Zum Inhalt der Seite

Die Erben von...

Wenn das Gift sich legt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unser Lied (Teil zwei der Werwolf Triologie)

Unser Lied

(Teil 2 von 3)
 

Es war ein kalter Sommermorgen an dem Anit seine Augen aufmachte und mit gemischten Gefühlen Richtung Hogwarts schaute, das kaum 10 Km entfernt in der Ferne neben dem See in Nebelschwaden schwebte.

Es war nicht der schreckenserregende Anblick den er sich in all den Jahren zusammengedacht hatte, aber so majestätisch wie die zauberstämmigen Wölfe es hin und wieder im Dunst des Alkohols verfangen, von sich gaben war es auch nicht.

Es war einfach nur ein großes Schloss.

Er konnte solche Faszination für die Welt der Magie immer noch nicht verstehen.

Als Werwolf war das Leben unkompliziert. Es gab ein paar Regeln an die du dich halten musstest, beziehungsweise deren Konsequenzen du fürchten solltest wenn du dich nicht daran hieltest, aber ansonsten war es einfach und ein gutes Leben.

Er mochte es so.

Als Wolf warst du der Freiheit so nahe wie du es als Gruppentier nur sein konntest.

Und er mochte es wirklich.

Jetzt hatte er zwar hin und wieder auch noch Hunger und Durst, aber es war nicht mehr so schlimm wie damals als Zauberer (er war ein schlechter Zauberer gewesen, nicht mal nach Hogwarts war er gekommen).

Werwölfe führten ein gutes Leben.

„Du solltest dich waschen“, riss ihn dann Drahas tiefe Stimme aus seinen Gedanken und er blickte auf zu seinem Begleiter, der wie immer zu solchen Ausflügen auf irgendeinem Ast saß und in die Gegend starrte.

„Waschen?“ Anit lies seinen angeborenen Unmut gegen dieses Wort in seinem zutiefst suspekten Blick mitschwingen.

Draha rollte sich vom hohen Ast herunter und landete fast wie eine Katze auf allen Vieren auf dem Boden, nur war er etwas lauter. Sein dicker, fast starrer Mantel war voller Staub.

„Du bist immer noch voller Blut.“, sagte Draha schließlich tadelnd, „Ich habe nicht vor meinem Cousin so gegenüberzutreten.“

Anit konnte nicht anders als zu lachen und schaute auf seinen, in der Tat, von Blutspritzern überzogenen Körper.

„Ich schon. Dein elender Cousin kann mir nämlich den Buckel runterrutschen, wenn möglich direkt in meine Krallen.“

Draha lachte nicht.

Mit seinen wasserblauen Augen starrte er so lange in Anits Gesicht, bis dieser, nicht ohne lautstark gegen Dumbledore und Zauberer in Allgemeinen zu meckern, klein beigab, sich seines Gewandes entledigte und zehn Minuten später halb erfroren und immer noch nackt, aber sauber, zurückkam und sich wieder anziehen wollte.

Draha riss ihm die dreckigen Sachen aus den Händen.

„Das ist nicht sauber!“ sagte er leise.

„Aber es ist trocken. Wenn ich es jetzt waschen würde, bräuchte es den halben Tag und bei dem unsteten Wetter sicher noch länger bis es trocken wird ... .“

Der größere Werwolf sah ihn wieder lange an.

„Ich habe, in weiser Voraussicht in diesem Beutel da“, er zeigte auf eine ausgeleierte Tragetasche aus Eichhörnchenfell die auf seinem Ast hing, „ein zweites Hemd mitgenommen. Zieh es an.“

Anit machte was ihm gesagt wurde. Danach rieb er sich die eingetrockneten Blutkoagel von seiner rauen Hose und auch von seinen Schuhen.

„In Ordnung so, Lord- drei- Tag- nach- dem– Mond benehme ich mich wie eines Waschweibs Mutter.“

„Ja, besser.“ erwiderte Draha dieses Mal mit einem Lächeln in seinem beharrten Gesicht.

„Dann können wir deinem intriganten Cousin einen Besuch abstatten?“

„Ja, das können wir.“

„Dann lass uns laufen.“ rief Anit und war seinem Freund schon aus Sprungweite gelaufen.

