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Pokémon Orange

von
Koautor:  Mentas12

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine Aufgaben für den Prolog:

1. Eines nachts bekommst du ein Traum. Du bist an einer Pyramide und hast 7 Münzen erhalten. Jedes Einzelne ein anderes Symbol darauf. Der Himmel verdunkelt sich und ein großer schatten steigt auf. Du erkennst nicht was es ist. Blitze knallen auf den Boden...

2. Du wirst wach und wirst merken, dass du dich in einem anderen Raum aufhältst. Poster von Pokémon sind an der Wand. Solltest du ein Spiegel finden und dich darin ansehen, wirst du merken, dass du anders aussiehst.

3. Unten angekommen wird dich eine frau ansprechen (Mutter) und mit dir Frühstücken wollen. Zudem wirst du erfahren, dass heute dein großer Tag ist dich auf deine Pokémon-Reise vorzubereiten. Deine Mutter wird dir erklären, dass sie das mit dir zwar schon hundert Mal besprochen hat, aber du darfst erst aufbrechen, wenn du deinen Orden verdient hast.

4. Du kannst dir die Umgebung ansehen und wirst merken, dass du dich in Marmoria City befindest. Ebenso darfst du auch die Stadt verlassen, musst aber gegen Abend wieder zuhause sein.


Anmerkung:
Ich erkenne die Symbole auf den Münzen nicht, zumindest nicht alle. Komplett anzeigen

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Prolog

„Ach, Herr Skinner, sagen Sie doch sowas nicht, da werde ich noch rot“, konnte ich Pandoryas verstellte Stimme aus den Kopfhörern vernehmen. Wie so oft hatte ich mich vor dem Schlafengehen für eine weitere Folge von Pandoryas GTA V Roleplay auf dem Server LuckyV entschieden, um den Tag angenehm ausklingen zu lassen. Wie schon so oft schlich sich der Gedanke, auch ein Teil des Servers zu werden, in meinen Kopf hinein, doch ich warf ihn wieder hinaus, mit den gleichen Argumenten wie auch beim letzten Mal. Ich wollte nicht einmal daran so wirklich denken, sondern mich lieber auf die wachsende Dynamik zwischen Pans Figur Ariane und Herr Skinner konzentrieren, zumal ich sie mittlerweile viel lieber mit ihm shippte als mit Eddy. Mein Blick fiel auf die Uhr, 3:30 prangte in der rechten Ecke meines Bildschirms. Dann sah ich nach dem Fortschritt des Videos, ich war bereits bei viereinhalb von den insgesamt sechs Stunden angekommen, die Gesamtdauer des Videos. Ich spürte, wie mein Kopf immer leerer wurde und sich meine Augenlider immer schwerer anfühlten. Leicht lächelnd pausierte ich das Video und sah nochmal auf die Uhr. Eine Minute war vergangen.

Ach, das gucke ich morgen, nein, nachher nach dem Aufstehen an. Bin dann echt gespannt, was da noch alles passieren wird. Hoffentlich werde ich keine Probleme mit dem Einschlafen haben.

Da mein Freund wohl wieder mit seinen Freunden in einer längeren Online-Spielrunde beschäftigt war, beschloss ich, mich für ein paar Stunden oder möglicherweise mehr, aufs Ohr zu legen. Ich wusste, er würde sich früher oder später mit dazu gesellen, und es mir nicht übelnehmen, dass ich mich früher als er hingelegt habe. Also schaute ich ein letztes Mal in Telegram rein, doch dort war niemand mehr online, wie bereits erwartet. Mit einem flinken Griff nahm ich meine Kopfhörer ab und hängte sie an ihren angestammten Platz.

Dann schickte ich meinen PC schlafen, schaltete alles auf meinem Schreibtisch aus, was im Dunklen blinken könnte und ging zum Bett hinüber. Dort schnappte ich mir mein Haupthandy mitsamt meiner Kopfhörer und machte es mir zusammen mit meinem Plüschhai im Bett gemütlich. Kaum hatte ich das Licht ausgeschalten, suchte ich mir auf Spotify ein ASMR-Album heraus. Wie so oft in den letzten Tagen konnte ich mich erst nicht entscheiden.

Wen nehme ich mir denn heute? Irgendwie hätte ich mal wieder Lust auf die Stimme von FredsVoice ASMR … oder mal wieder was von KennyK ASMR … joah, Kenny wäre nicht schlecht, vielleicht nehme ich wieder das Album mit dem Flugbegleiter Roleplay, das ist eigentlich ziemlich entspannend.

Kaum hatte ich mich für ein Album entschieden, legte ich das Handy auf die Bettdecke und horchte, ob die Lautstärke stimmte. Ob es nicht zu laut oder leise war. Doch Kenny begrüßte mich bereits an Bord der KennyK-ASMR-Airline, ich hörte ihm gerade noch zu, wie er die übliche Flugbegleiter-Rede am Anfang hielt, als mich die Müdigkeit zusammen mit seinem Geflüster in den tiefen Schlaf schickte.

