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Weinende Seele

von

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Spiel

Spiel
 

Zadeis Worte beunruhigten ihn. Was wenn er recht hatte. Und es Tetei, letzte Nacht doch nur um Zadei ging und nicht um ihn. Innerlich tadelte er sich sofort für diese Gedankengänge. Würden sie doch Bezeugen, das ihm mehr an letzter Nacht und die damit freigesetzten Gefühle lag, als er zulassen wollte. Er klopfte, wartet aber nicht auf eine bitte einzutreten. Sowohl der Schreibtisch, wie auch das Bett waren leer. Arbeiter er bereits? Er blickte durch die großen Fenster. Auch auf dem Balkon nichts. Er wollt gerade gehen, als ihm Teteis Gewänder auf einem Stuhl auffielen. Also im Bad. Er steuerte direkt darauf zu. Ob er eintreten sollte? Zweifel.
 

Das war doch nun wirklich das Letzte. Mit einem Ruck öffnete er die Tür. In einer mit Wasser und Blüten gefüllten marmornenden Wann lag Tetei. Die Augen erschrocken aufgerissen. "Herr Laures! Ah, bitte verzeiht. Ich weiß ich hätte längst mit der Arbeit beginnen sollen aber..." "Deswegen bin ich nicht hier." Er wand sich von der Wanne ab. Er wollte nicht den zarte weiße Haut begutachten, die dann und wann durch die Blütenblätter hindurch schimmerte. Dummer weise befand sich auf der anderen Seite des Bades ein Spiegel. Und zur Tür zur starren erschien ihm doch lächerlich. Also setzte er sich auf den Beckenrand. "Soll ich aufstehen?" "Nicht nötig. Zadei war eben bei mir." "Zadei?" "Ja, und ich glaube du weißt warum." "Und weiter! - Bitte verzeiht es ist nur so dass ich keinen Grund habe mich vor Zadei recht fertigen zu müssen." "Nein, den hast du nicht. Aber was ist mit mir?" "Ich verstehe nicht." "Ganz einfach. Ich verlange eine Erklärung für dein Verhalten gestern". "Ich dachte die hättet ihr bekommen."
 

Laures Hand griff zu Teteis Gesicht. Er beugte sich nach unten um noch mehr in die grünen Teteis blicken zu können. "Was spielst du für ein Spiel, Tetei? Du solltest wissen, dass ich es weder Schätze belogen noch benutzt zu werden." Tetei stockte. Er schlug die Hand beiseite und richtet sich auf, wickelte ein weißes Tuch um die Hüfte und stieg aus der Wanne. "Ich habe euch weder belogen noch benutzt. Wie könnte ich? Ich glaubte ihr wisst von meiner Loyalität." "Loyalität? Gestern war es noch Liebe." "Was erwartet ihr denn? Ich sagte euch, dass ich euch liebe und Zadei das ich ihn verachte. Wieso also dieses Mißtrauen?" "Vielleicht weil ich dir nicht glaube. Du sagtest mir etwas ganz anderes über Zadei, als ihm selbst."

"Ich habe angst verletzt zu werden. Angst davor ihm falsche Hoffnungen zu machen. Was ist also so verkehrt an meinem Handeln?" "Er leidet Tetei. Das weißt du nur zu gut. Erstaunt hat mich die Tatsache das du es genießt. Und das wiederum führt mich zu der Frage, wie ehrlich du es gestern gemeint hast." "Ist es von Belang. Was kümmert es euch. Ihr hattet euren Spaß, ich einen glückliche Nacht. Ihr tragt keinen Schaden davon und um die Wunden die bei mir entstanden sind muss ich mich selbst kümmern."
 

Tränen füllten die grünen Augen. "Wunden?" "Haltet ihr mich für so naiv, als dass ich glauben würde, dass es für euch mehr als nur ein schöner Zeitvertreib gewesen ist? Eine Situation die niemals geschehen wäre, wenn ich nicht zu viel getrunken hätte. Denn das würde die Situation ja rationalisieren. Habe ich nicht recht? Mit mir zu schlafen während ich im voll Besitz meiner geistigen Fähigkeiten wäre, verstieße doch gegen eure Moral."

Laures musterte Tetei. Seine dunkeln Augen folgten einer Wasserperle, die sich langsam über Teteis Brust, hinab zu seinem Bauch einen Weg bahnte. "Also doch berechnent." "Nicht so wie ihr glaubt. Ich würde mich mit Freuden euch auf der Stelle abermals hingeben." Laures durchlief ein leichter Schauer. "Ich wollte es und würde es wieder wollen. Das ich mir Zadei dabei vom Leibe halten kann, ist ein schöner Nebeneffekt aber mehr auch nicht." "Dann streitest du also jegliche Gefühle für ihn ab?" Die engelsgleiche Gestalt stockte. "Ich bin mir nicht sicher." Er ging nach draußen zu dem Stuhl, auf dessen Lehne seine Gewänder akkurat hergerichtet lagen. Langsamer als nötig, streife er die Kleidung über. "Versuchst du Zeit zu schinden?"
 

