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Bleib bei mir

1. Teil der Trilogie
von

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Rette mich bevor ich sterbe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die fremde Welt

Die fremde Welt
 

Langsam öffnete Yugi die Augen. Er fühlte sich unbekannt wohl heute Morgen. Die Wärme des kräftigen Körpers neben ihm ließ ihn wohlig schnurren...MOMENT MAL!!! KÖRPER?

Mit einem Schlag saß Yugi senkrecht im Bett. Sein erster Gedanke war gewesen, dass es ein Freier war, doch die blieben nie über Nacht. Außerdem war er jetzt ja im Palast und Atemu hatte ihm die Freiheit geschenkt, also musste er so etwas nie wieder tun...

Stark errötend erkannte er den jungen Pharao, der neben ihm lag und immer noch tief zu schlafen schien.

/Was macht er nur hier?/ Fragte Yugi sich verwirrt.

Nur langsam kam die Erinnerung von letzter Nacht zurück. Diese Alpträume. Atemu, der ihn getröstete hatte....

/Er ist die ganze Nacht bei mir geblieben.../

Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Es war das erste Mal, dass er froh war mit jemandem das Bett zu teilen.

Etwas verträumt betrachtete er den schlafenden Pharao, der nun auch begann sich zu räkeln.

Der Blick der dunklen violetten Augen ließ Yugi noch mehr erröten.

„Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“ fragte Atemu lächelnd.

Yugi brachte keinen Ton raus. Nun wurde es ihm langsam peinlich nur spärlich bekleidet hier rumzusitzen. Schließlich war Atemu nicht irgendwer, sondern der Pharao.

Atemu setzte sich auf.

„Weißt du eigentlich, dass du mich davon abgehalten hast die alten Schriften für das Fest des Horus zu lernen?“

„Verzeiht mir bitte, mein Pharao. Ich wollte Euch nicht von Eurer Arbeit abhalten.“

„Quatsch! Ich bin eigentlich ganz froh darüber. Nur Imar wird damit nicht ganz glücklich sein. Aber er wird sicher verstehen, dass ich nicht arbeiten kann, wenn du dich an mir festklammerst.“

Yugi wurde noch röter, als er sowieso schon war.

/Oh Gott! Was hab ich nur wieder angestellt..../

Atemu streckte sich und stand auf.

„Ich werde jetzt ein Bad nehmen. Bitte komm in einer halben Stunde in mein Zimmer. Ich möchte noch kurz mit dir reden.“

Yugi verneigte sich so gut wie es nun mal geht, wenn man auf einem Bett sitzt. Atemu lächelte ehe er hinausging.

/Irgendwie ist er niedlich...fast wie ein kleines Kind.../
 

Yugi entschied sich ebenfalls ein Bad zu nehmen. Als er sein Zimmer wieder betrat, sah er, dass das Bett gemacht worden war und wieder frische Sachen bereitlagen. Es war ein sehr langes einfaches weißes Hemd, das ihm bis zu den Knien ging und ein leuchtend roter Gürtel, der mir kleinen Rubinen besetzt war. Dazu standen noch ein paar lederne Sandalen neben dem Bett. Vorsichtig schlüpfte Yugi hinein. Es war ein ungewohntes Gefühl. Zum ersten mal in seinem Leben trug Yugi Schuhe. Sein Großvater war viel zu arm gewesen um ihm welche zu kaufen und Sklaven war es sowieso verboten Schuhe zu tragen, schließlich waren die teuer.

Unsicher ging er in das Zimmer des Pharaos und setzte sich dort auf einen der vielen kleinen Hocker, die im Raum verteilt waren.

Endlich betrat auch Atemu den Raum. Er war schon angezogen. Der Pharao trug ein ähnliches Hemd wie Yugi. Nur war seines aus feinsten Leinen und hatte einen goldbestickten Saum. Sein Gürtel war violett und viele kleine Diamanten funkelten darauf. Um seine Schultern hatte er einen dunkelroten Umhang gelegt. Ansonsten trug er keinen Schmuck.

„Du bist sehr pünktlich.“ Sagte Atemu lächelnd.

Yugi wollte sich vor ihm verbeugen, doch Atemu zog ihn gleich wieder hoch.

„Das Volk verneigt sich vor mir und sogar die reichen Händler, aber du als mein Vertrauter musst es nicht.“

„Ich möchte nicht unhöflich wirken...“

„Das tust du nicht, weil ich dir erlaube aufrecht stehen zu bleiben.“

Yugi sah den Pharao verwundert an.

/Gestern war ich noch ein wertloser Lustsklave und heute...heute bin ich der Vertraute des Pharaos und muss mich noch nicht einmal vor ihm verbeugen.../

„Mein Pharao?“

Atemu war zu einer kleinen Kommode gegangen und drehte sich nun zu Yugi um.

„Ja?“

„Dürfte ich Euch etwas fragen?“

„Natürlich.“

„Warum habt Ihr ausgerechnet mich hierher gebracht und warum schenkt Ihr mir einfach so die Freiheit und ernennt mich zu Eurem Gesellschafter?“

„Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist. Das habe ich mir schon gedacht, als ich dich auf der Straße gesehen habe. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber du hast etwas an dir, was man nirgendwo hier im Palast findet. Deshalb möchte ich dich gern in meiner Nähe haben.“

Yugi wurde aus den Worte des Pharaos nicht schlau. Dieser hatte sich wieder der Kommode zugewandt und holte eine kleine Truhe aus einem Fach. Er öffnete sie und nahm seine Ohrringe, Hals- und Armreife heraus und legte sie an.

„Komm bitte her, Yugi.“

Der Angesprochene folgte der Aufforderung sofort.

„Hier. Bitte trage das. Diese Kette trägt das Symbol des Pharaos. Es zeigt, dass du unter meinem Schutz stehst und mein Vertrauter bist.“

Er legte dem Kleinen die lange schwere Goldkette um. Yugi betrachtete den Anhänger. Es sah dem ägyptischen Lebenssymbol sehr ähnlich und auf der Rückseite war das Auge des Horus zu erkennen, das Zeichen des Pharaos.

Nun nahm Atemu aus der Truhe noch eine lederne Kette mit einem großen pyramidenförmigen Anhänger aus Gold. Auch dieser trug das Auge des Horus. Yugi sah die Kette mit einem seltsamen Gefühl im Bauch an. Irgendetwas daran beunruhigte ihn. Eine seltsame Macht schien davon auszugehen.

„Wie ich sehe, interessierst du dich für das Millenniumspuzzle.“ Sagte Atemu sichtlich amüsiert über Yugis verwirrten Blick.

„Millenniumspuzzle?“

„Ja. Erinnerst du dich an die großen Kriege letztes Jahr? Fast die ganze Stadt wäre niedergebrannt worden. Das lag an den Priestern, die versucht haben mich mithilfe der heiligen Monster aus den Steinplatten zu stürzen. Aber jetzt sind sie keine Gefahr mehr für mich und das Volk. Ihre Macht, oder besser gesagt, ein Teil davon ist nun in diesem Millenniumspuzzle eingeschlossen.“

„Und was ist mit ihrer restlichen Macht. Können sie Euch nicht wieder gefährlich werden?“

„Nein, sie besitzen keine Macht mehr. Sie ist in 7 solcher Gegenstände verteilt. Jeder meiner engsten Leute besitzt einen. Der Anhänger den ich dir gegeben habe, ist der Millenniumsschlüssel. Er verleiht seinem Träger eine gewisse Magie.“

„D-das kann ich doch nicht annehmen!“

„Doch, das kannst du! Ich hätte ihn dir nicht anvertraut, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du mit ihm umgehen kannst.“

Yugi hielt den Schlüssel in der Hand, als wäre er das Wertvollste, was er je gesehen hätte. Um genau zu sein, war er das für Yugi wirklich.

/Magie? Hoffentlich kann ich darauf aufpassen.../

„So. Das wäre geklärt. Ich möchte dir nun noch etwas Wichtiges sagen. Als mein Vertrauter besitzt du nach mir den höchsten Status im Palast. Trotzdem möchte ich, dass du dich den anderen gegenüber höflich verhältst. Lass dir von niemandem Befehle erteilen, außer von mir und halte dich aufrecht. Du bist mein persönlicher Gesellschafter und niemand darf es wagen dich zu beleidigen oder gar zu bedrohen. Wenn wir im Palast umhergehen, bleibe immer an meiner Seite. Wenn ich dich wegschicke, dann geh auch, aber du hast auch das Recht dich zu entfernen wann immer es dir beliebt. Imar wird dir die nötigen Benimmregeln beibringen. Es ist zwar langweilig, aber notwendig, denn ich erwarte noch heute Abend einen Händler, der ein guter Freund meines Vaters war. Hast du soweit alles verstanden?“

Yugi nickte eifrig. Auch wenn er aus ärmlichen Verhältnissen stammte, würde er dem Pharao trotzdem keine Schande bereiten.