 

Als ich das nächste Mal zu Sinnen kam, befand ich mich an einer Pyramide. Sie war groß, sehr groß, beeindruckt schaute ich zur Spitze hinauf. Dann sah ich mich um, doch außer Sand konnte ich nichts weiter erkennen. Nur einen leichten Wind, der hier und da einzelne Sandkörner durch die Gegend fliegen ließ. Mein Hirn sagte mir, dass es gerade sehr warm war, doch ich spürte davon nichts. Weder die angebliche Hitze auf meinem Körper, noch den Schweiß, der mir aus den Poren kriechen sollte. Alles, was ich „spürte“, waren mehreren kleine runde Gegenstände, die sich in meiner linken Hand befanden. Ich hob sie hoch und öffnete sie, darin befanden sich mehrere Münzen.

„Eins, zwei, drei …“, ich begann sie zu zählen und fand somit heraus, dass es sich hierbei um sieben goldene Münzen handelte. Wieder musste ich an das denken, was ich irgendwann in irgendeiner Zeitschrift gelesen hatte. Oder bei Detektiv Conan, so genau wusste ich es nicht mehr.

Jeder Mensch kann nur bis zu sechs Gegenstände auf einmal erkennen, ab sieben ist es für das Gehirn zu konfus und er muss dann mit dem Zählen anfangen. Davor kann er durch bloßes Ansehen die Zahl erkennen.

Ich konnte sehen, dass die Münzen Motive auf beiden Seiten hatten und wenn ich es richtig sah, befand sich auf den beiden Seiten der Münzen das gleiche Motiv. Doch irgendwas störte meine Sicht. Angesichts dessen, dass ich mich draußen im Sonnenlicht befand, ohne eine Sonnenbrille, einen Sonnenschirm oder eine Cap, schob ich es darauf. Dass ich dafür aber recht gut sehen konnte, darauf konnte ich mir keinen Reim machen. Besonders, ohne dabei die Augen zukneifen zu müssen. Einer der Symbole sah aus wie ein Diamant, bei einer zweiten Münze konnte ich ein Viereck mit ausgestanzten Ecken sehen und auf einer dritten etwas, was wie ein Cape eines Superhelden aussah. Doch so recht konnte ich damit nichts anfangen und behielt die Münzen einfach in der Hand.

Vielleicht muss ich ja einen Toten suchen oder mehrere und denen die Münzen dann auf die Augen legen? Aber war das in der Kultur der Ägypter? Ne, ich glaube, das kommt aus einer anderen Kultur, aber welche war das nochmal? Die Griechen? Oder wars doch eher aus der nordischen Mythologie?

So recht konnte ich keine Antwort darauf finden und es war niemand hier, der es mir hätte sagen können. Also beschloss ich, mich umzusehen und zu schauen, was ich mit den Münzen machen könnte. Und wenn es nur der Kauf einer Mini-Sphinx von einem Souvenir-Laden war.

Doch ich kam nicht weit. Kaum war ich ein paar Schritte gegangen, bemerkte ich, dass sich der Himmel verdunkelte, finstere Wolken zogen dicht zusammen und verdunkelten die Gegend. Es sah nach Gewitter aus, und es fühlte sich auch so an. Zumindest suggerierte mir das mein Verstand, auch sagte er mir, dass es nun deutlich kühler geworden war.

Mist, und ich hab keinen Regenschirm dabei.

Schließlich ging es ganz schnell. Die Wolken wurden immer dunkler, doch anstatt, dass es anfing zu regnen, hörte ich nur ein Grollen. Auch sah ich, wie etwas dunkles aufstieg, etwas, was viel dunkler war als die Wolken über mir. Es sah aus wie ein Schatten, der sich seinen Weg durch den Himmel bahnte.

Ob das ein Dämon ist? Oder was ist das? Sieht ja unheimlich aus …

Schnell sah ich mich um, nach einer Möglichkeit, mich zu verstecken und zu schützen, doch ich wurde nicht fündig.

Etwas helles erschien in meinem Augenwinkel, nur für einen Herzschlag lang, doch es war lange genug, um mir ein noch größeres mulmiges Gefühl im Hals zu verpassen. Ich drehte mich um, trotz der Bedenken, dass die Helligkeit alles andere als gut für meine Augen wären und sah es. Überall knallten Blitze aus den Wolken heraus auf dem Boden. In meinem Kopf schrillten die Alarmglocken. Auch nahmen sowohl die Menge, als auch die Intensität der Blitze immer weiter zu.

Nochmal suchte ich die Gegend nach etwas um, unter das ich Schutz suchen konnte, doch außer der Pyramide befand sich nichts in meiner Nähe.

Ok, wie war das nochmal? Eiche weiche, Buche suche? Gut, hier gibt’s keine Bäume und ich weiß eh nicht mal, wie Eichen oder Buchen aussehen. Außerdem schlagen Blitze eigentlich an den höchsten Orten ein, wegen des geringen Widerstands oder so, aber dieses Mal wohl nicht … wie war das nochmal, ich glaub, ich muss mich einfach flach auf den Boden legen?

