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Die Erben von...

Wenn das Gift sich legt
von

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Schein und Sein, Kapitel vierundzwanzig

WART IHR AUCH ALLE BRAV?

Die Bösen lesen jetzt aus strafe nicht weiter und die Guten werden hiermit belohnt.
 

Kapitel vierundzwanzig
 

-Ich sagte gerade dass du eh recht hübsch ausschaust, reiß mir nicht meine Augen aus. Meine Güte bist du zickig.-
 

Hübsch.

Er würde es niemals wieder zu ihr sagen.

Sie wusste nicht warum sie gerade jetzt auf den Weg zu ihrem Treffpunkt daran denken musste. Aber sie dachte daran und sie wusste sie tat sich selbst damit keinen Gefallen.
 

Sie versuchte ihre Gedanken an etwas anderes zu binden und es gelang ihr auch bis sie vor Draco Malfoy stand.

Er sah überrascht auf und zog kurz seine Augenbraue in die Höhe, so wie er es immer tat wenn ihm etwas nicht in den Kram passte.

Schmuck sah er aus in seinem gut sitzenden Anzug, aber er war immer gut angezogen. Das war also nichts Neues.

Er kniff die Augen zusammen, bevor er noch ein Wort mit ihr sprach. Sie wunderte sich dass sie das Entsetzen in seinen Augen noch nicht entdeckt hatte. Er musste schließlich gerade in diesem Moment erkennen mit –was- er in all den vergangen Jahren rumgemacht hatte.

Aber anstatt sie wütend anzufahren, wie sie es gemacht hätte wäre er ein halber Geist, zuckte er mit den Schultern.
 

„Wieso ist Mutters Illusion zerbrochen?“ fragte er sie relativ ruhig, sie konnte seine Überraschung direkt aus seiner Stimme heraushören.

Pansy wusste im ersten Moment nicht wie sie auf eine solche Frage reagieren sollte. Sie war nicht auf eine solche Frage eingestellt gewesen.

Warum stellte er eine solche frage und…

Seine Worte drangen tiefer in ihr Verständnis ein. So weit um zu kapieren dass sie diese Frage, so wie er sie jetzt gerade stellte nicht beantworten konnte.

„Du… was?“ Sie verstand ihn wirklich nicht.

Draco schüttelte den Kopf. „Mutters Illusion.“

Ja, dass half ihr weiter?!
 

Sie sah ihn lange an. Er ging schon einen Schritt zurück bevor sie die nächsten Worte aussprach.

„Du wusstest davon?!“ fragte sie sehr behutsam, darauf achtend ihre Gefühle die sie in diesem Moment überrollten mit Gleichgültigkeit zu kaschieren.

„Klar.“ Er blieb ruhig und genauso gleichgültig wie sie. . „Glaubst du ernsthaft ich hätte die jemals so gut lesen können hätte ich nicht deine wahren Augen gesehen. So wie jetzt.“
 

Pansy nickte.

Natürlich. NATÜRLICH!

„Wie…“ Ihre Stimme bebte nun vor Ärger. Er blieb entspannt vor ihr stehen und ließ sie nicht explodieren.
 

„Ich war in Mutters Bauch, als sie es um dich spannte, denke ich.“, erklärte er besonnen und mit einer fast schon zu hassenden Ruhe, „Oder…“, das Gleißende Lächeln, er hatte es für besondere Anlässe entwickelt als er dreizehn war , er verwendete es äußert sparsam, außer es ging um ihn, erschien auf seinen Lippen, „ich bin einfach so gut. Wer weiß.“
 

Pansy hörte seine Worte doch im Ersten Moment konnte sie gar nicht damit umgehen.

Ihr wurde schwummrig. Vor Wut und vor allem vor Unwohlsein. Ihrem schwachen Körper genügte schon dieser kleine Hauch von Ungereimtheit um ihr ein Signal zu schicken dass er am Ende seiner Kräfte war.

Sie musste sich… Draco reichte ihr seinen Arm und sie lehnte sich schwer dagegen, immer darauf bedacht weiterhin stehen zu bleiben und sich diese Blöße nicht auch noch zu geben.

