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Die Torwächter

Die Wächter der Elemente
von

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IX Das Mädchen

Laurentius und ich kamen ganz leicht über den Fluss, namens Meyen. Es herrschten kaum Stürme und der Wind blies immer in eine Richtung. Nämlich in die Richtung, in die wir wollten. Die Reise dauerte drei Tage. Nur leider hatten wir nicht mehr daran gedacht, Proviant zu kaufen.

Als wir in der Stadt waren, gingen wir in das nächstbeste Wirtshaus. Wir setzten uns an die Theke und bestellten was zum Essen und zum Trinken. Neben uns saß ein merkwürdig aussehender, junger Mann. Er hatte grüne Haare, die wie Stacheln hoch standen. Er lächelte eigenartig und schien sehr bekann zu sein. Als der Wirt meinen kritischen Blick bemerkte, kam er lächelnd auf mich zu "Du bist wohl neu, mein Junge." Ich nickte. "Dieser Mann hat wohl ein paar über den Durst getrunken..." Er grinste. "Er ist nicht irgendein Mann. Er ist der Torwächter des Psys. Er heißt Shiro und ist ein richtiger Säufer. Ich weiß, dass passt überhaupt nicht zueinander, aber so lieben wir ihn nun mal." Er gab Shiro einen ordentlichen Klaps auf den Rücken und verschwand wieder zu einem anderen Gast. ,Eigenartig...' dachte ich. Eigentlich müssten sie viel mehr Ehrfurcht vor ihm haben. Aber irgendwie hatten sie das nicht. Auf einmal guckte mich Shiro an "Bissssssst tu flem ier...." Ich konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken. "Ja. Aber eigentlich wollte ich sowieso zu dir. Schlaf dich am besten aus. Der Tag morgen wird nicht leicht für dich werden." Er guckte mich fragend an, dann sank sein Kopf wieder zurück auf die Theke "Bissssu ieser Cerowwwwwn.... dann willich sowisssso nit kampfen....." Ich runzelte verstört die Stirn und der Wirt kam wieder zu mir. "Es war nicht immer so mit ihm. Aber vor drei Tagen hat er eine Botschaft bekommen. Seit dem begnügt er sich nicht mehr damit, ein paar Bier zu trinken. Nein, jetzt will er sich immer richtig besaufen." Der Wirt stöhnte "Du glaubst nicht, was in den alles rein geht. Wenn alle Torwächter so viel ertragen könnten, würde ich mit meinem Vorrat noch nicht mal einen Abend hinkommen. Er trinkt so viel wie zehn Mann die einen ordentlichen Durst haben." "Wie kommt er in seine Höhle?" Der Wirt guckte traurig. "Er schafft es nie, alleine wegzugehen. Ich muss jeden Abend nach seiner Assistentin rufen. Sie ist sehr hübsch, aber hat bestimmt keine Lust, ihn den Weg lang zu schleppen." Ich blickte auf Laurentius und sah, dass er zugehört hatte. "Wir hätten jetzt gerne unser Zimmer." Er feigste. "Damit unser Bursche nicht auf falsche Gedanken kommt."

Während Laurentius noch kurz mit dem Wirt sprach, wurde mir auf den Rücken getippt. Ich drehte mich um und sah in ein hübsches und junges Gesicht. "Warte bitte bis Übermorgen, bis du zu unserem Berg kommst, Cerron!" Damit ging sie weiter zu Shiro und zerrte ihn mit sich. Doch ich wollte etwas testen. "Und was versprichst du mir dafür?" fragte ich in einem zuckersüßem Ton. Es wurde auf einmal ganz still, doch ich ignorierte es. Sie setzte ein kampflustiges Lächeln auf. "Ich mache mir nichts aus Jungs. Außerdem war es nur eine Bitte. Ich habe gehört, du bist ein harter Gegner, aber du bist fair." Ich lächelte boshaft. "Könnte schon sein..." Sie schien verunsichert. Doch da wandte sich Shiro plötzlich in das Gespräch. "Ik finsss nich ut, dass u mi meier Asssssitentin flirtsssss....." Ich lächelte nur weiter. "Hast wohl Angst, dass ich sie dir wegschnappe. Tja. Komm Laurentius, wir gehen." Und damit drehte ich mich um und ging durch die Hintertür. Ich wartete ab, was passiert, doch es passierte nichts. Weder fingen die Gespräche wieder an, noch kam einer mir nach. Schließlich gab ich es auf, auf Laurentius zu warten und stieg die Treppe hoch, die der Wirt mir beschrieben hatte.