Obwohl ich nicht glaubte, damit in Sicherheit zu sein, legte ich mich auf den Boden und „spürte“, wie rings um mich herum die Blitze einschlugen. Dann sah ich ein sehr helles Licht, welches direkt vor meinen Augen erschien, viel zu hell, als dass ich es eigentlich hätte anschauen können …

 

Mit einem Mal wurde ich wach, und als ich eine Bettdecke über mir spürte, wusste ich, das alles war nur ein Traum gewesen. Ein seltsamer Traum, aber da ich fast nur seltsame Träume hatte, wundere ich mich nicht darüber. Ich fand es nur schade, dass ich keinen Traum von dem GTA Roleplay hatte, eine schöne Ariane x Skinner Szene hätte mich dann doch mehr erfreut. Doch ich versuchte gar nicht erst, einen Sinn in dem Traum zu finden, zumal ich ihn eh bald wieder vergessen würde. Aber ich fühlte mich erholt, was sehr schön war.

Mal sehen, wie viele Stunden Schlaf sich mein Körper dieses Mal geholt hat, dachte ich und öffnete meine Augen. Doch etwas fehlte. Anstelle der Vollmond-Lampe, die wir auf meinem Wunsch im Schlafzimmer angebracht hatten, leuchtete nur eine normale Deckenlampe. Auch war der Raum nicht rechteckig, sondern viereckig, was mehr als seltsam war.

„Was zum?!“, stammelte ich und richtete mich auf. Der Bettbezug, den ich zu sehen bekam, sagte mir nichts. Anstatt meiner Super-Mario-Bettdecke sah ich nur eine neutrale in einem hellen Lila, auch war von meinem Plüschhai keine Spur zu sehen. Ebenso fehlten meine Kopfhörer und mein Handy. Schnell kniff ich mir in die Wange, da ich den Verdacht hatte, wieder in einem Inception-ähnlichem Traum gelandet zu sein, doch der Schmerz in der Wange verriet mir, dass ich wach war.

„Wo zum Henker bin ich?“, fragte ich mich selbst und stand aus dem Bett auf. Es war auch viel kleiner, ein Ein-Personen-Bett, wie ich es vor meinem Umzug hatte. Dann sah ich mich im Zimmer um. Statt zwei Fenstern und einer Balkontür hatte ich nur zwei kleine Fenster, an zwei gegenüberliegenden Wänden. Außerdem befand sich neben meinem Bett ein Tisch mit Stuhl und PC an einer dritten Wand, zusammen mit einem kleinen Sessel, einem Fernseher und einer Switch, welche sich in einem Dock befand. Es war die stereotypische Standard Switch, mit einem roten und einem blauen Joycon. Da ich dank eines Tauschs zwei rote Joycons hatte, war der Anblick für mich doch etwas ungewohnt. Ich beschloss, mir mal später die Switch genauer unter die Lupe zu nehmen und zu gucken, welche Spiele sich darauf befanden. Sonst gab es hier nur noch einen roten Teppich, einen hellbraunen Schrank, einen lebensgroßen Spiegel und Poster, mehrere Poster an der Wand.

Schnell überlegte ich, ob das hier mein alter Raum war, mein altes Zimmer vor meinem Umzug zu meinem Freund, doch schnell verneinte ich meine unausgesprochene Frage. Zwar war mein altes Zimmer rechteckig gewesen, doch es sah ganz anders aus als dieses hier. Doch es war eine erleichternde Erkenntnis.

Wenigstens bedeutet es nicht, dass ich das letzte Jahr geträumt hatte, auch wenn das bedeutet, dass …

Ich schluckte meinen Gedanken herunter, ich wollte nicht wieder darüber nachdenken, nicht wieder traurig werden. Das würde mir in dieser Situation überhaupt nicht weiterhelfen. Stattdessen musste ich mich konzentrieren, herausfinden, wo ich war und warum ich hier war. Dazu sah ich mir die Poster genauer an. Auf diesen befanden sich verschiedene Pokémon in verschiedenen Posen. Ich konnte ein Pikachu sehen, ein Ponita, ein Tauboss und ein Poster, welches sich sowohl ein Karpador als auch ein Garados teilten. Letzteres gefiel mir auf Anhieb und ich wünschte, ich hätte ein solches Poster auch bei uns zuhause. Dann ging ich zu dem Spiegel hinüber, konnte mir aber nicht wirklich erklären, warum. Vermutlich wollte ich ihn mir einfach mal ansehen, auch wenn ich den Anblick meines Spiegelbilds nur selten richtig ertragen konnte.

Doch kaum stand ich vor dem Spiegel, überraschte mich ein fremder Anblick, eine fremde Person blickte mir aus dem Spiegel zurück. Sofort drehte ich mich um, doch hinter mir befand sich niemand. Zum Test hob ich meinen Arm, die Person hob ihn mit mir. Ich legte den Kopf schräg, an meine linke Schulter heran und mein Spiegelbild tat es mir nach. Sofort sah ich mir den Spiegel selbst an, blickte am Rahmen entlang, ob es sich hierbei wirklich um einen Spiegel handelte und nicht um einen Bildschirm mit Kamera, aber auch das war nicht der Fall. Diese dünne, fremde Person war tatsächlich ich.

