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Blind!

HP:DM
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Nach Hogwarts zurück

Titel: Nach Hogwarts zurück
 

Autor: Shirokko
 

Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy
 

Disclaimer: nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J.K.Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^

... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist!
 

Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die beiden zuletzt erschienen, sowie der noch ausstehende Band werden nicht berücksichtigt. Ansonsten...

Vergebt mir meine Schwafelei!
 

Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai. Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits...

Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen...
 

Aber jetzt geht’s los. Viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe auf viele Kommentare! Sie helfen mir, meine Fehler und Macken auszubügeln!
 


 

Widmung:

Diese Geschichte ist ganz allein Viebie_Lucifer gewidmet, meiner kleinen, süßen, wenn auch verrückten Schwester!

(Und ja, ich weiß, dass ich auch verrückt bin, danke der Erinnerung.)
 


 

Kapitel 4:

Nach Hogwarts zurück
 

Den Sommer über blieb Harry bei den Weasleys. Dort, so meinte Dumbledore, könne er sich am besten an sein neues Handicap gewöhnen, dort hatte er Freunde, die ihm halfen. Und Ron war wirklich eine große Stütze für den Schwarzhaarigen. Er störte sich nicht daran, dass Harry nicht mehr sah, las ihm die Briefe vor, die er zum Geburtstag bekommen hatte und die Dumbledore mitsamt seinen Kleidern und Schulsachen von den Dursleys geholt und in sein neues Zimmer gebracht hatte, welches direkt zwischen Rons und Charlys lag, so dass gewährleistet war, dass immer irgendjemand in der Nähe war, falls Harry Probleme hatte. Vier waren es; sein eigener --- bei dem er sich ziemlich genierte, als er ihn laut vorlas --- Hermiones, Sirius’ und Hagrids. Bei Letzterem hatte er die größten Probleme, das Gekritzel überhaupt zu entziffern. Und er setzte Dankschreiben an Sirius und Hagrid auf. Hermiones Brief übernahm Harry dann wieder selbst. Mrs Weasley verriet ihm einen Spruch, mit dem man eine Feder mit den Gedanken steuern konnte und diese dann die gedachten Worte niederschrieb. Es funktionierte ähnlich wie die Flotte Schreibefeder dieser lästigen Reporterin, die sich in einen Käfer verwandeln konnte, Rita Kimkorn. Diesen Spruch wandte er dann auch bei dem Dankesbrief an Dobby an.
 

Ron beobachtete fasziniert, wie Harrys Adlerfeder in rasender Geschwindigkeit über das Papier flog. Es war beeindruckend, wie schnell das ging. Mit dieser Technik waren Hausaufgaben kein Problem mehr und er nahm sich vor, das in der Schule selbst mal zu probieren.
 

Warum Harry überhaupt zaubern durfte? Dumbledore hatte im Ministerium für Zauberei eine Sondergenehmigung erbeten, die dem Jungen, der lebt, fast augenblicklich gewährt wurde, nachdem der Zuständige von seinem Problem gehört hatte, um ihn zu unterstützen.
 

Und sie erleichterte ihm das Leben ungemein. Bald erlernte er einen weiteren neuen Zauber, der ihm das schnelle Ankleiden ohne fremde Hilfe ermöglichte, und auch der Aufrufezauber, den er im Zusammenhang mit der Drachenprüfung letztes Jahr gelernt hatte, kam ihm jetzt zugute. Aber dennoch blieb Ron unersetzlich für ihn. Beim Treppensteigen, beim Streichen-von Fred-und-George-Ausweichen…
 

Doch alles in allem fand er sich relativ gut zurecht, begann auf seine übrig gebliebenen Sinne zu vertrauen. Er hatte festgestellt, dass er besser hören konnte als zuvor, und dass er mit den Fingern kleinste Unebenheiten ertasten konnte, die unter Umständen ein Bild in sein Bewusstsein projizierten. Außerdem konnte er sich plötzlich Dinge besser merken, eine Gabe, an der er früher viel zu oft gescheitert war. Ob das nun daran lag, dass er von seiner Umgebung nun weniger stark abgelenkt war, oder ob es sich um einen Überlebensinstinkt handelte, konnte er nicht sagen. Es interessierte ihn auch nicht. Dankbar nahm er es hin.
 

Dennoch verzichtete er auf den Besuch in der Winkelgasse zwei Wochen nach seinem Geburtstag, als die Briefe mit den Einkaufslisten kamen. Stattdessen gab er Mrs Weasley den Schlüssel zu seinem Gringottsverlies und bat sie, die Sachen für ihn zu besorgen. Außerdem gab er der molligen Frau einen Brief für Hermione mit. Zu gerne wäre er mitgegangen, aber er traute es sich nicht zu. Schon jetzt hatte er eine Heidenangst davor, wieder unter Menschen zu kommen. Was, wenn er sich verlief? Er konnte ohne Hilfe einfach nichts tun!
 

Das war es auch, was er in Bezug auf Hogwarts am meisten fürchtete. Das unübersichtliche Schloss mit seinen Fallen und Geheimgängen und den die Richtung verändernden Treppen war der reinste Irrgarten, konnte man nicht sehen. Man verlief sich doch schon, wenn man sah, was auf dem Weg vor einem lag! Und hatte er früher in solchen Fällen auf die Karte des Rumtreibers setzen können, konnte er das nun auch vergessen.
 

Noch etwas anderes machte ihm Sorgen und ließ ihn zu Hause bleiben: Was würden die anderen Schüler sagen? Seine Feinde, sprich die Slytherins, Draco Malfoy und diejenigen, die ihn für die Sache mit Diggory verantwortlich machten, würden sich wohl kranklachen. Und mit Sicherheit würden sie es gegen ihn verwenden, ihm üble Streiche spielen. Aber damit rechnete er und es hätte ihm nicht gleichgültiger sein können. Angst hatte er vor der Reaktion seiner Freunde. Zuerst würden sie wohl bestürzt sein. Und dann? Würden sie ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel? Würden sie ihn als Klotz am Bein abstreifen und links liegen lassen? Oder konnten sie sich damit abfinden, dass er nicht mehr ganz der Alte war?
 

