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Weinende Seele

von

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Der Tag danach

Der Tag danach
 

Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten hin und wieder durch die dünnen, hellen Gardinen. Dabei führten sie ein faszinierendes Lichtspiel in dem großen Zimmer auf. Schon einige Minuten lang beobachtete der geflügelte Dämon dieses Schauspiel. Doch die Zeit drängte. Er hätte längst mit seiner Arbeit beginnen müssen. Doch kümmerte er sich hier den nicht auch um seinen Herrn? In einer unüblichen Art und Weise, zugegeben aber voller Hingabe. Er lächelte. Ja, niemals zuvor hat er seinem Herrn so sehr mit Leib und Seele gedient wie in der Nacht zuvor. Und niemals hat er sich als so dankbar erwiesen. Ein weiteres Lächeln. Wehmut beschlich ihn bei dem Gedanken, sich jetzt von seinem Geliebten trennen zu müssen. Sobald er auch nur einen Fuß auf den Boden setzt, würde die Realität wieder Einzug halten. Und die Erinnerung an die letzte Nacht, würde stetig wie eine Seifenblase im nichts vergehen. Doch ginge das Überhaupt so einfach? Es war nicht Laures Wunsch, dass das geschah doch hat er es auch nicht verhindert. Würde er wirklich zu alltäglichen Tagesordnung übergehen? Könnte Tetei in der Gegenwart seines Herrn noch verweilen und die Fassung dabei bewahren? Ein leichtes Seufzen. Zärtlich strich er dem schlafendem Dämon noch eine Strähne aus dem Gesicht und setzte zu seinem sachten Kuss an. Es war mehr ein Hauch als das berühren der Lippen, doch begnügte er sich damit. Er wollte den friedlichen Schlaf um nichts in der Welt stören. Ob nun aus Fürsorge oder Unsicherheit vor dem was folgen würde, beides war Grund genug das Zimmer in leisen Schritten zu verlassen.
 

Seltsam kalt erschien es ihm in seinem Gemach ohne Laures Gegenwart. Ein leichtes Frösteln durchzog ihn.

Plötzlich wanden sich zwei starke Arme von hinten um seinen Körper. Er erstarrte. Unbehagen. Wärme. Ein tiefer Herzschlag ging von der Gestalt aus die ihn fest umschlungen hielt. "Wo warst du die ganze Nacht?" Tetei wand sich aus der Umklammerung. Barsch fuhr er den ungebetenen Gast an "Ich wüsste nicht was dich das angeht, Zadei. Was tust du in meinem Zimmer?" "Du riechst nach ihm." Tetei zuckte. "Ich habe also recht. Du warst bei ihm. Die ganze Nacht?" "Und wenn?" "Glaubst du wirklich, damit könntest du mich mehr verletzten als mit deinen Worten von gestern Abend?" "Sag du es mir Zadei." Er ging nähre bis sie nur noch einige Millimeter Abstand trennten. "Wie sehr haftet sein Geruch an mir?" Schmerz bildete sich auf Zadeis Gesicht. "Willst du mir weiß machen, das ihr die Nacht so verbracht habt?" Die Wut errang Oberhand. "Laures würde sich niemals auf so etwas einlassen. Seine eigenen Stellvertreter verführen. Ha, als ob er für so etwas Sinn hätte. Abgesehen davon waren es seine verfluchten Worte, die mich dazu gebracht haben mit dir über meine Gefühle zu reden. Ich sei der Grund weshalb du dich jeden Tag aufs neue deinem verhassten Leben stellst. Mein Tod hätte innerlich deinen zu folge. Du brauchst mich. All so ein Süßholzgeraspel. Nichts davon war wahr."
 