Sie hasste es, so offensichtlich schwach zu sein, wäre Weasley hier, sie könnte sich auf ihn stützen und niemand würde es sehen.

Aber, hier stand sie, ihren Körper in Dracos Arme gelehnt, und musste mit sich kämpfen zu atmen.
 

„Pansy, alles klar?“ fragte er sie kühl. Er war besorgt. Sie konnte seine echte Besorgnis von falscher immer unterscheiden, die hier war echt.

Sie schüttelte den Kopf. Es war ihr nicht egal dass er jetzt dastand und sie nicht auslachte oder ein böses Spiel mit ihr trieb, wie er es hätte problemlos tun können. Aber die Wahrheit war sie verstand nicht warum er genau dass nicht tat. Hatte er es denn nicht all die Jahre getan?

War er nicht der nächste der sie nur für seine Zwecke benützt hatte?

„Warum hast du es mir nie gesagt.“ fragte sie ihn. In dem Moment kümmerte es sie nicht dass ihre Stimme nur ein Hauch war und sie es nicht schaffte ihre Finger gemein in ihn reinzukrallen. „Ich meine“, fuhr sie fort, „ ich war deine Freundin, oder? Hast du jemals darüber nachgedacht was es bedeuten könnte für mich? Oder warst du wieder nur mit dir beschäftigt!“

Gerade als der Damm zu brechen schien und sie bereit war ihm all das an den Kopf zu werfen was sie ihm schon seit Jahren sagen wollte, egal wie dumm sie danach sicherlich dastehen würde, weil sie ein psychisches Frack war und sich kaum fähig fühlte einen ganzen Gedanken zu Ende zu führen, machte er dass worin er immer schon so gut war.

Er lenkte das Gespräch in eine Bahn die er lenken konnte.
 

„Sind wir schlecht gelaunt?“ Es war dieser Abfällige Ton den er damals für Weasley entworfen hatte um ihn wütend zu machen aber differenziert genug um ihn dabei nicht böse aussehen zu lassen.

Es war eine absolute Frechheit dass er ihn an ihr anwendete und vor allem war es eine Bodenlosigkeit dass er annahm so etwas würde mit ihr funktionieren.

Sie sah ihn fassungslos an.

Und würde sein schäbiges Grinsen nie vergessen als er erkannte dass er Erflog gehabt hatte.
 

„NATÜRLICH SIND WIR SCHLECHT GELAUNT, Draco!!“ schrie sie, gegen ihr besseres Wissen los, „Was glaubst du dass das hier für mich bedeutet!! Ich bin ein verfluchtes Mittelding zwischen Geist und Magier und meine Haare sind Violett und meine Augen leuchten.“

„Nur etwas.“ war seine ruhige Erwiderung.
 

Sie ließ ihn los. Plötzlich war es gar nicht mehr so schwer alleine zu stehen. Allein der Wunsch ihm einen Zauberstab in den Rachen zu stopfen verlieh ihr unerahnte Kräfte.

Kaum zu glauben dass sie die Anwesenheit von Draco Malfoy kaum ertragen konnte. Wann war das nur geschehen?
 

„Nur etwas?!“ rief sie aufgelöst. „Ich sehe aus wie eine dieser schrecklichen Schlammblüter bei denen irgendein Experiment mit einer Potion daneben gegangen ist. Und deine Mutter, diese verzickte Alraune sagt mir noch ich sehe normal aus. Nennst du das hier normal?“

Sie zeigte auf ihr Gesicht.

„Du übertreibst Pansy.“ kam es zurück.

„Übertreiben, du Wahnsinniger!“

„Ja, übertreiben. Du schaust aus wie jemand der sich seine Haare färben ließ und genug von seiner Augenfarbe hatte.“

„Ich sehe…“

Er schüttelte den Kopf.

„Du übertreibst wie damals als du dir die Haare Haselnuss färben ließt und ich eine Woche lang jeden Morgen um deine Frisur eine Illusion legen musste weil du mit den Strähnchen nicht zufrieden warst. Erinnerst du dich daran?“

Dracos Stimme war sehr ruhig. Als hätte er solche Gespräche schon des Öfteren geführt.