Ron konnte es. Das hatte er die letzten zwei Wochen bereits bewiesen. Der Rothaarige profitierte ja sogar davon, da Harry jemanden brauchte, der ihm die Aufgaben und Artikel seiner Schulaufgaben vorlas, damit er die Hausaufgaben machen konnte, die sie über die Ferien aufhatten. Und dabei kam er nicht drum rum, sie ebenfalls zu tätigen. Außerdem hatte er die Möglichkeit bekommen, auf Harrys Besen zu fliegen, den dieser, schweren Herzens, nun nicht mehr benutzen konnte.
 

Das war eine weitere Sache, wegen der er seine Augen verfluchte, die ihn zur Weißglut trieb: Fliegen und Quidditch waren sein Leben gewesen, das Einzige, das ihm wirklich etwas bedeutet und ihn sich seinem Vater näher fühlen lassen hatte, doch nun war der Traum vorbei. Zumindest bis Mme Pomfrey ein Gegenmittel gefunden hatte.
 


 

Und dann war der Tag gekommen, an dem sie nach Hogwarts zurückfuhren. Harry war aufgeregt wie selten, hoffte, unbemerkt zu bleiben. Er hatte sogar seine Brille wieder auf, die er nun schon seit Wochen nicht mehr trug, da sie eh nichts brachte, um unauffälliger, wie immer zu wirken. Er wollte nicht, dass auch nur einer von seinem Handicap erfuhr… Aber das war natürlich Wunschdenken. Jeder würde es sofort bemerken, wenn Ron ihn in das Abteil führte, wenn nicht schon früher.
 

Sie fuhren mit dem Auto zum Bahnhof, gestellt vom Ministerium für Hexerei und Magie. Eine kleine Aufmerksamkeit, wie Mr Weasley schmunzelnd erklärte. Es stand außer Frage, dass Dumbledore da seine Finger mit im Spiel hatte. Die Chauffeure --- sie hatten zwei Autos für sieben Personen --- waren schweigsam wie selten jemand, aber sie taten ihren Job und lieferten alle heil und pünktlich am Bahnhof ab. Samt Kofferkuli machten sie sich schließlich auf den Weg zum Gleis 9 ¾. Harry und Ron hatten die Erlaubnis zum ‚Spielen’ bekommen: Ron schob Harry auf einem der Kulis über den Bahnhof, wobei beide ausgelassen lachten. Es war ein absoluter Vertrauensbeweis seitens Harrys, dass er das geschehen ließ, musste er sich doch voll und ganz auf den Rotschopf verlassen können.
 

„Vorsicht, jetzt kommt die Barriere!“, warnte Ron, dann beschleunigte er und im nächsten Moment wechselte die Geräuschkulisse. Die Art der Geräusche war sicherlich nicht anders, immer noch war Schreien, Lachen und Geplauder vorherrschend, aber sie klangen nun nicht mehr so hallend, mehr gedämpft, was sicherlich an den nicht zu vergleichenden Dimensionen der beiden Bahnhöfe lag. Zumindest war das für Harrys Ohren so. Ron, so war er sich sicher, hatte das nicht wahrgenommen.
 

„Los, Harry!“, begann Ron fröhlich. Er war ein wenig außer Atem. „Runter mit dir von dem Wagen! Wir sind da.“
 

Harry lachte und kletterte von dem Kofferkuli, gerade als Mrs und Mr Weasley, Fred, Ginny und George kamen. Charly war schon vor vier Tagen nach Rumänien zurückgekehrt, da seine Ferien zu Ende waren.
 

„Harry! Ron!“ Beide drehten sich um, als sie Hermiones Stimme vernahmen, und Harry wäre fast umgefallen, als sie ihm in die Arme flog. „Wie geht es euch? Wie war der Sommer?“
 

Harry grinste leicht, als er die Umarmung erwiderte, sich wieder fing. „Schön, Mione. Ich war ja schließlich im Fuchsbau! Da ist es immer schön.“
 

„Ich weiß.“ Sie ließ ihn los, um Ron zu begrüßen, doch ihn umarmte sie nicht. Irgendwie war da eine Spannung zwischen ihnen. Seltsam. Waren die schon immer so zurückhaltend zueinander gewesen? „Ich wäre so gerne auch gekommen, aber meine Eltern wollten unbedingt mit mir an die Nordsee…“ Anscheinend war sie mit Ron fertig, denn ihre Stimme wurde einen Tick lauter, als sie sich wieder zu ihm drehte. „Sie waren der Meinung, ich würde euch noch lange genug sehen.“
 

„Womit sie zweifellos Recht haben.“, kam Mrs Weasleys Kommentar. „Hallo, meine Liebe!“, begrüßte sie das Mädchen.
 

Harry lächelte still, wandte sich an Ron. „Lass uns ein Abteil finden und besetzen. Ich habe keine Lust auf unerwartete Gesellschaft.“
 

Und dieser nickte, schob Harry vor sich her zum Zug. „Vorsicht, Stufe.“, sagte er und Harry kletterte die drei Eisenstiegen hinauf.
 

Von hinten ertönte Hermiones Rufen. „Das dritte Abteil, links!“, riet sie ihnen und Ron dirigierte Harry prompt zu besagtem Abteil. Es war tatsächlich leer.
 

„Ich hole die Koffer.“, ließ der Junge verlauten und schon war Harry alleine. Er wusste: sechs Sitze, drei rechts, drei links, zwei am Fenster, zwei am Gang. Die Fenstersitze brachten ihm nichts, die Gangsitze wollte er nicht. Blieb noch die Mitte. Er machte einen Schritt vorwärts und ließ sich dann vorsichtig auf den mittleren Sitz der in Fahrtrichtung ausgerichteten Reihe sinken.
 

Woher er wusste, dass dieser dort war? Reine Intuition.
 

Dann kamen Ron und Hermione herein, draußen schrillte die Pfeife des Zugabfertigers und Harry sprang auf. Er hatte sich doch noch gar nicht verabschiedet! Wo war das Fenster?
 