"Wenn das so ist, wieso nutzt du diese Worte dann als Ausflucht. Mich glauben zu lassen, das es ein Ding des Unmöglichen wäre, Laures Liebe zu erlangen. Zu sagen, dass er dir doch hilft mich zu verstehen, mir nähre zu kommen und gleich darauf alles als Unsinn abzutun, widerspricht sich. Findest du nicht?" "Du drehst mir schon wieder das Wort im Munde herum!" "Dann ist es wohl besser du verlässt diesen Raum. Sofort." Verärgert stapfte Zadei zur Tür. "Ha! Er liebt seine kleine Hilda. Und um sich über ihr verscheiden hinweg zu trösten hätten er weit mehr als ein Dutzend Mätressen die sich ihm mit Freud hingeben würden. Einige davon die seiner Geliebte dabei wahrscheinlich gar nicht mal so unähnlich wären. Nein, er würde niemals auf dieses Art Hand an dich legen." "Wer sagt den das er die Initiative ergriffen hat?" Das war zu viel. Wütend schlug der aufgebrachte Dämon die Tür zu. Was bildet sich Tetei eigentlich ein. Glaubte er wirklich, er fällt auf dieses Spiel herein. Er und Laures verführt. Ja, sicher und morgen schwebt die Unterwelt zwischen Wolken. Er ist viel zu schüchtern, ergeben und vernünftig um so etwas zu tun. Allerdings, Laures Geruch ging ihm nicht aus dem Sinn. Beinahe die gleiche Intensität wie damals als... Wild schüttelte er den Kopf. Nein darüber wollte er jetzt wirklich nicht nachdenken.
 

Die Ungewissheit ließ ihm jedoch keine Ruhe. Nachdem er seit einiger Zeit immer wieder den gleichen Weg auf und ab gelaufen war, ergriff er einen Entschluß. Er musste zu Laures. Selbst wenn er nichts über Tetei und ihm herausfand, so konnte er sich doch zumindest für die tollen Ratschläge und sein Gesülze bedanken.

Er öffnete die Tür zu Laures Gemach. Ruhe. Nur ein gleichmäßiges Atmen war zu vernehmen. Er trat ein. In einem großen Bett schlief er. Den muskulösen Körper nur zu Hälfte bedeckt. Zadei schluckte. Wahrlich eine blöde Idee hierher zu kommen. Er würde später noch einmal sein Glück versuchen. Er wand sich zum gehen, als ihm weißer Flaum in Laures Hand ins Auge stach. Auch neben ihm auf dem Kopfkissen fanden sich vereinzelt, kleine weiße Federn wieder. Zadei sackte in den großen Sessel, unmittelbar in der Nähe des Bettes.
 

Dann ist es also war. Du hast wirklich mit ihm...Wie konntest du mir so etwas antun, mein Engel. Mein Herz, ich spüre es kaum noch schlagen. Es ist wie betäubt.
 

Betäubt von dem Schmerz den du mir damit zugefügt hast. Betäubt von der Verzweiflung die mich einhüllt.

Betäubt von dem lauten Schrei tief in mir.
 

Eine heiße Spur bahnt sich merklich ihren Weg aus den Augenwinkeln, hinab zu meinem Kinn. Sie brennt. Wie mein Herz. Warum? Was hast du geglaubt in seinen Armen zu finden? Wärme. Schutz. Geborgenheit. Liebe. Vielleicht konnte er dir alles geben, doch gewiss nicht letzteres. Das kannst du nur bei mir finden. Warst du dir dessen nicht bewusst? Oder kümmerte es dich nicht.? Mir machtest du für meine Annäherungen Vorwürfe. Doch es geschah mit Liebe. Und bei ihm? Hat es dir gefallen? Benutzt zu werden? Nur als Zeitvertreib zu gelten? Soll ich nun hoffen das dein Herz gebrochen wird und du dich in meine Arme flüchtest? Oder soll ich hoffen, das es für Laures doch mehr war, als das bloße verschmelzen zweier Leiber? Was wäre erträglicher? Du wolltest das ich deinen Schmerz begreife. Das kann ich nicht mehr. Es gibt keinen Platz mehr dafür. Nicht eine einzelne Zelle in meinem Körper die nicht vor Pein vergeht. Tetei.
 

