewährt, nicht wahr?”
 

“Hn”, entkam ihm typischer Weise. “Ich denke... ich habe mir eine Belohnung verdient”, knurrte er und löste die Schnüre ihres Kleid Stück für Stück.
 

“Oh ja... die hast du dir verdient, mein Löwe”, entkam es ihren Lippen und sie keuchte, als er ihren Hals küsste. Er stand hinter ihr, um sie zu entkleiden.
 

Erfreut über ihre Worte half er ihr aus diesem wundervollen Kleid heraus und leckte sich die Lippen bei dem Anblick der Unterwäsche. Schluckend nahm er wahr, wie sie sich umgedreht hatte und damit begann ihn zu entkleiden. “Mmmmh und welche Belohnung schwebt dir vor?”, fragte sie ihn.
 

Überlegend legte er den Kopf schief und grinste breiter. Er beugte sich zu ihr hinab, küsste ihre Wange und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Erschaudernd keuchte sie auf und nickte sogleich. Diesen Wunsch würde sie ihm nur zu gerne erfüllen, denn er gefiel ihr sehr.
 

“Bleib bei mir und unseren Kindern”, waren seine Worte und verhießen nur Gutes für ihre gemeinsame Zukunft.

8 Jahre später

Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen wurden Monate und aus Monaten wurden Jahre. Gemeinsam lebten sie ihr Leben. Erfüllten ihre Aufgaben und neue Lebensabschnitte begannen. Ehe sich Kagome versehen konnte, war es schon wieder kurz vor Weihnachten. Sie war gerade mit ihrem Mann im Büro und zusammen machten sie noch die letzten Vorbereitungen, bevor sie die Firma bis nach dem Neujahrswechsel schließen.
 

Den Mitarbeitern hatten sie bereits schon bezahlten Urlaub gegeben, so wie sie es jedes Jahr taten. Mittlerweile waren diese auch schon daran gewöhnt und staunten nicht mehr über die wärmere Seite ihres Chefs. Im Gegenteil die älteren unter ihnen wurden immer mehr an Toga erinnert, denn Sesshomaru ähnelte ihm von Jahr zu Jahr immer mehr. Streng, gerecht und doch herzlich. Auch wenn er das nicht gerne hörte, war er dennoch stolz darauf, seinem Vater ähnlicher zu werden.
 

“Willst du dich nicht noch etwas ausruhen, Kätzchen? Heute Abend wird es noch anstrengend genug”, meinte er und streichelte sanft über ihren runden Babybauch.
 

“Ach was... ich hatte doch ein Mittagsschläfchen”, kicherte sie und lächelte ihren Mann verliebt an. Durch die Schwangerschaft war sie oft etwas müder, aber da Sesshomaru mittlerweile ein bequemes Sofa im Büro hatte, war das noch nie ein Problem.
 

“Du bist unverbesserlich”, grinste er und hauchte einen Kuss auf ihren Bauch. “Stimmt’s, Kleines?”
 

Amüsiert kicherte Kagome und lächelte ihren Mann an. “Natürlich, Papa”, antwortete sie ihm anstelle des Ungeborenen. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er mit der Zeit sich genau an das hier gewöhnt hatte.
 

“So das war es... wir sollten los, sonst wird Rin doch noch anrufen, dass wir zu lange weg sind”, meinte er schmunzelnd. So passte doch ihre älteste Tochter auf die anderen Kinder auf, während sie noch in der Firma beschäftig waren.
 

“Stimmt”, kam es Kagome in den Sinn und sie ließ sich von ihrem Mann in den Mantel helfen. Erst danach zog er seinen Mantel an und sie verließen die Firma. Einzig die Sicherheitsleute mussten hier nach dem Rechten sehen, doch dafür hatte Sesshomaru für einen Ausgleich gesorgt.
 

Mit dem Wagen fuhren sie zu ihrem neuen Haus, welches Sesshomaru vor rund zwei Jahren bauen ließ. Da sie mit drei Kindern geradeso Platz im Haus hatten, wollte er was Größeres haben. Denn ihm gefiel es mittlerweile sehr gut, Vater zu werden. Auch wenn er manchmal noch unsicher war, so lernte er mit jedem Kind dazu. Sein ehemaliges Haus würde jedoch nicht leer stehen.
 

Kagome und er hatten besprochen, dass sie es Rin schenken würde, sobald sie mit ihrer Universität fertig wäre. Zwar würde dies noch ein paar Jahre dauern, doch sie war den beiden wie eine eigene Tochter ans Herz gewachsen. Besonders nach Taros Geburt wurde sie eine große Schwester für ihn und eine Stütze für die frisch gebackenen Eltern. Ihren gemeinsamen Sohn hatte Kagome nach ihrem Vater benannt. Sie entschied sich für die Kurzform, denn diese mochte sie viel mehr. Rina war verdutzt, als sie davon hörte, doch die Freude überwog.
 

Auch ihr Großvater war erfreut über den Namen und auch über seinen Urenkel. Glücklicherweise konnte er diesen noch kennen lernen, bevor er zwei Jahre danach friedlich im Schlaf verstarb. Es war ein schwereres Jahr für Rina, Kagome und Souta, doch gemeinsam hatten sie den Verlust überwunden. Auch dank Sesshomarus Rückhalt konnte sie sich von ihrem Großvater verabschieden, so wie es sich gehörte.
 

Nur ein Jahr danach brachte Kagome eine gesunde Tochter zur Welt. Ihren Namen durfte Sesshomaru aussuchen und er wollte seine verstorbene Mama ehren, weshalb er seine Kleine Izayoi nannte. Dies gefiel seiner Frau sehr und auch Inu Yasha war mehr als gerührt über diese Geste. Bald würde Kagome ihr 3. gemeinsames Kind zur Welt bringen. Glücklicher konnte die Schwarzhaarige nicht mehr sein.
 

Kaum waren sie an ihrem Haus angekommen, schon öffnete Sesshomaru ihr die Wagentür. Kichernd stieg sie aus und dankte ihm. Gemeinsam gingen sie zur Tür und ehe sie diese aufmachen konnte, wurde sie schon geöffnet. “Mama, Papa”, wurden sie bereits freudig von Taro erwartet.
 

“Taro, du sollst doch nicht die Tür aufmachen”, schimpfte Rin und blinzelte, als sie ihre Eltern entdeckte.
 

“Aber Mama und Papa sind da”, meinte er und strahlte das Paar an.
 

“Unverbesserlich wie du”, raunte Sesshomaru.
 

“Aber niedlich wie du”, konterte sie ihm und grinste breit. Sie gingen hinein und zogen sich die Schuhe und die Mäntel aus. “Wo ist Iza?”, wollte sie von Rin wissen.
 

