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10 Steps - How I leave my boyfriend

Wie werde ich ihn los?
von

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Schritt 1: Direkte Konfrontation

„Ich mach Schluss.“
 

„Nein, tust du nicht.“
 

„Doch.“
 

„Nein.“
 

„Willst du mich verarschen?“
 

In diesem Augenblick kam sie sich nämlich wirklich verarscht vor. Dieser Typ konnte ihr doch nicht einfach verbieten die Beziehung zu beenden. So lief das nicht und sie hatte gewiss nicht vor, die Sache dabei bestehen zu lassen.
 

„Hör mir gut zu, Uchiha. Die Sache mit uns ist gelaufen. Endgültig. Aus und vorbei. Ende. Finis. Shūryō. Konets. Fine. - Klar soweit?“
 

„Nein.“
 

„Doch.“
 

„Nein.“
 

„Ernsthaft?“
 

Ergeben schloss sie ihre Augen, atmete tief durch und zählte gedanklich von Zehn rückwärts herunter. Dieser Typ trieb sie zur irgendwann noch Weißglut. 
 


 


 

„Na abgeblitzt?“
 

Ihre besten Freundin grinste, während Sakura sie daraufhin mit finsteren Blicken bombadierte. Temari war wirklich eine super beste Freundin...nicht. Anstatt sie tatkräftig bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, amüsierte sie sich prächtig über ihr scheitern. 
 

Blöde Kuh. 
 

Sie kam außerdem immer noch nicht darauf klar, dass Sasuke tatsächlich Einwand eingelegt hatte. Was bildetet er sich ein, wer er war? Gott? Zumindest sein Ego war sehr göttlich. Von einem waschechten Uchiha durfte man auch nichts anderes erwarten.
 

Sie waren super cool, charmant, gutaussehend, eitel, stolz, überheblich, narzisstisch und verdammt manipulativ. Nur um ein paar der ausgeprägten Eigenschaften zu nennen. Die Liste ließe sich wohl endlos fortführen. 
 

Keine Frau würde es je wagen einen Uchiha zu verlassen und wenn doch – so wie in ihrem Fall – dann würde es besagter Uchiha schon zu verhindern wissen. 
 

Idioten, allesamt. 
 

Warum hatte sie sich damals gleich noch auf ihn eingelassen? Ach ja. Uchiha-Gene. Widerstand zwecklos.
 

„Hilf mir“, seufzte sie frustriert Temari entgegen, die diese Bitte jedoch leise lachend ablehnte.
 

Grummelnd wandte sich Sakura ihrem Number One zu.
 

Beste Freundin abzugeben. Jemand Interesse?

Schritt 2: Online

Beziehungsstatus: Single

 

So einfach konnte es gehen, wenn auch nur über Facebook. Das hatte dieser eingebildete, störrische Uchiha nun davon. Grinsend legte sie ihr Handy beiseite und ging in die Küche, um sich einen Tee zu kochen. Heidelbeer-Vanille. Vielleicht noch einen Muffin dazu. Den hatte sie sich nun redlich verdient.

 

Genüsslich setzte sie sich mit beiden Leckerein bewaffnet wieder zurück auf das gemütliche Sofa ins Wohnzimmer und schnappte sich erneut das Smartphone. Ob wohl wieder irgendeiner ihrer Freunde peinliche Fotos gepostet hatte?

 

Beziehungsstatus: In einer Beziehung mit Sasuke Uchiha

 

Ungläubig starrte sie auf ihren eigenen Post von vor einer Minute. Das hatte er nicht getan…?

 

Das durfte doch nicht wahr sein. Er hatte sich wirklich in ihr Profil gehackt?

 

Ernsthaft?

 

Schnaubend löschte sie ihn aus ihrer Freundschaftsliste, setzte seinen Namen auf die Sperrliste und loggte sich schließlich aus, ehe sie Whatsapp öffnete und ihn dort ebenfalls blockte.

 

Damit wäre das Problem nun auch gebannt.

 

Eine Sache wäre da allerdings noch zu erledigen. Mit finsterem Blick tippte sie auf den gelben Brief, um in ihr SMS-Postfach zu gelangen.

 

»Game over.«

 

Nachricht versendet.

 

Kurze Zeit später erhielt sie eine SMS von einer unbekannten Nummer.