Ron war sofort zur Stelle und dirigierte ihn in die Richtung. Im nächsten Moment konnte er den Luftzug spüren, er hörte rufende Stimmen. Mrs Weasleys kam von rechts und so winkte er nach rechts, bis der Zug losfuhr und die Stimmen leiser wurden. Dann schloss Hermione das Fenster und ließ sich ihn ihren Sitz fallen, Harry tat es ihr langsamer gleich, ihr schräg gegenüber auf seinem ausgewählten Sitz Platz nehmend.
 

Ron setzte sich neben ihn ans Fenster. Er seufzte. „Jetzt haben wir wieder Schule.“, murmelte er leidend. „Ich armer. Wieder ein Jahr Snape.“
 

„Freu dich doch.“, erwiderte Hermione fröhlich. Sie hatte nie was gegen das Lernen. „Da wirst du wieder ein Jahr klüger.“
 

„Meinst du wirklich?“, vergewisserte sich Ron und Harry spüre an seinem Ellbogen, dass Ron sich ein wenig aufsetzte.
 

„Sieh es positiv.“, sagte er und lächelte. „Nach diesem Jahr sind es nur noch zwei. Außerdem hast du ja uns, die dir helfen, nicht wahr?“
 

Ron begann zu grinsen. „Recht hast du. Nur glaube ich, dass du da eine klitzekleine Sache übersehen hast.“
 

Der Schwarzhaarige hob aufmerksam den Kopf. „Und das wäre?“, erkundigte er sich.
 

„Die UTZ-Prüfungen!“, rief Ron genervt. „Wie kannst du die vergessen? Davon hängt unsere gesamte Zukunft ab!“
 

Harry lachte verlegen. „Ach ja, die…“ Er hatte sie vergessen.
 

Stöhnend ließ sich Ron zurückfallen. „Da bleibt er angesichts dieser Katastrophe so ruhig.“
 

„Tja. Zaubertränke kann ich eh knicken.“, erklärte Harry sachlich. „Und ebenso Pflanzenkunde und Pflege Magischer Geschöpfe.“
 

Ron sah ihn verlegen an. „Ach ja…“
 

Und in diesem Moment ließ Hermione einen entsetzten Schrei los. „Harry! Was hast du gemacht?“, rief sie und stand plötzlich vor ihm. „Was ist mit deinen Augen?“
 

Der Junge, der lebt, blickte sie lächelnd an und er spürte, wie sie angesichts seiner leeren Augen hinter der Brille, die so einfach durch sie hindurchzuschauen schienen, erschauderte. „Ich bin blind.“ Es war das Einzige, was er sagte, aber die Sachlichkeit und Monotonie seiner Worte ließen das Mädchen fast verzweifeln.
 

„Wie, ‚blind’? Kannst du gar nichts mehr sehen?“
 

Nicken. „Mme Pomfrey kann nicht helfen.“, kam er ihrer nächsten Frage, die sie zweifellos gestellt hätte, zuvor. „Sie ist noch auf der Suche nach…“
 

In diesem Augenblick ging die Abteiltür auf und sofort wurde die Atmosphäre im Raum kühler. „Guten Tag, die Herrschaften!“, schnarrte eine durch und durch vor Hohn triefende Stimme. „Hatten Sie einen schönen Urlaub?“ Draco Malfoy stand im Türrahmen, dahinter Crabbe und Goyle, alle drei wie immer abschätzig grinsend. Ihre Erzfeinde.
 

Ron war augenblicklich auf Hundertachtzig und sprang aus seinem Sitz hoch. „Das geht dich einen feuchten Dreck an, Malfoy!“, zischte er. „Verschwinde hier!“
 

„Aber, aber, Weaselby, so behandelt man aber keinen Vertrauensschüler.“, erwiderte Malfoy zynisch grinsend und hob den mahnenden Zeigefinger. „Dafür könnte ich dir Punkte abziehen.“ Er lachte.
 

„Dann tu’s und verschwinde trotzdem.“ Harry hatte ganz leise gesprochen, dabei nicht einmal aufgesehen, aber es hatte die bezweckte Wirkung nicht verfehlt: Malfoy ging an die Decke.
 

„Dich hat keiner gefragt, Potter!“, schnauzte er wütend. „Im Übrigen sollte einer, der auf der Abschussliste des Schwarzen Lords steht, in diesen Tagen die Klappe nicht so weit aufreißen!“
 

Harry lächelte nur schwach, starrte weiterhin aus dem Fenster, das er nicht sehen konnte. „Immer noch der potentielle Todesser?“, fragte er wie beiläufig. „Hätte ich gar nicht erwartet…“ Er hatte es sehr wohl erwartet, warum sollte sich daran auch etwas ändern, bei dem Vater? Es war Ironie und jeder wusste es.
 

„Wir fühlen uns heute ja ziemlich mutig.“, knurrte der Slytherin, jetzt nicht mehr grinsend. „Oder vielleicht lebensmüde?“
 

Der Schwarzhaarige lachte nur hohl. „Eher Letzteres…“, antwortete er.
 

Fünf Schüler rissen entsetzt die Augen auf, bei einem war es eher Erstaunen, das man in den Seelenspiegeln sah.
 

„Harry!“ Hermione war deutlich hörbar entsetzt.
 

„Aber Harry…“ Ron wohl eher bestürzt.
 

Dann begann Malfoy zu lachen, seine beiden Gorillas stimmten unsicher mit ein.
 

Ja. Soweit war er also schon. Er konnte die Stimmungen der Menschen um sich herum relativ genau bestimmen. Nur bei Malfoy schien das offenbar nicht zu klappen. War dieser nicht eben noch erstaunt gewesen? Na, wohl eher nicht. Eher überrascht… oder doch bestürzt?
 