“Sie malt oben noch Bilder für alle”, erklärte die mittlerweile 16-jährige. “So könnt ihr euch fertig machen und ich helfe den beiden beim Umziehen.”
 

“Fertig machen?”, fragte Sesshomaru.
 

“Ja, Papa... wir sind doch bei Tante Sayu und Onkel Inu eingeladen”, erklärte Rin gleich und Kagome grinste leicht. Sie machte das echt gut, so musste sie weniger mit ihrem Mann schimpfen.
 

“Stimmt, dann machen wir uns mal fertig”, zwinkerte der Familienvater und half seiner Frau hinauf ins Schlafzimmer.
 


 

Etwa zur gleichen Zeit herrschte reger Betrieb im Waisenhaus. Alle bereiteten alles für das Weihnachtsfest vor. Jeder half mit, so wie die Jahre zuvor auch. Während Inu Yasha mit den Kindern und Miroku den großen Saal schmückte, kümmerten sich Sayuri und Sango um das Abendessen. Seit dem Weihnachtsfest an dem so einiges schief gelaufen war, feierten alle gemeinsam dieses Fest.
 

Erst mit den Waisenkindern und dann sie als Familien. Denn nicht nur Kagome und Sesshomaru wurden Eltern. Sayuri war überraschender Weise mit Zwillingen schwanger. Dies hatten sie nach der Hochzeit herausgefunden. Es waren zwei Töchter. Sie nannten die Ältere Miyu und die Jüngere hieß Sharina. Sie kamen einen knappen Monat vor Taro zur Welt.
 

Daher wuchsen die drei fast wie Geschwister auf. Deshalb war es auch undenkbar, dass sie Weihnachten nicht zusammen waren. “Mama, wann kommen endlich Rin, Taro und Izayoi”, nörgelte Miyu. Sie war ein aufgewecktes Mädchen und glich nahe zu ihrer Mutter.
 

“Sie kommen sicher gleich, Miyu”, kicherte Sharina, die eigentlich die ruhigere war. Doch auch sie war wie jedes Mal ganz aufgeregt.
 

“Ihr könntet euch doch schon mal umziehen gehen”, schlug Sayuri vor. Dann wären sie etwas beschäftigt.
 

“Oh ja”, riefen beide zeitgleich aus und liefen rüber. Sayuri lachte leise und sah zu ihrer jüngsten Tochter Yuuka. Diese war vor kurzem erst zwei geworden und verstand den Trubel noch gar nicht.
 

“Soll ich Yuuka umziehen?”, schlug Michail vor, der nach seiner Pensionierung vor knapp 5 Jahren nach Japan zu seiner Enkelin und Urenkelinnen gezogen war.
 

“Das wäre toll, Opa. Kannst du auch Inu sagen er soll Toga und sich auch umziehen?”, schmunzelte sie. Sie wusste genau, dass ihr Mann sicher die Zeit vergessen hatte und ihr Sohn war das Ebenbild seines Vaters. Nicht nur äußerlich.
 

“Wird erledigt”, lachte der ältere Mann und verschwand mit der kleinen Maus, die nach seiner verstorbenen Frau benannt wurde. Das machte ihn sehr stolz.
 

“Ich sollte auch die Kleinen fertig machen”, meinte Sango und Sayuri nickte zustimmend.
 

Kaum war Sango auf die Terrasse getreten, um ihre drei Kinder zu rufen, schon liefen sie zu ihr. Sie hatten noch einen Schneemann gebaut und für das Lagerfeuer die Terrasse vorbereitet. “Das habt ihr sehr gut gemacht”, lächelte sie die drei an. Ganz stolz sahen sie zu ihrer Mama auf und kicherten.
 

Zwar war die Aufgabe nicht schwer, doch auch diese musste erledigt werden. “Ist es schon so weit?”, fragte Fuyuko und Sango nickte ihrer Tochter zu.
 

“Wir sollten uns umziehen, damit wir alle zusammen feiern können”, meinte sie.
 

“Urrraaa!”, rief Ryo, ihr dreijähriger Sohn aus. Sie kicherte und hob ihn auf ihre Arme, während die Zwillingsschwestern vorliefen.
 

“Langsam Hanako”, meinte sie noch, als die jüngere der Beiden schon ins Stolpern geriet. Kopfschüttelnd folgte sie ihnen und lächelte Shippo an, der gerade in die Küche ging.
 

“Kann ich noch helfen, Mama?”, fragte er Sayuri und schüttelte den Kopf.
 

“Ich habe alles vorbereitet... wobei, kannst du auf den Kuchen achten, bis ich mir die Hände gewaschen habe?”
 

“Na klar”, meinte er sofort und lächelte. Vor knapp sieben Jahren wurde er von Sayuri und Inu Yasha adoptiert, nachdem er nicht mehr weg wollte von ihnen. Sie hatten es ihm angeboten und nur zu gerne nahm er diese Chance an.
 

Er ging auch von dem Moment an in die Schule und bekam von Rin und Sesshomaru Nachhilfe, bis er den verpassten Stoff nachgeholt hatte. Nun war er ebenfalls in der Oberstufe und nahm sich Inu Yasha zum Vorbild. Shippo träumte nämlich davon Polizist zu werden und dafür würde er hart arbeiten.
 

“Danke dir”, lächelte Sayuri ihren 17-jährigen Adoptivsohn an. “Ist alles dekoriert?”, wollte sie wissen und Shippo nickte.
 

“Jup... Papa ist mit Uropa rauf, Toga umzuziehen.”
 

“Hoffentlich zieht er sich auch um”, schmunzelte sie.
 

“Ich sorge lieber dafür, dass er das nicht vergisst”, lachte Shippo und Sayuri kicherte. So blieb sie alleine in der Küche und holte ihren Kuchen heraus. Ihre Eltern würden erst am nächsten Tag kommen können, sie hatten keinen früheren Flug bekommen, doch das war nicht schlimm.
 

Während die Heimleiterin in Gedanken versunken war, bemerkte sie nicht wie weitere Gäste sich ankündigten. Da Michail mit der kleinen Yuuka schon fertig war, hatte er die Tür geöffnet. “Kommt herein”, meinte er direkt und ließ Koga mit seiner Familie eintreten.
 

Ayame und er hatten vor etwa sieben Jahren ein Haus gefunden und sind dorthin gezogen. Nur einige Monate später hatten auch sie geheiratet und ihr Sohn kam zur Welt. Masaru war nun schon 5 und seine kleine Schwester Hitomi 2. Sie waren genau wie die Kinder von Miroku und Sango kleine Wirbelwinde und brachten sehr viel leben mit ins Haus. Hitomi wollte auch immer mitmischen, obwohl sie noch so klein war.
 

