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Kuraiko, Kind der Dunkelheit

von

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Kapitel -25-

Hallo!

Das 25. Kapitel war schneller fertig als gedacht und da ja in zwei Tagen Weihnachten ist (...ich bin sooo ein Blitzmerker...hab' mich heute Morgen noch gewundert, warum der Adventskalender schon so leer ist...*drop*) lade ich es jetzt hoch.

Viel Spaß!
 

Kapitel -25-
 

Die Stimmung innerhalb der Gruppe war - gelinde gesagt - trostlos.

Die Kapelle mochte früher einmal einer Gemeinde von etwa 50 Gläubigen Platz geboten haben, doch das war lange her.

Der lang gezogene Raum mit dem einfachen Lehmboden war fast vollständig leer, alle Bänke waren entfernt worden. Einzig der einfache Altar und ein niedriger Schrank waren übrig geblieben. In dem Schrank hatten sie eine Bibel, Kerzen und einige schwere Altartücher gefunden.

Die Tücher hatte Keith zum Schutz gegen die Sonne vor den wenigen, völlig verdreckten Fenstern angebracht. Während Rei dann für schwummrige Beleuchtung gesorgt hatte, indem sie die Kerzen entzündete und um sie herum platzierte, hatte Taki sich um eine Wärmequelle für Alec gekümmert, dessen Kleidung immer noch klatschnass war.

Da er jedoch nichts Geeignetes gefunden hatte, hatte er kurzerhand den Altar in Brand gesetzt. Keith war von dieser blasphemischen Tat hellauf begeistert gewesen und Rei hatte ihn nur mit Mühe davon abhalten können, die Bibel in die Flammen zu werfen.
 

Jetzt saßen sie in einem Halbkreis um den Altar uns schwiegen. Alecs Hemd und Hose lagen zum Trocknen am Feuer, er selbst saß in Takis Mantel gewickelt an den Dunkelhaarigen gelehnt, der mit seinen Gedanken weit weg zu sein schien. Und das war er auch. In Gedanken war er in dem kleinen Landhaus an der Westküste Irlands. Charlotte hatte es ihm vor Jahren gezeigt. Dorthin hatten sie sich mit Emily zurückziehen wollen, wenn alles vorbei gewesen wäre. Auch für Keith wäre dort Platz gewesen. Doch das war jetzt nicht mehr möglich. Er hatte die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren, war nicht in der Lage gewesen, sie zu beschützen.
 

Ein heftiges Niesen zu seiner Linken holte ihn zurück in die Realität. Unwillkürlich musste er schmunzeln, als er seine Aufmerksamkeit dem blonden Energiebündel zuwandte, das nun entnervt die Nase kraus zog und heftig den Kopf Schüttelte, um ein weiteres Niesen zu unterdrücken. Vorsichtig streckte Taki die Hand aus und strich eine vorwitzige, blonde Haarsträhne aus Alecs Gesicht. Ihre Blicke trafen sich. Der Dunkelhaarige musterte das Gesicht seines Gegenübers. Es wirkte irgendwie unsicher. Seit sie die Kapelle betreten hatten, hatte Alec ihn nicht mehr angesprochen. Er hatte sich nur stumm an ihn gelehnt und ihn seinen Gedanken und seiner Trauer überlassen. Und dafür war Taki dankbar. Allein die Nähe des anderen schenkte ihm Trost. Sein innerer Aufruhr hatte sich gelegt, er war sich nun seiner neuen Aufgabe bewusst. Er würde den Blonden beschützen, komme was wolle!

Er lächelte Alec an und zog ihn näher zu sich. Dieser ließ es geschehen, sichtlich froh darüber, dass der Dunkelhaarige aufgehört hatte völlig apathisch ins Feuer zu starren. Doch plötzlich runzelte er die Stirn. Irgendetwas piekste ihn unangenehm in die Seite.

" Moment... du hast da irgendwas drin in deinem Mantel..."

Wie von der Tarantel gestochen sprang Taki auf und zog Alec auf die Füße. Dann fuhr seine Hand in den Mantel und tastete das Leder entlang, bis sie eine der vielen Innentaschen erreicht hatte.
 