„Wenn du sterben willst, musst du es nur sagen.“, ließ der Blonde verlauten. „Es gibt dutzendweise Zauberer, die dich mit Freuden killen würden, um dem Dunklen Lord einen Gefallen zu tun!“
 

Das war zuviel. Hermione schritt auf die Drei mit so entschlossenem Gesichtsausdruck zu, dass ihnen nicht nur das Lachen im Halse stecken blieb, sondern dass sogar Malfoy einen Schritt zurückwich. Das Mädchen nutzte die sich bietende Gelegenheit und schlug ihm die Tür vor der Nase zu, verschloss sie anschließend magisch mit ihrem Zauberstab. Malfoys hasserfüllte Blicke schloss sie mit den weinroten Vorhängen aus. Dann wandte sie sich wieder an Harry, griff das Thema auf, welches vorher so unfein durch Malfoys Auftreten unterbrochen worden war.
 

„Also, weshalb bist du blind?“, kam sie sofort zum kritischen Punkt, ohne Rons bewundernden Blick für diese Aktion zu beachten.
 

Harry zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“, sagte er und Ron fügte hinzu:
 

„Das weiß keiner, nicht einmal Mme Pomfrey!“
 

Hermione sah sie fassungslos an. „Seit wann?“
 

„Meinem Geburtstag.“
 

Sie war empört. „Warum habt ihr mir nichts gesagt? Ihr hättet es doch schreiben können. Vertraut ihr mir nicht mehr?“
 

Harry war erschüttert, dass sie so etwas von ihnen dachte. Er streckte die Hand aus, berührte sie mit den Fingerspitzen am Arm. „Das ist es nicht, Mione.“, versuchte er zu erklären. „Wir dachten nur, Mme Pomfrey würde es bis Schulanfang wieder hinbiegen, und wir wollten dich nicht beunruhigen. Es…“ Ihm gingen die Worte aus. Er hatte sie doch nicht verletzen wollen.
 

„Wirklich, Mione! Du musst uns glauben.“, sprang Ron ihm bei. „Außerdem meinte Mum, wir sollen Stillschweigen bewahren…“
 

„Sie hätte es sicher nicht gestört, hättet ihr es mir gesagt!“, fuhr sie ihn wütend und enttäuscht an. Das hatte sie nicht erwartet.
 

Plötzlich ließ Harry den Kopf hängen. „Es gibt noch einen Grund, warum ich nichts gesagt habe…“, begann er im Flüsterton. Er hätte es auch lieber für sich behalten, aber er hatte das Gefühl, er sei ihr etwas schuldig. „Ich wollte mich nicht damit abfinden… Es hätte so etwas Endgültiges gehabt, hätte ich es geschrieben, selbst wenn ich es dachte… Ich wollte es nicht wahr haben… Und ich wollte nicht von noch jemandem bemitleidet werden.“
 

Und dieser Satz brachte Hermione zurück auf den Boden. „Oh, Harry…“, hauchte sie bestürzt.
 

Und dann wurden sie durch ein lautes Klopfen an der Tür erneut gestört. Hermione öffnete, um zu sehen, wer davor stand. Es war die alte Hexe mit dem Trolley, die Süßigkeiten verkaufte.
 

„Wollt ihr was?“, fragte sie, mürrisch wie immer.
 

Harry begann zu grinsen, griff in die Hosentasche und beförderte eine Galleone heraus. „Ron…“
 

Der Rotschopf grinste zurück, begann dann wild durcheinander zu bestellen und nur fünf Minuten später saßen die Drei quietschfidel auf ihren Plätzen und futterten Süßkram in sich hinein, während Pigwidgeon in nervtötendem Tempo kreuz und quer durch das Abteil flatterte. Harry hatte eine Tüte Berti-Botts-Bohnen-aller-Geschmacksrichtungen auf dem Schoß und schob eine nach der anderen in den Mund, derweil sich Ron mit Schokofröschen, seinen Lieblingsnaschereien, und deren Karten beschäftigte und Hermione sich mit Puddingkuchen vergnügte.
 

Plötzlich hielt Harry in seinem Tun inne, legte die Bohne, die er gerade hatte essen wollen, zur Seite und nahm sich eine Neue.
 

Ron, der das aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, sah von seinen Karten auf und ihn an. „Hey, warum ischt du schie nischt?“, nuschelte er, den Mund voller Schokolade, und deutete dabei mit verschmierten Fingern auf die besagte Bohne.
 

„Sie schmeckt nicht.“, antwortete Harry leichthin, spürte, wie Ron nach ihr griff.
 

„Warum nischt?“ Er schluckte den Schokomatsch hinunter. „Sie ist doch so schön rosa! Sieht doch lecker aus.“, sagte der Junge und steckte sie in den Mund. Im nächsten Moment verzog er angeekelt das Gesicht und machte einen leidenden Ton.
 

„Und, schmeckt sie nun nach Leber mit Currysauce?“, erkundigte sich Harry neugierig und mit unschuldigem Wimpernaufschlag.
 

Ron starrte ihn an, bevor er die Bohne ausspuckte. „Ich konnte es zuerst nicht identifizieren, aber jetzt, wo du es sagst…“ Er würgte und stopfte sich dann einen weiteren Frosch als Geschmacksneutralisierer in den Mund. „Woher wuschtescht du dasch?“
 

Harry hielt nachdenklich im Bohnenessen inne. „Sie roch danach.“, meinte er dann.
 

Zwei sprachlose Gesichter blickten erst ihn, dann sich gegenseitig und dann wieder ihn an. Ron nahm eine Bohne aus der Tüte und schnupperte daran. „Ich rieche nix!“, stellte er fest und reichte das Toffee dann an Hermione weiter, die ebenfalls daran roch.
 

Sie schüttelte den Kopf. „Die riechen höchstens nach Zucker.“
 

Harry streckte die Hand aus. „Darf ich mal?“, fragte er und bekam die Bohne in die Hand gelegt. Kurz hielt er sie sich unter die Nase. „Wassermelone mit Ingwer, schätze ich.“ Und er gab sie an Ron zurück.
 

Der Rotschopf probierte und: „Er hat Recht.“, staunte er.
 