Da kam einfach Ayames Charakterzüge bei ihr durch. Doch das war nicht schlimm. Solange sie sich nicht verletzten konnten sie immer toben und spielen. “Danke, Michail”, lächelte Ayame den älteren Mann an.
 

Man könnte fast meinen, dass die Freunde alle zusammen zu einer großen Familie zusammen gewachsen waren. Auch wenn das für andere unverständlich war, so waren sie alle zusammen und niemand wäre jemals alleine. Diesen Zusammenhalt fand Michail großartig und unterstützte die Paare so gut er konnte. Oftmals erzählte er die Weihnachtsgeschichte, die jeder fast schon auswendig wusste und doch wurde sie jedes Jahr zum Hit.
 

Rina und Souta kamen kurz nach Koga und Ayame zum Waisenhaus und wurden freudig von den Kindern empfangen. Obwohl sie nicht mit ihnen verwandt waren, wurde Rina oft als Oma angesehen und Souta war eben der Onkel, der einiges wusste. Das brachte beide immer zum Lachen. Nur wenige Minuten nach den beiden kamen endlich auch Kagome und Sesshomaru am Anwesen an.
 

“Na endlich”, brummte Taro und sprang aus dem Wagen, nur um zur Tür zu laufen und zu klingen. Rin und Izayoi folgten ihm, während Sesshomaru Kagome half.
 

“Das Brummen kann er schon genauso gut wie du”, lachte Kagome und Sesshomaru grinste leicht.
 

“Er ist auch mein Sohn”, meinte er nur und hauchte seiner Liebsten einen Kuss auf die Lippen, ehe auch sie das Haus betraten.
 

Es war jedes Jahr das gleiche und doch wollte niemand genau darauf verzichten. Sie aßen alle zusammen, spielten gemeinsam und hörten die Weihnachtsgeschichte. Erst danach gab es die Bescherung und erst da durften die Kinder die vielen Geschenke auspacken. Kagome war nach wie vor begeistert, sobald die Kinderaugen strahlten. Sie war vollkommen in ihrem Element und immer mitten drin.
 

“Kaum zu glauben, aber du hast ihr alle Wünsche erfüllt”, grinste Inu Yasha seinen Bruder an.
 

“Hn?”, kam es von dem Älteren.
 

“Ich freue mich so, dass ihr das endlich auf die Reihe bekommen habt”, meinte er und Sesshomaru grinste.
 

“Obwohl ich es selbst kaum glauben kann, aber mit Kagome an meiner Seite, schaffe ich alles”, kam es schließlich über seine Lippen und sein Bruder lachte.
 

Keiner hätte wohl vermutet, dass Sesshomaru irgendwann ein liebender Mann und auch noch ein liebender Vater werden würde. Doch mit Kagome wurde er genau zu dem und das machte jeden froh, den ihn noch als kleines Kind kennen gelernt hatte. Denn nun war er genau der, der er schon immer sein wollte. Der Mann an Kagomes Seite und der Vater ihrer Kinder.
 

“Komm... lass uns die Kinder nicht länger warten”, meinte Sesshomaru und ging zu seiner Frau und seinen Kleinen. Inu Yasha lächelte bei dem Anblick. Das war sein Bruder, wie er ihn am liebsten hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^-^
und gomen an alle Tsukiyomi Fans, aber ich komm mit der Dame einfach nicht auf einen grünen Zweig grinst

lasst mir gern eure Meinung da und vlt habt ihr auch Ideen was ihr gerne lesen würdet :)

Da ich im Moment gesundheitlich noch nicht ganz auf der Höhe bin, wird Kapitel 2 erst in 2 Wochen hochgeladen.
ich hoffe danach kann ich euch mit wöchentlichen Updates beliefern :)
Die Geschichte wird erstmal P 16 sein, da der erste richtige Lemon noch paar Kapitel dauern wird, doch ab dann wird sie auf P 18 gesetzt.
In diesem Sinne bis zum 19.01.19

Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
ich hoffe euch hat es gefallen ^^
hinterlasst mir doch eure Meinung :)
in diesem Sinne bis kommende Woche
*Kekse und Tee da lass*
Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon von meiner Seite.
hoffe es hat euch gefallen und lasst mir gern ein Kommi da :)

im nächsten Kapitel gibt es einen kleinen Einblick in das Weihnachtsfest von Vater und Sohn, natürlich mit einer Überraschung oder auch zwei *kichert*

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Keksteller da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
hoffe euch hat es gefallen
lasst mir gern eure Meinung da ;)

nächste Woche geht es dann weiter mit dem frisch verliebten Paar und unserem kleinen Sessy *kichert*

*Kekse und Tee nochmal auffrisch*

Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit steht wohl fest, dass bald geheiratet wird *kichert*

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Lasst mir gern eure Meinung da ;)
vielleicht habt ihr noch Wünsche oder Anregungen ^^

bis nächste Woche Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit wäre das Kapitel auch schon wieder vorbei.
Lasst mir gerne eure Meinung und Anregungen da :)

Nächste Woche geht es dann weiter mit etwas freier Zeit :)

Bis bald eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

lasst mir eure Meinung oder Wünsche da :)
nächste Woche geht es weiter mit einem meiner Lieblingsmomenten *kichert*
Klein Sesshomaru benutzt zum ersten Mal sein HN, wie es dazu kommt, lest ihr kommende Woche

Bis Bald eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß ein gemeiner Cut, aber es sollte ja nur der süße Moment zählen *kichert*

Lasst mir gern eure Meinung oder Anregungen da :)
bis nächste Woche in der dann endlich klein Inu auftauchen wird :D

Eure Seredhiel / Seren *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat meine Interpretation gefallen und bald wird euch auch Baby Inu erfreuen *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

*Kekse und Tee auffüllt*
Bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist unsere kleine Kagome nun auch ein Teil der Geschichte *kichert*

ich hoffe euch hat es gefallen
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Tee für die Wartezeit auffüllt* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat es gefallen ^-^

lasst mir gerne eure Meinung oder Anregung da.
Das nächste Kapitel war teils ein Wunschkapitel ^-^
es wird zum ersten mal etwas heißer *kichert*

bis nächste Woche ihr Lieben *Tee und Kekse für die Wartezeit da lass*
Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^.^
lasst mir gern eure Meinungen und Anregungen da.

In diesem Sinne bis nächste Woche
*Kekse und Kakao da lass*
Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für heute ^-^

ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Lasst mir gerne eure Meinungen, Anregungen und Wünsche da ^-^

bis nächsten Samstag, da wird es dann darum gehen, dass die Familie die schlechte Nachricht verdauen muss.

