Zum Inhalt der Seite

Weltenwanderer

Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst, du könntest es bekommen.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Helden und Hausschuhe

Keiner ist niemand.
 


 

Zur Sicherheit machte sich Sandra lieber nicht auf den Weg zum Quidditch-Feld, wie sie es zuerst gedacht hatte, sondern verkroch sich lieber in einem der Seitengänge und hoffte, dass sie niemand entdeckte, den sie jetzt nicht brauchen konnte. Als sie Harry und die anderen dann vom Training kommen sah, schloss sie sich ihnen kurzerhand an und begleitete sie zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum hinauf. Sie bedeutete Harry, sich zu beeilen und sagte dann leise: "Ich habe eine Idee, wir müsse nur noch unbeobachtet in das Klo wo Myrthe immer spukt kommen, dann können wir reden. Ich trau den Hauselfen nicht über den Weg.""
 

Harry sah sie zweifelnd an und ihr wurde auf einmal bewusste, dass sie ziemlich schrecklich aussehen musste, so verschwitzt und zerzaust wie sie war, aber das war jetzt eben nicht zu ändern. Trotzdem nahm sich sie vor oben im Bad kurz mal in den Spiegel zu schauen und sich ein wenig wiederherzustellen, auch wenn sie eigentlich nicht so eitel war.
 

Sie bekamen ein großes Paket von Hagrid in die Hände gedrückt, dass Harry schnell in einen Tarnumhang hüllte. Natürlich ließ es sich Hagrid nicht nehmen ihnen noch einmal nahe zu legen, sich doch an Dumbledore zu wenden und sie versprachen ihm hoch und heilig, das auch zu tun, aber eben erst in drei Tagen.
 

Während sie durch die Gänge schlichen und möglichst allem auswichen, was Snape oder Malfoy hätte sein können, klärte Sandra Harry schnell noch darüber auf, dass sie ihn quasi als Pfand an Myrthe versprochen hatte, damit sie ihr half. Sehr begeistert war er zwar nicht, grinste dann aber und meinte: "Naja, ich glaube, ich hätte es auch nicht anders gemacht, wenn ich nicht zaubern könnte. Außerdem ist die Vorstellung von Malfoy, der vor Myrthe flüchtet einfach zu herrlich", und Sandra und er mussten sich sehr bemühen, nicht laut loszulachen, was ihnen bestimmt nicht wenig Aufmerksamkeit beschert hätte, die sie ja nun gerade vermeiden wollten.
 

Als sie die Toilette im dritten Stock erreichten, war Myrthe jedoch noch nicht zu sehen und die beiden verstauten die Lebensmittel zunächst in einer der Kabinen, in der sicher niemand nach Lebensmitteln suchen würde. Ganz kurz machte Sandra sich noch Gedanken, ob das wohl hygienisch war, aber dann fiel ihr ein, dass sowieso niemand das Klo benutzte, also keine Gefahr bestand. Ihr kurzer Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass sie eigentlich noch ganz passabel aussah, wenngleich sie auch irgendetwas an ihrem Spiegelbild störte, dass sie aber nicht genau benennen konnte. Doch das war auch nicht wirklich wichtig, entschied sie dann.
 

Sie ließen sich auf dem Boden neben den Waschbecken nieder und grinsten beide plötzlich, als hätten sie so eben den Streich des Jahrhunderts begangen. Als sich Sandra an den zweiten Band der Buchreihe um d den Jungen, der das jetzt so einfach vor ihr saß dachte, fiel ihr mit einem Mal etwas ein, dass sie die ganze Zeit schon beschäftigte. Sie würde zwar den Teufel tun, Harry von der Buchsache zu erzählen, aber...
 

"Harry, geht's dir eigentlich gut?", fragte sie vorsichtig und das Lächeln verließ sein Gesicht ebenso plötzlich, wie es gekommen war. "Ich meine, du sprichst nicht besonders viel von Ron und Hermine, obwohl es deine besten Freunde sind. Fragen die sich denn nicht, wo du bist?"
 

Er überlegte kurz. "Klar sind die beiden immer noch meine besten Freunde, aber seit ich ... nun nennen wir es mal mächtiger geworden bin, draußen fast schon offener Krieg tobt und die Sache mit der Narbe... naja, irgendwie vermisse ich die alte Zeit, die wir hatten, bevor alles so kompliziert geworden ist. Ich wünschte manchmal, ich hätte einen Zeitumkehrer und könnte alles ungeschehen machen, was so Bescheuertes passiert ist."
 