 

»Game on.«

 

 

 

 

 

Frustriert bettete Sakura ihren Kopf auf den harten Tresen der Bar sinken, in welcher sie sich erneut mit Temari verabredet hatte.

 

„Scheint wohl nicht besonders gut gelaufen zu sein, hm?“

 

„Er soll zur Hölle fahren“, murmelte sie undeutlich und brachte ihre beste Freundin damit erneut zu lachen.

 

Hilfsbereitschaft gleich Null. Allmählich begann sie über eine Ersatz-beste-Freundin nachzudenken. Temari war wohl kaputt.

 

„So schlimm?“

 

Genervt hob Sakura wieder ihren Blick. Schlimm war gar kein Ausdruck. Es war ihr persönliche Apokalypse.

 

„Ich will diesem Mistkerl ganz schrecklich weh tun.“

 

Glucksend schüttelte Temari den Kopf und winkte anschließend den Barkeeper heran, um zwei Getränke zu ordern. Knock Out. Der schien gerade perfekt zur Stimmung zu passen, außerdem hatte er ordentlich Promille. Etwas, dass Sakura gerade wohl dringend nötig hatte.

Schritt 3: Worte auf Papier

Lieber Sasuke,
 

wie Gina Lollobrigida einst sagte: »Es ist leichter einen Mann zu finden, als ihn wieder los zu werden.«
 

In diesem Punkt kann ich ihr nur zustimmen, denn auch du machst es mir nicht sonderlich leicht,... dich zum Teufel zu jagen. Eventuell wartet er sogar bereits in der Hölle auf dich. Ich denke, er würde dir sogar voller Ehrfurcht seinen Thron überlassen und sich daran erfreuen, dass sein Meister endlich zurück gekehrt ist ...dich hinter mir zu lassen.
 

Es ist keineswegs so, als hätte ich dir gegenüber keine Gefühle mehr, doch für ein gemeinsames Leben und eine intakte Beziehung reicht es nicht länger. Liebe kann ich dir leider keine mehr schenken, allerdings würde ich dir ungerne meine Freundschaft anbieten wollen, in der Hoffnung, dass auch diese dir genügt... Wenn nicht, wäre das natürlich vollkommen okay für dich, da ich deine Gegenwart dann nicht länger ertragen muss. 
 

Natürlich werde ich unsere gemeinsame Zeit stets in grausiger Erinnerung behalten, denn mir ist bewusst, dass ich hoffentlich nie mehr einen solchen Mann wie dich finden werde. 
 

In Liebe
 

Tschüss
 

Bis Bald
 

Lebe wohl 
 

Sakura H.
 


 

Zufrieden mit sich und der Welt faltete sie den Brief akkurat zusammen und steckte ihn in das bereit gelegte weiße Kuvert. Sie würde ihn heute noch persönlich in seinen Briefkasten einwerfen, bevor ihn die Post verschlampte. Sicher war sicher.
 


 

Liebe Sakura,
 

ich habe deinen Brief und die darin befindliche Absicht durchaus zur Kenntnis genommen, allerdings...
 

...um aus Shakespeares Hamlet, Akt 3, Szene 6, Vers 23 zu zitieren: »Nein.«
 

S. U. 
 


 


 

Fluchend nippte Sakura an ihrem Cocktail. Adios Motherfucker, so dessen Name, der sie sofort angesprochen hatte. Schön wäre es, wenn dies auch auf ihr Leben zutreffen würde. Sie wollte doch nur ihren Freund in den Wind schießen. Was konnte daran denn so schwer sein? 
 

Alles. Einfach alles. 
 

Blöder Uchiha.
 

„Wieder ne‘ Pleite?“
 

Amüsiert leerte Temari ihren Orgasmus-Shot auf ex und gab dem Barkeeper mit einem knappen Handzeichen zu verstehen, ihr einen neuen zu bringen. 
 

„Wie hast du diesen wie-auch-immer-er-hieß damals gleich noch los bekommen?“
 

Neugierig blickte Sakura ihre beste Freundin an, die nachdenklich ihre Stirn kraus zog. Erst einmal musste sie entschlüsseln, wen Sakura meinte, bis es schließlich klick machte und sie sich schmunzelnd ihren gerade gebrachten Drink einverleibte.
 

„Auf die altbewährte Methode.“ 
 

Hoffentlich brachte diese wenigstens, was sie versprach.