„Wow“, entfuhr es mir erstaunt. Dann warf ich einen genaueren Blick auf mein Spiegelbild und schaute mir alle neuen Details an. Anstatt meiner graublauen Augen sah ich nun hellbraune, wie ich sie von meinem Freund kannte. Meine Haare waren ein wenig kürzer, von einem schönen Braun und sie fühlten sich dicker an, nicht so wie meine dünnen, halb gefärbten Haare in meinem richtigen Körper. Auch war ich hier viel dünner als ich es eigentlich war, ich konnte sehr dünne Oberschenkel und meinen Bauchnabel erkennen. Sofort sah ich an mir herunter. Anstatt einem Wall aus Torso sah ich einen dünnen Körper, der in eine Art weißes Hemd gekleidet war, welches mir bis zur Hüfte lief. Es zeigte nur sehr wenig von meinem eh kaum vorhandenen Ausschnitt und meinen Bauchnabel, da die unteren Knöpfe offengeblieben waren.

Wahnsinn, so fühlt es sich also an, wenn man keinen Bauch hat und quasi bauchfrei herumlaufen kann, und bestaunte mich wieder im Spiegel. Da konnte ich auch sehen, dass das Hemd kurze Ärmel hatte und einen hohen Kragen. Für einen Moment musste ich an Sherlock aus der BBC-Serie denken.

Unten herum trug ich sehr, sehr kurze Hosen, darunter etwas längere Leggins, zumindest vermutete ich, dass es sich hierbei um eine Leggins handelte. Zwei Gürtelteile hingen mir an der Seite weg, was mich ziemlich verwirrte. Den Abschluss meines Outfits bildeten zwei schwarze Socken, die allerdings recht kurz waren.

Je länger ich mein neues Ich im Spiegel betrachtete, desto mehr schlichen sich wieder Traurigkeit und dunkle Gedanken hinein.

Schade, dass ich den Körper nicht habe, sondern einen ganz anderen.

Wieder schob ich meine finsteren Gedanken zur Seite, auf Selbstmitleid hatte ich keine Lust. Also ging ich vom Spiegel weg und machte mir dagegen Gedanken, wer ich war und wo ich jetzt nun eigentlich bin. Auf jeden Fall war die Besitzerin dieses Zimmers Pokémon Fan, was sie mir schon mal sympathisch machte.

Vermutlich hat sie irgendein Pokémon Spiel da in der Switch. Vielleicht Schwert oder Schild? Vielleicht das neue Snap?

Ich beschloss, es mir später mal anzusehen, fremde Spielstände fand ich schon immer ziemlich interessant, besonders, um zu sehen, wie sie ihre Pokémon benannt haben; und ob es mit kleinen Buchstaben oder in Capslock war.

 

Gibt es hier keinen Ausgang?, wunderte ich mich und machte mich erneut auf die Suche. Schließlich sah ich die Tür, auf welcher sich ebenfalls ein Poster befand, dieses Mal mit einem großen Onix darauf. Neugierig öffnete ich die Tür und sah hinaus, sah aber nur einen Flur, der zu weiteren Türen und einer Treppe führte. Da ich mich erstmal umsehen sollte, wo ich mich befand, beschloss ich, die anderen Türen zu ignorieren und ging stattdessen die Treppe hinunter. Dort wurde ich bereits erwartet, zumindest machte es den Anschein.

„Fiona, Liebes, schon wach? Hast du gut geschlafen?“, wollte eine Frauenstimme von mir wissen und ich sah mich nach ihr um. Eine Frau, älter als ich, stand in einer kleinen Küche und kam zu mir herüber. Dabei konnte ich erkennen, dass mich die Treppe ins Esszimmer gebracht hatte, welches nur durch eine kleine, halb hochgezogene Wand mit der danebenliegenden Küche getrennt war. Ein weiterer Blick durch den Raum verriet mir, dass es außerdem noch ein Wohnzimmer und eine Tür mit einem Garderobenständer daneben gab, es musste sich also um die Haustür handeln.

Irritiert, und nicht bereit, eine Rolle zu spielen, drehte ich mich wieder zur Dame um. Sie hatte wie ich braune Haare, allerdings waren ihre hüftlang. Ihre Augen waren im Gegensatz zu meinen grünlich und sie machte auch einen leicht moppeligen Eindruck.

Schätze mal, ich hab von ihr die Haarfarbe und die kleinen Lippen, aber der Rest scheint wohl von meinem Vater zu sein.

„Ja, danke, Mama, hat echt gutgetan“, sagte ich und fragte mich gleichzeitig, wie spät es war und warum ich mich im Bett befunden hatte. Bei meinem realen Ich und dem chaotischen Schlaf-Wach-Rhythmus konnte ich es verstehen, doch bei diesem fremden Mädchen, in dessen Körper ich steckte, war es mir ein Rätsel. Wobei ich mir dabei nicht sicher war, ob es nun mein Körper war oder ich nur in dem Körper einer anderen steckte. So wirklich wollte ich nicht darüber nachdenken, also versuchte ich lieber, den Worten meiner Mutter zu lauschen.

„Das ist aber schön, du warst gestern wirklich sehr müde, mein Kind“, sagte sie und ich war froh, dass ich sie richtig als meine Mutter erraten hatte. Sie ging zurück in die Küche und rührte in einem Topf um. Dann schaltete sie den Herd kleiner, wischte ihre Hände an ihrer Schürze ab und ging zu mir herüber.

