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Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht

von

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Vergangenheit – 1. Dezemberwoche – feiere nie mit der Mimawarigumi, denn die spielen nach eigenen Regeln

 

Diese ganzen neuartigen Feste jedes Jahr. Dabei endet das Jahr nach dem gültigen Mondkalender erst in sieben Wochen. Sie haben noch nicht einmal Weihnachten!

Stöhnend hält sich Vizekommandant Hijikata Tōshirō den Kopf.

Diese sogenannte „Jahresendfeier“, das Bônenkai, gestern hatte es echt in sich.

Nie wieder.

Dieser blöde Matsudaira Katakuriko und seine Schnapsideen. „Feiert mit der Mimawarigumi zusammen“, hatte er befohlen, „das fördert die Zusammenarbeit.“

Dabei ist das wie die Zwangsverpaarung von Hund und Katze – von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Wieso hat er sich nur zu diesem Wetttrinken mit Mimawarigumi-Kommandant Sasaki Isaburo überreden lassen? Und wer hat eigentlich gewonnen?

Grummelnd schlurft er weiter, auf dem Weg zum nächsten Aufenthaltsraum mit einer Kaffeemaschine.

Fassungslos bleibt er auf der Schwelle stehen.

Scheiß Mimawarigumi. Den Mist räum ich nicht auf.

Missmutig kickt er eine der herumliegenden Flaschen beiseite.

Und wie das stinkt!

Angewidert rümpft er die Nase.

Das ist mehr als der Gestank von Alkohol und Erbrochenem. Es ist strenger, herber und es dreht ihm den Magen um. Er will gar nicht wissen, woher das stammt.

Urgh.

Yamazaki kann das nachher sauber machen.

Plötzlich sieht er etwas zwischen den Scherben einer Flasche glitzern. Seine Augen werden schmal, als er versucht, sie darauf zu fokussieren. Diese elenden Kopfschmerzen. Ihm fällt das Denken schwer. Vorsichtig geht er in die Knie und hebt es auf. Für die Dauer einer ganzen Minute starrt er einfach nur darauf. Es ist ein Armband. Ein silbernes, filigranes Kettchen mit einem Anhänger, auf dem das Sternzeichen des Wassermanns eingraviert ist.

Es gehört Yamazaki.

Dieser Baka. Er wird schlimmer heulen als damals, wo Sōgo sein Badmintonset zerhäkselt hat, wenn er bemerkt, dass es verschwunden ist. Er hängt an diesem blöden Kettchen.

Ich hätte es ihm nie schenken dürfen, denkt Hijikata grimmig, während er es genauer untersucht. Ein Glied ist gerissen.

Er seufzt erleichtert.

Das ist schnell repariert.

 

 

 

Zehn Minuten und etwas mühevolle Arbeit mit einer Zange später steht er vor Yamazakis Quartier.

„Oi, Yamazaki." Schwungvoll will Hijikata den Fusuma aufreissen, doch die Tür bewegt such keinen Zentimeter. Abgeschlossen? Echt jetzt?

„Oi. Yamazaki!" wiederholt er und traktiert den Türrahmen mit Faustschlägen. „Mach auf! Die Türen abzuschließen ist verboten!"

Und dafür gibt es einen guten Grund. Wieviel Zeit sollen sie unnötig mit der Suche nach dem Generalschlüssel verschwenden, wenn ein Kamerad krank oder verletzt in seinem Quartier liegt? Wenn jemand nicht gestört werden will, hängt er ein Schild raus. Sie sind alle Ehrenmänner und halten sich an diese Regel. Sich jetzt einzuschließen ist geradezu ein Affront!

„Yamazaki! Mach auf! Zwing mich nicht, die Tür einzutreten!"

Er muss noch lauter an die Tür schlagen und viermal mit Gewalt drohen, bis sich auf der anderen Seite etwas bewegt. Er hört das Rascheln von Stoff, aber selbst dann dauert es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis er das Klicken des Türschlosses vernimmt und dann wird der Fusuma ein paar Zentimeter zur Seite geschoben. Ungeduldig greift Hijkata in die Lücke und stößt die Tür so weit auf, bis er bequem hindurchpaßt. Aus reiner Gewohnheit lässt er seine Blicke prüfend durch den Raum wandern und rümpft dann die Nase.