*Kekse und Eistee für die Wartezeit da lass*

Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit war es das für diese Woche ^-^
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis nächste Woche *Kekse und Tee für die Wartezeit da lass*

Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*aus meinem Versteck hervorguck*
trotz des Ernsteres Thema hoffe ich, es hat euch gefallen *lächelt*

das Nächste Kapitel wird einen Zeitsprung haben zur Einschulung von Sesshomaru ^-^
das ist in etwa 1 Jahr und 4 Monate *zwinkert*

in diesem Sinne euch ein Frohes Osterfert und bis nächste Woche

Eure Seredhiel / Seren *Kekse und Tee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es für dieses Mal
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Nächste Woche gibt es erneut einen Sprung bis hin zu Inu Yashas Einschulung, also knapp 4 Jahre *zwinkert*

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Kekse und Tee da lass*

ich hoffe es hat euch gefallen ^.^
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächstes Kapitel wird alte Freunde zusammen bringen und auch einen kleinen Einblick geben, warum Kagome verschwand *zwinkert*

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja nun haben sich Sess und Kago getroffen *kichert*

Nächste Woche geht es auch weiter
mir den Sommerferien der Kinder *kichert*

Bis demnächst, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Tee für die Wartezeit da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So damit ist der Urlaub von den beiden Familien vorbei ^-^

Das nächste Kapitel wird am 01.07.19 Online gehen
ausnahmsweise an einem Montag, doch von da an wie gewohnt jeden Samstag ^-^

In diesem Sinne euch ein schönes Wochenende und einen schönen Juni

Ich hoffe ihr verzeiht mir die Wartezeit, aber es wird süß und niedlich weitergehen, versprochen *kichert*

*Keksberge und Tee da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist das Kapitel auch schon vorbei *kichert*
Nächste Woche geht es weiter mit einem Urlaubsausflug zum Strand

Haltet die Ohren steif und lasst mir gerne ein Review da

Bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Eistee für die Wartezeit da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder ^-^
Lasst mir gerne eure Meinungen da.
*Kekse und Eistee da lass*

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit nähern wir uns schon Sesshomarus 18. Geburtstag *kichert*
das folgende Kapitel wird viele überraschen, andere warten vielleicht genau darauf.

Seid gespannt darauf *zwinkert*

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren
*Kekse, Kakao und Eistee für die Wartezeit da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon *versteckt sich*
*Schild da lass: Über eure Meinungen freue ich mich dennoch*

Ich weiß ich bin gemein, aber Zweifel gehören eben dazu ^^"
Beide sind noch jung *kichert*

*Kekse und Kakao da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

weiter geht es nächste Woche ^-^
*Kekse und Eistee da lass*

bis dahin, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es auch schon wieder.
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen und hoffe es hat euch gefallen.
Lasst mir gern einen Kommi da, oder auch Wünsche *kichert*

Im nächsten Kapitel wird es ein wenig mehr Aufschluss geben und auch ein Missverständnis ^^"

in diesem Sinne bis dahin, eure Seredhiel /Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist der erste Schritt fehlgeschlagen in Bezug auf Kago und Sess
Wie soll man es ausdrücken: Missverständnisse entstehen viel zu schnell und reden würde helfen,
doch dazu ist Sess im Moment nicht in der Lage.
Wird er sich doch noch durchringen können? *überlegt*

Nächste Woche geht es weiter mit dem Fokus auf Izayoi und ihre Krankheit

in diesem Sinne bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*Stellt ein Schild auf: über eure Meinungen freue ich mich sehr.*

*Taschentuchboxen, Kekse und Kakao da lass*

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gomen für die vielen Tränen und den bösen Cliff

aber anders hätte es das Kap gesprengt ^^"
nächste Woche geht es darum, dass Inu sich eine Auszeit von seinem Vater und Bruder nimmt

in diesem Sinne, bis bald, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute auch schon, ich hoffe euch hat Sess Abrechnung gefallen *zwinkert*
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

mit großen Schritten nähern wir uns dem Weihnachtsfest aus dem Special
daher meine Frage an euch Leser:
Soll ich die Kapitel von dort überarbeiten und hier fortlaufend mit hochladen oder soll ich diese nur überspringen und mit den Ereignissen danach fortsetzen?

Es werden noch ein paar Kapitel geben, doch wollte ich das schonmal nachfragen, wie ihr es gerne wollt :)

*Kekse und Kakao da lass*
in diesem Sinne bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
ich hoffe euch gefällt die Einführung von klein Rin *kichert*
Sie wird für Kago für den restlichen Verlauf eine große Rolle spielen :)
Schließlich ist sie sehr stark mit dem kleinen Mädchen beim Weihnachtsspecial verbunden und hier kommen die gründe dafür :)

Lass mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
hoffe euch hat es gefallen ^-^
und ja was soll ich sagen... im nächsten Kapitel wird eine weitere Person eingeführt :)
und drei mal dürft raten, wer es ist *weglacht*

Lasst mir gerne eure Meinung und Anregung da

in diesem Sinne bis nächste Woche *Kekse und Kakao da lass*
Eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hiermit wäre Kikyo auch von der Partie
für alle, die sie mögen, gomen, aber sie kommt mir immer so arrogant rüber ^^"""

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^.^

Lasst mir gerne eure Meinungen oder Anregungen da ^-^

*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war auch schon das Kapitel für diese Woche
Danke euch allen für euer Interesse und dass ihr es so fleißig lest ^-^

Lasst mir gerne eure Meinung und Anregungen da :)

Zurzeit habe ich 2 - 3 Kapitel Vorlauf zu dem aktuellen online,
dadurch ist es mir möglich Ideen mit einfließen zu lassen, wenn ihr etwas bestimmtes lesen wollt ^-^

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit ist Inus Ehe Geschichte...
ich hoffe euch hat die Art und Weise gefallen ^.^

Im nächsten Kapitel wird Kago versuchen Inu aufzubauen, dass er das richtige getan hat ^-^ zudem kommt eine neue interessante Person dazu *zwinkert*
Gerne dürft ihr raten wer *kichert*

Lasst mir eure Meinungen oder Wünsche da ^-^

Nächste Woche kommt das Kap am Sonntag, da mein Neffe Geburtstag hat und ich vor 21 Uhr nicht daheim bin :)
Hoffe ihr könnt diesen einen Tag länger warten *verbeugt, Kekse und Kakao da lass*
In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
huch... was ist denn da passiert?
einige meiner Betafeen wollten Kik nie wieder lesen, also haben wir nach Todesursachen gevotet ^^"

ich hoffe dennoch euch hat es gefallen, wie ich meine OC mit eingebracht habe
mehr Informationen zu dieser OC wird es im kommenden Kapitel geben :)

Inu gibt sich die Schuld an dem was passiert war, weshalb er erneut zu seinem Mentor fliegt. *zwinkert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

*Kekse und Kakao da lass* in diesem Sinne bis nächsten Sa, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon für diese Woche....

