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»Lichtkrieger 2.0«

I Die Rückkehr
von

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Ja, sager!

Fireball ging es zusehends besser, er saß mittlerweile in seinem Bett und griff nach dem Tablet, das ihm sein Vater dagelassen hatte. Noch immer war die Tatsache, dass sein Vater wieder zurück ist für ihn nicht greifbar. Obwohl er schon einige Sätze mit ihm gesprochen hatte, fühlte sich das alles noch unwirklich an. Natürlich freute er sich, seine Mutter hatte immer davon gesprochen, dass er eines Tages wieder zurückkommt. Fireball pustete Luft aus und surfte ein wenig im Internet, um seine Gedanken, die sich gerade überschlugen, zu ordnen. Er las die Nachrichten über die letzte Outrider-Auseinandersetzung durch, ihm kam die Situation von diesem Tag auf Ramrod immer mehr ins Bewusstsein, da ist einiges schiefgelaufen, er wusste nicht wieso, aber er fühlte sich plötzlich dieser Situation ausgeliefert. Er musste zugeben, dass er völlig überfordert gewesen war. Er wusste, dass er als Pilot nicht richtig gehandelt hatte, er hat einfach weitergemacht, ohne daran zu denken, aufzuhören und die ganze Sache abzubrechen, was seine Pflicht gewesen wäre! Wenn er nicht mehr flugfähig war oder schon zu lange in seiner Steuereinheit saß. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wäre er da mitten in einem Manöver ohnmächtig geworden, er hätte nicht nur sich, sondern auch seine Freunde in Gefahr gebracht. Und April, sie beide waren in der letzten Zeit nicht gerade freundlich miteinander umgegangen. Er ließ vom Tablet ab und ließ sich ins Kissen zurückfallen und schloss seine Augen: “Scheiße!” murmelte er leise vor sich.
 

Saber, Colt und April gingen an diesem Morgen zum Offizierskasino. Sie trugen ihre Alltagsuniformen: Dunkelblaue Stoffhosen und weiße Hemden oder T-Shirts, auf die das Emblem der Ramrod-Einheit und der jeweilige Dienstgrad aufgestickt war. April, als einzige Frau an Bord, hatte die Wahl zwischen einem knielangen dunkelblauen Rock oder einer langen blauen Stoffhose. Sie entschied sich für letzteres und trug dazu eine weiße Bluse. Die Drei würden gleich auf die Ersatzcrew von Ramrod treffen.
 

April spürte ein komisches Gefühl in sich aufkommen, aber sie war entschlossen, der Sache mit Neugier zu begegnen. Das hatte sie sich fest vorgenommen! Schließlich würde diese Veränderung allen zugutekommen.
 

Colt hatte gestern Abend Robin von den neuesten Änderungen berichtet. Die blonde Lehrerin war anfangs sehr traurig gewesen, aber sie hatte sich dennoch dazu entschieden, zu kommen. Sie freute sich auf die Abende zusammen mit Colt und war zuversichtlich, dass sie sich am Tage gut die Zeit vertreiben würde. Schließlich hatte Jarr eine Menge kulturelle Aktivitäten zu bieten, auf die sie sich freute. Der Cowboy schwärmte vor sich hin und dachte darüber nach, welche wundervolle Freundin er doch hatte. Er konnte es kaum erwarten, sie heute in seine Arme zu nehmen.
 

Saber hatte beschlossen, heute einfach alles auf sich zukommen zu lassen. Warum sollten sie keine doppelte Besetzung aller Steuereinheiten auf Ramrod haben? Der Zustand jetzt war schließlich auch keine Lösung! Außerdem vergrößerte es sein Team und sie alle wären flexibler. Schließlich werden größere Schiffe sogar dreifach besetzt. Die Ersatz Crews sind vollwertige Teammitglieder, die aber noch anderen Tätigkeiten im Oberkommando nachgehen, aber im Ernstfall abrufbar wären.
 

Als sie in das Offizierskasino einbogen, wurden sie bereits von Colonel Murry erwartet. Ein Mann Anfang 60, in dem ein wahres Fliegerherz schlug. Er würde bis zum Schluss Piloten ausbilden und zur Seite stehen. Sein Wissen und seine Erfahrung machten ihn zu einer respektierten Autorität im Oberkommando. Mit Leidenschaft gab er sein Wissen an jeden Piloten weiter. Saber, Colt und April freuten sich, ihn wiederzusehen und begrüßten ihn herzlich.
 

Colonel Murry, der gerne lachte, wandte sich nach der Begrüßung den drei jungen Männern zu, die er aus Alamo mitgebracht hatte und begann sie den Star Sheriffs vorzustellen: “Captain Rider …” Saber unterbrach Murry entschuldigend: “Bitte Sir, Captain Lancelot!” Colt und April tauschten Blicke aus. Colonel Murry lachte: “Natürlich, Captain Lancelot! Darf ich Ihnen Ihre Offiziersanwärter vorstellen? Das ist Henry Wolloth, 24 Jahre alt, ein Flugingenieur mit dem Schwerpunkt Navigation. Und Alexander Wilhelm, ein 23-jähriger Piloten, der auf der Peacekeeper 7 ausgebildet wurde. Die Nummer drei im Bunde ist Taylor Smith, 24 Jahre alt, einer der besten Scharfschützen unserer Talentschmiede auf Alamo.” Damit beendete der alte Colonel die Vorstellungsrunde. Saber, Colt und April nickten den dreien zu und begrüßten sie förmlich.
 

So vergingen die Stunden und es war ein recht bereichernder Austausch, wie alle fanden. Am frühen Nachmittag, gestärkt durch ein gutes Mittagessen, zeigten Saber, Colt und April den drein Ramrod in seiner ganzen Pracht. Sie liefen gemeinsam einige Runden und begutachteten das Fahrwerk, die Triebwerke und Feuerleitstände. Der alte Colonel zeigte Saber unauffällig an, mitzukommen. Der Schotte verstand erst nicht, aber er bemerkte, welche Richtung der Colonel eingeschlagen hatte.
 

In der Ferne entdeckte er Kommander Eagle der zusammen mit Captain Hikari neben der Gangway stand und das treiben unterhalb von Ramrod zu beobachteten schienen. Der Colonel wurde schneller und begrüßte direkt Captain Hikari, der seine Sonnenbrille abnahm, als er Murry auf sich zukommen sah. Colonel Murry ergriff die Hand des Captains und konnte sie gar nicht mehr loslassen, er legte seine andere noch obendrauf und freute sich sichtlich und konnte es nicht fassen! Saber beobachtete diese Begrüßung, da wurde man vor Freude richtig mitgerissen. Saber hatte sehr wohl bemerkt, dass Captain Hikari dem Colonel seine Hand entgegengestreckt hatte. Nach einigen Momenten ließ er von Captain Hikari ab, dieser setzte sich wieder seine Sonnenbrille auf und ließ den Colonel jetzt auf Kommander Eagle losgehen, die sich wohl auch schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatten. Als Eagle und Murry miteinander sprachen, ging Captain Hikari einige Schritte auf Saber zu und stellte sich neben ihn: “Wie läuft es Captain Lancelot?” fragte er und beobachtete weiterhin das Geschehen unterhalb von Ramrod.. Saber der von dieser Interaktion des Captains sehr überrascht war, antwortete: “Sehr gut Sir, besser als erwartet!” gab er zu und schaute in die gleiche Richtung. Und der Schotte musste zugeben, Ramrod sah einfach fantastisch in der Nachmittagssonne aus! Der Captain nickte: “Sehr gut! Ich habe von der Missstimmung gehört.” wechselte der Captain das Thema. Saber sah den Captain an, der immer noch Richtung Ramrod blickte: “Ja, es kam sehr überraschend, Sir! Doch ich bin mir sicher, dass es dem Team ganz gut damit gehen wird!” erklärte Saber, er hatte gemerkt, wie schnell sich April und auch der Cowboy mit zuwachs im Team langsam anfreunden konnten, hieß es doch auch für sie regelmäßig frei zu haben. Etwas schmunzeln musste er da schon. Hikari nickte und ging langsam auf den Friedenswächter zu. Murry ergriff im Hintergrund das Wort … “Aber solange ich hier bin, müssen wir alle vier essen gehen!” sagte er und zeigte auf Hikari, der schon ein kleines Stück vor ihnen war. “Und er bezahlt!” lachte der Colonel. Saber schaute grinsend in Richtung Eagle, der ebenfalls näher kam. Captain Hikari hob eine Hand und winkte ab: “Das habe ich gehört!” Darauf war es Eagle, der den Captain zurief: “Dann holen wir noch Lorenz mit dazu, damit sich das auch für dich lohnt!” Und der Colonel lachte begeistert Kommander Eagle zu. Saber grinste und schüttelte mit dem Kopf, er mochte diese herzliche Art des Colonels.
 

Colt und Henry sahen sich die unteren Geschütze an. “Das ist unsere Fliegenklatsche. Wenn die Outrider Schmutzfüße von unten angreifen.” erklärte Colt sehr anschaulich und die beiden lachten. Henry salutierte plötzlich. Colt blickte überrascht auf. Unweit von ihnen stand Captain Hikari und hatte offenbar die Fliegenklatsche mitbekommen. Colt salutierte, wenn auch widerwillig! Hikari lächelte kaum merklich und nickte: “Sehr schön, weitermachen!” und lief weiter Richtung Piloten und Navigator. Colt schaute ihm nach, er wurde einfach nicht warm mit der Art und Weise des Captains. Henry erzählte begeistert: “Wahnsinn oder niemand hätte gedacht, dass er noch lebt und nun ist er wieder da, 16 Jahre Phantomzone, will man das? Irre!” Colt sah Henry ein wenig fassungslos an: “Ja, wahnsinnig irre!” kam es darauf sarkastisch vom Cowboy. Henry, der aus Australien stammt, sprach weiter: “Vielleicht erfährt man auch mal, was da so abging!” Colt ging sich durch eine Loken und setzte sich seinen Hut wieder auf: “Vielleicht schreibt er ja ein Buch!” kommentierte er Henrys Aussage und ging zu den anderen Geschützen. Henry sah den Cowboy nach: “Also ich würde es kaufen!”
 

König Jarred spazierte vor dem Nachmittagstee durch seinen geliebten Garten. Jarred sah sich um und ließ den letzten Abend mit Shinjiro Revue passieren, er hatte es genossen, sich wieder mit seinem Freund zu unterhalten, auch wenn das Thema sehr emotionsreich gewesen war. Früher gab es solche Abende regelmäßig, an denen sie frei reden konnten. Was hatten sie schon zusammen gelacht und gestritten, Shinjiro wusste Dinge von Jarred, die lieber niemand wissen sollte! Er ist dankbar, dass sein Freund wieder zurück war. Und doch stand er in Shinjiros Schuld, irgendwann würde er für ihn etwas tun können! Sein Freund musste 16 Jahre da alleine ohne einen Freund an seiner Seite durch und trotzdem war der König diesen Menschen auf der anderen Seite des Universums dankbar, dass sie ihm geholfen hatten! Er spazierte weiter, der Schotter knirschte unter seinen Schuhen. Jarred hatte heute Morgen sofort ein großes Budget zur Verfügung gestellt, um die Weiterentwicklung der Frühwarnsysteme zu beschleunigen.
 

Colt schloss Robin in seine Arme, als er im Hotel ankam. Noch bevor Robin die Zimmertür richtig öffnen konnte, hatte er sie schon in seine Arme gezogen und leidenschaftlich geküsst. Er wollte sie am liebsten nie wieder loslassen und warum roch sie so umwerfend? Robin hatte ihm gefehlt; drei lange Wochen waren vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Noch immer von der stürmischen Begrüßung überrascht, genoss die Blondine jeden Moment davon. In Colts Armen fühlte sie sich sicher und geborgen, endlich konnte sie auch loslassen. Die Erinnerungen an den letzten Kampf und die damit verbundenen Ereignisse, die Sorge um seinen besten Freund und die Herausforderungen der neuen Teamstrukturen – Robin wusste, dass Colt sich mit Veränderungen schwer tat. Aber für diesen Moment gab es nur sie beide, vereint in ihrer Liebe und ihrem Wiedersehen.
 

Fireballs Zustand verbesserte sich stetig; sein Sprechen wurde deutlicher, wenn auch leise. Endlich konnte er die Intensivstation verlassen und war nicht mehr von kahlen, weißen Wänden umgeben. An diesem späten Nachmittag waren seine Eltern bei ihm, und seine Mutter verwöhnte ihn mit allerlei Leckereien, die sie in Jarr auftreiben konnte. Hitomi berichtete ihm von dem Telefonat mit seinen Großeltern und übermittelte ihre liebevollen Grüße. Währenddessen beobachtete Shinjiro seinen Sohn, der Hitomi gar nicht richtig zuhörte, sondern in Gedanken zu versinken schien. Sein Blick wanderte zum Nachttisch, auf dem das Tablet lag. Er tippte es an und überprüfte die letzten Aktivitäten, die sich als Nachrichten und Berichte über die jüngste Schlacht herausstellten. Er richtete seinen Blick wieder auf seinen Sohn und brach das Gespräch zwischen Mutter und Sohn abrupt ab. "Wie geht es dir, Shinji?" fragte er mit fester Stimme. Hitomi blickte überrascht zu ihrem Mann, der ihr zunickte. Sie verstand, dass er allein mit seinem Sohn sprechen wollte. "Ich bin gleich wieder da!", sagte sie und verließ das Zimmer. Shinjiro setzte sich mit dem Tablet in der Hand auf das Bett und wartete auf eine Antwort. Fireball lehnte sich in sein Kissen zurück und griff sich mit einer Hand über die Augen. "Ich habe Kopfschmerzen", antwortete er leise und hielt sich die Stirn. “Geht es darum?” Fragte sein Vater und drehte das Tablet um, auf dem ein Presseartikel des letzten Gefechts angezeigt wurde. Fireball atmete schwer aus und nickte nur. “Okay! Gut!” sprach Shinjiro: “Dann lass uns darüber reden!” Fireball blickte auf, er hatte gar keine Lust dazu und sprach leise: “Ich weiß überhaupt keinen Anfang und kein Ende, es ist alles irgendwie schief gelaufen.” und lehnte sich wieder in das Kissen. Shinjiro hörte zu und sagte feststellend: “Nun, das liegt daran, dass du mit der gesamten Situation überfordert warst! Und situationsbedingt hast du nicht richtig gehandelt!” Fireball riss bei diesen Worten seine Augen auf, sein Vater ist also bereits voll im Bilde, was an Bord von Ramrod los gewesen war. Er atmete darauf tief ein und aus: “Ja …” und drehte seinen Kopf zur Seite, er konnte seinen Vater gerade nicht ansehen, er blickte zum Fenster, wo der Regen an die Scheiben peitschte. Er machte sich Vorwürfe, als Pilot hätte er sagen müssen, dass es nicht mehr sicher war, mit ihm zu fliegen. Nach einigen Momenten der Stille spürte er eine Hand auf seiner Schulter und hörte wie sein Vater mit einem ruhigen, aber bestimmten Ton sprach: “Shinji! … Sieh mich an!” Fireball presste seine Lippen fest aufeinander und sah seinen Vater an: “Du weißt, du hast einen Fehler gemacht, das ist gut! Somit wirst du ihn nicht wieder machen, du wirst sagen, ob du flugfähig bist oder nicht und als Pilot ist das sogar deine Pflicht das zu tun! Sieh dir den Fehler an und du wirst sehen, es wird dir besser gehen! … Jetzt ist es das Wichtigste, dass du wieder gesund wirst und alles, was danach kommen sollte, darum kümmern wir uns dann!” Fireball kniff die Augen zusammen, er merkte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, er wollte jetzt nicht heulen, es war nicht der blöde Fehler! Vielmehr war es die Tatsache, dass ihm gerade die Wahrheit gesagt wurde, er sagte es ihm, ohne etwas zu beschönigen oder es herunterzuspielen, da war ein: “Ich helfe dir!” und dieser jemand war auch noch sein Vater, das Gefühl war gerade so neu, er konnte es nirgends einordnen, er atmete einmal tief ein und nickte ihm stumm entgegen.
 

Colt und Robin rannten durch den warmen Sommerregen, in der Hoffnung, halbwegs trocken im Restaurant anzukommen. Dort wartete "Steak au poivre" oder etwas Ähnliches auf sie – nun ja, französische Kuh eben, wie Colt Robin versprochen hatte. Robin lachte ausgelassen, sie genoss die Zeit. Colt stoppte vor einem kleinen, typisch französischen Restaurant, in einer Seitenstraße, wie es sie in Jarr oft gab. "Wir sind da, los schnell rein! Ich hoffe, der Grill ist schon an", sagte der Lockenkopf eilig, in der Hoffnung, dass sie nicht noch nasser würden. Das Servicepersonal führte sie zu ihrem Tisch. Robin und Colt hatten viel zu erzählen. Obwohl sie so oft telefonierten, war es doch etwas aanderes, sich gegenüberzusitzen. Robin berichtete Colt, dass sie ohnehin geplant hatte, nach Jarr oder sogar nach Frankreich zu fliegen. Sie beschäftigte sich intensiv mit der europäischen Kultur und dachte darüber nach, eine neue Sprache zu lernen. Welche es sein sollte, wusste sie aber noch nicht. Colt lauschte aufmerksam den Worten von Robin. Er fand es zwar interessant, aber das wäre nichts für ihn. Schließlich könnte er sowieso bald Französisch, wenn er noch länger hier bleiben müsste. Nachdem Robin ihre Erzählungen beendet hatte, betrachtete sie den Cowboy eine Weile und fragte: "Und du, du bist nicht gerade glücklich?" Colt sah überrascht auf und verzog leicht sein Gesicht. "Es passieren gerade viele Veränderungen", antwortete er etwas ausweichend. Robin nickte verstehend, sie kannte den Cowboy und das Team jetzt schon lange genug, um zu erkennen, dass es mit den Vieren nicht für immer so weitergegangen wäre. Die blonde Lehrerin war sich auch ganz sicher, dass auch Colt es Insgeheim wusste. Doch er hatte eine Art Familie in seinen Kollegen gefunden und wollte das Gefühl des "Nachhausekommens" nicht aufgeben. Deshalb lud er seinen ganzen Frust auf den Neuankömmling ab. Seit dem plötzlichen Auftauchen von Fireballs Vater hatte sich alles von jetzt auf gleich um Colt spürbar verändert. Natürlich freute sich Colt für seinen Freund! Doch Colt konnte sich nicht vorstellen, dass Fireball mit der Art und Weise seines Vaters klarkommen würde, besonders mit Menschen, die denken, sie seien etwas Besseres - das war für Fireball ein rotes Tuch. Und was Colt an der ganzen Sache noch viel mehr reizte: Sogar Saber begann, einige Marotten zu übernehmen. Die Stille beim Arbeiten konnte Colt noch tolerieren, aber dass Saber sich nun mit seinem Rang und Namen vorstellte und auch ihn im gleichen Atemzug mit "Bill", war etwas befremdlich. Hinzu kam, dass Colt einfach nicht hinter Captain Hikari steigen konnte und egal bei welcher Situation schien dieser immer die Oberhand zu haben! "Was steht zwischen dem Captain und dir?" wollte Robin nach ihren Überlegungen wissen und blickte liebevoll zu Colt. "Was meinst du?" fragte darauf der Cowboy, der von dieser Frage etwas überrascht war. "Ich meine, wenn es ein völlig Unbekannter wäre, wäre es dir doch egal, oder?" kam es darauf von der Blondine während sie ihre Stoffserviette auf ihren Schoß legte. Colt dachte einen Moment nach und ließ seinen Blick durch das gut gefüllte Restaurant schweifen: "Ja, aber ich habe täglich mit ihm zu tun. Es sieht sogar so aus, als würde er in zukunft Kommander Eagle ablösen, und niemand scheint ein Problem damit zu haben, nicht einmal Eagle selbst. Das habe ich jedenfalls von Saber erfahren. Ich hätte kein Problem damit, wenn Hikari einfach da wäre, verstehst du?" Robin nickte verständnisvoll. Als Colt ihr damals die Geschichte über Fireballs Vater erzählt hatte, war er beeindruckt von diesem Captain, er war sogar so etwas wie ein Held für ihn, aber mit einem Beigeschmack. "Also entspricht das Bild, das du von ihm hattest, nicht dem, was jetzt vor dir steht?" Colt atmete langsam aus und nickte bedächtig. "Ja, vielleicht ist das sogar so." Robin beobachtete Colts Reaktion aufmerksam und legte leicht ihren Kopf zur Seite, bevor sie weiter fragte: "Was ist da noch, Colt? Ich spüre, dass etwas in dir arbeitet." Colts Blick wanderte kurz zu Robin, “Sie ist so wunderschön!” schoss es ihm kurz durch seinen Kopf und er fühlte sich ein wenig verlegen, ihr davon zu erzählen. Doch er fasste sich ein Herz. Wenn Robin ihn nicht verstehen würde, wer dann? Leise sprach er: "Weißt du, ich muss zugeben, dass Captain Hikari etwas in mir ausgelöst hat, das mich nicht mehr loslässt." Nun war es ausgesprochen! Und so blöd fühlte es sich gar nicht an, musste der Lockenkopf feststellen. Auch in ihm arbeitete der Rapport noch immer, und er wollte sich nicht eingestehen, dass er seitdem vermehrt über seine Zukunft nachdachte. Robin beobachtete Colt, der einen inneren Kampf ausfechten tat und legte sanft ihre Hand auf Seine. Und fragte leise: "Was ist es?" Colt betrachtete ihre zarte Hand auf seiner, die ein Kribbeln auf seiner Haut auslöste. "Weißt du, als er mich nach meinen Zielen im Leben fragte... was ich erreichen möchte usw ... Ich sagte ihm, dass ich mit meinem Leben zufrieden bin, dass es mir reicht. Aber ehrlich gesagt habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Ich kann gut schießen und damit gutes Geld verdienen. Meine besten Freunde sind bei mir, und alles scheint in Ordnung zu sein." Robin strich mit dem Daumen über Colts Hand und erwiderte: "Aber das reicht dir doch nicht." erwiderte Robin darauf. Colt schüttelte mit seinem Kopf und sprach weiter: “Bis vor einer Woche war es noch gut, aber je mehr diese unbeantwortete Frage in mir nachhallt, möchte ich doch vorankommen, was ist, wenn es die Outrider irgendwann nicht mehr geben sollte, was ich hoffe, ich möchte das meine Frau …” Dabei blickte er zu Robin: “und vor allem meine Kinder im Frieden leben und ich ihnen ein gutes Leben ermöglichen kann!” Robin war gerührt von Colts Worten, auch hatte sie den kleinen Seitenblick von ihm mitbekommen und sie lächelte ihn an und erwiderte: “Das ist doch gut, du bist bereits mit diesen Gedanken auf dem richtigen Weg, ein Fundament zu setzen, wenn es dir so klar ist wie gerade. Und ich glaube nicht, dass Captain Hikari dich damit abwerten wollte, sondern helfen!” Colt blickte zu Robin. So hatte er es noch gar nicht gesehen, aber warum sollte ihm jemand wie Hikari helfen wollen, er würde auf jeden Fall darüber nachdenken, aber nicht mehr heute: "Ja, vielleicht war ich zu schnell, trotzdem bleibe ich wachsam!" Robin lächelte und sprach sanft zu ihm: “Es ist schön, deine Zukunftspläne zu hören und sie klingen wunderschön!” Colt glaubte gerade, rot zu werden und versuchte, aus dieser Situation zu kommen: “Zukunftspläne? Ich? Also … ähm doch, die habe ich!” gab er dann doch kleinlaut zu und sah ihr in die Augen und sprach sanft: “Und du bist der größte Teil dieses Planes, Robin! Ich liebe dich!” sagte er und umfasste dabei jetzt ihre Hand. Robin genoss seine Worte und Berührung sehr, sie hatte Schmetterlinge im Bauch, ihr knallharter Cowboy saß vor ihr und sprach über seine Gefühle und Pläne, die sie mit ihm teilte. Nach dem Essen, bei dem sie rumgesponnen haben, wie sie sich alles vorstellen würden verließen sie Arm in Arm das Restaurant, die Straßen waren vom Regen nass und die Luft unangenehm warm und feucht, die Lichter der Laternen spiegelten sich in den Pfützen, als Robin das gemütliche Schweigen brach: “Colt? …” begann sie an und schaute zu ihm. Colt blieb stehen und schaute sie an: “Unsere Luftschlösser, die wir vorhin bauten, ich möchte sie in Wirklichkeit!” Colt verlor sich in ihren blauen Augen und er flüsterte: “Wirklich? … - “Also, nun ja … ich frage mich, also dich, möchtest du meine Frau werden?” Robin lächelte und sah ihn in seine hellblauen Augen und flüsterte ihm ein: "Ja!" entgegen. Colt küsste sie auf der Straße, inmitten dieser nassen Stadt und ein leichter warmer Windzug streifte sie, beide merkten um sich herum nichts.



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