„Das war anders.“ murmelte sie, ohne zu ihm aufzuschauen.

„Was war anders, Pansy?“ fragte er sie. Sie wusste auch diese Frage war aufrichtig gemeint. Verflucht sollte er doch sein. Sie hatte ihm noch nie etwas abschlagen können.
 

Sie drückte sich vollständig weg von ihm.

„Ich hatte noch immer dich.“ Da, sie hatte es gesagt. Was sie ihm schon seit …

Sie schüttelte den Kopf.

„Und obwohl du es nie zu mir gesagt hast, wusste ich doch immer ich konnte mich auf dich verlassen. Und dass kann ich jetzt nicht mehr.“
 

Draco ging auf sie zu als sie nach hinten ging und ließ den Abstand zwischen ihnen nicht größer werden.

„Wir sind immer noch Freunde.“ Er sagte dass recht überzeugt.

„Sind wir das?“ entgegnete sie leise.

Sie hob ihre Hand in die Höhe und ließ sie kraftlos wieder sinken.

„Du bist gegangen, Draco. Du hast mich alleine Gelassen. In Slytherin. Du hast uns alle allein gelassen und es mir übertragen, ohne dich auch nur einmal darüber auszulassen, Slytherin am Laufen zu halten. Ich war da als du mich gebraucht hast, hab dich gedeckt, hab dich unterstützt, hab dir gute Vorschläge gegeben was du mit dem rothaarigen Biest anstellen könnest weil ich aus eigner Erfahrung weiß dass du kein Quäntchen Romantik in deinem Körper hast. Und ich tat das weil ich wusste dass du dich wirklich in sie verliebt hattest und meine Chancen, so gering sie auch gewesen waren, verpufft waren. Und ich tat es mit wenig Wehmut und sehr viel Optimismus. Und du haust ab. Du hast es noch nicht mal für wichtig gehalten mich, deine offizielle Freundin, darüber in Kenntnis zu setzen dass du deine schlammblutliebende WEASELY heiraten wirst.“

Sie fuhr fertig sich über den Mund.

„Du hast mich im Stich gelassen.“

Draco sah verstummt an. Dann schüttelte er den Kopf.
 

Sie sah ihn böse an. Wie erlaubte er es sich nur seinen Kopf zu schütteln.

„Du bist gegangen.“ fauchte sie, „ Mit deiner kleinen Schlampe und hast sie geheiratet. Und irgendwann kommst du wieder und du glaubst echt ich hätte es dir verziehen, dass wir noch immer Freunde sind?! Was ich auf deine Kosten ertragen musste, in meinem eigenen Haus, was ich für dein Haus aufgegeben habe, was ich alles hier von meinen sogenannten Freunden ertragen musste, an zur Schau gestelltem Mitleid und …“

Sie schauderte bei diesen Erinnerungen. Es war nun an ihr den Kopf zu schütteln. „Diese Naivität erwarte ich mir von Weasley, nicht von dir.“ Sie drängte sich gewaltvoll und unter zu Hilfenahme ihre Zauberkraft an ihm vorbei und stobte davon.
 

Pansy war Minuten später immer noch außer sich und auf Ron traf. Sein Anblick, so kitschig es sich in diesem Moment auch anhörte, beruhigte sie jedoch von einem Augenblick zum Andern.

Er sah … recht gewaltig aus, in seinem Gewand.

Sie hatte nicht erwartet dass er sie atemberaubend machtvoll sein würde. Dass es ihm direkt aus seinen Nähten heraus quoll.

Greifbare Macht und fühlbare Stärke.
 

Sie lächelte ihn noch nicht mal gegen ihren Willen an.

Er lächelte zurück.

„Du bist spät.“ sagte er und betrachtete sie von oben bis unten. Ganz kurz zuckte sein Kinn, sie konnte sehen dass ihm etwas an ihr nicht gefiel. Er so einfach zu lesen dass es schon fast keinen Spaß mehr machte. Aber natürlich wusste sie was es ihn störte .

„Hast du etwas mit deinen Haaren gemacht?“ fragte er sie. Da war es auch schon.