Es ist sauber, aber chaotisch wie immer. Der einzige Platz, den Yamazaki peinlich ordentlich hält, ist sein Schreibtisch an der Wand. Die zerwühlten Decken auf seinem Futon beweisen, dass er bis eben noch geschlafen hat – und das nicht gerade sehr ruhig. Es riecht extrem nach Räucherstäbchen und das kommt ihm sofort verdächtig vor.

Zum ersten Mal richtet er seinen durchdringenden Blick auf den Besitzer dieses Zimmers. Yamazaki steht ein paar Schritte von ihm entfernt, stützt sich mit einer Hand an der Wand ab und hält mit der anderen die Decke vor seiner Brust zusammen, in die er sich bis zum Hals wie eine Mumie gewickelt hat. Er hält den Kopf tief gesenkt und so zur Seite gedreht, dass seine Haare sein Gesicht wie einen Vorhang verdecken.

Dieser Anblick versetzt ihm einen Stich in der Brust, den er jedoch tapfer ignoriert.

„Hier, das gehört dir“, vielsagend läßt Hijikata das Kettchen vor ihm in der Luft baumeln.

Nur zögernd greift Yamazaki danach. Seine Finger zittern, als er sie darum schließt und sich dann wieder hastig an der Wand abstützt, als könne er sich kaum auf den Füßen halten.

Sieht so aus, als wäre es nicht nur für Hijikata eine wilde Party gewesen.

Und plötzlich erinnert sich Hijikata wieder daran, dass Yamazaki von Sasaki Isaburo zu den Bakas von der Mimawarigumi zwei Räume weiter geschickt wurde, um ihnen neuen Sake zu bringen und er Yamazaki danach nicht wieder gesehen hatte. Ärger wallt in ihm auf. Auch wenn sie ausnahmsweise mal zusammen gefeiert haben, sind sie immer noch Konkurrenten und Yamazaki hätte sofort zu ihm und den anderen zurück kommen sollen. Dass er es nicht tat, nimmt er wirklich persönlich.

Aus dem Stechen in seiner Brust wird Enttäuschung, gepaart mit dumpfer Wut und dem bitteren Geschmack des Verrates.

„Oi, Yamazaki, da du ja augenscheinlich so viel Spaß mit denen von der Mimawarigumi hattest, setz dich in Bewegung und räum deren Müll weg.“

Bei dem Wort „Spaß“ ruckt Yamazakis Kopf regelrecht nach oben. Große, braune Augen starren ihn aus einem kränklich-blassem Gesicht an. Das heißt, nur ein großes braunes Auge, das andere ist zugeschwollen und ziert ein sehr schmerzhaft aussehendes, blaues Veilchen.

„Oi, Zaki. Sag mir nicht, das waren diese Schnösel? Du hast dich hoffentlich wenigstens gewehrt?“ Der Sarkasmus in Hijikatas Stimme läßt Yamazaki wie unter einem Schlag zusammenzucken. Schnell senkt er wieder den Kopf.

„Ich bin gefallen“, murmelt er kaum hörbar.

Hijikata schnaubt nur.

„Wohl kaum. Aber das kommt davon, wenn man, anstatt zu trainieren, immer nur Federball spielt.“

Yamazaki senkt seinen Kopf nur noch tiefer und diese demütige Haltung macht Hijikata nur noch wütender.

„In einer Stunde ist der Raum wieder sauber, kapiert?“

Yamazaki beißt sich auf die Unterlippe.

„Mir... geht's nicht gut“, wispert er.

„Das ist dein Problem“, kommt es unbarmherzig zurück. „Wer feiern kann, kann auch die Konsequenzen tragen.“

Mit diesen Worten dreht sich Hijikata um und geht. Er braucht wirklich dringend eine Kopfschmerztablette.