Als der Fürst die Augen öffnete war er alleine in seinem großen Bett. Viel zu groß erschien ihm nun sein Bett, so ganz alleine. Die Federn des Kopfkissens im Vergleich zu Teteis viel zu hart. Langsam richtet er sich auf. Noch leicht benommen blickte er in sein Zimmer und auf eine dunkle Gestalt die vor ihm im Sessel saß und ihm mit düsteren Augen anstarrte. "Zadei. Du hattest doch nicht etwa Sehnsucht?" spottet Laures. "Hast du ihn benutzt oder geschah es aus liebe?" "Verstehe." Gelassen stand er auf und strich sich einen seidenen Mantel über. "Tetei wusste auf was er sich einlässt oder vielmehr hat er den Verlauf der letzten Nacht mit allen Konsequenzen selbst gewählt." "Ich liebe ihn und du hast ihn benutzt, wie eine Puppe die man in die Ecke stellen kann, wenn sie einem nicht mehr gefällt." "Du magst ihn lieben Zadei. Aber was gabst du ihm? Schmerz. Erniedrigung. Leid. Ich schenkte ihm Zärtlichkeit, Wärme, Glück. Du hast über ihn wie über dein Eigentum bestimmt, ihm deine Liebe aufgezwungen. Ich gab ihm das Gefühl etwas Wert zu sein, zumindest für diese eine Nacht. Wer von uns glaubst du, hat den größeren Frevel begangen?
 

Schweigen. Merklich sackte Zadeis Körper immer mehr zusammen. Seine Hände zitterten. Sein Atem ging unkontrolliert. Die Augen mit Tränen verschleiert. Beinahe tat er Laures Leid. Einen so stolzen Krieger wie Zadei auf diese Art und Weise zu sehne war wahrhaft kein schöner Anblick. Dennoch konnte er sich an seinem Leid erquicken. Hatte er doch Tetei weit mehr Schmerz zugefügt, als er jetzt selbst empfand.
 

Mit einem Satz sprang Zadei auf einmal auf. Schlug Laures zu Boden. Schrie wie ein wildes Tier. Schlug um sich und zerschmetterte so ziemlich alles was ihm zwischen die Finger geriet. Mobiliar, Vasen, Kerzenständer. Völlig überrumpelt starrte Laures auf Zadei. Seine Hüfte Schmerzte. Genauso wie seine Wange. Eine Fensterscheibe klirrte. Das war genug. "Zadei, wenn du nicht augenblicklich einhälst wirst du die Konsequenzen dafür tragen müssen". Der scharfe Ton ließ den aufgebrachten Shogun innehalten. Er schnaubte. "Und weiter? Willst du mich aus Makei verweisen? Als ob mich hier noch etwas hält!" "Schön dann kannst du ja gehn". "Nein! Weißt du was er sagte? Er sagte er hätte mein Leben nur retten wollen, damit er mit ansehen kann, wie ich bis zum Rest meines Lebens leide. Es würde ihm Genugtuung geben, Trost und Balsam auf seiner Seele sein!" "Das hat er gesagt?" "Deine Worte Laures, waren nichts als Lüge. Du wusstest das ich am Abgrund stehe und hast mich dazu gebracht hilflos in ihn hinein zufallen. Du wusstest von seinen Gefühlen und hast es ausgenutzt um mich zu vernichten. War ich dir in einem offenen Kampf nicht mehr ebenbürtig genug? Musstest du zu solchen Mitteln greifen? Ihr habt nun beide was ihr wolltet. Du eine schwache, erbärmliche, am Boden kriechende, sich nicht mehr wehrende Gestalt und Tetei meine geschundene Seele und mein gebrochenes Herz. Und wenn es das Letzt ist was ich ihm geben kann so bleibe ich."
 

Zadeis Worte verwirrten Laures. Hatte Tetei ihm nicht etwas ganz anderes gesagt. Aber warum? Er war sich sicher, dass er ihm die Wahrheit gesagt hatte. Doch weshalb diese Lügen an Zadei? Und letzte Nacht? War es wirklich zu viel Wein oder ein berechnetes Spiel mit der Konsequenz Zadei zu verletzen. Kann es sein, das nicht Tetei das Spielzeug war sondern er selbst als Schachfigur in einem absurden Spiel eingesetzt wurde? Er wusste, dass ihn letzteres verletzten würde. Doch würde es wirklich nur sein Stolz sein? Oder ist es bereist mehr?
 