Keith und Rei beobachteten das ganze mehr oder weniger interessiert. Sie waren ohnehin schon nahe daran alle Hoffnung aufzugeben. Schließlich war mit der Bibliothek auch das Buch über diesen Bruder Dwayne verbrannt.

Endlich hatte Taki gefunden, wonach er gesucht hatte. Triumphierend zog er seine Hand hervor. Als die anderen erkannten, was er da in Händen hielt, stürzten sie auf ihn zu und redeten alle durch einander.

" Was...aber-"

" Woher-?!"

" Und wie? ...die Bibliothek ist doch-!"
 

> ~ <
 

Das Buch wandert von Hand zu Hand. Sie konnten es nicht fassen. Doch sie hatten es, das Buch, ihre letzte Hoffnung. Als Taki den Kamin der Bibliothek erreicht hatte, war er darüber gestolpert und beinahe in eines der lodernden Regale gestürzt. Geistesgegenwärtig hatte er das Buch dann an sich gerissen und in seinem Mantel verstaut. Wie er es anschließend in dem ganzen Trubel vergessen konnte, war ihm bis jetzt noch unerklärlich.

Nun saßen sie dicht an einander gedrängt am Feuer und blätterten durch die vergilbten Seiten.
 

Es war Bruder Dwaynes Geschichte.

M. Dwayne hatte von 1420 bis 1473 in einem Benediktiner-Kloster nahe Kilkenny gelebt. Zu dieser Zeit gab es nahe dem Kloster einen Hof mit anschließendem Gutshaus. Der Gutsbesitzer, ein gewisser Colin Faye, war in der Umgebung als grausamer Herr bekannt. Viele seiner Arbeiter wandten sich verzweifelt an das Kloster, doch der Abt wollte nichts unternehmen, solange Faye seinen Kirchenzehnt zahlte.

Bruder Dwayne jedoch wollte nicht tatenlos zusehen, wie der Gutsherr seine Knechte und vor allem die Mägde tyrannisierte. Er notierte alles, was man ihm über Faye zu berichten wusste. Die Geschichten, die die Arbeiter zu erzählen hatten, wurden mit der Zeit immer schauerlicher. Da war von Blutritualen die Rede, von Opferungen. Außerdem seien in letzter Zeit immer wieder Mägde verschwunden.

Als eines Abends einer der Mönche in seine Zelle stürmte und berichtete, dass die Hütten der Arbeiter in Flammen stünden, machte Bruder Dwayne sich auf den Weg. Das war im Jahre 1473.

Als er das Gut erreichte, waren die Behausungen der Knechte bereits heruntergebrannt. Von den Arbeitern selbst fehlte jedoch jede Spur. Vorsichtig näherte Dwayne sich dem Guthaus, in dem alle Lichter verloschen waren.

Die Tür war nur angelehnt. Die Eingangshalle mit der breiten Treppe war wie ausgestorben. Mit unsicherer Stimme rief Bruder Dwayne nach dem Hausherrn, doch niemand antwortete. Als er die Halle durchquerte, bemerkte er in der Rückwand der Haupttreppe eine Tür. Sie stand offen und gab den Blick auf steinerne Stufen frei, die nach unten in den Keller führten.

Bruder Dwayne zögerte. Doch dann fasste er sich ein Herz und stieg hinab. Die ebenfalls steinernen Wände wurden spärlich von Kerzen erhellt, sodass Dwayne aufpassen musste, dass er die nächste Stufe nicht verfehlte. Etwas ließ ihn jedoch abrupt innehalten. Ein Schrei. Ein markerschütternder Schrei, der das Blut in seinen Andern zu gefrieren schien. Doch Bruder Dwayne ging vorsichtig weiter.