„Komm bitte mit. Ich möchte dich einigen wichtigen Leuten im Palast vorstellen. Ach ja! Noch eines: sprich mit niemandem über die Millenniumsgegenstände! Kaum einer weiß von ihnen und ich möchte, dass se auch so bleibt...und über deine Vergangenheit schweigst du besser auch. Mir macht es zwar nichts aus, aber ich möchte, dass auch andere dir ohne Vorurteile entgegentreten.“

„Wie Ihr wünscht, mein Pharao.“ Sagte Yugi lächelnd.

Atemu war sehr nett und Yugi hatte ihn schon an noch nicht mal einem Tag lieb gewonnen. Dem Pharao erging es ähnlich.
 

Yugi hatte nicht gewusst wie viele Menschen im Palast lebten. Sie besuchten die höchsten Generäle, Schatzmeister uns sogar die Priester. Einer von denen, ein junger Mann mit hellbraunem Haar und strahlend blauen Augen, hatte Yugi so ernst angesehen, dass dieser ziemlich froh war, als sie weitergingen.

Nachdem Atemu dem Kleinen seine erste Frau vorgestellt hatte, (sein Harem bestand nur aus 7 Frauen) stellte Yugi die Frage, die ihm schon lange auf der Zunge brannte.

„Warum leben die Priester immer noch im Palast, mein Pharao? Ich meine, schließlich haben sie versucht Euch zu stürzen.“

„Der Pharao gilt als Vertreter der Götter. Wenn ich die Priester einsperren oder sie hinauswerfen würde, sähe das Volk das als Bruch mit den Göttern. Außerdem haben sie keine Macht mehr. Sie könnten nichts gegen mich ausrichten.“

Das war selbst Yugi einleuchtend.
 

Der Vormittag war sehr schön gewesen und Yugi hatte es genossen mit Atemu durch den Palast zu laufen. Er konnte noch immer nicht ganz glauben, wo er war. Er, Yugi, war der Vertaute des Pharaos....es hörte sich für ihn an wie ein Traum.

Leider ging dieser Spaziergang zu schnell vorbei und Atemu schickte ihn zurück in sein Zimmer damit er von Imar alles über das Benehmen am Hof lernte. Der Pharao selbst musste noch einiges für die Ankunft seines Gastes organisieren und so war Yugi ganz allein mit dem Hauslehrer. Zu seiner Überraschung behandelte dieser ihn heute aber wie ein einen kleinen Prinzen und nicht von oben herab. Mit einer Engelsgeduld brachte er Yugi alles bei, was er ihm in 4 Stunden nur Erdenkliches lehren konnte.

Nach dieser Tortur rauchte Yugi der Kopf und er war froh ein kühles Bad nehmen zu können und sich danach frische Sachen anziehen zu können.

Diesmal war seine Kleidung reicher verziert. In den dunkelblauen Stoff seines Gewandes war mit Goldfäden das prächtige Antlitz des Gottes Ra gestickt und Atemu persönlich legte ihm noch einige goldene Armreife an.

Der Pharao war komplett in weiß gekleidet, was die Bräune seines Körpers noch mehr betonte.

Yugi selbst war eher blass. Kein Wunder, denn schließlich war er in den letzten 2 Monaten kaum an die Luft gekommen. Doch seine Augen hatten wieder ihren alten Glanz zurückgewonnen.
 

Beim Empfang des Gastes saß Yugi auf einem kleinen Hocker neben dem Thron. Doch als der Erwartete eintrat, wich jegliche Farbe aus Yugis Gesicht.

/Er?.../

Er kannte diesen Mann. Genau dieser hatte ihm vor zwei Monaten brutal die Unschuld geraubt.

Atemu bemerkte Yugis Nervosität, doch er hatte keine Zeit mehr ihn deswegen zu fragen.

„Ich heiße Euch willkommen, Izkar. Schon lange habe ich mich auf Eure Ankunft gefreut. Wo ward Ihr nur so lange?“

„Ich danke Euch für die Einladung, mein Pharao. Ich habe mich zwar hier in der Nähe aufgehalten, doch ich wollte nicht unangemeldet hier hereinplatzen.“

„Ihr tatet gut daran Euch anzukündigen. Wie lange gedenkt Ihr diesmal in der Stadt zu bleiben?“

„Nur etwa eine Woche. Danach zwingen meine Geschäfte mich nach Arabien zu reisen.“

„So lange sollt Ihr im Palast wohnen. Ihr werdet sehen, dass ich alten Freunden meines Vaters gegenüber nicht unhöflich bin.“

„Vielen Dank, mein Pharao.“

Izkar verneigte sich erneut.

„Ich bin mir sicher, dass sich viel verändert hat seit ich das letzte Mal hier war. Besonders nach Eurem Sieg über die Priester.“

„Ihr liegt mit Eurer Annahme richtig. Ich habe mein Bestes getan um das Leben des Volkes zu verbessern.“

„Euer Vater wäre stolz auf Euch.“

„Das wäre er...sicher...“

Atemus Gesichtsausdruck war ein wenig ernst geworden, doch schnell erlangte er seine gewohnte Fröhlichkeit zurück.

„Ich möchte Euch Yugi vorstellen. Er ist mein Vertrauter.“

Jetzt erst fiel Izkars Blick auf den Kleinen. Er zeigte kein Anzeichen von Verwunderung.

„Ich grüße Euch, mein Herr.“ Sagte er freundlich.

Yugi betrachtete ihn kalt und schwieg.

/Kann dieses Arschloch sich noch nicht mal daran erinnern, was er getan hat?!/ dachte er verbittert.

„Wir wollen nun etwas essen. Die Palastköche haben ein hervorragendes Festmahl angerichtet.“

Atemu stand auf und ging in den Raum nebenan. Eigentlich wollte Yugi ihm etwas über diesen Mann sagen, doch Izkar blieb die ganze Zeit an Atemus Seite und ließ Yugi keine Chance an den Pharao heranzukommen.
 

Yugi trat in den von Fackeln erleuchteten Gang hinaus und atmete erst mal tief durch.

Dieser Izkar hatte sich den ganzen Abend mit Atemu unterhalten. Der Pharao schien ihn wirklich zu mögen und deshalb hatte Yugi beschlossen über den Vorfall von vor 2 Monaten zu schweigen. Izkar schien sich sowieso nicht an ihn zu erinnern...

Yugi war froh die Anwesenheit dieses Mannes nicht weiter ertragen zu müssen und wollte in sein Zimmer gehen, als sich hinter ihm die Tür erneut geöffnet wurde. Dem Kleinen blieb fast das Herz stehen, als er Izkar erkannte, der ihn anlächelte.

„Verzeiht mir, aber ich weiß nicht wo mein Zimmer ist. Der Pharao hat gesagt, ich soll Euch fragen.“

„Ich kenne mich noch nicht so gut im Palast aus. Fragt doch einen der Diener.“ Antwortete Yugi kurz angebunden.

Doch Izkar gab so leicht nicht auf.

„Das würde ich ja, aber die Diener sind alle damit beschäftigt den Tisch abzuräumen.“ Yugi seufzte genervt auf.

/Was soll’s...Er kann sich doch eh nicht an mich erinnern!/

„Folgt mir!“

Gemeinsam gingen sie durch die langen Flure des Palastes. Der Pharao hatte Yugi am Vormittag gezeigt wo sich die Gästezimmer befanden, also vermutete er, dass dort auch Izkars Zimmer war.

Etwas unsicher öffnete er eine Tür und trat ein. In diesem Raum war es dunkel und Yugi schloss daraus, dass er sich geirrt hatte. Er wollte sich gerade umdrehen, als er eine raue Hand an seiner Taille spürte.

„Was soll das???“ fragte er scharf und versuchte die Panik aus seiner Stimme zu bannen.

Er spürte den nach Alkohol stinkenden Atem des Mannes an seinem Ohr und wie er ihn immer näher an sich drückte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier wiedersehen würde, mein Kleiner.“

Yugis Knie begannen zu zittern, doch er wehrte sich, er würde das alles nicht noch mal durchmachen.