„Sie sind violett, Weasley.“ entgegnete sie mit vorwurfsvoller Stimme. War er denn Blind? VIO-LETT!!!! Mit Malvesträhnchen. und...VIOLETT!

Sein Blick hellte erleichtert auf. Er nickte. „Wusste ich doch dass da was anderes war und ich dachte schon du hättest sie geschnitten. Steht dir gut.“

Warum reagierte bloß niemand so wie sie sich das gedacht hatte? Warum …

Das Kinn zuckte noch immer. Warum zuckte es noch immer?

„Was?!“ fauchte sie.

„Was was, Pansy?“ Im Gegensatz zu Dracos vorherigen Einwürfen, waren seine überhaupt nicht ruhig. Er klang genervt. „Es steht dir gut, das war ein Kompliment, es kam von Herzen. Soll ich dir ein Sonett vortragen, damit du es mir glaubst?“ Vor ihrem inneren Auge konnte sie diese –gute Freund- Nummer schon wieder direkt hören und darauf hatte sie, jetzt erst recht, keinen Bock.

„Was stört dich?“ Sie war ruhig. Sie würde sich den Letzten der ihr noch geblieben war nicht auch noch wegnehmen lassen, oder wegdrücken. Oder sein Gejammer ertragen wenn es nicht unbedingt sein musste.
 

Ron wusste nichts von diesen Gedanken und holte ertappt Luft, als er ihre Frage vernahm.

Er sah weg von ihr. Es war eigentlich recht witzig einen so großen Mann verschämt wegblicken zu sehen.

Ihre Stimme wurde sanfter.

Er hatte nichts über ihre Haare gesagt. Er war kein schlechter Kerl. Er war naiv in solchen Momenten, aber er war kein schlechter Kerl.

„Sags schon.“ befahl sie ihm harsch.
 

Er schnaufte aus. So dass sich seine Nasenflügel kurz aufblähten.

„Ich trage auch kein Rot und Gold, oder?“ sagte er dann und zeigte auf sich.

Sein Anzug war schwarz, sehr Körperbetont, mit kupfernen Insignien bearbeitet, überall dort wo sie wusste dass seine Narben waren, waren auch die metallenen Striche. Im Grund genommen war es ein sehr trauriger Anblick, im Licht der Gaslampen die hier schienen, funkelte er fast am ganzen Körper.

Sie verstand beim besten Willen nichts mit seinen kryptischen Worten anzufangen.

„Also…“, er zeigte auf sie.
 

Sie sah an sich herab. Sie trug, natürlich, auch kein Rot oder Gold.

„Worauf willst du hinaus.“ fauchte sie, ein nicht per se böses Fauchen. Dennoch gemein genug um ihn schon wieder zu verschrecken.

Ron sah zum Boden und holte Luft.

„Es ist Grün“, murrte er dann, „dein verfluchtest Kleid ist grün und Silber.“ Er zeigte mit einer übergroßen Geste auf sie. „Ich meine, in Ordnung, dass du dein Haus liebst und alles, aber musst du es denn so offensichtlich machen?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich meine wie schaut dass denn aus, du kommst mit einem Weasley, dessen Büttel du bist, in denn Ballsaal und dein Kleid ist grün und silbern. Dass musst du doch verstehen das dass wirklich eigenartig ist. Oder?“
 

Sie sah ihn überrascht an. Daran…

Er hatte absolut recht.

Sie hatte sich so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt dass sie daran gar nicht gedacht hatte.

Er hatte absolut recht. Das zu denken, tat schon weh.
 

Sie schloss die Augen. Konzentrierte sich.

Dachte dieses Mal nicht in Schnitten und Farben oder Mustern, sondern in Aspekten. Es sollte ein Kleid sein dass das etwas präsentierte. Es sollte sie präsentieren.
 

Aspekte ihrer Angst, ihrer Wut, ihrer Einsamkeit. Aspekte ihres Arrangements mit Weasley. Aspekte ihrer wenigen Momente in denen sie sich gut gefühlt hatte und glücklich. Aspekte ihres derzeitigen Gesundheitszustandes.