 

 

 

 

Es ist noch sehr früh am Morgen, die Sonne ist gerade erst aufgegangen, aber es ist ruhig im Hauptquartier und das weiß Sasaki Tetsunosuke, von allen nur „Tetsu“ genannt, zu schätzen. Gähnend schlendert er mit einer Mülltüte zum Aufenthaltsraum der Offiziere hinüber. Er müsste hier nicht aufräumen, das hat ihm niemand befohlen, aber er hofft auf ein paar Alkoholreste. Er ist noch minderjährig – der einzige hier, eine Ausnahme - aber so lange alle anderen noch ihren Rausch ausschlafen, hat er vor, das auszunutzen.

Er ist noch nicht lange bei der Shinsengumi und manche Regeln widersprechen seinem bisherigen Lebensstil, er umgeht sie also, wo er kann.

Leider, wie er schnell feststellt, sind die Führungsoffiziere selbst beim Feiern sehr ordentlich, was ihren Müll angeht. Oder der letzte hat aufgeräumt, jedenfalls stehen die leeren Flaschen alle aufgereiht an der Wand, schon bereit für seine Mülltüte. Eine Bierflasche ist noch unberührt und die stellt er sofort nach draußen auf den Engawa. Er wird sie später mitnehmen.

Der Raum ist auch sonst sehr sauber - keine Speisereste oder Erbrochenes auf den Tatami-Matten. Man könnte fast glauben, sie hätten nicht gefeiert, aber Tetsu weiß es besser, auch wenn er mit den anderen niedrigeren Ranges - so wie er einer ist – nicht hier, sondern drüben im Speisesaal die Sau rausließ. Er ist oft genug im Hof gewesen, um frische Luft zu schnappen, um sie zu hören. Auch wenn die nervigen Gäste von der Mimawarigumi mit ihrem Gegröle fast alles andere übertönt hatten. Teilweise klang das da drin eher wie in einer Bar voller Hooligans, die sich mit ihren Gegnern ein Wettsaufen mit anschließender Prügelei liefern.

In Gedanken daran schnaubt er einmal laut.

Typisch.

In der Mimawarigumi dienen nur Adlige und dass diese schlimmer sind als der gemeinste Pöbel, hat er durch die Hand seines Halbbruders Isaburo schon sehr früh erfahren. Dieser arrogante, schmierige Schnösel.

Als er die gefüllte Mülltüte nach draußen schleift, stellt er fest, dass zwei Räume weiter ebenfalls jemand mit Aufräumen beschäftigt ist.

Sein müdes Hirn benötigt etwas Anlaufzeit, bis er ihn erkennt, aber dann verzieht sich seine Miene zu einem breiten Lächeln. Innerhalb der Shinsengumi trifft man selten auf jemanden, der in seiner Freizeit einen westlichen Kleidungsstil bevorzugt wie er, eigentlich nur einen einzigen. Auch wenn er ruhig mal Hoodies tragen könnte, die nicht drei Nummern zu groß sind, wie ein Sack an ihm hängen und ihm fast bis zu den Knien reichen.

„Oi, Yamazaki-senpai", grüßt er ihn überschwänglich.

Von all seinen neu gewonnenen „Bros" mag er den Spion am liebsten. Er ist freundlich zu ihm, hat immer ein nettes Wort und eine Engelsgeduld.

Yamazaki scheint ihn nicht gehört zu haben. Tetsunosuke nimmt es ihm nicht krumm.

Stattdessen beschließt er, ihm zu helfen. Nicht nur, weil die von der Mimawarigumi bestimmt mehr ungeöffnete Alkoholflaschen vergessen haben als Kondō & Co.

Er schickt sich gerade an, durch den weit geöffneten Shoji zu treten, da wäre er beinahe mit Yamazaki zusammengestoßen. Er zerrt eine volle Mülltüte hinter sich her und wirkt dabei, als wäre sie viel zu schwer für ihn.

„Oi, Senpai", grüßt Tetsu ihn zum zweiten Mal.

Yamazaki zuckt zusammen und wirft ihm einen schnellen Blick zu, bevor er ein „Guten Morgen, Tetsu" murmelt und den Kopf wieder abwendet.

Fassungslos starrt Tetsunosuke ihn an. Mitleid krampft sein Herz zusammen. Dieses blaue Auge muss verdammt schmerzhaft sein. Mal ganz abgesehen von diesen anderen Malen...