"Ich werde mit ihm sprechen." "Ha, wozu? Habe ich dir nicht eben lang und breit seinen Standpunkt ausgeführt? Nur eines möchte ich wissen. Liebst du Ihn? Oder hast du ihn nur benutzt?" "Was täte das noch zur Sache?" "Viel. Denn ich müsste mich entscheiden ob ich froh darüber wäre, das du nichts für ihn empfindest und ihr somit niemals vor meinen Augen einen Kuss der Liebe austauschen könnt oder ob es mich glücklich machen soll, zu wissen, das er endlich Frieden und Liebe findet, nach der er sich so sehr sehnt."

"Und was würde dich mehr verletzen? Sein Glück oder sein Leid? Das schlimmere solltest du wählen, wenn du ihn glücklich machen willst." "Du verspottest mich!" Ein breites Grinsen "Ja, aber im ernst, ich habe einige fragen an ihn, den das was ich dir über seine Gefühle zu dir gesagt habe hielt ich für war. Ich hätte dich nicht am Leben gelassen, wenn ich anderer Meinung gewesen wäre. Denn Leid hätte ich dir ebenso zufügen können." "Nicht auf diese Art" kam es bitter von Zadei "oder wie sehr hätte es dich geschmerzt, dein Täubchen in den Armen eines anderen zu wissen, wenn sie dich im gleichen Augenblick auch noch verflucht? "Dieser Version war ich vielleicht näher als du glaubst Zadei." Laures zog sich um verließ sein Gemach, geradewegs auf Teteis Zimmer zu gehend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flokati
2005-06-19T07:55:32+00:00 19.06.2005 09:55
Och neeeeeee! *Pc hau* Ich habe dir eben schon mal einen Kommi geschrieben, aber mein scheiß Rechner hat eine Seite zurückgeblättert und da war alles im Eimer ;_; *wähhh*
Dann halt nochmal von vorne:
Also ich habe den Rest nun auch gelesen und war extrem überrascht! ^^ Das ist durchaus positiv gemeint! Deine Geschichte gefällt mir wirklich sehr gut, leider stören die Lieder meiner Meinung nach etwas, aber vorrangig muss es dir gefallen und nicht mir ^^. Aber ich muss auch sagen, dass an manchen Stellen die Lieder sehr gut angebracht sind (Titius' Alpträume und seine Nacht mit Laures *daumen hoch*).
Laures Charakter ist mir noch etwas unschlüssig und erscheint mir etwas weithergeholt, aber noch im grünen Bereich (Hilda scheint ja tot zu sein, wer weiß, wie er darauf reagiert - obwohl er mit der Wiedergeburt Ellis'´Seele wieder rechnen kann??). Zadei ist schön dargestellt und Titius ist ja mal der Oberhammer XDDD!!!! Sowas von frech und dreist, das ist ja kaum zum Aushalten! Verführt da einfach seinen Herrn Laures ohne mit der Wimper zu zucken! ;) Das habe ich noch nie gelesen, deshalb auch mal *Dickes Lob* (und ich habe fast jede Fanfic hier gelesen). Auch nochmal ein Lob für die vielen tollen Sätze die hier drin sind! Ich hab mir mal ein paar markiert:
"Selbstbeherrschung ist auch eine Form der Macht, eine die du nicht besitzt." (Laures)

"Ich werde dafür Sorgen, dass sich ein leichter Schatten über das Licht legt, genau so wie du Zadei dafür gesorgt hast, dass ich einen Lichtstrahl in der Dunkelheit erblicke." (Titius)

"Du eine schwache, erbärmliche, am Boden kriechende, sich nicht mehr wehrende Gestalt und Tetei meine geschundene Seele und mein gebrochenes Herz. Und wenn es das Letzt ist was ich ihm geben kann so bleibe ich." (Zadei)

Die sind einfach wunderbar, vorallem der von Zadei gefällt mir wahnsinnig gut ^^ Und Laures hat durchaus recht, mit dem was er sagt XDD *abdreh*
Ich hoffe, du schreibst noch ein bisschen weiter!
Tschau, rinchan1-4


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