Aspekte ihres Bruchs mit ihrem alten Leben.
 

Sie fühlte den Stoff, wie er sich veränderte. Eng um ihre Brust wurde es, weil ihr die Luft zum Leben manchmal nur so schwer in ihren Körper kam, Korsage, weil sie gefangen war und sie es wusste, eng um ihre Knie,da selbst wenn sie wüsste wohin sie rennen sollte, sie nicht rennen können würde.

Sie spürte die Farbe und sie hörte die metallenen Fäden aus dem Stoff wachsen.
 

Als sie die Augen wieder öffnete blickte sie in Weasleys entgleistes Gesicht.

Er sah sie total belämmert an.

„Besser?“

Er nickte mit offenem Mund.
 

Wieder musterte sie von oben bis unten. Wieder lächelte er.

„Ich wollte ja eigentlich nur dass du die Farbe änderst, aber Pansy, das ist… einfach nur, wow. Richtig wow.“
 

Sie sah an sich herab.

Auch sie musste lächeln.

Jetzt sah sie nicht nach Teuer aus, sondern wie eine Göttin.
 

Neckholder aus schwarzen, dünnen Brokat hielten ihr Kleid vom Rutschen ab, er war mit kleinen Stiefmütterchen verziert, die meiste violett mit gelben Augen und schwarzem Gesicht. Etwa eine halbe Handbreit unter ihrer Brust verjüngte sich diese Zusammenstellung dramatisch und wurde zu einem langen Band dass ihr bis knapp über die Knie reichten. Das Band lag über einer vielbestickten Kombination aus weißer glänzender Seide und malvenfarbige Ornamenten die zuerst enganliegend an ihren Oberschenkeln entlang wanderte um dann zu einem ausfallenden Rock zu werden, der asymmetrisch auf der linken Seite bis zum Boden reicht und sich nach rechts oben verkürzte, um dort etwa fünfzehn Schichten vierfärbigen Tülls an dessen Stelle quellen zu lassen.

Eine breite Pelzstola die von der Farbe her zwischen dem violett der Blumen und der Malve der Stickereien angesiedelt war vollendete ihre Outfit.

Nein, keine Göttin. Göttinnen hatten keinen so guten Geschmack.

Sie war…
 

„Lass uns gehen.“ sagte er und riss sie aus ihren aufmunternden Gedanken.
 

Er reichte ihr die Hand und sie gingen ohne ein weiteres Wort zu verlieren los. Und sie musste zugeben mit ihm an der Seite kam sie sich schon besser vor.

Es war schließlich nicht schwer neben einem Weasley zu glänzen.
 

Ihre relativ gute Stimmung verging als sie Blaise und Deem begegneten. Sie und noch einige andere standen hier am Ende der Treppen wenige Gänge vor dem Ballsaal und unterhielten sich unmotiviert miteinander.

Blaise sah an ihr herab als sie sie erblickte und setze dieses verlogene Lächeln auf dass sie immer verwendete bevor sie jemanden den Todesstoss verpasste.

Pansys Herz begann plötzlich ganz schnell zu rasen.

Sie griff fest nach Weasleys Hand.

Und, Slytherin sei Dank, ließ er nicht los.
 

„Oh, mein lieber Merlin, Pansy.“ rief Blaise aus als sie langsam zu ihr hergeschritten kam und nun mit einem breiten Grinsen vor ihr stehen blieb. „Ich liebe dein Kleid. Es muss ja total schwer gewesen sein, etwas auf die Schnelle zu finden dass zu deinen verpatzen Haaren passt und wenigstens etwas deiner angeborenen Eleganz zur Geltung bringt. Wer immer auch dafür schuld trägt ich würde ihn ja an Todesser verkaufen.“

Die Beiläufigkeit dieses Kommentars minderte die Wucht des Einschlages keineswegs.

Man konnte viel über Blaise sagen, aber sie hatte ein Händchen für Vernichtung. Ein Grund warum Pansy sie immer gemocht hatte.

Heute jedoch hasste Pansy es wie plötzlich alle zu ihr her sahen und sie, außer eine Szene zu machen, nichts tun konnte.

