The madness of a person
Taiji goss das kochendheisse Wasser des Wasserkochers in einen großen Becher, seine Tat wurde verfolgt von zwei Augen, die hide zugehörig waren. "Wo ist er jetzt?"
"Die Schulpsychologin wollte sich unbedingt um Toshi kümmern." Taiji nahm den Becher, in welchem nun Teebeutel inmitten des heissen Wassers schwammen, in seine Hände und ging damit zu dem Tisch, an welchem hide schon die ganze Zeit saß. Bedächtig setzte er sich auf einen Stuhl. "Sie wollten mit ihm sprechen und ihn zusätzlich noch auf Drogen abchecken."
hide starrte einige Momente scheinbar teilnahmslos vor sich hin. "Glaubst du, Yoshiki hat ihn unter Drogen gesetzt?" hide hob sein Gesicht, blickte Taiji fragend an.
"Zutrauen würde ich es ihm. Problemlos." Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach und nun auch hide in die Augen blickte. "Du hast doch selbst mitbekommen, was er mit dir und Pata angestellt hat...." Seine Stimme war rauh und heiser, als er diesen Satz aussprach. Er wollte seinen beiden Freunden, bei denen er Unterschlupf gefunden hatte, so gerne von ihren Qualen erlösen-doch er konnte nicht und diese Erkenntnis tat weh.
hide senkte seinen Blick daraufhin wieder ein Stück. Erneut schwieg er für einige Zeit.
Taiji nippte vorsichtig an seinem noch ziehendem Tee und kniff daraufhin sofort ruckartig die Augen zusammen. Der Tee war definitiv noch 'ne Spur zu heiss.... Erst durch ein verzweifeltes Seuftzen von Seiten hides wurde er wieder auf Diesen aufmerksam.
"Wir müssen was tun...egal was, aber das kann unmöglich so weiter gehen..." hide hatte die Hände vor's Gesicht geschlagen, obwohl er nicht weinte.
Taiji schaute den Freund nur mitleidig an. "Das weiß ich auch.....aber du weißt doch, wie die Bullen in dieser Stadt hier drauf sind; Jungs wie uns nehmen die doch gar nicht ernst!"
hides Hände glitten von seinem Gesicht abwärts, verweilten an seinem Hals. "Dann müssen wir halt selber was unternehmen! Irgendwas! Aber....es geht nicht weiter, so wie es bisher gelaufen ist." Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weitersprach. "Er ist nur eine Person....eine einzelne Person. Und er hat uns Vier vollkommen in seiner Hand."
Diese Feststellung zu hören verursachte bei dem jungen Bassisten eine gehörige Gänsehaut. Und dennoch hatte hide Recht. Es war wirklich so. Er stellte seinen Teebecher auf der Tishfläche ab.
"Es geht nicht nur um mich; es geht um uns alle. Meine Verletzungen verheilen ja, auch wenn das nicht alles von hier auf jetzt geschieht. Aber kuck dir Pata an....wie hart der momentan dran ist...."
Taiji war sich nicht sicher, ob er sich die Tränen nur einbildete, die sich seiner Meinung nach gerade in hides Augen bildeten. "Ich weiß, hidelein...." Seine kräftige Hand legte sich beruhigend auf einen Arm von hide.
Dieser schaute mit verzweifeltem Blick in Taijis Augen.
Pata stapfte mit leichten Orientierungsschwierigkeiten durch die Straßen und Gassen. Es ging nicht ewig so weiter, wie es jetzt lief und darum musste was getan werden..... Waren es noch die Nachwirkungen des Heroins die ihn so leichtsinnig werden ließen? Weder hide noch Taiji wussten, dass Pata sich heimlich aus der Wohnung geschlichen hatte, als die Zwei in der Küche beschäftigt waren. Eigentlich sollte er jetzt noch im Bett liegen und warten, bis die Drogen nachgelassen hatten. Doch dafür machte er sich zu viele Gedanken. Und er hatte Teile von hides und Taijis Gespräch mitbekommen... Nun stiefelte der immernoch etwas highe Pata im Halbrausch zu Yoshikis Wohnung. Es war definitiv zu viel, irgendwer musste den Wahnsinn endlich mal stoppen. Nur, ob Pata dafür in seinem aktuellem Zustand der Richtige war, war ziemlich fraglich... Doch das schien ihn im Augenblick nicht im Geringsten zu interessieren. Erschreckend, die Droge schien seine Vernunft irgendwie auszuschalten... Aber was sollte er anderes mahen? Auch wenn es ihm niemand ansah, aber er befand sich mit seinen geistigen Nerven am Rande des Wahnsinns. Er machte sich zu viele Sorgen um seine Freunde. Allerdings dürften Die das wohl kaum ahnen. Noch nicht einmal hide hatte er seine Gefühle preisgegeben. Er wollte den Strick nicht noch enger schnüren, als er eh schon um ihrer aller Hälse lag. Denn wie es aussah, schien Yoshiki wirklich vor nichts mehr halt zu machen.
