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Leben im Waisenhaus

von

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Ankunft im Waisenhaus!

Joey und Serenity gingen Hand in Hand den Weg zum Waisenhaus entlang, sie fühlten weder Trauer noch Schmerz, denn alles war besser, als das, was sie bei ihrem Vater erdulden mussten. Es macht ihnen nichts aus, dass sie nun so was wie Waisenkinder waren, obwohl sie eigentlich noch eine Mutter hatten. Die Behörden hatten zwei Tage lang versucht Joeys und Serenitys Mutter im Ausland zu finden, doch ohne Erfolg, also hatte man beschlossen, dass beide ins Waisenhaus kommen, bis die Mutter gefunden wurde.
 

Joey hatte nichts dagegen, er mochte seine Mutter nicht besonders, immerhin hat sie die Familie einfach im Stich gelassen. Serenity kannte sie kaum, sie war erst 3 Jahre alt, als ihre Mutter einfach verschwand und sie zurückließ. Also war es Beiden Recht, dass sie nun hier wohnen würden. Hier war es sauber, es roch nicht nach Alkohol, es gab hier keine Schläge, niemand schrie sie an, sie waren einfach alle nett.
 

Eine ältere Dame ging vor ihnen und erklärte mit ruhiger Stimme die Regeln des Waisenhauses. Joey hörte sehr genau zu, während Serenity sich schnell langweilte. Sie erreichten die große Eingangstür und die ältere Dame, die sich als Frau Shima vorgestellt hatte, führte Joey und Serenity in ein kleines Zimmer, dass mit zwei Doppelstockbetten, zwei Kleiderschränken, zwei Nachtschränkchen, einem Holztisch und 4 Stühlen ausgestattet war.
 

„Hier werdet ihr ab heute wohnen, eure wichtigsten Sachen sind bereits hier, die restlichen Dinge werden morgen im Laufe des Tages hier eintreffen. Außerdem werdet ihr nachher zwei Zimmergenossen bekommen, zwei kleine Jungen, einer ist genauso alt wie Du Joey, sein Bruder ist zwei Jahre jünger als Deine Schwester. Sie hatten ein schweres Schicksal zu tragen, sie waren bei einem Autounfall dabei, bei dem ihr Vater starb, wirklich traurig. Seid bitte ganz doll nett zu den Beiden, versprochen?“
 

Frau Shima hatte sich bei den letzten Worten zu Joey hinunter gebeugt und dieser nickte lächelnd. „Ich werde mich um die beiden kümmern Frau Shima, so wie ich mich immer um meine Schwester gekümmert habe.“ Frau Shima erhob sich wieder und ein kleines Lächeln huschte über ihr leicht faltiges Gesicht. „Du bist schon ein eigenartiger Junge, Joey, obwohl Du soviel Leid durch Deinen Vater ertragen musstest, hast Du Dir trotzdem Dein reines Herz bewahrt. Ich weiß aus Deinen Unterlagen, dass Du Deine Schwester immer versteckt hast, wenn Dein Vater betrunken war und dass er dann seine Wut immer an Dir ausgelassen hat. Das war sicher eine schwere Zeit für Dich!“
 

Joey schüttelte nur leicht den Kopf. „Ist schon okay, ich würde immer wieder so handeln, ich werde meine Schwester immer beschützen, selbst wenn ich dadurch Schmerzen ertragen muss.“ Er drehte sich zu seiner Schwester um, die sich hinter ihm gestellt hatte und sich an seinem Arm festhielt, sie lächelte und er erwiderte das Lächeln.
 

„Das ist auch der Grund dafür, warum ich die beiden Jungs bei Euch unterbringen möchte, vielleicht könnt ihr dafür sorgen, dass die Trauer über den Verlust des Vaters nicht so sehr auf ihnen lastet.“, meinte Frau Shima. Joey drehte sich wieder zu der älteren Dame mit den schon grauen Haaren um und nickte. „Wir kümmern uns um die Beiden, versprochen!“ Frau Shima nickte und verließ mit einem „Ruht Euch nun ein wenig aus“ das Zimmer.
 

Seto und Mokuba standen vor den Toren des Waisenhauses. Mokuba hatte den Kopf gesenkt und wirkte schwach und verletzlich, während Seto mit kaltem Blick auf das Gebäude starrte. Die Beerdigung des Vaters war gestern gewesen, die Stadt hatte die Kosten übernommen. Bei der Testamentseröffnung wurde klargestellt, dass fast das ganze Vermögen an einen Verwalter gehen sollte, solange, bis Seto volljährig war.
 

Die beiden Brüder bekamen zwar alles, was man so zum Leben benötigte, aber mehr auch nicht. Das fanden Beide aber nicht weiter schlimm, schlimm war nur die Tatsache, dass sie deshalb niemand von den entfernten Verwandten aufnehmen wollte. Wer will auch schon ein paar kleine Gören aufnehmen, die man kaum kannte, wenn man dafür nicht mal entschädigt wurde.
 