Schritt 4: Neues Glück

„Ich habe einen neuen Freund.“
 

„Wen?“
 

Fest blickte sie ihn in die Augen, der ihren Blick ebenso unnachgiebig erwiderte. Jetzt würde er sein blaues Wunder erleben.
 

„Naruto.“
 

„Er würde Hinata nie betrügen.“
 

Verdammt! Verflucht sei seine Rechthaberei. 
 

„Kabuto.“
 

„Schwul.“
 

Ihr Augenbraue begann zu zucken.
 

„Lee.“
 

Für den Bruchteil einer Sekunde zuckte ein Grinsen über seine Mundwinkel. Ihr Fehler. Er machte sich gar nicht erst die Mühe etwas darauf zu erwidern. Jetzt hieß es alles oder nichts. Seine Familie war ihr großer Trumpf.
 

„Itachi.“
 

„Mein Bruder“, setzte er an und kam einen Schritt näher, welchen sie jedoch sofort wieder im Rückwärrtsgang ausglich, „ist momentan in den Flitterwochen.“
 

Okay. Das war echt ein gutes Argument, dass musste sie zugeben. Aber noch war nicht alles verloren. Der allerletzte Schachzug stand bevor.
 

„Ich stehe auf Frauen.“
 

„Geht klar.“
 

Ungläubig starrte sie ihn an. Geht klar? Mehr nicht? Hieß das jetzt etwa…?
 

„Also ist die Sache mit uns...“
 

„Nein.“
 

War ja klar. Sie hatte einfach keine Chance gegen ihn anzukommen. Niedergeschlagen senkte sie ihren Blick. Zählte es eigentlich unter Notwehr, wenn sie ihn natürlich ganz aus Versehen k.o. schlagen oder vor das gerade anfahrende Auto schubsen würde?
 


 


 

„Ich bring ihn um!“
 

Seufzend schob Temari ihr einen Bloody Mary entgegen, den Sakura in einem Zug fast bis zur Hälfte leerte. Sie würde echt bald ein Blutbad anrichten, wenn das so weiter ginge. Außerdem...
 

„Seit wann ist Kabuto eigentlich schwul?“
 

„Seit wir ihn kennen“, erwiderte Temari amüsiert und ließ ihren Blick ans andere Ende der Bar schweifen, wo der eben Genannte momentan versuchte sich an Orochimaru heran zu machen. 
 

Schaudernd blickte sie wieder zu Sakura, die seltsam angespannt wirkte. 
 

„Hast du zufällig Inos Nummer?“
 

Wortlos schob Temari ihr Handy über die Theke.

Schritt 5: Eckpfeiler

Sie hatte Ino nackt – nur mit einem Mantel und High Heels bekleidet – vor seiner Haustür abgesetzt.
 

Er hatte sie herein gebeten, ihr etwas zum anziehen angeboten (damit sie sich nicht verkühlte) und sie nach Hause gebracht!
 

Sie hatte seine Mutter angerufen und dieser ihr Leid geklagt.
 

Er hatte das Unschuldslamm gespielt und sie somit natürlich um den kleinen Finger gewickelt!
 

Sie hatte Pain – ein Bekannter von Temaris Ex – und ein paar dessen Kumpels angeheuert, um ihm zu drohen, falls er sich nicht von ihr fernhalten würde.
 

Er hatte den Jungs ein paar Bier ausgegeben und mit diesen über alte Zeiten debattiert.
 

Und sie hatte Lee geschickt…
 

„Tut mir leid, Sakura-chan...“ – Er schluchzte theatralisch und ging ergeben vor ihr auf den staubigen Boden in die Knie – „Ich gebe mich offiziell geschlagen.“
 


 


 

Allmählich kam Sakura dem Ende ihrer Nerven immer näher. Daran konnte selbst der Take Five momentan nichts ändern. Temari, neben ihr, schien sich natürlich erneut prächtig über den Ausgang des Geschehens zu amüsieren. Wenigstens sie hatte ihren Spaß.
 

„Ich verstehe es einfach nicht“, tat sie seufzend ihren Unmut kund und nickte Kiba – ihrem Stammbarkeeper – dankbar zu, als er ihnen zwei Sake spendierte. 
 