„Das muss jetzt mehrere Stunden köcheln, aber heute Abend werden wir dafür etwas feines essen“, sagte sie und ich fragte mich, was sie da wohl gekocht hatte. Und ob nur wir beide hier sein werden oder noch jemand anderes. Gerade, als ich sie fragen wollte, ging sie erneut in die kleine Küchenecke zurück.

„Fiona, Liebes, kannst du bitte den Tisch decken, für das Frühstück? Ich hole derweil die Sachen vorbereiten. Möchtest du heute Müsli oder lieber Vollkorn-Brot?“

„Ja, kann ich machen. Und für mich bitte Müsli, danke!“, rief ich, bevor ich stockte.

Moment mal, Fiona? Hat sie mich das nicht vorhin auch genannt? Ist mir gar nicht aufgefallen … joah, das ist ein schöner Name. Ich denke, ich kann mich daran gewöhnen.

Um also meiner Aufgabe, den Tisch zu decken, nachzugehen, folgte ich ihr in die Küche und suchte mich durch die einzelnen Schränke hindurch. Als ich dann sah, dass meine Mutter sowohl Brot, als auch Marmelade bereitstellte, wusste ich, dass ich nicht nur nach Schüsseln Ausschau halten sollte. So deckte ich den Tisch mit zwei Tassen, einem Teller, einer kleinen Schüssel und dazugehörigem Besteck. Meine Mutter folgte mir recht schnell und brachte in mehreren Anläufen zwei Scheiben Brot, Erdbeermarmelade, einem Einwegglas mit Müsli darin, Milch und Mandarinenscheiben.

„Du musst wirklich aufgeregt sein“, sagte sie zu mir, ließ jedoch offen, weshalb ich aufgeregt sein sollte. Doch ich fühlte mich nicht aufgeregt und sagte ihr das auch offen.

„Nein, um ehrlich zu sein, ich fühle mich einfach nur wohl. Ausgeschlafen und auch ein wenig hungrig“, sagte ich, während ich meinen leeren Magen streichelte.

„Dann setz dich doch schon mal an den Tisch und ich bringe uns frische Kuhmuh-Milch.“

Dem ging ich sofort nach und setzte mich an den gedeckten Frühstückstisch.

Kuhmuh-Milch? Das kommt mir so bekannt vor. Heißt so nicht die Milch aus der Zelda-Reihe? Ne, Moment, die heißt doch Lon-Lon-Milch und das würde auch die Pokémon-Poster nicht erklären, das einzige Crossover-ähnliche, was Nintendo mal gemacht hat, war Link’s Awakening.

Erschrocken riss ich meine Augen auf, eine Idee crashte wie ein Blitz aus meinem Albtraum in meine Gedankenwelt hinein.

Wait, Moment, was? Aber das ist doch vollkommen unmöglich! Ja, ich weiß, laut Mr. Holmes soll man alles ausschließen, bis man auf die Lösung kommt, die am meisten Sinn macht … oder so. Aber ne, das kann doch nicht sein, ich meine, das wäre so genial. So viel besser als Pokémon Go zu spielen, nein, das wäre einfach …

Als ich meine Mutter im Augenwinkel mit einem Krug voller Milch näherkommen sah, versuchte ich mich zusammenzureißen und einen neutralen bis glücklichen Gesichtsausdruck aufzulegen.

„Lecker, Milch, trinke ich sehr gerne“, sagte ich, weil ich dachte, dass es verdächtig wäre, wenn ich jetzt still wäre. Gleichzeitig fühlte sich mein Gesprächsversuch sehr merkwürdig an.

Sie goss uns beiden, kaum hatte sie sich an den Tisch gesetzt, Orangensaft ein. Anschließend klatschte sie in die Hände und lächelte mich an.

„Guten Appetit!“, sagte sie zu mir und ich wünschte ihr das Gleiche.

 

Die meiste Zeit während des Frühstücks redeten wir kaum, was mir nur allzu recht war. Genauer gesagt war ich diejenige, die kaum was sagte, aber das schien meine Mutter nicht zu stören. Etwas, was sie mit meiner echten Mama gemeinsam hat. Oder zumindest hätte, wäre sie noch am Leben. Ich schluckte die aufkommende Traurigkeit herunter, zusammen mit einem großen Schluck Milch. Erstaunlicherweise erinnerte es mich an die normale Kuhmilch von Zuhause. Doch noch immer stand der Verdacht im Raum.

Bisher wurde ich allerdings nicht ganz schlau aus dem, was meine Mutter mir so erzählte, und konnte daher nicht einschätzen, wo ich mich befand. Die meiste Zeit redete sie erst über das, was sie mit Freunden erlebt hatte und welche Gespräche sie mit ihren Nachbarn hatte, das alles war jedoch so normal und alltäglich, das könnte quasi überall passieren. Doch kaum hatte ich mein Müsli beendet und nippte an meiner zweiten Tasse Milch, begann sie den wirklichen Hammer auszupacken.