Draha schüttelte den Kopf und griff sich seine Tasche.

Dann atmete er tief durch, die Besorgnis die seinen ganzen Körper schon seit Sonnenaufgang in steter Auffuhr hielt, wich langsam einem prickelnden Gefühl, dass er immer dann hatte wenn er sich Dingen stellte von denen er wusste das sie all seine Aufmerksamkeit verbrauchen würden.

„Das ist ein guter Tag. Ein neuer Tag. Eine neue Tat. Er wird mich nicht töten, ich werde ihn nicht töten und Anit wird gar niemanden töten. Ein guter Tag.“

Ein lautes, schon etwas entferntes, Heulen riss ihn aus seiner Audiosuggestion.

Draha lächelte, legte seinen Kopf in den Nacken und erwiderte Anits drängenden Ruf.

Und dann rannte er.

So lange bis seine Füße gar nichts anders mehr konnten.
 

Albus Dumbledore hatte den frühen und ruhigen Morgen genutzt um einen kleinen Spaziergang im großen Areal Hogwarts zu machen, war hinunter zum See geschlendert, hatte ein bisschen geplaudert mit den Centauren und von ihnen erfahren das zwei Werwölfe im alten Wald gesichtet worden waren.

Sie hatten einen ihrer eigenen Leute geschlagen und ihn dann mit Haut und Knochen verspeist, hatten aber ansonsten niemanden im Wald gestört.

Wie immer wenn Albus Gedanken um Werwölfe kreisten, konnte er nicht umhin sich selbst immer wieder selbst zu sagen, das nicht alle dieser Kreaturen bösartig waren.

Remus war es nicht, das geplagte Kind.

Die Sorgen um ihn wurden jeden Tag größer, jedoch hatte sich der Junge noch immer nicht bei ihm gemeldet hatte und Albus fragte sich, wie schlimm es wohl um ihn stehen musste.

Im ersten Moment als der Centaur von den Wölfen sprach, hatte Dumbledore schon befürchtet es wäre Remus Lupin gewesen den sie geschlachtet hatten, Merlin sei Dank war dem jedoch nicht so, wie ihm das gehufte Wesen zu verstehen gab.

Und dann, als er sich in Sorge umdrehte um zurück zu gehen, und die ersten Sonnenstrahlen den Nebel des frühen Morgens durchbrachen, da hörte er dieses schauderhafte Heulen und kam nicht umhin sich selbst von seinem Verdruss zu berichten dass sein freier Morgen wohl doch nicht frei bleiben würde.
 

Als sie den alten Wald verließen, verlangsamte Draha sein Tempo und blieb am Ende im hohen Gras stehen, sein Blick auf das alte Schloss vor ihnen geheftet. Anit ging auf ihn zu und legte seinem Freund beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Wir können noch immer umdrehen, Draha.“ Seine braunen Augen schienen Drahas Seele zu durchleuchten. „Ich weiß wie sehr du ihn hasst und...“

„Nein.“ Sprach Draha. „Nein.“, wiederholte er dann gelassener, „Es ist Zeit mich meiner Vergangenheit zu stellen. Ihm zu stellen. Ich schob es schon viel zu lange hinaus.“

Beide sahen sich eine Zeit lang in die Augen, dann knurrte Anit aufmunternd und Draha erwiderte es, wenn auch etwas niedergeschlagener.

Das letzte kurze Stück zu den Toren der Schule gingen sie nebeneinander her, still und jeder seinen eigenen Gedanken verhangen.
 

Minerva McGonagal empfing die beiden Werwölfe mit einem harten und unbarmherzigen Blick ihr in Karo gehüllter Körper zeigte von der gleichen Haltung.

„Was wollen Sie hier?“ fragte sie mit ihrer alten Stimme.

Es war offensichtlich das es ihr nicht zusagte zwei solche Gestalten auf diesem Grund zu erblicken.

„Albus Dumbledore erwartet uns, Mädchen.“ sagte Draha emotionslos und blickte von oben herab auf sie hinunter, seine Augen schienen von innen heraus zu leuchten.

Sie streckte sich ein bisschen und schien in diesem Moment dem großen Werwolf nichts an Größe nachzustehen. „Und wenn soll ich melden?“ Die Missgunst war noch immer nicht aus ihrem Blick verschwunden.

