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Stichflamme

Der Aufstieg des Phönix
von

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Fluchschwarz

Der Schauer, der Minervas Rücken hinunterlief, hatte sicher nichts mit den Kühlzaubern oder Gerüchen des Todes zu tun, die in der rechtsmedizinischen Abteilung des St. Mungo-Hospitals vorherrschten. Es waren Elphinstones Worte, die sie wie eine geisterhafte Berührung streiften und dabei Gänsehaut hinterließen.

Niemand rettet mein Leben so schön wie du. Und Merlin verdamme mich, ich weiß, dass du es wieder einmal schaffen wirst.

Sein Vertrauen in sie war jedes Mal aufs Neue bestärkend – und beängstigend in seiner Absolutheit. Manchmal fragte sie sich, wodurch sie seine Bewunderung verdient hatte, doch heute blieb kein Raum für Zweifel.

Minerva lehnte sich vor und streifte ihrerseits Elphinstones Wange mit den Lippen; ein bisschen zu kurz, als dass man es einen wirklichen Kuss nennen konnte, aber genug, um ein paar ungesagte Worte aufzuwiegen. »Du weißt gar nicht, wie viel mir dein Vertrauen bedeutet. Danke, Phin.«

Elphinstone lächelte – nicht mit dem Mund, sondern durch seine Augen, die von innen heraus leuchteten. Mit dem Fingerrücken fuhr er über Minervas Wangenknochen und einen Wimpernschlag lang hing die Welt wieder in dem Zwischenraum aus Zeit und Ort fest, der sich bereits am Vormittag bei ihrer Reise durch das Flohfeuer aufgetan hatte. Das Prickeln von Flohfunken überzog Minerva und ein Nicken von Elphinstone reichte, damit sie wusste, dass genug Gedanken unausgesprochen, aber nicht unerkannt blieben.

Doch erneut zerplatzte die Blase um sie beide wie Druhbels bester Blaskaugummi. Zurück in die Wirklichkeit – den großen Obduktionssaal des St. Mungo-Hospitals und die Realität grausiger Fluchexperimente.

Einen Kloß im Hals drückte Minerva Elphinstone an sich, ehe sie wie Archie ihren Zauberstab zog. An den Heiler gewandt fuhr sie mit erhobener Stimme fort: »Schieß los – Was muss ich tun, um dir behilflich zu sein?«

Archie räusperte sich, ein gequältes kleines Lächeln im Gesicht. »Folgendes ... erschreck dich bitte nicht – ich werde gleich Mrs Winters Arm aufschneiden.«

Etwas blockierte in Minervas Kehle, aber sie schluckte tapfer dagegen an und nickte. »Okay.«

»Dir ist der Extraktionszauber geläufig, mit dem man Flüssigkeiten aus diversen organischen Materialien gewinnen kann?«

»Wie beim Trankmischen, wenn man den letzten Saft aus einer Schrumpelfeige gewinnen will?«

»Richtig. Genau der. Wenn ich den ersten Schnitt gesetzt habe, würde ich dich bitten, den Zauber auf Mrs Winters Fluchspuren zu konzentrieren. Aber ich muss dich warnen – die Magie dahinter wird sich wahrscheinlich wehren.«

Den Zauberstab in beiden Händen umfasst, nickte Minerva erneut. Wie von einem Klebefluch betroffen starrte sie auf Mrs Winters entstellten Arm, über den Archie sich mit einem winzigen Messer beugte. Geübt setzte er die Klinge an und drückte sie so tief in das Fleisch, wie es keinem lebenden Menschen zuzumuten wäre.

Natürlich blutete die Tote nicht länger, doch in Minervas Magen rumorte es trotzdem. Einzig der Zauberstab gab ihr Halt; half ihr, die Gedanken zu fokussieren. Rasch sprach sie den Extraktionszauber.

Ein Ruck riss ihre Stabspitze vorwärts – als würde sie sich wieder mit Bellatrix im magischen Tauziehen messen. Doch Minerva gab nicht nach. Im Gegenteil, sie presste die Zähne aufeinander und stemmte sich mit Körper und Willen gleichermaßen gegen den Zug an. Dieses Mal durfte ihr der Zauber nicht entgleiten!

Derweil erweiterte Archie den Schnitt mit ruhiger Hand. Die ersten Spuren Fluchschwarz quollen in Form dickflüssiger Tinte über Mrs Winters verbrannte Haut und Minervas Zauberstab erzitterte unter ihrem Griff. Von Sekunde zu Sekunde rutschte der Stab weiter durch ihre schweißnassen Finger.

Die dunkle Magie erwehrte sich jeglicher Kontrolle, mal im Gefühl fließenden Wassers, das stetig ihren Händen entglitt, dann wieder als wilde Macht, die sie bedrängte; zu unterwerfen versuchte.