Das Bild, das sich ihm am letzten Treppenabsatz bot, hätte grausiger nicht sein können. Es war ein hoher Kellerraum, der an eine Folterkammer erinnerte. Schwarze Kerzen waren die einzige Lichtquelle in diesem Kerker. Im Zentrum des Raumes stand ein kreuzförmiger Tisch aus dunkler Eiche, der mit eisernen Fuß und Handschellen versehen war. An den Tisch gefesselt war eine junge Frau, in der Bruder Dwayne eine der Mägde erkannte. Sie war tot. Nackt und mit ihrem eigenen Blut besudelt lag sie auf dem Kreuz. Und über ihr stand, das triefende Herz in der Hand, Colin Faye.

Er führte es zu seinen Lippen und trank das Blut des Mädchens. Bruder Dwayne war entsetzt und rief den Gutsherrn an. Dieser, ertappt und wütend, stürzte sich auf den einzigen Zeugen dieser Gräueltat und tötete ihn. Doch bevor er starb, verfluchte Bruder Dwayne den Gutsherrn. Er solle so lange mit dieser Schande leben und sich vom Blute seiner Opfer nähren, bis er ihm sein eigenes Blut opfere.

Als am nächsten Morgen Bruder Dwaynes Mitbruder das Gut erreichte, war Colin Faye verschwunden. Doch der Mönch entdeckte die beiden Leichen im Keller und so wurde das finstere Treiben des Gutsherrn offen gelegt.
 

" Das heißt, an dieser ganzen Misere ist ein perverser Bock aus der Steinzeit Schuld?!"

Fassungslos starrte Alec auf die ausgeblichene Schrift.

Keith verdrehte die Augen.

" Hast du im Geschichtsunterricht etwa gepennt oder was?"

" Nein, hab ich nicht! Ich hab geschwänzt!"

"Ahhh! ...du bist ein hoffnungsloser Fall!"

Taki ignorierte die beiden "Blondinen" und wandte sich an Rei, die das Buch gelesen und gekonnt zusammengefasst hatte.

" Wer genau hat das denn eigentlich geschrieben? Aus Bruder Dwaynes Feder wird das ja wohl kaum stammen."

" Das hat der Mönch geschrieben, der die Leichen entdeckt hat. ...ich frag mich bloß, wie der das mit dem Fluch wissen konnte..."

" Vielleicht hat unser Freund ja aus dem Jenseits Kontakt mit ihm aufgenommen...", meinte Keith und kratzte sich am Kopf. Jetzt war es an Alec, die Augen zu verdrehen.

" Steht da sonst noch etwas, das wir wissen müssten?", fragte Taki.

" Moment...hier steht noch, dass sie Bruder Dwayne in der Kloster-Krypta beigesetzt haben."

" Ach? Und was interessiert uns das?", brummelte Keith.

" Es interessiert uns, weil wir dem guten Klosterbruder einen kleinen Besuch abstatten werden.", erwiderte Taki und lehnte sich zurück.

Rei schlug das Buch zu und gab es an Alec weiter, der es wieder vorsichtig in Takis Mantel verstaute.

" Um ihm Blut zu opfern?"

" Du sagst es."

" Das ist ja gut und schön", meldete Alec sich zu Wort, " aber wie zum Teufel sollen wir einem Toten Blut opfern?!"

" Keine Ahnung...", murmelte Taki, während er sich zusammenrollte und die Augen schloss.

" ahhh-ja...typisch!", fluchte Alec, " Und was machst du jetzt schon wieder?"

" Schlafen."

" ..."

Entnervt öffnete Taki seine Augen wieder und klärte Alec mit langsamer "Sendung-Mit-Der-Maus-Stimme" auf.

" Schlafen, weil es draußen jeden Moment hell wird und wir die Nacht abwarten müssen, um zum Kloster zu gelangen. Klingt komisch, ist aber so!"

Alec wollte zu einer patzigen Antwort ansetzen, doch dazu war er einfach zu müde. Also brubbelte er nur irgendwas in seinen imaginären Bart, kroch näher zu Taki und rollte sich zusammen.

Der Dunkelhaarige zog ihn noch ein Stückchen näher heran, bis er direkt mit dem Rücken an seiner Brust lag und kuschelte sein Gesicht selig seufzend in den blonden Haarschopf.

