Zum Inhalt der Seite

Two Souls Destiny

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

11. Von Peinlichkeiten und Kampfansagen

Am Morgen wurde Ravan durch Vogelgezwitscher geweckt. Er lag auf der Seit, nach innen gerichtet, und öffnete langsam die Augen. Ein paar ungläubige Zwinker mit den Augen und dann: „Uahhh!“ Erschrocken fuhr er hoch. Mamori lag nur ungefähr zwanzig Zentimeter vor ihm. Nach dem ersten Schreck erholte sich Ravan wieder und ließ die letzte Nacht Revue passieren. Jetzt waren seine Gedanken wieder geordnet und noch schlaftrunken schaute er auf den Wecker, der neben dem Bett, auf einem Nachtschränkchen stand. Der nächste Schock folgte. Es war schon acht Uhr vorbei. „Shit!“, fluchte Ravan und wollte Mamori wecken, doch eigentlich war es viel zu schade. Er schlief so ruhig und sein Gesicht schien völlig entspannt. Das Haar, das Mamori ins Gesicht hing, kitzelte ihn offensichtlich an der Nase, denn diese zuckte ab und zu. Er sah so süß aus, aber es half ja nichts, er musste aufstehen, also rüttelte Ravan ihn an der Schulter. Als Reaktion erhielt Ravan nur ein mürrisches Knurren. Hihihi… Ravan musste schmunzeln. Mamori war also ein Morgenmuffel. Eine wichtige Erkenntnis, denn Ravan kam immer ohne Probleme aus den Federn.

„Hey Mamori“, sagte Ravan nun halblaut, „Komm schon, aufstehen.“ Und wieder rüttelte er den Jüngeren, der nun seinerseits die Augen öffnete. „Ravan?“, war seine erste, verschlafene Frage. Ravan lächelte. „Was ist denn los?“, fragte Mamori weiter. „Was willst du denn bei mir im Bett?“

Ravan verzog das Gesicht. Andersrum wurde doch wohl eher ein Schuh draus. Aber er war nachsichtig und entgegnete: „Ich weck dich.“

„Wieso? Wie spät ist es?“, wollte Mamori nuschelnd wissen.

„Acht Uhr durch.“

„Ja und?“

„Na du musst zur Akademie.“

„Ravan?“

„Ja?“

„Es ist Sonnabend.“

„Oh…“, daran hatte Ravan ja gar nicht gedacht. Dumm gelaufen. Mamori schloss wieder die Augen und murmelte sich in die Decke, worüber Ravan nur wieder schmunzeln konnte. Da er jetzt sowieso nicht mehr schlafen konnte, beschloss er aufzustehen, doch gerade als er einen Fuß auf den Boden setzen wollte, murmelte Mamori: „Das nächste Mal kannst du mich auch freundlicher wecken. Ich dachte, wir hatten ein Erdbeben.“

Okeyyyy… das ließ sich einrichten. Langsam beugte er sich über Mamori und sein Kopf war nur wenige Zentimeter von Mamoris Wange entfernt. „Guten Morgen Schatz“, flüsterte Ravan auf deutsch, „Zeit zum aufstehen.“ Er grinste, und stand dann endgültig auf. Mamor hatte keine Reaktion gezeigt, doch als er hörte. Dass Ravan das Zimmer verlassen hatte, atmete er tief durch. Er konnte Ravans warmen Aten noch immer auf seiner Wange fühlen und obwohl er nicht verstanden hatte, was er gesagt hatte, wusste er doch, dass es etwas Schönes gewesen sein musste, denn Ravans Stimme hatte liebevoll und einfühlsam geklungen.
 

Es war inzwischen zehn Uhr und Ravan kam gerade zur Haustür herein. Er hate etwas zum Frühstück besorgt und brachte die Tüten nun in die Küche. Mamori war wohl immer noch im Bett und irgendwie war Ravan das auch ganz recht, denn er hätte im Moment nicht gewusst, wie er sich dem Jüngeren gegenüber verhalten sollte.

Solange Mamori noch schlief, konnte Ravan Duschen gehen. Er ging ins Bad und zog sich aus. Die Fliesen in der Duschkabine waren kalt und Ravan hüpfte mehr zum Duschkopf, als das er ging. Er drehte den Wasserhahn auf habheis und das Wasser prasselte langsam aus dem Duschkopf auf seinen athletischen Körper. Eine Weile stand er nur einfach so da, fühlte die wohltuende Wärme und diese ließ ihn die vergangenen Geschehnisse für einen Moment vergessen.