Zwischen Minervas Zähnen schien Sand zu kleben und die Zunge drückte sich ihr wie Schleifpapier gegen den Gaumen. Ein paar vereinzelte Schweißtropfen fanden den Weg ihren Nacken hinab, sobald die schwarze Fluchmasse das Handgelenk der Toten erreichte. Doch der Zug an Minervas Nerven wuchs noch, anstatt nachzugeben.

Archie, der inzwischen das Messer beiseitegelegt hatte, hob nun seinerseits den Zauberstab und sprang ihr zur Seite.

Ein, zwei Herzschläge lang veränderte sich nichts, dann stolperte Minerva rückwärts, als der Gegenzug sich halbierte. Sie landete mit dem Rücken an Elphinstones Brust und reflexhaft schloss dieser seine Arme um ihre Taille, bis sie wieder fest auf beiden Beinen stand. Den Zauber unterbrach Minerva allerdings keine Sekunde. Nicht einmal dann, als sich die Schnatzflügel in ihrer Mitte regten.

Unter ihren und Archies vereinten Anstrengungen erhob sich schließlich eine ölige schwarze Spur in die Luft, wie ein sich windendes Tier. Die Schlieren zuckten unbeherrscht, als suchten sie nach einem Ausweg aus dem Zauber, der sie herausforderte. Minerva kam sich vor wie eine Schlangenbeschwörerin, während sie dem Fluch dabei zusah, wie er Zentimeter für Zentimeter ins Zauberlicht gezogen wurde. Alleine hätte sie es nie geschafft.

An ihrer Seite zückte Archie eine Phiole und sie dirigierte das Fluchschwarz geradewegs durch die Öffnung in das bauchige Glas. Sobald Archie den Korken in das Gefäß gedrückt hatte, verschwand der Zug an ihrem Arm ganz und sie erlaubte es sich, erleichtert auszuatmen.

Eine Hand immer noch an ihrer Seite, trat Elphinstone zwischen sie und Archie, einen misstrauischen Blick auf die Masse in der Phiole gerichtet.

Voller Abscheu sah er zu, wie das Fluchschwarz, das sich zu einem festen Ball gerollt hatte, mit hellem Klirren von innen gegen sein Gefängnis schlug. Wieder und wieder sauste die Fluchkugel im Kreis. Ping. Ping. Ping. Das Ding erinnerte Minerva an die verirrten Wespen, die manchmal im Spätsommer an das Fenster ihres Büros schlugen. Sogar das verärgerte Summen zwischendurch passte.

»Gut, das war Schritt eins.« Archie streckte sich, wobei seine Glieder knackten. »Leichter wird es leider nicht.«

»Und ich hatte schon Hoffnung ...« Minerva bemühte sich um ein schwaches Lächeln. Die Anstrengungen der Extraktion machten sich bemerkbar, indem sie den Cruciatus-Muskelkater in ihren Gliedern wieder erweckten.

»Schwarze Magie hat es leider in sich. Ich habe alle Zutaten dabei, um den Gegenfluch zu weben, aber dann müssen wir diesen Elph auch noch verabreichen. Dafür wirst du allerdings weniger deine Zauberkünste brauchen.«

»Sondern?«

Der Blick, mit dem Archie Minerva bedachte, hatte etwas überraschend Sanftes. »Elph wird jemanden brauchen, der ihm Stärke leiht. Und ich glaube, für diese Rolle bist du genau die Richtige.«

Hitze loderte in Minervas Brust auf, doch dann lächelte Archie und reichte ihr die bebende Phiole voller Fluchschwarz. Er wühlte in einer Innentasche seines Heilerumhangs, aus der er schließlich ein geschrumpftes Lederetui zog. Auf einen Zauberstabschlenker hin nahm die Tasche ursprüngliche Größe an. Darin klimperten weitere Glasfläschchen gegeneinander, angefüllt mit Flüssigkeiten, Pflanzenstielen und anderen, rätselhaften Substanzen.

»Könntest du vielleicht ... einen Tisch –«

Mühelos zeichnete Minerva den entsprechenden Umriss in die Luft. In einer Purpurwolke materialisierte sich ein prächtiger Holztisch vor Archie, lang genug, dass sie nebeneinander daran arbeiten konnten. Auf Archies Anweisungen hin half sie ihm, die einzelnen Bestandteile vorzubereiten. Und obwohl Archie den Kopf schüttelte, gesellte sich auch Elphinstone zu ihnen.

»Ich bin vielleicht verflucht, aber nicht pflegebedürftig«, murrte er, als Archie ihm die Spulenwurzeln entwenden wollte, die er angefangen hatte kleinzuschneiden. »Also lass mich nicht nutzlos rumstehen. Schlimm genug, dass ich nicht zaubern darf.«

Zu dritt kamen sie zum Glück schnell voran, was nicht zuletzt Elphinstones Händchen für Zaubertrankzutaten zu verdanken war, sodass Archie bald eine weitere Phiole hielt, deren Inhalt von milchigem Weiß war.