„Hach, ich bin so aufgeregt, mein kleines Mädchen beginnt ab heute ihre Reise“, sagte sie und ich begann mich zu fragen, wohin die Reise wohl gehen sollte. War ich etwa ein Scheidungskind und würde nun zu meinem Vater fahren? Ich hätte einen lebendigen Vater? Wie der wohl so war? Wie es wohl so ist, einen lebendigen Vater zu haben? Eine Frage, auf die ich noch nie so wirklich eine Antwort gefunden habe.

Doch sie ließ mir keine weitere Zeit, darüber nachzudenken oder wieder traurig zu werden.

„Naja, so richtig geht es heute ja noch nicht los, aber du weißt, was ich meine. Heute müssen wir auf jeden Fall die Vorbereitungen erledigen, wenn dann meine große Tochter auf ihre eigene Pokémon-Reise gehen wird. Hach, das ist alles so aufregend, ich bin wirklich gespannt, was du alles erleben wirst …“

Die Stimme meiner Mutter wurde zu einem unverständlichen Haufen an Wörter. Meine Augen öffneten sich erneut und ich bekam das Bedürfnis, die Tasse in meiner Hand vor lauter Schock einfach fallen zu lassen. In meinem Kopf ging es drunter und drüber, und ich wusste nicht, wo mir der Sinn stand. Tränen schossen in meine Augen.

Also hatte ich Recht! Ich hatte also wirklich Recht! Ich bin hier in der Welt der Pokémon! OMG, ich meine, wie, wie geht das? Warum bin ich hier? Das ist ja soooo cool, aber OMG, ist das aufregend. Oh, Mama sieht mich so merkwürdig an, ich glaube, ich sollte sie beruhigen.

Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen und lächelte sie an, so gut ich konnte.

„Ja, ich bin selbst nur ein wenig aufgeregt und ergriffen, dass ich nun auch endlich die Reise antreten kann“, sagte ich und sie selbst fing zu schniefen an.

Oh nein, bitte fang nicht zu weinen an, damit war ich bei meiner echten Mama auch schon immer überfordert.

„Ach, es ist einfach so wunderbar, heute ist dein großer Tag, an welchem wir uns für die Reise vorbereiten werden. Dass du mich aber immer mal wieder anrufst, nicht, dass du denkst, ich will dir hinterherkontrollieren“, fügte sie hinzu, als sie meinen entsetzten Blick sah.

„Aber ich möchte einfach hin und wieder mitbekommen, was du gerade erlebst, wie du dich fühlst, welche Pokémon du getroffen hast und vieles mehr. So eine Reise kann viel Freude, aber auch viel Trauer bedeuten. Es kann einen ziemlich verändern und ich würde einfach nur gerne wissen, wie dein Weg verlaufen wird“, sagte sie und aß ihre letzte Marmeladen-Scheibe auf.

„Klar, kann ich machen. Ich werde zwar nicht jeden Tag anrufen, aber immer mal wieder“, sagte ich und hoffte, dass ich es nicht vergessen würde. So wie ich mich kannte, lag es wohl im Rahmen des Möglichen. Zumal ich nicht jemand war, der sich einfach grundlos bei anderen Leuten meldete, sondern nur, wenn es irgendwas zu besprechen gab. Und das auch lieber schriftlich als telefonisch.

„Aber denk daran“, sagte sie und sah mich mit einem ernsten Blick an.

„Ich hab es dir zwar schon hundertmal gesagt, aber du darfst erst aufbrechen, wenn du dir deinen ersten Orden verdient hast. Vorher darfst du dich nicht auf die Reise machen. Es ist einfach zu gefährlich, ohne eigenes Pokémon an deiner Seite und einer gewissen Portion Erfahrung.“

Klar, die Stadt hier kann man auch nur auf zwei Wegen verlassen. Entweder über das Wasser, was aber ohne Wasserpokémon und Surfer nicht möglich ist, oder durch das hohe Gras, in dem wilde Pokémon lauern. Also ne, ich denke, ich werde doch in der Stadt bleiben, zumindest bis ich das erste Pokémon erhalten habe.

„Keine Angst, das werde ich nicht machen, Mama, versprochen“, sagte ich wahrheitsgemäß und begann, meiner Mutter mit dem Abräumen zu helfen. Kaum hatten wir die Sachen aufgeräumt und das dreckige Geschirr in die Spülmaschine geladen, sahen wir beide uns zufrieden an. Dann kam mir meine Mutter näher und umarmte mich. Überrascht erwiderte ich die Umarmung, doch da sie im Grunde eine Fremde für mich war, fühlte sich die Umarmung seltsam an. Nach wenigen Sekunden ließ sie mich los, worüber ich sehr froh war.

„Wenn du möchtest, kannst du dir ein wenig die Beine vertreten und ich kümmere mich solange um den Haushalt, ist das in Ordnung für dich? Das wird dich auch ein wenig ablenken“, sagte sie mir und auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, was ich in Alabastia groß entdecken könnte, nickte ich ein wenig.

„Ja, das ist eine gute Idee“, sagte ich und stellte mir vor, dass ich mir einfach mal die kleine Stadt mit ihren vier-fünf Häusern ansah und mir danach dann vorstellte, welches Pokémon ich wohl als erstes bekommen würde.