Circa zehn Minuten später öffnete sich unverhofft die Badezimmertür. Ravan wendete sich in Richtung Tür und erblickte Mamori, der ihn ebenso entsetzt, als auch überrascht anstarrte. „Mamori…“, sagte Ravan nur verdutzt. Dieser lief rot an. „Ähm… äh…sorry“, und schon wollte Mamori wieder verschwinden, doch Ravan hielt ihn zurück. „Warte mal Mamori“, rief er ihn an. Der Jüngere schielte durch den Türspalt: „Was?“

„Was wolltest du denn?“

„Zähne putzen.“

„Na dann komm rein. Ich hab ja schließlich nichts, was du mir abgucken könntest.“ Ravan grinste bei diesem Satz.

„Na gut.“ Mamori ging zum Waschbecken, welches sich schräg gegenüber der Duschzelle befand. Er wagte nicht, Ravan anzusehen, der sich wieder dem Duschen zuwendete.

Mamori nahm seine Zahnbürste und bestrich sie mit Zahnpasta, doch als er in den Spiegel schaute, stockte ihm fast der Atem. Er konnte ravan im Spiegel sehen. Die Schiebetür der Duschzelle war durchsichtig, nur auf Höhe der hüfte, zog sich ein blassgrauer, etwa vierzig Zentimeter breiter Streifen, quer über das Glas.

Mamori hatte Ravan genau im Blickfeld. Das Wasser lief über den braungebrannten Körper des Älteren und seine Haare hingen ihm triefend in die Stirn. Mamori fiel auf, das er ihn das erste Mal mit offenen Haaren sah, sonst trug Ravan ja immer einen Halbzopf.

Er seifte sich gerade die Arme ein und glitt dann langsam mit den Händen über den Oberkörper. Das Duschgel schäumte leicht und Ravan sah unheimlich anmutig aus. Mamori konnte erkennen, wie Ravans Rückenmuskeln arbeiteten, wenn er seine Arme bewegte und wie seine Haut über die Rippen glitt, wenn er sich zur Seite drehte.

Mamori hatte unentwegt in den Spiegel gesehen. Er ertappte sich dabei, wie er Ravans Körper mit den Augen erkundete und er merkte, wie ihm die Röte in den Kopf stieg. Und außerdem merkte er noch etwas… bei ihm hatte sich nämlich „Etwas“ geregt. Mamori sah an sich herunter und war geschockt. „Ach du Schande“, murmelte er und nun glich seine Hautfarbe einer Tomate. Ravan in so einem erotischen Umfeld zu sehen, war einfach zu viel für ihn.

Ravan hatte sich inzwischen abgeduscht und schob nun die Schiebetür ein Stück zur Seite. Er griff nach den Handtüchern, die an einem Harken unmittelbar neben der Duschzelle hingen und musste feststellen, dass sie alle feucht waren. „Shit“, schimpfte er. „Mamori?“ Mamori zuckte zusammen. Er wagte nicht, sich umzudrehen. „Hey, hörst du nicht?“, rief Ravan ihn an. Mamori wendete den Kopf in Richtung Ravan. „Ja?“, entgegnete er schließlich. Ravan sah ihn verdutzt an. Er sah, das Mamori die Zahnbürste nicht angerührt hatte und außerdem hatte er für seine Verhältnisse eine doch recht unnatürliche Hautfarbe. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Ravan deshalb etwas irritiert. „Alles klar bei dir?“

Mamori versuchte gelassen zu wirken. „Ja klar“, antwortete er,. „Was wolltest du?“

„Ach ja… kannst du mir ein neues Handtuch aus dem Schrank da links neben dir geben? Die hier sind nass von gestern Abend.“

Mamori wirkte nun etwas verzweifelt. Was sollte er machen? Wenn Ravan sah, das „Er“ erregt war, würde er sicher lachen.

„Mamori?“, fragte Ravan nun etwas drängelnd. „Ist ganz schön kalt hier. Und außerdem tropfe ich.“
 

„Äh…ja“, entgegnete Mamori schnell, „Moment.“ Mamori legte seine Zahnbürste auf den Waschbeckenrand und ging seitlich zum Schrank. Er musste es vermeiden, Ravan seine Vorderseite zuzuwenden. Er nahm das Handtuch aus dem Schrank und ging rückwärts zu Duschzelle. Mit ausgestrecktem Arm reichte er Ravan das Handtuch. „Ist bei dir echt alles klar“, fragte Ravan nochmals skeptisch, denn Mamori verhielt sich doch reichlich merkwürdig.