Er verstummte und spielte mit seinen Schnürsenkeln. Mit einem Mal wurde sich Sandra wieder bewusst, wie jung Harry doch eigentlich war und dass es eigentlich ungerecht war, dass er alleine so viel Verantwortung zu tragen hatte. "Meinst du die Sache mit Sirius?", fragte sie leise immer erwartend, dass er jetzt wütend auf sie wurde.
 

"Ja, auch.", bestätigte er ihre Vermutung, klang dabei jedoch eher resigniert. " Ich frage gar nichts erst, woher du das nun wieder weißt, daran habe ich mich fast schon gewöhnt. Am besten wäre es natürlich gleich ganz zurück zu gehen und den Tod meiner Eltern zu verhindern, aber dann wäre ich jetzt nicht der, der ich bin; der Junge, der überlebte." Ein leicht bitterer Ton hatte sich in seine Stimme gemischt, der einen Kloß in Sandras Hals erzeugte. Sie wünschte sich, ihr wäre jetzt irgendetwas Tolles eingefallen.
 

"Dann wäre die Zauberwelt wohl ziemlich dumm dran, denn Dumbledore wäre wohl der Einzige, auf den sie sich verlassen könnten. Aber da die Prophezeiung ja..."
 

Sie stockte, als er sie erstaunt ansah, doch dann fuhr sie etwas lauter fort: "Das weiß ich auch. Keiner kann leben, solange der andere lebt oder so ähnlich. Es ist ungerecht, finde ich. Nur leider kann man da wohl nichts dran ändern, denn so gerne ich dir auch helfen würde, ich kann es nicht."
 

Er lächelte schwach. "Das tust du schon. Du behandelst mich, als wäre ich einfach nur irgendjemand, mit dem man lachen und Spaß haben kann. Vielleicht auch nur, weil du von dem Rest ja nichts mitgekriegt hast, denn inzwischen denke ich, dass das der ganze Sinn dieser komischen Vergessen-Aktion ist."
 

"Das hab ich auch schon gedacht.", murmelte Sandra und streckte ihre Beine aus, die sich auf dem kalten Boden langsam versteiften. "Aber du bist für mich nicht nur irgendwer. Mir ist schon bewusst, dass du Harry Potter bist und der ist eben der Held der Zauberwelt, auch wenn's ihm nicht gefällt." Sie schwieg kurz und lachte dann. "Das ist so blöd, das reimt sich sogar. Aber für mich ist hier jeder besonderer als ich, denn ich kann ja noch nicht mal zaubern."
 

"Wollen wir tauschen?", fragte er mit einem kleinen Schmunzeln im Mundwinkel, das Sandra schon gleich wieder zuversichtlicher werden ließ. "Ich wäre gerne einfach nur normal, wenn ich es mir aussuchen könnte, auch wenn ich dafür auf das Zaubern verzichten müsste."
 

"Sag so was nicht.", protestierte Sandra jetzt entschieden. "Es gibt verdammt viele Leute, die sich wünschen zu sein wie du und damit meine ich nicht nur Ron. Wenn du glaubst, du hast die Probleme gepachtet, dann leihe ich dir gerne mal für eine Woche meine Mutter. Danach bettelst du darum, mit Snape zusammen zu wohnen."
 

Ein Glitzern in seinen Augen ließ Sandra zunächst erschreckt zusammenfahren. Verdammt, warum hatte sie auch von ihrer Mutter anfangen müssen. Doch als sie genauer hinsah, bemerkte sie, dass er gar nicht weinte, sondern sich darum bemühte, nicht laut zu lachen. Verwundert legte sie die Stirn in Falten und zog eine Augenbraue hoch, eine Geste, die sie extra mal vor dem Spiegel geübt hatte, weil sie das mal cool fand. Er sah das und kicherte dann. "Ich stelle mir gerade vor, was Snape wohl davon halten würde. Ich glaube, das würde durchaus einen Wettbewerb für seinen größten Alptraum bestehen."
 

Sandra machte ein gewichtiges Gesicht und sagte mit ernster Stimme: "Da könntest du durchaus Recht haben.", bevor sie sich auch nicht mehr halten konnte und haltlos anfing zu lachen, bis ihnen die Luft ausging.
 

"Stell dir das mal vor", keuchte Harry dann. "Was Snape wohl für eine Schlafanzug hat?"
 