»Jetzt fehlt nur noch der Fluch darin.«

Die Zunge zwischen die Lippen geklemmt, entkorkte Archie das nach wie vor vibrierende Gefäß mit der schwarzen Fluchkugel und auf sein Nicken hin übernahm Minerva mit dem Zauberstab wieder die Kontrolle. Widerwillig und nicht ohne heftiges Zucken löste sich die Masse in dem frisch gebrauten Gegenmittel.

Es zischte, dann quoll Dampf über den Glasrand. Binnen Sekunden verschwand die ganze Arbeitsfläche unter dichtem Nebel. Archie murmelte einige Worte, die Minerva nicht verstand, und so schnell, wie er gekommen war, versiegte der Spuk. Die Schwaden lichteten sich, um die Phiole mitsamt ihrem verwandelten Inhalt freizugeben.

Aus dem Trank war eine hellgelbe Substanz geworden, die in trägen Kreisen ihre Runden in dem Glas zog. Hin und wieder zerfaserte die Masse leicht, dann aber verdichtete sie sich erneut. Ganz wie dem eigentlichen Fluch schien ihr ein Eigenleben inne – das allerdings deutlich friedlicher anmutete. Von wütendem Summen keine Anzeichen.

Ein Seufzen entwich Archie. Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab, den Kopf gesenkt. »Dem Himmel sei dank, es hat funktioniert.«

»Hast du etwa an dir gezweifelt?« Elphinstone sagte es so dahin, doch als Archie hochschreckte und ihn aus großen Augen ansah, lächelte er beruhigend. »Ich habe nämlich nie an dir gezweifelt.«

Die Falten auf Archies Stirn glätteten sich. »Nein, ich hatte keine Zweifel. Eher Angst, dass ich etwas übersehen haben könnte. Man weiß ja nie, welche Fehler man gemacht haben könnte, egal wie sicher man sich fühlt. Also schön ...« Er wandte sich wieder Minerva zu. »Jetzt kommt die zweite Herausforderung. Bereit?«

»Sicher.«

»Elph?«

»Immer doch.«

»Gut.« Archie schickte den Arbeitstisch zurück ins Nichts, aus dem Minerva ihn beschworen hatte. »Ich werde dir gleich den Gegenfluch spritzen, Elph. Es wird wehtun, wenn die beiden Flüche aufeinandertreffen, das will ich nicht beschönigen. Der Fluch in deinen Zellen wird sich gegen den Eindringling wehren. Minerva? Du solltest ihn am besten ablenken. Ich übernehme den Rest.« Was genau Archie mit Rest meinte, ließ er offen.

Elphinstone seufzte leise. »Schreib das nächste Mal besser gleich in deinen Brief, dass ich vor dem Besuch mein Testament machen sollte.«

»Du wirst nicht sterben«, sagte Archie stoisch. Er beschwor einen Stuhl herauf, der im Gegensatz zu Minervas opulentem Tisch ein reichlich spartanisches Möbelstück mit steiler Lehne war. »Und jetzt setz dich.«

Mit einem weiteren Seufzen tat Elphinstone, wie ihm geheißen, während Minerva vor ihm in die Hocke ging. Ergeben streckte er Archie seinen Arm hin – denselben, in dem Bellatrix ihm den Fluch injiziert hatte. Seine andere Hand erfasste Minerva zwischen ihren.

Sie sah nur aus dem Augenwinkel, wie Archie den Inhalt der Phiole in einer gewöhnlichen Spritze aufzog. Das Herz drängte ihr gegen die Rippen und sie konzentrierte sich vollkommen auf Elphinstone.

»Erinnerst du dich daran, was du mir heute Mittag gesagt hast? Wir schaffen das, gemeinsam. Genauso wie im Ministerium, in Gringotts, im Keller oder im Labor. Also sieh einfach mich an, ja?«

Ein schwaches Lächeln zog Elphinstones Mundwinkel in die Höhe. »Aye-aye, Professor.«

»Fünfzig Punkte an Slytherin, für außerordentlichen Mut«, murmelte Minerva halblaut und drückte Elphinstones Handrücken an ihre Lippen.

»So einfach kommt man bei dir an Hauspunkte?«

»Und mindestens ebenso schnell kann man sie verlieren, wenn man frech wird.«

Die Fältchen um Elphinstones Augen vertieften sich, aber gleichzeitig keuchte er leise auf, als Archie die Spritze unterhalb seiner Ellenbogenbeuge ansetzte. Dort, wo erst vor kurzem Bellatrix ein blutiges Mal mit ihrem Injektor hinterlassen hatte, drang nun der Gegenfluch in seine Adern. Elphinstones Lider flatterten und er presste die Kiefer aufeinander.

»Sieh mich an«, flüsterte Minerva wieder. Ihre Hände schwitzte fürchterlich, aber sie drückte Elphinstones trotzdem fester.