Im nächsten Kapitel werde ich einen kleinen Einblick in Sayuris Gedankenwelt geben und wie sie mit der Situation umgehen wird ;)

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Bis nächste Woche eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob das hier das Ende ist *grübelt*
keine Sorge nächste Woche geht es auch gleich weiter
noch bleibt der Focus auf Inu und Sayuri,
doch keine Sorge, auch bei Kago und Sess wird es bald weiter gehen und zwar auch in die richtige Richtung

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren
*Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit sind Inu und Sayuri ein Paar *grinst*
nächste Woche bekommen Kago und Sess den Schubs in die richtige Richtung ^-^
Ihr dürft gerne raten wie dieser Schubs aussehen könnte *kichert*

aber keine Sorge, der Schubs wird ausreichen, um auch die beiden bald dazu zu bekommen,
sich zu mindestens ihre Liebe zu gestehen *zwinkert*

Ihr freue mich auf eure Meinungen und Anregungen

In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na wer da wohl ihr Gast ist? *grinst*
Das nächste Kapitel wird hoffentlich alles wieder gut machen, was ich euch all die Zeit über angetan habe *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

bis nächstes Mal, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so damit sind wir genau vor dem Weihnachtsspecial letztes Jahr ^-^
die nächsten 3 Kapitel wird das Special zusammen fassen, damit hier keine Storylücke entsteht ^-^

diese Kapitel werden am 24. , 26. und 28. online kommen.

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis bald, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^
das nächste kommt am 26.12.

*Kekse und Punsch da lass* genießt die besinnliche Zeit bis dahin
eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
diesmal endet es mit der Versöhnung,
im nächsten und letzten Zusammenfassenden Kapitel wird es um die Bescherung gehen *lächelt*

Lasst mir wie gewohnt eure Meinungen und Anregungen da *verbeugt*

Das nächste Kapitel kommt am Samstag, danach wie gewohnt jede Woche ein Kapitel *smile*
in diesem Sinne bis Samstag, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^-^
nun ist das Weihnachtsspecial vorbei und kommende Woche geht es weiter mit dem Weihnachtsmorgen *kichert*

Natürlich so wie Sess diesen Kago versprochen hatte *breit grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^.^
in diesem Sinne bis nächsten Samstag, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon ^-^
im nächsten Kapitel ist Sess seit langen wieder bei Kagos Familie und muss vor Rina sein 'Gesicht' wahren *kichert*

lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch erstmal wieder von mir.
Ich hoffe euch hat es gefallen, lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.

Natürlich wird Sess auch offiziell bei Rina vorstellig, doch das wird er erst später tun. *zwinkert*

die nächsten drei Kapitel werden sich damit befassen, wie Kago und Sess ihre Zeit in Osaka verbringen und wie Kago einige Informationen von ihrem Liebsten bekommt ^-^
Seid gespannt darauf *kichert*

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es erstmal...
Da bewegt sich Kago auf einem gefährlichen Pfad, doch irgendwie muss sie ihm ja eine Lektion erteilen.
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit begannen die Vorbereitungen ^-^
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass nicht alles perfekt laufen kann XD

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da ^-^

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schonmal... *sich verkriechen geht*

*Schild da lasst: lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.*

nächste Woche geht es weiter, mit Inus Reaktion auf diesen Fund.
Wie er wohl das alles aufgenommen hat? *überlegt*

bis dahin, eure Seredhiel /Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was meint ihr, sollte Yu es einfach so ihm verzeihen, oder brauchen sie nochmal ein richtiges Gespräch? :)
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da :)

im nächsten Kapitel sind wir beim 30. und 31. Dezember und haben somit einen Jahreswechsel drin ^-^
wie sie diesen verbringen werden, werdet ihr dann lesen ^-^

*Kekse und Kakao für die Wartezeit da lass*
bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon für heute *smile*

Was haltet ihr von den beiden Fragen? *grinst*
Lasst mir wie immer gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächste Woche geht es weiter mit einigen Erklärungen zu den Briefen
und hoffentlich werden auch einige eurer Fragen auch beantwortet *kichert*

in diesem Sinne, bis dahin, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für heute ^-^

ich hoffe, dass das Kapitel trotz trauriger Momente euch auch erfreuen konnte

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Nächste Woche geht es weiter mit dem Inhalt der Briefe zwischen den Eltern.
In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es auch schon
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.

nächste Woche geht es weiter mit der ein oder anderen Überraschung für unsere Paare *kichert*

Bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es schonmal *smile*
Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

nächste Woche geht es weiter mit Kagos Umzug zu Sess und wie sie Rins Zimmer einrichtet *kichert*

auch hier melde ich mich schonmal jetzt für den April bei euch ab.
Wegen privater Dinge, die erledigt werden müssen, werde ich nächsten Monat nichts hochladen
doch keine Sorge ich werde euch zum 02.05.20 wieder mit neuen Kaps beliefern und danach wie gewohnt wöchentlich *smile*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das war es schonmal
lasst mir gerne eure Meinungen und Anregung da
ebenso auch Wünsche solltet ihr noch welche haben

wie bereits letzte Woche angekündigt, ist das das letzte Kap
da ich im April nicht dazu komme hoch zu laden
doch am 02.05.20 kommt das nächste Kapitel wieder und wie gewohnt mit dem wöchentlichen Hochladen

bleibt alle gesund und bis dahin, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch hier schon wieder
was glaubt ihr wird Sess vorfinden? *grinst*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es auch schon mal
ein unerwartetes Wochenende hat begonnen *kichert*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da :)

mit kleinen Schritten kommen wir schon bald dem Finale entgegen,
doch keine Sorge, noch einige Kapitel haben wir vor uns :D
da ich noch einen Epilog anlegen möchte, wollte ich von euch wissen:
Wie viele Jahre nach dem letzten Kapitel soll es spielen?
sucht euch eine Zahl aus zwischen 1 - 10 Jahre *zwinkert*

in diesem Sinne bis kommende Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun sind Sango und Miroku auch wieder zurück *freu*
und Sayu und Inu bekommen etwas mehr Hilfe mit den Kindern

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da
*Kekse und Kakao da lass*

in diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es auch schon für heute

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na was das noch alles wir *pfeif*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

Bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es für dieses Mal
Damit ist Shippo erst mal bei ihnen, aber ob er auch bleibt, werdet ihr nächste Woche erfahren.