Andererseits war eine Szene besser als dass was folgen würde, bevor sie jedoch antworten konnte, fuhr Blaise auch schon in diesem eingeübten Geplapper, das sie zu solchen Events zurechtgelegt hatte, fort.

Sie zeigte auf Pansys Kleid und das ihre.

Einige der Zuseher sagten es ihr nicht, aber über Geschmack ließ sich streiten.

Dennoch, das war gerade jetzt nicht wichtig. In solchen Gesprächen ging es nie wirklich um das Kleid. Es ging immer um den Menschen der es trug.

Pansy hatte einen Fehler gemacht.

Den ersten seitdem sie jemals an der Schule gewesen war.

Sie sah aus wie ein Muggel.
 

Es brauchte nie mehr als einen Fehler.

Pansy wusste das besser als jeder andere.
 

Sie hatte nach diesen Regeln gelebt.

Und heute nach diesen Regeln sterben.
 

Sie sah Blaise stumm ins Gesicht.

Sie hatte beschlossen es mit Würde zu ertragen.
 

„Ich“ bemerkte Blaise gerade, „trage ja ein Modell aus dem Clan der Serpentinen und kann nur sagen, dass ich es mir schon vor Monaten bestellt hatte für diesen außerordentlich wichtigen Ball.“
 

„Zu dumm also“, kam es plötzlich aus einer der Ecken und Narcissa Malfoy kam zusammen mit ihrem Gatten aus dem Schatten, „dass du dir ein Vorjahresmodell andrehen liest, Kind.“

Die Beiden waren ein schmuckes Paar und auch wenn sie gerade von mehr Todessern gejagt wurden als kaum ein Zauberpaar zuvor, war die Autorität die sie sich in den letzten Jahren, erkauft, erschlichen und erarbeitet hatten keineswegs verloren. Die Beiden waren eine Erscheinung die sich in die Erinnerung jedes einbrannten der ihnen begegnete und niemand war dumm genug sich mit ihnen anzulegen, ohne nicht vorher bereit zu sein den Preis zu zahlen.

Narcissa nickte kurz Pansy aufmunternd zu, musterte dann aber schon Blaise von oben bis unten an. Ein sehr ruhiges Lächeln legte sich auf ihre dünnen Lippen.

„Und da du zugenommen hast“, fuhr sie ungewöhnlich direkt fort, „passt es dir auch nicht so sonderlich gut, siehst du, hier und dort quillt es hervor.“ Die blonde Frau schüttelte erschüttert den Kopf. Laut genug dass sie auch jeder hören konnte fuhr sie mit belehrender Stimme fort. „Du musst solche Missgeschicke tunlichst vermeiden, so etwas wird niemals vergessen. Man sollte auch schon in deinem Alter genug Verstand und vor allem Geschmack haben zu wissen was man tragen kann und was nicht.“ Ihr Blick erweichte sich. „Aber natürlich, liebste Blaise“, erweiterte sie diese verlogen freundliche Geste um ein paar verlogen anerkennende Worte, „haben nicht alle Mädchen deines Alters die absolute Freude genossen durch meine Schule des guten Geschmacks zu wandern und zu lernen, wie es die gute Pansy schon seit jungen Jahren tat.“ Sie wandte sich Ron und Pansy zu. „Du siehst… ihr beide seht absolut atemberaubend aus. Und ich liebe was du mit deinen Haaren gemacht hast, Kind.“

Mit ihren langen knochigen Fingern zupfte sie an Pansys violetten Fransen.

„Nur wenige finden den Mut sich solchen modischen Herausforderungen zu stellen und noch weniger haben die Courage es bis zum Ende durchzuziehen. Es ist überaus anrechenswert dass du dich nicht von alten und längst überholten Formen kontrollieren lässt. Es gibt ja heutzutage noch immer einige die glauben einen guten Haarschnitt könnte man bei Madame Fist oder Mademoiselle Allemand bekommen, was natürlich an der Wahrheit noch nicht einmal schrammt, sind diese Damen zwar erfolgreich aber allein aus ästhetischer Sicht totale Versagerinnen.“

Sie lächelte Pansy zu und wandte sich wieder zu Blaise. „Stimmst du mir nicht zu, Kind.“

Die fuhr sich gerade wie beiläufig durch die Haare. Sie hatte nichts gesagte, oder darauf erwidert. So dumm war sie nicht.