„Lasst mich los oder ich rufe den Pharao!“

„Oh, der Pharao weiß es. Ich habe ihm gesagt, dass ich dich...von früher kenne und da hat er mir eine kostenlose Nacht mit dir versprochen. Dieses Angebot werde ich natürlich gleich nutzen.“

„Das hat er nicht...Atemu würde so etwas nie tun....“

Yugi versuchte sich zu wehren, als Izkar ihn zu Boden drückte. Schreien konnte er nicht, weil die grobe Hand des Mannes ihn daran hinderte. Nichts nützte... Er schluchzte leise, doch Izkar ließ sich nicht beirren. Er versuchte Yugi das Gewand vom Körper zu reißen, als das nichts nutzte, schob dem Kleinen seine freie Hand unter darunter und drückte seine Beine auseinander.

/NICHT!...bitte nicht....ATEMU!/

Plötzlich wurde Izkar hochgerissen. Yugi sah mit tränenverschwommenen Blick auf und erkannte Atemu, der Izkar am Kragen gepackt hatte und ihn festhielt.

„SO NUTZT IHR MEINE GASTFREUNDLICHKEIT AUS??? VERSUCHT MEINEN GESELLSCHAFTER ZU MISSBRAUCHEN?!“

Er war rasend und funkelte wütend Izkar an. Dieser wagte nicht, auch nur irgendetwas zu sagen.

„Verschwindet aus dem Palast und lasst Euch hier nie wieder blicken. Ansonsten werde ich den Wachen den Befehl geben Euch unverzüglich zu töten!“

Er stieß Izkar zu Boden, der sich so schnell er konnte aufrappelte und davonrannte.

Nun wandte der Pharao sich Yugi zu.

„Wie geht es dir? Hat er dir wehgetan?“ fragte er den Kleinen besorgt.

Dieser wurde erst mal rot und versuchte mit den Resten seiner Kleidung seine Blöße so gut wie möglich zu verdecken. Atemu kam auf ihn zu und legte ihm seinen Umhang um die Schultern.

„Es tut mir Leid...hätte ich gewusst, was das für ein Mensch ist, hätte ich ihn niemals empfangen...“

Atemu schien sichtlich bedrückt, doch zu seiner Verwunderung lächelte Yugi ihn an.

„Ich hab gewusst, dass er lügt...“ sagte er glücklich, trotzdem rannen ihm die Tränen die Wangen hinab.

Der junge Pharao sah ihn verwirrt an. Doch statt einer Erklärung fiel Yugi ihm um den Hals und verbarg sein Gesicht schluchzend an seiner Schulter.

Atemu wartete erst einmal bis der Kleine sich beruhigt hatte.

„Was meinst du damit, dass er gelogen hat?“ fragte er während er Yugi die Tränen wegwischte.

„Nun ja...Izkar...er war der Erste mit dem ich schlafen musste...Ich hatte gedacht, dass er das vergessen hätte...war wohl doch nicht so. Und eben hat er behauptet, dass er Euch das erzählt hätte und Ihr ihm eine Nacht mit mir versprochen hättet...“

„Niemals! So was würde ich nie tun! Wenn ich-“

Yugi legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn somit zum Schweigen.

„Das weiß ich und ich habe nie daran gezweifelt.“

Yugi lehnte seinen Kopf an Atemus Schulter. Sicherlich wäre das vielen respektlos erschienen, schließlich war Atemu der Pharao, doch dieser legte nur seine Arme um Yugis Taille und drückte ihn ein wenig an sich.

Es vergingen einige Minuten ehe Yugi den Blick hob und Atemu verlegen ansah.

„Verzeiht...“

Atemu schüttelte den Kopf.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin derjenige, der um Verzeihung bitten sollte, weil ich nicht mit dir geredet habe, obwohl ich bemerkt habe, dass du nervös geworden bist, als Izkar aufgetaucht ist.“

„Ihr habt mich gerettet. Ich bin Euch sehr dankbar, nur...wie habt Ihr mich gefunden?“

„Der Millenniumsschlüssel hat mich gerufen. Er reagiert auf alle emotionalen Veränderungen seines Besitzers.“

Nun war Yugi doch glücklich, dass er diesen Schlüssel besaß.

Plötzlich stand der Pharao auf und hob Yugi hoch.

„Jetzt bringe ich dich höchstpersönlich in dein Zimmer. So kann ich wenigstens sicher sein, dass du dort auch sicher ankommst.“

Yugi war sichtlich damit beschäftigt seinen Körper mit Atemus Umhang zu bedecken, denn leider wollte dieser nicht da bleiben, wo Yugi ihn hinrückte.
 

Es war seltsam gewesen von Atemu durch die Gänge getragen zu werden. Die Diener betrachteten Yugi etwas schief, als sie vorbeigegangen waren und aus Imars Gesichtsausdruck konnte man deutlich lesen, dass er nicht gerade erfreut war, dass der Pharao einen nur halb bekleideten, ehemaligen Lustsklaven in sein Zimmer trug. Yugi rutschte in Atemus Armen immer mehr zusammen und natürlich bemerkte auch dieser die Blicke, doch er ließ sich nichts anmerken.

/Sollen sie doch denken, was sie wollen!/ dachte er ein wenig grimmig.
 

In Yugis Zimmer angekommen, setzte Atemu den Kleinen auf sein Bett und kniete sich vor ihn. Yugi wurde etwas nervös, als er aufblickte und in Atemus dunkle Augen sah, die ihn etwas traurig betrachteten.

„Was habt Ihr, mein Pharao?“ fragte er unsicher, doch Atemu schüttelte nur den Kopf und richtete sich auf.

„Ich wünsche dir eine gute Nacht, Yugi.“

„Vielen Dank, mein Pharao. Auch ich wünsche Euch einen erholsamen Schlaf.“

Nach diesen Worten verließ Atemu den Raum und Yugi sah wenige Minuten später im Nachbarzimmer das Licht ausgehen.

Er striff Atemus Umhang von seinen Schultern. Doch anstatt ihn wegzulegen, hielt er ihn einige Minuten lang in den Händen.

Atemu hatte ihn gerettet und ihn dann hierher getragen... der Blick des Pharaos ging Yugi nicht aus dem Kopf. Er hatte sich um ihn wirklich Sorgen gemacht. Yugis Herz fing ein wenig an zu klopfen. Nie hätte er gedacht, dass der Pharao so freundlich sein würde...

‚Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist. Das habe ich mir schon gedacht, als ich dich auf der Straße gesehen habe. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber du hast etwas an dir, was man nirgendwo hier im Palast findet. Deshalb möchte ich dich gern in meiner Nähe haben.’

Das Seltsame an Atemus Worten war, dass es Yugi ähnlich erging. Irgendetwas an dem jungen Pharao schien Yugi zu brauchen. Er schien sich danach zu sehnen ohne zu wissen, was es war...

Mit dem Umhang in den Armen rollte der Kleine sich auf dem Bett zusammen und schlief nun endlich ein.

Er wusste nicht warum, aber Yugi war sich sicher, dass er in dieser Nacht ruhiger schlafen würde...
 

Einem anderen erging es nicht so gut.

Atemu stand auf der riesigen Terrasse und betrachtete den Sternenhimmel. Seine Gedanken kreisten um die Ereignisse des vergangenen Tages.

Er hatte einfach so einem jungen Lustsklaven die Freiheit geschenkt und ihn sogar zu seinem Vertrauten ernannt. Außerdem musste er sich eingestehen, dass ihm der Kleine sehr viel bedeutete, obgleich er ihn erst seit noch nicht mal 2 Tagen kannte. Yugi schien der Schlüssel zu etwas zu sein, dass Atemu schmerzlich vermisste. Das war ihm klar geworden, als er am Morgen neben dem Jungen aufgewacht war. Diese Geborgenheit hatte er noch nie zuvor so empfunden. Noch nicht einmal seine Eltern hatten ihm dieses Gefühl vermitteln können...

Atemu seufzte.

/Oh bitte, ihr Götter! Lasst es nicht das sein, was ich befürchte...wovor ich mich fürchte, weil sonst werde ich mein Versprechen brechen müssen.../

Langsam wand er sich um und ging wieder hinein. Eigentlich wollte er sich hinlegen, doch ein inneres Verlangen ließ ihn einen Blick in Yugis Zimmer werfen.

Der Kleine lag zu zusammengerollt da und hielt Atemus Umhang immer noch fest umklammert. Der Pharao war beruhigt, dass Yugi diese Nacht keine Alpträume zu haben schien. Er deckte ihn vorsichtig zu um ihn nicht aufzuwecken. Einen Augenblick lang betrachtete er den Kleinen.

/...so friedlich.../

Er wollte sich aufrichten und in sein Zimmer gehen, doch aus wie aus einem Reflex heraus, beugte er sich zu Yugi herunter du küsste ihn sanft auf den Mund.