Nach einem Moment des Zögerns nimmt Tetsunosuke sein vorschriftswidriges, weil viel zu großes Halstuch ab und reicht es ihm. Yamazaki starrt ihn nur fragend an, ohne es zu nehmen.

„Für deinen Hals", vielsagend deutet Tetsunosuke auf seinen eigenen Hals. Und fügt, als Yamazaki immer noch nicht reagiert, erklärend hinzu:

„Es gibt Idioten, die einem bei solchen blauen Flecken sofort sexuelle Perversionen unterstellen."

Yamazakis Augen weiten sich kurz, dann nimmt er das Tuch mit einem dankbaren Nicken an. Zufrieden sieht Tetsunosuke zu, wie er es sich umlegt und die bösartig rot leuchtenden Fingerabdrücke um seinen Hals darunter verschwinden.

„Du kannst es behalten", meint er dann in einem Anfall von Großzügigkeit. „Es steht dir sowieso viel besser als mir."

Yamazaki senkt nur errötend den Kopf und zieht die Mülltüte weiter in den Hof, während Tetsunosuke die Ärmel hochkrempelt und entschlossen den Saustall hinter ihm betritt.

„Ich helfe dir", erklärt er dabei einfach nur und versucht, nicht zu würgen, als ihn der Gestank mit voller Wucht trifft.

Schon ein erster schneller Blick verrät ihm: es ist besser, sie reißen die Tatami-Matten heraus und verbrennen sie. Diese Flecken bekommt nicht einmal ein Spezialteam wieder weg.

Er will nicht einmal darüber nachdenken, was das alles ist.

Verschütteter Alkohol und festgetretene Essensreste auf alle Fälle, aber das meiste scheinen tatsächlich Erbrochenes und Blut zu sein. Und … anderes.

Tetsunosuke versucht wirklich, nicht darüber nachzudenken. Auch nicht, welchen armen Teufel es wohl getroffen hat. Nicht zum ersten Mal ist er heilfroh, dass diese Art der Machtdemonstration bei der Shinsengumi absolut tabu ist.

Aber so ist das nun einmal bei diesen blasierten Adligen, nach außen hin die Ehrenmänner spielen, aber im Inneren so verfault wie ein madiger Apfel.

Anstatt weiter darüber nachzudenken, spuckt er nur in die Hände - wortwörtlich - und macht sich daran, die Tatami-Matten heraus zu reißen, während Yamazaki eine weitere Mülltüte mit leeren Flaschen und zerbrochenem Glas füllt.

Tetsunosuke fällt schnell auf, dass er sich sehr vorsichtig und langsam bewegt, als würde ihn mehr schmerzen als nur sein Gesicht und der Hals. Und er redet nicht, aber andererseits erwartet Tetsunosuke das auch nicht von ihm - nicht mit dieser verletzten Kehle. Es ist nur ungewohnt, weil Yamazaki eine richtige Quasselstrippe sein kann und es macht Spaß, sich mit ihm zu unterhalten. Er hört immer zu, wenn Tetsunosuke ihm etwas erzählt und er weiß immer einen guten Rat.

Heute aber muss Tetsunosuke wohl für sie beide reden.

Aber das ist in Ordnung, denn Tetsunosuke ist auch eine Quasselstrippe und sein Geschwätz entlockt Yamazaki manchmal sogar ein kleines Lächeln.

Auf diese Art geht beiden die Arbeit leicht von der Hand und es gelingt ihm, Yamazaki von seinem Unwohlsein abzulenken - jedenfalls glaubt Tetsunosuke das, bis Yamazaki plötzlich, nachdem er die letzte Mülltüte rausgezerrt hat, nicht mehr zurückkommt. Durch den offenen Shoji sieht Tetsunosuke, wie er sich mit einer Hand an einem Pfeiler der Überdachung festhält, nach vorne beugt und würgt.

Besorgt lässt Tetsunosuke alles stehen und liegen und eilt an seine Seite.

„Zaki-senpai?"