Doch jetzt ergab sich eine Möglichkeit. Eine Blöße die sich die alte Frau gegeben hatte und sie würde sie ergreifen und zu ihrem Gunsten verwenden.
 

„Nun ich denke, dass…“ erwiderte Blaise leiser als gewollt, Narcissa sah jedoch schon zu ihrem Mann und unterbrach sie lächelnd.

„Das ist eine sehr gute Art und Weise einen Satz zu beginnen, nicht wahr. Wie dem auch sei, mein werter Gatte und ich sollten uns sputen, mein Sohn wird bald den Ballsaal betreten und ich wage zu behaupten es wird ein Spektakel dass man nicht verpassen sollte, daher wünsch ich den Damen und jungen Herren noch einen annehmen Abend und, Miss Zarbini.“ Narcissa wartete so lange bis das Mädchen in ihr Gesicht sah, „ich würde ihnen wirklich raten noch einmal einige Minuten ihrer Zeit für ihr Ensemble zu opfern, sie werden sehen, mit einem Zauber hier und dort, wird niemand bemerken dass sie mit Kleid aus zweiter Hand sozusagen, zum Ball erschienen sind.“

Blaise nickte stumm. Ihr Lächeln zu einer Maske erstarrt. Sie war wie ein Anfänger in die Falle getappt.
 

Narcissa legte ihr weiterhin freundlich eine Hand auf die Schulter.

„Ein weiteres noch, junge Dame“, sagte sie als sie sich etwas nach vorne beugte und ihr verschwörerisch ins Ohr flüsterte, „nehmen sie meinen Rat an und wenden sie sich in Zukunft nicht mehr an Madame Fist. Schreiben sie mir eine Nachricht sollten sie wieder den Wunsch verspüren einen Haarkünstler zu begegnen und ich werde ihnen mit weiser Führung sowie Rat und Tat zur Seite stehen, damit“ sie zeigte auf Blaise Haare und schauderte, „dass nie wieder passiert.“

Narcissa reichte ihrem Gatten den Arm und beide gingen langsam davon und riefen dabei noch Pansy und Ron hinter sich her, man könne nicht ewig auf sie warten.

Ron, der noch immer mit dem Gedanken spielte, Blaise Kopf gegen die nächste Wand zu hämmern, nickte und mit ihm an ihrer Seite, konnte Pansy dem raschen Schritt der Malfoys folgen.
 

Für jemanden der noch vor wenigen Stunden gedacht hatte sie würde den gesellschaftlichen Tod sterben, ging es Pansy recht gut.

Und das Lächeln auf ihren Lippen war einfach nicht mehr wegzukriegen.
 

Blaise lächelte auch noch immer vollkommen erstaart.

Sie nahm ihren Zauberstab aus einer der Rockfalten in ihrem Kleid.

Sie zauberte, nach den Anweisungen der blonden Frau, ihr Gewand in passende Formen und ließ ihren Zauberstab wieder verschwinden.

Als sie in die Augen ihres Freundes sah, nickte sie.

Heute war ein Tag, gleich gut genug wie jeder andere.
 


 

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Frohen Nikolo,

das nächste Mal am 12.12. Weil ich das Datum cool finde.
 

Ja, ich bin in Weihnachtslaune.

Und mehr zugeständnis an diese Sache wie regelmässige Chappies gibt es nicht.
 

Ich würde mich über Kommies freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-12-05T09:16:44+00:00 05.12.2007 10:16
Ach ICh bin erste *grins* Klasse KApitel. Mir hat Blaise schon fast LEid getan aber nur fast. NArcissa hat sie richtig fertig gemacht *seufz*.

Also ich bin begeistert. Da freu ich mich natürlich das deine Weihnachststimmung sich auf die Ff so gut auswirkt. BIs nächste woche dann .


naila



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