„Draha und Anit. Oder wenn ihm diese Namen nichts sagen dann dürfen sie folgende Namen übermitteln.“ Draha verschloss seinen Mund und ging bis auf einen halben Meter Abstand auf McGonagal zu. Sie konnte hinter seinem dichten Bart ein Grinsen erkennen.

„Weib, melde Draha vom Pack des Greyback und melde Anit vom Pack des Greyback, und melde Dominic Dumbledore, den Verräter und Angus Ferren, den Schlächter von Immenwood.“

Er trat einen Schritt zurück und wurde wieder ernst.

„Und mach schnell, Weib, sonst versuche ich mich hier noch zu amüsieren.“ Dabei sah er an ihr vorbei, genau in die Richtung in der Hagrid seine Hütte hatte.

Minerva griff nach ihrem Zauberstab.

Doch Anit lachte nur, während es Draha gar nicht zu bemerken schien.

„Ein Zauberstab und so viele bösartige Wölfe. Geh zu deinem Herrn und melde uns an.“

Minerva nickte starr und ging durch die Eingangshalle bis nach einer kurzen Weile nur noch das Klappern ihre Schuhe zu hören war.

Anit blickte zu Draha.

„Der Schlächter von Immenwood? Na vielen Dank. Noch ein Jahr und sie hätten mich offiziell für tot erklärt. Manchmal weiß ich nicht warum ich so viele meiner wertvollen Stunden mit dir verbringe.“ Er knurrte ihn an und lies ihn erbost stehen.
 

Während sie warteten schlenderte Anit durch die große Halle und schaute sich die verschiedenen Statuen an und all die Gemälde.

Zum teil fand er es ziemlich fade, aber da war ein Bild besser gesagt eine Wand die ihn in ihren Bann nahm.

Sie war hinter einer der Statuen und zeigte nur noch schwach die Umrisse einiger Figuren.

Obwohl er unter all der Farbe nur noch Gröbstes erkennen konnte, kam ihm das alles glücklich vor.

Sie strahlten glücklich aus.

Es war Albus kraftvolle Stimme die ihn aus dem Bann der Wand nahm.

„Was willst du hier, Dominic?“ sagte er während der mächtigste Zauberer aus dem Schatten trat. Anit betrachtete ihn, und war überrascht wie unscheinbar dieser Mann aussah. Ein blauer Überrock. Und doch. Er hatte seinen Zauberstab nicht gezogen.

Und Anit wusste das war ein Gegner der es in sich hatte.

Draha drehte sich mit kaltem Gesicht zu seinem Cousin.

„Dein fast zu stiller Welpe berichtete uns von deinem Interesse an der Beteiligung der Werwölfe zu Gunsten deines Krieges.“ Sagte er nach einer langen Weile.

„Hat er das?“ Nur kurz blitze die Besorgnis in Albus Augen auf.
 

Draha nickte beängstiget langsam und Anit lächelte böse während er sich zu seinem Kameraden gesellte.

„Es hat einiges an ...“ beteiligte Anit sich nun an dem Gespräch, „Überredungskunst gebraucht“, er legte seinen Kopf zur Seite und fuhr sich dann mit der Zunge über die spröden Lippen, „aber am Ende hat er mit mir über alles gesprochen was ihm Herzen lag.“
 

„Warum seit ihr hier?“ fragte der weißhaarige Alte mit fester Stimme ein zweites Mal.
 

Der Größere der beiden Wölfe antworte ihm gelassen.

„Greyback dachte sich“, sagte er genüsslich langsam, „wenn du deinen größten Gegner in den Reihen der Werwölfe überzeugen kannst dir zu helfen, wäre deine Sache einen Kampf wert. Also, Cousin,“ Er setzte sich auf den alten, steinernen Boden, „überzeuge mich.“

Dann verschränkte Draha seine Arme und sagte nichts mehr.

Er war nicht der Bittsteller.

Und genoss es sichtlich.
 

Es folgten einige unruhige Minuten in denen ein passenderer Ort für ein solches Gespräch gesucht wurde, vor allem von Seiten Dumbledores dessen alten Knochen den harten Boden nicht so ansprechend fanden, und am Ende entschlossen sie sich für ein Treffen am See, dort wo die Bänke standen zur Mittagszeit.