„Das ist der Wahnsinn!“, rief Hermione bewundernd. „Harry, du bist sicher der einzige Mensch auf der Welt, der das riechen kann!“
 

Der Schwarzhaarige schüttelte lachend den Kopf. „Sirius kann es auch!“, sagte er. „Hat er jedenfalls erzählt.“
 

Ein abfälliges Schnauben von Ron ließ Harrys Lachen verstummen. „Der ist ein Hund, natürlich kann er es.“
 


 

Draußen wurde es dunkel und Harry wurde der Gespräche seiner beiden Freunde langsam müde, gingen sie doch hauptsächlich um Charly und seinen aufregenden Beruf, den er aus Gesprächen während der Ferien in allen Einzelheiten kannte, und die Ergebnisse der Britischen Quidditch-Meisterschaften, die er ebenfalls kannte, an die er aber nicht unbedingt erinnert werden wollte, da es ihn an seine Flugunfähigkeit erinnerte. Er wollte seine Ruhe haben, wollte…
 

„Sag mal, Mione. Haben deine Eltern mir den MP3-Player besorgen können?“, wollte er wissen, spielte auf den Brief an, den er Mrs Weasley für sie mitgegeben hatte.
 

Das Mädchen sah ihn erschrocken an. Er hatte so lange nichts gesagt, dass sie gedacht hatte, er sei eingeschlafen. Aber sie fasste sich schnell wieder. „Ja, Moment.“ Sie sprang auf und wühlte einige Zeit in ihrem Koffer, dann zog sie die kleine Schachtel heraus. „Aber ich frage mich wirklich, was du damit willst. Du hast doch gar keinen Computer, um Musik darauf zu spielen.“
 

„Computer?“
 

„Später Ron.“
 

Harry lachte. „Steckst du ihn mir zusammen?“, fragte er, ohne auf ihr Kommentar einzugehen.
 

Sie tat wie ihr geheißen, dann reichte sie ihm das silberne Gerät.
 

„Was ist das?“, wollte Ron wissen.
 

„Damit kann man Musik spielen.“, lautete Hermiones Erklärung. „Man lädt sie mithilfe eines PCs drauf und…“
 

„PC?“
 

„Ein Computer. Das Gerät, mit dem die gesamte Muggelwelt kommuniziert.“
 

„Ich dachte, das hieße Telefon.“
 

„Das war mal. Jetzt sind Computer und Handys gefragt.“
 

„Handys?“
 

Hermione gab es auf. Sie blickte zu Harry hinüber, der inzwischen seinen Zauberstab aus der Tasche geholt hatte und mit nachdenklichem Gesicht dasaß. Ab und an tippte er mit dem Zauberstab gegen den MP3-Player, murmelte ein paar leise Worte, bevor er wieder schweigend ins Leere starrte. „Was tust du da?“, wunderte sich das Mädchen.
 

„Ich tue Musik drauf.“, antwortete er kurz angebunden.
 

Hermione sah ihn entgeistert an. „Das kannst du? Wo hast du das gelernt?“ Sie verstand die Welt nicht mehr. Harry kannte einen Spruch, von dem sie noch nie gehört hatte? Ging die Welt unter?
 

„Weiß nicht.“ Wieder tippte die Spitze des Zauberstabs gegen den Musikspeicher. „Kann ihn halt.“
 

„Und wie lautet er?“ Sie kam und setzte sich auf den freien Platz neben ihm, bis zum Anschlag mit Wissbegierde gefüllt.
 

Harry blickte zu ihr und sie erschauderte beim Anblick seiner Augen. So leer… Dann senkte Harry die Lider ein wenig und das Gefühl verschwand.
 

„Ich sage den Titel des Liedes und er speichert ihn.“ Ihr entgeistertes Gesicht konnte er sich lebhaft vorstellen und ein Grinsen erschien auf seinen Lippen.
 

„Äh, Harry… Bist du sicher, dass das funktioniert? Das ist… keine echte… Magie… Das müsstest du eigentlich wissen.“ Sie war sich nicht sicher, ob sie das jetzt wirklich so hätte sagen sollen, oder ob sie nicht vielleicht andere Worte hätte wählen sollen, aber Harry schien es ihr nicht übel zu nehmen, dass sie an seinem Verstand zweifelte. Er hielt seiner Freundin nur einen der Ohrstecker unter die Nase und wartete, bis sie ihn genommen hatte, dann drückte er auf Play. Er konnte leise Geräusche bis zu sich herüber wehen hören und er wusste, dass Hermiones Blick vor Unglauben geradezu überlief.
 

„Das ist… unglaublich.“, murmelte sie, gab den Ohrstöpsel zurück. Und dann: „Darf ich es probieren?“
 

„Du musst dir nur vorstellen, wie das Lied aus dem Zauberstab kommt, dann kannst du sogar eine Kapelle einen Walzer spielen lassen.“, war die simple Antwort.
 

Hermione griff nach ihrem Zauberstab und nahm dann den MP3-Player von Harry entgegen. „Ich muss nur den Namen des Liedes sagen und mir vorstellen, es sei im Zauberstab?“, erkundigte sie sich.
 

Nicken.
 

„Okay, dann los!“
 

Es wunderte weder Harry noch Ron, als ein leises Wort über ihre Lippen kam und der Zauber gelang.
 

„Das ist der Wahnsinn! Von solch einer Magie hab ich noch nie gehört.“, hauchte sie andächtig. „Es ist so… simpel.“
 

„Ich schon.“, mischte sich Ron ein, der es satt hatte, zu schweigen. „Charly hat erzählt, dass nonverbale Zauber auch so gewirkt werden.“ Sein Kopf zuckte in stiller Erkenntnis zu Harry herum. „Das ist es! Du hast den Zauber von Charly!“
 

Lächelnd nickte Harry. Er musste sie ja nicht weiter aufregen, indem er ihnen sagte, dass er den Zauber zwar tatsächlich von Charly hatte, ihn aber für seine Zwecke abgewandelt hatte, um ihn hierfür gebrauchen zu können. Und das nicht nur einmal, sondern auch noch für andere Dinge.
 