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

In diesem Sinne bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit kennen wir nun die Pläne unseres Eislords *kichert*
und der große Tag für Yu und Inu hat begonnen ^-^

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
damit hat sich Sess Kago gegenüber ein Stück geöffnet.
Zudem wollen sie Rin in ihre Familie aufnehmen

wie das wohl weiter gehen wird? *überlegt*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
huch? wie schon Kap zu ende?
ach du meine Güte, da haben die beiden aber Neuigkeiten erhalten

wie konnte denn sowas nur passieren? *schock*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da

In diesem Sinne, bleibt alle gesund und bis nächste Woche

Eure Seredhiel / Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so das war es auch schon für heute *grinst*
damit hat Sess wieder einen Schritt gemacht, näher zu seinem Kätzchen zu kommen *smile*

Lasst mir gerne eure Meinungen und Anregungen da.

bis nächste Woche, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so hier endet offiziell die Geschichte *smile*

Da ich natürlich einen schönen Epilog mit einem Sprung schreiben wollte, habe ich euch entscheiden lassen.

Demnach kommt nächste Woche dieser.
Es spielt zu Weihnachten acht Jahre nach der Hochzeit zwischen Kago und Sess.

Wenn ihr gerne noch einige Ereignisse als kleine OS haben möchtet, dann lasst es mich einfach wissen und ich versuche euch diese Wünsche zu erfüllen.

In diesem Sinne bis nächste Woche zum Letzten Mal beim roten Faden.
*mit einem weinenden und lachenden Auge das Projekt danach als abgeschlossen setzen wird*

Liebe Grüße, eure Seredhiel / Seren Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit endet auch diese Fanfiction

ich danke allen meinen Lesern für eure Unterstützung und euer Feedback
hoffentlich lesen wir uns auch bald wieder in künftigen Projekten.

Keine Sorge ich werde noch viele Geschichten mit euch teilen *smile*

Sollte noch jemand Wünsche haben, so äußert diese und ich werde sie nach und nach abarbeiten *smile*
so als kleine OS Geschichten zu gewissen Ereignissen

In diesem Sinne, bis bald und bleibt alle gesund, eure Seredhiel/Seren *Kekse und Kakao da lass* Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (304)
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Von:  Boahencock-
2020-07-26T08:45:57+00:00 26.07.2020 10:45
Das mit ihren Großvater tut mir leid.🥺🥺🥺 aber ihrgend wann muss jeder gehen..

Wust ichs doch das Inuyasha und Sayuri Shippo Adoptieren.
Freut mich.😄

Das nenn ich mal eine groß Familie.
Fleisig fleißig würde ich mal sagen.

Schade das es schon zu Ende ist.
Alles findet mal ein Ende.🥺

Ich würde mich freuen mehr von dir zu lesen.
Kekse und Kakao nehmen.
Ein klasse FF.
😄😉😄
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 17:01
*winkt*
stimmt das mit dem Großvater ist schade, aber für jeden kommt mal die Zeit *schnief und Taschentuch reich*

hehe freut mich, dass du dich über die Adoption von Shippo so freust ^-^
Ich dachte er passt hier sehr gut zu Sayu und Inu un bereichert ihre kleine Familie *smile*

Fleißig waren alle und eine große Familie ist doch was feines *kichert*

*schnieft auf und nickt*
Finde es auch schade, aber alles muss mal enden ^^"

hoffe wir lesen uns auch weiterhin *smile*

*Kekse und Kakao da lass*
Antwort von:  Boahencock-
04.08.2020 17:58
Kekse und Kakao nimmt. Ja ich mag Shippo und finde das er gut zu denen past.😉😼😉 mal ein OS über Shippo wär doch was.( grins)😼😉😼
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 18:11
klingt sehr gut :)
werde ich definitiv in Betracht ziehen *smile*
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-07-25T23:03:47+00:00 26.07.2020 01:03
Wau Sesshomaru und Kagome waren fleißig 😈😈😈😈 . Die anderen natürlich auch 😈.
Das Sesshomaru jetzt so ein guter Ehemann und liebender Vater ist wundert mich nicht . Das liegt zu 100% an Kagome 😈😈😈😈. Es stimmt mich etwas traurig das , das FF. Jetzt zu Ende ist.
Aber alles wunderschöne muß leider einmal enden. 😓😓😓😓

Freue mich auf alle Fälle jetzt schon auf deine neuen Werke.

Danke für Kekse und Kakao 😋😋😋😋

😈😈😈😈




Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 16:23
*pfeift* du hast dir doch viele Kinder gewünscht *kichert*
da hast du es *grinst*

100% hat Kago Sess geholfen zu sich selbst wieder zu finden, zu seinem wahren Ich, welches als Kind schon klar ersichtlich war *smile*

ich bin auch traurig, dass die FF nun vorbei ist, doch keine Sorge, es kommen definitiv weitere und auch eine kleine OS-Reihe zu unseren süßen hier.
sobald ich mehr gesammelt habe, wird das auch ausgearbeitet und dann hochgeladen *smile*

hoffentlich bis bald *Kekse und Kakao da lass*
Von:  Boahencock-
2020-07-19T07:37:50+00:00 19.07.2020 09:37
Das nen ich mal eine Überaschung, für Kagomes Familie. Sie ist schwanger.

Die Hochzeit war der wahnsin bin begeistert.

Ja Sesshomaru war als Kagome noch klein war auch fürsorglich und beschützend.
Und jetzt sieht mann es wieder.

So und jetzt gehört Rin offiziell zur Familie.

Schade das es schon vorbei ist🥺🥺🥺 das war ein Hammer FF
Bin auf neue Werke von dir gespannt.
😼😉😼
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 16:15
Eine absolute Überraschung für alle *kichert*
und eine erfreuliche noch dazu *grinst*

Freut mich, dass dir die Hochzeit gefallen hat ^-^

Sess wird bestimmt wieder der alte werden
Stück für Stück mit Kagos und Rins Hilfe

Nun sind sie auch eine kleine Familie und Rin bekommt nicht nur Eltern, sondern auch schon bald ein Geschwisterchen *freut sich für sie*

Alles hat leider irgendwann ein Ende *schnief*
ich werde bestimmt noch eine OS Reihe zu ihnen starten, doch es wird noch etwas dauern. Noch sammle ich Idee, was ich dort schreiben könnte, neben den Geburten der Kinder *kichert*

Hoffentlich lesen wir uns bald wieder *Kekse und Kakao da lass*
Antwort von:  Boahencock-
04.08.2020 17:55
Natürlich freu mich schon, OS hört sich gut an sobald es weiter geht bin ich zu 100% dabei.😼😉😼
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 18:11
Freue mich sehr das zu lesen ^-^
sobald etwas spruchreifer wird, werde ich es dich wissen lassen *smile*
Antwort von:  Boahencock-
04.08.2020 18:23
Ja da freu ich mich😉😼😉
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-07-19T01:26:56+00:00 19.07.2020 03:26
Hihi für alle Großeltern Onkeln war das eine Mega Überraschung Kagome und schwanger hätte nie damit gerechnet.