Die Wölfe verabschiedeten sich und verließen die Schule wieder über den Weg den sie gekommen waren.
 

Minerva trat aus dem Schatten heraus.

„Und wirst du mit ihnen sprechen?“

Albus nickte.

„Sie haben Remus. Es bleibt mir gar nichts anders übrig.“
 

Der Tag war trotzt des morgendlichen Nebels noch sehr schön geworden und als es Zwölf schlug brannte die Sonne mit aller Kraft auf die Erde hinunter.

Draha hatte sich seines Mantel entledigt und trug nur noch das Leinenhemd und eine Hose und auch Anit hatte es sich bequem gemacht. In einem tristen Moment in welcher er dem Schweigen Drahas überdrüssig geworden war, hatte er nun doch sein blutiges Gewand gewaschen und lies es neben sich in der Sonne trocknen, während er daneben lag und sich scheinbar unbekümmert den Bauch bräunte.

„Er wird kommen, Draha.“ Er sah zu dem Angesprochenen hin und wunderte sich wie immer, wie er es wohl schaffte so viel auf und ab zu gehen ohne davon einen Muskelkrampf zu bekommen.

„Ich weiß, mir ist nur schlecht. Ich glaube der Hase hatte irgendeine Krankheit. Oder war von innen her faul?!“

Anit zog seine Augenbraue in die Höhe.

„Ich spüre nichts.“

„Wirklich?!“ Er rieb sich den Bauch, „Wir hätten ihn doch braten sollen. Kräuter gibt es hier genug.“

Anit hustete.

„Und den guten Geschmack verderben? Nein danke!“

Er schüttelte seinen Kopf.

Braten. Draha war anstrengend nach dem Mond.

Ein Räuspern machte sie auf die Anwesenheit von Albus Dumbledore aufmerksam.

Obwohl es so schien als wäre er alleine gekommen, konnte Anit alleine drei verschiedene Menschen in der näheren Umgebung riechen, so wie er das einschätzte, keine Menschen die ihnen Gutes tun wollte.
 

„Schönen guten Mittag, die Herren.“

„Guten Mittag auch dir, Dumbledore.“ erwiderte Anit lächelnd und setze sich auf. Wie zum Teufel schaffte es der alte Mann nur immer wieder aus dem Nichts aufzutauchen.

Draha reichte ihm die Hand und zog ihn mit der gleichen Seelenruhe neben ihn in die Höhe.

Zusammen setzen sich auf die nächste Bank, die sie bis dato gemieden hatten.

Albus ließ die weiter entfernte Bank herschweben, dazu noch ein kleines Zelt damit sie der Sonne nicht schutzlos ausgeliefert waren.

Auf das Klatschen seiner Hände erschienen auf einen Tisch auch noch reichlich –gekochte- Speisen und einige Getränke.

Während er sich ohne ein Wort zu verlieren auf seinem Teller einiges zusammensuchte, griff Anit nur nach einem Glas und Wasser.

Drahas Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
 

„Jetzt bietest du mir etwas zu essen an.“ Brummte er, „Interessant. Damals wäre etwas zu Essen ...“ Er verstummte plötzlich und lies das Ende des Satzes in der Luft hängen.
 

Anit sah erstaunt Draha hin.

Leise knurrte er ihn fragend an, Drahas Reaktion blieb jedoch aus.

„Es war Winter“, sagte Draha leise, gefangen in seinen ansonst so gut verpackten Erinnerungen. „und du hast mich mit nichts als einem Hemd hinaus in den Schnee geschickt.“

Albus lies sich davon nicht stören.

„Du hast fast deine eigene Tochter getötet und wolltest ihre Kehle aufreißen, Cousin. Dass ich dich nicht getötet habe, spricht eher für meine Selbstkontrolle als für dein wölfisches Manko. Aber du hast recht, damals hätte ich dir wohl etwas zu Essen mitgeben sollen, dann hättest du nicht die armen unschuldigen Menschen gerissen. Einen nach den anderen. Seele für Seele. Aber so viel Essen hätte ich wohl nicht im Haus gehabt.“

In Albus Augen lag unverschleiert der ganze unverholende Hass den er für seinen Cousin/ehemals besten Freund aufbringen konnte.