Sandra hielt sich vor Lachen den Bauch. "Oder rosa Plüsch-Hausschuhe. Mit Puscheln. Ich könnt mich wegschmeißen.", japste sie und lies sich dann auf den Rücken fallen um wieder einigermaßen zu Atem zu bekommen.
 

Als sie die Augen wieder öffnete, sahen sie zwei schwarze, zornige Augen an, die von einem bleichen Gesicht und fettigen, schwarzen Haaren umgeben waren. "Ich freue mich, dass Sie sich so amüsieren, aber ihre kleine Aktion ist beendet. Sie hätten vielleicht daran denken sollen,, dass die Gemälde im Schloss sich sehr gut an Sie erinnern können. Daher werden sie mich jetzt sofort zum Schulleiter begleiten.", fauchte Snape sie an, so dass Sandra trotz Sauerstoffmangel den Mund einfach zuklappte und sich nicht traute auch nur noch "Piep" zu sagen.
 

Schnell rappelte sie sich wieder vom Boden hoch, während Harry sich gemächlicher erhob. "Professor, wenn ich etwas dazu sagen dürfte..."
 

Doch Snape ließ ihn nicht ausreden. "Nein, dürfen Sie nicht, Potter. Als wenn ihnen der Ernst der Lage nicht bewusst ist, bringen Sie hier unsere gesamte Welt in Gefahr, weil sie ein Stelldichein haben müssen. Natürlich ausgerechnet mit dem Mädchen, dass ich seit Monaten von ihnen fernzuhalten versuche. Sie lassen aber auch wirklich nichts aus."
 

"Moment mal.", fing Sandra sich nun auch wieder. "Erstens Mal habe ich es satt, dass mir hier dauernd irgendwelche Verhältnisse angedichtete werden, die völlig ohne Grundlage sind und zweitens hätten Sie Harry ja auch einfach darüber informieren können, ohne gleich die ganze Schule unter Drogen zu setzen."
 

Ein wenig wunderte sie sich schon über sich selber, denn wenn Snape sich auf sie konzentriert hätte, wäre nicht ein Sterbenswörtchen über ihre Lippen gekommen. Aber in dem Moment, wo Snape sich auf Harry stürzte, was ihr das völlig schnuppe. Sie mochte Harry und es war ungerecht, dass er alleine den Ärger für eine Sache bekam, die ebenso Sandras Schuld war, wenn nicht sogar noch mehr, denn sie wusste schließlich, dass sie vorsichtig sein musste.
 

Als ihr das auffiel, setzte sie noch hinzu. "Eigentlich ist es sowieso alles meine Schuld.", doch Snape unterbrach sie nur rüde. "Das werden wir alles sehen, denn jetzt werden sie mich erst einmal zu Professor Dumbledore begleiten und ich habe kein Problem damit, Sie notfalls zu betäuben und mit einem Levitations-Zauber dorthin zu befördern."
 

Dann deutete er mit einer unmissverständlichen Geste auf die Tür, was Sandra veranlasste Harry einen warnenden Blick zuzuwerfen und in die angegebene Richtung zu trotten. "Lass gut sein, wir haben verloren.", dachte sie noch und hoffte, dass Harry vielleicht irgendwie verstand, was sie dachte. Doch er starrte nur zu Boden und ballte wütend die Fäuste.
 

Da gab sich Sandra einen Ruck, ignorierte einfach den genervten Blick, den Snape ihr zuwarf, nahm einfach Harrys Hand und zog ihn in Richtung der Tür. Sie würde ihm zeigen, dass er nicht alleine war, schwor sie sich. Da würden sie jetzt zusammen durch müssen.
 

Vor der Tür sprach Snape irgendeinen Zauber über sie, der, wie er sagte, "ihr dämliches Händchengehalte" verdecken würde, so dass niemand von ihnen Notiz nahm, bis sie am Büro des Schulleiters ankamen. Den ganzen Weg über hatte er immer wieder etwas von. "ausgerechnet jetzt" und "ganz schlechter Zeitpunkt" gemurmelt.
 

"Warten Sie hier!", blaffte er die beiden an, während sich der Aufgang zu Professor Dumbledores Büro öffnete. "Ich werde Sie gleich nachkommen lassen." Damit verschwand er zunächst alleine durch den Aufgang am Wasserspeier.
 

Verlegen lies Sandra Harrys Hand los. "Tut mir Leid, aber ich..."
 