Doch der richtet sich nur wieder auf und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund. Ein schneller Blick verrät Tetsunosuke, dass er nur Galle erbrochen hat, aber das beruhigt ihn nicht im Geringsten.

„Weißt du was? Geh ruhig", sagt er mit einer vielsagenden Geste. „Ich mach das hier fertig."

Immerhin hat sich Yamazaki übergeben, nicht wahr?

„Geh ruhig. Geh. Gehgehgeh", wiederholt er immer ungeduldiger werdend, als Yamazaki sich nicht von der Stelle rührt und ihn einfach nur verwirrt anstarrt. Doch dann murmelt er ein tonloses „danke", verbeugt sich noch einmal und schlurft davon.

Sein Gang wirkt sehr schwerfällig.

Tetsunosuke nickt, mit sich und seiner Entscheidung zufrieden.

Alles, was Yamazaki braucht, ist Ruhe. Ganz bestimmt.

Mit diesen Gedanken macht sich Tetsunosuke wieder an die Arbeit.

Ungefähr fünf Minuten später liegen nicht nur vier volle Mülltüten im Hof, sondern auch ein Haufen ruinierter Tatami-Matten. Und vier unangebrochene Alkoholflaschen stehen auf dem Engawa.

Tetsunosuke wischt gerade mit einem Mopp über den alten Holzfußboden, als plötzlich Hijikata im Eingang steht.

„Guten Morgen, Tetsu. Wo ist Yamazaki? Ich habe ihm befohlen, hier sauber zu machen, nicht dir."

„Guten Morgen, Fukuchō", zwitschert Tetsunosuke frohgemut zurück. „Das meiste hier hat Yamazaki gemacht. Aber es geht ihm nicht gut, also habe ich ihn weggeschickt."

Als er sieht, wie Hijikata daraufhin die Stirn runzelt, beeilt er sich hinzuzufügen:

„Es geht ihm wirklich schlecht. Er hat sich übergeben. Das ist mehr als ein Kater. Ich glaube, er ist richtig krank. Vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung? Sein blaues Auge und..." er unterbricht sich hastig. Gerade noch rechtzeitig ist ihm eingefallen, dass Hijikata lieber nichts von den Würgemalen wissen sollte.

„... Mit solchen Gesichtsverletzungen ist nicht zu spaßen“, beendet er etwas lahm. „Wenn er dazu noch gefallen ist und sich den Kopf angeschlagen hat... Ich meine, weißt du, wer das war, Hijikata-san? Wer würde Yamazaki so schlagen?"

Hijikata nimmt einen letzten Zug von seiner Zigarette und schnippt die Kippe dann in den Hof.

„Zaki sagte, er sei gefallen."

„Und das glaubst du ihm?" entfährt es Tetsunosuke ungläubig.

Hijikata zuckt mit den Schultern.

„Wenn Zaki mich lieber anlügt, anstatt mir zu sagen, wer das war und was passiert ist, kann ich ihm nicht helfen, Tetsu."

„Aber-"

„Es ist nicht das erste Mal, dass Yamazaki in eine Schlägerei gerät und niemandem etwas darüber erzählt. Es sei denn, es geschieht während der Ausübung seines Jobs. Er ist erwachsen, Tetsu. Und ich bin nicht sein Babysitter."

Tetsunosuke nickt nur eingeschüchtert, obwohl er anderer Meinung ist. Irgendwie will es nicht in seinen Kopf, wieso Hijikata ihm damals vor seinem Halbbruder beistehen konnte, aber gegenüber Yamazaki jetzt diese Strenge walten lässt? Liegt das wirklich nur daran, dass Tetsunosuke noch minderjährig ist?

„Tetsu." Hijikatas Stimme holt ihn aus seinen Gedanken.

Er hebt den Blick und ist erstaunt, ein lobendes Lächeln auf Hijikatas Zügen zu sehen.

„Es ist schön zu erleben, wie du dich um einen Kameraden sorgst. Mach weiter so. Das ist der Geist des Bushidos, dem wir in der Shinsengumi folgen."

Glücklich über dieses Lob, strafft Tetsunosuke die Schultern und salutiert.

„Yessir. Danke, Sir."

 



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