Seto hatte nun seine erste Lektion gelernt, man bekommt nichts geschenkt, Geld regiert die Welt. Mokuba verstand die Reaktion der Verwandtschaft nicht und er wollte nicht ins Waisenhaus, er hatte Angst davor. Seto bemerkte die Unsicherheit seines Bruders und beugte sich zu ihm hinab. „Es wird alles gut, kleiner Bruder. Ich beschütze Dich, Du bist ja nicht alleine.“
 

Ein kleines Lächeln huschte über Mokubas Gesicht und er wischte sich eine Träne von der Wange. „Du hast Recht großer Bruder.“ Seto nahm ihn an der Hand und ging mit ihm auf die Eingangstür zu, dort wurde er schon von Frau Shima erwartet. Sie erklärte den beiden Jungs kurz die Regeln und führte sie dann in das Zimmer, in dem sich bereits Joey und Serenity befanden. „Ihr werdet das Zimmer mit diesen beiden Geschwistern teilen, ich hoffe, dass ihr Euch gut verstehen werdet.“, sagte Frau Shima und deutete auf Joey und Serenity, die gerade am Tisch saßen und malten. Seto bedachte die beiden nur mit einem abweisenden Blick, während Mokubas Augen zu leuchten anfingen. „Ich werde nachher noch nach Euch sehen, vertragt Euch gut, ihr Vier!“, meinte Frau Shima und verließ das Zimmer.
 

Joey erhob sich von seinem Stuhl und ging auf Seto zu. „Ich bin Joey und das da drüben ist meine Schwester Serenity und wer bist Du?“ „Ich bin Seto und das ist mein Bruder Mokuba.“ meinte Seto knapp und ignorierte die Hand, die Joey ihm hinhielt. Mokuba jedoch ergriff die Hand und schüttelte sie kräftig. „Schön Dich kennen zu lernen, Joey.“, meinte er und lächelte ihn an. Joey lächelte zurück und erwiderte: „Freut mich ebenfalls Mokuba, setz Dich doch zu uns, wir haben ganz viele bunte Stifte und Zeichenblätter.“ „Au ja.“, rief Mokuba erfreut und setzte sich auf einem Stuhl neben Serenity.
 

Serenity lächelte Mokuba an und reichte ihm ein Blatt und eine Packung Buntstifte. „Dankeschön.“, meinte Mokuba mit einem breiten Lächeln. Seto stand noch immer neben der Tür und musterte Joey von oben bis unten, der schaute Mokuba und Serenity beim Malen zu und spürte den Blick in seinem Rücken.
 

Joey drehte sich zu Seto um und bemerkte, wie dieser kurz zusammenzuckte, er ging zu ihm und legte den Kopf ein wenig schief. „Was ist mit Dir, Seto? Du siehst müde aus. Willst Du Dich nicht ausruhen?“ „Wo ist denn mein Bett?“, fragte Seto zurück. „Das kannst Du Dir aussuchen, wir sind auch heute erst hier angekommen und haben uns noch für kein Bett entschieden.“, meinte Joey lächelnd.
 

Seto lächelte ein wenig zurück und nickte dann. „Ich würde gerne oben schlafen.“ „Ich will auch oben schlafen!“, meldete sich Mokuba und Joey drehte sich lachend um. „Geht klar, Kleiner, dann schlafen Serenity und ich halt unten.“ „Dann müssen wir nur noch auslosen, wer auf welchem Doppelstockbett schläft.“, meinte Serenity. „Und wie wollen wir das machen?“, fragte Mokuba mit einer Unschuldsmiene.
 

Joey überlegte kurz und meinte dann: „Ich hab da eine Idee.“ und holte einen Würfel aus seiner Tasche. „Die Beiden mit der höchsten Zahl dürfen das Doppelstockbett aussuchen, die beiden mit der niedrigsten Zahl schlafen dann auf dem anderen Bett.“ Zuerst würfelten Mokuba und Seto gegeneinander, Seto warf eine 6 und Mokuba nur eine 2, Seto nahm dann das Doppelstockbett an der linken Wand und warf seine kleine Tasche auf das obere Bett und stieg hinterher, um sich hinzulegen.
 

Jetzt würfelten Joey und Serenity gegeneinander, Serenity würfelte eine 5 und Joey eine 4, Serenity wählte dann das Bett an der rechten Wand und lächelte Joey mit großen Augen an. „Wieso verlier ich immer gegen Dich, Schwesterherz?“ Serenity schüttelte den Kopf. „Weiß ich nicht, großer Bruder, vielleicht lässt Du mich ja absichtlich gewinnen?!“ Joey fing an zu lachen und kratzte sich am Hinterkopf. „Ist das so offensichtlich?“ Serenity und Mokuba fingen ebenfalls an zu Lachen, Seto drehte sich auf seinem Bett auf die Seite und beobachtete Joey ziemlich interessiert und irgendwie störte es ihn, dass Joey mit dem Rücken zu ihm saß, er hätte nämlich jetzt gerne in dieses lachende Gesicht gesehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2015-01-17T17:45:58+00:00 17.01.2015 18:45
Was Seto wohl gerade dachte von Joey? Ist es wirklich nur das Lachen von Joey das ihn so anzieht? Bin gespannt was weiter passiert. Ffreue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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