„Ja… na klar“, sagte Mamori mit leiser Stimme. „Ich geh jetzt.“

Und schon war Mamori zur Tür heraus, die zur Küche führte. Ravan sah im verdutzt nach. Dann fiel sein Blick auf die unbenutzte Zahnbürste. „Was ging denn mit dem eben?“, murmelte er, „Ich glaube, er ist immer noch geschockt wegen gestern.“

Mamori hatte die Tür hinter sich zugeschlagen und lehnte nun dagegen. Ein paar Mal atmete er tief durch. –Verdammt-, dachte er, -das war jawohl mehr als peinlich. Aber er sah einfach zu gut aus.-
 

Ravan kam nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Bad in die Küche und rubbelte sich gerade mit einem anderen Handtuch die Haare trocken. Seine Füße hinterließen feuchte Abdrücke auf dem Boden und wie ein vorgezeichneter Weg führten sie durch den ganzen Raum.

Mamori saß am Küchentisch, denn er hatte das Frühstück schon vorbereitet. Als Ravan die Küche betreten hatte, hatte er kurz aufgesehen. Und sein Herz fing wieder an zu rasen.

Ravan setzte sich nun ebenfalls und schnappte sich etwas Gemüse, welches Mamori mit Jogurtdressing zubereitet hatte. Aus den Augenwinkeln beobachte er den Älteren für wenige Augenblicke. Er benahm sich wie immer, machte Scherze und hatte gute Laune. So, als währe das mit dem Kuss gestern gar nicht passiert. Mamori wünschte sich, dass er auch so cool sein konnte, aber das war unmöglich, denn er konnte Ravan nicht mal in die Augen sehen. Woher nahm er nur diese Ruhe? Mamori grübelte fast schon das ganze Frühstück über darüber nach, doch Antworten bekam er nicht auf seine Fragen. Warum hatte Ravan ihn geküsst? Vielleicht war es nur en Scherz und er wollte sehen, wie Mamori sich verhielt? Aber Mamori konnte sich nicht erinnern, Ravan lachen gesehen zu haben. Eigentlich hatte er gar keine Reaktion gezeigt. Oder war es für Ravan nur ein Spiel? Hatte er getrunken? Nein, das währe Mamori wohl aufgefallen. Schließlich konnte er durch den Kuss schmecken, ob Alkohol im Spiel war.

Langsam schmerzte Mamori der Kopf. Er hatte das Gefühl, von Ravan beobachtet zu werden und am liebsten währe er jetzt einfach aufgestanden und gegangen. Aber sähe das nicht wie Flucht aus?

„Du bist so still“, wurde Mamori plötzlich von Ravans Stimme aus den Gedanken gerissen. „Du hast wohl doch irgendwas. Du warst im Bad schon so komisch drauf.“ Irgendwas, war gut. Mamori sah Ravan mit schräg gelehntem Kopf an. „Bei mir ist alles klar“, antwortete er knapp. „Na schön“, Ravan wollte nicht länger nerven. Mamori war auch so schon angespannt genug. „Ich will nachher in die Stadt“, versuchte Ravan die Stimmung aufzulockern, „Soll ich die was mitbringen?“

Plötzlich legte Mamori die Essstäbchen unsanft auf den Tisch und stand auf, so dass der Stuhl auf dem Boden kratzte. Der Tisch wackelte, als Momori sich darauf stützte. „Nein sollst du nicht!“, schrie er aufgebracht und Ravan hatte vor Schreck aufgehört zu kauen. Was war denn mit Mamori los? „Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, fragte er energisch. „Deine super coole Art kotzt mich an, weißt du das?“

Ravan schluckte den Happen hinunter und lehnte sich in den Stuhl. Seine Arme verschränkte er vor der Brust und sein Blick lag prüfend auf Mamori. Dieser zitterte und seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Ravan war überrascht von Mamoris plötzlichem Wutausbruch, aber er war froh, dass er endlich mal aussprach, was er dachte und Ravan nahm sich vor, aufmerksam zuzuhören. „Aha“, entgegnete Ravan dann etwas trotzig und er verfluchte seine Ausdrucksweise, „dann rede doch mal Klartext.“ Mamori sah ihn plötzlich mit bösen Augen an. „Siehst du!“, Mamoris Stimme wurde lauter. „Schon wie du da sitzt. Du behandelst mich wie einen kleinen Jungen! Du machst mit mir, was du willst und achtest nicht mal darauf, ob mir das auch passt!“

Ravan musste unweigerlich lächeln. ER schüttelte leicht dcen Kopf und sah Mamori mit festem Blick an. Dieser schreckte etwas zurück. Ihm wurde unwohl bei diesem Blick.

