*Dunkelheit, versteck meine Sünden*
»7. Kapitel«
*Dunkelheit, versteck meine Sünden*
Noch immer funkelten helle Sterne am Firmament, als der Schwertkämpfer zurück zum Feuer kam.
Seine Augen waren starr in dieses gerichtet; es faszinierte ihn einfach wie alles Drumherum flimmerte und es eine angenehme Wärme verbreitete.
Es war so unbändigend und hatte schon ein paar der stärksten Piraten auf dem Gewissen und doch war es wunderschön und anziehend.
Sein Blick wendete sich der Schwarzhaarigen zu, welche noch immer neben dem Feuer saß und das Gesicht auf die Knie gelegt hatte.
Langsame Schritte trugen ihn zu ihr und als er so zu ihr hinabsah, veränderte sich seine Miene. Ein kleines Grinsen erschien, was aber nach ein paar Sekunden wieder verschwand.
Sie war die erste Frau, die keinen Funken Angst vor ihm zu haben schien, ihre Augen zeigten immer eine gewisse Erhabenheit und viel Stolz.
Sie erinnerte ihn irgendwie auf eine Weise an ihn selbst.
Emotionen machten einen Schwach und wenn man seinem Gegner zeigte, was einem am Herzen lag, würde er es immer benutzen, das wussten sie beide – dieser Gedanken hat sie stark gemacht in der Vergangenheit.
"Jeder muss sich einen anderen Mensch anvertrauen, um glücklich zu werden!", flüsterte er. Auch wenn sie die Augen geschlossen hatte und man annehmen konnte, sie würde schlafen, wusste er es besser.
"Dein Atem verrät dich", fügte er noch hinzu und hockte sich neben ihr in den Sand.
Eine Weile sah er sie nur an, doch dann hob er seine Hand und strich ihr eine der pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Ihre Lider öffneten sich und sie erwiderte seinen Blick wortlos.
"Weißt du, auch ich musste dies lernen und nun bist du daran es zu lernen. Ich kann es in deinen Augen sehen. Lass es zu!", seine Stimme war nichts als ein Flüstern, welches der Wind an ihre Ohren trug.
"Menschlichkeit ist schon etwas unpassendes, nicht?", fragte er weiter und umso länger er dieses Spiel fortführte, umso mehr Tränen sammelten sich in ihren dunklen Augen und sie fing an leicht zu zittern.
"Emotionen machen die Menschen zu dem, was sie sind und wenn ich mich nicht irre, bist du auch eine von ihnen. Auch wenn du vielleicht- "
"Hör auf!", wurde er von ihr unterbrochen und einzelne Tränen flüchteten ihren Wangen hinab. Sie schluckte hart, noch nie hatte jemand es geschafft allein mit Worten sie zum Weinen gebracht.
"Was willst du überhaupt? Mich leiden lassen, bevor...?", sie stockte mittendrin und brach ab. Wütend sah sie ihn an. Wieso hatte er mit allem so verdammt recht?
"Nein, ich will dich retten vor deinem Selbsthass - vor deiner Angst und vor deiner dunklen Vergangenheit!", sprach Falkenauge ruhig und wieder verzog er keine Miene, als sie ihn verwirrt anblickte.
"Dann solltest du dich besser selbst retten!", erwiderte sie kurz und strich sich ihre Tränen von den Wangen, als sie aufstand.
"Du bist so dumm, Nico Robin! Wenn man sich selbst retten könnte, hättest du es schon längst getan, da bin ich mir sicher!", erwiderte er, stand ebenfalls auf und packte sie am Handgelenk und zog sie zu sich in die Arme.
Sanft drückte er ihren Kopf auf seine Schulter und legte die andere Hand in ihren Nacken.
Die Wärme, welche von ihm ausging war atemberaubend, ihre Hände ruhten auf seinem Rücken und für einen Moment ließ es sie vergessen - vergessen, was ihr schon so lange auf der Seele brannte.
Erst nach einigen Minuten dieser Zweisamkeit, fasste sich Robin wieder und versuchte ihn von sich zu stoßen.
Falkenauge machte einige Schritte rückwärts und sah sie dann herausfordernd an.
Sie verspürte Wut, welche sich auch deutlich in ihren Augen wiederspiegelte.
"Wer glaubst du, bist du, um so über mich zu richten, Falke?", rief sie aufgebracht und trat einen Schritt näher auf ihn zu.
"Du kommst ja richtig aus dir heraus!", stellte er neckisch fest und verzog nicht einmal den Mundwinkel.
"Halt den Mund!", erwiderte sie laut.
Bevor sie noch reagieren konnte, hatte Falkenauge auch schon eine Hand fest an ihr Kinn gelegt und seine gelben Augen sahen starr in die ihre: "Niemand verbietet mir den Mund!"
Und wieder lag in ihren Augen keine Angst, nur diese Erhabenheit, welche ihn schier zum überkochen veranlasste.
"Was willst du bitte tun? Mich schlagen oder gar umbringen?", antwortete sie ruhig und gelassen.
"Das willst du nicht wissen..."
"Ach komm schon, ich bin ganz gespannt auf deine Showeinlage!"
Unwillkürlich legte die Schwarzhaarige eine Hand, auf den Unterarm von dem Schwertkämpfer.
"Ich hab keine Angst vor dir, Falkenauge!", hauchte sie leise, als sie merkte wie sein Gesicht langsam sich ihrem nährte und grinste leicht.
"Das weiß ich schon seit dem ersten Augenblick, als ich dich getroffen habe!", erklang seine raue Stimme und sein Griff lockerte sich.
"Und weißt du, was ich seit dem ersten Moment wusste?"
Nur noch ein Zentimeter trennte ihre Lippen von einander, als er sprach.
"Nein..."
"Das wir gar nicht so verschieden sind!", flüsterte sie und dann berührten sich für einen kurzen Moment ihre Lippen.
Mit einem weiteren Mal versiegelte Falkenauge ihre Lippen und Robins andere Hand suchte sie ihren Weg über seine Schulter hin zu seinen Haaren.
Sein Hut fand seinen Platz auf dem Boden und sie strich ihm durch sein rabenschwarzes Haar.
Es war ein stürmischer Kuss, der von Sekunde zu Sekunde leidenschaftlicher wurde.
Falkenauges Hand wanderte zu ihrem Nacken und die andere strich zart ihre Seite hinab.
Die Minuten vergingen und sie mussten sich - mangels Luft - lösen.
Mit einem kurzen Blick in des Gegenübers lustverschleierten Augen und Robin fuhr mit ihren Händen zu seinen Schultern und strich ihm seinen Mantel hinunter.
Nachdem auch dieser auf den Boden seinen neuen Platz gefunden hatte, fuhr er ihr mit seinen Händen unter ihr Top und streichelte kurz ihre weiche Haut, bis er es ihr ganz auszog...
Eine Nacht birgt seine Gefahren, sowie seine Abenteuer und mit ihm gewinnt oder verliert man stets etwas wertvolles.
*Tbc*