„Zwölf Jahre lang, Cousin. Zwölf Jahre hast du gemordet und getötet.“ Fuhr er dann mit anklagender Stimme fort.

Draha blickte nicht auf.

„Zwölf Jahre lang wusste ich weder ein noch aus, Cousin.“ flüstere er schließlich, wohl mehr zu sich selbst als zu Albus, „Zwölf Jahre lang in denen ich nicht verstand was ich geworden war. Zwölf Jahre lang in denen ich gejagt wurde, in denen deine Bluthunde auf mich angesetzt waren, zwölf Jahre lang in denen ich mich wunderte was aus meiner Frau wurde und meiner Tochter, zwölf Jahre in denen die Schmerzen in meinem Herzen so groß waren das ich kaum atmen konnte. Kein Lächeln. Kein nettes Wort.“

Draha erhob schließlich seinen Blick und unter seinen majestätischen Augenbrauen blitzten seine hellen Augen. Seine Finger waren zu einer mächtigen Faust geballt und die Muskeln an seinem Hals zitterten.

„Zwölf Jahre die ich hätte nicht erleben müssen, hättest du dich nicht eingemischt, Albus.“

Der alte Zauber zuckte kaum merklich beim Gebrauch seines Namens zusammen, fing sich aber gleich wieder.

„Hätte ich dabei zusehen sollen wie du sie tötest, Dominic?“ Seine alte Stimme klang fast spöttisch. „So wie du alle anderen getötet hast?“

Der angesprochene Werwolf knurrte bedrohlich und bleckte seine Zähne.

„Ich hätte sie nicht getötet.“ zischte er durch die zusammengebissenen Zähne, „Ich wollte meinen Weg mit ihr teilen. Weil sie mir das Liebste war auf der Welt.“
 

„Weil sie mir das Liebste war auf der Welt.“

Albus blinzelte verwundert.

„Bei Merlin“, hauchte er dann erschüttert, „ich dachte nun käme etwas das deine Tat rechtfertigen würde, aber das...“

Der mächtigste Mann Hogwarts stand auf und blickte verachtend auf seinen Cousin hinab.

„Die Gespräche sich beendet. Ich kann auf deinesgleichen verzichten.“

Mit dem Klatschen seiner Hände verschwand nicht nur der Tisch mit dem Essen darauf sondern auch die Bänke auf denen sie gesessen waren.

Während Draha hinpurzelte, hatte Anit genug Spannung in seinen Oberschenkeln auch ohne einem Untergrund „sitzen“ zu können.

Und dann erhob er sich langsam und sein Blick, ungetrübt von Angst oder Ehrfurcht, Respekt oder auch nur einem Quäntchen von Verständnis, schien sich in eine lebendige Waffe zu verwandeln.

Während Albus unter seinem langen Gewand die Gänsehaut zu verbergen wusste und er seine Angegriffenheit mit einem stoischem Gesicht überspielte, reichte Anit seinem Freund die Hand und zog ihn ohne seinen Blick von Albus zu wenden, mit einer Hand ihn die Höhe.

„Du alberner Zauberer.“ zischte er kaum lauter als das Brummen einer Biene, „Glaubst du mich damit beeindrucken zu können.“ Mit seiner Freien Hand zeigte er auf seine nähere Umgebung, „Deine vorgespielte Höflichkeit und dein abgrundtiefer Hass sind nichts das mich auch nur ansatzweise berühren könnte.“

Anit lachte betroffen auf. „Ich hasse dich schon seit dem Tag als ich zum ersten Mal deinen Namen hörte. Du bist der Innbegriff von Heuchelei den diese Zauberwelt zu bieten hat. Der große Retter.“ Er konnte sich einen weiteren Lacher nicht verkneifen, „Du bist nichts weiter als ein rückgratloser Kriecher.“

Albus wurde erst jetzt hellhörig als er die nächsten Worte hörte.

„Remus hatte mich davon überzeugt es wäre mehr an dir als nur dein eigener Glaube, aber mir scheint auch ihn hast du angelogen, Wahrheitsverdreher. Predigst du deinen Schülern nicht, Einheit und Offenheit.“

Anit baute sich zu seinem ganzen bedrohlichen Selbst auf und schmunzelte als er weitersprach.