Jetzt wollte Ron es natürlich auch probieren. Er ließ sich den MP3-Player von Hermione geben, zückte seinen Zauberstab und hielt im nächsten Moment inne. „Ich kenne überhaupt keine Muggellieder.“
 

Zumindest Hermione wunderte das nicht. „Denk dir doch ein Lied aus der Zauberwelt. Zum Beispiel eines von dieser Band, die mal zu Halloween in der großen Halle gespielt hat.“
 

Ron nickte, sprach den Titel, nichts passierte.
 

„Du musst dir das Lied vorstellen.“, erklärte Hermione angesichts seines enttäuschten Gesichtsausdrucks.
 

Aber selbst mit dieser Hilfe ging es nicht. Ron konnte den Zauber nicht wirken. Resigniert gab er das Muggel-“Artefakt“ an seinen Besitzer zurück. „Ich hasse mich für diese Unfähigkeit!“, brummte er missmutig.
 

Was sollte man da schon anderes tun, als mitleidig gucken und ihm locker auf die Schulter klopfen? Hermione wusste es. Sie begann Ron zu erzählen, welche Vorzüge er hatte, auch wenn sie manchmal extrem weit hergeholt schienen, und sie erklärte ihm, dass Zaubermusik in sich doch viel komplexer war als Muggelmusik und deshalb vielleicht einfach nicht auf das Gerät draufpasste. Es war eine Notlüge und dabei kam ihr zugute, dass der Rotschopf wirklich null Ahnung hatte, wie diese Technik funktionierte. Irgendwann drifteten sie in ihrem Gespräch ab und Hermione begann, Ron über die unterschiedlichen Funktionen und Wirkungsweisen von Telefon, PC und Handy aufzuklären.
 

Harry wandte sich wieder seiner neusten Errungenschaft zu und speicherte weiter Lieder drauf, bis es Zeit wurde, sich umzuziehen. Keinen der beiden Jungen wunderte es, dass Hermione ebenfalls das Vertrauensschülerabzeichen trug.
 

Kurz darauf hielt der karminrote Zug mit lautem Schnaufen und Pfeifen im Bahnhof von Hogsmead, dem Zaubererdorf vor Hogwarts. Die Fahrt zu dem riesigen Schloss war mittelmäßig aufregend für Harry, obwohl Ron und Hermione ihm begeistert von dem Anblick der führerlosen, schwarzen Kutschen erzählten, die sich, einem langen Band gleich, jeweils mit zwei Sturmlichtern am Kutschbock bestückt, durch die hügelige Landschaft schlängelten, direkt auf das hell erleuchtete, heimelig wirkende Schloss zu, das imposant zwischen den Hügeln und dem See, auf dem kleine, schaukelnde Lichter von der Anwesenheit der neuen Erstklässler in den Booten zeugten, thronte. Harry selbst bekam davon nur das leichte Ruckeln und das leise Rattern der Räder der Kutsche mit, in der sie selbst saßen. Und den Geruch, der ihm eindeutig versicherte, dass die Kutschen nicht wirklich von selbst fuhren, sondern von irgendwas Animalischem gezogen wurden, etwas Unsichtbarem, wenn er seinen beiden Freunden Glauben schenkte.
 

Irgendwann hielt das Gefährt und die Drei stiegen aus. Hermione hakte sich bei Harry unter und so gelang es ihnen, unauffällig und ohne dass jemand Harrys Handicap bemerkte, in die große Halle zu kommen.
 

Die Halle füllte sich schnell und es wurde immer lauter. Schüler, die sich im Zug noch nicht getroffen hatten, grüßten nun einander und erzählten aufgeregt und lautstark von ihren Erlebnissen während der Ferien. Teilweise gebrauchen sie dabei ausladende Gesten, die an pantomimische Einlagen erinnerten, nur dass Pantomimen im Allgemeinen lautlos waren.
 

Auch Ron, Harry und Hermione wurden von vielen ihrer Freunden gegrüßt, grüßten zurück und erzählten von ihren Ferien, wobei es niemandem aufzufallen schien, dass Ron fast alle Antworten für Harry übernahm und der Schwarzhaarige sich dezent im Hintergrund hielt. Bis Dean Thomas Harry direkt fragte, was die kleine Maschine in seiner Hand war, der Angesprochene erschrocken aufsah und Dean in dunkelgrüne, ausdruckslose Augen blickte.
 

„Oh, Merlin!“, entfuhr es ihm vor Entsetzen, als ihm ein kalter Schauer über den Rücken kroch, zog damit die Aufmerksamkeit der Schüler in der Nähe auf sich. „Was ist denn mir dir passiert?“
 

Es war sowieso ein Wunder, dass es bisher niemandem aufgefallen war. Er hatte sich Hoffnungen gemacht, sogar seine Brille getragen, damit er ungeschoren davon kam, aber die Reaktionen am Tisch waren eindeutig. Sie hatten es bemerkt und sie waren entsetzt. Ob sie ihn nun abschrieben?
 

Glücklicherweise suchte sich Dumbledore genau diesen Moment, in dem sich am halben Gryffindortisch Stille ausbreitete, aus, um mit seiner Einleitungsrede zu beginnen. Professor McGonagall stand auf und klopfte mit ihrem silbernen Löffel gegen das altmodisch anmutende Glas in ihrer Hand. Das helle, klingende Geräusch ließ die Gespräche im Saal augenblicklich verstummen. Dumbledore erhob sich und breitete die Arme aus, als wollte er sie segnen. „Meine lieben Schülerinnen und Schüler! Meine lieben Kollegen!“ Er neigte sich kurz nach recht und links. „Ich freue mich, Sie alle wieder hier in Hogwarts begrüßen zu können, zu diesem neuen, hoffentlich wundervollen Schuljahr. Doch bevor ich Sie auf die Regeln und Aktivitäten dieses Jahres hinweise, gilt es noch, die neuen Schüler ihren Häusern zuzuordnen.“ Er wandte sich an McGonagall. „Sie müssten inzwischen angekommen sein. Minerva, wären Sie bitte so freundlich?“
 

Die betagte, aber dennoch sehr agile Hexe erhob sich und schritt durch die langen Reihen der Tische zur geschlossenen Eingangstür, öffnete sie und verschwand nach draußen. Und während sie den Kleinen wahrscheinlich den Ablauf erklärte, wie sie es jedes Jahr machte, ließ Dumbledore den Sprechenden Hut mit seinem Schemel erscheinen. Dann öffnete sich die Tür erneut, diesmal beide Flügel und McGonagall kam, gefolgt von einer ganzen Meute Erstklässler, wieder herein. Eilig schritt sie nach vorne, so dass die Kleinen hinter ihr herhasten mussten.
 