Das Zimmer war gemütlich. Ich zog mich aus und legte mich in das hintere Bett. Nach einer Weile hörte ich eine Tür aufgehen. Ich stellte mich schlafend, doch mit meiner Magie guckte ich aufmerksam im Raum umher. Es war nicht Laurentius, so viel stand fest. Auf einmal legte sich eine Hand auf die Decke und jemand versuchte, in mich hineinzudringen. Ich ließ es zu ,Steh auf!' befahl eine Stimme in meinen Gedanken. Doch ich rührte mich nicht und sagte "Ich gehorche deinen Befehlen nicht. Was hast du mit Laurentius angestellt und wie heißt du überhaupt, Assistentin von Shiro?" Sie schien erstart. Doch dann fing sie sich wieder "Du hast mich verdammt wütend gemacht, also musste dein Freund das erst mal ausbaden. Das ganze Dorf ist KO. Und dein Freund auch. Komm mit!" Ich stand auf und sie lief rot an und drehte sich um "Zieh dir was an!" zischte sie wütend. Ich amüsierte mich sehr gut. "Wohl noch nie einen nackten Mann gesehen, was?" Sie wurde vor Zorn und Pein rot wie eine Tomate und wollte sich umdrehen, doch ich hielt sie zurück. "Das ich dich ärger heißt noch lange nicht, dass es mir nicht peinlich ist, also bleib bitte so!" Das schien sie für den Augenblick zu beruhigen.

Als ich angezogen war, führte sie mich in eine nahegelegenen, kleinen Wald. Als wir auf einer kleinen Lichtung angekommen waren, drehte sie sich zu mir. "Und was machen wir jetzt?" fragte ich "Du hast meinen Stolz und die Ehre meines Meisters beschmutzt. Ich will mit dir kämpfen!" Ich guckte ungläubig. "Weißt du, was in den Brief für Shiro stand, den er vor drei Tagen erhalten hat?" Sie nickte "Und dann müsste dir auch klar sein, dass ich dich mit einem Fingerschnippen besiegen könnte. Also, um es kurz zu machen. Ich kämpfe nicht mir Frauen, die schwächer sind als ich. Männer sind Zäh, doch Frauen sind sehr verletzlich. Ich könnte dich aus Versehen töten." Sie fing an zu Schreien "Das ist nicht fair! Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt das nicht, dass ich so schwach bin!" Und mit diesen Worten schleuderte sie eine Kugel auf mich. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, der Kugel auszuweichen. Sie wurde von meinem Schild zurückgeworfen. Sie sah die Kugel erst im allerletzten Augenblick kommen und schaffte es nicht mehr, auszuweichen. Die Kugel traf sie am Arm. Die Hand war zum Glück nicht ab, aber das Kleid war ganz zerfleddert. Außerdem hatte sie mehrere Wunden. Auch wenn die Kugel hauptsächlich ihren Arm getroffen hatte, war ihr Kleid zufleddert. Es war eine kühle Nacht und ich gab ihr meinen Umhang. "Du kannst noch nicht mal deine eigenen Kräfte abwehren, wie willst du dann erst meine wegstoßen?" Sie fing an zu weinen. Ich nahm sich an der Hand "Ich bringe dich in Shiros Höhle." sagte ich. Sie leistete keinen Wiederstand.

Als wir bei Shiros Höhle angekommen waren, wollte sie hineingehen, doch ich hielt sie zurück "Ich weiß immer noch nicht deinen Namen." sagte ich lächelnd. Sie erwiderte meinen Blick und erklärte "Ich bin eine Weise. Shiro hat mich aufgenommen und gab mir den Namen Sweedy." Ich lächelte. Sweedy kam von ,sweet' und das hieß so was wie ,süß'. Ich ging auf sie zu und küsste sie leicht auf den Mund "Tschüss Sweedy, bis übermorgen." hauchte ich ihr ins Ohr und sie lief feuerrot an. Ich verschwand im Wald.



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