Schlagartig zuckte Atemu zurück und rannte aus dem Zimmer.

In seinem Eigenen angekommen, warf er sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in den Kissen.

Also doch... Atemu hatte es bereits befürchtet, doch nun war er sich sicher: er hatte sich in den Kleinen verliebt.

Wäre es nur das, würde es für ihn kein Problem darstellen. Dem Volk war egal, was ihr Pharao tat solange er wenigstens einen Erben für den Thron hervorbrachte, doch Atemu hatte andere Sorgen. Er wollte das Yugi nicht antun. Nachdem der Junge gezwungen worden war mit Männern zu schlafen, sollte er nun nicht das Gleiche im Palast durchmachen. Atemu war sich sicher, dass Yugi ihn nicht abweisen würde. Der Kleine hatte zu viel Respekt vor dem Pharao um sich gegen ihn zu wehren. Doch genau das war es, was Atemu nicht wollte! Er wollte nicht, dass der Kleine ihm nur aus Pflichtgefühl seinen Wunsch erfüllte.

Atemu erschien es sehr unwahrscheinlich, dass Yugi, nach dem, was er durchgemacht hatte, sich überhaupt für Männer interessieren würde. Also würde er seine Gefühle sicher nicht erwidern...

Atemus Augen brannten und er kniff sie noch fester zu. Nein! Er konnte es ihm nicht sagen...wenn er nicht der Pharao wäre....dann vielleicht, aber in dieser Situation schien ihm das unmöglich...
 

Als die Sonne sich langsam über den Horizont schob und die Wüste in ein leuchtendes Rot tauchte, stand Atemu wieder in Yugis Zimmer.

Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und fühlte sich furchtbar schwach und eine unendliche Traurigkeit füllte jeden Winkel seines Herzens aus.

Er hatte beschlossen seine Gefühle für sich zu behalten. Irgendwann würde auch dieser Schmerz vergehen...da war er sich sicher...irgendwann...
 

tbc

Sprich mit mir

Sprich mit mir
 

Als die Sonne sich langsam über den Horizont schob und die Wüste in ein leuchtendes Rot tauchte, stand Atemu wieder in Yugis Zimmer.

Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und fühlte sich furchtbar schwach und eine unendliche Traurigkeit füllte jeden Winkel seines Herzens aus.

Er hatte beschlossen seine Gefühle für sich zu behalten. Irgendwann würde auch dieser Schmerz vergehen...da war er sich sicher...irgendwann...
 

Yugi schlug die Augen auf und sofort blendete ihn das helle Licht der Mittagssonne.

„Schon so spät...?“ murmelte er vor sich hin.

/Wieso hat mich keiner geweckt?/

Er tapste ins Bad um sich erst einmal zu waschen. Nach dem Frühstück würde er Atemu besuchen und ihn fragen ob er ihm den Rest des Palastes zeigen könnte. Das Gebäude war riesig und es würde bestimmt den halben Tag dauern alles darin zu erkunden.

In frischen Sachen und satt betrat er das Zimmer des Pharaos und fand diesen an seinem Schreibtisch sitzend und arbeitend.

„Guten Morgen, mein Pharao. Ich hoffe Ihr habt gut geschlafen.“

„Guten Morgen.“ Sagte Atemu knapp ohne aufzublicken.

„Wie ich sehe, habt Ihr viel zu tun...“

„Ja, und du auch. Imar wird heute mit dem Unterricht für dich fortfahren. Du sollst lesen und schreiben lernen.“

Yugi freute sich zwar darüber, dass er so wichtige Sachen lernen sollte, doch die Art wie Atemu mit ihm sprach, rief in ihm ein Gefühl hervor, als hätte er irgendetwas Schlimmes getan und Atemu wäre nun sauer auf ihn.

„Mein Pharao?“

„Was ist noch?“ fragte Atemu kurz angebunden.

Er blickte von der Schriftrolle auf und sah Yugi kühl an.

„....nichts....ist nicht so wichtig....“

„Gut. Dann geh jetzt. Du und ich haben heute noch viel zu tun. Bitte störe mich nicht weiter beim Arbeiten. Ich muss diese Schriften bis zum Fest des Horus auswendig lernen. Imar erwartet dich in einer viertel Stunde im Garten. Du solltest jetzt gehen, wenn du nicht zu spät kommen willst.“

Damit wandte Atemu sich wieder den Schriftrollen zu und beachtete Yugi nicht weiter.

Leise verließ Yugi das Zimmer.

Als der Kleine verschwunden war, stützte Atemu sein Gesicht in die Hände. Es war nicht gerade nett von ihm gewesen Yugi so abzuspeisen, doch nun da er sich über seine Gefühle im Klaren war, konnte er die Anwesenheit des Kleinen einfach nicht ertragen.

/Vielleicht kann ich ihm schon in ein paar Tagen wieder unbeschwerter gegenüber treten.../
 

Yugi ging etwas bedrückt in den Garten. Was war nur mit dem Pharao los? Gestern war er noch total nett zu Yugi gewesen und heute schickte er ihn einfach weg...

/Naja...wegen mir hat er viel Zeit verloren, die er eigentlich zum Lernen gebraucht hätte. Ist doch logisch, dass er das aufholen muss.../

Yugi gab sich mit dieser Erklärung zufrieden und setzte sich auf den Rand eines reich verzierten Brunnens.

Er brauchte nicht lange zu warten bis Imar erschien.

Lesen und Schreiben zu lernen, hatte Yugi sich doch wesentlich einfacher vorgestellt. Langsam wurde ihm auch klar, warum nur Priester und Gelehrte dies erlernten.

Sie übten bis spät am Abend und auch wenn Yugi unglaublich schnell lernte, so schien es ihm doch, als könnte er sich nichts merken.
 

Die Fackeln an den Wänden waren schon entzündet worden, als Yugi in sein Zimmer ging. Ein schwacher Lichtschein, der durch den Vorhang, welcher sein Zimmer von dem des Pharaos trennte, hindurchfiel, zeigte Yugi, dass Atemu immer noch arbeitete.

Schweigend aß er ein wenig von dem bereitgestellten Essen und legte sich dann nieder.

Das Leben im Palast hatte er sich irgendwie anders vorgestellt und überhaupt verstand er nicht, warum er der Gesellschafter des Pharaos war, wenn dieser ihn gar nicht bei sich haben wollte.

Ein wenig traurig schlief Yugi schließlich ein.
 

Die nächsten 3 Tage verliefen nicht anders. Atemu arbeitete den ganzen Tag und Yugi lernte fleißig Lesen und Schreiben. Das Einzigste, was den Kleinen aufmunterte, war wie Imar sich über seine Fortschritte freute. Gern hätte er Atemu davon erzählt, doch der Pharao wollte nicht gestört werden.

Überhaupt sahen sie sich kaum noch, bis Yugi eines Abends etwas früher zurückkam und Atemu auf dem Gang mit einem seiner Generäle sprechen sah.

Zuerst freute er sich und wollte auf ihn zugehen, doch dann schnappte er einen Teil des Gespräches auf und deshalb er zog es vor stehen zu bleiben.

„Ich kenne die Gerüchte, Osman. Wenn Ihr es wissen wollt: ja, es stimmt. Yugi war ein Lustsklave, aber nun ist er mein Gesellschafter.“

„Mein Pharao. Ich möchte Euch nicht zu Nahe treten, doch bedenkt Euren Ruf. Es könnte schlimme Folgen haben, wenn Ihr und dieser Lustsklave-“

„Wie ich gerade eben sagte, ist Yugi kein Lustsklave mehr! Aber Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Was sollte mir an ihm denn so sehr gefallen, dass ich, wie Ihr sagt, meinen Ruf riskiere?! Der Kleine bedeutet mir nichts weiter.“

Mehr brauchte Yugi nicht zu wissen. So schnell er konnte, rannte er in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Natürlich hätte das nicht viel Sinn, da Atemu sein Zimmer ja immer noch durch den Vorhang betreten konnte, aber im Moment dachte Yugi nicht daran.

Er ließ sich auf sein Bett fallen und ein leises Schluchzen entrang sich seiner Kehle.

/Und ich Dummkopf hab wirklich gedacht, dass er mich mag.../

‚Weil ich finde, dass du etwas Besonderes bist.’ Wieder irrten ihm Atemus Worte durch den Kopf.

/Lüge! Ich kann lesen und schreiben lernen, der Vertraute des Pharaos und frei sein, aber ich werde trotzdem immer nur ein kleiner unbedeutender Lustsklave bleiben...ganz egal, was ich tue.../

Dieser Gedanke brachte ihn erneut zum Schluchzen. Unaufhaltsam bahnten seine Tränen sich ihren Weg über Yugis blasse Wangen.