Er drehte sich um, setzte zum Sprechen an und wand sich dann wieder ab. In seinem Kopf kreisten wirre Gedanken, sein Herz wurde von einem einzigen Chaos beherrscht. Hatte er gestern denn nicht noch genau gewusst, was er wollte, was sein Handeln bezwecken sollte? Und es hat funktioniert. Einfacher als er es sich vorgestellt hatte. Ihm wurde eine unvergeßliche Nacht geschenkt, die ihre Schatten ewig auf sein Dasein werfen wird. Und Zadei hatte er mehr verletzt, als er es für möglich geglaubt hatte. Das war es was er bezwecken wollte. Doch stellte sich keinerlei Befriedigung ein. Anstatt Klarheit zu schaffen, stürzte alles nur noch mehr ins Chaos. Er schüttelte sein Haupt. Verzweiflung die sich ihren Weg bahnte. "Tetei!" Eine dunkle, warme Stimme riss in zurück. Noch immer stand sein Herr vor ihm. Nichts hätte er lieber getan, als jetzt zu fliehen. Irgendwo hin. Weit weg von ihm und vor Zadei. Weitab von Liebe und Schmerz. Verzweiflung und Angst. Einsamkeit und Kälte. Er konnte sowohl vor seinem Herr als auch vor Zadei fliehen. Doch vor seinen Gefühlen? Wie ein Stigmata trug er sie auf seiner Seele. Der Versuch sie wegzuwischen schlug fehl. Er verschlimmerte sogar noch alles.
 

Ein leises Seufzen drang über seine Lippen als er sich auf das große Bett sinken ließ. Regungslos starrte er nach draußen. "Wie soll ich euch erklären was ich für Zadei empfinde, wenn ich es doch selbst nicht weis. Ich kann euch nur sagen was ich gern für ihn empfinden würde." Laures gesellte sich zu Tetei. "Das wäre doch schon einmal ein Anfang."

"Ich möchte nichts für ihn empfinden. Rein gar nichts.

Kein Haß den ich spüre, wenn ich Nachts aus meinen Träumen hoch schrecke.

Kein Mitgefühl für seine Lage, wenn mich seine schwarzen Augen anblicken.

Keine Dankbarkeit, wenn sich meine zwei Flügel im Wasser spiegeln.

Keine Zuneigung, wenn seine Wärme das einzige ist was mir Kraft gibt.

Keine Verachtung, wenn ich den bekannten gierigen Ausdruck aus seinen Gesichtszügen ablese.

Keine Sorge, wenn er in einem Schneesturm um sein Leben ringt. Einfach nichts."

"Du liebst ihn. Und ich glaube, du bist dir dessen sehr wohl bewusst." "Nein, ihr versteht nicht. Habt ihr meinen Worten gestern nicht zugehört? Ihr seid es nach dem mein Herz begehrt. Nicht Zadei." "Du machst dir etwas vor. Vielleicht wünscht du dir es wäre so. Möglich das es auch einst so war. Doch heute hast du einfach nur Angst davor Zadei zu lieben. Deshalb klammerst du dich mit all deiner Kraft an deiner einstigen Liebe zu mir und an den Haß zu Zadei. Doch beides verblasst. Deshalb kamst du gestern zu mir. Um beides zu stärken. Deine Liebe zu mir. Dein Haß zu Zadei. Merkst du nicht, dass du dabei dich selbst verrätst? Dir Gefühle aufzuzwingen die gar nicht mehr existieren? Vor was fürchtest du dich so sehr, das du lieber ein Leben in Lüge lebst? Alles nur um der Wahrheit zu entfliehen."
 

Tetei stand auf und ging zu einem der Fenster. Er konnte Laures jetzt nicht in die Augen blicken. Nach einer Weile setzte er zum sprechen an, den Blick weiterhin nach draußen gerichtet. "Immer wenn ihr euch in letzter Zeit mit mir unterhalten habt, ging es um Zadei. Meine Gefühle zu ihm. Sein Gefühle für mich. Doch was ist mit euch? Bezeugt nicht eure Sorge um mein Gefühlsleben nicht, dass ich euch inzwischen mehr bin, als nur ein Berater?" "Hm, du tust es schon wieder Tetei. Anstatt mir zu Antworten, fügst du mich in dieses Wirrwarr mit ein. Aber du hast recht. Du bist mehr als ein Berater und Stellvertreter. Wäre es anders, dann hätte ich dich damals getötet, als ich von deinem Verrat erfahren habe. Doch du solltest das nicht mit letzter Nacht in Verbindung bringen. Du warst für mich ein hübsches Spielzeug, eine Puppe wie Zadei meinte, in einem netten Spiel, das seit heute morgen beendet ist." Die Worte schmerzten Tetei, gleichwohl kannte er die Antwort schon bevor er seine Frage stellte.
 

"Ein Spiel also." Er drehte sich. Mit gefasster Miene nährte er sich seinem Herren. "Nun, Spiele können wiederholt werde." Fassungslosigkeit mischte sich bei diesen Worten mit einem kribbeln das sich in seinem ganzen Körper aus breitet. Konnte Tetei wirklich so dreist sein? Doch noch bevor er es sich versah wurden seine Lippen von Teteis zu seinem innigen Kuß versiegelt. Das durfte nicht passieren. Er hatte bereits einmal die Kontrolle verloren, noch einmal würde das nicht geschehen!
 