Ob Kimiko jemals erfährt das sie Großmutter ist / schwigamutter???? Wie wird sie sich verhalten ????

Schade das es schon zu Ende ist 😭😭😭😭 ein Traumhaft schönes FF mit glücklichen und schrecklichen Zeiten.
Freu mich aber auch auf neue Werke von dier 😂😭

😈😈😈😈
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 15:54
Das stimmt, es war wahrlich ein Überraschung für alle Anwesenden xD

Ob Kimiko das wirklich mal erfährt weiß ich nicht, doch Sess will sie nie wieder sehen xD
demnach wird er den Teufel tun und es ihr sagen xD

Alles endet mal und auch eine Geschichte, doch keine Sorge, kleinere OS werden mir sicher noch einfallen und andere Geschichten sind schon im Kopf *kichert*

hoffe ich kann dich auch weiterhin so fesseln bei meinen Werken *Kekse und Kakao da lass*
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-07-12T03:30:14+00:00 12.07.2020 05:30
Da hat Sesshomaru gerade noch so die Kurve gekriegt hätte er sich anders entschieden. Wäre die Hölle über in herein gebrochen. Alleine Kagomes Mutter wäre 🥶🥶🥶🥶🥶🥶 oder seine Großeltern 🤯🥶 oder InuYasha 😩

Sesshomaru wird Papa 😁🤣😇👍🏻🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳 und Rin hat es im gesagt .

Ich werde... vielleicht kein so guter Vater sein, aber... ich werde mein Bestes tun.
Mehr kann man nicht verlangen und er ist schließlich Toras Sohn eiso so ein schlechter Vater kann er nicht werden 😊😊😊😊😊.

Na das wird eine Bomben Überraschung für alle 🤣🤣🤣🤣🤣🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 12:19
*winkt*

Sess hat sich natürlich mit diesen Dingen auseinander gesetzt, denn Kago liebt Kinder *kichert*

Niemals würde er wollen, dass sie so etwas auch nur in Betracht ziehen würde *smile*

Natürlich wird er Papa, auch wenn er ein wenig Bammel davor hat *grinst*

sein Bestes geben, ist das wichtigste, alles andere kommt mit der Zeit *smile*

Die Überraschung wird einschlagen wie eine Bombe *Kekse und Kakao da lass*
Von:  Boahencock-
2020-07-12T03:13:08+00:00 12.07.2020 05:13
Kagome weiß nicht wie sie es Sesshomaru sagen soll das sie schwanger ist!

So kann mann es auch machen, jemanden auszufragen, was eine SSW ist und dann noch die Wochen!

Mutter Pass darin hat Rin gelesen und deswegen die Fragen?

Lange Leitung würd ich mal sagen.

Na entlich er hat es geschnallt das Kagome schwanger ist.

Wie jetzt Kagome hat ernsthaft nachgedacht wegen einer Abtreibung. Ok Sesshomaru mag zwar keine Kinder, aber mann solte erst miteinander reden und dann entscheiden.

Na siest du so schlimm ist es doch garnicht.
Sesshomaru denkt das er es Als Vater hin bekommt.
Wau. Unser Eislord, hat sich an Rin gewöhnt also wenn das kleine mal da ist wird er bestimmt ein guter Vater.

Was wolte Sesshomaru mit Rin besprechen??
Rin hat ihn gans abgelenkt.


Keks an niemd und warten bis zum Nägsten mal. 😉😼😉😼

Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 12:14
*winkt zu*

nun Kago weiß, dass Sess nicht begeistert von Kindern ist, daher hat sie ein wenig Sorge, dass er es nicht so aufnehmen könnte, wie sie es sich wünschen würde.

Wie sollteman denn sonst herausfinden was SSW bedeutet XD
Rin hat das kleine Heft einfach nur entdeckt und das darin gelesen... nun will sie natürlich wissen, was das heißt XD

Absolut lange Leitung *kichert*
Aber nun hat er es gecheckt...

Kago hatte alle Optionen betrachtet und wollte mit Sess reden, aber da kam ihr Rin zuvor *smile*
Sie wollte ja mit ihm sprechen, bevor sie etwas getan hätte, denn es ist schlussendlich auch sein Kind *smile*

Ein Glück sieht das Sess nicht so eng, wie Kago es sich ausgemalt hatte.

mal sehen, ob dir die letzten Kaps gefallen werden *Kekse und Kakao da lass*
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-07-04T18:33:06+00:00 04.07.2020 20:33
Sesshomaru schenkt Rin sein Leder Armband das er von Izayoi bekommen hat 🤯🤯🤯🤯 ich Fall in Ohnmacht.

Aaaaaa Shoppingtour beim Tartarus das wird ein laaaaaaaaaaaaaaaaaanger Tag.

Kagome und Sesshomaru verlobt/ sie heiraten ÜBERRASCHEND das ist eine BOMBEN Überraschung 😅😂🤣😂🤣🥳🎉🎊

Blauer Hochzeits Kimono darf ich Raten mit weißen Hunden drauf. Ist nur so ne Idee 🙊🙊🙊🙊.



Macht das Schloß bereit ich schmeiß eine riesen Menge Party im Tartarus Inu und Sayuri bekomme Zwillinge toll 👏🏻🙌🏻👍🏻

UND DER ÜBER MEGA GIGA HAMMER IIIIIIIIIIIIIIIIISSSSSSTTTTT🙌🏻👏🏻🙌🏻👏🏻🙌🏻👏🏻🙌🏻👏🏻🙌🏻👏🏻🙌🏻

KAGOME IST SCHWANGER VON SESSHOMARU 🎊🎉🥳🎊🎉🥳🎊🎉🥳🎊🎉🥳🎊🎉🥳🎊🎉🥳🎊🎉🥳 PARTY PARTY PARTY LAST Die Fässer anrollen plündert denn Schloß Keller holt das gute Silber Besteck raus schmeißt denn Grill an und hau schmeißt eine Herde Bisons drauf.
Das muß gefeiert werden 🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🥳🎉🎊🎉🎊.

Was werden Sesshomaru UND InuYasha dazu sagen 🤣😂😅🤣😂😅🤣😂😅🤣😂😅

Ich lach mich schlapp vor Lachen bei den Gedanken an ihre Gesichter und bin gespannt wie sie reagieren 😅😂🤣🎊🎉🥳😅😂🤣🎊🎉🥳 Party Party Party.

Ich Platze vor Freude und kann das nächste Kapitel nicht erwarten.