„Centauren als Lehrer und einen stubenzahmen Werwolf. Im Geist verrottende Giganten, Geister die lehren von toten Dingen. Und trotzdem wagst Du, es auf mich und ihn herabzusehen. Du bist ein arroganter, blinder Mann.“

Anit schüttelte seinen Kopf.

„Lass uns morgen weiterreden, Zauberer. Nur wir beide. Ohne Draha, der dann seine Wunden leckt.“

Er nickte Albus zu, hatte den Arm von Draha noch immer nicht losgelassen schleppte den Verstummten hinter sich her, griff sich sein Gewand und ging mit ihm dann zurück im dem Zauberwald.
 

***
 

Albus wie auch Anit hatten eine unruhige Nacht hinter sich als sie sich zum Mittag des nächsten Tages wieder trafen.

Es war ein kühl kalkuliertes Treffen in denen die Karten wesentlich offener gespielt wurden als am Tag zuvor. Ohne Draha, der in der Tat seine Wunden leckte, erhob Albus einige Male das Wort bis Anit den Kopf schüttelte.

„Wir wollen für die Hilfe in deinem Kampf, Zauberer, Autonomietät. Wir wollen als eigenständige Gruppe anerkannt werden, und nicht mehr zur Jagd freigegeben werden.

Ihr greift unsere Kinder nicht an und unsere Frauen lässt ihr in Ruhe, unsere Welpen jagt ihr nicht mehr und ihr mischt euch nicht in unsere Leben ein. Ihr überlasst es uns wen wir in unsere Gruppe übergeben, es hat schon genug Tote ob euerer eigenen Dummheit gegeben.“

„Unsere Dummheit?“ Albus wollte offensichtlich nicht hören was der Werwolf zu sagen hatte. Der lachte kurz auf.

„Warum haben wir wohl irgendwann mit dem Morden aufgehört? Hat dich das nicht gewundert, in all den Jahren, du klügster aller Zauberer. Ist dir diese Frage nie in den Kopf gekommen.“

Er sah Dumbledore an.

„Wir haben gelernt damit umzugehen und ... lass es mich anderes formulieren, Zauber. Wir nahmen Hilfe von unsresgleichen an und lernten die Vorteile dieses Lebens kennen. Wir hörten auf dagegen anzukämpfen und empfingen es mit offenen Armen, dieses Geschenk. Es ist kein Fluch.“

Anit streckte seine Beine und blickte in den bewölkten Himmel. „Es ist ein neues Leben. Nicht besser aber auf jeden Fall anders. Und dir steht es nicht zu es zu beurteilen.“
 

Albus nickte mehr zu sich selbst dann blickte er in des Werwolfs kaltes Gesicht.

„Der Mord vorgestern in der Nacht.“

Anit zuckte mit den Schultern.

„Wir leben nach wenigen aber strengen Regeln. Wer die Regeln bricht sollte schneller rennen können als alle anderen. Stelgar war mein Freund. Aber er hat ein Kind getötet. Das wird von unsereins nicht geduldet. Er musste sterben. So einfach ist das.“

„Er war dein Freund. Und du konntest ihn einfach so töten?“

Anit sah Albus überrascht an.

„Die Welt in der ich lebe ist eine harte Welt. Vor dem Mond werden wir überschwänglich und nach dem Mond aggressiv, weil es so lange dauert bis wir ihn wiedersehen. Jeder macht mal einen Fehler, aber der Seine war nicht verzeihbar. Es fiel mir nicht schwer ihn zu töten.“

„Und wäre derjenige der den Fehler macht Draha. Fiele es dir auch leicht.“

„Draha macht keine Fehler. Und wenn er sie machen würde, dann nur mit mir.“ Überspielte Anit die eigentliche Antwort und Albus ging nicht weiter darauf ein.
 

„Habt ihr Remus getötet?“

Anit lächelte verschlagen, sagte aber nichts.

„Lebt er noch?“

„Ich nehme es an. Ich würde es allerdings nicht bezeugen wollen, verliebte Werwolffrauen haben die Angewohnheit sehr fordernd zu sein. Hab ich jedenfalls gehört.“

Albus dachte einige Momente darüber nach.