„Sasuke hasst es, wenn man ihn nervt und mal ehrlich, in letzter Zeit findet er durch mich nicht sonderlich viele Ruhe.“
 

Zustimmend nickte Temari ihr zu und setzte das kleine Schälchen an ihre Lippen, bevor sie es mit einem Zug leerte.
 

„Er ist wahrlich...ausdauernd. Vielleicht solltest du härtere Geschütze auffahren.“
 

Noch härtere Geschütze? Was glaubte Temari, was sie die ganze Zeit tat? Mehr als psychische Folter konnte sie schlecht an ihm verrichten. Wobei… Wenn sie geschickt ihre Fingerabdrücke am Tatort und der Tatwaffe verwischen und sich ein gutes Alibi besorgen würde… 
 

Erneut seufzend schüttelte sie missgestimmt ihren Kopf. 
 

Uchihas waren die reinste Plage, vor allem der, den sie an der Backe hatte.
 

„Warum willst du ihn gleich noch absägen?“
 

„Warum? Weil er doof ist.“
 

Schmunzelnd wandte sich Temari ihrem Crazy zu.

Schritt 6: Bedingungen

„Ich oder deine Freunde?“
 

„Wir haben denselben Freundeskreis.“
 

Da hatte er – sehr zu ihrem Missfallen – Recht, allerdings gab es da noch ein winziges Schlupfloch. Sein Sandkastenfreund. 
 

„Ich oder Suigetsu.“
 

„Du.“
 

Dieser miese kleine Penner. Kannte er denn nicht den männlichen Ehrenkodex, der klar und deutlich besagte: Bruder vor Luder?
 

„Fein. Wenn ich dir angeblich schon so wichtig bin, dann will ich, dass du zukünftig den Wohnungsputz und das Kochen übernimmst...“
 

Er hasste Hausarbeiten. 
 

„Geht klar.“
 

„...und dieser bescheuerte Sportwagen muss auch weg. Ich will einen gelben Smart.“
 

Damit hatte sie ihn. Ganz sicher. Sein Auto war sein Heiligtum. Es hatte sogar einen Namen: Rosalie – Ihr verachteter Spitzname aus der Kindheit. Sie hasste ihn dafür.
 

„Du magst kein gelb.“
 

Ihn finster anblickend verschränkte sie störrisch die Arme vor der Brust.
 

„Jetzt schon.“
 

„Okay.“
 

Oh wie sehr sie ihn doch hasste...
 


 


 


 

Temari lachte, während Sakura grummelnd ihren Explosion sofort in mehreren großzügigen Schlücken leerte. Sie hatte wirklich geglaubt, dass er endlich mit ihr Schluss machen würde, wenn ihre Anfragen schon nicht fruchteten. Was sollte sie denn noch unternehmen? Mehr als extrem nervig und exzentrisch konnte sie sich ihm gegenüber nicht verhalten. Obwohl…
 

„Ich sollte ihn verprügeln.“
 

Belustigt nippte Temari an ihrem Bier – eine gesunde Abwechslung zu den ganzen süßen Cocktails – und warf Sakura einen bedeutungsvollen Blick zu.
 

„Ich will ja keine Kritik an deiner Schlagkraft ausüben, aber darf ich dich daran erinnern, dass bei deiner letzten handgreiflichen Auseinandersetzung die Tür gewonnen hat?“
 

Schnaubend verschränkte Sakura die Arme vor der Brust und zog ihre Augenbrauen zornig zusammen. Eine Situation an die sie ungern erinnert wurde. Die Tür hatte eindeutig geschummelt. Außerdem hatte sie sich plötzlich wie von Zauberhand verdoppelt und war dann auch noch ständig ihren Versuchen sie zu treffen ausgewichen. 
 

Blöde Tür.
 

Blöder Uchiha. 
 

Dann musste sie eben noch eine Schippe drauf legen.
 

„Gift“, gab sie triumphierend preis und erhielt nun einen skeptischen Blick ihrer besten Freundin.
 

„Süße, er hat bisher sogar deine Kochkünste überlebt...“
 

Den wütenden Blick, den Temari daraufhin kassierte, nahm sie gelassen mit einem breiten Grinsen auf den Lippen einfach hin, während Sakura sich fragte, wo sie auf die Schnell eine neue beste Freundin her bekam. Ihre schien nun wirklich irreparabel defekt zu sein.