Kekse und Kakao schnappen und einfach genießen herrlich lecker.

😈😈😈😈😈😈
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
04.07.2020 20:43
🤔🤔🤔🤔 was könnte Kagome bekommen???? InuYasha und Sayuri bekommen schon Zwillinge. Drillinge oder vierlinge wäre etwas viel. Rin wird sich freuen ein kleines Geschwisterchen oder Geschwister ???? 🤔🤔🤔🤔
Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 01:06
*Vigeta auffangt* nicht in Ohnmacht fallen *kichert*

Die Verlobung war absolut überraschend für ihre Freunde und Familie *grinst*

Nein da sind keine weiße Hunde drauf, das geht nicht als Hochzeitskimono *kichert*
aber die Idee ist witzig XD

ich freue mich zu lesen, wie du dich darüber freust ^-^
richtige Partystimmung hier *kichert*

hoffen wir mal, dass die Jungs das genauso sehen *kichert*

*Kekse und Kakao da lass*

P.S. ein Kind für Kago und Sess... das genügt, wir wollen doch Lord Eisberg nicht überfordern XD
Von:  Boahencock-
2020-07-04T18:12:10+00:00 04.07.2020 20:12
Sesshomaru hat Rin das Armband gegeben was er für Kagome gekauft hat bis er das richtige gefunden hat.
Rin wird es in ehren halten.

Sie wollen Sayuri fragen ob sie Rin nicht jetzt schon zu sich nehmen dürfen!
Da wird sie bestimmt ja sagen.
Rin hat somit eine Familie gefunden.
Sie darf sogar schopen gehen, und ihr Zimmer vertig einrichten. 🙂🙂🙂

Die Gesichter von den anderen, als Sesshomaru und Kagome ihnen Erzählt wann der Hochzeitstermin ist.
Das ist woll ein Witz oder?

Nein, das ist deren ihr voller Ernst. Sie wollen so schnell wie möglich heiraten.

Wau ein blau... Saphirblauer Kimono da werden Sesshomaru Augen 👀 bei dem Anblick raus fahlen.


Wie jetzt Erst ist Sayuri mit Zwillingen schwanger und dann ist auch noch Kagome schwanger Hura 🥳🥳🥳 das muss gefeiert werden.
Also packt schon mal die Zigaren aus und eine Flasche Scotch.

Das nen ich mal was
Bin gespant wie es weiter geht.
😼😉😼

Antwort von:  Seredhiel
04.08.2020 01:01
*winkt* Wieso hat der Tag nur so wenig Stunden *kichert*
entschuldige, dass die Antwort so spät kommt *Entschuldigungskeks reich*

Auf das wertvolle Armband wird Rin sehr aufpassen

natürlich wird Sayu da nichts dagegen haben.
Rin wird schließlich bald zu Kago und Sess gehören *kichert*

ehrlich gesagt habe ich mir das genauso vorgestellt, dass es die anderen nicht wirklich glauben können, dass Sess einen Antrag macht XD

Bei dem Anblick seiner Liebsten im Hochzeitskimono werden ihm die Augen rausfallen *kichert*

Yeah, Sayu erwartet Zwillinge und Kago auch noch schwanger, das wird bestimmt toll werden *kichert*

aber mal sehen, wir das Kago aufnehmen wird

*Kekse und Kakao da lass*
Von:  Boahencock-
2020-06-28T07:00:53+00:00 28.06.2020 09:00
Noch ein Antrag wauuuu.
Das mit dem Papier war jetzt aber nicht net.

So Jetzt weiß Kagome warum Sesshomaru so ist wie er ist .

Dan darf ich eine Raubkatze sein.
Das wird lustig.

Tradition muss sein.
Hura Rin freut sich eine Familie zu haben.🥳🥳🥳🥳

Was will Sesshomaru mit Großmutter besprachen?🤔🤔🤔

Und was sagen die anderen dazu, wenn sie das erfahren??

Ich denke mal damit hat keiner gerechnet.

Jetzt bin ich gespant wie es weiter geht.😼😉
Antwort von:  Seredhiel
04.07.2020 01:34
*winkt*

für Kago wiederholt er sich ab und zu mal *kichert*

die Aussage mag nicht nett sein, aber es ändert nichts an seinen Gefühlen *smile*

Raubkatze wird durchaus lustig, doch ob sie zum Einsatz kommt, weiß ich nicht

Natürlich muss Tradition sein *kichert* immerhin war dies seinem Vater wichtig und auch ihm ist es wichtig
Rin wird auch endlich ihre Familie bekommen *party macht*

Das wirst du bald erfahren, was er mit seiner 'Oma' besprechen will
auch die Reaktionen der anderen, kannst du bald nachlesen

*Kekse und Kakao da lass*
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-06-28T03:55:37+00:00 28.06.2020 05:55
Sesshomaru wiederholt seinen Heiratsantrag ECHT!!!!!! Wau ich glaube es nicht. 😁😁😁😁.

Mir bedeutet dieses Stück Papier nichts,( 😠 grrrrrr hätte er auch anders ausgedrücken können)

Diese Frau werden wir nie wieder sehen.”
“Und wenn doch, dann kann sie was erleben!”,🤯🥶🤕😵😵 Sess Mutter sollte es sich GANZ GENAU überlegen Kagome unter die Augen zu treten. Kagome wird zur Raubkatze ( HILFE) wenn es um Sesshomaru geht. 😅😂🤣🤣 da besteht Lebensgefahr.

Rin ist überglücklich erst erfährt sie von Heiratsantrag und dann das Kagome und Sesshomaru sie adoptieren wollen. 🎋🎊🎉🥳

Was will Sesshomaru mit seinen Großeltern besprechen????

Und wie sieht es mit eigenen Nachwuchs aus????

Auf die dummen Gesichter der anderen Ino und Co. Und ihre Reaktion bin ich gespannt 😅😂🤣🤣🤣

😈😈😈😈
Antwort von:  Seredhiel
04.07.2020 01:31
*winkt*

Sess tut einfach alles für seine Kago *kichert*

naja für ihn ist das ja nichts anderes, denn es ändert sich nichts an seinen Gefühlen
ich denke Kago hat das nicht so gemein wahrgenommen *kichert*

Oh Lebensgefahr... könnte passieren, denn in jedem Kätzchen steckt eine Raubkatze *kichert*

Rin schwebt ebenfalls mit Kago auf Wolke 7 *kichert* das wird sicher noch ganz schön ^-^

tja... lass dich überraschen, was Sess von seinen Großeltern will
Nachwuchs? hmmm ich denke, da muss noch etwas Zeit vorbei gehen

hehe die Gesichter und die Reaktionen kannst du später lesen *grinst*

*Kekse und Kakao da lass*


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