/Warum hat er dann das alles getan? Er hätte mich bei Akar lassen sollen, wenn ich ihm sowieso nichts bedeute./

Er presste sein tränennasses Gesicht in die weichen Kissen. Das letzte Mal hatte er sich vor 2 Monaten so schrecklich gefühlt...

/Wenigstens weiß ich jetzt, warum er nichts mit mir zu tun haben will.../
 

Aufatmend schloss Atemu die Tür hinter sich. Diesen Osman loszuwerden war wirklich nicht so einfach. Er fragte sich nur, wer diese Gerüchte verstreut hatte. Imar konnte es nicht gewesen sein. Atemu vertraute seinem Lehrer und außerdem mochte dieser Yugi zu sehr um ihn in dieser Weise zu schaden. Erst vor wenigen Minuten hatte er ihm noch schnell erzählt was für wunderbare Fortschritte der Kleine machte, aber auch, dass er nicht besonders glücklich schien. Atemu konnte sich vorstellen, warum Yugi so betrübt war. Es war offensichtlich, dass er sehr an dem Pharao hing, doch Atemu hatte ihn nun seit 4 Tagen kaum gesehen.

/Ich bin manchmal ein richtiger Idiot.../

Er wollte zu seinem Schreibtisch gehen und sich wieder den Schriftrollen zuwenden, als er aus dem Nachbarzimmer ein bitterliches Weinen hörte.

/Ob er wieder Alpträume hat...?/

Auch wenn Atemu versuchte sich von dem Kleinen fernzuhalten, konnte er ihn nicht einfach diesen dunklen Träumen überlassen.

Leise ging er in Yugis Zimmer und setzte sich neben den Jungen auf dessen Bett.

„Yugi?“

Nein, der Kleine schlief nicht, also waren es auch keine Alpträume, die ihn quälten. Sanft berührte Atemu ihn an der Schulter und zog ihn herum, so dass er ihm ins Gesicht sehen konnte. Als Yugi den Pharao über sich erkannte, wandte er den Blick sofort ab.

„Was ist los, Yugi? Hat dir irgendjemand wehgetan oder dich beleidigt?“

Yugi biss sich auf die Lippen. Es tat weh. Es tat so furchtbar weh seit Tagen von Atemu missachtet zu werden und nun zu erfahren, dass er ihm überhaupt nichts bedeutete. Trotzdem sollte keine Silbe davon über seine Lippen kommen. Wie albern würde es klingen, wenn ein ehemaliger Lustsklave sich darüber beklagte, dass er von einem mächtigen Pharao nicht beachtet wurde...

„Bitte sag mir was passiert ist...Ich kann dir doch sonst nicht helfen...“

Yugi hörte die Sorge aus Atemus Stimme, doch er verwarf diese Vorstellung gleich wieder. Warum sollte der Pharao sich um ihn Gedanken machen?!

Atemu wollte den Kleinen dazu bringen ihn anzusehen, doch dieser schob dessen Hand zur Seite und richtete sich auf. Stur sah er an Atemu vorbei auf die Wand. Wieder flossen Tränen seine Wangen hinab. Es ging nicht anders. Yugi hatte das Gefühl, es würde ihn innerlich zerreißen, wenn er nicht aussprach, was ihn quälte.

„Ich...ich hab Euer Gespräch mit General Osman zufälligerweise gehört.....naja...jetzt weiß ich wenigstens, warum Ihr mir aus dem Weg geht....“ sagte er schluchzend.

Atemu fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Er hatte nicht ernst gemeint, was er gesagt hatte und es tat ihm Leid, dass der Kleine nun wegen ihm weinte. Auch wenn ihn diese Nähe fast zum Verzweifeln brachte, konnte er den Jungen nicht einfach so sitzen lassen, auch wenn das bedeutete, dass er ihm sagen musste wie er für ihn fühlte...

„Bitte verzeih mir, Yugi...“

Er strich Yugi die Tränen aus dem Gesicht.

„Was ich gesagt habe, war gelogen. Ich habe Osman etwas vorgemacht....oder besser gesagt, mir selbst....“

Nun sah Yugi ihn doch an. In dem Gesicht des Pharaos konnte er deutlich eine unglaubliche Verzweiflung erkennen. Was bedrückte ihn nur so?

„Aber warum seid Ihr mir dann seit 4 Tagen aus dem Weg gegangen?“

Erneut wandte er den Blick ab, damit Atemu seine Verlegenheit nicht sehen konnte.

„...ich hab Euch vermisst...“ fügte er leise hinzu.

Atemu sah ihn überrascht an, doch dann blickte er wieder zu Boden.

„Ich habe dich auch vermisst....aber ich konnte deine Gegenwart einfach nicht ertragen...“

Yugi war etwas verwirrt.

„Aber warum?“

„Verzeih mir, Yugi...“

Die Stimme des Pharaos erzitterte unter einem unterdrückten Schluchzen.

/Er wird mich hassen...aber ich halte das einfach nicht mehr aus.../

„Ich habe dir die Freiheit geschenkt und dich im Palast aufgenommen, damit dir nie wieder jemand wehtut und jetzt......ich habe mich in dich verliebt, Yugi....bitte verzeih mir....“

Eine einzelne Träne rollte Atemus Kinn hinab und fiel auf seine Hand, die er in das Laken gekrallt hatte.

Yugi saß wie versteinert da. Sein Herz drohte zu zerspringen, wenn es weiterhin so schnell schlagen würde.

„Warum entschuldigt Ihr Euch für Eure Gefühle?“ fragte er überraschend ruhig.

„Weil...nach all dem, was du durchgemacht hast....ich will dir nicht dasselbe antun....“

Yugi schüttelte den Kopf. „Aber Ihr habt mir doch die Freiheit gegeben selbst über mein Leben zu entscheiden.“

Sanft hob er Atemus Kinn an und sah ihm fest in die Augen. Selbst wenn Atemu es gewollt hätte, so wäre es ihm doch unmöglich gewesen seinen Blick von diesen hübschem, zartem Gesicht abzuwenden.

Für einen kurzen Moment schloss Yugi die Augen und lauschte seinem Herzschlag. Vor ihm saß ein Mensch, dem er wirklich etwas bedeutete...der ihn liebte... Sein Herz schlug wie wild.

Als er wieder aufblickte, sahen ihn ein paar wunderschöne violette Augen unsicher an.

„Ich bin mir nicht sicher ob ich Euch auch so liebe-“

Atemu senkte den Blick.

„Ich weiß...“

„...aber ich mag Euch sehr gern. Ich weiß nicht, was Liebe ist...nicht wirklich, doch ich weiß, dass mir noch nie ein Mensch so viel bedeutet hat, wie Ihr.“

Er trocknete dem Pharao die nassen, geröteten Wangen und lächelte ihn an.

„Ich würde gern wissen ob das, was ich für Euch empfinde Liebe ist...“ sagte er leise.

Auch sein Gesicht war nun gerötet und nur zögerlich beugte er sich zu dem Pharao hinüber. Atemu schloss die Augen und küsste den Kleinen zärtlich. Yugi schlang seine Arme um den Hals des Pharaos um ihren Kuss noch vertiefen zu können. Bereitwillig öffnete er den Mund und gab Atemus Zunge Einlass. Das Kribbeln im Bauch sagte ich im, dass er sich nicht geirrt hatte. Der Pharao bedeutete ihm wirklich mehr als nur ein Freund und dieses angenehme Gefühl von Geborgenheit bestätigte ihn noch zusätzlich. Er hatte sich in Atemu verliebt ohne dass es ihm wirklich aufgefallen war...

Der junge Pharao zog Yugi so nah zu sich wie es nur ging. Dieser Kuss ließ keine Zweifel mehr, dass der Kleine ihn liebte und es erschien ihm, als wäre er noch nie in seinem Leben so glücklich gewesen.

Ohne es zu bemerken, waren sie zurück in die Kissen gesunken und erst als sie sich voneinander lösten, wurden sie sich ihrer Lage bewusst. Augenblicklich wurde Yugi rot. Atemu hatte sich ungewollt zwischen Yugis Beine geschoben und lag nun auf ihm. Seine Hände lagen sicher an Yugis Taille.

„Mein Pharao...ich...ich liebe Euch, aber....“ sagte Yugi mit leicht zitternder Stimme.

Plötzlich wurde ihm ziemlich unwohl. Er wollte Atemu nicht verärgern, doch es ging ihm alles ein wenig zu schnell und erinnerte ihn irgendwie an die Freier, die Akar immer angeschleppt hatte. Die hatten sich auch immer keine Zeit gelassen...