Archie murmelte einen leisen Zauberspruch und die Einstichstelle verheilte. Nur ein einsames Rinnsal schwarzen Blutes erinnerte daran. Doch der Kampf war ohnehin längst tief in Elphinstones Inneres gezogen. Seine Adern traten noch dunkler hervor, als er mühsam einen Schmerzenslaut zurückhielt.

»Du schaffst das.« Minerva ertappte sich dabei, wie sie immer wieder diese Plattitüde herunterbetete. »Du schaffst das. Du schaffst das.« Wie eine kaputte Schallplatte. »Wir stehen das durch. Gemeinsam. Hörst du? Ich bin bei dir.«

Nun entkam Elphinstone doch der erste Schrei. Seine Brust wölbte sich vor und zeitgleich mit dem Laut bäumte er sich im Sitzen auf, ehe er abrupt zusammensackte. Ein Zittern durchlief seine Schultern, dann wiederholte sich das Grauen.

So musste er sich gefühlt haben, als Rowle sie gefoltert hatte, begriff Minerva. Hilflos. Verängstigt. Wütend. Voller Hass auf jene, die ihnen das angetan hatten. Die es anderen antaten und wieder antun würden.

»Bi làidir, Phin«, flehte sie. »Das werden wir die Lestranges bezahlen lassen!«

Eine Hand landete auf ihrer Schulter. Archie. Er sah sie nicht an, sondern hatte den Blick auf Elphinstone gerichtet, der sich inzwischen genauso wand wie zuvor das isolierte Fluchschwarz. Doch seine Worte galten ihr.

»Ich weiß, dass es schlimm aussieht, aber das wird. Ich werde ihm etwas Krampflösendes geben, das sollte es leichter machen. Traust du dir zu, einen mittleren Schockzauber anzuwenden? Dann kann er sich nicht selber verletzen, während ich ihm den Trank injiziere.«

Minerva nickte automatisch, bevor Archie überhaupt zu Ende gesprochen hatte. Sie vertraute ihm, dass er alles Richtige tat, aber das half nur bedingt gegen den Zorn in ihr. Etwas zu tun würde dieses nagende Gefühl in ihr zumindest ein wenig besänftigen.

Sanft legte sie die Zauberstabspitze an Elphinstones Schläfe und murmelte eine stärkere Variante des Zaubers, mit dem sie sich nur Tage zuvor einen Weg durch die Demonstranten im Ministerium gebahnt hatte. Elphinstone sackte auf dem Stuhl zurück, doch sein Brustkorb hob und senkte sich weiterhin heftig. Obwohl er sich kaum mehr bewegen können sollte, zuckten seine Finger in Minervas Griff. Der Fluch in ihm kämpfte mit harten Bandagen.

Archie beeilte sich, eine Kanüle in den frisch verheilten Unterarm zu schieben, um Elphinstone einen tiefgrünen Trank zu verabreichen. Ein paar Minuten verflogen, in denen nur Elphinstones angestrengter Atem und das Rascheln seiner Kleider unter den unkontrollierten Bewegungen den Raum erfüllten, dann wurde es leiser, immer leiser – bis es totenstill war.

In der unvermittelten Geräuscharmut hörte man das Gluckern in den Wasserrohren, das statische Summen der Energie in den Zaubersphären und in weiter Ferne sogar Schritte; Erinnerungen an die Hektik des Hospitalbetriebs, die sich von nichts durchbrechen ließ.

Elphinstones Hand in Minervas regte sich wieder. Er drückte zu, dieses Mal ohne loszulassen oder zu zucken. »Hey«, murmelte er, die Lider halb geöffnet.

Minerva senkte die Zauberstabhand und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. Es kratzte in ihrer Kehle, wie nach dem verfluchten Brand im Anwesen der Lestranges. »Hey Phin.«

Etwas raschelte. Archie hatte sich vorgebeugt und den Kragen von Elphinstones Hemd zur Seite gezogen. Mit dem Daumen verwischte er die restlichen Spuren von Eileans Make-up. Darunter war ... nichts. Nur der blaue Schatten einer Ader, die heftig pochte.

Ein Lachen brach sich aus Minerva frei. Ihr Zauberstab traf klappernd auf den Boden, als sie die Hand in Elphinstones Nacken legte und ihn näher heranzog. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit kniete sie auf unbequemen Untergrund, ihr Schmerz eine ferne Erinnerung, während das Adrenalin in ihr abflaute. Nur dass dieses Mal keine böse Überraschung auf sie wartete.

Vor Erleichterung hätte Minerva eine Acromantula umarmen können. Elphinstone ging es gut! Dieser Gedanke reichte, um sie endlich klar denken zu lassen. Mehr noch, eine ganze Sturmflut der Erkenntnis überschwemmte sie.

Sie hatte ihr Herz schon vor langer Zeit verloren. Entgegen allen Schwüren an sie selbst. Sie hatte es bloß nicht bemerkt. Und statt Vernunft walten zu lassen, wuchsen ihre Gefühle mit jeder flüchtigen Berührung und jedem Wort weiter.