Schließlich ging ich zur Garderobe und zog zwei stiefelartige Schuhe an, in Grau-Blau und mit zwei kleinen grauen Sternen darauf. Sie fühlten sich bequem an und sie sahen auch recht schick aus.

Jetzt bin ich auch ein Crystal Gem und habe einen Stern auf meiner Kleidung, dachte ich scherzhaft.

„Oh, bevor du es wieder vergisst, hier, dein Geldbeutel“, sagte Mama und reichte mir einen kleinen, blauen Geldbeutel. Als ich ihn öffnete und die Münzen darin zählte, kam ich auf genau 500 Pokédollar.

„Ja, stimmt, das ist eine gute Idee, danke dir Mama“, sagte ich, während ich überlegte, wo ich meinen Geldbeutel verstauen könnte. Doch da ich mir nur mal kurz die Beine vertreten wollte und die Hosentaschen wie zu erwarten kaum Platz für irgendwas boten, beschloss ich, meinen Geldbeutel einfach festzuhalten.

„Du kannst auch meinen Beutel nehmen, wenn du was zum Tragen brauchst“, sagte sie und reichte mir einen kleinen blauen Turnbeutel, in dem ich meinen Geldbeutel verstauen konnte. Damit fühlte ich mich dann doch wohler.

„Danke, Mama, das ist wirklich sehr nett von dir“, sagte ich, während ich den Turnbeutel wie einen Rucksack schulterte.

„Steht dir gut“, sagte sie und drückte mir einen mütterlichen Kuss auf die Wange. „Gut, dann amüsiere dich schön und denk dran, geh nicht zu weit! Und du musst gegen Abend wieder zuhause sein“, mahnte sie mich und ich wusste, dass sie es ernst meinte.

„Ja, keine Angst, ich werde mich daranhalten“, entgegnete ich, lächelte meine Mutter ein letztes Mal und verließ das Haus.

 

Doch kaum war ich draußen, außerhalb des Hauses und hatte einen ersten Rundblick über die Umgebung geworfen, stellte ich fest, wie sehr ich mich geirrt hatte. Ich befand mich definitiv nicht in Alabastia, das Labor des Professors fehlte und außerdem sah die Stadt viel größer aus. Stattdessen sah ich ein Pokémon-Center und in der Ferne etwas, was wie eine Wiese aussah, eingezäunt und verlassen. Kurz überlegte ich, warum mir diese Gegend bekannt vorkam, bis mich die Erkenntnis traf.

Ich muss in Marmoria City sein, ja, alles andere würde keinen Sinn ergeben. Ok, das ist auch eine coole Stadt zum Starten. Hätte aber echt gedacht, dass ich wie Ash in Alabastia anfangen würde. Aber hey, das ist auch cool, dachte ich mir und begann, mich näher umzusehen. Als erstes peilte ich das Pokémon-Center an, doch da ich noch kein eigenes Pokémon besaß, hatte ich keinen Grund, dort hinein zu gehen. Gleichzeitig fragte ich mich, ob es da drin auch ein Pummeluff gab, welches Gesang einsetzte, sobald man es ansprechen würde.

Dann ging ich hinüber zur Wiese, erst jetzt konnte ich sehen, dass es sich nicht nur um eine Wiese, sondern um ein Blumenfeld hielt. Die Blumen erkannte ich jedoch nicht, auch wenn sie sehr schön aussahen mit ihren roten Blüten.

Hm, vielleicht will die Besitzer die Blumen ja vor wilden Pokémon schützen, fiel mir als einzige Erklärung ein, bevor ich weiterging. Immer mal wieder sah ich mir die Gegend an und trotz mehrere schmerzhafter Kniffe in die Wange konnte ich es immer noch kaum glauben, dass ich mich wirklich in Kanto befand. Zwar hatte ich mir mit Pokémon Go so einigermaßen den Traum als Pokémon-Trainer verwirklichen können, aber das hier, das war realer und besser. Zumindest fühlte es sich so an.

Und was auch immer es war, es hatte meine Augen verbessert. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ohne Brille rausgegangen war, was ein seltsames Gefühl war, aber es schien meine Augen nicht zu stören. Offenbar hatte der Körper hier keine Kurzsichtigkeit, es dauerte jedoch ein paar Minuten, bis ich nicht mehr daran dachte und so setzte ich meinen Weg fort.

Für einen kurzen Moment sah ich den Laden an, mit dem bekannten blauen Dach, aber auch dort wollte ich nicht hinein gehen. 500 PD kamen mir nicht gerade als sehr viel vor und so beschloss ich, mein Geld erst einmal zusammen zu halten. Nicht zu viel auf einmal ausgeben, das würde ich später immer noch machen können. Also ging ich weiter.

Mein Weg führte mich auch kurz zu Rockos Arena. Erinnerungen daran, dass ich mir immer Nidoran fangen musste, um gegen Rocko eine Chance zu haben, stiegen in mir hoch. Zumal mein Pikachu alleine vom Typ her keine Chance gegen sein Onix oder sein Kleinstein hatten. Dort konnte ich erst recht nicht ohne eigenes Pokémon reingehen, zumindest sah ich keinen Sinn darin. Ich ging erneut weiter.