Doch Atemu setzte sich einfach neben ihn und strich ihm sanft durch sein strubbeliges Haar.

„Du brauchst keine Angst haben. Ich würde nie etwas tun, was dich verletzen könnte. Deshalb werde ich dich auch nicht zwingen. Ich bin schon glücklich, dass du meine Gefühle erwiderst.“ Sagte er lächelnd.

Yugi erwiderte das Lächeln und schmiegte sich eng an Atemu. Dieser hielt den Kleinen so lange im Arm bis sie beide eingeschlafen waren...
 

tbc

So lass die Nacht unseren Schutz sein

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Verlass mich nicht

Verlass mich nicht
 

Der Stand der Sonne verkündete bereits, dass es langsam Mittag wurde, als die Tür von Atemus Schlafgemach aufgerissen wurde und Imar völlig entnervt hereinplatzte.

„Mein Pharao!!! Das große Fest des Horus beginnt in einer Stunde und Ihr liegt immer noch im Bett!“

Erst jetzt bemerkte er den zarten Körper, der sich dicht an Atemu gekuschelt hatte. Imar starrte verlegen in die Gegend während Atemu sich aufsetzte.

„Guten Morgen...“ sagte er gähnend und streckte sich erst mal ausgiebig.

Dass der Pharao sich überhaupt keine Gedanken um das Fest zu machen schien, ließ Imar etwas wütend werden.

„Es ist Eure Sache, was Ihr in der Nacht treibt, aber Ihr seid der Pharao und müsst bei dem Fest auf jeden Fall Eure Rede halte“ meckerte er rum.

„Ist ja schon gut...ich werde pünktlich in einer Stunde auf der Terrasse sein damit wir in die Stadt zum Festplatz gehen können, ja?“

Atemu lächelte seinen Lehrer versöhnlich an. Dieser betrachtete Yugi, der so friedlich wie ein kleines Kind schlief und musste auch ein wenig lächeln.

„Nun gut...aber seid mir ja rechtzeitig da. Ihr werdet Euch sonst vor dem ganzen Volk blamieren.“

„Jaaaa, ist doch gut!“ sagte Atemu etwas genervt.

Imar verneigte sich kurz und ging dann, doch nicht ohne ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht.

Nun wo Imar weg war, wandte Atemu sich der kleinen Schlafmütze an seiner Seite zu. Er küsste ihn zärtlich auf die Stirn.

„He...aufwachen, Yugi. Es ist schon fast Mittag.“

Bei dem Wort Mittag schlug Yugi erschrocken die Augen auf und setzte sich eilig auf.

„Oh nein! Du wirst noch zu spät zum Fest kommen und das ist alles meine Schuld!“

Er wollte aufspringen um nach seinen Sachen zu suchen, die irgendwo im Zimmer verstreut lagen, doch ein starker Arm hielt ihn zurück.

„Es ist schon richtig, dass wir keine Zeit zu vertrödeln haben, doch es ist noch nicht zu spät und vor allem ist es nicht deine Schuld!“ sagte Atemu ernst.

Als er jedoch in Yugis große Augen sah, musste er lächeln. Letzte Nacht hatte er so erwachsen gewirkt, doch jetzt sah er wieder aus wie ein unschuldiges Kind. Das süße Lächeln, dass er Atemu schenkte ehe er sich in seine Arme warf, würde sich wohl auch nie ändern...

„Ich war noch nie so glücklich...“ flüsterte er leise und Atemu strich ihm zärtlich durchs Haar.

„Ich auch nicht.“

Endlich löste Yugi sich aus dieser sanften Umarmung und stand auf.

„Wenn ich jetzt nicht gehe, kommen wir nie zum Fest!“ sagte er ernst und las seine Sachen auf, die vor dem Bett des Pharaos auf dem Boden lagen.

„Lass sie ruhig liegen.. Die Diener werden das später aufräumen. In deinem Zimmer liegt bestimmt schon dein Festgewand bereit.“

„Na gut. Dann werde ich mich mal beeilen. Du solltest auch nicht rumtrödeln!“ sagte Yugi grinsend und verschwand nach nebenan.

Atemu seufzte glücklich. Ihm wäre es auch viel lieber gewesen, wenn sie heute morgen mehr Zeit für sich hätten, doch er war nun mal der Pharao und musste seine Pflichten erledigen. Dann stand auch er endlich auf und ging ins Bad. Als er wiederkam und sich fertig angezogen hatte, warf er noch einen flüchtigen Blick in den Spiegel.

Irgendetwas an ihm schien anders, doch er kam einfach nicht darauf. Aber um großartig nachzudenken, fehlte ihm die Zeit, denn kaum war er fertig, stand schon wieder Imar hinter ihm um ihn abzuholen.

„Ich hab doch gesagt, dass ich pünktlich auf der Terrasse sein werde!“ sagte Atemu leicht beleidigt darüber, dass sein Lehrer ihm scheinbar nicht vertraute.

„Das schon, mein Pharao, aber ich wollte trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen, denn Ihr machtet mir vorhin nicht den Eindruck als hättet Ihr es sehr eilig aus dem Bett zu kommen.“

„Imar! Wenn du nicht schon seit meiner Kindheit mein Lehrer wärst, würde ich-“

Doch seine Worte wurden durch Yugis Auftreten abgebrochen.

„Nun aber schnell! Das Volk wartet sicher schon!“

Ohne Widerworte zu gestatten, schob Imar die beiden zur Tür hinaus.
 

„Was ist denn, Yugi?“

Der Kleine lief die ganze Zeit mit gesenktem Kopf neben dem Pharao her, als sie durch die Stadt zum Festplatz schritten. Die Ränder der Straßen waren voller Menschen, die gekommen waren um den Pharao zu sehen. Atemu beugte sich ein wenig hinunter um Yugi ins Gesicht sehen zu können.

„Die...diese vielen Leute...ich...ich bin etwas nervös...“ stotterte Yugi verlegen und wurde rot.

Der Pharao lächelte.

„Das brauchst du nicht. Gehe erhobenen Hauptes, denn ich bin mir sicher, dass du das Schönste bist, was diese Menschen je gesehen haben.“

Yugi wurde noch röter, doch er hob den Blick und versuchte geradeaus zu sehen.

Um seine Nervosität unter Kontrolle zu kriegen, schloss er seine Hand noch fester um den kleinen Zettel, den er noch eilig aus seinem Zimmer mitgenommen hatte. Es war eines seiner Gedichte – das Beste von ihnen, auch wenn Yugi sie alle schlecht fand. Heute Abend, nach dem Fest würde er es Atemu vortragen, dass hatte er sich ganz fest vorgenommen.
 

Am Festplatz angekommen, sahen sie, dass sich Tausende schon dort versammelt hatten und gespannt auf den Beginn der Festlichkeiten warteten. Yugi hätte sich am liebsten in irgendeine Ecke verzogen, wo ihn niemand gesehen hätte, doch Atemu nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her zu einer bühnengleichen Erhöhung. Yugis Blick überflog die Menge und erschrocken stellte er fest, dass sich ganz hinten in der Menge auch Leute aus dem Lustsklavenviertel befanden. Einige von ihnen kannte er sogar persönlich, doch diese schienen genauso überrascht Yugi zu sehen wie er selbst. Als sie ihm glücklich zuwinkten, lächelte Yugi erleichtert.

Das Fest sollte mit einer heiligen Zeremonie beginnen bei der dem Gott Horus ein Schaf geopfert werden sollte. Das Tier tat Yugi zwar ein bisschen Leid, doch so waren nun mal die Regeln dieses Festes.

Die Opferung sollte von den Priestern durchgeführt werden. Alle 12 Priester des Palastes traten nun zu dem Opferstein. Atemu betrachtete sie genau um irgendein merkwürdiges Verhalten bei einem von ihnen zu entdecken. Doch alle schienen so wie immer – stolz und ehrwürdig.

Es war an Seth das Opfer zu vollbringen. Er stand genau neben dem Pharao und Yugi, als er die zeremoniellen Worte aussprach.

„Dir, Gott Horus opfert das Volk von Ägypten damit deine heiligen Schwingen uns auf ewig beschützen werden. Zu unser aller Wohl. Wir bitten dich nimm dieses unreine Blut an und gib uns von deiner Macht!“

Atemu stutzte ein wenig. Das waren nicht die zeremoniellen Worte, die Seth eigentlich sprechen sollte! Das Volk tuschelte leise. Auch sie hatten es mitgekriegt. Seth stand ganz ruhig mit dem Opfermesser in den Händen da, hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich.