„Mamori…“, und Ravans Stimme klang wie eine Bitte, „warum sagst du mir nicht einfach ganz direkt, was du willst.“

Mamori biss sich auf die Unterlippe. Wo nahm Ravan nur diese Sicherheit her? Mamori wüsste selbst gern, warum er so ausgeflippt war. Vielleicht wollte er sich selbst so vor der Gesamtsituation schützen. Aber vielleicht war das jetzt die Gelegenheit, Ravan alles zu sagen. Es sich einfach von der Seele reden… aber dazu fehlte Mamori leider der Mut. Doch eins musste Mamori jetzt wissen.

„Warum… hast du mich geküsst?“, seine Worte verließen seinen Mund wie von allein.

Ravan atmete tief durch und mit einem Mal wurden seine Gesichtszüge weicher. Diese Frage musste ja kommen. „Ich weiß nicht, was ich dir darauf antworten soll“, meinte Ravan ganz sachlich, „weil ich es ehrlich gesagt, selbst nicht so genau weiß. Es überkam mich einfach. Die Situation… Du… es ist einfach passiert.“ Ravan sagte dies, wie einen Offenbahrung. Es brachte ja auch nichts, diese Aussprache länger vor sich her zu schieben.

Mamori wusste nicht, was er sagen oder denken sollte. Einerseits freute er sich über das, was er da gerade gehört hatte, aber andererseits wusste er auch nicht, was er davon halten sollte.

Ravan überraschte es nicht, das Mamori nichts erwiderte. Sicher war er jetzt total durch den Wind.

„Tut mir leid“, sagte Ravan mit einem Lächeln. „Du warst sicher total geschockt. Man wird ja auch nicht jeden Tag von einem Mann geküsst. Ich verspreche dir… das das nie wieder vorkommt.“ Ravans Stimme war immer leiser geworden. Es war ihm nicht leicht gefallen, dies zu sagen, aber er wollte auf Mamori Rücksicht nehmen. Er konnte ja nicht ahnen, dass es für Mamori genauso schmerzhaft war, diese Worte zu hören, wie für Ravan sie auszusprechen.

Irgendwie war die Situation festgefahren. Mamori wollte nichts mehr hören. Es war zu anstrengend, andauernd über Ravan nachzudenken,. Ändern konnte er im Moment sowieso nichts. Also nahm er sein Geschirr und trug es zur Spüle. „Ich mach mich fertig“, sagte er beiläufig. Ich muss noch zum Training.“

„Am Sonnabend?“

„Ja, wegen dem Auftritt“, antwortete Mamori und ging ins Bad.

„Deine Zahnbürste liegst ja noch da“, murmelte Ravan und bei diesem Gedanken musste er wieder schmunzeln.
 

Um circa siebzehn Uhr war Mamori immer noch nicht zurück. Anscheinend dauerte die Probe länger als gedacht. Das gab Ravan die Gelegenheit selbst etwas am Keyboard zu üben, doch schon ein paar Minuten später klingelte es an der Tür.

-Aha-, dachte Ravan und er fasste den Entschluss, Mamori demnächst einen eigenen Schlüssel zu geben.

Doch als Ravan die Tür öffnete und Mamori mit einem Lächeln begrüßen wollte, stand jemand völlig fremdes vor ihm. Ravan stutzte. Vor ihm stand ein großer, braungebrannter Typ mit schwarzem Haar. ER sah gut aus, fand Ravan, aber irgendwie machte er doch einen arroganten Eindruck.

„Was gibt’s denn?“, frage Ravan, nachdem er den Typen von oben bis unten gemustert hatte.

Der Typ warf einen flüchtigen Blick über Ravans Schulter in die Wohnung und antwortete dann: „Ich wollte zu Mamori.“ Ravan war erstaunt. Der Kerl nannte Mamori nur beim Vornahmen, das hieß, dass sie sich offensichtlich gut kannten.