Keith konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Na da hatten sich zwei gefunden... Gemeinsam mit Rei legte er sich direkt neben den beiden nieder.

Eng an einander gekuschelt schlief die kleine Gruppe ein.
 

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...ihr glaubt ja gar nicht, wie müde ich am Schluss war...ich wollte mich am liebsten dazu kuscheln...

Das Kapitel ist ein wenig kürzer geraten als meine letzten... aber... eigentlich kommt jetzt auch nur noch ein Kapitel. Meine Charaktere haben gerade ihre letzte Verschnaufpause, danach geht's rund! ... ich werd' schon ganz sentimental... immerhin schreibe ich jetzt schon seit über einem Jahr an der Story! (ich weiß, ich weiß...bin ja selbst Schuld, wenn ich so langsam arbeite...)

Das letzte Kapitel wird also auf jeden Fall wieder länger... wahrscheinlich sehr viel länger...

Wer will, dem sage ich per ENS bescheid, wenn's online ist!
 

Ich wünsche euch ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
 

Poppy-Wolf



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-02-04T17:30:00+00:00 04.02.2006 18:30
Ich sitz hier grad bei meinen cousine & cousin und hab es geschafft hier mal das mir noch fehlende pitel zu lesen, die story mit diesem dwayne find ich echt klasse,finds aber fies das das in Kilkenny gespielt hat,da will ich unter anderem nämlich einmal in meinem leben hin!*träum* Boah ich bin so tierisch gespannnt auf das nächste pitel aber auch wenn ich nicht die Erschafferin der charaktere bin werd ich die alle ganz schön vermissen *sniff*
PS: Ich hab mir im shop nen sweat-drop gekauft ^^°
Von: abgemeldet
2005-12-28T10:15:27+00:00 28.12.2005 11:15
...hach...
schönes Chap!

JAAAA ich lieb die beiden... und zwar NICHT rei und keith...obwohl, keith ist auch cool...

genauuu... wasn mit keith und taki? oder mit alec oder..
öhhh stop, das passt nicht mehr hierhin... sonst krieg ich noch ärger...

muhahahaaa
clau-chan
Von:  HikaruTendo
2005-12-27T16:30:22+00:00 27.12.2005 17:30
hoi
klasse Kapi >-<
wie immer ^.^ hoho
Q.Q nur etwas kurz *schmoll*

bitte bescheidsagen, wenn was neues da ist ^-^

see ya Hikaru
Von: abgemeldet
2005-12-26T14:15:24+00:00 26.12.2005 15:15
huuuui! und ich dachte schon dass alles verloren is und sie ewig "leben" werden und so weiter. wasn zufall dass taki genau über DAS buch gestolpert ist. ^^
ich freu mich schon voll drauf was jetzt passiert. ich finds nur ein bisschen seltsam, für mich is vollkommen klar was sie machen müssen, wieso hat der alte typ so lang gebraucht um das herauszufinden? wieso versuchen sie schon seit was weiß ich wie lang den fluch zu brechen wenns doch eh so leicht ist? Oo egal. ^^ wenns sein muss stell ich mich blöd und tu so als wüsste ich von nichts.... XD

fröhliche weihnachtstage und einen guten rutsch in ein hoffentlich wunderbares jahr 2006!

lg dDA
Von:  countess-caine
2005-12-24T21:21:36+00:00 24.12.2005 22:21
*hohoho*
ich freu mich immer wieder über die beiden bishis!! und ich hätt mich auch total gern zu ihnen gekuschelt! *ggg*

schreib weiter, liebste *****!

und zum 100sten mal: merry christmas und bis zum 31.
(ach ja: kannstu die sims2 mitbringen? ...doofe frage für nen kommi, oder? ^^°)
Von:  Lorelei89
2005-12-24T14:00:14+00:00 24.12.2005 15:00
hey das war ein klasse kapi^^ wie immer schreib bitte super super schnell weiter ok? ich möchte unbedingt wissen wie es weiter gehen tut ok?

bye deine lorelei89
p.s. frohe weihnachten und ein guten rutsch ins jahr 2006!!!1 feire schön^^


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