Schritt 7: Provokation

„Mit diesem heißen Schnittchen würde ich auch gerne mal ein Tänzchen wagen.“
 

Gemeint war irgendein dahergelaufener Typ in einer Disco, in welcher sie momentan verkehrten. Sie fand ihn keineswegs attraktiv – er war viel zu muskulös und dieses schleimige Grinsen... – aber um ihren zukünftigen Ex-Freund, der lässig neben ihr stand, eins auszuwischen war ihr wirklich jedes Mittel recht. Irgendwann musste er es doch mal begreifen.
 

„Nicht dein Geschmack.“
 

Ungläubig blickte sie ihn an, bevor sie zornig ihre Augenbrauen zusammenzog und sich wieder der Tanzfläche zuwandte.
 

„Der Blonde neben ihm ist aber auch nicht zu verachten.“
 

„Zu schlaksig. Außerdem hat er krumme Zähne.“
 

Bei genauerem hinsehen, erkannte sie dieses Manko nun auch. Eine gepflegte Erscheinung war für sie äußerst wichtig, vor allem was die hygienischen Aspekte betraf. Wann dieser Typ wohl zuletzt einen Dentisten aufgesucht hatte? 
 

„Vielleicht ist er nett.“
 

„Nett“, setzte er mit einem provokanten Schmunzeln an, „ist die kleine Schwester von 'scheiße'.“ 
 

Arschloch.
 

Blödes, eingebildetes Arschloch.
 


 


 

Lustlos nippte Sakura an ihrem Kamikaze. Der wievielte Fehlversuch war das jetzt schon? Nach dem dritten Mal hatte sie aufgehört zu zählen. Sie sah es jetzt schon kommen. Wenn sie alt und grau und auf einen Rollator angewiesen war, hatte sie Sasuke immer noch an den Hacken. 
 

Wirklich rosige Aussichten für ihre Zukunft… 
 

„Ich geb‘s auf.“
 

Niedergeschlagen stieß sie einen tiefen Seufzer aus und fasst sich theatralisch an die Stelle ihres Herzens, während sie gen Himmel blickte, oder eher an die Decke ihrer Stammkneipe.
 

„Kami, erlöse mich von meinem Leiden.“
 

„Du solltest einfach ehrlich zu ihm sein“, ertönte neben ihr eine zaghafte Stimme. 
 

Ehrlichkeit…?
 

Ehrlichkeit!
 

Strahlend wandte sie sich ihrer Begleiterin zu.
 

„Du bist ein Genie, Hinata.“
 

Überrascht blinzelte diese Sakura einige Male an, während sich eine verräterische Röte auf ihren Wangen bildete. Dennoch war sie skeptisch. Sie glaubte kaum, dass Sakura die wahre Bedeutung ihrer Worte verstanden hatte.
 

„Was hast du vor?“, fragte sie daher vorsichtig nach.
 

Das darauffolgende überdimensionale Grinsen der Rosahaarigen jagte ihr nicht nur einen eisigen Schauer über den Rücken.
 

„Ich werde ihn mit Ehrlichkeit überschütten.“

Schritt 8: Schonungslos (un)ehrlich

„Deine Frisur sieht aus, als wäre eine Ente auf deinem Kopf krepiert.“
 

Skeptisch lüpfte er eine Augenbraue.
 

„Und deine blöden dunkeln Augen erinnern mich immer an die tiefsten Abgründe der Hölle.“
 

Ein belustigtes Schmunzeln zuckte kaum merklich über seine Mundwinkel.
 

„Außerdem ist dein Bruder viel heißer. Wusstest du, dass ich mir ständig ihn vorgestellt habe, wenn wir im Bett waren?“
 

Entspannt lehnte er sich auf der gemütlichen schwarzen Sofagarnitur zurück und sah sie auffordernd an. Er hatte sich lange nicht mehr so amüsiert. Was Itachi wohl zu diesem Geständnis sagen würde?
 

„Wenn wir schon mal dabei sind, Uchiha. Du bist auf diesem Gebiet eine totale Niete. Wenn ich nur an deine Küsse denke wird mir schlecht.“
 

„Komisch. Bisher schienst du immer sehr zufrieden.“
 

Störrisch verschränkte sie die Arme vor der Brust. Eine Körperhaltung, die sie in letzter Zeit oft in seiner Gegenwart einnahm.
 

Eingebildeter Mistkerl.
 