Sie war in Elphinstone verliebt.

Ein Umstand, der ihr Angst bereitete. Auf keinen Fall wollte sie ihn verlieren. Egal ob an den Tod oder ihre eigenen Unzulänglichkeiten. Aber viel mehr wollte sie von ihm festgehalten und nie wieder losgelassen werden.

»Habe ich dir je gesagt, wie wundervoll du bist?« Elphinstone hatte den Kopf an ihre Schulter gelegt und die Worte kitzelten sie am Hals.

»Neulich erst.« Minerva lachte erneut auf, obwohl ihr Tränen in die Augen stiegen. »Aber da hast du ja auch an akuter Blutarmut gelitten.«

»Dann sage ich es dir jetzt noch einmal. Du bist wundervoll, Minerva McGonagall. Einfach ... wundervoll.«

Da war es wieder. Ein Stück mehr von ihr verloren an seine Worte. Wie die Sandsteinklippen hoch über dem Meer, die der steten Berührung des Wassers jedes Jahr weiter zum Opfer fielen. Da sich die Gefühle nicht länger verkennen ließen, war es allerdings an der Zeit, eine andere Sorte Vernunft walten zu lassen. Minerva musste – und wollte – endlich mit Elphinstone darüber sprechen. Es brauchte nur den richtigen, perfekten Moment. Ohne jemand Dritten dabei.

Sie rieb einige verirrte Tränen aus ihren Augenwinkeln, während unter ihren Fingerspitzen der letzte Rest Anspannung aus Elphinstones Schultern wich. Zunächst seufzte er nur leise, dann richtete er sich vorsichtig auf. Ein paar Mal blinzelte er und langsam verzog sich der Nebel in seinen grauen Augen. Besorgt wanderte sein Blick zu Archie.

»Es ist vorbei, oder?«

Archie, der inzwischen neben Minerva hockte, nickte. »Der Fluch ist gebrochen. Du hast es geschafft.«

»Merlin sei dank kenne ich anscheinend nur großartige Menschen.« Über Minervas Kopf hinweg lächelte Elphinstone seinen früheren Verlobten an. »Danke, Arch. Sieht aus, als hättest du ein paar Mal extra Babysitten gewonnen.«

»Einen ganzen Monat, mindestens«, schmunzelte Archie. »Aber das ist nicht alles – ich habe auch noch etwas, das euch freuen dürfte.« Er hob eine winzige Phiole hoch, in der es kaum hörbar summte, nicht lauter als ein Moskito. Ein einziger Tropfen Fluchschwarz irrte in dem gläsernen Gefängnis umher. »Der unumstößliche Beweis für die Experimente der Lestranges an dir, für die Nachwelt konserviert. Daraus werden alle Heiler dieselben Erkenntnisse ziehen können wie ich. Ein wasserdichter Beweis vor dem Gamot – und für die verfehlte Ideologie der Lestranges.«

»Das ... das ist, was in mir war?« Elphinstone starrte auf die winzige Phiole und lief grünlich an, passend zu den Fliesen.

»Ich dachte mir, du hättest nichts dagegen, wenn ich ein paar Tropfen Blut auffange, um einen Beweis sicherzustellen, wenn wir schon den Fluch und damit jeden Beweis in Mrs Winters vernichtet haben.« Das Lächeln auf Archies Zügen konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie müde er aussah.

»Arch du ... du bist ein Genie!« Der Glanz kehrte in Elphinstones Augen zurück. »Das ist der Nagel zum Sarg der Lestranges! Diesen Beweis kann das Ministerium nicht ignorieren.«

»Aber bevor wir ihnen den Prozess machen, müssen wir sie erst einmal finden«, erinnerte Minerva ihn mit einem Seufzen. Sie wandte sich an Archie. »Verwahr das besser gut. Am besten nicht im Hospital. Nicht, dass es noch den Falschen in die Hände gerä-«

Flapp.

Minerva zuckte zusammen. »Was –«

Erneut erklang das klatschende Geräusch. Flapp, flapp. Leise, aber verräterisch genug in der Stille. Draußen auf dem Gang war jemand. Es hörte sich an wie ... Schlappen, die auf den Fliesenboden schlugen.

Blind tastete Minerva nach ihrem Zauberstab, während Archie die Phiole in seinem Umhangärmel verschwinden ließ.

»Hier, trinke das«, flüsterte er heiser und drückte Elphinstone ein selbstauflösendes Röhrchen mit dunkelblauem Stärkungstrank in die Hand. »Und dann frischt eure Verwandlungen auf. Gott, ich hoffe, es ist nicht der Leiter der Rechtsmedizin!«

Auf leisen Sohlen stahl Archie sich zu der Bahre mit Mrs Winters Körper und zog das Tuch zurück über ihren malträtierten Arm.