„Ach du meine Güte.“ Entglitt es ihm sichtlich schockiert

„Ja, das denkt er sicher auch.“
 

Anit grinste vor sich hin.

„Wie dem auch sei, der Junge führt mich zu der letzten Forderung. Gebissene müssen zu den Wölfen geschickt werden, damit sie lernen ihr neuen Weg anzuerkennen. Sonst wird es so etwas wie ich und Draha immer wieder geschehen.“

Er hielt kurz inne und lauschte einem weitentfernten Heulen Drahas.

„Nun denn, Albus Dumbledore. Du weißt was wir wollen, wenn du uns nun auch gewinnen willst für deine Dienste, schick nicht deinen Welpen vor.“

Er verbeugte sich ganz leicht vor dem alten Zauberer und grinste ihn an.

„Und solltest du meinem Gefährten noch ein einziges Mal zu nahe rücken, werde ich dein Rückgrat als Kette tragen. Lebe Wohl, Zauberer.“
 

Er drehte sich nicht um sondern verwandelte sich am helllichten Tag in seine wölfische Form und aus der heraus in einen Werwolf, nickte Albus noch ein letztes Mal zu und rannte dann behände im Zickzackkurs zurück in den alten Wald.

Nachdem er auf dem Weg noch einen Hasen geschlagen hatte, kam er mit blutigen Maul bei Draha an.

Der saß, wie immer, auf seinem Ast und blickte in die Luft.

„Hunger?“

Draha nickte während Anit sich zurückverwandelte.

„Du hast meinen Fehler ausgebessert.“

Anit blickte überrascht in die Höhe hinauf und wischte sich mit seinem bis dato noch sauberen Hemdsärmel den Mund ab.

„Fehler? Welcher Fehler?“

„Ich hätte die Gespräche fast...“

Da begann Anit zu lachen und erklärte seinem Freund, Greyback hätte ihn nicht umsonst mitgeschickt.

„Es war zu erwarten, weißt du.“

„Es hat dich nicht überrascht?“

Anit schüttelte nur locker den Kopf.
 

Nach einer Weile blickte Draha, etwas blass um die Nase, hinunter zu seinem Freund.

„Er hatte recht, weißt du.“

Anit setzte sich unter ihm auf den Boden, seine Schultern gegen den Stamm der großen Eiche gelehnt und spuckte den Kopf des Hasen wieder aus.

Draha seufzte. „Ich wollte meine Tochter töten. Ich wollte sie fressen. Ich hab dir das noch nie erzählt.“

Anit zuckte mit den Schultern und versuchte das viele Fleisch in seinem Mund zu schlucken.

„Das überrascht dich nicht?“ fragte Draha erstaunt als er noch nicht einen Laut der Verwunderung vernommen hatte.
 

Anit schüttelte mit dem Kopf.

„Oh bitte,“ sagte er zwischen ein paar Bissen, „seit knapp Achtzig Jahren schlafe ich neben dir. Du redest im Schlaf und das nicht zu wenig. Hört nur auf wenn man dir den Kopf tätschelt und danach den Nacken massiert. Nicht dass ich das sofort rausgefunden hatte. Zehn Jahre. Naja...“

„Ich rede im Schlaf?“

„Ja.“

„Worüber noch?“
 

Anit grinste.

„Essen, Verwandlung, ob du die Blutflecken wirklich aus dem Leinen rausgebracht hast. Aber,“ er sprang kurz auf und zog Draha hinunter von seinem Ast, „meistens über mich. Die Dinge die du nicht sagst.“

Draha lächelte seinen Freund an.

„Das erklärt warum du nicht gehst.“

„Ja, das tut es wohl.“

Sie sahen sich einen langen Moment lang in die Augen, dann grinste Anit auf riss Draha mit in die Höhe.

„Lass uns nach Hause gehen. Bericht erstatten.“

„Du bist ein kranker Kopf.“

„Ja, deswegen hab ich mich auch fast töten lassen um dir deinen Allerwertesten zu retten, Werwolf. Welcher Zauberer kann das sonst noch von sich behaupten.“

Draha lachte bitter.

„Ja das hast du. Und nebenher ein halbes Dorf geschlachtet. Als Zauberer.“

„Und den Rest als Wolf.“ Anit zuckte mit den Schultern, „Lass uns rennen.“
 

......
 