Mit der rechten packte er Teteis Hals und drückte ihn mit seinem Körper an die nächste Wand. "Es wäre besser für dich, wenn du das eben nicht ernst gemeint hast!" fuhr er seien Berater an. "Ich habe dich unterschätzt. Damals schon als du Zadei befreit hast, hatte ich nicht glauben können, dass das und die Folgen wie Belg, der Raum-Zeit-Baum und alles andere wirklich dein Werk waren. Auch letzte Nacht habe ich dich unterschätzt. Ich sah dein Handeln von dem Wein in deinem Blut angetrieben, doch in Wahrheit, wusstes du genau was du tatest. So etwas wird mir nicht noch einmal passieren. Du hast deine Grenze eindeutig überschritten Tetei und das nicht zum erstenmal. Ich warne dich. Treibe mit Zadei deine Spielchen, spinne deine Intrigen, wenn es dir Spaß macht. Aber wehe du wagst es mich damit hinein zu ziehen oder mir einen Grund zu geben, dein Verhalten als nicht mehr tragbar an zu sehen." Damit ließ er ihn los. Automatisch griff Tetei zu der schmerzenden Stelle an seinem Hals. Mit einem eindringlichen Blick wand sich der Fürst ab. "Bitte, ihr könnt mir vieles vorwerfen, Herr. Aber in die Sache mit Zadei habt ihr euch selbst eingemischt, ohne mein zu tun und ohne meine Bitte. Genau das hat es ja auch erst so verschlimmert."
 

Das war zu viel. Er konnte Tetei nicht auch noch diesen Vorwurf durchgehen lassen. Viel zu lange hatte er ihn zu gutmütig beinahe sanft behandelt. "Ich bin Herrscher von Makei. Und du und Zadei verweilen hier nur weil ich es gestatte! Wenn es mir Vergnügen bereitet, mich einzumischen dann tue ich es, auch ohne deine Zustimmung! In Zukunft werde ich mich aber raushalten und wenn er dich beim nächsten mal tot schlägt!" Tetei schluckte. Das er seine Herrn so erzürnte wollte er nicht. "Ich habe verstanden." Er ging an seinem Herren mit leicht gesenktem Haupt vorbei Richtung Tür. Er wollte nur noch raus. Sich in die Arbeit stürzen, um alles so schnell wie möglich vergessen zu können. Seine Hand griff nach der Klinke, wurde aber von derer Laures festgehalten. "Ich kann mich nicht entsinnen dich bereits entlassen zu haben." Tetei schauderte. Ein seltsamer Ausdruck lag in Laures Augen.
 

Er packten den schlanken Körper und warf ihn auf das Bett. Über ihn gebeugt, zerriß er Tetei das Hemd. Tetei schrie auf, Panik machte sich in ihm breit, seine Augen ein Abbild reiner Angst. Fest drückt Laures seine Lippen Tetei auf. "Nein, bitte!" "Bitte, was? Eben wolltest du es doch, oder? Und selbst wenn nicht, was kümmert es mich? Ich dachte du hättest mich eben verstanden, als ich sagte, das hier einzig und alleine meine Regeln gelten." "Ich flehe euch an. Tut mit mir was ihr wollt aber nicht das!." "Vielleicht passt es mir aber nicht, dass du Zadei Nachts in deinen Träumen siehst. Vielleicht würde es mir besser gefallen, wenn du meinen Namen gequält ausrufst und nicht den seinen." "Wenn ihr das tut, könnt ihr mich gleich umbringen." Tränen bahnten sich ihren Weg. "Hm, schön. Innerlich tot bringst du mir nichts. Abgesehen davon gefällt mir deine neue Leidenschaft die du an den Tag legst. Mal sehen wie viel davon übrig bleibt wenn ich mit dir fertig bin." Damit stoß er Tetei vom Bett und band seine Arme an die dunklen Bettpfosten. "Ich bin gespannt. Wirst du dich nach Zadei sehnen oder nach meiner Zärtlichkeit." Ein brennender Schmerz auf seinen entblößtem Rücken ließ Tetei aufschreien. Ganz gleich was folgen wird, nichts wäre so schlimm wie das was beinahe geschehen wäre. Sein Blick richtete sich auf das Bett.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-06-12T18:42:00+00:00 12.06.2005 20:42
Hallo Teedy! Ich bin gerade auf deine Fic aufmerksam geworden und freue mir einen Keks. Ich krieg nämlich nie genug von Seimaden Fics^^ Also im Allgemeinen ist die Story ja ganz schön vielversprechend allerdings bin ich ein bisschen irritiert. Warum besteht die Geschichte denn nur aus Kapitel 18 und 19? Wo sind die restlichen Kapitel? Ich meine man hat ger keinen Einblick in das, was vorher zwischen Zadei und Titius und Laures war und weshalb Letzterer so angepisst ist. Kann es sein, dass da wat fehlt?
?_____?


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