Mit einem mal durchzuckte ein Gefühl von Panik Yugis Körper. Er war es! Seth hatte den Fluch auf Atemu gelegt und auch jetzt hatte er irgendetwas vor, da war Yugi sich sicher. Seth öffnete die Augen ein Stück und hob die Hand mit dem Messer. Plötzlich schien alles ganz schnell zu gehen. Seth stürzte auf Atemu zu, der reflexartig nach dem Millenniumspuzzle griff – doch es war nicht da! Er hatte es vergessen! Geschockt sah er den viel größeren Priester an, der ihn mit dem Messer attackierte. Er hatte schon mit dem Leben abgeschlossen und kniff die Augen zu, als er eine warme Flüssigkeit auf seiner Brust spürte. Doch es folgte kein Schmerz und so wagte er die Augen wieder zu öffnen. Vor ihm stand Yugi, der sich unter Schmerzen krümmte.

„YUGI!“

Er schaffte es gerade noch ihn aufzufangen, als er zusammenbrach.

Ein kleines Stück Papyrus wurde unbeachtet vom Wind davongetragen...

Seth, der ihm, wutentbrannt, alle möglichen Verwünschungen zuschrie, bemerkte er gar nicht. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein...

Yugi lag in seinen Armen und presste eine Hand auf eine stark blutende Wunde in seiner Brust. Das riesige Opfermesser hatte sich komplett durch seinen Körper hindurch gebohrt. Er zitterte sehr, doch trotzdem versuchte er Atemu anzulächeln...

„Mach...dir...keine Sorgen.....Hauptsache....du lebst....“

„Yugi...Yugi bitte...sag doch nicht sowas! Du wirst das schaffen! Du wirst wieder gesund werden, glaub mir.“

Eilig wandte er sich an Imar, der genauso geschockt schien wie er selbst.

„Bitte bring mir so schnell es geht das Millenniumspuzzle und den Millenniumsschlüssel aus dem Palast. Sie liegen in meinem Zimmer vor dem Bett bei den anderen Sachen. Beeil dich!!!“

Imar stürzte sofort los. Er wusste um die Kräfte der Millenniumsgegenstände. Vielleicht hätten sie ja genug Macht um Yugi zu retten, denn selbst die besten Heiler hätten bei dieser Wunde nicht mehr helfen können.

„A...Atemu...“

Schnell drehte der Pharao sich wieder zu dem Kleinen und drückte ihn noch ein wenig mehr an sich.

„Es wird alles gut, Yugi...du schaffst das...“

Ein leises Schluchzen mischte sich in seine Stimme. Innerlich betete er, dass Imar nicht zu lange brauchen würde.

„Mir....mir ist....so kalt....“

Yugis Stimme wurde immer schwächer.

„Yugi...Bitte lass mich nicht allein...bitte....ich liebe dich....“

Die Tränen rannen ihm nun haltlos über die Wangen. Noch nie hatte er solche Angst gehabt. Er zitterte noch mehr als Yugi, der nun merkwürdig ruhig schien. Unter großem Kraftaufwand hob er eine Hand und strich Atemu die Tränen aus dem Gesicht.

„Weine nicht....mein Pharao.....ich werde dich nie allein lassen.....ich.....ich werde immer bei dir sein......solang du mich nicht vergisst....ich sagte ja.....ich liebe dich mehr als mein Leben......“

Ein schwerer Hustenanfall schüttelte den zierlichen Körper und hielt ihn vom Sprechen ab. Atemu war viel zu geschockt um etwas zu sagen.

„Ich werde sterben, Atemu....aber....du lebst....nur das ist...wichtig....“

„Das stimmt nicht! Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt!“

Yugi lächelte ihn nur sanft an. Vorsichtig zog er den Pharao zu sich hinunter und küsste ihn zärtlich.

„Ich liebe dich, Atemu...“

Er lächelte ihn mit geschlossenen Augen an und ein paar Tränen stahlen sich unter den Lidern hervor. Doch dann hörten die Tränen auf zu fließen.

Einen Augenblick lang war es ganz still und Atemu begriff, dass der Junge in seinen Armen nicht mehr atmete...

Er presste Yugi an sich und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter.

„Ich liebe dich auch, Yugi....für immer...“

Erst jetzt hörte er den Lärm um sich herum und als er aufsah, erblickte er verschwommen Seth, der mit 3 Wachen kämpfte, die versuchten ihn gefangen zu nehmen.

Atemu gab seinem kleinen Geliebten einen letzten Kuss auf die Stirn ehe er ihn vorsichtig auf den Boden legte und sich aufrichtete.

Unverwandt und mit Tränen in den Augen sah er Seth an.

„Ihr werdet auch noch sterben, Pharao! Dieser nutzlose Lustsklave war der Erste, doch nun seid Ihr dran!!!“

Er riss sich los und zog plötzlich hinten aus seinem Gürtel einen goldenen Stab, den Atemu sofort als den Millenniumsstab erkannte, der vor einigen Tagen gestohlen worden war.

„Bei allen Göttern...“ hörte Atemu eine Stimme hinter sich.

Er drehte sich leicht um und sah Imar, der erschrocken auf Yugis Leiche starrte.

„Ich bin zu spät gekommen...“ murmelte er verzweifelt.

In seiner Hand hielt er die beiden Millenniumsgegenstände. Atemu nahm sein Millenniumspuzzle an sich ehe Seth reagieren konnte und baute einen Schutzschild um sich auf, als dieser ihn angriff.

„Für das, was du getan hast, wirst du büßen, Seth. Viel zu lange schon habe ich mir angesehen wie du gegen mich intrigiert hast....zu lange...“

Er ging einen Schritt auf ihn zu, doch plötzlich hob Seth seinen Stab und beschwor einige riesige Steintafeln herauf.

„So leicht kriegt Ihr mich nicht! Euch erwartet ein Spiel der Schatten. Die Seele des Verlierers wird ins Reich der Schatten verbannt um von dort nie wieder zurückzukehren!“

„Warum sollte ich mich darauf einlassen?“ sagte Atemu ruhig.

Es schien ihm als wären zusammen mit Yugi seine ganzen Gefühle gestorben und sein Herz wäre nur noch eine leere Hülle.

„Du kannst ja versuchen mich sofort ins Reich der Schatten zu verbannen, doch diese vielen Leute nehme ich mit!“

Erneut hob er seinen Stab und aus der Steintafel erschien ein mächtiges Monster. Es war strahlend hell und schneeweiß, doch seine Augen hatten die Farbe von blauen Eis.

„Willkommen, mein weißer Drache mit eiskaltem Blick! Na? Was sagt Ihr jetzt, Pharao?“

Selbst das Erscheinen des Drachen direkt vor seinen Augen, brachte Atemu nicht aus der Ruhe.

„Nun gut. Ich nehme die Herausforderung an, auch wenn sie dein Ableben nur unwesentlich verzögern kann.“

/Ich werde dich rächen, Yugi! Du sollst nicht umsonst gestorben sein..../
 


 

Dass der folgende Kampf über das Schicksal der Erde entscheiden sollte, wusste keiner der beiden Duellanten. Jeder kämpfte für seine persönlichen Ziele.

Genauso wenig wusste Atemu, dass seine Seele nach diesem Kampf für 5000 Jahre in das Millenniumspuzzle eingeschlossen werden würde, doch es wäre ihm sowieso egal gewesen.

In seinem Kopf hörte er nur noch Yugis Stimme...
 

Ich werde immer bei dir sein....Ich liebe dich, Atemu....
 

OWARI

(1. Teil)
 

Sooooo, das war’s nun mit diesem Teil der Geschichte, aber keine Panik! Liebe überwindet ja bekanntlich alle Grenzen....auch wenn es manchmal ein bisschen dauert....

Weiter geht es in „Du siehst mich nicht“!
 

Jetzt noch kurz ein paar kleine Anmerkungen!

Ich hab keine Ahnung ob es solche Namen in Ägypten gibt, die sind alle von mir persönlich erfunden worden. Genauso ist das mit dem Fest des Horus. Außerdem weiß ich nicht ob die alten Ägypter damals schon so eine Zeitrechnung mit Stunden und Minuten gehabt haben wie wir heute. Die Kennzeichnung der Sklaven ist auch frei erfunden, aber irgendwie müssen sie die doch von freien Menschen unterscheiden...
 