 


 

Liebe Darc Angel, das entsprach deiner und meiner Vorstellung doch schon ein bisschen mehr oder.
 

Liebe Raba, Liebe laluna, SG wird weitergehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-09-09T13:04:33+00:00 09.09.2006 15:04
Hallo, da bin ich, etwas verspätet aber immerhin, nun zu diesem Kapitel:
Das wird immer mehr eine eigenen GEschichte für sich selbst. Nicht, dass es mir nicht gefällt, es ist nur so, dass es fast wie etwas völlig Neues erschient.
Ist das alte Lied mir mir, ich weiß....
Albus gewinnt bei dir hier jetzt wieder mehr an Form. Wir sehen den treusorgendenm guten Albus unn ein wenig des Taktikers und durch Drahas Augen auch den kalten Krieger.
Ich meine Hallo, der hat nen Werwolf auf die Straße gesetzt!
Und da sind wir auch schon bei einen beliebten Thema wenn es um erbitterte Feindschaften geht: Familienstreitigkeiten!
Aber schon komisch, deine schlimmsten FEinde sind die, die dir einmal nahe standen!
Die Beziehung zwischen ANit und Draha wirkt gut als Kontrast zu den gespannten Verhältnis der Cousins, ruhig, in sich gefestigt, kommt sie ohne große Worte aus.
Ein ruhiger Fluss in einem rauen Land.
Einfach .... schön (?)

Jetzt auf zum nächsten WErwolf-Kapitel
raba
Von:  DarcAngel
2006-07-20T09:09:16+00:00 20.07.2006 11:09
du hattest recht, das Kap gefällt mir wirklich besser ^^ obwohl ich nich verstehe, warum der Teil "Unser Lied" heißt.
Mich würd mal interessieren gegen welche Werwolfregel Draha (fast) verstoßen hat?! aber wie Anit Dumbledores Frage umgangen is, war gut. Es zeigte auch, wie nah er und Draha sich stehen. Menschen bzw. Wölfe, die im Schlaf reden?! Es is immer sehr aufschlussreich denen zu zuhören *g*.
Die Verhandlung mit Dumbledore fand ich gut und vor allem sehr realistisch. auch wenn ich den Werölfen nich glauben könnte, ich meine Greyback hat schließlich nen Pakt oder so mit den Todessern?!
bis bald lg Darc Angel
Von: abgemeldet
2006-06-23T19:36:44+00:00 23.06.2006 21:36
Du kennst ja meine Meinung zu den Kapiteln schon, aber trotzdem nochmal: Die esind total klasse! Du kannst so gut schreiben, man versteht genau, was geschieht und kann sich vollkommen in die Personen und die ganze Welt dort hineinversetzen. Ich erwische mich schon teilweise dabei, dass ich über di ePersonen nachdenke und mich mit ihren Problemen auseinandersetze, als ob sie meine Freunde wären und ich sie schon mein Leben lang kennen würde. Aber genau das ist es, was deinen Stil so besonders mach. Du bringst einen die Personen so nahe, dass man sie bis ins kleinste Detail kennen lernt.
Die einblicke in das Leben der Werwölfe gliingen dir sehr gut. Ich finde es gut, dass du das ganze auch von einem anderen Standpunkt aus betrachtest. Den Konflikt zwischen Zauberern und Werwölfen in Dumbledore und seinem Cousin zu konkretisieren ist eine klasse Idee, weil man dadurch unmittelbarer damit konfrontiert wird, da man sich in die Personen hineindenken kann.
Ich hoffe, dass du bald weiterschreibst und bin schon total gespannt!
Laluna
Von: abgemeldet
2006-06-23T17:15:19+00:00 23.06.2006 19:15
ha ich bin erste *grins*. ne jetzt bleib ich (versuch ich wenigstens) regelmäßig einen Kommi da zu lassen *nick*

so die KApiteln haben mir gefallen. ICh würde gerne wissen wie es mit den WEasleys weiter geht. Ross ist jetzt tot oder??? NAja dann bin ich ja gespannt ob wenigstens die anderen überleben *nick* du kannst sie ja nicht alle sterben lassen oder??? naja schreib schnell weiter und sag mir dann bescheid *grins*


naila


Zurück