Harry konnte es sich vorstellen. Lauter kleine Gesichter, die nicht wussten, was auf sie zukam und sich alles Mögliche ausmalten, wahrscheinlich von ‚hilfreichen’ Mitschülern völlig verängstigt durch Lügen über nicht vorhandene Aufnahmetests und Zauberprüfungen.
 

Die neuen Schüler stellten sich vor dem Lehrertisch und dem Hut auf, dieser ließ seinen üblichen, über das letzte Schuljahr hinweg erfundenen Reim los --- Kam es ihm nur so vor, oder war es diesmal tatsächlich irgendwie unheilvoller? --- und schließlich wurden nach und nach Namen aufgerufen und die dazugehörigen Elfjährigen vom Hut in die seiner Meinung nach passenden Häuser gesteckt. Wie alle anderen nahm Harry an dem Jubel teil, wenn einer der Knirpse in sein Haus zitiert wurde, wie alle anderen beglückwünschte er ihn lautstark. Dennoch konnte er immer wieder Blicke auf sich spüren und es waren nicht nur die von Dean Thomas.
 

Dumbledores Rede war kurz wie immer, kündigte lediglich die Ankunft eines neuen Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste an, und nachdem er das Startzeichen gegeben hatte, füllten sich die Tische mit Speisen und alle begannen zu essen, zu lachen, zu schwatzen. So auch Dean, nachdem er beobachtet hatte, wie Ron Harry half, sich das Richtige zu nehmen.
 

„Harry! Was ist los? Bist du blind geworden über die Ferien?“
 

Der Schwarzhaarige begann zu lächeln, antwortete aber nicht direkt, blickte stattdessen direkt dorthin, wo er Deans Augen vermutete.
 

„Merlin!“, keuchte der Junge erneut und außer ihm atmeten noch mindestens vier weitere Schüler entsetzt ein.
 

Harry neigte das Gesicht wieder Richtung Teller, begann zu essen. Es sah völlig normal aus, so als könne er alles sehen. Er tastete nicht einmal nach dem Essen. Und außer Ron und Hermione, von denen es der eine wusste und die andere zweifellos sofort bemerkte, wusste keiner, dass Harry dabei Magie verwendete.
 

Deans Entsetzen wurde jedoch schnell durch Neugier abgelöst. „Erzähl, was ist passiert? Wurdest du von Todessern angegriffen?“ Er klang äußerst aufgeregt, so als vermute er eine Wahnsinnsstory dahinter.
 

Dann schaltete sich auch Seamus Finnigan ein, nicht minder neugierig. „Und seit wann ist es so? Hast du es behandeln lassen?“
 

Harrys Lächeln verblasste, die Freundlichkeit verließ seine Züge und wurde durch Wut und Ungeduld abgelöst. Seit wann war er so launisch? „Ich denke nicht, dass es einen von euch etwas angeht.“, erklärte er mit verhaltenem Nachdruck. Er bemühte sich wirklich um Selbstbeherrschung, doch in seiner Stimme schwang eine unbestimmte Drohung mit, die beide verstummen ließ. „Und am besten behaltet ihr das für euch.“
 

Sie behielten es nicht für sich. Oder andere, die gelauscht hatten, erzählten es weiter. Auf jeden Fall wusste es am nächsten Morgen, als Harry in die Große Halle kam, jeder. Und jeder fragte ihn, wie es passiert war, und warum er es nicht behandeln ließ. Harry strafte sie mit Schweigen. Es sollte niemand wissen, dass es bisher kein Mittel gab, das half.
 

Was sie nicht vom Tratschen abhielt. Gegen Mittag gab es bereits mehr als ein Dutzend Gerüchte, nach denen er dies und das gesagt hatte und nach einem sogar in Tränen ausgebrochen sein und erklärt haben sollte, dass es unheilbar sei. Es tat weh, dass sie so etwas von ihm glaubten, aber er wusste, dass er dieses Gerücht den Slytherins verdankte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  Bessere_Haelfte
2009-11-21T20:39:55+00:00 21.11.2009 21:39
oh der arme harry! naja ich kann ihn schon verstehen ,wenn er so reagfiert, denn es ist ja auc hdoof, wenn ihn alle anstarren und ausfragen. und er hat schließlich angst vor den reagtionen.
freu mich auf mehr
Von:  Yujianlong
2009-10-18T16:09:32+00:00 18.10.2009 18:09
Ach ja.... Harry fängt an launisch zu werden. (und ich glaube mich zu erinnern, dass es noch schlimmer werden wird ^^)
Ich weiss nicht ob ich heute noch weiter lesen werde. Muss noch einige böse Dinge (namentlich Lineare Algebra) machen. Morgen bin ich bis 21h in der Uni. Wird also vermutlich Dienstag werden.