"Nein, ist schon gut.", murmelte er ungeachtete der leichten Rosafärbung um seine Nase. "Ich weiß, wie es gemeint war. Du bist Hermine gar nicht mal so unähnlich, weißt du das."
 

"Ich?", staunte Sandra. "Da musst du mich verwechseln, ich bin nämlich stinkend faul." Sie grinste verlegen.
 

"Nein", wehrte er ab. "Lach jetzt mal nicht, ich meine das ernst. Ich fand es schön, das wir uns kennen gelernt haben, auch wenn oder gerade weil du nichts besonderes bist."
 

Sandra guckte einen Moment lag ernst und musste dann aber doch grinsen. "Ich weiß nicht, Harry, aber an deinen Komplimenten solltest du noch feilen, denn das hätte man eben durchaus auch als Beleidigung auffassen könne." Doch eigentlich war sie trotzdem froh darüber, dass er es gesagte hatte, auch wenn es ein bisschen pump ausgedrückt war.
 

"Ich hab mich auch gefreut, dass ich dich kennen lernen durfte, Harry", sagte Sandra leise. "Aber du brauchst mich nicht. Du hast jede Menge gute Freunde und wenn du dich auch nicht mehr an mich erinnern können wirst, was ich mal ganz stark annehme, so vergiss sie nicht. Rede mit ihnen darüber, wenn es dir schlecht geht und friss es nicht in dich hinein. Das ist nicht gesund; so auf Dauer."
 

"Das klingt schon so nach Abschied.", flüsterte er und sah Sandra traurig an.
 

Sie schniefte kurz und meinte dann trocken. "Wahrscheinlich ist es das auch, denn wie ich die Sache sehe, werden wir dieses Zimmer wahrscheinlich nicht als Bekannte verlassen können."
 

Harry wollte gerade noch etwas erwidern, da erschien Snape wieder auf der Treppe. Er lächelte dünn und sagte dann mit einem leichten Triumph in der Stimme. "Das hier haben sie sich selber zuzuschreiben, Potter."
 

Noch bevor Harry reagieren konnte, hatte der Lehrer seinen Zauberstab gezogen und eine Zauberformel ausgesprochen, deren Wirkung auch sofort eintrat.
 

"Obliviate!"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-11-02T13:11:29+00:00 02.11.2004 14:11
klasse!
und dass du an so einer stelle aufhörts!!! nicht fair!
*süchtig nach dieser ff is*
*sabber*
lg angel00
Von:  Najina1
2004-10-31T18:14:09+00:00 31.10.2004 19:14
was war denn das? obliviate? du kannst doch net an so ner stelle aufhörn! das geht net.
abba du kannst harry jetzt net aus der sache draußen lassen. auch wenn die zwei sich so gut wie verabschiedet haben, heißt das noch lange net, dass harry net die wahrheit erfahren darf auch wenns nur für ein paar minuten is un ers dann wieda vergisst. abba das hat er net verdient. das geht net.
un sandra jetzt einfach heim schicken kannst du auch net. die hat sich zwar net unbedingt eingelebt abba trotzdem freunde gefunden un sie sollte zumindestens noch ma die möglichkeit haben un harry das ganze erklären, das is sie ihm schuldig, er hat ja teilweise wegen ihr gehungert.
die szene als snape auftauchte war der hammer. die stellen sich grad snape mit rosa handschuhen vor un dann taucht er auf. ein wunder dass die zwei das überlebt haben.
ab zum nächsten kappi.
Von: abgemeldet
2004-10-31T08:24:39+00:00 31.10.2004 09:24
Oblivate?! Was heißt das?! Leider kann ich kein Latein -.- Aber bei Französisch heißt das umgewandelt... vergessen!! NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNN! Wie kannst du so was nur tun???!!!! *heul* Boah, wehe...! Wehe du schickst Sandra jetzt nach hause! Frau, ich sach dir...! ARGH!
Schreib bloß weiter! Sonst verhex ich dich -.- HA!
MFG, ZorroFanW
PS: Wenn das nicht vergessen heißt, lautet mein Kommi so:
Oblivate? Was heißt das? Hmmm... KA! ich fand das Kapitel cool ^^ Und irgendwie is bei mir der Wunsch enstanden, dass Harry und Sandra zumindest für immer befreundet bleiben oder sogar zusammen kommen ^^ Deine FF is einfach klasse! Eine der besten, die ich gelesen habe oder lesen werde!


Zurück