 


 

Sakura schnaubte abwertend, nachdem sie ihren Yakuza auf ex geleert und sogleich einen zweiten geordert hatte. TenTen, an ihrer Seite, konnte über dieses Verhalten nur den Kopf schütten, obgleich es sie auch zu gewissen Teilen erheiterte.
 

„Ich weiß echt nicht wo dein Problem liegt. Wenn du Sasuke wirklich los werden willst, dann gibt es dafür durchaus eine effektive Lösung.“
 

„Die da wäre?“, seufzte Sakura ergeben. Sich weiter aufzuregen brachte nichts außer Migräne, wie sie in den letzten Tagen vermehrt feststellen durfte.
 

„Ihr wohnt zusammen und du weißt, wann er immer nach Hause kommt… Denk darüber nach.“
 

Angestrengt runzelte sie ihre Stirn, der erhoffte Klick-Moment blieb jedoch aus. Sie hatte keine Ahnung, was TenTen ihr mit dieser Anspielung mitteilen wollte. Seufzend schüttelte dieses zwecks der Ahnungslosigkeit ihrer Freundin den Kopf. 
 

„Du sprichst zwar über andere Männer, aber was wäre, wenn er dich in flagranti mit einem erwischen würde?“ 
 

Sie sollte…? 
 

Das war… 
 

„...perfekt“, flüsterte sie leise vor sich hin, bevor sie mit einem Ruck aufsprang und auch den zweiten Yakuza, der ihr soeben gebracht wurde, in mehreren großzügigen Schlücken leerte. 
 

„Warum bin ich da nicht eher drauf gekommen. Allerdings...“
 

Nachdenklich legte sie sich den Zeigefinger an ihr Kinn und lehnte sich dabei rittlings an den Barhocker.
 

„Woher soll ich plötzlich einen anderen Typen nehmen?“ 
 

„Ich hätte da schon eine Idee...“

Schritt 9: Lug und Trug

Sie blickte auf die Uhr. Zwanzig nach sieben. Ihr Freund müssten jeden Augenblick nach Hause kommen und dann würde er sein blaues Wunder erleben. Gemütlich kuschelte sie sich in die starken Arme des halb entblößten Mannes, der offenbar noch einen Gefallen bei ihrer Freundin offen gehabt hatte. 
 

Schmunzelnd strich sie mit den Fingerkuppen dessen ansehnlichen Oberkörper hinab, was dieser mit einem wohligen Grummeln belohnte, sie dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen ließ. 
 

Plötzlich hörte sie es: Das klicken der Wohnungstür. Gleich darauf schwer Schritte, bevor der Lichtstrahl des Flurs ins Schlafzimmer drang und sie kurzzeitig blendetet. 
 

„Kakashi, du auch hier?“
 

Milde Überraschung blitzte in seinen Augen auf, bevor er sich einfach abwandte und sich in aller Seelenruhe vor ihren umzog. Raus aus der Arbeitskleidung in rein in eine gemütliche Jogginghose. 
 

War das sein Ernst?
 

Wo blieb verdammt noch mal sein männlicher Stolz und die Szene, die er ihnen Beiden eigentlich aufführen müsste?
 

„Auch ein Bier?“, wandte er sich schließlich wieder ihren Bettgefährten zu, was dieser mit einem einfachen Schulterzucken quittierte, bevor er ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf und einfach, nur in Boxershorts bekleidet, aus dem Bett stieg und diesem vermaledeiten Idioten von einem Uchiha in die Küche folgte. 
 

Schreiend hielt sie sich ein Kopfkissen aufs Gesicht.
 


 


 

Temari lachte. Seit fast einer viertel Stunde tat sie nichts anderes mehr, als zu lachen und irgendwelche gurgelnden Geräusche von sich zu geben. Das sie überhaupt noch Luft übrig hatte…
 

Manchmal war ihre beste Freundin wirklich so nützlich wie ein Helm bei einem Orkan… 
 

Frustriert nahm Sakura einen Schluck ihres Green Mamba. Sie hätte Sasuke wirklich vergiften sollten. Dann wäre dieses Problem nun wenigstens endgültig aus der Welt geschafft. An stark ätzenden Haushaltsreiniger war immerhin nicht sonderlich schwer heran zu kommen. Normaler tat es bei Überdosierung jedoch auch. Hoffte sie zumindest.
 