„Der ist nicht da“, entgegnete Ravan. „Soll ich was ausrichten?“

Der Typ überlegte kurz: „Nein… nichts Wichtiges. Nur das Ren hier war und das er mich anrufen soll.“

Wie ein Blitz zuckte es plötzlich durch Ravans Kopf. REN?! Er erinnerte sich an Mamoris Worte, die er im Schlaf gesprochen hatte. Da war der Name Ren gefallen, ganz sicher. Und dieser Typ stand nun also tatsächlich vor ihm. Das traf sich ja gut.

Ravans Blick verfinsterte sich und eine ungeheure Wut stieg in ihm auf. Wegen diesem Kerl war Mamori so verstört und ängstlich gewesen. Es konnte gar nicht anders sein!

„Ren also…“, wiederholte Ravan leise und seine Augen sahen mit viel Hass und Spott auf Ren herab. Dieser antwortete unsicher: „Ja, Ren.“

„Tja… tut mir leid“, zischte Ravan, „dieser Name kommt in Mamoris Gegenwart wohl nicht über meine Lippen.“

Und schon im nächsten Augenblick platzierte Ravan seine Faust in Rens Gesicht. Dieser fiel durch den unerwarteten Schlag nach hinten über. „Verdammt!“, fluchte er und befühlte seine Wange. „Geht’s noch?!“ Ravan ging auf Ren zu und packte ihm am Kragen. Langsam zog er ihn zu sich hoch und seine Augen funkelten vor Wut. „Ich zeig dir gleich mal was geht!“, schrie er energisch und drückte Ren gegen de Wand des Treppenhauses. „Komm nicht auf die Idee, hier, oder in Mamoris Nähe noch mal aufzutauchen. Klar?“ Ren lächelte verachtend und aus seinen Augen sprach der blanke Hohn: „Und du bist sein persönlicher Bodyguard oder was?“

„Was redest du da für einen Scheiß“, Ravan drückte mit dem Unterarm gegen Rens Kehle, doch dieser grinste immer noch. „Du musst dich ja ziemlich in den Kleinen verguckt haben“, röchelte er. „Kein Wunder, mich hat er ja auch um seinen Finger gewickelt.“

Ravan stockte der Atem. Was meinte Ren damit? „Aber es war ja klar, das er die Finger von so nem Prachtkerl wie dir nicht lassen kann“, fügte Ren selbstsicher hinzu. „Welcher Kerl könnte dir schon widerstehen?“

Auf Ravan prasselten diese Worte ein wie ein Kanonenfeuer. Er ließ von Ren ab und sah ihn mit großen Augen an. Ren tastete mit der Hand seine Kehle ab. „Was schaust du denn so“, fragte er scheinbar überrascht. „Warum sonst verteidigst du ihn, wie eine Löwin ihr Junges? Bestimmt nicht, weil er dir egal ist.“

„Verschwinde“, zischte Ravan nur und nickte mit dem Kopf in Richtung Treppe, „lauf mir nicht noch mal über den Weg, verstanden?“

Ren drückte sich mit der Hand von der Wand ab und ging ganz nahe an Ravan vorbei. „Genießt eure gemeinsame Zeit“, flüsterte er, „Mamori kann ziemlich sprunghaft sein.“ Dann verschwand er.

Ravan hatte nichts erwidern können. Einige Augenblicke blieb er ganz starr vor der Haustür stehen, nicht fähig seine Gedanken zu ordnen. All das, was Ren über Mamori gesagt hatte, war Ravan völlig fremd. Es war, als hätte Ren von einer ganz anderen Person gesprochen. Was sollten denn diese ganzen Anspielungen? Mamori würde ihn um den Finger wickeln, Mamori könnte die Finger nicht von ihm lassen. Ren hatte das so gesagt, als wenn er selbst das alles mit Mamori durchgemacht hätte. .. mit Ren! Dieser Gedanke wollte Ravan nicht in den Kopf. Hatte Mamori tatsächlich etwas mit Ren?! Oder die wichtigere Frage war ja… Hatte Mamori etwas mit einem Mann? Dieser Gedanke ließ Ravan nicht mehr los. Langsam ging er ins Appartement zurück und in diesem Moment wünschte er sich nur eins… Klarheit!
 

To be continued...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück