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Another Life

Another World, another Wesker
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Kapitel 5: Bereust du es schon?


 

Die Nacht war anstrengend gewesen. In ihren Träumen war sie von einem lachenden Wesker durch ein verlassenes und von leuchtenden Adern entstelltes R.P.D. gejagt worden. Trotz all ihrer Anstrengungen, ihm zu entkommen, hatte er sie schließlich am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt. Jill versuchte, sich zu befreien, doch sein Arm hatte sich in unzählige glitschige, schwarze Schlangen verwandelt, die für eine Uroboros-Infektion sprachen; ihre Fingernägel gruben sich erfolglos in diese mutierten Körperteile, die sich unablässig wanden und ihr die Luft abschnürten. Seine goldenen Augen blitzten zufrieden hinter den Gläsern seiner Sonnenbrille, er bleckte die Zähne. »Bereust du es schon, Chris gewählt zu haben?«

Verzweifelt trat sie mit ihren Füßen gegen seinen Körper, doch erntete sie nur ein spöttisches Lachen von ihm.

»Wehr dich so viel du willst«, knurrte er. »Es wird dir nicht helfen. Chris ist tot, und du bist als nächstes dran!«

Sie schnappte nach Luft, doch kein Sauerstoff erreichte ihre Lunge. Vor ihren Augen drehte sich bereits alles, rote Punkte flackerten in ihrem Blickfeld. Das letzte, was sie hörte, war das Knacken ihres Genicks, das Wesker wie ein trockenes Streichholz brach.

Sie wachte wieder im Apartment auf, genauso müde und zermartert wie vor dem Schlafengehen. Der Wesker ihres Traums, der, den sie hasste und in gewisser Weise auch fürchtete, hatte ihr nicht geholfen, Alberts gebrochenes Ich zu vergessen. Im Gegenteil, eigentlich wollte sie ihn nur umso mehr aufsuchen, sich entschuldigen und ihm alles erklären, auch auf die Gefahr hin, dass er sie dann wirklich einweisen ließ.

Um sich davon abzuhalten, räumte sie das übrig gebliebene Essen in den Kühlschrank – auch um die letzte Spur von Albert in dieser Wohnung aus ihrem Blickfeld zu schaffen – und duschte dann ausgiebig. Früher hatte ihr das geholfen, um den Kopf frei zu bekommen, doch an diesem Tag blieb eine düstere Wolke in ihren Gedanken.

Albert hatte den Zettel mit Claires Motel und den Schlüssel auf dem Tisch liegen gelassen. Es wirkte wie ein letzter Versuch von ihm, ihr Vertrauen zu gewinnen, indem er ihr die Wahl ließ, ob sie es selbst melden wollte. Aber sie hatte nicht vor, Chris zu verraten.

Sie betrachtete den Schlüssel ausgiebig, aber natürlich erinnerte sie sich nicht daran, wofür er gedacht war und es gab auch keinen ersichtlichen Hinweis. Ihr blieb vermutlich wirklich nur übrig, zum Bahnhof zu fahren und dort Schließfächer auszuprobieren. Da sie gerade ohnehin nichts anderes zu tun hatte und Albert weiterhin erst einmal nicht begegnen wollte, machte sie sich direkt auf den Weg.

Unterwegs kam sie natürlich wieder an all den Plakatwänden vorbei, auf denen Produkte von Umbrella beworben wurden. Unwillkürlich dachte sie wieder an das von dem Unternehmen finanzierte Waisenhaus zurück, in dem Albert aufgewachsen war. Hätte er es ihr erzählt, wenn er oder eines der anderen Kinder Teil einer Versuchsreihe gewesen wäre? Am liebsten hätte sie laut geseufzt, verzichtete aber aufgrund der anderen Passanten darauf. Sie kannte Albert gerade einmal einen Tag, warum mussten die Bruchstücke der anderen Jill ihr so viel Ärger machen?

Der Hauptbahnhof von Raccoon City war ähnlich imposant wie so vieles anderes in dieser Stadt. Zwischen den tragenden Säulen tummelten sich Reisende mit schwerem Gepäck, Geschäftsleute mit Aktenkoffern und selten auch Familien, die einfach nur Tagesausflüge machen wollten. Hoch über der Halle hielt ein Milchglasdach den möglichen Regen ab und erlaubte dafür genug Sonnenlicht, so dass kein künstliches Licht gebraucht wurde.

Die Schließfächer befanden sich in einer kleinen Seitenhalle, die erst später angebaut worden war. Entsprechend war das Dach niedriger und nicht mehr aus Glas, deswegen gab es hier nur grelle Halogenlampen, die in ihren Augen brannte. Sie bereute bereits, hierher gekommen zu sein – und das verstärkte sich noch einmal, als sie die Fächer genauer in Augenschein nahm, denn dadurch stellte sie fest, dass sie umsonst hier war: Der Schlüssel war zu groß und ihm fehlte der kleine Plastikanhänger, auf dem die Fachnummer stand. All den anderen fehlte außerdem die schwarze Hülle, die ihr Exemplar aufwies.

Gab es noch andere Schließfächer in der Stadt? Oder wäre er generell zu groß für sie alle? Könnte Albert herausfinden, wofür er gedacht war? Vermutlich wäre er nach dem letzten Abend aber eher wütend, weil sie nur mit ihm reden wollte, um Chris zu helfen. Und sie konnte ihn sogar verstehen.

Verärgert über sich selbst, klopfte sie sich mit der Faust sacht gegen die Stirn, genau dort, wo schon wieder ein leichter Schmerz zu bohren begann.

Während sie noch überlegte, was sie nun tun sollte, wurde sie plötzlich von einer tiefen Stimme angesprochen: »Verzeihung, Ma'am.«

Sie trat einen Schritt beiseite, weil sie glaubte, im Weg zu stehen, aber die Person rührte sich nicht. Deswegen wandte sie ihm den Blick zu. Es war ein groß gewachsener, schwarzer Mann, der auf sie herabsah – und er trug die Jacke einer Security-Firma. Am liebsten hätte sie sich direkt noch einmal geschlagen: Natürlich musste es Verdacht erregen, wenn sie hier um die Schließfächer herumstreunte, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, eines zu mieten oder aufzuschließen.

»Gibt es ein Problem?«, fragte er.

Sie entschuldigte sich rasch, holte sicherheitshalber aber auch ihre Marke hervor, die sie vorsorglich mitgenommen hatte. »Ich bin vom R.P.D. und wollte hier etwas nachprüfen.«

Der Mann musterte ihren Polizeiausweis, dann nickte er kaum merklich. »Okay, Ms. Valentine. Ich musste nur sichergehen.«

»Klar, Sie machen nur Ihren Job. Ich bin auch direkt wieder weg. Tut mir leid für die Umstände.«

Sie ging sofort zum Ausgang, hörte aber noch, wie er eine Entwarnung durch sein Funkgerät sendete. Hoffentlich würde dieser Zwischenfall nicht auch wieder auf Albert zurückfallen. Ob das Gespräch heute gut verlaufen war? Warum fiel es ihr so schwer, nicht an ihn zu denken? Bestimmt lag das nur an ihrem schlechten Gewissen. Sie musste sich auf etwas anderes konzentrieren, vorzugsweise darauf, wie sie herausfinden sollte, wofür der Schlüssel war. Aber so richtig einfallen wollte ihr dafür nichts. Nur die Möglichkeit, dass die andere Jill sich irgendwo eine Notiz dazu gemacht hatte. Also kehrte sie nach Hause zurück.

Kaum betrat sie das Apartment, stellten sich ihre Nackenhaare auf. Auch ohne jemanden zu sehen, wusste sie sofort, dass in ihrer Abwesenheit jemand hier gewesen war. Das Laken, mit dem sie ihre Pinnwand verborgen hatte, lag achtlos auf dem Boden, die Dokumente auf ihrem Schreibtisch waren durchwühlt worden, das Fenster stand offen. Der Rest des Apartments war unberührt, anscheinend hatte sie jemanden überrascht. Waren das Leute, die dachten, sie stünde mit Chris in Kontakt? Oder Umbrella? Oder war jemand von Albert geschickt worden? Jedenfalls zweifelte sie aber, dass der Eindringling etwas Wichtiges gefunden hatte, sonst wäre seine Flucht nicht derart überstürzt gewesen.

Nach einem kurzen Blick in die Gasse hinter dem Haus – natürlich war niemand mehr zu sehen – schloss sie das Fenster und ließ die Jalousie herab. Dann machte sie sich selbst auf die Suche nach einem Hinweis.

Auf der Pinnwand fand sie nichts dazu. Selbst die kommentarlosen Zahlen, die auf manchen Zetteln standen, konnte sie nach kurzer Zeit als Nennung von Daten erkennen, zu denen bestimmte Dinge in dieser Welt geschehen waren, wie etwa die Gründung von Umbrella im Jahr 1968. Auf dem Schreibtisch lagen nur Papiere, die sie selbst betrafen, und die sie eigentlich schon hätte wegräumen müssen, hauptsächlich Lohnabrechnungen und Quittungen für die Steuer.

Wo hatte sie früher Dinge in diesem Apartment versteckt, die nicht für jeden geeignet waren? Ihr Blick schweifte über ihre Einrichtung, bis er an ihrem Bett hängenblieb – und da erinnerte sie sich.

In verschiedenen Medien bewahrten Frauen ihre Tagebücher unter ihrem Kopfkissen, aber bei Jill war das nicht so. Sie kniete sich neben das Bett, griff mit der Hand an die Innenseite des Rahmens und fühlte dort nach einem möglichen Fremdkörper. Je länger sie ergebnislos tastete, desto hoffnungsloser wurde sie. Hatte ihr anderes Ich hier vielleicht gar nichts versteckt? Oder war es doch schon gefunden worden?

Sie wollte schon aufgeben, um keine Zeit zu verschwenden und woanders nachzusehen, als ihre Finger endlich ein Buch zu fassen bekamen. Wie in ihrer eigenen Welt hatte die andere Jill es am Rahmen festgeklebt. Mit einem Ruck löste sie es ab. Es war ein Tagebuch, genau wie gehofft.

Ihr Herz schlug sofort schneller, und sie war sich nicht sicher, was sie sich lieber wünschte: etwas über den Schlüssel oder ihre Beziehung zu Albert. Aber es gab so oder so nur einen Weg, das herauszufinden.

Sie setzte sich auf den Stuhl am Schreibtisch, fegte die Dokumente beiseite und begann wieder einmal, etwas zu lesen, was in ihrer Schrift, aber nicht von ihr verfasst worden war. Ein seltsames Gefühl, das sie immer noch nicht ganz in Einklang bringen konnte. Aber sie war dankbar dafür, dass auch ihr Ich in dieser Welt derart pflichtbewusst Buch über alles mögliche führte.

Die älteren Einträge waren sporadisch und erzählten nicht viel Außergewöhnliches, hauptsächlich alltägliche Ereignisse, die im Zusammenhang mit ihren Kollegen standen, wie Chris, der seine neue CD unbedingt im Büro hatte spielen müssen, bis Albert sich beschwerte; Barrys neueste Geschichte über seine Töchter; Kenneths Begeisterung über eine Pflanze, die er wieder aufgepäppelt hatte.

Jill musste unwillkürlich lächeln. Ihr war gar nicht mehr bewusst gewesen, wie sehr sie diese kleinen Momente vermisst hatte. Für sie war inzwischen so viel geschehen, dass die Zeit bei S.T.A.R.S. wie aus einem Traum gewirkt hatte. Aber für die andere Jill war das alles gar nicht so lange her und somit besser greifbar.

Direkt nach dem Arklay-Zwischenfall kamen häufiger Einträge, in denen sie ihre Albträume beschrieb unter denen sie seitdem litt. Die Vorstellung, dass sie selbst ein Zombie werden könnte, gehörte dabei zu ihren größten Ängsten. Jill erinnerte sich noch daran, wie sie oft aufgeschreckt war, um sich danach ausgiebig im Spiegel nach Anzeichen einer Infektion zu betrachten. Hier fand sie aber eine interessante Neuigkeit: Die andere Jill berichtete, wie sie versucht hatte, mit Chris über die Ereignisse und ihre Träume zu sprechen. Aber Chris war fahrig und unkonzentriert gewesen, immer wieder hatte er Umbrellas Verwicklungen in diesem Fall angesprochen, hatte von Beweisen geredet, die er aber noch nicht zeigen könnte, selbst in Gegenwart von Albert. Der hatte natürlich an die Unschuld des Unternehmens glauben wollen, weswegen es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden gekommen war.

Da Chris nicht zuhören wollte, hatte die andere Jill sich an Albert gewandt, um mit ihm zu reden – und zu ihrer eigenen Überraschung war er einfühlsam und verständnisvoll gewesen. Statt sie einfach zu einem Psychologen zu schicken, hatte er immer wieder das Gespräch mit ihr gesucht, was laut diesen Einträgen effektiv gewesen war.

Die letzte Unterhaltung mit Chris war ebenfalls festgehalten worden: Chris war heute bei mir. Er hat kaum geschlafen, nicht wirklich gegessen, aber er sagte, dass er fast alle Beweise hat, die er braucht und auch, wo sie versteckt sind. Sollte ihm etwas passieren, wird er mir einen Schlüssel schicken, damit ich alles ans Licht bringen kann. Ich hoffe aber, dass nichts passiert, dass er sich nur in etwas verrennt. Denn wenn er sich nicht irrt … dann tut es Albert.

Das erklärte, warum auch die andere Jill hin und wieder über Umbrella als möglichen Übeltäter gesprochen hatte. Nach Chris' plötzlichem Verschwinden musste sie davon ausgegangen sein, dass wirklich das Unternehmen dahintersteckte. Dass sie aber nicht aufgeschrieben hatte, wo genau er die Beweise versteckte, ließ sie seufzen. Natürlich hatte sie nicht wissen können, dass sie sich im entscheidenden Moment an nichts erinnern würde und aus Sicherheitsgründen war es die bessere Entscheidung gewesen, es nicht aufzuschreiben … aber es war dennoch nicht hilfreich.

Die andere Jill berichtete hier nur knapp von der Beweissicherungsaktion, dafür erläuterte sie aber genauer, wie Chris' Verrat für die anderen Mitglieder abgelaufen war. Offenbar war der Funkkontakt zu ihm plötzlich abgebrochen und selbst eine gezielte Suche nach ihm war erfolglos geblieben. Er war wie vom Erdboden verschluckt.

Natürlich waren die verbliebenen S.T.A.R.S.–Mitglieder darüber schockiert gewesen. Besonders die andere Jill war am Boden zerstört. Im Anschluss an dieses Ereignis war die Beziehung zwischen ihr und Albert weiter angewachsen, bis sie sogar regelmäßig gemeinsam zu Abend aßen. Kein Wunder also, dass er am Tag zuvor gewusst hatte, was sie gern aß.

Albert ist in dieser Zeit meine Stütze, berichtete einer der Einträge. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn täte.

Sich vorzustellen, dass ein Albert Wesker ihr emotionalen Beistand leistete, wäre ihr früher nicht mal im Traum eingefallen. Aber bei dem in dieser Welt konnte sie sich das tatsächlich vorstellen. Schon das eine – okay, das halbe – Essen mit ihm war so angenehm gewesen, dass Jill bereute, nicht direkt ehrlich gewesen zu sein. Aber das Misstrauen hatte sich in ihre Seele verbissen und wollte nicht lockerlassen.

Einer der letzten Einträge berichtete schließlich davon, dass eine anonyme Quelle hatte durchsickern lassen, dass Chris sich mit einer Virusprobe beim H.C.F. eingekauft hatte, und wo er sich versteckt hielt. Auf dieser Grundlage wurde die Mission geplant, bei der sie verletzt worden war.

Ich kann und will weiterhin nicht glauben, dass Chris ein Verräter ist. Es muss irgendetwas mit seinen Nachforschungen zu tun haben. Ist Umbrella also wirklich für alles verantwortlich? Oder hat jemand anderem nicht gefallen, dass er herumgeschnüffelt hat?

Albert will weiter nicht über eine mögliche Verwicklung von Umbrella reden. Ich habe die Beweise nicht, falls sie denn je existiert haben. Aber ich werde Chris zur Rede stellen. Ich hoffe, ich werde es nicht bereuen, ihm vertraut zu haben.

Im Grunde will ich doch nur, dass alles wird wie vorher, dass er mir wieder CDs vorspielt, bis Albert deswegen aus dem Büro kommt, dass er mit mir wieder an den Schießstand geht und dass er mich mit seinem unvergleichlichen Lächeln fragt, wie es mir geht. Das kann doch nicht unmöglich sein, oder?

Die Sehnsucht nach Chris war in diesen Worten fast greifbar. Vor allem machte es Jill klar, warum Albert in Chris eine solche Konkurrenz sah. Warum musste diese Welt nur so kompliziert sein?

Ohne große Hoffnung blätterte Jill weiter – und zu ihrem Erstaunen fand sie tatsächlich noch einen letzten Eintrag, der nach der Mission geschrieben worden war.

Ich habe Mist gebaut.

Obwohl es ein wichtiger Auftrag war, habe ich mich von der Gruppe entfernt, um Chris zuerst zu finden. Ich weiß nicht mehr, wen ich getroffen habe, ich habe das Gefühl, mein Kopf bringt mich um.

Albert wollte, dass ich ins Krankenhaus gehe, hat mich aber nach Hause gefahren, als ich ihn darum bat. Er war so besorgt, dass er mich bis in mein Apartment begleitet hat und gar nicht mehr gehen wollte. Ich musste ihn wegschicken. Ich dachte, er wäre sauer, weil die Mission wegen mir scheiterte, und wollte seinen verurteilenden Blick nicht mehr spüren. Aber bevor er gegangen ist, hat er mich geküsst.

Ich war davon überrascht, habe nicht darauf reagiert. Albert sagte, dass es okay sei, er hat sich entschuldigt, dann war er weg.

Ich bereue es, dass ich ihn einfach gehenließ. Ich bereue, dass ich Chris nicht helfen konnte. Ich bereue so vieles. Wenn ich könnte, würde ich diese Gelegenheiten noch einmal ergreifen, Dinge anders tun. Aber vielleicht müsste ich dafür eine andere Jill sein und das ist unmöglich.

Morgen werde ich mit Albert reden. Heute möchte ich nur noch schlafen.

Ich glaube, ich habe absolut alles kaputt gemacht.

 

Nach dem Lesen atmete Jill erst einmal tief durch. Das erklärte ihr noch mehr, warum Albert in ihrer Gegenwart so seltsam war. Er musste die ganze Zeit darauf gewartet haben, dass sie den Kuss noch einmal zur Sprache brachte. Vielleicht verletzte es ihn sogar, dass sie ihn – seiner Ansicht nach – vergessen hatte und stattdessen lieber über Chris oder andere Dinge sprach.

Sie müsste das unbedingt geraderücken, und wenn das bedeutete, dass sie morgen in sein Büro spazieren musste, um mit ihm zu reden, dann war das eben so. Solange sie dort nicht wieder ohnmächtig wurde, war das bestimmt kein Problem. Sie würde ihm einfach alles erklären, egal wie verrückt es war. Und wenn er ihr nicht glaubte, konnte sie es auch nicht ändern.

Aber vielleicht gab es ja die Chance, dass sie zumindest eine Sache richten konnte. Dann könnte sie gemeinsam mit Albert auch Chris helfen. Möglicherweise war sie genau die andere Jill, von der im letzten Eintrag geredet und die benötigt wurde.

Noch war nichts vorbei, sie hatte es in der Hand, alles zu einem guten Ende zu bringen. Sie müsste nur ein Gespräch mit Albert führen – und seltsamerweise freute sie sich sogar schon darauf, mit ihm zu reden und ihn hoffentlich wieder lächeln zu sehen.

Dieser Gedanke verdrängte erst einmal ihre heutige Niederlage und füllte sie mit einem neuen Ziel, das auch wieder in den Hintergrund rücken ließ, dass sie eigentlich gar nicht in diese Welt gehörte.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Security-Mann ist natürlich Mark, aus Outbreak. ♥ Komplett anzeigen

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