Oder sie machte tatsächlich eine Exkursion durch den Dschungel und fing irgendwie eine giftige Schlange, die sie dann auspressen konnte. Wenn sie doch nicht so eine fürchterliche Abneigung gegen Schlangen und Krabbelviecher hätte… 
 

„Er hat Kakashi tatsächlich einfach auf ein Bier eingeladen?“
 

Allmählich schien sich Temari wieder beruhigt zu haben. Was für ein Glück. Genervt verdreht Sakura ihre Augen und blickte schließlich zu TenTen und Hinata, die sich ihnen an diesem Abend ebenso angeschlossen hatten, um über die Fortschritte in der Akte »Schluss machen für Anfänger« – so Temaris Namensgebung – auf dem Laufenden zu bleiben. 
 

Wenigstens hielten die Beiden ihre Belustigung weitgehend zurück. 
 

„Sonst noch Jemand irgendwelche kreativen Einwände?“
 

Bedauernd schüttelte TenTen ihren Kopf, das Grinsen auf ihrem Lippen war noch immer nicht gänzlich verblasst. 
 

„Jetzt bleibt mir nur noch ein Ausweg“, murmelte sie, während ihre Lippen an dem Strohhalm ihres Getränkes hingen. 
 

Sogleich ruhte Hinatas aufmerksamer Blick auf ihr, während Temari und TenTen einen amüsierten Blick untereinander austauschten. Das konnte doch nur wieder nach hinten los gehen.

Schritt 10: Ghosting – Auf (n)immer Wiedersehen

„Was zum Teufel machst du hier?“
 

„Hn.“
 

Finster funkelte sie ihn an. Er hatte es wieder einmal geschafft. Da war sie schon auf einen anderen Kontinent abgehauen, um wenigstens für zwei Wochen – einen längeren Aufenthalt konnte sie sich bei allen Göttern leider nicht leisten – ihre Ruhe zu haben und dann so was… 
 

Wie hatte dieser missratene Uchiha sie nur gefunden? Ausgerechnet in Bali. Sie hatte Niemanden erzählt wohin sie ihren Urlaub antrat. Zumindest keiner Menschenseele. Hatte der kleine Hund ihrer Nachbarn, den sie manchmal zum Gassi ausführte, denn neuerdings das Sprechen erlernt? Wenn dem so war, dann war Akamaru ein mieser Verräter.
 

„Demnächst wandere ich nach Alaska aus...“, murmelte sie genervt in ihren nicht vorhandenen Bart.
 

„Viel zu kalt. Du frierst doch schon, wenn du nur an Schnee denkst.“
 

„Scheißkerl.“
 

Schmunzelnd trat er näher an sie heran, so nah, dass er nur die Hand heben müsste, um ihr die verworrene Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, aus dem Gesicht zu streifen. Etwas, dass er auch sogleich in die Tat umsetzte.
 

„Solange du diesen Scheißkerl liebst.“
 

„Ich hasse dich.“
 

„Tust du nicht.“
 

Wütend blitzte sie ihm aus zu Schlitzen verengten Augen entgegen.
 

„Woher willst du das wissen, Uchiha?“
 

„Weil...“
 

Er rückte noch ein kleines Stück näher, sodass ihre Körper sich berührten. Sofort ging seine Wärme auf sie über. Sie bildete sich sogar ein seinen Herzschlag spüren zu können, so wie sie ebenso seinen Duft wahrnahm. Er trug das Parfum, welches sie ihm damals zu seinem Geburtstag geschenkt hatte.
 

Langsam senkte er seinen Kopf. Sein warmer Atem streifte schwach ihre Ohrmuschel und hinterließ einen Gänsehaut auf ihren unbedeckten Armen.
 

„...ich dich auch liebe.“
 

Wütend trat sie ihm auf den Fuß und brachte wieder etwas Abstand zwischen sie, nur um ihm einen lange geübten Todesblick zukommen zu lassen.
 

„Warum hat das so lange gedauert, du Idiot?“
 


 


 

Lächelnd nippte Sakura an ihrem Herzblatt, während sie mit dem Rücken gegen Sasukes Oberkörper gelehnt am Strand saß und ihren Blick über das weite Meer schweifen ließ. So ließ es sich durchaus leben. Warme Sonne, kalte Cocktails und heiße Leidenschaft. Letzteres würde sie zumindest später im Hotelzimmer erwarten. 
 

„Mama, machen der Junge und das Mädchen da auch Hochzeit?“, vernahm sie plötzlich eine kindliche Stimme von weither. 
 

Augenblicklich verspannte sie sich und drehte ihren Kopf etwas, sodass sie halbwegs in Sasukes Gesicht blicken konnte, welches entspannt der Sonne zugeneigt war. 
 

„Ich hasse dich, Uchiha.“ 
 

Nicht schon wieder… 
 

Die Augen verdrehend nahm er sie noch etwas fester in die Arme und bettete seinen Kopf auf ihrer Schulter, bevor er ihr einen besänftigenden Kuss in den Nacken hauchte. 
 

„Nein, tust du nicht.“
 

Mit störrischer Mine lehnte sie sich wieder gemütlich gegen seinen Oberkörper und verschränkte missgestimmt ihre Arme vor der Brust. 
 

„Eingebildeter Mistkerl.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  --Lucy--
2019-04-11T14:04:13+00:00 11.04.2019 16:04
Absolut geil. Ich wurde schon blöd angeschaut, weil ich so dermaßen lachen musste. Göttlich :D Danke dafür, wirklich super geschrieben :)
Von:  Cuddlytoy
2019-02-09T14:34:11+00:00 09.02.2019 15:34
Ich schmeiss mich hier grad weg vor lachen xD

Echt super geschrieben, hat richtig laune gemacht! Auch wenn mich jetzt alle etwas komisch ansehen hier... sollte evtl nicht in der öffentlichkeit lesen... xD
Von:  Stevy
2019-01-31T18:01:06+00:00 31.01.2019 19:01
Hammer, ich hab mich prima amüsiert, und was ich sehr geil finde, das du mit ganz wenigen Worten so was komplexes geschaffen hast
Von:  lula-chan
2019-01-25T22:01:09+00:00 25.01.2019 23:01
Ach, so war das also. Interessant. Das habe ich nun nicht erwartet. Hat mir aber trotzdem gefallen. Gut geschrieben. Echt lustig.

LG
Von:  lula-chan
2019-01-25T21:57:03+00:00 25.01.2019 22:57
Oh Mann. Das klappt aber auch alles nicht. Es ist aber trotzdem witzig. Hehe. Gefällt mir. Gut geschrieben.

LG
Von:  lula-chan
2019-01-24T16:26:39+00:00 24.01.2019 17:26
Oh Mann. Na das kann ja was werden. Ich bin gespannt.
Ein echt tolles Kapitel. Gut geschrieben.

LG
Von:  lula-chan
2019-01-24T16:24:50+00:00 24.01.2019 17:24
Hehe. Echt lustig. Tolles Kapitel. Gefällt mir. Gut geschrieben.
LG
Von:  KISSandKILL
2019-01-23T19:21:33+00:00 23.01.2019 20:21
Ohne Mist, diese Kapitel sind echt kurz, aber super auf den Punkt gebracht und so unterhaltsam :D
Ich bin echt gespannt, wie das ganze endet ^^
Von:  Clarys
2019-01-23T17:17:37+00:00 23.01.2019 18:17
Uii, jetzt spitzt es sich aber langsam zu!!!
Es wirklich unheimlich toll, dass du so schnell postest und ich kann das Ende um ehrlich zu sein kaum noch erwarten!
Warum will Sakura denn überhaupt Schluss machen und uch hoffe sehr, dass es für die beiden am Ende ein Happy End gibt <3
Antwort von:  Tsuki_no_Hime
23.01.2019 19:15
Ja, langsam neigt es sich leider dem Ende entgegen. Es macht wirklich Spaß daran zu schreiben. Bin schon am überlegen, so etwas wie eine Fortsetzung nur zu einem anderen Thema zu verfassen, wenn mir eins einfallen würde... :D
Es sind auch nur kleine Kapitel, darum geht es relativ schnell mit dem posten. Bin gerade mit allen fertig geworden, also folgt das Nächste auch gleich. Der Grund wird bald offenbart, vielleicht kommst du ja schon eher drauf. Ist eigentlich gar nicht so schwer. ^^ GLG
Von:  lula-chan
2019-01-23T16:54:59+00:00 23.01.2019 17:54
Hehe. Echt lustig. Gefällt mir. Gut geschrieben. Sakura tut mir echt leid. Temari ist aber auch gut. :D

LG


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