 

Schließlich, nachdem ich eine kleine Weile lang spazieren gegangen war, sah ich mich wieder um. Fragte mich, womit ich mir die Zeit noch vertreiben könnte, bevor es wieder nach Hause ging. Da ich die Stadt nicht verlassen wollte, ohne Partner an meiner Seite, der für mich kämpfen konnte, blieb für mich nur die Stadt selbst zur freien Verfügung. Da fiel mir das Museum ein und da ich gerade auch nichts Besseres zu tun hatte, ging ich zum Museum und begann, in meiner Hosentasche zu suchen. Doch ich wurde nicht fündig.

Wo zum Henker ist meine FFP2-Maske, ohne die darf ich doch nicht rein … oh, stimmt, Moment, ich glaube, der Virus existiert hier nicht. Wie dumm von mir!

Die Tatsache, dass ich am Eingang keine Schilder sah, die mich darauf hinwiesen, zu meinen Mitmenschen Abstand zu halten und dass man für den Eintritt eine Maske tragen musste, reichte mir.

So schnell kann man sich an Dinge gewöhnen, dachte ich amüsiert und betrat das Museum maskenlos, was sich angesichts der vergangenen Monate, die ich erlebt hatte, für einen kurzen Moment seltsam anfühlte.

„Museum der Wissenschaft“, las ich leise den Namen des Museums von einem Schild. Sofort begrüßte mich ein freundlicher Mitarbeiter am Schalter, der sich direkt neben dem Eingang befand.

„Willkommen im Museum der Wissenschaft“, sagte er und deutete auf das kleine Preisschild, welches am Glas angebracht war.

„Für eine Prämie von 50 PD kannst du das Museum betreten.“

Schnell holte ich eine 100 PD Münze heraus, gab sie dem Mann und bekam eine 50 PD Münze zurück, die ich sofort verstaute. Kaum war ich damit fertig verneigte sich der Mitarbeiter und reichte mir ein kleines Ticket. Dieses verstaute ich in meinem Geldbeutel.

„Dann wünsche ich dir viel Spaß mit unseren Exponaten“, sagte er und ich bedankte mich dafür höflich. Dann hängte ich mir wieder den Turnbeutel um und machte ich mich auf den Weg. Doch das Museum war viel kleiner, als ich es in Erinnerung hatte. Auch gab es nicht so viel zu sehen, vermutlich war der Eintrittspreis deshalb so günstig. Dafür konnte ich allerdings Mondsteine und Fossilien von längst ausgestorbenen Pokémon bewundern, was ich dagegen mehr als faszinierend fand. Auch gab es kleine Infotexte, die ich hier und da ein wenig überflog. Am meisten bestaunte ich die Nachbildung des Space-Shuttles, welches sich im ersten Stock des Museums befand. Das Weltall und alles, was damit zu tun hat, hatte schon immer eine leichte Anziehung und Faszination auf mich, auch, wenn ich mich nur selten damit beschäftigte. Allein schon dafür hatte ich der Besuch in meinen Augen gelohnt.

Doch nach einer Weile hatte ich alle Ausstellungsstücke gesehen. Und dank der wenigen anderen Besucher fühlte es sich wieder normal an, bevor 2020 in seiner vollen Härte zugeschlagen hatte. Doch ich hatte genug gesehen und verließ das Museum wieder. Draußen angekommen bemerkte ich, dass es nun ein wenig heller geworden war und vermutete, dass es nun wohl Mittagszeit sein musste. Doch der Hunger meldete sich nicht, dafür ein leichtes Gefühl der Langeweile.

Mama hat zwar gesagt, ich muss bis zum Abend zurück sein, aber ich denke, sie hat nichts dagegen, wenn ich es mir noch ein wenig in meinem Zimmer bequem mache.

So schritt ich frohen Mutes wieder nach Hause und betrat es.

„Hallo, Mama, ich bin wieder da!“, rief ich in den Raum hinein, doch es kam keine Antwort. Kaum hatte ich die Schuhe ausgezogen und Mamas Tasche ohne meinen Geldbeutel an dem Garderobenständer aufgehängt, betrat ich das Esszimmer. Doch weder dort, noch in der Küche konnte ich meine Mutter finden. Auch im Wohnzimmer befand sie sich nicht. Die Schultern zuckend, kam ich zu dem Schluss, dass sie wohl mit dem Haushalt fertig und nun selbst unterwegs war.

Ok, dann gehe ich mal nach oben.

Oben angekommen suchte ich sofort mein Zimmer auf, und holte das Ticket des Museums aus meinem Geldbeutel, bevor ich beides auf meinem Tisch ablegte.

Gut, dann wollen wir doch mal schauen, was sich hier denn so für Spiele auf der Switch befinden, und nahm den daneben liegenden Pro-Controller mit zu meinem kleinen Sessel, um von dort aus zusammen mit einer Fernbedienung Fernseher und Switch zu starten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ui, da bin ich ja in was hineingeraten. Bin mal gespannt, was meine neue Mutter alles so mit mir geplant hat und was noch alles passieren wird :-) Komplett anzeigen

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