LG Yuji
Von: abgemeldet
2008-08-15T17:55:29+00:00 15.08.2008 19:55
o_o
Ist das zu fassen? *lach*
Die Kapitel werden ja immer länger und länger... xD
Ich liebe es, wenn Zaubererkinder keine Ahnung von technischen Spielereien haben XD
*luvt ron an*
Das macht ihn glatt noch süßer *blush*
Gryffindors sind gutherzig xD
Die können/dürfen Harry gar nicht abschreiben (*lach*)
Das verstieße doch gegen ihre Moral x3

Von: abgemeldet
2006-04-14T17:52:44+00:00 14.04.2006 19:52
In dem Kapitel musste ich oft lachen! Es ist echt super geworden!
Schreib weiter so!
Von:  Whisper
2006-01-20T01:35:54+00:00 20.01.2006 02:35
Jetzt kommentier ich schon nebenher damit ich auch ja nichts vergesse zu erwähnen. Süß das Ron sich geniert seinen eigenen Brief vorzulesen. *grins*
Und der Spruch für die Feder ist ein cooler Einfall. =)
Auch das mit der Sondergenehmigung, ich hab mich gefragt ob Harry trotzdem noch eine Strafe dafür kriegt das er vor der Genehmigung gezaubert hat? ^^

Und Fred und George spielen ihm Streiche, wie fies ist das denn? *lach* xD

Der Gedanke nirgendst ohne fremde Hilfe, mehr hingehen zu können ist ziemlich schlimm... du hast Recht, man HAT Mitleid mit Harry, aber du lässt irgendwie nie wirklich
Depressions-gedanken od. Gefühle aufkommen, gefällt mir. ^^
Ich mag Depri-FF's ehrlich gesagt, sowieso nicht...

Ans Quidditsch spielen denkt man im ersten Moment gar nicht.. oh Man. DAS ist fies.
Böösee! >.< Mmd Ponfrey findet kein Gegenmittel, ganz bestimmt nicht. Wenn schon die Sprüche nichts halfen..

*lach* 'Eine kleine Aufmerksamkeit des Ministeriums'? xD Ein Auto?!

Ich finde interessant wie du das verbesserte Hören von Harry beschreibst. ^^ Ist bestimmt auch so im normalen Leben.

Und was für eine Spannung ist zwischen Hermione und Ron?! o.O Harry wird doch nicht erst seit er blind ist bemerken das die beiden sich mögen? xD

Ron bemitleidet sich selbst..... XDXDXD

Ach.. wo's mir einfällt.. ist Hermione schon aufgeklärt über Harry???? Oder wie?

>Und in diesem Moment ließ Hermione einen entsetzten Schrei > los. "Harry! Was hast du gemacht?",
> rief sie und stand plötzlich vor ihm.
> "Was ist mit deinen Augen?"

*drop* Ähh.. DAS FÄLLT IHR ERST JETZT AUF...?!?! XD

Ahh... Malfoy (na endlich.. *hust*).. *grins*
..jaja, ich glaub gern das gerade Malfoy vor Hermione zurückweicht.. XDXD wir erinnern uns an den Faustschlag. *lach* UND! Du hasts tatsächlich geschafft auch noch Malfoy einen herrlichen Charakter einzuflößen xD Ich mochte Harry's ja schon so...irgendwie kommst du J.K.R. sehr nah und dann wieder haben sie was eigenes, ^^
Kurz: ich liebe sie!

Oh.. ist das süß ^^ Kaum gibts Süßigkeiten
vertragen sie sich wieder.

> "Das ist der Wahnsinn!", rief Hermione bewundernd.
> "Harry, du bist sicher der einzige Mensch auf der Welt,
> der das riechen kann!"

*grins* Ja klar.. ist doch logisch das sich seine anderen Sinne verbessern.

> "Computer?"
> "Später Ron."

XD Köstlich, einfach genial!

Wie bitte lädt Harry sich Musik mithilfe eines Zauberstabes auf seinen Mp3-player?! XD Ich meine, okay.. ist klar das du Modernität einfließen lässt, aber.. *lach*

> "Das ist es! Du hast den Zauber von Charly!"

ó.ô Aha...

Oh.. gut das du das erwähnst ^^ mir fiele nämlich auch keine andere Musik als die Band zur Halloween Party ein, die als "Musik der Zaubererwelt" bezeichnet werden könnte. Ich glaube J.K.R hat dieses Thema einfach vergessen auszubauen. *seufz*

(btw, O mein Gott, dieses Kommi wird immer länger ^^")

Und violá, der erste Fehler der mir auffällt: ^^ McGonagall, heißt die liebenswerte Lehrerin. *zwinker*

> Es tat weh, dass sie so etwas von ihm glaubten, aber er
> wusste, dass er dieses Gerücht den
> Slytherins verdankte.

*schief grins* War ja klar, oder?

Hach.. sorry für mein langes Kommi,
ich konnte nicht anders ^^

Bye, cori~
Von:  Lu_MrsMalfoy
2005-12-14T14:58:17+00:00 14.12.2005 15:58
Uhhhhhhhhhhhhhhhhh... toll^^
*freufreu*^^
haste mal wieder tolle macht
*auf schulter klopf*
bööööhööööööse slytherins^^
echt.... geht gar nicht^^
aber des ist des tolll an ihnen^^
bis denne
baba
lu

p.s.- haste bock meine mal durchzuscrollen? würde mich freunen!!^^
Von:  SJSummer
2005-12-09T12:02:11+00:00 09.12.2005 13:02
Hey...
Ein echt supi Kapi.
Auch deine Schreibstil ist einfach toll!
Mach weiter so!
Freu mich schon auf's nächte Kapi
cu cu
Von:  plaspoo
2005-12-06T17:39:09+00:00 06.12.2005 18:39
Toll!

Echt super geschrieben, armer Harry...

Bye, tanni
<^*^>
Von: abgemeldet
2005-12-04T13:45:23+00:00 04.12.2005 14:45
So ein abbrubtes ende?
Nene schon klar... man kann ja nicht ewig weiterschreiben... ^^
und lieber soein ende als bei ner total spannenden Szene..
Ach, ich red wieder nur Müll..
Ich finds wirklich toll geschrieben und die Geschichte an und für sich ist natürlich auch toll....
Ich freu mich schon aufs nächste Kapi
Von:  Viebi
2005-12-04T10:56:32+00:00 04.12.2005 11:56
(o.o'' hatte ich nicht hier schon ein Kommi hinterlassen? O_o' ... animexx -.-'''')

Und die Gerüchteküche brodelt auf bei Harry!
xD'
*drop*
Der Arme tut mir richtig Leid!
^^''
Aber ein sehr schönes Kapitel!
*nick nick*
^^
Freu mich schon wenn es weiter geht!

deine Schwester ^-^=
*knuffel*


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