Minerva schlug das Herz bis in den Hals. Obwohl Verwandlungen ihre zweite Natur waren, hatte ihre aktuelle Verkleidung die Aufregung des Tages kaum überlebt, wie ein Blick in den Taschenspiegel ihr zeigte. Mit fahrigen Bewegungen richtete sie das Wichtigste wieder her – ihre Frisur, die Form ihrer Wangenknochen, die ablenkenden Sommersprossen. Man musste sie schon kennen, um die billigen Tricks zu bemerken.

Anschließend vollzog sie dasselbe für Elphinstone, der zwar seinen Zauberstab gezückt hatte, aber trotzdem unschlüssig dreinsah. Während sie sein Haar wachsen ließ, ertönte noch drei Mal das verräterische Geräusch im Flur, bis es kurz vor der Tür zu ihrer Kühlkammer Halt machte.

»Ihr seid Verwandte der Toten, ja?«, flüsterte Archie ihnen zu und rückte gleichzeitig seinen verknitterten Umhang zurecht. »Ich habe euch Abschied nehmen lassen, deshalb sind wir hier.«

»Klar.« Sowohl Minerva als auch Elphinstone nickten geflissentlich.

Seufzend erhob Elphinstone sich und Minerva schlang den Arm um seine Taille, sodass sie ihn unauffällig stützte. Archies heraufbeschworener Stuhl löste sich hinter ihrem Rücken in purpurnen Nebel auf.

Ihnen voraus schritt Archie zur Tür. Das Kinn hocherhoben, riss er sie auf – und stieß gleich darauf ein überraschtes Zischen aus.

Im Flur stand nicht etwa ein Heiler, sondern Alston Mulciber. In einem hellblauen Hospitalhemd und hastig übergeworfenem Bademantel.

»Mr Mulciber«, fauchte Archie, »Sie haben hier nichts zu suchen!«

Er machte einen großen Schritt auf Mulciber zu, den Zauberstab mit einem Mal wieder in der Hand. Doch Mulciber wich nicht zurück. Er klammerte sich an einen Infusionsständer, von dem eine Phiole mit dunkelblauem Trank baumelte, und trat langsam näher. Sein Blick galt allerdings keineswegs dem Heiler vor ihm. Aus blutunterlaufenen Augen starrte er direkt über Archies Schulter zu Minerva.

»Mr Mulciber, dieser Trakt ist für Patienten strikt tabu! Ich möchte, dass Sie sich umgehend auf Ihre Station zurückbegeben.«

Mulciber lachte leise. Anders als sonst klang es nicht samten und bedrohlich, sondern heiser – und genervt. »Lass das Schmierentheater gut sein, Archibald. Wir wissen beide, was hier los ist. Du kannst dich bei mir bedanken, dass deine Kollegin nicht hier ist und ihr stattdessen siedend heiß eingefallen ist, dass sie noch eine Akte in ihrem Büro suchen muss. Also geh mir aus dem Weg.«

Archie bewegte sich keinen Zentimeter. »Wenn du nicht freiwillig gehst, muss ich eben dafür sorgen«, knurrte er.

Aber nicht einmal diese Drohung kitzelte eine Regung aus Mulciber hervor. Er legte bloß den Kopf schief und sah immer wieder zwischen Minerva und Elphinstone hin und her. »Wusste ich’s doch«, murmelte er schließlich, während er Archies erhobenen Zauberstabarm zur Seite schob. »Ihr seid wirklich im Empfangsbereich an mir vorbeimarschiert. Nette Verwandlung. Bisschen schlampig, dabei dachte ich immer, ich wäre schlecht in Verwandlungen.«

Minerva verzog das Gesicht. »Solltest du nicht auf einer Station liegen?«

»Ah ja, das ... den ganzen Tag in einem Bett liegen war noch nie etwas für mich, wie du vielleicht verstehen kannst. Da unternimmt man gerne mal einen Ausflug zum Kiosk, für die neuste Zeitung ... Und auch wenn ihr euch sicher Mühe mit eurer Tarnung gegeben habt – es gibt nicht viele Leute, die ständig in Kaminen miteinander turteln und dabei so sehr den Blick für ihre Umwelt vergessen. Mir fällt sowas auf.«

Der Drang, Mulciber einen Schockzauber auf den Leib zu jagen, wuchs. Allem Anschein nicht nur in Minerva, denn Archies Miene verfinsterte sich zusehends.

»Jedenfalls habe ich mir nicht umsonst die Mühe gemacht, euch bis in den Keller zu verfolgen«, fuhr Mulciber ungerührt fort. »Wir haben etwas zu bereden.«

Er machte Anstalten, sich an Archie vorbeizudrücken, was dieser mit einem Ausfallschritt zu verhindern wusste. Erneut hob Archie die Zauberstabhand, während er mit der anderen den rollenden Infusionsständer festhielt.

»Mulciber, ich schwöre dir –«

»Lass gut sein.« Minerva seufzte. Früher oder später müsste sie sich eh mit diesem wandelnden Ärgernis auseinandersetzen. »Raus damit. Was willst du, Mulciber?«

»Ich sehe, wir verstehen uns noch ... Minerva.« Das Grinsen Mulcibers enthüllte seine Zähne, die im Licht der Zaubersphäre unnatürlich weiß glänzten. »Fangen wir doch mit einer einfachen Frage an. Wohin sind meine Erinnerungen an unseren Einsatz verschwunden, hm?«

Schritt für Schritt wagte Mulciber sich an Archie vorbei in den Obduktionssaal, den Blick unverwandt auf Minerva gerichtet. Die Müdigkeit auf seinen Zügen war dieselbe, die sie empfand. Selbst im gnadenlosen Schein der Zaubersphäre an der Decke verschwanden die Schatten unter Mulcibers Augen nicht. Das harte Licht enthüllte jede Unebenheit auf seinem Gesicht, mehrere verheilende Narbe und einen Bartschatten. Doch die Augenringe schienen jegliche Helligkeit zu schlucken.

»Warum erinnere ich mich nicht, Minerva? Ich weiß noch, dass wir in diesem Haus waren und alles schiefging, aber die Details sind ... verschwommen. Ich weiß nicht einmal, wie ich mir diese Verbrennungen zugezogen habe!« Mulciber zog den Kragen seines Bademantels zur Seite und enthüllte rote Hautflecken, die frisch verheilt waren. »Warum?«

»Das würden wir alle gerne wissen«, erwiderte Elphinstone kalt. »Schon praktisch, nicht? Da tust du einmal etwas Gutes in deinem Leben und dann vergisst du es. Glaub mir, diese Erinnerung wäre die eine, die ich dir nicht nehmen würde.«

»Oh, dich habe ich aber nicht gefragt«, hielt Mulciber dagegen. »Verzeih mir, aber umsonst warst auch du nicht in Slytherin. Du willst vielleicht nicht wahrhaben, dass du einen überzeugenden Lügner abgibst, aber ich bevorzuge es trotzdem, die Antwort von Minerva zu hören.«

»Nun ... schön, Alston.« Minerva reckte das Kinn. »Zunächst einmal würde ich dir gerne sagen, was für ein unerträglicher Widerling du bist – aber das weißt du eh und ich will dich nicht langweilen.«

Mulcibers Lachen war kratzig und müde. In seinem Bademantel gab er nicht gerade die übliche, imposante Figur ab, ebenso mangelte es an den gewohnten Widerworten.

»Nein Alston, wir wissen nicht, was passiert ist. Immerhin wurden wir vor der Explosion entführt. Und gelten jetzt als tot, aber das nur nebenbei.« In knappen Worten schilderte Minerva, was sie seit dem unglücklichen Ende ihrer Befreiungsaktion erlebt hatten. Die Details des Fluches und ihrer Folter sparte sie aus – es reichte schon, die Fakten dieser entwürdigen Behandlung mit Mulciber zu teilen.

»Mh, langsam bekomme ich eine Vorstellung davon, warum ausgerechnet Albus Dumbledore ein Gast an meinem Krankenbett war und weshalb er so viele Fragen gestellt hat«, resümierte Mulciber schließlich. Direkt vor Minerva kam er zum Stehen und warf über ihre Schulter einen Blick auf den verhüllten Körper Mrs Winters’. In seinen dunklen Augen lag nicht halb so viel Amüsement, wie er mit seinen Worten Glauben machen wollte.

Archie stand noch im Türrahmen, den Zauberstab nutzlos in der gesenkten Hand. »Das sollten wir wirklich nicht jetzt und hier besprechen –«

»Oh Archibald, hast du mich beim ersten Mal nicht verstanden? Hier wird niemand herkommen. Dafür habe ich schon gesorgt.«

Protestierend öffnete Archie den Mund, was Mulciber ein Augenrollen entlockte.

»Komm schon, willst du mich jetzt wirklich fragen, was ich deinen werten Kolleginnen und Kollegen angetan habe?« Mulciber schnalzte mit der Zunge. »Sie sind schlichtweg anders beschäftigt. Nur ein kleiner Ablenkungszauber. Ich möchte doch immer noch meinen, dass ich kein Monster bin. Auch wenn Dumbledore ziemlich überzeugt davon scheint, dass ich ein Monsterfreund bin. Sonst hätte er mich wohl kaum darüber ausgefragt, was ein gewisser selbsternannter Lord und seine Gefolgschaft so vorhaben.«

Mit einem lauten Knall fiel die Tür zum Obduktionssaal hinter Archie ins Schloss. Die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte er sich gegen das Eisen. Jegliche Sanftheit war aus seinen Zügen gewichen und von einer harten Falte zwischen den Augenbrauen ersetzt worden.

»Willst du etwa behaupten, dass das nicht stimmt? Du hast dich doch nie zurückgehalten in seiner Gegenwart. Oh, ich habe noch nicht vergessen, dass du dabei warst, als Avery mir auf seine Anweisung hinter den Gewächshäusern aufgelauert hat. Oder was ihr getan habt.«

Archies Zauberstab zuckte in seiner Hand und Elphinstone warf ihm einen besorgten Blick zu. Doch Archie hatte seine Augen fest auf Mulcibers Hinterkopf fixiert.

»Manchmal stelle ich mir zu gerne vor, welche Genugtuung es wäre, wenn es einer von euch wäre, die hier unten liegen. Stattdessen habe ich eine unschuldige Frau auf dem Tisch, die nichts anderes getan hat, als einen Muggel zu lieben. Und es ist mir verdammt egal, ob du persönlich nichts mit ihrem Tod zu tun hast. Es sind deine Ansichten, deine früheren Taten, die den Weg für Leute geebnet haben, die so etwas tun!« Jeder Schritt Archies knallte wie ein Pistolenschuss, als er sich Mulciber näherte, bis er hinter dessen Schulter stand. »Soll ich dir die Früchte deiner ach so gelobten Ideologie zeigen?«

Mulciber sah auf den grün gefliesten Boden hinab. »Oh, ich habe schon genug gesehen. Mehr als du dir vorstellen kannst. Abgesehen davon war ich da, um das Leben dieser Frau zu retten. Genauso wie Minerva oder Elphinstone. Daran erinnere ich mich.«

Schon hob Archie wieder die Stimme, doch Elphinstone wand sich aus Minervas stützendem Arm und zog ihn an der Schulter ein paar Schritte zurück. »Tu das nicht«, murmelte er leise.

Die nächsten Worte konnte Minerva nicht verstehen, aber sie sah, dass Archie tief durchatmete. Das Misstrauen in seinen Augen verschwand allerdings nicht, genauso wenig wie der feste Griff um den Zauberstab. Elphinstone drückte Archies Hand, wie er es sonst mit Minervas tat und sie schluckte gegen die Eifersucht an, die ihre Kehle hinaufkroch.

Ihr Blick begegnete Mulcibers. Ausnahmsweise lag kein Hohn oder schlecht verborgener Spott darin. »Ich habe nie behauptet, ein guter Mensch zu sein«, sagte er leise – und seufzte doch tatsächlich. »Aber hiermit habe ich nichts zu tun. Alles, was ich will, ist die Sache zu einem Ende zu bringen.«

»Nun, dann solltest du dich nützlich machen«, stellte Minerva fest.

Sie konnte sich nur vorstellen, was Archie Schreckliches unter Riddles Anhängern durchgemacht hatte, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass Mulcibers Unterstützung ebenso wertvoll war. Und während sie so über seine vorigen Worte nachdachte, kam ihr auch schon eine Idee.

»Lies meine Gedanken!«

Einen Moment starrte Mulciber sie genauso entsetzt an wie Elphinstone und Archie im Hintergrund. Alle drei schienen zu glauben, dass sie den Verstand verloren hatte.

»... Pardon?« In seinem ganzen Leben hatte Mulciber vermutlich noch nie so verwirrt ausgesehen. Der Bademantel half nicht. »Was möchtest du?«

Minerva rollte mit den Augen. »Du sollst deine Legilimentik auf mich anwenden! Ich will, dass du etwas siehst

»Nein, nein Minerva, so scharf bin ich nicht darauf, zu wissen, wie es sich anfühlt, Elphinstone zu knutschen – oder das auch nur zu sehen!«

»Oh, ich bitte dich, wenn es mir darum ginge, müsste ich dich nicht in meine Gedanken lassen.« Die Hände in die Hüfte gestemmt schnaubte Minerva. »Mach einfach einmal, worum ich dich bitte. Ich weiß doch, dass dir das Rumwühlen in anderer Leute Gedanken gefällt! Oder gilt das nur, solange du es heimlich tust?«

»Du musst zugeben, dass es seinen Reiz hat.« Noch bevor Minerva damit fertig war, empört Luft zu holen, verdrehte Mulciber seinerseits die Augen. Erneut seufzte er. »Na schön, ich weiß zwar nicht, welchem Zweck das hier dienen soll, aber bitte. Zeig mir, was so wichtig sein soll.«

Elphinstone sah aus, als würden ihm eine ganze Menge Widerworte auf der Zunge liegen, doch Minerva lächelte ihn zuversichtlich an. Er würde bald verstehen.

Mulciber angelte seinen Zauberstab aus einer Tasche des Bademantels und mit geschlossenen Augen konzentrierte Minerva sich fest auf das, was sie ihm zeigen wollte. Die Winkelgasse, sonnenbeschienen. Das Grün von Halliburtons Herbologiehimmel, der vorbeieilende Menschenstrom ...

»Bereit?«

Sie nickte.



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