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lest weiter. Schickt mir auch Kritik. Positiv und negativ ist gleich willkommen. Arigatou gozaimasu!

das_Diddy *smile*



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2009-11-30T10:55:03+00:00 30.11.2009 11:55
Hey^^,
die story ist ja nun schon etwas älter, aber ich habe sie tatsächlich jetzt erst gefunden und darum bekommst du auch jetzt noch einen Kommentar.
Die geschichte ist sehr warm geschrieben und deine Grammatik und Rechtschreibung sind so gut, das man richtig fließend lesen kann.
Ja, und der Inhalt ist wirklich schön umgesetzt. Sehr realistisch wie ich finde, was ide Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden angeht und schon an dem Original, wenn ich mich versuche an den groben Plot zu erinnern^^.
In diesem Sinne ein großes Lob an dich und ich wende mich jetzt mal dem zweiten teil zu!
LG, die Ponk
Von:  Judari
2008-07-23T19:33:21+00:00 23.07.2008 21:33
Wow sehr schön gestellt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
:D
Von: abgemeldet
2007-07-23T07:51:13+00:00 23.07.2007 09:51
Oh, is scho abgeschlossn XD
Habs grad nur des erste pitl gelesn ;p
Von: abgemeldet
2007-07-23T07:49:49+00:00 23.07.2007 09:49
omgm, also ich finds bis jetzt totaaal klasse :D
Sagsu mir bescheid, wenns weiter geht?^^

DatLyren
Von:  Yuugii
2007-07-09T16:51:32+00:00 09.07.2007 18:51
Sooo... endlich kann ich dir ein Kommentar schreiben! Hat ja auch lange gedauert bis das ging! Schön dass du dich endlich entschieden hast diese Fanfic in Kapitel aufzuteilen damit man dir als noch nicht Volljähriger ein Kommentar schreiben kann! Jetzt kommt ein vernünftiges Kommi von mir :P

Wie gesagt das hier war die erste Fanfic die ich je gelesen habe und ich fand sie beim ersten lesen einfach nur wundervoll und jetzt ist sie immer noch sehr wichtig für mich, da sie sehr schön geschrieben worden ist und dein Stil einfach unnachamlich ist! Es ist eine Schande dich beklauen zu wollen! Wie gesagt du hast einen sehr schönen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil, so dass das lesen zu einer Freude wird.

Die Story ist wirklich total interessant. Gleich der Anfang war so mitreißend, dass man gezwungen ist weiter zu lesen. Und du hast diese Spannung behalten, es blieb wirklich stets spannend. Als Atemu da im Sklavenviertel herum irrte, da hat man sich wirklich gefragt was macht so einer wie er da, aber als er dann erklärt hat, dass er Ruhe brauchte, da hat er mir sogar Leid getan. Ich meine er hat so viele Pflichten, dass er sich sogar in solche eine Gegend zurück zieht, da muss er einem doch einfach Leid tun! Die Begegnung zwischen Yugi und Atemu, ich fand die wirklich genial umschrieben, man hat gemerkt dass Akar nicht gerade ein netter Mann ist und auch wie er Yugi dann vorgeführt hat, das war total gemein. Da hätte wohl jeder Mitleid mit dem Jungen bekommen...

Yugi hat mir echt Leid getan... ich meine die Sache mit Akar hat ihn ja richtig mitgenommen, da war es wirklich nur zu verständlich dass er so gemein zum Pharao war! Ich fand es traurig wo er gesagt hat, dass er nichts mehr zu verlieren habe und wo Atemu dann meinte, dass er noch immer sein Leben hat... Die Stelle war wirklich schön! Und dann als Yugi sich dann vor ihm auf die Knie geschmissen hat und Atemu meinte, dass er ihm besser gefiel als er ihn angespukt hat. Atemu ist ein wirklich aufrichtiger und liebenswerter Pharao, auch wenn ich den bösen Tyrannen schon fast bevorzuge! Aber jeder hat eine andere Vorstellung von ihm! Moah als dieser Typ, welcher Yugi die Unschuld genommen hatte, Yugi wieder vergewaltigen wollte, da hab ich echt nur Mitleid mit Yugi gehabt, aber zum Glück kam ja sein itter um ihn zu retten, das war sehr schön! Dann mit der Sache wo Atemu so zu ihm kam und ihn nehmen musste, da hat man erstmals wirklich gestaunt was nun mit ihm los sei! Ich sagte doch Yugi musste echt viel leiden, dabei war er ja noch so jung!
Aber ich an Atemus Stelle hätte Seth trotzdem verschwinden lassen, denn es war klar dass er ihn verzaubert hatte! Aber Yugi ist ja so oder so zu liebenswürdig... damit hat er ja sozusagen sein eigenes Schicksal besiedelt ûu

Das mit den Priestern, war wirklich gut umschrieben, warum er sie behalten musste. Aber dass Seth am Ende Yugi umbringt, das ist so gemein! Die beiden waren doch wie füreinander gemacht, das schmerzt einem in der Seele zu lesen dass die beiden derartig getrennt worden sind. Man hat richtig mitbekommen dass die Liebe für Yugi nicht gestorben ist, denn der Pharao hat ja für seinen Schatz noch weiter gekämpt um ihn zu rächen, obwohl durch Rache ja doch nur noch mehr Hass entsteht. Also das war wirklich ein wundervolles Drama, welches ich nur empfehlen kann, schade dass du so wenige Kommentare hast!
Von: abgemeldet
2007-07-04T21:24:15+00:00 04.07.2007 23:24
*zu tode sniff*
*heul*
Yuuuuuuuuugi!!!!
Wääääääääääh!!!!
was für ein herzzereisendes Kappi
echt klasse ^^
ich freue mich es endlich lesen zu können da es ja früher adult war
*knuff*
danke!!!
Von:  Marmotje
2006-07-30T15:16:32+00:00 30.07.2006 17:16
*quietsch** *die Story grad durchgelesen hab**
Die ist ja richtig toll!
Aber dieser Seth... gggrrrrr... *Ärmel hochkrempel** *Bratpfanne ergreif**
Er hat Yuugi wehgetan!
Und versucht Yami zu ermorden! *mit Bratpfanne umherschwenk**
T.T
Aber eines muss ich noch sagen *gg**
Ich mag Imar
*kopf schiefleg**
bis denne
Dat Meerschwein
Von:  Ewigkeit
2006-07-24T11:39:51+00:00 24.07.2006 13:39
Danke, hab gerade die Teile erhalten. ^^ Und es war am Ende einfach nur zum Heulen traugig. T-T

Wie kann Yugi einfach so sterben? Warum hatten die ihre Millenniumsgegenstände nicht dabei??? *heul**
*sich seth schnappen tu und ihn erwürg** *ihn wiederbeleb und noch einmal umbringen tu** Das ist einfach nicht fair!

Yugi hatte es am Anfang schon so schwer und dann wir er nachher auch noch umgebracht? Weil er den Pharao so sehr liebt, dass er sich für ihn opfert? Das kann einfach nicht sein. Ich meine, wenn ich es richtig verstanden hab war er doch gerademal 14 oder so. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Aber das hast du einfach genial rübergebracht. *mir die tränen kommen**

Und das Yami ihn am Anfang so rettet und das Gespräch das die beiden dort führten. *schwärm**
Und auch das mit dem Unterhalten, was Yugi falsch verstanden hat.
Da hast du dich richtig gut in die Person hinein versetzen können. Es in der Veranschaulichung logisch und meiner Meinung nach genau das richtige, dass er es so versteht.
Das macht einem die Lage noch einmal verdäutlicht klar. ^^

Jetzt kann ich hier natürlich zu jeden Satz noch etwas schreiben. *den ersten teil so toll fand**
Aber das würde bis Morgen dauern. *gg**

Daher schreib ich nur noch, dass die Rs eigentlich in Ordnung war und die Abstände gut gewählt. ^^

Kura-chan
Von:  bitter_LeMoN
2006-07-20T10:42:11+00:00 20.07.2006 12:42
So erste Kommi!
Ja hattest recht waren en paar seiten zu lesen XD
Ich hab mir das ausgruckt und mein Drucker hat dabei den Geist aufgegeben XD
Aber es hat sich gelohnt, die FF war einfach hammer!
So super schön geschrieben.
Nur das Ende war einfach total traurig T.T
Ich hätte bald heulen anfangen XD

Darky
Von:  Yuugii
2006-04-05T11:45:36+00:00 05.04.2006 13:45
Hallo^^
Also ich habe deine FF NICHT hier gelesen, aber ich weiß worum es sich handelt. Ich habe diese FF schon auf einer anderen Seite gelesen, daher frage ich mich warum sie auf der einen Seite einfach so zu lesen war und hier als Adult veröffentlicht wurde.

Ich habe beim lesen der FF geheult. So toll T-T
Vorallem als Yugi? gestorben ist. Das war so Todtraurig.
(oder war wer anders gestorben, nee, ne?)


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