Irgendwann stand er vor der massiven Eisentür. Trotz einem leichtem Schwindelgefühl, welches er nicht so wirklich einzuordnen wusste, klopfte er gegen die Tür. Wieso klopfen? Wieso wartete er brav auf die Erlaubnis dieses Bastards, mit ihm sprechen zu dürfen? Nachdem, was Dieser ihnen allen angetan hatte? Also öffnete Pata die Tür, ohne auf eine Reaktion vom Inneren der Wohnung zu warten. Er trat in den Raum und nur einige Meter vor ihm saß Yoshiki.......
Der blonde Drummer schien nicht sonderlich überrascht zu sein über den unaufgeforderten Besuch in seinen vier Wänden. Er hob seinen Kopf und glitzerte Pata mit einem Lächeln an, welches in seinen Augen und auf seinen Lippen wieder diese gewisse Spuhr des Wahnsinns wiederspiegelte. "Na wen haben wir denn da? Unseren leicht schusseligen Junkie....", grinselte er vor sich hin.
Dicht neben Yoshiki saß Toshi, etwas schief, mit völlig teilnahmslosen Augen. Es war fraglich, ob er Pata überhaupt realisiert hatte, denn er begrüßte ihn nicht, wand sich noch nicht mal in seine Richtung. Im Grunde genommen regte er sich überhaupt nicht.
"Yoshiki...", er trat zögerlich ein-zwei Schritte näher. "Das....so kann das nicht mehr weiter gehen. Du machst uns alle kaputt. Und dich dazu." Seine Stimme klang irgendwie, trotz seines Vorhabens, unterwürfig.
Yoshiki blickte ihn mit völligem Unschuldsblick an. "Kaputt? Ihr geht kaputt?" Ein breites Grinsen löste die Unschuld ab. "Ihr seid schon längst kaputt."
"Du bist es vieleicht noch viel mehr, als wir alle zusammen", sprach Pata daraufhin sehr leise. Seine Schultern hingen nach unten, seine ganze Haltung sah wieder sehr schlaff aus. Waren es die Drogen, die immer mehr nachließen, oder die Realität, die ihn immer mehr zu sich zog?
Yoshiki antwortete nicht auf diese Aussage, hatte nur plötzlich im nächsten Moment ein Messer in der Hand, zog Toshi noch etwas näher zu sich ran, hielt dessen Kopf bestimmend fest und setzte die saubere Klinge an den ungeschützten Hals des angeblich 'besten Freundes'. Fanatisch grinsend blickte Yoshiki wieder in Patas Gesicht. Sein geöffneter Mund und die daraus hervorblitzenden Zähne ließen ihn fast schon wie ein Raubtier aussehen...
Pata spührte mit einemmal einen sehr deutlichen Kloß im Hals. Was verdammt hatte dieser Typ nur vor? Er würde Toshi doch nie im Leben ernsthaft verletzen?! Oder....................? Dachten sie nicht auch alle, sie seien alle dicke miteinander befreundet? Und was hatte Yoshiki ihnen allen in der letzten Zeit schon alles angetan? Sachen, die sie bis dato auch nie für möglich hielten...?
"Toshi ist, im Gegensatz zu euch, bisher sehr brav gewesen... Er hat sich nie gegen mich gestellt", säuselte Yoshiki und schaute kurz mit einer Spur von Stolz auf Toshi herab.
Plötzlich traf es Pata wie ein Blitz. Man konnte sich nie wirklich zu hundertprozent sicher sein, was ein Anderer möglicherweise tun würde. Man konnte die Gedanken der Anderen nicht kontrollieren, von daher war es auch absolut unmöglich, völlig sicher zu gehen, was als nächstes passierte. Denn jedem Menschen war es möglich, von der einen auf die andere Sekunde völlig auszuticken und wahnsinnig zu werden. Erst Recht wenn man die Vergangenheit und die Empfindungen einer Person nicht kannte. Und selbst wenn man einen Menschen noch so lange seines Lebens zu kennen glaubt; man wusste nie vollkommen alles.
Yoshikis Augen verdeutlichten wieder dunkle Ernsthaftigkeit, als sie Pata abermals mahnend anfunkelten. Die Klinge des Messers war ohne Skrupel an Toshis Halsschlagader angesetzt. Sein Blick versuchte sich in Patas Seele zu bohren. "Entweder ihr seid für mich, oder ihr seid tot."